Holzbausysteme - Zimmerei Minden und Holzrahmenbau Minden.
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Holzbausysteme - Zimmerei Minden und Holzrahmenbau Minden.
INFORMATIONSDIENST HOLZ holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme 2 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Inhalt Technische Anfragen und Inhaltsverzeichnis Vorwort Inhalt, Impressum, Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 In den letzten zehn Jahren wurde so intensiv wie Adressliste der System-Hersteller: Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. Postfach 30 01 41 kaum zuvor an der Entwicklung neuer HolzbauEinführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 D-40401 Düsseldorf argeholz@argeholz.de lem von mittelständischen Betrieben aus DeutschAnforderungs- und Eigenschaftskatalog . . . . . . . . . . . 6 www.argeholz.de 02 11 · 47 81 80 systeme gearbeitet. Diese Entwicklung wurde vor alland, Österreich und der Schweiz vorangetrieben. Entstanden sind dabei eine Vielfalt innovativer Syste- Übersicht der Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 02 11 · 45 23 14 Fax me, die sich durch ihre spezifischen Leistungsmerkmale neue Anwendungsbereiche erschließen konn- Das holzbau handbuch ist eine gemeinsame Ausgewählte Systeme: ten. Neben dem wichtigen Markt der Einzel-, Dop- Schriftenreihe von Allgemeiner Holzrahmenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 pel- und Reihenhäuser gibt es heute bereits viele · Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf Holzrahmenbau diffusionsoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Projekte im mehrgeschossigen Wohnungsbau, im · Entwicklungsgemeinschaft Holzbau (EGH) in der AGEPAN-Bausystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Büro- und Gewerbebau, sowie Schulen und Kinder- Deutschen Gesellschaft für Holzforschung e.V., FrameWorks™ Bausystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 gärten. Auch für das ,Bauen im Bestand’ oder bei München induo® Systemholztechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Sonderbauten, wie etwa im Messebau, finden Holz- Lignatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 bausysteme ihren Einsatz. Herausgeber: LIGNOTREND . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf Systeme aus Brettstapel- oder Dübelholzelementen Ausgangspunkt und Grundlage für die vorliegende Ausgabe des Informationsdienst Holz ist der In Zusammenarbeit mit dem HOLZABSATZFONDS, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Versuch, die auf dem Markt angebotenen Systeme Absatzförderungsfonds der deutschen Forst- und - Brettstapel-Elemente genagelt . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 auf ihre Leistungsmerkmale zu untersuchen und ver- Holzwirtschaft, Bonn - Dübelholz-Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 gleichbar zu machen. Die für einen Vergleich not- System Haas (BS-Holz-Elemente) . . . . . . . . . . . . . . . . 30 wendigen Kriterien sind in einem Anforderungs- und Bearbeitung: LenoTec®- Massivbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Eigenschaftskatalog dargestellt. Für die Systemaus- Prof. Dipl.-Ing. Architekt Peter Cheret, Stuttgart Homogen80 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 wahl, und auch für die Planung mit einem System, kann dieser Katalog als Checkliste verwendet werden. Dipl.-Ing. Architekt Gerd Grohe, Tübingen Dipl.-Ing. Andreas Müller, Reutlingen Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Prof. Dipl.-Ing. Kurt Schwaner, Biberach Holzbausysteme. Aufgrund der Fülle an Detailinfor- Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter, Lauterbach Dipl.-Ing. Helmut Zeitter, Wiesbaden Die in dieser Schrift dargestellten Systeme sind wichtige Vertreter der auf dem Markt angebotenen ® mationen musste der Umfang der Darstellung im Rahmen dieser Broschüre begrenzt werden. Eine detaillierte Aufarbeitung dieser und weite- Zeichnungen, Diagramme: rer Systeme, auf der Basis des gesamten Anforde- Ingenieurbüro für Holzbau, Reutlingen, Judith Schäfer, Volker Klenske U n d D e i n e We l t hat wieder ein Gesicht. rungs- und Eigenschaftskataloges, mit vergleichenden Detailzeichnungen der wichtigen Regelan- Gestaltung: schlüsse, geprüften Aufbauten und den statischen Iserloh, Düsseldorf Grundlagen folgt im Herbst unter folgendem Titel: Diese Schrift wurde mit der Unterstützung der folgenden Firmen finanziert: · Glunz AG, Hamm · Haas Fertigbau GmbH, Falkenberg · induo® Systemholztechnik GmbH & Co. KG, Korschenbroich · Lignatur AG, Waldstatt (CH) · LIGNOTREND AG, Weilheim Bannholz · MERK-Dickholz GmbH, Aichach · PAVATEX GmbH, Leutkirch · Trus Joist sprl, Planegg · Mitglieder der Gütegemeinschaft Brettstapel- und Dübelholzhersteller e.V., Stuttgart Fachbücher und EDV-Programme sind über den Fachverlag Holz (Adresse wie Arbeitsgemeinschaft Holz) erhältlich. Die technischen Informationen dieser Schrift entsprechen zum Zeitpunkt der Drucklegung den anerkannten Regeln der Technik. Eine Haftung für den Inhalt kann trotz sorgfältigster Bearbeitung und Korrektur nicht übernommen werden. Erschienen: Dezember 2000 ISSN-Nr. 0466-2114 3 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Vorwort, Einführung Einführung Mit dem Versuch die aktuellen Holzbausysteme in Die ,raumbildenden Systeme’ basieren kon- platz in die Fabrik. Der Anspruch auf Präzision, Quali- einen vergleichenden Zusammenhang zu bringen struktiv hauptsächlich auf dem Skelettbau und dem tät und größte Leistung zu ökonomischen Bedin- zeigt sich eine konstruktive Typologie, die von der Holzrahmenbau. Die Besonderheit liegt hier in dem gungen führt zur Vorfabrikation im Sinne einer kom- stabförmigen Konstruktion bis zum massiven Quer- besonders hohen Grad der Vorfertigung. Im Bereich pletten Fertigfabrikation aller Teile. Dadurch ergibt schnitt reicht. Ein Spektrum das wir auch im traditio- der rein stabförmigen Systeme (Skelettbau) finden sich eine neue Technik des Zusammenfügens der nellen Holzbau wieder finden. Betrachtet man nun sich derzeit nur eine geringe Anzahl von System- einzelnen Elemente auf der Baustelle. Der Bau wird zu der typologischen Gliederung auch noch die zeit- anbietern. Den größten Innovationsschub gibt es im zur Montage.“ liche Entwicklung von der Bauweise zum Bausystem, Bereich der flächigen Systeme. Diese lassen sich Diese Ziele werden durch das in den Jahren dann werden die einzelnen Entwicklungslinien er- nochmals in die Systeme mit zusammengesetzten 1941-49 entwickelte ,General-Panel-System’ von kennbar (Abb. 1). Querschnitten (z.B. Lignatur) und in die mit massiven Wachsmann und Gropius realisiert (Abb. 2). In einer Querschnitten (z.B. LenoTec®)unterteilen. eigens für das ,General-Panel-System’ entwickelten Wichtigster Ausgangspunkt der Entwicklung ist sicher der Fachwerkbau. In Amerika Anfang des Die Entwicklung von der Bauweise zum System Fabrikationsanlage werden Elemente auf speziali- 19.Jh. zur ,balloon frame’ und ,platform frame’ wei- ist immer auch in der Abhängigkeit zu sehen von der sierten Maschinen hergestellt. Die Elemente und terentwickelt, wurde diese Bauweise in den 80-er Entwicklung der Werkzeuge, bzw. der Fertigungs- Verbindungsmittel basieren auf einer Modulord- Jahren wieder nach Deutschland ,reimportiert’. Der technologie. Durch sie wurde die Rationalisierung nung und lassen sich in allen Richtungen auf immer ,Bund Deutscher Zimmermeister’ passte die ameri- der Herstellung mit der Standardisierung der Kon- dieselbe Weise zu Wänden, Decken und Böden mit- kanischen Bauweisen den deutschen Normen und struktion und dem zunehmenden Vorfertigungsgrad einander verbinden. Mit wissenschaftlichen Metho- Gesetzen an und entwickelte damit den Holzrah- möglich. den werden alle Rahmenbedingungen, für Produk- menbau, der heute den größten Marktanteil im Dieses Potenzial hat Konrad Wachsmann in den tion, Transport, Montage und die funktionalen An- Holzbau stellt. Auch der mehrgeschossige Holzrah- 40-er Jahren in Amerika erkannt. Er nutzte die tech- forderungen an Tragwerk, Bauphysik und Haus- menbau hat sich inzwischen etabliert. nologischen Mittel seiner Zeit und wendete das technik analysiert und in das Gesamtsystem inte- Ein Teil der neuen Systeme basiert heute auf Prinzip der Massenproduktion für die Entwicklung griert. dem Prinzip des Holzrahmenbaus. Hersteller von eines Holzbausystems an. In seinem Buch „Wende- Trotz seiner beispielhaften technologischen Holzwerkstoffen (Glunz), Dämmstoffen (Heraklit) punkt im Bauen“ von 1954 schreibt er: „Das Prinzip Entwicklung konnte sich dieses System jedoch nicht oder Trägersystemen (Trus Joist) bedienen sich die- der Industrialisierung erfordert die Verlegung der durchsetzen. Ein Grund dafür mag darin liegen, dass ser Bauweise und erweitern sie zum System. Produktionsstätte von der Baustelle oder dem Werk- dieses System ein ,geschlossenes’ System ist. D.h. die Abb. 1: Typologische Entwicklung der Holzbauweisen und Systeme Holzbauweisen – Holzbausysteme Bis zur Industrialisierung in Europa. Dann zunehmende Verdrängung durch andere Baustoffe. Bauweise Amerika, Anfang 19. Jh.: Zunehmende Standardisierung von Bauholz durch Eisenbahnbau und Kolonisation. Platform-/ balloon frame setzen sich durch. Bauweise Deutschland 80-er Jahre: Platform frame als Vorbild für Holzrahmenbau. Bauweise Deutschland, Schweiz, Östereich heute: Zunehmende Industrialisierung im Holzbau. Forschung und Industrie befassen sich intensiv mit allen Einzelaspekten des Holzbaus (Bauphysik, Baustoff Holz, Fertigungstechnik, Haustechnik, Planungshilfen, Planungssicherheit, ...). Eine Vielzahl von produktspezifischen Bausystemen wird entwickelt. Bauweise aktuelle produktbezogene Systeme (Auswahl) stabförmig massiv System Fachwerkbau Blockbau balloon frame Blockbau platform frame Skelettbau Rahmenbau – Tafelbau mehrschaliger Blockbau Skelettbau raumbildende Rahmenbau flächige Systeme flächige Systeme Systeme diffusionsoffen mehrgeschossig zusammengesetzte Querschnitte massive Querschnitte · Bekolog Skelett · Blue Box · 81fünf · K Multibox · Brettstapel · induo® · CS-Raumzellen · AGEPAN · K Multisteg · Dübelholz · Living Structure · Heraklith · Lignatur · Haas · Modular-Typ · NTC · Schuler · Homogen80 · SPP-Module · FrameWorks™Bausystem · LIGNOTREND · LenoTec®-Massivbau 4 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 einzelnen, vorgefertigten Elemente sind auf die steller erreichen dadurch eine Vereinfachung der Pla- Mit den neuen flächigen Holzbausystemen än- Massenproduktion ausgerichtet und lassen sich nung im Holzbau und bieten so eine verbesserte Pla- dern sich auch die architektonischen Gestaltungs- nicht mehr individuell bearbeiten,sondern nur noch nungssicherheit für den Anwender. prinzipien im Holzbau. War in den Anfängen die Holzbausysteme Einführung auf unterschiedliche Weise untereinander kombinie- Durch die Entwicklung neuer Fertigungstechni- Struktur eines Holzbaus durch das mehr oder weni- ren. Der Anspruch eines universellen Elementes für ken, wie zum Beispiel CNC-gesteuerter Abbundan- ger kunstvolle und disziplinierte Fügen stabförmiger Wand, Decke und Dach stand der Flexibilität einer lagen, wird das Prinzip der Massenproduktion modi- Elemente geprägt, so wurde spätestens durch die vor Ort aufgerichteten Bauweise gegenüber. Die fiziert. Es ist nicht länger die Herstellung des immer Anforderungen aus der Bauphysik, die Hülle ein kon- weitaus einfachere ,Platform frame’-Bauweise ver- gleichen Teiles, das die Ökonomie einer Produktion stituierendes Element der Architektur. Die flächigen drängte damals das ,General-Panel-System’. gewährleistet, durch die Computertechnologie ist Tragwerke ermöglichen heute die Kultivierung der Die aktuellen Holzbausysteme sind in der Regel heute die so genannte ,Einzerserie’ möglich. Die Tektonik der abstrakten Scheibe genauso, wie ,offene Systeme’. Sie bieten eine große Flexibilität in ökonomische Relevanz verlagert sich dadurch auf monolitisch und homogen gedachte Gebäude- Bezug auf individuelle Bearbeitung und die Kombi- andere Aspekte, wie die Optimierung von Arbeits- konzepte, wie sie bisher dem Massivbau vorbehal- nation mit anderen Systemen und zielen damit auf abläufen und Materialeinsatz, die optimierte Vorfer- ten waren. einen größeren Markt. Die angebotenen Produkte tigung und als wichtigen Aspekt für den Planer: die können als Bauteil-Systeme bezeichnet werden, da systemoptimierte Planung. Dabei werden die System- sie für den Einsatz als Wand, Decke und/oder Dach vorgaben, wie etwa ein besonderes Tragverhalten, konzipiert sind. Sie haben in der Regel kein zwingen- die produktionsbedingten Abmessungen eines Ele- des Planungsraster. Die Bauteile werden seriell oder mentes oder die mögliche Integration von haustech- projektbezogen gefertigt, individuell abgebunden nischen Systemen in der Planung berücksichtigt. und kommisioniert an die Baustelle geliefert (Abb.3). Aber auch der gesamte Planungsprozess als sol- Die Systemhersteller reagieren auf die stark ge- cher verändert sich. Durch den Einsatz von CNC-ge- stiegenen Anforderungen im Bereich der Bauphysik steuerten Abbundanlagen können die Planungs- und leisten in ähnlicher Weise, wie Wachsmann beim daten direkt vom Planer übertragen werden. Die lo- ,General-Panel-System’, die Integration einer Reihe gistische Optimierung der Fertigungs- und Monta- von planungsrelevanten Teilaspekten (Abb. 4). Die geplanung hat Einfluss auf die Ausbildung der Kon- Hersteller bieten dem Planer heute Planungsvorlei- struktion und die Fügung der Bauteile. Besonders an stungen zum Beispiel in Form von geprüften Regel- den Schnittstellen der Beteiligten ist die frühzeitige aufbauten, Konstruktionsempfehlungen und Mu- Kommunikation notwendig und sinnvoll. Die frühe sterstatiken, die als Dienstleistungen verstanden Systemauswahl kann im Fall einer produktneutralen werden und entsprechend der individuellen Planung Ausschreibung Planungsänderungen erforderlich geändert und angepasst werden können. Die Her- machen. Abb. 3: LenoTec®, individuelles Bauteil, offenes System Abb. 2: ,General-Panel-System’ 1941-47, Konrad Wachsmann, Walter Gropius, Baukastensystem – geschlossenes System 5 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Einführung Mit der rasanten technologischen Entwicklung im Geschlossene Systeme sind komplett angebo- Modul – (modulus, lat.) Eine sich aus mehreren Holzbau schreitet auch die Entwicklung von der tene Produkte, deren Elemente oder Planung nicht Elementen zusammensetzende Einheit innerhalb Bauweise zum Bausystem voran. In dem Diagramm ausgewechselt, beliebig ergänzt oder erweitert wer- eines Gesamtsystems, die jederzeit ausgetauscht ,Bauweise – Bausystem’ werden die Entwicklungs- den können. Sie haben den Nachteil nur einen be- werden kann. linien nachgezeichnet und in einen Zusammenhang grenzten Markt anzusprechen. Module sind per Definition komplexer als Elemente. Definition der Begriffe gebracht. Sie sind bereits Ergebnis einer Planung, die das Gan- Eine klare Abgrenzung zwischen den Begriffen Baukastensystem – Methode, größere Objekte ist in diesem Prozess in manchem Fall nicht möglich. aus vereinheitlichten, aufeinander abgestimmten Trotzdem, oder gerade deshalb, erscheint es hier an- kleineren Einzelteilen (Elementen oder Modulen) Bauweisen – besondere Art und Weise der Her- gebracht auf die einzelnen Begriffe einzugehen und herzustellen. stellung einer Konstruktion. sie voneinander abzugrenzen. Baukastensysteme stellen einen Sonderfall unter Die traditionellen Bauweisen, wie der Fachwerkbau den geschlossenen Systemen dar und basieren auf oder der Blockbau, sind in der Regel handwerklich System – (systema alt.lat., gr.) aus mehreren Teilen der Vorfertigung einer begrenzten Anzahl von Ele- geprägt und haben einen geringen Vorfertigungs- zusammengesetztes und gegliedertes Ganzes. menten oder Modulen, aus denen sich durch Kom- grad. Sie sind eingebunden in eine Tradition die auf Durch die zunehmende Komplexität und die not- bination, eine mehr oder weniger große Zahl von der Überlieferung persönlicher Erfahrungen beru- wendige Integration von verschiedenen Teilaspek- verschiedenen Bauteilen oder Gebäuden zu- hen. Damit haben sie auch eine starke Ortsbezogen- ten (Abb. 4) können Bauweisen, wie die Holzrah- sammensetzen lässt. Die Elemente oder Module ha- heit und eine regionale Bindung. Einzelne Baueile menbauweise oder die Skelettbauweise bei ent- ben in der Regel einen hohen Vorfertigungsgrad und und der Bau als Ganzes entwickeln im Laufe der Zeit sprechend umfassender Produktkonzeption zu Bau- damit eine sehr große Planungstiefe (Planung, ein typisches konstruktives und formales Erschei- systemen werden. Aktuelle Holzbausysteme sind in Fertigung, Logistik, Montage, Marketing). Sie kön- nungsbild. Durch die individuelle handwerkliche der Regel offene Systeme und als bauteilbezogene nen nicht beliebig ergänzt oder erweitert werden. Bearbeitung der Konstruktion wird die Entwicklung Produkte konzipiert. Sie haben unterschiedliche Die Fügung der Elemente und Module ist in der von Schmuck- und Zierformen begünstigt. Anwendungsbereiche (Wand, Decke, Dach) und bie- Regel universell und geometrisiert. (Beispiele: Neuere Bauweisen, wie die Holzrahmenbau- ten eine große Flexibilität und damit Marktbreite. General Panel System; USM Haller – mini, midi, maxi; weise und die Skelettbauweise basieren auf einer Offene Systeme müssen notwendigerweise mit an- Mero-System) definierten Konstruktions-Typologie. Auf dieser wird deren Systemen kombiniert und somit auch darauf ze zum Ziel hat. in unterschiedlichen Varianten von dem einzelnen abgestimmt werden (Ausbausysteme, haustechni- Element – Bauelement Handwerker oder Betrieb weitergearbeitet. Im Vor- sche Systeme). Sie sind zum Teil so weit entwickelt, Ein Element ist der kleinste Teil eines Systems und im dergrund stehen die Aspekte der Herstellung und dass den Planern umfangreiche Planungsvorleistun- bautechnischen Sinn ein vorgefertigtes Produkt oder Fertigung, wie die Standardisierung von Konstruk- gen und technische Beratungen zur Verfügung ge- ein Werkstoff, der nochmals bearbeitet werden muss, tion und Aufbauten. stellt werden können. bevor er zum Modul oder zum Bauteil gefügt wird. Abb. 4: Planungsrelevante Teilaspekte bei Holzbausystemen Holzbausystem Planungsrelevante Teilaspekte Konstruktion Material Bauphysik Haustechnik Herstellung Vertrieb Anwendungsbereich Holzqualität Wärmeschutz Heizungstechnik Vorfertigung Beratung Elementgrößen Holzart Schallschutz Lüftungstechnik Transport Planungsvorleistung Konstruktionsraster Werkstoffe Brandschutz Solartechnik Montage Planungssicherheit Fügungstechnik Oberflächenqualität Feuchteschutz Sanitärinstallation Verfügbarkeit Holzschutz Elektroinstallation Kosten Tragwerk / Statik Anforderungen / Eigenschaften 6 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Anforderungs- und Eigenschaftskatalog Anforderungs- und Eigenschaftskatalog Die vorliegende Schrift dient zur Vorauswahl eines Nutzungsbereich · Verankerungen Systems. Sie kann den Entwurfs- und Planungspro- Die Eignung der Systeme für einen bestimmten Bau- · Integration der Technischen Gebäudeausrüstung zess eines Architekten oder Ingenieurs nicht erset- typ muss erkennbar sein. Entsprechend der Bauauf- · kontrollierte Lüftungsanlage zen. gabe · Leerrohre für Elektroleitungen · Wohngebäude · Fenster und Türen Zur Bewertung und Auswahl einzelner Systeme müssen Kriterien vorliegen, die eine objektive Einstu- (Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser) Sowohl die notwendigen Vorleistungen anderer Ge- fung ermöglichen. Die technischen Anforderungen · Geschosswohnungsbau werke als auch die nachgeschalteter Gewerke müs- und Eigenschaften entsprechen dem Stand der · Gewerbe- und Verwaltungsbauten sen präzise koordiniert werden. Technik bzw. den ,allgemein anerkannten Regeln · Gebäude