Ziegelmontagebau – Vorgefertigte Wandsysteme nach neuer Norm
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Ziegelmontagebau – Vorgefertigte Wandsysteme nach neuer Norm
Ziegelmontagebau – Vorgefertigte Wandsysteme nach neuer Norm Der Ziegelmontagebau ist eine seit mehr als 40 Jahren in der Praxis erprobte Bauart, bei der Bauteile als Wand- und Deckenelemente werkmäßig mithilfe automatisierter Fertigungseinrichtungen hergestellt werden, sodass an der Baustelle in kürzester Zeitspanne das gesamte Bauwerk in seinen raumbildenden Elementen montiert werden kann. Technische Grundlage für die Herstellung und Anwendung ist bisher die Mauerwerksnorm DIN 1053-4: 1978-09, Mauerwerk; Bauten aus Ziegelfertigbauteilen. Diese Norm wurde überarbeitet und dem aktuellen gesicherten Kenntnisstand angepasst. Der Weißdruck wird voraussichtlich im nächsten Jahr erscheinen. Ziegelfertigbauteile im herkömmlichen Sinn sind Wand- und Deckenelemente, die aus Ziegeln mit besonderer Formgebung und Vergussbeton hergestellt werden. Die Produktion erfolgt ähnlich wie bei Stahlbetonfertigteilen in Formkästen liegend auf Kipptischen. Durch das Zusammenwirken rasterförmig vorhandener bewehrter Betonkanäle mit den Ziegeln können sowohl vertikale Druckkräfte – bei Wandelementen – als auch Biegezugbeanspruchungen – bei Decken oder horizontal (z. B. durch Erddruck) belasteten Wänden – unproblematisch aufgenommen werden. Für die Bemessung und Ausführung dieser Fertigbauteile wurden bereits Anfang der Ankerstäbe (Mauerwerksanker) Anchor bars (masonry anchors) Mauertafelziegel (mit vertikalen Vergusskanälen) Wall panel bricks (with vertical pouring channels) Schnitt A – A Section A – A Bild 1: Mauertafel mit vertikalen Vergusskanälen und Ankerstäben Fig. 1: Brick panel with vertical pouring channels and anchor bars 22 ZI 9/2001 Dipl.-Ing. Heinz-Werner Jedamzik, D-Recklinghausen Brick system building – Prefabricated wall systems according to a new Standard For more than 40 years brick system building has proved to be a reliable construction method in practice. With the help of automated manufacturing equipment, building components are produced in the factory as wall and floor elements, so that the entire structure can be assembled in its threedimensional elements on the building site within a very short space of time. The technical basis for manufacture and application up to now is the Masonry Standard DIN 1053-4: 1978-09, Masonry: Structures in prefabricated brick elements. This standard has been revised and adapted to the current secured level of knowledge. The white print will probably be published next year. Prefabricated brick elements in the usual sense are wall and floor elements made of bricks with special shaping and grouting concrete. Production is similar to that of prefabricated reinforced concrete elements in moulding boxes lying on tilting tables. Through the combined action of interlaced reinforced concrete channels with the bricks, both vertical forces of pressure – in the case of wall elements – and bending tensile loads – for floors or walls subjected to horizontal loads (e.g. through foundation pressure) – can be absorbed without any problem. Guidelines were worked out already at the beginning of the 1960s for the dimensioning and construction of these prefabricated elements [9]. On transforming these guidelines into a Standard [4], an additional variant – the prefabricated brick panel – was taken into consideration. When reference is made today to prefabricated elements in masonry, one often tends to think only of brick panels which are laid standing vertically in a regular bond, mainly storeyhigh like conventional brickwork made of vertical coring bricks. In the early stages the production of the brickwork was carried out in semi-mechanized lowering frames (e.g. “Bott-Eder” System). Nowadays bricklaying machines (e.g. Rimatem) are mainly used, but in some cases also computer- sechziger Jahre Richtlinien erarbeitet [9]. Bei Überführung dieser Richtlinien in eine Norm [4] wurde eine zusätzliche Variante, die vorgefertigte Mauertafel, berücksichtigt. Wenn heute von Fertigbauteilen aus Mauerwerk die Rede ist, wird häufig nur an Mauertafeln gedacht, die vorwiegend geschosshoch wie herkömmliches Mauerwerk aus Hochlochziegeln im regelrechten Verband senkrecht stehend aufgemauert werden. Die Herstellung des Mauerwerks erfolgte in den Anfängen durch halbmechanisierte Senkgerüste (z. B. System „Bott-Eder“), heute werden vorwiegend Mauermaschinen (z. B. Rimatem), z. T. aber auch computergesteuerte Mauerwerksroboter eingesetzt. Auch für Mauertafeln war es nach Norm bisher notwendig, spezielle Ziegel – so genannte Mauertafelziegel – zu verwenden, die vertikal verlaufende Vergusskanäle zur Aufnahme der Transportbewehrung aufwiesen. Seit Herausgabe der DIN 1053-4 [4] im Jahr 1978 haben sich zahlreiche bauphysikalische und statische Randbedingungen geändert, sodass die Überarbeitung der Norm beschlossen und im Januar 1994 damit begonnen wurde. Für die Ziegelindustrie war dabei von besonderem Interesse, dass für Mauertafeln als Außenwandelemente hochwärmedämmende Ziegel und auch Leichtmörtel eingesetzt werden dürfen. Für Vergusstafeln sollte auf komplizierte Verbindungen im Wand-/ Deckenanschluss verzichtet werden können. Andere Mauersteinindustrien wollten ihre Produkte selbstverständlich auch berücksichtigt sehen, sodass die Norm für weitere Steinarten geöffnet wurde. Die große Palette der möglichen Materialkombinationen, die neu hinzukommen sollten und für die keine oder nur sehr wenige Erfahrungen im Hinblick auf die Vorfertigung vorlagen, erforderten im Zuge der Normüberarbeitung umfangreiche Untersuchungen, die sich vorrangig mit der Sicherheit dieser Elemente im Transport- und Montagezustand befassten. Im eingebauten Zustand kann die Bemessung nach DIN 1053-1 [2] erfolgen, mit einigen Abweichungen, die Sonderregelungen erforderlich machten (z. B. Verbindung der Einzelelemente miteinander). Gerade die Transportproblematik aber, die sich sowohl auf den Bereich „Arbeitssicherheit“ als auch auf den bauaufsichtlichen Bereich (Vermeidung von Vorschädigungen, die die Standsicherheit oder Dauerhaftigkeit beeinflussen) bezieht, hat die Bearbeitung der Norm in die Länge gezogen, sodass der Weißdruck voraussichtlich erst im Jahr 2002 erscheinen wird. Anwendungsbereich nach neuer DIN 1053-4 Die neue DIN 1053-4 [5] wird weiterhin als Produktnorm in Abschnitt 2.4.1 der Bauregelliste A geführt werden und zusätzlich als Bemessungs- und Ausführungsnorm in den