Neue Modekonzepte zwischen High End und High

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Neue Modekonzepte zwischen High End und High
erscheinungsort perchtoldsdorf, verlagspostamt a-2380 p.b.b., gz 02z032321m, 68. jahrgang, 02. MAI 2014
09/14
Hallo,
Zeitgeist!
© Joseph
Neue Modekonzepte zwischen
High End und High Street
PREMIUM by JACK & JONES ist im ausgewählten Textilfachhandel erhältlich.
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inhalt
16
21
26
24
© 06: Barutti, 08: Swarovski, 10: GDS, 16: Brunello Cucinelli, 21: HOAL, 26: Joseph
business
04 neuer boss für benetton
06 barutti neu im outlet salzburg
interview
08 die anatomie der magie
messen
10 Wer zeigt was und wo?
Handel 14 mode entscheidet, nicht die gröSSe
Industrie
15 glück kann man kaufen
neue läden
16luxusliner
handel 19Einkaufen wird digital
haka
21 nachschub bei hose und hemd
dob 26 neue labels als heilsbringer?
kidswear
29 kein kinderspiel
Neue DOB –
neues Glück?
10
mode aktuell 33Camp David Capsule Collection
society
38 awards und alpenrock bei s.oliver
Strenesse ist in Schieflage, das wusste man seit
vielen Saisonen. Private Auseinandersetzungen,
zu wenig unternehmerische Konsequenz oder
simpel Managementfehler haben den einstmals
großen Namen des deutschen Premium in die
Insolvenz schlittern lassen. Nun will sich
gerüchteweise sogar die Gründerfamilie teil­
weise zurückziehen, um einer möglichen
­Sanierung nicht im Weg zu stehen. Deutsche
Premiumlabels tun sich schwer, auch andere
große Namen kommen nicht vom Fleck und
verlieren immer mehr an Marktvolumen und
Bedeutung. Da sollte man sich auch vom unge­
brochenen Siegeszug von Marc Cain den Blick
aufs Wesentliche nicht verstellen lassen.
Während einstmals große Anbieter ums Über­
leben kämpfen, hat sich der DOB-Markt längst
neu formiert. Statt Premium-Einheitsbrei finden
immer mehr neue Labels ihren Platz, »Contem­
porary« lautet das leider unschöne Wort dafür –
aber die Richtung stimmt! DOB-Redakteurin
Simone Arlits fragt sich, ob die Belebung der
Sortimente der Heilsbringer für den Handel ist.
Wer Arlits’ Zusammenstellung junger, fetziger
Marken aus aller Welt liest, ist geneigt zu sagen:
Ja! Klar wird nicht alles funktionieren. Man
wird schon zwei, drei Saisonen ausprobieren
­müssen, um die smarten, aufregend neuen Teile
auf Herz und Nieren zu überprüfen. Aber Pass­
form und prompte Lieferfähigkeit reichen nicht
mehr aus, um Frauen zum Kaufen zu bewegen.
Auf geht’s in eine neue Ära!
VON BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN
© Breneis
08
editorial
06
TZ 09 2014 3
business news
Trauer in Bangladesch
E
© Benetton
in Jahr nach dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza mit
mehr als 1.100 Toten und 2.500 Verletzten haben Textil­
arbeiter in Bangladesch an der Unglücksstelle Blumenkränze
niedergelegt und dafür demonstriert, dass die Gebäude- und
Fabriksbesitzer endlich zur Rechenschaft gezogen werden.
Zahlreiche andere Fabriken ließen schwarze Fahnen über ihren
Dächern wehen. Seit dem Unglück wurden laut Gewerkschaftsangaben immerhin die Kontrollen verschärft, »aber wir
haben noch eine riesige Wegstrecke vor uns«, so ein Gewerkschaftssprecher. Dank des Drucks von außen wurde der
­Mindestlohn von 28 auf 50 € pro Monat angehoben. In den
Treuhandfonds für die Opfer der Katastrophe, der von Mode­
unternehmen aus dem Westen gespeist werden soll, seien
jedoch erst elf der angepeilten 29 Mio. € eingegangen. Viele
der damals verletzten Arbeiter haben noch keinen neuen Job,
weil sie traumatisiert sind oder zu schwer verletzt wurden.
Sanierung:
Neuer Boss für
Benetton
V
om Berater zum Boss: Der italienische Modekonzern Benetton
bekommt einen neuen Geschäftsführer. Mit 8. Mai übernimmt Marco
Airoldi, derzeit Senior Partner und Managing Director bei der italienischen Niederlassung der Boston Consulting Group, die Leitung des
­Familienunternehmens. Die Boston Consulting Group steht der BenettonFamilie bereits seit 20 Jahren beratend zur Seite. Im Vorjahr wurde eine
Neuaufstellung des Modekonzerns beschlossen, die die Aufspaltung in
drei unabhängige Einheiten – Handel, Produktion und Immobilien – vorsieht. Diesen Umbau soll Airoldi nun vorantreiben. Der erfahrene Berater
war in den 1990er-Jahren bereits einmal operativ für das BenettonImperium tätig, und zwar als General Manager der Autoraststättenkette
Autogrill. Bei Benetton folgt er auf Biagio Chiarolanza, der das Unter­
nehmen seit 2010 geleitet hat. Der Modekonzern hat laut übereinstimmenden Berichten in der italienischen Presse 2013 Umsatzeinbußen in
Höhe von rund 10 % auf rund 1,6 Mrd. € hinnehmen müssen. Verantwortlich dafür waren Ladenschließungen in Italien, der Rückzug aus
­einigen verlustbringenden Ländern sowie die Einstellung kleinerer
­Marken wie Playlife und Killer Loop. Das operative Ergebnis sei aufgrund
der Restrukturierungskosten mit minus 64 Mio. € negativ gewesen. Die
Konzentration auf die beiden Hauptmarken zeitigt auch Früchte. So wurde
am 15. April beim Mailänder Dom der erste Benetton-Flagship-Store mit
neuem Ladenkonzept (Bild) eröffnet. Und in Berlin wurde vor einigen
Wochen das neue Ladenkonzept von Sisley präsentiert.
4 TZ 09 2014
top
NEWS
Kastner & Öhler
startet OnlineShop
D
as steirische Handelsunternehmen
­Kastner & Öhler ist in den E-Commerce
eingestiegen. Vorerst 900 Artikel aus dem
Bereich Mode und 600 aus dem Sportsektor
finden sich auf den neuen Onlineshops
www.kastner-oehler.at und www.gigasport.at.
Das Angebot soll schnell erweitert werden.
Online-Verantwortlicher Gernot Ortoff freut
sich: »Nach einigen Herausforderungen ist es
uns in kurzer Zeit gelungen, ein Projekt mit
Zukunft umzusetzen.« Wichtig war Kastner &
Öhler vor allem die Verbindung von Online
und stationärem Handel, betont Vorstand
Martin Wäg. Wählt der Kunde die Option
»Click & Collect«, kann er sich die bestellten
Artikel in einer Filiale nach Wahl abholen und
spart sich die Versandkosten sowie die
Bezahlung übers Internet. Zudem kann der
Kunde auch recherchieren, ob Produkte aus
dem Onlineshop in »seiner« Filiale vorrätig
sind. Der Versand ist in elf Länder möglich.
Seine Kompetenz als Multilabel-Händler
streicht Kastner & Öhler besonders im
Bereich »Styles & Looks« heraus, wo Komplettlooks (samt Accessoires) unterschied­
licher Marken attraktiv präsentiert werden
und die Stücke einzeln oder komplett gekauft
werden können.
© Kastner & Öhler
STRENESSE
ist insolvent
B
© Strenesse
ereits im Februar konnte das
deutsche Modeunternehmen
Strenesse eine fällige Anleihe in der
Höhe von 12 Mio. € nicht zurückzah­
len und rang den Gläubigern gerade
noch eine Erstreckung der Fälligkeit
um drei Jahre ab. Nun musste das
Familienunternehmen ein Insolvenz­
verfahren in Eigenverwaltung bean­
tragen. Der Rechtsanwalt Michael
Pluta, der u. a. schon Insolvenz­
verwalter des Modellbahnbauers
Märklin war, wurde als Restruktu­
rierungsverantwortlicher (»Chief
Restructuring Officer«) neu in den
Vorstand berufen. »Wir wollen, dass
Strenesse schnellstmöglich wieder
profitabel wird«, so Pluta. Vom
Gericht wurde ein Sachwalter einge­
setzt. »Der operative Geschäfts­
betrieb wird uneingeschränkt fort­
geführt«, versichert Geschäftsführer Luca Strehle. Der heute
38-Jährige hatte vor zwei Jahren die Geschäftsführung des
schon damals arg kriselnden Unternehmens von seinem Vater
Gerd übernommen. Wenige Monate später verabschiedete sich
Stiefmutter Gabriele Strehle, die nach der privaten Trennung
von ihrem Mann Gerd nicht länger als Designerin im Haus
­bleiben wollte, das sie mit aufgebaut hatte. Lucas Schwester
Victoria ging ebenso, die von ihr designte Kollektion Strenesse
Blue wurde eingestellt. Diese Ausdünnung hinterließ arge
­Spuren. Wurde einst ein Umsatz von 100 Mio. € erzielt, werden
im laufenden Geschäftsjahr (per 31. Mai) gerade noch 44 Mio. €
erwartet – bei einem prognostizierten Verlust von 8 Mio. €.
Vorerst wurden 50 von 400 Mitarbeitern abgebaut.
Es gibt auch ermutigende Zeichen: Vor einem Jahr verpflich­
tete Strehle Natalie Acatrini als neue Kreativdirektorin, die
zuvor u. a. bei Jil Sander, Escada und Boss gearbeitet hatte.
Die neuen Kollektionen wurden positiv aufgenommen, in einer
Pressemitteilung ist von einer »erfreulichen Vororderentwick­
lung der Kollektion Herbst/Winter 2014« sowie einem »posi­
tiven Trend im eigenen Retail- und Wholesale-Geschäft« die
Rede. Doch um das Geschäft wieder so richtig anzukurbeln und
die drückenden Altlasten loszuwerden, braucht Strehle neue
Geldgeber – und diese wollen sich bis dato nicht einstellen.
Nun sucht das Unternehmen im Insolvenzverfahren seine
Chance: »Wir wollen den Weg der Restrukturierung fortsetzen
und das Unternehmen künftig so aufstellen, dass wir Wachs­
tumschancen nutzen und dabei sehr kostendiszipliniert arbeiten«,
so Luca Strehle. Die Eigenverwaltung ist im deutschen Recht ein
Instrument, das es Unternehmen in Schieflage ermöglichen soll,
aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu kommen.
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business news
Barutti neu im Outlet
Salzburg
Textilindustrie
freut sich über
Umsatzplus
D
ie 124 Unternehmen der österreichischen Textilindustrie haben 2013 ihren Gesamt­
umsatz um 3,5 % auf 2,4 Mrd. € gesteigert. Der Beschäftigtenstand ist mit 12.200
gleich geblieben, womit der Beschäftigtenrückgang der vergangenen Jahre gestoppt
werden konnte. Wie Wolfgang Zeyringer, Geschäftsführer des Fachverbands TBSL
(Textil, Bekleidung, Schuh, Leder) betont, konnte dieses gute Ergebnis trotz w
­ eiterhin
schwieriger Rahmenbedingungen in vielen Exportmärkten erzielt werden. »Mit krea­
tiven Produkten und Spitzenqualität ist es gelungen, gegenüber der K­ onkurrenz zu
punkten«, so Zeyringer.
Deutlich überdurchschnittlich entwickelte sich auch heuer wieder das Segment der
technischen Textilien. Hier stieg der Umsatz um 6 % auf 1,21 Mrd. €. Dieser Bereich
war freilich auch jener, der in den Krisenjahren am stärksten von den Nachfrageein­
brüchen betroffen war. »Die Erfolgsaussichten für die heimischen Hersteller von tech­
nischen Textilien sind angesichts der hohen Innovationskraft und der bestqualifizierten
Mitarbeiter auch für die nächsten Jahre sehr gut«, prognostiziert Zeyringer.
Die österreichische Textilindustrie hat bewegte Jahre hinter sich. Nach einer recht sta­
bilen Phase in den Jahren nach der Jahrtausendwende wurde sie voll von der globalen
Wirtschaftskrise getroffen. In den Jahren 2007 bis 2009 verlor die Branche mehr als ein
Viertel ihres Umsatzes. Ein Gutteil dieses Rückgangs konnte 2010 und 2011 wieder
wettgemacht werden – doch 2012 hagelte es abermals ein Umsatzminus von gut 3 %.
Verglichen mit dem Jahr 2006, also vor Ausbruch der Krise, wurden bis dato in Summe
15 % des Umsatzes eingebüßt. Auch hier zeigt sich der Sektor technische Textilien mit
nur minus 8 % deutlich stärker als der Industrieschnitt.
6 TZ 09 2014
ür Anfang Mai hat die Centerleitung des McArthurGlen
Designer Outlet Salzburg die Neueröffnung eines
Marken­stores von Barutti und Masterhand angekündigt.
Beide Herrenmodenlabels gehören zur in wirtschaftliche
Turbulenzen geratenen Peine-Gruppe mit Sitz in Wilhelms­
haven. Beruhigung brachte im Jänner die mehrheitliche
Übernahme durch die chinesische Shandong Ruyi Group, die
mit mehr als 20 Textilbetrieben (Spinnereien, Webereien,
Stoffveredelung) weltweit rund 40.000 Mitarbeiter beschäf­
tigt und 2013 einen Umsatz von über 5 Mrd. $ realisierte.
Anfang April wurden zwischen Peine-CEO Jan D. Leuze und
Qiu Yafu, Chairman der Shandong Ruyi Group, die Eckpunkte
der zukünftigen Zusammenarbeit verkündet, wie die Absi­
cherung der weiteren Unternehmensfinanzierung und die
Markteinführung von Barutti und Masterhand in Asien.
Ebenso dazu zählt eine Patronatserklärung für die derzeitigen
und zukünftigen Verbindlichkeiten des deutschen Herren­
modenproduzenten. »Mit dieser verbindlichen Erklärung
wollen wir das teilweise verlorene Vertrauen unserer Liefe­
ranten wieder herstellen und auch dem Markt gegenüber
ein klares Signal abgeben«, so Leuze. Die Peine-Gruppe sei
nach einer schwierigen Frühjahrssaison jetzt wieder »auf
Kurs«, arbeite intensiv an neuen Kollektionen, mit denen
verlorener Boden wieder gutgemacht werden soll. Und die,
so Leuze, »den Markt aufhorchen lassen werden«.
© Barutti
© Picturedesk
F
business news
+++NEUE MIETER IN WIEN
MITTE+++ Im Einkaufszentrum Wien Mitte –
The Mall, das dieser Tage seinen 1. Geburtstag
feiert, hat die Modemarke Comma einen neuen
Shop eröffnet. Im Herbst folgt die deutsche ModeKette Kult. Unterschrieben sind auch die Verträge
mit Huber Shop. Laut dem Betreiber Ekazent
haben seit der Volleröffnung vor genau einem Jahr 11,5 Mio. Personen das
Shoppingcenter besucht. Das entspricht 36.000 Personen täglich.
+++H&M VOR IKEA+++ H&M ist die wertvollste Retail-Marke Europas – zumindest laut der Studie »Best Retail Brands«, die das Beratungsinstitut
Interbrand nun zum vierten Mal veröffentlicht hat. Auf dem zweiten Platz folgt
mit Ikea ebenfalls ein schwedisches Unternehmen, den dritten Platz belegt
Zara. In die Wertung wurden die Geschäftszahlen und die Wirkung der Marken
auf die Kunden einbezogen. +++ABERCROMBIE AUF DER
SUCHE NACH WACHSTUM+++ Der US-Bekleidungskonzern
­Abercrombie & Fitch, der trotz fortgesetzter Expansion seit Jahren an Umsatz
verliert, will nun neue Geschäftsfelder erschließen. Nachdem die Neueröffnung
von Stores in Europa praktisch gestoppt wurde, setzt das Unternehmen nun auf
Outlets. Soeben wurde der erste deutsche Outlet-Store in Wolfsburg angekündigt, vier Outlets in anderen europäischen Ländern gibt es bereits. Außerdem
plant der Filialist über 100 Läden in China. +++AUS FÜR
VALISÈRE+++ Der Dessous-Riese Triumph stellt sein Label Valisère ein.
Wie die TextilWirtschaft berichtet, wird die Kollektion für Herbst/Winter 2014
die letzte sein. Man wolle sich auf die Marken mit dem größten Wachstums­
potenzial fokussieren, heißt es von Konzernseite. Neben der Hauptmarke
­Triumph gehören auch Sloggi und BeeDees zum Markenportfolio.
Fischapark:
Primark legt
auSSergewöhnliches
Tempo vor
© Primark
short
cuts
D
er irische Fashion-Diskonter Primark wächst und wächst. Im
­ersten Halbjahr (September 2013 bis Februar 2014) konnten die
Umsätze um 14 % auf 2,3 Mrd. Pfund (2,8 Mrd. €) gesteigert werden.
Flächenbereinigt betrug das Wachstum 4 %. Bereits im Vorjahr war
die Produktivität um 7 % gestiegen. In Österreich sei das Geschäft
»sehr stark« gewesen, heißt es im Zwischenbericht. Der operative
Gewinn wuchs um 26 % auf 298 Mio. Pfund, die operative Spanne
hat sich somit auf 13,1 % erhöht. Die Expansion geht indessen
­munter weiter: Im abgeschlossenen Halbjahr wurden 16 neue Filialen
eröffnet, darunter die ersten beiden Stores in Frankreich. Nachdem
sich Primark in den meisten wichtigen Ländern Europas erfolgreich
bewiesen hat, folgt nun der Schritt über den großen Teich: Nächstes
Jahr soll der erste Standort in den USA eröffnet werden.
