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KREIS GÖPPINGEN Mittwoch, 7. Dezember 2011 15 NWZ - 07.12.2011 AU S DE M INH ALT Frisch Auf verliert gegen Magdeburg Seite 14 mit 29:30 Ausstellung im Museum „Storchen“ zu Reklame Seite 23 Göppinger Bus-U legt einen guten Seite 16 Start hin Apostelhöfe: Pläne liegen vor Kritik an schlechter Informationspolitik – Wohnbau und CDU widersprechen Tipp der Woche Anzeige Der Kalender für Jung & Alt Fünf Architekturbüros haben Entwürfe für die Apostelhöfe im Göppinger Zentrum eingereicht. Der Gemeinderat durfte über Vorgaben und Inhalte nicht mitreden. Das gefällt einigen Lokalpolitikern gar nicht. ARND WOLETZ Nikoläuse im Einsatz für „Gute Taten“ Seite 16 Erneute Beratung über Mauer in Albershausen Seite 17 Süßener müssen mehr Hundesteuer Seite 17 bezahlen NACH RI CH T EN Schneeglätte auf B 466 Kurz nach 13 Uhr musste die B 466 zwischen Weißenstein und Böhmenkirch gestern wegen Schneeglätte gesperrt werde. Ein Lastzug stand auf der Weißensteiner Steige quer. Nachdem die Strecke vom Schnee befreit und gestreut worden war, konnte die Bundesstraße gegen 13.50 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Lauterstein. Märklin-Ausstellung Göppingen. Über Weihnachten und den Jahreswechsel präsentiert die Firma Märklin Schaustücke aus mehreren Jahrzehnten im Atrium des Göppinger Rathauses. Von 9. Dezember bis 5. Januar werden alte und neue Highlights der Traditionsfirma präsentiert, teilte die Stadtverwaltung gestern mit. Außerdem werden verschiedene Schauanlagen die Züge in Aktion zeigen. Unter dem Weihnachtsbaum soll eine LGB-Gartenbahn ihre Kreise ziehen. Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am 13. Dezember um 17 Uhr durch OB Guido Till sowie die Märklin-Geschäftsführer Stefan Löbich und Wolfrad Bächle. Geöffnet ist die Ausstellung montags, dienstags und mittwochs von 8 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr. Samstags, sonntags und an Feiertagen ist das Rathaus geschlossen. Tierpark-Streit unlösbar? Göppingen. Anlieger des Göppinger Tierparks wollen unbedingt eine Verlegung der Einrichtung erreichen. Der Tierpark existiert seit 86 Jahren, ihm fehlt aber die baurechtliche Grundlage. Der Gemeinderat hat jetzt beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Der Tierpark muss strenge Auflagen erfüllt, soll aber nach dem Willen der Stadt am jetzigen Standort erhalten bleiben. Die Anliegerin Ulrike Kinzler-Straub betont: „Wir Anwohner sind überzeugt, dass es sich bei dem Dauerstreit um einen unlösbaren Konflikt handelt, der nur durch eine Verlegung gelöst werden kann.“ Mehr Sicherheitspersonal Göppingen. Der Göppinger Gemein- devollzugsdienst (GVD) hat jetzt 16 Mitarbeiter, zwölf davon in Voll- und vier in Teilzeit. Drei Kollegen sind neu hinzugekommen. „Die objektive Sicherheitslage in Göppingen ist gut“, verwies Oberbürgermeister Guido Till in einer Pressemitteilung der Stadt auf die Kriminalitätsstatistiken der vergangenen Jahre. Das subjektive Sicherheitsgefühl hingegen hänge weniger von tatsächlichen Verbrechenszahlen ab, als vielmehr von der Wahrnehmung uniformierter Beamter im Alltag. Um den Sicherheitserwartungen der Bevölkerung, aber auch den zunehmenden Aufgaben weiterhin gerecht zu werden, sei die Mitarbeiterzahl beim GVD daher nochmals aufgestockt worden, erklärte Till. Göppingen. Für die geplanten Apostelhöfe im Herzen der Göppinger Innenstadt liegen nun erste Entwürfe vor. Fünf Architekturbüros hat die städtische Wohnbau (WGG) zusammen mit der Nanz-Stiftung ausgewählt und beauftragt, sich Gedanken zu machen. Vorgeschichte: Die Apostelhöfe als innerstädtisches