besonderer Art und Nutzung der Technik’. · temporäre Bauwerke (z.B. Decken) spezialisiert haben, können System- sollte eine schnelle Vorauswahl möglich sein. kombinationen unterschiedlicher Anbieter oder Über die üblichen Grundsätze des werkstoffge- Da einige Systeme sich auf bestimmte Bauteile Konstruktionsformen mit ökonomischen und prakti- rechten Bauens mit Holz hinaus sind bei der Anwendung von Systemen weitere Kriterien zu beachten. Gestaltungsfreiheit schen Vorteilen verbunden sein. Bei der Konstruktion Schließlich geht der Anwender davon aus, dass mit Beim Vergleich einer Systemlösung mit einem kon- der Schnittstellen-Details ist der Planer i.d.R. auf sich einem System eine mangelfreie Bauleistung möglich ventionell geplanten und errichteten individuellen gestellt. ist, für deren Vorbereitung und Umsetzung nur eine Gebäude sínd u.a. folgende Aspekte zu berücksichti- reduzierte Planung erforderlich ist. gen: Eigenleistungen unter Wahrung der Planungs- und · Leistungsfähigkeit des Deckensystems und der Ausführungssicherheit zu prüfen. Dabei ist zu diffe- Dach- und Wandelemente · Wird das Raumprogramm durch die mögliche Raumstruktur beeinflusst? · Notwendigkeit einer Kopplung oder einer Bei der Systemwahl sind die Möglichkeiten von renzieren zwischen · Eigenleistungen im Innenausbau · Eigenleistungen im technischen Ausbau · Eigenleistungen im Rohbau Entkopplung des Ausbaurasters von dem Bei der Planung des Innenausbaus sind häufig bau- Konstruktionsraster physikalische Eigenschaften des Bauteils betroffen, · Sind Bauteil-Oberflächen oder Unterkonstruk- die durch das System und dessen Prüfzeugnis nicht tionen aus technischen Gründen (Produktion, abgedeckt sind. Hier sind Gewährleistungsgrenzen Bauphysik, Montage etc.) festgelegt? sowohl für die gewerblichen Leistungen als auch für · Flexibilität bei Änderungen und Ergänzungen des Entwurfs die Planungsverantwortung der Architekten und Ingenieure deutlich zu ziehen. Meist werden von den Anbietern Planungs- Planungsablauf hilfen zur Verfügung gestellt. Diese können von Ein System sollte in der Lage sein, auf unterschied- detaillierten Produktunterlagen, CAD-Dateien im lichen Planungsvorleistungen aufbauen zu können dxf-Format, über Ausschreibungstexte bis hin zu und eine projektorientierte Detailtiefe zu liefern. projektbezogenen zentralen oder dezentralen Die Basis der System-Werkplanung kann daher Beratungs-Hotlines reichen. · die Ausführungsplanung der Architekten und Tragwerksplaner M 1:50 bis 1:5 Bei Projekten, in denen das System nur einen Teil des Baukörpers darstellt, entstehen daher ggf. · die Genehmigungsplanung M 1:100 technische, logistische und verantwortungsrechtli- · die Vor- oder Entwurfsplanung eines Projektent- che Unschärfen bei der Planung und Ausführung. wicklers mit Übernahme der Planungsleistungen Dies betrifft z.B. die Planung und Ausführung des und Gewerkekoordination als Generalunternehmer fast immer systemunabhängigen Kellers. Die von sein. den Herstellern zur Verfügung gestellten Planungs- Ergeben sich aus dem Entwurf Sonderkonstruk- hilfen (Details, Ausschreibungstexte, Materialkenn- tionen wie beispielsweise Anarbeiten an den Be- werte, CAD-Dateien etc.) müssen daher hinsichtlich stand, ungewöhnliche Geschosshöhen oder hoch- ihrer Verwendbarkeit geprüft werden. beanspruchte Bauteile, bieten einige Hersteller direkte, projektbezogene Hilfe an. Konstruktion Die Systeme weisen in den technischen Unterla- Alle Herstellerangaben zur Umsetzung einer Sy- gen und den gebauten Beispielen eine zum Teil er- stemlösung dürfen nicht als vereinfachtes Konstruk- heblich unterschiedliche Detailierungstiefe auf. Die tions- und Nachweisprinzip aufgefasst werden. Die Schnittstellen und Übergreifungen mit den system- werkstoffgerechte Umsetzung aller Anforderungen unabhängigen Gewerken erzeugen daher weiteren ist nicht automatisch durch die Anwendung eines Planungsbedarf z.B. für: Systems garantiert. Ein gutes System stellt für Stan- · Unterkonstruktionen (Keller) dardsituationen Regeldetails unter Nennung der · Fassadenanschlüsse Voraussetzungen und Anwendungsgrenzen zur · Dichtungen Verfügung. 7 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Rastermaße Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) für bau- Die Systeme werden durch Einwirkungen (La- Je nach System und den verwendeten Materialien rechtlich relevante, geregelte und nicht geregelte sten aus Eigengewicht, Schnee, Verkehr, Wind, Erd- bildet sich in der Konstruktion ein maßlicher Rhyth- Bauprodukte vorschreibt. Bauprodukte, die europäi- beben etc.) statisch, d.h. in der Regel vorwiegend ru- mus ab. Daraus ergeben sich u.U. Einflüsse auf das schen Regeln entsprechen, werden mit dem CE-Zei- hend beansprucht. Die Zulassungen der Systeme Tragsystem, die Oberflächen und/oder die Füge- chen gekennzeichnet. beschränken die Anwendung meist auf die vorwie- Holzbausysteme Anforderungs- und Eigenschaftskatalog technik. Eine Abweichung ist i.d.R. mit einem Verlust Diese Bestimmungen beziehen sich ggf. auch gend ruhenden Lasten. Dies ist für die meisten an Wirtschaftlichkeit verbunden. Ggf. kommt es zu auf gesamte Systeme. Unter Umständen sind so- Gebäudetypen völlig ausreichend. Sie müssen nach schlechteren Wärmedämmwerten. Die Einflüsse auf wohl Bauteile als auch Elemente eines Systems zu den einschlägigen Normen (z.B. DIN 1055) ermittelt die übrigen technischen Eigenschaften sind meist kennzeichnen. werden. Die Verfolgung der Lasten insbesondere geringfügig. Es sind daher folgende Aspekte zu beachten: Prinzipiell gilt die Überwachungspflicht. Vorgeschaltet ist eine Eigen- und Fremdüberwachung aus Wind spielt für die Tragwerksfindung immer wieder eine entscheidende Rolle. · Trennung Konstruktions- / Ausbauraster beim Hersteller. Die Kontrolle der Übereinstim- Das statische System der Decken in Verbindung · vollständig rasterunabhängige Systeme mungszeichen oder entsprechende Unterlagen auf mit den aussteifend angesetzten Wänden ergibt ein (z.B. LenoTec®) der Baustelle muss durch die örtliche Bauleitung er- räumliches Gesamttragverhalten mit Redundanzen · stark gerasterte Systemen (z.B. 81fünf) folgen. Je nach Zulassung beziehen sich diese Pflich- und Optimierungsreserven, das einige Hersteller bei · Raumzellensysteme – Modulbauweisen ten auch auf ganze Bauverfahren und Systeme. der Ausbildung von Raummodulen nutzen. Neben den konstruktiven Holzwerkstoffen [1] Die Holzbau-Systeme unterteilen sich hinsicht- sind vermehrt veredelte Vollholzprodukte (Brett- lich der Lastabtragung für vertikale und horizontale schichtholz, Duobalken, Triobalken, Kreuzbalken, ...) Beanspruchungen in stabförmige und flächige Sy- auf dem Markt vertreten [2]. Bei der Verwendung steme, wobei letztere sich wiederum in einachsig Baustoffe von Vollholz müssen alle Systeme technisch getrok- und zweiachsig spannende Bauteile gliedern. In aller Die Festigkeiten und Steifigkeiten einiger für Holz- kneter Holz verwenden, da dies eine wesentliche Regel erfolgt eine einachsige Lastabtragung der bausysteme verwendeten Baustoffe sind aufgrund Voraussetzung für maßhaltige Konstruktionen [3] ist. Decken und bei Wänden mit Ständern eine punk- der herstellungsbedingten höheren Homogenität Die Dimensionsstabilität einfacher Querschnitte (Vergütungseffekt) gegenüber dem normalen Voll- als auch ganzer Bauteile ist wichtiger Teil einer funk- holz meist höher. Die wuchsbedingten Streuungen tionierenden Fügetechnik und Qualitätssicherung. · Abhängigkeit der Rastermaße von Decken und Wänden in gemischten Systemen · systemspezifische Fügetechniken im Raster tuelle Lastabtragung. Die Aussteifung des Gesamtsystems muss individuell projektbezogen geprüft werden und erfolgt der Eigenschaften wirken sich bei den verklebten Je nach Einsatzort der Holzwerkstoffe ergibt meist über die kombinierte Dach-, Wand- und De- und/oder mechanisch verbundenen Stab- und Flä- sich die Einstufung in Holzwerkstoffklassen. Stahl- ckenscheibenwirkung der Bauelemente. Bei den chenelementen der Holzbausysteme weniger aus. bauteile werden meist in S 235 (St 37) verwendet. Massivholzsystemen, die aus genügend großen, Die marktgängigen Systeme verwenden die ge- Beruht die Lastweiterleitung eines Systems auf schubfesten Einzelelementen zusammengesetzt samte Bandbreite der ,klassischen’, neuen und inno- häufiger Querpressung, ergibt sich eine wesentlich werden, genügt dazu häufig die konsequente, vativen Werkstoffe. Bei einigen Systemen generiert größere Empfindlichkeit für Schwindvorgänge und schubfeste Verbindung mit Stoßleisten. sich der Systemgedanke aus der konsequenten An- Setzungen aus Last und damit die Eignung für mehr- Allen Holzbauten und damit auch den Systemen wendung geschossige Gebäude sowie für unmittelbar an das gemein ist die Notwendigkeit, die Verankerung der · eines bestimmten Holzwerkstoffs, Rohbauelement angebrachte Ausbauprodukte. Konstruktion auf der Unterkonstruktion genau zu planen und vor Ort zu kontrollieren. Dies geschieht · einer Produktfamilie oder Tragwerk meist über in den Boden eingedübelte Stahlbauteile, Nach dem Bauproduktengesetz dürfen nur ge- Die Tragstruktur eines Holzbaus stellt nicht nur die die an den Holzbau angenagelt oder -geschraubt normte Baustoffe ohne weiteren Nachweis verwen- Standsicherheit des Gebäudes sicher, sondern ist werden. det werden, d.h. Baustoffe, die in der Bauregelliste A auch elementarer Bestandteil der Wand-, Decken- Die Deckensysteme der Holzbausysteme im be- Teil 1 oder B des DIBt aufgeführt sind. Nicht gere- und Dachaufbauten. Gebrauchstauglichkeit und sonderen der massiven Flächensysteme können gelte Baustoffe, also solche, die von den Techni- Dauerhaftigkeit sind nur dann gewährleistet, wenn gegenüber den üblichen Holzbalkendecken schwin- schen Regeln abweichen oder für die es keine Tech- auch die Anforderungen der Bauphysik (s.u.) erfüllt gungsanfälliger sein, da der Steifigkeitsgewinn grö- nischen Baubestimmungen bzw. allgemein aner- sind. Der Tragwerksplaner kann sich daher nicht auf ßer als der Massengewinn ist. Aus diesem Grund kannten Regeln der Technik gibt, bedürfen entwe- den Nachweis der Tragfähigkeit beschränken. müssen beim Nachweis der Gebrauchstauglichkeit · einer Lieferpalette Die bautechnischen Unterlagen für Gebäude er- der · einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (Z) des DIBt in Berlin oder · eines allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisses (P) einer anerkannten Prüfstelle oder · einer Zustimmung im Einzelfall (ZiE), neben den Durchbiegungskriterien auch die Schwin- fordern Nachweise gungskriterien berücksichtigt werden. Die Neufas- · für die Standsicherheit sung der DIN 1052 empfiehlt daher (wie auch einige · für die Gebrauchstauglichkeit System-Hersteller) eine schärfere Beschränkung der · für die Dauerhaftigkeit Durchbiegung. Ein rechnerischer Nachweis ist nach Die Systemanbieter stellen die erforderlichen DIN V ENV 1995-1-1 (EC 5) möglich. Unterlagen (Zulassungen, Prüfzeugnisse etc.) zur Die verwendeten Verbindungen und Verbin- Die Bauordnungen fordern für die Bauprodukte Verfügung. Bei zugelassenen Systemen sind die dungsmittel müssen – wie Werkstoffe und Systeme eine Bescheinigung der Übereinstimmung mit den Anwendungsgrenzen und -voraussetzungen aus – genormt oder oder durch Zulassung, Prüfzeugnis o.g. technischen Regeln (Normen, Z, P, ZiE). Damit der Zulassung und den Prüfzeugnissen genau zu be- oder Zustimmung im Einzelfall geregelt sein. Den verbunden ist die Kennzeichnungspflicht, die das achten. um eingesetzt werden zu dürfen. 8 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Anforderungs- und Eigenschaftskatalog Verbindungsmitteln kommt eine besondere Bedeu- Dach – muss alle Anforderungen gleichzeitig erfül- ligen Klimarandbedingungen unterschiedliche Aus- tung zu, da mit ihnen im optimalen Fall vor Ort mit len. Die Optimierung einer einzelnen Eigenschaft be- gleichsfeuchten in den Bauteilen ein. Diese beein- wenigen Handgriffen dauerhafte Verbindungen einträchtigt oft andere Schutzziele. flussen die Beanspruchbarkeiten der Konstruktio- Bei der Auswahl eines Holzbausystems ist zu nen. Daher werden in den neuen europäischen und Kommen geklebte Verbindungen zum Einsatz, überprüfen, ob alle notwendigen Schutzziele er- deutschen Normen (z.B. E DIN 1052:2000-05) Nut- muss der Hersteller nach DIN 1052-1 die Eignung reicht werden. Die Systeme müssen multifunktionale zungsklassen (NKL) eingeführt: zur Herstellung dieser Verbindungen nachweisen Bauteile zur Verfügung stellen. · NKL 1 – 20°C, rel. LF 65% herzustellen sind. · NKL 2 – 20°C, rel. LF 85% (sog. Leimgenehmigung). Klebungen vor Ort zur Herstellung notwendiger tragender Verbindungen Wärmeschutz sind nicht oder nur unter besonders strengen Bedin- Ein guter bis hervorragender Wärmeschutz ist eines gungen möglich. der Markenzeichen moderner Holzgebäude. Neben Die Eignung der Systeme für die jeweilige Nutzungsklasse ist zu überprüfen. · NKL 3 – Klima führt zu höheren Feuchtegehalten als in NKL 2, z.B. frei bewitterte Konstruktion Ähnlich wie für die Detailplanung der Architek- der selbstverständlichen Erfüllung der gültigen ge- ten liefern viele Hersteller von Holzbausystemen setzlichen Anforderungen (Wärmeschutzverord- auch Bemessungshilfen für die Statik. Diese beste- nung / EnergieEinsparverordnung) sollten von Holz- Schallschutz hen zum Teil aus Spannweitentabellen, Datenblät- bausystemen folgende Anforderungen erfüllt wer- Der Schallschutz von Holzbausystemen kann durch tern, CD-Roms mit Produktdaten und manchmal den: die Wahl geeigneter Bauteilaufbauten und Detail- auch kleinen Programmen. Hier ist allerdings Vor- · mindestens Niedrigenergiehaus-Standard, ausbildungen ein hohes Niveau erreichen und dabei sicht geboten, ob alle Randbedingungen aus dem d.h. Unterschreitung der Grenzwerte der Standort, der Nutzung und den zu erwartenden Wärmeschutzverordnung 95 um 25% bzw. ein Beanspruchungen berücksichtigt sind. Sie sollten Heizwärmebedarf ≤ 70 kWh/m2a daher nur zur Vordimensionierung herangezogen werden. Bei Systemen aus der Schweiz sind u.U. Teile der Unterlagen auf die SIA-Normen ausgelegt. Umrechnungen sind dann unumgänglich. Typenstatiken sind wegen der sehr vielfältigen · Wärmeschutz ausbaubar bis zum 3-Liter- oder Passivhausstandard · ausreichende Luftdichtheit der Gebäudehülle, d.h. herstellbare Luftwechselraten von nL,50 ≤ 1,0 h-1. · Bereitstellung von Regeldetails für alle Anschlüsse möglichst mit Wärmebrückenberechnung. viele andere Bauweisen qualitativ übertreffen. Die Anforderungen sind in DIN 4109, Schallschutz im Hochbau enthalten. Folgende Mindestanforderungen bestehen: · Außenwände R´w ≥ 35 dB · Decken in Einfamilienhäusern L´nw ≤ 63 dB · Decken in Mehrfamilienhäusern L´nw ≤ 53 dB, R´w ≥ 54 dB · Wohnungstrennwände R´w ≥ 53 dB · Haustrennwände R´w ≥ 57 dB Entwürfe kaum zu finden. Sofern nicht durch den Hersteller bereits die Leistungen der Tragwerkspla- Feuchteschutz Sollen erhöhte Schallschutzanforderungen erfüllt nung erbracht werden, sollte bei der Wahl der Trag- Der erforderliche Feuchteschutz umfasst den Schutz werden, so ist dies schriftlich zu vereinbaren. werksplaner auf langjährige und aktuelle Erfahrun- vor Niederschlagsfeuchte und vor nutzungsbeding- gen im Holzbau hoher Wert gelegt werden. ter Feuchte. Von besonderer Bedeutung sind: bauten anbieten. Diese müssen luftdicht ausführbar · ein ausreichender Schlagregenschutz durch sein, da andernfalls neben den feuchtetechnischen Die Variationen der Systeme werden auch von Die Systeme müssen entsprechende Bauteilauf- logistischen Transport- und Montagebedingungen vorgehängte Fassaden, z.B. Bekleidungen aus Risiken eine erhebliche Verschlechterung der Schall- bestimmt. Entstehen durch die Vorfertigung große kleinformatigen Holzprofilen oder großformatigen dämmung eintreten kann. Elemente, können gelegentlich Montage- und Trans- Holzwerkstoffen Sofern keine Regelaufbauten verwendet wer- portzustände bemessungsrelevant werden. Deren · funktionale Anschlussdetails aller Laibungen und den, müssen die erforderliche Luftschalldämmung Bemessung und Nachweis ist Aufgabe der ausfüh- Übergänge. Die Dichtheit muss mechanisch, nicht und der erreichbare Trittschallpegel durch Versuche renden Firma, sollte aber frühzeitig für die Baustel- durch wartungsbedürftige Dichtstoffe hergestellt nachgewiesen werden. Eine Vielzahl möglicher Bau- lenorganisation abgeklärt werden. werden teilaufbauten enthält [4]. Die Witterung, spezielle Nutzungen und son- · nicht hinterlüftete Fassaden wie Wärmedämm- stige Beanspruchungen, die nur begrenzt normativ verbundsysteme müssen ihre Eignung durch bau- Holzschutz geregelt sind, müssen bei der Detailausbildung be- aufsichtliche Zulassung nachweisen Ein guter Holzschutz ist die Lebensversicherung achtet werden. Zum Beispiel sind Einflüsse aus · der Spritzwasserschutz in Bädern und Küchen eines Holzgebäudes. Der wesentlichste Bestandteil Schwinden und Quellen als mögliche innere Zwän- durch die Verwendung von Dichtungssystemen für ist ein ausreichender Feuchteschutz, der durch kon- gungskräfte zu berücksichtigen. Rohrdurchführungen oder Wandbeplankungen struktive Maßnahmen sichergestellt wird. Die Nor- · eine luftdichte Gebäudehülle zur Vermeidung menreihe der DIN 68 800 ,Holzschutz’ stellt daher Bauphysik des Feuchteeintrages in die Konstruktion durch den baulich konstruktiven Holzschutz über den che- Die Erfüllung bauphysikalischer Anforderungen und Warmluftströmung von innen nach außen misch vorbeugenden Holzschutz. Bei ausreichenden Schutzziele erfordert vernetztes Denken. Die Einzel- (Tauwasser!) baulichen Maßnahmen werden die Bauteile in die ziele · möglichst diffusionsoffene Konstruktionen mit aus- Gefährdungsklasse 0 eingeordnet und benötigen · Wärmeschutz reichendem Rücktrocknungsvermögen (Leitsatz: damit keinen chemischen Holzschutz. Von Holzbau- · Feuchteschutz So diffusionsdicht wie nötig, so offen wie möglich!) systemen ist daher zu fordern: · Schallschutz · ausreichend isolierte Kaltwasserrohre · Brandschutz Ein hervorragender Feuchteschutz ist der beste Holz · Holzschutz schutz ! lassen sich nur im gegenseitigen Abgleich optimie- Auch wenn Holzbauteile vor direktem Feuchte- ren. Jedes Bauteil – von der Bodenplatte bis zum einfluss geschützt sind, stellen sich infolge der jewei- · Einstufung aller möglichen Bauteile in die Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2 und -3. · Einsatz höherer Holz-Resistenzklassen in den Gefährdungsklassen 1, 2 und 3 zur Vermeidung vorbeugend chemischen Holzschutzes 9 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Anforderungs- und Eigenschaftskatalog · konsequente Anwendung baulichen Holzschutzes · Lagerflächen und -zeiten Bedeutung. Beispielsweise ist bei entsprechend kon- · Systemregeln für die unterste Schwellenlage · Baustelleneinrichtung (Hebezeuge) zipierten Holzbauwerken der Aufwand für Repara- (Fußpunkt – Anschluss Massivbau – nach · Transportzeiten turen und Umbauten wesentlich geringer als bei DIN 68800 GK 2) · Montagezeiten Massivbauten. Wichtig ist das Gesamtergebnis im Bei allen individuellen Entwürfen ist der baulich-kon- · Gewährleistung / Qualitätssicherung Hinblick auf: struktive Holzschutz in allen Details sorgfältig zu pla- Die Montage selbst erfolgt ebenfalls nach verschie- · Werthaltigkeit nen (siehe auch [5]). denen Konzepten. Nur wenige Systeme beschreiben · Dauerhaftigkeit den Einfluss der Montage auf die Detailausbildung · Wartungs- und Pflegeintervalle Brandschutz (z.B. überlappende Dichtungsstöße). So unterschei- · Lebensdauerzyklen Der Brandschutz ist der einzige Schutzbereich, für den sich die Systeme bei: · Gebäudewert-Schätzungen von Banken den die Bauordnungen der Länder neben den allge- · der Notwendigkeit eines Gerüstes · Versicherungsbewertungen meinen Forderungen des § 17 der Bauordnungen · der erforderlichen Qualifikation der Montage- Hochwertige