Erste Erweiterung
ach dem Opening des EKZ Mariandl vor zwei Wochen wurde mit
29. April nunmehr das zweite Shoppingcenter in Niederösterreich
eröffnet, das von der SES gebaut und geführt wird: Bauteil eins des
erweiterten Fischaparks. »Der Fischapark war bereits bisher einer der
erfolgreichsten Standorte der SES-Gruppe, eines der produktivsten C­ enter
für die Händler und eines der beliebtesten Center aus Sicht der Kunden«,
betont Marcus Wild, Vorsitzender der Geschäftsführung der SES, der
Immobilien-Bau- und Development-Einheit der Spar-Gruppe. Eine aktuelle
Studie von Ecostra/Standort+Markt ergab, dass der Fischapark im Performance-Ranking aus Mietersicht unter den top zehn von 150 EKZ in Österreich platziert wurde. Bis dato gab es 47 Stores im Fischapark, der unweit
der Wiener Neustädter Innenstadt angesiedelt ist, nach dem Erweiterungsbau eins sind es 69 Shops, nach Fertigstellung des Bauteils zwei soll
die Geschäftszahl auf 100 anwachsen. Der zweite Abschnitt der Umbauphase soll im Spätherbst 2015 beendet sein. Die nunmehr 30.000 m2
­verpachtbarer Fläche steigen dann auf 42.800 m2 an. 98 % der Flächen
des Bauteils zwei sind ebenfalls schon verpachtet. In die erste Umbauphase steckte die SES 100 Mio. €. Nach nur 14 Monaten Umbauzeit bietet
das Center nun etliche Highlights, darunter den ersten Camp-David-Store
Österreichs sowie Shoppremieren vom deutschen DOB-Label Oui sowie
der französischen Kindermodenmarke Sergent Major. Ebenfalls einzigartig
ist das ­Kinderspielparadies »Planet Lollipop«, das mit exklusivem Design,
einem ausgeklügelten pädagogischen Konzept und jeder Menge (Hightech-)
Spielspaß für Kinder lockt. Stolz ist man im Fischapark auch auf das neue
Gastronomieangebot, das vor der Erweiterung zu kurz kam. Mit Spiga holt
© SES/Fischapark
N
man sich einen Fast-Casual-Food-Experten ins Haus, McDonald’s ist mit
einer Filiale vertreten und auch das asiatische Restaurant Oishii fügt sich
in die neu gestaltete Mall. Beeindruckende Akzente setzte das Team rund
um Architekt Hermann Eisenköck mit den sogenannten »Cones«, riesigen
Glaskegeln, die als Dach der Mall jede Menge Tageslicht ins Innere
­lassen. Herausragend ist ein Eichenstöckelparkettboden, der sich durch
das gesamte Obergeschoß zieht und, ebenso wie die Kalksteinfliesen im
Erdgeschoß, für eine wohnliche Atmosphäre sorgt. Auffallend auch der
großzügige Platz vor dem neuen Eingang sowie die imposante An- und
Abfahrrampe zu den Stellplätzen.
TZ 09 2014 7
musterseite
interview
Die Anatomie
der Magie
Kunst trifft Mode trifft Kristallsteine.
Designer Marios Schwab und
Swarovski kooperierten für die
Installation »Chiarascura«, die in
Wien und Innsbruck verzaubert.
Marios Schwab x Swarovski: Die Installationen des erfolgreichen Designers,
der österreichische Wurzeln hat, werden
in Wien und Innsbruck ausgestellt.
Wofür steht »Chiarascura«?
Für Licht und Schatten. Für hide and reveal. Ich will die Frau geheimnisvoll und
mysteriös darstellen. Es muss ja nicht immer alles offenkundig sein! Die Frau
zeigt sich hinter einem Vorhang, die Schatten von tanzenden Schleiern
­verführen – der Beobachter wird neugierig, will mehr von ihr wissen. Der
Begriff »Chiaroscuro« ist historisch in der barocken Malerei verankert. Diese
Hell-Dunkel-Malerei spielt mit Licht und Schattierung und wurde von Leonardo
da Vinci und Caravaggio etabliert. Sie spielen in ihren Gemälden mit einem
magischen Licht, das sich aus der Dunkelheit erhebt. Diese Lichteinstellungen
wurden auch im Film noir genutzt. Hitchcock war ein Meister dieser Kunstform – mit diesen typischen Hitchcock-Elementen spiele ich für die Instal­
lation. Außerdem passen mysteriöse Frauen doch hervorragend im morbid
­angehauchten Wien!
Sprechen wir genauer über die Inszenierung im Flagship-Store in
Wien. Die Szenen sind in einzelnen Kuben dargestellt. Wie kann
man sich diese »Bühnen« vorstellen?
Jeder Kubus ist unterschiedlich und spielt mit der grafischen Vielfalt von
ungeschliffenen und geschliffenen Diamanten. Ein nach außen hin unscheinbarer Stein kann eine wunderschöne Welt von Glanz offenbaren, wenn man
ihn aufbricht. Aus etwas Unwichtigem entpuppt sich etwas Wichtiges. Diese
Schönheit des Kaputten finde ich sehr spannend. Auf der »Bühne« habe ich
diese Idee mit antiken Skulpturen umgesetzt, die teilweise zerbrochen sind und
in ihrem Inneren Swarovski-Kristalle preisgeben. Dieses Symbol des Aufbrechens habe ich auch für ein Kleines Schwarzes interpretiert: Der Rückenteil
öffnet sich und bringt eine kristalline Welt zum Vorschein. Dieses Spiel mit der
Anatomie ist Teil der DNA von Marios Schwab. Körper und deren Betonung
dienen mir als Konzept, das der Anfangspunkt jeder Kollektion ist.
Es geht also um Verführung?
Es geht um eine Frau, die gerade deshalb verführt, weil man nicht ihre ganze
Geschichte kennt. Sie ist nicht zurückhaltend, aber sie ist eine sehr private
Person, kauft ihre Mode lieber in persönlichem Ambiente. Sie ist intellektuell
und will die Geschichte hinter ihrer Kleidung kennen. Dieses Kleine Schwarze
stammt aus der Herbst/Winter-2012-Kollektion, die inspiriert war von Marlene
Dietrich und ihren letzten Auftritten in London und L.A. Damals hat sie ihre
Kleider für die Auftritte selbst entworfen, indem sie den Aspekt von Körper und
Glanz wunderbar vereint hat.
8 TZ 09 2014
Alle bilder © Swarovski
interview
Ist dieser Glanz auch Teil der Marios-Schwab-DNA?
Unsere Kleider haben wir – mein Team und ich – schon immer mit SwarovskiKristallen bestickt. Mittlerweile sind diese Kleider zu einem Klassiker für die
Marke geworden. Ein Highlight in den Kuben sind auch die »tanzenden
­Necklines« – kunstvoll gestalteter Schmuck, der den Hals der Frau ziert.
Was hat es damit auf sich?
Diese Necklines, die auf Gipsbüsten drapiert und mit schwarzen Schleiern
dekoriert sind, rotieren an der Decke hängend. Dieser Kubus ist direkt gegenüber der Kaisergruft in Szene gesetzt und wurde inspiriert von Sisis schwarzem
Schleier und ihrer mysteriösen Persönlichkeit. Ich empfinde Sisi für meine
Arbeit und die Auseinandersetzung mit Intimität als sehr inspirierend!
Sie setzen nie aufs große Ganze, spielen lieber mit Details. Warum?
Ich halte es wie Auguste Rodin mit seinen Skulpturen. Er hat nie den ganzen
Marmorblock geschliffen, sondern nur einen Teil des Körpers betont wie eine
Hand oder den Rücken einer Frau. Der Rest des Marmors blieb unbearbeitet.
Auch bei »Chiarascura« hatte ich die Idee, immer nur einen Teil des Körpers
hervorzuheben.
Auch ein alter Holzaufzug spielt eine Rolle.
Ja, wobei er nur alt aussieht. Der Lift wurde extra für diese Installation mit
einer speziellen Verarbeitungstechnik in London hergestellt. In der Szene steigt
eine Frau aus dem Aufzug. Es wirkt, als würde sie direkt aus dem Schaufenster
auf die Straße treten und Teil der Stadt werden.
Und auch diese Frau trägt ein atemberaubendes Kleid!
Das Kleid, das sie trägt, ist Teil meiner »Yellow Wallpaper«-Kollektion
­gewesen. Die Kollektion war inspiriert von einer Novelle, die zu Beginn des
20. Jahrhunderts von einer Feministin geschrieben wurde. Insgesamt werden
in Wien sechs Kleider und drei Necklines gezeigt – eine Retrospektive meiner
Entwürfe, die ich gemeinsam mit Swarovski kreiert habe. Die Kleider werden
in Wien über Amicis verkauft. Wenn also einer Dame ein Kleid besonders gut
gefällt, gibt es die Möglichkeit – nachdem es ja eigentlich Archivteile sind –
das Modell »made to measure« an ihren Körper anzupassen.
Was war für Sie die größte Herausforderung bei der Erstellung der
Installation?
Das Arbeiten mit vielen verschiedenen Materialien und starkem Symbolismus!
Der Aufbau der Installation hat zwei Tage und eine Nacht gedauert, aber der
Prozess an sich hat vor Weihnachten 2013 schon seinen Lauf genommen. Ich
habe für die Idee mit dem Set Designer Gideon Ponte aus L.A. zusammen­
gearbeitet. Knapp zwei Monate hat die Abstimmung zwischen L.A., London und
Wien gedauert. Schließlich musste ich in der Zeit auch meine neue Kollektion
zur London Fashion Week präsentieren. Es hat mir sehr viel Freude bereitet,
diese schöne, magische Welt zu erschaffen!
Wie kam es denn überhaupt zur Idee?
Seit 2007 arbeite ich gemeinsam mit Swarovski für unsere Red-Carpet-Kleider.
Die Marke hat in London eine große Präsenz und Nadja Swarovski wird sehr für
ihren Einsatz für junge Designer geschätzt. Sie ist auch eine wichtige Unter­
stützerin von Marios Schwab. Carla Rumler, die Kreativdirektorin von Swarovski,
fragte mich schließlich, ob ich diese Kuben gestalten will. Diese Kooperation
war eine gute Gelegenheit, um Synergieeffekte zu nützen und den Kontakt
unseres Labels mit Österreich zu stärken. Marios Schwab könnte hier noch viel
bekannter sein!
Kunst, Schmuck, Mode – wie passt das alles zusammen?
Unsere Kundinnen sind Connaisseurs! Sie lieben präzise Schnitte, die Tradition
eines Produktes ebenso wie Innovation. Die drei Bereiche lassen sich durch das
Konzept der Schönheit vereinen. Erst durch das Konzept wird der Glanz nicht als
kitschig, sondern als intellektuell empfunden. Die Kristallsteine setzen Highlights in der Topografie des Körpers. Durch das bewusste Platzieren rücken neue
Blickwinkel in den Vordergrund.
Wie würden Sie Ihre Arbeit jemandem beschreiben, der noch nie
einen Ihrer Entwürfe gesehen hat?
Verführerisch, mit Tiefgang, Charakter und Substanz. Ich betrachte Geschichten
immer aus unterschiedlichen Blickwinkeln – auch meine Mode betrachte ich so.
Dann wird aus jedem Entwurf ein »timeless piece«. Meine Mode folgt keinem
Trend, sondern ist authentisch. Vorschriften, die einem sagen, wann was zu
tragen ist, halte ich sowieso für problematisch. Sie werden aus rein kommer­
zieller Absicht festgelegt – mit dem Ergebnis, dass nachher alles aussieht wie
geklont. Das ist doch ätzend!
Die Rhythmen der Mode werden immer schneller. Wie erleben Sie
dieses Phänomen?
Dieser Zyklus ist verrückt! Aber er ist heutzutage schon wieder normal
­geworden, schließlich bedient er einen kommerziellen Aspekt, den keiner –
auch ich nicht – vernachlässigen kann. Kreativität wird dadurch beeinflusst, die
Ideen müssen schneller kommen und man ist nicht mehr so frei wie in den
80er- und 90er-Jahren. Marios Schwab allerdings ist ein Nischenlabel, das sehr
konzeptionell geblieben ist.
Wie hat sich Ihre Arbeit im Lauf der Jahre verändert?
Ich bin flexibler geworden! Die Prioritäten haben sich verlagert, dennoch ist es
sehr wichtig, dass ich weiter träumen kann. Gerade deshalb liebe ich den konzeptionellen Zugang – und ich liebe das alte Handwerk. Diese Bescheidenheit,
ganz ohne Glamour, imponiert mir. Gerade in Wien gibt es noch einige Handwerksbetriebe. Ich finde, das muss von der Stadt unterstützt werden! Vermutlich
gibt es diese Betriebe ohne Support in zehn bis zwanzig Jahren nicht mehr. Auf
der anderen Seite sollten diese Firmen stärker in Kontakt mit Designern treten,
um Kooperationen zu verwirklichen. Aber leider tun sie das kaum.
Sie waren von 2009 bis 2011 auch Kreativdirektor des US-Labels
Halston. Dürfen wir in der Zukunft wieder ein solches Engagement
erwarten?
Es wird immer Kooperationen geben, aber ein konkretes externes Engagement
steht zurzeit nicht an. Allerdings habe ich jüngst eine eigene Unterwäschelinie
unter dem Namen Kallisti lanciert. Oft sind Dessous überdekoriert, ich aber finde
den funktionellen Aspekt spannender und setze daher auf feminine, reduzierte
Optiken. In London zählen wir mit unserer Abendmode zu den »leading labels« –
diesen USP wollen wir global ausweiten. Trotzdem wollen wir Nische bleiben,
weil wir an die Persönlichkeit des Produkts glauben und nicht wollen, dass sie
durch Massenproduktion verloren geht.
SA
TZ 09 2014 9
© GDS
musterseite
messen
Wer zeigt was?
Und wo?
Einfach ist es nicht, bei den
Messen den Überblick zu
bewahren. Deutschlands Szene
wird zur kommenden Saison
kräftig durcheinandergemischt.
10 TZ 09 2014
© PREMIUM/ laura Deschner
B
usiness as usual bei den lokalen Orderzentren, starke Bewegung in der Messeszene.
Zur Ordersaison Frühjahr/Sommer 2015 geht eine Reihe von Veranstaltern mit neuen
Locations, neuen Konzepten oder – gegen Vorabankündigungen – der Beibehaltung
bestehender Formate an den Start. Für Händler und Einkäufer ist es da nicht mehr ganz leicht,
den Überblick zu bewahren. Hier die wichtigsten Facts: Die Bread & Butter bleibt (vorerst) das,
was sie ist. Karl-Heinz Müller hatte ja noch während der Veranstaltung im Jänner die Idee, die
Messe für Endverbraucher zu öffnen, aufgegeben. Im virtuellen Kampf zwischen Berlin und
Düsseldorf haben sich die Premium-Macher nun für München entschieden. Die Premium
­verlässt Düsseldorf komplett und kooperiert mit dem Stoff-Erfolgsformat Munich Fabric Start.
DÜSSELDORF
30 JULY –
1 AUGUST 2014
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messen
© laura Deschner
Apropos Düsseldorf: Auch dort will man sich nicht geschlagen geben. Neben
den längst etablierten Showroom-Konzepten rund um Gerhard Webers
­Hallen 29 und 30 erhofft sich auch der Igedo-Ableger »The Gallery« wieder
mehr Zuspruch. Neben der »Botschaft« in der Cecilienallee und dem »Red
Carpet«-Bereich im Hotel Hilton wurden die sogenannten Hammer-Hallen im
Medienhafen angemietet, um Neuausstellern Platz zu bieten. Klar erhofft man
sich, vom Rückzug der Premium zu profitieren. Um auch KOB-Händler enger ans
Messegeschehen anzubinden, wird Philipp Kronen, Managing Partner der
Igedo Company, ab dem Sommertermin (25. bis 28. Juli) auch das KOB-Format
»The Little Gallery« integrieren. Kronen: »Mit einer Vergrößerung unserer
Homebase stärken wir den Standort Düsseldorf. Die erneute Suche nach einer
Location in Berlin kam für uns auch im Hinblick auf die Wettbewerbssituation
dort nicht mehr infrage.«
PREMIUM / MÜNCHEN
© Jennifer Fey
THE GALLERY / DÜSSELDORF
die Premium mit der Munich Fabric Start kooperieren. Die Premium Order
Munich wird im August drei Hallen im Münchner Modecenter MOC belegen
und künftig auch Stoffhersteller integrieren.
Mit diesem Schritt bündeln die etablierten Veranstalter ihre langjährigen
Erfahrungen erfolgreichen Messemanagements, um Synergien optimal zu
nutzen, Ressourcen effizient einzusetzen sowie die Strahlkraft Münchens über
die deutschen Grenzen hinaus nachhaltig zu stärken. Durch die Zusammen­
arbeit kreieren die Partner mit der Premium Order Munich ein Messeformat,
das die Belange der Textil- und Bekleidungsindustrie vereint. »Durch die
Partner­schaft rücken die Erfahrungen der Textil- und Bekleidungsbranche näher
zusammen. Wir können uns vorstellen, zukünftig ausgewählte Trends der
Stoffhersteller in das Angebot der Premium Order Munich zu integrieren, um
den notwendigen Know-how-Transfer im Markt zu fördern und neue Quellen
der Inspiration zu schaffen«, sagt Anita Tillmann, seit Kurzem Alleinchefin der
Premium. Auch in München ist man sicher, mit der Kooperation den richtigen
Schritt zu setzen: »Wir freuen uns, gemeinsam mit Anita Tillmann und ihrem
Team ein neuartiges Messeformat zu schaffen, das die Branche zu diesem
Zeitpunkt braucht und ehrlicherweise auch verdient. Wir wollen unsere Kompe­
tenzen von Textil und Mode an die Branche weitergeben und miteinander
verbinden. Dass dies an dem Standort möglich ist, an dem wir seit Jahren
erfolgreich arbeiten, ist nur ein weiterer Vorzug«, freut sich Wolfgang Klinder,
Chef der Munich Fabric Start. Mit der Kooperation erfolgt bereits in der
­kommenden Sommersaison der Umzug der Premium Order Munich in das MOC.
