KEH-Report, Ausgabe 21, Juni 2011

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KEH-Report, Ausgabe 21, Juni 2011
??? | KEH-Report
Seite 1
Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité
KEH REPORT
21 | Juni 2011
FORSCHUNG UND QUALIFIKATION
Rückblick 2010 und Ausblick auf das
Geschäftsjahr 2011
| Seiten 3–4
Einzigartige Synthese von Therapie
und Analytik – 15 Jahre Gefäßchirurgie
am KEH
| Seiten 8–9
Tagesklinik Herzbergstraße mit
erweitertem Angebot
»Pflegefachtag intensiv« im KEH
| Seite 11
| Seite 12
KEH-Report | Juni 2011
Seite 2
| Editorial |
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
im April wurde mit Herrn Prof. Dr. med. Heinz-Joachim
Meencke ein hoch geschätzter und namhafter Chefarzt
aus dem Ärzte-Kollegium des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (KEH) verabschiedet.
Als Leiter der Abteilung Epileptologie und Medizinischer
Direktor des Epilepsie Zentrums Berlin Brandenburg
(EZBB) hat er in den vergangenen fünfzehn Jahren maßgeblich an einer positiven Veränderung der Situation
für Epilepsiepatienten in Berlin mitgewirkt. Als von der
Bundesregierung anerkanntes und gefördertes Grad IVEpilepsiezentrum gehört das EZBB mit 100 Behandlungsplätzen zu den wenigen Einrichtungen in Deutschland, in
der das gesamte Spektrum der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten – einschließlich der Epilepsiechirurgie – angeboten wird. Ich danke an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Meencke für sein Wirken an unserem
Haus und wünsche ihm eine erfüllte Ruhestandszeit.
Die Qualität in Prozessen und Angeboten unseres
Krankenhauses konnte aber nicht nur bei der Therapie
von Epilepsien erhöht werden. Die Abteilung Gefäßchirurgie unter der Leitung von PD Dr. med. Hans Scholz
kann auf fünfzehn erfolgreiche Jahre in Medizin und
Forschung zurückblicken. Gemeinsam mit den ärztlichen
Dr. med. Manfred Lang,
Ärztlicher Direktor
und pflegerischen Fachkräften und in enger Zusammenarbeit mit Klinikingenieur Dr. Ulf Krüger wurde hier ein
einmaliger Bereich geschaffen, in dem Therapie und
praktische Forschung unter einem Dach an der Erweiterung der praktischen Erkenntnisse auf dem Feld der Gefäßchirurgie arbeiten – eine Kombination, die es sonst
nur an Universitäten gibt.
Von großer Bedeutung ist die immer engere Zusammenarbeit der somatischen und psychiatrisch-psychotherapeutischen Bereiche für den medizinisch ganzheitlichen Ansatz in unserem Krankenhaus. Der neue
Chefarzt der Neurologie, Dr. med. Andreas Kauert, wird
diesen Prozess in den kommenden Jahren weiter verfolgen. Der quali­ta­tiven Weiterentwicklung diente auch
die Krankenhauskonferenz im Mai. Gemeinsam werden auf diesen Tagungen die Weichen für zukünftige
Entwicklungen gestellt. Dass unser Krankenhaus dabei
die richtige Richtung eingeschlagen hat, belegen auch
die Ausführungen der Geschäftsführung zur wirtschaftlichen Lage. Über diese und viele andere Themen können Sie sich in dieser Ausgabe des »KEH-Report« informieren. Ich wünsche Ihnen eine unterhaltsame Lektüre
und einen schönen Sommer.
Dr. med. Manfred Lang
Ärztlicher Direktor
Kurz vorgestellt
»Tag der Lämmer 2011«
Am Samstag, dem 16. April 2011, luden die Organisatoren des Landschaftsparks Herzberge ein zum »Tag
der Lämmer«. Denn pünktlich vor Ostern hatte sich die
Herde Mecklenburg-Vorpommerscher Rauhwollschafe
um sage und schreibe 96 Lämmer vergrößert. Grund
genug, den Lichtenbergern den Nachwuchs, aber auch
die Fortschritte im Landschaftspark-Projekt vor Augen
zu führen.
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Inhalt
Editorial
Kurz vorgestellt
Rückblick 2010 und Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011
Impressionen eines kollegialen Arbeitstreffens
»Der Lotse geht von Bord« – Verabschiedung von Prof. Dr. med. Heinz-Joachim Meencke
Lange Nacht der Bilder am 2. Juli 2011
Einzigartige Synthese von Therapie und Analytik
15 Jahre Gefäßchirurgie am KEH
Einblicke
»Mit weniger mehr erreichen«
Jahresfest 2011 in Lobetal
Am Sonntag, dem 19. Juni 2011, hatte die Hoffnungs­
taler Stiftung Lobetal zum 106. Jahresfest eingeladen und
stellte bei einem bunten Rahmenprogramm die hervorragende Arbeit ihrer zahlreichen Einrichtungen vor. Mit
dabei war auch die Krankenpflegeschule am KEH, die mit
einem Stand über ihre Ausbildungsmöglichkeiten informierte. Das Foto zeigt (v.l.n.r.) Frau Poek, die Leiterin der
KPS, die Lehrerin Frau Bergt und die Schülerinnen Sophia
Wein und Juliane Kohn aus dem 1. Ausbildungsjahr.
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Tagesklinik Herzbergstraße mit erweitertem Angebot
»Pflegefachtag intensiv« im KEH
Galileo – was ist das?
Personalia
Neues für Mitarbeiter »50 Plus«
Abschied von Prof. Dr. med. Heinz-Joachim Meencke
Diakonie-Hospiz Lichtenberg erhält Spende über
20.000 Euro
15 Unverhoffter historischer Fund
15 Aktuelles Baugeschehen
16 Aktuelle Termine/Kunstworkshop 8. bis 12. August
2011 im KEH/Traueranzeigen
Impressum
Herausgeber:
Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge gGmbH,
Geschäftsführung und Kranken­hausbetriebsleitung,
Herzbergstr.79, 10365 Berlin
Gestaltung/Produktion:
Baumgardt Consultants,
Gesellschaft für Marketing & Kommunikation bR
Bildnachweis:
Elbracht (Bethel) S. 1, 2 (o.), 3 (m.), 8 (o.), 9 (o.), 10, 14;
Team Guus v.d. Upwich S. 5; J. Lehmann (KEH) S. 2 (u.),
3 (o.), 4, 6f, 8 (u.), 9 (u.), 11f, 13 (u.), 14 (o.), 15f;
Privat S. 13 (o./m.), S. 14 (u.).
V.i.S.d.P.:
Johannes Lehmann
Anregungen und Kritik an: j.lehmann@keh-berlin.de
Der KEH-Report erscheint viermal jährlich.
Juni 2011 | KEH-Report
Seite 3
| Aktuelles |
Rückblick 2010 und Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011
Rahmenbedingungen in der Gesundheitswirtschaft
D
ie politischen Vorgaben für den Handlungsrahmen der Kranken­
häuser in Deutschland
sind unübersichtlich. Maß­
nahmen zur Entwicklung
eines bedarfsgerechten
und finanzierbaren Gesundheitswesens sind bislang nur als Entwurf vorhanden.
Wachstum wird es wohl in erster Linie auf dem zweiten
Gesundheitsmarkt, nicht aber in der Pflicht- und Regelversorgung geben.
In den nächsten Jahren wird daher die Zahl der
Krankenhäuser in Deutschland bedingt durch Fusionen
und Schließungen weiter zurückgehen. Das bedeutet,
dass in der Zukunft voraussichtlich eine überschaubare
Zahl überregional tätiger Träger nicht nur die Akutversorgung, sondern auch komplementäre Leistungen in
unterschiedlichen Versorgungsformen untereinander
aufteilen wird. Durch die Einbindung des Evangelischen
Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in
den Verbund der v. Bodelschwinghschen Stiftungen
ist das Krankenhaus Teil eines großen ausgewiesenen
Trägers von sozialen Hilfeeinrichtungen mit Angeboten
an verschiedenen Standorten innerhalb der Bundesrepublik.
Strategische Ausrichtung
In dieser Situation sieht das KEH seine besondere Verantwortung – neben der Erfüllung seines regionalen
Versorgungsauftrages – in der Einrichtung von überregionalen ambulanten und erweiterten stationären
Angeboten (Diabetologie, Gefäßmedizin, Geriatrie,
Epileptologie, Schmerztherapie, spezielle Angebote für
Menschen mit geistiger Behinderung), für die es einen
großen, gleichwohl nicht gedeckten Bedarf gibt.
Die im Jahr 2007 begonnenen und in den Folgejahren konsequent fortgesetzten Neu- und Umstrukturierungen der Abteilungen zeigen dabei die erwarteten
Erfolge. So wird das Krankenhaus sein Leistungsspektrum gezielt erweitern. Die Abteilung für Geriatrie
wurde nach Verabschiedung des Landeskrankhausplanes 2010 am 1. März 2011 eingerichtet; ihren endgültigen Platz wird sie nach der Sanierung im Haus 4
erhalten. Weiterhin sind mit der Fortschreibung des
Landeskrankenhausplanes für das KEH 29 zusätzliche
Behandlungseinheiten in der Allgemeinpsychia­trie und
10 Behandlungseinheiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie genehmigt worden.
Michael Mielke
Kaufmännischer
Geschäftsführer
Dr. Johannes Feldmann
Theologischer
Geschäftsführer
Sowohl in der Somatik
als auch in der Psychiatrie
konnten die Leistungszahlen deutlich gesteigert
werden. Die organisatorischen Optimierungsprozesse haben sich messbar
positiv ausgewirkt
ntwicklungen im klinischen E
und im Pflegebereich
Die Investition in ein effizientes Aufnahme-, Fall- und
Entlassungsmanagement wirkt sich bei der Erlössicherung positiv aus – u. a. ist dies in besonderer Weise dem
Patientenmanagement und dem Casemanagement zu
danken. Die Leitungsstruktur im Bereich der Krankenpflege wurde neu organisiert und lässt eine schnellere
Reaktion bei Personalengpässen und die Reduzierung
von Leasingkosten erwarten.