Holzbauten haben eine Lebensdauer- detaillierte Anforderungen, z.B. für die Brennbarkeit der Baustoffe und den Feuerwiderstand der Bauteile, stellen. Im Holzbau können die Anforderungen durch Beplankungen mit Holz- oder Gipswerkstoffen oder durch eine Brandschutzbemessung der truppe · der Robustheit der Elemente bei Transport und Verlegen · dem Witterungs- und Feuchteschutz bis zum eingebauten und geschützten Zustand stabförmigen Bauteile erfüllt werden. Die Nachwei- · der Empfindlichkeit der Fügetechnik se werden nach DIN 4102-4, entsprechend Prüf- In Abhängigkeit vom Vertriebskonzept und den ver- zeugnissen oder zunkünftig nach Eurocode 5, traglichen Bindungen (z.B. Patente) des Herstellers Teil 1-2 geführt. entstehen verschiedene Randbedingungen für die Holzbausysteme sollten Ausschreibung. Für öffentliche Auftraggeber ist die · Feuerwiderstandsklasse F 30-B systemimmanent Anwendung eines bestimmten Systems häufig pro- erfüllen · Prüfzeugnisse für widerstandsfähigere oder von blematisch, da keine Festlegung auf einen Betrieb oder ein Produkt erfolgen darf. Hier ist eine intensive DIN 4102 abweichende Konstruktionen vorhalten Abstimmung zwischen den Planern und der Bau- · mind. bis Feuerwiderstandsklasse F 60-B mit nicht- herrschaft erforderlich, um ein optimales wirtschaftli- brennbaren Oberflächen aufrüstbar sein. ches und architektonisches Ziel erreichen zu können. Weitere Hinweise, z.B. für die Erarbeitung individueller Brandschutzkonzepte, sind [6, 7] zu entnehmen. Ökologie Holzbausysteme können ökologisches Bauen be- Ausführung sonders effizient umsetzen. Allerdings erfolgt dies Die Ausführung erfolgt bei den unterschiedlichen bei den Systemen auf unterschiedlichem Niveau und Systemen mit einem ebenfalls variierendem Vorfer- mit variierenden Ansätzen. Ferner gilt dies zweifels- tigungsgrad, der von Komplett-Bauteilen über Halb- frei nur für die durch die Systeme abgedeckte Bau- fertigteile bis zur Verarbeitung konfektionierter Ein- konstruktion. Die Bewertung eines Objektes kann je- zelbauteile auf der Baustelle reicht, durch: doch nur ganzheitlich erfolgen. Die notwendigen · zentrale Werkleistung (Vorfertigung und Montage Kriterien sind nachfolgend auszugsweise angege- mit werkseigenem Personal) · dezentrale Werkleistung (Vorfertigung im Stammwerk, Montage durch Filiale) · lizensierte Betriebe ben: · Nachhaltigkeit der Baustoffe · Rohstoff-Effizienz · Energiebilanz bei der Herstellung · geschulte Betriebe · CO2-Bilanz der Werkstoffe, Verfahren und Produkte In jedem Fall wird der Baustellenablauf bei der Um- · Umweltverträglichkeit bei der Produktion setzung einer Systemlösung von einer konventionel- · Stoffkreisläufe (Rohstoff / Produktion / Transport / len Fertigung mit der üblichen Gewerkekoordination zum Teil erheblich abweichen, da die gesamte Ter- Nutzung / Recycling / Entsorgung) Nähere Angaben sind in [8, 9, 10] enthalten. minplanung sich um Vorfertigungsgrad, Fertigungsund Montagedauer des Rohbaus dreht. Die Systeme Ökonomie müssen daher hinsichtlich ihrer Für Holzbauwerke im allgemeinen und für im Sy- · Marktverfügbarkeit (regional, überregional) stem errichtete Gebäude im besonderen sind die · möglichen Zulieferbetriebe (z.B. Fenster) Anforderungen der Wirtschaftlichkeit entscheidend. · Lieferzeiten Da je nach Nutzungstypus der Gebäude die Erstel- · Logistik lungskosten nur einen Teil der Gesamtkosten aus- hinterfragt werden. Bei der Baustellenorganisation machen, sind die Kosten für den von den meisten und Terminplanung ergibt sich daraus ein Einfluss Systemen gelieferten Rohbau bei einer ganzheit- auf: lichen Kosten-Nutzen-Analyse von untergeordneter erwartung, die weit über den üblichen Nutzungszeiten liegen. Systemhersteller liefern derartige Bauwerke – auch wenn manche Systeme erst seit wenigen Jahren auf dem Markt sind. 10 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Übersicht der Systeme Übersicht der Systeme Anwendungsbereich und DIN 1052 81fünf DIN 1052 Beschreibung Geprüfte Aufbauten Regeldetails Ausschreibung Musterstatik Planungshilfen Decke Stabförmige Systeme Dach baurechtliche Grundlagen Wand System / Produkt DIN 1052 x x x x Holzrahmenbau-System im Raster 81,5; Niedrigenergiehausstandard. Wird ausschließlich von Mitgliedern geplant und gebaut. Eigene Systemhaus-Entwürfe. high-tech & holzbau AG D-29451Dannenberg (0 58 61 · 98 62 42) AGEPAN-Bausystem [S. 16] Glunz AG D-59063 Hamm (05 51 · 50 62-479) Bekolog Skelett 2) DIN 1052 4) 2) 2) x x x Geschlossenes Bausystem zur Errichtung kompletter Holzhäuser; in Niedrig-und Passivhausstandard unter Verwendung der AGEPAN-Holzwerkstoffprodukte OSB, DWD, IWP und des AGEPAN-Trägersystems. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x – – – Holzskelettbauweise mit außenliegender, nichttragender Hülle. Herstellung durch Beko. Planung durch Beko oder individuell. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 – x x – Planungssystem für diffusionsoffenen Holzrahmenbau unter Verwendung eigener Holzwerkstoffprodukte. Planungshandbuch BAUDAS. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x – x – geprüfter Wandaufbau D 240 (F 60-B) für Holzrahmenbau. Hersteller mineralisch gebundener Holzwerkstoffe (B1) und Fassadentafeln. Balkonplatte Balkodur®. 1) 6) x x x Bausystem für Dach, Decke und Wand; unter Verwendung des TJI®-Trägersystems, des Parallam® Furnierstreifenholzes und des TimberStrand™ Langspanholzes (zuvor Intrallam). DIN 1052 DIN 1052 BEKO Holzbau GmbH D-78467 Konstanz (0 75 31 · 6 76 78) Egger Egger Holzwerkstoffe D-23970 Wismar (0 38 41 · 301-21 251) Eternit 2) 2) Eternit AG D-59269 Beckum (0 25 25 · 69-0) 2) 2) 2) 2) Trus Joist sprl D-82152 Planegg (089 · 85 50 96) DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 in Verbindung mit den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen Z-9.1-277 / Z-9.1-323 / Z-9.1-241 Graf-Holzbau-System DIN 1052 – – x x x – Holzbau-System mit „Drei-Kammer-Wand“. Patentierter Wandaufbau F 90-B. Fertigung ausschließlich über Lizenznehmer. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 1) x x x Holzrahmenbau-Variante mit Fachwerkstreben unter Verwendung eigener Holzwerkstoff- und Dämmstoffprodukte. Putzträgerplatte als Grundplatte für mineralische Putzbeschichtungen. induo®-Systemholztechnik [S. 20] DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 1) 3) x x – Aus stabförmigen Bauteilen zusammengesetztes Holzbausystem unter Verwendung des patentierten rhombusförmigen induo®-Verbundankers. NTC DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 – x x x Holzrahmenbau-System aus Skandinavien mit standardisierten Querschnitten. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 – x x x Vorgefertigte Wand-, Decken- und Dachelemente in Holzrahmenbauweise, Dachkonstruktionen aus Nagelplattenkonstruktionen. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 5) x x – Systembaustoff „Kythos“ für Wände und Decken. Beplankung aus diagonalen Massivholzlamellen. Brettstapeldecken. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x 4) x Holzrahmenbau-System in Niedrigenergie- und Passivhausstandard. Wird ausschließlich von Mitgliedsfirmen geplant und gebaut. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x – Flächige, massive Decken- und Wandbauteile aus Kanthölzern mit Spezialprofil. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x – Massives Flächenelement aus gedübelten Brettlamellen. Holz-Beton-Verbund möglich. DIN 1052 – – – x x – Ein- oder zweischalige großflächige Wandelemente als Ständerkonstruktion. Geklebte Ständern mit schwalbenschwanzförmig eingefräster Holzschalung. Unterschiedlicher Vorfertigungsgrad möglich. Z-9.1-220 – – x x x x Tragende und aussteifende Wandbauteile aus 80 mm dicken Holzspan-Flachpressplatten. Vertrieb in Deutschland: Pavatex GmbH, 88299 Leutkirch (0 75 61 · 98 55-0) – DIN 1052 DIN 1052 x – – – Deckenelement aus BS-Holz-mit Doppelnut und Kamm; Fichte. Am Stoß oberseitiger Falz für Schublasche. Elementdicke 100 - 240 mm. – DIN 1052 – 3) – x – Gekrümmte Rippenplatte aus BS Holz Rippen. Beplankung aus K1 multiplan; Unterspannungen aus Rundstählen. Patentiert. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 1) – x – Tafelelemente aus BS-Holz oder Vollholzrippen mit aufgeklebter Beplankung aus K1 multiplan oder andere Holzwerkstoffen; als Multibox oder Stegplatte. Durch Verbund hohe Tragfähigkeit; auch gekrümmt möglich. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 – – – – Tragende Skelettkonstruktion im Modulraster von 5/5 m mit flächigen Wand-, Decken- und Dachelementen mit einer Größe von 2,5/5 m FrameWorks™ Bausystem [S. 18] Graf-Holzbausysteme Rothenburg GmbH D-91578 Lautershausen (0 98 23 · 9 31 24) Heraklith 2) Deutsche Heraklith GmbH D-84353 Simbach (0 85 71 · 40-0) 2) 2) induo®-Systemholztechnik GmbH & Co. KG D-41352Korschenbroich (0 21 61 · 61 89-0) Nordic Timber Council D-65191 Wiesbaden (06 11 · 500 06 25) Opitz-System Opitz Holzbau GmbH D-53894 Mechernich (0 22 56 · 94 01-0) Terra Limes Terra Limes International GmbH D-75210 Keltern (0 72 36 · 95 89 61-0) ZimmerMeisterHaus Verband ZimmerMeisterHaus D-80804 München (089 · 3 60 85-150) Flächige Systeme Bekolog Kantholzelemente BEKO Holzbau GmbH D-78467 Konstanz (0 75 31· 6 76 76) Bresta Massiv Tschopp Holzbau GmbH CH-6280 Hochdorf (00 41· 41 · 914 20 20) Brüggo-Holes Holes AG CH-8854 Galgenen (00 41 · 55 · 450 20 20) Homogen80 [S. 34] Homoplax Spanplattenwerk Fideris AG CH-7235 Fideris (00 41· 81· 308 55 55) K. Profidecke Kaufmann Holz AG A-6870 Reuthe (00 43 · 55 74 · 80 40) Kaufmann Tonnenschale Kaufmann Holz AG A-6870 Reuthe (00 43 · 55 74 · 80 40) Kaufmann-Multibox Kaufmann Holz AG A-6870 Reuthe (00 43 · 55 74 · 80 40) KFN Modulsystem 2) 2) KFN Kaufmann Product GmbH A-6850 Dornbirn (00 43 · 55 72 · 2 62 83) 1) Tragfähigkeitstabellen 2) Holzwerkstoff nach allgemeiner 3) Hersteller bietet Bemessung an 4) nach „Holzrahmenbau“ BDZ 5) Typenstatik für Einratertafel 6) Bemessungssoftware baufsichtlicher Zulassung bzw. Norm 2) 11 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Übersicht der Systeme Anwendungsbereich und KLH-Brettsperrholz Beschreibung Geprüfte Aufbauten Regeldetails Ausschreibung Musterstatik Planungshilfen Decke Fortsetzung Dach Flächige Systeme baurechtliche Grundlagen Wand System / Produkt 2) 2) 2) – – – – Brettsperrholz. Kreuzweise übereinander gestapelte und flächig miteinander verklebte Brettlamellen; zweiachsige Belastung möglich. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x – Platten geklebt, gedübelt; d = 80 mm. Bei Wänden senkrecht stehend; geschliffene Sichtoberfläche. Einschließlich Abbund und Vormontage möglich. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x x Flächenbildende, tragende Lamellenelemente aus hochkant gestellten Brettlagen. Brettstapelbauweise (genagelt) oder als Dübelholz (mit Hartholzdübeln verdübelt). DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 1) x x x Industriell gefertigte Kasten-, Flächen- und Schalenelemente aus Nadelholz. Der Hohlraum der Elemente kann auf Wunsch z.B. mit Dämmaterialien ausgefüllt werden. Vertrieb in Deutschland: s. S. 26. Heggenstaller AG (0 82 57 · 810) Z-9.1-283 Z-9.1-409 Z-9.1-283 Z-9.1-409 1) x x x Patentiertes, industriell gefertigtes Holzbausystem. Holzblocktafelelemente für Wand und Dach aus mehrlagig, kreuzweise verklebten Nadelholzbrettern; Deckenelemente als Block- oder Rippenplatte. Z-9.1-459 Z-9.1-459 Z-9.1-459 x x – – Massivholzbretter weden zu Wandelementen mit kastenförmiger Tragstruktur und Hohlräumen verklebt. Gute Wärmedämmeigenschaften bei gleichzeitig hoher Festigkeit. Z-9.1-354 Z-9.1-501 Z-9.1-354 Z-9.1-501 Z-9.1-354 Z-9.1-501 x x x x Symmetrisch aufgebautes großformatiges Brettsperrholz aus kreuzweise verklebten, keilgezinkten Brettlagen. Auch gekrümmte Bauteile sind möglich. – DIN 1052 DIN 1052 x x x – Tafelelemente aus BS-Holz oder Vollholzrippen mit aufgeklebter Beplankung aus Furnierschichtholz Kerto Q oder anderen Holzwerkstoffen; als Rippenplatte oder Stegplatte; durch Verbund hohe Tragfähigkeit. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x – – Massivholzelement aus gedübelten Brettlamellen; Lamellen keilgezinkt. Modulare Fertigung der Grundelemente. Holz-Beton-Verbund möglich; Akustikprofile. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 1) x x x Blockholzplatten aus stehend verklebten Lamellen. Ein- oder Mehrschichtplatten aus NH. Auch zu Rippenelementen kombiniert. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x – Wand-, Decken und Dachelemente aus Massivholzelementen. Die Verbindung erfolgt mit einer konisch verlaufenden Schwalbenschwanzverbindung; da keine durchgehenden Fugen winddicht. DIN 1052 – – – x x x Industriell vorgefertigtes selbstragendes Wandelement aus BS-Holz, C-Holzprofil mit eingelegter Dämmung und variabler Außenverkleidung. Modularer Aufbau. Z-9.1-464 – – x x x x Baukastensystem aus standardisierten, industriell gefertigten Modulen aus Massivholz; kreuzweise verklebt. Unterschiedliche Oberflächenqualitäten. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x x BS-Holzelemente als Flächenelemente mit hochkant gestellten, verklebten Bretter und Bohlen. DIN 1052 Z beantragt DIN 1052 DIN 1052 x x x x Mehrlagig geklebtes Holztafelelement aus genuteten Brettlamellen. Diff.usionsoffener Wandaufbau. Hohe zulässige Horizontalbelastung möglich. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x x Raummodule mit hochgedämmten, diffusionsoffenen Wänden. Horizontal und vertikal addierbar. Transportabel. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x x Bestehen aus tragenden Elementen; werden auf der Baustelle gereiht oder gestapelt; Holzrahmenskelett. Temporäre Nutzung möglich. DIN 1052 SIA DIN 1052 SIA DIN 1052 SIA 3) 3) x x Trasportable 3-D Zellenbau im Baukastenprinzip. „High-tech“ Produkt, welches nach ökologischen Grundsätzen ein energieeffizientes Bauen nach dem Minergier- bzw. Passivhausstandard ermöglicht. DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x x Bestehen aus tragenden Elementen; werden auf der Baustelle gereiht oder gestapelt; Holzrahmenskelett. Temporäre Nutzung möglich DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x x SU-SI Mobile, komplett vorgefertigte Gebäudeeinheit mit 30 - 50 m2 Nutzfläche FRED Mobile, komplett vorgefertigte Gebäudeeinheit mit 3 x 4 m Grundfläche ausziehbar auf 18 m2 Nutzfläche DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x x Raumzellen DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 x x x x Transportable Raumzellen aus bauökolgisch hochwertigen Materialien hergestellt. Stützenfrei Räume bis 12 m Breite möglich. Stapelbar bis zu 4 Geschossen. Geeignet für Büros, Schulen, Hotels, Wohnungen, Spitalzimmer, Labors. KLH Massivholz GmbH A-8842 Katsch (0043 · 35 88 · 88 35 20) Klimaplan Massivholzhaus Klimaplan Massivholzhaus GmbH D-87616 Marktoberdorf (0 83 42 · 9 68 50) Lamellenbauweise [S. 26] Gütegemeinschaft Brettstapel- und Dübelholzhersteller e.V. Stuttgart (07 11 · 39 96 50) Lignatur [S. 22] Lignatur AG CH-9104 Waldstatt (00 41 · 71 · 3 04 10) LIGNOTREND [S. 24] LIGNOTREND AG D-79809 Weilheim (0 77 55 · 92 00-0) Ligu Holz-Lamellenwand GmbH D-27308 Kirchlinteln (0 42 37 · 94 30 34) LenoTec®-Massivbau [S. 32] MERK-Dickholz GmbH D-86551 Aichach (0 82 51 · 908-142) MERK Rippenplatte MERK-HOLZBAU GmbH & Co. KG D-86551 Aichach (0 82 51 · 908-0) Optiholz Logus Systembau AG CH9215 Schönenberg (0041 · 71 · 644 92 81) Pius Schuler Pius Schuler AG CH-6418 Rothenthurm (00 41· 83 · 9 80 80) PHM-ProfilHolzMassivelemente Bau Barth Holzbau D-88696 Owingen (0 75 51 · 92 32 - 0) Schaffitzel-SHD Schaffitzel Holzindustrie GmbH D-74523 Schwäbisch-Hall (0 79 07 · 9 87 00) Steko Steko Deutschland GmbH D-74199 Untergruppenbach (0 71 31 · 7 04 07) System Haas [S. 30] Haas Fertigbau GmbH D-84326 Falkenberg (0 87 27 · 1 85 52) Wiwa WIWA GmbH Holz & Plattenvertrieb D-79733 Göhrwihl (0 77 54 · 234) Raumbildende Systeme Bekolog modul office BEKO Holzbau GmbH D-78467 Konstanz (0 75 31 · 6 76 78) Blue Box M. Loebermann D-90409 Nürnberg (09 11 · 510 90 31) boxxin ERNE modul technologie CH-5080 Laufenburg (00 41 · 62 · 869 81 81) CS-Raumzellen C / S Raumcenter D-65929 Frankfurt (069 · 330 09 00) SU-SI, FRED KFN Kaufmann Product GmbH A-6850 Dornbirn (00 43 · 55 72 · 2 62 83) Living Structure, Living Box Architeam CH-4001Basel (0041 · 61 · 261 50 20) Modular-T Bauart Architekten CH-3008 Bern (00 41 · 31 · 385 15 15) 12 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Allgemeiner Holzrahmenbau Allgemeiner Holzrahmenbau Hersteller, Vertreiber Zimmereibetriebe, auf Ausschreibungen reagierend oder teilweise mit eigenen Haustypen, Vertrieb zwischenzeitlich auch über Bauträger, Wohnungsbaugesellschaften usw.. Die Bauweise ist nicht durch Patente oder Nutzungsrechte geschützt. Architektur Der Holzrahmenbau ist – wie sein amerikanisches Vorbild – aus gestalterischer Sicht ein völlig offenes System. So lange das vorgegebene Konstruktionsraster der Wände und Decken eingehalten wird und Konstruktion übliche Deckenspannweiten bis ca. 5,5 m verwendet Das System Holzrahmenbau besteht bei den Wän- werden sind alle Haustypen bis zum vielgeschossi- den aus gen Verwaltungsbau denkbar. Bereits die Konstruk- · Hölzern (Rahmen) gleicher Abmessungen, tionen der ersten Generation erfüllten die bis heute gültige Wärmeschutzverordnung. Durch die VerAllgemeines größerung der Dämmstoffdicken (z.B. durch eine zu- Der „allgemeine Holzrahmenbau“ ist eigentlich ein sätzliche, gedämmte Installationsebene) ist Niedrig- Re-Import aus den USA. Er entwickelte sich dort aus energie- bis Passivhaus-Standard erreichbar. früher meist 60 x 120 mm, heute 60 x 160 mm, · außenliegender, aussteifender Holzwerkstoffbeplankung, · beliebiger Fassadenbekleidung, von hinterlüfteten Brettfassaden bis zu zugelassenen WDVS, den traditionellen Fachwerkbauweisen der europäi- Durch die außenliegende, tragende Beplankung schen Einwanderer, insbesondere den englischen sind Eigenleistungen in der sehr schnell herstellba- · Dampfbremse, Luftdichtung, Fachwerktypologien mit ihren eng stehenden Stän- ren, witterungsdichten Hülle einfach möglich. · Innenbekleidung. · unterschiedlichen Dämmstoffen, derfachwerken ohne Querriegel über die Geschoss- Durch die lange Anwendungsdauer, die umfan- Das Achsraster der Wandstiele ergibt sich aus höhe. Mit der Entwicklung und Verbreitung der greichen Erfahrungen der Ausführenden und eine den Plattenmaßen 1250 x 2500 mm zu e = 625 mm, Holzwerkstoffplatten ging der Ersatz der Fachwerk- ausreichende Anzahl von Planungshilfen ist mit dem andere Raster entsprechend anderer Plattenformate strebe durch die mittragende, aussteifende Beplan- System eine große Planungssicherheit zu erreichen. sind möglich. kung einher. Gleichzeitig wurden die Holzquer- Es werden übliche Holzbalkenlagen verwendet, schnitte reduziert und vereinheitlicht. Üblicherweise die oberseitig mit Holzwerkstoffplatten beplankt werden in Nordamerika bis heute Querschnitte der werden und damit als Deckenscheibe beansprucht Abmessungen „two-by-four“ (2 x 4 Zoll) oder „two- werden können. Das Rastermaß der Deckenbalken by-six“ (2 x 6 Zoll) verwendet. Sind größere Quer- sollte mit dem Wandraster übereinstimmen. schnitte erforderlich, so werden diese aus den Stan- Die Deckenbalken liegen jeweils auf dem Rähm dardquerschnitten durch Vernagelung zusammen- der darunterliegenden Wand auf und bilden damit gesetzt. die nächste Ebene (platform) zur Montage des dar- Nach einer Studienreise einer Gruppe deutscher aufstehenden nächsten Geschosses. Diese Art der Zimmerer und Verbandsvertreter in die USA in den Konstruktion wird daher auch „Plattformbauweise“ 70iger Jahren wurde die Bauweise für die Zimmerei- (platform-framing) genannt. betriebe wiederentdeckt, die sich dadurch verlorenes Terrain im Holzhausbau zurückeroberten. Die ersten deutschen Konstruktionsregeln wurden von