Der treue Roy

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Der treue Roy
DasErste.de
Der treue Roy
Tatort aus Weimar
SONNTAG, 24. APRIL 2016
20:15 UHR
Tatort „Der treue Roy“
Tatort „Der treue Roy“
Besetzung
Kriminalkommissarin Kira Dorn
Nora Tschirner
Kriminalkommissar Lessing
Christian Ulmen
Kriminalhauptkommissar Kurt Stich
Thorsten Merten
Siegrid Weischlitz
Fritzi Haberlandt
Roy Weischlitz
Florian Lukas
Karsten „Flamingo“ Schmöller
Thomas Wodianka
Frank Voigt
Sebastian Hülk
Vanessa Fink/”Irina”
Nadine Boske
Schichtleiter Armin Köster Sebastian Kowski
Opa Weischlitz
Carl Heinz Choynski
Holger
Johann Jürgens
Kosmetikerin Miriam
Katrin Wolter
Kosmetikerin Adriana
Katrin Jaehne
Reporter Peter Schmidt
Ralf Finke
Kriminaltechniker Johann Ganser
Matthias Matschke
Polizist Lupo
Arndt Schwering-Sohnrey
u.a.
Stab
Drehbuch
Murmel Clausen,
Andreas Pflüger
Regie
Gregor Schnitzler
Schnitt
Kai Schröter
Kostüm
Marion Greiner
Szenenbild
Dorle Bahlburg
Musik
Christopher Bremus
Ton
Dirk-Teo Schäfer
Produktionsleitung
Gabriele Reuter
Herstellungsleitung
David Vogt,
André Naumann (MDR)
Produzenten
Nanni Erben, Quirin Berg,
Max Wiedemann
Producerin Sirkka Kluge
Redaktion
Sven Döbler (MDR)
Produktionsangaben
Drehzeit
Drehorte
Länge
18.08.2015 - 15.09.2015
Weimar und Umgebung
90 Minuten
Der Tatort „Der treue Roy“ ist eine Produktion der Wiedemann &
Berg Television im Auftrag des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS
für Das Erste.
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Tatort „Der treue Roy“
Der Inhalt
In der Nähe Weimars wird in der Hochofenschlacke eines Stahlwerks die Leiche von Roy Weischlitz entdeckt, der im Werk am Abstich beschäftigt
war. Schnell wird den Kommissaren Kira Dorn
und Lessing klar, dass er ermordet wurde.
Roy lebte mit seiner Schwester Siegrid zusammen, mit der ihn, Siegrid zufolge, ein inniges
Verhältnis verband. Doch die Kommissare finden heraus, dass zwischen den Geschwistern
eine Schlacht tobte, gegen die jene bei Jena und
Auerstedt ein Kaffeekränzchen war. Siegrid hat
ihren Bruder allem Anschein nach gehasst. Sie
machte ihn für ihr zerstörtes Lebensglück mit
ihrem Ex-Verlobten Karsten alias „Flamingo“
verantwortlich, der durch Roys Schuld ein Bein
verlor. Dieses tragische Ereignis war für Karsten
der Beginn einer beispiellosen Abwärtsspirale.
Jetzt haust er als alkoholkrankes Wrack in einer
verlassenen Tankstelle. Da Karsten in der Mord-
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nacht eine Extraschicht am Hochofen schob,
kommt er als Täter infrage – ebenso wie sein
Kumpel Frank. Der ist mit der Prostituierten Irina
Kratochvílová alias Vanessa Fink verbandelt, die
in einem Wohnwagen am Stadtrand ihrem Gewerbe nachgeht. Die Kommissare finden heraus,
dass Irina von Frank und Karsten, der sich an Roy
rächen will, angesetzt wurde, um Geld aus Roy
herauszuschlagen ...
Die Ermittlungen werden dadurch erschwert,
dass es zwischen den Kommissaren unterschiedliche Vorstellungen über die häusliche Zukunft
ihrer kleinen Familie gibt. Lessing beschleicht der
beunruhigende Gedanke, dass Kira vielleicht aus
Weimar weg will. Zusätzlich müssen die Kommissare sich mit dem neuen Kollegen Ganser von der
Kriminaltechnik herumschlagen, der, wie ihr Chef
Kurt Stich treffend sagt, eine „Arschkrampe ist,
wie sie im Buche steht“.