Quartier zwischen Marktstraße, Schützenstraße, Grabenstraße und Geislinger Straße waren wichtiger Teil eines Gesamtkonzepts, das der Gemeinderat im Mai auf den Weg brachte. Das Areal hinter dem Hotel Apostel soll das Einkaufszentrum Bleichstraße mit der Marktstraße verknüpfen. Erste Pläne liegen nun vor und werden derzeit von der Nanz-Stiftung, der Wohnbau und der Stadtplanung bewertet. Dennoch findet Wohnbau-Chef Volker Kurz es „zu früh“, über die Kriterien zu sprechen, mit denen die Architekten das Areal planen. Es seien jedenfalls Büros mit breiter Streuung ausgewählt worden – von Göppingen über Stuttgart bis München. Wenn die Prü- Kritik und Verständnis bei den Fraktionen fung fertig sei, werde die Öffentlichkeit informiert – möglichst noch vor Weihnachten, hofft Kurz. Er stellt klar: „Wir machen das nicht ohne die Stadt.“ Es seien jedenfalls inzwischen so viele Grundstücke vorhanden, dass gebaut werden kann, so Kurz. Inhaltlich wolle er zu den Plänen aber nichts sagen. Nach Informationen der NWZ sieht nur einer der fünf Entwürfe den Erhalt des Hotels Apostel vor. Ein zweiter Entwurf nimmt diese Möglichkeit als Option auf. Im Gemeinderat gibt es ganz unterschiedliche Bewertungen des Verfahrens. Die Fraktion der Grünen beharrt auf einer frühen Beteiligung von Bürgern und Gemeinderat. Im Falle des Apostel-Areals habe diese bisher überhaupt nicht stattgefunden. Der Gemeinderat müsse laufend über den Stand der Planungen unterrichtet werden, fordert Fraktionschef Christoph Weber und 11,99 e erhältlich bei der NWZ Geschäftsstelle: NWZ Göppingen, Rosenstraße 24, 73033 Göppingen NWZ-Aktion 3g zu Gunsten der Märklin-Berater soll 14 Millionen zahlen Zentraler Bestandteil der geplanten Apostelhöfe sind die Flächen des Hotels „Zu den Aposteln“ (links) und die östlich anrenzenFoto: Archiv/Giacinto Carlucci den Flächen. Rechts der Bildmitte die MCC-Kinos mit Parkhaus. stellte eine entsprechende Anfrage an die Stadt. Die Bürgervertreter müssten Kriterien und Qualitätsstandards festlegen – und zwar vor der Einbindung der Architekten, meint Weber. Die SPD-Fraktion könne das voll unterstreichen, sagte Fraktionschef Armin Roos. Er habe bisher keinerlei Informationen bekommen. „Das ist nicht der richtige Weg. Wir wünschen uns, dass wir jetzt bald eingebunden werden.“ Dagegen unterstützt die CDU-Fraktion das Vorgehen der Wohnbau. Fraktionschef Felix Gerber sagte der NWZ: „Ich verlasse mich zu 100 Prozent auf den Geschäftsführer Volker Kurz. Wenn er etwas nicht an die Öffentlichkeit bringen will, dann hat das seine Berechtigung.“ Gerber merkt an: „Das Vorhaben ist von ganz großer Bedeutung für die Innenstadt“, es brauche zunächst aber Ruhe. Eva Noller, die Göppinger Stadtplanerin, räumt ein, dass das Verfahren „von der Wohnbau organisiert und bestimmt“ werde. Die Stadtverwaltung sei aber beteiligt. Wichtig seien bei den Entwürfen vor allem die Verlängerung der Pflegstraße und der Bleichstraße in das Quartier hinein. Das Areal dürfe „keine Insel werden“. Entscheidend sei außerdem, dass die Apostelhöfe am Ende auch ihren Namen verdienen, also eine lockere Quartierbebauung mit zentralem Platz aufweisen. Wert lege die Stadt auch auf möglichst leichte Zugänglichkeit und eine qualitätsvolle Mischung bei den Wohnungen. Die Grünen im Gemeinderat fordern in einer Pressemitteilung, die WGG und das Stadtplanungsamt sowie der städtische Grundstücksverkehr müssten „ihre Planungen nicht nur transparenter gestalten, sondern auch auf einander abstimmen“. Das gelte auch für die Entwicklung im Quartier der westlichen Altstadt sowie in der nördlichen Innenstadt südlich des