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august september oktober november dezember Ein Rückblick januar februar Berlin-Istanbul 2009 20 Jahre Städtepartnerschaft Ein Rückblick Diese Dokumentation wirft einen Rückblick auf die Projekte der Veranstaltungsreihe Berlin-Istanbul 2009 - 20 Jahre Städtepartnerschaft. www.berlinistanbul2009.org 4 januar februar märz april mai juni Grusswort Berlin und Istanbul blicken auf eine 20-jährige Städtepartnerschaft zurück. Das Jubiläum im Jahr 2009 war Anlass für vielfältige gemeinsame Projekte und Begegnungen. So hat sich Istanbul in Berlin als Europäische Kulturhauptstadt 2010 mit einer großen Ausstel lung zeitgenössischer Kunst präsentiert. Berlin wiederum war mit »Berlin Days« in Istanbul zu Gast, um sich 20 Jahre nach dem Mauerfall als lebendige Metropole in der Mitte Europas und »place to be« für Kreative und Talente aus aller Welt vorzustellen. In Ausstellungen, Konzerten, Clubnächten und Theatergastspielen wurde Neugier auf das aufregende Kulturleben der beiden europäischen Metropolen geweckt. Eine Wirtschaftskonferenz zu den Erneuerbaren Energien brachte Entscheidungsträger aus beiden Städten zusammen und zeigte, welche ökonomischen Chancen für eine boomende Zukunftsbranche in konsequentem Klimaschutz liegen. Auf einer Konferenz zivilgesellschaftlicher Gruppen wurden Fortschritte in der Vernetzung erzielt. Mit dieser Dokumentation werden nicht nur die Veranstaltungen dieses Jahres in Erinnerung gerufen. Sie zeigt auch, wo wir mit unserer Städtepartnerschaft stehen, welche Akteure bereits aktiv sind und welche Perspektiven sich durch eine noch intensivere Kooperation auch für die Zukunft bieten. Städtepartnerschaften, das zeigt sich deutlich, bestehen aus mehr als dem Unterzeichnen von offiziellen Kooperationsabkommen. Lebendige Beziehungen zwischen Städten entwickeln sich, wenn sie von unten aus den Stadtgesellschaften heraus wachsen, wenn sich Netzwerke bilden, die Begegnung und Austausch zu ihrer Sache machen. Dazu möchte ich ausdrücklich ermutigen. Ich freue mich sehr, dass das Jubiläumsjahr hierfür wichtige Anstöße gegeben hat. Mein herzlicher Dank gilt allen, die mit Herzblut und persönlichem Einsatz zu einem lebendigen Jubiläumsjahr beigetragen haben. juli august september oktober november dezember januar februar Und ich bin sicher, dass sich aus der Vielzahl der Aktivitäten in diesem Jahr zahlreiche Anknüpfungspunkte auch für künftige Vorhaben ergeben. Dies nutzt beiden Städten und ist zugleich ein wirksamer Beitrag zum weiteren Ausbau der deutsch-türkischen Beziehungen. 5 6 januar februar märz april mai juni einleitung Die vorliegende Dokumentation lädt zu einem chronologischen Rückblick auf fünfzehn Projekte ein, die im Rahmen des zwanzigsten Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Istanbul und Berlin 2009 verwirklicht wurden. Diese stehen exemplarisch für Ini tiativen vor allem aus dem Kunst- und Kulturbereich, die auch über das Jubiläumsjahr hinaus mit sehr viel Energie und persönlichem Einsatz Fragen aufwerfen, Räume der Begegnung und des Austauschs schaffen und dafür sorgen, dass Ideen, Wissen und Geschichten ein neues Publikum in beiden Städten finden. Auch wenn Städtepartnerschaften zunächst einmal bilateral angelegt sind, so zeigte sich, dass sich viele der Initiativen ganz selbstverständlich in einem größeren Kontext bewegen und künstlerische und politische Entwicklungen aus weiteren Regionen in ihre Reflexionen einbeziehen und wieder auf den zwischenstädtischen Kontext beziehen. Hier zeigt sich die Bedeutung städtepartnerschaftlicher Kontakte auch über den bilateralen Fokus hinaus. Gleichzeitig stehen Berlin und Istanbul immer auch für Bilder und Klischees ihres jeweiligen Landes. Wenn sich vor diesem Hintergrund dann KünstlerInnen und Kulturschaf fende aufmachen, aus den Erfahrungen und Konstellationen großstädtischen Lebens neue Sichtweisen zu entwickeln, dann geraten diese überkommenen Bilder schnell ins Wanken und es treten neue Wahrnehmungen an ihre Stelle. Metropolen als Experi mentierfeldern wohnt eine besondere Kraft inne. Auch dies ist eine Chance städte partnerschaftlicher Beziehungen. Dem Engagement unzähliger AkteurInnen und der Unterstützung einer Reihe von Institutionen ist es zu verdanken, dass ein so umfangreiches Programm auf die Beine gestellt werden konnte. Im Vordergrund standen dabei Initiativen, die kontinuierlich an den Verbindungen zur Partnerstadt arbeiten und über ein großes Wissen über und Verbindungen in die jeweils andere Stadt verfügen. Erst hierdurch ließen sich Kooperationsprojekte erfolgreich umsetzen, die auch eine Chance auf Vertiefung und Verstetigung haben. Aber auch eine Reihe neuer Verbindungen und Arbeitsbeziehungen konnten im Laufe der Vorbereitungen auf das Jubiläumsjahr etabliert werden und teilweise wurde hier Pionierarbeit geleistet. juli august september oktober november dezember januar februar Großer Dank gilt allen Mitwirkenden und UnterstützerInnen für ihre beharrliche Arbeit, ihr Engagement, ihr Interesse und ihre Leidenschaft bei der Umsetzung der Projekte. Dieser Band lädt ein, sich weiter für die Vertiefung der Beziehungen beider Städte zu engagieren und bei neuen Projekten auf das Wissen und die Erfahrungen anderer zurückzugreifen. Das Jubiläumsjahr hat gezeigt, wie viel Potential im Spannungsfeld Berlin-Istanbul steckt. Fabian Langer Projektleitung 7 8 januar februar märz april mai juni juli Inhaltsverzeichnis grusswort 4 einleitung 6 Projekte 8 Berliner Istanbul - Stipendiaten 1998 - 2009 Ausstellungen in Istanbul und Berlin 12 Istanbul - Off - Spaces Unabhängige Kunsträume im Dialog 24 BECOMING ISTANBUL / 7 ARCHITECTS FROM 7 HILLS Zwei Ausstellungen zu aktueller Architektur in Istanbul Unter Nachbarn – Komşular Arası KünstlerInnenaustausch Istanbul-Cihangir / Berlin-Mitte / Wedding 30 beyond belonging III: ALMANCI ! Theater- und Filmfestival 20 JAHRE WANDEL - Berlin Days in Istanbul Die Hauptstadtkampagne »be Berlin« in Istanbul 42 Zivilgesellschaft(en) in Berlin und Istanbul Stadt als Ort zivilgesellschaftlichen Engagements 36 56 68 august september oktober november dezember januar Das alte Istanbul in 3D Ausstellung stereoskopischer Fotografien aus dem Berliner Kaiserpanorama traugott fuchs - ein Leben am Bosporus Bilder der Sehnsucht februar 76 82 Die Nase des Sultans Ausstellung von Karikaturen aus der Türkei Derwische Ausstellung mit Fotografien von Mehmet Günyeli Berlin TRANSIT Istanbul und zurück Großformatige Fotoarbeiten von Ute Langkafel 86 Stadtlesebuch Intercity Istanbul-Berlin Metropolen als Traum und Trauma: Stadt im Umbruch Istanbul Next Wave Gleichzeitigkeit – Parallelen – Gegensätze Moderne und zeitgenössische Kunst aus Istanbul 98 Art from Berlin Präsentation Berliner Galerien auf der Contemporary Istanbul Impressum, Bildnachweise und Kontakt 90 94 100 112 116 9 10 januar februar märz april mai juni juli Berlin Istanbul Stipendianten ISTANBUL - OFF - SPACES BECOMING ISTANBUL /7 ARCHITECTS FROM 7 HILLS Unter Nachbarn - Komşular Arası beyond belonging III: ALMANCI ! 20 JAHRE WANDEL -Berlin Days in Istanbul Zivilgesellschaft (en) in Berlin und Istanbul Das alte Istanbul in 3D traugott fuchs -ein Leben am Bosporus Berlin TRANSIT Istanbul und zurück august september oktober november dezember Die Nase des Sultans Derwische Stadtlesebuch Intercity Istanbul - Berlin Istanbul Next Wave Art from Berlin januar februar 11 12 januar februar märz april mai juni Berliner Istanbul Stipendiaten 1998 - 2009 Ausstellungen in Istanbul und Berlin 24. März – 20. Juni 2009 im BM SUMA Contemporary Art Center 30. August – 4. Oktober 2009 im Kunstraum Kreuzberg / Bethanien www.bmsuma.com www.kunstraumkreuzberg.de Das Istanbul-Stipendium wird seit 1988 von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur vergeben. Berliner Künstler erhalten damit die Möglichkeit, sechs Monate in der Stadt am Bosporus zu leben, zu arbeiten und die dortige Kunstszene kennenzulernen. Betreut werden die StipendiatInnen seit 1994 durch die Istanbuler Kuratorin Beral Madra. Nach einer ersten Ausstellung mit den Ergebnissen dieses Programms 1998 in Berlin (»Istanbul in Berlin - Die Berliner Istanbul-Stipendiaten 1988-1998«, Kunstraum Kreuzberg / Bethanien), konnte zum Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft ein erneuter Rückblick auf die KünstlerInnen der Jahre 1998 bis 2009 realisiert werden - dieses Mal in beiden Städten: Von März bis Juni in zwei Teilen im BM Suma Contemporary Art Center in Istanbul, kuratiert von Beral Madra, und von Ende August bis Anfang Oktober erneut im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien in Berlin, kuratiert von Stéphane Bauer. Die gezeigten Arbeiten verweisen auf die besondere Bedeutung des Stipendiums für die Berliner KünstlerInnen. Zum einen erleben die KünstlerInnen während ihres Istanbul aufenthaltes hoch spannende Prozesse einer boomenden (Kunst-) Metropole und zum anderen können sie gesellschaftliche und kulturelle Prozesse erfahren und reflektieren, die unmittelbar an Lebenserfahrungen in Berlin – gerade in Kreuzberg – anknüpfen oder diesen eben geradezu diametral entgegengesetzt sind. Die Bilanz des Istanbul-Stipendiums fällt nach mehr als 20 Jahren überaus positiv aus. Es zählt zu den erfolgreichsten Künstlerförderungsmaßnahmen des Berliner Senats und die Künstlerinnen und Künstler, die in Istanbul lebten und arbeiteten, kehren mit vielen langfristigen Kontakten in die dortige Kunst- und Kulturszene nach Berlin zurück. juli august september oktober november dezember januar februar 13 14 januar februar 1 2 1 Eingang Ausstellung Berlin 2 Eröffnung Berlin 3 Eingang Ausstellung Istanbul märz april mai juni juli august september 3 oktober november dezember januar februar 15 16 januar 1 2 februar märz april mai juni juli august september oktober november dezember januar februar 3 4 1 Bernardo Giorgi: »Patterns Istanbul«, 2006, Work in progress 2 Katja Eydel: »Model ve Sembol. Die Erfindung der Türkei«, 2005/06, verschiedene Materialien 3 Catrin Otto: »Mutter/Anne«, 2009, Fototapete, C-Prints, PVC-Bodenbelag, Zucker, Klebebuchstaben 4 Gabriele Basch: »perfect end«, 2007, Lack auf Papierschnitt 17 18 januar 1 2 februar märz april mai juni juli august september oktober november dezember januar februar 3 1 Christoph Keller: »the more tourism becomes possible, the more dervishism becomes impossible«, 2009, Schnitt mit Özay Şahin, Video, ca. 15 min 2 Erik Göngrich: »NEW ISTANBUL«, 2001, Work in progress, Fotografie, Zeichnung auf Vinyl, Netzplane ausbelichtet, Holzkonstruktion 3 Nada Sebestyén: »What I need now«, 2009, PVC-Welle, bestickte Decke, Holz 19 20 januar februar märz april mai 1 2 1 Marisa Maza: »8.März #2«, 2009, Fotografien, Farbe, T-Shirt 2 Ina Wudtke: »The Fine Art of Living«, 2009, Installation (Zeichnungen als Ink Jet Prints, Dubplate/DJ Plattenspieler, Texttafeln, CD/Ghetto Blaster) juni juli august september oktober november dezember januar ISTANBUL Zeitraum 24. März – 14. April 2009 (1. Teil) 2. Mai – 20. Juni 2009 (2. Teil) ORT BM SUMA Contemporary Art Center in Istanbul Bankalar Cad. Yanikkapi Sok. No: 3 / 2 34420 Istanbul-Karaköy Tel. +90 (0)212 361-58 61 bmsuma07@gmail.com www.bmsuma.com www.bmsuma07.blogspot.com BERLIN Zeitraum 30. August – 4. Oktober 2009 ORT Kunstraum Kreuzberg / Bethanien www.cihangir.org.tr Mariannenplatz 2 10997 Berlin Tel. (030) 902 98-1455 bethanien@kunstraumkreuzberg.de www.kunstraumkreuzberg.de februar 21 22 januar februar märz april mai juni juli august september oktober november dezember januar februar ERÖFFNUNGEN 24. März und 2. Mai 2009 »In Istanbul, zwischen Ankunft und Abfahrt…« Einführung: Beral Madra 19. Juni 2009 Ausstellungsrundgang mit dem Regierenden Bürgermeister, Klaus Wowereit 28. August 2009 »BERLIN ISTANBUL STIPENDIATEN 1998-2009« Begrüßung: Sigrid Klebba, Bezirksstadträtin für Bildung und Kultur anschließend: FEMMESWITHFATALBREAKS (DJ T-Ina, DJ Christine Lang, DJ Spoke) RAHMENPROGRAMM 22. September 2009 »5 Sinne auf Türkisch« Performance von Nezaket Ekici Zum Auftakt der Spielzeit des Ballhaus Naunynstraße KÜNSTLERINNEN Gabriele Basch, Susanne Bosch, Thomas Büsch, Nezaket Ekici, Katja Eydel, Parastou Forouhar, Bernardo Giorgi, Erik Göngrich, Mona Jas, Rainer Kamlah, Christoph Keller, Werner Klotz, Marisa Maza, Isa Melsheimer, Ulrike Mohr, Catrin Otto, Natascha Sadr Haghighian, Nada Sebestyén, Yuan Shun, Roland Stratmann, Dimitris Tzamouranis, Ina Wudtke, Florian Wüst und Florian Zeyfang. KURATORinnen Kuratorin Istanbul: Beral Madra, Kurator Berlin: Stéphane Bauer Ein Projekt von BM SUMA Contemporary Art Center (Ausstellung Istanbul) und Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien (Ausstellung Berlin) in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin. Gefördert durch Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. 