Einführung in die Physik II für Studierende der Naturwissenschaften
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Einführung in die Physik II für Studierende der Naturwissenschaften
Einführung in die Physik II für Studierende der Naturwissenschaften und Zahnheilkunde VL # 23, 18.06.2009 Vladimir Dyakonov Experimentelle Physik VI dyakonov@physik.uni-wuerzburg.de Professor Dr. Vladimir Dyakonov, Experimentelle Physik VI Faradaysches Induktionsgesetz Ein Magnetfeld induziert in einer Leiterschleife eine Spannung Uind, wenn 1. das von der Leiterschleife umschlossene Magnetfeld B sich verändert, 2. die Fläche A der Leiterschleife, die von dem Magnetfeld durchsetzt wird, sich verändert. Faraday'sches Induktionsgesetz: Die in einer Leiterschleife induzierte Spannung Uind ist gleich der zeitlichen Änderung des magnetischen Flusses durch die Leiterschleife: M. Faraday 1791-1867 N - Anzahl der Leiterschleifen bzw. Windungszahl der Spule Wirbelfeld Elektrostatik Induktion - + Uind ds E Feldlinien gehen von + nach Quellenfeld Integral längs geschlossenen Weges Potenzial: keine Arbeit wenn geschlossene Kurve (wegen W=eU) Potenzialdifferenz U = 0 E Magnet v Feldlinien sind geschlossen: Wirbelfeld Integral längs geschlossenen Weges Potenzialdifferenz ≠ 0 nach vollständigem Umlauf Wirbelfeld E A Magnet v A Strom fließt wenn: Stromkreis geschlossen Spannungsquelle vorhanden Strom fließt wenn: Stromkreis geschlossen Stromkreis von zeitlich veränderlichem Fluss Φ durchsetzt wird keine Spannungsquelle notwendig Lenzsche Regel Leiterschleife Änderung des Flusses (Φ = B A) Spannung wird induziert (U= -dΦ/dt) Strom fließt in Leiterschleife (i = U/R) Induziertes Magnetfeld durch iind erzeugt Induzierter Strom iind Der in einer Schleife induzierte Strom erzeugt selbst einen magnetischen Fluss, der so gerichtet ist, dass er der Änderung des ursprünglichen Flusses entgegenwirkt: Lenz‘sche Regel Lenzsche Regel Inhomogenes Magnetfeld eines Stabmagneten Induktion versucht den Fluss konstant zu halten (Flussstabilisierung) • wird der Fluss (B=Φ/A) größer, ist durch Induktion entstandenes Feld entgegengerichtet • wird der Fluss kleiner, so ist durch Induktion entstandenes Feld in gleiche Richtung Induktionskanone: Thomsonscher Ring Einschalten des Magnetfeldes: Ring wird beschleunigt Thomsonscher Ring Magnetfeld ein Spannung in Ring induziert Stromrichtung entsprechend Lenzscher Regel Bspule Alu Ring Spule Strom im Ring I = Uind /R Strom in Spule Gegensinnig fließende Ströme stoßen einander ab Geschlitzter Ring: kein Strom Ring wird nicht beschleunigt Kanone Anwendung: Wirbelstrombremse beim ICE Alle bisherigen Bremsverfahren für Eisenbahnzüge sind aufgrund der hohen Geschwindigkeiten ungeeignet Vorteile der Wirbelstrombremse: - Wirbelstrombremsen arbeiten unabhängig von RadSchiene Haftung - Wirbelstrombremsen leiten ihre Bremskraft berührungslos in den Schienenkopf ein, daher sind sie vollkommen verschleißfrei Lineare Wirbelstrombremse Zusammenfassung Induktion 1 • Der magnetische Fluss Φ ist ein Maß wie viele magnetische Feldlinien durch eine Fläche gehen • Ein sich zeitlich ändernder magnetischer Fluss induziert in einer Leiterschleife eine Spannung Uind = -N dΦ/dt, Windungszahl N (Faradaysches Gesetz) • Der durch Induktion fließende Strom ist stets so gerichtet, dass sein Magnetfeld einer Änderung des magnetischen Flusses entgegenwirkt (Lenzsche Regel) Waltenhofensches Pendel Waltenhofensches Pendel Ring tritt in Magnetfeld mit v ein ⇒ Lorentzkraft Fl wirkt auf Elektronen ⇒ Stromfluss I (techn. Stromrichtung) ⇒ Kraft F* auf stromdurchflossenen Leiter F* = l I B entgegen der Bewegungsrichtung ⇒ Bremswirkung Wirbelstrombremse Ring ganz im Magnetfeld: keine Kraftwirkung Ring verlässt Magnetfeld mit v bremsende Wirkung (siehe oben) Waltenhofensches Pendel Bremswirkung durch Wirbelstrom Schlitze verhindern Ausbildung von Wirbelstrom keine Bremswirkung Unterschied zwischen B und H Stärke eines Magnetfeldes wird mit B bzw. H beschrieben, wobei H - magnetische Feldstärke B - magnetische Induktion bzw. Flussdichte Spule in Luft H = N I /L (Amperescher Satz) Spule mit Eisenkern H = N I /L (gleich wie in Luft) und aber B = µ0 H B und H haben „gleiche Bedeutung“ B = µ0 (H + M) Magnetfeld wird durch Eisen um µ0M verstärkt Selbstinduktion Was passiert wenn sich der Strom in einer Spule ändert? I(t) U(t) Es ändert sich das Magnetfeld und somit auch der Fluss Magnetfeld im Inneren einer Spule Selbstinduktion Ändert sich Φ, so wird eine Spannung induziert mit Selbstinduktionskoeffizient Die Selbstinduktivität (oder Induktivität) L bewirkt infolge der Lenz‘schen Regel eine Hemmung der Veränderung des Stromes (Der Strom durch eine Spule ist stetig, er springt nicht) Strom-Spannungsverlauf bei L I(t) U(t) t t