Freihof-Gymnasiums. Auch für diese Areale fordern die Grünen in dem Brief an die Verwaltung mehr Informationen ein. In seinem Antwortschreiben kündigte OB Guido Till an, über das weitere Vorgehen der Innenstadtentwicklung im Rahmen einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderats zu informieren. Kommentar Die Apostelhöfe und die Göppinger Innenstadt Der Göppinger Gemeinderat fasste am 26. Mai den Beschluss, ein Einkaufszentrum in der Bleichstraße zuzulassen. Wichtiger Bestandteil des Konzepts: Außer der Mall in der Bleichstraße soll in verschiedenen Bauabschnitten das zentrale Quartier vom Hotel Apostel über das MCC-Kino bis hinter zur Geislinger Straße entwickelt werden. Das Gebiet umfasst nach derzeitigem Stand knapp 7000 Quadratmeter. Die Flächen befinden sich zu einem erheblichen Teil VfB-Stürmer zum Nikolaustag Für den VfB-Fanclub in Heiningen war gestern schon Weihnachten: Zum Nikolaustag besuchte VfB-Stürmer Shinji Okazaki die „Staren“ im Heininger Hof. Der freundliche Japaner eroberte die Herzen. JÜRGEN SCHÄFER Heiningen. Am Nikolaustag schwärmen die VfB-Spieler zu den Fanclubs aus – und die Heininger hatten Glück. Dass sie überhaupt in die Lostrommel kamen, hatten sie ihrem 15-jährigen Bestehen zu verdanken. Und möglicherweise dem Umstand, dass ihr damals jüngstes Vereinsmitglied 18 geworden ist. Das hat der Vorsitzende Stefan Rotsch jedenfalls auch in die Waagschale geworfen. Der Erfolg: Der VfB schickte Shinji Okazaki nach Heiningen. „Ein Super-Spieler“, strahlt Rotsch, „er hat für den VfB wichtige Tore gemacht.“ Riesige Vorfreude erwartete den 25-jährigen Japaner. „Das ist die Krönung unseres 15-jährigen Jubiläums“, erklärt der langjährige Vorsitzende Uli Maleika. Vorstand Rotsch war mit Ehefrau Carmen, ebenfalls VfB-Fan, aus Illertissen angereist, und aus Geislingen stieß Sohn Dominique dazu, der eigens früher Feierabend gemacht hat. Was sein Capo – kein VfB-Fan – nicht verstehen konnte. Timo, der mit Julian in der Kälte wartet, hat Okazaki an einem be- Gute Taten im Besitz der Nanz-Stiftung (zirka 3100 Quadratmeter). Weitere Grundstücke, vor allem im zentralen Teil des Quartiers, sind in städtischem Besitz. An der Geislinger Straße ist die städtischen Wohnbau mit Flächen vertreten, außerdem mehrere Privateigentümer. Geld für mehr Krippenplätze Kreis Göppingen. Die Kommunen im Landkreis bekommen in den kommenden Jahren mehr Geld für den Ausbau der Kleinkindbetreuung. Bis 2013 muss jedes dritte Kind einen Krippenplatz haben. Fachleute befürchten jedoch, dass das Geld für mehr Qualität in der Betreuung nicht ausreicht. Seite 20 Göppingen. Der Streit zwischen den einstigen Geschäftspartnern bei der missglückten Restrukturierung von Märklin ist vorerst entschieden: Die Unternehmensberatung Alix Partners, die den Investor Kingsbridge vor seinem Einstieg bei Märklin im Jahr 2006 beraten hatte, soll gut 14 Millionen Euro Schadenersatz zahlen. Dies ist laut „Handelsblatt“ das Urteil des Schiedsgerichts, vor dem sich die beiden Parteien seit rund zwei Jahren streiten. In der Urteilsbegründung ist danach als Grund für die Entscheidung die mangelhafte Buchprüfung durch Alix vor dem Einstieg des Investors genannt. Entzweit hatte die einstigen Geschäftspartner Kingsbridge und Alix Partners die Frage, wer schuld an der Pleite des Modellbahnbauers im Februar 2009 war. Kingsbridge Capital hatte von den Unternehmensberatern wie berichtet 30 Millionen Euro Schadensersatz gefordert, so viel hatte der britische Finanzinvestor nach eigenen Angaben bei seinem missglückten Märklin-Engagement verloren. Der Vorwurf: Falschberatung. Alix will nun beim Oberlandesgericht München eine Aufhebung des Schiedsspruches erreichen. „Wir akzeptieren den Verlauf des Verfahrens und den Schiedsspruch nicht“, hieß es gestern in einer Stellungnahme von Alix. Und: „Der Schiedsspruch basiert auf einer Reihe von offensichtlichen und schweren juristischen und faktischen Mängeln.