Neben professionellen Rahmenbedingungen bietet der Umzug vor allem
Wachstumsmöglichkeiten. So kann die Premium Order Munich der großen
Nachfrage nach Ausstellungsfläche am Standort München gerecht werden und
zukünftig flexibel auf die Anforderungen der Branche reagieren. Das MOC ist
Teil der Messe München GmbH und zudem seit vielen Jahren Veranstaltungsort für die internationale Stoffmesse Munich Fabric Start, die zweimal jährlich
auf diesen Flächen stattfindet. Das rund 40.000 m2 umfassende Messegelände
bietet mit Ausstellungsflächen auf mehreren Etagen die optimalen Rahmen­
bedingungen.
Die Premium Order Munich wird im kommenden Sommer (12. bis 15. August)
voraussichtlich drei Hallen des MOC bespielen. Eine der Hallen wird ausschließlich dem Schuh- und Accessoires-Bereich zur Verfügung gestellt, der
zum jetzigen Zeitpunkt bereits einen Anteil von ca. 40 % am Portfolio darstellt.
Langfristig ist das Ziel, die Münchner Premium inhaltlich und konzeptionell
auszubauen sowie den Showrooms separate Flächen zur Verfügung zu stellen.
Sebastian Klinder will die Kooperation langfristig sehen: »Unsere Vision ist
es, die Premium Order Munich gemeinsam mit der Premium weiterzuentwickeln und unser Know-how einzubringen, um das bereits erfolgreiche Messeformat auf hohem Niveau weiterzuentwickeln und eine neue Präsenz in einem
optimalen Rahmen des MOC zu schaffen. Dabei steht unser Service- und
Mehrwertgedanke für die Branche im Vordergrund.«
Premium: München neu, Düsseldorf aus: Die Premium konzentriert sich
künftig auf die Standorte Berlin und München. Die Premium Order Düsseldorf
wird es ab kommender Saison nicht mehr geben. Dafür soll in der Hauptstadt
die Leitmesse für Top-Fashion den Auftakt der Saison bilden und in München
die Premium Order Munich zum Abschluss der Orderrunde laufen. Dabei wird
12 TZ 09 2014
PREMIUM / MÜNCHEN
GDS rückt an die Mode ran: Lange Zeit hielt man an einem eigenständigen
Termin Anfang September fest, nun endlich rückt die deutsche Schuh-­
Leitmesse GDS näher an das Modebusiness ran. Am 30. Juli 2014 startet die
GDS in eine neue Ära, zumindest zeitlich: Mit deutlich vorgezogenem Termin
und einem neuen, einzigartigen Messekonzept präsentiert sich die GDS erstmals als »global destination for shoes & accessories«. Dafür stehen künftig die
drei Buchstaben GDS. Gleichzeitig hat das Logo ein Facelifting erhalten und
unterstreicht so auch optisch den Wandel.
Um während der Messe optimale Orientierung zu bieten, haben die drei
­Welten der GDS – »Highstreet«, »Pop Up« und »Studio« – als Subbrands
jeweils eine klare Farbgebung mit einer charakteristischen Bildsprache
­erhalten. Die dazugehörigen Collage-artigen Anzeigenmotive zeigen Fotos, die
erstmalig aktuelle All-over-Looks präsentieren. Gleichzeitig wird mit Mode­
skizzen gearbeitet, die noch einmal den starken Modebezug im gesamten
Auftritt und in der Ausrichtung der neuen GDS unterstreichen.
© Picturedesk
messen
PITTI UOMO / FLORENZ
Pitti rückt 2015 nach hinten: Erst für 2015 kann sich die florentiner HAKAMesse Pitti Uomo zu einem neuen Termin durchringen. Nach zähen Verhandlungen werden die Termine um rund eine Woche nach hinten verschoben, um
Überschneidungen mit anderen internationalen Großveranstaltungen zu
­vermeiden. Somit läuft die Pitti Uomo im kommenden Jahr vom 13. bis zum
16. Januar und die Milano Moda Uomo vom 17. bis zum 20. Januar. Die Pariser
Fashion Week wird dann vom 21. bis zum 25. Januar 2015 veranstaltet.
GDS / DÜSSELDORF
Bewegung in Berlin: Das Erfolgsformat Panorama zieht an den Funkturm,
die Sourcing-Messe White Label wechselt mit ihrer dritten Veranstaltung
zum dritten Mal ihren Standort. Im Sommer zieht die Beschaffungsplattform
vom Potsdamer Platz mit 200 Produzenten aus aller Welt ins Velodrom in
Berlin-Prenzlauer Berg. Die Big-Size-Messe Curvy is sexy erwartet in der
neuen Location Palazzo Italia an der prominenten Adresse Unter den Linden
mehr als 60 Labels und wird erstmals auch Beachwear und Dessous in
großen Größen zeigen.
CHILDREN`S FASHION COLOGNE / KÖLN
© laura Deschner
Kinder erfolgreich in Köln: Der Markt für Kindermode bleibt knochenhart,
umso überraschender ist, dass sich die Children’s Fashion Cologne (findet
von 10. bis 12. Juli zum dritten Mal statt) zu einem Erfolgsformat entwickeln
konnte. Die Fachmesse ist seit ihrer Premiere im Juli 2013 in allen Kenn­
zahlen deutlich gewachsen und zum größten Kindermode-Branchentreff
avanciert. Zuletzt nahmen 260 Brands teil und belegten immerhin eine
Bruttoausstellungsfläche von 13.000 m2. Erstmals vergibt die Messe nun
einen Förderpreis für Newcomer im Bereich Modedesign für Babys und
Kinder. Der »CFC YoungStars Award« richtet sich explizit an Nachwuchs­
modeschöpfer und ist damit der erste Förderpreis in Deutschland, der sich
speziell auf Kindermode konzentriert hat.
BPM
PREMIUM / MÜNCHEN
TZ 09 2014 13
musterseite
handel
Lynne Webber strahlt in Wien: Den
Wiener Laden von Marina Rinaldi
beschreibt sie als einen der schönsten
der insgesamt 300.
nicht die Größe
Gemeinsam mit dem Wiener Modehaus 4 Jahreszeiten
eröffnete Marina Rinaldi, das Big-Size-Label der Max-MaraGruppe, seinen ersten Laden in der Wiener Innenstadt.
L
ynne Webber ist Britin, mit einem Italiener verheiratet und seit
­zweieinhalb Jahren Managing Director von Marina Rinaldi. In Wien
war sie erst einmal, das ist 30 Jahre her, zur Eröffnung des Flagship in
der Habsburgergasse in der Wiener City kommt sie nur allzu gern. Seit
­Dezember 2013 betreiben die 4 Jahreszeiten den 100-m2-Laden, vom Start
weg wird das, wie Webber sagt, »einzige Premiumlabel für Big Sizes« gut
angenommen.
Frauen jenseits der 34/36-Wunschnorm, die ihre Formen, ihre Weiblichkeit
bewusst zeigen und modische Trends der internationalen Laufstege in ihren
Größen tragen wollen, fokussiert die Max-Mara-Tochter. Zuletzt mit einigen
Problemen. 2012 fuhr das Unternehmen bei 165 Mio. € Umsatz mehr als
18 Mio. € Verlust ein, seit 2013/14 geht es wieder langsam in Richtung
schwarze Null. Nein, sagt Webber in Wien, die Probleme am italienischen,
am wichtigsten, Markt, seien noch nicht gelöst, das Konsumklima anhaltend
schlecht. Mit 70 Läden ist Marina Rinaldi in der Heimat vertreten, dort, weiß
die sympathische Britin, kann man nicht mehr wachsen. »Italien hat sich am
Bekleidungsmarkt redimensioniert, zum Glück sorgen die vielen Touristen
dafür, dass wir die Umsätze halten.«
Also plant Webber die gezielte Expansion. In erster Linie nach Russland (nach
Italien der zweitwichtigste Markt), Deutschland, Frankreich, aber auch
­Belgien – und eben Österreich. Mit einem Shop im Steffl sei man seit vielen
Jahren »hochzufrieden« und auch im Multilabel sei man zufriedenstellend
vertreten, allerdings, sagt Webber: »Wachstum ist in all diesen Märkten
möglich, weil 50 % aller Frauen nach der offiziellen Definition übergewichtig
sind – und Frauen ab 50 grundsätzlich etwas runder werden.«
Womit viele Frauen aber nicht aufhören wollen, selbst wenn ihnen kleine
Größen verwehrt sind, ist das Tragen von Mode. »Es geht um Fashion, nicht
um die Größe. Die Marina-Rinaldi-Frau sieht nicht ein, warum sie auch bei
etwas runderen Formen auf die Trends auf den Laufstegen verzichten soll.«
Beim Design gebe es daher »keine Limits«: »Wir haben keine Angst vor
14 TZ 09 2014
­ rucken, vor körpernahen Kleidern oder transparenten Stoffen.« Eine
D
­»intensive Weiblichkeit« soll spüren, wer in einen der knapp über 300 MarinaRinaldi-Läden kommt. Jener in Wien besticht durch eine bühnenbildähnliche
Inszenierung. Grob verputzte Mauern, zum Teil Sichtbeton, ein historisch
interessantes Kreuzgewölbe und verspiegelte Wandschirme bilden den
­spannungsreichen Rahmen für insgesamt sieben Linien, die vom kosmo­
politischen Tages-Outfit und dem Cocktailkleid bis zu lässigen Strickteilen für
die Reise, einem sportiven Blue Label und einer umfassende BeachwearKollektion reichen. Auch »Red Carpet«-Teile wird man in Wien kaufen können,
in einem eher ungewöhnlichen Größenspiegel von 42 bis 54.
Größe und Topqualität, Größe und Premiumgedanke schließen einander
durchaus nicht aus, ist sich Webber sicher. Die DNA von Max Mara bedingungslos auch für kurvige Frauen umzusetzen, mit diesem Konzept will die
Chefin das Wachstum wieder vorantreiben. Dabei schaut man durchaus nicht
nur auf die Big-Size-Frau: »Oft sind es einfach sehr große Frauen, die in der
normalen Konfektion keine Bequemlichkeit finden. Manche große, durchaus
schlanke Frauen sagen zu uns: ›Endlich ein Blazer, bei dem mir die Ärmel nicht
viel zu kurz sind.‹«
Auch bei dem eher schwierigen Thema Hose zeigt man Herz für figürliche
Vielfalt: Elf verschiedene Styles werden angeboten, da, sagt Webber, müsse
doch wohl jede Frau eine passende Hose finden. Übrigens: Beim Design
­orientiert man sich stets an der kleinsten Größe – also 42 – und graduiert
dann nach oben. »Alles, was in 42 funktioniert, funktioniert auch größer. Es
stimmt ja nicht, dass sich eine Frau in Größe 48 unter weiten Hängerchen
verstecken muss.« Auch in Wien ist die 46 die am stärksten verkaufte Größe.
Dass die Wienerinnen gern Kurven zeigen, freut Webber – und den Franchise­
nehmer gleichermaßen. Als nächsten Schritt plant Webber, in den USA zu
expandieren: »Für unseren Ansatz schlichtweg ein Traummarkt.«
BPM
Alle Bilder © Rinaldi
Mode entscheidet,
industrie
Glück
© Fotolia / JMB
Familienministerin Sophie Karmasin
mit Gert Rücker, JMB Fashion Team
Z
wölfstundentage, Siebentagewochen. Immer wieder tödliche Arbeitsunfälle, Kinderarbeit, Giftskandale:
International hat die Textil- und
Bekleidungsindustrie den denkbar
schlechtesten Ruf. Doch auch in
den sogenannten Industriestaaten,
in denen es längst nur mehr eine
Rumpfindustrie gibt, gilt die Branche als unbeliebter Arbeitgeber.
Krisenanfällig, schlecht bezahlt, die Arbeit selbst ist bewegungsarm und
eintönig. Dass es auch anders geht, zeigt Gert Rücker in Rohr in der Südoststeiermark. Seine JMB Fashion Team GmbH, ein Spezialist für Kleinserien­
produktion und Kunden wie Tostmann, Frauenschuh, Susanne Spatt oder
M Chic, wurde nun sogar als frauen- und familienfreundlichster Betrieb der
Steiermark (Kategorie: Mittlere Unternehmen) ausgezeichnet. »Jede Firma
lebt von ihren engagierten Mitarbeiterinnen. Dazu muss auch das ­Unternehmen
einen Beitrag leisten«, erklärt Firmenchef Rücker seinen Zugang.
Der Großteil der rund 40 JMB-Mitarbeiterinnen sind Frauen mit Kindern im
schulpflichtigen Alter oder darunter. Familienfreundliche Arbeitsmodelle,
klar geregelte Zeitstrukturen und Teilzeitmodelle, die auf die Lebensumstände der Eltern abgestimmt sind, erleichtern die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf. Familienministerin Sophie Karmasin brachte zur Preisverleihung
als ehemalige Marktforscherin eine Umfrage mit, laut der für 81 % der
Österreicher flexible Arbeitszeiten wichtig oder sehr wichtig sind. »Daran
dürfen wir nicht vorbeiregieren«, so die Ministerin. Doch das ist nur einer
der vielen Punkte, die das Betriebsklima bei JMB positiv beeinflussen. Bei
privaten Schwierigkeiten oder Engpässen werden gemeinsam bestmögliche
Lösungen erarbeitet.
Ebenso wichtig sind gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit. So
übernehmen zum Beispiel ältere, erfahrenere Mitarbeiterinnen Paten­
schaften für jüngere. Karenzierten Beschäftigten wird der Wiedereinstieg
durch spezielle Mentoring-Programme erleichtert und Angestellten mit
Migrationshintergrund wird durch Schulungen während der Arbeitszeit bei
der Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse unter die Arme gegriffen. Damit
»Made in Austria« ist und
bleibt eine kleine Nische.
Der Konfektionär JMB
wurde nun als frauen- und
familienfreundlichster
Betrieb der Steiermark
ausgezeichnet.
kann
man
kaufen
die sitzende Tätigkeit nicht zu anstrengend wird, wird während der Arbeit
geturnt, auch physiotherapeutische Angebote gibt es. »Klar kostet das alles
Geld, aber in meinen Augen ist das kein Widerspruch, sondern die Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg«, so Rücker. »Nur die Rücksichtnahme
auf familiäre Belange gibt unseren Mitarbeiterinnen die Sicherheit, beim
richtigen Arbeitgeber zu arbeiten.« Dass sich dieser Zugang bezahlt macht,
zeigt sich u. a. an der sehr geringen Personalfluktuation im Unternehmen.
»Bei mir braucht sich auch niemand mit 50 plus bedroht fühlen – ich lebe ja
von guten, erfahrenen Mitarbeiterinnen.«
Politisches Anliegen. Dass JMB für diesen nachhaltigen Ansatz zur
Unternehmensführung auch branchenintern große Wertschätzung gezollt
wird, zeigte auch die Auszeichnung zum Bekleidungsindustrie-Unternehmen
des Jahres 2012. Rückers Bekenntnis zu »made in Austria« trägt dazu bei,
Arbeitsplätze vor Ort zu sichern, die Transportwege zu reduzieren und langfristig Know-how zu sichern: »Unsere Arbeit erfordert ein enormes Knowhow, das viel zu gering geschätzt wird. Es ist für die gesamte Industrie
wichtig, dass dieses Wissen im Land erhalten bleibt«, so der Firmenchef.
Mit den Preisen der internationalen Riesen kann Rücker klarerweise nicht
mithalten. Er richtet sich auch an eine andere Zielgruppe. »An Unternehmen,
die das Produkt und die Konsumenten ernst nehmen«, wie er es selbst
­formuliert. Generell werde dem Produkt Bekleidung und dem Prozess
­dahinter zu wenig Stellenwert beigemessen. »Bekleidung herzustellen ist
weltweit eine harte, aber notwendige Arbeit, die eine enorme manuelle
Fertigkeit verlangt. Von der Baumwollflocke, von der Schafwolle weg steckt
enorm viel Arbeit dahinter. Das muss alles jemand bezahlen. Wenn der
Konsument nicht dafür zahlen soll, wer trägt dann die Kosten?«, fragt sich
Rückert. »Jeder Einkauf ist eine politische Entscheidung. Wer dem billigsten
Preis nachjagt, rechtfertigt große Textilfabriken, denen das Wohlergehen
des Investors naturgemäß näher ist als das Glück der Mitarbeiterinnen.
Glück und Zufriedenheit kann man, ganz so wie das Leid, kaufen – bei jeder
Entscheidung im Modegeschäft.« Auf den errungenen Lorbeeren ausruhen
will sich Rücker freilich nicht. Er hat schon die nächsten Pläne in der Tasche.
So will er künftig u. a. regelmäßige Treffen zum Informationsaustausch für
Mitarbeiterinnen in Karenz abhalten. Auch eine psychologische Beratung in
Krisensituationen und zur Burn-out-Prävention ist angedacht. mf
TZ 09 2014 15
neue läden
Burberry, Schanghai. Seinen achten Store eröffnete das Label Burberry in
Schanghai als Teil des Kerry Centre. Von außen beeindruckt die interaktive
Fassade des Shops, der auf drei Ebenen die gesamte Markenwelt von Burberry
präsentiert. Drinnen erwarten die Kunden freistehende Treppen aus
­korinthischem Stein und edles Eichenfischgratparkett. Der Store bringt auch die
digitale Welt in den stationären Handel. Das geschieht über 40 Bildschirme und
130 Lautsprecher, die über den Laden verteilt sind und etwa die Liveübertragung
von weltweiten Events ermöglichen. Außerdem setzt man auf RFID-Technologie:
So aktivieren RFID-Chips in bestimmten Produkten multimediale Darstellungen
auf den Spiegeln. Neu ist auch der erste In-Store »Beauty Room« in China, in
dem die komplette Duft- und Make-up-Kollektion vorgestellt wird.