Thorsten Merten
spielt Kurt Stich
Die Darsteller und ihre Rollen
Christian Ulmen
spielt Kriminalkommissar Lessing
Lessing ist ein wissbegieriger Mensch. Er hat
einen fast unstillbaren Durst nach neuen Gedanken, Ideen, Theorien und begegnet seinen
Mitmenschen entsprechend. Sein Gespür für
unscheinbare Kleinigkeiten ist ihm bei der
Arbeit von Vorteil. Lessing legt sich lieber ein
Mosaik, um es dann in Ruhe zu betrachten und
seine Schlüsse zu ziehen, als blindlings der ersten
Spur zu folgen. Sein feinfühliges emotionales
Radar schlägt diesmal auch Alarm, als er gemeinsam mit Kira dem Gabelstaplerfahrer Holger
begegnet, der auf den Weinfesten 2010 und 2011
mehr als nur ein Glas Spätburgunder mit Kira
getrunken hat.
Nora Tschirner
spielt Kriminalkommissarin Kira Dorn
Die clevere Kommissarin ist mit einer gehörigen Portion Sarkasmus ausgestattet. Komplexe
Sachverhalte analysiert sie schnell und zögert
nur, wenn es um ihr Privatleben geht. Da ist sie
vorsichtig und wirkt eher unnahbar. Außerdem
gibt es nicht viele Männer, die mit ihrer Schlagfertigkeit umgehen können.
Privat dreht sich bei den Kommissaren diesmal
alles um das künftige gemeinsame Eigenheim,
bei dem die Vorstellungen nicht unterschiedlicher sein könnten.
Stich ist Kriminalhauptkommissar und der Chef von Kira
Dorn und Lessing. Er ist ein alter Hase, hat schon alles
gesehen, alles erlebt, und doch kann er noch staunen –
schließlich hat er nur gesehen, was in Weimar so passiert.
Florian Lukas
spielt Roy Weischlitz
Roy Weischlitz wurde ermordet. Als Kira und Lessing
sein Leben rekonstruieren, wird ihnen klar, dass die
spanische Inquisition dagegen eine Bachblütentherapie
war. Roy litt unter schlimmen Schuldgefühlen, weil er
sich für das zerstörte Liebesglück seiner Schwester verantwortlich fühlte. Aber hat er dafür den Tod verdient?
Fritzi Haberlandt
spielt Siegrid Weischlitz
Siegrid Weischlitz lebte mit ihrem Bruder Roy zusammen im Haus der verstorbenen Eltern. Sie organisiert
den Haushalt und führt einen eigenen kleinen Kosmetiksalon. Als sie sich nach dem Tod ihres Bruders in ein
Lügengespinst verstrickt, fragen sich die Kommissare,
ob die Schlacht bei Jena und Auerstedt, die Roy im
Hobbykeller mit Zinnsoldaten nachgestellt hatte, die
einzige Schlacht war, die im Hause Weischlitz ausgetragen wurde.
Thomas Wodianka
spielt Karsten „Flamingo“ Schmöller
Karsten hat nur noch ein Bein, was seinen Spitznamen
„Flamingo” erklärt. Verantwortlich dafür war sein ehemals bester Freund Roy Weischlitz. Am Tag des Unglücks
begann eine soziale Abwärtsspirale, die selbst die hartgesottenen Kommissare zum Staunen bringt. Lautete
Karstens Motto „Auge um Auge, Bein um Bein?”
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Tatort „Der treue Roy“
Gespräch mit Nora Tschirner und
Christian Ulmen
Der Tatort „Der treue Roy“ ist der dritte Fall
des Ermittlerpaares Dorn und Lessing.
Was hat Ihnen an diesem Drehbuch besonders
gefallen?
Nora Tschirner: Dass die Geschichte in einem
Stahlwerk spielt und ich somit mal wieder die
Möglichkeit hatte, eine Arbeitswelt kennen zu
lernen, die mir sonst unzugänglich geblieben
wäre.
Was macht Ihrer Meinung nach Kira Dorn und
Lessing zu einem guten Ermittler-Team?
Christian Ulmen: Sie hören zu, sie empfangen auch
die leisen Töne, kennen die menschlichen Abgründe, ohne sie zu bewerten, sie lieben, sie frohlocken,
sie sehen sehr gut aus.
Nora Tschirner: Und sie denken oft gleich.
Frau Tschirner, Kira Dorn ist mit einer gehörigen
Portion Sarkasmus ausgestattet. Wie wirkt sich
das auf Ihren Beruf aus?