23 24 januar februar märz april mai juni ISTANBUL - OFF - SPACES Unabhängige Kunsträume im Dialog 4. Juli – 16. August 2009 im Kunstraum Kreuzberg / Bethanien www.berlinerpool.de/istanbul-off-spaces www.kunstraumkreuzberg.de Zur Ausstellung Istanbul-Off-Spaces waren zwölf Künstlergruppen eingeladen, die mit ihren Arbeiten stellvertretend für die steigende Anzahl und wachsende Bedeutung von unabhängigen, nichtkommerziellen Künstlerkollektiven und Kunsträumen in Istanbul stehen. Einige von ihnen wie Nomad, xurban_collective oder Apartman Project verfü gen bereits über langjährige internationale Ausstellungserfahrung, während Daralan oder Kurye die Nachwuchsszene vertreten. Die Künstler spüren in ihren Arbeiten gesellschaftliche und politische Phänomene auf und suchten mit ihrer vorübergehenden Verortung in Kreuzberg einen möglichst nachhaltigen Dialog vor allem mit der hiesigen kulturellen Szene der so genannten PostmigrantInnen der zweiten und dritten Generation. So produzierten Selda Asal und Serdar Ateser ein Musikvideo mit Schulklassen der Kurt-Löwenstein-Oberschule in Neukölln, deren Schüler zu über 90 Prozent nichtdeutscher Herkunft sind. Ausgestellt war auch ein Plakat von Hakan Akçura, das einen gesichtslosen Mustafa Kemal Atatürk zeigt und damit auf das im Islam geltende Darstellungsverbot des Gesichtes des Propheten Mohammed anspielt. Eine Lichtinstallation über dem Bethanien wiederum bezog sich auf die Mahya, eine illuminierte religiöse Botschaft, die zwischen den Minaretten einer Moschee aufgehängt wird. Diese und vergleichbare Werke sind mittlerweile Diskussionsgegenstand in verschiede- nen türkischen Publikationen und illustrieren die zunehmende Öffnung der zeitgenössischen bildenden Kunst und ihrer Akteure in Istanbul, das sich mit großen Schritten auf die Rolle eines Global Art Players zubewegt und 2010 Europäische Kulturhauptstadt ist. juli august september oktober november dezember januar februar 25 26 januar februar märz april mai juni 1 1, 3–5 Ausstellungsansichten 2 Atılkunst: »Komm zur Sache«, türkische traditionelle Lichtinstallation (Mahya) über dem Bethanien juli august september oktober november dezember januar februar 5 2 27 28 januar februar märz april mai juni 3 4 5 teilnehmende gruppen 5533, Apartman Project, Artık Mekan, Atılkunst, daralan, Hafriyat-Karaköy, Kurye, Masa Project, Nomad & upgrade!Istanbul, Oda Projesi, xurban_collective, Selda Asal und Serdar Ateser (Apartman Project). juli august september oktober november dezember januar februar VERANSTALTUNGSORT Kunstraum Kreuzberg / Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin Tel.: (030) 90298-1455 bethanien@kunstraumkreuzberg.de www.kunstraumkreuzberg.de www.berlinerpool.de/istanbul-off-spaces ERÖFFNUNG 3. Juli 2009 Begrüßung: Dr. Franz Schulz, Bezirksbürgermeister Friedrichshain-Kreuzberg RAHMENPROGRAMM 4. Juli 2009 Vortrag von Deniz Erbaş, freie Kulturarbeiterin, über die Organisation und Arbeitsverhältnisse der unabhängigen Kunstszene Istanbuls Vorstellung der Künstlergruppen und Gespräch über ihre Arbeit und die Off-Szene in Istanbul mit Gästen von 5533, Apartment Project & 2+1, Artık Mekan, Atılkunst, Daralan, Hafriyat-Karaköy, Kurye, Masa Project, Nomad & Upgrade! Istanbul, Oda Projesi und xurban_collective. Moderation: Deniz Erbaş Podiumsdiskussion zum Thema »Berlin / Istanbul im Vergleich« mit Nancy Atakan (5533, Istanbul), Deniz Erbaş, (Istanbul), Stephan Kallage und Ingo Gerken (Westgermany, Berlin) und Dorothee Bienert (Uqbar, Berlin) Moderation: Stéphane Bauer, Sencer Vardarman Video Screeing »Be a Dream! / Sei ein Traum!« von Selda Asal im Rahmen des Jugendfestivals »mehr PomPoms!«, Berlins junges Kulturweekend, im Ballhaus Naunynstraße – Galerie, Naunynstr. 27, 10997 Berlin TEAM Konzept und Organisation: Stéphane Bauer, Sencer Vardarman Ein Projekt von Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. 29 30 januar februar märz april mai juni BECOMING ISTANBUL / 7 ARCHITECTS FROM 7 HILLS Zwei Ausstellungen mit Begleitprogramm zu aktueller Architektur und urbanen Tendenzen in Istanbul 16. Mai – 30. Juni 2009 im Deutschen Architektur Zentrum DAZ, Berlin www.daz.de Das DAZ präsentierte zwei komplementäre Ausstellungen zu aktueller Architektur und urbanen Tendenzen in Istanbul: »7 Architects from 7 Hills« zeigt das Werk von sieben der bedeutendsten zeitgenössischen Architekten der Türkei aus Istanbul. »Becoming Istanbul« hingegen visualisiert die Metropole in ihrer heutigen Vielschichtigkeit. »7 Architects from 7 Hills« ist ein Projekt der World Architecture Community und kuratiert von Dr. Suha Ozkan und Şefik Onat. Die sieben ausgestellten Architekten sind führend in der aktuellen Architektur der Türkei: Emre Arolat, Can Cinici, Teget Architectural Office, Şefki Pekin, Nevzat Sayın, Tabanlıoğlu Architekten und Han Tümertekin. Am Beginn des neuen Jahrtausends repräsentiert diese Gruppe eine ganz neue Architektengeneration, die die Moderne würdigt und zugleich einen Standpunkt im internationalen Kontext einnimmt. Obwohl es in der Türkei heutzutage eine Vielzahl talentierter Architekten gibt, ragen diese Sieben durch den Umfang und die Qualität ihrer Arbeit heraus, die anhand von Fotos, Modellen und Videos präsentiert wird. »Becoming Istanbul« ist ein Projekt der Garanti Gallery, die für das Deutsche Architektur museum (DAM Frankfurt) von Pelin Derviş, Bülent Tanju und Uğur Tanyeli entwickelt wurde. Mittelpunkt der Präsentation ist eine interaktive audiovisuelle Datenbank, die der 16-minütige Film »Mapping Istanbul« mit einer Sammlung von Karten ergänzt. Beides sind Versuche, Istanbul aus vielfältiger Perspektive und frei von den gängigen Klischees wie beispielsweise »Istanbul, die Stadt in der sich Orient und Okzident treffen« oder »die westlichste östliche Stadt« zu betrachten. Die Ausstellung visualisiert die Diskurse Istanbuls. Eine Datenbank präsentiert Projekte von über fünfzig Künstlern, Architekten, Fotografen, Zeichnern und Autoren. Der Besucher erhält Zugang zu zahlreichen Arbeiten, die innerhalb der letzten zehn Jahre entstanden sind und kann so ein Gespür für die Gegebenheiten und Akteure des heutigen Istanbuls entwickeln. Die Datenbank juli august september oktober november dezember januar februar beinhaltet 408 Bildgruppen mit über 7000 Abbildungen, die 80 Themenbereichen zugeordnet sind. Die vergleichenden Statistiken und Karten im Film »Mapping Istanbul« formen – gerade zu einem Zeitpunkt, an dem sich das klassische Istanbul-Bild wandelt – eine wichtige Grundlage, um die Stadt und die zeitgenössische Blickweise der Ausstellung besser zu verstehen. 31 32 januar februar märz april mai 1 KATALOG »Becoming Istanbul. Eine Enzyklopädie« Pelin Derviş, Bülent Tanju und Ugur Tanyeli (Hrsg.) 429 Seiten, ISBN 978 9944 731 07 2 Preis: 29,- € 1 Ansicht der Ausstellung »7 Architects from 7 Hills« 2-3 Aus der Ausstellung »Becoming Istanbul«, Fotografien: Laleper Aytek und Oğuz Meriç juni juli august september 2 3 oktober november dezember januar februar 33 34 januar februar märz april mai juni »Becoming Istanbul« ist ein Projekt der Garanti Gallery, Istanbul, das für das Deutsche Architekturmuseum (DAM Frankfurt) entwickelt wurde. »7 Architects from 7 Hills« ist ein Projekt der World Architecture Community. »West-Östlicher Divan« ist eine Veranstaltung des Bundes Deutscher Architekten BDA. Die Ausstellungen und Veranstaltungen im DAZ wurden gefördert von der Alfred Herrhausen Gesellschaft der Deutschen Bank. Unterstützt von Schindler und DAZ-Unternehmenspartnern (Trilux / Puk-Werke / Berker / Grohe / Kalzip / Miele / Steelcase / Viessmann). juli august september oktober november dezember januar februar AUsstellungsOrt Deutsches Architektur Zentrum DAZ Köpenicker Straße 48/49, 10179 Berlin Tel. (030) 278 799 28 mail@daz.de www.daz.de ERÖFFNUNGEN 15. Mai 2009 Begrüßung: S. E. Ahmet Acet, Botschafter der Republik Türkei, Ute Weiland, Stellvertretende Geschäftsführerin der Alfred Herrhausen Gesellschaft, Pelin Derviş, Kuratorin der Ausstellung »Becoming Istanbul« und Direktorin Garanti Gallery, Istanbul, Dr. Suha Ozkan, Kurator der Ausstellung »7 Architects from 7 Hills«, Vorsitzender World Architecture Community. Vortrag: Pelin Derviş, Direktorin Garanti Gallery, Istanbul. Werkvorträge der Architekten aus der Ausstellung »7 Architects from 7 Hills«: Emre Arolat, Can Cinici, Mehmet Kutukcuoğlu & Ertug Ucar (Teget Architectural Office), Şevki Pekin, Nevzat Sayın, Murat & Melkan Tabanlıoğlu (Tabanlıoğlu Architects), Han Tumertekin. Moderation: Dr. Suha Ozkan, Vorsitzender World Architecture Community 25. Juni 2009 »West-Östlicher Divan«, Podiumsdiskussion zum deutsch-türkischen Architekturaustausch. TeilnehmerInnen u.a.: Ihsan Bilgin, Dekan der Architekturfakultät, Istanbul, Hakkı Akyol, Architekt BDA, Hamburg, Istanbul, Çağla İlk, Architektin, Berlin und Ali Cengizkan, Architekturhistoriker, Ankara. Moderation: Olaf Bartels, Architekturhistoriker und -kritiker, Hamburg. TEAM Kuratoren »Becoming Istanbul«: Pelin Derviş, Bülent Tanju und Uğur Tanyeli. Kuratoren »7 Architects from 7 Hills«: Dr. Suha Ozkan und Şefik Onat, Kommunikation DAZ: Cornelia Schwarte, Projektkoordination DAZ: Steffen Morenz, Svenja Brüggemann, Aufbau/Technik DAZ: Andreas Schleuder 35 36 januar februar märz april mai juni Unter Nachbarn Komşular Arası KünstlerInnenaustausch Istanbul-Cihangir / Berlin-Mitte / Wedding 14. April – 7. Juni 2009 www.cihangirlink.org www.berlin-mitte-link.de Berlin und Istanbul sind seit 20 Jahren Partnerstädte, doch erst seit 2008 besteht der Partnerschaftsvertrag zwischen den beiden Bezirken Beyoğlu und Berlin-Mitte. Über zwei Jahre haben sich die Vorbereitungen dafür hingezogen. Und mindestens ebenso lange, seit Oktober 2007, arbeiteten drei Vereine aus diesen beiden Bezirken an der Umsetzung eines Projektes, das diesen Gedanken der Partnerschaft als lebendigen Prozess gestalten und erleben lassen wollte. Die Initiative ging vom Stadtteilverein Cihangir Güzelleştirme Derneği aus, der Förder band e.V. und der Kolonie Wedding e.V. nach intensiven Gesprächen Verbündete für einen Austausch von KünstlerInnen fand. Über gemeinsames Arbeiten sollten Künstler Innen jeweils das Leben der »Nachbarn« kennen lernen. »Unter Nachbarn« wurde als virtuelles Projekt begonnen: Um das Projekt langfristig zu verfolgen, wurden die Webseiten www.berlin-mitte-link.de und www.cihangirlink.org als Austauschplattformen kreiert. »Ein spannendes Vorhaben« nennt es Necile Deliceoğlu, die den Künstleraustausch von Istanbuler Seite her koordiniert. »Eine Städtepartnerschaft läuft meist nur auf der höheren Ebene ab. Die Menschen wissen gar nichts voneinander.« Dem Enthusiasmus der beteiligten Vereine, der Kuratorinnen Jaana Prüss und Çağla Ormanlar Ok und der KünstlerInnen stellte sich in Hinblick auf die konkreten Begegnungen bald das Problem der Finanzierung. Erst die engagierte Unterstützung durch den Bezirk - so übernahm der Bürgermeister von Mitte, Dr. Hanke, die Schirmherrschaft -, die Förderung durch die Senatsverwaltung und durch privates Sponsoring wurde der »Blickwechsel« zwischen den neuen Nachbarn möglich. juli august september oktober november dezember januar februar Nach der Eröffnung in der Temporären Kunsthalle am 17. April waren 19 interdisziplinär arbeitende KünstlerInnen aus Cihangir drei Wochen lang persönliche Gäste von BerlinerInnen, um sich künstlerisch mit dem jeweils anderen Kulturkreis auseinander zu setzen. Erste Arbeitsergebnisse und Konzepte wurden vom 24. bis 26. April in den acht Projekträumen der Kolonie Wedding und im öffentlichen Raum vorgestellt, begleitet von Foren und Workshops, die besonders die AnwohnerInnen ansprachen. In Folge waren dann 15 Berliner KünstlerInnen ab dem 18. Mai 2009 zu Gast bei den türkischen KünstlerInnen bzw. bei dem Projektpartner im Istanbuler Stadtteil Cihangir. Hier wurden vom 18. bis zum 30. Mai 2009 in drei große Ausstellungen, sowie Konzerten, in Performances und Workshops alle Arbeitsergebnisse zusammengeführt und der Istanbuler Öffentlichkeit vorgestellt. » … teilen, mitteilen, teilnehmen und Anteil nehmen …«, sagt Jaana Prüss, Kuratorin, in diesem Sinne hat das Projekt auf alle Beteiligten befruchtend gewirkt, sowohl unter künstlerischen, persönlichen wie auch sozialen Aspekten. »Wir sind der Meinung, dass viel mehr über die kulturelle Arbeit in der Türkei / Istanbul und den modernen türkischen Alltag an die Landsleute hier in Berlin vermittelt werden muss.