Brunello Cucinelli, Wien. Ganz frisch ist der Store von Brunello Cucinelli
in der Wiener Bognergasse. Wohlige Wohnzimmeratmosphäre empfängt
hier die Fans der italienischen Luxusmarke auf einer Fläche von 270 m2 und
zwei Ebenen. Die Möbel wurden aus gebleichter Steineiche gefertigt, der
Boden aus beigefarbenem Travertin-Kalkstein. Im Kontrast dazu stehen
große Tische aus Walnuss. Die Modelle der Damen- und Herren- sowie der
Accessoires- und Home-Kollektionen werden auf Schienen aus rostfreiem
Stahl präsentiert. Im ersten Stock, in der Men’s Area, lädt zudem eine Relaxund Barzone mit gemütlichen Sitzmöbeln zum Verweilen ein. Die großzügige
Schaufensterfront über beide Etagen lässt viel Tageslicht in den Laden und
unterstützt das wohnliche Ambiente.
BURBERRY, SCHANGHAI
Luxusliner
Von Wien über London bis Shanghai –
die Luxusliner unter den Stores setzen
nicht mehr auf Prunk und Protz, sondern
auf gemütliche Atmosphäre oder cleane
Coolness.
16 TZ 09 2014
neue läden
Boss, Hongkong. Mit gleich zwei neuen Stores ging Boss in Hongkong an den
Start – einer mit 585 m2 in der Canton Road, der andere mit gigantischen
1.031 m2 im »Central Building«. In beiden wurde das neue Store-Konzept umgesetzt, das auch schon in Schanghai, Paris und New York zu sehen ist. Hierbei
bestimmen schwarze Stahlgitter mit LED-Streifen und hochwertige Wand­
paneele das Bild und sorgen für modernes, cooles Ambiente. Schwarze Elemente
werden mit in Bronzetönen gefärbtem Glas kontrastiert, hochglänzende und
spiegelnde Oberflächen unterstreichen den cleanen Look. Das Highlight jedes
Stores ist das »objet de lumière«, eine moderne Interpretation eines luxuriösen
Leuchters, der gekonnt die verschiedenen Ebenen der Shops verbindet.
KARL LAGERFELD, LONDON
Karl Lagerfeld, London. Seinen ersten UK-Flagship-Store eröffnete das Label
Karl Lagerfeld mit dem Shop in der Londoner Regent Street. Auf 250 m2 werden
die Herren- und Damenkonfektion, die Accessoires-Kollektionen sowie limitierte
Editionen und Sonderobjekte angeboten. Dabei setzt man auf eine coole Optik
in Schwarz-Weiß- und Matt-Glanz-Kontrasten, Spiegel und Lichterwände. Im
Fokus steht außerdem die Verbindung von digitaler und stationärer Welt. Mit
integrierten iPad Minis können die Kunden die Lagerfeld-Onlinewelt durch­
stöbern oder eine Nachricht im Gästebuch hinterlassen. Die Umkleiden werden
zu Fotokabinen: Hier können sich die Kunden in ihren Outfits ablichten, die Bilder
bearbeiten und diese dann hochladen. Für die technische Entwicklung, Herstellung
und Montage ist die Vizona West GmbH aus Langenfeld verantwortlich.
BRUNELLO CUCINELLI, WIEN
BOSS, HONGKONG
TZ 09 2014 17
neue läden
Helligkeit mit subtilen Farbakzenten
war die Prämisse bei PoeSie 1895
von Mode Schauer.
Raum© raumbau architekten
gefühl
Meindl’s Flagshipstore in Kirchanschöring,
dessen Luxusableger in München sowie
Adelsberger’s Zeitlos-Laden in St. Johann
sind bisherige Modegeschäft-Projekte der
Raumbau Architekten. Das jüngste
Aushängeschild steht in Bad Ischl.
18 TZ 09 2014
R
obert Blaschke, Miteigentümer und kreativer Kopf von Raumbau
Architekten (Salzburg), freut sich: »Die Entwicklung besonderer
­Einkaufswelten außerhalb vorprogrammierter Standardeinrichtungen
wird immer wichtiger, um gegen das Internet als bequeme Einkaufsplattform
zu bestehen. Und sie macht enorm viel Spaß!« Ihm, dessen Kerngeschäft die
Projektbegleitung von Privatvillen bis zu Gewerbeobjekten ist, gelang eine
absolut sehenswerte Ladenbau-Referenz: 700 m² in einem Neubau an prominenter Ecklage (Auböckplatz/Schulgasse) umfasst das Ende März eröffnete
Damenmodengeschäft PoeSie 1895. Die Aufgabenstellung von Bauherrin
Angelika Schauer: Durch die historische und touristische Bedeutung von Bad
Ischl muss ein Laden entstehen, der sowohl urbanen als auch heimischen
Kundinnen gleichermaßen ein Einkaufserlebnis bieten kann, ohne Hemmschwellen zu erzeugen. Ausgangspunkt der Planung war die optimale Situierung und einladende Gestaltung der Treppe, da sich rund zwei Drittel der
Geschäftsfläche im Obergeschoß befinden. Breite Antrittsstufen, Verjüngung
nach oben, ein großzügiger Deckenausschnitt, italienische Leuchten im
»Wolken-­Design« und dazu drei Präsentationsnischen lassen den Aufgang
fast wie eine Skulptur wirken. Generell herrscht neutrale Helligkeit vor, um
dem Multilabel-Modesortiment nicht die Schau zu stehlen. Dazu tragen der
gestockte Marmorboden aus dem Oman und die Möblierung in weiß geöltem
Eichenholz bei. Alle Warenträger sind kein System »von der Stange«, sondern
individuell und handwerklich für Mode Schauer angefertigt. Großzügige Sitzgruppen und eine Kundinnenbar sorgen für eine Mischung aus WohnraumAmbiente und Hotellobby. Die Stoffbezüge dieser Möbel aus Belgien sind
sorgfältig ausgewählt – und sie waren Farbvorgabe für ein weiteres Highlight:
Um die dominante, riesige und überdies asymmetrische Deckenfläche aufzu­
lockern, wurden zehn kreisförmige Stellen künstlerisch gestaltet. Ein in Acryltechnik gefertigtes Bild des steirischen Malers J. K. Stromberger hat man
dazu fototechnisch maßstabsgerecht auf Leinen übertragen und auf die
­vorgesehenen Flächen aufgearbeitet. Bei genauerer Betrachtung sind drei
Männerakte und eine Schnecke als Hauptmotiv zu entdecken. Statische Notwendigkeit sind tragende Säulen, die Blaschke jedoch geschickt ins Raumkonzept integrierte: »Ein Credo von mir: Wenn ich Nachteile habe, muss ich sie
ins Positive w
­ andeln.« So nehmen die Säulenverkleidungen die Form von
Schneiderpuppen auf und dienen zusätzlich als Präsentationsfläche für Accessoires. Ein Zitat von Bekanntem stellen auch die Glasleuchten dar, die in ihrer
äußeren Form die Konturen historischer Kristallluster nachzeichnen. CD
© zechner
handel
Ein Markenorchester für die
Festspielstadt: Das multifunktionale Stadtquartier
„Seestadt Bregenz“ eröffnet
2016 inmitten der Landeshauptstadt Vorarlbergs mit
Handels-, Wohn- und Büroflächen. Entwickelt von
­Prisma und SES
(Bild unten) Nummer eins
im FlächenproduktivitätsRanking und beliebtester
Treffpunkt der Region:
­Europark Salzburg
Shoppingcenter
© christof lackner
im Zeitalter des digitalen Konsums
Marcus Wild, Geschäftsführer des Einkaufszentrenbetreibers SES, berichtet über die
neuesten Entwicklungen im Handel, den kompromisslosen Zwang zur Innovation und die
Emotion als Sieger im evolutionären Kampf des Handels um die Aufmerksamkeit des
Kunden.
W
ir befinden uns mitten in einer Revolution der Kommunikation.
Smartphone, Google, Twitter, Facebook, WhatsApp und Co.
beeinflussen unser Konsumverhalten so stark, dass im
Wirtschafts­kreislauf fast kein Stein auf dem anderen bleibt. Die Grenze
­zwischen institutionellem Händler und Industrie löst sich zunehmend auf.
Händler werden zu Produzenten und die Industrie sucht den direkten Weg zum
Konsumenten. Der klassische Händler, der »Industrie«-Waren einkauft und
diese unverändert zum Verkauf bringt (also die klassischen Funktionen eines
Händlers erfüllt, aber nicht mehr), ist in den letzten Jahren zunehmend aus
der Mode gekommen. Integrierte Konzepte, die in der Wertschöpfungskette
von der Produktidee bis zum Konsumenten alles in ihrer gestaltenden Hand
haben, haben sich oftmals durchgesetzt. Ein Beispiel dazu – von der Industrie­
seite – ist Apple. Bis zur Detailgestaltung seines Stores ist das Corporate
Design identitätsstiftend spürbar. Der stationäre Laden als Verkaufspunkt ist
für den Vertrieb emotionaler Produkte wie iPads, iPhones usw. der beste
Vertriebskanal. Ähnlich im Textilhandel: Wettbewerbsführende Konzepte wie
H&M, Primark und Inditex-Marken wie Zara, Bershka oder Massimo Dutti –
sie alle bestimmen vom Fertigungsprozess ihrer Textilien bis zum Ladendesign direkt die gesamte Wertschöpfungskette, fast ohne Relevanz oder
­Zwischenschaltung von Messen und Ähnlichem.
TZ 09 2014 19
handel
Die Liste an Beispielen lässt sich unendlich fortsetzen, man denke nur an den
Möbelhandel mit Ikea usw. Klar ist, dass die Vorwärts- und Rückwärts­integration
oft nur durch vertragliche Gestaltung dieses Prozesses sichergestellt werden
muss. Sei es der Vertrag mit indischen Lieferanten eines Textil-»Händlers« oder
ein Vertrag mit einem Apple-Premium-Reseller. Integrierte Konzepte sind auf
dem Vormarsch.
Monobrand-Stores auf der Überholspur. Im Luxussektor ist der MonobrandStore schon lange aus dem markenprägenden Flagship-Store hin zu einer
flächen­deckenden, filialisierten Brand Experience erweitert worden. Immer
mehr Marken vollziehen die gleiche Erfolgsanalogie, um ihr Konzept in der
richtigen Reihenfolge populär zu machen. Das heißt, einen Flagship-Store in
einer (oder mehreren) führenden Metropole mit herausragender, aber markenstimmiger Architektur zu etablieren und Filialen in den anderen Städten folgen
zu lassen. Beispiele gibt es in den meisten Branchen. Vergleichen wir beispielsweise nur die Anzahl von neu eröffneten Monobrand-Stores im Bereich Uhren
und Schmuck in europäischen Hauptstädten in den vergangenen zehn Jahren.
Die Produzenten haben sich mit wenigen Ausnahmen (z. B. Rolex) meist zu
Wettbewerbern klassischer Juweliere entwickelt. Oft sind es auch in Multibrand-Stores getestete Markenkonzepte, die dann in Monobrand-Stores umgesetzt werden, wie z. B. Mac, Kiehl’s und andere mehr in der Parfümeriebranche.
Sogar im Lebensmitteleinzelhandel – dem prädestinierten Multibrand-Store –
ist der Megatrend »the store is the message« vor allem im Eigenmarken-­
Branding spürbar. Die Dachmarke des Ladens findet ihre Selbstähnlichkeit in
zunehmend nach der Ladenmarke gestalteten Konzepten. Die Eigenmarken­
pyramide von Einstiegspreislagen im Discountpreissegment bis zum Premiumbereich, von der Biolinie bis zum vegetarischen Sondersortiment – alle im
Kernbereich der Brand stattfindenden Markenprozesse zeigen eine Line
­Extension des Ladenbrandings für die Sortimente. Trader Joe’s, die Aldi-Tochter
in den USA, hat hier Benchmarks vorzuweisen. Dabei ist auch ein sparsameres
Umgehen mit neuen Private Labels ohne Bezug zum Store-Branding spürbar. Die
Eigenmarken der Lebensmittelhändler haben eindeutig eine neue strategische
Zielsetzung: »The store is the message.«
Konsumentenverhalten und Omnichannel. Smartphone, Google, Facebook,
WhatsApp und Co. verändern unser Verhalten in revolutionärer Weise. Ganz
besonders relevant ist das für die Informationsgenerierung und für abgestimmtes Sozialverhalten (Likes). Diese Veränderung läuft mit enormer Geschwin­
digkeit und wird den stärksten evolutionären Druck auf den statio­nären Einzel­
handel mit sich bringen. Das Verstehen dieses »neuen« Konsumenten- und
Kommunikationsverhaltens ist Voraussetzung für die Konzeption eines jeglichen
Markenauftritts bis hin zum Erfolg von Internetshops. Die Kategorien »Vertrauen« und »Emotionalität« sind meist Wettbewerbsvorteile des stationären
Einzelhandels. Daher sind bekannte Einzelhandelsmarken oft auch im virtuellen
Verkauf führend (z. B. H&M, Esprit), auch weil diese Monobrands keine
­Preiskämpfe und andere Irritationen ihrer Markenprodukte im Internet erleiden.
Ihr Auftritt kann sich in die Omnichannel-Strategie authentisch einfügen. Der
Laden ist eine logische Fortsetzung des kommunikativen Auftritts. Je authen­
tischer und ganzheitlicher, umso effektiver und synergetischer. Der stationäre
Laden bleibt der »echte« Laden, mit den stärksten Persönlichkeitsmerkmalen
einer Marke.
Multibrand-Stores und der Zugang zur Innovation. Nach all diesen
­Beispielen stellt sich die Frage, wie die Zukunft von Multibrand-Stores aussieht.
Die Nachteile liegen offen da: Erstens etablieren die umsatz- bzw. sortimentsstärksten Marken eigene Stores. Lange Aufbauarbeit an Stammkunden geht
erdrutschartig verloren. Zweitens ist der Auftritt im Internet, besonders in der
Dimension des Preismarketings von Markenartikeln, eine eindimensionale,
20 TZ 09 2014
schwer zu verteidigende Position. Die Anzahl der Multibrand-Stores ist signi­
fikant zurückgegangen, der Strukturwandel hat auch vor ganz Großen nicht halt
gemacht. Eines der jüngsten Beispiele ist das Modehaus der Familie Eickhoff
an der Düsseldorfer Kö. Zitat Albert Eickhoff: »Das Geschäftsmodell des mittelständischen Multibrand-Stores ist vom Aussterben bedroht.« Allerdings können
Multibrand-Stores sehr wohl im Wettbewerb bestehen; Innovation in Sortiment
und Dienstleistung sind hier die Erfolgsfaktoren! Kein anderes Konzept kann
neue Marken so schnell etablieren oder auf Umsatzanteilsverschiebungen mit
Flächenveränderungen reagieren. Dies gilt insbesondere für die Textilhandelsbranche. Breuninger ist hier ein exzellentes Beispiel der Innovationsfähigkeit.
Mitunter schaffen es Innovationen nicht, als eigene Produktbrands in den Markt
zu kommen und werden schon am Start von großen Marken als Ideen aufgekauft
und in deren Consumer-Brands integriert. So ist es im Elektronikkonsumgüterbereich schon aufgrund der Markteintrittsbarrieren sehr schwer möglich, dass
neue, unabhängige Brands den Weg zum POS schaffen. Und doch gelingen
Launches in neuen Produktbereichen und Kategorien oft in Innovationswellen –
vom Smartphone bis zum Flachbildschirm. Nur Multibrand-Stores können diese
so rasch zur Umsetzung bringen. Daher ist Innovation zum Konsumenten die
Kernkompetenz der Multimarkengeschäfte.
Auswirkung auf Shoppingcenter. Es bestätigt sich, dass die stationären
Geschäfte die größte Relevanz für die emotionale Markenbildung besitzen. So
ist festzustellen, dass immer mehr Marken eine »stationäre Heimat« suchen.
Vom Red-Bull-Store bis zum Nivea-Outlet, vom angekündigten Amazon-Store
bis hin zur Microsoft-Filiale: Die Anzahl der unterschiedlichen Einzelhandels­
läden nimmt stark zu. Die Bandbreite des Zwecks eines Stores ebenso: Vom
Mythos zum Fanshop, vom Flagship zur Verkaufsmaschine – alle Varianten sind
möglich.
Andererseits wandern in manchen Branchen und Kategorien mehr und mehr
Umsätze ins Internet. Der Schluss liegt nahe, dass es mehr Marken bei einer
geringeren notwendigen Anzahl von Outlets je Marke geben wird. Tendenziell
rechnen wir damit, dass die Anzahl der Shops in den Centern auf gleicher Fläche
steigt, bedingt mitunter durch das Ausscheiden überdimensionierter Multibrand-Stores, doch rechnen wir auch damit, dass die Durchschnittsgröße
­kleinerer und mittlerer Geschäfte eher etwas ansteigen wird. Denn der größte
Vorteil des stationären Einzelhandels ist es, Kaufgefühle unmittelbar zu wecken
und den Kaufwunsch des Kunden sofort zu erfüllen.
Jetzt geht es beim Wettbewerb der Shoppingcenter darum, der richtige Standort für Handelskonzepte zu sein, um im stattfindenden Selektionsprozess der
Center die besten Marken anbieten zu können. Sowohl urbane Aufenthalts­
qualität, durch Tageslicht, Architektur und Qualitätsgastronomie definiert, aber
auch der bestehende oder garantierte Mietermix sind entscheidende Wett­
bewerbsfaktoren. Thematisierungen und die kommunikative Verschmelzung mit
der Region sind ebenso Voraussetzung für den Erfolg, wie die menschliche
Dimension des persönlichen Kontakts am Verkaufspunkt. MARCUS WILD
Marcus Wild …
… ist CEO von SES Spar European Shopping Centers, der
Immobilien- und Shoppingcenter-Gesellschaft der Spar
Österreich. SES betreibt 26 Shoppingcenter in fünf Ländern.