Nora Tschirner: Ihr Humor nimmt ab und zu die
Schwere aus bestimmten Situationen, stößt aber
die Verdächtigen auch gerne Mal so vor den Kopf,
dass sie gesprächiger werden als ihnen vielleicht
lieb ist.
Herr Ulmen, hat Lessing ein besonderes Verhältnis zu seiner Dienstwaffe?
Nora Tschirner: Ja, aber darüber möchte ich
nicht sprechen.
Christian Ulmen: Ja, aber darüber möchte ich
nicht sprechen.
Herr Ulmen, Lessing war als Schüler leidenschaftlicher Kakteensammler. Haben Sie vielleicht ein
ähnlich außergewöhnliches Hobby?
Frau Tschirner, ganz im Sinne der Ermittlungen
begibt sich Kira Dorn bereitwillig in einen Schönheitssalon und verlässt ihn wieder mit ganz besonderer Frisur. Ist Ihnen schon einmal ein ähnlicher Faux-pas passiert?
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Christian Ulmen: Ich sammle Nora-Tschirner-Büsten. Das klingt vielleicht etwas creepy, aber es gibt
ganz herrliche Noras aus Porzellan, die ihrem natürlichen Typ sehr schmeicheln.
Der Regisseur Gregor Schnitzler über den Film
Der Tatortdreh war ein großer Spaß für mich.
Schon als ich das Drehbuch von Nanni Erben bekommen habe, konnte ich es nicht mehr aus der
Hand legen. Die Geschichte ist eine wunderbare
Kombination aus Komik und Spannung, ständigen Überraschungen und echten Emotionen. Ich
finde den Weimarer Tatort in der „Tatortlandschaft“ herausragend. Gerade durch die skurrilen
Geschichten kann man etwas kreieren, was eigentlich sonst nur in den amerikanischen Serien
wie z.B. Fargo, Breaking Bad etc. möglich ist.
Bei dem Humor des Films war es für mich wichtig, genau den richtigen Ton zu treffen. Für mich
ging es darum, nicht Figuren zu präsentieren, die
permanent Lacher wegen des Lachers servieren,
sondern eine Welt zu zeigen, die glaubhaft ist
und in ihrer Verstiegenheit höchst komisch wirkt.
Ich liebe die Filme der Coen-Brüder, sie gaben mir
ein gutes Vorbild für den Tatort.
Die Basis, von der aus ich mein Ziel erreichen wollte, bildeten natürlich Nora und Christian. Mit ihrem Ausnahmetalent glaubhaft und komisch zu
sein, mit ihrem hervorragenden Timing und dem
richtigen Gefühl für ihre Figuren, kam ich schnell
zu dem, was ich brauchte. Und natürlich freut es
mich, dass sie in ihrem Können durch manche Szene im Film richtig gefordert wurden und man Nora selten so intensiv wie in einer Szene gesehen
hat. Neben den beiden hatte ich außerdem ein
überragendes Ensemble an bekannten und herausragenden Schauspielern wie Fritzi Haberlandt
und Florian Lukas, aber auch viele unbekannte
Gesichter, denen ich noch Großes vorhersage.
Visuell habe ich versucht, eine Welt zu kreieren,
die sich von den letzten beiden Weimarer Tatorten absetzt. Mit Ralf Noack, dem Kameramann,
habe ich eine Bildsprache entwickelt, die nicht
hektisch den Schauspielern hinterher läuft, um
ihr Spiel einzufangen, sondern es ging darum,
spannungsgeladene Cadragen, also Bildausschnitte, zu setzen, die das Skurrile der Story
unterstreichen und den Schauspielern Platz
zum Wirken lassen.
Das Buch forderte ein anderes Weimar – nicht die
Pilgerstätte des Bürgertums, herausgeputzt für
Touristen, die durch die Straßen berühmter Dichter und Philosophen flanieren. Ich begab mich
also auf die Suche nach der anderen Seite von
Weimar, nach der proletarischen, und bin schließlich fündig geworden. Zum Beispiel der zerfallene
Hinterhof, auf dem Siegrid und Roy wohnen, ist
keine fünf Gehminuten vom Zentrum Weimars
entfernt. Auch die Tankstelle oder der kleine Flughafen sind sozusagen „round the corner.“
Für mich war das Thema des Films „Illusionen“.