« Selçuk Erdoğmus, Istanbul »Istanbul hat alle meine Sinne berührt und angeregt und ich träume davon, in diese aufregende Stadt zurückzukehren. Danke.« Lila Karbowska, Berlin »Spannend war für mich, mit Ali Perret und Bilgehan Öziş aus Istanbul, mit Musikern einer so fremden entfernten Kultur, zusammenzuarbeiten. Der Spruch ›Musik ist International‹ traf sehr wohl zu.« Marc Lingk, Berlin 37 38 januar februar märz april mai juni BERLIN ausstellungswochenende 24. – 26. April 2009 19 Istanbuler Künstler in acht Projekträumen der Kolonie Wedding e.V. und Performances im öffentlichen Raum des Soldiner Kiez und im Tiergarten. TEAM Projektverantwortlich: Josef Vilser (Kolonie Wedding e.V.) und Eva Hübner (Förderband e.V.), Koordination: Josef Vilser, Mustafa Dok, Diana Dragos, Kuratierung: Jaana Prüss, Projektassistenz: Iris Wessolowski, Thorsten Weilguny, Web-/Grafikdesign: Thorsten Weilguny ISTANBUL ausstellungswochenende 26. Mai – 02. Juni 2009 15 Berliner Künstler in drei verschiedenen Galerien des Stadtteils Cihangir, in den Vereinsräumen des Cihangir Güzelleştirme Derneği, im Buchladen »Marvi Kum« sowie im öffentlichen Raum. Team Projektverantwortlich: Selçuk Erdoğmuş (Cihangir Güzelleştirme Derneği), Koordination: Necile Deliceoğlu, Zeynep Boratav, Deniz Ikizler, Aslı Seven, Kuratierung: Çağla Ormanlar Ok, Web-/Grafikdesign: Katalist Tasarım, Webredaktion: Orhan Güneşdoğmuş, Übersetzungen: Gökçe Yiğitel 1 Parwanhe Frei und Özlem Alkı: »Twins in Action«, Performance, Berlin 2 Lila Karbowska (Performance) und Fatih Özgüvens (Texte): »Writing Together With Berlin«, Berlin juli august september 1 2 oktober november dezember januar februar 39 40 januar februar märz april mai 1 2 1 Patrick Jambon: »Spywalker 2«, Performance, Istanbul 2 Murat Akagündüz malt den Reichstag im okkraum29, Berlin KÜNSTTLERINNEN Ahmed Kamel, Ali Perret, Barbara Klinker, Bilgehan Özis, Can Tatlıparmak, Cansu Aybar, Elvan Kıvı lcım, Esra Carus, Eva Bertram, Fabian Schubert, Fatih Özgüven, Gamze Fidan, Gisela Genthner, Gökçe Yigitel, Güneri Içoglu, Iwona Borkowska, Janine Eisenächer, Josef Vilser, Karen Stuke, Lila Karbowska, Marc Lingk, Matthias Mayer, Murat Akagündüz, Mehmet Esen, Michael Saup, Özlem Alkıs, Parwahne Tomiko Frei, Pablo Hermann, Patrick Jambon, Peter Ojstersek, Selim Eyüboglu, Serkan Taycan, Sengün Kılıç, Sevgi Ortaç, Somnur Vardar, Şule Ateş, Tina Veihelmann und Zeynep Turuthan. juni juli august september oktober november dezember januar PROJEKTPARTNER Förderband e. V. Torstr. 150 10119 Berlin info@foerderband.org www.foerderband.org Kolonie Wedding e. V. Soldinerstr. 92 13357 Berlin info@koloniewedding.de www.koloniewedding.de Cihangir Neighbourhood Association Cihangir Güzelleştirme Derneği Sıraselviler Caddesi 1 86/2 34433 Cihangir – Beyoğlu/Istanbul bilgi@cihangirlink.org www.cihangirlink.org Ein Projekt von Cihangir Güzelleştirme Derneği, Förderband e.V., Kolonie Wedding e.V.. Gefördert von Istanbul 2010. European Capital of Culture und durch die Berliner Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten. Schirmherrschaft: Dr. Christian Hanke, Bürgermeister des Stadtbezirkes Berlin-Mitte. Unterstützt von Bezirksamt Berlin-Mitte, WALL AG, DEGEWO AG, Erich-Müller-Stiftung, AVM GmbH Berlin und monocrom für die Fotografie. februar 41 42 januar februar märz april mai juni beyond belonging III: ALMANCI ! Theater- und Filmfestival 12. – 20. Juni 2009, verschiedene Spielstätten in Istanbul www.kulturspruenge.net/almanci www.ballhausnaunynstrasse.de vatanımızda almancı, burada yabancı ( In unserer Heimat Deutschländer, hier Ausländer.) Cartel, »Yetmedi mi ?«, 1995 In Almanya wird seit Jahrzehnten unermüdlich nicht nur an sprachlichen Schubladen gezimmert, um das unfassbare Subjekt in den Griff zu bekommen: Gastarbeiter, Ausländer, ausländische Mitbürger, Menschen mit Migrationshintergrund... Verständlich, aber vergeblich sind auch die ewigen Bemühungen in Türkiye, mit dem Begriff Almancı (Deutschländer) eine ganz besondere Spezies fassen zu wollen. Als identitätsverlustige Opfer sieht man sie auch hier zwischen den Stühlen sitzen. Dabei ist das deutsch türkische Wanderwesen, ob physisch oder mental, von Natur aus rastlos. Braucht es dennoch eine Verschnaufpause, sitzt es höchstens auf mehreren Stühlen: behaglich, lauernd, hoffnungslos, stolz, grübelnd, sprungbereit... Zugegeben, immer auf der Suche nach einer Heimat, die nicht minder rätselhaft ist. Es sei denn, man definiert sie so konkret, dass ihre Pflege dadurch einfacher wird. Zum Beispiel als einen Zwischenraum postmigrantischer Erfahrungen, die regelrecht danach schreien, erzählt zu werden. Nicht zuletzt auch auf der Bühne und auf der Leinwand, mit neuen Ansätzen in Ästhetik und Erzählsprache. Diesen Geschichten widmete sich das Festival »Beyond Belonging III: Almancı !« Spielerisch im wahrsten Sinne des Wortes handelt es sich dabei um eine freundliche Übernahme des Begriffes Almancı - wohlwollend und wissend, dass es keine Identitätskrisen gibt, sondern Identität an sich die Krise ist. Mit dem Festivalformat, das Shermin Langhoff im Jahr 2006 mit »Beyond Belonging: Migration²« und im Jahr 2007 mit »Beyond Belonging: Autoput Avrupa von Istanbul bis juli august september oktober november dezember januar februar Berlin« am und mit dem Hebbel am Ufer entwickelte, wurden neue, kulturelle Praktiken von PostmigrantInnen aus unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen vorgestellt. Das Festival trug Impulse in die deutschsprachige Theaterlandschaft von Hamburg bis nach Wien und machte neue Geschichten und Perspektiven sichtbar. Diese Entwicklungen mündeten in ein neues Theater in Berlin: Das Ballhaus Naunynstraße bietet einer neuen postmigrantischen Kulturpraxis seit November 2008 eine stetige Plattform, ihre künstlerische Suche umzusetzen und wird von Publikum, Politik und Presse in seinem Vorhaben unterstützt. Der Erfolg und die Resonanz von »Beyond Belonging« sowie die in den vergangenen Jahren gewachsenen Verbindungen zu Theatern, KünstlerInnen und Kooperationspartnern in Istanbul haben uns bewogen, im Rahmen des 20jährigen Städtepartner schaftsjubiläums zwischen Istanbul und Berlin und des deutsch-türkischen Dialogs der Ernst Reuter Initiative zusammen mit dem Goethe-Institut Istanbul und den Kulturprojekte Berlin sowie dem Hebbel am Ufer vom 12. bis 20. Juni 2009 »Beyond Belonging III: Almancı!« in Istanbul zu veranstalten. Die Resonanz dieses Gastspiels war überwälti gend: Über 50 Beiträge in Printmedien und fast tägliche Berichterstattung über das Festival auf zahlreichen Kanälen des türkischen Fernsehens. Das Programm, kuratiert von Shermin Langhoff, fokussierte transkulturelle Realitäten aus Berlin, in denen auch Istanbul gegenwärtig ist und umfasste neben fünf BallhausTheaterproduktionen eine Produktion des Hebbel am Ufer sowie die Filmreihe Gegenbilder mit Filmen des deutsch-türkischen Kinos sowie zwei DJ-Nächte. Nicht zuletzt seit Fatih Akıns internationalem Erfolg hat sich das Bild des Almancı / Deutschländers verschoben. Rund 50 Jahre nach Beginn der Arbeitsmigration kamen die Nachfahren der einstigen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter mit Ihren Geschichten aus Almanya erstmalig nach Istanbul. 43 44 januar februar märz april mai juni THEATER DER BESUCH 13. Juni 2009, garajistanbul Buch und Regie: Hakan Savaş Mican »Im Theaterdebüt des Filmemachers Hakan Savaş Mican im Ballhaus Naunynstraße begegnen sich an einem heißen Tag vor Weihnachten lauter versprengte Existenzen, die ihre Wurzeln suchen oder alles Zurückliegende begraben wollen. ›Der Besuch‹ verdichtet lakonisch und bitter, melancholisch und witzig Momentaufnahmen flüchtiger Begegnungen zum Großstadtreigen.« Tagesspiegel, 16. Dezember 2008 JENSEITS - Bist Du schwul oder bist Du Türke ? 15. Juni 2009, garajistanbul Buch: Nurkan Erpulat & Tunçay Kulaoğlu, Regie: Nurkan Erpulat Für ihre Stückfassung, die auf Interviews basiert, die Nurkan Erpulat mit schwulen Männern türkischer Herkunft in Berlin geführt hat, wurden Nurkan Erpulat und Tunçay Kulaoğlu in »Theater heute« als Nachwuchsautoren nominiert. »Unverkrampft und oft urkomisch ist es, wenn ein Quintett schwuler Türken – vom Transvestiten über den Koranschüler bis hin zum Junkie – in Form eines spielfreudigen Ensembles zusammenkommt.« www.nachtkritik.de, 28. Januar 2009 WARNGEDICHT 16. Juni 2009, garajistanbul Buch und Regie: Tamer Yiğit & Branca Prlićc Gespräche mit deutschtürkischen Jugendlichen über ihren Schulalltag, ihre Erfahrungen, Sehnsüchte und Fragen bilden die Grundlage für das Stück, das von einem System erzählt, welches auf Ein- und Ausschlussprinzipien beruht. »Die kleinen Geräusche der zerknallenden Blasen aus Plastikfolie, die Tony in seiner Ungeduld zusammendreht, die Zeit, die Knut sich manchmal für einen Satz nimmt, die Dosierung von Stille und Lärm: In diesem Timing liegt die poetische Qualität des Stücks begründet.« TAZ, 4. Oktober 2008 juli august september 1 oktober november dezember januar februar 45 46 januar februar märz april mai juni GAZİNO ARABESK 17. Juni 2009, Ghetto Regie: Neco Çelik, Buch: Neco Çelik & Tunçay Kulaoğlu Jammer, Depression, Hoffnungslosigkeit! Wenn nichts mehr hilft, hilft nur noch das: Die eigene Niederlage in vollen Zügen zu genießen! Fünf Schauspieler Innen – gefangen im Dickicht von Liebe, Hass, Leidenschaft und Intrigen – singen sich an diesem Abend die Seele aus dem Leib. Entlang von Motiven der türkischen Arabeskfilme aus den 70er Jahren inszenierte Neco Çelik mit dem Ensemble ein Novum: das Arabesk-Musical! ZEY’BREAK 18. Juni 2009, garajistanbul Konzept und Choreographie: Kadir »Amigo« Memiş, Tanz: Kadir »Amigo« Memiş, Yavuz »Risk-One« Topuz, Komposition: Nevzat Akpınar »Wie eine erdbraun gepanzerte Echse kriecht Amigo auf die Szene, tanzt zum weichen Klang des Bağlama, eines türkischen Saiteninstruments, wirft den Tarnpanzer ab, trifft auf sein zweites Ich. Das steht bereits der Hip-Hop-Kultur näher und damit für das Zerrissensein der Figur... Mit dieser Produktion ist der Breakdance endgültig erwachsen geworden.« Neues Deutschland, 27. Januar 2009 KLASSENTREFFEN - DIE 2. GENERATION 20. Juni 2009, garajistanbul Regie: Lukas Langhoff & Hülya Duyar »Emel Zeynelabidin, Tuna Başgerdan, Dilek Bölükgiray, Hülya Duyar, Özcan Mutlu und Ünal Yüksel - mit ihnen stehen sechs Deutschtürken auf der Bühne, die den Weg nach oben geschafft haben. Das ist Ausgangs- und Endgedanke von ›Klassentreffen‹. Nur wandelt sich im Laufe des Abends der Begriff von ›oben‹. Denkt man anfangs noch an Berufskarriere, verschiebt sich das, was sie geleistet haben, dahin, erfolgreich mit Widersprüchen zu leben: das Beste und das Schlechte aus zwei Welten zu kennen – und dazwischen einen Weg der Selbstbehauptung zu finden.