Wild besitzt langjährige Handels- und Immobilienerfahrung:
Er startete bei Metro (D) und trat 1994 in die Spar Österreich ein, wo er u. a. über neun Jahre Chef der Hypermarkt-Kette Interspar war. 2009 bis 2012 war Wild Chairman des European Advisory Boards des ICSC (International
Council of Shopping Centers), seit 2013 ist er Vice President
des ICSC in New York.
© HILTL
haka
Nachschub bei
Hose & Hemd
Trend on Stock, Flash, Seasonal, Stock
Market, NOS-Depot – viele Namen für ein
Service: die richtige Ware zum richtigen
Zeitpunkt!
V
ororder ist schön und gut, zu einer Partnerschaft zwischen Händler
und Lieferanten gehört freilich auch das Service einer Warenversor­
gung in der laufenden Saison. Absortierlager in den Modecentern
sind zur Seltenheit geworden, dafür finden aufwändig produzierte Saison­
artikel- und NOS-Broschüren (teils sogar mit Griffmuster) immer mehr Verbrei­
tung. Vertreter, Außendienst, Serviceteams und Internet tun ein Übriges.
bereits ab einer Bundweite 30 prompt lieferbar. Die Farben Cobalt, Mare, Kitt,
Havanna, Forest und Meadow Green versprechen eine interessante Sorti­
mentsauffrischung. Als Bestseller im NOS-Programm F/S 2014 zeichnet sich
der Light Weight Denim in der schmalen Modern-Fit-Erfolgspassform »Arne«
ab. Zum Leichtgewicht und der zeitgemäßen Schnittführung gesellt sich die
authentische Waschung in einem mittleren und einem helleren Blauton.
Alberto: Light Denims und Smoke Colours. »Seasonal« nennt Alberto sein
Programm, das insgesamt 50 Artikel umfasst und ab Lager in unterschied­
lichen Fits verfügbar ist. Zu den aktuell besonders nachgefragten Key Pieces
zählen Light Denims in gewaschenen, stumpfen Bleu-Tönen oder stark
gebleichte Modelle – immer in schlanken Silhouetten umgesetzt. Die
­maskuline Aussage wird durch die puristische Anmutung noch verstärkt, denn
Dekor gibt es bei diesen Hosen kaum: Nieten, Garne und Stitchings sowie das
Labeling halten sich optisch zurück. Als weiteres vielversprechendes Thema
sehen die Hosenmacher aus Mönchengladbach Compact Cotton mit Schliff
auf der rechten Warenseite, wodurch die sommerlich leichte Hose einen
besonders weichen Griff bekommt. Smoke Colours von Rauchblau bis zu
­nebeligem Beige dominieren die Farbpalette.
Club of Comfort: Funktion steht hoch im Kurs. Das Promptservice unter
dem Namen »Stock Market« (übersichtlich aufbereitet in einem Booklet samt
Originalmustern) bietet den Handelskunden topaktuelle Themen und bewährte
Bestseller zur Deckung des kurzfristigen Saisonbedarfs. Wie Hosen im funk­
tionellen Hightech-Gewebe mit klimaregulierendem CoolMax, die in struktu­
rierter Baumwolle und naturnaher Farbigkeit oder als Blue Denim zu haben
sind. Oder hochwertige Pima-Baumwolle mit Coldblack-Ausrüstung, die vor
UV-Strahlung schützt und dafür sorgt, dass sich eine dunkle Hose in der Sonne
genauso angenehm trägt wie eine helle. Sie ist als Flat Front in Marine,
Schwarz und Kitt oder als Five Pocket in Rot, Kitt sowie in Apfel- und Flaschen­
grün lieferbar. Neben weiteren Erfolgsartikeln hält Club of Comfort ab Lager
genarbte Echtleder-Stretch-Gürtel in Schwarz, Braun und Cognac zur
­Abrundung bereit.
Mac: Bermudas im Flash-Programm. Cargo oder Chino? Beides kann
Hosenspezialist Mac aktuell bieten. Das Cargo-Modell »Tommy« (in InchGrößen von 31 bis 42) setzt auf kernigen Gabardine und die Farben Mare,
Organic Terra und Forest. Kompakter, leichter Gabardine zeichnet »Lenny« im
Chino-Schnitt aus. Die Bermuda hat ebenfalls eine Länge von elf Inch und ist
Hoal: Figurschmeichler und Problemlöser. Auch der Hosenlieferant aus
Redwitz setzt auf Funktion bei seinem NOS- und Saisondepot. Geschäfts­
führer Martin Schöb hebt zwei Chino-Longseller besonders hervor. So punktet
das Modell »Jan« mit superfeinem Pima-Gabardine und ebenfalls der Cold­
TZ 09 2014 21
© Club of Comfort
haka
black-Technologie aus dem Hause Schoeller. Das Komfortmodell »Monaco«
ist dagegen im etablierten Artikel »Eminente« aufgelegt: dauerhaft bügelfrei,
schmutzabweisend und extrem farbecht – das alles bei einem sommerlich
soften Griff. Zusätzlich ist diese Qualität ganzjährig in Schwarz und Camel
im Tiefbund-Spezialschnitt »Supercorpus« (Konfektionsgrößen 26 bis 36)
verfügbar.
Hiltl: Technologieträger. Eine absolute Marktinnovation – inklusive Lager­
unterstützung – stellt Hiltl mit »Ice Cotton« vor. Der ökologisch unbedenkliche
Oberstoff mit natürlichem Seidenglanz zeichnet sich durch seine kühlende
Wirkung bei Hautkontakt aus. Das Geheimnis liegt in der besonderen Struktur
der Schweizer Garne aus dem Hause Spoerry 1866 begründet. Ein zweites
Highlight, für das ebenso Marketingunterstützung mittels Mailing und
­Thekenaufsteller bereitsteht, ist die »Superior Supima Cotton«. Diese Five
Pocket der Sonderklasse setzt sich zu 96 % aus besonders langstapeliger,
handverlesener Supima-Baumwolle und zu 4 % aus Elasthan zusammen –
zusätzlich verfeinert durch eine Spezialveredelung für besondere Trageeigenschaften, Pflegeleichtigkeit und verbesserte Formstabilität. Weitere Lager­
artikel für österreichische Einzelhandelspartner sind »Supima Cotton« (in
13 Farben erhältlich), »Light Vintage Denim« (7,5 Unzen Stoffgewicht für
cooles Trageempfinden, TW400-Garntechnologie für hohes Rücksprungvermögen) und »Super Stretch Chino« (im Slim Fit und mit 30 % mehr Elastizität
als übliche Stretchqualitäten).
Atelier Gardeur: Ultralight. Zwei besondere Leichtgewichte hält der deutsche Hosenspezialist bereit. Die elastische Variante der »Ultralight Cotton«
ist eine Mischung aus sehr feiner Baumwolle mit japanischer PolyesterMikrofaser. Der Mix wiegt nur 200 Gramm pro laufenden Meter und ist
atmungsaktiv. Die formstabile Ausführung wird aus einem speziellen extrafeinen Garn – dem gleichen Material wie eine Angelschnur – hergestellt, das
besondere Reißfestigkeit verspricht und der Hose zusätzlich Stand verleiht. In
Verbindung mit Pima Cotton ist der Stoff besonders weich und wiegt nur
170 Gramm. Beide Varianten sind als Flat Front im Modern-Fit-Modell »Benny«
in Beige, Sand sowie Hell- und Mittelgrau erhältlich.
Pure: Stimmung im Hemdenstapel. Als Eyecatcher für den Verkaufstisch
sieht das Hemdenlabel Pure seine exzellent ausgearbeitete »Blue Story« für
den Liefertermin Juni. Feine Kontrasteffekte und vielfältige Kragenvarianten
(wie kleiner Doppelkragen, geteilter, zweifarbiger Kragen mit AMF-Stitching,
geteilter Oberkragen mit Kontrastband oder kleiner Kentkragen) schmücken
die sieben innovativen Artikel im knackigen Slim oder modernen Fashion Fit.
Seit Anfang Mai kann der Handel auch wieder neue NOS-Artikel für den
Liefertermin 1. August vorordern. Das geschmückte Hemd ist dabei nicht
wegzudenken, der Doppelkragen – Bestseller aus der Vorordersaison – ist
neben Hai, Kent und Button-down ein Fixstarter. Bei Grundstockeinteilung bis
31. Juni bietet der Tirschenreuther Hemdenspezialist eine spezielle Vororderpreisliste, die eine bessere Kalkulation ermöglicht und deren Preise dann auch
bei allen Nachbestellungen gelten.
Armas: Druck und Leinen sind Renner. Ara
Kücüksivazliyan, Chef des Hemden- und PoloLabels Armas mit Promptabhollager im Modecenter Wien, erzählt aus dem Nähkästchen:
»Während große Karos sich als schwach erweisen, werden insbesondere Multicolor-Streifen
und Druckhemden sehr gut abgemustert.
Erstaunlich erfolgreich ist nach wie vor der
­Doppelkragen. Und völlig überrascht bin ich von
Leinen, momentan der Hit!« Letztere Hemden
zeichnen sich durch Langarm, 18 lagernde F­ arben,
tonigen Ausputz, Button-down und einem inte­
ressanten EK von 22,90 € aus. »Mischmasch­polos
gehen nicht mehr wie früher« – diese Diktion
meint Mix and Match in Form von Schriftzügen,
Patches und Badges. Auf null abverkauft sind
hingegen die doppelt mercerisierten FeinpiquéPolos mit dezenten Streifen am Ärmelbündchen
und k­ leinem Logo auf der Brust. Doch der von
allen »Herr Ara« genannte Unternehmer ­beruhigt:
»Nachschub aus meiner türkischen Produktion ist
hier ebenso unterwegs wie bei interessanten
Druckhemden von minimal dessiniert in BlauWeiß bis hin zu plakativ und bunt.« CD
© MAC
Jupiter: SSV-Kalkulationsprogramm. Auf ähnliche Anreize setzt Jupiter
Shirt: Ab 40 Teilen Grundorder gibt es im bereits erhältlichen NOS-LangarmH/W-2014-Programm ebenfalls Kalkulationsvorteile. Vorgestellt werden die
Artikel außer vom Vertriebsteam auch in einer druckfrischen »Never out of
Stock«-Broschüre, Erstauslieferung ist der 8. August. Die Seasonal-Artikel in
Fil à Fil, Twill und Two-Ply-Qualitäten werden im Regular Fit sogar bis Halsweite 50 offeriert. Eine schnelle Entscheidung fordert ein kurzfristiges SSVKalkulationsprogramm: Modische Multicolor-Karos im trendigen Short Style
sind für 13,95 € ab Lager lieferbar, Aufträge nimmt der Außendienst oder das
Serviceteam entgegen.
Hatico: Trend on Stock. Das Hatico-Kreativteam reagiert prompt auf Trends und entwickelt
und produziert kurzfristig modische Hemden für
sofort. Aktuell gibt’s als TOS-Artikel (Trend on
Stock) Fil-à-Fil-Modelle in kräftigen Tönen mit
farblich abgestimmten Multicolor-Besätzen in
Kragen, Manschette und Untertrittsleiste.
Weiters wurden fürs perfekte »Summer
­Feeling« drei Artikel in Halbarm entworfen:
Geschmückt mit dezenten Details, rücken
nunmehr tonige Elemente in den Fokus. Seit
Mai ist das neue NOS-Lagerprogramm für
H/W am Markt. Mit elf Bügelfrei-Artikeln
in hochwertigen Qualitäten (wie Twill-TwoPly und Piqué-Two-Ply), feinen Details und
Doppelkragen als Ergänzung der Range wird
das Angebot selbst im Regular Fit modisch
interpretiert.
22 TZ 09 2014
haka
Rote Schuhe, gelbe Schachteln
Unzertrennbar miteinander verbunden: Ignatious
Joseph und seine Hemdenkollektion. Leidenschaft
fürs Geschäft und gekonnte Selbstdarstellung
N
ein, ein »gelernter« Hemdendesigner sei er nicht. Ignatious Joseph,
der vor 61 Jahren in Sri Lanka geboren wurde, bezeichnet sich selbst
als Autodidakt und One-Man-Show. Andere sehen in ihm den
­Inbegriff des Dandys – auf Europas Modemessen zählt er wohl zu den meistfotografierten Persönlichkeiten. Sein Markenzeichen: rote Schuhe – bevorzugt
aus Wien, im Hause Bálint nach Maß gefertigt. Dazu gerne ein handgenähtes
blaues Jackett und eine graue Hose: Extrem schmal und extrem kurz, damit
man die Strümpfe jenseits der Norm sieht. Die sind mal speziell auf das Rot
der Double Monks, Full- oder Halfbrogues abgestimmt oder stehen im Kontrast dazu. Im Winter zum Beispiel gerne in strahlendem Goldgelb. »Ich stamme
aus einem sonnigen Land und will den grauen europäischen Tagen etwas
Glanz geben«, sagt Mr. Joseph, der sich auch ein Kind des Commonwealth
nennt, seit Jugendtagen Kricket spielt und den Tee selbstverständlich mit
Milch trinkt. »Mein Erfolg beruht auf einer Mischung aus asiatischer
­Gelassenheit und deutscher Disziplin«, umschreibt der Wahl-Düsseldorfer
seine Philosophie. Sein Herz freilich schlägt für Italien. Nicht nur wegen der
Sonne, sondern auch wegen der dortigen Hemdenmacherkunst.
Passion fürs Herrenhemd.
Nach Europa, genau genommen
in die Schweiz, verschlug ihn
das Studium der Betriebswirtschaft. Dann war er knapp ein
Vierteljahrhundert in der Luxushotelbranche international tätig – mehr Beruf als Berufung. Denn Traum und
Passion waren Hemden, ein Business, mit dem er sich vor 14 Jahren selbstständig machte. »Jeder hat die Chance«, ist Ignatious Joseph überzeugt, »aber viele
haben keine Leidenschaft.« Damals wurden die Hemden sehr weit, sehr konservativ getragen. Selbst von einer durchtrainierten Stilikone namens James Bond.
Napoli gegen Savile Row hieß das Match – auf der einen Seite außerhalb Italiens untragbare Schnitte, auf der anderen eine der Bekleidungsetikette ergebene Steifheit. Mr. Joseph verstand sich etwas blauäugig als Mittler zwischen
den Welten: »Kein Mensch hatte gewagt, einem fröhlich-bunten Streifen eine
klassische ­Handschrift zu geben. Und über die traditionell neapolitanische
Machart des ungeklebten Kragens traute sich auch niemand drüber – außer
mir.« Etliche Abfuhren holte sich der Jungunternehmer bei den Händlern, der
Weg war steinig. Heute ist er stolz, in der Premiumhemdennische mit seiner
Marke Ign. Joseph einen Platz gefunden zu haben, gleich neben den großen
italienischen Namen wie Lorenzini, Luigi Borrelli, Finamore, Barba oder Kiton.
Die aktuelle Kundenliste liest sich wie das Who’s who der weltweit besten
Herrenausstatter: Degand in Brüssel, Rail in Brescia, Möller & Möller in Hannover, Hans Allde in Stockholm, Avedis 354 in Paris, Lansmere in Seoul, H. Herzfeld
in New York, 312 Couture in Johannesburg und viele weitere mehr. Für Österreich weist die Homepage Einwaller, Reyer, Seeberger und Helmut Eder als
Kunden aus, dazu hat sich nun auch Paul Vienna gesellt. Dessen Shopmanager
und Einkäufer Roland Jochinger präsentiert Ign. Joseph die erste Saison und ist
mit dem Start rundum zufrieden: »Korrekt, aber lässig, dazu modern-klassische
Stoffe, ein hoher Perlmuttknopf und der nach alter Hemdentradition nicht verklebte Kragen, was unübertroffenen Tragekomfort verspricht.« Und was Beratung und Verständnis bedarf, so sollte man ihn nur auf links gedreht bügeln und
sich am einen oder anderen Fältchen nicht stören.
© IGNATIOUS JOSEPH
Klassik, neu interpretiert. Orderbar ist Ign. Joseph in drei Rumpfweiten,
Halsweiten von 37 bis 50 und zu VK-Preislagen von 189 bis 239 €. Typisches
Erkennungsmerkmal – sozusagen Signature Look – sind die sonnengelben
Kartons, in denen jedes Hemd einzeln verpackt ausgeliefert wird. Zur ­Abrundung
erhältlich: Krawatten aus Como, Manschettenknöpfe aus Florenz und ein Spezialshampoo zur Vorbehandlung der »Problemstellen« Kragen und Manschette.
Die Hemden selbst werden in Norditalien produziert. Was für die Nähstuben
gilt, gilt auch für die Stofflieferanten: ausschließlich kleine Unternehmen in
Familienbesitz.. Aktuell rührte er mit einer Special Edition zur James-BondPremiere die Werbetrommel. Die Location: Harrods London. Das Hemd: zeitgemäß a­ ntailliert, eben eines Helden würdig. Und Mr. Joseph grübelt intensiv
­darüber nach, was der Nachwuchs wirklich will. Der Gentleman in den roten
Schuhen ist überzeugt: »Ein modernes Hemd, so klassisch und so stilvoll wie
eine Neuinterpretation von Clark Gable und Fred Astaire.« CD
TZ 09 2014 23
haka
»Vom
Rock ’n’ Roll geprägt«
Only & Sons ist die neueste Brand unter
dem Dach der däni­schen BestsellerGruppe. Country Manager Alexander
Korosec im Interview.