technischen Baubestimmungen unter Abschnitt 2.2 „Mauerwerksbau“ zu finden sein. Der Titel „Mauerwerk: Fertigbauteile“ darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Vergusstafeln enthalten sind, die als Kombination von Ziegel und Beton sowohl bei der Herstellung als auch bei der Bemessung nicht wie übliches Mauerwerk behandelt werden. Die Stahlsteindecke, als rein auf Biegung beanspruchtes Bauteil, das bisher nach der Stahlbetonnorm DIN 1045 [6] bemessen wurde, gleichzeitig allerdings in DIN 1053-4 [4] durch ergänzende konstruktive Regelungen auch berücksichtigt war, wird zukünftig vollständig in einer eigenen Norm geregelt sein. Diese Notwendigkeit ergab sich dadurch, dass im Zuge der Harmonisierung die Stahlbetonnorm neu bearbeitet wurde und in der Neufassung der Abschnitt „Stahlsteindecken“ nicht mehr enthalten ist. Die Manuskriptfassung zum Gelbdruck für eine Bild 2: Mauertafeln bei Anlieferung auf Paletten Fig. 2: Brick panels delivered on pallets controlled bricklaying robots. According to the Standard it was necessary until now even for brick panels to use special bricks – so-called wall panel bricks, which have vertically arranged casting channels to take the handling reinforcement. Numerous peripheral conditions relating to structural physics and statics have changed since publication of DIN 1053-4 [4] in 1978, so that it was decided to revise the Standard. This was begun in January 1994. Of particular interest for the brick and tile industry was the fact that it is permitted to use highly insulating bricks and also light mortar for brick panels as external wall elements. For cast panels it should be possible to manage without complicated connections at the wall/floor junction. Of course other masonry block industries also wanted to have their products considered, so that the Standard was opened up for further brick or block types. The large range of possible material combinations which were to be newly included and for which only little or no experience was available in regard to prefabrication, called for comprehensive investigations in the course of revising the Standard. These dealt above all with the safety of these elements in their transport and assembly state. In the installed state, the calculation can be made according to DIN 1053-1 [2], with a few deviations which made special provisions necessary, (e.g. connection of the individual elements with each other). However it is precisely the transport problem, which concerns both the “work safety” sector and the construction supervising authority sector (avoidance of prior damage which affects the stability or durability), that has drawn out the revision of the Standard so that the white print will probably not be published before 2002. Application area according to the new DIN 1053-4 The new DIN 1053-4 [5] will continue to be listed as a Product Standard in Section 2.4.1 of the Building Rules List A and can be found additionally as a Calculation and Implementation Standard in the Technical Building Regulations under Section 2.2 “Masonry Construction”. The title “Masonry: Prefabricated Elements” should not obscure the fact that cast panels are also included which, as a combination of brick and concrete, are not treated like regular masonry both in regard ZI 9/2001 23 Bild 3: Mauertafelmontage Fig. 3: Assembly of brick panel Ziegeldeckennorm liegt als DIN 1045-100 [7] bereits vor, sodass im Jahr 2002 auch diese Norm als Weißdruck vorliegen könnte. Die überarbeite DIN 1053-4 behandelt – wie oben bereits erwähnt – neben Konstruktions- und Bemessungsfragen auch die Transport- und Montagesicherheit. Dabei wurde versucht, das aus der europäischen Normung bekannte PerformanceKonzept zu übernehmen: Anhand von Eignungsprüfungen können Aussagen über die Verwendbarkeit bestimmter Materialkombinationen gemacht werden, um zu gewährleisten, dass ausreichende Sicherheiten beim ersten Anheben bzw. beim Montieren dieser Elemente gegeben sind. Dabei spielt der Haftverbund in der Lagerfuge eine entscheidende Rolle. Eine Eigenschaft, die dem Baustoff Ziegel große Vorteile gegenüber anderen Steinarten, zumindest im Hinblick auf die Dick- oder Mittelbettfuge, einbringt. Der Anwendungsbereich der Norm erstreckt sich in der Regel auf geschosshohe und raumbreite Elemente, wobei auch Bauteile wie Brüstungen oder Giebelschrägen abgedeckt sind. Horizontale Stöße vorgefertigter Teile innerhalb eines Geschosses sind dagegen nicht zulässig, weil dafür Sonderregelungen zur Ausführung (z. B. Ausbildung der Lagerfuge im Stoßbereich) und zur Bemessung erforderlich sind, die noch erarbeitet werden müssen und als erste Ergänzung zur Norm geplant sind. Besonders die Ziegelindustrie hat sich bemüht, diesen in der alten Norm nicht enthaltenen Punkt einzubringen, da im Hallenbau, aber auch in Wohn- und Geschäftshäusern auf Grund größerer Geschosshöhen horizontale Elementstöße notwendig sind, die bisher nur durch Anordnen eines Ringbalkens mit erhöhtem Kostenaufwand realisiert werden können. Fertigteilarten und Regelungen für die Bemessung und Ausführung Es werden insgesamt drei unterschiedliche Fertigbauteile in der Norm behandelt: Mauertafeln Mauertafeln, die wie konventionelles Baustellenmauerwerk aufrecht stehend aus Steinen und Mörtel im Verband vorgefertigt werden. Das Aufmauern selbst erfolgt dabei durch Ein- 24 ZI 9/2001 to manufacture and to calculation. The reinforced block floor as a building component subjected purely to bending load, which was calculated until now according to the reinforced concrete standard DIN 1045 [6] but at the same time was also taken into account in DIN 1053-4 [4] through supplementary constructional provisions, will be governed in future completely in an own Standard. This necessity resulted from the fact that in the course of harmonization the reinforced concrete standard was revised and the section “Reinforced Block Floors” is no longer contained in the new version. The manuscript for the yellow print for a brick floor standard is already on hand as DIN 1045-100 [7], so that in 2002 this Standard could also be available as a white print. In addition to structural and calculation questions – as already mentioned above – the revised DIN 1053-4 also deals with transport and assembly safety. Here an attempt was made to adopt the performance concept known from the European standardization: On the basis of qualification tests, statements can be made on the usability of certain material combinations, in order to guarantee that sufficient safety is provided