Küttinger et.al. veröffentlicht [11]. Das Buch „Holzrahmenbau“ wurde inzwischen mehrfach überarbeitet, (zuletzt im Jahr 2001) und Deckenaufbau Bodenbelag schwimmender Estrich Trennlage Trittschalldämmung Holzwerkstoffplatte Balkenlage Hohlraumdämmung Lattung Gipskarton- oder Gipsfaserplatte durch eine Ausgabe über „Holzrahmenbau – mehrder „Holzrahmenbau-Katalog“ bezeichnet. Vergleicht man die Konstruktionsregeln des Holzrahmenbaus mit den Konstruktionen des Holztafelbaus, so stellt man fest, dass sich die klassische, reimportierte Version des amerikanischen Holzhausbaus von den in Deutschland und Europa entwickelunterscheidet, allenfalls im Grad der Vorfertigung. Der allgemeine Holzrahmenbau ist heute die Grundlage vieler stabförmiger Systeme, die sich oft nur durch die Verwendung spezieller, firmenbezogener Produkte unterscheiden. schlagen. Es werden Wand- und Deckenelemente in unterschiedlichen Vorfertigungsgraden hergestellt. Häufig werden Nivellierschwellen zum Ausgleich eventueller Unebenheiten und zur Vormontage der Grundrissgeometrien verwendet. geschossig“ [12] ergänzt. Das Buch wird häufig als ten Holzhäusern der Fertighausindustrie kaum Im System werden eine Reihe geprüfter, sichtbarer und nicht sichtbarer Deckenaufbauten vorge- Wandaufbau 2 x Gipskarton- oder Gipsfaserplatte Installationsebene + Dämmung Dampfbremse Wandständer + Dämmung Holzwerstoffplatte tragend Konterlattung Lattung Außenbekleidung aus Vollholz 13 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Allgemeiner Holzrahmenbau Ausführung Tragwerk Durch die weite Marktverbreitung ist das System flä- tion frei wählbar. Im Regelfall wird der Holzrahmen- Die vertikalen Beanspruchungen werden über übli- chendeckend in Deutschland einsetzbar. Die Vorfer- bau mit Pfettendächern versehen. Sparren- und che Sparren-, Pfetten- und Deckenbalkenlagen aus tigung umfasst mindestens das Ständerwerk ein- Kehlbalkendächer sind wegen der auftretenden KVH abgetragen. Die Aussteifung der Wand- und schließlich der aussteifenden Beplankung. Horizontalkräfte weniger geeignet. Dachaufbauten Deckenscheiben erfolgt durch Beplankungen mit Zahlreiche Betriebe fertigen zwischenzeitlich werden beispielhaft im System angegeben. Holzwerkstoffen, in Ausnahmefällen mit Brettscha- weiter vor, bis zu fertigen Wandelementen inkl. Fen- Grundsätzlich ist die Dachform und -konstruk- In den Wand-, Dach- und Deckenkonstruktionen lungen. Die vertikalen Beanspruchungen der Wände ster und Fassade. Dementsprechend beträgt die wird für die stabförmigen Bauteile Konstruktions- werden durch die standardisierten Ständerquer- Bauzeit zwischen 8 und 20 Wochen, ohne Eigenlei- vollholz (KVH), seltener andere stabförmige Voll- schnitte aufgenommen. Maßgebend für die Bemes- stungen. Bei der Auswahl der Betriebe sollte auf die holzprodukte wie z.B. BS-Holz, Duo-/Triobalken, sung ist die Querpressung der unteren Schwellen- Zugehörigkeit zu einer Qualitäts- oder Gütegemein- Furnierschichtholz verwendet. Als Beplankungen lage. Größere Beanspruchungen werden über schaft geachtet werden. Geschlossene Elemente werden traditionell Holzspanplatten, Baufurnier- Unterzüge und Stützen aus Brettschichtholz abge- dürfen nur von Firmen mit Eigen- und Fremdüber- sperrholzplatten und Gipsbauplatten verwendet. tragen, selten werden ergänzend Stahlkonstruk- wachung nach Tafelbaurichtlinie [13] hergestellt wer- Derzeit werden zusätzlich in großem Umfang OSB- tionen eingesetzt. den. Insgesamt ist der allgemeine Holzrahmenbau und Gipsfaserplatten eingesetzt. Als Dämmstoffe Durch vergrößerte Ständerabmessungen kann werden mineralische Faserdämmstoffe nach DIN die vertikale Beanspruchbarkeit soweit erhöht wer- 18165-1, teilweise auch Dämmstoffe aus nachwach- den, dass bis zu 5-geschossige Wohn- und Verwal- senden Rohstoffen eingesetzt. tungsbauten möglich sind. Meist werden die Wand- Der allgemeine Holzrahmenbau ist als System nicht an bestimmte Produkte gebunden. Alle Varian- dicken ohnehin vom gewünschten Dämmstandard vorgegeben. ten moderner Haustechnik können eingebaut werden. Die Installationen erfolgen meist in Vorwand- Bauphysik installationen in üblicher Trockenbauweise. Das Niveau des vorhandenen Wärmeschutzes der Insgesamt zeichnet sich der Holzrahmenbau Außenbauteile kann beliebig bis hin zu passivhaus- durch eine hohe Flexibilität und vielfältige Kombi- tauglichen Hüllen (U ≤ 0,1 W/m2K) gewählt werden. nationsmöglichkeiten mit anderen Holzbauweisen Zur Erfüllung der Schallschutzanforderungen und -Systemen aus. So wird häufig der Holzrahmen- stehen eine Vielzahl geprüfter Dach-, Wand- und bau mit Holzskelettbau kombiniert, z.B. um eine Auf- Deckenaufbauten zur Verfügung. lösung der Tragstruktur für großflächige Verglasun- Je nach gewähltem Bauteilaufbau sind die gen oder stützenfreie Bereiche zu ermöglichen. Und Schallschutzanforderungen im Wohnungsbau bis hin es gibt zahlreiche Beispiele der Kombination von zu erhöhtem Schallschutz (DIN 4109) erfüllbar. Holzrahmenbau mit Mauerwerk-, Stahl- und Glaskonstruktionen. Neben dem Konstruktionskatalog Holzrahmen- Zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen können entweder Bauteilaufbauten aus DIN 4102-4 oder geprüfte Aufbauten gewählt werden. bau [11] stehen weitere Veröffentlichungen und Se- Zu allen drei Schutzanforderungen sind im minarangebote zur Verfügung. Das etablierte Sy- „Holzrahmenbau-Katalog“ zahlreiche Angaben zu stem ist damit leicht anwendbar. finden. Die Konstruktionen des allgemeinen Holzrahmenbaus sind, mit Ausnahme der Nivellierschwelle, i.d.R. in die Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2 und -3 eingestuft, d.h. ein vorbeugender chemischer Holzschutz ist nicht erforderlich. ein sehr bewährtes, flexibles System. 14 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzrahmenbau diffussionsoffen Holzbausysteme Holzrahmenbau diffusionsoffen Zur Montage vorbereitete Bodenplatte mit Nivellierschwelle und Deckenelementen 7:00 Uhr: Montage der ersten Erdgeschoss-Wand Hersteller, Vertreiber Konstruktion Überwiegend Zimmereibetriebe, mit eigenen Haus- Der Wandaufbau im diffusionsoffenen Holzrahmen- typen oder auf der Grundlage von Ausschreibungen bau besteht aus anbietend. · Hölzern (Rahmen) gleicher Abmessungen, meist Architektur · innenliegender, aussteifender Holzwerkstoff- 60 x 160 mm, Allgemeines Der diffusionsoffene Holzrahmenbau ist gestalte- Der „diffusionsoffene Holzrahmenbau“ ist eine Vari- risch ebenfalls ein völlig flexibles System. Unter Bei- ante des allgemeinen Holzrahmenbaus. Sie wurde behaltung des Konstruktionsrasters sind alle Gebäu- zu Beginn der 90-iger Jahre entwickelt und hatte ihre detypen realisierbar. Da meist eine zusätzliche Instal- · innenliegender Installationsebene aus 40 x 60 mm Ursprünge in der Bewegung des ökologischen Bau- lationsebene verwendet wird, ist durch die erhöhten oder 60 x 80 mm hochkant stehender, waagerecht ens. Die bekannteste Variante war das LBS-Öko- Dämmstoffdicken der Niedrigenergiehausstandard Haus, heute als System „81fünf“ vermarktet. als systemimmanenter Standard anzusehen. Im Sy- · Innendämmung (optional) stem wurden außerdem bereits zahlreiche Passiv- · Innenbekleidung häuser gebaut. · außenliegend: diffusionsoffene Bekleidung aus Grundgedanke war der Wunsch, die dampfbremsende Kunststoffbahn auf der Innenseite der beplankung, luftdicht verklebt · unterschiedlichen Dämmstoffen, häufig eingeblasene Zellulosefaser oder senkrecht verlegter Lattung (optional) feuchtegeschützten Holzwerkstoffplatten oder Bauteile zu vermeiden. Das wesentliche Merkmal Durch die innenliegende, tragende Beplankung des Systems ist die im Gegensatz zum allgemeinen sind Eigenleistungen bei der Außenwand erst ab der Holzrahmenbau innenliegende tragende Holzwerk- Installationsebene sinnvoll. Die Hülle der Gebäude stoffbeplankung. Sie wird dadurch zum multifunk- ist dadurch jedoch spätestens nach einer Woche ge- tionalen Bauteil und übernimmt die Funktionen dämmt, wind- und wasserdicht. Sie wird vom Profi Das Achsraster der Wandstiele wird bei diesem · Aussteifung qualitätsgesichert errichtet. Damit ist eine klare Defi- System aus Gründen der Verminderung des Holzan- · Dampfbremse nition der Schnittstelle zwischen Eigenleistung und teils in den Außenbauteilen variiert. Entsprechend · Luftdichtung (Stöße und Ecken abgeklebt). Handwerk möglich, die Gefahr eines Werteverlustes der verwendeten Plattenmaße ergibt sich e = 625 Die Konstruktionsregeln gleichen ansonsten denen durch Witterungseinflüsse ist ausgeschlossen und oder 833 mm aus 1250 x 2500 mm bzw. e = 815 des allgemeinen Holzrahmenbaus. der weitere Ausbau kann unter komfortablen Rand- mm aus 1220 x 2440 mm oder e = 1000 mm aus bedingungen erfolgen. 2500 x 5000 mm. Deckenaufbau Bodenbelag schwimmender Estrich Trennlage Trittschalldämmung Holzwerkstoffplatte Balkenlage Hohlraumdämmung Lattung Gipskartonplatte oder Gipsfaserplatte Gipsfaserplatten oder Folien · Fassadenbekleidung, von hinterlüfteten Brettfassaden bis zu zugelassenen WDVS. Das System wird zwischenzeitlich mehr als ein Bei den Geschossdeckenaufbauten unterschei- Jahrzehnt verwendet. Es hat sich als äußerst robust den sich die beiden Holzrahmenbausysteme nicht erwiesen. Durch die Vielzahl bereitstehender Infor- voneinander. Die Art der Deckenauflagerung wird je- mationen ist eine große Sicherheit in Planung und doch variiert. Neben der „Plattformbauweise“ (plat- Ausführung realisierbar. form-framing) wird verwendet: · Balloon-framing. Hierbei gehen die Außenwände über die gesamte Gebäudehöhe durch, die winddichtende Schicht wird nicht durch das Einbinden der Deckenbalken gestört. Sie bilden dadurch eine geschlossene Hülle (balloon). · Quasi-balloon-framing entspricht im Prinzip dem balloon-framing, vermeidet aber die schwierige Montage gebäudehoher Elemente. Es werden Großtafel-Wandelemente hergestellt, deren horizontaler Stoß knapp oberhalb der Rohdecke Wandaufbau 2 x Gipskartonplatte oder Gipsfaserplatte Installationsebene + Dämmung Holzwerkstoffplatte Wandständer + Dämmung Winddichtung wasserableitend Konterlattung Lattung Außenbekleidung aus Vollholz liegt (siehe Detail). 15 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 15:00 Uhr: Das OG ist errichtet, die Firstpfette wird eingefahren. 11:00 Uhr: Das letzte Deckenelement der EG-Decke wird verlegt Holzbausysteme Holzrahmenbau diffusionsoffen 18:00 Uhr: Das letzte Dachelement ist verlegt – fertig! Tragwerk Ausführung weder mit Stahlblechformteilen an den Wandstielen Im wesentlichen gelten die Aussagen zum allgemei- Wie im System „allgemeiner Holzrahmenbau“ wer- oder Querhölzern in den Wänden befestigt werden. nen Holzrahmenbau. Besonderes Augenmerk ist auf den Typenhäuser oder individuell geplante Häuser Alternativ wird die Installationsebene tragend aus- die Befestigung der Deckenbalken und die Einlei- auf der Basis eigener Planungen oder Ausschreibun- gebildet, so dass die Balkenlagen dort aufliegen tung von Scheibenkräften zu legen. Endverankerun- gen angeboten. Das System ist flächendeckend in können. gen und andere Stahlblechformteile können im Rah- Deutschland einsetzbar. Die Vorfertigung umfasst Die Einleitung von Scheibenkräften aus den De- men ihrer Zulassungen oder mit entsprechendem hier jedoch meist mehr Bauteilschichten als im allge- cken in die Wände muss in beiden Fällen gesondert rechnerischen Nachweis auch durch die innenlie- meinen Holzrahmenbau. Die innenliegende, ausstei- nachgewiesen werden. Deckenelemente können genden Holzwerkstoffplatten hindurch befestigt fende Beplankung führt dazu, dass die Bauteile in- vorgefertigt werden. Die Aufbauten entsprechen werden. klusive der diffusionsoffenen Außenbeplankung Bei beiden Varianten können die Decken ent- dem allgemeinen Holzrahmenbau. und der Dämmung hergestellt werden. EinblasBauphysik Dämmsysteme werden meist örtlich verarbeitet. Nivellierschwelle. Üblicherweise werden Pfettendä- Das Niveau des Wärmeschutzes der Außenbauteile Sinnvoll ist außerdem die werkseitige Vorfertigung cher eingesetzt. Die Dachaufbauten werden eben- kann beliebig bis hin zu Passivhaus tauglichen Hüllen der Holz- oder Putzfassade, da damit ein sofortiger, falls diffusionsoffen gewählt, d.h. auf der Außenseite (U ≤ 0,1 W/m2K) gewählt werden. Zur Erzielung der wirksamer Wetterschutz gegeben ist. Fenster wer- eine diffusionsoffene Unterspannbahn oder Holz- notwendigen Luftdichtheit sind die innenliegenden den je nach Größe der Verglasung (Gewicht!) und werkstoffplatte, innenseitig eine Holzwerkstoff- Holzwerkstoffplatten in den Stößen und an den Bau- den betrieblichen Möglichkeiten des Herstellers be- platte oder Dampfbremspappe. teilanschlüssen luftdicht abzukleben. Dazu sind Kle- reits eingebaut. Die Abbildungen zeigen die Monta- bebandsysteme oder Klebesysteme mit armierten ge eines großen Einfamilien-Wohnhauses mit circa Baupappen verschiedener Hersteller verfügbar. 220 m2 Wohn- und Nutzfläche an nur einem Tag bis Die Wandmontage erfolgt im Regelfall auf einer In den Konstruktionen werden die gleichen Baustoffe wie im allgemeinen Holzrahmenbau verwendet. Durch die verstärkte ökologische Orientierung Zur Erfüllung der Schallschutzanforderungen kommen jedoch häufiger Baustoffe zum Einsatz, die kann eine Vielzahl geprüfter Dach-, Wand- und De- auch baubiologisch positiv bewertet sind. Dies be- ckenaufbauten gewählt werden. trifft insbesonders die Dämmstoffe und Holzwerkstoffplatten. Der diffusionsoffene Holzrahmenbau ist als Sy- Je nach Bauteilaufbau sind die Schallschutzanforderungen im Wohnungsbau bis hin zu erhöhtem Schallschutz erfüllbar. zur wasserdichten Hülle. Die Gesamtbauzeit beträgt 8 -12 Wochen, ohne Eigenleistungen. Zur Qualitätssicherung gelten die gleichen Aussagen wie zum allgemeinen Holzrahmenbau. Aufgrund seiner Robustheit gegen kurzfristigen stem jedoch nicht an bestimmte Produkte gebun- Zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen Feuchteanfall, bedingt durch das gute Austrock- den.Die Integration der Haustechnik und die Kombi- können entweder Bauteilaufbauten aus DIN 4102-4 nungsvermögen der Konstruktion, hat sich der diffu- nation mit anderen Systemen ist wie beim allgemei- oder geprüfte Aufbauten gewählt werden. sionsoffene Holzrahmenbau hervorragend bewährt. nen Holzrahmenbau möglich. Da DIN 4102-4 nur Konstruktionen mit minerali- Die Vermeidung von dampfbremsenden Kunststoff- Neben dem Konstruktionskatalog Holzrahmen- schen Faserdämmstoffen nach DIN 18165-1 enthält, Folien auf der Innenseite beschert ihm zudem einen bau [12] als Grundlage zur sinngemäßen Anwen- dürfen bei Verwendung von Dämmstoffen aus nach- „psychologischen“ Vorteil bei den Bauherren. dung stehen auch hier weitere Veröffentlichungen wachsenden Rohstoffen nur geprüfte Konstruktio- und Seminarangebote zur Verfügung. Das System ist nen eingesetzt werden. damit uneingeschränkt anwendbar. Die Konstruktionen des diffusionsoffenen Holzrahmenbaus sind i.d.R. in die Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68800-2 und -3, einzustufen d.h. ein vorbeugender chemischer Holzschutz ist nicht erforderlich. 16 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme AGEPAN-Bausystem Beschreibung Raster, Modul Das AGEPAN-Bausystem beinhaltet ein breites Pro- Das System ist an kein Raster oder Modul gebunden. duktsortiment sowie Problemlösungen und geprüf- Üblicherweise werden die des Holzrahmenbaus an- te Bauteilaufbauten für den Holzbau. gewendet. AGEPAN-Bausystem Anwendungstechnische Beratung, geprüfte Bauteile, Referenz- und Systemprodukte bieten auch Tragwerk Anwendungsbereiche dem im Holzbau unerfahrenen Planer ein hohes Das Tragsystem entspricht dem Holzrahmenbau · Wand Maß an Planungssicherheit. (Platform framing). · Decke Dabei werden die nach Norm bzw. nach allge- · Dach meiner bauaufsichtlicher Zulassung gefertigten Pro- Wärme- und Feuchteschutz in Nutzungsklasse 1 + 2, dukte der Firma Glunz eingesetzt. Diffusionsoffene, vollgedämmte Konstruktionen für bei vorwiegend ruhender Belastung, besonders im Niedrig- und Passivhausstandard. Als Systembauteile mit geprüften Konstruktionsdaten und bauphysikalischen Eigenschaften lie- die Außenhülle. Im Dachbereich auch die Aufsparrendämm-Variante ADA. gen folgende Bauteile vor: Nutzungsbereiche · Dampfdiffusionsoffene Dachelemente mit · Ein- und Mehrfamilienhäuser (Geschosswohnungsbau) Schallschutz Vollsparrendämmung (VDA) Für unterschiedliche Schutzziele liegen für die Unter Verwendung der AGEPAN Stegträger Systembauteile Prüfzeugnisse vor. · Büro- und Verwaltungsbauten (200 -240 mm), der DWD Holzfaserplatten · Schulen und Kindergärten als wasserführendes Unterdach außen und Brandschutz · Sonderbauten OSB-Flachpressplatten innen. Brandschutz-Prüfzeugnisse oder gutachterliche Stel- · Aufsparrendämmung (ADA) lungnahmen liegen für die Systembauteile vor. Innen AGEPAN OSB als Dampfbremse, außen diffusionsoffene AGEPAN DWD Dämmung, z.B. Kennzeichnung AGEPAN Thermisorel Ü-Zeichen (ÜZ). · Niedrigenergie-Außenwände (NEW-F 30-B) Deckenaufbau AGEPAN OSB-Verlegeplatten NOVOPAN Holzfaserdämmplatten NOVOPAN Trockenschüttung schwimmender Estrich Trennlage AGEPAN OSB-Flachpressplatte AGEPAN Trägersystem Lattung Gipskartonplatte alternativ AGEPAN IWP mit Ständer/Wandstielen aus Konstruktionsvollholz Qualitätssicherung der Baustoffe bzw. mit AGEPAN Stegträgern, Zellulosedämmung Eigen- und Fremdüberwachung nach der jeweiligen (Homatherm) oder Mineralwolle im Gefach, OSB- allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung. Flachpressplatte innen und DWD außen. · Innenwand (INW F 30-B) a) beidseitig 12 mm AGEPAN OSB bzw. 13 mm Novopan Holzspanplatten zzgl. 9,5 mm GKB, 40 mm Dämmstoff (Homatherm, Mineralfaser nach DIN18165 (30 kg/m3) oder Isofloc). b) beidseitig 12 mm AGEPAN IWP, KVH 6/10, 60 mm Mineralfaserdämmplatte nach DIN 18165 oder 66 mm AGEPAN Thermisorel Holzfaserdämmung. Wandaufbau Gipskartonplatte alternativ: AGEPAN IWP Installationsebene + Dämmung AGEPAN OSB-Flachpressplatte AGEPAN Träger + Dämmung AGEPAN DWD Holzfaserplatte Konterlattung Lattung Außenbekleidung aus Vollholz · Geschossdecke (GSD) Sichtbare Balkenlage aus Konstruktionsvollholz mit sichtbarer AGEPAN OSB/4 Platte (darüber verschiedene Fußbodenaufbauten möglich). 