© ONLY&SONS
Wie steht’s um die Preispositionierung?
Wir verstehen Only & Sons als eine marktgetriebene Fast Fashion Brand für
Männer, die hohe Qualität, gut gemachtes Design samt starken Finishings und
erschwingliche Preise zusammenführt. Konkret liegt unsere VK-Preisrange bei
Jeans zwischen 49,95 € und 79,95 €, bei Jackets zwischen 49,95 € und 99,95 €,
bei Hemden, Sweats und Strick zwischen 24,95 € und 59,95 €.
Braucht unser Land ein neues Männermodenlabel?
Durch den Launch der Marke Only & Sons am österreichischen Markt hat sich
eine neue Chance ergeben, mehr Marktanteile zu gewinnen. Freilich ohne dass
sich die Bestseller-Brands innerhalb unseres Portfolios dafür kannibalisieren.
Die erfolgreiche Koexistenz unserer Damenmarken zeigt uns, dass dies auch im
Herrenbereich funktionieren kann. Überdies ist hier die Konkurrenzsituation
nicht so groß, weshalb eine trendige Männermodenkollektion mit gutem PreisLeistungs-Verhältnis durchaus das Potenzial hat, am Markt zu reüssieren.
Welche Produkt-Highlights haben sich in der allerersten Vororderrunde herausgestellt?
Die erste Auslieferung wird ab Juli im Handel erhältlich sein. In der georderten
Kollektion zeigt Only & Sons aussagekräftige Styles, insbesondere Jeans im
Slim Fit, PU-beschichtete Jacken im Leder-Look und coole T-Shirts mit Prints.
Auch klassische Strickteile und modische Wintermäntel wird man auf der Fläche
sehen können.
Wie schaut da konkret ein signifikanter Key Look zum Verkaufsstart
aus?
Als Key Items haben sich Slim Jeans und T-Shirts mit Icons à la Elvis Presley,
Clint Eastwood und Einstein herauskristallisiert, dazu passend eine schwarze
Lederjacke. Der Look ist vor allen Dingen von Rockstars und dem Rock ’n’ Roll
Spirit geprägt und inspiriert. Generell werden »Look and Feel« unserer Kollek­
tionen variieren: von zeitlos und klassisch bis hin zu exzentrisch und heraus­
fordernd. Gemeinsame Nenner sind Unkompliziertheit und hervorragende
­Verarbeitung. Unser Kunde ist ein Kosmopolit, der offen für Mode ist. Ein
moderner Archetyp – von Natur aus lässig. Will man die Zielgruppe am Alter
festmachen, dann trifft’s wohl am besten mit 16 bis 35.
24 TZ 09 2014
Wo wird die Marke vom Start weg in Österreich zu kaufen sein? Und
wer sind Ihre Wunschkunden?
Only & Sons wird ab Juli unter anderem bei Partnern wie Kastner & Öhler, Van
Graaf etc. erhältlich sein. Auch im südosteuropäischen Raum ist die Nachfrage
entsprechend groß. Die Marke kann in jedem modischen Fachhandel
­funktionieren, egal ob Platzhirsch, Einkaufsstraße oder Shoppingcenter. Das ist
­standortunabhängig, solange das Markenumfeld passt sowie die Zielgruppe
angesprochen und bedient wird.
Passen Only & Sons und Premium by Jack & Jones auf Verkaufs­
flächen unter ein Dach? Und gibt’s ein spezielles Ladenbaukonzept?
Das Dasein einer neuen Marke schließt das einer bereits bestehenden Best­
seller-Brand nicht aus. Alle Labels von Bestseller agieren autark. Jedes hat
seine Berechtigung – und das beste Produkt, die beste Leistung für den Händler
wird belohnt. Es gibt sowohl einen Markt für Jack & Jones Premium als auch
für Only & Sons. Mit beiden Marken können die unterschiedlichen Bedürfnisse
der Kunden bestens abgedeckt werden. Bislang gibt es noch kein eigenes
­Shop-in-Shop-Konzept. Unser Fokus liegt derzeit auf der Belieferung des
­Fachhandels, also all jener, die mit unserem jüngsten Kind gestartet haben. Das
Feedback auf die Kollektionen war sehr positiv – nun beginnt mit der Auslie­
ferung eine Lernphase, die sehr wichtig für den Entwicklungsprozess von Only &
Sons sein wird.
Wie sind Order und kurzfristige Warenversorgung künftig abgestimmt?
Unser Orderrhythmus umfasst sechs Kollektionen, wobei die Auslieferung
­aufgeteilt über zwölf Monate im Jahr erfolgt. Das NOS-Programm ist sorgfältig
geplant und stellt die Nachfrage unserer Kunden je nach Größen und Farbbedarf
sicher. Dann gibt es noch unser Expressprogramm, welches sich stark an
­aktuellen Trends und Erfolgsstorys der Modebranche orientiert und damit
­sicherstellt, dass trendige Styles unserem Kunden dann angeboten werden,
wenn dieser sie braucht. Diese innovative Struktur stellt für unseren Markenfan
eine Sicherheit dar und gibt ihm die Freiheit, auszuwählen, was gefällt – und
das je nach Bedarf. Er muss sich also keine Sorge darum machen, dass sein
Lieblingsteil in seiner präferierten Farbe nicht mehr verfügbar ist. CD
ONLY & SONS ist im ausgewählten Textilfachhandel erhältlich.
Für nähere Informationen kontaktieren Sie bitte Bestseller Österreich / ONLY & SONS
Imre Nagy, imre.nagy@bestseller.com oder +43144074344994
–
ONLyandsons.com
dob
Contemporary Fashion. Labels wie Sandro,
Iro oder Whistles beleben die internationalen
Sortimente mit trendsicherer Mode, die
zwischen High End und High Street
angesiedelt ist. Der neue Heilsbringer für den
Handel?
Neue
ÄRA
U
nd bitte: Sandro, Maje, The Kooples, Elevenparis, A.P.C., Comptoir
des Cotonniers, Zadig & Voltaire, Isabel Marant Étoile, Vanessa
Bruno Athé, Iro, Paul & Joe Sister, Whistles, AllSaints, Karen Millen,
Joseph, Reiss, Ted Baker. Haben Sie diese Labelnamen – ohne Luft zu holen
– gelesen? Die Menge dieser Brands, die vorwiegend aus Frankreich und
Großbritannien stammen, ist beeindruckend. All diese Marken haben es in
den letzten paar Jahren geschafft, ein Segment zu kreieren, das es so vorher
nicht gab. Contemporary Fashion nennt es sich. Die Kollektionen sind trendsicher, kommerziell, dennoch anspruchsvoll. Sie achten auf Qualität und auf
mehr oder weniger verträgliche Preise. Betrachtet man diese Labels mit den
Augen eines Luxus-Retailers dann dienen sie als Preiseinstiegssegment, sieht
man sie aus Sicht eines Mainstream-Händlers dann sind sie die modische
Spitze mit Preisen um 655 € für einen Wollmantel (Joseph), 450 € für einen
Parka mit Ledereinsätzen (Maje), 220 € für ein Spitzenkleid (Whistles) oder
375 € für einen Sweater (Iro). Der Erfolg der Labels spricht für sich. Sie
­betreiben eigenen Retail (meist mit einer größeren Anzahl an Stores in ihren
Heimatmärkten), pushen zunehmend ihre globale Expansion und können auf
extrem starke Handelspartner verweisen. Das britische Label Karen Millen
26 TZ 09 2014
etwa eröffnet neue Flaggschiffe in New Yorks Fifth Avenue und in Londons
angesagter Brompton Road (übrigens ein Eldorado für Contemporary-FashionFans!). Ebenfalls in London zeigt Harrods eine komplette Ebene nur mit
­Contemporary Fashion – hier sind Flächen von Sandro, Maje, AllSaints, Ted
Baker und Co. eine neben der anderen inszeniert. Und es läuft gut.
Individualität und Flexibilität. Im Handel sind Modernisierung und individuelle Flächen wichtige Instrumente, um Kunden bei der Stange zu halten und
mit Innovation zu locken. Außerdem entspricht der Order- und Lieferrhythmus
der meisten Contemporary-Anbieter dem Trend, schneller auf neue Strömungen
reagieren zu können, um gegen die megamodischen Vertikalen nicht nur mit
höherer Qualität, sondern auch mit spitzem Modeprofil antreten zu können.
Durch Lieferungen, die auf mehrere Termine aufgeteilt sind, können Händler
ihren Kundinnen laufend neue Ware präsentieren. Der Ready-to-wearGedanke steht im Vordergrund. Der Handel fordert Flexibilität: Orders sollten
individuell gestaltbar sein. Und wenn ein Monatspaket einmal eben nicht
gebraucht wird, weil der Händler weiß, dass die Frequenz in diesem Zeitraum
traditionell flau ist, dann wird dieses Paket in der Order eben nicht g­ eschrieben.
© Joseph
© elevenparis
dob
©Joseph
© sandro
Contemporary Fashion goes Expansion:
Das französisches Label Elevenparis
eröffnete Mitte März seinen ersten
Store in Deutschland in Berlin-Mitte.
Außerdem sind Anbieter im Vorteil, die ein gut funktionierendes Lager
­betreiben und damit in der Lage sind, auch Trendlooks bei Bedarf umgehend
nachzuliefern. Seit letzter Saison zeigt sich in der DOB (wie auch in der HAKA)
eine starke Tendenz hin zu Contemporary Fashion, die noch (!) mit hierzulande
etablierten Brands wie Drykorn, Boss Orange oder Set bespielt wird. Aber:
Die Franzosen und Briten drängen mit ihren Konzepten immer mehr auch in
den deutschsprachigen Markt. Die französischen Marken Iro und Elevenparis
eröffnen 2014 ihre ersten Läden in Deutschland – Iro Ende Mai in München,
Elevenparis eröffnete bereits Ende März in Berlin-Mitte.
gibt es eine feine Auswahl an Contemporary Fashion von The Kooples,
Vanessa Bruno Athé, Paul & Joe Sister, dem italienischen Trendlabel MSGM,
der amerikanischen Brand Elizabeth and James und der schwedischen
­Kollektion 5Preview. Allesamt positioniert auf der jungen Designerfläche
»District 1«. Und man sieht – nicht nur Franzosen und Briten beherrschen die
Kunst, auch die Amerikaner sind Könner im Contemporary-Fashion-Bereich.
Und aus Skandinavien kommen ja eigentlich die Ur-Contemporary-Kollek­
tionen. Hier haben coole, moderne Looks, deren Teile sich preislich zwischen
100 € und 500 € einpendeln, ihren Ursprung.
Kaufhauskultur. In den großen Kaufhäusern wie Oberpollinger, Galeries
Lafayette oder KaDeWe werden schon längst Contemporary-Flächen
­betrieben. In Rom eröffnete jüngst ein neues Kaufhaus, das sich explizit als
»Premium Contemporary Department Store« definiert. Im Coin Excelsior
­werden auf 4.300 m2 auf drei Stockwerken Mode, Parfums, Schmuck und
Gastronomie angeboten. Die Modeetage konzentriert sich komplett auf
­Contemporary Fashion und Designer-Zweitlinien. Zwar ist die Kaufhauskultur
in Österreich nicht so lebendig wie in Deutschland, aber auch in Wiens Steffl
No more of the same. Egal, aus welchem Land diese Marken kommen, sie
alle haben einen starken USP. Jedes Profil ist geschärft, denn alle wissen,
dass »more of the same« früher oder später von den Konsumentinnen abgestraft wird. Zadig & Voltaire etwa ist ziemlich düster, liebt Leder und propagiert einen Edel-Grunge-Look. Sandro ist typisch französisch, nämlich unangestrengt und feminin. Maje ist klassischer, straight und zeitlos. The Kooples
ist cool und spielt mit maskulinen Looks für starke Frauen. Whistles ist der
Allrounder mit Mode, Schuhen und Accessoires – alles extrem trendsicher.
TZ 09 2014 27
o
© Sa n dr
dob
Iro wiederum ist Rock ’n’ Roll deluxe. Der Mix aus
aufwendig verarbeiteter Jacke im Chanel-Stil zu
oversized Shirt und Röhrenjeans hat sich zum
­Signaturlook gemausert. Diese Beispiele zeigen
klar, dass Contemporary Fashion nur dann gut ist,
wenn sie ihre eigene Handschrift hat. Diese Handschrift muss eigen sein – und dennoch gut lesbar,
d. h. für die Kundin leicht verständlich.
The French
Dream
28 TZ 09 2014
© getty images
© sa n
dro
Die Fläche als Schwäche. Bislang klingt das doch
alles wunderbar, nicht wahr? Doch hat Contemporary
Fashion wirklich das Zeug zum Heilsbringer für den
Modehandel? Die Euphorie muss an dieser Stelle
etwas gedämpft werden. Es ist sicherlich aufge­
fallen, dass oft vom Wort »Fläche« die Rede war,
ebenso von wunderbaren Kaufhäusern, die es in
Frankreich sehr oft, in Deutschland schon weniger
oft und in Österreich kaum gibt. Und hier liegt der
Hund begraben. Ein Gespräch mit einer heimischen
Händlerin, die zwei Multilabel-Shops in Wien
betreibt, macht deutlich, wo es hakt: »Diese Marken brauchen genügend Fläche, sonst gehen sie
unter. Man müsste also eine sehr große Order
platzieren, um die Ware dann ­entsprechend gut
im Geschäft darstellen zu können. Das schaffen
nur die wirklich großen Händler!« Wer kein
Kaufhaus bzw. kein Handels­riese ist, muss sich
diesen Schritt mehr als nur gut überlegen.
Hinzu kommen weitere Kritikpunkte aus dem Handel:
Entweder hätten die Kollektionen zu wenig Wiedererkennungswert oder aber
das Preis-Leistungs-Verhältnis stimme nicht mehr. Und die hohen Mindestbudgets, die bei Orders gefordert werden, seien ebenfalls ein No-Go für
kleinere Händler. Trotz der Bemühungen der Marken, für klare Profile zu sorgen, fällt dem Handel die Einordnung in sein bestehendes Sortiment nicht
immer leicht. Dass die Kollektionen
»nicht Fisch und nicht Fleisch« wären,
heißt es. Nicht wirklich lässig, nicht
wirklich elegant. Contemporary eben.
Die Konsumentin gibt den Weg
vor. Liegt es nun also am heimischen
Handel oder an den ContemporaryAnbietern, dass Marken wie Sandro,
Maje oder Whistles hierzulande noch
nicht wirklich Fuß fassen konnten? Ist
das Konzept dieser Labels zu »fashion
forward« für Österreich? Oder sind
die Order- und Lieferbedingungen für
kleinere Händler wirklich nicht zu
stemmen? Am Ende des Tages wird
die Konsumentin zeigen, wo es langgehen muss. Sie wird dem Handel
durch ihr Kaufverhalten deutlich
machen, dass sie modisch infor­
mierter und aufgeschlossener ist, als
viele Händler es vermuten. Und dann
wird sich zeigen, ob auch in Österreich eine neue Ära in der Mode
­eingeläutet werden kann. SA
Der amerikanische Traum vom Tellerwäscher zum Milli­
onär ist tausendfach gelebt. Doch wie sieht es mit dem
französischen Traum aus? Vom ersten Designentwurf zu
Multimillionen? Judith Milgrom und Evelyne Chétrite ist
dieser Wurf gelungen. Zwei Schwestern, zwei Kollek­
tionen, zwei Erfolgsgeschichten made in France. Die
Geschwister marokkanischer Herkunft sind die Macherinnen hinter den Erfolgslabels Maje und Sandro. 2012
verzeichnete die SMCP Group, die Milgrom und Chétrite
nach einem Investment von L Capital (LVMH) 2010 mit
ihren Geschäftspartnern Fridiric Biousse und Elie Kouby
gegründet hatten, einen Umsatz von 300 Mio. Pfund (ca.
365 Mio. €). Zur Gruppe gehören die Labels Sandro,
Sandro Man, Maje und Claudie Pierlot. Im April 2013
kaufte die Investmentfirma Kohlberg Kravis Roberts &
Co. (KKR) 65 % der SMCP Group. Den Wert des Deals
schätzte das amerikanische Branchenfachmagazin
WWD auf 556 Mio. Pfund (ca. 686 Mio. €). Die Anfänge
dieser Erfolgsgeschichte liegen aber in den 80er-Jahren.
Nachdem die Familie von Marokko nach Paris ausgewandert war, um ihrem Teenager-Nachwuchs mehr
Chancen zu bieten, heiratete Evelyne mit 19 Jahren
ihren Mann Didier Chétrite. Zusammen mit ihm gründete
sie 1984 das Label Sandro.
Gemeinsam getrennt. Ihre Schwester Judith schmiss
die Schule und begann mit 17 Jahren im Unternehmen
ihrer Schwester zu arbeiten. Für zwölf Jahre arbeiteten
die Schwestern Seite an Seite, um aus Sandro ein
­internationales Label zu machen. Doch Judith Milgroms
Wunsch nach einem eigenen Label siegte: Maje war
geboren. Kreativ arbeitet jede Schwester für sich.
Unmittelbarer Austausch in Designbelangen unerwünscht. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung verlieh den
Schwestern den Titel »Die Klitschkos der Pariser Mode«.
Ein harter Kampf ist das Modebusiness wohl, aber die
Geschwister sind sich wohlgesonnen. Jede lebt ihren
Traum. Nur für die 2009 akquirierte Marke Claudie
­Pierlot entwerfen die beiden gemeinschaftlich. Das
ungewöhnliche Family Business ist aufgegangen: 2012
gab es global mehr als 570 Verkaufspunkte, allein im
Jahr 2013 wurden 150 neue Shops (die meisten außerhalb Frankreichs) eröffnet. Zwar halten die Schwestern
nun nur noch 35 % an der SMCP Group, in einem Interview mit dem britischen Telegraph bestätigt Evelyne
Chétrite aber das weitere Engagement der Geschwister:
»Ich habe diese wundervolle Familiengeschichte mit
meiner Schwester Judith Milgrom kreiert und freue mich,
dass wir gemeinsam in diese neue Phase mit KKR gehen
können. Wir bestätigen unser volles Commitment und
haben große Ambitionen für die SMCP Group. Wir wollen
Global Leader im Segment des leistbaren Luxus sein.« SA
kids
D
Er wäre ein lohnendes Forschungsgebiet für
Soziologen: Der Kindermodenhandel wird
heute nicht nur durch betriebswirtschaftliche
Faktoren oder Brand Management geprägt,
sondern auch durch veränderte
Familienstrukturen.