on the first lifting or during installation of these elements. Here the bonding in the course joint plays a decisive role. A property which gives brick as a building material great advantages compared to other types of block, at least in regard to the thick-bed or medium-bed joint. As a rule the application area of the Standard embraces storey-high and room-wide elements, whereby structural components such as spandrels or gable inclinations are also covered. On the other hand horizontal abutting joints of prefabricated elements within one storey are not permissible, because special provisions for implementation (e.g. formation of the course joint in the abutting area) and calculation are necessary for this, which still have to be worked out and are planned as the first supplement to the Standard. In particular the brick and tile industry has tried to introduce this point which was not contained in the old Standard, because due to the greater storey heights in hall construction but also in apartment and office buildings, horizontal abutting joints between elements are necessary, which until now could only be realized with increased cost expenditure by installing a circular beam. Types of prefabricated elements and provisions for calculation and implementation Altogether three different prefabricated elements are dealt with in the Standard: Brick panels Like conventional brickwork on the building site, brick panels are prefabricated standing upright with bricks and mortar in a bond. The bricklaying itself is carried out using bricklaying machines with a varying degree of automation. Standardized blocks may be used (in addition to clay blocks now also sandlime blocks, aerated concrete blocks, concrete and lightweight concrete blocks) as well as approved blocks, provided that the application area of the general construction supervising authority approval includes the use of the blocks for prefabricated masonry. Special attention should be paid to this when applying for new approvals. Approvals already granted can be extended in this direction, whereby this is generally a purely formal action which requires no further approval tests. A similar provision applies for masonry mortar. Those mortars may be used which are also approved for bricklaying on the satz von Mauermaschinen mit unterschiedlich hohem Automatisierungsgrad. Es dürfen genormte Steine (neben Mauerziegeln nun auch Kalksandsteine, Porenbetonsteine, Beton- und Leichtbetonsteine) verwendet werden, weiterhin auch zugelassene Steine, unter der Voraussetzung, dass der Anwendungsbereich der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung die Verwendung der Steine für vorgefertigtes Mauerwerk beinhaltet. Darauf sollte der Antragsteller bei Neuzulassungen achten. Erteilte Zulassungen können dahingehend erweitert werden, wobei es sich im Allgemeinen um einen rein formellen Akt handelt, der keine weiteren Zulassungsprüfungen erfordert. Eine ähnliche Regelung gilt für Mauermörtel. Es dürfen die Mörtel verwendet werden, die auch an der Baustelle zum Vermauern zugelassen sind, mit Ausnahme der Normalmörtel Gruppen I und II. In Abhängigkeit davon, ob speziell für die Vorfertigung geformte Ziegelquerschnitte (Bezeichnung nach DIN 105 [1]: Mauertafelziegel) oder andere Arten verwendet werden, ist der Transport der vorgefertigten Wände vorzunehmen. Im Falle der Mauertafelziegel werden spezielle Rundstäbe (Mauerwerksanker) in vertikal durchlaufende Kanäle eingelassen und mit Füllmörtel vergossen (Bild 1), sodass nach ausreichender Erhärtungsdauer (je nach Mörtelart 24 h, 2 Tage oder länger) Hebezeuge daran angeschlagen werden und die Mauertafel transportiert und montiert werden kann. Dieses Transportsystem ist bereits nach alter Norm bekannt und erprobt. In [10] wird deshalb darauf hingewiesen, dass auf ansonsten erforderliche Tragfähigkeitsnachweise verzichtet werden kann. Es ist allerdings zu beachten, dass bisher nur Normalmörtel eingesetzt werden durften, deren Festigkeit mindestens 10 N/ mm2 betragen musste. Heutzutage werden im Außenwandbereich Leichtmörtel verwendet, und die Erhärtungsdauer beträgt i. d. R. nur wenige Tage. Nachweise zur Bemessung der Tragkräfte von Mauerwerksankern unter diesen Randbedingungen wurden vom Güteschutz Ziegelmontagebau (ZMB) in Zusammenarbeit mit Mörtel- und Ankerherstellern geführt [11] und vom Sachverständigenrat „Fertigbauteile aus Mauerwerk“ im AK 7 der Bau-Berufsgenossenschaft für die praktische Anwendung freigegeben. Für Ziegelfertigbauteile wird das bewährte System der Vergussanker als nach wie vor sehr geeignet eingeschätzt, sowohl im Hinblick auf die Tragfähigkeit der Anker, die gleichzeitig die Gesamtsteifigkeit des Elementes beim Transport erhöhen, als auch auf die einfache Handhabbarkeit bei Transport und Montage (Bilder 2 und 3). Bei Verwendung anderer Mauersteine ohne Vergusskanäle sind alternative Transportsysteme einzusetzen. Dazu gehören z. B.: n Aufhängungen mit Tragbolzen (Bild 4) Dabei wird ein Stahlbolzen Ø 28 mm als Lastaufnahmemittel durch ein Bohrloch in einem Stein der untersten Schicht geführt und über Aufhängungen (z. B. Ketten) mit dem Hebezeug verbunden. Die im Stein auftretende Lochleibungsbeanspruchung ist nachzuweisen. n Aufhängungen mit Hebebändern (Bild 5) Die Bänder umfassen als Lastaufnahmemittel den Fuß des Fertigbauteils. Die dabei auftretende Beanspruchung im Lasteinleitungsbereich muss nachgewiesen werden. n Transport auf einem Sockelelement (Bild 5) Die Mauertafel wird auf einem biegesteifen Sockel, der als Transportmittel dient, aufgemauert. Lasteinleitung und ausreichende Steifigkeit des Sockelelementes sind nachzuweisen, zusätzlich auch die veränderten bauphysikalischen Eigenschaften (Schall- und Wärmeschutz) der Mauertafel im Sockelbereich. building site, with the exception of the normal mortar Groups I and II. Transport of the prefabricated walls must be carried out depending on whether brick cross-sections formed specially for prefabrication (designation according to DIN 105 [1]: Wall panel bricks) or other types are used. In the case of wall panel bricks, special round bars (masonry anchors) are inserted into channels running vertically through the blocks and cast with filling mortar (Figure 1), so that after a sufficient hardening period (24 hours, 2 days or longer depending on the type of mortar) hoists can be attached to them Bild 4: Transportsystem and the brick panel „Kettengehänge mit Bolzen“ can be transported Fig. 4: Transport system of “chain susand assembled. This pension gear