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DasErste.de
Der König der Gosse
Der Tatort aus Dresden
SONNTAG, 2. OKTOBER 2016
20:15 UHR
Tatort „Der König der Gosse“
Besetzung
Oberkommissarin Henni Sieland
Alwara Höfels
Oberkommissarin Karin Gorniak
Karin Hanczewski
Kommissariatsleiter
Peter Michael Schnabel Martin Brambach
Kommissarin Wiebke Lohkamp
Jule Böwe
Hansi, Obdachloser
Arved Birnbaum
Platte, Obdachloser
David Bredin
Eumel, Obdachloser
Alexander Hörbe
Hajo Taubert,
Hans-Martin Tauberts Bruder
Urs Jucker
Hans-Martin Taubert,
Gründer der „Berberhilfe“
Michael Sideris
Gerald Schleibusch,
Leiter vom „Dach für Alle“
Stephan Baumecker
Thomas Springer, Obdachloser
Martin Walde
Nico Reimann,
Hans-Martin Tauberts Kollege
Roy Peter Link
Luigi, Wirt
Robert Meller
Frau Grönert, Hausbewohnerin
Hildegard Schroedter
Peachum, Schauspieler
Frank Leo Schröder
Falko Lammert, Gerichtsmediziner Peter Trabner
Ole Herzog, Hennis Freund
Franz Hartwig
Aaron Gorniak, Karins Sohn
Alessandro Emanuel Schuster
Stab
Drehbuch Ralf Husmann,
Mika Kallwass
Regie
Dror Zahavi
Bildgestaltung
Gero Steffen
Musik
Dürbeck & Dohmen
Szenenbild
Bärbel Menzel
Kostüm
Katja Pothmann
Ton
David Kammerer
Sounddesign
Klaus Wassen-Floren
Montage
Fritz Busse
Produktionsleitung
Dietmar Fischer
Herstellungsleitung
Sofie Scherz,
André Naumann (MDR)
Produzenten
Nanni Erben, Quirin Berg,
Max Wiedemann
Redaktion MDR
Sven Döbler
Drehzeit
19.11.2015 – 17.12.2015
Drehorte
Dresden und Umgebung
Länge
90 Minuten
Der Tatort „Der König der Gosse“ ist eine Produktion der Wiedemann & Berg Television
im Auftrag des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS für Das Erste.
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Tatort „Der König der Gosse“
Zum Inhalt
Auch gute Menschen können sterben. Der beliebte
Sozialunternehmer Hans-Martin Taubert stürzt
von einer Brücke und überlebt nur knapp. Die
Dresdner Ermittlerinnen Henni Sieland und Karin
Gorniak treffen auf drei obdachlose Zeugen, die
behaupten, Taubert sei von der Brücke gestoßen
worden. Ausgerechnet Taubert, der sich mit seinem Unternehmen, der „Berberhilfe“, um die
Unterbringung von Obdachlosen und anderen
Hilfsbedürftigen kümmert. Taubert ist durch
die Armen aber auch sehr reich geworden und
macht keinen Hehl daraus. Die drei Obdachlosen
bezeichnen sich selbst als Tauberts „Security“ –
und versichern, dass ihr Chef in letzter Zeit häufig
bedroht worden sei. Auch Tauberts Bruder Hajo
gerät ins Visier der Ermittlerinnen: Deutlich
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weniger geschäftstüchtig als Taubert, musste
Hajo sich für eine zwielichtige Unternehmung bei
ihm Geld leihen. Taubert pochte, Bruderliebe hin
oder her, auf Rückzahlung. Kurz darauf wird im
Krankenhaus ein weiterer Anschlag auf Taubert
verübt – diesmal mit tödlichem Ausgang.
Die Arbeit für die Menschen am Rand der Gesellschaft ist so lukrativ, dass um den Profit mit allen
Mitteln gekämpft wird. Die Kommissarinnen nehmen auch Tauberts Konkurrenten ins Visier. Dabei
bekommen sie unerwünschte Unterstützung von
Wiebke Lohkamp, einer Kollegin aus dem Betrugsdezernat, mit deren Hilfe die Ermittlerinnen eine
ganz neue Seite an ihrem Chef entdecken.