© Marc O'Polo
Kein
Kinderspiel
as mag übertrieben klingen, zeigt aber vor
allem eines: Der Handel mit der KOB
unterliegt vielen, mitunter unerwarteten
Einflüssen – und ist alles andere als ein Kinderspiel.
Bis in die Achtziger war alles relativ einfach:
­Kinder mussten angezogen werden. Dafür gab es
eine überschaubare Anzahl von Kinderbekleidungsspezialgeschäften und Mütter und Großmütter
nähten oder strickten noch selbst. Der wichtigste
Anspruch bestand dabei nicht in modischer Tauglichkeit, sondern in erster Linie in der Haltbarkeit
der Kinderkleidung. Viele der Zweit- und Drittgeborenen der Sechziger und Siebziger haben wohl ihr
erstes »eigenes« Kleidungsstück erst im Erwachsenenalter bekommen, davor gab es häufig nur die
Hand-me-downs der älteren Geschwister. Modisch
pendelte der Look zwischen Karohemden, Cord­
hosen, Walkjanker und V-Pullis. Gelegentlich
brachte eine mondäne, weltreisende Tante ein
besonderes Stück aus Paris, London oder Rom mit,
mit dem man auf dem Schulhof noch ein wenig
Eindruck schinden konnte. Für besondere Anlässe
gab es sonst nur Dirndl, Lederhosen oder den
­Matrosenlook.
Mit dem Einzug von H&M und C&A änderte sich
dann alles schlagartig. Kindermode wurde bunt
und billig. Parallel dazu setzte sich zunehmend das
Markenkonzept durch. Gut oder günstig reichte
bald nicht mehr, entscheidend für die Wahl eines
Kleidungsstücks wurde auch der richtige Name.
Heute bestimmt eine Reihe von Faktoren die Kaufentscheidungen im KOB-Bereich: Textilien für Kinder müssen etwas aushalten, (immer noch) auch
Geschwisterkinder »überleben«, schadstofffrei und
fair produziert sein, und sie müssen nicht zuletzt
stylish sein und das richtige Etikett tragen. Besonders im urbanen Bereich fällt die Entscheidung für
ein Kind bei vielen Eltern erst relativ spät, oft bleibt
es dann bei einem Kind. Diesem Wunscheinzelkind
stehen entsprechend höhere Ressourcen zur Verfügung, Qualität ist entscheidend, nicht der Preis.
Macht der Marke. Diese Eltern hatten bereits
selbst als Teenager ihre Lieblingsmarken, ihren
bevorzugten Brands bleiben sie treu, und auch für
die Kinder greift man zu bekannten und bewährten
Namen. Die Vertikalen haben das sehr rasch
erkannt und begonnen, die ganze Familie auszustatten – Brand Building und Markenmanagement
sei Dank. Auch die Großelterngeneration hat sich
verändert. Die neuen Omas und Opas sind jung,
urban, finanzstark und äußerst qualitätsbewusst.
Sie selbst haben die Nachkriegszeit höchstens als
Säuglinge miterlebt, sind Produkte der Wirtschafts­
wunderjahre und haben sich gute Pensionen
­erarbeitet.
TZ 09 2014 29
30 TZ 09 2014
© Steiff
Frage der Lage. Eine Wahrheit, die in besonderem
Maße auf den KOB-Handel zutrifft. Wenige Meter
neben den Haupteinkaufsstraßen können so über
Tod oder Leben eines Geschäfts entscheiden. Bei
Peek & Cloppenburg auf der Wiener Mariahilfer
Straße ist man sich der bevorzugten Lage sehr
bewusst: »Wiener Eltern schätzen unseren Stand­
ort und kommen mit ihren Youngsters gerne
zu P&C«, so Marketing-Lady Maria Kirchmeir.
»Schließlich finden sie hier eine unvergleichlich
große Auswahl an Kindermode verschiedener
­Marken, unterschiedlicher Styles zu einem guten
Preis-Leistungs-Verhältnis unter einem Dach.
K­ inderschuhe, -möbel, Schulhefte, Sportgeräte,
oder Spielsachen – das alles gibt es außerdem in
Gehnähe.« Für viele Einzelhändler sind Einkaufs­
zentren kaum eine Alternative, sind doch die Mie­
ten so hoch, dass sie hier kaum eine Chance haben,
den sich daraus ergebenden Quadratmeterumsatz
zu e­ rzielen – den Absatzmarkt teilen sich dann in
der Regel die Vertikalen. Wer seinen Laden also
nicht in absoluter Toplage hat, dem sind wenige
Erfolgsaussichten beschieden. Ausnahme: Das Zirkus in der Wiener Herrengasse. Obwohl sich das
Geschäft, das ausschließlich High-End-Labels führt,
abseits der (Touristen-)Trampelpfade befindet, hat
sich der Laden von Paul Mendes rasch vom Geheim­
tipp zur absoluten Topadresse gemausert – auch
wenn Branchenkenner anfangs ein baldiges Ende
prognostiziert hatten. Das Erfolgsrezept von Men­
des: Bei ihm ist der Spruch vom Kunden, der König
ist, kein Lippenbekenntnis, sondern täglich gelebte
­Philosophie. Er bietet absolut erstklassige und vor
allem ehrliche Beratung, geht individuell auf seine
junge Kundschaft ein und verkauft nicht auf Druck.
Dazu kommt sein ausgesucht guter Geschmack, mit
dem er seine Kollektionen zusammenstellt.
Auch in kleineren Städten wagen sich immer
­wieder junge Unternehmer in die Selbstständigkeit.
Annemarie Schlögl eröffnete vor fünf Jahren das
Future – Fashion for Kids im steirischen ­Hartberg.
Hartberg ist nach Feldbach der einkommens­
schwächste Bezirk der Steiermark. Schlögls Laden
befindet sich mitten in der malerischen Fußgänger­
zone, die jedoch seit einiger Zeit unter einem neuen
Einkaufszentrum am Stadtrand und der Verkehrs­
politik der Stadtverwaltung zu leiden hat. »Es ist
zäh«, so die Geschäftsfrau. Dennoch, ihre Grund­
stimmung ist positiv. Ihre Kunden kämen wegen der
nicht überall erhältlichen Marken wie etwa Garcia,
aber besonders wegen ihres guten Wäsche­
angebots: »Qualitativ hochwertige Kinderwäsche
ist nicht leicht zu finden, dafür kommen manche
Kunden auch von weit her.« Diese würden ganz
besonders die schöne und übersichtliche Waren­
präsentation, die Beratung und den persönlichen
Kontakt schätzen. Gekauft würde speziell für
besondere Anlässe, als Geschenk oder zu Schul­
© KidAPorter
© koeka
Am anderen Ende der Skala finden sich Jung­
familien mit weniger Mitteln – ein Marktsegment,
das mittlerweile von Diskontern und Kaffeeröstern
bedient wird und dem Fachhandel mittelfristig
­verloren geht. Der Mittelstand als größte Käufer­
gruppe sitzt dabei zwischen den Stühlen. Zwar wird
sowohl von Händlern als auch von Herstellern
immer wieder erklärt, dass die Kunden den Beklei­
dungseinheitsbrei satthätten und man heute nur
noch mit Qualität, Originalität und Nachhaltigkeit
punkten könne. In der Realität scheint der Kuchen
aber zwischen Luxussegment und Diskontern
­aufgeteilt, der Mittelbau weggebrochen zu sein.
Unterstützung erhalten die Markenproduzenten
durch die jungen Konsumenten selbst. Heute sagen
die Youngsters, wo es langgeht, nicht mehr die
Eltern. Im Gegenteil, gerade im Modebereich orien­
tieren sich mittlerweile die Mütter eher an ihren
Töchtern als umgekehrt. Praktisch jede Saison bringt
eine Must-have-Marke hervor, die sich unter den
Jungen bis Jüngsten wie ein Lauffeuer verbreitet.
Ist der Zenit erreicht, kommt der nächste Hype.
Händler können da oft nur noch atemlos hinterher­
japsen, Prognose unmöglich – und oft auch unnötig.
Denn spätesten ab dem 13. Geburtstag gilt es,
besonders bei den Mädchen, als megauncool, sich
noch in der Kindermodenabteilung einzukleiden.
Der Übergang zur Young Fashion wird so immer
fließender. In diesem Spannungsfeld müssen heute
sowohl Produzenten als auch Händler agieren.
Wenig überraschend, dass so mancher Händler die
Finger ganz von der KOB lässt. Auf der anderen
Seite eröffnen aber laufend auch neue Läden und
Flächen. So hat das Innsbrucker Traditionshaus
Einwaller seit einigen Monaten auch Kindermode
im Sortiment. Das Angebot im hochwertigen
Damen-, Herren- und Sportswear-Bereich war über
die Jahre gewachsen. Ein Geschäftslokal zwischen
den eigenen Standorten wurde frei. Die Einwallers
standen vor der Wahl Kinder oder Schuhe und
­entschieden sich schlussendlich für die Kinder. Die
richtige Entscheidung, so Theresa Minatti-­Einwaller:
»Wir haben viele ›kleine Erwachsene‹, die sehr froh
sind, unsere Marken jetzt auch in ihrer Größe zu
bekommen.« Für den Erfolg sind für sie aber noch
weitere Faktoren von Bedeutung: beste Qualität der
Ware, hohe Beratungsqualität der Mitarbeiter und
nicht zuletzt die richtige Lage: »Ob man jetzt Gummi­
bärchen, Blumen oder eben Bekleidung verkauft, es
kommt in erster Linie auf die Lage an.«
© Schiesser
© Lemmi
kids
www.CFC-Cologne.com
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Der Wert des Kindes. Peter Bittner vertreibt mit
seiner Agentur Kidzwear unter anderem die
­Marken der deutschen Kids Fashion Group (KFG).
Eine ganze Reihe traditionsreicher Marken, die in
Turbulenzen geraten sind, haben sich in den letzten
Jahren unter das Dach der KFG gerettet und konnten,
wenn auch nicht die Eigenständigkeit, dann zumindest das Überleben des Namens sichern. Bittners Ziel
sei es, möglichst viel Neues nach Österreich zu
­bringen: »Leider fehlt klassischen Einzelhändlern aber
manchmal der Mut zu neuen Marken«, moniert er.
Insgesamt beurteilt der Vertriebsprofi die Entwicklung des KOB-Marktes als sehr gut. »Wetterbedingt
gibt es aber immer wieder Einbrüche, zuletzt durch
den warmen Winter, etwa im Jacken und Mantel­
bereich.« Für Bittner spiegelt der Handel mit der
Kindermode auch die Haltung einer Gesellschaft
ihren Kindern gegenüber wider: »Für Babys, etwa im
Geschenkbereich, wird immer Geld ausgegeben.«
Insgesamt müsse aber die Wertschätzung für Kinder
steigen: »Ein iPhone ist mehr wert als das Kind«,
meint er. Anders laufe es da in Italien, Frankreich
oder Spanien. »Da haben die Kinder ganz einfach
einen höheren Stellenwert, besonders auch bei
Bekleidung.« Mit seinen Marken deckt er sämtliche
Altersgruppen und Ansprüche ab. So gehe Klassisches, aber auch wertige Boutiquenware sehr gut.
Der Trend geht zwar weg von der Farbe – »aber in
der KOB muss man nicht jeden Trend mitmachen«,
so seien bei den Kleineren plakative Motive und
bunte Farben gut verkaufbar. Biobaumwolle sei
­hingegen ein Bobo-Thema: »Das wird ­hauptsächlich
von besonders aufgeschlossenen Müttern gefragt.«
Der Standort müsse jedoch nicht immer der
­entscheidende Faktor im Kampf um den Kunden
sein, auch in Randbezirken gebe es bei entsprechendem Angebot gute Umsatzentwicklungen:
»Die individuelle Beratung ist oft entscheidend,
Kundenbindung auch in schlechteren Gebieten
möglich.«
Andrea Kreuzers Agentur Kids Fashion Austria
vertritt insgesamt dreizehn Premiumlabels. Gerade
dieses Segment entwickelt sich zurzeit sehr
­verhalten. Der Grund dafür ist die momentane
Krise zwischen Russland und der Ukraine: »Die
russischen und ukrainischen Touristen fehlen«,
beschreibt Kreuzer die Situation in der Wiener City,
aber auch in Tiroler Nobelorten. Besonders die
Ukrainer hätten in der Vergangenheit sehr viel Geld
im Land gelassen. Das extreme Luxussegment –
etwa Kinderlederjacken ab 600 € – sei daher im
Augenblick kaum gefragt. »Man ist noch nicht im
Minus, muss aber aufpassen«, beschreibt sie die
Stimmung der Händler, die die Saison mit einem
»blauen Auge« beendet hätten. Bei den einheimischen Kunden gebe es hingegen kaum Einbrüche.
Bei den Händlern hätte in letzter Zeit ein U
­ mdenken
eingesetzt: »Luxusläden sind früher nur eine
Schiene gefahren. Jetzt nehmen sie auch günstige,
aber hochwertige Labels dazu.« Die Motivation ist
klar: »Es sollen wieder mehr Österreicher in die
Geschäfte geholt werden.« Diese würden eher
mixen, also preiswerte Basics und dazu teure
­Einzelstücke kaufen. »Man muss die Kunden im
Geschäft halten, um sie nicht an Ketten und
­Diskonter zu verlieren. Allerdings muss die Qualität
stimmen«, weiß Kreuzer. Sie selbst rate ihren Händlern schon lange, auch Unterwäsche ins Programm
aufzunehmen – für viele bisher undenkbar. Mittlerweile würden die Händler aber erkennen, dass Kunden für solche kleinen Mitnehmartikel durchaus
dankbar sind: »Es ist auch eine Serviceleistung. Gute
Unterwäsche oder Strumpfwaren für Kinder muss
man noch immer mit der Lupe suchen.« Die Verkaufsargumente Bio, Öko oder Fair Trade spielen für
Kreuzer hingegen eine unter­geordnete Rolle: »Das
war nie ein Riesenthema«, weiß sie aus der Praxis.
»Der Kunde will einkaufen und keine zusätzlichen
Erklärungen, etwa zur Schadstofffreiheit, hören.«
Was den Kunden hin­gegen sehr wohl interessiere,
sei die Herkunft der Ware. Besonders bei »made in
China« seien die Kunden extrem empfindlich, Besucher aus Russland würden bei chinesischen Erzeugnissen sogar den Laden verlassen. Negativschlagzeilen hätten in letzter Zeit, beispielsweise in
Richtung Armani oder Burberry, zur Frage
»Warum aus China?« geführt. »Da sind die
Kunden sehr kritisch, das wollen sie wirklich
wissen.«
Claudia Stückler
GESELL GMBH & CO. KG
Sieveringer Str. 153
1190 Wien, Österreich
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Photographer: Harten
beginn. Auch das Wetter sei ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Kauflust der Kunden. »Es
gibt extrem ruhige Zeiten, da fragt man sich schon
manchmal: Haben die uns vergessen?«
Der Einfluss des Wetters ist auch Tina Richter
bekannt. Seit September betreibt sie den Kleinen
Frechdachs in Neusiedl am See. Hier bietet
die Jungunternehmerin hauptsächlich englische
­Marken für die Altersgruppe von null bis sechs, die
hierzulande kaum erhältlich sind. Besonderen Wert
legt sie dabei auf die Ökozertifizierung. Die Reaktion
der Kunden: »Teuer ist das aber schon.« »Ich kaufe
zu Preisen ein, zu denen H&M verkauft – da kann ich
nicht mitspielen«, ist Richter pragmatisch, »irgendwo
muss ich mich schon positionieren.« Ihre Kunden
sind zum einen Touristen, aber auch Einheimische,
die die Grundausstattung für ihre Kinder günstig
kaufen, für besondere Stücke aber zu ihr kommen.
»Es sind die Großeltern, die sehr genau auf die
­Qualität achten. Besonders die Opas fragen genau
nach, woher die Ware stammt.« China-Importe
­kommen dabei nicht in die Einkaufstüte.
