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4.2014 April ISSN 0944-5749 12,80 =C Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau Baustellensicherheit Gut geschützt gewinnt Internetbewertung Manche machen’s mies Ingenieurholzbau Elefanten ziehen ein Hallen- und Gewerbebau Firmen zeigen Format Organ von ISSN 2196-5366 zeitschrift �ür holzbau und architektur WEKA A BOSERVICE T E L E FO N 08233/23-4000 O N L I NE www.lignardo.de SICHERN Gewerbebau Gastronomie, Einzelhandel, Logistik Sie sich die NCHSTEnN Ausgabe Editorial Christoph Maria Dauner, Chefredakteur mikado Dicke Dinger Das Dach der Dickhäuter in Zürichs Zoo lässt dort nicht nur die Elefanten staunen. Wie ein Netz überspannt die 6800 m² große, freitragende flache Kuppel aus Holz ihren Unterbau. Unter der zweifach gekrümmten Dachschale entstehen mitten in der Schweiz fast 5000 m² thailändischer Regenwald und damit ein Stück Heimat für die Zürcher Elefanten (ab Seite 26). Für diese zehn asiatischen Einwanderer ist die Schweizer Gastfreundschaft so dick wie eh und je. Linzer Logistikhalle: Alle Bauteile der Lager- Ein dickes Ding, allerdings ganz anderer Natur, halle haben Passivhausqualität. Eine ganz beson- erlebte ein Holzhaushersteller mit Internet- dere Herausforderung, auch für die Haustechnik. Bewertungen. Ein einzelner Bauherr, mit sehr Seite 10 versierten Social-Media- und Internet-Marketing- dass die Nachbarn im Grunewald so wenig vom Kenntnissen, brachte das Unternehmen mit eleganten Wohngebäude sehen können. Seite 64. geschickt lancierten Meldungen über seinen Kölner Impressionen: Produkte, frisch von der Hausbau ordentlich ins Schwitzen. Aufträge Berliner Villa: Eigentlich schade, Dach + Holz International 2014. Seite 45. drohten verloren zu gehen, der gute Ruf stand auf dem Spiel. Ein Szenario, das jede Zimmerei treffen und existenziell gefährlich werden kann. Wie Sie auf einen „Shitstorm“ reagieren sollten und welche Dinge Sie besser sein lassen, erfahren Sie in unserem Interview (Seite 6) und ab Seite 40. Ein weiterer dicker Brummer im Heft: das weltgrößte Palettenlager aus Holz (ab Seite 74), das eine deutsche Bio-Markt-Kette in der Nähe von Lorsch (Hessen) errichten ließ. Mit rund 5000 m³ Holz entstanden 31 000 Lagerplätze auf acht Ebenen. Jeder der 1335 Regalsteher hat eine Höhe von 20 m. Schauen Sie sich unsere Schwergewichte im Heft genau an und bleiben Sie dick im Geschäft. Ihr www.mikado-online.de 3 Holz eröffnet neue Dimensionen Die Logistikbranche gilt in der Öffentlichkeit nicht gerade als ökologischer Vorreiter. Und doch gibt es Logistik-Unternehmen, die ihr Handeln konsequent dem Gedanken der Nachhaltigkeit unterwerfen. Die Schachinger Logistik achtete beim Bau ihrer neuen Halle ganz besonders auf Bauökologie und Energieeffizienz. Seite 10 OLLO, ISTOCK.COM WALTER EBENHOFER mikado 4.2014 Inhalt Internet: Rasche Reaktion gefragt Ein Holzhaus-Hersteller stellt ein Gebäude auf. Doch während der Arbeiten entsteht für das Unternehmen im Internet die eigentliche Baustelle. Der Bauherr schreibt einen Blog über den Baufortschritt. Die Veröffentlichungen bringen das Unternehmen in Bedrängnis. Jetzt ist schnelle Reaktion gefragt. Seite 40 Thema des Monats: Hallen- und Gewerbebau Ihr gutes Recht 10 |Logistikhalle Im oberösterreichischen Hörsching steht eine Logistikhalle in Holzbauweise. Die ökologische Qualität des Projekts hatte für Bauherren und Architekten oberste Priorität. 39 | Auch Subunternehmer haften Haftet der Subunternehmer, wenn er gepfuscht hat und der Bauunternehmer bereits pleitegegangen ist? Ja, allerdings nicht für alle Schäden, wie das Oberlandesgericht Koblenz im Januar 2014 entschied. 18 | Wohn- und Geschäftsgebäude Ein baubiologisch optimiertes Plusenergiegebäude aus vorgefertigten Massivholz-Elementen in Schwemm in Margreid, Südtirol versorgt sich selbst. 26 |Elefantenhaus Das Tragwerk des neuen Elefantenhauses im Zoo Zürich setzt konstruktiv und tragwerksplanerisch neue Maßstäbe. Als Symbiose zwischen Architektur und Landschaft bildet die „Naturkonstruktion“ ein Blätterdach nach. Management 40 |Internet-Ärger Wenn Kunden im Internet schlecht über Unternehmen schreiben, kann das geschäftsschädigend sein. Lux-Haus hat eine solche Erfahrung mit einem Bauherrn gemacht und eine Einigung mit ihm gefunden. Architektur Details im Griff 37 |Dachaufbau Schimmel im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses aus den Siebzigern. Der Bewohner vermutete einen Baumangel als Ursache und hatte recht. Das Unheil kam vor allem vom Dach. 4 mikado 4.2014 64 | Villa Wiese Architekt Volker Wiese entwirft für sich und seine Familie in Berlin-Grunewald ein zweischenkliges Gebäude, das durch die Anordnung seiner Baukörper nach außen die Privatsphäre des Bauherren sichern soll und nach innen hin ein geschütztes Atrium bildet. Unfallprävention Sicher auf der Baustelle: Das neue mikadoplus zeigt, worauf Unternehmer auf der Baustelle achten müssen, damit sicheres Arbeiten in gewissen Höhen möglich ist. Nur für Abonnenten Titel: Marc Doradzillo; Ollo, iStock.com; Walt + Galmarini 5HJHQ Ein Magazin der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG .HLQ3UREOHP PLWXQVHUHUQHXHQ+RO]IDVHUGlPPXQJ .52127+(50ÀH[VDIHXQGXQL±(LQVWDUNHV7HDP Holzwelten 'UHL$UEHLWVVFKULWWHLQ(LQHP 'lPPXQJ:DVVHUIKUXQJ9HUNOHEXQJ Q 74 |Hochregallager Dieses Hochregallager setzt Maßstäbe. In Holz ist es das größte seiner Art weltweit, informiert der Eigentümer Alnatura. Teils vorproduziert, teils vor Ort gefertigt, ging es mit den Elementen schnell in die Höhe. Q :RKOIKO'lPPXQJDXVQDWUOLFKHQ+RO]IDVHUQ Q 0HKU6FKXW]YRU+LW]H.lOWHXQG/lUP Q =XYHUOlVVLJODQJOHELJQDFKKDOWLJXQGZHUWVWHLJHUQG Rubriken 3 |Editorial 6 | Kurz und Bündig 38 | Verband aktuell 39 | Ihr gutes Recht 44 | Büro kompakt 57 | Produkte spezial: Fassaden und Fenster 62 |Branchenführer 70 |Unternehmen 71 |Inserenten 78 |Vorschau/Impressum www.mikado-online.de ZZZNURQRSO\FRP 3URGXNWEHUVLFKW kurz & bündig mikado-Interview Internet-Bewertung: „Direkt Kontakt aufnehmen“ Nahezu jeder Holzbauer ist heute drin, im Internet. Doch dort bieten sich nicht nur Chancen, es lauern auch Gefahren. Wenn ein Kunde im Netz schlecht über die Firma schreibt, muss diese schnell reagieren. Luxhaus machte die Erfahrung. mikado: Herr Lux, ein Bauherr hat Ihr Unternehmen über mehrere Monate hinweg in seinem Internet-Blog angegriffen, wegen angeblicher Probleme an seinem Bau. Wie haben Sie diese Art der Kommunikation empfunden? Alexander Lux: Zunächst habe ich diesen Blog kaum wahrgenommen. Erst als ich von unterschiedlicher Seite darauf hingewiesen wurde, habe ich sprachen. Raten Sie ein solches Vorgehen generell auch den Chefs anderer HolzbauUnternehmen? Unbedingt! Das ist ein Zeichen von Wertschätzung, es geht darum, mit dem Kunden auf Augenhöhe zu sprechen und Verständnis für seine Belange zu zeigen. Daher sind Reklamationen bei uns grundsätzlich Chefsache und müssen über meinen Tisch gehen. gen oder Probleme abzeichnen, geht es darum, direkt Kontakt aufzunehmen und gemeinsame Lösungen zu finden. Gibt es bereits einen Austausch zwischen Holzbau-Unternehmen, um sich gemeinsam für die Herausforderung Internet zu wappnen? Nein, bislang nicht. Daher war es uns wichtig, unsere Erfahrungen mitzuteilen, um andere Unternehmen für dieses Thema zu sensibilisieren. Heute holen sich viele Kunden ihre Informationen aus dem Netz. Sehen Sie darin für Firmen eher „Ein Blog kann massiven Einfluss darauf haben, wie ein Unternehmen wahrgenommen wird.“ mich damit beschäftigt und bin erschrocken, wie massiv ein solches virtuelles Tagebuch die Wahrnehmung eines Unternehmens beeinflussen kann. Sie konnten den Kunden schließlich zum Einlenken bewegen, indem Sie persönlich mit ihm Wie ist Ihr Unternehmen nach diesem Fall in Sachen Internet aufgestellt? Wir haben uns einen Experten gesucht, der die Inhalte pflegt, mit den Nutzern kommuniziert und sofort reagiert, wenn ein unerfreuliches Thema aufkommt. Wenn sich bei Kunden Unbeha- Chancen oder Gefahren? Neben der Möglichkeit, Informationen zu vermitteln, bietet das Netz die Chance, unkompliziert zu kommunizieren, schnell zu reagieren und Unbehagen in Zufriedenheit oder, wie es stets unser Ziel ist, in Begeisterung umzuwandeln. ▴▴Alexander Lux ist Inhaber des Familienunternehmens Luxhaus mit Sitz in Georgensgmünd. Die Firma gibt es bereits seit 90 Jahren Luxhaus hat eine Facebook-Seite und ist auf Twitter. Geht es heute nicht mehr ohne die sozialen Netzwerke? Die sozialen Netzwerke bieten neben den reinen Kommunikations- und Informationsfunktionen die Möglichkeit, nah am Kunden zu bleiben, zu erfahren, was ihn bewegt und wofür er sich interessiert. Mich persönlich freuen besonders die zahlreichen positiven Rückmeldungen, die ich ohne die sozialen Netzwerke in dem Umfang wohl nie mitbekommen hätte. Lesen Sie dazu auch den Beitrag im Management ab Seite 40. Zimmerer-Nationalmannschaft Mit mikado zur EM N KÜTTNER/HOLZBAU DEUTSCHLAND och besser informiert in Sachen Holzbau und Neuigkeiten aus der Branche ist ab sofort die ZimmererNationalmannschaft. Denn alle sieben Mitglieder bekommen von uns mikado-Abos gesponsert. Hier schauen sich die drei Europameisterschafts-Teilnehmer Simon Rehm, Martin Fricke und Kevin Weidner (von links) beim letzten Training vor der EM in Frankreich das aktuelle mikado-Heft an. Wie es dort lief, erfahren Sie online und in der nächsten Ausgabe. ▴▴mikado-Abos für (v.l.) Simon Rehm, Martin Fricke, Kevin Weidner 6 mikado 4.2014 www.mikado-online.de → Branchennews www.zimmerer-nationalmannschaft.de kurz & bündig Anmelden fürs Online-Seminar Fit für Facebook & Co. S ie interessieren sich für Facebook, Blogs oder haben Fragen zu re Ihrer Firmen-Webseite? Dann sind Sie -Semina e n li n O bei unserem Online-Seminar richtig: issen es Fachw Praxisnah „So klappt’s mit Facebook & Co.“, am Dienstag, 29. April, um 10 oder 18 Uhr. Wie Sie Ihre Online-Aktivitäten professionell bündeln, verrät Ihnen unser Referent Stefan Ascherl. Er betreut hauptberuflich das OnlineMarketing eines Holzbau-Unternehmens. Seminarkosten: 49 Euro (zzgl. MwSt.), Dauer: rund 45 Minuten. Für die Teilnahme brauchen Sie nichts als einen Internet-Zugang und einen Computer. Die Anmeldung und alles Weitere zum Online-Seminar finden Sie hier: www.mikado-online.de/online-seminare Facebook Die Holzbauseite: Gefällt mir H aben Sie es schon gesehen, schon gehört? mikado ist auf Facebook! Tolle Holzbaubilder, Videos von und über Zimmerer, Ankündigungen der Zeitschrift-Beiträge und vieles mehr erwarten Sie dort. Also schauen Sie rein und folgen Sie uns auf Facebook: www. facebook.com/dieholzbauseite. Oder direkt per Smartphone über den QR-Code. Sie sind selbst auf Facebook oder planen eine Seite und brauchen noch Tipps? Dann sind Sie bei unserem OnlineSeminar richtig: „So klappt’s mit Facebook & Co.“ (ausführlich in obenstehender Meldung). www.facebook.com/dieholzbauseite www.mikado-online.de Edler Look im Drüberstreichen! Mit ADLER Lignovit Platin erzielen Sie auf Holzfassaden einfach im Drüberstreichen spektakuläre Effekte. 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Für den Schweizer Hersteller von Holzweichfaser-Dämmstoffen hat sich somit eine Investition in jedem Fall gelohnt, nämlich die Neugestaltung des PavatexWeb-Auftrittes. Für den Relaunch seien über ein ganzes Jahr hinweg Designs erstellt, Codes optimiert und Inhalte in neun Sprachen übertragen worden, erläuterte Nick Meyer von der beauftragten Agentur. Dass die mikadoLeser die Internetseite von Pavatex nun zur aktuell besten der Holzbaubranche gewählt haben, freute natürlich auch Martin Tobler, Direktor Marketing & Entwicklung beim Schweizer Dämmspezialisten. Bei der Übergabe des Preises am PavatexMessestand auf der Dach + Holz International 2014 in Köln war er ebenso dabei wie Martin Brettenthaler, Vorstandsvorsitzender bei Pavatex, und eben Meyer, dessen Agentur die Homepage des Unternehmens neu gestaltet hatte. Den mikado-web-award hat mikado-Chefredakteuer Christoph Maria Dauner an Pavatex übergeben, im Beisein von Michael Bruns, Geschäftsführer Weka Media, und Josef Berchtold, Geschäftsführer von Einer.Alles.Sauber., dem FranchiseNetzwerk zur Eigenheim-Modernisierung. Das Unternehmen aus Neu-Ulm sponserte den mikado-web-award 2013. SCHIMMELPILZ? NICHT MIT PUREN -DÄMMSTOFFEN! ® Geraten Sie nicht auf den Holzweg! Informieren Sie sich: www.puren-steildach.de Schimmelresistent Frei von Pilzschutzmitteln und resistent gegen Schimmel und Fäulnis. PURe technology! kurz & bündig NEU: IM45 GN Hafte ohne Ende. ▴▴40 Meter hoch ist der Himmelsstürmer in Schwäbisch Gmünd Aussichtsturm Himmelhoch stürmend K napp 40 Meter ist er hoch. Der Turm bringt es auf 209 Treppen, über 3700 Lärchen-Schindeln und 1300 Spiegelkacheln an der Fassade. Je höher er wird, umso mehr scheint er in den Himmel überzugehen. Der Aussichtsturm Himmelsstürmer wird eine der Attraktionen der Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd sein. Die Firma Schlosser aus Jagstzell hat die reine Holzkonstruktion gebaut und aufgestellt. www.mikado-online.de → Branchennews www.schlosser-projekt.de Der erste schlauchlose Haften-Coilnagler. Frage des Monats Hatten Sie schon Probleme mit Blogs oder Bewertungsportalen im Internet, wo Ihre Firma schlecht wegkam? Schnelles und sicheres Arbeiten – ohne Kompressor und Schlauch A)Ja, so einen Fall hatten wir. Höhere Magazinkapazität – 125 Nägel erlauben längeres Arbeiten B)Nein, bisher noch nicht. C)Ich weiß davon, wir waren aber noch nicht betroffen. Stimmen Sie im Internet ab: www.mikado-online.de Die Auswertung zu jeder Frage des Monats finden Sie im Netz unter www.mikado-online.de → Frage des Monats lode Pas m Plus iu – Prem ing a Le s i Ihrem Plastmagazinierte Coilnägel – für saubere Ergebnisse ohne Restpartikel 0°-Anbindung des Haftennagels – rechtwinkliges Eintreiben für ein perfektes Nagelbild Weitere Infos unter www.itw-paslode.de www.mikado-online.de h be ler ltlic d erhä achhän F Projekt 1 Logistikhalle in Hörsching Die Bauherren legten beim Bau der Halle besonderen Wert auf konsequente Bauökologie – ein Novum in der Logistikbranche. Holz lagert ein 12 Steckbrief14 mikado-Interview: Kunde weiß die eigenen Kenndaten 15 Die Qualität liegt im Detail 16 Fazit: Halle in Passivhausqualität 17 WALTER EBENHOFER WALTER EBENHOFER P 1 Logistikhalle Holz lagert ein ▴▴Bei der Lagerhalle aus Holz war es Ziel, eine hohe Arbeitsplatzqualität zu erreichen Im oberösterreichischen Hörsching steht eine Logistikhalle in Holzbauweise. Die ökologische Qualität des Projekts hatte für Bauherren und Architekten absolut oberste Priorität. G anz sicher steht die Logistikbranche in der Öffentlichkeit nicht gerade als ökologischer Vorreiter dar. Und doch gibt es auch hier Unternehmen, die ihr Handeln konsequent dem Gedanken der Nachhaltigkeit unterwerfen. Die oberösterreichische Schachinger Logistik hat sich vor einigen Jahren sogar in einem Mission Statement dazu bekannt und setzt das Ansinnen in vielen Bereichen um. So war es für das Unternehmen eine willkommene Herausforderung, den Wunsch eines Großkunden im Handelsbereich umzusetzen: An den neuen Auftrag war die ökologisch optimale Gestaltung einer 12 neuen Lagerhalle geknüpft. Der Holzbauer MHB – Holz und Bau GmbH Waidhofen/Ybbs lieferte für den Bau das benötigte Holz. Ein durchgängiges Holzbau- und ein innovatives Haustechnikkonzept ermöglichten es, die hohen Anforderungen an Bauökologie und Energieeffizienz zu erreichen. Extremer Zeitdruck Die Planungs- und Bauzeit des Logistikgebäudes war extrem knapp bemessen. Da der Übergabetermin bereits fixiert war, stand das Team unter Zeitdruck: Je fünf Monate mikado 4.2014 Planungs- und Bauzeit genügten aber am Ende zur termingerechten Fertigstellung im August 2013. Auf über 10 000 m² lagern in dem „LT1“, kurz für Leuchtturm 1, genannten Hochregallager nun mehrere hundert Tonnen Waren. Die zahllosen Ladevorgänge erfordern sowohl eine straff organisierte Logistik als auch innovative Technik, um Temperaturschwankungen zu vermeiden. Im und um den gesamten Komplex dominiert Holz. Die Fassade erhielt eine an die Logistikbranche angelehnte Barcode-Optik, die aus Weißtanne-Lattungen mit dunklen Zwischenräumen besteht. Auch Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau Schnitt Bestandsgebäude POPPE PREHAL ARCHITEKTEN im Inneren steht Holz im Vordergrund. Ganz bewusst entschieden sich die Beteiligten dafür, um für die Mitarbeiter ein gutes Arbeitsklima zu schaffen. Weitere Planung: ein Unterflurkonvektorsystem zur Einbringung der Wärme in die Büroräume, um die Holz-Sichtdecke realisieren zu können. Im Gegensatz zu konventionell gebauten Lagerhallen war es hier ausdrückliches Ziel, eine hohe Arbeitsplatzqualität zu erreichen. Strahlende Farbakzente in frischen Gelb-, Grünund Rottönen verleihen dem Gebäude ein bisschen Wohnzimmeratmosphäre. Das durchgängige Farbkonzept in Bürotrakt und Lagerhalle ist nach den Regeln des Feng Shui erarbeitet und soll sich positiv auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirken. Ein Sozialraum pro Geschoss des Gebäudes soll seinen Teil dazu beitragen, dass die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz gern betreten. Einfaches Haustechnikkonzept Die Halle ist temperaturgeführt, hier herrschen das ganze Jahr über 14 bis 18 Grad Celsius und 40 bis 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit. Grundsätzlich ist die Notwendigkeit, das Gebäude zu kühlen, doppelt so hoch wie die Notwendigkeit zu heizen. Um das möglichst ressourcenschonend zu erreichen, ergriff man eine Reihe von Maßnahmen: Die 14 Laderampen wurden wärmebrückenoptimiert ausgeführt und werden über das Mess-, Steuer- und Regelungstechnik-System automatisch angesteuert, um die Energieverluste beim Ladevorgang möglichst gering zu halten. Die Kühlung des Gebäudes erfolgt einerseits durch Ausschöpfung der natürlichen Lüftung und andererseits durch Kältebereitstellung aus dem Grundwasser mittels Wärmepumpenbetrieb (ca. 70 Prozent) und Free-CoolingSchaltung (ca. 30 Prozent), also der direkten Verwendung des ohnehin kalten Grundwassers. Die Heizwärme wird ebenfalls durch die Verwendung der Wärmepumpe erzeugt und wird im Natürlich MIT SYSTEM • • • • Maximaler Schutz vor Kälte, sommerlicher Hitze, Brandgefahren und Schall. Diffusionsoffen und stabil. Und das alles mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Dämmsysteme für jeden Bedarf: Vollsortimenter für den WDVS-Profi. Wärmedämmung mit System: alle Einzelkomponenten, d. h. Dämmplatten, Putze, Farben und Zubehör, ergeben ein modulares Komplettsystem. • Innovative Details für vielfältigste Bauteilanschlüsse. • Beratung und Service von A bis Z aus einer Hand. Informationen zu unseren Systemprodukten finden Sie auf unserer Website. Oder Sie rufen uns an: www.inthermo.de | +49 (0) 61 54/71-16 69 www.mikado-online.de 13 P 1 Steckbrief Bauvorhaben: Leuchtturm 1 – Logistikhalle mit Bürogebäude in Hörsching bei Linz (A) Bauweise: Primärtragkonstruktion Holzskelettbau aus Konstruktionsleimholz, Wand- und Dachmodule aus Holzwerkstoffplatten (OSB) mit Glaswollkerndämmung Bauzeit: März bis August 2013 Nutzfläche: Halle: 10 929,70 m² WALTER EBENHOFER Büro: 859,42 m² Verbaute Menge Holz: Brettschichtholz: 1485 m³ Brettsperrholz: 325 m³ Konstruktionsvollholz: 500 m³ Umbauter Raum: 138 220 m³ Bauherr: Schachinger Logistik A-4063 Hörsching www.schachinger.com Architekt/Planer: POPPE*PREHAL ARCHITEKTEN ZT GmbH A–4400 Steyr www.poppeprehal.at ▴▴Der Neubau schließt direkt an den Bestand an. Die horizontalen Stahlwinkel an der Fassade sollen im Brandfall einen Brandüberschlag verhindern Bürotrakt über die Unterflurkonvektoren, im Lagerbereich mittels Umluftheizgeräten an die Raumluft abgegeben. Die Rückgewinnung von Wärme und Feuchte erfolgt über Rotationswärmetauscher. Gegenüber dem im Jahr 2008 im konventionellen Baustil realisierten Gebäude in Stockerau, welches (umgelegt auf die Fläche von LT1) 931 MWh Strom und 265 MWh Gas verbraucht, kann die Logistikhalle in Hörsching mit einem Stromverbrauch von 510 MWh und dem völligen Verzicht auf die Energiequelle Gas mit einer Energieeinsparung von knapp 60 Prozent punkten. So werden rund 400 Tonnen CO2 gespart. Statik: Krückl-Seidel-Mayr & Partner ZT-GmbH A-4320 Perg www.ksm-ingenieure.at Haustechnik: GBT Planung GmbH A-4030 Linz Holzbauer: Zwei Brandabschnitte POPPE*PREHAL ARCHITEKTEN MHB – Holz und Bau GmbH A-3340 Waidhofen/Ybbs www.mhb.co.at ▾▾Weil die Laderampen gut gedämmt sind, sind die Temperaturschwankungen im Gebäudeinneren minimal 14 mikado 4.2014 Die Auflagen des Brandschutzes einzuhalten, war nicht so kompliziert, wie man meinen könnte. Gemeinsam mit dem „IBS – Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung“ in Linz entwickelte das Architektenteam ein Brandschutzkonzept. Die gesamte Halle ist ein Brandabschnitt und mit einem Sprinklersystem im Vollschutz ausgerüstet. Das Treppenhaus ist ein eigener Brandabschnitt. Die Verwendung von Beton konnte durch die maximale Ausschöpfung der Brandschutznormen auf ein Minimum reduziert werden. Das einzige oberirdische Bauteil aus Betonfertigteilen ist die Brandwand zum bereits bestehenden Hochregallager. Der Zeitfaktor sorgte aber auch beim Brandschutz für Nervenkitzel: Die Holzfassade konnte erst einen Tag vor der Bauverhandlung mit den feuerpolizeilichen Bestimmungen unter einen Hut gebracht werden. Überraschend günstig Bei der starken Fokussierung auf die Ökologie liegt die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Verhältnis auf der Hand. Doch das Ergebnis überrascht: Die Mehrkosten von wenigen Prozent im Vergleich zu einer herkömmlich errichteten Halle halten sich deutlich in Grenzen. Bezieht man die enorme Qualitätssteigerung und die deutlich geringeren Betriebskosten mit in die Überlegungen ein, so amortisieren sich die Mehraufwendungen binnen weniger Jahre. Vergleichsdaten bietet eine vor fünf Jahren gebaute ähnliche Halle in Stockerau in konventioneller Bauweise. Werden die damaligen Baukosten hochgerechnet, entstehen bei der Halle in Hörsching Mehrkosten von drei bis fünf Prozent. Zum korrekten Vergleich sollten jedoch auch die Betriebskosten beachtet werden, die bei konventionellen Hallen hoch sind: Hier liegt das Einsparungspotenzial bei rund einem Drittel, sodass sich die Mehrkosten innerhalb weniger Jahre rechnen. Das Zusammenspiel von Machbarkeit und Leistbarkeit macht die zukunftsweisende ▪ Signalwirkung des LT1 aus. Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau Interview „Kunde weiß die eigenen Kenndaten.“ Der Haustechnikplaner Franz Gebetsberger hat dem LT1 technisches Leben eingehaucht. Im Interview berichtet er von den besonderen Bedingungen des Projekts. Waren Ihnen alle Kennwerte bekannt oder basiert das Konzept auch auf Annahmen? Es ist eine Mischung aus beidem. Der Kunde kennt in der Regel die eigenen Kenndaten sehr genau. In diesem Fall ging es um Kennzahlen aus der Lagerbewirtschaftung, vor allem um den Lagerdurchsatz. Nachdem es sich um ein temperaturgeführtes Lager handelt, spielte die Wärmeabgabe der Geräte für die Lagerbewirtschaftung eine wesentliche Rolle. Zu all den Fragen konnte der Kunde sehr gute Beiträge leisten. Es halfen auch Kenndaten aus Lagern ähnlicher Nutzungsart, welche auf den ökologisch hochwertigen Standard des gegenständlichen Projekts übertragen werden mussten. Aber natürlich bleibt auch bei sehr gewissenhafter Datenerhebung und gutem Kundenbeitrag ein Spielraum, der letztendlich aus dem www.mikado-online.de ◂◂Franz Gebetsberger weiß, worauf es bei der Planung der Haustechnik beim LT1 ankam GEBETSBERGER/PRIVAT mikado: Die Haustechnik für eine Lagerhalle auszulegen ist nicht alltäglich. Wie ist dabei die Herangehensweise? Gebetsberger: Die wesentliche Frage ist: Welche Ziele verfolgt der Bauherr mit seinem Gebäude? In diesem Fall war das ein klares Bekenntnis zu ökologischem Bauen. Das Herangehen war von dieser grundlegenden Antwort des Bauherrn bestimmt. Eine Lagerhalle an sich ist keine besondere Herausforderung für den Haustechnikplaner, die Herausforderung bestand in der Kombination Ökologie und Temperaturführung. Auf diesen Zielen basierend waren die Möglichkeiten am Standort methodisch abzuwägen, wobei Grundwasser als zu bevorzugende Variante von vornherein naheliegend war. Erfahrungspotenzial der handelnden Personen abgedeckt werden muss. Ich würde das aber nicht als Annahmen bezeichnen, sondern als „Interpretationsspielraum“ von grundsätzlich vorliegenden Daten. Welche Rolle spielt das Free-Cooling und ist es auch bei anderen Projekten umzusetzen? Es spielt eine wesentliche Rolle und sollte unbedingt eingesetzt werden, wenn nicht besondere Gründe der Lagerbewirtschaftung dagegensprechen. Das war hier aber nicht der Fall. Lagerhallen sind in der Regel hohe Gebäude und verfügen somit über eine ausgeprägte, kostenlose Antriebskraft der Lüftung, die natürliche Thermik. Und diese Antriebskraft sollte eingesetzt werden, wo immer es möglich ist. Es darf nur nicht außer Acht gelassen werden, dass FreeCooling eine Ergänzungsmaßnahme zur Betriebskostensenkung und umweltfreundlichen Betriebsweise ist. Mechanische Kühlung kann sie in der Regel nicht ersetzen. Es sei denn, man kann zulassen, dass die Temperatur während der Hitzeperioden „davonläuft“. Im Gebäude ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verbaut. Für welches System haben Sie sich entschieden und warum? Die Lüftungsanlage ist im Bürotrakt eingebaut. Die Entscheidung fiel daher auf ein regeneratives System mit Feuchteaustausch, um im Winterbetrieb auch Feuchte zurückzugewinnen und dem bekannten gesundheitsschädlichen Austrocknen der Raumluft während langer Kälteperioden entgegenzuwirken. Im gegenständlichen Fall wirkt auch die Holzbauweise dem Austrocknen entgegen, Holz ist ja ein bekannt guter Feuchtespeicher. So sind wir zuversichtlich, dass wir ohne künstliche Befeuchtung auskommen werden, wenngleich der diesjährige Winter kein Maßstab ist. Nicht überall ist Grundwasser zum Heizen und Kühlen so praktisch verfügbar wie bei diesem Projekt. Was wäre eine ökologische Alternative? Ökologische Varianten gibt es eine Reihe. Es stellt sich immer nur die Frage, ob sie im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Zwänge umgesetzt werden können. Wir alle kennen Begriffe wie Erdsonden, Flächenkollektoren, Photovoltaik, solare Kühlung, Absorptionskälteanlage, Luftwärmepumpe, geothermische Speicher etc. Die Standard-Variante gibt es nicht, jedes ökologisch durchdachte Projekt verlangt eine individuelle, standort▪ abhängige Betrachtung. 15 Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau P 1 Konstruktion Die Qualität liegt im Detail Ein groß dimensioniertes Achsraster ist für die Tragfähigkeit des Leuchtturm 1 in Hörsching verantwortlich. Sämtliche Bauteile haben Passivhausqualität. auf Stahlbeton-Einzelfundamenten. Bewusst entschied man sich, CO2armen Beton zu verwenden. Sowohl Büro als auch die 15,56 m hohe Lagerhalle in Hörsching wurden im Holzbau errichtet. POPPE PREHAL ARCHITEKTEN Großes Achsraster D er Leuchtturm1 bei Linz steht nicht allein auf weiter Flur, sondern knüpft an eine bestehende Lagerhalle an. In diesem Bereich befinden sich auch die einzigen Nicht-Holzbauteile des Projekts: Die Brandmauer zum Altbestand musste aus Brandschutzgründen aus BetonFertigteilen erstellt werden. Die neue Logistikhalle schiebt sich nun vor den zurückspringenden Bestand. In ihr befinden sich das Hochregallager und über 850 m² Büroräume auf drei Etagen. Im Erdgeschoss liegen Empfang und Hauptbüro, ein Sozialraum und ein eigener Prüfraum, in dem der Handels-Großkunde die Qualität seiner Waren auf die Probe stellen kann. Im ersten Obergeschoss gibt es Büros und Besprechungsräume. Das dritte Obergeschoss nimmt die Technik und die Büros einer Fremdfirma auf, die Paketumpackleistungen anbietet. Im Lagerbereich finden in den über 12 Meter hohen Regalen 20 000 Paletten zeitweiligen Unterschlupf bis zur weiteren Verladung. In der Halle verläuft über die gesamte südseitige Anlieferungslänge eine Galeriekonstruktion mit einer Höhe von rund sieben Metern. Die Konstruktion wurde ebenfalls aus Holz gebaut und dient der Kommissionierung der Waren. Das Büro steht auf einer Stahlbeton-Bodenplatte mit Streifenfundamenten, die Träger der Halle ruhen 16 mikado 4.2014 ▴▴Die Holzkonstruktion steht, nun fehlt noch der Innenausbau Die Primärkonstruktion der Halle stellen Träger und Stützen aus Konstruktionsleimholz in einem Achsraster von 22 m × 20 m. Die Sekundärkonstruktion besteht aus Konstruktionsleimholz von fünf Metern Achsmaß mit Gefälle. Die gesamte Primärtragkonstruktion des Gebäudes wurde im Holzskelettbau errichtet. Statisch optimierte Kreuzstützen bilden die vertikale Tragkonstruktion, horizontal übernehmen die Aufgabe Brettschichtholzträger. Als Gebäudehülle dienen vorgefertigte Module. Die Hallenwände bestehen aus OSB-Platten mit Dampfbremse, 24 cm Wärmedämmung aus Mineralwolle und zementgebundenen Spanplatten auf der Außenseite. Auskragende Stahlwinkel sollen im Brandfall einen Brandüberschlag verhindern. Die Dachmodule sind in Leichtbauweise aus OSB-Holzwerkstoffplatten mit 28 cm Wärmedämmung und EPDM-Kautschukbahn gefertigt. Die Wände des Bürotrakts sind aus Fichte-Konstruktionsleimholz hergestellt. Über dem Büro liegt ein Warmdachaufbau. Eine optische Besonderheit bietet die Fassade. Sie gibt dem Betrachter schon aus der Ferne einen Hinweis, was sich hinter ihr verbirgt: Der Barcode, das Zeichen der Logistikbranche schlechthin, findet sich hier in POPPE PREHAL ARCHITEKTEN Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau ▴▴An der Südseite sind schon die Laderampen zu erkennen ▴▴Der Bau schreitet voran: Die Gebäudehülle steht stilisierter Form wieder. Ihn erzeugen Holzlatten aus Weißtanne durch dunkle Zwischenräume. Verbesserte Details Die eigentliche Herausforderung in diesem Projekt lag darin, Details zu verbessern. Die Laderampen sind immer der größte Schwachpunkt einer Halle, hier findet das ganze Jahr über der größte Wärmeaustausch statt. Normalerweise herrschen hier Außenlufttemperaturen, aber die Beteiligten entwickelten zu den Standardtoren verbesserte Details. Die Andockrampen dämmten die Verarbeiter unten und oben ▴▴Nächster Schritt: Die Galeriekonstruktion wird montiert wärmebrückenoptimiert: so herrschen Temperaturen wie im Rest der Halle. Alle Bauteile haben Passivhausqualität und sind nach DGNB zertifiziert. Die Ausführung bringt dem Gebäude eine hohe Qualität der Außenhülle hinsichtlich Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit. Da die Verwendung weitgehend ökologischer Materialien ein Grundpfeiler des Projekts war, wurden strenge Anforderungen an selbige gestellt. Sie mussten alle mindestens der Qualitätsstufe 2 der Bauökologie-Bewertungsmatrix (1 = gut, 4 = hervorragend) entsprechen. Tatsächlich stellt sich die Situation nun sogar noch besser dar: Viele der eingesetzten ▴▴Gut erkennbar: Der Neubau schiebt sich in den Bestand Materialien sind qualitativ deutlich hochwertiger. Durch die verwendeten Baumaterialien wurde die Umweltverträglichkeit des Bauprojektes sichergestellt. Auch bei der Auswahl des Stromlieferanten für den Wärmepumpenbetrieb achtete man auf den Energiemix. Wer sich so viele Gedanken über die Ökologie eines Baus macht, darf sich auch über Auszeichnungen freuen: Das Gebäude wurde bereits mit dem „Green & Blue Building Award“ ausgezeichnet und befindet sich in der derzeit stattfindenden ÖGNI-Zertifizierung auf direktem „GOLD“-Kurs. Christina Vogt, Gladbeck ▪ Projekt 1 Fazit WALTER EBENHOFER Halle in Passivhausqualität www.mikado-online.de Es geht also doch: Während überall in Europa ökologisch schlecht geplante Großgebäude Unsummen an Geld und Energie verschwenden, setzen Planer und Bauherren des „Leuchtturm 1“ ein deutliches Zeichen: Ein Logistikgebäude mit enormem Warenumschlag und der Passivhausstandard erweisen sich als durchaus vereinbar. Gute Planung und findige Detaillösungen führen für alle Beteiligten zu einem auch finanziell vorteilhaften Ziel. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Branche ein Beispiel nimmt und mehr Bauherren nicht nur an die Investitions-, sondern auch an die Betriebskosten denken. 17 Plusenergiegebäude Gesund wohnen und arbeiten Casa Salute heißt der neue Firmensitz des gleichnamigen Holzbauunternehmens in Südtirol. Der Zweigeschosser zeigt die Möglichkeiten im heutigen Massivholzbau auf. Die Vollholzelemente des Gebäudes stammen vom Schwarzwälder Holzbauer Rombach. 18 mikado 4.2014 Projekt 2 Wohn- und Geschäftsgebäude Baubiologisch optimiertes Plusenergiegebäude aus vorgefertigten Massivholz-Elementen in Südtirol versorgt sich selbst. Plusenergiegebäude: Gesund wohnen und arbeiten 18 Steckbrief21 Energiekonzept: Dieses Haus steckt voller Energie 22 Interview: Massivholz kann in Italien punkten 23 Fazit: Massiv-Holzbau auf dem Vormarsch 24 C ◂◂Das Casa Salute wurde auf dem schmalen Baugrund energieeffizient zur Sonne ausgerichtet asa Salute: Um ein gesundes Haus reicher ist der Ort Margreid in Südtirol. Denn dort steht nun der neue Firmensitz des gleichnamigen Holzbauunternehmens CasaSalute. Die Firma ist in Italien auch Generalimporteur des Schwarzwälder Nur-Holz-Systembaus. Der zweigeschossige elementbasierte Massivholz-Neubau ist zugleich auch Wohndomizil. Von den Massivholzelementen über die ökologische Wärmedämmung mit Holzweichfaserplatten bis hin zum unversiegelten Boden im Außenbereich entspricht alles den Grundsätzen moderner Baubiologie. Darüber hinaus erhielt der zweigeschossige Holzbau diffusionsoffene Kalk- und Lehmputze. Metalle kamen nur bei der Außentreppe, den Befestigungen und den Spenglerarbeiten zum Einsatz. Die Bodenplatte besteht aus Stahlbeton und Schaumglas. Prämiert und zertifiziert Der emissionsfreie Plusenergiebau ist mehrfach prämiert und zertifiziert worden. Den Klimahouse-TrendPreis 2012 erhielt es für innovative Bauteile. Es folgte der Naturalia- ▸▸Im Gästehaus, das über eine Dachterrasse angebunden ist, können Bauherren in spe zur Probe wohnen www.mikado-online.de 19 P 2 ◂◂Die vorproduzierten Massivholzelemente machen einen schnellen Aufbau möglich ▸▸Ein wenig Metall gehört dazu: Die Wandelemente werden über Kreuz verschraubt Award für das beste Bauvorhaben des Jahres 2013. In demselben Jahr wurde das Casa Salute als erstes aktives Klimahaus-Gold-Nature-Gebäude ausgezeichnet. Architekt Marco Sette richtete den Holzbau nach Süden hin in gekurvter Form mit einer vierfach verglasten Panorama-Glasfront aus, um einen maximalen solaren Gewinn zu erzielen. Im Erdgeschoss befindet sich der Bürotrakt inklusive Ausstellungsbereich. Eine Terrasse erstreckt sich vom Obergeschoss des Hauptbaus über das Flachdach des Gästehauses. Das Kernstück des zweigeschossigen Holzbaus bildet eine ellipsenförmige, fast schwebende Innentreppe, die, umsäumt von tragenden Holzsäulen, das Erd- mit dem Obergeschoss verbindet. Von diesem zentralen Fixpunkt aus richtete Marco Sette sämtliche Räume aus. Jede Geschossebene verfügt über 150 m² Wohn- bzw. Bürofläche. Das Gästehaus wartet mit 50 m² auf. vorgefertigten, massiven Wand-, Decken- und Dachelemente können mithilfe eines Krans in kürzester Zeit zum Rohbau aufgestellt werden. Gestalterisch zeigt das Casa Salute, dass Baustilen und Gebäudeformen im modernen, elementbasierten Massivholzbau nahezu keine Grenzen gesetzt sind. Nach der Luft- und der darauffolgenden Kammertrocknung wird das Holz gesägt und gehobelt, bevor es zu ganzen Elementen weiterverarbeitet wird. Mit künstlichen Dämmstoffen, Bauchemie, Klebern, Lacken oder Folien kommt es dabei nicht in Berührung. Die Systemelemente bestehen aus verschieden starken Nadelholz-Brettlagen aus Tanne und Fichte, die in Kreuzlagenform mittels Hartholzschrauben zu kompakten Vollholzbauteilen miteinander verbunden werden. Wegen der Statik setzt Rombach auch auf eine vertikale Balkenlage von 6 bis 8 cm sowie auf eine Brettlage, die, mit einem Winkel von 45 Grad angebracht, die Festigkeit dauerhaft sicherstellen soll. Hartholzschrauben aus Buchenholz – eine patentierten Eigenentwicklung – machen Leim, Metall oder Dübel überflüssig. Nur Holz im System Das Gebäude realisierten die Holzbauer in der sog. „Nur-Holz-Systembauweise“ von Rombach. Die Obergeschoss WC Besprechungszimmer Büro Schlafzimmer Erdgeschoss Tee küche Büro Ausstellungsraum Treppe 20 mikado 4.2014 Technik Stabiler Kraftschluss FOTOS UND ZEICHNUNGEN: CASASALUTE S.R.L. WC Musterhaus Durch unterschiedliche Feuchtigkeitsgrade von Vollholzschrauben und Wandelementen zieht sich die trockenere Hartholzschraube in Richtung des feuchteren Brettlagenholzes fest. Damit entsteht ein stabiler Kraftschluss im Vollholzelement, Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau sodass es zu keinerlei Setzungen oder Schwindrissen im Holzbaukörper kommen kann. Ein Vorteil von Holzschrauben ist außerdem, dass sie weniger schnell ausreißen als Metallverbindungen. Der bewusst einfach gehaltene Außenwandaufbau des Casa Salute hat einen U-Wert von 0,13 W/(m²K) und besteht aus einem 26 cm starken Nur-Holz-Element sowie einer 16 cm dicken Dämmschicht aus Holzweichfaserplatten. Auf die Außenwände kam schließlich teils eine Verkleidung aus witterungsresistentem Lärchenholz und teils ein diffusionsoffener Kalkputz. Mit einem Schwerlastanker platzierten die Holzbauer die Massivholzelemente auf der betonierten Bodenplatte. Dort wurden sie montiert und verankert, wobei die Nivellierung über eine Montageschwelle aus Lärchenholz von 8 cm × 10 cm erfolgte. Die Kosten für den Unter- bodenaufbau inklusive Fußboden im ersten Obergeschoss sparten sich die Bauherren: Die Vollholzdecke mit einer Stärke von 25 cm ließ man umgekehrt mit der Sichtfläche nach oben montieren. Nach unten hängte man die Decke ab und nutzte diesen Zwischenraum für die Installationsebene, die mit einer thermoakustischen Naturdämmung ausgefüllt wurde. Zudem verfügt dieser massive Boden- bzw. Deckenaufbau durch den hohen Holzanteil über eine große Wärmespeicherkapazität. Die Platte für das abschließende Flachdach, ebenfalls aus massivem Holz, weist eine Stärke von 25 cm plus eine Holzweichfaserplatte von 20 cm auf und verfügt über einen rechnerischen UWert von 0,12 W/(m²K). Insgesamt stecken im Casa Salute ca. 180 m³ an massivem Holz. Daraus resultiert eine CO2-Speicherung von über 165 Tonnen. Das Haus ist hundertprozentig recyclingfähig. ▪ Steckbrief Bauvorhaben: Wohn- und Geschäftsgebäude Casa Salute in I-39040 Margreid Bauweise: Massivholz-Systembauweise, vorelementiert Bauherr: Casa Salute GmbH I-39040 Margreid www.casa-salute.it Architektur: Studio M7, Marco Sette I-39100 Bozen ı www.m-7.it Holzbau: Rombach Bauholz und Abbund GmbH D-77784 Oberharmersbach (www.nur-holz.com) Holzbau, Dämmung und Verputz: Zimmerei Paul Pitschl I-39040 Aldein www.zimmerei-pitschl.it DIE PERFEKTE EINHEIT FÜRS DACH. WIR UNTERSTÜTZEN MEISTER MEISTERHAFT. Für uns als Deutschlands Dach-Spezialisten steht immer der Profi im Zentrum unseres Handelns. An jetzt 36 Standorten bieten wir ein großes Sortiment für die Bereiche Steildach, Flachdach, Holz, Fassade sowie Baugeräte und Werkzeuge. Mit rund 350 Mitarbeitern unterstützen wir mit großer Leidenschaft unsere Kunden und bieten fachkundige Beratung sowie erstklassige Services und Dienstleistungen. Alle Standorte und Informationen unter: www.gallhoefer.de Gallhöfer Dach GmbH Im Taubental 34 41468 Neuss Tel. 02131 34472-0 www.gallhoefer.de Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau P 2 Energiekonzept Dieses Haus steckt voller Energie Mit Flächenheizsystem, Sonnenkollektoren sowie Strom- und Wärmespeicher steckt das Casa Salute voller Energie. Über das Jahr produziert es mehr davon, als es benötigt. B ei der energetischen Versorgung setzte die Bauherrschaft auf ein Flächenheizsystem der Clina Heizund Kühlelemente GmbH aus Berlin (www.clina.de). Hierfür ließen die Bauherren ein Kapillarrohr-Heizsystem installieren, dessen Leitungen in den Lehmputz der abgehängten Massivholzdecke gelegt sind. Das System fungiert mit 50 l Wasser auf 350 m² Wohnfläche als Flächenheizung auf Basis gesunder, langwelliger Strahlungswärme mit einem minimalen Energieverbrauch. Einen Kachelofen statteten die Installateure ebenfalls mit den Kapillarrohrmatten aus. So können die Bewohner Strahlungswärme genießen, ohne Brennholz zu verfeuern. Gespeist wird das Kapillarrohrsystem, dessen Röhren aus Polypropylen (PP) bestehen, von einer kleinen Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das PP ist leicht, schweißbar und damit flexibel zu installieren. Etwaige Leckagen können laut Hersteller Im Vergleich zu konventionellen Flächenheizungen bestehen die Kapillarrohrmatten aus sehr vielen kleinen, dicht beieinander liegenden wasserführenden Kapillaren mit einem Außendurchmesser von 3, 4 oder 4,3 mm, die eine deutlich größere Oberfläche ausbilden. Das wahlweise als Boden-, Wand- oder Deckenheizung verlegte System vermag die verwendeten Flächen nahezu komplett auszunutzen. Die geringen Aufbauhöhen der vorgefertigten Kapillarrohrmatten können zum Beispiel bei Fußböden unmittelbar unter den Bodenbelag, Steinzeug oder Holzdielen und oberhalb des Estrichs verlegt werden. So kann die Energie dann auch schnell und effizient in den Raum gebracht werden. 22 mikado 4.2014 problemlos repariert werden. Polypropylen gilt als korrosionssicher. Niedrige Vorlauftemperaturen ◂◂Die vielen kleinen Kapillarrohre übertragen die Energie auf die ganze Fläche der Decke ▴▴Den Abschluss der Massivholzdecke bildet Lehmputz Heizen und kühlen in Einem Das System bietet zugleich eine sommerliche Kühlung, denn das Kapillarrohrsystem besteht aus zwei getrennt geführten hydraulischen Wasserkreisläufen, die durch einen Edelstahl-Wärmetauscher separiert werden. Dann strömt kühles Wasser mit einer Vorlauftemperatur von ca. 16 Grad Celsius durch das Mattensystem. Die Erstinvestition in das Kapillarrohrsystem ist zwar höher als bei herkömmlichen Flächenheizungssystemen, dies wird jedoch durch einige Vorteile relativiert, wie die Doppelnutzung als Heiz- und Kühlsystem. Auch Hybridkollektoren kommen zum Einsatz. Sie verbinden die Techniken Photovoltaik (Strom) und Solarthermie (Warmwasser) in einem Modul. Ferner zählt ein unterirdischer Kühlspeicher zum Konzept, sodass das Haus übers Jahr gesehen mehr Energie produziert, als es benötigt. ▪ Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau Interview Massivholz kann in Italien punkten Sommerlicher Hitzeschutz und Erdbebensicherheit: Der Massivholzbau kann in Italien punkten. mikado sprach mit Herta Peer, der Technischen Projektleiterin des Casa Salute, über ihren Neubau und die Entwicklung in der italienischen Baubranche. mikado: Seit wann sind Sie mit der Casa Salute GmbH im Holzbau aktiv? Und wie kam es zu der Verbindung in den Schwarzwald zur Firma Rombach? Herta Peer: Mein Geschäftspartner Klaus Romen und ich arbeiten seit zwölf Jahren nach dem Casa-SaluteKonzept. Als Rolf Rombach aus dem Schwarzwald die Vollholzschraube entwickelte und sein Holzbausystem auf den Markt brachte, übernahmen wir für „Nur-Holz“ den Generalimport für Italien. Welchen Stand hat der Holzbau derzeit in Italien und wie schätzen Sie dessen Entwicklung und Perspektiven ein? In Italien ist die seit Jahren stagnierende Wirtschaft ein großes Hindernis für die Baukonjunktur. Zement- und Ziegelbau stecken in einer tiefen Krise. Doch der Holzbau ist im Ansteigen, und zwar aus zwei Gründen: Zum einen ist der Massivholzbau im Bewusstsein angekommen, denn Leichtbauweisen haben im Klima Italiens ihre liebe Not. Deshalb erachte ich das Marktpotenzial für den Massivholzbau als sehr groß. Zweitens ist Italien massiv erdbebengefährdet. Der Holzbau bewegt sich zwar, bricht aber nicht zusammen. Deshalb kommt er vermehrt in stark gefährdeten Gebieten zum Einsatz. Mit welchen Details und Herausforderungen haben Sie sich in der Bauphase besonders intensiv befasst? Wir haben neben der Wahl der Baumaterialien vor allem sehr auf deren präzise Verarbeitung geachtet. Wir waren jeden Tag auf der Baustelle und haben mit jedem Handwerker mitgearbeitet. Wenn man einen www.mikado-online.de ▸▸Die Inhaber der Casa Salute GmbH, Herta Peer (Technik und Planung) und Klaus Romen (Marketing und Vertrieb) Bau nur theoretisch betrachtet und nicht selber Hand anlegt, kann man nicht alle Problematiken erfassen, die sich auf der Baustelle ergeben. Die Schwachpunkte sind immer die Verbindungen zwischen den einzelnen Bauteilen, Materialien oder Gewerken. Deshalb haben wir jedes kleinste Verbindungsdetail sorgfältig verarbeitet, sei es in Bezug auf Befestigung, auf Dämmung, auf Feuchtigkeitsisolierung oder auf Regen- oder