« nachtkritik.de, 2. November 2007 juli august september oktober november dezember januar 47 februar 2 3 4 5 6 1 Zey‘break 2 Jenseits 3 Warngedicht 4 Gazino Arabesk 5 Klassentreffen 6 Der Besuch 48 januar februar märz april mai juni FILM FILMREIHE GEGENBILDER Einführung zur Filmreihe, 12. Juni 2009, İstanbul Modern Videovortrag des Kuratorenteams Tunçay Kulaoğlu und Martina Prießner Die deutsch-türkische Arbeitsmigration spiegelte sich ab den 70er Jahren in der Kinokunst beider Länder wieder. Abgesehen von Ausnahmen wurden jedoch stets Geschichten erzählt, die in Deutschland das Bild des Ausländers und in der Türkei das Klischee des Almancı reproduzierten. Anfang der 90er Jahre begannen die jungen deutsch-türkischen FilmemacherInnen diese Geschichten aus einer anderen Perspektive zu erzählen. Sie brachten mit ihren Erzählungen die stereotypen Bilder zum Tanzen, entwerfen Bilder für Migration abseits vom Opferdasein, nicht selten mit einer poetischen Sprache, einer Ästhetik fast ohne Worte und von eindring licher Symbolik. Die Filmreihe «Gegenbilder« spürt verschiedenen Facetten dieser Entwicklung nach und verweist auf den neuen Almancı-Blick. Im Anschluss fanden Gespräche mit den RegisseurInnen und SchauspielerInnen statt. WIR HABEN VERGESSEN ZURÜCKZUKEHREN, D 2001, 60’, OmU, Regie: Fatih Akın AUSLANDSTOURNEE, D 1999, 91’, OmeU, Regie: Ayşe Polat EN GARDE, D 2004, 94’, OmU, Regie: Ayşe Polat DAS ANDERE ISTANBUL, D 2008, 82’, OmeU, Regie: Döndü Kılıç URBAN GUERILLAS, D 2003, 87’, OmeU, Regie: Neco Çelik A GERMAN MIND WITH A TURKISH HEART, TÜRK GİBİ BAŞLA ALMAN GİBİ BİTİR, D/TR 2009, 57’, OmU, Regie: Murat Şeker APRILKINDER, D 1998, 85’, OmeU, Regie: Yüksel Yavuz ANAM, D 2001, 86’, OmeU, Regie: Buket Alakuş SANIYES LUST, D 2003, 90’, OmeU, Regie: Sülbiye Günar SELDA, D 2006, 80’, OmU, Regie: Tamer Yiğit EINE ANDERE LIGA, D 2004, 110’, OmU, Regie: Buket Alakuş juli august september oktober 1 2 1 Auslandstournee 2 Das andere İstanbul november dezember januar februar 49 50 januar februar märz april mai ICH GEHE JETZT REIN, D 2008, 73’, OmeU, Regie: Aysun Bademsoy GESCHWISTER, D 1996, 82’, OmU, Regie: Thomas Arslan DEALER, D 1998, 80’, OmeU, Regie: Thomas Arslan WUT, D 2006, 90’, OmeU, Regie: Züli Aladağ ICH CHEF DU TURNSCHUH, D 1998, 93’, OmU, Regie: Hussi Kutlucan MANYAK DÜKKAN, D/TR 2009, 73’, OF, Regie: Neco Çelik DER LEBENSVERSICHERER, D 2006, 97’, OmeU, Regie: Bülent Akıncı FILMREIHE SHORTS ON SUNDAY I, Filme von Hakan Savaş Mican ADEMS SOHN, D 2008, 30’; FREMD, D 2006, 18’; FOR 30 MINUTES, D 2005, 5’; FLIEGENDER TEPPICH, D 2009, 13’ SHORTS ON SUNDAY II, Filme von Ayşe Polat und Mıraz Bezar FREMDENNACHT, D 1992, 15’, Regie: Ayşe Polat; EIN FEST FÜR BEYHAN, D 1994, 25’, Regie: Ayşe Polat; GRÄFIN SOPHIA HATUN, D 1997, 15’, Regie: Ayşe Polat; BERIVAN, D 1994, 11’, Regie: Mıraz Bezar; FERN, D 1997, 14’, Regie: Mıraz Bezar; FREIWILD, D 2000, 8’, Regie: Mıraz Bezar OPENAIR FILMSCREENING, EVET, ICH WILL!, 20. Juni 2009, İstanbul Modern D 2008, 90’, Regie: Sinan Akkuş KIEZ-MONATSSCHAU VOL. I-III, 18. Juni 2009, İstanbul Modern Anschließend Werkstattgespräch »Patenschaften Künste & Schulen in Berlin« Mit: Stéphane Bauer (Kunstraum Kreuzberg), Mijke Harmsen (Hebbel am Ufer), Martina Prießner (Ballhaus Naunynstraße), Barbara Meyer und Nils Steinkrauss (Berliner Projektbüro Kulturelle Bildung) juni juli august september oktober november dezember januar 51 februar 1 2 3 4 1 Urban Guerillas 2 Geschwister 3 A german mind with a turkish heart, Türk gibi basla alman gibi bitir 4 Der Lebensversicherer 52 januar februar märz april mai juni musik ERÖFFNUNGSPARTY 12. Juni 2009, Ghetto DJ İpek İpekçioğlu, Dance Floor Killer Machine, Electric Migration & Special Guests, Ceza. HIPHOP-KONZERT MIT VOLKAN T. UND SPECIAL GUESTS 20. Juni 2009, Ghetto Kanakwood Lounge All Star DJ’s, İpek İpekçioğlu, Don Rispetto, İdil Üner, Pasha und Videoartist Michael Parenti aka exiledsurfer. Volkan T. gilt als einer der Wegbereiter für den türkischen HipHop in Deutschland und in der Türkei. Er produzierte unter anderem Rapüstad mit Killa Hakan und Fuat und spielte in diversen Hardcore und Death Metal Bands wie Devil Inside und Doom Day Bass. Sein aktuelles HipHop-Album »Sprich Deutsch oder Stirb« führt ihn jetzt zum ersten mal in die Türkei. Volkan T. bietet bei seinen Live-Kon zerten mehr als nur HipHop, er greift auch mal zum E-Bass, E-Bağlama oder zu den Plattenspielern. Unterstützt wird er hier von seinem Ruffmix Partner Toby Dope mit Synthesizern, Backingvocals und E-Gitarre und noch einigen Überraschungsgästen. KANAKWOOD LOUNGE ALL STAR DJ’S İPEK İPEKCIOĞLU, DON RISPETTO, İDIL ÜNER, PASHA Die Salons und Lounges von Kanakwood sind Ausdruck einer typischen Berliner »Kanakenkultur«: Sie sind im Mainstream genauso zu Hause wie in der Ghettokultur. Deshalb ist Kanakwood auch so divers wie Berlin selbst. DJ İpek und Don Rispetto sind Resident-DJs, DJ Idil, DJ Pasha und weitere gehören zu den All Stars. juli august september oktober 1 2 1 DJ İpek 2 Volkan T., Toby Dope november dezember januar februar 53 54 januar februar märz april mai juni juli august september oktober november dezember januar februar Kuratorinnen Kuratorin: Shermin Langhoff Co-KuratorInnen Gegenbilder: Tunçay Kulaoğlu und Martina Prießner, Beratung: Claudia Hahn-Raabe, Matthias Lilienthal, Fügen Uğur Team Projektkoordination: Fereidoun Ettehad, Mürtüz Yolcu (Kultursprünge e.V. / Ballhaus Naunynstraße), Petra Diehl-Somuncu (Goethe-Institut Istanbul), Müge Turan Tüfenk (İstanbul Modern), Pelin Başaran (garajistanbul), Yeşim Yalman (Ghetto), Fabian Langer (Kulturprojekte Berlin), Verwaltung und Finanzen: Lutz Knospe, Duygu Türeli, Technische Leitung: Jens Schneider, Technisches Team: Yavuz Akbulut, Thomas Sanne & Teams garajistanbul, Ghetto, İstanbul Modern, Goethe-Institut ekipleri, Logistik: Kay Volbehr, Ulrike Denk, Mario C. Kaiser, Marcel Klingner, Weiteres Team: Matthias Boedecker, Aslı Borucu, Veronika Gerhardt, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit: Gülcin Wilhelm, Özlem Çengel Götzelt, Udo Tremmel, Yeşim Turgay (Goethe-Institut Istanbul) Kontakt Ballhaus Naunynstraße Naunynstr. 27, 10997 Berlin Tel. (030) 34 74 598-60 office@ballhausnaunynstrasse.de www.kulturspruenge.net/almanci www.ballhausnaunynstrasse.de Eine Veranstaltung von Kultursprünge e.V. im Rahmen des 20-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläums und des deutsch-türkischen Dialogs der Ernst Reuter Initiative in Kooperation mit Goethe-Institut Istanbul, Kulturprojekte Berlin, Ballhaus Naunynstraße und Hebbel am Ufer Berlin. Gefördert durch die Ernst Reuter Initiative und Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. Projektpartner: Ballhaus Naunynstraße, Hebbel am Ufer, İstanbul Modern, garajistanbul, Ghetto Genuine Music Lounge, İKSV, be berlin, Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Unterstützt von Çıplak Ayaklar Kumpanyası, mpool, Büyük Londra Hotel, Medienboard BerlinBrandenburg, artificialeyes.tv, Suntop Reisen und Fıccın & Kallavi Restaurant. 55 56 januar februar märz april mai juni 20 JAHRE WANDEL Berlin Days in Istanbul Die Hauptstadtkampagne »be Berlin« in Istanbul 18. – 21. Juni 2009 www.sei.berlin.de/istanbul Vier Tage war Berlin zu Gast in Istanbul und präsentierte ein dichtes Programm aus Kultur, Wirtschaft, Kunst, Musik und Lifestyle. Die beiden Städte verbindet Vieles: Sie sind weltoffene und einzigartige Metropolen, die sich sowohl durch eine kulturelle als auch wirtschaftliche Dynamik auszeichnen. Als größte türkische Gemeinde außerhalb der Türkei ist Berlin der prädestinierte Partner für lebendige deutsch-türkische Beziehungen und Istanbul ist somit ein idealer Ort für die »Berlin Days«. Mit den »Berlin Days« wirbt die Imagekampagne »be Berlin« international für die deutsche Hauptstadt als »the place to be«: Anlässlich des 20. Jahrestags des Mauerfalls will sie neugierig auf Berlin machen und zeigen, wie sich die Spreemetropole in den vergangenen beiden Jahrzehnten gewandelt hat. Seit April touren die »Berlin Days« durch die Welt, um die Hauptstadt als »the place to be for music, for business, for art« und vor allem als »the place to be for change« vorzustellen. »Die Berlin Days in Istanbul haben die zwanzigjährige Partnerschaft unserer beiden Städte auf eine neue Ebene gehoben. Sowohl die Wirtschaftskonferenz zum Zukunftsthema Erneuerbare Energien als auch das umfangreiche Kulturprogramm haben bekräftigt, wie viele Gemeinsamkeiten wir haben. Aber die stärkere Brücke zwischen Berlin und Istanbul sind die Menschen, die sich in beiden Städte zu Hause fühlen. Das hat mir die herzliche Aufnahme und das große Interesse gezeigt« sagt Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit, der gemeinsam mit dem Vertreter der Stadt Istanbul, Numan Güzey, die »Berlin Days« in Istanbul eröffnete. juli august september oktober november dezember januar februar 57 58 januar februar märz april mai juni Donnerstag, 18. Juni 2009 the place to be for music Deine Botschaft für Berlin – Geschichte mit Dominoeffekt Großen Zuspruch beim Publikum erfuhr die Aktion »Deine Botschaft für Berlin – Geschichte mit Dominoeffekt«: Fünf Steine, die die Berliner Mauer symbolisieren, wurden von Istanbulern bemalt und beschriftet. Nach vier Tagen im Museum İstanbul Modern traten sie voller Botschaften für Freiheit, Offenheit und Sympathie ihre Rückreise in die deutsche Hauptstadt an und wurden Teil einer symbolischen Mauer, die am 9. November im Rahmen der Festlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls vor dem Brandenburger Tor zu Fall gebracht wurde. Beyond Belonging III: Almancı ! »Es ist diese Translokalität, das Zusammentreffen verschiedener kultureller Formen in der Kontaktzone Stadt, das etwas Neues entstehen lässt. Das Programm der dritten Ausgabe fokussiert auf transkulturelle Realitäten aus Berlin, in denen auch Istanbul gegenwärtig ist.« So formuliert Shermin Langhoff, Leiterin des Theater- und Filmfestivals »Beyond Belonging III: Almanci!« den Rahmen des Festivals, das zu den kulturellen Schwerpunk ten der Berlin Days gehörte. Das Programm mit sechs Theaterprojekten von jungen deutsch-türkischen RegisseurInnen, mit Filmen des deutsch-türkischen Kinos sowie zwei DJ-Nächten wurde vor allem von jungen Istanbulern gut besucht. Donnerstag, 18. Juni 2009 17.30 Uhr: Eröffnung der Dominosteinaktion zum Thema »20 Jahre Mauerfall« durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, und den Vertreter der Stadt Istanbul, Numan Güzey. Ort: İstanbul Modern (bis 21. Juni) 19.00 Uhr: »ZEY´BrEak« – Tanzperformance im Rahmen des Festivals Beyond Belonging III : Almancı ! Ort: garajistanbul 21.00 Uhr: Young Euro Classic Berlin - Istanbul Orchester Cem Mansur (Dirigent), Tilo Schmalenberg (Dirigent), Jeong Bae Ji (Klavier), Paul Hindemith: 5 Stücke für Streichorchester op.44 Nr.4 (1927), Ferit Tüzün: »Esintiler« 3 Sätze (1965), George Gershwin: Rhapsody in Blue (1924) und Ludwig van Beethoven: 5. Symphonie c-moll op.67 (1809). Ort: Konzertsaal CRR juli august september oktober november dezember januar februar Young Euro Classic Berlin – Istanbul Mehr als 500 Gäste erlebten den Auftritt des interkulturellen Orchesters »Young Euro Classic Berlin – Istanbul«, das sich aus Berliner und Istanbuler Nachwuchsmusiker zusammensetzt. Am Eröffnungsabend spielten sie in Anwesenheit der Repräsentanten von Berlin und Istanbul unter anderem Werke von Ludwig van Beethoven und Ferit Tüzün. 1 2 3 1 Dominosteinaktion 2 Beyond Belonging III: Almancı!, Zey‘break 3 Young Euro Classic Berlin - Istanbul 59 60 januar februar märz april mai juni freitag, 19. Juni 2009 the place to be for business IHK Berlin - Wirtschaftskonferenz »Erneuerbare Energien« Die von der IHK Berlin organisierte Konferenz »Erneuerbare Energien«, die im Rahmen der »Berlin Days« u.a. vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, eröffnet wurde, griff thematisch den zunehmenden Energiebedarf in der Türkei auf. Bis 2020 wird dieser voraussichtlich um jährlich 6,3 bis 8,4 Prozent steigen, andererseits verfügen speziell Berliner Firmen im Energiesektor über entsprechendes Know-how. Die Konferenz, auf der Vertreter türkischer Institutionen und der IHK- Präsident Dr. Eric Schweitzer sprachen, diente zugleich der Geschäftsanbahnung. Dazu gab es B2B-Meetings für die 16 Berliner Unternehmen aus dem Energiesektor. Erste mitreisende Unternehmen konnten sich mittlerweile auch schon über Geschäftsabschlüsse freuen. Für den Abend fand auf Einladung des Berliner Wirtschaftssenators ein Empfang statt, der von über 100 Gästen aus Wirtschaft, Kultur und Politik besucht wurde. Berliner Istanbul StipendiatInnen 1998 - 2009 Ein Rundgang durch die StipentiatInnenaustellung »In Istanbul, Zwischen Ankunft und Abfahrt« mit der Kuratorin Beral Madra und in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, präsentierte künstlerische Blickwinkel auf die Stadt Istanbul. Es wurden Arbeiten derjenigen StipendiatInnen gezeigt, die zwischen 1998 und 2009 in Istanbul jeweils 6 Monate verbracht haben. Die Stadt Istanbul hat sich in vielfältiger Weise in ihre Werke und Netzwerke eingeschrieben, denn Istanbul gehört zu den boomenden (Kunst-) Metropolen und das Istanbul-Stipendium zählt unter den Berliner Auslandsstipendien zu den begehrtesten. Konferenz »Zivilgesellschaft(en) in Berlin und Istanbul« Die Konferenz »Zivilgesellschaft(en) in Berlin und Istanbul« war der Auftakt zu einem zivil gesellschaftlichen Dialog zwischen beiden Städten. Rund 80 interessierte AktivistInnen aus unterschiedlichen Initiativen Istanbuls kamen zu den Vorträgen der Berliner Gäste, die über die Erfahrungen der sozialen und Bürgerbewegungen in Berlin sprachen. Im Fokus standen die Themen Stadtentwicklung, Umweltpolitik, Frauen / Gender, Migration und Gewerkschaften in Berlin. Die Konferenz war ein erfolgreicher Auftakt einer Städtepartnerschaft der Zivilgesellschaften. juli august september oktober november dezember januar 61 februar 1 2 2 3 Freitag, 19. Juni 2009 09.30 Uhr: Eröffnung der Konferenz »Erneuerbare Energien« unter Beteiligung von Berliner und Istanbuler Unternehmen 15.30 Uhr: »In Istanbul, zwischen Ankunft und Abfahrt …« 10 Jahre Berliner Istanbul-Stipendiaten (Ausstellungsrundgang) Ort: BM Suma Contemporary Art Center 17.00 Uhr: »Zivilgesellschaft(en) in Berlin und Istanbul«, Netzwerk-Konferenz Ort: Tütün Deposu 1 Wirtschaftskonferenz »Erneuerbare Energien« 2 Ausstellungsrundgang 3 Zivilgesellschaften(en) in Berlin und Istanbul 62 januar februar märz april mai juni samstag, 20. Juni 2009 the place to be for art Das alte Istanbul in 3D Einen historischen Blick auf Istanbul präsentierten wiederum die stereoskopischen Fotografien Konstantinopels vor dem 1. Weltkrieg aus dem so genannten »Kaiserpanorama« des Fotografen August Fuhrmann. Fast 100 Jahre später wurde die Ausstellung »Das alte Istanbul in 3D« im Rahmen der »Berlin Days« eröffnet und die Aufnahmen erstmals der Istanbuler Öffentlichkeit gezeigt. 