with bolts” transport system is already known and proven according to the old Standard. Therefore it is pointed out in [10] that the otherwise necessary proof of load-bearing capacity can be dispensed with. However attention must be paid to the fact that until now only normal mortars could be used, the strength of which had to be at least 10 N/mm2. Nowadays light mortars are used in the external wall area and as a rule the hardening period amounts to only a few days. Verifications for calculation of the load-bearing forces of masonry anchors under these peripheral conditions were conducted by the Güteschutz Ziegelmontagebau (ZMB = quality assurance scheme for brick system building) in cooperation with mortar and anchor manufacturers [11] and released by the expert council for “Prefabricated elements in masonry” in AK 7 of the building trade association for practical application. For prefabricated brick elements the reliable system of cast anchors is still assessed as very suitable, both in regard to the bearing capacity of the anchors which at the same time increase the overall stiffness of the element during transport, and in regard to the simple manageability during transport and assembly (Figures 2 and 3). When using other blocks without casting channels, alternative transport systems should be used. These include, for example: n Suspension systems with load-bearing bolts (Figure 4) In this case a steel bolt Ø 28 mm as a load suspension device is passed through a drill hole in a block in the bottom course and connected with the hoist via suspension systems (e.g. chains). The load on the inner face of the hole in the brick must be proved. ZI 9/2001 25 Bild 5: Mauertafel auf Sockelelement mit Hebebändern aus Flachstahl Fig. 5: Brick panel on pedestal element with lifting slings of flat steel Mauertafeln sind für den Transportzustand zu bewehren. Als Regelbewehrung ist 1 Ø 6 in der Lagerfuge oberhalb der untersten und unterhalb der letzten Schicht anzuordnen. Es handelt sich dabei nicht um statisch erforderliche Bewehrung, die den Anforderungen von DIN 1053-3 [3] in vollem Umfang entsprechen muss. Dennoch werden im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit der bewehrten Elemente für bestimmte Umgebungsbedingungen Korrosionsschutzmaßnahmen gefordert, damit sichergestellt werden kann, dass z. B. Gefügeschädigungen im Mauerwerk und Abplatzungen an den Wandoberflächen nicht auftreten. Über Art und Umfang dieser Maßnahmen ebenso wie über die in dieser Hinsicht als kritisch zu bewertenden Wandarten oder Umgebungsbedingungen wurden noch keine abschließenden Festlegungen getroffen. Es ist aber zu erwarten, dass mindestens die in Tabelle 1 aufgelisteten Konstruktionen ohne zusätzlichen Korrosionsschutz der Bewehrung ausgeführt werden dürfen. Im Falle von Dünnbettfugen ist die Verwendung anderer Bewehrungsarten, z. B. Gewebe, notwendig. Dafür ist ein Nachweis der Verwendbarkeit als allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder Zustimmung im Einzelfall zu erbringen. Zur Bemessung von Mauertafeln wird im Allgemeinen auf DIN 1053-1 [2] verwiesen, wobei zwischen dem vereinfachten oder dem genaueren Verfahren gewählt werden darf. Der wesentliche Unterschied zum konventionellen Mauerwerk besteht in dem Vorhandensein der vertikalen Stoßfugen zwischen den Einzelelementen, wo die ansonsten vorhandene Verzahnung der Steinschichten fehlt. Eine aus statischen Gründen kraftschlüssige Verbindung ist dort nur in äußerst seltenen Fällen notwendig. Im Regelfall handelt es sich um eine konstruktiv zu schließende Fuge, die so ausgebildet werden muss, dass die bauphysikalischen Anforderungen hinsichtlich Brandschutz, Wärmeschutz und Schallschutz erfüllt werden. Dafür reicht die Vermörtelung aus; eine übergreifen- 26 ZI 9/2001 n Suspension systems with lifting slings (Figure 5) The slings as load suspension means are placed round the foot of the prefabricated element. The load occurring in the load introduction area must be proved. n Transport on a pedestal element (Figure 5) The brick panel is erected on a rigid pedestal which serves as a means of transport. The load introduction and sufficient stiffness of the pedestal element must be proved, in addition also the altered structural physics properties (sound and heat insulation) of the brick panel in the pedestal area. Brick panels must be reinforced for the transport situation. As a standard reinforcement 1 Ø 6 should be positioned in the course joint above the bottom layer and underneath the last layer. This is not a reinforcement necessary for statical purposes, which must comply fully with the requirements of DIN 1053-3 [3]. Nevertheless, in regard to the durability of the reinforced elements corrosion protection measures are required for certain ambient conditions in order to ensure that for example damages in the bond of the brickwork and spalling on the wall surfaces do not occur. As yet no definitive stipulations have been made about the type and scope of these measures or about the wall types or ambient conditions that are to be evaluated as critical in this respect. However it is to be expected that at least those structures listed in Table 1 may be implemented without additional corrosion protection for the reinforcement. In the case of thin-bed joints the use of other types of reinforcement, e.g. matting, is necessary. For this, proof of the usability must be furnished in the form of general construction supervising authority approval or permission in special cases. For calculation of brick panels reference is made in general to DIN 1053-1 [2], whereby one can choose between the simplified or more exact procedure. The essential difference compared to conventional masonry consists in the existence of the vertical butt joints between the individual elements where the otherwise present indentation of the brick courses is missing. A non-positive connection for statical reasons is necessary there only in extremely rare cases. In the normal case it is a joint which has to be closed structurally in such a way that the building physics requirements are fulfilled in regard to fire protection, heat insulation and sound insulation. For this purpose filling with mortar is sufficient; an overlapping reinforcement is not necessary. Even in the case of transmission of forces in the sheet plane, i.e. in the case of statically loaded vertical joints, a reinforcement in the joints may be dispensed with if the shearing stresses are proved in the mortared joint and the tensile