“ Die Beratungsfirma, die für ihr Märklin-Engagement fast acht Millionen Euro erhalten haben soll, zeigte sich vollkommen überzeugt von der Qualität ihrer Arbeit: „Wir werden weiterhin unsere Position mit aller Vehemenz verteidigen.“ Kingsbridge hatte Märklin – bis dahin im Familienbesitz – 2006 vor der drohenden Insolvenz bewahrt. Gemeinsam mit Alix verkündete der Investor bereits 2007 eine gelungene Sanierung. Erst später wurde klar, wie es tatsächlich um Märklin stand. Bis 2008 war ein Konzernverlust von 13,6 Millionen aufgelaufen, dann 16,6 Millionen und schließlich 21 Millionen Euro. joa KO MMEN TA R · APO STELHÖ FE Glatter Fehlstart E Im Kreis neuer Freunde: VfB-Stürmer Shinji Okazaki (2.v.l.) besuchte gestern den Foto: Jürgen Schäfer Fanclub Heininger Staren. sonderen Tag gesehen: an seinem elften Geburtstag. Da schoss der Japaner das erste Tor gegen Hannover. „Schon aufgeregt“ ist auch Felix (15), weil er noch nie einen Spieler live gesehen hat. Für Chris (7) ist es hingegen ein Wiedersehen: Er hat Okazaki mal nach einem Spiel kennengelernt, zum FotoShooting, Und dann ist es soweit: freundlich, lächelnd, zurückhaltend, immer wieder Verbeugungen andeutend, begrüßt der athletische Fußballprofi die Gastgeber. Er dankt ihnen für die Unterstützung im Stadion und verspricht, sein Bestes für den VfB zu geben. Schnell macht er mit dem Nikolaus Bekanntschaft, den man in Japan nur als Weihnachtsmann kennt – als Santa Claus. Der Heininger Nikolaus ist natürlich VfB-Fan und legt Okazaki ans Herz, das Siegtor gegen Bayern zu schießen. Fan-Gesänge klingen dezent an, alle versammeln sich zum Foto vor der wandgroßen Fahne, und schon rollen die Autogrammwünsche an. Wieder und wieder wirft Okazaki seine japanischen Schriftzeichen auf Fotos und alle möglichen Textilien, trägt sich ins Gästebuch des Heininger Hofs ein und verspricht, wiederzukommen – aber nur, wenn er viele Tore geschossen hat. s sollte zum Einmaleins der Stadtplanung gehören: Man muss die Bürger frühzeitig über Großprojekte informieren. Transparentes Vorgehen schafft die nötige Akzeptanz. Diese Vorsätze werden neuerdings landauf landab anerkannt. Sie sollten auch in Göppingen gelten. Manchmal ist aber immer noch das Gegenteil der Fall. Ein gutes halbes Jahr, nachdem die Wohnbau die gute Idee vorgestellt hatte, mit den Apostelhöfen die Verbindung der Einkaufsquartiere in der Marktstraße und der Bleichstraße herzustellen, ist es still geworden. Doch hinter den Kulissen hat die Wohnbau bereits von fünf Architekturbüros Ideen angefordert. Nicht einmal der Gemeinderat wurde vorher darüber informiert – geschweige denn die Öffentlichkeit. Inhalte, Vorgaben und Flächen blieben im Dunkeln. Das ist ein glatter Fehlstart. Die gewählten Bürgervertreter müssen wissen, was in der Stadt läuft. Die Apostelhöfe sind – auch wenn private Grundstücksbesitzer beteiligt sind – ein zentrales Zukunftsprojekt für die Stadt und der in ihr lebenden Menschen, samt ihrer politischen Vertreter. Der Gemeinderat muss zunächst die wichtigsten Kriterien für die Bebauung festlegen. Die Kritik von Grünen und SPD trifft also ins Schwarze. Die Menschen haben genug von städtebaulichen Sünden, die Investoren in aller Stille planen. Es ist unbequem, wenn Bürgervertreter von Anfang an mitreden. In diesem zentralen Gebiet führt aber kein Weg