Menschen geben sich Illusionen hin und sehen
oftmals nicht, was wirklich in ihrem Leben passiert. Menschen laufen Illusionen hinterher und
tun Dinge, die sie nicht reflektieren können oder
wollen. Dadurch entstehen gefährliche Situationen, die sie zum Rand ihrer eigenen Existenz
bringen. Für die Geschichte von „Der treue Roy“
ist das natürlich sehr interessant, weil dem Zuschauer permanent überraschende Wendepunkte geboten werden und er ständig mehr über die
Figuren und den Plot wissen will. Über die Story
an sich will ich hier nicht zu viel verraten und wer
der Mörder ist, tja, da werden Sie wohl suchen
müssen. Also, viel Spaß beim Schauen!
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Tatort „Der treue Roy“
Gespräch mit den Autoren
Murmel Clausen und Andreas Pflüger
Ist „Der treue Roy“ ein Film über die Liebe?
Andreas Pflüger: Handelt nicht jeder Film
von der Liebe?
Murmel Clausen: Unsere auf jeden Fall.
In „Die Fette Hoppe“ war es die heimliche
Liebe, in „Der Irre Iwan“ die Amour fou.
Andreas Pflüger: Und in „Der treue Roy“ die
Liebe über den Tod hinaus.
Wann kam Ihnen die Idee zu Ihrem dritten
Weimarer Tatort?
Murmel Clausen: Als wir uns in Weimar verfahren haben und plötzlich zwischen Plattenbauten standen.
Andreas Pflüger: Da parkte ein Wohnwagen,
offenbar gewerblich, wie wir aus dem roten
Neonherz schlossen, das im Fenster leuchtete.
Murmel Clausen: Ganz in der Nähe wurde
gegrillt. Da hatten wir eigentlich schon alles
beisammen.
Gab es eine besondere Herausforderung
beim Schreiben des Drehbuchs?
Andreas Pflüger: Die umfangreiche Recherche.
Wir mussten alles über die Stahlindustrie in
Thüringen lernen, über das Leben mit einer
gravierenden Behinderung und den Alltag in
Beautysalons.
Murmel Clausen: Das hat uns mindestens
eine dreiviertel Stunde googeln gekostet.
Andreas Pflüger: In der Zeit schreiben wir
sonst das ganze Buch (lacht).
Jeder der bisherigen Tatorte wurde von einem
anderen Regisseur inszeniert. Ist das ein Voroder Nachteil?
Murmel Clausen: Ich finde es eigentlich sehr
schön, da so jeder Film seine eigene Handschrift
bekommt.
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Andreas Pflüger: Hauptsache, Clausen bleibt.
Murmel Clausen: Stimmt.
Ist „Der treue Roy“ Ihr bisher bestes gemeinsames Drehbuch?
Andreas Pflüger: Das beste ist immer das, an
dem man gerade sitzt. Also der nächste Tatort
Weimar mit dem Arbeitstitel „Tot aber lebendig“.
Murmel Clausen: Von uns wird immer der fünffache Rittberger mit Salto erwartet.
Andreas Pflüger: Ohne Netz.
Murmel Clausen: Noch acht, neun Filme, dann
stehen wir ihn hoffentlich.
Biografie Murmel Clausen
Murmel Clausen wurde im Schwabinger Krankenhaus geboren und wuchs im Herzen Münchens an
der Münchner Freiheit auf. Während seiner Zeit
bei Radio Energy lernte er Michael Bully Herbig,
Rick Kavanian und Christian Tramitz kennen, mit
denen er später „die bullyparade“ und „Der Schuh
des Manitu“ schrieb. In Berlin entwickelte er unter
anderem die „ProSieben Morningshow“ und für
Erkan & Stefan „headnut tv” als Headwriter mit
und schrieb gemeinsam mit Max Witzigmann
und Christian Tramitz die Sketche für drei Staffeln
„Tramitz & Friends“. 2009 lieferte er die Drehbücher für die zehnteilige ORF-Echtzeitsitcom „Die
Gipfelzipfler“, ein Jahr später wurde die vom ihm,
Christian Tramitz und Hermann Bräuer entwickelte
Kinokomödie „3faltig“ verfilmt. 2012 schrieb u.a.
das Konzept für den Tatort Weimar, für den er auch
mit Andreas Pflüger das Drehbuch verfasste. Im
Mai 2012 erschien sein erster Roman „Frettsack”,
2013 folgte die Fortsetzung „Frettnapf“. Momentan
arbeitet Clausen an seinem neuen Roman „TICK“,
der 2017 erscheinen wird.