2009 wurde das überarbeitete medizinische Konzept an die Rahmenbedingungen der Gesundheitsversorgungsregion Berlin angepasst. In 2010 konzentrierte
sich die Krankenhausleitung im Wesentlichen auf die
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der somatischen
Abteilungen. Dazu arbeitete die bereits in 2006 gegründete Projektgruppe intensiv v. a. an Maßnahmen
zur strukturellen Verbesserung von Leistungsprozessen
im Krankenhaus.
Mit Inbetriebnahme der Zentralen Aufnahme und
Diagnostik (ZAD) wurden die notwendigen Anpassungen im elektiven Aufnahmemanagement der somatischen Fachabteilungen bearbeitet. Seit Herbst 2010
kann die Umsetzung zentraler Projektziele, wie die Reduzierung präoperativer Liegezeiten, anhand von Kennzahlen sicher gemessen werden. Ab 2011 wird mit dem
zentralen Belegungsmanagement aus der ZAD heraus
ein weiterer wichtiger Schritt abgeschlossen werden.
Mit Hilfe des im KEH bis auf Abteilungsebene eingesetzten Managementinformationssystems »eis.Tik« wird
das Kosten- und Leistungsgeschehen hinsichtlich der
vereinbarten Mengen und Erlöse regelmäßig überprüft,
um ggf. kurzfristig Gegensteuerungsmaßnahmen zu
veranlassen. Die mit den Chefärzten fest vereinbarten
Budget- und Quartalsgespräche erlauben eine schnelle Reaktion auf ungeplante Abweichungen im Kostenund Leistungsbereich.
KEH-Report | Juni 2011
Seite 4
| Aktuelles |
Die Ertragslage des gemäß Geschäftsbericht 2010
2010
Betriebliche Erträge
Betriebliche Aufwendungen
Personal
Medizinischer Bedarf
Übrige Aufwendungen
(Summe-Zeile)
Betriebsergebnis
Investitionsergebnis
Investitionskosten
Finanzergebnis
Neutrales Ergebnis
(Summe) Jahresergebnis
TEUR
72.413,5
%
100,0
2009
TEUR
68.369,8
%
100,0
Veränderung
TEUR
+ 4.043,7
%
+ 5,9
44.470,6
61,4
41.256,3
60,3
3.214,3
+ 7,8
13.303,9
12.760,2
70.534,6
1.878,9
– 97,0
1.481,9
– 341,8
– 816,9
323,2
18,4
17,6
97,4
2,6
– 0,5
2,0
– 0,5
– 1,1
0,4
12.483,2
12.667,4
66.406,9
1.962,9
– 194,5
1.768,4
– 323,2
– 1.281,1
164,1
18,3
18,5
97,1
2,9
– 0,3
2,6
– 0,5
– 1,9
0,2
+ 820,6
+ 92,8
4.127,7
– 84,0
– 202,5
– 286,5
– 18,6
+ 464,2
+ 159,1
+ 6,6
+ 0,7
+ 6,2
– 4,3
– 104,1
– 16,2
– 5,8
+ 36,2
Quelle: BDO AG
*
Erlöse aus Krankenhausleistungen
* Anteil der Erlöse aus Krankenhausleistungen
Ergebnisse aus dem Lagebericht 2010
Die Krankenhauserträge des Jahres 2010 sind auf der
Grundlage eines »fiktiven Budgets« festgelegt worden.
Inzwischen sind die realen Kosten gestiegen. So erhöhte sich z. B. der Materialeinsatz auf 9,4 Mio. Euro
gegenüber dem Vorjahr. Die Arzneimittelkosten stiegen
u.a. wegen der Fallzahlsteigerung um 124.000 Euro.
Die Personalkosten mit rund 44,8 Mio. Euro stiegen um
fast drei Mio. Euro aufgrund der tariflichen Lohnsteigerung sowie durch die Einführung eines neuen Entgeltsystems für Ärzte im Jahr 2010; die Zahl der durchschnittlichen beschäftigten Vollkräfte erhöhte sich gegenüber
2009 um 21,5 VK. Dabei ergeben sich die höheren
Kosten auf der Grundlage von Leistungssteigerungen,
das Leistungsspektrum des KEH blieb im Wesentlichen
unverändert.
Wir erwarten eine Budgetsteigerung für die stationären Krankenhausleis­tungen gegenüber 2009 von ca.
1,8 Mio. Euro.
Prognose
Das KEH hat einen festen Platz in der medizinischen
Versorgung der umliegenden Bezirke. Die wirtschaftliche Situation des Krankenhauses ist stabil, sie beruht
auf einer guten Auslastung bei kontinuierlich steigender
Fallzahl und sinkenden Verweildauern. Die Fachabteilungen sind adäquat besetzt. In Somatik und Psychiatrie
halten wir ein ausgewogenes Leis­tungsprofil, das durch
die Zentren (Epilepsie Zentrum Berlin Brandenburg, Gefäßzentrum Berlin, Behandlungszentrum für Menschen
mit geistiger Behinderung und psychischer Erkrankung
sowie MVZ – Ärztehaus für psychische Gesundheit und
Epileptologie) abgerundet wird, vor.
Für das Jahr 2011 ist der Erwerb des für den Krankenhausbetrieb notwendigen Geländes geplant.
Für das KEH sehen wir weiterhin eine gefestigte
regionale und überregionale Marktposition. Die Erweiterung sinnvoller Kooperatio­nen mit anderen dia­
konischen, caritativen aber auch nicht konfessionell
gebundenen Einrichtungen wird ein Schwerpunkt der
Arbeit der Geschäftsführung sein.
Die über Jahre nachgewiesene Leistungssteigerung
in der medizinischen und pflegerischen Versorgung bei
gleichbleibender sehr guter Qualität – trotz umfangreicher Bauarbeiten und der damit einhergehenden
Raumverknappung – wäre ohne das Engagement aller
Mitarbeitenden und die damit gezeigte Verbundenheit
mit unserem Haus nicht möglich gewesen. Dafür sei allen herzlichen gedankt.
Michael Mielke
Kaufmännischer Geschäftsführer
Dr. Johannes Feldmann
Theologischer Geschäftsführer
Juni 2011 | KEH-Report
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| Klinikkonferenz |
D
ie diesjährige KEH-Klinikkonferenz fand am 12. und
13. Mai 2011 im Grand City Hotel Liebenwalde statt.
Unter der Moderation des Teams von Guus van der Upwich und der Co-Moderation von Tilmann Seidel trafen
sich Teilnehmer verschiedener Leitungsebenen des Krankenhauses, um die Schwerpunkte des Handelns zu beraten.
Im Anschluss an eine Andacht und die Begrüßung
durch die Geschäftsführung, hielt Herr Guus van der Upwich einen Vortrag zum Thema »Konfliktmanagement«.
Nach einer kurzen Pause
gab der Herr Wendler,
Leiter Controlling, einen
Überblick über den Stand
der 2010 verabredeten
Maßnahmen: »Verbesserung der Zusammenarbeit im Bereich Controlling«, »Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachabteilungen« und »Serviceorientierte
Kommunikation«. Die Beratung dazu wurde nach der
Mittagspause fortgesetzt.
Am Nachmittag ging es mit den Themen »Teamentwicklung im Intensivbereich« und »Interdisziplinäre
Zusammenarbeit beim Aufbau der Fachabteilung Geria­
trie« weiter, zu denen Prof. Dr. Thomas den Einstieg
gab. Der späte Nachmittag beinhaltete die Auseinandersetzung mit beiden Themen. Auf Grundlage der
»Open space«-Methode wurde über neue Formen in
der Zusammenarbeit von Abteilungen nachgedacht.
Vor dem Abendessen erfolgte die Vorstellung der Ergebnisse, und beim Kaminabend ergab sich Gelegenheit zum besseren Kennenlernen und zum Austausch.
Der 13. Mai 2011 begann mit einer Andacht und der
Fortsetzung der Arbeit im »Open space«. Zu den Themen:
»Führungsgrundsätze«, »Zusammenarbeit, Trans­parenz
und Kommunikation« und »Entwicklung der Unternehmenskultur« wurden bis zum Mittagessen Veränderungswünsche, Vorschläge und Ideen zusammengetragen und
nach der Mittagspause präsentiert. Der Reisesegen vor der
Bilder eines kollegialen Arbeitstreffens
Heimfahrt schloss die Tagung ab. Als erste Aktionsfelder
wurden auf der Konferenz drei Aufgaben vereinbart: Unter der Überschrift »Agenda 2020« und in Verantwortung
des Ärztlichen Direktors Dr. Lang soll die strategische
Ausrichtung des KEH verbindlich festgeschrieben und auf
einer Konferenz zum Ende des Jahres bestätigt werden.
Herr Menzel, Leiter Technik/Bau, hat die Aufgabe übernommen, einen »KEH-Stammtisch« zu initiieren, um gute
Ideen zu sammeln und sie im Intranet zu publizieren. Der
dritte Auftrag zur Neustrukturierung des Intranets wurde
in meine Verantwortung übergeben und ist bereits in
einem ersten Schritt umgesetzt.
Die Klinikkonferenz fand in einer merklich kollegialen
Atmosphäre statt. Von Konkurrenzen zwischen den Bereichen war nichts zu spüren. Vielmehr zeigten die Teilnehmer, dass sie gewillt sind, das KEH gemeinsam und
positiv nach vorn zu entwickeln. Erwähnenswert sind
auch die künstlerischen Einlagen und Moderationen
des Schauspielers Pago Balke, die Anlass zum Nachdenken boten und die Beratungen auflockerten.
Reiner Girstl,
Referent der Geschäftsführung
KEH-Report | Juni 2011
Seite 6
| Aktuelles |
»Der Lotse geht von Bord«
Verabbschiedung von Prof. Dr. med. Heinz-Joachim Meencke
F
ünfzehn Jahre hat
Prof. Dr. med. HeinzJoachim Meencke als
Chefarzt Verantwortung
für die Abteilung Epileptologie am Evangelischen
Krankenhaus
Königin
Elisa­­beth Herzberge (KEH) und als Leitender Arzt und
Geschäftsführer des Instituts für Diagnostik der Epilep­
sien (IDE) am Epilepsie Zentrum Berlin Brandenburg
(EZBB), seit 2001 als Medizinischer Direktor, getragen.