forces are absorbed by an adequate reinforcement in the floor or in the circular beam. The fastening of the walls which is essential for the calculation (two-, three- or four-sided), depends on whether between the bracing walls there is a vertical joint, which of course must be regarded as a free, non-retained edge, or whether the brick panel width is greater or equal to the interval of the bracing walls. The standard case for the statical calculation will be the wall retained at the head and base point, i.e. two-sided. A four-sided bearing may be assumed only for at least roomwide elements. Cast panels Cast panels are distinguished from brick panels fundamentally by their manufacturing process (horizontal production in moulding boxes according to Figure 6) and by the type of bond of the individual blocks with each other which is achieved by concrete. Due to the special block form and the de Bewehrung ist nicht erforderlich. Auch bei Weiterleitung von Kräften in Scheibenebene, also im Falle von statisch beanspruchten Vertikalfugen, darf auf eine Bewehrung in den Fugen verzichtet werden, wenn die Schubspannungen in der vermörtelten Fuge nachgewiesen und die Zugkräfte durch entsprechende Bewehrung in der Decke oder im Ringbalken aufgenommen werden. Die für die Bemessung wesentliche Halterung der Wände (zwei-, drei- oder vierseitig) ist davon abhängig, ob zwischen den aussteifenden Wänden eine Vertikalfuge liegt, die selbstverständlich als freier, nicht gehaltener Rand zu betrachten ist, oder ob die Mauertafelbreite größer oder gleich dem Abstand der aussteifenden Wände ist. Der Regelfall für die statische Berechnung wird die an Kopf- und Fußpunkt, also zweiseitig, gehaltene Wand sein. Nur bei mindestens raumbreiten Elementen darf eine vierseitige Lagerung angenommen werden. Vergusstafeln Vergusstafeln unterscheiden sich grundsätzlich durch den Herstellungsprozess (liegende Fertigung in Formkästen gemäß Bild 6) und durch die Art des Verbundes der Einzelsteine miteinander, der durch Beton erzielt wird, von den Mauertafeln. Durch die besondere Ziegelform und die Fertigungsart kann gegenüber Mauertafeln ein wesentlich höherer Vorfertigungsgrad erzielt werden. Fenster, Türzargen, Sanitär- und Elektroinstallation können bereits im Werk eingebaut werden, weiterhin werden die Elemente im Allgemeinen auch bereits fertig verputzt ausgeliefert (Bild 7). Für Vergusstafeln werden ausschließlich Ziegel nach DIN 4159 [8] verwendet, die auf Grund ihrer speziellen Formgebung zu einer Wandseite hin offene Kanäle (Vergusskanäle) aufweisen. Einige dieser Kanäle werden nach statischen oder konstruktiven Gesichtspunkten auch unter Berücksichtigung von Transport- und Montagelastfällen bewehrt. In diese Kanäle werden auch für den Transport erforderliche Seilwellen-, Flachstahl- oder Kugelkopfanker ähnlich wie bei Stahlbetonfertigteilen eingebracht. Vergusstafeln werden in Abhängigkeit von den verwendeten Ziegeln in zwei Arten hergestellt: n Als Hochlochtafeln aus vollvermörtelbaren Ziegeln (Bild 8). Dabei reicht die Tiefe der horizontalen Vergussfuge nahezu über die gesamte Wanddicke, und der Ziegel weist einen einheitlichen Lochquerschnitt (Kleinlochung) auf. n Als Rippentafeln aus teilvermörtelbaren Ziegeln (Bild 9). Diese Ziegel weisen nur im statisch beanspruchten Querschnitt eine Kleinlochung auf und haben auch nur dort vermörtelbare horizontale Vergussfugen (daher teilvermörtelbare Ziegel). Der statisch nicht in Ansatz gebrachte Querschnitt hat eine Großlochung. In diesem Bereich werden die Ziegel horizontal knirsch gestoßen. Diese Tafeln waren ursprünglich speziell für Außenwände konzipiert, da sie wegen des höheren Loch- und des geringeren Betonanteils niedrige Rohdichten haben und damit einen besseren Wärmeschutz bieten. Auf Grund der in den vergangenen Jahren ständig gestiegenen Anforderungen an den Wärmeschutz werden auch bei wärmetechnisch optimierten teilvermörtelbaren Ziegeln i. d. R. Zusatzdämmungen auf der Außenseite erforderlich, sodass der Einsatz dieser Rippentafeln weniger auf bauphysikalische, sondern überwiegend auf produktionstechnische Gründe zurückzuführen ist. Hochlochtafeln dagegen haben den Vorteil eines guten Schallschutzes und einer guten Wärmespeicherfähigkeit auf Grund der größeren Masse. Weiterhin steht dort für die Bemessung der gesamte Wandquerschnitt zur Verfügung, während bei Rippentafeln – und dieser Punkt sollte beim Standsi- Bild 6: Vergusstafelfertigung Fig. 6: Cast panel production production method, a considerably higher degree of prefabrication can be realized in comparison to brick panels. Windows, door cases, sanitary and electrical installations can be built in already at the factory; furthermore the elements are generally also delivered with finished rendering (Figure 7). For cast panels blocks according to DIN 4159 [8] are used without exception, which due to their special shaping have channels (casting channels) which are open to one side of the wall. Some of these channels are reinforced according to statical or structural aspects, also taking into consideration the transport and assembly load cases. Cable-mounted spindle ties, flat steel or ball head anchors necessary for transport – similar to reinforced prefab concrete elements – are also inserted in these channels. Bild 7: Montagefertige Vergusstafel Fig. 7: Cast panel ready for assembly ZI 9/2001 27 Bild 8: Vergusstafel als Hochlochtafel Fig. 8: Cast panel as vertical coring panel Bild 9: Vergusstafel als Rippentafel Fig. 9: Cast panel as ribbed brick panel cherheitsnachweis strikte Beachtung finden! – nur der klein gelochte Querschnitt im Bereich der vermörtelten Fugen angesetzt werden darf, sodass unter Berücksichtigung der vertikal durchlaufenden Betonrippen ein so genannter Plattenbalkenquerschnitt der Bemessung zu Grunde zu legen ist. Für den üblichen Fall geringer Lastausmitten (e/d ≤ 0,33) gestattet die Norm für Hochlochtafeln in gleicher Weise wie für Mauertafeln eine Bemessung nach DIN 1053-1, wobei die Tabelle der zulässigen Spannungen in Abhängigkeit von der Baustoffkombination Ziegel/Beton der DIN 1053-4 zu entnehmen ist. Für Rippentafeln ist, auf Grund der unsymmetrischen Querschnittsgestaltung, ein besonderes Nachweisverfahren erforderlich. Für größere Lastausmitten oder bei reiner Biegung (z. B. im Fall von erddruckbelasteten Kellerwänden) erfolgt die Bemessung nach der Stahlbetonnorm [6]. Wegen der bewehrten Stahlbetonrippen sind Vergusstafeln in der Lage, hohe Horizontallasten aufzunehmen. Auf Grund der Erkenntnisse aus