Winddichte. Welche Rolle spielte das Konzept der energetischen Versorgung bei der Gebäudekonfiguration und wie funktionierte dies im ersten Winter? Die Lichteinstrahlung ist so konzipiert, dass wir wirklich nur abends Zusatzlicht brauchen. Der ganze Tagesbedarf wird vom Tageslichteinfall gedeckt. Das Gebäude ist extrem energieeinsparend und hat alle Vorgaben übertroffen. Das liegt einerseits an der optimalen Gebäudehülle. Wir haben die richtige Menge an Masse und Wärmespeicherkapazität in der Nur-Holz-Wand samt Dämmung. Die Dispersion der vielen Glasfassaden konnten wir mit einem einfachen System reduzieren: Wir haben bei den Fixverglasungen das alte Kastenfensterprinzip wiederholt, das heißt außen mit Dreifachverglasung, einer Luftschicht von 18 cm und einer zusätzlichen Innenscheibe. Das ganze Paket hat einen Gesamt-U-Wert von 0,42 W/(m²K) nur mit Weißglas, ohne die isolierenden Beschichtungen, die das Tageslicht-Farbspektrum für die Augen verändern. So kommt die wärmende Sonnenstrahlung im Winter, wenn die Sonne tiefer steht, ohne Probleme durch die Scheiben durch und wärmt den Innenraum auf. Wie sieht es mit den Wärmeverlusten nach außen aus? Die sind durch das gesamte Glaspaket sehr stark reduziert. Dies gilt nur für den Winter, im Sommer 23 ◂◂Das Erdgeschoss dient als Büro, Besprechungs- und Schulungsraum Wie aufwendig sind in Italien baurechtliche Zulassungen für (massive) Holzbauten? Es liegt in Italien eigentlich nicht an den baurechtlichen Zulassungen für massive Holzbauten, wenn diese nicht außen komplett mit Holz verkleidet werden. Bei verputzten Häusern gibt es wenig Probleme, außer dass man natürlich eine Holzbaustatik braucht, aber die ist ja sinnvoll bzw. notwendig, vor allem wegen der Tragfähigkeit, der Zusammenfügung und der Versteifung für die Erdbebensicherheit. Manche Firmen, denen die ETA (Europäische Technische Zulassung) und die CE-Kennzeichnung fehlen, haben sicher Schwierigkeiten, aber das liegt an deren bei hohem Sonnenstand sind diese Fassaden durch den konstruktiven Sonnenschutz mit Vordach und Balkon vor der Sonneneinstrahlung geschützt. Also gibt es trotz der vielen Gläser keine Überhitzung. Die Heiz- und Kühlanlage braucht aus diesem Grund auch nur sehr wenig zu arbeiten. Wir heizen weniger als vier Monate und kühlen weniger als zwei Monate im Jahr. Die restlichen mehr als sechs Monate läuft das Haus mit null Energiekosten. Im Dezember 2012, der doch relativ kalt war, haben wir für die Aufbereitung von Warmwasser und Heizung für 300 m² Büro- und Wohnfläche gerade mal 45 Euro Strom für die Wärmepumpe gebraucht. Projekt 2 Massiv-Holzbau auf Vormarsch Der massive Holzbau ist auf dem Vormarsch. Mit vorproduzierten Bauteilen – Wände, Decken, Böden, Giebel, Dächer – lassen sich sämtliche Architekturen und Energiestandards realisieren. Die Bandbreite umfasst sowohl den privaten als auch den gewerblichen Sektor, ein- wie mehrgeschossig. Für maximale gesundheitliche Unbedenklichkeit steht bei Casa Salute die auf Holz beschränkte Bauweise, die ohne Bauchemie, Folien und Kleber auskommt. Und die millimetergenaue Vorfertigung ermöglicht eine Montage just-in-time. 24 BILDQUELLEN/ PLÄNE/ GRAFIKEN: CASASALUTE S.R.L./ CLINA HEIZ- UND KÜHLELEMENTE GMBH Fazit mikado 4.2014 Zertifizierungen, nicht am Holz generell. Vor allem für Bauten im öffentlichen Bereich sind diese Zertifizierungen zwingend notwendig. Ein noch nicht ausgeschöpftes Potenzial im Holzbau sind in jedem Fall die Aufstockungen. Durch das geringere Gewicht gibt es da bekanntlich weniger statische Probleme. Kennen die italienischen Architekten die Qualitäten und Möglichkeiten des modernen Ingenieurholzbaus und schöpfen sie diese aus? Meiner Meinung nach noch nicht. Das Grundproblem liegt sicher bei den Planern. Sie müssen sich mit einer neuen Materie auseinandersetzen, die ihnen komplett fremd ist. Manche tun das mit Freude, weil sie eine neue Welt entdecken, doch der Großteil steht dem Holzbau sehr konservativ und skeptisch gegenüber. Mittlerweile gibt es auch in Italien kompetente Vereinigungen, Institute und Universitäten, die sich mit dem (Massiv-)Holzhausbau auseinandersetzen und Kurse und Weiterbildungen für die Techniker anbieten. Vor allem die jungen Architekten und Ingenieure sind daran interessiert. Marc Wilhelm Lennartz, Polch-Ruitsch ▪ Jetzt mitmachen: Mehr Profit für Profis Machen Sie Umsatzplus mit den VELUX Modernisierungs-Paketen. en Wir mach nd Deutschla heller 014 1.4.– 31.5.2 Mehr Infos unter: velux.de/aktionen Die große VELUX Dachfenster-Austauschaktion Projekt 3 Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau Elefantenhaus in Zürich Das Tragwerk des neuen Elefantenhauses im Zoo Zürich setzt konstruktiv und tragwerksplanerisch neue Maßstäbe. Kuppelbau: Blätterdach für zehn Elefanten 26 Steckbrief30 Tragwerk: Formvollendete Lösung 32 Montage: Lagenweise zum Dachschalen-Netz 35 Fazit: Neue Maßstäbe in Holz gebaut 36 Kuppelbau Blätterdach für zehn Elefanten Das neue Elefantenhaus im Züricher Zoo beherbergt bald zehn asiatische Elefanten. Das Dachtragwerk bildet ein Blätterdach nach. Die Verteilung der Oberlichter folgt dem statischen Konzept. 26 mikado 4.2014 MARKUS SCHIETSCH ARCHITEKTEN GMBH D er Zoo Zürich baut derzeit den „Kaeng Krachan“ Elefantenpark, das neue Zuhause für seine asiatischen Elefanten. Sechsmal so groß wie die ursprüngliche Unterkunft aus den 1970ern wird er werden. Ein adäquates Haus mit einem Garten für die Elefantengruppe war längst überfällig. ▴▴Im Zentrum des Elefantenparks steht das Elefantenhaus mit seiner auffälligen Dachkonstruktion des Landschaftsarchitekten Lorenz Eugster aus Zürich. Zusammen konzipierten sie den Elefantenpark als weitläufige Landschaft aus Außengehegen und dichter Vegetation in den Besucherbereichen. Darin eingebettet liegt das bauliche Highlight: das Elefantenhaus mit seiner außergewöhnlichen Kuppel. Die Idee beider Architekten war, den natürlichen Lebensraum der Elefanten in Thailand nachzubilden. Die flache Kuppel sollte Teil der Landschaft werden und ein Blätterdach darstellen. ca. 80 m Also wurde 2008 ein internationaler Architekturwettbewerb ausgelobt mit dem Ziel, eine Anlage der Extraklasse zu schaffen. Der Siegerentwurf stammt aus der Feder des Architekten Markus Schietsch und www.mikado-online.de ▸▸Der größte Teil der Anlage ist mit Sand und verdichtetem Erde-Sand-Boden ausgestattet. Die flache Dachschale erzeugt sehr hohe Horizontalkräfte 18 m Neue Aufschüttung Auffüllungen WALT+GALMARINI Netzartige Kuppel mit geschwungenem Rand Moräne Fels 27 WALT+GALMARINI P 3 In den Wettbewerb startete Schietsch zusammen mit dem Ingenieurbüro Walt+Galmarini aus Zürich. Die Tragwerksplaner unterstützten ihn bei der Entwicklung der Dachkonstruktion sowie des dafür erforderlichen Unterbaus (Untergeschosse, Technikbereiche, Wasserdichtigkeitskonzept wegen Grundwasser) und der Widerlager. Netzartig überspannt die 6800 m² große, freigeformte DachschaIe aus Holz das rund 5400 m² große Innengehege mit einem Durchmesser von rund 80 m. 271 in die Holzschale eingeschnittene Oberlichter, die mit transparenten Luftkissen aus UVdurchlässiger ETFE-Folie eingedeckt sind, versorgen die bis zu 18 m hohe Halle mit viel Tageslicht. Die organische Form überspannt die als Naturraum gestaltete ▴▴Die zweifach gekrümmte Dachschale mit dynamisch geschwungenem Dachrand ist eine HightechKonstruktion der besonderen Art Innenanlage, tritt dabei aber nicht als geschlossener Körper in Erscheinung, sondern löst sich netzartig auf und stellt den Bezug zum umgebenden Wald her. Erst im Innenraum entfaltet das Dach seine volle Wirkung, wenn die vielen Luftkissen-Membranen das Sonnenlicht gefiltert hineinlassen und für ein lebendiges Spiel von Licht und Schatten sorgen. MARKUS SCHIETSCH ARCHITEKTEN GMBH Gesamtschnitt 28 mikado 4.2014 WALT+GALMARINI Die Umsetzung dieser gelöcherten und sehr flachen Dachschale (Verhältnis Spannweite zu Stich: 8:1) erforderte die Entwicklung einer hoch effektiven und gewichtssparenden Konstruktion. Den Tragwerksplanern gelang es, dafür einen mehrteiligen, vernagelten und verschraubten und damit linear-elastischen Verbundquerschnitt zu entwickeln, der vor Ort montiert werden konnte. Der Architekt wünschte zudem eine flächige Dachuntersicht. Sie sollte von Leitungen freigehalten werden und als tragende Bekleidung wirken. Eine hohe Bedeutung kam dem Anteil der Öffnungen mit etwa 35 Prozent zu. Denn die Tiere und Pflanzen brauchen viel Sonnen- bzw. UV-Licht. Die Lage der dafür vorgesehenen Oberlichter ist nicht beliebig, sondern folgt den statischen Möglichkeiten, die das Schalenmodell www.mikado-online.de Perspektivischer Schnitt Fassadenstruktur MARKUS SCHIETSCH ARCHITEKTEN GMBH Mehrteilige Leichtbau konstruktion entwickelt ▴▴Blick in die Dachschale mit Oberlichtern: Dank der lichtdurchlässigen Membran werden hier auch Pflanzen gedeihen 29 P 3 Steckbrief Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau Bauvorhaben: Elefantenhaus Zoo Zürich, Schweiz, www.zoo.ch Bauweise: Ingenieur-Holzbau auf Stahlbetonunterbau Bauzeit: Mai 2011 bis (voraussichtlich) Mai 2014 Baukosten: ca. 41 Mio. CHF Bauvolumen: 68 000 m³ Bauherr: Zoo Zürich AG CH-8044 Zürich www.zoo.ch Gesamtleitung: BGS & Partner Architekten AG CH-8640 Rapperswil www.bgs-architekten.ch Architektur: Markus Schietsch Architekten GmbH CH-8004 Zürich www.markusschietsch.com ▸▸Zwischen den lastabtragenden Stahlbetonstützen werden speziell entwickelte BS-Holz-Stützen verbaut: geknickt und in variablen Höhen WALT+GALMARINI cga – consulting group aeberhard gmbh CH-8400 Winterthur www.cgateam.ch Landschaftsarchitektur: Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH CH-8004 Zürich www.lorenzeugster.ch zulässt. Sie sind geometrisch völlig unterschiedlich und haben eine Größe von bis zu 40 m². Eine besondere Herausforderung stellte außerdem die statische und bauliche Bewältigung des dynamisch geschwungenen Dachrands dar. vetschpartner Landschafts architekten AG CH-8001 Zürich www.vetschpartner.ch Tragwerksplanung, Fassaden engineering, Bauleitung Holzbau Gebäudehülle: Grundriss und Nutzung geben Verlauf des Dachrands vor Walt + Galmarini AG CH-8008 Zürich www.waltgalmarini.com Das Elefantenhaus ist als ringförmiger Stahlbetonbau angelegt. Darin kommen die Stallungen und der Managementbereich unter sowie eine zweigeschossige Lodge mit Catering-Möglichkeiten und Terrasse. Die Plattform bietet einen fantastischen Ausblick auf die Innen- und Außenanlage. Von hier können die Besucher dem Treiben der Elefanten zusehen. Auf dem halbkreisförmig angelegten Besucherweg durch eine Waldlandschaft liegt außerdem der sog. Unterwassereinblick, wo man die Dickhäuter in einem bis zu 4 m tiefen Pool durch große Scheiben beim Schwimmen und Tauchen beobachten kann. Der dynamisch geschwungene Dachrand orientiert sich in seinem Montage Holzbau: ARGE Elefantenpark Holzbau: Implenia Schweiz AG Holzbau CH-8050 Zürich www.implenia.com STRABAG AG Holzbau CH-8315 Lindau www.strabag.com Plattenproduktion und Fassadenkonstruktion: MERK Timber GmbH Züblin Holzingenieurbau D-86551 Aichach www.merk.de Parametrische Planung: Kaulquappe GmbH CH-8004 Zürich www.kaulquappe.net 30 mikado 4.2014 Verlauf an den darunter liegenden Nutzungen. Einfluss auf die Höhen und die Gestaltung des Unterbaus hatten beispielsweise „Anprall- und Angriffshöhen“ der Elefanten (6 t auf 2,5 m Höhe), Sichtbezüge zwischen Innen- und Außenbereichen für die Besucher sowie Torhöhen für die Durchfahrt. Teilweise schlechter Baugrund Das Projektareal liegt an einem Hang, weshalb sich das Gebäude mit seinem Untergeschoss hangseitig eingräbt und die Bodenplatte auf Fels liegt. Talseitig dagegen, wo die lokalen Dachwiderlager platziert sind, gab es nur wenig tragfähige und setzungsempfindliche Schichten. Das erforderte Rückverankerungen im Fels. Die lokalen Widerlagerbereiche sind in einzelne auskragende Wandscheiben aufgelöst. Tragstruktur und Fassade verschmelzen in der lamellenartigen Fassadenstruktur zu einem dynamischen System, das fließende Übergänge zwischen den Bereichen konzentrierter Lasteinleitung aus dem Dach und der leichten *'%,- "?AF p Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau Fassadenstruktur mit großer Transparenz in den hohen Dachbereichen schafft. An den Punkten, an denen der Dachrand tief heruntergezogen ist und die Lasten aus dem Dach aufgenommen werden, verdichtet sich die Struktur, um sich dann wieder freizuspielen und dem bogenförmig in die Höhe schwingenden Dachrand zu folgen. Die Komplexität der Dachschale setzt sich auch in der Fassade fort: Die Anschlüsse der geknickten BS- Holz-Fassadenstützen an den Dachrand mussten so konzipiert sein, dass sie vertikale Verformungen im Dezimeterbereich aufnehmen können. ▴▴An der Deckenuntersicht ist der abgewickelte Plattenzuschnitt als unauffälliges Fugenbild ablesbar Eröffnung steht bevor Das Bauvorhaben für „mehr Platz für die Größten am Zürichberg“ nähert sich seiner Fertigstellung. Der Elefantenpark öffnet seine Tore am 7. Juni 2014. Es wurde ausschließlich mit privaten Geldern finanziert. ▪ JFQ>O@EFQBHQLKFP@E>KPMOR@EPSLIIBO%LIW 2KQBOPF@EQW>PQOBFKFK4BFQ>KKB TFOHP>JDD+>@EE>IIRKA)OJMBDBI² HBFK*BEO>RCT>KACªO?EKDRKDSLK ->KBBIBK?PLO?BOFJ1O>DBIBJBKQ FKQBDOFBOQ >IP>RPPQBFCBKAB!>@EP@EBF?B LEKBTBFQBOBBMI>KHRKD Unterwasser einblick Innengehege Lodge www.mikado-online.de Be su che r Linienlager Bulle WALT+GALMARINI OBQQPMBOOELIW (>PQBKBIBJBKQBCªO A>P!>@E?OFKDBK CBOQFDB2KQBOPF@EQRKA />RJ>HRPQFH?PLO?BO>?4BOHJFQ !>PFPQTFOQP@E>CQIF@ERKASBOHªOWQ AFB>RWBFQ²ABO&KKBK>RP?>RFPQBOIBAFDQ *'%,-h JMAI/ISQRGI Lokale Dachfundationen Managementbereich *BEOWTB@HE>IIB FK(>ABI?ROD O@E/BF@EJ>KK 1FBKDBK WALT+GALMARINI) #Q@TEFDKDFS´ TMCEDQSHFÜ ◂◂Ein Stahlbetonbau umgürtet das Innengehege und nimmt die Besucherlodge, die für den Besucher nicht einsehbaren Stallungen und den Managementbereich auf #O>DBK0FBRKPK>@EBFKBORKSBO?FKAIF@EBK BO>QRKDCªO&EO-OLGBHQÚBFPMFBIBRKQBO ZZZOLJQRWUHQGFRPKDOOHQ )>KAPQO>B!4BFIEBFJ>KKELIW 1BI#>U "*>FIFKCLIFDKLQOBKA@LJ MERK TIMBER GMBH P 3 ▴▴Auf die Dachschale folgt eine aufgeständerte Furnierschichtholz-Platte als Wartungsebene Tragwerk Formvollendete Lösung Auf der Suche nach einem Modell zur Ausbildung der netzartigen Dachschale nutzten die Ingenieure parametrische Software. F ür das Dach des Elefantenhauses Holz zu verwenden, war von Anfang an das Anliegen von Markus Schietsch und der Ingenieure von Walt+Galmarini, auch wenn der Bauherr die Planer beauftragt hatte, zusätzlich Betonvarianten zu untersuchen. Aufgrund der schwierigen Baugrundverhältnisse musste jedoch ein leichtes Tragwerk her. Das Dach ist als freitragende Holzschale konzipiert, die von einem Stahlbeton-Ringbalken eingefasst und per Vorspannkraft der eingelegten und bis zu 120 m langen Stahlkabel zusammengespannt ist. Die tief heruntergezogenen Randbereiche des Ringbalkens markieren 32 mikado 4.2014 die fünf Auflagerstrecken: Sie leiten die Kräfte aus dem Dach in die vier Stützenreihen sowie die runde Außenwand der Stallungen als Linienlager ab. Um die horizontalen Schubkräfte der Schale an den Tiefpunkten abzutragen, sind die talseitig angeordneten Widerlager mit vorgespannten Litzenankern im Fels zurückgebunden. Ringbalken mit zweiachsiger Biegung Der große Unterschied zu herkömmlichen Kuppelkonstruktionen ist, dass sich die Elefantenhaus-Schale nicht auf einer horizontalen Linie abstützt. Dadurch konnte man kein Zugband ausbilden, das den Horizontalschub aufnimmt, was die Gründung wesentlich vereinfacht hätte. Beim Dachrand handelt es sich vielmehr um einen Balken, der durch zweiachsige Biegung beansprucht ist. Denn die Wendepunkte liegen jeweils vor den Auflagern, es entsteht also auch Biegung um die schwache Achse. Um den Ring gegen die Schale vorspannen zu können, wechseln die Stahlkabel ihre Lage im Querschnitt kontinuierlich von oben nach unten – je nachdem, ob sie in der „Kuppe“ oder im „Tal“ des Ringbalkens liegen. Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau Obwohl von Anfang an klar war, dass die Geometrie der Dachschale sehr kompliziert ist, sollte sie am Ende einfach und mit ebenen und geraden Standardprodukten herzustellen sein. Ziel war außerdem, die (duktilen) Knoten und Verbindungen möglichst flächig zu gestaltet, also keine massiven Stahlknoten zu verwenden. Auch Querzugbeanspruchungen sollten nicht auftreten. ▸▸a) Betonwerk b) Mit der Finite-ElementeMethode (FEM) entwickeltes Schalenmodell mit tragenden Strahlenbögen a) www.mikado-online.de Pfleger Medienkanal Managementbereich Dachfundation Nord Technikzentrale Dachfundation Süd-Ost Dachfundation Süd Ringbalken Beckentechnik Die Lösung: Mehrteiliger Verbundquerschnitt Dachfundation Ost b) WALT+GALMARINI Statisch funktioniert die Dachkonstruktion als Schalentragwerk mit versteifenden Strahlen. Hierfür haben die Ingenieure einen mehrteiligen Querschnitt mit nachgiebigem Verbund aus Mehrschichtplatten und Konstruktionsvollholz (KVH) entwickelt. Drei Lagen Dreischichtplatten (3 × 8 cm) bilden das 24 cm dicke Primärtragwerk. Sie bestehen aus insgesamt 600 einzelnen „Puzzleteilen“, die mit einer halben Million Nägeln untereinander verbunden sind. Zusätzlich aufgeschraubte dreiteilige Vollholzrippen um die Öffnungen herum verstärken das Holzschalentragwerk. Wo Hauptstrahlen verlaufen, sind sie dazwischen angeordnet. Das Ganze ist mit 24 cm Mineralwolle ausgedämmt. Eine 57 mm dicke Kerto-Q-Platte schließt den statischen Querschnitt mit 54 cm Höhe als Obergurtplatte ab. Über diesem Aufbau liegt die Installationsebene, die mit Holzklötzen wie ein Hohlboden ausgeführt ist. Die Anordnung der Klötze erfolgte so, dass sie gleichzeitig als Platzierungshilfe für die unter 45 Grad kreuzweise einzudrehenden Schraubenpaare dienen. Weitere Vollholzrippen (zweiteilig) und Holzwerkstoffplatten bilden die Dämmebene. Die obere Beplankung, eine 28 mm dicke zementgebundene Spanplatte, nimmt die tangential zur Dachfläche auftretenden Kräfte der Luftkissen in den Randprofilen auf. Da die Hauptstrahlen als nachgiebige Verbundquerschnitte zu erstellen waren, treten relativ große Verformungen auf. Sie können in Bulle der Größenordnung des für übliche Hochbauten Verträglichen (l/300) abgeschätzt werden. Die Konstruktion der Luftkissen war deshalb so auszubilden, dass sie sich vorfertigen ließ, die Fixierung der Randprofile auf die Unterkonstruktion aber Toleranzen von 2 bis 3 cm ausgleichen kann. Die oberste Beplankung erhielt schließlich noch eine Abdichtungsbahn. Darauf ist eine 50 cm abgesetzte Wartungsebene aufgeständert. Im Endausbau wird das Dach eine Dicke von rund 90 cm erreichen (ohne Wartungsebene). 15 000 Schrauben für einen korrosionsfreien Verbund Die Kraftübertragung zwischen den drei orthotropen Schichten der Dachschale erfolgt über die vollflächige Vernagelung. So wären die 24 cm bereits ausreichend gewesen, um das Eigengewicht der Schale aufzunehmen. Um jedoch die notwendige Biegesteifigkeit für asymmetrische Lastfälle wie beispielsweise Wind oder Schnee zu erzielen, werden die drei Randträger der Oberlichter und die Obergurtplatte benötigt. Sie bilden zusammen mit der Schale ein räumliches Wabentragwerk. Zur Übertragung der Schubkräfte zwischen der Kerto-Obergurtplatte und der Dachschale benötigte man spezielle Schrauben. Der siebenteilige Verbundquerschnitt, der aufgrund seiner Nachgiebigkeit auch Verschiebungen zwischen den einzelnen Lagen zulässt, erforderte zudem Verbindungsmittel mit einem erhöhten Korrosionsschutz (Korrosionskategorie C2). Eine entsprechende Beschichtung dafür war in der Ausschreibung als extra Position aufgeführt. Die Wahl fiel auf selbstbohrende SFS-Schrauben des Typs WR-T. Allerdings mussten zahlreiche Versuche durchgeführt werden, da es keine Tabellen- oder Normwerte für die effektiven Steifigkeiten des SchraubenSondertyps gab. Hinzu kam, dass sich die Angaben zu den Verschieblichkeiten in der Norm bzw. in den Zulassungen auf die Verwendung von nur zwei Bauteil-Lagen beschränken. Ziel der Versuche war daher, die effektiven Steifigkeiten der Schrauben und deren Verschieblichkeit zu 33 Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau ermitteln, um daraus die Gesamtsteifigkeit bzw. den E-Modul des gesamten Verbundbauteils zu berechnen. Diese Daten flossen anschließend in das statische Berechnungs- bzw. FEModell ein. Um die erhöhten Anforderungen an den Korrosionsschutz sicherzustellen, erhielten die 15 000 benötigten Schrauben WR-T-13x850 eine entsprechende Feuerverzinkung, die beim Test durch ein unabhängiges Institut (die EMPA in Dübendorf) 240 Stunden lang einem Salzsprühnebel standhielt. Automatisierte Rechenmodelle liefern präzise Daten Die konstruktive Lösung für die Dachschale ist das Ergebnis eines iterativen Formfindungsprozesses mit parametrischer Software. Ziel des parametrischen 3D-Modells war, die umfangreichen Rahmenbedingen von der ersten Entwurfsphase an in Programme einzubeziehen, um die komplette 3D-Geometrie automatisch generieren und überprüfen zu können. Ein solches Modell war auch erforderlich, um das anisotrope Material Holz im mehrlagigen und nachgiebigen Verbund ausreichend genau abzubilden. Das parametrische 3D-Modell wurde mithilfe mehrerer Programme kontrollieren und manuell um eventuell notwendige Anpassungen oder Ausnahmen erweitern. Das erlaubte es, die spezifischen Anforderungen der Ingenieure in jeder Stufe einzuarbeiten, zu präzisieren oder zu verändern. Plattenzuschnitt für zweifach gekrümmte Dachgeometrie WALT+GALMARINI P 3 erstellt, die das auf digitale Planung spezialisierte Züricher Unternehmen Kaulquappe entwickelt hat. Darin flossen – zunächst als 2D-Modell – die Definitionen der Träger, Knoten und Ränder in ihrer Grundrissprojektion sowie die Knotenverteilung über das Gesamtmodell mit wählbarer Dichte ein. Danach wurde das Ganze dreidimensional verformt, wobei die Lage der Öffnungen erhalten blieb. In das fertige 3D-Modell konnten schließlich neben der Geometrie noch die Bauteilparameter sowie alle von den Ingenieuren definierten statischen System-Parameter wie Federlagerung oder Kopplungen eingegeben werden. Damit ließ sich das Ergebnis jedes Teilprogramms ▴▴Knotendetail eines Hauptstrahls mit Bügelbewehrung und unteren wie oberen Stahlblechen samt selbstbohrender Stabdübel Wartungsebene Luftkissenprofil Bauphysikalischer Querschnitt Installationsebene