daran vorbei. ARND WOLETZ KREIS GÖPPINGEN AU S DE M INH ALT Frisch Auf verliert gegen Magdeburg Seite 14 mit 29:30 Ausstellung im Museum „Storchen“ zu Reklame Seite 23 Göppinger Bus-U legt einen guten Seite 16 Start hin Mittwoch, 7. Dezember 2011 Apostelhöfe: Pläne liegen vor Kritik an schlechter Informationspolitik – Wohnbau und CDU widersprechen Tipp der Woche 15 Anzeige Der Kalender für Jung & Alt Fünf Architekturbüros haben Entwürfe für die Apostelhöfe im Göppinger Zentrum eingereicht. Der Gemeinderat durfte über Vorgaben und Inhalte nicht mitreden. Das gefällt einigen Lokalpolitikern gar nicht. ARND WOLETZ Nikoläuse im Einsatz für „Gute Taten“ Seite 16 Erneute Beratung über Mauer in Albershausen Seite 17 Süßener müssen mehr Hundesteuer Seite 17 bezahlen NACH RI CH T EN Schneeglätte auf B 466 Kurz nach 13 Uhr musste die B 466 zwischen Weißenstein und Böhmenkirch gestern wegen Schneeglätte gesperrt werde. Ein Lastzug stand auf der Weißensteiner Steige quer. Nachdem die Strecke vom Schnee befreit und gestreut worden war, konnte die Bundesstraße gegen 13.50 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Lauterstein. Märklin-Ausstellung Göppingen. Über Weihnachten und den Jahreswechsel präsentiert die Firma Märklin Schaustücke aus mehreren Jahrzehnten im Atrium des Göppinger Rathauses. Von 9. Dezember bis 5. Januar werden alte und neue Highlights der Traditionsfirma präsentiert, teilte die Stadtverwaltung gestern mit. Außerdem werden verschiedene Schauanlagen die Züge in Aktion zeigen. Unter dem Weihnachtsbaum soll eine LGB-Gartenbahn ihre Kreise ziehen. Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am 13. Dezember um 17 Uhr durch OB Guido Till sowie die Märklin-Geschäftsführer Stefan Löbich und Wolfrad Bächle. Geöffnet ist die Ausstellung montags, dienstags und mittwochs von 8 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr. Samstags, sonntags und an Feiertagen ist das Rathaus geschlossen. Tierpark-Streit unlösbar? Göppingen. Anlieger des Göppinger Tierparks wollen unbedingt eine Verlegung der Einrichtung erreichen. Der Tierpark existiert seit 86 Jahren, ihm fehlt aber die baurechtliche Grundlage. Der Gemeinderat hat jetzt beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Der Tierpark muss strenge Auflagen erfüllt, soll aber nach dem Willen der Stadt am jetzigen Standort erhalten bleiben. Die Anliegerin Ulrike Kinzler-Straub betont: „Wir Anwohner sind überzeugt, dass es sich bei dem Dauerstreit um einen unlösbaren Konflikt handelt, der nur durch eine Verlegung gelöst werden kann.“ Mehr Sicherheitspersonal Göppingen. Der Göppinger Gemein- devollzugsdienst (GVD) hat jetzt 16 Mitarbeiter, zwölf davon in Voll- und vier in Teilzeit. Drei Kollegen sind neu hinzugekommen. „Die objektive Sicherheitslage in Göppingen ist gut“, verwies Oberbürgermeister Guido Till in einer Pressemitteilung der Stadt auf die Kriminalitätsstatistiken der vergangenen Jahre. Das subjektive Sicherheitsgefühl hingegen hänge weniger von tatsächlichen Verbrechenszahlen ab, als vielmehr von der Wahrnehmung uniformierter Beamter im Alltag. Um den Sicherheitserwartungen der Bevölkerung, aber auch den zunehmenden Aufgaben weiterhin gerecht zu werden, sei die Mitarbeiterzahl beim GVD daher nochmals aufgestockt worden, erklärte Till. Göppingen. Für die geplanten Apostelhöfe im Herzen der Göppinger Innenstadt liegen nun erste Entwürfe vor. Fünf Architekturbüros hat die städtische Wohnbau (WGG) zusammen mit der Nanz-Stiftung ausgewählt und beauftragt, sich Gedanken zu machen. Vorgeschichte: Die Apostelhöfe als innerstädtisches Quartier zwischen Marktstraße, Schützenstraße, Grabenstraße