Tragfähigkeitsuntersuchungen, die im Rahmen von Fremdüberwachungsprüfungen durch den Güteschutz ZMB gewonnen wurden und die gezeigt haben, dass hohe Tragreserven vorhanden sind, konnten die zulässigen Spannungen für Vergusstafeln in der neuen Norm erhöht werden. Zum Nachweis ausreichender Sicherheit dieser Elemente für den Lastfall Erdbeben wurden Schubuntersuchungen durchgeführt. Daraus wurden dann zulässige Schubspannungen abgeleitet, die in Abhängigkeit von der Ziegelfestigkeitsklasse mit = 0,005 · Nst angesetzt werden dürfen. Ein rechnerischer Nachweis ist für Vergusstafeln in den Erdbebenzonen 3 und 4 erforderlich. Neben diesen bemessungstechnischen Änderungen ist als wesentliche Neuerung und Erleichterung für die Anwendung von Vergusstafeln der Verzicht auf Schlaufenverbindungen an Kopf- und Fußpunkten hervorzuheben. Hier erfolgt die Ausführung nun ebenso wie bei allen anderen Wandkonstruktionen: Die Geschossdecken werden auf die Wände gelegt; durch Eigengewicht und Auflasten ergeben sich hinreichend große Haltekräfte, die eine zusätzliche Verankerung durch Bewehrung nicht erforderlich machen. 28 ZI 9/2001 Depending on the blocks used, cast panels are manufactured in two forms: n As vertical coring panels made of fully mortared blocks (Figure 8): Here the depth of the horizontal poured joint extends almost over the entire wall thickness and the block has a uniform coring cross-section (small coring). n As ribbed brick panels made of partly mortared blocks (Figure 9): These blocks have a small coring only in the statically stressed cross-section and only there do they have mortared horizontal pouring joints (thus partly mortared blocks). The cross-section which is not statically rated has a large coring. In this area the blocks are laid touching. Originally these panels were designed specially for external walls, as they have low apparent densities due to the higher proportion of coring and lower proportion of concrete and therefore offer better thermal insulation. Due to the continually increased demands in the past years in regard to thermal insulation, even with partly mortared blocks with optimum thermal properties additional insulations are necessary as a rule on the outside, so that the use of these ribbed brick panels is attributed less to reasons relating to building physics but predominantly to reasons concerning production technology. On the other hand vertical coring panels have the advantage of good sound insulation and good heat storage capacity because of the greater mass. Furthermore the entire wall cross-section is available for the calculation, while in the case of ribbed brick panels – and this point should be taken notice of strictly in the stability calculation! – only the small coring cross-section in the area of the mortared joints may be rated, so that taking into consideration the concrete ribs running vertically through the panel, a so-called slab-and-beam crosssection must be taken as a basis for the calculation. For the usual case of low eccentricities of load (e/d ≤ 0.33), the Standard allows a calculation according to DIN 1053-1 for vertical coring panels in the same manner as for brick panels, whereby the table of permissible stresses in dependence on the building materials combination brick/concrete should be taken from DIN 1053-4. For ribbed brick panels a special calculation procedure is necessary due to the non-symmetrical cross-section arrangement. For greater eccentricities of load or in the case of pure bending (e.g. in the case of basement walls subjected to soil pressure), the calculation is made according to the reinforced concrete standard [6]. On account of the reinforced concrete ribs, cast panels are able to absorb high horizontal loads. On the basis of findings from load-bearing capacity tests acquired by the Güteschutz ZMB within the scope of independent monitoring tests, which showed that high load-bearing reserves are present, the permissible stresses for cast panels could be increased in the new Standard. For proof of sufficient safety of these elements for the load case “Earthquake”, shearing tests were carried out. From these, permissible shearing stresses were derived, which in dependence on the brick strength classification may be applied with = 0.005 · Nst. A mathematical calculation is necessary for cast panels in earthquake zones 3 and 4. Apart from these changes relating to calculations, special mention is made of the abandonment of loop connections at the head and base points as an essential innovation and simplification for the use of cast panels. Here the construction is now carried out just like all other wall structures. The intermediate floors are laid on the walls; through own weight and loading Auf die Ausbildung der vertikalen Stoßfugen zwischen den Elementen können die Regelungen für Mauertafeln prinzipiell übertragen werden. Allerdings ist es bei Vergusstafeln auf Grund der horizontalen Kanäle ohne weiteres möglich, auch Schlaufenverbindungen anzuordnen. Das Problem des Korrosionsschutzes für diese statische Bewehrung ist hier einfach zu lösen: Wegen der Einbettung in Beton sind die Regelungen der Stahlbetonnorm [6] anwendbar. there are sufficiently large holding forces which make an additional anchoring through reinforcement unnecessary. In principle the regulations for brick panels can be assigned to the formation of the vertical butt joints between the elements. However, in the case of cast panels, due to the horizontal channels it is possible without difficulty to apply loop connections. The problem of corrosion protection for this static reinforcement is easily solved here: Because of the bedding in concrete, the rules of the reinforced concrete standard [6] are applicable. Verbundtafeln Verbundtafeln sind im Prinzip Stahlbeton-Fertigteilelemente mit Hohlkörpern aus Ziegelmaterial. Bei der Normüberarbeitung wurden die Regelungen für diese Bauteile im Wesentlichen unverändert übernommen. Im Hinblick auf die Bemessung wird auf die Stahlbetonnorm [6] verwiesen. Transport und Montage der vorgefertigten Elemente Der wesentliche Unterschied zwischen werkmäßig vorgefertigten Mauerwerkselementen und an der Baustelle hergestelltem Mauerwerk ist – abgesehen von den erforderlichen Montageabstützungen und den nachträglich zu vergießenden Elementfugen zwischen den Fertigbauteilen – die Berücksichtigung des Transportzustandes im Werk, bei der Auslieferung und an der Baustelle während der Montage. Dafür muss der allgemeine Grundsatz eingehalten werden, dass