1 1 Mustafa Demircan, stellvertretender Bezirksbürgermeister von Kadıköy, besucht die Ausstellung. 2 Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, in Istanbul. 3 Mario Rispo und Band 4 Nach der Open-Air-Sondervorführung des Films »Evet, ich will!« juli august september oktober november dezember januar 63 februar 2 Empfang »20 Jahre Städtepartnerschaft - Get Connected« Unter dem Motto »20 Jahre Städtepartnerschaft - Get Connected« stand der Empfang des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit am Samstagabend im Museum für Moderne Kunst İstanbul Modern, wo ein erster Blick auf Werke der Museumssammlung geworfen wurde, die ab dem 11. November in der Ausstellung »Istanbul Next Wave« in Berlin zu sehen waren. Den Abend rundeten ein Konzert von Mario Rispo und Band sowie eine Open-Air-Sondervorführung des Films »Evet, ich will!« von Sinan Akkuş mit vielen Gästen ab. 3 4 64 januar februar märz april mai juni Berlin Club Night Ein voller Erfolg war auch die »Berlin Club Night« im angesagten Ghetto-Club, die mit DJs aus Berlin und Istanbul die »Berlin Days« beendete. 1 1 DJ İpek in der Ghetto Genuine Music Lounge juli august september oktober november dezember januar februar Samstag, 20. Juni 2009 13.00 Uhr: »Das alte Istanbul in 3D«, Ausstellungseröffnung Ort: Kadıköy – Şehremaneti Binası 17.00 Uhr: »Klassentreffen – Die 2. Generation«, Gastspiel im Rahmen des Festivals »Beyond Belonging III: Almancı!« Ort: garajistanbul 19.00 Uhr: »20 Jahre Städtepartnerschaft - Get Connected« Empfang auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Ort: İstanbul Modern 21.00 Uhr: Konzert Mario Rispo und Band 21.30 Uhr: Open Air Kino Sondervorführung »Evet, ich will!« von Sinan Akkuş, in Anwesenheit von Regisseur und Darstellern Ort: İstanbul Modern 23.30 Uhr: Berliner Clubnacht Konzert & Party mit Berliner DJs, MCs und VJs: DJ İpek, Volkan T., Dancefloor Killermachine & Kanakwood All Stars, Gunnar Stiller Ort: Ghetto Genuine Music Lounge 65 66 januar februar märz april mai juni sonntag, 21. Juni 2009 the place to be for change Auch am Sonntag hatten die Istanbuler noch die Gelegenheit, ihre Botschaft für Berlin zu hinterlassen. 1 1 Dominosteinaktion juli august september oktober november dezember januar februar Sonntag, 21. Juni 2009 Dominosteinaktion zum Thema »20 Jahre Mauerfall« 10.00 bis 18.00 Uhr, Ort: İstanbul Modern KONTAKT Berlin Partner GmbH Fasanenstraße 85 10623 Berlin Tel.: (030) 39980-0 info@sei.berlin.de www.sei.berlin.de Ein Projekt von Berlin Partner in Kooperation mit Ballhaus Naunynstrasse, Berlin Tourismus Marketing, BGZ Berliner Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, Cemal Reşit Rey Konser Salonu, Cetin Güzelhan – Kurator, Ernst Reuter Initiative, Ghetto Genuine Music Lounge, Goethe-Institut Istanbul, Industrie- und Handelskammer Berlin, İstanbul Modern, Kulturprojekte Berlin, KulturSprünge e.V., Medienboard Berlin-Brandenburg, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Young Euro Classic. Gefördert durch Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. 67 68 januar februar märz april mai juni Zivilgesellschaft (en) in Berlin und Istanbul Stadt als Ort zivilgesellschaftlichen Engagements 19. Juni 2009, Kunst- und Kulturzentrum »Tütün Deposu«, Istanbul 6. – 9. Oktober 2009, Werkstatt der Kulturen in Berlin-Neukölln und dezentral in Berlin www.berlinistanbul.eu www.august-bebel-institut.de Premiere in Istanbul Es war eine Premiere in der städtepartnerschaftlichen Beziehung zwischen Berlin und Istanbul. Für den 19. Juni 2009 hatten die Berliner NGOs eine Präsentation vorbereitet und zum Kennenlernen und Dialog eingeladen. Rund 80 interessierte Aktivist Innen aus unterschiedlichen Initiativen Istanbuls kamen in die Alte Tabakbörse, ein Projekt- und Kulturzentrum im Istanbuler Hafenviertel Karaköy. »Wir wollen das breite und vielfältige zivilgesellschaftliche Engagement in beiden Städten präsentieren und nachhaltig vernetzen«, beschreibt Çağla İlk vom Forum Berlin Istanbul das Ziel der Reise von VertreterInnen zivilgesellschaftlicher Organisationen, die vom August Bebel Institut koordiniert wurde. Die Reise fand zeitgleich zum Besuch des Regierenden Bürgermeisters in Istanbul statt. Die Berliner Gäste berichteten in Vorträgen und Gesprächen aus der Geschichte und den Erfahrungen der sozialen und Bürgerbewegungen in Berlin. Im Fokus standen die Themen Stadtentwicklung, Umweltpolitik, Frauen / Gender, Migration und Gewerkschaften in Berlin. Dialog in Berlin Drei Monate später trafen dann 27 AktivstInnen aus der Istanbuler Zivilgesellschaft ein, um mit den PartnerInnen für vier Tage in Berlin intensiv zusammenzuarbeiten. Bereits zur Auftaktveranstaltung der Konferenz am 6. Oktober 2009 waren über 300 Besucher Innen in die Werkstatt der Kulturen gekommen, um bei einer Podiumsdiskussion die verschiedenen Positionen aus der Istanbuler Zivilgesellschaft zu hören. Mit Erdoğan Yıldız (İstanbul Mahalle Dernekleri Platformu, Stadtteilaktivist), Pınar Selek (Amargi Feminist Kitabevi), Victor Ananias (Buğday, Umweltbewegung), Hasan Arslan (Birleşik-Metal İş, Gewerkschaften) war ein sehr breites Spektrum vertreten. juli august september oktober november dezember januar februar In den folgenden Tagen waren Istanbuler Gäste und Berliner PartnerInnen gemeinsam in der Stadt an verschiedenen Orten unterwegs, tauschten sich in Workshops aus und informierten sich bei zahlreichen Projektbesuchen, Treffen mit Initiativen sowie Gesprächen mit Fachleuten aus Wissenschaft, Politik, Verbänden und Verwaltung. Die Themen waren: Kämpfe gegen Umstrukturierungsmaßnahmen und Verdrängung in Stadtteilen, der Erfahrungsaustausch zu Umwelt-, Naturschutz- und Energiepolitik, Frauenpolitische Zusammenarbeit, Projektarbeit für Jugendliche, gewerkschaftliche Kämpfe in Form von Solidaritätsaktionen und betrieblichen Netzwerken, migrantische Selbstorganisation und die Bedeutung von Diversität für die Zivilgesellschaft. Unterschiedliche Kulturen und gemeinsame Kämpfe »Die politischen Kulturen in Istanbul und in Berlin sind sehr verschieden.« So fasste eine Teilnehmerin die Ergebnisse ihrer Erfahrungen zusammen. Insbesondere die Praxis der zivilgesellschaftlichen Gruppen und ihr Verhältnis zur Stadtregierung sind sehr unterschiedlich. Dennoch können Akteure aus diesen beiden Städte voneinander lernen. Denn beide Städte sind Problemen der Neoliberalisierung und der Finanzkrise ausgesetzt. Während Istanbul diese Entwicklung sehr schnell erlebt, erfährt Berlin dies aufgrund der vorhandenen Beteiligungsmechanismen relativ langsam. Aus diesem Grund gibt es viel, was beide aus den Erfahrungen der Vergangenheit und ihren Zukunftserwartungen solidarisch austauschen und diskutieren können. Deshalb haben alle beteiligten Gruppen kleinere und größere Projekte für das nächste Jahr vereinbart. Die Konferenz war ein Auftakt einer Städtepartnerschaft der Zivilgesellschaften. 69 70 januar 1 2 februar märz april mai juni juli august september oktober november dezember 3 4 1 Konferenzeröffnung, Tütün Deposu, Istanbul 2 Thomas Knorr-Siedow, Çağla İlk (Forum Berlin Istanbul e.V.) 3 Ferda Sönmez, Gabriela Gün Tank (IG Metall Berlin Brandenburg) 4 Tanja Berger, Kadriye Karci (Heinrich Böll Bildungswerk Berlin) januar februar 71 72 januar 1 2 februar märz april mai juni juli august september oktober november dezember januar februar 3 4 1 Gruppendiskussion mit Gästen aus Istanbul, Werkstatt der Kulturen, Berlin 2 Öffentliche Auftaktveranstaltung, Werkstatt der Kulturen, Berlin 3 Victor Ananias (Buğday Association for Supporting Ecological Living), Suade Arançli (Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung) 4 StadtaktivistInnen besuchen gemeinsam mit der Staatssekretärin Frau Hella Dunger-Löper, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, das Berlin-Modell. 73 74 januar februar märz april mai 1 2 1 Pınar Selek (Amargi Feministische Buchhandlung) 2 Ingo Siebert (August-Bebel Institut), Çağla İlk (Forum Berlin Istanbul e. V.) juni juli august september oktober november dezember januar KONTAKT August Bebel Institut Ansprechpartner: Ingo Siebert Müllerstr. 163 13353 Berlin Tel. (030) 469 21 22 kontakt@august-bebel-institut.de www.august-bebel-institut.de Forum Berlin Istanbul e.V. Ansprechpartner: Udo Tremmel und Çağla İlk Naunynstr. 27 10997 Berlin Tel. (030) 978 943 46 tremmel@berlinistanbul.eu ilk@berlinistanbul.eu www.berlinistanbul.eu PROJEKTLEITUNG Çağla İlk, Forum Berlin Istanbul e.V. Ingo Siebert, August Bebel Institut Ein Projekt von Forum Berlin Istanbul e.V. und August Bebel Institut in Zusammenarbeit mit Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland/Berlin, Migrationsausschuss der IG Metall Berlin, Türkischer Bund Berlin-Brandenburg, Werkstatt der Kulturen und in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin. Unterstützt durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Gefördert durch Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. februar 75 76 januar februar märz april mai juni Das alte Istanbul in 3D Ausstellung stereoskopischer Fotografien aus dem Berliner Kaiserpanorama 20. Juni – 30. Juli 2009 in Istanbul 29. August – 25. Oktober 2009 in Berlin www.kreuzbergmuseum.de www.kadikoey-berlin.de Fast 100 Jahre nach ihrer Entstehung präsentierte die Ausstellung »Das alte Istanbul in 3D« stereoskopische Fotografien von Istanbul vor dem 1. Weltkrieg aus dem so genanntem Kaiserpanorama des Fotografen August Fuhrmann (1844-1925). Die Ausstellung führt die Besucher auf eine besondere Zeitreise durch das Konstantinopel um 1912. Der 3 D Effekt und die Farbigkeit sorgen für eine eigenartige Präsenz und besondere Faszination. Die Betrachter können in die Tiefe der Bilder versinken, die Menschen auf den Fotographien wirken lebendig und dadurch sehr nah. Zu sehen sind Stadtansichten, auch von nicht mehr existierenden Gebäuden, Alltags- und Straßenszenen, offizielle Rituale und Truppenparaden, außerdem Ausflugsorte auf den Prinzeninseln und am Bosporus. Angefertigt wurden diese Bilder für die so genannten »Kaiserpanoramen« des Fotografen August Fuhrmann (in Berlin in der Friedrichstraße), die neben Bildberichten zum aktuellen einheimischen Geschehen Ausblicke in die »Weite Welt« eröffneten und als Vorläufer der Wochenschauen das damals wohl beliebteste Massenmedium waren. In einem Kaiserpanorama konnten 25 Personen gleichzeitig thematisch gegliederte Bilderserien von jeweils 50 Bildern betrachten. Es wurden Themenabende veranstaltet z.B. über die Reise Wilhelm II. nach Sofia und Konstantinopel. Zur Blütezeit dieses Mediums gab es 250 Filialen des Kaiserpanoramas (später Weltpano rama genannt) in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Das 20ste Jubiläum der Partnerschaft zwischen Berlin und Istanbul und die Partnerschaft zwischen dem Istanbuler Bezirk Kadıköy und dem Berliner Bezirk Friedrichshain– Kreuzberg waren der Anlass, diese Bilder in einer Ausstellung nach Istanbul zu bringen. Der Städtepartnerschaftsverein Kadıköy e.V. und das Bezirksmuseum FriedrichshainKreuzberg entwickelten die Idee und stellten die einhundert Konstantinopel Fotografien erstmals zu einer Ausstellung zusammen. Während der »berlin days« in Istanbul wurde die Ausstellung am 20. Juni in Istanbul durch Vertreter des Berliner Senats und des Bezirksamt Kadiköy eröffnet und bis zum 30.Juli der Istanbuler Öffentlichkeit gezeigt. juli august september oktober november dezember januar februar Durch die Unterstützung des Bezirksamts Kadiköy konnte die Ausstellung im Gebäude des historischen Rathauses, dem Sehremaneti Belediye Binası, gezeigt werden. Die Ausstellung umfasst hundert handkolorierte stereoskopische Fotografien, davon 50 in einer permanenten 3D-Dia Schau auf Spezialleinwand. Für die Erzielung des 3DEffektes erhält das Publikum spezielle Brillen. Achtundvierzig weitere Bilder werden in Spezialbetrachtungsgeräten mit Okkularen präsentiert. Zehn besonders schöne und aussagekräftige Fotografien sind als Rahmung der Ausstellung auf das Format 100x100cm vergrößert. Ein nach empfundenes »Kaiserpanorama« im Zehneck präsentiert sechs weitere stereoskopische Fotografien in Einzelbildbetrachtern im Orginalformat mit 3D Effekt. Texttafeln erläutern den zeitgeschichtlichen (preußisch-osmanische Militär beziehungen) und fotografiegeschichtlichen Kontext. Neben den Fotografien aus Istanbul wurden alte Ansichten aus Kreuzberg in 3D Format gezeigt, Bilder und Texte dokumentieren die 13jährige Partnerschaft zwischen dem Istanbuler Bezirk Kadıköy und Friedrichshain–Kreuzberg. Nach Beendigung der Ausstellung in Istanbul wurde die Ausstellung nach Berlin zurückgebracht und am 29. August im Kreuzberg Museum zur Langen Nacht der Museen durch das Bezirksamtes Friedrichshain- Kreuzberg und den Generalkonsul der Republik der Türkei in Berlin eröffnet. Die Ausstellung dauerte mit Verlängerung bis zum 25.Oktober 2009 und war ein großer Besuchererfolg. Unter den Besuchern waren viele türkischstämmige Berliner und Berlinbesucher. 