und Geislinger Straße waren wichtiger Teil eines Gesamtkonzepts, das der Gemeinderat im Mai auf den Weg brachte. Das Areal hinter dem Hotel Apostel soll das Einkaufszentrum Bleichstraße mit der Marktstraße verknüpfen. Erste Pläne liegen nun vor und werden derzeit von der Nanz-Stiftung, der Wohnbau und der Stadtplanung bewertet. Dennoch findet Wohnbau-Chef Volker Kurz es „zu früh“, über die Kriterien zu sprechen, mit denen die Architekten das Areal planen. Es seien jedenfalls Büros mit breiter Streuung ausgewählt worden – von Göppingen über Stuttgart bis München. Wenn die Prü- Kritik und Verständnis bei den Fraktionen fung fertig sei, werde die Öffentlichkeit informiert – möglichst noch vor Weihnachten, hofft Kurz. Er stellt klar: „Wir machen das nicht ohne die Stadt.“ Es seien jedenfalls inzwischen so viele Grundstücke vorhanden, dass gebaut werden kann, so Kurz. Inhaltlich wolle er zu den Plänen aber nichts sagen. Nach Informationen der NWZ sieht nur einer der fünf Entwürfe den Erhalt des Hotels Apostel vor. Ein zweiter Entwurf nimmt diese Möglichkeit als Option auf. Im Gemeinderat gibt es ganz unterschiedliche Bewertungen des Verfahrens. Die Fraktion der Grünen beharrt auf einer frühen Beteiligung von Bürgern und Gemeinderat. Im Falle des Apostel-Areals habe diese bisher überhaupt nicht stattgefunden. Der Gemeinderat müsse laufend über den Stand der Planungen unterrichtet werden, fordert Fraktionschef Christoph Weber und 11,99 e erhältlich bei der NWZ Geschäftsstelle: NWZ Göppingen, Rosenstraße 24, 73033 Göppingen NWZ-Aktion 3g zu Gunsten der Gute Taten Märklin-Berater soll 14 Millionen zahlen Zentraler Bestandteil der geplanten Apostelhöfe sind die Flächen des Hotels „Zu den Aposteln“ (links) und die östlich anrenzenFoto: Archiv/Giacinto Carlucci den Flächen. Rechts der Bildmitte die MCC-Kinos mit Parkhaus. stellte eine entsprechende Anfrage an die Stadt. Die Bürgervertreter müssten Kriterien und Qualitätsstandards festlegen – und zwar vor der Einbindung der Architekten, meint Weber. Die SPD-Fraktion könne das voll unterstreichen, sagte Fraktionschef Armin Roos. Er habe bisher keinerlei Informationen bekommen. „Das ist nicht der richtige Weg. Wir wünschen uns, dass wir jetzt bald eingebunden werden.“ Dagegen unterstützt die CDU-Fraktion das Vorgehen der Wohnbau. Fraktionschef Felix Gerber sagte der NWZ: „Ich verlasse mich zu 100 Prozent auf den Geschäftsführer Volker Kurz. Wenn er etwas nicht an die Öffentlichkeit bringen will, dann hat das seine Berechtigung.“ Gerber merkt an: „Das Vorhaben ist von ganz großer Bedeutung für die Innenstadt“, es brauche zunächst aber Ruhe. Eva Noller, die Göppinger Stadtplanerin, räumt ein, dass das Verfahren „von der Wohnbau organisiert und bestimmt“ werde. Die Stadtverwaltung sei aber beteiligt. Wichtig seien bei den Entwürfen vor allem die Verlängerung der Pflegstraße und der Bleichstraße in das Quartier hinein. Das Areal dürfe „keine Insel werden“. Entscheidend sei außerdem, dass die Apostelhöfe am Ende auch ihren Namen verdienen, also eine lockere Quartierbebauung mit zentralem Platz aufweisen. Wert lege die Stadt auch auf möglichst leichte Zugänglichkeit und eine qualitätsvolle Mischung bei den Wohnungen. Die Grünen im Gemeinderat fordern in einer Pressemitteilung, die WGG und das Stadtplanungsamt sowie der städtische Grundstücksverkehr müssten „ihre Planungen nicht nur transparenter gestalten, sondern auch auf einander abstimmen“. Das gelte auch für die Entwicklung im Quartier der westlichen Altstadt sowie in der nördlichen Innenstadt südlich des Freihof-Gymnasiums. Auch für diese Areale