Statischer Querschnitt 54 cm Kerto-Obergurtplatte Randträger WALT+GALMARINI Hauptstrahl 3-Schichtplatten 34 mikado 4.2014 ◂◂Regelquerschnitt: Duktilität und Robustheit der Konstruktion werden durch die stiftförmigen Verbindungsmittel erreicht Für die Herstellung und Montage der zweifach gekrümmten Dachschale musste die Freiformfläche in ebene Streifen abgewickelt werden (Verebnung). Zur Ausbildung der Schalentragwirkung sollten möglichst großformatige Plattenstreifen verwendet werden. Unter Berücksichtigung der Produktions- und Transportabmessungen wurde jede der drei Lagen Dreischichtplatten mithilfe eines dafür programmierten Software-Moduls abgewickelt. Die Definition der Plattenstöße erfolge nach den statischen Anforderungen. Das Fugenbild der raumseitigen Lage ist in der Dachuntersicht ablesbar. Die Fugenbilder aller drei Lagen wurden übereinandergelegt. So war es möglich, auf der ersten Lage bereits die Achsen der zweiten einzuritzen. Je Lage ergaben sich an die 200 Platten. Für jedes dieser Unikate wurde eine Datei in Maschinencode und ein Werkstattplan erstellt. So stand der automatisierten Plattenproduktion nichts mehr im Weg. Das digitale Planungsteam von Kaulquappe war auch verantwortlich für die vollautomatische Generierung der Geometrie und Produktionsdaten für die 6300 Randträger, die mit diagonal eingedrehten 45 cm Schrauben auf die Dreischichtplatten montiert wurden. Aus Respekt vor der zu bewältigenden Aufgabe, unter anderem 500 t Holz auf die Abbundanlage zu schicken, wollten sich die Ingenieure am Ende doch noch einmal vergewissern, dass die digitalen Daten und Pläne auch das erzeugen, was sie sollen. Sie ließen ein 1:1-Modell eines repräsentativen Dachausschnitts ▪ bauen. Alles passte. WALT+GALMARINI MARKUS SCHIETSCH ARCHITEKTEN GMBH Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau ◂◂Die erste Lage Dreischichtplatten liegt auf den formgebenden Spanten Lagenweise zum Dachschalen-Netz Netzartig überspannt die freitragende Kuppel aus Holz den Unterbau. Mithilfe eines Spantengerüsts konnte die Dachschale lagenweise zusammengebaut werden. Nägel und Schrauben sorgen für ein robustes und linear-elastisches Tragverhalten. D en Auftrag für die Errichtung der Dachkonstruktion hat der Zoo Zürich der ARGE Elefantenpark Holzbau (Implenia und Stragab) erteilt. Deren Realisierung stellt unter anderem auch wegen ihrer asymmetrischen Form eine große Herausforderung dar: Das zweifach gekrümmte Dach des Elefantenhauses wurde auf einem Spantengerüst errichtet. Hierfür wurden zunächst Holzspanten auf einem vollflächigen Lehrgerüst montiert, die die Negativform der Dachschale ergaben. Darauf folgte das Primärtragwerk aus drei Lagen Dreischichtplatten. Sie wurden jeweils um 60 Grad zur vorhergehenden verschwenkt auf die formgebenden Spanten aufgebracht, sodass jede Lage zu einem Widerlagerbereich seine Haupttragrichtung aufweist. Um eine einfache Montage vor Ort zu ermöglichen, haben die Tragwerksplaner den Plattenaufbau so gewählt, dass sie sich zweiachsig leicht biegen lassen. Durch ihr Eigengewicht haben sie sich fast selbst in Form gebogen. www.mikado-online.de Erste Lage vollflächig, zweite und dritte ausgeschnitten Die Montage auf der Baustelle ist wegen der wenigen sich wiederholenden Konstruktionsregeln einfach. Die etwa 30 000 unterschiedlichen Einzelbauteile wurden mit Codierung „just in time“ auf die Baustelle geliefert. Vor dem Verlegen haben die Monteure die Lage der Platten je Ebene mit einem Tachymeter eingemessen. Während sie die erste Lage aus Stabilitätsgründen noch vollflächig montierten, waren bei der zweiten Lage die Oberlichter bereits vorgeschnitten. Zur Orientierung wurden ihre Geometrien in die Oberfläche der ersten Lage eingeritzt. Die dritte Lage war schließlich vom Roboter fertig gefräst und diente als Schablone, um die endgültige Form der Oberlichter nach Einbringen sämtlicher Verbindungsmittel mit Abbundkettensägen über alle drei Lagen hindurch sauber aus- bzw. nachzuschneiden. Den Übergang zum Ringbalken haben die Ingenieure so ausgebildet, dass die erste Lage direkt als Schalung verwendet werden konnte. Die Konterschalung, die man zum Betonieren mit selbstverdichtendem Beton braucht, haben sie ebenfalls ins Tragwerk integriert. So entstand die Einspannung der Dachschale in den Ringbalken, der betoniert wurde, nachdem die Dachschale montiert war. Danach ist das ▴▴In der zweiten und dritten Lage sind die Öffnungen für die Oberlichter bereits ausgeschnitten ▾▾Nachdem die Dreischichtplatten miteinander vernagelt waren, wurden die Öffnungen der erste Lage per Abbundkettensäge ausgeschnitten MARKUS SCHIETSCH ARCHITEKTEN GMBH Montage 35 Thema des Monats Hallen- und Gewerbebau P 3 ◂◂Die Holzklötze dienen als Positionierungsund Führungshilfe für die Sonderschrauben Dach selbsttragend und das Lehrgerüst kann nach und nach entlastet werden. für die unter 45 Grad einzudrehenden Schraubenpaare dienen, die das Mehrschichtpaket des statischen Querschnitts darunter „zusammenspannen“. Die diagonal eingebrachten Vollgewindeschrauben bilden in der nachgiebigen Verbundkonstruktion eine Art Fachwerk aus, womit die erforderliche Biegesteifigkeit erreicht wird. Die Klötze geben Anzahl, Anordnung und Einschraubrichtung vor und ermöglichen eine gute Führung Holzklötze dienen als Ein schraub- und Platzierungshilfe Es folgte die Montage der Randbalken und Hauptstrahlen nach einem exakten Verlegeplan sowie die Ausbildung der Leitungsebene mit Holzklötzen. Ihre Anordnung erfolgte so, dass sie als Platzierungshilfe Projekt 3 Fazit Das Elefantenhaus im Zoo Zürich setzt neue Maßstäbe in der konsequenten Übersetzung der Entwurfsidee in die tragwerksplanerische Lösung. Es bereichert zum einen optisch den neuen Elefantenpark, zum anderen ermutigt es zukünftig vielleicht auch andere Bauherren, neue Ideen in Holz zu bauen, für die Holz zunächst nicht als das Material der ersten Wahl erscheint. Das Ergebnis spricht für sich, denn die zweifach gekrümmte Dachschale mit dynamisch geschwungenem Dachrand ist eine HightechKonstruktion der besonderen Art. 36 MARKUS SCHIETSCH ARCHITEKTEN GMBH Neue Maßstäbe in Holz gebaut mikado 4.2014 WALT+GALMARINI WALT+GALMARINI ▸▸3D-Schemazeichnung des Übergreifungsprinzips der Randträger in den verschiedenen Lagen der 85 cm langen Verbinder. Das erleichterte den Monteuren die Arbeit erheblich. Obwohl das Verhalten des mehrteiligen Verbundquerschnitts auf Zug und Druck ähnlich ist – so waren auch die Anforderungen –, entspricht die Biegesteifigkeit wegen der großen Nachgiebigkeit in den Fugen nur etwa 30 Prozent eines vergleichbaren Querschnitts mit starrem Verbund. Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag, Karlsruhe ▪ Details im Griff April 2014 Dachaufbau Dämmung gespart, Schimmel geerntet Schimmel im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses aus den Siebzigern. Der Bewohner vermutete einen Baumangel als Ursache und hatte recht. Das Unheil kam vor allem vom Dach. ◂◂Es geht um das Dach dieses Siebziger-JahreHauses ▸▸Schimmel hat sich in der Küche und im Schlafzimmer (dieses Foto) breitgemacht Objekt Schimmel freut niemanden. Schon gar nicht in den eigenen vier Wänden. Als eine der obersten Wohnungen in einer Anlage aus den 1970er-Jahren von Pilzen befallen wurde, wollte der Eigentümer der Sache auf den Grund gehen und ließ ein Gutachten erstellen. Der Sachverständige diagnostizierte eine Wärmebrücke in Form eines oberseitig ungedämmten und außenseitig zu dünn gedämmten Dachrands. Die so hervorgerufene Abkühlung habe den Schimmel verursacht, hieß es. Damit gab sich die Eigentümergemeinschaft jedoch nicht zufrieden und beauftragte einen weiteren Sachverständigen. Man wollte sichergehen, das Geld für die Instandsetzung auch zielführend zu investieren. Schadensbild Der zweite Sachverständige (und Autor dieses Textes) fand in der www.mikado-online.de Wohnung eine Luftfeuchte von ca. 60 Prozent vor. Auch der Innenputz wies diese Feuchte auf (Messung der Ausgleichsfeuchte in einer aufgeklebten Folientasche), woraus sich folgern ließ, dass diese Feuchte schon länger so vorherrschte. Dementsprechend fanden sich auch Tauwassertropfen an den Fenstern, obwohl die Scheiben aktuellen Dämmstandards entsprachen. Dem Bewohner zufolge traten die Tropfen regelmäßig auf. Die Betondecke war im Wohnbereich mit Gipskarton verkleidet. In Teilbereichen davon war in nochmals dicker abgehängten Kästen eine Innendämmung integriert worden; in diesen Kästen waren auch Spotlights angebracht. Das Problem bei dieser Innendämmung: In ungedämmten Nachbarbereichen treten kühlere Temperaturen auf. Außerdem sprach ein innen umlaufender Vorsprung (Ringanker) entlang der Außenwände für eine ungewöhnliche Baukonstruktion. Deshalb nahm der Sachverständige die Dachrandsituation genauer unter die Lupe. Es zeigte sich, dass die Fassade mit einem Verbundsystem Auf einen Blick Objekt Dachaufbau auf einem Haus aus den 1970er-Jahren Schadensbild Schimmel in Wohnung des obersten Stockwerks Schadensursachen Wärmebrücke im Dachaufbau: Das Flachdach hatte eine Nagelplattenbinderkonstruktion bekommen und war nicht konsequent bis zum Dachrand gedämmt worden. Außerdem ungleichmäßige Dämmung der Betondecke im Wohnbereich Schadens beseitigung Nachdämmen von außen mithilfe einer Hebebühne; Nachdämmen von innen, aufgrund der niedrigen Höhe des Daches aber sehr unpraktisch Schadens vermeidung Auf Wärmebrücken achten und dementsprechend die komplette Dachfläche dämmen 37 MARTIN GIEBELER Details im Griff April 2014 gedämmt war, und zwar in 10 cm Dicke. Auch Unterzüge über den Loggien und Fensterlaibungen waren ausreichend gedämmt. Ein von außen sichtbarer Vorsprung, rein optisch wie ein Betonkranz wirkend, erwies sich – wie die Klangprobe beim Beklopfen schon andeutete – mit 6 cm als hinreichend gedämmt. Die Überraschung jedoch verbarg sich unter dem Dach: Zunächst entpuppte sich das „Blechdach“ (Vorgutachten) als PVC-Abdichtungsbahn auf Schalung – eine durchaus ungewöhnliche Konstruktion. Und dann eine weitere Entdeckung: Das Dach war ursprünglich ein Flachdach gewesen. Vermutlich meinten die Eigentümer, der Anfälligkeit eines Flachdachs durch eine Aufsattelung für immer zu entgehen. Auf die Attika ist eine Nagelplatten-Binderkonstruktion aufgesetzt worden. Das, was auf den ersten Blick wie eine nackte Betonattika aussah, war eine vergraute Abdichtungsbahn. Eine Ahle ließ sich an der Schräge 4 cm tief einstecken; aus dem Eindringungswiderstand lässt sich auf einen druckfesten Dämmstoff schließen (wahrscheinlich Glasschaum). Die Attika war also auch von oben – wenn auch schwach – gedämmt gewesen. Auf der Flachdachfläche hatten die Handwerker den ursprünglichen Aufbau belassen; flächendeckend hatten sie Glaswollfilz von 12 cm Dicke ausgerollt. Offenbar haben mehr- 38 fach Begehungen stattgefunden, beispielsweise für die Verlegung von Antennenkabeln. Die Dämmmatte war dementsprechend komprimiert und zerwühlt. Schadensursachen Am Dachrand wurden ohne Not wertvolle „Grad Celsius“ verschenkt. Die ausgelegte Dämmmatte war nämlich weder entlang der Schräge bis zum Auflagerholz hochgeführt, noch war die Matte am Rand schräg angeschnitten, sodass sie sich der Kontur der Schräge angepasst hätte, noch war ein Streifen ergänzt oder obenauf ausgelegt worden – von einer Ummantelung des Auflagerholzes ganz zu schweigen. ◂◂Dachrand: Die graue Schräge ist eine betonierte Attika, 4 cm gedämmt mit alter Abdichtung ▴▴Attikaschräge über dem Schlafzimmer: Die Dämmmatte reicht nicht bis zum Dachrand. So entsteht letztlich eine Wärmebrücke Schadensvermeidung Es wurde versäumt, die fehlenden 20 cm zum Dachrand zu dämmen. Jetzt kann allerdings nicht einfach nachgerüstet werden. Denn die Binderelemente erschweren ein Begehen enorm, es ist mehr ein Bücken und Kriechen, zum Dachrand gelangt man nur bäuchlings. Das wird angesichts der Belastung mit Mineralfasern „alten Typs“ niemand tun wollen. Arbeitsschutz (Atemmaske usw.) ist zwar theoretisch denkbar, aber in diesen beengten Verhältnissen ebenso sehr unpraktisch. Die Alternative heißt: den Dachrand von außen mit einem Hubsteiger erreichen, dann das Dach alle mikado 4.2014 paar Meter öffnen und Dämmstoff auf die Schräge im Einblasverfahren aufbringen: (zu) viel Aufwand für wenig Nutzen. Daher gilt für die Vermeidung bzw. Behebung solcher Schäden: ▸▸ Auf Wärmebrücken besonders achten. Sie bedeuten nicht nur Wärmeverlust, sondern können auch Tauwasser und Schimmelbefall auslösen. ▸▸ Besondere Sorgfalt ist geboten, wenn Bauteile hinterher nur unter größtem Aufwand zugänglich gemacht werden können. Außerdem ist es kein Fehler, solch einen Dachraum mit druckfesten Dämmplatten oder einem Wartungsgang auszustatten. Insgesamt lässt sich folgern, dass Schimmel oft mehrere Ursachen hat – hier war eine davon die inkonse quente Dämmung. ▪ Der Autor Martin Giebeler ist Bausachverständiger mit eigenem Ingenieurbüro. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Schadensbeurteilung und die Sanierungsplanung an Dach, Wand und Abdichtung. www.giebeler.org ı www.blowerdor-expert.org VERBAND AKTUELL Stop-CO2-Aktion Ein Zeichen für den Klimaschutz Mit dem Bilden eines menschlichen Schriftzugs vor dem Kölner Dom machten Zimmerer und Dachdecker darauf aufmerksam, dass es für den Klimaschutz dringend eine entschlossene „Wärmewende“ und „CO2-Wende“ braucht. Die Medienresonanz war hervorragend: Das WDR-Fernsehen berichtete darüber noch am gleichen Tag in seinen Abendnachrichten, mehrere große Zeitungen am nächsten Tag in ihrem Lokalteil. ZENSEN / HOLZBAU DEUTSCHLAND Energiesparen durch gute Wärmedämmung ▴▴Dieses Bild ging durch die Medien: 300 Zimmerer und Dachdecker bilden vor dem Kölner Dom den Schriftzug „Stop CO2“ N aus ganz Deutschland bildeten auf dem Roncalliplatz den 20 m × 15 m großen menschlichen Schriftzug „Stop CO2“. Von der Arbeitsbühne eines Autokrans filmte ein Kamerateam dies aus luftiger Höhe. Am Boden klärte ein Infostand Medienvertreter und Publikum über die Hintergründe der Aktion auf. Die Heizenergie ist immerhin im Bewusstsein des Bundesbauministeriums präsent: Energieeinsparverordnung (EnEV) und KfW-Förderprogramme wollen sie reduzieren. Mit der Energie jedoch, die beim Bauen selbst aufgewendet wird, befasst sich bisher keine Verordnung und kein Förderprogramm. Noch merkwürdiger ist: Die CO2-Emissionen spielen bisher überhaupt keine Rolle. Einzige Ausnahme: München fördert seit Mai 2013 jedes verbaute und damit langfristig gebundene Kilogramm CO2 mit 30 Cent. Damit hat der Holzbau noch keinen Kostenvorteil gegenüber anderen Bauweisen, aber zumindest ist sein Kostennachteil ausgeglichen. Diesem Vorbild sollte die Bundesregierung folgen! Günther Hartmann, München ▪ Ein Videoclip der Aktion steht auf: www.youtube.de und www.holzbau-deutschland.de FGZH MÜNCHEN achts hatte es geregnet, aber als es am Mittwoch, den 19. Februar 2014, ernst wurde, klarte das Wetter auf. So konnte die im Vorfeld der Messe Dach + Holz angekündigte Mitmachaktion vor der großartigen Kulisse des Kölner Doms wie geplant stattfinden: Rund 300 Zimmerer und Dachdecker Das Zimmerer- und das Dachdeckerhandwerk machten mit dieser Aktion auf die merkwürdige Stromlastigkeit der aktuellen politischen Diskussionen zur Energiewende aufmerksam und betonten, dass die klimafreundlichste Energie immer noch die ist, die erst gar nicht erzeugt werden muss. Oder anders ausgedrückt: dass das Energiesparen die beste Methode zum Erreichen unserer Energiewende- und Klimaschutzziele ist. Und da ein Drittel der gesamten deutschen Endenergie zum Heizen verwendet wird, kommt der Senkung des Heizenergiebedarfs durch gute Wärmedämmung von Fassaden und Dächern eine entscheidende Bedeutung zu. CO2-Emissionen senken durch Bauen mit Holz Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister I GHM VERBAND AKTUELL ▴▴Die beiden Verbandschefs Karl-Heinz Schneider (links) und Ullrich Huth (rechts) zerschneiden das von Messechef Dieter Dohr (Mitte) gehaltene Band DACH + HOLZ International 2014 Hohe Qualität und gute Resonanz Vier Tage lang, vom 18. bis zum 21. Februar 2014, war Köln wieder der Nabel der Holzbau- und Dachdeckerwelt. 47 000 Handwerker und Planer pilgerten auf das Messegelände in Deutz, um die vierte Dach + Holz International zu besuchen. E ine internationale Fachmesse zu sein – diesem Anspruch wurde die Dach + Holz 2014 mehr denn je gerecht: 99 der 575 Aussteller und 6000 der insgesamt 47 000 Besucher kamen aus dem Ausland. Bei einer Umfrage nannten 84 Prozent der Befragten die Vollständigkeit des Angebots als entscheidendes Kriterium für den Besuch der Messe. Und die Erwartungen wurden erfüllt: Mit „ausgezeichnet“ bis „sehr gut“ beurteilten 96,2 Prozent ihre Qualität. 2012 hatten das 94,5 Prozent, 2010 89,9 Prozent gesagt. Für II 78 Prozent spielen die Messeeindrücke und -gespräche eine maßgebliche Rolle für die Bestellung von Produkten und Technologien. „Die Dach + Holz hat ihre Rolle als führende europäische Fachmesse für das Holzbau- und Dachdeckerhandwerk bestätigt“, zog Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, am Schlusstag eine positive Bilanz. „Die Messe überzeugte wieder durch ihre hohe Qualität und ihr breites Angebot.“ Neben dem Holzbau, der in Halle 7 vertreten mikado 4.2014 war, gab es in drei weiteren Hallen Neues aus den Bereichen Dachdeckung, Fassadenbekleidung, Werkzeuge und Maschinen zu sehen. Es war die insgesamt vierte Dach + Holz, davon die zweite in Köln. Die nächste Messe wird wieder in Stuttgart stattfinden, und ihr Termin steht auch schon fest: vom 2. bis 5. Februar 2016. Gefestigtes Zusammenspiel der Gewerke Nach Ansicht von Karl-Heinz Schneider, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), erfüllt die Messe neben der Präsentation von neuen Produkten einen weiteren großen, nicht zu unterschätzenden Zweck: „Sie hat gezeigt, dass das Zusammenspiel zwischen den beiden Gewerken weiter gefestigt und ausgebaut wird.“ Die Experten beider Gewerke nutzten die vier Tage zum intensiven Fachaustausch: „Egal, ob Geselle oder Meister – die Dach + Holz ist die perfekte Weiterbildung“, betonte Schneider. „Hier erlebt man die Zukunft der Branche. Die Messe macht unsere beiden GHM HOLZBAU DEUTSCHLAND VERBAND AKTUELL ▴▴Auf großes Interesse stieß Halle 8 mit ihrem großen Angebot an Verbindungsmitteln, Werkzeugen und Maschinen ▴▴Holzbau- und Dämmsysteme zeigte Halle 7. Hier war Holzbau Deutschland mit einem 400 m² großen Messestand präsent Gewerke fit, weil sie innovative Lösungen rund um die energetische Sanierung der Gebäudehülle bietet.“ Die Präsentation der Produkte wurde von einem umfangreichen Rahmenprogramm flankiert. „Besonders freuten mich zwei Dinge: zum einen, dass unsere große Aktion ‚Stop CO2‘, an der 300 Zimmerer und Dachdecker teilnahmen, so gut geklappt hat und bei den lokalen Medien auf große Resonanz stieß“, resümierte Huth. „Zum anderen freute mich, dass das Architekturforum mit über 700 Teilnehmern ein so großes Interesse erkundigten sich über die umfangreichen Verbandsleistungen. Immer wieder wurde seitens der Messebesucher die Frage gestellt, wie man Mitglied in der Verbandsorganisation wird. Hierzu hatte Holzbau Deutschland Postkarten mit den Kontaktdaten für jeden Landesverband vorbereitet. Interessierte an der Verbandsorganisation bekamen dadurch die jeweiligen regionalen Ansprechpartner in Ehren- und Hauptamt mitsamt vorgedruckter Rückmeldeadresse übergeben. Auf dem Stand von Holzbau Deutschland gab es zudem Großer Auftritt von Holzbau Deutschland Günther Hartmann, München / Swantje Küttner, Berlin ▪ FGZH MÜNCHEN Holzbau Deutschland stellte auf seinem hellen und geräumigen Stand in Halle 7 die Aktivitäten und Leistungen der Verbandsorganisation vor. Zahlreiche Zimmerer und Holzbauunternehmer einige Mitaussteller: der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), die Holzbau Deutschland Leistungspartner, die Gütegemeinschaft Holzbau Ausbau Dachbau (GHAD), das Holzbau Deutschland Institut, die Holzbau Deutschland Akademie, die Europäische Vereinigung des Holzbaus (EVH), die Kompetenzzentren des Zimmerer- und Holzbaugewerbes in Biberach, Bühl und Kassel sowie die Fördergesellschaft Holzbau und Ausbau und der Werbemittelhändler Wertica. DACH KOMPLETT hervorrief!“ Außerdem dankte Huth der Zimmerer-Nationalmannschaft, die ihr öffentliches EM-Abschlusstraining auf der Messe absolvierte: „Dies ist die beste Werbung für unseren Beruf, das haben unsere Jungs auf der Messe in vorbildlicher Weise demonstriert!“ ▴▴Georg Keilholz (Mitte) führte die Holzbaujunioren über die Messe und dabei zu Holzbau-Deutschland-Leistungspartner Isover ▴▴Auch der Qualitätsverbund „Dach komplett“ war mit einem attraktiven Messestand in Halle 7 vertreten Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister III VERBAND AKTUELL Architekturforum holzhochdrei³ Großer Andrang für große Kunst Der Holzbau ist bei den Architekten angekommen! Dies zeigte das enorme Interesse am Architekturforum holzhochdrei³, das am 20. Februar 2014 im Rahmen der Dach + Holz stattfand und über 700 Besucher anzog. en Anfang machte Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, das zu den Sponsoren des Architekturforums holzhochdrei³ gehört. Er eröffnete die Veranstaltung im überfüllten Konrad-Adenauer-Saal des Kölner Congress-Centrums mit einem kurzen Grußwort. Huth wies darauf hin, dass das Bauen mit Holz im Trend liegt, dass man den aber nicht für eine kurzlebige Modeerscheinung halten darf, sondern im Gegenteil: dass er eine logische Antwort auf große Herausforderungen unserer Zeit und deshalb der Baustoff der Zukunft ist. Holz ideal zum Klimaschutz und Stadtumbau „Der Klimawandel verlangt nach Nachhaltigkeit in allen Bereichen“, betonte Huth, „besonders aber im Bauwesen, denn hier ist der Energieverbrauch besonders hoch.