durch die dabei auftretenden Beanspruchungen die Funktion des Bauteiles im Bauwerk nicht beeinträchtigt wird und dass ggf. durch zusätzliche konstruktive Maßnahmen eine besondere Gefährdung von Personen durch herabfallende Teile oder Bruch des gesamten Elementes vermieden wird. Diese Anforderungen berühren einerseits die Bauaufsicht und andererseits den arbeitssicherheitstechnischen Bereich, also die Bau-Berufsgenossenschaft, und sind nicht in allen Punkten eindeutig voneinander abzugrenzen. Die Übersichtlichkeit und Handhabbarkeit der Norm wäre verloren gegangen, wenn alle diesbezüglichen Anforderungen darin aufgenommen worden wären. So wurde beschlossen, nur die Regelungen aufzunehmen, die bereits bei der Herstellung der Fertigbauteile zu beachten sind, um eine ausreichende Sicherheit für Transport- und Montagezustände zu gewährleisten. Dies Tabelle 1: Anforderungen an Mauertafeln ohne korrosionsgeschützte Bewehrung Wandart 1 Innenwand 2a Außenwand * Wandkonstruktion ohne zusätzliche Anforderung mit Bewehrung in Wandmitte (z. B. Transportbewehrung) mit Mörtel LM 21 und 2b Stabdurchmesser ≤ 6 mm und Mörteldeckung zur Wandoberfläche ≥ 50 mm 2c als Innenschale einer zweischaligen Außenwand nach 8.4.3.3 von DIN 1053-1:1996-11 bei Verwendung von dauerhaft Wasser abweisender Wärmedämmung 2d mit Wärmedämmverbundsystem oder mit Wärmedämmputz nach DIN 18550-3 * Bei allen Außenwänden muss gewährleistet sein, dass der Taupunkt in der Wand nicht unterschritten wird Composite panels In principle composite panels are prefabricated reinforced concrete elements with hollow members of brick material. When revising the Standard, the regulations for these building elements were taken over without any essential changes. In regard to the calculation, reference is made to the reinforced concrete standard [6]. Transport and assembly of the prefabricated elements The essential difference between factory-produced prefabricated masonry elements and brickwork laid on the building site is – apart from the necessary assembly supports and the element joints between the prefabricated elements which have to be filled after installation – the consideration of the transport state in the factory, during delivery and on the building site during assembly. For this purpose the general principle must be adhered to that the function of the building component in the structure is not impaired by the stresses occurring thereby and that any particular danger to persons due to falling parts or breakage of the entire element is avoided where necessary through additional structural measures. These requirements concern on the one hand the construction supervising authority and on the other hand the area involving safety at work, i.e. the building trade association, and cannot be separated from each other clearly in all points. The clarity and manageability of the Standard would have been lost if all requirements relevant to this had been included in it. Thus it was decided to include only those regulations which must be observed already during the manufacture of Table 1: Demands on brick panels without corrosion-protected reinforcement Wall type 1 Internal wall 2a External wall * Wall construction Without additional requirement With reinforcement at wall centre (e.g. transport reinforcement) With mortar LM 21 and 2b bar diameter ≤ 6 mm and mortar cover to wall surface ≥ 50 mm 2c As inner leaf of a two-leaf external wall according to 8.4.3.3 of DIN 1053-1:1996-11with use of permanently hydrophobic thermal insulation 2d With composite thermal insulation system or with heat insulating plaster according to DIN 18550-3 * For all external walls it must be guaranteed that the dew point in the wall is not undershot ZI 9/2001 29 30 betrifft z. B. die maximalen Abstände der Transportanker, die Art der zum Ankerverguss zu verwendenden Füllmörtel und das Einstellen der Fließfähigkeit dieser Mörtel, die Randabstände der Bohrlöcher zur Aufnahme des Tragbolzens. Darüber hinaus werden Eignungsprüfungen gefordert zum Nachweis, dass die Fertigbauteile so beschaffen sind, dass der oben genannte allgemeine Grundsatz erfüllt wird und die Transportsysteme ausreichende Tragfähigkeit aufweisen, d. h.: n Beim Transportsystem „Aufhängebewehrung in vertikalen Vergusskanälen“: Nachweis der Tragfähigkeit der Vergussanker! n Beim Transportsystem „Kettengehänge mit Bolzen“: Nachweis der Tragfähigkeit der Steine unter Lochleibungsbeanspruchung! n Bei „Aufhängungen mit Hebebändern“: Nachweis der auftretenden Beanspruchungen im Lasteinleitungsbereich des Bauteils! Hinweise, wie diese Nachweise erfolgen können, geben die Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Bauen mit Fertigbauteilen aus Mauerwerk [10], die in ihrem Anhang Prüfgrundsätze enthalten. Für Ziegelfertigbauteile hatte der Güteschutz ZMB bereits frühzeitig umfangreiche Untersuchungen zum Nachweis der Transportsicherheit durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse für die Transportsicherheit von Mauertafeln beziehen sich auf die Verwendung sämtlicher genormter Ziegelprodukte nach [1] sowie auf Ziegel nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung. Zur Sicherstellung der erforderlichen Verbundfestigkeiten z. B. beim Wechsel des Mörtels oder bei Verkürzung der Lagerungsdauer wurde im Rahmen eines gerade abgeschlossenen Forschungsvorhabens ein leicht zu handhabendes, auch im Vorfertigungswerk einsetzbares Prüfgerät zur Bestimmung des Haftverbundes zwischen Stein und Mörtel entwickelt. Versuche mit bestimmten Baustoffkombinationen (Mauertafelziegel mit Rechtecklochung und versetzten sowie nicht versetzten Querstegen in Verbindung mit LM 21) haben gezeigt, dass diese Mauertafeln nach einer Lagerungsdauer von 2 Tagen auch ohne Anordnen von Gewebe zur Sicherung der Ecksteine gegen Herabfallen transportiert werden können, wenn bestimmte Verbundfestigkeiten vorhanden sind. Für Vergusstafeln wurden ebenfalls Nachweise geführt, deren Ergebnisse in eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung [12] eingeflossen sind. Bei bestimmter Bewehrungsanordnung in den horizontalen und vertikalen Vergussfugen ist eine ausreichende Transportsicherheit ohne weitere Zusatzmaßnahmen gewährleistet. the prefabricated elements in order to guarantee sufficient safety for transport and assembly conditions. This concerns for example the maximum intervals of the transport anchors, the type of filling mortar to be used for casting the anchors and the adjustment of the flowability of this mortar, the edge intervals of the drill