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Tatort „Der König der Gosse“
Die Darsteller und ihre Rollen
Alwara Höfels
spielt Henni Sieland
Henni Sieland ist clever, empathisch und sehr
kollegial. Ihr anspruchsvoller Beruf erfüllt sie –
manchmal ist es schwer für sie, Zeit und Zuwendung für ihren Freund Ole aufzubringen. Aus
einer Mischung von Mitgefühl und beruflicher
Neugier lädt sie drei tatverdächtige Obdachlose
zum Abendessen zu sich nach Hause ein. Der
gemeinsame Abend erhellt die Ermittlungen und
vergrault Ole.
Karin Hanczewski
spielt Karin Gorniak
Mit ihrer zielorientierten und manchmal vorschnellen Art bringt Oberkommissarin Karin
Gorniak jeden Tatverdächtigen zum Sprechen
und sich selbst auch immer wieder in unangenehme Situationen. Während sie aus ihrer
Abneigung gegen die neue Kollegin aus dem
Betrugsdezernat kein Geheimnis macht, bringen
sie die pubertären Fehltritte ihres Sohnes Aaron
an ihre persönlichen Grenzen.
Martin Brambach
spielt Peter Michael Schnabel
Der etwas altmodische Kommissariatsleiter
Schnabel und seine beiden schlagfertigen Kolleginnen bekommen bei der Aufklärung des Mordfalls an Hans-Martin Taubert Unterstützung
von der gutaussehenden Kommissarin Wiebke
Lohkamp aus dem Betrugsdezernat. Schnabel
und Lohkamp verbindet augenscheinlich eine
gemeinsame Vorgeschichte. Trotz emotionaler
Verstrickungen wahrt Schnabel die Professionalität in seinen Ermittlungen.
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Jule Böwe
spielt Wiebke Lohkamp
Wiebke Lohkamp unterstützt als Kommissarin
aus dem Betrugsdezernat die Ermittlungen der
Dresdner Mordkommission. Ihr demonstrativ
gutes Verhältnis zu Schnabel stößt auf Misstrauen
bei den Kolleginnen Gorniak und Sieland, die ihre
Ablehnung ihr gegenüber nicht verheimlichen.
Dennoch will sie die Ermittlungen mit ihrem
Wissen vorantreiben.
Arved Birnbaum
spielt Hansi
Hansi ist der Kopf der drei Dresdner Obdachlosen,
die bis zuletzt als „Security-Team“ für die
Sicherheit Hans-Martin Tauberts sorgten. Zweimal
am Ort des versuchten Mordes, gerät auch er ins
Visier der Ermittlungen. Mit bedingungsloser
Loyalität versucht er die Aufklärung des Mordfalls
zu unterstützen, bis seine Vermutung bestätigt
wird, dass bei der Polizei tatsächlich nicht immer
alles mit rechten Dingen zugeht.
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Tatort „Der König der Gosse“
Drei Fragen an ...
Alwara Höfels
1. Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an
„Der König der Gosse“, dem zweiten Tatort aus
Dresden, und was unterscheidet ihn vom ersten?
„Der König der Gosse“ spielt im Obdachlosen-Milieu,
einer traurigen, einsamen, dunklen Welt – diese
steht im krassen Gegensatz zu der überhöhten,
bunt-schrillen Szenerie des ersten Falls.
2. Henni Sieland ist eine knallharte, aber auch sehr
empathische Kommissarin. So lädt sie beispielsweise die drei Obdachlosen zu sich nach Hause ein.
Ist hier Mitgefühl oder kriminalistisches Kalkül
ausschlaggebend? Wie nah ist Ihnen Ihre Figur
Henni Sieland?
Karin Hanczewski
Henni Sieland ist Kommissarin und keine Streetworkerin. Sie lädt die Obdachlosen nicht nur aus
Mitgefühl ein, sondern weil sie sich in erster Linie
weitere Informationen zu ihrem aktuellen Fall
erhofft. Sie weiß, dass sie erstmal eine andere Art
von Beziehung aufbauen muss, damit diese von der
Gesellschaft isolierten Menschen Vertrauen fassen.
Mir sind alle Figuren nah, die ich spiele. Das meint
nicht spezifische Charaktereigenschaften, sondern
das Gefühl, was ich in der Erarbeitung für sie jeweils
habe. Henni Sieland ist eine Rolle. Das ist mein Beruf. Genau dieser Gegensatz und dass beide ihren Beruf
ernst nehmen. Mal hat Karin, mal Henni den richtigen Zugang zu einem Zeugen oder Verdächtigen. Sie
brauchen einander. Außerdem bringt ihre Beziehung
den nötigen Humor, den man in diesem Beruf
braucht.