In dieser Zeit hat er seine Kenntnisse und Erfahrungen
in Medizin, Wissenschaft und Forschung in den Dienst
an Menschen gestellt, die an Epilepsie erkrankt sind,
um mittels umfassender Therapiemethoden Menschen
mit Epilepsie ein Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Am 15. April 2011 wurde er mit einem Symposium verabschiedet, zu dem langjährige Wegbegleiter,
Kollegen, Freunde und Angehörige gekommen waren.
Im wissenschaftlichen Teil des Symposiums wurde unter Moderation von Prof. Dr. med. H.-B. Straub,
EZBB Standort Bernau, das gesamte Spektrum der Erforschung und Behandlung von Epilepsien beleuchtet.
Prof. Dr. med. Dieter Janz, Lehrer von Prof. Meencke
und »Vater der Epileptologie in Deutschland« (so Prof.
Andermann), wies auf den sozialen Aspekt der modernen Therapien hin, die den Betroffenen durch umfassende Sorge und Betreuung wieder einen Platz in der
normalen Alltagswelt ermöglichten. Prof. Frederick
Andermann (MD, PhD) aus Montreal erläuterte, welcher Erkenntniszuwachs durch Einbeziehung von Forschungsergebnissen anderer medizinischer Disziplinen
erreicht werden konnte. Zu den Erfolgen prächirurgischer Diagnostik referierte Prof. Dr. med. Hermann
Stefan, Erlangen, und Frau Prof. Eva Andermann (MD,
PhD) aus Montreal beleuchtete genetische Aspekte in
der Epileptologie des 21. Jahrhunderts.
KEH-Geschäftsführer
Michael Mielke (o.l.),
Dr. Rainer Norden vom
Vorstand Bethel (darunter) und KEH-Aufsichtsratsvorsitzender Thomas
Oelkers (re.) sprechen
ihren Dank und gute
Wünsche aus
Klaus Göcke (Deutsche
Epilepsievereinigung e.V.)
dankt Prof. Meencke
Weitere Beiträge befassten sich mit neuropathologischen (Prof. Dr. med. Ingmar Blümcke, Erlangen),
neurophysiologischen (Prof. Dr. med. Uwe Heinemann,
Charité Berlin), pharmakologischen (Prof. Dr. Wolfgang
Löscher, Hannover) und neuropädiatrischen Aspekten
(Dr. med. Hans Holthausen, Vogtareuth) der Epilepsiebehandlung. Neue therapeutische Ansätze stellte
PD Dr. med. Christian Bien, Bielefeld, vor und Norbert
van Kampen vom EZBB warf einen Blick auf die Zukunft
der Epilepsie-Selbsthilfe.
Im zweiten Teil folgten eine Vielzahl von Gruß- und
Dankesworten. KEH-Geschäftsführer Michael Mielke
dankte für alle Initiativen, mit denen Prof. Meencke
dem Krankenhaus einen hervorragenden Ruf erworben hat. Der Aufsichtsratsvorsitzende des KEH und des
IDE, Thomas Oelkers, nannte Prof. Meencke nicht nur
Juni 2011 | KEH-Report
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| Aktuelles |
Lange Nacht der Bilder am 2. Juli 2011
ein
wissenschaftliches,
sondern auch ein ökonomisches Talent, das immer auf dem Boden der
Realitäten gestanden hat.
Dr. med. Manfred Lang
überbrachte als Ärztlicher
Direktor des KEH Dank
und Wünsche der Chefarztkollegen. Michael RäßlerWolff, Bezirksstadtrat für Familie, Jugend und Gesundheit, nannte Prof. Meencke einen »Botschafter Lichtenbergs«. Herr Gerd Mallschützke, BEK/GEK, hob hervor,
dass es ein Segen für Patienten sei, im EZBB behandelt
zu werden, und Prof. Dr. med. Matthias Endres von der
Berliner Charité dankte für die verlässliche und exzellente Zusammenarbeit.
Nach weiteren Ansprachen von PD Dr. med. ThomasNicolas Lehmann, HELIOS Klinikum Bad Saarow, Prof. Dr.
Jürgen Vesper, Berlin, Klaus Göcke, Dr. med. Michael
v. Weizsäcker und Dr. Rainer Norden überbrachte Christiane Hüttel die guten Wünsche der Pflegekräfte am EZBB
mit dem Goethezitat: »Auch aus Steinen, die einem in
den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.«
Schließlich erhielt er aus der Hand von Oberärztin Anja
Grimmer im Namen der Ärzte des EZBB den »Lebenswerk-Pokal« überreicht. Für die musikalische Umrahmung des Symposiums mit Werken von Mozart, Haydn
und Weber sorgte das Jacques Thibaud Ensemble.
Zum Abschluss dankte Herr Prof. Meencke allen Referenten und Gästen, vor allem aber auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne deren Engagement das
EZBB nicht diese Qualität hätte erreichen können. Die
Arbeit am Epilepsie Zentrum Berlin Brandenburg habe
für die Patienten eine »Entwicklung von wenig Freiheit
zu mehr Freiheit« ermöglicht und sei ein Weg »von der
Pflicht zur Kür« gewesen. Der anschließende Empfang
gab Gelegenheit zum zwanglosen Austausch.
Auch in diesem Jahr beteiligt sich das KEH wieder an der »Langen Nacht
der Bilder« im Bezirk Lichtenberg und bietet damit
Patienten, Besuchern und
Mitarbeitern Anregung
und Austausch. Organisiert vom Kulturring e.V.,
dient die »Lange Nacht
der Bilder« der erlebnisorientierten Präsentation
von Gegenwartskunst
sowie dem Dia­log
zwischen Künstlern und
Betrachtern. Neben
Gemälden werden auch
und »Berlin – da steh ick
druff« mit Exponaten des
Fotoclubs »Lichtblick« aus
Lichtenberg. Beide Ausstellungen sind bis Anfang
August zu sehen.
Plastiken, Graphiken,
Fotos – eben Kunst vieler
Genres – gezeigt. Mehr
als 60 Galerien, Ateliers,
Kunst-Werkstätten, Museen, aber auch Kirchen,
Bildungs- und Freizeiteinrichtungen öffnen ihre
Türen für diese Kunstnacht der besonderen
Art, die in diesem Jahr
bereits zum vierten Mal
stattfindet. Der Eintritt ist
überall frei.
Um 19 Uhr wird in der
Alten Kapelle (Haus 22) die
Ausstellung »Seelenwelten«
mit Werken des Bildhauers
Alexander Heil eröffnet.
Der 1970 in Frankfurt/M.
geborene Künstler lebt und
arbeitet seit 2005 in Berlin.
In seinen figürlichen und
abstrakten Holz- und Bronzeplastiken beschäftigt er
sich mit dem Spannungsfeld zwischen aktiven und
kontemplativen Polen im
menschlichen Dasein.
Regina Winkler
Zur langen Nacht am 2. Juli
2011 gibt es dann – passend zu den Ausstellungen
– jeweils um 15 Uhr und
um 16 Uhr eine Lesung der
Autorin Angelika Butter:
»Berlin-Brandenburger
Spaziergänge. 30 Minuten
aus meinem Tagebuch« im
Haus 24.
Prof. Meencke (2.v.r.)
im Kreis der zahlreichen
Referenten
Prof. Meencke freut sich
über seinen »LebenswerkPokal«
Bereits im Vorfeld wurden
im Haus 24 des KEH
(Cafeteria) am 10. Juni
2011 zwei Ausstellungen
eröffnet: »Landschaften
aus Nah & Fern« mit
Aquarellen und Pastellen von Carola Frentrup
Foto: Aquarell von
Carola Frentrup
KEH-Report | Juni 2011
Seite 8
| 15 Jahre Gefäßchirurgie |
Einzigartige Synthese von Therapie und Analytik
15 Jahre Gefäßchirurgie am KEH
G
efäßerkrankungen gehören inzwischen nicht nur zu
den häufigsten und gefährlichsten, sondern auch
zu den am meisten unterschätzten Zivilisationskrankheiten. Dabei sind sie für lebensbedrohliche Folgen wie
Herzinfarkt und Schlaganfall verantwortlich. Die Abteilung Gefäßchirurgie des KEH ist darauf spezialisiert, Gefäßkrankheiten frühzeitig zu erkennen und effektiv zu
behandeln. Darüber hinaus engagieren sich Chefarzt PD
Dr. med. Hans Scholz und Klinikingenieur Dr. rer. medic.
Ulf Krüger intensiv in der Forschung und Weiterentwicklung von Therapiemethoden.
»Als ich das erste Mal auf das Gelände des KEH kam,
machte es keinen freundlichen Eindruck«, erinnert sich
Dr. Scholz. »Aber mit einem Mal kam die Sonne heraus
– und alles war grün.« Es war eine weitsichtige Entscheidung des damaligen Leiters des Krankenhauses, Pastor
Thomas Passauer, gleich nach der deutschen Wiedervereinigung eine Erweiterung des Angebots vorzunehmen und damit den Standort zu stärken. Chirurgische
Eingriffe nahmen zu, gleichzeitig waren die Liegezeiten
rückläufig. So hat er Urologie und Epileptologie ans KEH
geholt und den Gefäßchirurgen Dr. Scholz angefragt,
der zu dieser Zeit als Leiter der Klinik für Gefäßchirurgie
an der Charité tätig war. Weil im KEH ein AngiografieArbeitsplatz vorhanden war und die Nephrologie Bedarf
an gefäßchirurgischen Eingriffen bei Dialyse-Patienten
hatte, sagte Dr. Scholz zu.