Biografie Andreas Pflüger
Andreas Pflüger wurde in Thüringen geboren,
wuchs in Saarbrücken auf und studierte dort sowie
in Berlin Theologie, Germanistik und Philosophie
– ohne Abschluss. Ab 1982 entstanden erste Prosaund Lyrikarbeiten. 1987 gründete er gemeinsam
mit Stefan Warmuth die „Comédie Berlin“. Auch
intensivierte Pflüger in diesen Jahren seine Hörspielarbeit, die mit „In der Nacht sind alle Taxen
grau“ begonnen hatte. Theaterarbeiten kamen
dazu, zum Beispiel das Zweipersonen-Stück „Herrengold“, das mit Günter Lamprecht und Claudia
Amm im Berliner Renaissance Theater uraufgeführt wurde. In der Folgezeit inszenierte Pflüger
zwei Dokumentarfilme und schrieb vor allem Drehbücher, darunter bis heute neunzehn Tatorte und
die preisgekrönten Filme „Operation Rubikon“, „Der
neunte Tag“ und „Strajk“. Im Herbst 2004 erschien
sein Politthriller „Operation Rubikon“. Sein neuer
Roman „ENDGÜLTIG” erscheint im März 2016.
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Tatort „Der treue Roy“
Gespräch mit Fritzi Haberlandt und
Florian Lukas
Was hat Sie besonders an der Geschichte von
Siegrid und Roy in Weimar gereizt?
Fritzi Haberlandt: Die Geschichte und die Figuren
sind skurril und schräg. Aber auch liebenswert
und anrührend. Dass die Geschwister eben doch
zusammen gehören, dass das ihr Schicksal ist,
finde ich spannend.
Florian Lukas: Ich mochte Roy, seine Hingabe und
seinen Willen, sich das Glück zu nehmen, das man
ihm vermeintlich immer vorenthalten hat. Eine
tolle Geschichte über die Vergeblichkeit allen
Bemühens. Die Aussicht auf ein Wiedersehen mit
Fritzi Haberlandt, Nora Tschirner und Christian
Ulmen war natürlich besonders reizvoll.
Der Tatort aus Weimar ist bekannt für seine skurrilen und humorvollen Geschichten. Kann man
sich so auch die Situation am Set vorstellen? Wie
empfanden Sie die Zusammenarbeit mit Nora
Tschirner und Christian Ulmen?
Florian Lukas: Nora und Christian sind ein einmaliges Paar in Timing, Komik und Understatement.
Deshalb war die Vorfreude groß und das völlig zu
Recht.
Fritzi Haberlandt: Natürlich wurde gelacht – und
wie! Nora und Christian sind die lustigsten Kollegen, die man sich vorstellen kann. Und so freundlich, unkompliziert und entspannt. Es war eine
Freude. Nur schade, dass Sigrid so wenig Szenen
mit Roy hat, ich hätte gern mehr Zeit mit Florian
verbracht!
Siegrid und Roy sind routinierte Lottospieler.
Spielen Sie selbst Lotto und was würden Sie mit
einem hohen Gewinn anstellen?
Fritzi Haberlandt: Ich spiele kein Lotto, würde
aber gern mal gewinnen. Wenn ich also gewinnen
würde, ohne zu spielen, dann würde ich das Geld
natürlich verschenken ...
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Florian Lukas: Nein, ich spiele auch kein Lotto und
wenn ich doch mal etwas Glücksspiel versuche,
verliere ich immer. Wirklich immer. Was würde ich
mit einem Gewinn machen? Schnell mit anderen
ausgeben, dann ist nichts mehr da und keiner
fragt.
Die Dreharbeiten fanden im Spätsommer in
Weimar statt. Wie hat Ihnen die Klassikstadt
gefallen?
Fritzi Haberlandt: Ich bin ja halb Thüringerin,
väterlicherseits, daher hab ich mich sehr gefreut,
dort zu drehen. Ich konnte jeden Tag Klöße essen
und am Wochenende meine Oma besuchen.
Florian Lukas: Ich kenne Weimar aus meiner
Kindheit und ich war froh zu sehen, dass die Stadt
lebendig und international geblieben ist. Und
wunderschön. Die Spaziergänge im Park an der
Ilm gehören zu meinen eindrücklichsten Kindheitserinnerungen und es war toll, an diesen Ort
zurückzukehren.
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