77 78 januar februar märz april mai 1 1 Auf der Galatabrücke mit Blick auf die Neue Moschee/Yeni Cami um 1913. juni juli august september oktober november dezember januar ISTANBUL Eröffnung 20. Juni 2009 Begrüßung: stellvertretender Bezirksbürgermeister, Herr Mustafa Demircan, und Herr Johannes Odenthal, Akademie der Künste, in Anwesenheit von zahlreichen Gästen aus Berlin und Istanbul. veranstaltungsort Kadıköy-Şehremaneti Binası, Kunstgalerie im historischen Gebäude des Bezirksamts Kadıköy berlin ERÖFFNUNG 29. August 2009 Begrüßung durch die Kulturstadträtin, Frau Sigrid Klebba, und den Generalkonsul der Türkischen Republik in Berlin, Herrn Mustafa Pulat, in Anwesenheit des Bezirks bürgermeisters und zahlreichen Gästen. veranstaltungsort Kreuzberg Museum Adalbertstr. 95 A, 10999 Berlin Tel. (030) 50 58 52 33 info@kreuzbergmuseum.de februar 79 80 januar februar märz april mai juni juli august september oktober november dezember januar februar TEAM Projektleitung: Christiane Zieger, Idee und Konzept: Martin Düspohl, Recherchen und Texte: Heike Hartmann, Recherchen, Übersetzungen, Organisation: Özcan Ayanoğlu, Übersetzungen: Tarik Seden, Grafische Gestaltung: Ludger Jansen, Technische Realisierung: Heinz Jansen, Koordination in Kadıköy: Melike Öztürk, Kadriye Sağlam, Mitarbeit: Tammo Bork, Bärbel Krenz, Mehmet Başalan, Beratung: Prof. Erhard Senf, Karsten Hälbig, Annelen Karge KONTAKT Städtepartnerschaftsverein Kadıköy e.V. Skalitzer Str. 57 10997 Berlin Tel. (030) 6128 2701 info@kadikoey-berlin.de www.kadikoey-berlin.de Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg Kreuzberg Museum Adalbertstr. 95 A 10999 Berlin Tel. (030) 50 58 52 33 info@kreuzbergmuseum.de www.kreuzbergmuseum.de Ein Gemeinschaftsprojekt des Städtepartnerschaftsvereins Kadıköy e.V. und des Bezirksmuseums Friedrichshain-Kreuzberg in Kooperation mit dem Bezirksamt Kadıköy und Kulturprojekte Berlin. Gefördert durch Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. Unterstützt von Deutsches Historisches Museum, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, ullstein bild, SLUB Fotothek Dresden und Karsten Hälbig (Leihgeber). 81 82 januar februar märz april mai juni traugott fuchs ein Leben am Bosporus Bilder der Sehnsucht 20. Juni – 27. Juli 2009, Galerie im Saalbau www.kultur-neukoelln.de Der Literaturprofessor, Philologe und Maler Traugott Fuchs (1906 - 1997) steht für eine besondere Verbundenheit zwischen Deutschland und der Türkei. Er trug als Flüchtling aus Nazi-Deutschland im türkischen Exil (seit 1934) maßgeblich zum Aufbau der Lehre der deutschen Sprach- und Literaturgeschichte an den Istanbuler Universitäten bei. Die Bereitschaft zur Offenheit gegenüber neuen Denk- und Lebensweisen bestimmte seinen Werdegang als Pädagoge und Künstler. Traugott Fuchs hat sich in der neu gewonnenen Lebensfreiheit, jedoch ohne offiziellen Auftrag, um den Austausch zwischen der abendländischen und der orientalischen Kulturnation verdient gemacht. Als Maler war Traugott Fuchs Autodidakt. Zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und Skizzen, die auf Reisen durch die Türkei entstanden, gewähren Einblicke in die Art und Weise seines Sehens, Wahrnehmens und Erlebens. Sie legen zugleich Zeugnis ab von seiner Intention, das Eigene im Fremden zu entdecken, das Fremde im Eigenen aufzuspüren und künstlerisch zu bewahren. Traugott Fuchs hat auf besondere Weise die Wechselwirkung des Empfangens und Gebens in sein Werk eingeschrieben und eine unverwechselbare bildkünstlerische Ausdrucks- kraft erlangt. Er vermochte es, das Authentisch-Sein im Anderen zu bewahren. Die Anerkennung gilt neben seinem bildkünstlerischen Werk insbesondere seinem Wirken als Kulturvermittler und Brückenbildner. juli august september oktober november dezember januar februar 83 84 januar februar 1 2 1 Aus der Serie »Istanbul« 2 Aus der Serie »Corum« märz april mai juni juli august september oktober november dezember januar AUSSTELLUNGSORT Galerie im Saalbau Karl-Marx-Straße 141 12043 Berlin Tel: (030) 680 937 72 kulturamt@ba-nkn.verwalt-berlin.de www.kultur-neukoelln.de ERÖFFNUNG 4. September 2009 Begrüßung: Christine Fischer-Defoy, Vorsitzende des Vereins Aktives Museum, Faschismus und Widerstand in Berlin Musikalische Intervention: Tahsin Incirci (Schüler von Eduard Zuckmayr) Ein Projekt des Kulturamts Neukölln. Unterstützt vom Verein Aktives Museum - Faschismus und Widerstand in Berlin. februar 85 86 januar februar märz april mai juni Die Nase des Sultans Ausstellung von Karikaturen aus der Türkei 5. September – 8. November 2009, Galerie im Saalbau www.kultur-neukoelln.de Die Ausstellung »Die Nase des Sultans« zeigt anhand von ausgewählten alten und neuen Beispielen türkischer Karikatur, welch zentrale Rolle die Satire in der Türkei als Form der gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung seit Sultanszeiten spielt. Es fing alles mit einer Nase an. Sultan Abdülhamit II. (1842-1918) hasste Anspielungen auf sein formidables Riechorgan derart, dass er selbst das Wort Nase durch die Zensur komplett verbieten ließ. Eine Steilvorlage für die Meister des spitzen Stiftes. Keine Nase war je wieder ein so beliebtes Objekt ihres Spotts. Das künstlerische Medium Karikatur entstand in der Türkei ebenso wie in Europa im Zuge politischer Reformen im letzten Jahrhundert des Osmanischen Reiches. Wie der Karikaturenstreit international die weltpolitischen Spannungen widerspiegelt, reflektieren auch die kritischen Karikaturen aus der Türkei alle politischen und sozialen Konflikte des Landes. In der Ausstellung werden Karikaturistinnen und Karikaturisten mit 62 Werken vorge stellt, die in der Türkei Klassiker sind. Seit den 1950er Jahren wirkende Zeichner wie Turhan Selçuk bestechen durch intellektuelle, künstlerische Darstellung und Manifesta tionen von Prozessen des Wandels. Der in der Ausstellung projizierte preisgekrönte Zeichentrickfilm »Amentü Gemis nasil yürüdü« (Wie fing das Schiff Amentü an zu fahren) des Zeichners Tonguç Yaşar ist eine feinsinnige künstlerische Auseinandersetzung mit dem arabischen kalligraphischen Erbe. Gleichzeitig zeigt die Ausstellung erstmalig in Berlin eine repräsentative Auswahl der jüngeren Generation türkischer Karikaturisten. Freche tagespolitische Zeichnungen aus der Presse, starke Frauen und die Zeichner der Satirezeitschriften »LeMan«, »Penguen« und »Uykusuz« sind die zentralen Akteure zeitgenössischer türkischer Karikatur. juli august september oktober november dezember januar februar Aufs Korn genommen wird so ziemlich alles, was sich sonst in der Tagespresse nur selten findet: die Landflucht, das übermächtige Militär, Geschlechterrollen, Familienstrukturen, prügelnde Polizisten, mafiose Politiker, Gewalt gegen Frauen, Kinder und Minderheiten, sich wandelnde Moralvorstellungen, Cyberwahn, die Rolle der Religion, die Orientalismen des Westens und die Stereotypen über den Westen. 87 88 januar februar märz april mai juni juli 1 3 2 4 1 Mehmet Çağçağ (geb. 1959): »Die Ohrfeige«, Zeitschrift Limon, Istanbul 1989 2 Anonym: »Die Nase«, Zeitschrift Davul Nr. 1405, 1909 3 Tan Oral (geb. 1937): »Apartment und Minarett«, Tageszeitung Cumhuriyet, 24.02.06 4 Emre Ulaş-Kırıkkale (geb. 1962): »Die Neusteinzeit: Der »Turban« am Strand«, Serie in der Tageszeitung Radikal, 20.08.06 august september oktober november dezember januar februar AUSSTELLUNGSORT 5. September – 8. November 2009 Galerie im Saalbau Karl-Marx-Straße 141 12043 Berlin Tel: (030) 680 937 72 kulturamt@ba-nkn.verwalt-berlin.de www.kultur-neukoelln.de ERÖFFNUNG 4. September 2009 Begrüßung: Gabriele Vonnekold, Bezirksstadträtin für Jugend Sabine Küper-Büsch, Kulturinitiative Diyalog Derneği, Istanbul Bettina Luise Rürup, Friedrich-Ebert-Stiftung Türkei, Istanbul Ernst Volland, Karikaturist, Berlin Bahadır Baruter, Karikaturist, Istanbul Musikalische Intervention: Mustafa Erdoğan KATALOG Die Nase des Sultans – Karikaturen aus der Türkei Verlag der Bilgi Universität Istanbul und Berliner Dağyeli Verlag ISBN 978-3-935597-68-5 Preis: 28,- € Ein Projekt der türkischen Kulturinitiative Diyalog in Kooperation mit dem Kulturamt Neukölln und der Friedrich-Ebert-Stiftung. Unterstützt von der Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit Berlin und dem Türkischen Bund BerlinBrandenburg. 89 90 januar februar märz april mai juni Derwische Ausstellung mit Fotografien von Mehmet Günyeli 12. Juli – 23. August 2009 Kulturamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Villa Oppenheim www.villaoppenheim.de Im Rahmen des zwanzigjährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft Berlin - Istanbul zeigt die Villa Oppenheim vom 12. Juli bis zum 23. August die Ausstellung »Derwische« mit Fotografien des türkischen Künstlers Mehmet Günyeli. Die Ausstellung wird am Freitag, den 10. Juli um 19 Uhr von der Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen in Begleitung des Migrantenbeauftragten Mustafa T. Çakmakoğlu eröffnet. Der Kurator Çetin Güzelhan führt in das Werk des Künstlers ein. Mit minimalistischer Bildsprache widmet sich Mehmet Günyeli dem komplexen Ritual der tanzenden Derwische. Das von verschiedenen Derwischorden seit Jahrhunderten praktizierte Tanzritual geht zurück auf die Tradition des Mystikers Mevlana Celaleddin Rumi (1207 – 1273). Es symbolisiert die Balance zwischen der vergänglichen und der göttlichen Welt, die nicht voneinander getrennt sondern als Einheit betrachtet werden. Günyeli führt das Ritual der tanzenden Derwische in seinen ursprünglichen »Andachtsraum« zurück. Von jeglicher Profanität befreit sieht man in Günyelis Arbeiten, wie die Derwische zwischen körperlich – seelischen und weltlich – göttlichen Sphären pendeln. Das Ritual umfasst zehn Stufen. Ohne dem chronologischen Ablauf zu folgen, erzählt Günyeli die Derwisch-Geschichten in zehn fotografischen Hauptwerken. Die schwarzweiß Fotografien ermöglichen ihm, die tiefere mystische Atmosphäre dieses Rituals wiederzugeben. Der in Kadiköy, Istanbul geborene Künstler Mehmet Günyeli absolvierte eine Ausbildung in Politikwissenschaften, bevor er sich in den 1980er Jahren professionell mit der Foto grafie befasste. Seither stellt er im In- und Ausland aus und ist Preisträger mehrerer Auszeichnungen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen die Fotobände »Viva Cuba Libre« 2005 und »India« 2006. juli august september 1 oktober november dezember januar februar 91 92 januar februar 2 3 4 1–4 »Derwische« märz april mai juni juli august september oktober november ausstellungsort Kulturamt Charlottenburg-Wilmersdorf Villa Oppenheim Schloßstr. 