Seitens der Senatsverwaltung wurde die neue Abteilung zunächst geduldet. 1995 hatten die Verhandlungen
Dr. Ulf Krüger (l.) und Chefarzt PD Dr. Hans Scholz
Das interdisziplinäre Ge­
fäßzentrum Berlin mit
Standorten am KEH und im
Sankt Gertrauden Krankenhaus behandelt stationär
und ambulant Erkrankungen
der Arterien, Venen und
Lymphgefäße. Als Teil des
Gefäßzentrums leistet die
Abteilung Gefäßchirurgie einen unverzichtbaren Beitrag
zu Diagnostik und Therapie.
begonnen. 1996 kam
Prof. Dr. med. Karl-Ludwig
Schulte als Leiter der Inneren Medizin ans KEH, und
es entstand die Idee von
der Einrichtung eines Gefäßzentrums – zusammen
mit der Neurologie. Im selben Jahr wurde das Vorhaben
offiziell genehmigt, und 1997 konnte das Gefäßzentrum
am KEH eröffnet werden. Das bedurfte hoher Investitionen, die notwendigen medizinisch-technischen Geräte
mussten angeschafft werden. »Erst kurz vor Arbeitsbeginn wurden für uns Räumlichkeiten unter dem Dach
freigemacht«, fährt Dr. Scholz fort. »Begonnen haben
wir mit einem Vier-Bett-Zimmer in der Chirurgie, bis
dann schrittweise eine Station daraus wurde. Zunächst
war nur am Mittwoch der OP-Tag, dann wurde täglich
operiert, schließlich musste sogar ein Spätdienst eingeführt werden.«
Einblicke
in die Arbeit der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Wer in der Osterzeit an der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
des Kindes- und Jugendalters,
Haus 7, vorbeikam, konnte
einen Reigen der besonderen
Art beobachten: im Kreis
aufgereiht tanzten große, bunt
bemalte Ostereier im Wind.
Laut Statistik wurden 2009 in Deutschland 185 817 Ehen geschieden – davon betroffen sind 145 656 minderjährige Kinder. Um die
psycho­dynamischen Auswirkungen während und nach der Trennung
der Eltern zu erörtern, hatte Frau Dr. May am 24. März 2011 zu einer Fortbildung ins KEH eingeladen. Im gefüllten Festsaal referierte
die namhafte Dozentin Frau Dr. med. Renate Sannwald zum Thema
»Ehescheidung der Eltern und ihre Folgen für die Entwicklung der
kindlichen Persönlichkeit«.
Chefärztin Dr. Rita May und Frau Dr. Renate Sannwald
Juni 2011 | KEH-Report
Seite 9
| 15 Jahre Gefäßchirurgie |
Zu den Bedingungen für den Wechsel von der Charité
ans KEH gehörte die Einrichtung eines Forschungslabors.
»Diese Kombination ist einmalig in Deutschland«, sagt er,
»denn auch klinische Forschungseinrichtungen arbeiten
eher mit externen Labors zusammen. Aber praktische
Chirurgie und Labor unter einem Dach – das ermög­
licht angewandte Forschung.« Mit Dr. Ulf Krüger ist ein
Ingenieur ins Klinik-Team integriert, durch den Fragestellungen, die im OP-Saal auftauchen, sofort im Labor
bearbeitet werden können. Und wenn Verbesserungen
im Labor gefunden werden konnten, lassen sich die Erkenntnisse direkt im OP-Saal anwenden.
»Wir erhalten in unserem Labor Messergebnisse unter praktischen klinischen Bedingungen«, erläutert Dr.
Krüger. »Die Fragestellungen werden in einem künstlichen Kreislauf im Labor untersucht, und Strömungen in
den Gefäßen können am PC dargestellt werden. Dabei
sind die Berechnungen sehr aufwändig; manche Vorbereitung auf eine Messung dauert bis zu einem Jahr – die
Frau Dr. Sylke Ilg vom Vorstand
der BAG (links) im Gespräch
mit Frau Dr. May
Am 8. April 2011 traf sich die Arbeitsgruppe Instituts­ambulanzen
der Bun­­des­­arbeitsgemeinschaft der Leitenden Klinikärzte für
Kinder- und Jugendpsychia­trie, Psychosomatik und Psychotherapie
e.V. (bag kjpp) im KEH, um sich vor Ort über das Modellprojekt
TAN.go zu informieren und über Entgeltrichtlinien für die Psychia­
trischen Institutsambulanzen zu beraten.
Gefäßchirurgische Eingriffe
sind Operationen, die einen
hohen Zeitaufwand erfordern. Um die speziellen
Angebote der Abteilung in
Anspruch nehmen zu können, melden sich Patienten
aus allen Berliner Bezirken
und aus anderen Bundesländern.
Messung selber nur wenige Stunden.« So konnte z.B. der
Vorteil der Zwei-Nadel-Dialyse gegenüber der vielfach
angewandten Ein-Nadel-Dialyse nachgewiesen werden.
Ein anderes Ergebnis war der Nachweis, dass der Shunt
für die Dialyse die Hand entlastet, wenn er an anderer
Stelle des Armes eingesetzt wird anstatt wie üblich in
der Nähe des Handgelenks. Damit kann das ggf. praktizierte Durchtrennen von Venen und Anlegen eines umlaufenden Bypasses im Arm entfallen. Und alles ist reine
Handarbeit. Dr. Scholz und Dr. Krüger verbringen viele
Stunden im Labor, um Gefäßmodelle und Messeinrichtungen herzustellen. Dass sich die Arbeit lohnt, zeigt die
patentierte spezielle Gefäßprothese VENAFLO, die hier
entwickelt wurde und inzwischen in zweiter Generation
in den USA hergestellt und weltweit vertrieben wird.
Die zahlreichen Veröffentlichungen von PD Dr. Scholz
lesen sich wie ein Gang durch die moderne Forschungsgeschichte der Gefäßchirurgie. Zurzeit arbeitet er intensiv am »Lehrbuch und Atlas der AV-Shunt-Chirurgie«.
Als Privatdozent hat er eine Hochschullehrbefugnis und
kann Promotionen vergeben. Doktoranden haben damit
beste Voraussetzungen für ihre Qualifikation und das
Sammeln praktisch-klinischer Erfahrungen.
»Nur der Uhrmacher ist in der Lage, eine Uhr richtig
kaputt zu machen«, sagt Dr. Scholz. »Das gleiche gilt für
den Chirurgen im Blick auf den Menschen. Daher ist größte
Hochachtung vor dem menschlichen Körper geboten, und
alles muss getan werden, um die bestmögliche Versorgung
zu gewährleisten.« Die Qualität hat sich bewährt. Die Gefäßchirurgie am KEH mit ihren speziellen Angeboten zur Behandlung von Aneurismen im Bereich der Brust- und Bauchschlagader oder für Patienten mit Dialyse-Gefäßanschluss,
bei denen es gravierende Komplikationen gab, kommen
aus allen Berliner Bezirken und anderen Bundesländern und
nehmen sogar Wartezeiten von Wochen in Kauf.
Gruppenfoto: Am Montag, dem 20. Juni 2011, wurde mit einer kleinen Feierstunde die Eröffnung eines neuen Kunsttherapieraums im Dachgeschoss
von Haus 7 begangen, der aufgrund der Erweiterung der Kinder- und
Jugendpsychiatrie dringend benötigt wurde. Die Chefärztin, Frau Dr. May,
KEH-Geschäftsführer Michael Mielke und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung freuten sich, mit Frau Weidemann von der »Wilhelm
Weidemann Jugendstiftung« (Foto: Mitte) und Frau Senfft von der Spendenabteilung in Bethel (Foto: rechts daneben) die Hauptsponsoren, durch
deren Spende der Ausbau finanziert worden war, begrüßen zu können.
KEH-Report | Juni 2011
Seite 10
| Neurologie |
»Mit weniger mehr erreichen«
Dr. med. Andreas Kauert ist neuer Chefarzt der Neurologie
G
roße Fortschritte in
der Medizin und der
Einsatz modernster diagnostischer und therapeutischer Verfahren haben
dazu geführt, dass neurologische Erkrankungen,
die lange als schwer oder gar nicht behandelbar galten,
bessere Heilungschancen haben. Die Abteilung Neurologie am KEH verfügt über ein hoch qualifiziertes Team, das,
mit der entsprechenden technischen Ausstattung sowie in
enger Kooperation mit anderen Abteilungen des Hauses,
seinen Patienten die optimale Behandlung für ein breites
Spektrum neurologischer Erkrankungen bieten kann. Die
nach modernsten Maßstäben ausgestattete Stroke Unit
kann Patienten mit Schlaganfall aufnehmen und die Akutversorgung sicherstellen.
Im März ist Dr. med. Andreas Kauert, der die Abteilung
als Oberarzt bereits seit etwa zwei Jahren kommissarisch
geleitet hat, zum Chefarzt ernannt worden. Den Hauptteil
der Behandlungen in der Neurologie machen neurovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall), Epilepsien, entzündliche Erkrankungen des ZNS (MS), degenerative Hirnerkrankungen (Demenz), akute und chronische Schmerzen,
Kopfschmerzerkrankungen und Schwindelsyndrome aus.
»Ca. 65 % der Behandlungen sind nicht planbar«,
sagt Dr. Kauert. »Schlaganfälle, epileptische Anfälle und
Deliren (Verwirrtheit) kommen akut über die zentrale Notaufnahme des KEH und müssen unverzüglich behandelt
werden. Daraus resultiert ein enormer Zeitdruck.« Nur
die restlichen etwa 35 % der Behandlungen sind elektiv
durchführbar wie auch die Therapien der 2010 eröffneten
Tagesklinik für chronisch Schmerzkranke.
»Die Neurologie ist ein Paradebeispiel für den Wandel
in der Medizin«, fährt er fort. »Überall gilt es, mit weniger
mehr zu machen.« Nachdem 15 Behandlungsplätze an
die neue Abteilung Geriatrie fielen, verfügt die Neurologie
noch über eine Station (NE1) mit 26 Betten und vier Behandlungsplätze in der Stroke Unit.
»Schneller Patientendurchlauf, multimorbide Patien­
ten, hoher Anspruch an qualifizierte Diagnostik und Behandlung erzeugen gerade durch die Arbeitsverdichtung
hohe Arbeitsbelastung beim Personal.« Auf die Fallzahlen
soll die Verringerung der Bettenzahl keine wesentlichen
Auswirkungen haben.
In den vergangen Jahren hat eine massive personelle
Umstrukturierung begonnen. Die Arbeit in der Abteilung
ist dadurch stärker vom Teamgedanken getragen. Pflegekräfte, Ärzte und alle anderen Berufsgruppen orientieren
sich gemeinsam ganz eng am Behandlungsprozess ihrer
Patienten und kommunizieren stärker miteinander. Inhaltlich sind die Aufgaben stark gewachsen. Dr. Kauert weiß,
dass Lösungen für die Einbeziehung aller, auch der älteren
Mitarbeiter, gefunden werden müssen. Nur so lassen sich
Krankenstände reduzieren, höhere Fallzahlen und komplexe Therapien mit der notwendigen Effizienzsteigerung
bewältigen.