holes to take the load-bearing bolts. Furthermore qualification tests are required for proof that the prefabricated elements are constituted in such a way that the general principle quoted above is fulfilled and the transport systems have sufficient load-bearing capacity, i.e.: n For the transport system of “suspended reinforcement in vertical pouring channels”: Proof of the load-bearing capacity of the cast anchors! n For the transport system of “chain suspension gear with bolts”: Proof of the load-bearing capacity of the blocks under stress on the inner face of the hole! n For “suspension systems with lifting slings”: Proof of the stresses occurring in the load introduction area of the prefabricated element! Indications as to how these proofs can take place are given by the Rules for Safety and Health Protection for Building with Prefabricated Elements in Brickwork [10], which contain testing principles in the appendix. For prefabricated brick elements the Güteschutz ZMB had already carried out comprehensive investigations at an early stage to prove the transport safety. The findings gained from these tests for the transport safety of brick panels refer to the use of all standardized brick products according to [1] as well as to bricks in accordance with the general construction supervising authority approval. To ensure the necessary bonding strengths, e.g. after a change of mortar or on shortening the storage duration, in the course of a just completed research project an easy-to-handle testing instrument that can also be used in the prefabrication plant was developed to determine the bonding between brick and mortar. Tests with certain building materials combinations (wall panel bricks with rectangular coring and staggered and non-staggered transverse webs in connection with LM 21) have shown that these brick panels can be transported after a storage period of 2 days even without placing of matting to secure the corner bricks from falling out, if certain bonding strengths are given. For cast panels proofs were also run, the results of which were included in a general construction supervising authority approval [12]. With a certain arrangement of reinforcement in the horizontal and vertical pouring joints, sufficient transport safety is guaranteed without further additional measures. Ausblick Outlook Der ständige Kontakt und Erfahrungsaustausch des Güteschutz ZMB mit Ziegelherstellern, Bauunternehmungen und Bauträgern zeigt, dass es in der deutschen Baubranche zahlreiche Unternehmen gibt, die großes Interesse an rationellen Methoden zur Herstellung von Mauerwerk haben. Wesentliches Ziel dieser Rationalisierung kann allerdings nicht sein, den Markt durch Verringerung der Baupreise zu gewinnen. Argumente für den Einsatz vorgefertigter Mauerwerksbauteile sind: verbesserte Qualität, kurze Bauzeit und dadurch eingesparte Finanzierungskosten sowie hohe Zuverlässigkeit in der Preiskalkulation. Diese Argumente überzeugen in der augenblicklichen Situation der Bauwirtschaft, in der Mauerwerk von Billiglohn-Arbeitskräften zu Dumping-Preisen auf der Baustelle erstellt The constant exchange of contacts and experience of the Güteschutz ZMB with brick manufacturers, building contractors and building promoters shows that there are numerous enterprises in the German construction industry which are very interested in rational methods for the production of brickwork. However an essential target of this rationalization cannot be to win the market through reduction of the building prices. Arguments in favour of the use of prefabricated brick elements are: improved quality, short construction time and thus saving of financing costs as well as high reliability in the price calculation. In the present situation of the building industry, in which brickwork is laid on site by low-wage workers for dumping prices, these arguments unfortunately will only be convincing when the building is completed “inexpen- ZI 9/2001 wird, leider erst dann, wenn das Objekt „kostengünstig“ fertiggestellt ist und die ausgeführte Qualität einschließlich der Gesamtkosten, die Mängelbeseitigung und Abzüge für Minderwerte berücksichtigen, bekannt sind und Vergleiche gezogen werden können. Ob die neue Norm einen Beitrag zur Konkurrenzfähigkeit des vorgefertigten Mauerwerks leisten wird, ist augenblicklich schwer abzuschätzen. Zunächst muss versucht werden, zahlreiche neue Regelungen für die Praxis anwendbar zu machen. Dies betrifft insbesondere die Gewährleistung ausreichender Transportsicherheit durch neuartige Systeme und konstruktive Maßnahmen, die zusätzlich auch baustellengerecht und wirtschaftlich sein müssen. sively” and the finished quality including the overall costs – which take into account elimination of defects and deductions for depreciation – are known and comparisons can be made. Whether the new Standard will contribute to the competitiveness of prefabricated brickwork is difficult to assess at present. An attempt must be made initially to make numerous new regulations applicable for the practical situation. This refers in particular to the guarantee of sufficient transport safety through innovative systems and constructional measures, which in addition must also be suitable for the building site as well as economical. Literature references See German text. Literatur [1] DIN 105, Mauerziegel [2] DIN 1053-1: 1996-11, Mauerwerk – Teil 1: Berechnung und Ausführung [3] DIN 1053-3: 1990-02, Mauerwerk – Teil 3: Bewehrtes Mauerwerk [4] DIN 1053-4: 1978-09, Mauerwerk – Teil 4: Bauten aus Ziegelfertigbauteilen [5] DIN 1053-4: Manuskript zum Weißdruck, Mauerwerk – Teil 4: Fertigbauteile [6] DIN 1045: 1978-12, Beton und Stahlbeton, Bemessung und Ausführung [7] DIN 1045-100: 96-07, Ziegeldecken [8] DIN 4159: 1999-10, Ziegel für Decken und Vergusstafeln, statisch mitwirkend [9] Richtlinien für Bauten aus großformatigen Ziegelfertigbauteilen, Juni 1967 [10] Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Bauen mit Fertigbauteilen aus Mauerwerk; Fachausschuss „Bau“ der Berufsgenossenschaftlichen Zentrale für Sicherheit und Gesundheitsschutz (BGZ) des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften [11] Schubert, P.; Caballero Gonzalez, A.: Verankerungsversuche an Transportbewehrung in vorgefertigten Mauertafeln aus HLz, ibac, Forschungsbericht Nr. 692 [12] Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-17.1-549: Mauerwerk aus Vergusstafeln unter Verwendung von speziellen Ziegeln, Antragsteller: Ziegelmontagebau Winklmann, Rötz/Obpf. ZI 9/2001 31