fordern die Grünen in dem Brief an die Verwaltung mehr Informationen ein. In seinem Antwortschreiben kündigte OB Guido Till an, über das weitere Vorgehen der Innenstadtentwicklung im Rahmen einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderats zu informieren. Kommentar Die Apostelhöfe und die Göppinger Innenstadt Der Göppinger Gemeinderat fasste am 26. Mai den Beschluss, ein Einkaufszentrum in der Bleichstraße zuzulassen. Wichtiger Bestandteil des Konzepts: Außer der Mall in der Bleichstraße soll in verschiedenen Bauabschnitten das zentrale Quartier vom Hotel Apostel über das MCC-Kino bis hinter zur Geislinger Straße entwickelt werden. Das Gebiet umfasst nach derzeitigem Stand knapp 7000 Quadratmeter. Die Flächen befinden sich zu einem erheblichen Teil VfB-Stürmer zum Nikolaustag Für den VfB-Fanclub in Heiningen war gestern schon Weihnachten: Zum Nikolaustag besuchte VfB-Stürmer Shinji Okazaki die „Staren“ im Heininger Hof. Der freundliche Japaner eroberte die Herzen. im Besitz der Nanz-Stiftung (zirka 3100 Quadratmeter). Weitere Grundstücke, vor allem im zentralen Teil des Quartiers, sind in städtischem Besitz. An der Geislinger Straße ist die städtischen Wohnbau mit Flächen vertreten, außerdem mehrere Privateigentümer. Geld für mehr Krippenplätze Kreis Göppingen. Die Kommunen im Landkreis bekommen in den kommenden Jahren mehr Geld für den Ausbau der Kleinkindbetreuung. Bis 2013 muss jedes dritte Kind einen Krippenplatz haben. Fachleute befürchten jedoch, dass das Geld für mehr Qualität in der Betreuung nicht ausreicht. Seite 20 Göppingen. Der Streit zwischen den einstigen Geschäftspartnern bei der missglückten Restrukturierung von Märklin ist vorerst entschieden: Die Unternehmensberatung Alix Partners, die den Investor Kingsbridge vor seinem Einstieg bei Märklin im Jahr 2006 beraten hatte, soll gut 14 Millionen Euro Schadenersatz zahlen. Dies ist laut „Handelsblatt“ das Urteil des Schiedsgerichts, vor dem sich die beiden Parteien seit rund zwei Jahren streiten. In der Urteilsbegründung ist danach als Grund für die Entscheidung die mangelhafte Buchprüfung durch Alix vor dem Einstieg des Investors genannt. Entzweit hatte die einstigen Geschäftspartner Kingsbridge und Alix Partners die Frage, wer schuld an der Pleite des Modellbahnbauers im Februar 2009 war. Kingsbridge Capital hatte von den Unternehmensberatern wie berichtet 30 Millionen Euro Schadensersatz gefordert, so viel hatte der britische Finanzinvestor nach eigenen Angaben bei seinem missglückten Märklin-Engagement verloren. Der Vorwurf: Falschberatung. Alix will nun beim Oberlandesgericht München eine Aufhebung des Schiedsspruches erreichen. „Wir akzeptieren den Verlauf des Verfahrens und den Schiedsspruch nicht“, hieß es gestern in einer Stellungnahme von Alix. Und: „Der Schiedsspruch basiert auf einer Reihe von offensichtlichen und schweren juristischen und faktischen Mängeln.“ Die Beratungsfirma, die für ihr Märklin-Engagement fast acht Millionen Euro erhalten haben soll, zeigte sich vollkommen überzeugt von der Qualität ihrer Arbeit: „Wir werden weiterhin unsere Position mit aller Vehemenz verteidigen.“ Kingsbridge hatte Märklin – bis dahin im Familienbesitz – 2006 vor der drohenden Insolvenz bewahrt. Gemeinsam mit Alix verkündete der Investor bereits 2007 eine gelungene Sanierung. Erst später wurde klar, wie es tatsächlich um Märklin stand. Bis 2008 war ein Konzernverlust von 13,6 Millionen aufgelaufen, dann 16,6 Millionen und schließlich 21 Millionen Euro. joa NWZ - 07.12.2011 JÜRGEN SCHÄFER Heiningen. Am Nikolaustag schwärmen die VfB-Spieler zu den Fanclubs aus – und die Heininger hatten Glück. Dass sie überhaupt in die Lostrommel kamen, hatten sie ihrem 15-jährigen Bestehen zu verdanken. Und möglicherweise dem Umstand, dass ihr damals jüngstes Vereinsmitglied 18 geworden ist. Das hat der Vorsitzende Stefan Rotsch jedenfalls auch in die Waagschale geworfen. Der Erfolg: Der VfB schickte Shinji Okazaki nach Heiningen. „Ein Super-Spieler“, strahlt Rotsch, „er hat für den VfB wichtige Tore gemacht.