3. Die drei Kommissare haben auch im Privaten
ihre Probleme und Sorgen. Als Zuschauer begegnet
man hier den Ermittlern auf Augenhöhe. Ist das die
besondere Stärke des Dresdner Ermittlerteams?
Ob das die Stärke ist, wird das Publikum von Fall zu
Fall bewerten, mir gefällt der Ansatz. Es gibt mir als
Schauspielerin die Möglichkeit, den Menschen Henni
Sieland konkreter zu zeichnen.
1. Karin Gorniak und Henni Sielend sind grundverschieden, Karin ist die Abgeklärtere, Henni die
Emotionalere. Was macht die beiden zu einem
guten Team?
2. Nach dem Tod einer jungen Kollegin im ersten
Fall bekommen Gorniak und Sieland diesmal Unterstützung von einer Kollegin, die sich auffallend
gut mit Schnabel versteht. Gorniak und Sieland
sind misstrauisch. Woher rührt diese Haltung?
Weil sie zu zweit gut funktionieren und es überflüssig finden, dass sich noch eine dritte Person in ihre
Arbeit einmischt.
3. In „Der König der Gosse“ hilft ihr Polizeistatus
Karin Gorniak dabei, ihren Sohn aus einer misslichen Lage zu retten. Hat Ihnen Ihr Beruf als Schauspielerin auch schon einmal Vorteile gebracht?
Ehrlich gesagt noch nicht. Aber mein Beruf macht
mir so viel Freude, dass das auch nicht nötig ist.
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Arved Birnbaum
1. Hansi ist einer von drei Dresdner Obdachlosen,
die als selbsternannte „Security“ das Mordopfer
Hans-Martin Taubert begleitet haben. Er ist loyal
und setzt sich für die Aufklärung des Mordes ein.
Was hat Sie an dem Drehbuch und an der Rolle des
Hansi überzeugt?
Martin Brambach
1. Schnabel bekommt in seinem zweiten Fall personelle Unterstützung von einer Kollegin aus dem
Betrugsdezernat. Gorniak und Sieland erkennen
ihn nicht wieder. Wie beschreiben Sie seine Entwicklung?
Schnabel ist auch nur ein Mensch ... und wieso sollte
er denn keine Sehnsüchte und Bedürfnisse haben,
zumal die von Jule Böwe großartig gespielte Frau
mit ihm ja offensichtlich auch schon eine Vorgeschichte hat, die nicht frei von gegenseitiger Attraktion ist.
2. Hat sich Ihre Rolle als Tatort-Kommissar Schnabel bereits auf Ihr Privatleben oder Ihren analytischen Blick auf ihre Mitmenschen ausgewirkt?
Nein, den analytischen Blick überlasse ich meiner
Frau, die ist in solchen Dingen viel besser.
3. Was erhoffen Sie sich für die Zukunft des
Dresdner Tatorts?
Ich hoffe, dass es uns glückt den Humor beizubehalten und gleichzeitig komplexe Geschichten über
diese sehr spezielle Stadt zu erzählen und vor allem
hoffe ich, dass das Vergnügen mit Alwara und Karin
zu arbeiten noch Jahre andauert.
Was mich an diesem Drehbuch gereizt hat, ist das
Zusammenspiel der drei Obdachlosen als Einheit.
Die drei sind so unterschiedlich und in ihrem Elend
allein, dennoch halten sie zusammen. Das Schöne
war, dass meine beiden Kollegen und ich ein tolles
Team gebildet haben. Jeder hat seine Figur gespielt
und keinem in die Rolle rein geredet. Durch den
wunderbar einfühlsamen Regisseur Dror Zahavi
und das klasse Team hat es einen mörderischen
Spaß gemacht.
2. Ab einem gewissen Punkt boykottieren Hansi
und seine beiden Kollegen die Ermittlungen der
Dresdner Mordkommission und versuchen auf
eigene Faust den Mörder von Hans-Martin Taubert
zu stellen. Welche Rolle spielt Gerechtigkeit für
Hansi und seine Kollegen?
Ihm ist wahrscheinlich vieles widerfahren, was zahlreiche ostdeutsche Männer ab 1990 erfahren mussten: Entlassung, Orientierungslosigkeit, Hilflosigkeit
und familiäres Drama. Aus dieser Situation heraus
startet er sein Leben und empfindet alles, was ihm
dann passiert, als ungerecht. Der Wunsch nach Gerechtigkeit ließ ihn den Weg gehen, den er gegangen
ist. Gerechtigkeit spielt daher eine der wichtigsten
Rollen in seinem Leben. Als kleine Führungspersönlichkeit in seinem Umfeld genießt er auch deshalb
eine große Achtung.