17 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme AGEPAN-Bausystem Glunz AG D-59063 Hamm www.glunz.de Anwendungstechnische Beratung: AWT Göttingen 05 51 · 50 62 - 479 05 51 · 50 62 - 404 Fax ubhbm@glunz.de Baustoffe, Bauteile und Abmessungen Tragfähigkeit AGEPAN Trägersystem Trägertyp alle Trägertypen mit Vollholz-Gurten Stiel 2) AS 160 AS 200 AS 220 AS 240 AS 300 a) Stegmaterial: Harte Holzfaserplatte (HFH) t = 8 mm: Typ AS: Stiel (160, 200, 220, 240, 300 mm), für vollgedämmte Außenwandkonstruktionen Typ AM: leichter Träger; besonders im Dachbereich geeignet (200, 220, 240, 250, 300, 320, 350, 400, 450, 500 mm) Typ AM*: Deckenträger (200, 220, 240, 250, 280, 300, 320, 350, 400, 450, 500 mm) b) Stegmaterial OSB Typ AT: Träger f. d. hoch beanspruchten Bereich, Steg 12 mm (200, 240, 300, 400 mm) Typ AT*: hochbelastbarer Trägerquerschnitt, Steg 15 mm (240, 300, 320 mm) AGEPAN Holzwerkstoffe (Abmessungen in mm) AGEPAN OSB/4 Flachpressplatte nach Z-9.1-326 (tragende, aussteifende Beplankung mit höheren Festigkeiten) Dicke: (6, 8), 10, 12, 15, 18, 22 AGEPAN OSB/3 Flachpressplatte nach Z-9.1-424 (tragende, aussteifende Beplankung mit höheren Festigkeiten) Dicke: 10, 12, 15, 18, 22, 25 Übersicht zul. N1) kN zul. Q kN zul M kNm vorh. EIy kNm2 vorh. GA kN 45,9 45,9 45,9 45,9 45,9 2,9 3,8 4,2 4,7 6,0 2,2 3,2 3,7 4,2 5,8 188,4 337,9 430,2 534,4 919,6 1382,4 1958,4 2246,4 2534,4 3398,4 Sparren / Balken 3) AM 200 45,9 AM 220 45,9 AM 240 45,9 AM 250 45,9 AM 280 45,9 AM 300 45,9 AM 320 45,9 AM 350 45,9 AM 400 45,9 AM 450 45,9 AM 500 45,9 3,8 4,2 4,7 4,9 5,6 6,0 6,5 7,1 8,3 9,4 10,5 3,2 3,7 4,2 4,5 5,2 5,8 6,3 7,0 8,1 9,2 10,4 337,9 430,2 534,4 590,9 778,9 919,6 1072,7 1326,0 1812,6 2381,5 3035,0 1958,4 2246,4 2534,4 2678,4 3110,4 3398,4 3686,4 4118,4 4838,4 5558,4 6278,4 AM* 200 AM* 220 AM* 240 AM* 250 AM* 280 AM* 300 AM* 320 AM* 350 AM* 400 AM* 450 AM* 500 53,9 53,9 53,9 53,9 53,9 53,9 53,9 53,9 53,9 53,9 53,9 3,8 4,2 4,7 4,9 5,6 6,0 6,5 7,2 8,3 9,4 10,5 3,7 4,3 4,9 5,2 6,1 6,8 7,4 8,2 9,5 10,9 12,2 394,7 502,3 623,6 689,5 908,2 1071,7 1249,6 1543,5 2107,1 2764,9 3518,9 1958,4 2246,4 2534,4 2678,4 3110,4 3398,4 3686,4 4118,4 4838,4 5558,4 6278,4 AT 200 AT 240 AT 300 AT 400 52,5 52,5 52,5 52,5 5,2 6,6 8,7 12,3 3,6 4,8 6,6 9,3 395,3 627,1 1085,0 2159,0 2173,6 2797,6 3733,6 5293,6 AT* 240 AT* 300 AT* 320 85,7 85,7 85,7 8,4 10,9 11,7 6,8 9,7 10,6 897,2 1584,3 1860,3 3276,0 4446,0 4836,0 1) für nicht stabilitätsgefährdete 2) Zulassung: Z-9.1-140 3) Zulassung: Z-9.1-123 Wand Decke Dach Allgemein Baurechtliche Grundlage für Herstellung und Bemessung Maßtoleranzen DIN 1052 + Zulassungen der jeweiligen Produkte Planungsraster (62,5 / 83,5) (62,5 / 83,5) (62,5 / 83,5) Planungshilfen Regeldetails ja ja ja Geprüfte Standardaufbauten ja ja ja Musterausschreibungstexte ja ja ja Bemessungshilfen Tabelle Tabelle Tabelle Brandschutz Baustoffklasse B2 (B1) B2 (B1) B2 (B1) Bauteilklasse F 30-B F 30-B F 30-B Baurechtliche Grundlage Prüfzeugnisse für Wand, Decke, Dach auf Anfrage 1) DIN 18201 - 18203 Schallschutz Luftschalldämmung [dB] auf Anfrage auf Anfrage auf Anfrage Trittschalldämmung [dB] auf Anfrage auf Anfrage auf Anfrage Baurechtliche Grundlage Standardaufbauten nach DIN 4109 bzw. Prüfzeugnisse auf Anfrage 1) Bauteile 1) Formate (als Standardplatte, ungeschliffen) Die Prüfzeugnisse werden kontinuierlich aufgearbeitet, daher jeweils den aktuellen Stand über die AWT oder das Internet abfragen 2500 x 1250 oder 5000 x 1250 oder 5000 x 2500 Andere Ausführungen, Dicken u. Formate a. Anfrage AGEPAN DWD diffusionsoffene Holzfaserplatte nach Z-9.1-382 Dicke: 12, Format: 2750 x 1250 Dicke: 16, Format: 2500 x 625 oder 2500 x 1000 Einfeldträger, zulässige Durchbiegung f ≤ l/500 q l AGEPAN IWP Dicke: 12 Format: 2650 x 1250 (standard) 2650 x 625 (compact) AGEPAN Triaphen Holzbau-Spanplatte nach DIN 68763 13, 16, 19, 22, 25 Novopan Spanplatte Spanplatte nach DIN 68763 auch als Belastung q [kN/m Belastung [kN/m22] ] Innenwandplatte nach Z-9.1-500 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 240 300 400 Trägertyp AT, e = 0,625 m 200 2,0 2,5 3,0 B1-Spanplatte (13 - 38 mm) 8, 10, 13, 16, 19, 22, 25, 28, 38 mm 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 Spannweite l [m] - Belastung inklusive Eigengewicht Tragelement - Trägertyp: AT - Berücksichtigung von zul Q, zul M, zul f - Lastfall H - Trägerabstand: 0,625 m - EIy des Verbundquerschnittes Erforderlicher Deckenträger in Abhängigkeit von Spannweite und Belastung - ohne Berücksichtigung von Schubverformungen - Datenquelle: Produktunterlagen Glunz AG 18 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme FrameWorks™ Bausystem FrameWorks™ Bausystem Beschreibung Das FrameWorks™ Bausystem stammt aus Nord- Speziell für die TJI® Trägersyssteme entwickelte amerika. Trus Joist sprl mit europäischem Hauptsitz Holzverbindungsmittel der Firma Bulldog-Simpson in Genval, Belgien, und der deutschen Vertretung in sind mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung auf Planegg passte das System dem europäischen Markt dem Markt verfügbar. und den jeweiligen Baunormen an und entwickelte Anwendungsbereiche Bauteile unter Verwendung der in Nordamerika ge- · Wand fertigten Produkte wie TJI® Stegträger, Parallam -Fur- · Decke nierstreifenholz und TimberStrand™ Langspanholz. Bauteile, Baustoffe, Herstellung ® Raster Modul Für die vorgeschlagenen Wand-, Decken- und Das System ist an kein Planungs- und Konstruktions- in Nutzungsklasse 1 + 2, Dachaufbauten wurden zahlreiche Gutachten und raster bzw. -modul gebunden. Aus wirtschaftlichen bei vorwiegend ruhender Belastung, Expertisen vor allem hinsichtlich des Brand- und Gründen wird meist das auf die Formate der Holz- besonders im Niedrig- und Passivhausstandard. Schallschutzes eingeholt, um die Anwendung bau- werkstoffplatten abgestimmte Raster des Holzrah- rechtlich abzusichern. menbaus gewählt. · Dach TJI® Träger mit Gurten aus Microllam® Furnier- Nutzungsbereiche · Ein- und Mehrfamilienhäuser schichtholz und mit einem Steg aus einer speziellen Tragwerk · Industrie- und Verwaltungsbauten OSB Performance Plus-Platte werden als Wandstiele, Die Bemessung der Bauteile und des Gesamt- · Schulen und Kindergärten Deckenbalken und Dachträger eingesetzt. Der sta- gebäudes erfolgt in jedem Einzelfall nach den üb- · Sonderbauten tisch günstige Querschnitt der Stegträger ermöglicht lichen Regelwerken des Holzbaus in Verbindung mit große Spannweiten bei minimalen Materialeinsatz. den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen Wegen der begrenzten Tragfähigkeit als Wandstiel und Prüfzeugnissen der Produkte. werden neben größeren Wandöffnungen die Stüt- Die zulässigen Spannungen und Rechenwerte zen aufgedoppelt oder durch Randstützen aus der Elastizitäts- und Schubmoduln sowie die Knick- TimberStrand™ Langspanholz ersetzt. zahlen sind für die Produkte TimberStrand™ Lang- Bei sehr großen Beanspruchungen kommen Rechteckquerschnitte aus Deckenaufbau Bodenbelag schwimmender Estrich Trennlage Trittschalldämmung Flachpressplatte TJI® Träger + Dämmung Lattung Gipskartonplatte Parallam® Furnierstreifen- holz als Balken, Pfetten, Stützen und in ingenieurmä- Bei der Bemessung von TJI®-Wandstielen sind exzentrische Lasten besonders zu berücksichtigen nannt. Die Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit großem Querdruck und Schubbeanspruchungen der Stegträger können als geklebte Verbundbauteile eignet sich Parallam® Furnierstreifenholz und neuer- nach den einschlägigen Bemessungsnormen des dings auch TimberStrand™ Langspanholz als Schwel- Holzbaus geführt werden. Der Nachweis der Wand- lenholz oder Rähm. stiele erfolgt als mehrteiliger Druckstab, der abhän- Ebenfalls wird TimberStrand™ Langspanholz gig von seinem Seitenverhältnis b/h (Breite/Höhe) (zuvor Intrallam®) als Träger oder als Randbohle für ein- oder beidseitig kontinuierlich gehalten werden Decken- und Dachkonstruktionen bzw. als Schwel- muss. Die Bauwerke werden meist in Quasiballon-fra- Die Einzelbauteile können auch in Kombination ming-Bauweise hergestellt. In Verbindung mit gro- mit anderen Systemen und Bauweisen eingesetzt ßen Beplankungsplatten ist auch reines Ballon-fra- werden. Im Passivhausbereich werden häufig die ming möglich und bietet damit gut gedämmte Ge- Massivholzysteme mit den Stegträgern als Träger- schossstoß-Details. material in den hochgedämmten Bauteilschichten 1) allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen ge- ßigen Fachwerkkonstruktionen zur Anwendung. Bei len, Rähm und Stiele im Wandbereich eingesetzt. Wandaufbau 1) Gipskartonplatte Holzwerkstoffplatte Dampfsperre Dämmung Holzfaserplatte (diffusionsoffen) Konterlattung Außenbekleidung hinterlüftet spanholz und Parallam ® Furnierstreifenholz in den für die Außenhülle kombiniert. Umfangreiche Planungshilfen mit Detaillösungen für Dach-, Decken- und Wandaufbauten unterstützen den Planer bei der Umsetzung des Systems in der Baupraxis. 19 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme FrameWorks™ Bausystem Trus Joist sprl Behringstraße 10 D-82152 Planegg 089 · 85 50 96 089 · 85 40 886 Fax munich@trusjoist.com www.trusjoist.com Bauteile, Baustoffe 45 58 89 111 Wand Höhe 38 95 Höhe 95 Höhe hülle führt zu einer Reduzierung der Wärmebrücken 38 Übersicht 38 Die Verwendung von Stegträgern in der Gebäude- 38 Wärmeschutz und Feuchteschutz Allgemein Baurechtliche Grundlage für Herstellung und Bemessung Maßtoleranzen sich besonders in den Gebäudeecken positiv bemerkbar. TJI®-Träger Abmessungen Schallschutz Für unterschiedliche Schutzziele für Decke und Dach 38 38 in den wärmeübertragenden Flächen. Dies macht Typ liegen Werte für die geprüften Aufbauten vor. 250 Breite Gurthöhe mm mm Stegdicke mm 45 9,5 38 Brandschutz Brandschutz-Prüfzeugnisse oder gutachterliche Stellungnahmen liegen für die Produkte und für einige 350 58 38 9,5 Musteraufbauten vor. 550 89 38 11,1 Kennzeichnung der Bauteile Ü-Zeichen (ÜZ) Eigen- und Fremdüberwachung nach den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen der Produkte. mm kN kNm 200 241 302 356 406 200 241 302 356 406 200 241 302 356 406 3,82 4,72 6,02 7,17 8,24 3,84 4,75 6,08 7,25 8,34 4,51 5,59 7,17 8,57 9,87 3,78 4,50 5,64 6,72 7,79 4,72 5,60 7,00 8,31 9,59 7,69 9,10 11,30 13,36 15,36 Nmm2 x 109 338 536 918 1356 1857 422 668 1139 1677 2288 634 1001 1698 2488 3381 mit Stegverstärkungen sind deutlich höhere zulässige Auflagerkräfte möglich Dach Planungsraster variabel variabel variabel Planungshilfen Regeldetails ja ja ja Geprüfte Standardaufbauten ja ja ja Musterausschreibungstexte ja ja ja Bemessungshilfen ja ja ja Brandschutz Baustoffklasse B2 B2 B2 Bauteilklasse F 30 - B F 30 - B F 30 - B Baurechtliche Grundlage Prüfzeugnis auf Anfrage 3 Prüfzeugnisse 3 Prüfzeugnisse Schallschutz Luftschalldämmung [dB] – s. Gutachten1) 001123.S60 Trittschalldämmung [dB] – s. Gutachten1) 001123.S60 Baurechtliche Grundlage – 27 Prüfzeugnisse TimberStrand™ und Parallam® Standardabmessungen in mm Breite Höhe 160 200 TimberStrand™ 40 x x 60 x x 220 241 x x x x Parallam® Furnierstreifenholz 45 x 68 x x x 89 x x x 140 x x x 160 x x x 180 x x x 280 x x x x 302 356 406 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 460 1) 27 Prüfzeugnisse Gutachten wurde ausgestellt vom LABOR für Schall- + Wärmetechnik in Stephanskirchen x x x x Einfeldträger, zulässige Durchbiegung f ≤ l/500 q l Belastung [kN/m2]2] Belastung q [kN/m Qualitätssicherung 1) Höhe zul. Beanspruchungen Lastfall H zul Q1) zul M EIy Decke TJI®-Träger Z-9.1-277 Parallam® Z- 9.1-241 TimberStrand™ Z-9.1-323 DIN 18201 - 18203 302 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 356 406 Trägertyp: TJI/PRO 350, e = 0,625 m 241 2,0 2,5 3,0 - Belastung inklusive Eigengewicht Tragelement - Trägertyp: TJI / Pro 350, ohne Stegverstärkung - Berücksichtigung von zul Q, zul M, zul f 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 Spannweite l [m] - Lastfall H - Trägerabstand: 0,625 m, Auflagenlänge 60 mm Erforderlicher Deckenträger in Abhängigkeit von Spannweite und Belastung 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 - EIy des Verbundquerschnittes - ohne Berücksichtigung von Schubverformungen - Datenquelle: Trust Joist sprl 20 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme induo® Systemholztechnik Beschreibung Baustoffe, Bauteile, Herstellung induo® ist ein industriell vorgefertigtes, aus stabför- Die rhombusförmigen induo ® -Verbundanker wer- migen Bauteilen zusammengesetztes (skelettarti- den aus Sphäroguss der Güte GGG-500 (Festigkeit ges) Holzbausystem. Alle Bauteile werden seriell ge- entspricht St 37-2) hergestellt. Der 240 mm lange fertigt, maßgenau abgebunden und nach Packlisten Verbundanker verfügt, je nach Anwendungsfall, sortiert und kommissioniert an die Baustelle gelie- über ein kopfseitiges Innengewinde für die Auf- fert. nahme der Gewindebolzen M 20, oder ist mit einer induo® Systemholztechnik Die Verbindung erfolgt über patentierte, rhom- Bohrung für die Durchsteckverbindung vorbereitet. busförmige, gusseiserne Ankerkörper mit Innen- Die bauaufsichtlich zugelassenen Kreuz- und gewinde, die in die maßlich exakt fixierten Innen- Duobalken sowie alle weiteren Holzwerkstoffe sind öffnungen von Kreuz-, Duo-, BS-Holz-Balken oder ausführlich im INFORMATIONSDIENST HOLZ „Kon- anderen Holzwerkstoffen eingelegt werden. Dabei struktive Vollholzprodukte“ [2] und „Konstruktive Anwendungsbereiche können unter Einhaltung der Mindestabstände, Holzwerkstoffe“ [1] beschrieben. · Wand mehrere Anker über- oder nebeneinander einge- · Decke baut werden. Damit wird auch die Ausbildung von Raster, Modul · Dach biegesteifen Rahmenecken möglich. Das System unterliegt keinen Einschränkungen eines in Nutzungsklasse 1 + 2, bei vorwiegend ruhender Belastung. Nutzungsbereiche Durch die Form und Lage des Verbundankers Moduls oder Rasters. (Innenvernagelung) entsteht eine Verbindung die in der Lage ist, hohe Zug- und Druckkräfte axial zu Tragwerk übertragen. Die Nachweise der Tragfähigkeit und der Ge- Bei der Holz-Stahl-Verbindung (s.S. 21 unten) brauchstauglichkeit des Verbundsystems kann nach werden die innenliegenden Verbundanker des in- den einschlägigen Bemessungsnormen des Holz- · Industrie- und Verwaltungsbauten duo®-Balkens mit einem Bolzen stirnseitig mit einem baus (z.B. DIN 1052) und des Stahlbaus (DIN 18800) · Aufstockungen Formteil aus Stahl verbunden. Die Querkräfte wer- in Verbindung mit der allgemeinen bauaufsicht- · Wintergärten und Balkone den direkt über angeschweißte Auflagerkonsolen lichen Zulassung der Holzprodukte (z.B. der Kreuz- · Demontierbare Bauten übertragen. und Duo-Balken) erfolgen. · Ein- und Mehrfamilienhäuser (Geschosswohnungsbau) · Raumtragwerke, Hallentragwerke mit nicht sichtbaren Verbindungen Deckenaufbau Bodenbelag schwimmender Estrich Trennlage Trittschalldämmung Holzwerkstoffplatte, tragend induo® Deckenbalken Lattung Gipskartonplatte Bei der Holz-Holz- bzw. Holz-Beton-Verbindung Eine geprüfteTypenstatik wird zurzeit erarbeitet. (S. 21 unten) werden die induo ®-Balken über eine Zur Aussteifung des tragenden Holzskeletts rückwärtig durch den Verbundanker durchgesteckte werden in der Regel die raumbildenden mit z.B. Imbusschraube mit dem Knotenpunkt verbunden. Holzwerkstoffen beplankten Wand- und Deckenele- Für diesen Anwendungsfall werden in das lastabtra- mente herangezogen. gende Bauteil Schraubhülsen eingelegt. Damit sind Die Ausbildung eines reinen, z.B. mit Stahldia- auch kreuzförmige Knotenverbindungen in Holz- gonalen ausgekreuzten Skelett-Tragwerks ist aller- stützen möglich. dings ebenfalls problemlos möglich. Der Aufbau des Tragskeletts mit den „just in Wandaufbau Gipskartonplatte Holzwerkstoffplatte ggf. Installationsebene + Dämmung Holzwerkstoffplatte (luftdicht) induo® Ständer + Dämmung Holzfaser-Schutzplatte Holzfaser-Putzträgerplatte Silikat-Putz time“ auf die Baustelle gelieferten, vorkonfektionier- Wärmeschutz und Feuchteschutz ten Bauteilen und Materialien erfolgt in kurzer Zeit. Die Wand-, Decken- und Dachaufbauten sind vom Der weitere Ausbau erfolgt im Hüllverfahren und als System unabhängig und werden vom Hersteller Wetterschutz von außen nach innen. nicht zwingend vorgeschrieben. Ein diffusionsoffe- Die Planung erfolgt auf Grundlage serieller ner Aufbau wird empfohlen. Das tragende Skelett Grundelemente. induo ® -Fachberater, Fachhändler muss durch eine außenliegende, wärmedämmende und Fachbetriebe leisten Hilfe und Unterstützung in und luftdichte Schicht umschlossen / umhüllt wer- der Planung und während des gesamten Bauab- den. Dadurch werden Wärmebrücken auch an den laufs. Stahlknoten vermieden. 21 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme induo® Systemholztechnik induo® Systemholztechnik GmbH & Co. KG D-41352 Korschenbroich An der Blankstraße 20 0 21 61 · 61 89-0 0 21 61 · 61 89-29 Fax info@induo.de www.induo.de www.induohaus.de Schallschutz Tragfähigkeiten Gemäß DIN 4109, abhängig vom Aufbau. nach Angaben des Herstellers im Lastfall H Übersicht Wand Allgemein Baurechtliche Grundlage für Herstellung und Bemessung Maßtoleranzen F Z,D Brandschutz Die Holzbauteile sind nach DIN 4102-4 in der Regel der Baustoffklasse B2 zuzuordnen. Die Stahlknoten Decke Dach DIN 1052 Z-9.1-425 (Kreuzbalken) Z-9.1-440 (Duo- und Triobalken) DIN 18201 - 18203 Planungsraster – – – Übertragbare Zug- oder Druckkraft in Längsrichtung des Verbundankers, Lastfall H b / h = beliebig Planungshilfen Regeldetails ja ja ja Ankerlänge 240 mm 2 x 240 mm Geprüfte Standardaufbauten F1 F2 können ungeschützt keine Brandschutzanforderungen erfüllen. In den Wand- oder Deckenaufbauten eingebaut, ist die Feuerwiderstandsdauer der schützenden Bekleidung maßgebend. Kennzeichnung Die Konstruktionshölzer sind mit dem Ü-Zeichen (ÜZ) zu kennzeichnen. Bei BS 11 (ÜH). Qualitätssicherung Für das Gesamtsystem wird zurzeit ein Qualitätssicherungssystem erarbeitet. Schraube M 20 M 20 zul FZ,D 43 kN 67 kN Übertragbare Querkräfte am Knoten / Anker, Lastfall H Balken- und Stützenquerschnitt b / h = 120/240 mm Haupt- und Nebenträger, Stützen aus Kreuzbalken Brettschichtholz Schraube M 20 m. Passhülse M 20 m. Passhülse zul F1,2 NT1) an HT2) 5,8 kN m. Passhülse 7,0 kN zul F1,2 NT1) an Stütze 8,3 kN in Bearbeitung Musterausschreibungstexte ja ja ja Bemessungshilfen ja ja ja Brandschutz Baustoffklasse Kreuzbalken und BS-Holz: B2 Anker und Schrauben: A 10,1 kN Bauteilklasse 1) NT = Nebenträger 2) HT = Hauptträger F 30 - B bis F 60 - B Baurechtliche Grundlage Standardaufbauten nach DIN 4102 Für die Herstellung der verwendeten Holzprodukte erfolgt die Eigen- und Fremdüberwachung Zulässige Stützweiten für Nebenträger in m Kreuzbalken, e = 62,5 cm, f ≤ l/300, Lastfall H nach der jeweiligen allgemeinen bauaufsichtlichen Flächenlast [kN/m2] Zulassung. Bauteilabmessungen Die Vorzugsquerschnitte der induo ® -Balken und -Stützen betragen 100/100, 100/200, 120/120, 120/240, 140/140, 140/260 und 160/160 mm. Weitere Querschnitte auf Anfrage. Die Kreuzbalken können bis 12 m Länge gefertigt werden, die maximale Stützweite beträgt laut Zulassung 6 m. Mit anderen Holzprodukten, z.B. BS-Holz, sind auch größere Längen und Spannweiten möglich. Holz-HolzVerbindung 3,75 4,00 4,25 4,50 4,75 5,00 Querschnitt b / h [cm] 10 / 20 12 / 20 4,24 4,51 4,15 4,41 4,07 4,33 3,99 4,24 3,84 4,11 3,65 3,90 12 / 24 5,21 4,88 4,59 4,34 4,11 3,90 14 / 26 5,72 5,36 5,04 4,76 4,51 4,29 Schallschutz Luftschalldämmung [dB] – – – Trittschalldämmung [dB] – – – Baurechtliche Grundlage Zulässige Stützweiten für Hauptträger1) in m Kreuzbalken, S10, b/h = 12/242) cm, f ≤ l/300; Lastfall H Flächenlast [kN/m2] 3,25 3,75 4,00 4,25 4,50 1) 2) 3) Spannweite Nebenträger3) [m] 3,125 3,750 4,375 4,680 4,18 3,94 3,74 3,65 3,99 3,75 3,52 3,40 3,90 3,67 3,40 3,29 3,82 3,57 3,30 3,19 3,75 3,47 3,21 3,10 5,000 3,53 3,29 3,18 3,09 3,00 in Abhängigkeit der Nebenträgerspannweiten (gerundet auf 62,5 cm Raster Planung / Trägerlängen) andere Querschnitte auf Anfrage e = 62,5 cm Holz-StahlVerbindung Holz-BetonVerbindung Standardaufbauten nach DIN 4109 22 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Lignatur Beschreibung Baustoffe, Bauteile, Herstellung Lignatur-Elemente sind industriell gefertigte Kasten-, Technisch getrocknete Lamellen aus Nadelholz der Flächen- oder Schalenelemente aus Nadelholz. Die Sortierklasse S 10 (MS 10) werden im Hochfrequenz- multifunktionalen Strukturelemente erfüllen tragen- verfahren miteinander verklebt. Lignatur de, schall- und wärmedämmende, feuchte- und wärmespeichernde und flächenbildende Funktionen. Anwendungsbereiche Die Lignatur-Elemente eignen sich durch ihren · Wand optimierten Querschnitt besonders dort, wo große · Decke Spannweiten mit hohen Beanspruchungen zu über- · Dach brücken sind. in Nutzungsklasse 1 + 2, bei vorwiegend ruhender Belastung. Nutzungsbereiche Durch den Vergütungseffekt entsprechen die Festigkeitswerte denen von Brettschichtholz der Festigkeitsklasse BS 11 nach DIN 1052. In der Regel wird Fichte verwendet. Es sind verschiedene Sicht- und Oberflächenqualitäten lieferbar. Die industrielle Fertigung garantiert eine große Passgenauigkeit und eine umfassende Qualitäts- Raster, Modul sicherung. Die Lignatur-Elemente werden in Standardbreiten Werkseitig können die Elemente bereits präzise gefertigt. Durch die objektbezogene Herstellung von · Ein- und Mehrfamilienhäuser mit CNC-gesteuerten Abbundanlagen weiterbear- Pass-Elementen ist das Produktionsraster für den · Industrie- und Verwaltungsbauten beitet und für die Montage vorbereitet werden. Entwurf nicht bindend. · Schulen und Kindergärten Da die Fertigung und der Nachweis der Tragfäh- · Sonderbauten igkeit nach den einschlägigen Bemessungsnormen Tragwerk · Bauen im Bestand des Holzbaus geführt werden können, ist eine allge- Die Tragfähigkeits- und Gebrauchstauglichkeits- meine bauaufsichtliche Zulassung nicht erforderlich. nachweise der Lignatur-Elemente können als ge- Das Herstellwerk verfügt über den notwendigen klebte Verbundbauteile nach den einschlägigen Nachweis der Eignung zum Leimen tragender Bau- Bemessungsnormen des Holzbaus geführt werden. teile (Leimgenehmigung). Lignatur lässt sich mit anderen Systemen bzw. Bauweisen kombinieren. Die Kastenelemente (LKE) besitzen eine Deckbreite von 195 mm. Die Elemente sind mit doppelter Nut und Feder versehen und werden bei der Montage miteinander verschraubt. Deckenaufbau Bodenbelag schwimmender Estrich Trennlage Holzfaser-Trittschalldämmung Lignatur-Flächenelemente als erfüllt. Die Auflagerung der Decken- und Dachelemente erfolgt in der Regel direkt. Die Flächenelemente (LFE) sind standardmä- Die üblichen mechanischen Verbindungsmittel (z.B. nach DIN 1052-2) können unter Beachtung der werden je nach statischer Anforderung mit Nut und notwendigen Randabstände eingesetzt werden. Feder oder mit Schubdübeln miteinander verbun- Auf die erforderlichen Einzelnachweise für die den. Vorkomprimierte Dichtungsbänder können zur Verankerung der Wandelemente mit der Unterkon- luft- und dampfdichten Ausbildung der Fugen ein- struktion wird ausdrücklich hingewiesen. Die Schalenelemente (LSE) sind besonders für den Einsatz im Steildachbereich konzipiert. Die 514 mm bzw. 1000 mm breiten Elemente werden ebenfalls durch Nut- und Feder miteinander verbunden. alternativ: Lignatur Wandelemente Das Schwingungskriterium gilt laut Hersteller bei einer Beschränkung der Durchbiegung auf l/500 ßig 514 bzw. 1000 mm breit. Die Flächenelemente gelegt werden. Wandaufbau Gipskartonplatte Installationsebene + Dämmung Holzwerkstoffplatte Wandständer + Dämmung Winddichtung wasserabweisend Konterlattung Lattung Außenbekleidung aus Vollholz Der Lastabtragung der Dach- und Deckenplatten erfolgt im wesentlichen einachsig. 