»Seit 2009 engagieren wir uns auch im MVZ – Ärzte­
haus für psychische Gesundheit und Epileptologie am
KEH in der Herzbergstraße 82«, fügt er hinzu. Bei neurologischen Störungen ist in der Regel auch eine ambulante
fachärztliche Weiterbetreuung notwendig. Auf diese müssen Patienten häufig Monate warten. »Seitdem das Zulassungsgebiet der KV in Berlin nicht mehr in einzelne Versorgungsgebiete unterteilt ist, sondern die gesamte Stadt als
Zulassungsbezirk zählt, wandern auch Neurologenpraxen
aus der Region in lukrativere Gegenden ab. Dies führt zu
Engpässen in der neurologischen Versorgung der Patienten in Wohnortnähe. Das Angebot im MVZ soll daher
auch einer besseren Patientenversorgung vor Ort dienen.«
Als Schwerpunkte der kommenden Zeit sieht Dr. Kauert den Ausbau der interdisziplinären Zusammenarbeit intern und extern und die Verbesserung der Weiterbildung.
»Ausbildung ist kein Selbstläufer. Strukturierte Ausbildung,
Bindung und Förderung von Nachwuchs mit Begeisterung
fürs Fach sind Kernaufgaben insbesondere in Zeiten des
Ärztemangels. Und erfolgreich können wir nur mit gut
ausgebildeten Mitarbeitern sein.«
Darüber hinaus sind gemeinsame Studien mit der Berliner Charité in Vorbereitung.
Dr. med. Andreas Kauert
1966 in Dessau geboren,
nahm Dr. Kauert nach
Abitur und Ausbildung
zum Facharbeiter für
Krankenpflege ein
Stu­­dium an der Medizinischen Fakultät der Ernst
Moritz Arndt-Universität
in Greifswald auf, das er
1992 abschloss. Neben
der Facharztausbildung
zum Neurologen in den
Abteilungen Neurologie, Epileptologie und
Psychia­trie des KEH, spe-
zialisierte er sich auf dem
Gebiet der neurovaskulären
Diagnostik im Ultraschalllabor der Abteilung Neurologie der Berliner Charité und
schloss diese Studien 2002
mit der Promotion ab. Seit
2000 leitete er den Bereich
Neurosonologie am KEH,
den er aufgebaut hatte.
Nach der Ernennung zum
Oberarzt 2002 konnte er
die Spezialsprechstunde für
neurovaskuläre Problempatienten mit Ermächtigung durch die KV Berlin
einrichten. Am 1. März
2011 wurde Dr. Kauert
zum Chefarzt der Abteilung
Neurologie berufen.
Er hält Vorträge mit dem
Schwerpunkt Neurologischer Ultraschall und ist
Kursleiter und Referent
zum neuropathischen
Schmerz (Pain Academy).
Seit 2009 bietet er eine
zusätzliche KV-Sprechstunde am MVZ in der
Herzbergstraße 82– 84 an.
Dr. Kauert ist Mitglied in
der DGN und DEGUM. Er
ist verheiratet und hat drei
Kinder.
Juni 2011 | KEH-Report
Seite 11
| Tagesklinik |
Tagesklinik Herzbergstraße mit erweitertem Angebot
B
ereits seit 1999 gibt es im KEH zwei Tageskliniken (in
der Herzbergstraße und in der Boxhagener Straße)
mit jeweils 20 Therapieplätzen, so dass 2009 das zehnjährige Bestehen mit einem großen Symposium gefeiert
werden konnte. Im letzten Jahr wurde unsere dritte Psychosomatisch-psychiatrische Tagesklinik zusammen mit
der erweiterten Tagesklinik für »Spezielle Schmerztherapie« neu eröffnet. Nun gibt es wiederum eine Erweiterung unseres Behandlungsangebotes in der Tagesklinik
Herzbergstraße (PSLT, PS 11) zu verkünden. Seit dem
1. April 2011 können wir 30 Behandlungsplätze anbieten
und somit das Therapieangebot um 50 % erweitern. In
einer von Oberarzt Dr. Schade und Frau Herrmann gut
strukturierten Projektarbeit konnten die bereits angekündigten räumlichen, therapeutischen und personellen Veränderungen termingerecht umgesetzt werden.
Bessere Versorgung der Patienten
Unsere Tagesklinik befindet sich in der Herzbergstraße
82 – 84 kurz vor der Haupteinfahrt in das Klinikgelände
des KEH im linken Seitenflügel des Corvushauses hinter
einem Torbogen, eingebettet in den neu angelegten
Landschaftspark Lichtenberg. Die Räumlichkeiten sind
im dritten Stock untergebracht. Im gleichen Gebäude befindet sich im ersten Stock das ambulante Medizinische
Versorgungszentrum – Ärztehaus für psychische Gesundheit und Epileptologie am KEH, im zweiten Stock die Tagesstätte der Integrierten Suchtberatung Lichtenberg. Bis
März war auch die Institutsambulanz (PIA) auf der gleichen Etage wie die Tagesklinik untergebracht. Durch den
Umzug der PIA ins Haus
18 (siehe KEH-Report im
März 2011) konnten in der
Tagesklinik Herzbergstraße
zusätzliche Räume hinzugewonnen, umgestaltet
und die Therapieplätze –
nach Landeskrankenhausplan – auf 30 erhöht werden.
Die Tagesklinikerweiterung mit den Umbauarbeiten
fand bei laufendem Betrieb statt, was – Dank guter Vorbereitungsarbeit und der Geduld der Patientinnen und
Pa­­tien­ten der Tagesklinik – ohne große Turbulenzen
vonstatten ging. Besonders hervorzuheben ist dabei
die angenehme Zusammenarbeit mit dem Malerbetrieb
PEGASUS e.V., der immer bereit war, unsere individuellen Wünsche zu berücksichtigen. So konnte ein Fitnessraum gestaltet werden, in dem zwei Ergometer und
ein Crosstrainer genutzt oder auch individuelle Übungen
angeboten werden können. Im neu gestalteten Entspannungsraum kann über eine große Lichtwand zusätzlich
Lichttherapie wahrgenommen werden.
Tagesklinik Herzbergstraße
Herzbergstraße 82 – 84
(3. Etage), 10365 Berlin
Telefon 55 49 – 04 25
Telefax 55 49 – 04 27
Öffnungszeiten: Montag
bis Freitag von 8 – 16 Uhr
Dienstags um 14.30 Uhr
können Interessierte unseren Info-Nachmittag zum
Kennenlernen nutzen.
Weitere Informationen finden sie auf der Homepage
des KEH: www. keh-berlin.
de und in unserem Flyer.
Moderne Psychiatrie in der Praxis
In der Tagesklinik Herzbergstraße bieten wir Erwachsenen mit depressiven/affektiven und psychotischen
Krankheitsbildern eine ganztägig strukturierte, multiprofessionelle und intensive Behandlung an, ohne dabei
auf die gewohnte Umgebung verzichten zu müssen. Das
gewohnte Umfeld unterstützt den Transfer zwischen
»Therapie und Alltag«, so dass neues Verhalten und Erleben täglich erprobt und erfahren werden können.
Seit der Erweiterung auf 30 Plätze können wir vier
Gruppen zur Verfügung stellen. Es gibt zwei Depres­
sions­gruppen, eine Gruppe für Patienten mit psychotischen Erkrankungen und neu eine kleinere so genannte
Basisgruppe. In der Basisgruppe können sehr belastete
Patienten zunächst mit einem deutlich reduzierten Therapieprogramm beginnen, Symptom- und Krankheitsbewältigungsstrategien kennenlernen und sich auf die
neue Tagesstruktur und Umgebung einstellen. Die Teilnehmerzahl der drei Hauptgruppen umfasst ca. 8 bis 10
Patienten.
Damit entsprechen wir dem großen Bedarf an tagesklinischen/teilstationären Behandlungen und passen
uns den Grundsätzen einer modernen Psychiatrie an,
die einen Ausbau der ambulanten Behandlungsmöglichkeiten mit intensiver Vernetzung beinhaltet. Durch
die Aufstockung wird die Versorgung für Menschen mit
psychiatrischen Erkrankungen im Bezirk Lichtenberg
deutlich verbessert. Ein tagesklinischer Aufenthalt kann
häufig die vollstationäre Behandlung vermeiden bzw.
den Übergang von einer vollstationären Behandlung in
den Lebensalltag erleichtern. Die enge Zusammenarbeit mit den somatischen Abteilungen unseres Hauses
ermöglicht bei Bedarf die konsiliarische Diagnostik und
Mitbehandlung zusätzlicher körperlicher Erkrankungen.
Das aktuelle Team der Tagesklinik
In unserem multiprofes­
sionellen Team arbeiten
unter der Leitung von
Herrn Prof. Dr. Diefenbacher aktuell Frau Eva
Lackner, Fachärztin für
Psychiatrie/Psychotherapie,
als Leiterin der Tagesklinik,
ein Arzt, ein psychologischer Psychotherapeut
(Schwerpunkt Verhaltenstherapie) und vier Fachkrankenschwestern. Zwei
Ergotherapeutinnen, ein
Sozialarbeiter, zwei Physio­
therapeutinnen, ein Lauftherapeut, eine Tanz- und
eine Qi Gong-Therapeutin
vervollständigen das Team.
KEH-Report | Juni 2011
Seite 12
| Pflege |
»Pflegefachtag intensiv« im KEH
A
ngesichts der medizinischen Entwicklungen und
Fortschritte, besteht auch im Pflegebereich das
Ziel und die Aufgabe, die Pflege durch Professionalität im Arbeitsalltag sicherer zu machen. Das wird v. a.
durch eine gute intensivmedizinische, interdisziplinäre
Allgemeinbildung erreicht. Dazu diente unser Pflegefachtag, der am 6. Mai 2011 im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) stattgefunden hat.
Grundgedanke bei der Vorbereitung der Tagung
war: »Was andere Häuser können, geht auch bei uns!«
Wir fragten uns: Was machen andere Häuser besser,
anders, wo können wir von ihren Erfahrungen lernen?
Um das herauszufinden, hatten wir Fachleute aus dem
ganzen Bundesgebiet eingeladen, um über aktuelle
Themen zu referieren.