“ Riesige Vorfreude erwartete den 25-jährigen Japaner. „Das ist die Krönung unseres 15-jährigen Jubiläums“, erklärt der langjährige Vorsitzende Uli Maleika. Vorstand Rotsch war mit Ehefrau Carmen, ebenfalls VfB-Fan, aus Illertissen angereist, und aus Geislingen stieß Sohn Dominique dazu, der eigens früher Feierabend gemacht hat. Was sein Capo – kein VfB-Fan – nicht verstehen konnte. Timo, der mit Julian in der Kälte wartet, hat Okazaki an einem be- KO MMEN TA R · APO STELHÖ FE Glatter Fehlstart E Im Kreis neuer Freunde: VfB-Stürmer Shinji Okazaki (2.v.l.) besuchte gestern den Foto: Jürgen Schäfer Fanclub Heininger Staren. sonderen Tag gesehen: an seinem elften Geburtstag. Da schoss der Japaner das erste Tor gegen Hannover. „Schon aufgeregt“ ist auch Felix (15), weil er noch nie einen Spieler live gesehen hat. Für Chris (7) ist es hingegen ein Wiedersehen: Er hat Okazaki mal nach einem Spiel kennengelernt, zum FotoShooting, Und dann ist es soweit: freundlich, lächelnd, zurückhaltend, immer wieder Verbeugungen andeutend, begrüßt der athletische Fußballprofi die Gastgeber. Er dankt ihnen für die Unterstützung im Stadion und verspricht, sein Bestes für den VfB zu geben. Schnell macht er mit dem Nikolaus Bekanntschaft, den man in Japan nur als Weihnachtsmann kennt – als Santa Claus. Der Heininger Nikolaus ist natürlich VfB-Fan und legt Okazaki ans Herz, das Siegtor gegen Bayern zu schießen. Fan-Gesänge klingen dezent an, alle versammeln sich zum Foto vor der wandgroßen Fahne, und schon rollen die Autogrammwünsche an. Wieder und wieder wirft Okazaki seine japanischen Schriftzeichen auf Fotos und alle möglichen Textilien, trägt sich ins Gästebuch des Heininger Hofs ein und verspricht, wiederzukommen – aber nur, wenn er viele Tore geschossen hat. s sollte zum Einmaleins der Stadtplanung gehören: Man muss die Bürger frühzeitig über Großprojekte informieren. Transparentes Vorgehen schafft die nötige Akzeptanz. Diese Vorsätze werden neuerdings landauf landab anerkannt. Sie sollten auch in Göppingen gelten. Manchmal ist aber immer noch das Gegenteil der Fall. Ein gutes halbes Jahr, nachdem die Wohnbau die gute Idee vorgestellt hatte, mit den Apostelhöfen die Verbindung der Einkaufsquartiere in der Marktstraße und der Bleichstraße herzustellen, ist es still geworden. Doch hinter den Kulissen hat die Wohnbau bereits von fünf Architekturbüros Ideen angefordert. Nicht einmal der Gemeinderat wurde vorher darüber informiert – geschweige denn die Öffentlichkeit. Inhalte, Vorgaben und Flächen blieben im Dunkeln. Das ist ein glatter Fehlstart. Die gewählten Bürgervertreter müssen wissen, was in der Stadt läuft. Die Apostelhöfe sind – auch wenn private Grundstücksbesitzer beteiligt sind – ein zentrales Zukunftsprojekt für die Stadt und der in ihr lebenden Menschen, samt ihrer politischen Vertreter. Der Gemeinderat muss zunächst die wichtigsten Kriterien für die Bebauung festlegen. Die Kritik von Grünen und SPD trifft also ins Schwarze. Die Menschen haben genug von städtebaulichen Sünden, die Investoren in aller Stille planen. Es ist unbequem, wenn Bürgervertreter von Anfang an mitreden. In diesem zentralen Gebiet führt aber kein Weg daran vorbei. ARND WOLETZ