“ Huth führte aus, CHRISTOPHER CLEM FRANKEN / BAUNETZ D ▴▴Ulrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort dass sowohl der Heizenergieverbrauch als auch die graue Energie gesenkt werden müssen. Der Heizenergieverbrauch, weil er ein Drittel des deutschen Gesamtenergieverbrauchs darstellt. Die graue Energie, weil sie bei konventionellen Bauwerken nach EnEV-Standard so hoch ist wie der Heizenergiebedarf für 30 bis 40 Jahre. Holz bietet hier große Vorteile, denn es muss nicht mit großem Energieaufwand künstlich hergestellt werden. Und es erzeugt keine CO2-Emissionen, sondern bindet CO2. Als weitere große Herausforderung nannte Huth den Umbau unserer Städte. Das Baugeschehen wird sich künftig vor allem hier abspielen. Die Bebauung von Rest-, Brachund Dachflächen ist angesagt, ebenso die Erneuerung des Bestands – energetisch, funktional und gestalterisch. Hier zeigt der moderne Holzbau vielfältige Qualitäten: Seine Leichtigkeit ermöglicht Aufstockungen auch bei geringen statischen Reserven, sein hoher Vorfertigungsgrad hohe Präzision und schnelle Montagen mit geringer Störung der Nachbarschaft. Sieben urbane Großprojekte aus fünf Ländern Selbstverständlich dominierten bei den sieben Bauprojekten, die in den folgenden fünfeinhalb Stunden vorgestellt wurden, die drei deutschsprachigen Länder, aber es waren auch zwei besonders spektakuläre aus anderen Ländern dabei. Der italienische Architekturprofessor Fabrizio Rossi Prodi erläuterte Entwurfsgedanken, Planungs- und Realisierungsgeschichte seiner vor Kurzem in Mailand fertiggestellten Wohnanlage „Via Cenni“ mit vier Neungeschossern. Der deutsche, in Dänemark lebende Architekt Julian Weyer stellte drei visionäre Großprojekte vor, die bis 2023 in der Stockholmer Innenstadt entstehen sollen, darunter ein Vierunddreißiggeschosser. Sein Vortrag hieß denn auch: Urbaner Holzbau XXL. Günther Hartmann, München ▪ FGZH MÜNCHEN ▸▸Das spektakulärste davon ist ein sozialer Wohnungsbau mit 34 Geschossen ganz aus Holz. Er soll zusammen mit den anderen beiden Projekten zum Jubiläum der Wohnungsbaugesellschaft HSB im Jahr 2023 fertiggestellt sein IV mikado 4.2014 BERG ı C.F. MØLLER ARCHITECTS ◂◂Julian Weyer, in Dänemark lebender deutscher Architekt, stellte seine visionären Ideen für drei Großprojekte in Stockholm vor VERBAND AKTUELL Deutscher Obermeistertag Für Einfluss und Sicherheit sorgen Eine Interessenvertretung gegenüber der Politik, die Präventionskampagne „Absichern statt abstürzen“ sowie aktuelle Verbandsprojekte standen im Mittelpunkt des 19. Deutschen Obermeistertages, der am 19. Februar 2014 in Köln stattfand. ▴▴Die Obermeister der deutschen Zimmerer-Innungen trafen sich im Congress-Centrum der Messe Köln A nlässlich der Dach + Holz hatte Holzbau Deutschland seine Obermeister aus dem ganzen Bundesgebiet nach Köln eingeladen. Sie wurden dort über die Aktivitäten in den vier Handlungsfeldern von Holzbau Deutschland, über die Präventionskampagne „Absichern statt abstürzen“ sowie über die wirkungsvolle Vertretung der eigenen Interessen gegenüber der Politik informiert, um anschließend in ihren Innungen Bericht erstatten zu können. Interessenvertretung gegenüber der Politik „Politik und Verband – Geschwister oder Gegner?“ – unter dieser Fragestellung referierte Arno Metzler, Geschäftsführer des Verbandes Beratender Ingenieure (VBI) in Berlin. Er erläuterte, wie aus Verbandssicht mit der Politik umgegangen werden sollte. Dazu stellte er vier Grundsätze vor und gab fünf Praxistipps. Politik und Verbände verbinde erstens ein Austauschverhältnis. Ein Verband will durch seine Interessenvertretung auf demokratische Willensbildungsund Entscheidungsprozesse einwirken, damit der Nutzen für die Mitglieder, beispielsweise durch eine Abwendung von Schäden oder durch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die jeweilige Tätigkeit, maximiert wird. Die Politiker brauchen im Gegenzug von den Verbänden Erkenntnisse sowie Daten über gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge samt Problemlösungsvorschlägen. Die Interessenvertretung durch Verbände sei somit notwendig und legitim, sofern die demokratischen Verhaltensregeln befolgt würden, sagte Metzler. Daher käme es, so Grundsatz 2, auf die Transparenz an. Der Verband sollte stets mitteilen, wen er vertritt, und das mit Branchendaten untermauern sowie aufzeigen, was er erreichen will. Denn die Problemlösung als dritter Grundsatz sei für die Zusammenarbeit wesentlich. Nicht unwichtig für eine Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister erfolgreiche Interessenvertretung ist Grundsatz 4: Persönlich und verlässlich! Abgeordnete reden mit Menschen, erst dann mit Organisationen. Dabei sollte man aufrichtig, ohne doppelten Boden und mit einer Wiedererkennbarkeit agieren. Der Politiker sollte sich auf seinen Gesprächspartner verlassen können. Bei seinen fünf Praxistipps wies Metzler darauf hin, dass jedes Gespräch gut vor- und nachbereitet werden müsse. Dazu zähle, Hintergründe und politische Abläufe zu erkennen und die wesentlichen Punkte kurz zusammenfassen. Auch die Mitarbeiter, so Praxistipp 2, seien wichtig, da sie Entscheidungsvorbereiter sind. Auch zu ihnen sollte der Kontakt auf Augenhöhe gesucht werden. Beim Praxistipp 3 ging es um das richtige Format für die Ansprache eines Politikers, beim Praxistipp 4 um die Nutzung der Öffentlichkeit. Verbände wie Abgeordnete haben beide Interesse an einer Sichtbarkeit. Daher empfahl Metzler den Obermeistern des Zimmererhandwerks, Politiker auch auf Baustellen einzuladen und die Lokalpresse darüber zu informieren. Besonders geeignet dafür seien Wahlkampfzeiten. Als Fazit zog Metzler, dass es sich bei Politikern und Verbänden letztlich um eine Partnerschaft handele, bei der gegenseitiges Vertrauen die Grundlage einer langfristigen Zusammenarbeit sei. V VERBAND AKTUELL ◂◂Über die Aktivitäten in den drei Handlungsfeldern „Betriebswirtschaft“, „Berufsbildung“ und „Marketing“ berichtete Ullrich Huth den Obermeistern der Innungen Berichte aus der aktuellen Verbandsarbeit Für das Handlungsfeld „Technik und Umwelt“ berichtete der Ausschussvorsitzende Michael Schönk. Erarbeitet wurden neue Merkblätter zum baulichen Holzschutz, zu Begriffen und Klassifizierungen, zur DIN 4074, zur Kalkulation von HolzHolz-Verbindungen und zur Holzqualität in der Restaurierung. Weitere Aufgaben waren der Schallschutz (DIN 4109 und DIN SPEC), die Normungsarbeit und die Überarbeitung der ATV DIN 18334. Zudem gab es Beratungen mit den Sägern. Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, berichtete über die anderen drei Handlungsfelder. Im Bereich „Betriebswirtschaft“ stellte er den Betriebsvergleich, die Konjunkturumfrage und den Lagebericht vor, im Bereich „Berufsbildung“ die Offensive Aufstiegsqualifizierung, im Bereich „Marketing“ die laufende Berichterstattung und die Top-Themen für 2014: die Präventionskampagne „Absichern statt abstürzen“, die Zimmerer-Europameisterschaft 2014 und die Darstellung des Zimmererhandwerks als „Klimaschutzhandwerk“. HOLZBAU DEUTSCHLAND ▸▸Arno Metzler, Geschäftsführer des Verbands Beratender Ingenieure (VBI) in Berlin, erläuterte, wie ein Verband Kontakt zu Politikern pflegen und seine Interessen vertreten sollte Im November 2013 hatte Holzbau Deutschland die Präventionskampagne „Absichern statt abstürzen“ gestartet. Zwei Obermeister berichteten, wie sie in ihren Innungen mit dem Thema umgehen. Gerd Renz von der Zimmerer-Innung Reutlingen stellte den Ordner „Sicherheit mit einem Griff“ vor. Er ist eine praktikable Lösung und soll für die Unternehmer Rechtssicherheit durch umfassende Dokumentation erreichen. Mit einem Griff hat der Unternehmer alle Arbeits- und Gesundheitsschutzdokumente parat. Das hilft bei der Gefährdungsbeurteilung, bei wichtigen Unterweisungen, beim Einsatz von Gefahrstoffen und bei der Dokumentation über die Qualifikation, Weiterbildung und gesundheitliche Eignung der Mitarbeiter. Das Thema Gefährdungsbeurteilung vertiefte Rudolf Schiller von der Zimmerer-Innung Rosenheim. Sicherheit ist für Schiller ein fester Bestandteil der Betriebsplanung. Wichtig sei es, dass „der gesamte Betrieb hinter dem Sicherheitskonzept steht und es lebt“, sagte er und empfahl, die allgemeine Sicherheitsanalyse in den jährlichen Betriebssitzungen einzuplanen und dabei die Arbeitsprozesse zu durchleuchten, Gefahren zu erkennen und die Mitarbeiter entsprechend zu unterweisen. Schiller zum Abschluss: „Die Arbeitssicherheit ist ein wesentlicher Bestandteil bei jedem Kostenangebot. Die technische Werkplanung beinhaltet auch die Koordination der Sicherungsmaßnahmen und Kompetenzen. Verantwortlichkeiten sind genau festzulegen.“ Swantje Küttner, Berlin ▪ Die Präsentationen des Obermeistertags stehen auf www.holzbau-deutschland.de im Mitgliederbereich „Infoline“. Holzbau-Deutschland-Treff: Party auf dem Messestand „Wir wollten mit dem Holzbau-Deutschland-Treff einen Raum schaffen, wo sich die Mitglieder unserer Verbandsorganisation treffen. Das ist uns in Köln sehr gut gelungen. Es wird nicht der letzte Holzbau-Deutschland-Treff gewesen sein“, sagte Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland. ▸▸Im Gespräch (v.l.n.r.): Matthias Krauss, Sprecher der Leistungspartner, Alexander Habla, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Zimmererhandwerks, und Michael Hafner, Verbandsdirektor von Holzbau Baden VI mikado 4.2014 HOLZBAU DEUTSCHLAND Erstmals lud Holzbau Deutschland auf der Dach + Holz zu einem abendlichen Treff ein. Eingeladen waren alle Mitgliedsbetriebe in der Verbandsorganisation von Holzbau Deutschland. Zahlreiche Holzbauunternehmer sowie Vertreter der Innungen und Landesverbände folgten der Einladung zum Abschluss des zweiten Messetages. Außerdem kamen zahlreiche Repräsentanten der Leistungspartner sowie weiterer Kooperationspartner. VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN Deutsche Zimmerer-Nationalmannschaft Medienrummel beim Abschlusstraining D ◂◂Vier Tage lang trainierte die Zimmerer-Nationalmannschaft auf der Dach + Holz neben dem Messestand von Holzbau Deutschland HOLZBAU DEUTSCHLAND ie Zimmerer-Nationalmannschaft von Holzbau Deutschland absolvierte ihr öffentliches Abschlusstraining vor der Zimmerer-Europameisterschaft 2014 auf der Dach + Holz in Köln. Vier Tage trainierten sechs Mitglieder auf dem Stand von Holzbau Deutschland und zogen viele interessierte Messebesucher an. Wie bei der EM bauten sie ein Dachstuhlmodell. Teamleiter Roland Bernardi zeigte sich sehr zufrieden: „Sowohl unsere EM-Auswahl als auch unsere neuen Mannschaftsmitglieder haben tolle Leistungen gezeigt. Gerade die laute und unruhige Messeatmosphäre war ein gutes Training für uns. Auch die EM findet im Rahmen einer Messe in Grenoble statt.“ Zahlreiche Medien berichteten über das Training, unter anderem das WDR-Fernsehen und der Kölner Express. Außerdem hatte es am Abend vor dem Training eine Live- Sendung des Bayerischen Rundfunks aus dem Betrieb von Simon Rehm gegeben. Somit warb das Team wieder einmal gut für den Zimmerer-Beruf. Unterstützt wird die deutsche Zimmerer-Nationalmannschaft inzwischen im siebten Jahr von den Leistungspartnern von Holzbau Deutschland. Die Firmen Isover, Mafell, Metabo, Pavatex, Spax und Velux luden das Team während der Dach + Holz an ihre Stände ein, wo sie ihre Messeneuheiten vorstellten. Die EM findet vom 3. bis 6. April 2014 im französischen Grenoble statt. Aktuelle Informationen: www.zimmerernationalmannschaft.de und www.facebook.com/Zimmerer Nationalmannschaft ▪ Holzbau Deutschland Leistungspartner Erfolgreich durch gute Kooperation A HOLZBAU DEUTSCHLAND uf dem Messestand von Holzbau Deutschland stellten dessen Leistungspartner ihre Angebote für die Mitgliedsbetriebe vor: unter anderem die Suchmaschine www.zimmermeister-suche.de, in der die Innungsbetriebe der Verbands- ◂◂Matthias Krauss, Sprecher der Leistungspartner (rechts), bedankt sich bei Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland (Mitte), und Roland Bernardi, Teamchef der Nationalmannschaft (links), für die tolle Zusammenarbeit Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister organisation automatisch und kostenfrei eingetragen sind. Außerdem stellen die Leistungspartner die Werbemittel für die Kampagne „Modernisieren – Natürlich mit Holz“. Im Rahmen eines Empfangs bedankte sich Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, bei den Leistungspartnern für die inzwischen 14-jährige Kooperation. Zahlreiche Repräsentanten der 16 Industrieunternehmen sowie der 17 Landesverbände von Holzbau Deutschland waren zum Empfang am dritten Messetag gekommen. ▪ VII VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN Gütegemeinschaft Holzbau Ausbau Dachbau (GHAD) Kooperation für den Treppenbau Wer handwerkliche Holztreppen mit einer Stufenstärke von weniger als 50 mm baut, braucht dafür eine entsprechende Zulassung. Deshalb kooperiert die „Gütegemeinschaft Holzbau Ausbau Dach“ (GHAD) nun mit einem Treppenhersteller. D ie Berliner „Gütegemeinschaft Holzbau Ausbau Dachbau“ (GHAD) hat ihr Angebot für Holztreppenbauunternehmen erweitert. Die Europäische Technische Zulassung (ETA) zeitgemäßer Treppenkonstruktionen ist jetzt aufgrund einer Kooperationsvereinbarung mit der Firma „RCD Treppensysteme“ aus Hude möglich. Der Schritt für diese Kooperation wurde nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) im März 2013 erforderlich. Seitdem muss für konventionelle handwerkliche Holztreppen (aufgesattelt oder eingestemmt) eine Mindeststärke von 50 mm der Stufen und Wangen nach dem „Regelwerk Handwerklicher Holztreppen“ ausgebildet werden oder ein Standsicherheitsnachweis im Einzelfall vorliegen. Damit wurde zwar das „Regelwerk Handwerklicher Holztreppen“ als anerkannte Regel der Technik bestätigt, aber jede Abweichung davon gilt ohne gesonderten Nachweis oder Zulassung als Mangel. Auslöser des Gerichtsverfahrens war ein Vorfall aus dem Jahr 2006. Damals fertigte ein Treppenbauer eine Birkenholztreppe für ein Einfamilienhaus. Nachdem bei einigen Stufen Knarrgeräusche auftraten, unternahm der Treppenbauer mehrere Nachbesserungsversuche, die jedoch das Problem nicht VIII GHAD BGH-Urteil zwingt zur Kooperation ▴▴Die neuen Kooperationspartner auf der Dach + Holz (v.l.n.r.): Wolfgang Diehl, Vorsitzender des Fachbereichs Treppenbau bei Holzbau Deutschland, Tinus Kruse und Ralf Carstens, beide RCD Treppensysteme, sowie Thomas Deß, GHAD-Vorstand lösten. Schließlich lehnte er weitere Nachbesserungen ab. Der eingeschaltete Gutachter stellte daraufhin unter anderem fest, dass die Wangendicke mit 40 mm nicht dem „Regelwerk Handwerklicher Holztreppen“ entsprach. Der Handwerker verteidigte sich mit der Aussage, dass 40 mm der üblichen Praxis entsprechen – und wurde daraufhin belehrt, dass er die Treppe mit der schwächeren Dimension hätte bauen dürfen, wenn er sich um die Zulassung mit den nötigen Verbindungsmitteln bemüht hätte. Da er nichts dergleichen nachweisen konnte, hätte er die Vorgaben des Regelwerks beachten müssen. Im Revisionsverfahren bestätigte der BGH diese Auslegung. mikado 4.2014 Europäische Technische Zulassungen Das „Regelwerk Handwerkliche Holztreppen“ erschien erstmals 1998 nach langjähriger und intensiver Abstimmung der maßgeblichen Branchenverbände im Holztreppenbau, die sich heute „Holzbau Deutschland“ und „Tischler Schreiner Deutschland“ nennen. Es beinhaltet alle wesentlichen Angaben zum Bau handwerklicher Holztreppen. Das „Deutsche Institut für Bautechnik“ (DIBt) stellte aber seinerzeit die Bedingung, dass die beiden Verbände durch eine Kontrollinstanz sicherstellen müssen, dass sich ihre angeschlossenen Mitgliedsunternehmen an das vorgegebene Regelwerk halten. Zu diesem Zweck wurde die Qualitätsgemeinschaft Holztreppen gegründet, die später in der GHAD aufging und heute beim Nachweis besonderer Güte das RAL-Gütezeichen „RAL-GZ 404“ verleiht. Holztreppenbauunternehmen können im Rahmen der Gütesicherung Lizenznehmer der Europäischen Technischen Zulassungen von „RCD Treppensysteme“ werden. Diese umfasst geländertragende Treppen, Tragbolzentreppen, unter anderem auch in Faltwerkoptik, eingestemmte Wangentreppen mit einer Holzstärke von 40 mm sowie Flachwangentreppen in Metalloptik. Fremdüberwachung und Schulungen Die ETA-Qualitätskriterien ergänzen sich mit den Güte- und Prüfbestimmungen. Einmal im Jahr findet eine Fremdüberwachung statt. Die notwendigen Schulungen und Überwachungen werden in Rahmen der Zulassungsschulung und der Gütesicherung durch die „RCD Treppensysteme“ und den Systembeauftragten der Gütegemeinschaft abgehalten. Neben der Sicherheit eines Zulassungssystems bietet die „RAL-Gütesicherung Treppenund Geländerbau“ den Holztreppenbauunternehmen eine umfassende technische Beratung an. Das RAL-Gütezeichen „RAL-GZ 404“ ist darüber hinaus ein wirkungsvolles Marketinginstrument. Johannes Niedermeyer, Berlin ▪ Management Ihr gutes Recht Schadensersatz Subunternehmer kommt nicht aus Haftet der Subunternehmer, wenn er gemurkst hat und der Bauunternehmer selbst bereits pleite gegangen ist? Ja, allerdings nicht für alle Schäden, wie das Oberlandesgericht Koblenz im Januar 2014 entschieden hat. MACHINEHEADZ, ISTOCKPHOTO.COM ◂◂Banger Blick nach oben: Arbeitet ein Subunternehmer nicht wie gewünscht, muss er in der Regel für mittelbaren Schaden einstehen Der Fall Zu einem erheblichen Schaden kam es bereits kurze Zeit nach Fertigstellung eines Wohn- und Praxisgebäudes. Die Dacharbeiten hatte dabei eine Subunternehmerin ausgeführt. Der Schaden: Wasser drang durch das Dach in das Innere des Gebäudes und führte zu Feuchtigkeitsschäden in beiden Geschossen. Die Ursache dafür war schnell gefunden und von einem Sachverständigen festgestellt. Hierüber streiten die Parteien auch nicht. Die von der Subunternehmerin verbauten Dachziegel und die darunter montierte Dämmfolie entsprachen nicht den Fachregeln, die bei gering geneigten Dächern, mit welchem das Wohnund Praxisgebäude des Bauherrn bestückt war, zu beachten sind. Da das Bauunternehmen Insolvenz anmeldete, verlangte der Bauherr Schadensersatz von der www.mikado-online.de Subunternehmerin, welche die Forderung aber nicht anerkannte. So kam es zur Klage bzw. zu einem Rechtsstreit über zwei Instanzen. Die Rechtsfolgen Der zu ersetzende Schaden muss im Einzelfall sorgfältig geprüft werden. Denn der Subunternehmer haftet nur für die Schäden, die aufgrund des Mangels an weiteren und bis dato unversehrten Bauteilen entstanden sind. Ein Anspruch auf Ersatz der Kosten für die Beseitigung des eigentlichen Mangels, in diesem Fall des undichten Daches, besteht nicht. ▪ Das Urteil Land- und Oberlandesgericht gaben dem Bauherrn recht. Zwar kommen vertragliche Mängelansprüche nicht in Betracht, weil keine direkte Vertragsbeziehung zwischen dem Bauherrn und der Subunternehmerin besteht. Daran ändert auch nichts, dass das Bauunternehmen unterdessen insolvent gegangen war. Das Insolvenzrisiko ist hier allein vom Bauherrn zu tragen. Dennoch hat der Bauherr Ansprüche an die Subunternehmerin: Sie haftet ihm gegenüber gemäß § 823 Abs. 1 BGB. Denn die am Bau beteiligten Firmen sind zum Schutz des Eigentums vor Beschädigung oder Zerstörung verpflichtet. Die Sub- unternehmerin haftet daher für die Schäden, die nicht am Dach, sondern am übrigen Haus, also an den zuvor völlig unversehrten Teilen, durch die Feuchtigkeit entstanden sind; also sämtliche Schäden bzw. Kosten, die im Zusammenhang mit der Durchfeuchtung der Wände bzw. deren Sanierung stehen. Nicht eingeschlossen sind allerdings die Kosten für die Dachsanierung selbst. Denn diese sind allein durch die vertraglichen Gewährleistungs- und Rücksichtnahmepflichten geschützt, die beim Vertragspartner, also dem Bauunternehmer liegen. Da Letzterer jedoch Insolvenz angemeldet hat, muss sich der Bauherr an den Insolvenzverwalter halten. Hier sind die Chancen auf einen relevanten Betrag indes regelmäßig gering. Die Autorin Julia Schumacher ist Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht und arbeitet für die HFK Rechtsanwälte. Die Kanzlei sitzt in Frankfurt/Main und Stuttgart. 39 Management Internet-Bewertung Vorsicht vor der Flut SHAUNL, ISTOCK.COM Wenn Kunden ihrem Ärger im Internet freien Lauf lassen, kann sich dieser vervielfachen und geschäftsschädigend sein. Der Holzhaushersteller Luxhaus hat aus einer solchen Erfahrung gelernt, schnell zu reagieren. Management D ▸▸Ein sogenannter „Shitstorm“ ist eine Lawine von Kritik im Internet. Firmen kann das massiv schaden OLLO, ISTOCK.COM as Unheil kam schleichend, traf aber mit Wucht. Eigentlich war es Routine: Zimmerer von Luxhaus bauen ein Holzhaus auf. Doch während und noch nach Abschluss der Arbeiten entsteht für das Unternehmen im Internet die eigentliche Baustelle dieses Auftrages. Der Bauherr schreibt einen Blog über den Baufortschritt, ein Bautagebuch sozusagen. Das ist nicht selten. In diesem Fall jedoch bringen die Veröffentlichungen des Kunden das Unternehmen in Bedrängnis. Der Bauherr bemängelt Vorgehensweisen sowie Detailausführungen beim Hausbau. Auswirkungen aufs Geschäft Carolin Seufert, Marketing-Leiterin bei Luxhaus, sagt dazu: „Wir haben den Blog zwar recht schnell bemerkt, allerdings kommunikativ viel zu spät reagiert – erst nach etwa einem Vierteljahr. Da war die Wut des Kunden inzwischen groß. Aus heutiger Sicht wäre es nie so weit gekommen, wenn wir direkt Kontakt zum Kunden aufgenommen hätten.“ Zunächst seien die Äußerungen des Bauherrn im Internet noch harmlos gewesen, mit der Zeit wurden sie immer offensiver. Schließlich riet er potenziellen Bauherren vom Kauf eines Luxhauses ab und lud Interessenten ein, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Das hatte Auswirkungen: Immer wieder wurden Verträge kurzfristig nicht unterschrieben. Als Erklärung erhielten Verkäufer Hinweise auf negative Bewertungen im Internet. Ein solcher Vorfall kann jedes Unternehmen treffen. Denn jeder Internetnutzer kann Informationen ins weltweite Netz stellen, wo sie dann Firmen schaden können. Blog erschien ganz oben Dass beim Hausbau nicht alles glattging, bestreitet Marketing-Leiterin Carolin Seufert überhaupt nicht. „Da war zum Beispiel eine optische Sache: Wir hatten eine Regenrinne über Eck montiert, die dann einen unschönen Knick über dem Eingang machte – die zunächst vermeintlich einfachste Lösung aus Sicht des www.mikado-online.de Bauleiters. Aber das haben unsere Leute schnell wieder behoben.