Den Auftakt machte
Kommunikationstrainer
Gerhard Lackner aus
München mit der Frage:
»Was glauben Sie, wie
wichtig ist Kommunikation auf der Intensivstation?« Dass Mitarbeitergespräche und Fortbildungen
das Klima und die Qualität der Arbeit verbessern und
Talente zum Vorschein bringen, ist allseits bekannt. Mitarbeiter sollen sich auf ihr Mitarbeitergespräch freuen
und es als Chance sehen, ihre Arbeit und ihr Umfeld
aktiv und positiv mit zu verändern – das wurde von
Eva Maria Durka aus München ganz unkonventionell
dargestellt. Der personelle Notstand auf dem deutschen Fachkräfte-Markt wird immer eklatanter. Markus
Schollmeyer, ebenfalls aus München, wusste in seiner
Funktion als Rechtsanwalt und Gerechtigkeitsforscher,
den Pflegeberuf mit guten Ideen in seiner Attraktivität
zu steigern.
Nach der Frühstückspause ging es um Spezifika
intensivmedizinischer Versorgung. Nicht nur in der
Kommunikation werden wir vom Change-Management
begleitet. Auch in der Intensivmedizin erfolgen wesentliche Veränderungsprozesse, die Zeit, neue Organisationsformen sowie die Untersetzung mit Strategie und
Überzeugungsarbeit benötigen. Ein gezieltes Monitoring von Analgesie, Sedierung und Delir sowie das adäquate therapeutische Management bei kritisch kranken
Patienten auf der Intensivstation sind Basismaßnahmen
jeder intensivmedizinischen Behandlung. So sieht es
auch die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin – und zu ihren S3-Sedierungsleitlinien
und zur Umsetzung durch die Pflegekräfte informierte
uns unser Stationsarzt Dr. Gründel.
Die folgenden Themen waren ebenso spannend:
Dirk Brenner aus Essen konnte zur »Katecholamintherapie« einiges mehr berichten als die Vermeidung von
Minderperfusion und Überwässerung. Da das Thema
»Medikamente« für die Intensivpflegekräfte einen ho-
Cornelia Heidgen war
für die Organisation des
Pflegetages zuständig
hen Stellenwert hat, berichtete Oliver Bubritzki aus Rostock von »Medikamenteninkompatibilitäten« und traf
den Nerv der Zuhörer. Eine ganz besondere Sichtweise zum »stummen Schmerz« und was dahinter steckt,
stellten Jens und Birgit Guhlke aus Eckernförde aus
Sicht der Anästhesie und Intensivpflege dar.
Unsere Gesellschaft kann immer besser medizinisch
versorgt werden; das Krankheitsbild des COPD-Patienten ist unser täglicher Begleiter. Nach der Mittagspause informierte und erklärte Gerhard Hipp aus München die »noninvasive Beatmung«. Schlaganfälle zählen
zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen – zu
ihrer Behandlung sind vier Betten in die Intensivstation
des KEH integriert, so dass auch dieses Thema unumgänglich war. Frau Palaoro vermittelte uns mit ihren
Therapiesäulen das »Versorgungskonzept der Stroke
Unit«. Sie gab viele praktische Hinweise aus ihrer Erfahrung im zertifizierten Stroke Unit-Bereich des Klinikums München. Die Referenten waren nicht nur »TOP«
mit ihren Vorträgen – sie lagen auch genau in der Zeit:
so beendete Gerhard Lackner in seiner frischen, anregenden und informativ-beschwingten Art pünktlich
den Kongress mit Ausführungen zur »nonverbalen
Kommunikation«.
Der »Pflegetag intensiv«
war nicht nur eine Anerkennung für die Arbeit der
Pflegenden, sondern auch
ein Zeichen für Qualitätssicherung im Krankenhaus
und auf der Intensivstation
– damit richtungweisend
für eine gute, intensivmedizinische Betreuung.
Ernst Ferstl sagte einmal:
»Unser Leben ist ein ununterbrochener Fortbildungskurs«. Und so freue ich
mich, dass der Tag dank
der Energie, dem positiven
Geist der Referenten und
aller Teilnehmer nachhaltig
inspiriert hat und alle voller
Tatendrang in den Alltag
zurückkehren konnten.
Pflegedirektor Uwe Kropp (2.v.l.) im Kreis der Referenten
freut sich über die gute Resonanz
Kulinarisch wurden wir vom Restaurant »Skipper« aus
Hennigsdorf verwöhnt. Und wir hatten den Teilnehmern noch mehr zu bieten: ein wunderschönes Krankenhausgelände, einen fantastischen Festsaal, eine
Organisatorin, mit viel Power und einen Pflegedirektor,
der tolle Ideen gern unterstützt. Aus diesem Grund
wurde der 6. Mai auch ein Riesenerfolg! Es war ein inspirierender Tag, der bei den Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat und gute Ideen und
Initiativen hervorbrachte. Im Namen der Klinik bedanke
ich mich für all die frische, freundliche und fachmännische Unterstützung.
Cornelia Heidgen
Juni 2011 | KEH-Report
Seite 13
| Physiotherapie |
Galileo – was ist das?
Physiotherapie in der Gerontopsychiatrie
P
hysiotherapeutische Behandlungen nehmen in der
Gerontopsychiatrie im Rahmen eines komplexen
Therapieangebotes einen großen Stellenwert ein. Neben Gruppentherapien mit kommunikativem Aspekt
und Einzelbehandlungen, wie z. B. Atemtherapie, Krankengymnastik, Gangtraining (u. a. im hauseigenen Therapiegarten), allgemeiner Mobilisation, Aromatherapie,
Entspannungstherapie im Snoezelraum – um nur die
häufigsten zu nennen, nutzen wir seit nunmehr fast drei
Jahren ein Galileo-Therapiegerät zur Sturzprophylaxe.
Das Galileo-Wippsystem hat sich in der Gerontopsychiatrie bewährt, weil es keiner besonderen intellektuellen Voraussetzung
bedarf und keine komplizierten
Trainingsprogramme erforderlich sind.
Vor allem im fortgeschrittenen Alter ist die Muskelleistung der maßgebliche Faktor zur Vermeidung von Stürzen, welche nicht
selten zu Frakturen führen.
Mit dem Galileo-Trainingssystem wird die Technik
aus der Weltraumforschung auch im Alltag jedermann
zugänglich gemacht. Das Vibrations-Trainingsgerät
»Galileo« ahmt über eine Wippfunktion den menschlichen Gang nach. Muskeln und Knochen haben das
Gefühl zu rennen, ohne das man etwas anderes macht,
als auf der Galileo- Plattform zu stehen. Mit Hilfe der
wechselseitigen Muskelanregung werden bis zu 80 %
der Muskelgruppen im Körper erreicht. Es können zielgerichtet Muskelkraft, Muskelleistung oder auch Balance trainiert werden.
Die patentierte Bewegungsform des Galileo-Trainings ist aufgrund der Wippfunktion eine teilweise Kreisbewegung, welche die linke bzw. rechte Körperhälfte
abwechselnd und gegenläufig bezüglich der Beugerund Streckermuskulatur trainiert. Die Bewegungsform
ist dieselbe wie bei der menschlichen Fortbewegung:
rechtes und linkes Bein sowie die Rumpfmuskelpartien
werden immer abwechselnd und gegenphasig betätigt. Es werden ständig Dehnreflexe ausgelöst, um die
Muskulatur in den Beinen bis hinauf in den Rumpf zu
animieren. Die Anzahl der Dehnreflexe wird über die
einstellbare Frequenz bestimmt.
Durch die Wahl der Frequenzhöhe werden Trainingseffekte von Entspannung bis hin zur Steigerung
der Leistungsfähigkeit erzielt. Es kann Rückenschmerzen
vorgebeugt, die Durchblutung gefördert und im medizinischen Bereich eine Verbesserung der abgeschwächten Muskelgruppen erreicht werden.
Galileo-Training ist ein
ganzheitliches, funktionales
Muskeltraining. Technik aus der Weltraumforschung wird dadurch
jedermann zugänglich
gemacht.
Was sagen die Patienten
zum Galileo-Therapiegerät:
»Das Rütteln ist nichts für mich«
»Ich fühle mich locker und groß«
»Meine Schmerzen sind weniger geworden«
Galileo kann z. B. bei folgenden Indikationen
angewendet werden:
•eingeschränkte Beweglichkeit aufgrund von
Schmerzen
• Blasenschwäche
• Osteoporose
• Kraft- und Leistungsverlust bei Immobilität
• Balancestörungen
•Sturzsyndrome und altersassoziierte
Gehstörungen
•Verbesserung der Inter- und intramuskulären
Koordination
• Durchblutungsstörungen der Beine und Füße.
Grundvoraussetzung einer jeden Therapie ist eine sorgfältige Anamnese. Nach der ärztlichen Untersuchung
und dem Ausschluss von Kontraindikationen (Implantate, akute entzündliche Prozesse, aktive Arthrosen,
Epilepsie, frische Frakturen und Tumorleiden) nutzen
wir für unsere Patienten verschiedene Testverfahren,
um den individuellen körperlichen Status festzustellen.
Dazu gehören Balanceprüfungen sowie Kraft- und Geschwindigkeitstests.
Nach sechs bis acht Trainingsanwendungen werden
diese Tests wiederholt. So konnten wir in einer ersten Untersuchung aufzeigen, dass sich bei vielen Patienten bereits nach so kurzer Zeit die Leistungen im Vergleich zum
Ausgangstest verbessert hatten. Bei wenigen Patienten
musste die Therapie wegen eingetretener Kontraindikationen (z. B. akute entzündliche Prozesse) beendet werden.
Der Vorteil eines Galileo-Therapiegerätes ist die
enorme Zeitersparnis. Ein positiv messbarer Trainingseffekt wird schon nach zwei Wochen bei einer zwei- bis
dreimal wöchentlichen Anwendung mit einer jeweiligen
Behandlungsdauer von drei bis fünf Minuten erreicht
und ergänzt damit effektiv alle aktiven Maßnahmen.
Beate Klemens
Vom 9.–13. 5. waren eine
Psychologin und zwei Ärzte aus
Odessa zu Gast im KEH, um
sich über die Arbeit der Abteilung Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und
ihre Einbindung in die regionale
Versorgung zu informieren und
die positiven Impulse für ihre
Arbeit in der Ukraine zu nutzen.