23 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Lignatur Lignatur AG Übersicht Mooshalde 785 Allgemein Baurechtliche Grundlage für Herstellung und Bemessung Maßtoleranzen CH-9104 Waldstatt 00 41 (0)71 · 353 04 10 00 41 (0)71 · 353 04 11 Fax info@lignatur.ch Wand Decke Dach DIN 1052 DIN 1052 DIN 1052 DIN 18201 - 18203 Planungsraster – – – Planungshilfen Regeldetails – ja ja Geprüfte Standardaufbauten – ja ja www.lignatur.ch Wärmeschutz und Feuchteschutz Brandschutz Musterausschreibungstexte – ja ja Grundsätzlich sind sowohl dampfdiffusionsoffene Seit 1997 erfolgt die Berechnung des Feuerwider- Bemessungshilfen – ja ja wie auch dampfdiffusionsdichte Konstruktionen standes von Lignatur-Elementen über die Bestim- möglich. Bei diffusionsoffenen Aufbauten haben mung des Abbrandes. Als Berechnungsgrundlage Brandschutz Baustoffklasse B2 B2 B2 sich die Massivholzelemente durch ihr Diffusions- wird die SIA-Dokumentation 83 [14] verwendet, die verhalten und durch ihre Speicher- und Wärme- sich an die Bemessungsmethode mit dem ideellen Bauteilklasse F 30-B F 30-B F 30-B dämmfähigkeit bewährt. Restquerschnitt nach DIN 1995-1-2 (EC 5-1-2) orien- Baurechtliche Grundlage DIN 4102 DIN 4102 DIN 4102 Schallschutz Luftschalldämmung [dB] auf Anfrage 48 - 65 1) auf Anfrage Trittschalldämmung [dB] – 68 - 53 1) – Baurechtliche Grundlage – 12 Prüfzeugnisse – tiert. Ausführliche Informationen sind dem LignaturSchallschutz Handbuch sowie dem Prüfbericht des Instituts für Für unterschiedliche Schutzziele liegen für Decken Baukonstruktion und Statik der ETH Zürich zu ent- geprüfte Aufbauten vor. nehmen. Kennzeichnung Ü-Zeichen (ÜZ) 31 33 31 1) Höhe 1 Lignatur28 Lignatur-Flächen- Lignatur- 3 28 Kastenelement (LKE) je nach Aufbau 31 Bauteilabmessungen, Tragfähigkeiten elemente (LFE) Schalenelemente (LSE) Abmessungen Typ Elementbreite (= Höhe in mm) mm zulässige Beanspruchungen 1) Nzul Vzul Mzul kN/m kN/m kNm/m 120 616 603 647 630 678 656 708 682 739 709 770 735 801 762 862 814 924 867 Höhe 3 1 Höhe 31 Breite Abmessungen Typ Elementbreite (= Höhe in mm) mm zulässige Beanspruchungen 1) Nzul Vzul Mzul kN/m kN/m kNm/m 140 80 2) 100 2) 120 140 160 180 200 220 240 280 320 680 850 664 711 758 805 852 899 946 1151 1245 180 195 195 195 195 195 195 195 195 195 195 195 64 80 29 35 41 46 52 57 62 72 83 11,7 18,3 24,2 31,2 37,5 44,2 51,1 58,4 66,1 95,4 115,2 160 200 220 240 280 320 19 17 23 20 27 23 31 27 35 30 38 33 42 36 49 43 57 49 24,0 23,9 30,6 30,5 36,5 36,2 42,7 42,2 49,0 48,4 55,6 54,8 62,4 61,4 76,6 75,1 91,7 89,5 3 514 1000 514 1000 514 1000 514 1000 514 1000 514 1000 514 1000 514 1000 514 1000 1 195 Breite Abmessungen Typ Elementbreite (= Höhe in mm) mm zulässige Beanspruchungen 1) Nzul Vzul Mzul kN/m kN/m kNm/m 160 462 433 493 460 523 486 554 513 585 539 514 1000 514 1000 514 1000 514 1000 514 1000 180 200 220 240 Standardlängen: bis 12000 mm Überlängen: auf Anfrage Standardlängen: bis 16000 mm Überlängen: auf Anfrage Standardlängen: bis 12000 mm Überlängen: auf Anfrage 1) für nicht 2) massive 1) 1) stabilitätsgefährdete Bauteile Elemente für nicht stabilitätsgefährdete Bauteile 24 20 27 23 30 26 34 29 37 31 11,2 9,8 13,7 12,0 16,3 14,3 19,0 16,6 21,7 19,1 für nicht stabilitätsgefährdete Bauteile q Einfeldträger, zulässige Durchbiegung f ≤ l/500 l Heggenstaller AG Mühlenstraße 7 D-86556 Unterbernbach 0 82 57 · 810 0 82 57 · 81 170 Fax info@heggenstaller.de www.heggenstaller.de 120 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 140 160 180 200 220 240 280 320 Lignatur Flächenelement Belastung q [kN/m2] Belastung q [kN/m2] Vertrieb in Deutschland: 2,0 2,5 3,0 - Belastung inklusive Eigengewicht Tragelement - Elementbreite: 514 mm - Berücksichtigung von zul Q, zul M, zul f 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 Spannweite l [m] 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 - Lastfall H - Datenquelle: Produktunterlagen Lignatur AG - E-Modul: 11000 N/mm2 - ohne Berücksichtigung von Schubverformungen Erforderlicher Deckenträger in Abhängigkeit von Spannweite und Belastung 24 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme LIGNOTREND LIGNOTREND Bauteile, Baustoffe, Herstellung Die Wandelemente müssen in den Außenlagen aus Nadelholz mindestens der Sortierklasse S 10 (MS 10) hergestellt werden. Bei allen übrigen Lagen sind auch Lamellen der Sortierklasse S 7 (MS 7) zulässig. Deckenelemente dürfen generell aus Nadelholz Anwendungsbereiche Beschreibung der Sortierklasse S 7 ( MS7) gefertigt werden, wobei · Wand LIGNOTREND ist ein aus einzelnen Flächenelemen- sich durch den Vergütungseffekt höhere Bean- · Decke ten zusammengesetztes bauaufsichtlich zugelasse- spruchbarkeiten und E-Moduln als für diese Sortier- · Dach nes und patentiertes Holzbausystem für Wand, De- klasse ergeben. in Nutzungsklasse 1 + 2 cke und Dach. bei vorwiegend ruhender Belastung. Die Wandelemente bestehen aus 3, 4, 5 außen faserparallel und mittig kreuzweise dazu auf Ab- Nutzungsbereiche stand verklebten Brettlagen. Die Standardelement- · Ein- und Mehrfamilienhäuser länge beträgt 2,5 m und 3,0 m. Sonderlängen sind · Industrie- und Verwaltungsbauten möglich. · Schulen und Kindergärten · Sonderbauten Die Holzblocktafeln sind sehr formstabil und In der Regel wird Fichte / Tanne verwendet. Die Klebung der Bauteile erfolgt mit EinkomponentenPUR-Klebstoff, formaldehydfrei, Emissionsklasse E0. Es sind verschiedene Sicht- und Oberflächenqualitäten lieferbar. Raster, Modul weisen eine hohe Steifigkeit in der Wand- und Schei- Aufgrund des kleinen Produktionsrasters von benebene auf. Die Elektroinstallation kann direkt in 12,5 cm erlaubt das System individuelle Grundriss- den Hohlräumen verlegt und geführt werden. In den und Fassadenentwürfe. Das Produktionsraster ist für weiterverarbeitenden Holzbaubetrieben werden die den Entwurf nicht bindend. Die handelsüblichen, in Standardbreiten industriell gefertigten Holzblock- standardisierten Ausbauelemente wie Türen, Fen- tafeln mit BS-Holz-Schwellen und -Rähmen zu ge- ster usw. können problemlos eingeplant werden. schosshohen Wandtafeln verbunden. Die Deckenelemente bestehen aus einer zwei- Deckenaufbau Bodenbelag schwimmender Estrich Trennlage Trittschalldämmung LIGNOTREND Element mit Kalksplittfüllung Sichtqualität oder Beplankung Der statische Nachweis für Decken-, Wand und tenlängsrichtung aufgeklebten Stegen aus Brett- Dachbauteile unter Verwendung von LIGNOTREND schichtholz. Der obere Abschluss wird typenabhän- Decken- bzw. Wandelementen muss in jedem Ein- gig mit Gurtplatte oder mit rostartigen Querhölzern zelfall geführt werden. ausgeführt. Die Deckenelemente werden produk- Alle bauaufsichtlich zugelassenen LIGNO- tionsbedingt zunächst mit einer Einzellänge von 3 m TREND Elemente dürfen als tragende und ausstei- gefertigt und anschließend durch Universal-Keilzin- fende Bauteile zur Aufnahme und Weiterleitung von kenverbindungen objektbezogen zu Elementen bis Lasten rechtwinklig und in Plattenebene bean- 18 m Länge zusammengefügt. sprucht werden. Die Decken- und bestimmte Wandelemente können auch als Dachelemente eingesetzt werden. Für Gebäude mit hohen akustischen Anforderungen (z.B. Industrie-, Mehrzweck, Sporthallen) ste- In den Zulassungen sind die zulässigen Biegemomente und Querkräfte der einzelnen Typen für die Beanspruchung in und rechtwinklig zur Plattenebene genannt. hen statisch tragfähige Akustikelemente mit Schall- Für die Holzblocktafeln ist zusätzlich die in absorptionswerten im bauakustisch relevanten Be- Wandebene aufnehmbare zulässige Horizontallast reich von bis zu αw = 0,65 zur Verfügung. angegeben. LIGNOTREND lässt sich mit anderen Systemen Wandaufbau Sichtqualität oder Beplankung LIGNOTREND Element Luftdichtung Dämmung Winddichtung (diffusionsoffen) Hinterlüftung Fassade Tragwerk lagigen 40 mm dicken unteren Gurtplatte mit in Plat- bzw. Bauweisen kombinieren. Auf die erforderlichen Einzelnachweise für die Verankerung der Wandelemente mit der Unterkonstruktion wird ausdrücklich hingewiesen. Die Lastabtragung der Dach- und Deckenplatten erfolgt im wesentlichen einachsig. 25 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme LIGNOTREND LIGNOTREND AG Landstraße 25 D-79809 Weilheim-Bannholz 0 77 55 · 92 00-0 0 77 55 · 92 00-55 Fax info@lignotrend.de www.lignotrend.de Gemäß Zulassung ist der Nachweis der Trag- Qualitätssicherung Übersicht fähigkeit bei Decken von Wohnräumen mit einer Eigen- und Fremdüberwachung nach der allgemei- Verkehrslast von p = 2,0 kN/m 2 (ohne Quervertei- nen bauaufsichtlichen Zulassung. Allgemein Baurechtliche Grundlage für Herstellung und Bemessung Maßtoleranzen lung) zu führen. Beim Nachweis der Gebrauchstauglichkeit kann diese bei den Deckenelementen mit Bauteilabmessungen (in mm) und oberseitigen Querhölzern die Verkehrslast auf Tragfähigkeiten nach Angaben des Herstellers p = 1,50 kN/m2 reduziert werden. Innen- und Außenwandelemente Dicke Das Schwingungskriterium gilt laut Hersteller bei einer Beschränkung der Durchbiegung auf l/500 als erfüllt. Die Auflagerung der Deckenelemente erfolgt in der Regel direkt auf dem Wandrähm. Wiesel 3S Lux 4S Lux 5 Vario 4S Breiten 375 500 625 x x x x x x x x 69 89 109 89 zul Fv 1) kN/m 64/48 81,9 83,8 31,2 zul Fh kN/m 5,0 4,0 5,0 3,0 zul Q kN/m 4,6 20,7 22,8 10,5 Wand Decke Dach Z-9.1-283 Z-9.1-409 Z-9.1-283 Z-9.1-409 DIN 18201 - 18203 Planungsraster 12,5 – 12,5 Planungshilfen Regeldetails ja ja ja Geprüfte Standardaufbauten ja ja – 2) Die üblichen mechanischen Verbindungsmittel können unter Beachtung der Zulassungen der Wand- und Deckenelemente eingesetzt werden. Standardlänge:2480 / 2980 Sonderlängen: 2355 / 2605 / 2730 / 2855 3) Musterausschreibungstexte ja ja ja 1) Schwelle BS-Holz 2) Lux 5 bis 18000 Bemessungshilfen Tabelle Tabelle Tabelle Deckenelemente Brandschutz Baustoffklasse B2 B2 B2 Bauteilklasse F 30-B F 30-B F 30-B Bautechnische Grundlage 11 Prüfzeugnisse nach Zulassung nach Zulassung Schallschutz Luftschalldämmung [dB] 36 - 56 67 - 70 1) auf Anfrage Trittschalldämmung [dB] – 49 - 37 1) – 21 Prüfzeugnisse – Wärmeschutz und Feuchteschutz Höhe Vom Hersteller wird ein mehrschichtiger, diffusions- 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 offener Wandaufbau empfohlen. Durch die außenliegende, durchgehende Wärmedämmschicht werden Wärmebrücken weitgehend vermieden. Die LIGNOTREND Elemente nehmen durch ihre große Holzmasse bei schwülwarmer Sommerhitze Luftfeuchtigkeit auf, speichern sie und geben sie im Typ Decke – 102 122 142 162 182 202 222 242 262 282 Decke Q3 – 102 122 142 162 182 202 222 242 262 282 Block Q 75 95 115 – – – – – – – – Block Q3 75 95 115 135 155 175 195 215 235 255 – Rippe 2 75 95 115 135 155 175 195 215 235 255 – Winter raumseitig wieder ab. Sie wirken somit als Breite: 600 ganzjährig ausgleichender Feuchtepuffer für die Standardlängen: bis 18000 Bautechnische Grundlage 23 Prüfzeugnisse Dachelemente 1) wird Wohnraumluft. Schallschutz mit dem auf Seite 24 dargestellten Musteraufbau erreicht. Bezeichn.: Block Q, Block Q3, Rippe 2, Wiesel 3S. Für unterschiedliche Schutzziele für Wand, Decke und Dach liegen geprüfte Aufbauten vor. Durch Befüllen der Hohlkammern der Decken- Akustikelemente Breite 625 mm, Länge bis 18000 mm elemente mit einer schweren Sand- oder Kalksplitt- Höhe 90 / 104 / 124 mm schüttung nach Verlegung der Installationsleitungen Absorption bis αw = 0,65 werden sehr hohe Schallschutzwerte erreicht. Damit werden die Schallschutzanforderungen an Woh- l nungstrenndecken problemlos erfüllt. Brandschutz-Prüfzeugnisse oder gutachterliche Stellungnahmen liegen für die meisten Elemente vor. Die Deckenelemente entsprechen laut Zulassung unter Verwendung von B2 Baustoffen beim Deckenaufbau F 30-B. Kennzeichnung Ü-Zeichen (ÜZ) 120 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 Belastung q [kN/m2] Belastung q [kN/m2] Brandschutz q Einfeldträger, zulässige Durchbiegung f ≤ l/500 140 160 180 200 220 240 260 280 LIGNOTREND Decke 100 2,0 2,5 3,0 - Belastung inklusive Eigengewicht Tragelement - Elementbreite: 600 mm - Berücksichtigung von zul Q, zul M, zul f 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 Spannweite l [m] - Lastfall H - ohne Berücksichtigung von Schubverformungen Erforderlicher Deckenträger in Abhängigkeit von Spannweite und Belastung 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 - E-Modul: 11000 N/mm2 - Datenquelle: Produktunterlagen LIGNOTREND AG 26 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Systeme aus Brettstapel- und Dübelholz-Elementen Systeme aus Brettstapel- oder Dübelholz-Elementen Der kraftschlüssige Verbund kann durch mechanische Verbindungsmittel z.B. Schrauben, Stabdübel, Betonnocken, Nagelplatten, geschweißte Stahlteile erreicht werden. Die erforderlichen Verschiebungsmoduln und Kriechbeiwerte sind zurzeit nur in ZulasAllgemeines von der Wahl der jeweiligen Verbindungsmittel ab. sungen angegeben oder müssen durch eine Zustim- Die Systeme bestehen aus flächenbildenden, tra- Je nachdem ob Nägel oder Holzdübel verwendet mung im Einzelfall nachgewiesen werden (s.a. [16]). genden Elementen aus hochkant gestellte Bretter, werden, müssen die Elemente an den Längsrändern Freie Stöße der Lamellen sind nach [17] nicht zu emp- Bohlen oder Kanthölzern. Sind diese Hölzer in Längs- mit unterschiedlich hohem Aufwand bearbeitet wer- fehlen. richtung kraftschlüssig oder auch nicht kraftschlüssig den, um vergleichbare Toleranzen der Elementbreite aneinandergereiht, bezeichnet man sie als Lamellen. einhalten zu können. Andere Bezeichnungen lauten z.B. BrettstapelbauElemente, Dübelholz-Elemente, Lamellenholz-Ele- Brettstapel- und Dübelholz-Elemente sind mit anderen Systemen bzw. Bauweisen kombinierbar. Baustoffe, Bauteile, Herstellung Üblich sind Fichte / Tanne. Kiefer, Lärche oder Douglasie sind auf Anfrage lieferbar. Die zulässigen Holzarten für tragende und aussteifende Bauteile mente, Bohlenstapel-Elemente. Wandelemente sind in DIN 1052-1/A1 aufgelistet. Anwendungsbereiche Sie sind tragend und/oder aussteifend, oder nicht Die erforderliche Festigkeitsklasse bei reinen · Wand tragend sowie raumabschließend. Die Wände sind Holzdecken beträgt mindestens S 7 (MS 7) und die · Decke i.d.R. geschosshoch.Je nach Bauweise bzw. Hersteller Holzfeuchte ≤ 18%. · Dach werden auch Elemente über mehrere Geschosse an- Nutzungsklasse 1 geboten. (NK 2 ist unter bestimmten Bedingungen möglich) Vorwiegend ruhende Belastungen Die Dicken betragen üblicherweise 80 bis 120 mm. Sie sind abhängig von der Knicklänge und Eine Vorfertigung erfolgt industriell mit automatischen Anlagen. In Ausnahmefällen, z.B. bei nachträglichem Ausbau vor Ort können die Elemente handwerklich in der Zimmerei hergestellt werden. der Belastung. Nutzung Die Oberflächen sind nicht sichtbar oder einsei- Oberflächenqualität · Ein- und Mehrfamilienhäuser tig sichtbar, wenn z.B. Anforderungen an den Schall- Nach RAL-Gütezeichen (beantragt) als Sicht-Qualität · Industrie- und Verwaltungsbauten schutz oder an die Aussteifung gestellt werden. A mit hohen Anforderungen, als Sicht-Qualität B mit · Schulen und Kindergärten Beidseitig sichtbare Elemente sind möglich. Diese geringen Anforderungen oder als Industrie-Qualität · Sonderbauten, Sportbauten sind dann nicht tragend, nicht brandsicher und erfül- ohne Anforderungen an die Bauteiloberflächen. · Landwirtschaftliche Gebäude len keine Schallschutzeigenschaften. Beschreibung Decken- und Dachelemente Die Systeme sind prinzipiell an kein Raster gebun- Die Bretter, Bohlen oder Kanthölzer laufen über die Die Unterseiten sind i.d.R. sichtbar und können zur den. Die einzelnen Hersteller arbeiten jedoch mit ganze Elementlänge ungestoßen durch oder sind Verbesserung der Raumakustik profiliert werden. unterschiedlichen Produktionsrastern. Raster, Modul durch Keilzinkung kraftschlüssig miteinander zu La- Spannweiten für Einfeldträger sind bis 6,00 m, mellen verbunden. Für Keilzinkungen ist eine Leim- für Durchlaufträger bis 7,50 m und für Dächer bis Tragwerk genehmigung erforderlich. In Ausnahmefällen kön- 9,00 m wirtschaftlich. Die statischen Nachweise sind in jedem Einzelfall zu nen die Lamellen stumpf gestoßen sein. Die Dicken Die Element-Dicken (=Lamellenbreiten) betra- führen. Sie erfolgen als einachsig gespannte Ein- der Lamellen betragen je nach Hersteller bis 60 mm. gen i.d.R. 60 bis 240 mm, in Ausnahmefällen bis oder Mehrfeldträger mit durchlaufenden Lamellen 280 mm. nach DIN 1052. Nägeln oder Stabdübeln aus Holz. Diese Verbin- Holz-Beton-Verbund: 4,50 m) verschnittfrei einsetzen zu können, werden dungsmittel dienen der Schubübertragung zwischen Deckenelemente mit schubfest verbundenem Auf- in Ausnahmefällen variable, wandernde Stöße aus- den einzelnen Lamellen sowohl in horizontaler (Er- beton weisen besondere Eigenschaften auf: Eine er- gebildet. Die Berechnung dieser Stöße ist in den Nor- zielung der Scheibenwirkung) als auch in vertikaler höhte Tragfähigkeit sowie verbessertes Schall- und men nicht geregelt. Solche freien Stöße sind bei Ein- Richtung (Verteilung von Einzellasten). Durch diese Brandverhalten (Decken sind z.B. löschwasserdicht). feldträgern nach [17] nicht zu empfehlen, da sich die Die Verbindung der Lamellen in Querrichtung Um standardisierte Längen der Rohbretter (z.B. erfolgt mit mechanischen Verbindungsmitteln, z.B. Lastumlagerung wird eine Homogenisierung des Querschnittes erreicht. Bearbeitung der Oberflächen oder der Ränder und damit die Maßtoleranzen der Elemente hängen Empfohlene Spannweiten liegen zwischen 5 m Steifigkeit der Elemente deutlich verringert und die und 10 m bei Gesamtdicken der Rohdecke von 200 Verteilung von Einzellasten nicht ausreichend ge- bis 280 mm. währleistet ist. 27 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Systeme aus Brettstapel- und Dübelholz-Elementen Überfälzung