“ Soweit Alltag auf der Baustelle: Wenn ein Problem auftritt, wird es behoben. Ausnahmesituation dagegen im Internet. Denn was im Internet geschrieben wird, das bleibt. Der Internet-erfahrene Bauherr schaffte es mit seinem negativen Blog, in der Treffer-Liste noch oberhalb der Luxhaus-Homepage zu landen. Die Aufmerksamkeit im weltweiten Netz war ihm also sicher. Was also tun? Solche Erfahrungen mit Blogs waren für das Unternehmen neu. „Wir haben das zuerst unterschätzt“, erinnert sich Seufert. Und so versuchte der Holzhaus-Hersteller, das Ganze auszusitzen und den Blog zu ignorieren. Die falsche Strategie, wie man bei Luxhaus nun weiß. „Man muss schnell reagieren, darf sich im Internet aber nicht auf Diskussionen einlassen. Das gerät aus dem Ruder. Besser ist die direkte Kontaktaufnahme außerhalb des Blogs. Und im Internet ist eher eine solche Antwort gut geeignet: ‚Danke für den Hinweis. Wir kümmern uns darum und setzen uns persönlich mit Ihnen in Verbindung.‘ Denn der Kunde will auch als Blog-Autor ernst genommen werden“, rät Seufert. Das Unternehmen hat schließlich direkten Kontakt mit dem Bauherrn aufgenommen und den Fall zur Chefsache erklärt. Inhaber Alexander Lux rief den Kunden persönlich an und erzielte eine Einigung. Der Bauherr nahm daraufhin die negativen Fit für Facebook & Co.: Jetzt anmelden! Seminar: Ihnen fehlen Tipps für Ihre Auftritte auf Facebook & Co.? Wir haben sie: im Online-Seminar am Dienstag, 29. April 2014, um 10 oder 18 Uhr. Referent Stefan Ascherl arbeitet im Online-Marketing. eminare Online-S chwissen es Fa Praxisnah Seminardauer: rund 45 Minuten ı Teilnahmegebühr: 49 Euro Inhalte: Neben Facebook werden auch Webseiten und Blogs Themen des Seminars sein. Natürlich können Sie auch Ihre Fragen stellen. Ablauf: Für die Teilnahme am Online-Seminar brauchen Sie nichts als einen Internet-Zugang und einen Computer. Und schon kann es losgehen. Komfortabel und einfach von Ihrem Arbeitsplatz oder von zu Hause. Anmeldung: Unter www.mikado-online.de/online-seminare können Sie sich anmelden. Dort erfahren Sie auch alles Weitere. 41 Management Interview „Der Lawine keine Chance geben“ Viele Chancen, aber auch viele Gefahren bietet das Internet. Unzufriedene Kunden können online eine Lawine von Kritik auslösen. Damit das nicht passiert, gibt Tim Cole die richtigen Tipps. ◂◂Tim Cole ist Experte für das Internet und Online-Kommunikation. Er hält Vorträge und hat schon mehrere Bücher verfasst. Sein neuester Titel: „Digitale Aufklärung. Warum uns das Internet klüger macht“ mikado: Herr Cole, wenn ein unzufriedener Bauherr im Internet Rabatz macht, ist das dann schon ein Shitstorm? Tim Cole: Das ist eine Beschwerde. Zum Shitstorm wird es erst, wenn sich viele Hunderte oder Tausende von Menschen damit identifizieren und in die gleiche Kerbe schlagen. Das ist dann wie eine losgetretene Lawine, die nicht mehr zu stoppen ist. Trotzdem, auch hartnäckige Beschwer den können dem Geschäft schaden. Sehen Sie für mittelständische Unternehmen größere Chancen oder Gefahren im Internet? Unternehmen, ob große oder kleine, stehen heute unter strenger Beobachtung. Die Transparenz des Internets ist wie ein Schweinwerfer, der gnadenlos jede Falte im Gesicht ausleuchtet. Jedes Fehlverhalten gegenüber einem Kunden oder auch nur eine vom Kunden empfundene Unfairness rächt sich sofort. 42 Das ist für Firmen neu, denn bisher kontrollierten sie ja weitgehend das, was über sie irgendwo zu lesen stand. Sie schrieben die Anzeigentexte, die Broschüren, die Wurfsendungen, die der Kunde zu sehen bekam. Heute schreiben die Kunden selbst und verbreiten das Geschriebene kostenlos übers Internet. Das ist neu für die Unternehmen. Sie müssen lernen, mit Kunden auf Augenhöhe zu kommunizieren, und damit tun sich viele sehr, sehr schwer. Wie kann eine Firma auf Kritik aus Blogs und Foren reagieren? Mit Ehrlichkeit. Wenn sie einen Fehler gemacht haben, bitte zugeben und auf den Kunden zugehen, ihm eine Lösung anbieten oder sich zumindest entschuldigen. Und das muss sehr schnell passieren, denn jede Minute, die man dem Shitstorm Zeit lässt, sich zu entfalten, macht es schwerer, gegenzulenken. mikado 4.2014 Manchmal ist es auch ein ungleicher Kampf: wenn zum Beispiel jemand unter einem Pseudonym eine bekannte Marke angreift. Natürlich. Aber wer hat denn gesagt, dass das Leben fair sei? So ist nun mal die Realität im Internet-Zeitalter, und je schneller sich die Unternehmen darauf einstellen, desto besser können sie damit fertig werden. Lamentieren hilft da gar nichts. Im Internet steht sehr vieles. Prüfen Sie beim Surfen im Netz, wer was geschrieben hat? Etwas überspitzt: 99 Prozent dessen, was im Internet steht, ist Müll. Aber für das eine Prozent wertvolle und verwertbare Information lohnt sich das Ganze. Es gehört zu der neuen Medienkompetenz des Einzelnen, zu unterscheiden und ein Gefühl dafür zu entwickeln, was wahr und was nicht. Viele von uns müssen das erst ▪ noch lernen. LOPEZ-FOTODESIGN/LUXHAUS Management Äußerungen über das Unternehmen aus seinem Blog. Zu einem solchen Vorgehen rät Marketing-Leiterin Seufert auch anderen Betroffenen: „Wenn der Kunde sehr hartnäckig ist, sollte man das Ganze zur Chefsache machen.“ Denn es mache Eindruck, wenn der Chef persönlich das Gespräch sucht und dem Kunden werde damit klar, wie ernst sein Anliegen genommen wird. Auf diese Weise könne man den Kunden schließlich dazu bringen, seine Kritik konstruktiv einzubringen. ▴▴Solche Häuser baut Luxhaus. Und neben dem Hausbau kennt sich das Unternehmen nun bestens mit der Kommunikation im Internet aus externer Mitarbeiter intensiv um die Facebook-Seite des Unternehmens: „Da können wir jetzt innerhalb von Minuten auf Anfragen und Aussagen antworten“, sagt Marketing-Leiterin Seufert. Ziel sei es, einen offenen Umgang mit Kunden und Interessenten zu pflegen und das auch so zu vermitteln. „Wir wollen dem Kunden Lösungen bieten, wenn er mal ein Problem hat. Das gibt ihm die Sicherheit, nicht alleingelassen zu werden“, ist Seufert überzeugt. Das bieten soziale Netzwerke ▸▸ Die Reichweite sozialer Netzwerke ist immens. Es sind keinesfalls nur Teenager aktiv, sondern viele Kunden und potenzielle Kunden. ▸▸ Durch eine Kommunikation auf Augenhöhe lernen Unternehmen ihre Zielgruppe besser kennen. So können Unternehmer Feedback aufnehmen, umsetzen und die Firmenstrategie optimieren. Tobias Bunk, Kissing ▪ Klage stand nicht zur Debatte Natürlich hatte sich Luxhaus auch extern beraten und dabei unter anderem von möglichen Unterlassungsklagen gehört. Carolin Seufert: „Dagegen haben wir uns ganz bewusst entschieden, denn Fehler können passieren, entscheidend ist nur, wie damit umgegangen wird.“ Aktuell und für die Zukunft ist das Unternehmen in jedem Fall gerüstet. Es beobachtet nun konstant Blogs und Bewertungsportale, um im Fall des Falles schnell reagieren zu können. Außerdem kümmert sich ein www.mikado-online.de Fünf Prinzipien für Facebook & Co. ▸▸ Facebook, Twitter & Co sind Echtzeitmedien. Sie ermöglichen Unternehmen einen direkten Dialog mit der gewünschten Zielgruppe. ▸▸ Firmen können einen informativen, kommunikativen Mehrwert für ihre Zielgruppe schaffen. Wichtig ist dabei abwechslungsreicher Content. ▸▸ Authentisches und glaubhaftes Verhalten sind unerlässlich: Achten Sie darauf, nicht von oben herab oder aufgesetzt zu wirken. Mehr Richtung Du-und-Du. ▸▸ Die Community respektieren: Bei den Nutzern darf man keine unerfüllbaren Erwartungen wecken oder ihnen falschen Versprechungen machen. ▸▸ Anderes Leseverhalten in sozialen Medien: Texte werden nur überflogen. Daher sollte man kurz und verständlich schreiben. 43 JOSKE038, ISTOCKPHOTO.COM Management Büro kompakt Clever gelöst Lukrativere Aufträge gewinnen Viel Aufwand, wenig Ertrag – so macht das Unternehmerleben keinen Spaß. Mehr Erfolg versprechen unter anderem ausgesuchte Zielgruppen und Klartext im ersten Kundengespräch. Z ehn Angebote, zwei bis drei Aufträge: Zimmermeister Bernhard Bechtold in Deißlingen hatte vor einigen Jahren genug vom klassischen Angebotsfrust. Schließlich arbeitete er beim Ausfüllen von Leistungsverzeichnissen nicht nur viele Stunden „für den Papierkorb“, sondern musste sich die zählbaren Aufträge auch noch mit schlechten Preisen erkaufen. Viel Aufwand, wenig Ertrag – so macht das Unternehmerleben wenig Spaß. Attraktive Zielgruppe Weg vom ertraglosen Ausschreibungsgeschäft, hin zu den interessanten Privatkunden: Als Partner von Einer.Alles.Sauber. bietet die Zimmerei Bechtold heute hochwertige Modernisierungsleistungen für die attraktive Zielgruppe der über 50-jährigen Eigenheimbesitzer an. 44 Diese Kunden werden gezielt mit Kleinanzeigen, Postwurfsendungen und Internetempfehlungen angesprochen. Spreu vom Weizen trennen Schon beim ersten Kontakt versucht Ursula Bechtold mithilfe eines Fragenkatalogs die echten Interessenten von den Angebotsjägern zu unterscheiden. Wenn die Zuordnung nicht eindeutig ist, bietet sie die Beratungsleistung gegen Gebühr an. Kommt der Auftrag nicht zustande, ist der Aufwand für das Angebot wenigstens zum Teil abgedeckt. Klartext im Kundengespräch Beim Termin nimmt sich Bernhard Bechtold dann richtig Zeit für seine Kunden: Er erkundigt sich intensiv nach ihren Wünschen und Zielen, mikado 4.2014 über die auszuführenden Arbeiten wird konkret erst im zweiten Schritt gesprochen. Um sein Angebot auf den finanziellen Rahmen des Kunden abstimmen zu können, fragt er das Budget ab. Ein heikles Thema, bei dem es oft nicht einmal mit viel Fingerspitzengefühl gelingt, den wahren Investitionsspielraum herauszubekommen. Bechtold löst diese Unsicherheit, indem er dem Kunden drei Ausführungsvorschläge präsentiert. „Damit erklären wir dem Kunden, wie wir seine Wünsche realisieren wollen“, sagt er. Obwohl Bechtold für jedes Angebot locker acht bis zehn Stunden investiert, lohnt sich die Mühe: Er und seine Frau haben im vergangenen Jahr eine Auftragsquote von knapp 74 Prozent realisiert. Und das zu gewinnbringenden Preisen. Matthias Mester, Eslohe www.einer-alles-sauber.de ▪ Promotion Dach + Holz International 2014 Holzfaserdämmung Bewährte Platte in neuen Formaten G roßer Andrang herrschte auf der Dach + Holz International 2014 in Köln am Messestand des ökologisch orientierten Holzfaser-Wärmedämmverbundsystem-Anbieters Inthermo. Sehr zufrieden mit der Messe war denn auch Inthermo-Geschäftsführer Stefan Berbner (Dipl.-Holzbauing.). Innovative Details aus natürlichem Backkork Live -Vor führungen von Detail Applikationen rund um das Inthermo Wärmedämmverbundsystem (WDVS) zogen an den vier Messetagen zahlreiche Fachbesucher an. Die vorgestellten neuen Profile, Laibungen, Keile und Sockelstreifen aus Backkork passen in jeder Hinsicht sehr gut zu einer holzfasergedämmten Außenwand. Angetan von den neuen Detailprodukten zeigten sich denn auch Zimmermeister und -gesellen. Außerdem waren Stuckateure überzeugt von dem natürlichen Material, das sich genauso einfach und präzise wie die Inthermo Holzfaserdämmplatte HFD-Exterior Compact bearbeiten und verputzen lässt. www.mikado-online.de Verarbeiterfreundliche Holzfaser-Dämmplatte Weiter optimiert wurde auch die bewährte Holzfaserdämmplatte HFDExterior Compact: Die oberflächenfeste Dämm- und Putzträgerplatte mit ihrem etwas weicheren, hoch wärmedämmenden Kern steht künftig in noch mehr Dicken und Formaten Im WDVS von Inthermo nimmt die Compact eine Schlüsselrolle ein. Sie schützt vor Kälte, Hitze und Schall und ist Putzträger So wird’s gemacht: Sebastian Schmucker zeigte mehrmals, wie die neuen Details handwerklich korrekt ins WDVS integriert werden zur Verfügung. Die Platte wird im vorteilhaften Trockenverfahren hergestellt und weist durch eine modifizierte Fasergeometrie geringste Dickentoleranzen auf. Damit festigt sie weiter ihre Rolle als Herzstück des natürlichen Inthermo WDVS. In Kombination mit einem Inthermo HFD-EcoPerl Leichtputz kann sie sogar mit sehr dunklen Putzen unter Hellbezugswert 20 beschichtet werden – und bis Hellbezugswert 12 gibt es das mit voller InthermoGewährleistung. Ausführliche Informationen über das natürliche Holzfaser-WDVS, die Dämm- und Putzträgerplatte HFDExterior Compact, die neuen Backkork-Details, den HFD-EcoPerl Leichtputz sowie weitere Produk tinnovationen aus Ober-Ramstadt gibt es bei allen Inthermo-Fachberatern – die Kontaktdaten stehen auf der komplett neu gestalteten Website – oder auf Anfrage per Post. INTHERMO D-64372 Ober-Ramstadt Telefon 0 61 54/71-16 69 Fax 0 61 54/71-4 08 E-Mail info@inthermo.de www.inthermo.de Die Inthermo HFD-Exterior Compact eignet sich sowohl im Neubau als auch zur energetischen Sanierung 45 Holzfaser-Dämmplatte Auf den Prüfstand gestellt I nnovativ und interaktiv hat sich die Glunz AG auf der diesjährigen Dach + Holz International in Köln gezeigt. An vier Messetagen im Februar konnten Besucher dabei am Messestand selbst Produkte testen – und zwar das komplette Portfolio an optimal aufeinander abgestimmten Produkten rund um das Bauen und Dämmen mit Holz. Das passende Motto dazu lautete: „Agepan System macht’s fester“ „Der Fokus unseres Messeauftritts liegt in diesem Jahr ganz klar auf der hohen Festigkeit und Robustheit unserer Produkte“, hatte SalesManager Hans-Robert Holzer bereits 46 im Vorfeld betont. Im Herstellungsverfahren der Holzfaserdämmstoffe entsteht beispielsweise das innovative, asymmetrische Rohdichteprofil, dessen besonders feste Oberfläche für eine ausgezeichnete Stabilität und Druckfestigkeit der Dämmplatten sorgt. Asymmetrisches Rohdichteprofil der Dämmplatten Die Dämmplatten zeichnen sich schon bei der Verarbeitung durch ihre hohe Belastbarkeit und Strapazierfähigkeit aus. Und im Ergebnis überzeugt unter anderem ein optimaler Schutz vor äußeren Einflüssen, selbst mikado 4.2014 bei extremsten Wetterbedingungen durch Hagel und Sturm. Außerdem sorgen die Platten für das holzbautypisch angenehme Raumklima. Selbst ist der Besucher: Im Testcenter Auf der viertägigen Messe konnten Besucher die Festigkeit von Agepan System selbst auf den Prüfstand stellen: Als Testcenter konstruiert, war der 46 Quadratmeter große Messestand nicht nur ein visuelles Highlight, sondern bot eine Vielzahl an interaktiven Elementen. So simulierte der Hageltest die Krafteinwirkung eines Hagelkorns auf die Holzfaser- und Promotion Dach + Holz International 2014 Viele Besucher drängten auf der Dach + Holz International 2014 zum Messestand der Glunz AG, um das Agepan System zu testen Holzfaserdämmplatten von Agepan System. Um die Widerstandsfähigkeit der Produkte zu testen, wurde hierzu ein Stahlkegel aus etwa einem Meter Höhe durch einen vertikal ausgerichteten Plexiglaszylinder auf das Plattenmuster fallen gelassen. Beim Regentest stellte ein Beregnungsmodell die Beständigkeit der Agepan-Dämmstoffe gegen Wassereinflüsse unter Realbedingungen nach und zeigte darüber hinaus die Zuverlässigkeit des Nut- und Federprofils. Materialprobe: Drei Produktmuster im Fühltest Der Fühltest am Stand bestand aus drei mit Produktmustern ausgestatteten „Black Boxes“. Durch jeweils zwei Ausfräsungen konnten die Besucher dabei haptische Unterschiede der Materialien mit ihren Händen erfühlen. Neues Maskottchen macht Stimmung auf der Messe „Selbst ist der Mann“, hieß es dann beim Montagetest. An einem realen Wandaufbau konnten die Besucher selbst – unter anderem mit vorhandenen Akkuschraubern – die gute und schnelle Verarbeitung der Holzfaserdämmplatte Agepan THD als Installa- www.mikado-online.de tionsebene testen. Neben den Produktpräsentationen war außerdem das neue Maskottchen von Agepan System ein besonderer Hingucker und Stimmungsmacher rund um den Messestand: Ein lebensgroßer CrashTest-Dummy im markentypischen Design brachte so manchen Besucher durch seine charmant-aufdringliche Art zum Schmunzeln. AGEPAN SYSTEM c/o Glunz AG D-49716 Meppen Telefon 0 39 00 3/9 74 12 Fax 0 39 00 3/9 73 30 E-Mail info@agepan.de www.agepan.de 47 Promotion Dach + Holz International 2014 Dach-Neuheiten Creaton-Offensive bei Ziegel, Zubehör und Service Kleine Dächer zum Anfassen präsentierte Creaton auf der Dach + Holz International 2014 V iele technische Neuerungen und weitere Service-Leistungen hat Creaton auf der Dach + Holz 2014 in Köln präsentiert. Ob die Dachziegel „Maxima“ und „Titania“, das Zubehörsortiment, das für vollkeramische Schönheit mit noch mehr Sicherheit steht, zeitsparende Dienstleistungen wie der Schneelast-Assistent oder die For tbildungsangebote des Creaton | Campus: Die Angebote des Dachziegelherstellers stießen auf großes Interesse. „Mit ganzheitlichen Paketen bei Produkten und Serviceleistungen wollen wir das Geschäft unserer Kunden besser machen“, 48 sagt dazu Stephan Führling, Vorstand der Creaton AG. Und genau das spiegelt sich auch in den Unternehmenszahlen der Creaton AG wider, die 2013 trotz widriger Umstände eine sehr gute Entwicklung genommen hatten – mit optimistischem Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014. „Maxima“ ist der optimierte Sanierungsziegel Den Sanierungsziegel „Maxima“ präsentierte Creaton auf der Messe frisch überarbeitet mit einer DesignVeränderung, die zu einer weiteren Leistungssteigerung führt. Zur Ver- mikado 4.2014 besserung des optischen Deckbildes wurde die Fußkante im Bereich des Deckwulstes geschlossen. Dies bewirkt zudem einen verbesserten Widerstand gegen Windlasten. Das gilt auch für den neu geschaffenen Stufenfalz an der Seitenverfalzung. Die aerodynamische Fußkante ist harmonisch in das Gesamtdeckbild integriert. Dies trägt auch zu einer erhöhten Regeneintragssicherheit bei. Nicht zuletzt überzeugt „Maxima“ bei Sanierungen durch seine große Anpassungsfähigkeit an die bestehende Lattung mittels flexiblem Decklängenspiel. Promotion Dach + Holz International 2014 „Titania“ – flexibel fürs Flachdach, mit maximalem Verschiebespiel Brandneu ist der Großformatziegel „Titania“: Er ist sowohl in seinen Maßen (32,5 × 52 cm) als auch in seinen Produkteigenschaften von beeindruckender Größe. Denn mit seinem „10er Format“, also einem überdurchschnittlich wirtschaftlichen Quadratmeterbedarf von 9,2 bis 10,2 Stück, positioniert sich dieser Flachdachziegel zwischen den Modellen „Balance“ und „Futura“. Mit etwa 40 mm Verschiebespiel verfügt er über ein sehr großes Überdeckungsverhältnis. Das macht ihn extrem flexibel und erleichtert so die Verarbeitung. Technisch verfügt der Ziegel über eine ausgeprägte Verfalzung mit neuester Labyrinthtechnik. Das garantiert eine sehr gute Regeneintrags- und Windsogsicherheit, sodass er mit Zusatzmaßnahmen bis zu einer Dachneigung von 10 Grad einsetzbar ist. Das kommt dem Trend zu immer flacheren Dachneigungen entgegen. Außerdem hat der Bauherr bei „Titania“ die Wahl zwischen den drei „Nuance“-Engobenfarben Kupferrot, Schieferton und Schwarz matt sowie den beiden „Finesse“-Glasuren Weinrot und Schwarz. Noch besserer Service für den Kunden Seit vergangenem Jahr stehen in den Fachregeln verschärfte Anforde- Der Sanierungsziegel Maxima hat einen neuen Stufenfalz an der Seite bekommen. Auch die Optik wurde angepasst OPTIMIERTER SPOILER AERODYNAMISCHE FUSSKANTE verlässliche Informationen zur Regellieferzeit der Produkte sowie zu den Verpackungseinheiten der jeweiligen Artikel in den neuen Preiskatalog aufgenommen. rungen an die Schneelastsicherheit. Unter www.schneelast-assistent.de finden Dachhandwerker bei Creaton kostenlos objektindividuelle Berechnungen der erforderlichen Schneesicherungsmaßnahmen – sowohl zum Schutz der Verkehrswege als auch zur statischen Sicherheit. Im Rahmen der Service-Offensive der Creaton AG, die auch 2014 wieder die Bedürfnisse der Kunden verstärkt im Fokus hat, wurden unter anderem In Präsentationen führte Creaton durch das Sortiment. Ein Teil davon waren auf der Messe auch Lösungen für die Schneesicherung Weitere Angebote im Creaton-Campus Die im vorigen Jahr erfolgreich gestartete Weiterbildungsplattform Creaton | Campus ging mit einem noch stärker an die Wünsche der Kunden und Partner angepassten Themenangebot in die zweite Seminarsaison. Somit steht für den Tondachziegelhersteller auch 2014 die marktgerechte Vermittlung von Fachwissen aus der Praxis für die Praxis klar im Mittelpunkt. Das Programmheft mit allen Details und den aktuellen Seminarthemen des Jahrgangs 2014 kann per E-Mail unter campus@creaton.de angefordert oder online auf www.creaton-campus.de eingesehen werden. CREATON AG D-86637 Wertingen Telefon 0 82 72/86-0 Fax 0 82 72/86-500 E-Mail vertrieb@creaton.de www.creaton.de www.mikado-online.de 49 Promotion Dach + Holz International 2014 Akustikpaneele Ladenburger fängt den Schall ein Die Akustikelemente von Studio Line Plus absorbieren 70 Prozent des Schalls und können auch nachträglich angebracht werden StudioLine Plus wird in Form von 248 cm × 13,6 cm großen Brettern auf Lager produziert. Zu jedem Brett gehören jeweils sechs Befestigungsklammern, die sowohl im Trocken- als auch im Holzbau verwendet werden können. „Zur Montage wird die Befestigungsklammer mit der Unterkonstruktion verschraubt. Anschlie- Mithilfe von Nut und Feder können die Elemente einfach ineinandergesteckt werden L aut hallende Räume stören jedes Wohn- und Arbeitsumfeld. Die Lösung dafür bietet nun Ladenburger mit „StudioLine Plus“: Das ist eine zeitlose Holzvertäfelung, die mit wenigen Handgriffen nachträglich an Decken und im oberen Drittel der Wände angebracht werden kann. Ergebnis: Mit der Akustikpaneele StudioLine Plus wird der Geräuschpegel minimiert und die Verständlichkeit des gesprochenen Wortes verbessert. Akustikpaneele nehmen 70 Prozent des Schalls auf Das Akustikelement besteht aus drei Schichten: Die Oberfläche zieren schmale Leisten aus astfreier süddeutscher Weißtanne mit ausschließ- lich geradlinigen Jahresringen, wofür ein spezieller Einschnitt sorgt. Die 8 mm dicken und 18 mm breiten Leisten sind in einem halben Zentimeter Abstand voneinander angeordnet, sodass eine hochmoderne lineare Optik entsteht. „Darunter liegt eine ökologische Holzfaserdämmplatte, die den Schall im Raum sowie den von außen absorbiert“, sagt Markus Hauber, Betriebsleiter bei den Holzwerken Ladenburger in Geithain. Laut Prüfprotokoll nach DIN EN ISO 354 besitzt das Holz die Schallabsorptionsklasse C bei einem Absorptionsgrad von 0,70 w. Das heißt, 70 Prozent des Schalls werden durch die Akustikpaneele aufgenommen. 