KEH-Report | Juni 2011
Seite 14
| Personalia |
Wir begrüßen als neue Mitarbeiterinnen
und Mit­arbeiter im KEH
■ Seit März 2011
Agnes Baj
Assistenzärztin
Innere Klinik
Purnima Das
Assistenzärztin
Epileptologie
Ina Klann
Mitarbeiterin
Empfang/Telefonzentrale
Julia Martin
Assistenzärztin
Psychiatrie/Psychotherapie
Benjamin Thiele
Mitarbeiter
Hol- und Bringedienst
Robert Thiemig
Mitarbeiter
Interner Krankentransport
Claudia Thränhardt
Gesundheits-/Krankenpflegerin
Station IN 1
Niklas Trempler
Assistenzarzt
Psychiatrie/Psychotherapie
Heidelore Vitz
Sekretärin/Stations­
assisten­tin, Geriatrie
Dr. Ulrike Weyrauch
Neuropsychologin
Geriatrie
■ Seit April 2011
Dr. Michael Braun
Oberarzt
Geriatrie
Angela Budack
Arzthelferin
Psych. Institutsambulanz
Nina Sophia Eifert
Ärztin
Geriatrie
Swen Grähn
Mitarbeiter
Hol- und Bringedienst
Simone Haase
Logopädin
Neurologie
Olga Herber
Physiotherapeutin
Geriatrie
Inken Hukemann
Diplom Psychologin
Psychiatrie/Psychotherapie
Christl JanacekHerschel
Ergotherapeutin
Geriatrie
Yvonne Lachmann
Arzthelferin
ZAD
Tabea Lehmann
Krankenschwester
Station IN 1
Janine Müller
Gesundheits-/Krankenpflegerin
Station UR 1
Nils Olms
Arzt
Innere Klinik
Deborah Parupski
Physiotherapeutin
Geriatrie
Christopher Perner
OTA
Chirurgie OP
Alexander Reichardt
Psychologe
Psych. Institutsambulanz
Hartmut Römer
Betriebshandwerker/
Anlagentechniker
Werkstätten/Technik
Melanie Spillner
Gesundheits-/Krankenpflegerin
Station IN 2
Ute Worthmann
Sozialarbeiterin
Soziale Dienste
■ Seit Mai 2011
Carsten Bundt
Präsenzkraft
Station P 8
Sandra Kietsch
Ergotherapeutin
Geriatrie
Ute Johanna Klein
Logopädin
Geriatrie
Maria Lototchi
Ergotherapeutin
Beschäftigungstherapie
Torsten Radue
Pflegehelfer
Station UR 1
Ivan Rashid
Assistenzarzt
Neurologie
Kirstin Sachs
Krankenschwester
Station IN 4
Tom Säuberlich
Mitarbeiter
Interner Krankentransport
Anka Zimmer
Diplompsychologin
Psychosomat. Tagesklinik
■ Im Juni 2011
Lisa Denger
Diplompsychologin
Projekt »TAN.go«
Loni Maria Heinze
Assistenzärztin
Psychiatrie/Psychotherapie
Birgit Juhle
Altenpflegerin für
Psychiatrie
Station GE 01
Tobias Miklody
Arzt
Innere Klinik
Angela Praetorius
Gesundheits-/Krankenpflegerin
Station NE 1
Dr. Rudolf Sylla
Oberarzt
Psychiatrie/Psychotherapie
Katharina TrömelSöyler
Krankenschwester
Station GE 01
Das KEH haben/
werden verlassen
Neues für Mitarbeiter »50 Plus«
D
■ Im März 2011
Selma Boyraz
Fachärztin
Notfallambulanz/
Notaufnahme
Alina Jackisch
med. Hilfskraft
Chirurgie OP
Ilona Kümmel
Chefarztsekretärin
Anästhesie
Christian Lorenz
Hilfskraft
ITS_1
Jenny Raue
Krankenschwester
Station IN 4
■ Im April 2011
Gisela Gräfe
Krankenschwester
Station IN 2
Svenja Kriener
Assistenzärztin
Psychiatrie/Psychotherapie
Aline Schmidt
Mitarbeiterin
Versorgungswirtschaft
Juliane Wagner
Fachärztin
Chirurgie
■ Im Mai 2011
Andreas Honert
Krankenpfleger
ITS_1
Andreas Liebeck
Krankenpfleger
ITS_1
Dr. Kristina Schuricht
Ärztin
Schmerzambulanz
Dr. Henriette Weible
Assistenzärztin
Psychiatrie/Psychotherapie
■ Im Juni 2011
Dr. Brian Barrett
Facharzt
Psychiatrie/Psychotherapie
Friedemann Krispin
Gesundheits-/Kranken­
pfleger, Station P 1
Brigitte Lohmeyer
HEP, Station EP 1
Dr. Timm StrotmannTack
Oberarzt
Psychiatrie/Psychotherapie
Nora Takacs
Ärztin, Innere Klinik
Maria Winkler
Freiw. Soziales Jahr
Station P 2
er betriebsärztliche Dienst beabsichtigt im Rahmen
des »Betrieblichen Gesundheitsmanagements«
und mit Blick auf das steigende Renteneintrittsalter unserer Beschäftigten eine intensivierte Begleitung und
ggf. spezielle Beratung dieser Mitarbeitergruppe ins Leben zu rufen (über ein Drittel unserer Mitarbeiter zählt
zu den über 50-Jährigen!).
Zur Vorbereitung dieses Projektes teilen Sie uns bitte deshalb Ihre persönlichen Fragen und Probleme an
Ihrem Arbeitsplatz mit, damit wir Ihre Hinweise und
Anregungen – beispielsweise in einer speziellen Sprechstunde – aufgreifen können.
Diese Ihre Mitteilungen unterliegen selbstverständlich der ärztlichen Schweigepflicht wie auch die Inhalte
sonstiger Konsultationen beim Betriebsarzt.
Bitte schreiben Sie mir dazu an die E-Mail-Adresse:
e.schmidt@keh-berlin.de oder auch per Hauspost.
OA Dr. E. Schmidt, BÄD
Abschied von Prof. Dr. med. Heinz-Joachim Meencke
1945 in Lübeck-Travemünde
geboren, war Prof. Dr. med.
Heinz-Joachim Meencke nach
dem Studium der Humanmedizin und So­­ziologie 1967–73 in
Berlin und Heidelberg als
Wis­­­sen­­schaftlicher Assistent an
verschiedenen Instituten der
Freien Universität Berlin tätig.
1981 kam er als Assistenzarzt
an die Psychiatrische Klinik,
später die EEG-Abteilung der von Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel in Biele­feld.
Nach einer Zeit als freier
wissenschaftlicher Mitarbeiter
am dortigen Institut für
Neuro­­pathologie kehrte er
1985 als Wissen­schaftlicher
Assistent an die Neurologische
Klinik des Klinikums Char­­lottenburg der Freien Universität
nach Berlin zurück. Als
Oberarzt und Leiter der Poliklinik (1986) erhielt er 1987
seine Habilitation und wurde
im selben Jahr mit dem Friedrich von Bodelschwingh-Preis
geehrt. Es folgten Forschungsaufenthalte in Montreal/Kanada und in Cleveland, Ohio/
USA. Als Leitender Arzt der
Abteilung II der Klinik Mara
der von Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel, war er
federführend am Aufbau der
Station für präoperatives
Epilepsie-Monitoring beteiligt.
1991 erfolgte der Ruf auf eine
C3-Professur für Neurologie an das Virchow-Klinikum der
Freien Universität Berlin. 1996 wurde er Chefarzt der
Abteilung Epileptologie und
Leitender Arzt sowie Geschäftsführer des Instituts für
Diagnostik der Epilepsien am
Epilepsie-Zentrum Berlin des
KEH. Seit 2001 war er
Medizinischer Direktor des
Epilepsie Zentrums Berlin
Brandenburg im Verbund der
von Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel.
Am 15. April 2011 wurde Prof. Dr. med. Heinz-Joachim
Meencke mit einem Sympo­
sium in den Ruhestand
verabschiedet.
Diakonie-Hospiz Lichtenberg erhält Spende über 20.000 Euro
Im Rahmen eines festlichen Beisammenseins zum 6-Jährigen Bestehen des Diakonie-Hospizes Lichtenberg überreichte Herr
Dr. Herbert Lebahn für den Förderverein
für Hospizwesen Friedrichshain-Kreuzberg
e.V. einen Scheck in Höhe von 20.000
Euro. Laut Auskunft des Vereinsvorsitzenden möchte der Förderverein mit dieser
Spende die Arbeit des Hospizes würdigen.
Juni 2011 | KEH-Report
Seite 15
| Baugeschehen | Aktuelles |
Unverhoffter historischer Fund
E
in großes Gelände und viele Gebäude mit noch viel
mehr Räumen und Kellern lassen manchmal überraschende Entdeckungen machen. Nach einem Wasserrohrbruch im Keller des Haupthauses (Haus 22), der sich
vor einiger Zeit ereignet hatte, mussten viele Unterlagen und Materialien rasch in andere Räume verlagert
werden. Dabei fiel auf, dass der Stahlschrank im Kellerraum schon seit Jahren nicht mehr geöffnet worden
war, weil der Schlüssel als verschollen galt. Im Februar
schließlich tauchte ein unbeschrifteter Schlüssel auf,
der tatsächlich passte. Als der Schrank geöffnet worden war, staunten die Beteiligten nicht schlecht: Neben
einer Fülle von Akten wurden wertvolle alte Bücher und
Abendmahlsgefäße aus der Anfangszeit der Diakonissen-Schwesternschaft gefunden – Dokumente aus der
Geschichte des Evangelischen Krankenhauses Königin
Elisabeth: fünf historische Bibeln der Schwesternschaft
aus den Jahren 1852, 1860, 1868, 1884 und 1892 – darunter eine mit einer Widmung der preußischen Königin
Elisabeth und zwei mit einer Widmung von Kaiserin Auguste Victoria. Drei theologische Werke, darunter der
Zweitdruck von Predigten Martin Luthers aus dem Jahr
1561 und eine exegetische Schrift von 1722, sowie die
»Agende für die Evangelische Kirche der alt preußischen
Union«. Das aufgefundene silberne Abendmahlsgerät
bestand aus zwei Abendmahlskelchen, einer Weinkanne, einer Hostiendose sowie einer Patene. Es war