3. Wie haben Ihnen die Dreharbeiten in Dresden
gefallen?
Man spürt in dieser Stadt die tolle Energie der Menschen, die dort leben. Man spürt aber auch noch die
Bombennächte von Dresden vom 13. bis 15. Februar
1945. Ich hatte tolle Tage mit einem tollen Team und
tollen Menschen, die uns begleitet haben.
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Tatort „Der König der Gosse“
Der Regisseur Dror Zahavi
Biografie
1959 in Tel Aviv geboren, kam Dror Zahavi 1982
mit einem Stipendium nach Potsdam-Babelsberg,
um an der Hochschule für Film und Fernsehen
Regie zu studieren. Sein Abschlussfilm „Alexander
Penn – ich will sein in allem“, ein Portrait über
einen israelischen Dichter, wurde 1988 für den
Studenten-Oscar nominiert.
Zahavi realisierte mehrere Folgen der Krimiserie
„Doppelter Einsatz“ (1997 - 2006) und erhielt 1999
für die Folge „Die Todfreundin“ den Deutschen
und den Bayerischen Fernsehpreis.
Mit seinem Film „Alles für meinen Vater“ feierte
Zahavi 2008 sein Kinodebüt. Der Film wurde mit
zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Publikumspreis des 30. Internationalen Filmfestival
Moskau, dem Best Film Award auf dem Asian
Film Festival Mumbai und dem Grand Prix in
Sofia und Almaty.
2008 verfilmte Zahavi die Biografie „Mein Leben –
Marcel Reich-Ranicki“. Eine weitere erfolgreiche
TV-Produktion ist „Zivilcourage“ (2010), die für
den Deutschen Fernsehpreis 2010 in der Kategorie
Bester Fernsehfilm nominiert war, die Goldene
Kamera und den Publikumspreis der Marler
Gruppe bei der Verleihung des Grimme-Preises
gewann. Darüber hinaus drehte er „Der Uranberg“
(2010), „Die Luftbrücke“ (2005), für die er 2006
mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde,
„Kehrtwende“ (2011), „München 72 – Das Attentat“
(2012), „Und alle haben geschwiegen“ (2012) sowie
die Episode „Bloch – Labyrinth“ (2013) und diverse
Folgen für den „Tatort“.
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Statement des Regisseurs
Die besondere Herausforderung bei der Inszenierung der zweiten Folge des Dresdner Tatorts bestand für mich nicht unbedingt in der Neuheit
des Formats, sondern vielmehr in der Realisierung
eines Drehbuchs, welches mit verschiedenen
Genres jongliert. Dieser Film ist gleichzeitig
Krimi sowie Komödie, genauer gesagt sogar
eine gesellschaftliche Satire. Am meisten haben
mich die Aktualität der Geschichte und auch ihre
ganz besonderen Figuren interessiert. Es ist die
Geschichte von drei Obdachlosen, die auf eine
spezielle Art und Weise versuchen mit Würde und
Moral durch ein Leben zu gehen, welches für diese
Werte normalerweise nicht viel übrig hat. Diese
Männer sind als gesellschaftliche Verlierer von
vornherein mit wenigen Chancen ausgestattet.
Wenn sie nun noch korrupten Politikern und
Managern („Schlipsträgern“, wie sie von den Obdachlosen genannt werden) in die Quere geraten,
nimmt ihr Schicksal den tragischen Verlauf, der
für solche „Loser“ vorgesehen ist. Die Handlung
entfaltet sich in diesem Fall über zahlreiche Rückblenden. Das Besondere daran ist, dass sie keine
Rückblenden im klassischen Sinne darstellen,
sondern bestimmte Situationen aus verschiedenen
Perspektiven erzählen. Dabei kommt es zu unterschiedlichen und oftmals konträren Aussagen. Das
schafft eine besondere Spannung und lässt den
Zuschauer bis zum Schluss im Dunkeln tappen.
Hinzu kommt, dass ich Dresden vor Beginn der
Dreharbeiten nur flüchtig kannte. Dadurch war
die Stadt für mich filmisch gesehen noch ziemlich
jungfräulich und optisch sehr interessant.
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Pressekontakt
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