50 mikado 4.2014 ßend kann der Holzfaserteil des Brettes einfach auf die zwei Dornen der Klammer gesteckt werden, die sich fest in das Material krallen“, erklärt Hauber. Da die Elemente mit Nut und Feder ausgestattet sind, können die weiteren Bretter leicht angesteckt werden, sodass die Befestigung völlig unsichtbar bleibt. Die baubiologisch getestete Dämmplatte speichert durch ihre dämmenden Eigenschaften Wärme im Hausinneren und hält Kälte ab, wodurch weniger Heizenergie benötigt wird. Die Täfelung ist in den Ausführungen „Plus“ inklusive Absorberschicht und „Solo“, das heißt ohne Absorber und damit prallwandtauglich, erhältlich. Ladenburger GmbH D-73441 Bopfingen-Aufhausen Telefon 0 73 62/96 05-0 Fax 0 73 62/96 05-2 00 E-Mail info@ladenburger.de www.ladenburger.de Promotion Dach + Holz International 2014 Großflächenziegel Erlus-Riese trotzt Hagelschlag W enn golfballgroße Hagelkörner in rasanter Geschwindigkeit vom Himmel fallen, können auf den Dächern große Schäden entstehen. Einer der robustesten Dachziegel bei Hagel ist der Großflächenziegel E 58 Plus von Erlus. Als bisher einziger Ziegel in Europa überzeugt er mit Hagelwiderstandsklasse 5 – der maximal mögliche Wert. Dies ergab kürzlich eine Prüfung des Instituts für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung (IBS) in Linz/Österreich. Beschuss mit 5 cm großen Hagelkörnern Gemäß der geltenden VKF-Prüfbestimmung für Ziegel wurde dort in mehreren Tests eine Fläche aus E 58 Plus Dachziegeln mit Hagelkörnern im rechten Winkel zur Fläche beschossen. Der Durchmesser der Hagelkörner betrug dabei bis zu 5 cm, die Geschwindigkeit 30 m/s. Die Prüfung erfolgte mit und ohne Sturmklammern, um alle Fälle aus der Praxis zu berücksichtigen. Erlus präsentierte auf der Messe Dach + Holz in Köln den extrem bruchsicheren Großflächenziegel E 58 Plus Investition in widerstandsfähigen Ziegel lohnt sich Das Ergebnis des Hageltests: Der E 58 Plus blieb selbst bei den 5 cm großen Hagelbällen vollständig unversehrt und erzielte dadurch die höchste Hagelwiderstandsklasse 5. „Wenn man bedenkt, dass die größten Schäden an Gebäuden aus Naturereignissen in Deutschland 2013 nicht durch das Hochwasser, sondern durch die Hagelstürme im Sommer entstanden sind, wird deutlich, dass sich die Investition in einen widerstandsfähigen Ziegel lohnt – besonders in traditionell sturmgefährdeten Regionen“, erklärt Guido Hörer, Gesamtleiter Marketing und Vertrieb der Erlus AG. Denn wenn ein Dach durch Hagelschlag beschädigt ist, verliert es seine Funktion und Regen kann ins Gebäudeinnere eindringen – die Folgeschäden können immens sein. „Wir freuen uns, dass unser größter Dachziegel die besten Werte im Hageltest erzielen konnte. Das ist eine Bestätigung für unsere hohen Qualitätsstandards“, sagt Hörer. Erlus AG D-84088 Neufahrn Telefon 0 87 73/18-0 Fax 0 87 73/18-113 E-Mail info@erlus.com www.erlus.de Bei Hageltests hat E 58 Plus sehr gut abgeschnitten Der E 58 Plus ist nicht nur sehr wirtschaftlich, sondern überzeugt auch mit der Hagelwiderstandsklasse 5 www.mikado-online.de 51 Promotion Dach + Holz International 2014 Schwertsäge Univers SSU 200: das Multitalent für den Holzbau 52 mikado 4.2014 Promotion Dach + Holz International 2014 Holzbau-Systemwelt Festool mit neuen Perspektiven Z ur Dach + Holz International hat Festool in Köln auf rund 170 Quadratmetern seine Svstemwelt präsentiert. Bereits seit dem Herbst 2013 bündelt das Unternehmen alle Kräfte in der Marke Festool und integriert auch die Protool-Top-Produkte bei Festool. Auf der Messe bot Festool nun erstmals seine erweiterten Anwendungsfelder mit Systemlösungen auch für den Holzbau und für den Bereich Renovieren und Sanieren an. Damit hat die bisher insbesondere auf das Schreinerhandwerk spezialisierte Premiummarke nun alles aus einer Hand parat: von der Grob- bis zur Feinarbeit, in bewährter Festool-Qualität. Beim Messeauftritt in Köln stand auch das Dienstleistungspaket „Service all-inclusive“ im Fokus. Das Rundum-Sorglos-Paket enthält einen 36-monatigen Schutz vor Reparaturkosten (Verschleißteile inklusive) und vor Diebstahl sowie eine Zufriedenoder-Geld-zurück-Garantie und eine zehnjährige Ersatzteilverfügbarkeit. Neu bei Festool Speziell für den Holzbau stellte Festool auf der Messe seine neuen Schwertsägen Univers SSU 200 und www.mikado-online.de Bild oben: Die Netzbohrmaschine Quadrill ist mit nur 1,7 kg ein echtes Leichtgewicht Bild rechts: Die drehmomentstarken und robusten Quadrive Akkuschrauber schaffen Speed und Power bis zu 3800 U/min Kostenlos ist „Service all inclusive“ von Festool. Das Paket schützt zum Beispiel 36 Monate lang vor Reparaturkosten IS 330 für den mobilen Einsatz auf der Baustelle vor. Auch dabei war der neue, kompakte Akku-Bohrhammer BHC 18 mit großer Schlagkraft und integrierter Vibrationsdämpfung und das drehmomentstarke und robuste Akku-Sortiment Quadrive. Am Start war ebenso der neue Akku-Trockenbau-Schrauber Duradrive mit Start/Stop-Funktion. Er garantiert besonders schnelle und komfortable Serienverschraubungen von Gipskartonplatten. Die neue, net zb etrieb ene Bohr maschine Quadrill überzeugt mit der Kombination von „Kraft beim Schrauben“ und „Präzision beim Bohren“ – bei Holz genauso wie bei Metall. Außerdem bietet Festool mit dem Diamant- Trennsystem DSC eine saubere Lösung zum Trennen und Schleifen unterschiedlicher Baustoffe an – ohne gesundheitsschädliche Staubwolken aufzuwirbeln. Zudem zeigte der Hersteller seine Zimmerei-Handkreissägen HK 132, seine Balkenhobel PL 205 und PL 245 sowie den Kettenstemmer CM 150. Feedback zur Dach + Holz „Durch unseren Messeauftritt zur Dach + Holz konnten wir dem Zimmereihandwerk sehr anschaulich den Übergang von wesentlichen Teilen des Protool-Sortiments in die Marke Festool vorstellen“, sagt René Kruk, Geschäftsführer von Festool DACH. „Besonders gut kamen dabei unser neuer Akku-Bohrhammer BHC 18 mit enormer Schlagenergie sowie der starke, aber gleichzeitig handliche Akku-Schlagbohrschrauber Quadrive und unser Rundum-Sorglos-Paket Service all-inclusive an.“ Festool Group GmbH & Co. KG D-73240 Wendlingen a.N. Telefon 0 70 24/804-2 40 10 Fax 0 70 24/804-2 06 99 E-Mail info@tts-festool.com www.festool.de 53 Promotion Dach + Holz International 2014 Zellulose-Dämmung Automatisiertes Einblasen von Isocell Gesteuert wird per Touch-Screen. Eine Wiegeeinheit sorgt für die exakte Dichte des Dämmstoffs Das neue Einblassystem Isoblow Elements wird mittels Kran auf das zu befüllende Element gesetzt G leich mehrere Neuheiten präsentierte Isocell, der österreichische Spezialist für Zellulosedämmung, Luftdichtheitssysteme und Einblastechnologie, auf der Dach + Holz 2014 in Köln. Im Zentrum stand dabei das Einblassystem „Isoblow Elements“. Einblassystem für industrielle Holzbauteilefertigung Mit dem Einblassystem Isoblow Elements können einseitig beplankte Holzbauelemente gedämmt werden. Per Touchscreen gesteuert, verfügt es über 16 verschiedene Programme zur optimalen Befüllung: Je nach Beschaffenheit der Elemente legt der Handwerker die relevanten Parameter von den Gefachgrößen bis zu den Elementlängen und -breiten fest, den Rest erledigt die „Elements“ vollautomatisch. Details wie Fenster oder Schrägen, etwa bei Giebelwandelementen, können somit schon vorab programmier t werden. Außerdem erfasst das System das Gewicht der Elemente – zur Überwachung und Dokumentation der 54 Dämmstoff-Rohdichte. Zentral für die Qualitätssicherung ist hier die Eingabe des Sollgewichts: Der Verarbeiter gibt es vor, das System rechnet die Dämmstoffmenge auf das Gefach um und zeigt nach dem Einblasen das IstGewicht an. „Einfach gesagt: Wenn die Anzeige von rot auf grün wechselt, ist die nötige Materialmenge im Gefach. Das gibt dem Verarbeiter Sicherheit und spart Zeit“, erläutert Gabriele Leibetseder, technische Leiterin bei Isocell. Das Elements-Einblassystem führt unter anderem zu vereinfachten Fertigungsschritten. Denn durch das Befüllen einseitig beplankter Elemente Die neue Omega Udo s 330 ist eine diffussionsoffene, schweißbare Dachbahn entfällt das Bohren und Wiederverschließen von Einblasöffnungen. Bei sensiblen Beplankungen wie Gipsfaserplatten besteht somit keine Bruchgefahr. Und: Es gibt nur noch eine Einblastechnik für alle Dämmstärken und alle Beplankungsmaterialien. Die einseitig offenen Elemente bieten zudem die Möglichkeit einer zusätzlichen optischen Qualitätskontrolle. Die Isoblow Elements funktioniert zudem mit jeder leistungsstarken Isoblow-Einblasmaschine und lässt sich in bestehende Fertigungsabläufe sehr leicht integrieren. Neue Dachbahn für belüftete und unbelüftete Steildächer Premiere feierte auch die neue Dachauflegebahn Omega Udo s 330. Dabei handelt es sich um eine diffusionsoffene, schweißbare Dachbahn zur direkten Verlegung auf die Wärmedämmung oder die Holzschalung. Die Feuchtigkeit aus dem Gebäudeinneren kann in Form von Wasserdampf durch die Unterdachbahn nach außen entweichen, während diese gleichzeitig Schlagregendichtheit gewährleistet. Die Dachbahn eignet sich für belüftete und unbelüftete Steildächer. ISOCELL GmbH A-5202 Neumarkt am Wallersee Telefon +43 (0) 62 16/41 08-0 Fax +43 (0) 62 16/79 79 E-Mail office@isocell.at www.isocell.at mikado 4.2014 Promotion Dach + Holz International 2014 „Ein Dach vom Fach“ erreicht einen Schallschutzpegel von bis zu 57 Dezibel. Präsentiert wurde das System auf der Dach + Holz International 2014 in Köln Schallschutz Komplettlösung „Ein Dach vom Fach“ D ie Dachziegelwerke Nelskamp (Schermbeck) und der Dämmspezialist Deutsche Rockwool (Gladbeck) haben eine leistungsfähige Komplettlösung für das Schrägdach entwickelt. Die Kombination aus Nelskamp-Dachpfannen und Rockwool-Steinwolle ist besonders schalldämmend, wie Untersuchungen nun gezeigt haben. Schallschutzpegel bis 57 Dezibel Der Dachaufbau „Ein Dach vom Fach“ hat hierfür Schallschutzprüfungen eines unabhängigen Institutes durchlaufen: Die Tests ergaben, dass die Kombination von Nelskamp-Dachpfannen und Rockwool-Steinwolle mit einem Schallschutzpegel bis zu 57 Dezibel (dB) besonders gut vor Lärm schützt. Damit werden auch die Anforderungen an die Luftschalldämmung von Außenbauteilen bis zu 80 dB erfüllt, wie www.mikado-online.de sie zum Beispiel in Flughafennähe erreicht werden. „Ein Dach vom Fach“ ist eine Kombination eines Nelskamp-Dachsteins mit der Oberfläche „Longlife“ oder des Flachdach-Ziegels F 12 Ü – Nord mit der Rockwool-Aufsparrendämmplatte „Masterrock GF“ sowie einer „Klemmrock 035“-Zwischen- sparrendämmung. Dieser Aufbau erfüllt die Energie-Einsparverordnung (EnEV) 2014 und die Anforderungen an ein Bauteil mit dem Feuerwiderstand F30. Eingedeckt wird mit dem Dachstein in der Oberfläche Longlife oder F 12 Ü – Nord von Nelskamp Geprüft. Garantiert. Sicher. Nelskamp und Rockwool sind DachSpezialisten, die in Deutschland produzieren und hohe Materialqualität gewährleisten. Dachsteine, Dachziegel und Steinwolle-Produkte sind nichtbrennbar und stellen demnach höchsten Brandschutz sicher. Zudem ist die Rockwool-Dachdämmplatte „Masterrock GF“ gemäß GS BAU 18 durchsturzsicher. Dachziegelwerke Nelskamp GmbH D-46514 Schermbeck Telefon 0 28 53/91 30-0 Fax 0 28 53/37 59 E-Mail vertrieb@nelskamp.de www.nelskamp.de 55 +pTTZ[VMM UHNLS;@7 00 (<-/63A +pTTZ[VMM ZJOYH\IL+: WH[LU[PLY[ (<-/63A +pTTW\[a ZJOYH\IL+7: WH[LU[PLY[ ORIGINAL EICHEN-HOLZNÄGEL EICHEN-RUNDSTÄBE (<-/63A Auf den Nagel kommt es an, wenn es die optimale Verbindung sein soll! Keine mühsame Einzelanfertigung. Wir fertigen in Serie in verschiedenen Größen und Formen aus massivem Eichenholz. +pTTZ[VMM ILMLZ[PNLY=; Holznagelproduktion Osterfeldstr. 1 · 49326 Melle Tel.: 0 54 29/92 90-0 Fax: 0 54 29/92 90-50 E-Mail: info@holznaegel.de Internet: www.holznaegel.de (<-),;65 4(<,9>,92 +pTTZ[VMM ZJOYH\IL+2 +.)45Y (<-/63A .TI/ Unternehmermagazin 9HOTLKLZ[Y +(S[LUH Vorgefertigte Wand-, Dach-, Decken- und Gaubenelemente -YPLKY;Y\YUP[.TI/' [VUSPULKL in allen Varianten mit U-Zeichen inklusiv Arbeitsvorbereitung liefert – schnell - preiswert 73084 Salach – Tel. 07162/ info@holzbau-moser.de 09634 Hirschfeld – Tel. 035242/62349 hirschfeld@holzbau-moser.de ;,3 -(? O[[W!^^^;Y\YUP[-YPLKYKL Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Tel.: +49 82 33.23-71 35 Fax: +49 82 33.23-71 11 Produkte Spezial Fassadentafeln Fassadensystem Farbe ans Haus Holz und Glas, das passt Eine Systemlösung für Fixverglasungen bietet das FascoFassadensystem von Knapp. Das Fasco-Profil verbindet bei Pfosten-Riegelbauweise die lastabtragenden Eigenschaften von Glas und Holz. Durch das Fassadensystem wird das Glas als aussteifendes Bauelement effektiv genutzt oder kann als Fixverglasung eingesetzt werden. Zwei Anwendungen sind mit dem Profil somit möglich: zum einen nichttragende Fixverglasungen ohne Einschränkung der Glasdimensionen und Gebäudeklasse ab 60 mm Ansichtsbreite. Und zum anderen statisch tragende Verglasungen zur Gebäudeaussteifung mit 80 mm Ansichtsbreite. Für die passende Optik sorgen hier Design-Pfosten. Knapp GmbH ı D-85609 Aschheim Telefon 0 89/9 04 75 56-0 ı www.knapp-verbinder.com Für die farbechte Bekleidung von Fassaden und zur Ausführung von Verkleidungsdetails rund ums Dach entwickelte das Unternehmen Rockpanel die Fassadentafeln der Serie „Rockpanel Colours“. Sie bestehen aus Basaltgestein. Die Platten werden in 100 Farben angeboten, die in fünf Material- bzw. Themengruppen unterteilt sind: Grau/ Blei, Gelb/Sand, Rot/Terra, Grün/Meer, Blau/Luft. Alle Platten und Farben sind in zwei Ausführungen lieferbar: „Durable“ wird für Standardanwendungen mit geringer mechanischer Beanspruchung verwendet, wie sie an Fassaden, Dachrändern, Traufverkleidungen und Dachgauben zu erwarten sind. „Xtreme“ gibt es für höhere Anforderungen. Vor Ort kann der Zimmerer die Tafeln laut Unternehmen mit im Holzbau üblichen Werkzeugen ver- und bearbeiten. ROCKWOOL B.V. / ROCKPANEL Group ı D-45964 Gladbeck Telefon 0 20 43/40 81 85 ı www.rockpanel.de ▴▴Bei einem Einfamilienhaus in Haselbach/Österreich kam das Fasco-Fassadensystem zum Einsatz Wintergarten Drinnen wie draußen In einem privaten Wohnhaus bei Coburg sind durchgängig Dreifach-Isolierverglasungen in hoch wärmegedämmten und dennoch schmalen AluminiumRahmenkonstruktionen von Schüco eingebaut worden. Die Fenster und Wintergartenverglasungen basieren auf dem System AWS 75.SI. Es beinhaltet ein breites Profilsortiment sowie unterschiedliche Öffnungs- und Beschlagvarianten. Großflächig zu öffnen ist der Wintergarten durch den Einsatz der Hebe-Schiebetüranlage ASS 70.HI und eine Tür, die Schiebetür und Dreh-Kippfenster kombiniert. Schüco International KG ı D-33609 Bielefeld Telefon 05 21/78 30 ı www.schueco.de www.mikado-online.de 57 Produkte Spezial Sonnenschutzglas Licht gewonnen, Energie gespart Das Haus der Berge im Nationalpark Berchtesgaden wird in Zukunft auf 17 000 Quadratmetern Hochgebirgsnatur präsentieren. Die Fenster des Gebäudes stammen von der Firma Arcon. Mit einem g-Wert von 25 Prozent sorgt das Sonnenschutzglas Sunbelt Scandic dem Unternehmen zufolge für einen hohen Wärmeschutz. Zusätzliche Verschattungs- oder energieintensive Klimatisierungsgeräte können dadurch eingespart werden. Die Lichtdurchlässigkeit der auf 1000 Quadratmetern im Dreifachaufbau mit dem Wärmedämmglas N33 eingebauten Verglasung liegt bei 53 Prozent, der Ug-Wert bei 0,6 W/(m²·K). arcon ı Flachglas-Veredlung GmbH & Co. KG ı D-91555 Feuchtwangen Telefon 0 98 52/67 00-0 ı www.arcon-glas.de ;`W:23 WOLFGANG CROCE/PREFA ;`W)3 ▴▴Fassade in Patina-Grün: So haben die Bauherren ihr Haus am Plattensee gestalten lassen Fassade Sturmsicher am Plattensee /(5:)9l.4(55.4)/*6 :JOYH\ILUMHIYPR (\MKLY/LPKL ) JOLU +L\[ZJOSHUK ;LS -H_! ^^^YHTWHJVT ,4HPS'YHTWHKL 58 Mit dem laut Unternehmen sturmsicheren Prefa-Produkt Prefalz in Patina-Grün hat eine Familie am ungarischen Plattensee ihr Einfamilienhaus ausstatten lassen. Das System bietet dem Planer eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten in den Bereichen Dach und Fassade, informiert der Anbieter weiter. An Zubehör gibt es unter anderem Regenrinnen, Hafte und Schneefangsicherungen. Und das Fassadensystem lasse viele Dach- mikado 4.2014 formen zu: vom geschwungenen Bogendach bis zu komplizierten Dachausbauten, Kuppeldächern oder großflächigen Dächern. Die Fassade ist rostfrei und auch mit Schutzfolie lieferbar. In Sachen Farbe gibt es 13 Ausführungen ab Lager. PREFA GmbH Alu-Dächer und -Fassaden D-98634 Wasungen Telefon 03 69 41/7 85-0 ı www.prefa.de Produkte Spezial Holz-Alu-Fenster Da seh’ ich Glas Wir geben Holz eine neue Dimension BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen, CNC-Abbund Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge Just-in-time-Lieferung frei Haus Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz Brettsperrholz (X-LAM) Optisch rahmenlose Ansichten bietet das neue AluminiumHolz-Fenster AHF 105 S Integral von Kneer-Südfenster. Denn der Blendrahmen lässt sich komplett überdämmen. Das Fenster bringt es auf eine schmale Ansichtsbreite von Rahmen und Flügel von 110 mm. Im Raum kommt Holz aufgrund von verdeckt liegenden Beschlägen ungestört zur Geltung. In der Ausführung mit der Holzart Fichte und einer Verglasung Ug = 0,5 mit warmer Kante bietet das Fenster eine Wärmedämmung mit einem Uw-Wert von bis zu 0,79 W/(m²K). Großformatige, tragende Wand-, Decken- und Dachelemente für den Wohnungs- und Kommunalbau sowie für den Industrieund Gewerbebau in Größen bis zu 3,50 m x 18,00 m D a m 6 3 · 41372 Niederkrüchten Tel +49/2163/89 88 0 · Fax +49/2163/89 88 87 www.derix.de · info@derix.de Industriestr. 24 · 49492 Westerkappeln Tel +49/5456/93 03 0 · Fax +49/5456/93 03 30 info@poppensieker-derix.de Kneer GmbH Fenster und Türen ı D-72589 Westerheim Telefon 0 73 33/83-0 ı www.kneer-suedfenster.de Holz-Alu-Fenster Schlank, die Schale Huber & Sohn bietet das Fenstersystem Vario 78 nun auch mit einer schlanken Alu-Schale an. Das flächenbündige Fenstersystem soll der Ansicht des Fensters so eine moderne und schlanke Optik geben. Das Fenster Vario 78-12.0 ist mit drei Dichtungen ausgestattet und erreicht in der Holzart Fichte einen Wert von Uw = 0,86 W/(m²K) und in Verbindung mit einer Dreifachverglasung: Ug = 0,5 W/(m²K). Huber & Sohn GmbH & Co. KG ı D-83549 Eiselfing Telefon 0 80 71/9 19-0 ı www.huber-sohn.de <9K?=@=AEFAK <=J:=KL=F<EE%MF<DM>L<A;@L@=ALKKQKL=E=:9KA=JL9M>?JGKK=J =J>9@JMF?&9:=J9M;@AFL=FKAN=>GJK;@MF?$ =FLOA;CDMF?$DA=>=JKA;@=J@=ALMF<NA=D=KE=@JKAF<<A=NL=J <=K=J>GD?K2 O=D;@=NGJL=AD=A@F=F<=JAFFGN9LAGFK>¥@J=J:A=L=LMF<OA=KA= <9NGFAF@G@=EE9KKHJG>ALA=J=FC¤FF=F$ N=JJ9L=FOAJA@F=FMFL=J2OOO&AKG;=DD&9L&?D=A;@O=J<=FKA= E=@JOAKK=F www.mikado-online.de 59 Produkte Spezial Ziegel Töne für die Wand Für Sanierungen und Neubauten bietet Wienerberger Argelite-Fassadenplatten an. Die Tontafeln sind in Deutschland in Sand, Vulkangrau oder Lachsrot erhältlich. Die Tonziegelfassade hat laut Unternehmen ein geringes Gewicht von 31 kg/m². Bis zu fünf Hakenstege auf der Rückseite der Tafeln sollen das Einhängen in Montageschienen erleichtern. Zur Lastabfangung dienen Unterkonstruktionen an der Außenwand, die der Zimmerer in Eigenregie aus Holz umsetzen kann. Und mit einer Nasssäge kann direkt auf der Baustelle maßgenau zugeschnitten werden. Fassadensystem Teil dir die Fassade ein Wienerberger GmbH ı D-30659 Hannover Telefon 05 11/6 10 70-0 ı www.wienerberger.de Das Fassadensystem Siding 202 von Werzalit bietet eine Deckbreite von 202 mm. Die entsprechenden Fassadenprofile werden nach der Stülpschalungstechnik waagerecht verlegt. Ihre Oberfläche ist plan und fein strukturiert. Die Profile sind vorgefertigt mit Nut und Feder sowie mit Ausstanzungen für Schrauben. Dadurch ist laut Unternehmen eine schnelle und problemlose Montage möglich. In 50 Farben sind die Profile erhältlich. Mit ihrer vorgefertigten Längsstoßverbindung können sie sowohl als Teilfassade als auch als Vollfassade eingesetzt werden. WERZALIT GmbH & Co. KG D-71720 Oberstenfeld Telefon 0 70 62/50-0 www.werzalit.de ▴▴In Frankreich bekam der Erweiterungsbau eines Kindergartens in Pagny-sur-Moselle eine Tonziegelfassade 'ƌŽƐƐŵĂŶŶĂƵ'ŵď,ΘŽ͘<' ƵƐƐĞƌĞDƺŶĐŚĞŶĞƌ^ƚƌ͘ϮϬ ϴϯϬϮϲZŽƐĞŶŚĞŝŵ dĞů͘нϰϵͬϴϬϯϭͬϰϰϬϭͲϱϭ &ĂdžнϰϵͬϴϬϯϭͬϰϰϬϭͲϵϯ ǁǁǁ͘ŐƌŽƐƐŵĂŶŶͲďĂƵ͘ĚĞ ŚŽůnjůĞŝŵďĂƵΛŐƌŽƐƐŵĂŶŶͲďĂƵ͘ĚĞ ZƵƉĞƌƚͲEĞƘͲ'LJŵŶĂƐŝƵŵ͕tĂŶŐĞŶŝŵůůŐćƵ 60 mikado 4.2014 Produkte Spezial Fassadentafeln ETERNIT/ WERNER HUTHMACHER Neue Farben für die Hülle Mit einer neuen Farbkollektion für die großformatigen Fassadentafeln Equitone Pictura stellt Eternit die Weichen auf Frühling. Auch für die farbige Gestaltung ganzer Gebäudehüllen aus einem Guss ist die Faserzementtafel geeignet. Als Systemdach kann sie ebenso für geneigte Dächer eingesetzt werden. Ihre stabile, UVgehärtete Oberfläche macht sie dem Unternehmen zufolge besonders kratzfest und verleiht ihr permanenten Graffitischutz. Farblich wird die neue Kollektion bestimmt von einer kühlen weiß-grau-schwarzen Linie und einer warmen Reihe in Beige-braun-Tönen. Hinzu kommen intensive aktuelle Farben. Eternit Aktiengesellschaft D-69126 Heidelberg Telefon 0 62 24/7 01-0 www.eternit.de SHERPA Connection Systems Die führende Technologie bei standardisierten Holzverbinder-Systemen DIE FÜHRENDE TECHNOLOGIE BEI STANDARDISIERTEN HOLZVERBINDER-SYSTEMEN Die Highlights im SHERPA Handbuch 02: 9Erläuterung des Online Vorbemessungstools 9Tabellen zur schnellen Auswahl des passenden Verbinders 9Umfangreiche Illustrationen zur Modellbildung 9QR-Codes – Geometriedaten sind somit einfach abrufbar 9Kenndaten sämtlicher SHERPA Produkte 9Nachweis der Tragfähigkeit u. a. bei Beanspruchung durch Torsion SHERPA Handbuch EFFIZIENT, FLEXIBEL, SICHER SHERPA CONNECTION SYSTEMS Kostenloses Exemplar per Mail anfordern oder auf unserer Website downloaden! SHERPA Connection Systems GmbH Badl 31, 8130 Frohnleiten office@sherpa-connector.com +43 (0) 3127 / 209 45 0 9Stahl- und Stahlbeton-Anschluss inkl. theoretischer Aufbereitung der Anschlussituation 9Rechenbeispiele, anschaulich und nachvollziehbar dargestellt ▴▴Neue Farben bietet Eternit für seine großformatigen Fassadentafeln an www.mikado-online.de 61 mikado Holzbau-Branchenführer Dämmstoffe Baustoffe Dach- und Wandelemente Nagelplattenkonstruktionen Abdichtungen Nahezu jede architektonische Form realisierbar! (3'03ODQHQ IU%DONRQHEHJUQWH'lFKHUXVZ KERSCHBAUM %DXGLFKWXQJHQ HAUS IU+RO]KlXVHU Tel.: (09847) 97 97-0 Triebweg 3, Buchheim 91593 Burgbernheim www.kerschbaum-haus.de DACH- UND WANDELEMENTE FÜR WIEDERVERKÄUFER DACH / WAND ab 29,– €/qm Tel: +49 (0) 5483 - 7394 - 0 1LOVVRQ([SRUW,PSRUW*PE+ 7HO)D[ www.fh-finnholz.de ZZZQLOVVRQJPEKGH Absturzsicherung Bauteile Massivholz Decken- und Wandsysteme LUX-top SDH-Z II ® PAVATEX Deutschland Hotline Technik + Verkauf Telefon +49 (0)7561 9855-0 Telefax +49 (0)7561 9855-30 mmstoffe Holzfaserdä rt zukunftsorientie www.st-quadrat.lu ökologisch & Bauplanschutz www.pavatex.de vattex de So wird gedämmt Brettschichtholz www.isover.de Dübelholz Brettstapel • kein Verschnitt durch Giebel und Türöffnungen • volle Querschnittstragfähigkeit/ Ausnutzung (Iy) • ohne Leim und Nägel • Holz-Beton-Verbund • individuelle sichtbare Deckenstrukturen/Kombin. 