der Schwesternschaft zum 50. Geburtstag des KEH am
13. April 1893 geschenkt worden und ist mit einer Widmung der Kaiserin Auguste Victoria beschriftet.
Insbesondere die historischen Bibeln hatten durch Wassereinwirkung stark gelitten und waren von Schimmel
Aktuelles Baugeschehen
Zur »Restsanierung«
des KEH
Gemäß Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG)
werden notwendige Inves­
titionskosten der Kliniken,
die im Landeskrankenhausplan erfasst sind, durch
öffentliche Fördergelder
bestritten, um eine hohe
Versorgungsqualität für
Patienten zu sichern und
einen Substanzverlust der
baulichen und medizinischtechnischen Infrastruktur
zu vermeiden. Die Senatsverwaltung für Gesundheit,
Umwelt und Verbraucherschutz und die Berliner
Krankenhausgesellschaft
(BKG) haben gemeinsam
den Investitionsbedarf
Berliner Plankrankenhäuser
analysiert. Dabei wurde
ein durchschnittlicher
jährlicher Investitionsbedarf von mehr als 250
Mio. Euro ermittelt – ein
Betrag, der gegenwärtig
im Etat des Landes Berlin
nicht vorhanden ist. In
den Jahren von 2008 bis
2010 konnten durch ein
Sonderprogramm in Höhe
von 40 Mio. Euro und
durch das Konjunkturpaket
II weitere 54 Mio. Euro als
zusätzliche Investitionsmittel für die Krankenhäuser
bereitgestellt werden. Wir
sind sehr froh, dass daraus
befallen. Die Abendmahlsgefäße wiesen starke Gebrauchsspuren auf und waren verschmutzt. Die Akten hatten die Feuchtigkeit unbeschadet überstanden.
Ende Februar wurden daher die Bücher zum Restaurator und die Abendmahlsgeräte zum Goldschmied gebracht, der sie fachgerecht säuberte. Inzwischen sind
die Abendmahlsgefäße wieder in alter Pracht ins KEH
zurückgekehrt. Wir werden sie zwar nicht wieder beim
Gottesdienst verwenden, aber als historischen Schatz in
unserem Diakonissenzimmer ausstellen.
Ina Herbell/Winfried Böttler
durch ein Schreiben der
Senatsverwaltung im März
insgesamt 20 Mio. Euro
zugesagt worden sind,
bevor ab 2013 die Investitionsförderung grundsätzlich
auf eine Pauschalförderung
umgestellt werden soll.
Die Sanierung der unter
Denkmalschutz stehenden
Gebäude des KEH wurde
bereits in den 1990er
Jahren begonnen und
konnte mit Fördermitteln
und Eigeninvestitionen
in wesentlichen Teilen
abgeschlossen werden.
Mit der in diesem Jahr
beginnenden Sanierung der
Häuser 2 und 4 sowie der
technischen Infrastruktur
im Gelände werden die
letzten Sanierungsarbeiten
in Angriff genommen und
voraussichtlich bis 2014
andauern.
Die Häuser 2 und 4 werden
saniert, um Pflege- und
Funktionsbereiche der Epileptologie für Erwachsene
und Kinder mit insgesamt
71 Betten sowie zwei Stationen für die Geriatrie mit
30 Betten – einschließlich
Physiotherapie – unterzubringen. In den bislang
noch nicht sanierten Teilen
des Außenbereichs wird die
technische Infrastruktur erneuert. Dazu gehören u.a.
Elektroenergie-, Fernwär-
me- und Trinkwasserversorgung, die Schmutz- und
Regenwasserentsorgung
sowie die Versorgung mit
medizinischen Gasen.
Die Restsanierung beginnt
am 15. Juli 2011 mit der
Infrastruktur und den Bau
begleitenden Einrichtungen
wie Baustelleneinrichtung,
Verkehrsführung und Baumschutz. Die Abteilung Technik/Bau wird im Intranet
eine baubegleitende Seite
zur Restsanierung einrichten,
in der über die anstehenden
Leistungen berichtet und
informiert wird.
Mario Menzel
Leiter Technik/Bau
KEH-Report | Juni 2011
Seite 16
| Veranstaltungen | Aktuelles | Vernissage
Mittwoch, 29. Juni 2011
19 Uhr, Museum Kesselhaus,
Haus 29
Die Gemeinschaftsausstellung mit
Werken von Tatiana BurghennArsénie (Malerei), Maja-Helen
Feustel/Martha Pflug (Druckgrafik)
und Constance Schrall (Enkaustik)
ist bis zum 12. Juli 2011 zu sehen.
Lange Nacht der Bilder
Sonnabend, 2. Juli 2011
•Lesung Angelika Butter:
»Berlin-Brandenburger
Spaziergänge«
15 Uhr und 16 Uhr, Cafeteria,
Haus 29
• Ausstellung »Seelenwelten«
Skulpturen von Alexander Heil
Vernissage,
19 Uhr, Alte Kapelle Haus 22
Musikalische Begleitung durch die
isländische Opernsängerin Drifa
Hansen und Prof. Roland Bader
(Orgel).
Die Ausstellung ist vom 2. Juli bis
zum 7. August 2011 Mo – Fr von
9.30 bis 17 Uhr und So von 9.30
bis 12 Uhr zu sehen. (Während des
Gottesdienstes von 10 – 11 Uhr
keine Besichtigung).
Orgelkonzert
an der historischen Turley-Orgel
Dienstag, 5. Juli 2011
16 Uhr, Alte Kapelle, Haus 22
Es spielt Joachim Thoms.
Eintritt frei.
Vernissage
Freitag, 15. Juli 2011
19 Uhr, Museum Kesselhaus,
Haus 29
Kunstworkshop 8. bis 12. August 2011 im KEH
»Unter freiem Himmel – unterwegs«…
…so lautet das Motto für ein neues
Kunstprojekt der Abteilung Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im KEH, das in diesem Jahr in
Kooperation mit dem Künstlerhaus
LYDDA der v. Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel stattfinden wird.
Vom 8. bis 12. August 2011 werden
kreative Menschen mit und ohne
Psychiatrieerfahrung aus Berlin und
Bethel gemeinsam auf eine künstlerische »Reise« gehen.
Das Thema »Unter freiem
Himmel – unterwegs« verweist auf
den Ort: Maler und Bildhauer (in
einer Gruppe mit jeweils 8 – 10
Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern)
werden unter künstlerischer Anleitung unter freiem Himmel arbeiten.
»Unterwegs« sind die Mitwirkenden
auch im Wortsinn, denn Teilnehmer werden aus Bethel nach Berlin
reisen.
Auch die Bilder werden unterwegs sein, denn anschließend ist
eine Wanderausstellung geplant. Vorher werden die Ergebnisse am 12. August 2011 in einer Werkschau präsentiert und in einer
Dokumentation festgehalten.
Vom 15. September bis 25.
Okto­ber 2011 werden ausgewählte
Arbeiten in einer Ausstellung im
Museum Kesselhaus gezeigt. Im
nächsten Jahr soll es einen zweiten
Workshop im Künstlerhaus Lydda in
Bielefeld geben.
Die Teilnahme ist am gesamten
Workshop (Mo- Fr), aber auch zu
einzelnen Tagen möglich. Anmeldeschluss ist der 1. Juli 2011.
Für weitere Fragen wenden Sie
sich bitte an: Rosemarie Camatta
(Kunsttherapeutin im KEH),
Telefon: (030) 5472 – 4914,
Email: r.camatta@keh-berlin.de.
Regina Winkler, Johanna Gernentz
Die Ausstellung »Photosynthese«
mit Werken von Helga Schönfeld ist
bis zum 28. August 2011 geöffnet.´
Vernissage
Donnerstag, 21. Juli 2011
17 Uhr, Museum Kesselhaus,
Haus 29
Die Ausstellung »Sternennebel«
mit Seidenmalerei von Christa
Mucke ist bis zum 8. September
2011 zu sehen.
Orgelkonzert
an der historischen Turley-Orgel
Dienstag, 2. August 2011
16 Uhr, Alte Kapelle, Haus 22
Es spielt Daniel Clark. Eintritt frei.
Lange Nacht der Museen
Samstag, 27. August 2011
Das Museum Kesselhaus ist von
18 – 2 Uhr geöffnet.
Musik: Burkhard Schmidt (Saxophon) und das Ensemble »Loopin
Live«
Orgelkonzert
an der historischen Turley-Orgel
Dienstag, 6. September 2011
16 Uhr, Alte Kapelle, Haus 22
Es spielt Daniel Pienkny.
Eintritt frei.
Tag des offenen Denkmals
Sonntag, 11. September 2011
Das Museum Kesselhaus ist geöffnet
von 10 – 17 Uhr.
Führungen um 11 Uhr, 13 Uhr und
15 Uhr.
Vernissage
Donnerstag, 15. September 2011
15 Uhr, Museum Kesselhaus,
Haus 29
Die Ausstellung »Unter freiem
Himmel« mit Werken aus dem
Kunstworkshop 2011 des KEH ist
bis zum 25. Oktober 2011 zu sehen.
Prof. Dr. Peter Hagemann verstorben
Am 25. April 2011 ist der langjährige Ärztliche Direktor Prof.
Dr. Peter Hagemann (geb. 5. Mai 1920), der von 1966 bis 1985
das Fach­krankenhaus für Neurologie und Psychiatrie Berlin-Lichtenberg geleitet hat, gestorben.
Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung fand am 17. Mai 2011
auf dem Friedhof Am Bürgerpark 24 in Berlin-Pankow statt.
Geschäftsführung und Krankenhausleitung gedenken eines
verdienstvollen Mediziners.
Abschied von Andrea Kindler
Am 17. Mai 2011 nahmen Geschäftsführung und Krankenhausbetriebsleitung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Gedenkstunde Abschied von Heilerziehungspflegerin Andrea Kindler, die
im Alter von 50 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben war.
Frau Kindler war seit 2005 im Behandlungszentrum für Menschen
mit geistiger Behinderung und psychischer Erkrankung auf der Station
P 08 tätig. Als Praxisanleiterin engagierte hatte sie sich mit hoher
Einsatzbereitschaft der Förderung von Auszubildenden gewidmet
und aktiv an der Entwicklung des BHZ beteiligt.
Die Beisetzung fand 7. Juni 2011 auf dem Friedhof Kaulsdorf,
Dorfstraße 24, statt.