55 14059 Berlin info@villaoppenheim.de www.villaoppenheim.de Leitung Elke von der Lieth Ein Projekt des Kulturamts Charlottenburg-Wilmersdorf. dezember januar februar 93 94 januar februar märz april mai juni Berlin TRANSIT Istanbul und zurück Großformatige Fotoarbeiten von Ute Langkafel, MAIFOTO Präsentation im öffentlichen Raum um das Kottbusser Tor/Kreuzberg 11. Juli 2009 – Ende 2010 Galerie MAIFOTO www.maifoto.de Eine Serie 20 großformatiger Fotoarbeiten von Ute Langkafel, MAIFOTO, verdichtet die Strecke zwischen Berlin und Istanbul fotografisch: An Hausfassaden installiert eröffnen sie Horizonte im urbanen öffentlichen Raum vom Kottbusser Tor durch die Dresdener Straße bis zum Oranienplatz. Ute Langkafel zeigt weite Panoramaaufnahmen von Blicken, die einen ersten Eindruck widerspiegeln, Erkundungen eines kurzen Haltes. Die ungewohnten Ausblicke laden ein, zu kommunizieren und schaffen für die Passanten Zugänge zur Kunst - für viele BewohnerInnen des Berliner Bezirks ist diese Strecke biografisch besetzt. So eröffnete zum Auftakt des Sommers 2009 die Transitstrecke von Berlin nach Istanbul am Kottbusser Tor. Von Berlin durch Österreich, Tschechien, Ungarn über Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Montenegro, Kosovo, Mazedonien, Griechenland, Rumänien, Bulgarien bis nach Istanbul: Verschiedene Wege, die mit Beginn der Arbeitsmigration in den 60er Jahren für viele Menschen zu den wichtigsten Verbindungen zwischen Deutschland und der alten Verortung und »Heimat« wurden. Ortsnamen wie Ljubljana, Beograd, Niš, Skopje oder Sofia wecken Erinnerungen an lange Autofahrten in den Sommern der 70er und 80er Jahre. Die Städte bekamen ihre Bedeutung nur durch Namen auf Hinweisschildern der jeweiligen Autobahnabschnitte – man wollte am Ziel ankommen und hatte kein großes touristisches Interesse für die Orte auf der Reiseroute. Ute Langkafel geht es in ihrer Auswahl an Motiven nicht um ein striktes Nachstellen der Reiserouten. Vielmehr ist ihr Interesse, einen Blick auf Städte in Osteuropa zu eröffnen, die seit den 90er Jahren starken Transformationen ausgesetzt sind und für neue Perspektiven auf europäische Realitäten stehen. So zeigt sie in der Dresdener Straße auch Aufnahmen von Ploçe, Sarajevo, Ulcinç oder Priština. Jenseits der jeweiligen lokalen juli august september oktober november dezember januar februar Verortung spüren die Fotoarbeiten universelle Konnotationen des Unterwegsseins, Ankommens und Zurückgehens auf und ästhetisieren Eindrücke des Reisens. In der Galerie MAIFOTO wird die gesamte Serie Berlin TRANSIT Istanbul und zurück gezeigt. Ein Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung und belebt den Dialog mit Filmreihen, Lesungen, Diskussionsveranstaltungen und Portraitausstellungen. Ab Januar 2010 wird als Folgeprojekt die Strecke zwischen Berlin und Istanbul als Projektionsfläche kollektiver Erinnerung vertieft, Interviews mit Reisenden der verschiedenen Generationen geführt und ein Blick in deren private Fotokisten geworfen. MAIFOTO ist eine unabhängige Produzentinnengalerie für Fotokunst von Ute Langkafel. Mit dem Verein KUNSTASPHALT e. V.- Verein zur interkulturellen Kommunikation durch Kunst entwickelt sie Ausstellungskonzepte zur Kunst- und Kulturvermittlung. Ein Projekt von Kunstasphalt e. V. gefördert durch Mittel des Programmes Soziale Stadt, unterstützt von der GSW und in Kooperation mit Kultursprünge e.V. im Ballhaus Naunynstrasse. 95 96 januar februar märz april 1 1 Ausstellung im öffentlichen Raum in der Dresdener Straße. 2 Motiv aus der Ausstellung, aufgenommen zwischen Beograd und Niš. mai juni juli august september oktober november dezember januar 2 AusstellungsOrte Hausfassaden um das Kottbusser Tor/Kreuzberg Galerie Maifoto Dresdener Straße 18 10999 Berlin Tel. (030) 21 800 520 info@maifoto.de www.maifoto.de Team Projektleitung: Ute Langkafel, Projektmitarbeit: Çiğdem Kayaalp, Cornelia Reinauer, Gülriz Egilmez, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Alexandra Weltz, Kuratorin Filmreihe: Martina Priessner Ein Projekt von Kunstasphalt e. V. Gefördert durch Mittel des Programmes Soziale Stadt. Unterstützt von der GSW. februar 97 98 januar februar märz april mai juni Stadtlesebuch Intercity Istanbul - Berlin Metropolen als Traum und Trauma: Stadt im Umbruch Ein Stadtlesebuch zusammengestellt vom Forum Berlin Istanbul e.V., Arbeitsgruppe Forum Stadt und Dağyeli Verlag Berlin www.berlinistanbul.eu www.dagyeli.com Autoren, Stadtforscher, Aktivisten und Künstler schreiben und erzählen über die neue Dynamik und Prozesse in den Metropolen Istanbul und Berlin. In beiden Städten gibt es ein wachsendes Interesse an der jeweils anderen Stadt. Aufgrund dieses Interesses erscheint im Rahmen des Jubiläums der Städtepartnerschaft der Sammelband »Intercity Istanbul – Berlin«: Istanbuler und Berliner Autoren stellen ihre Stadt vor, in satirischen, grotesken und tragischen Momentaufnahmen, Huldigungen und Schmähungen. Sie beschreiben Szenegrößen, seltsame Heilige oder einfach nur das absurde Leben. »Intercity Istanbul – Berlin« zeigt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Istanbul und Berlin aus der Perspektive der Literatur, Stadtentwicklung, Architektur und Kultur auf und informiert über die außerordentliche Vergangenheit, kulturelle Vielfalt sowie über die aktuelle Entwicklung der beiden Städte. Dabei werden Orte und Themen, die gemeinhin im Reiseführer nicht zu finden sind, in den Mittelpunkt gerückt. Die Auseinandersetzung mit ungesehenen, unentdeckten Sehenswürdigkeiten und überraschenden Entwicklungen machen dieses Buch ebenso zu einem neuartigen Kompass für Besucher und Bewohner der jeweiligen Stadt wie auch die Beschreibung alltäglicher Aspekte aus der Stadtentwicklung, den Wohnquartieren und der Kultur. Der Austausch beider städtischer Kulturen steht im Vordergrund und soll dadurch die Verbindungen der beiden Zentren stärken. Die Beiträge berichten von Milieus und ihren Orten, Mauer und Bosporus, der Kommerz ialisierung des öffentlichen Raumes, Tourismus, Orten des Vergnügens und Gated Communities, Arten der Stadtteilverdrängung und Zwischennutzung, besetzten Häusern und Zivilgesellschaft. juli august september oktober november dezember januar STADTLESEBBUCH Mario Pschera, Çağla İlk, Çiçek Bacık (Hrsg.): »Intercity İstanbul — Berlin« Dağyeli Verlag Berlin, Berlin 2009 360 Seiten mit zahlreichen Abbildungen ISBN 978-3-935597-79-9 Preis: 15,80 € AUTORINNEN Beiträge von u.a. Murat Belge, Pelin Tan, Jesko Fezer, Ingo Siebert, Thomas KnorrSiedow, Çağla İlk, Jürgen Gottschlich, Çiçek Bacık und Andrej Holm. Kurzgeschichten u.a. von Zafer Şenocak, Aslı Erdoğan, Andreas »Spider« Krenzke, Nalan Barbarosoğlu, Uli Hannemann, Metin Kaçan und Wladimir Kaminer. Kontakt Forum Berlin Istanbul e.V. Arbeitsgruppe Forum Stadt Çağla İlk Naunynstr. 27 10997 Berlin Tel. (030) 9789 4346 stadt@berlinistanbul.eu www.berlinistanbul.eu J&D Dagyeli Verlag Karl-Marx-Str. 24 12043 Berlin Tel: (030) 44 308 764 info@dagyeli.com www.dagyeli.com Eine Publikation von Forum Berlin Istanbul e.V. und Dagyeli Verlag in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin. Herausgegeben von Mario Pschera, Çağla İlk, Çiçek Bacık. Gefördert durch Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. februar 99 100 januar februar märz april mai juni Istanbul Next Wave Gleichzeitigkeit – Parallelen – Gegensätze Moderne und zeitgenössische Kunst aus Istanbul 12. November 2009 – 17. Januar 2010 Akademie der Künste (Hanseatenweg und Pariser Platz), Martin-Gropius-Bau www.adk.de/istanbul_next_wave Spätestens mit den Filmen von Fatih Akın und den Romanen von Orhan Pamuk ist die Stadt Istanbul als Kraftwerk der Gegenwartskunst auch in das Bewusstsein einer breiten deutschen Öffentlichkeit gerückt. Dabei sind Bildende Künstler wie Sarkis, Kutluğ Ataman oder Bedri Baykam, vor allem aber Künstlerinnen wie Semiha Berksoy, Ayşe Erkmen, Hale Tenger oder Gülsün Karamustafa in der internationalen Kunstszene fest verankert. Sie stehen für eine der vitalsten Kunstszenen weltweit. Insbesondere seit den späten 80er-Jahren haben zahllose Künstler Istanbul zu ihrem Zentrum als Produktions- und zunehmend auch als Ausstellungsort erklärt. Institutionen wie das Museum »İstanbul Modern« oder »santralistanbul« ebenso wie zahlreiche Galerien und private Sammler widmen sich systematisch der türkischen Moderne ebenso wie der aktuellen, ständig expandierenden Kunstszene. In diesem Jahr jährt sich die Städtepartnerschaft zwischen Istanbul und Berlin zum zwanzigsten Mal, Anlass genug für die Stadt Istanbul, in der bisher umfangreichsten Dar stellung die Kunstgeschichte des letzten Jahrhunderts ebenso wie die jüngsten Tenden- zen in Berlin vorzustellen. Zusammengestellt von einem türkischen Kuratorenteam, wird »Istanbul Next Wave« in drei prominenten Ausstellungshäusern einen neuen Blick auf eine einzigartige Entwicklung der letzten hundert Jahre ermöglichen. Dabei rückt die türkische Kultur mit ihrem urbanen Zentrum Istanbul in eine neue Perspektive jenseits der überkommenen Vorurteile einer »verspäteten Moderne« oder einer traditionellen und provinziellen Verstädterung Istanbuls durch die Landflucht in Anatolien. In den drei großen Ausstellungen werden annähernd 100 Künstlerinnen und Künstler vorgestellt, wobei in jedem Haus ein Thema gesetzt ist. Im Martin-Gropius-Bau widmet sich die Ausstellung, die fast vollständig aus den Sammlungen von İstanbul Modern zusammengestellt wurde, einem Jahrhundert türkischer zeitgenössischer Kunst. Beginnend Ende des 19. Jahrhunderts mit einem Monumentalgemälde des Sultans Abdülmecid juli august september oktober november dezember januar februar Efendi, auf dem eine Haremsdame mit Goethes Werther auf ihrem Schoß dargestellt ist, bis hin zu der zeitgenössischen Videoarbeit von Şener Özmen »The Road to Tate Modern«, in der der Künstler die Hierarchie der westlichen Museumslandschaft ironisiert, zeigt diese Ausstellung einerseits die selbstbewusste Auseinandersetzung mit internationalen Entwicklungen und deren radikale Neudeutung, andererseits aber auch den Sonderweg der türkischen Moderne. In Şener Özmens Video reiten zwei Männer auf einem Pferd und einem Esel durch das anatolische Hochland und fragen Bauern nach dem Weg zur Tate Modern. In Anspielung auf Don Quixote und Sancho Pansa kämpft Özmen hier gegen die Windmühlen westlicher Hochkultur und positioniert seine Arbeit in der radikal anderen Wirklichkeit Ostanatoliens. Interessant ist dabei, dass Istanbul seit der Eroberung durch die Osmanen im 15. Jahrhundert immer ein Zentrum des internationalen Kultur austauschs gewesen ist und mit seiner kosmopolitischen Tradition der armenischen, jüdischen, europäischen, kurdischen oder arabischen und russischen Minderheiten bis heute über ein unvergleichliches historisches Potenzial internationaler Netzwerke verfügt. Mit der Gründung der türkischen Republik und den nationalistischen Tendenzen 101 102 januar februar märz april mai juni einer kulturellen Neubestimmung im 20. Jahrhundert wurde dieses Potenzial unterdrückt oder auch zerstört. Mit den Künstlern armenischer oder kurdischer Herkunft, mit den internationalen Ausbildungen in Paris, später Berlin oder New York, mit der Liberalisie rung der Türkei seit den 90er-Jahren drängt diese kosmopolitische Dimension Istanbuls mit aller Macht wieder an die Öffentlichkeit. Es sind diese neu sich formierenden kosmopolitischen Tendenzen, die den internationalen Rang der Istanbuler Kunstszene begründen. In den Ausstellungshallen der Akademie der Künste am Pariser Platz wird unter der kon zeptionellen Leitung der türkischen Kuratorin Beral Madra ein hoch politisches Thema ins Zentrum gerückt: die Tatsache, dass Frauen ganz zentrale Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunstentwicklung in Istanbul sind. Mit dem Titel »Boden unter meinen Füßen, nicht den Himmel« bezieht sich Beral Madra auf einen Slogan der Frauenbewegung der 80er-Jahre in der Türkei, in der sie sich von dem traditionellen Versprechen, von Männern den Himmel zu Füßen gelegt zu bekommen, verabschiedeten. Es sind jedoch nicht die Wegbereiterinnen wie Ayşe Erkmen oder Hale Tenger, die am Pariser Platz prä sentiert werden (sie sind mit Arbeiten im Martin-Gropius-Bau vertreten), sondern eine junge, aktuelle Gruppe von Künstlerinnen, die in Berlin noch unbekannt sind. Zu ihnen gehört beispielsweise Gül Ilgaz, die sich in ihren Fotomontagen die historischen Monu mente der Türkei aneignet. In der Fotoarbeit »Mücadele – The Struggle (Athena)« spielt sie auf verschiedenen Ebenen mit der Ikonografie der Vergangenheit. Im Relief des Pergamonaltars übernimmt Gül Ilgaz die Rolle der Athena und spielt damit an auf das kul turelle antike Erbe der Türkei, das in Berlin ausgestellt ist. Eine andere Arbeit steht exemplarisch für die kritische Aufarbeitung der patriarchalischen türkischen Gesellschafts struktur, aber auch der westlichen Orientfantasien. In der Videoarbeit »Hamam« von 1997 hat sich Şükran Moral als Frau in ein türkisches Männerbad begeben. Şükran Moral öffnet nicht nur einen Blick hinter die verschlossenen Türen türkischer Lebenskultur, sondern sie verkehrt auch den Orientalismus des Westens. Als einzige Frau sitzt sie nackt zwischen Männern. Sie konterkariert auf direkte und höchst effiziente Weise die Männerfantasien westlicher Künstler seit Ingres und den Orientalisten mit türkischen Bädern voller Frauen. Mit der dritten Ausstellung in der Akademie der Künste am Hanseatenweg stellt der Ini- tiator und Leitende Kurator des Gesamtprojektes Çetin Güzelhan sechs exemplarische politische Positionen türkischer Künstler ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Sichtbar wird juli august september oktober november dezember januar februar hier eine Kritik an jeglichen Machtstrukturen, die auf Gewalt und militärischer Intervention basieren, so in den Werken von Altan Gürman für die 60er-Jahre oder Irfan Önürmen für die aktuelle Kunstszene. In seinen Installationen zum Terrorismus oder zu den Zerstörungen und Plünderungen der Bagdader Museen durch den Irak-Krieg steht Irfan Önürmen in der Tradition pazifistischer Positionen von Künstlern. Halil Altındere, der sich in seinen bekannten Werken systematisch mit den Strukturen von Nationalis mus und Identität auseinandergesetzt hat, interveniert mit seinen anarchistischen Installationen an den Grenzen autoritärer Strukturen. Seine jüngste Arbeit setzt sich mit der Rolle der Polizei auseinander. Bedri Baykam hingegen, ein Kind der kemalistischen Moderne, verarbeitet in seinen expressionistischen Malereien und Collagen sowohl die Revolten der türkischen Moderne als auch die Repressionen politischer Machtstrukturen. Kaum eine andere Kunstszene weltweit nimmt so explizit politisch Position wie die Künstlerinnen und Künstler der Metropole Istanbul. Ihnen ist dieses Großprojekt der Stadt Istanbul und der Akademie der Künste in Zusammenarbeit mit dem Senat Berlin gewidmet. Johannes Odenthal, Programmbeauftragter der Akademie der Künste (Erstveröffentlichung in MuseumsJournal Nr. 4, Okt.-Dez. 2009) 103 104 januar februar märz april mai 1 2 1 Gül Ilgaz: »Mücadele / Der Kampf (Athena)«, 2009 2 Nazlı Eda Noyan Aus: »İnce İnce İşledim / Finely Embroidered«, 2008, Digitaldruck auf Hartschaumplatte, 100 x 44 cm 3 Gözde Ilkin: »Dream Zone For Woman«, 2008, Acryl und Stickerei auf Textil, 41 x 29 cm juni juli august september 3 oktober november dezember januar februar 105 106 januar 1 februar märz april mai juni juli august september oktober november dezember januar 2 3 1 Balkan Naci İslimyeli: »Kan Çıkmaz /Blut haftet«, 1995, Video, Dauer: 5 min 2 Şükran Moral: »Kıyamet / Apocalypse«, 2004, Installation 3 Irfan Önürmen: »New Baghdad Museum«, 2007, Installation februar 107 108 januar februar märz april İstanbul Modern Berlin Arbeiten von 1928 bis 2008 aus den Sammlungen des İstanbul Modern Kunstmuseums. 12. November 2009 – 17. Januar 2010 Veranstaltungsort Martin-Gropius-Bau Niederkirchnerstraße 7 / Ecke Stresemannstr. 110 10963 Berlin-Kreuzberg Tel. (030) 254 86-0 www.gropiusbau.de sechs positionen kritischer kunst aus istanbul 12. November 2009 – 17. Januar 2010 Veranstaltungsort Akademie der Künste, Hanseatenweg Hanseatenweg 10 10557 Berlin-Tiergarten Tel. (030) 200 57 1000 www.adk.de boden unter meinen füssen, nicht den himmel 17 Künstlerinnen aus Istanbul 12. November 2009 – 3. Januar 2010 Veranstaltungsort Akademie der Künste, Pariser Platz Pariser Platz 4 10117 Berlin-Mitte Tel. (030) 200 57-1000 www.adk.de mai juni juli august september oktober november dezember januar 109 februar 1 3 2 4 1 Bedri Baykam: »Bir Haremim Olsun İsterdim / I Wish I Had a Harem«, 1987, Fotocollage auf Hartfaserplatte, 194,5 x 140 cm 2 Sarkis: »İmzalı Anonim III / Anonym signiert III«, Öl auf Leinwand mit Neonlicht, 77 x 63,5 cm 3 Semiha Berksoy: »Zümrüdüanka, Otoportre / Phönix, Selbstporträt«, 1997, Öl auf Hartfaserplatte, 130 x 80 cm 4 Hale Asaf: »Natürmort / Stillleben«, 1928-1930, Öl auf Leinwand, 36 x 36 cm 110 januar februar märz april mai juni Ein Projekt der Stadt Istanbul und der Akademie der Künste in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin und Kültür A.Ş. Gefördert durch Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und Istanbul 2010. European Capital of Culture. Unterstützt von Contemporary Istanbul, KOM GmbH Media & Marketing und Türkische Kunst Verbindet e.V. juli august september oktober november dezember januar ERÖFFNUNGEN 11. November 2009 Grußworte: Ahmet Acet (Botschafter der Republik Türkei), Klaus Wowereit (Regierender Bürgermeister von Berlin), Oya Eczacıbaşı (Vorstandsvorsitzende İstanbul Modern), Klaus Staeck (Präsident Akademie der Künste), Gereon Sievernich (Direktor Martin-Gropius-Bau) Einführung in das Ausstellungsprojekt »Istanbul Next Wave«: Çetin Güzelhan (Leitender Kurator) und Johannes Odenthal (Kurator und Programmbeauftragter, Akademie der Künste) Einführung in die Ausstellungen durch die Kuratoren. KURATORENTEAM Çetin Güzelhan (Leitender Kurator) zusammen mit Beral Madra (Boden unter meinen Füßen, nicht den Himmel), Levent Çalıkoğlu (İstanbul Modern Berlin), Johannes Odenthal (Sechs Positionen kritischer Kunst aus Istanbul) KONTAKT Akademie der Künste Pariser Platz 4 10117 Berlin Tel. (030) 200 57-0 info@adk.de www.adk.de KATALOG Istanbul Next Wave. Gleichzeitigkeit Parallelen Gegensätze. Moderne und zeitgenössische Kunst aus Istanbul. Johannes Odenthal, Çetin Güzelhan (Hrsg.) AdK, Berlin / Steidl Verlag, Göttingen 2009 ISBN 978-3-86521-978-7, Preis: 28,- € februar 111 112 januar februar märz april mai juni Art from Berlin Präsentation Berliner Galerien auf der Contemporary Istanbul 2. – 6. Dezember 2009 www.berliner-galerien.de www.contemporaryistanbul.com Die ART FROM BERLIN-Präsentation auf der Contemporary Istanbul war die Finissage der Feierlichkeiten zum Städtepartnerschaftsjubiläum und bot ein aktuelles Schaufenster auf den Kunststandort Berlin: Über 6.000 Künstler werden durch die rund 440 Galerien in der Stadt vertreten. Berlin gilt international wie national als innovativster Produktionsstandort für zeitgenössische Kunst. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Dr. Ralf Burmeister (Berlinische Galerie - Landes museum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur), Dr. Gabriele Knapstein (Kustodin Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, Berlin), Christiane Meixner (Kunstkritikerin - Der Tagesspiegel Berlin), Gitte Weise (Galeristin und Vorstandsmitglied LVBG) sowie Michael J. Wewerka (Seniorgalerist und Ehrenpräsident LVBG), wählte sechs Berliner Galerien aus, die ihr Programm auf der Kunstmesse Contemporary Istanbul´09 vorstellten. Sie präsentierten 20 zeitgenössische Positionen der Malerei, Fotografie, Installation und Skulptur. ART FROM BERLIN ist ausgerichtet auf die Vertiefung des kulturwirtschaftlichen Austauschs in Form der nachhaltigen Entwicklung der Handelsbeziehungen zwischen den Galerien Berlins und Istanbul und erfuhr eine große Aufmerksamkeit seitens der Stadt Istanbul. Die Präsentation wurde begleitet von einer BERLIN LOUNGE in Kooperation mit der HelmutNewton-Stiftung Berlin, die als kommunikatives Zentrum mit Informationen zum Kunststandort Berlin mit seinen Galerien, Institutionen und Museen diente. juli august september oktober november dezember januar februar 113 114 januar februar märz april mai juni juli 1 3 2 4 1 Standansicht: TRAK Wendisch (Skulptur), Kerstin Serz (Malerei) 2 D. Tsvetkov: »Heimat, Nr. 3«, 2009, Stoff, Glasperlen, Stickerei, 115 x 220 cm 3 Hans Scheib: »Red Carpet«, 2004, Holz, Farbe, H 121 cm 4 Heike Jeschonnek: »Starting«, 2008, Paraffin auf Papier, koloriert, 120 x 240 cm august september oktober november dezember januar VERANSTALTUNGSORT Contemporary Istanbul The Istanbul Convention and Exhibition Center (ICEC) - Rumeli Hall, Istanbul www.contemporaryistanbul.com ERÖFFNUNG Berlin-Istanbul-Empfang und Eröffnung: 3. Dezember 2009 GALERIEN Galerie Brockstedt, Galerie Meier Berlin, Alexander Ochs Galleries Berlin | Beijing, Sandmann Galerie, Tammen Galerie und zone B. KÜNSTLERINNEN Gosbert Adler, Eva Bertram, Antje Dorn, Evgenij Dybsky, Tino Geiß, Eugenia Gorchakova, Moritz Götze, Heike Jeschonnek, Thomas Kemper, Alexej Kostroma, Klaus Küster, Volker März, Michael Ramsauer, Oliver Scharfbier, Wolfram Scheffel, Hans Scheib, Bernd Schwarting, Radek Szlaga, Dmitry Tsvetkov und Janet Zeugner. KONTAKT Landesverband Berliner Galerien (LVBG) Markgrafenstr. 15 D-10969 Berlin Tel.: (030) 310 197 14 lvbg@berliner-galerien.de www.berliner-galerien.de Eine Veranstaltung des Landesverbandes Berliner Galerien (LVBG). Unterstützt vom Land Berlin und der Europäischen Union (EFRE). februar 115 116 januar februar märz impressum Herausgeber Kulturprojekte Berlin GmbH Klosterstr. 68 10179 Berlin Geschäftsführer: Moritz van Dülmen Konzept / Redaktion Fabian Langer und Annette Maechtel Grafik anschlaege.de Druck Laserline, Berlin Gefördert durch Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin Copyright 2009 Herausgeber, Autoren und Fotografen april mai juni juli august september oktober november dezember januar februar bildnachweise S. 14/15: Raluca C. E. Blidar (1), Kunstraum Kreuzberg/Bethanien (2), Teoman Madra (3) S. 16/17: Raluca C. E. Blidar S. 18/19: Raluca C. E. Blidar , courtesy: Esther Schipper (1), Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien (2), Teoman Madra (3) S. 20: Raluca C. E. Blidar S. 22: Teoman Madra, Kunstraum Kreuzberg/Bethanien S. 26-28: Raluca C. E. Blidar S. 32/33: Tolga Turgal (1), Laleper Aytek (2), Oğuz Meriç (3) S. 34: Till Budde S. 39: Luz Scherwinski (1), Çağla Ormanlar (2) S. 40: ThorstenWeilguny (1), Serkan Taycan(2), S. 41: Serkan Taycan S. 45: Fernando Miceli (1) S. 47: Fernando Miceli (3, 5, 6), Ute Langkafel, MAIFOTO (2, 4) S. 53: Fernando Miceli S. 54: Fernando Miceli, Lutz Knospe S. 59: Fernando Miceli (1, 2, 3) S. 61: Fernando Miceli (1), Teoman Madra (2), Isa Arslan (3) S. 62/63: Ellen Röhmer (1), Fernando Miceli (2, 3, 4) S. 64: Fernando Miceli S. 66: Berlin Partner S. 70/71: Isa Arslan S. 72/73: Fernando Miceli (1-3), Kinay Olcaytu (4) S. 74: Fernando Miceli S. 78: Slg. Senf im DHM S. 80: Ellen Röhmer S. 84: Nachlass Fuchs S. 85: Kulturamt Neukölln S. 91/92: Mehmet Günyeli S. 93: Villa Oppenheim S. 96/97: Ute Langkafel, MAIFOTO S. 104/105: Gül Ilgaz (1), Nazlı Eda Noyan (2), Gözde Ilkin (3) S. 106/107: Balkan Naci İslimyeli (1), Şükran Moral (2), Irfan Önürmen (3) S. 109: Istanbul Modern, courtesy Dr. Nejat F. Eczacıbaşı Foundation Collection S. 110: Manfred Mayer S. 114: Courtesy Tammen Galerie (1, 4), courtesy Sandmann Galerie, Berlin (2), courtesy Galerie Brockstedt Berlin (3) S. 115: J. Roesner, Franziska Sinn S. 110: Manfred Mayer S. 114: Courtesy Tammen Galerie (1, 4), courtesy Sandmann Galerie, Berlin (2), courtesy Galerie Brockstedt, Berlin (3) S. 115: J. Roesner, Franziska Sinn 117 118 januar februar märz april kontakt Der Regierende Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei Referat IV B - Internationale Städteverbindungen Frau Birgitta Strunk Jüdenstr. 1 10178 Berlin Tel. (030) 9026-2624 birgitta.strunk@senatskanzlei.berlin.de www.berlin.de/rbmskzl/staedteverbindungen Kulturprojekte Berlin GmbH Klosterstr. 68 10179 Berlin Tel. (030) 247 49 700 info@kulturprojekte-berlin.de www.kulturprojekte-berlin.de mai juni juli august september oktober november dezember januar februar Kulturprojekte Berlin GmbH Kulturprojekte Berlin hat im Jahre 2009 für die Berliner Senatskanzlei und in enger Kooperation mit Berliner Institutionen und der Stadt Istanbul die Koordination und Kommunikation für das Städtepartnerschaftsjubiläum Berlin-Istanbul 2009 (www.berlinistanbul2009.org) übernommen. Kulturprojekte Berlin ist eine landeseigene, gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung, Vernetzung und Vermittlung von Kultur. Als kompetenter Partner für die Berliner Kultur und das Land Berlin konzipiert und organisiert die Gesellschaft komplexe kulturelle Projekte und Initiativen, übernimmt Serviceleistungen für Berliner Museen und Ausstellungen, entwickelt und betreut Programme der Kulturellen Bildung und ist Veranstalter und/oder Träger rechtlich unselbständiger Spielstätten, Festivals und Netzwerke. Beispielhafte Projekte sind darüber hinaus das Themenjahr 20 Jahre Mauerfall (www.mauerfall09.de) und die Lange Nacht der Museen. www.kulturprojekte-berlin.de 119 januar februar märz april mai juni juli