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Architekt und Bauherr Volker Wiese lebte in Potsdam und besaß eine Bauhaus-Villa. Das Bauamt der Stadt Potsdam erlaubte allerdings den Neubau eines 90 m langen, fünfgeschossigen Riegels auf der gegenüberliegenden Straßenseite und zerstörte mit der Verschattung das Gartenidyll. Die Folge: Der Architekt baute neu. In Berlin-Grunewald fand er ein passendes Grundstück. Geprägt durch die Erfahrung in Potsdam, entwarf Wiese ein zweischenkliges Gebäude, das durch die Anordnung seiner Baukörper nach außen die Privat sphäre des Bauherren sichert und nach innen ein geschütztes Atrium bildet. Der Entwurfsgedanke spiegelt sich in den Fassaden. Zum Straßenraum plante der Architekt eine glatte und nahezu geschlossene Fassade aus symmetrisch angeordneten HiMacs-Acrylstein-Platten. Kontrastierend dazu weist die innen liegende Fassade Vor- und Rücksprünge und große Fensterflächen auf. Das ausführende Architekturbüro Kaden Klingbeil setzte Wieses Entwurf als Holzrahmenkonstruktion mit Massivholzdecken um. Zudem entschieden sich beide für eine hinterlüftete Fassade. Diese montierten die Verarbeiter auf eine Aluminium-Unterrahmen-Konstruktion. Die Acrylstein-Elemente in der Farbe Alpine White ließ der Bauherr auf der Unterkonstruktion mit von außen nicht sichtbaren Hinterschnittdübeln befestigen. Für Klingbeil hat der Acrylstein folgende Vorteile: „Die tragende, raumabschließende, dämmende und feuchtigkeitsregulierende Außenwand weist gute wärmetechnische Eigenschaften auf. So benötigt die Holzrahmenkonstruktion im Zusammenspiel mit der Zellulose-Außendämmung einen Energiebedarf von lediglich 70 Prozent des geforderten Energiebedarfs eines Referenzobjektes nach EnEV 2009.“ Die winddichte und atmungsaktive Außenhülle kann vollkommen auf Dampfsperren verzichten. Die innenseitige, formaldehydfrei verleimte OSB-4-Tafel, die zugleich die Queraussteifung übernimmt, stellt lediglich eine Dampfbremse dar. Den äußeren Abschluss der Holztafel bildet eine zementgebundene, glasfaserbewehrte Gipsfaserplatte. ▪ 65 „Die innen liegende Fassade weist Vorund Rücksprünge auf.“ Architektur Fassadenschnitt Wandaufbau Attika Acrylstein Paneel verdeckt befestigt d = 1,2 cm Hinterlüftung Unterkonstruktion d = 4,5 cm Mineralwollplatte d = 6,0 cm Sandwichplatte d = 1,5 cm Holzständer KVH 8/20(6/20, 10/20) e = 81,5 cm dazwischen Zellulosedämmstoff d = 20,0 cm Schwelle 6 /20 Rähm 6 /20 OSB 4-Platte d = 1,5 cm Dichtung Holzwerkstoffplatte d = 1,6 cm als Putzträger Putz d = 1,5 cm Fußbodenaufbau: Parkett Estrich Noppenplatte Trittschalldämmung Basaltschüttung latexgebunden Abdichtung / Rieselschutz KLH Sperrholzdecke gemäß Statik d = 18 mm d = 63 mm d = 20 mm d = 30 mm d = 97 mm d = 240 mm Querschnitt 67 Architektur Obergeschoss Erdgeschoss Im Gegensatz zur außen liegenden Fassade hat die innen liegende große Fensterflächen „Die Verbindung zwischen Natur und Wohnen war entscheidend bei der Materialwahl.“ Steckbrief Projekt: Neubau der Villa Wiese in Berlin Grundstücksfläche: 1500 m² Bauweise: Holzrahmenbau Entwurf: Dipl.-Ing. Volker Wiese, Berlin Ausführung: Kaden Klingbeil Architekten D-10407 Berlin www.kaden-klingbeil.de Fassadenbauer: Peter Knapp Dach- & Fassadentechnik GmbH D-36433 Bad Salzungen www.knapp-dach.de Fassadenverkleidung: HI-MACS www.himacs.eu Holzkonstruktion: Zimmerei Sieveke GmbH D-49393 Lohne www.sieveke.de Außen verdeckt, innen sichtbar: Massivholzdecken holen die Natur ins Innere der Wohnräume FOTOS: DIRK WILHELMY Im Vergleich zum nüchternen Äußeren zeigt sich das Innere der Villa in warmen Brauntönen und Holz Unternehmen Brüninghoff Junge Wilde fördern und fordern Wie können sich erfahrene Kräfte und der Nachwuchs besser austauschen? Brüninghoff, Anbieter für Hallen- und Industriebauten, hat nun mit „Next Generation“ ein Programm entwickelt, das diesen Wissenstransfer fördert. In eineinhalb Jahren absolvieren zwölf junge und zwölf erfahrene Mitarbeiter ein Schulungsprogramm, bei dem Trainings im Bereich Soft Skills sowie Fachseminare absolviert werden. Brüninghoff GmbH & Co. KG D-46359 Heiden/Westfalen ı www.brueninghoff.de Eurobaustoff Mehr Holz, mehr Gesellschafter Über alle Holzsortimente hinweg hat Eurobaustoff die Umsätze im vorigen Jahr um fast 9 Prozent gesteigert. Von den Holzsortimenten verzeichneten Holzwerkstoffe (+15 %), der Holzimport (+11 %), Hobelware (+11 %) und Bauelemente aus Holz (+10 %) dem ▴▴In der Zentrale von Eurobaustoff in Karlsruhe Unternehmen zufolge freut man sich über die Zuwächse beim Holz zweistellige Zuwächse. Gut entwickelten sich auch die Sortimente Schnittholz (+5 %), Boden/Wand/Decke (+5 %) und Holz im Garten (+5 %). Zuwachs gab es in den vergangenen Monaten auch im Gesellschafterkreis: Neu dabei sind die Firmen Holz Michelsen, Stumpp, Hansa Holz und Holz-Richter. EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG D-76185 Karlsruhe ı www.eurobaustoff.de Unternehmen Hess Timber Groß, größer, Großbritannien Die wohl größte Brettschichtholz-Konstruktion Großbritanniens kommt von Hess Timber. Das Unternehmen aus Kleinheubach hat den Zuschlag erhalten, die BS-Holz-Konstruktion für eine 42 m hohe Hightech-Müllverbrennungsanlage in Leeds zu liefern. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, 2016 sollen sie abgeschlossen sein. Der Entwurf der Anlage stammt vom Büro S‘pace Architekten in Paris. Die Realisierung übernimmt das britische Unternehmen Clugston Construction. Die Bauteile für die Holzkonstruktion produziert und liefert – bereits vormontiert – Hess Timber. S’PACE ARCHITEKTEN, PARIS HESS TIMBER GmbH & Co. KG D-63924 Kleinheubach ı www.hess-timber.com ▴▴Das 42 m hohe Hauptgebäude bilden BS-Holz-Rahmen Heco Am Katalog geschraubt Der Schraubenhersteller Heco hat seinen Produktkatalog überarbeitet. Neben einer neuen Optik wurde die Version auch inhaltlich verändert und liefert auf 188 Seiten einen Überblick zur kompletten Produktpalette. Das vierfarbige Druckwerk richtet sich an den Fachhandel und soll diesen bei der Kundenberatung unterstützen. Der Katalog informiert nun nicht nur über Produkte und Preise, sondern enthält auch Informationen zu Zulassungen und allgemeinen technischen Fakten der Schrauben. Neben der gedruckten Version ist der Produktkatalog auch als PDF verfügbar. Beide Ausführungen können über info@heco-schrauben.de kostenlos angefordert werden. HECO-Schrauben GmbH & Co. KG D-78713 Schramberg www.heco-schrauben.de www.mikado-online.de Inserenten A Adler-Werk, A-Schwaz Auwärter, Waldershof 7 56 B bocad, Bochum Brügmann, Büchen 61 58 C Creaton, Ichenhausen D Dieckmann, Melle Dölker, Horb 48 – 49 56 56 E Erlus, Neufahrn 51, 73 F Festool, Wendlingen 52 – 53 G Glunz, Horn-Bad Meinborg 46 – 47 Grossmann, Rosenheim 60 I Inthermo, Ober-Ramstadt Isocell, A-Neumarkt ITW, Hemmingen 13, 45 54, 59 9 K Kronoply, Heiligengrabe 5 L Ladenburger, Bopfingen 50, 71 Layher, Ulm 56 Lignotrend, Weilheim 31 M Moser, Salach 56 N Nelskamp, Schermbeck 70 P Poppensieker & Derix, Westerkappeln59 Puren, Überlingen 8 S Saint-Gobain, Frankfurt Saint-Gobain, Ladenburg Sherpa, A-Frohnleiten 21 U4 61 T Trurnit, Altena 56 V Velux, Hamburg 25 W Weihele, Görisried 56 71 Unternehmen Sherpa Connection Systems Immer gut verbunden Das neue Sherpa „Handbuch 02“ erläutert unter anderem das Online Vorbemessungstool, das für eine exakte Dimensionierung der notwendigen Verbindergröße sorgen soll. Übersichtliche Tabellen unterstützen bei der schnellen Auswahl des passenden Verbinders. Umfangreiche Illustrationen zur Modellbildung sorgen für ein besseres Verständnis des Konzepts. Über QR-Codes lassen sich auch mobil die Geometriedaten abrufen. Nachvollziehbar dargestellte Rechenbeispiele helfen, Fragen zur Anwendung der Technologie zu beantworten. Sherpa Connection Systems GmbH gilt als Spezialist bei standardisierten Holzverbinder-Systemen. Mit der Erweiterung der Europäischen Technischen Zulassung (ETA-12/0067) bietet das Unternehmen ein umfangreiches Sortiment an. Es besteht unter anderem aus 33 Holz-Holz-Verbindungen, 25 Holz-Stahl- bzw. StahlbetonVerbinderplatten und Spezialschrauben mit verstärktem Kopf und vorbohrender Halbspitze. Im Handbuch finden Verarbeiter und Planer umfangreiche technische Daten und Erläuterungen. Es steht sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form zur Verfügung. SHERPA Connection Systems GmbH A-8130 Frohnleiten ı www.sherpa-connector.com Adler Buntes und Ökologisches hat Adler bei seiner Verkaufsinformationstagung 2014 am Tiroler Hauptsitz präsentiert. Vorgestellt wurde neben neuen Farben auch Lignovit Terra, ein wasserbasiertes Holzöl für innen und außen auf der Basis nachwachsender Rohstoffe. Ohne chemischen Holzschutz ist es laut dem Unternehmen geeignet für Spielplätze, Kindergärten und jede Art von Holzbau, wo Wohngesundheit und Sicherheit an erster Stelle stehen. 72 Maschine, die Fünftausendste Die nun 5000. Maschine liefert die Firma Weinmann aus St. Johann aus. Die kompakte Abbundmaschine WBS 140 geht an die Zimmerei Büsing nach Barßel in den Norden Deutschlands. Fast zeitgleich kam auch der Auftrag aus Bellenberg in Süddeutschland: Die Firma Gamper wird ihre Elemente in Zukunft auf einer Kompaktanlage fertigen. Sie besteht aus einer Multifunktionsbrücke und zwei Montagetischen. Vertreter beider Firmen bekamen auf der Dach + Holz International 2014 symbolische Schlüssel überreicht. WEINMANN Holzbausystemtechnik GmbH D-72813 St. Johann ı www.weinmann-partner.com ▴▴Schlüsselübergabe an die Büsing Zimmerei: (v.l.) Ingo Wittkamp, Außendienstmitarbeiter Weinmann, Marco Büsing und Hansbert Ott, Geschäftsführer Weinmann Holzbausystemtechnik GmbH Überwachungsgemeinschaft KVH Bunt und ökologisch ▴▴Rainer Troppmair präsentiert das ökologische Holzöl Lignovit Terra Weinmann ADLER-Deutschland GmbH D-83026 Rosenheim www.adler-lacke.com mikado 4.2014 Aufgemerkt: Sichtholz schützen Das neue Merkblatt „Wichtige Hinweise für den Umgang mit KVH“ der Überwachungsgemeinschaft KVH informiert über Maßnahmen zum Erhalt und Schutz der Oberflächen von Konstruktionsvollholz. Kurztexte geben Tipps zum Vermeiden von Transport-, Stapel- oder Kranschäden sowie zum Schutz vor Feuchte und Verschmutzung. Insbesondere das Konstruktionsvollholz für sichtbare Bauteile muss hohen ästhetischen Anforderungen genügen und bedarf eines besonderen Schutzes bei Transport und Lagerung. Das neue Merkblatt steht ab sofort unter www.kvh.eu als Download zur Verfügung. Überwachungsgemeinschaft KVH e.V. D-4227 Wuppertal ı www.kvh.eu Unternehmen Knauf Fit im Trockenbau Rubner Holzbau Architektur trifft auf Kultur Ein temporärer Pavillon als Plattform für eine ganze Stadt: 2015 ist das vom 17. Juni bis 27. September in Karlsruhe der Fall. Denn die Stadt feiert dann Jubiläum. Die Kosten für den Pavillon betragen 1,2 Mio. Euro. Im März 2015 beginnen die Aufbauarbeiten im Karlsruher Schlossgarten. Die Tragstruktur besteht aus 164 hellgrauen, miteinander verbundenen Holzstäben. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro J. Mayer H., Rubner Holzbau setzt ihn um. Rubner Holzbau GmbH ı D-86167 Augsburg ı www.rubner.com Mit einer Mischung aus Theorie und Praxis startet die Knauf Akademie in das Bildungsjahr 2014. Das Programm umfasst insgesamt 35 Einzelseminare zu den Themenschwerpunkten Trockenbau, Brand- und Schallschutz, Putz- und Fassadenlösungen, Decken- und Bodenlösungen, Energie und Sanierung sowie Betriebsführung. Die Unternehmerseminare zur Betriebsführung geben Hilfestellungen zum Beispiel zum perfekten Auftritt beim Kunden, dem erfolgreichen Verkaufen von Handwerksleistungen oder der richtigen Vorbereitung aufs Bankgespräch. Das komplette Seminarprogramm 2014 ist unter www.knauf-akademie.de abrufbar. Hier können alle Seminare auch gleich online gebucht werden. Knauf Gips KG D-97346 Iphofen ı www.knauf.de Hagelwiderstandsklasse 5. Ergoldsbacher E 58 PLUS® – erster zertifizierter europäischer Dachziegel in der Hagelwiderstandsklasse 5. Test mit Bravour bestanden – maximale Sicherheit auch bei extremem Hagel. Keine Veränderung der Funktionsfähigkeit als regensichere Dachhaut. www.erlus.com Ergoldsbacher E 58 PLUS® www.mikado-online.de 73 MARC DORADZILLO Dieses Hochregallager setzt Maßstäbe. In Holz ist es das größte seiner Art weltweit. Zum Großteil vorproduziert, ging es auf der Baustelle schnell in die Höhe. 74 mikado 4.2014 Holzwelten Hochregallager E ◂◂Das größte HolzHochregallager der Welt gehört Alnatura, füllt in Hessen eine Grundfläche von 9000 m² und bringt es auf 31 000 Palettenplätze in Riese in Holz ist das Hochregallager von Alnatura im südhessischen Lorsch. In Holzbauweise ist es das größte weltweit und bringt es auf 31 000 Palettenplätze, verteilt auf acht Ebenen und 9000 Quadratmeter Grundfläche. 20 Meter hoch ist das Lager und diese Höhe misst auch jeder der über 1300 Regalsteher. 5000 Kubikmeter Holz stecken in der tragenden Konstruktion und damit einiges an gespeichertem CO2. Im Mai 2014 geht das Lager vollautomatisiert in Betrieb. Als Generalplaner und -unternehmer fungierte das Schweizer Unternehmen Swisslog AG. Alnatura setzt sich für nachhaltige Landwirtschaft ein und verkauft deren Produkte. Kein Wunder also, dass beim Hochregallager die Ökologie eine wichtige Rolle spielte. So wurde PEFC-zertifiziertes Holz aus Deutschland, Österreich und Tschechien verbaut. Brettschichtholzträger aus Fichte bilden die Konstruktion, Lärchenholz ziert die Fassade. Der Neubau kommt ohne Heizung und Kühlung aus. Dafür sorgen die gute Dämmung und die Versenkung des Lagers 2,50 m tief im Erdreich. Auch gut für Öko-Bilanz: Öko-Strom und Flächen zum Versickern des Regenwassers. Auf dem Dach ist zudem eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Steckbrief Bauvorhaben: Hochregallager D-64653 Lorsch Baukosten: 15 Mio. Euro Bauzeit: Januar 2012 bis Dezember 2013 Gebäudehöhe: 20 Meter Grundfläche: 9000 m² Verbautes Holz (Auszüge): BSH: 4188 m³ KVH: 66,5 m³ Bauherr: Alnatura D-64404 Bickenbach www.alnatura.de Generalplaner und -unternehmer: swisslog AG CH-5033 Buchs/Aarau www.swisslog.com/de Tragwerksplaner Holzbau: merz kley partner A-6850 Dornbirn www.mkp-ing.com Holz-Regalbau: Kaufmann Bausysteme A-6870 Reuthe www.kaufmannbausysteme.at Holzrahmenbau und Fassade: ADAMS Holzbau – Fertigbau GmbH D-56651 Niederzissen www.adams-holzbau.de MARC DORADZILLO ▸▸Die 20 Meter hohen aussteifenden Elemente mussten als Erstes stehen. An die Holztürme hängten die Monteure dann die Regalreihen an www.mikado-online.de 75 JÜRGEN ÖHLER Holzwelten Hochregallager ▴▴Die Regalsteher kamen vorproduziert auf die Baustelle, wo sie zu Regalreihen montiert und Stück für Stück angebaut wurden 76 mikado 4.2014 SWISSLOG AG MARC DORADZILLO ▴▴Im höchsten Holz-Hochregallager der Welt hat einiges Platz. Ein solcher Blick auf das Gebäude war allerdings nur während der Bauphase möglich. Inzwischen umschließen Wand- und Deckenelemente das Innere ▴▴Die Wand des Hochregallagers besteht aus vorgefertigten gedämmten Holzrahmenbau-Elementen inklusive einer Fassade aus Lärche Holzwelten Hochregallager Interview Diese Regale haben System Das derzeit größte Holz-Hochregallager der Welt haben Österreicher gebaut. Kaufmann Bausysteme hatte Erfahrung mit Hochregalen und schlug somit den Stahl. mikado: Herr Kaufmann, Sie haben den Zuschlag für das Hochregallager bekommen. Waren Sie günstiger als der Stahlbau? Christian Kaufmann: Nein, das nicht. Der Stahlbau ist nach unserer Erfahrung und je nach Projekt noch rund 10 bis 15 Prozent wirtschaftlicher als unsere Holzkonstruktionen. Aber Alnatura ist ein sehr umweltbewusstes Unternehmen und wollte mit Holz bauen. Allerdings durchaus mit der Vorgabe, dass die Kosten überschaubar bleiben müssen. Das haben Sie geschafft. Aber wie kann der Holzbau bei Hochregalen noch näher an die Stahlkonstruktion herankommen? Unter bestimmten Voraussetzungen können wir gleiche Preise erzielen. Je mehr Gewicht auf die einzelnen Palettenplätze kommt, desto besser ist es für uns. Denn wir sind mit unserem Brettschichtholz auf größere Lasten ausgelegt. Ab 1000 Kilogramm pro Palettenplatz ist es für uns schon richtig gut. Zudem arbeiten wir intensiv an der Weiterentwicklung des Systems, um bei der Wirtschaftlichkeit die noch fehlenden 10 bis 15 Prozent zu kompensieren. Wie viele Kilogramm kann ein Palettenplatz bei Alnatura tragen? Das Hochregallager ist tatsächlich bis zu 1 Tonne Maximalgewicht pro Platz ausgelegt. Aufgrund des ausgeklügelten statischen Systems ist der Holzbau für Hochregal-Konstruktionen sehr gut geeignet. Per CNC-Bearbeitung hat der Holzbauer Kaufmann Bausysteme sämtliche einzelne Regalsteher im Werk in Reuthe genauestens bearbeitet. Auf der Baustelle ging es dann zuerst mit den bereits fertigen Aussteifungstürumen in die Höhe. Dann montierten die Handwerker vor Ort die Regalreihen und hängten sie Stück für Stück an die Türme an. Es wirken hohe Lasten Für die passende Statik hatten die Tragwerksplaner von Merz Kley Partner gesorgt. Im Vergleich zu konventionellen Holzbauten wirken bei diesen Ausmaßen sehr große vertikale Belastungen (infolge des Lagerguts). www.mikado-online.de ▸ Christian Kaufmann ist Prokurist bei Kaufmann Bausysteme in Reuthe Was waren bei dem Projekt die größten Herausforderungen? Zum einen die Statik. Wir haben das ähnlich wie bei einem früheren Hochregallager umgesetzt: Zuerst haben wir die Aussteifungstürme aufgestellt, von denen am Beginn jeder Regalgasse einer steht, und dann haben wir die vormontierten Regalreihen angehängt. Sie haben bereits fünf Hochregallager gebaut. Und doch war Alnatura eine neue Dimension für Kaufmann Bausysteme, oder? Ja, in jedem Fall. Logistik, Produktion und Montage liefen hier auf einem anderen Level ab. Und in Sachen Montage haben wir uns erstmals für einen Dabei meistert Holz zwar große Gewichte, die schlanken Bauteile sind aber gleichzeitig eine Herausforderung für die Statiker. Hochregal ist erdbebensicher Doch damit nicht genug: Das Hochregallager liegt in einem Erdbebengebiet, wenn auch mit geringer Aktivität. Die hohen Lagerlasten wirken sich hier ungünstig für den Nachweis der Erdbebensicherheit aus. Außerdem gelten strenge Anforderungen an die maximal zulässigen Horizontalverformungen der Gesamtkonstruktion, damit eine funktionierende Regalbedienung sichergestellt bleibt. Auch das Äußere des Lagers macht in Holz: Die gedämmten Holzrah menbau-Elemente samt Lärchen Spezialisten entschieden: die Firma Interzeit. Denn die hatten solche Hochregallager schön öfter aufgestellt, bis dato immer aus Stahl. Wir haben ihnen bei uns im Werk gezeigt, worauf sie achten müssen. Und dann hat alles wunderbar funktioniert. So ein Hochregallager könnte ja auch in Brand geraten. Wie haben Sie da vorgebaut? Mit einer Sprinkleranlage, wofür wir über 6000 Konsolen in den Längen von 20 bis 36 Zentimeter eingebaut haben. Wo bauen Sie das nächste Hochregallager? (lacht) Anfragen gibt es, noch ist aber nichts unterschrieben. fassade lieferte die Adams HolzbauFertigbau GmbH aus Niederzissen. Durch die gute Dämmung der Elemente benötigt das Lager weder Heizung noch Kühlung. „Und dank Vorfertigung hatten wir die komplette Elementfläche von 5800 m² in fünf Wochen montiert“, sagt Geschäftsführer Reinhard Adams. Für Adams war es nicht der erste Auftrag in dieser Größenordnung. Eine Besonderheit brachten aber die 3,6 Meter hohen Einzelelemente mit sich: „Die mussten wir mit Spezialfahrzeugen transportieren, was auch wichtig für die Kalkulation war“, erzählt Adams. Gut kalkuliert hat mit dem HolzHochregallager in jedem Fall auch Alnatura. Weitere Aufmerksamkeit ist dem Unternehmen mit diesem Bau sicher. Tobias Bunk, Kissing ▪ 77 Vorschau mikado 5.2014 erscheint am 2. Mai 2014 KLÖBER Zimmermeisterdach Dach beweist Stärke Besondere Sicherheit für die Montage von PV-Anlagen auf dem Dach ergibt sich durch Befestigungslösungen, die ohne Beeinträchtigung der Dachdeckung auf dem Dachsparren erfolgen. Bei dem vorgestellten System ist das der Fall, der Zimmerer kann es flexibel auf dem Sparren installieren. Der Halter kann auf das Deckbild der Dachdeckung abgestimmt werden und die auftretenden Kräfte sicher ableiten. Außerdem Management: Richtigen Führungsstil finden UNI INNSBRUCK, ARBEITSBEREICH HOLZBAU JOACHIM MOHR/ZIMMERMEISTERHAUS Thema des Monats Dachaufstockung Aus Platz für zwei mach Platz für vier: Geschafft wurde das durch die Dachaufstockung eines 70er-Jahre-Bungalows. Mit 120 m² großzügig dimensioniert, war das Haus zunächst als Alterssitz für ein Paar konzipiert – für eine vierköpfige Familie fehlten aber mindestens ein zweites Bad und ein zusätzliches Zimmer. Nach einer Sanierung des Hausinneren entschied sich die Familie deshalb für eine Aufstockung durch eine Holzrahmenkonstruktion. Holzwelten Holz auf dem Prüfstand „Am lebenden Objekt“ testen die Forscher des Holzbaulehrstuhls der Uni Innsbruck seit einem Jahr, wie es sich in einem Holzcontainer arbeitet. Die Testreihen sind dabei vielfältig: Raumluftqualität, Temperatur- und Feuchteverhalten, bauphysikalische Qualität, Heizwärmebedarf und Behaglichkeit, um nur einige Parameter zu nennen. Impressum Offizielles Organ von Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin Verlag: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 86438 Kissing Telefon +49 82 33.23-0 www.weka.de ı www.mikado-online.de Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend: Herausgeber: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Geschäftsführer: Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk: Christoph Maria Dauner Chefredakteur: Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.) Christoph.Dauner@weka.de Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky (cj) (CvD) Claudia.Jamnitzky@weka.de Tobias Bunk M.A. (tb) ı Tobias.Bunk@weka.de Jessica Jahn M.A. (jj) ı Jessica.Jahn@weka.de 78 Redaktionsbeirat: Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı Andreas Gabriel M.A. ı Bernard Gualdi ı RA Alexander Habla ı RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link Anzeigen: WEKA MEDIA GmbH & Co. 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