scharfkantig Nut und Feder Baufurniersperrholzfeder Feder Schrägnagelung z.B. Schrägnagelung SN 6 x 120 Stabdübelverbindung Stabdübel aus Stahl oder Hartholz gefast verschwenkt Akustikprofil Bei breiten Elementen und entsprechender Aus- Verunreinigungen der Rohdecke im Bauzustand und Eine Beplankung mindestens auf der dem Feuer bildung der Elementstöße darf unter Berücksichti- verbessert den Schallschutz sowie die Rauch- und abgewandten Seite verhindert ein Durchströmen gung der Hinweise in [0] der Tragfähigkeitsnachweis Luftdichtheit. der Fugen (Kaminwirkung) und damit den schnellen für Decken von Wohnräumen mit einer Verkehrslast Durchbrand. von p = 1,5 kN/m 2 (ausreichende Querverteilung) Bauphysik geführt werden. Die flächenhaften Elemente bewirken eine Redu- brandraten [6]. Es muss mindestens mit 0,8 mm/min wie bei Vollholz gerechnet werden. Die üblichen mechanischen Verbindungsmittel zierung der Anzahl der notwendigen Schichten z.B. können unter Beachtung der Normen bzw. Zulas- des Wandaufbaus. Es ergibt sich damit eine größere sungen eingesetzt werden. Wahl und Anordnung Einfachheit und eine höhere Robustheit der Bauteile. hängen oft von den einzuhaltenden Randabständen Die bauphysikalischen Eigenschaften sind ab- in den Schmalseiten der Lamellen ab. Besondere Maßnahmen sind zur Ein- und Aus- Der Brandschutznachweis erfolgt über Ab- Kennzeichnung Ü-Zeichen (ÜH) hängig von der Ausbildung der Fugen zwischen den Lamellen und zwischen den Elementen. leitung von Lasten entlang der Elementränder erfor- Qualitätssicherung Eine Eigen- und Fremdüberwachung erfolgt nach derlich, z.B. Randbohlen zur Herstellung der Schei- Wärme- und Feuchteschutz benwirkung. Wegen der außenliegenden, durchgehenden Wär- Norm und im Rahmen des RAL-Gütezeichens. Die Scheibenwirkung ist in jedem Einzelfall medämmschicht ergeben sich keine oder nur ge- Sonstiges, Besonderheiten nachzuweisen. Sie ist abhängig von verwendeten ringe Wärmebrücken. Genagelte und gedübelte Lamellenelemente werden häufig als Decken- und Verbindungsmittel. Die aus bauphysikalischen An- Elemente sind in der Fläche luftdurchlässig, so dass Dachbauteile im Holzrahmenbau sowie im Beton- forderungen meist erforderlichen Beplankungen eine komplette Luftdichtheitsschicht eingebaut wer- und Mauerwerksbau eingesetzt. können auch die Aussteifung übernehmen, wenn den muss. dies in den entsprechenden Normen und Zulassun- Die Installationsführung erfolgt raumseitig vor Die Bauteile besitzen wegen der großen Holz- den Elementen in einer besonderen Installations- masse eine hohe Fähigkeit der Zwischenspeiche- ebene oder im Fußbodenaufbau. Nur mit besonde- Die Brettstapel- und Dübelholz- Elemente wei- rung von Feuchtigkeit (Pufferung). Durch eine hohe ren Maßnahmen direkt in den Elementen. Ausspa- sen in Querrichtung eine geringe Biegesteifigkeit auf. Temperatur-Amplitudendämpfung und eine große rungen / Schlitze sind sinnvollerweise in Lamellen- Die steifere Verdübelung ergibt eine bessere Quer- Phasenverschiebung stellt sich ein ausgeglichenes, richtung anzuordnen und ggf. nachzuweisen. Für verteilung der Verkehrslasten als die Vernagelung. behagliches Wohnklima ein. Elektroleitungen können Nuten in einzelne Lamellen gen der Baustoffe geregelt ist. Das Schwingungsverhalten ist in jedem Fall zu gefräst werden. prüfen, da diese Deckensysteme schwingungsanfäl- Schallschutz liger sind als normale Holzbalkendecken. Die Lamellendecken weisen gegenüber den her- Maßtoleranzen Auf die erforderlichen Einzelnachweise für die kömmlichen Holzbalkendecken eine höhere Steifig- Maßtoleranzen sind von Hersteller zu Hersteller un- Verankerung der Wandelemente mit der Unterkon- keit und damit trotz der höheren Masse kein besse- terschiedlich und werden nach DIN 18203-3, Tab. 2 struktion wird ausdrücklich hingewiesen. res Trittschallschutzmaß auf. Geprüfte Aufbauten geregelt. Die Messbezugsfeuchte beträgt um = 15%. sind in [4] beschrieben. Schwinden und Quellen Zusätzlich ist nach RAL-Gütezeichen (beantragt) Die Schalllängsleitung der relativ biegesteifen ein Höhenversatz benachbarter Lamellen bei sicht- Formänderungen der einzelnen Lamellen durch Decken in die ähnlich steifen Wände ist ebenso zu barer Oberfläche von max. 3 mm und bei nicht sicht- Schwinden und Quellen insbesondere quer zur Fa- berücksichtigen wie die Weiterleitung des Schalls barer Oberfläche von max. 6 mm einzuhalten. serrichtung entsprechen denen von Vollholz und entlang der offenen Lamellenfugen bei durchlaufen- werden bei genagelten und gedübelten Elemente den, sichtbaren Decken über die Wände hinweg. zum Teil in den Lamellenfugen aufgenommen. Die Verformungen der Elemente sind konstruktiv zu be- Die Raumakustik kann durch Profilierung der sichtbaren Unterseiten verbessert werden. rücksichtigen. Die Einbaufeuchte (≤ 18%) liegt i.d.R. so weit Übliche Bauteile erreichen ohne besondere Maß- die Elemente nur schwinden und damit die Gefahr nahmen F 30-B. Die Anschlüsse und Elementfugen des Schiefstellens der Wände durch Quellen ausge- müssen jedoch entsprechend ausgebildet werden. schlossen wird. F 60-B und F 90-B ist ggf. durch Vergrößerung der o.ä.) verhindert ein Ausrieseln von Schüttungen und Je sind je nach Hersteller unterschiedlich und nahezu beliebig groß. Sie werden nur von den jeweiligen Produktions- und Transportbedingungen begrenzt. Brandschutz über der zu erwartenden Ausgleichsfeuchte, so dass Eine Schutzschicht (Folie, Pappe, HWS-Platte Bauteilabmessungen Die Elementdicken sind durch die verfügbare Lamellenbreiten begrenzt. Bauteildicken oder mit Holz-Beton-Verbundelementen erreichbar. Hersteller siehe Seite 28 und 29 28 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Brettstapel-Elemente genagelt Tragwerk Maßtoleranzen Die Lamellen sind durchlaufend oder gestoßen. Die einzelnen Hersteller bieten verschiedene Bauteil- Stöße mit Keilzinkung erfordern eine Leimgeneh- abmessungen und zurzeit noch unterschiedliche To- migung. Die Scheibenwirkung ist in jedem Einzelfall leranzen an (RAL-Gütezeichen ist beantragt). Sie nachzuweisen. Sie wird bei größeren Gebäuden z.B. müssen jeweils mit dem Hersteller vertraglich ver- durch eine Beplankung mit HWS-Platten und Rand- einbart werden. Bei RAL-Produkten genügt der Hin- Beschreibung bohlen zur Befestigung auf anderen Bauteilen er- weis auf das RAL-Gütezeichen. Die Elemente bestehen aus miteinander vernagelten reicht. Die Scheibentragfähigkeit und besonders die Lamellen. Steifigkeit der unverstärkten Elemente allein ist meist Bauteilabmessungen nur bei kleineren Bauten (z.B. EFH) für die Ausstei- Wandelemente fung ausreichend. Dicken von 80 bis 120 mm ± 2 mm Brettstapel-Elemente genagelt Die Längsränder und z.T. die Oberflächen können nach dem Vernageln i.d.R. nicht mehr bearbeitet Breite bis 2500 mm ± 5 mm werden. Größere Maßtoleranzen vor allem der Ele- Eine Scheibenwirkung kann in Ausnahmefällen, mentbreite können durch zusätzliche Maßnahmen z.B. bei kleinen Scheibenabmessungen auch durch Höhe (Länge) bis 17,00 m ± 2 mm der Randbearbeitung, z.B. Aufnagelung von Passla- Windrispenbänder erreicht werden. Wenn das Abna- Decken- und Dachelemente mellen vermieden werden. geln auf jeder Lamelle unmöglich ist, muss ein Fach- Dicken von 100 bis 240 mm ± 2 mm werk aus Rispe und Randbohlen gebildet werden. Breite bis 2500 mm ± 5 mm Die Stöße der Elemente erfolgen mit oberseiti- Längen bis 17,00 m ± 2 mm gen Streifen aus HWS-Platten oder mit zusätzlich aufgenagelten Stoßleisten, z.B. als Stufenfalz. Verband Hersteller: Baustoffe, Bauteile, Herstellung Gütegemeinschaft Brettstapel- und · Bau-Gut GmbH, Südthüringer Abbundzentrum Die Lamellen sind sägerau, egalisiert oder gehobelt. Dübelholzhersteller e.V. GmbH, D-98667 Waldau Hackländerstraße 43 · Holzbau Felten GmbH, D-24109 Kiel D-70184 Stuttgart · Holzbau Weihele, D-87657 Görisried 07 11 · 239 96 50 · Janssen Gmbh, D-49757 Werlte scher Berechnung entsprechend den Lasten und da- 07 11 · 239 96 60 Fax · Merkle GmbH, D-73266 Bissingen mit entsprechend der Nutzung, z.B. bei 35 mm-La- info@holzbau-online.de · Firma Dieter Römmelt, D-36163 Poppenhausen mellen mit Nä 3,1/90, alle 150 mm oder bei 60 mm- www.holzbau-online.de · Schüle Holzbau, D-71034 Böblingen Nägel werden nach Norm, bauaufsichtlicher Zulassung oder mit Einstufungsschein verwendet. Die Vernagelung erfolgt nach jeweiliger stati- · Weizenegger GmbH, D-88410 Bad Wurzach Lamellen mit Nä 3,8/110, alle 150 mm. · Bau Barth Vorarlberg, A-6700 Bludenz q Belastung [kN/m2]2] Belastung qq [kN/m Einfeldträger, zulässige Durchbiegung f ≤ l/500 100 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 120 140 160 180 200 l 220 Brettstapel-Deckenelemente genagelt oder gedübelt 80 2,0 2,5 3,0 - Belastung inklusive Eigengewicht Tragelement - Bezugsbreite: 1,00 m - Berücksichtigung von zul Q, zul M, zul f 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 Spannweite l [m] 6,0 - Lastfall H - ohne Berücksichtigung von Schubverformungen - E-Modul: 11000 N/mm2 Erforderlicher Deckenträger in Abhängigkeit von Spannweite und Belastung 6,5 7,0 7,5 8,0 29 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Dübelholz-Elemente Oberflächenqualität Sonstiges, Besonderheiten Dübelholz-Elemente können ohne Beplankung oder Je nach Anbieter können Dübel vorstehen und in das mit handelsüblichen Produkten wie NF-Schalung, nächste Element eingreifen. Dübelholz-Elemente Gipsbauplatten usw. beplankt ausgeführt werden. Maßtoleranzen Tragwerk Die einzelnen Hersteller bieten verschiedene Bauteil- Beschreibung Die Lamellen laufen i.d.R. durch. Stöße mit Keilzin- abmessungen und zurzeit noch unterschiedliche Die Elemente werden mit Stabdübeln aus Hartholz kung erfordern eine Leimgenehmigung. Bei nicht Toleranzen an (RAL-Gütezeichen ist beantragt). Sie nur über Klemmkräfte verbunden. sichtbarer Anwendung können die Lamellen in Aus- müssen jeweils mit dem Hersteller vertraglich ver- Da die Ränder und Oberflächen keine metalli- nahmefällen stumpf gestoßen sein. Dann ist ein be- einbart werden. Bei RAL-Produkten genügt der Hin- schen Verbindungsmittel aufweisen, ist eine kom- sonderer Nachweis (Zustimmung im Einzelfall) erfor- weis auf das RAL-Gütezeichen. plette Bearbeitung z.B. mit CNC- oder Hobelmaschi- derlich, da Hartholzdübel nicht genormt sind. Bauteilabmessungen nen möglich. Dadurch ist eine nahezu beliebige Die Scheibenwirkung ist in jedem Einzelfall Maßhaltigkeit erreichbar, die im wesentlichen nur nachzuweisen. Sie wird bei größeren Gebäuden Wand- Decken- und Dachelemente von der Genauigkeit der Bearbeitungsmaschinen durch eine Beplankung mit HWS-Platten und Rand- Dicken von 50 bis 240 mm abhängt. bohlen zur Befestigung auf anderen Bauteilen er- Breite von 600 mm bis 12000 mm Die Stöße der Elemente erfolgen mit Nut- und reicht. Die Scheibentragfähigkeit und besonders die Höhe / Länge bis 12,00 m Feder, Fremdfedern, überstehenden Dübeln oder mit Steifigkeit der unverstärkten Elemente allein ist meist oberseitigen Streifen aus HWS-Platten. nur bei kleineren Bauten (z.B. EFH) für die Ausstei- Hersteller: fung ausreichend. · inholz Holzdübel-Elemente, D-68169 Mannheim Baustoffe, Bauteile, Herstellung Eine Scheibenwirkung kann in Ausnahmefällen, · Kaufmann Massivholz GmbH, D-89613 Oberstadion Die Lamellen sind sägerau, egalisiert oder gehobelt. z.B. bei kleinen Scheibenabmessungen auch durch · Merkle GmbH, D-73266 Bissingen Lamellendicken von 45 bis 60 mm für nicht sichtbare Windrispenbänder erreicht werden. Wenn das Abna- · Suttner Massivholzelemente GmbH, und 20 bis 60 mm für sichtbare Elemente sind üblich. geln auf jeder Lamelle nicht möglich ist, muss ein Die Festigkeitsklasse für sichtbare Bauteile muss Fachwerk aus Rispe und Randbohlen gebildet wer- mindestens S 10 (MS 10) betragen, sonst S 7 (MS 7). D-94354 Haselbach Verband den. Gütegemeinschaft Brettstapel- und Die geriffelten Hartholz-Stabdübel sind meist Der Nachweis der Scheibensteifigkeit kann un- aus Buche mit Durchmesser 20 mm. Die Feuchte be- ter Zuhilfenahme von [16] und [17] auf der Grundlage Dübelholzhersteller e.V. trägt ca. 7%. Durch den Feuchteausgleich quillt der gängiger baustatischer Methoden erfolgen. Hackländerstraße 43 D-70184 Stuttgart Dübel etwas auf und die Klemmwirkung wird verstärkt. Die Abstände der Dübel ergeben sich jeweils Schwinden und Quellen 07 11 · 239 96 50 aus der statischen Berechnung. Sie betragen bei üb- Die Klemm- und Absperrwirkung der durchgehen- 07 11 · 239 96 60 Fax lichen Decken ca. 300 mm. Die Löcher werden mit den Hartholzdübel bewirkt eine Verringerung der info@holzbau-online.de 19,5 mm vorgebohrt. Verformungen des Gesamtelementes in der Breite. www.holzbau-online.de 30 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme System Haas BS-Holz-Elemente Nutzung Raster, Modul · Ein- und Mehrfamilienhäuser Das System ist an kein Raster gebunden. Die Produk- · Industrie- und Verwaltungsbauten tionsbreite der Elemente beträgt i.d.R. 600 mm. Für · Schulen und Kindergärten beliebige Breiten werden zusätzliche schmale Aus- · Sonderbauten, Galerien gleichselemente erforderlich. System Haas (BS-Holz-Elemente) · Sportbauten Beschreibung · Landwirtschaftsgebäude Tragwerk Die statischen Nachweise sind in jedem Einzelfall zu Das System besteht aus flächenbildenden, formstabilen, tragenden Elementen aus stehenden, mitein- Wand-, Decken- und Dachelemente führen. Sie erfolgen nach den üblichen Regeln der ander verklebten Lamellen. Wandelemente Baustatik als einachsig gespannte Ein- oder Mehr- Die Elemente sind tragend und / oder aussteifend, feldträger. Des weiteren werden im System kleinformatige Dielen aus liegenden, verklebten Lamellen einge- oder nicht tragend. Bei breiten Elementen und entsprechender Aus- setzt. Die Verklebung ermöglicht eine problemlose Die Wände sind i.d.R. geschosshoch, auf beson- bildung der Elementstöße darf der Tragfähigkeits- Bearbeitung der Oberflächen und aller Ränder mit al- deren Wunsch auch über mehrere Geschosse durch- nachweis für Decken von Wohnräumen mit einer len Holzbearbeitungswerkzeugen, z.B. mit CNC- laufend. Verkehrslast von p = 1,5 kN/m2 (ausreichende Quer- oder Hobelmaschinen. Dadurch ist eine nahezu be- Die Dicken betragen üblicherweise 80 bis liebige Maßhaltigkeit erreichbar, die im wesentlichen 120 mm, abhängig von der Knicklänge und der Bela- nur von der Genauigkeit der Bearbeitungsmaschi- stung. verteilung) geführt werden. Rechenwerte der Spannungen und Steifigkeiten wie homogenes BS-Holz nach DIN 1052. Nach er- Die Oberflächen sind nicht sichtbar oder ein- sten Untersuchungen der FMPA BW, Stuttgart, erge- bzw. zweiseitig sichtbar, z.B. je nach Schall- oder ben sich etwa 20% höhere zulässige Biegespan- Feder, Fremdfedern oder mit oberseitigen Streifen Brandschutzforderungen. nungen bei Bauteilen mit stehenden Lamellen aus HWS-Platten. Decken- und Dachelemente (Querbiegung). Dies entspricht auch dem System- Die Unterseiten bleiben i.d.R. sichtbar. wert für geklebte Flächenelemente aus DIN V ENV nen abhängt. Die Stöße der Elemente erfolgen mit Nut- und Alle Elemente werden kommissionsweise ge- Spannweiten für Einfeldträger sind bis 6,00 m, fertigt. für Durchlaufträger bis 7,50 m und für Dächer bis Anwendungsbereiche 9,00 m wirtschaftlich. Die Element-Dicken (=Lamellenbreiten) betra- · Wand gen i.d.R. 100 bis 240 mm. · Decke · Dach 1995-2. Die Scheibenwirkung ist in jedem Einzelfall nachzuweisen. Die Ausbildung der Decken- und Dachscheiben erfolgt durch kraftschlüssige Übertragung der schubsteifen Elemente über die Fugen z.B. mit Stoßbrett oder HWS-Streifen z.B. aus 3-S-Platten. Nutzungsklasse 1 Baustoffe, Bauteile, Herstellung (NK 2 ist unter bestimmten Bedingungen möglich) Üblich sind Fichte / Tanne. Kiefer, Lärche oder Dou- können unter Beachtung der Normen bzw. Zulas- Vorwiegend ruhende Belastungen. glasie sind auf Anfrage lieferbar. Die zulässigen Holz- sungen eingesetzt werden. arten für tragende und aussteifende Bauteile sind in Deckenaufbau Bodenbelag schwimmender Estrich Trennlage Trittschalldämmung BS-Holz-Elemente System Haas DIN 1052-1/A1 aufgelistet. Die Herstellung erfolgt nach den Regeln für Die üblichen mechanischen Verbindungsmittel Das Schwingungsverhalten ist in jedem Fall zu prüfen, da diese Deckensysteme schwingungsanfälliger sind als normale Holzbalkendecken. BS-Holz nach DIN 1052. Die Festigkeitsklasse be- Auf die erforderlichen Einzelnachweise für die trägt mindestens BS 11 und die Holzfeuchte bei Verankerung der Wandelemente mit der Unterkon- Herstellung 12 ± 3%. struktion wird ausdrücklich hingewiesen. Die Verklebung erfolgt mit Polyurethan-Klebstoff. Wandaufbau Gipskartonplatte BS-Holz-Elemente System Haas luftdichte Schicht (diffusionsoffen) Dämmung Winddichtung wasserableitend (diffusionsoffen) Konterlattung Lattung Außenbekleidung aus Vollholz Schwinden und Quellen Formänderungen der einzelnen Lamellen durch Oberflächenqualität Schwinden und Quellen insbesondere quer zur Fa- Neben der Sicht-Qualität mit hohen Anforderungen serrichtung entsprechen denen von Vollholz und an die Bauteiloberflächen wird eine Industrie-Quali- werden bei den geklebten Bauteilen in den Element- tät ohne Anforderungen angeboten. Besondere stößen aufgenommen. Die Verformungen der Ele- Qualitäten können vereinbart werden. mente sind konstruktiv zu berücksichtigen. Die Ein- 31 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme System Haas BS-Holz-Elemente Haas Fertigbau GmbH Kennzeichnung Industriestraße 8 · Kennzeichnung nach DIN 1052-1, 14, außer für BS 11 mit L ≤ 10 m. D-84326 Falkenberg 0 87 27 · 18-552 · Ü-Zeichen ÜH für BS 11 0 87 27 · 18-554 Fax · Ü-Zeichnen ÜZ für BS 14 bsh-verkauf@haas-fertigbau.de www.haas-fertigbau.de Qualitätssicherung Eigen- und Fremdüberwachung nach DIN 1052-1 A1 Anhang: Herstellung von BS-Holz. Sonstiges, Besonderheiten baufeuchte liegt i.d.R. so hoch, dass die Gefahr des Im Sommer werden die Temperaturspitzen ge- BS-Holz-Elemente werden häufig als Decken- und Schiefstellens der Wände durch Quellen ausge- kappt, d. h. die Temperaturausschläge gedämpft. Dachbauteile im Holzrahmenbau sowie im Beton- schlossen wird, da Elemente nur schwinden. Temperatur-Amplitudendämpfungen von über 21 und Mauerwerksbau eingesetzt. Das Schwind- und Quellmaß beträgt wie bei können erreicht werden. Der tageszeitliche Tempe- Installationsführung erfolgt raumseitig vor den BS-Holz 0,24 % je 1 % Feuchteänderung (Rechen- raturgang wird gleichmäßiger verteilt, eine Phasen- Elementen in einer besonderen Installationsebene wert) [2]. verschiebung von mehr als 10 Stunden stellt sich ein. oder im Fußbodenaufbau (nur in Ausnahmefällen di- Dadurch ergibt sich ein ausgeglichenes, behagliches rekt in den Elementen). Aussparungen / Schlitze sind Wohnklima. sinnvollerweise in Lamellenrichtung anzuordnen Bauphysik und ggf. nachzuweisen. Für Elektroleitungen können Die flächenhaften Elemente bewirken eine Reduzierung der Anzahl der notwendigen Schichten z.B. des Schallschutz Wandaufbaus. Es ergibt sich damit eine größere Decken aus BS-Holz-Elementen weisen gegenüber Einfachheit und eine höhere Robustheit der Bauteile. den herkömmlichen Holzbalkendecken eine höhere Maßtoleranzen Die bauphysikalischen Eigenschaften sind ab- Steifigkeit und damit, trotz der höheren Masse, kein Toleranzen werden nach DIN 18203-3, Tab 2 gere- besseres Trittschallschutzmaß auf. gelt. Die Messbezugsfeuchte beträgt um = 15%. hängig von der Ausbildung der Fugen zwischen den Elementen. Nuten in einzelne Lamellen gefräst werden. Die Schalllängsleitung der relativ biegesteifen Decken in die ähnlich steifen Wände ist ebenso zu Bauteilabmessungen berücksichtigen wie die Weiterleitung des Schalls Wand-, Decken-, Dachelemente durch offene Elementfugen über Wänden bei sicht- · Dicken von 80 bis 240 mm, ±2 mm baren, durchlaufenden Decken. · Standardbreite 600 mm ±2 mm und schmale Ausgleichselemente. Brandschutz Größere Breiten bis 2400 mm auf Anfrage, stumpf gestoßen mit Leiste abgedeckt. Übliche Bauteile erreichen ohne besondere Maß- · Länge / Höhe bis 12,00 m, ±2 mm nahmen F 30-B. Die Anschlüsse und Elementfugen von 12,00 bis 16,00 m, ±3 mm müssen jedoch entsprechend ausgebildet werden. von 16,00 bis 40,00 m, ±5 mm F 60-B und F 90-B ist durch Vergrößerung der Bauteildicken erreichbar. Die Brandschutzbemessung erfolgt wie bei BS-Holz analog DIN 4102-4 oder über die AbbrandWärme- und Feuchteschutz raten unter Beachtung der jeweiligen Fugenaus- Wegen der außenliegenden, durchgehenden Wär- bildung. medämmschicht ergeben sich keine oder nur geringe Wärmebrücken. q Die Elemente selbst sind luftdicht. Bei sorgfältiger, luftdichter Ausbildung der Fugen und diffusionsoffenem Aufbau, kann auf eine zusätzliche luftdichte Schicht verzichtet werden. Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl be- 2 Belastung Belastung qq [kN/m2]] Einfeldträger, zulässige Durchbiegung f ≤ l/500 100 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 120 160 180 200 220 System Haas BS-Holz-Elementdecke 80 2,0 2,5 3,0 trägt m = 40 (wie Vollholz). Die Bauteile besitzen wegen der großen Holz- 140 l 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 Spannweite l [m] masse eine hohe Fähigkeit der Zwischenspeiche- - Belastung inklusive Eigengewicht Tragelement - Bezugsbreite: 1,00 m - Berücksichtigung von zul Q, zul M, zul f - Lastfall H - ohne Berücksichtigung von Schubverformungen - E-Modul: 11000 N/mm2 rung von Feuchtigkeit (Pufferung). Erforderlicher Deckenträger in Abhängigkeit von Spannweite und Belastung 6,5 7,0 7,5 8,0 32 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme LenoTec®-Massivbau Beschreibung Raster, Modul LenoTec ® (MERK-Dickholz ® ) ist ein symmetrisch Das System unterliegt keinen Einschränkungen eines aufgebautes bauaufsichtlich zugelassenes Brett- Moduls oder Rasters. LenoTec®-Massivbau sperrholz, das aus kreuzweise miteinander verkleb- Anwendungsbereiche ten, keilgezinkten 17 oder 27 mm dicken Brettlagen Tragwerk aus Nadelholz hergestellt wird. Aufgrund der Ab- Die Bemessung und Ausführung der LenoTec ® sperrwirkung ist LenoTec® sehr formstabil. Wand-, Decken- und Dachbauteile muss nach DIN · Wand Die LenoTec ® -Elemente werden objektbezo- 1052-1 und -2 erfolgen. Die zulässigen Spannungen, · Decke gen bis zu einer maximalen Breite von 4,80 m und Elastizitäts- und Schubmoduln sind in der allgemei- · Dach einer Länge von maximal 20 m gefertigt. nen bauaufsichtlichen Zulassung Z-9.1-501 und in Nutzungsklasse 1 + 2 Durch die großen Elementabmessungen ist es Z-9.1-354 geregelt. bei vorwiegend ruhender Belastung möglich, Gebäude mit durchlaufenden Außenwän- Unter Beachtung der Haupt- und Nebentrag- nicht für Außenwände von Kellergeschossen den bis zu 4 Geschossen zu errichten. Mit einem richtung kann eine zweiachsige Beanspruchung an- eigens entwickelten Roboter werden die Bauteile gesetzt werden. Auch punktgestützte Platten sind Nutzungsbereiche passgenau zugeschnitten und montagefertig abge- machbar. · Ein- und Mehrfamilienhäusern besonders im bunden. Geschosswohnungsbau · Industrie- und Verwaltungsbauten LenoTec® ist mit anderen Systemen bzw. Bauweisen kombinierbar. Der Rollschub ist wie bei allen kreuzweise aufgebauten Platten zu beachten. Als Flächenelement kann eine Scheibenwirkung angenommen werden. · Schulen und Kindergärten · Geh- und Fahrbahnplatten im Brückenbau Baustoffe, Bauteile, Herstellung · Sonderbauten wie Fahrstuhlschächte, etc. In der Regel werden Fichtenholzlamellen der Sortier- gesetzte Kerto-Q-Streifen, Überfälzungen oder ein- Es sind auch gekrümmte Bauteile (r ≥ 3500 mm) klasse S 7 bzw. S10 verwendet. Lärche und Dougla- genutete Kerto-Q-Federn ausgeführt werden. möglich. sie sind auf Anfrage lieferbar. können unter Beachtung der allgemeinen bauauf- Melaminharz, auf besonderen Wunsch mit Phenol- sichtlichen Zulassung von LenoTec® eingesetzt wer- Resorcinharz oder Harnstoffharz. den. Die Faserrichtung der Decklagen ist bei der Spezialfolie umhüllt und dicht verschlossen. Mit Vakuumpumpen wird die Luft aus der Hülle evaku- Bemessung der Tragfähigkeit zu beachten. Der Mindestdurchmesser stabförmiger Verbindungsmittel beträgt 4 mm betragen. iert, so dass die Bauteile unter atmosphärischem Druck verpresst werden. Wärmeschutz und Feuchteschutz Es sind verschiedene Sicht- und Oberflächen- Die Dämmung ist in der Regel außenseitig angeord- qualitäten lieferbar. Die Decklagen können je nach net. Durch die außenliegende, durchgehende Wär- Anforderung auch aus anderen Werkstoffen beste- medämmschicht werden Wärmebrücken weitge- hen wie z.B. aus Holzwerkstoffen oder Massivholz- hend vermieden. platten zur Verbesserung der Oberfläche (Sichtqualität). LenoTec ® hat eine Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl von µ ≈ 60. Bei sorgfältiger luftdichter Zur Verbesserung des Brandschutzes kann Ausführung der Fugen und diffusionsoffenem Auf- LenoTec® mit einer Decklage aus Gipskarton- Feuer- bau kann auf eine zusätzliche luftdichte Schicht ver- schutzplatten hergestellt werden. zichtet werden. Als Wetterschutz bei Außenwänden kann imprägniertes Kerto-Furnierschichtholz verwendet Wandaufbau Gipskartonplatte LenoTec® ggf. Luftdichtung (diffusionsoffen) Dämmung Konterlattung Lattung Außenbekleidung aus Vollholz Die üblichen mechanischen Verbindungsmittel Die Verklebung der Bauteile erfolgt i.d.R. mit Bei der Herstellung wird das Pressbett mit einer Deckenaufbau Bodenbelag schwimmender Estrich Trennlage Trittschalldämmung LenoTec® Gipskartonplatte Zur Übertragung der Schubkräfte können auf- werden. Eine Dampfsperre ist nicht erforderlich 33 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme LenoTec®-Massivbau MERK-Dickholz GmbH Industriestraße 2 D-86551 Aichach 0 82 51 · 908-142 0 82 51 · 908-103 Fax info@dickholz.de www.merk.de Schallschutz · gemäß allg. bauaufsichtlicher Zulassung Z-9.1-501 Für unterschiedliche Schalldämmwerte für Wand, Rechenwerte für die vereinfachte Bemessung nach Decke und Dach liegen geprüfte Aufbauten vor. DIN 1052 von LenoTec®-Elementen bei Biegebean- Übersicht spruchung. Brandschutz Gültig für: Bemessung analog DIN 4102 über Abbrandraten. · Gleichstreckenlast Die Feuerwiderstandsdauer F 30-B bis F 90-B ist · L (Spannweite) / D (Bauteildicke) ≥ 15 durch Dimensionierung oder Beplankung mit Gips- · Lastfall H Wand Decke Dach Allgemein Baurechtliche Grundlage für Herstellung und Bemessung Maßtoleranzen Z-9.1-354 Z-9.1-501 Z-9.1-354 Z-9.1-501 Z-9.1-354 Z-9.1-501 Planungsraster – – – Planungshilfen Regeldetails ja ja ja Geprüfte Standardaufbauten ja ja ja Musterausschreibungstexte ja ja ja Bemessungshilfen Tabelle Tabelle Tabelle Brandschutz Baustoffklasse B2 B2 B2 DIN 18201 - 18203 kartonbauplatten (GKB) / Gipskarton-Feuerschutzplatten (GKF) bzw. Gipsfaserplatten möglich. Plattendicke (mm) Beanspruchung 2) (N/mm2) 51 61 71 81 105 Typ 2 115 Typ 1 125 135 142 162 169 Typ 3 189 Typ 2 196 216 243 Typ 2 257 Typ 2 267 Typ 4 297 Typ 4 parallel zur Faserrichtung der äußeren Bretter E* zul σ B* zul τ R* 9630 9,63 0,32 9130 9,13 0,34 9860 9,86 0,31 9630 9,63 0,32 8900 8,90 0,35 8640 8,64 0,36 8190 8,19 0,36 7920 7,92 0,37 8170 8,17 0,40 7410 7,41 0,40 9570 9,57 0,33 9240 9,24 0,34 9300 9,30 0,35 8910 8,91 0,36 8640 8,64 0,33 8830 8,83 0,33 8910 8,91 0,31 8350 8,35 0,32 Kennzeichnung Ü-Zeichen (ÜZ) Qualitätssicherung Eigen- und Fremdüberwachung nach der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung. Bauteilabmessungen Die Plattendicken liegen, je nach Decklagen und Schichtzahl, zwischen 51 und 297 mm (Sonderdicken auf Anfrage). Die maximale Breite beträgt 4,80 m, Standardlänge 14,80 m. Längen bis zu 20,00 m sind möglich. 1) 2) Tragfähigkeit rechtwinklig zur Faserrichtung der äußeren Bretter E* zul σ B* zul τ R* 370 1,11 – 1) 870 1,96 – 1) 140 0,57 – 1) 370 1,11 – 1) 1100 2,27 0,16 1360 2,57 0,18 1810 3,18 0,18 2080 3,47 0,19 1830 2,95 0,23 2590 3,89 0,23 430 1,19 0,12 760 1,77 0,14 700 1,55 0,17 1090 2,19 0,18 1360 2,44 0,21 1170 2,03 0,19 1090 1,83 0,24 1650 2,59 0,25 keine innenliegende Querlage, d.h. kein Rollschubnachweis erforderlich rechtwinklig zur Plattenebene Bauteilklasse F 30-B bis F 90-B Baurechtliche Grundlage 3 Prüfzeugnisse Schallschutz Luftschalldämmung [dB] 37 - 66 1) 37 - 54 auf Anfrage Trittschalldämmung [dB] – 88 - 46 – Baurechtliche Grundlage 10 Prüfzeugnisse 6 Prüfzeugnisse 1 Prüfzeugnisse 1) Gebäudetrennwand gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung Z-9.1-354, LenoTec®, d = 85 mm Biegung Zug Druck Abscheren ⊥ zur Plattenebene zul σ B⊥ 11,5 – – – – zul τ⊥ 1,4 || zur Plattenebene zul σ B|| 6,7 zul σ Z|| 5,5 zul σ D|| 8,8 zul τ || 0,6 Elastizitäts- und Schubmoduln [MN/m2] Biegung Zug Schubmodul ⊥ zur Plattenebene EB⊥ 10000 – – – – || zur Plattenebene E B|| 6800 E Z|| 7700 G || 400 q Einfeldträger, zulässige Durchbiegung f ≤ l/500 115 Typ 1 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 142 189 Typ 2 l 243 Typ 2 LenoTec®-Deckenplatten Belastung [kN/m2]2] Belastung qq [kN/m Zulässige Spannungen [MN/m2 ] im Lastfall H 81 2,0 2,5 3,0 - Belastung inklusive Eigengewicht Tragelement - Bezugsbreite: 1,00 m - Berücksichtigung von zul Q, zul M, zul f 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 Spannweite l [m] 6,0 - Lastfall H - ohne Berücksichtigung von Schubverformungen - Eeff: abhängig von der Bauteildicke (Lagenaufbau) Erforderlicher Deckenträger in Abhängigkeit von Spannweite und Belastung 6,5 7,0 7,5 8,0 - Datenquelle: Produktunterlagen MERK-Dickholz GmbH 34 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Homogen80 Baustoffe, Bauteile, Herstellung Wärmeschutz und Feuchteschutz Die Wandbauplatten werden aus Holzspänen aus Für den Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit und als Nadelholz hergestellt. Die Rohdichte muss laut Zu- Richtwert für die Wasserdampf-Diffusionswider- lassung mindestens 470 kg/m3 betragen. Als Kleb- standszahl sind die Werte nach DIN 4108-4 für stoff wird PMDI Kleber (Isocyanat) verwendet. Flachpressplatten anzusetzen. Anwendungsbereiche Raster, Modul wirksamen Wetterschutz können neben den direkt · Wand Die industriell gefertigten Wandbauteile können in auf die Wandbauteile aufgebrachten Wärmedämm- in Nutzungsklasse 1 + 2 beliebigen Abmessungen zugeschnitten und ver- verbundsystemen inzwischen auch hinterlüftete bei vorwiegend ruhender Belastung klebt werden. Handelsübliche, standardisierte Aus- Vorhangfassaden in beliebiger Ausführung (Holz- nicht für Außenwände von Kellergeschossen bauelemente wie Türen Fenster usw. können pro- schalungen) und hinterlüftete Mauerwerksvorsatz- blemlos eingeplant werden. schalen nach DIN 1053 verwendet werden. Tragwerk medämmschicht werden Wärmebrücken weitge- Der Nachweis der Standsicherheit von Gebäuden hend vermieden. Homogen80 Für den in der Zulassung geforderten dauerhaft Nutzungsbereiche · ein- und zweigeschossige Wohngebäude, auch mit Dachgeschoss, oder ähnlich genutzte Gebäude · Aufstockungen von Wohngebäuden Durch die außenliegende, durchgehende Wär- unter Verwendung der Wandbauteile Homogen80 muss in jedem Einzelfall geführt werden. Die Be- Beschreibung rechnung erfolgt nach den üblichen Bemessungs- Homogen80 sind bauaufsichtlich zugelassene, tra- normen des Holzbaus (z.B. DIN 1052), sofern in der gende und aussteifende Wandbauteile aus 80 mm allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung nichts an- dicken Holzspan-Flachpressplatten. deres bestimmt ist. Für die geschosshohen Wandelemente liegt eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vor. Die in Standardbreiten industriell gefertigten Die zulässigen Spannungen und Bemessungswerte sind in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung aufgeführt. Wandelemente werden in den Werken der weiter- Für die Verbindung der Wandelemente mit an- verarbeitenden Holzbaubetriebe durch in den Stoß- deren Bauteilen (z.B. Balken, Rähme etc.) dürfen nur fugen eingeklebten Federn zu großflächigen, ge- Einlassdübel des Dübeltyp A Ø 95 mm, Sechskant- schosshohen Wandtafelelementen verbunden. Holzschrauben Ø 12 mm nach DIN 571 oder Sonder- Diese Betriebe benötigen hierfür momentan nägel II Ø 4 mm nach DIN 1052-2 verwendet wer- noch den Nachweis der Eignung zum Leimen von den. Die zulässige Belastung der genannten Verbin- tragenden Bauteilen (Leimgenehmigung). dungsmittel ist abhängig von der Beanspruchungs- Eine Erweiterung der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung auf die bauseitige Verbindung der Stöße mit Klammern, wird momentan erarbeitet. art in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung festgelegt. Andere Verbindungsmittel sind laut Hersteller zulässig, sofern für die jeweilige Verbindung ein be- Deckenaufbau Bodenbelag schwimmender Estrich Trennlage PAVATHERM-Floor-NK Holzfaserdämmplatte Schalung Balkenlage Wandaufbau Homogen80 DIFFUTHERM-Holzfaserdämmplatte DIFFUTHERM-Putzsystem sonderer statischer Nachweis geführt wird. Gebäudetrennwand F30/ F90-B, Rw,P = 73 dB Homogen80-Wandbausystem Gipsfaserplatte 2 x 15 mm Luftschicht PAVAPOR-Holzfaserdämmplatte Gipsfaserplatte 2 x 15 mm Homogen80-Wandbausystem 35 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Holzbausysteme Homogen80 Homoplax Spanplattenwerk Fideris AG CH-7235 Fideris 0041 (0)81 · 308 55 55 0041 (0)81 · 308 55 66 Fax info@homogen80.ch www.homogen80.ch Schallschutz Für unterschiedliche Schutzziele liegen geprüften Aufbauten vor. Brandschutz Tragfähigkeit Brandschutz-Prüfzeugnisse mit der Einstufung der Zulässige Spannungen im Lastfall H [MN/m2] ⊥ zur Plattenebene zul σ Bxy 1,4 2) – 2) – zul τ yx 0,085 Wandelemente in die Feuerwiderstandsklasse F 30-B für eine einseitige Brandbeanspruchung und als Gebäudetrennwand (-abschlusswand) F 30 / F 90-B liegen vor. Allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse sind Übersicht Biegung Zug Druck Abscheren in Plattenebene 2) – zul σ Zx 0,7 zul σ Dx 1,3 1) 2) – 1) im Randbereich von 100 mm = 1,0 MN/m 2 2) keine Werte in der Zulassung genannt auf dieser Grundlage in Bearbeitung. Rechenwerte der Elastizitätsmoduln [MN/m2] Kennzeichnung Ü-Zeichen (ÜZ) (laut Zulassung müssen die Wandbauteile und die Lieferscheine mit dem Ü-Zeichen gekennzeichnet werden). Qualitätssicherung Eigen- und Fremdüberwachung nach der allgemei- ⊥ zur Plattenebene E Bxy 1500 (2) (2) Biegung Zug Druck Dicke: 80 Unprofiliert: 5370 x 2030 ; 2680 x 2030 Genutet: 2650 x 2000 2) E Zx E Dx 650 550 1) im Randbereich von 100 mm = 1,0 MN/m 2 2) keine Werte in der Zulassung genannt Mechanisches Verbindungsmittel (Lastfall H) nen bauaufsichtlichen Zulassung. Bauteilabmessungen (in mm) || zur Plattenebene Zulässige Belastung je Verbindungsmittel rechtwinklig zur in Richtung der Längsachse Längsachse (Abscheren in (Herausziehen) Plattenebene) in kN in N 1) 4,5 zweiseitiger Ringkeildübel Dübeltyp A Ø 95 mm Sechskant-Holzschraube 0,9 nach DIN 571, Ø 12 mm Sondernägel, Tragfähigkeitsklasse II, Ø 4 mm 1) Nachweis 2) Bezüglich 0,25 0,9 · ds · s Wand Decke Dach Z-9.1-220 – – DIN 18201 18203 – – Planungsraster frei – – Planungshilfen Regeldetails ja – – Geprüfte Standardaufbauten ja – – Musterausschreibungstexte ja – – Bemessungshilfen – – – Brandschutz Baustoffklasse B2 – – Bauteilklasse F 30-B – F 30 / F 90-B – Baurechtliche Grundlage 2 Prüfzeugnisse – – Schallschutz Luftschalldämmung [dB] Bis 73 dB – – Trittschalldämmung [dB] – – – Baurechtliche Grundlage 3 Prüfzeugnisse – – Allgemein Baurechtliche Grundlage für Herstellung und Bemessung Maßtoleranzen 2) 0 der Bolzenzugkraft ggf. nach DIN 1052-2 der Einschraubtiefe siehe DIN 1052-2, Abschnitt 9.4 Vertrieb in Deutschland: Pavatex GmbH Wangener Straße 58 D-88299 Leutkirch / Allgäu 0 75 61 · 98 55-0 0 75 61 · 98 55-30 Fax info@pavatex.de www.pavatex.de 36 holzbau handbuch Reihe 1 Teil 1 Folge 4 Zitierte Literatur [14] SIA-Doku 83, Brandschutz „Bemessungs- INORMATIONSDIENST HOLZ holzbau handbuch hh (Reihe / Teil / Folge): [0] hh 1/1/3 Bauen mit Holzwerkstoffen, 5/1997 [1] hh 4/4/1 Konstruktive Holzwerkstoffe, 10/1997 [2] hh 4/2/3 Konstruktive Vollholzprodukte, 6/2000 [3] hh 4/2/1 Konstruktionsvollholz, 10/1997 [4] hh 3/3/3 Schalldämmende Holzbalken- und Brettstapeldecken, 5/1999 [5] hh 3/5/2 Baulicher Holzschutz, 9/1997 methode mit ideellen Restquerschnitten“ [15] Wendepunkte im Bauen, K. Wachsmann, Krausskopfverlag, Wiesbaden, 1959 [16] Holz-Beton-Verbund mit Brettstapeldecken – [7] hh 3/4/2 Feuerhemmende Holzbauteile (F 30-B), 5/1994 INFORMATIONSDIENST HOLZ: [8] Holz – ein Rohstoff der Zukunft, 10/1994 [9] Ökobilanzen Holz, 4/1997 1998 [17] Die Brettstapelbauweise – Standortbetrachtung, · Holzhausbau Technik und Gestaltung, K. Wachsmann, P. Jung, INFORMATIONSDIENST HOLZ, Tagungsband Fachtagungen 1998/1999, Arge Holz, Düsseldorf, 1998 INORMATIONSDIENST HOLZ holzbau handbuch hh (Reihe / Teil / Folge): hh 1/3/2 Niedrigenergiehäuser – bauphysikalische Entwurfsgrundlagen, 8/1994 hh 1/3/3 Niedrigenergiehäuser – Planungs- und Ausführungsempfehlungen, 3/1995 hh 1/3/6 Holzskelettbau, 10/1998 während ihrer Lebensdauer, N. Kohler, hh 1/17/1 Brettstapelbauweise, 4/1998 Schlussbericht des BEW-Forschungsprojektes, hh 3/3/1 Grundlagen des Schallschutzes, 10/1998 Lausanne/Karlsruhe, 1999 hh 4/5/1 Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, 5/1999 [11] Holzrahmenbau, Teil 1, Bund Deutscher Bruder Karlsruhe und ZtV Zeittechnik-Verlag GmbH, Neu-Isenburg,1996 [12] Holzrahmenbau, mehrgeschossig, Bund deutscher Zimmermeister im Zentralverband des deutschen Baugewerbes, Fritzen et.al., Verlagsgemeinschaft Bruderverlag Albert Bruder Karlsruhe und ZtV ZeittechnikVerlag GmbH, Neu-Isenburg, 1996 [13] Richtlinie für die Überwachung von Wand-, Decken- und Dachtafeln für Holzhäuser in Tafelbauart nach DIN 1052 Teil 1 und 3, Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin, 1992 Wasmuth, Bern, 1930, Birkhäuser, Basel, 1995 · Die ökologische Herausforderung in der Architektur, Deutsches Architektur-Museum und M. Volz (Hrsg.), Wasmuth, Tübingen, 1999 Weiterführende Literatur [10] Energie- und Stoffflussbilanzen von Gebäuden Verlagsgemeinschaft Bruderverlag Albert 6. Internationales Holzbauforum 2000, SH-Holz, Biel, 2000 · Alte und neue Holzbausysteme, K. Schwaner, IFO HOLZ, Tagungsband Fachtagungen 1998/1999, Arge Holz, Düsseldorf, hh 1/3/4 Holzrahmenbau, 4/1998 deutschen Baugewerbes, Küttinger et.al., Internationales Holzbauforum 1999, SH-Holz, Biel, 1999 · Der gedübelte Brettstapel, P. Jung, Lignum, Zürich, 1999 Bücher und Zeitschriften: Zimmermeister im Zentralverband des · Brandverhalten von Holz-Beton-Verbunddecken, M. Fontana, 5. Praxiserfahrung, P. Jung, SAH-Tagung 1999, [6] hh 3/4/1 Grundlagen des Brandschutzes, 8/1996 Holzbausysteme Literatur und Bildnachweis INFORMATIONSDIENST HOLZ: · Handbuch Holzrahmenbau-Praxis, K. Fritzen et. al., Bruderverlag, 1990 · Systembau / Holz – Hausbau, 23. Fortbildungskurs der SAH, 6. / 7. November 1991, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Holzforschung, Lignum Zürich · Systembau mit Holz, J. Kolb, Baufachverlag AG Zürich, Lignum, 1988 · Sperrholzarchitektur, C. Cerliani, Th. Baggenstos, Baufachverlag AG Dietikon, 1997 · Holzhäuser – Konstruktionen, Systeme und Ausbauarbeiten im Detail, G. Gickelhorn, WEKA-Baufachverlag, Verlag für Bauwirtschaft und Bauhandwerk, Loseblatt-Ausgabe · BS-Holz-Elemente, 10/1997 · Duo- und Triobalken, 12/1999 Bücher und Zeitschriften: · Brettstapel als Konstruktionselement, W. Schaal, H.-J. Braun, M. Gerold, bauen mit holz, 1/1997 und 2/1997 · Systeme für den Holzhausbau im Überblick, bauen mit holz, 5/1997 · Gebrauchstauglichkeit von Wohnungsdecken aus Holz, H. Kreuzinger, B. Mohr, Forschungsbericht Bildnachweis: Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart, 1999 Abbildung 2 aus [15] · Bresta Massivholzmodule – gedübelter Brettstapel, P. Jung, SAH- Tagung 1997, Lignum, Zürich, 1997 S. 12 oben rechts: APA, Hamburg sonst: Werkfotos der Hersteller, Autoren und der Arge Holz