Etwa zeitgleich mit dem Start der des EinwallerKids-Shop schloss das Traditionshaus Haidegger
aus Pensionsgründen seine Pforten. Auch eine
­symptomatische Entwicklung in der Branche: Die
Nachfolger fehlen, die eigenen Kinder haben kein
Interesse, langjährige Mitarbeiter gibt es nicht.
buch
Nächster Halt: Mode in Österreich
W
ie wird eine simple Handtasche zu einer It Bag, ein Designerstück
zum Must-have oder eine Hutmarke Kult? Wie kann man überhaupt international Aufmerksamkeit für ein Label erregen oder
einen Trend mitproduzieren? – »Viele Leute im Modebusiness vernachläs­
sigen einen wichtigen Aspekt«, sagt Gino Da Prato, internationaler Mode­
stratege, Marketing-Experte und Gründer der weltweit agierenden FashionVertriebsagentur Fourmarketing: »Eine Marke wird nur Erfolg haben, wenn die
kreative Idee von einer Handelsstrategie getragen wird.« Die Auseinandersetzung mit dem Markt und neuen Vertriebswegen muss daher, neben Kollektionsgestaltung und Entwicklung eines eigenen Profils, zum Handwerk jedes
Jungdesigners zählen. Denn das Geschäft mit der Mode ist tough und das
kreative Schaffen nur ein kleiner Part. Hat ein Designer eine eigene Vision
und seine Sprache gefunden, braucht er eine Strategie, Kapital und wirtschaftliches Know-how, das in der Ausbildung immer noch kaum vermittelt
wird: Wie stellt man einen Betrieb auf die Beine, mit Pressearbeit, Vertrieb
und Produktion? An dieser – nicht unwesentlichen – Schnittstelle von Mode
und Wirtschaft bewegt sich Departure. Die Kreativagentur der Stadt Wien
wurde im Herbst 2003 als Österreichs erste eigenständige Wirtschaftsförderungs- und Servicestelle für Unternehmen der Creative Industries gegründet
und gilt inzwischen europaweit als erfolgreiches Modell der Innovations­
förderung auf Wettbewerbsbasis. Seit Mai 2004 ist man operativ tätig und
unterstützt mit unterschiedlichen Förderprogrammen Unternehmer und Unternehmensgründer sowie einzelne Leistungen der Creative-Industries-Bereiche,
wozu – neben Musik, Audiovision, Multimedia, Design, Verlagswesen, Kunstmarkt und Architektur – auch die Mode zählt. Ähnlich wie in Antwerpen oder
London arbeitet man mit einem ausgeklügelten Fördersystem, bei dem
­Geldmittel und intensive Beratung gekoppelt vergeben werden. Zum einen
erarbeitet eine unabhängige Jury Förderempfehlungen, darüber hinaus bietet
man eine Gründerförderung sowie Expertenberatung an.
Von 2004 bis 2013 wurden 76 Mode- bzw. modenahe Projekte von Departure
mit rund 4,5 Millionen Euro unterstützt. Damit ist es der Förderagentur in
diesen ersten zehn Jahren gelungen, Mode in Wien auch als wirtschaftlich
relevantes Thema zu positionieren. Von 2005 bis 2013 war Departure zudem
Gastgeber der »Departure Fashion Night«, die im Rahmen des von Unit F Büro
für Mode organisierten »Festival for Fashion & Photography« stattfand. Innerhalb der Förderungen hat man innovative Vertriebsmaßnahmen und Kooperationen ermöglicht und die Sichtbarmachung der kreativen Leistungen in
Pop-up Stores, Lookbooks oder Medienkooperationen versucht. Dass Departure damit mitgeholfen hat, die Liste der Austrolabels auf dem Weg zum
internationalen Stellenwert zu vergrößern, zeigt sich an einigen nachhaltigen
Erfolgsgeschichten heimischer Designer. Die meisten der in der Euphorie der
frühen Nullerjahre gegründeten Labels mit internationaler Ausrichtung wie
Ute Ploier, Fabrics Interseason, Petar Petrov, House of the Very Island’s oder
Wendy&Jim wurden mehrere Saisonen lang unterstützt. So arbeitete man
etwa mit dem in der Ukraine geborenen Modedesigner Petar Petrov am internationalen Labelaufbau und förderte die Entwicklung der Musterkollektionen
32 TZ 09 2014
© austrianfashion
Auf modische Zeitreise begibt sich das neue Buch »Austrian Fashion
Design«. Michaela Knapp widmet sich in ihrem Beitrag »Fashion Funding
From Departure« der Modeförderung in heimischen Gefilden. Sie macht
dabei eines deutlich: ohne Fleiß kein Preis.
Michaela Knapp ist Ressortleiterin von »Kultur & Lifestyle«
beim Magazin FORMAT.
und die internationalen Vermarktungsmaßnahmen. Sowohl die Männer- wie
die Frauenkollektion findet man jetzt nicht nur in Europa, sondern auch in den
USA, China und Japan.
Auch dem 2005 gegründeten Label Superated (Peter Holzinger und C­ hristian
Moser) half man, businessfirm zu werden, unterstützte neben der Herstellung
der Musterkollektionen auch den Aufbau des Shops »Samstag« in Wien sowie
die Etablierung eines zweiten Standbeines in Form von Serviceleistungen für
Unternehmen und Institutionen. Beim Label Ute Ploier, spezialisiert auf hochwertige Männermode, förderte Departure die Expertenberatung zur Markt­
erweiterung und zum Ausbau der internationalen Vertriebsschiene: Neben
einem saisonalen Showroom in Paris wurde ein Sales Space neben dem
Atelier in Wien eröffnet. Mithilfe externer Spezialisten konnte auch Hut­
designer Klaus Mühlbauer für sein seit 1903 bestehendes Traditionsunternehmen eine umfassende Strategie zu Neupositionierung und Wachstum der
Marke erarbeiten: Die Firma produziert heute so viele Hüte wie zuletzt in den
1950er- und 1960er-Jahren. Die Kreationen sind nicht nur in den eigenen
Flagship-Stores in Wien und Salzburg zu haben, 80 % der Kollektion werden
ins Ausland exportiert, wo internationale Stores wie Le Bon Marché in Paris
oder der Trendstore Bergdorf Goodman in New York zu den renommierten
Abnehmern zählen. Auch dem sich interdisziplinär zwischen Mode, Design
und bildender Kunst positionierenden Label Fabrics Interseason half man beim
Spagat zwischen Kreativität und Wirtschaftlichkeit: Vor der Beteiligung von
Investmentpartnern wurde die Marke einer Due-Diligence-Prüfung unter­
zogen. Dabei wurden die Stärken und Schwächen des Unternehmens gecheckt
und personelle und sachliche Ressourcen, strategische Positionierung sowie
rechtliche und finanzielle Risiken durchleuchtet. Nachhaltig hat Departure mit
seinem Förderkonzept neue Denkprozesse verankert: Mode ist ein Beruf, ein
Business und eine Industrie, in der es selbst für gute Designer nicht immer
leicht ist, wirtschaftlich zu überleben. Es braucht einen langen Atem und
Durchhaltevermögen, um international wahrgenommen zu werden und
­bestehen zu können. Im Kurzresümee bedeutet das: Mode ist schön, macht
aber viel Arbeit. MICHAELA KNAPP
mode aktuell
CAMP DAVID
SURF IN THE CITY
BH-Preis
B
eim deutschen Wäschespezialisten
Anita freut man sich über eine Auszeichnung. Der Sport-BH »DynamiX
Star« gehört zu den diesjährigen Gewinnern des internationalen Red Dot Design
Award, der im Juli im Rahmen einer
­großen Gala verliehen wird. Bewertet
werden die Produkte dabei nach Innovationsgrad, Funktionalität und ökologischer
Verträglichkeit sowie formaler Qualität,
Ergonomie und Langlebigkeit. Für den
»DynamiX Star« sprechen unter anderem
ein eigens für Anita entwickeltes vorne
verstellbares Trägersystem, das für einfaches An- und Ausziehen sorgt, die weiter
vom Hals entfernten, gepolsterten Träger
sowie das großzügige »X-Design« im
Rücken, das die Handhabung zusätzlich
erleichtert und durch den Einsatz eines
CoolMax-Netzes auch besonders schnell
trocknet. Auch optisch konnten die
Modelle in den kontrastierenden Farb­
stellungen Peacock-Anthrazit und
­Weiß-Metallo überzeugen.
©Camp David
ATELIER TORINO
MIX and MATCH IN
NAPLES BLUE
B
aukastenanzüge sind die Antwort
auf das Bedürfnis, einen gut sitzenden Anzug zu kaufen – auch wenn
man unterschiedliche Größen im Sakko
und in der Hose benötigt. Als Big Player in
diesem lukrativen, aber serviceinten­siven
Business versteht sich Atelier T­ orino. Die
Eckpunkte des Mix-and-Match-Angebots:
zehn italienische Markenqualitäten in
33 Varianten, wahlweise Basic- oder
Slim-Schnitte, 40.000 Teile am Lager und
eine vielgeschätzte Passformsicherheit,
besonders auch in Übergrößen. Das
­Größenspektrum ist riesig – die Outfits
sind bis 68, 34, 126 und 32,5 kurzfristig
verfügbar! Weitere Features sind die
Farbgarantie bei Nachkäufen selbst nach
Jahren, stückzahlabhängige Sonderkonditionen und eine Farbauswahl, die über
Grau und Schwarz hinausgeht. So steht
die Trendfarbe Naples Blue ab sofort in
beiden Rumpfoptionen zur Verfügung.
© Atelier Torino
Anita
© Anita
Ende April – und halbnackte Burschen in Berlin? Die PR-Aktion von Camp David verfehlte nicht die Wirkung: Fünf knackige Surfer fuhren im
­offenen Jeep durch die Bundeshauptstadt und präsentierten vor Sightseeing-Hotspots wie dem Brandenburger Tor, dem Alexanderplatz oder
dem Potsdamer Platz die neuesten Beachwear-Modelle. Kreiert wurde die Kapselkollektion, die derzeit in rund 200 Camp-David-Stores in
Deutschland und neuerdings auch in Österreich erhältlich ist, zusammen mit dem legendären 41-fachen Windsurfweltmeister Björn Dunkerbeck.
In der Special Collection, deren VK-Preise zwischen 24,95 € und 149 € liegen, finden sich sowohl lässige Casual-Teile als auch Styles, die mit
ihrer Funktionalität den Anforderung des Surfsports entsprechen. Die funktionellen Highlights sind wärmende Sweat-Hoodies, regensichere
Windbreaker und Softshelljacken, Longsleeve-Shirts mit UV-Schutzfunktion, modern gefittete Rashguards und schnell trocknende Boardshorts.
TZ 09 2014 33
mode aktuell
& Other Stories
Gastdesignerin
Vika Gazinskaya
&
© & Other Stories
Other Stories heißt die warmen Temperaturen mit einer
neuen Capsule Collection willkommen, designt von
Street-Style-Ikone und Designerin Vika Gazinskaya. Mit
femininen Formen, verspielten Prints und Schnitten, die ein
wenig Vintage-Charme mitbringen, versprüht die Russin mit
ihrer Kollektion Weiblichkeit, ohne dabei mit der Tür ins Haus
zu fallen. Auch Chief of Design von & Other Stories, Anna
­Teurnell, ist von dem Talent der Russin überzeugt: »Vikas
­Co-Lab-Kollektion zeichnet sich durch äußerst tragbare und
moderne Stücke aus. Zeitlose Prints und feminine Formen
schaffen einen verspielten und raffinierten Mix, der eine
­wunderbare Ergänzung unserer Kollektionen darstellt.« Ab dem
15. Mai wird die Capsule Collection von & Other Stories bei
Colette, über stories.com und in den europäischen Filialen des
Labels erhältlich sein.
ROY ROBSON
NOS IN SLIM & SHAPE
PREMIUM BY JACK & JONES
LIMITED EDITION
F
ür eine Kapselkollektion mit Auslieferung Oktober 2014 und einem
Schwerpunkt auf Stoffspezialitäten samt italienischen Silhouetten hat
sich Premium by Jack & Jones den Designer Daniele Alessandrini mit ins
Boot geholt. Bereits seit mehr als 25 Jahren bietet der Italiener unter eigenem Namen Produkte höchster Qualitätsstufe an. Als Mitglied der Camera
Nazionale della Moda Italiana konnte er mit seinen Markenzeichen Materialmix und Styling internationale Bekanntheit erlangen. Die nunmehr vorgestellte Limited Edition in Kooperation mit dem Label der dänischen BestsellerGruppe umfasst 20 Teile, darunter Blazer, Anzug, W
­ ollmantel, Parka,
Lederjacke, Strick, Langarm-T-Shirts, Jeans und Hemden.
34 TZ 09 2014
© Roy Robson
© Premium by Jack & Jones
A
uffrischung für das NOS-Anzugprogramm des Konfektionärs aus
­Lüneburg: Roy Robson präsentiert Neuentwicklungen sowohl beim
3.000er (Shape Fit) als auch beim 2.000er (Slim Fit). Letzterer zeichnet
sich durch einen Größenspiegel von 42 bis 56, 88 bis 106 und 24 bis 27 ab
Lager aus. Bei Größe 50 hat der Anzug eine Rückenlänge von 74 cm und eine
Fußweite von 40 cm. Durch die niedrigere Leibhöhe sowie schmales Revers
und Patten wirkt das Modell deutlich schlanker, Schurwollmischungen mit
Stretch-Anteil sorgen für Tragekomfort. Bei den 3.000er-Anzügen kommen
u. a. besonders hochwertige Mohair-Optiken zum Einsatz. Hier entschieden
sich die Modellmacher für eine Rückenlänge von 76 cm und Fußweite 42 cm,
das verfügbare Größenspektrum reicht bis 62, 110 und 31. Die besondere
Liebe zum Detail kommt
bei beiden Linien immer
wieder zum Vorschein,
z. B. in Form eines
­Kontrast- oder Ton-inTon-Stitchings am
Revers. Die VK-Preis­
lagen der NOS-Anzüge:
3.000er-Linie zwischen
329 und 349 €, 2.000erLinie zwischen 299
und 329 €.
Preview DOB &
HAKA F/S 2015
Wunderkind
Alles auf den
Kopf gestellt
in der ÖTZ 11-12/2014
G
emeinsam mit dem Künstler Ashkan Honarvar stellt das
Label Wunderkind seine Frühjahr/Sommer-Kollektion
2014 auf den Kopf. Grundlage für die neue Kampagne von
­Wunderkind war die aktuelle Kollektion des Labels, die der
­Künstler Honarvar mit Fragmenten von Blumen, inneren Organen
und leblosen Körperteilen zu einem »Gesamtkonzept« vereinte.
Die Collagen sollen an Wolfgang Joops Heimatstadt Potsdam
erinnern und den Individualismus seiner neuen Kollektion bildlich
vermitteln. Erlaubt war bei der Umsetzung die Vermischung von
allem, was im »realen Leben« eher als Widerspruch gilt: das
Banale mit dem Hintergründigen, das Naive mit dem Extraordi­
nären oder das Gewöhnliche mit dem Ungewöhnlichen. Die
­aktu­elle Kollektion des deutschen Labels Wunderkind macht eine
­Reise in die 70er-Jahre. Fließende Formen und ausdrucksstarke
Prints erinnern an das unbeschwerte Lebensgefühl der damaligen
Zeit. Für den wilden Touch sorgt in der Kollektion die Sportswear.
Machen Sie den österreichischen
Modehandel aufmerksam
auf Ihre Kollektion!
Wir freuen uns über Ihren Anruf!
Erscheinungstermin:
13.06.2014
Druckunterlagen-Schluss:
29.05.2014
Mag. Claudia Jordan
c.jordan@textilzeitung.at
Mag. (FH) Stefanie Stradel
s.stradel@textilzeitung.at
Tel.: +43/1/866 48 DW 222
© CINQUE
© Wunderkind
Tel.: +43/1/866 48 DW 212
mode aktuell
NINA ATHANASIOU
© Crocs
Das Reizen mit Extremen und die Zusammenführung unterschiedlicher Stilrichtungen und Spielarten der Mode ist das Markenzeichen der Münch­
nerin Nina Athanasiou. Nach ihrem Studium entsagte Nina vorerst der Fashionbranche und eröffnete eine eigene Bar. Mit Geburt ihrer Kinder musste
der Job im Nachtleben weichen und die Designerin wandte sich wieder dem ursprünglichen Traum zu. Mittlerweile ist ihre zweite Wahl zur Leiden­
schaft geworden. Den Durchbruch bescherte 2009 eine Show im Rahmen des NY Brooklyn Fashion Weekend – Albino-Topmodel Shaun Ross präsen­
tierte ihre Schöpfungen erstmals einem Weltpublikum. Ende 2013 war Nina Athanasiou in aller Munde, als sie beim Skywalk-Projekt einen gläsernen
Catwalk über dem Grand Canyon bespielte. Ihre Mode für starke und selbstsichere Individuen (Männer wie Frauen) erobert die Modegazetten: Instyle
UK hat ein Kleid als »Hot Pick« gefeaturt und auch Vogue, Tatler Magazine und Glamour setzten Person und Kollektion mehrfach in Szene.
CROCS
ÖSTERREICHPIONIER
S
eit seiner Gründung 2002 in Colorado (USA)
ist Crocs ein globales Phänomen mit bis
heute über 200 Mio. Paar verkauften
­Schuhen in mehr als 90 Ländern. Mit dem Jahres­
umsatz 2011 konnte die Eine-Milliarde-DollarSchwelle übersprungen werden. Ein europäischer
Crocs-Pionier ist in Kärnten zu Hause: Ernst
­Widmann übernahm 2005 den Vertrieb für Österreich und glaubte so sehr an das Potenzial des
Kultschuhs, dass er im März 2006 den europaweit ersten Crocs-Store in Klagenfurt eröffnete.
Heute sind es elf Stores und der Familienbetrieb
beschäftigt rund 60 Mitarbeiter in Österreich und
der ersten Auslandsfiliale in Bratislava. »Das
Design des brandneuen Stretch-Sole-Schuhs
­findet seinen Ursprung in der Flexibilität einer
Socke. Er dreht und wendet sich so flexibel und
bequem, wie es der Fuß gerade braucht«, zeigt
sich Widmann einmal mehr begeistert.
36 TZ 09 2014
H&M
© NINA ATHANASIOU
LABEL TO WATCH
Alexander Wang
designt für Schweden
S
eit zwei Wochen ist es bekannt: Der nächste in der Riege der H&M-DesignerCollaborations ist Alexander Wang aus den USA. Damit begibt sich der
schwedische Moderiese erstmals in amerikanische Modegefilde. Alexander
Wang (im Bild mit H&M-Creative-Advisor Margareta van den Bosch) ist seit seiner
Catwalk-Premiere 2007 vor allem für seinen Sinn für Kontraste und das Unvollkommene im Feld der Urban Wear berühmt. Schnörkel und viel Chichi sind nichts für den
Sohn taiwanesisch-amerikanischer Eltern. Die Kollektion »Alexander Wang x H&M«
umfasst Mode und Accessoires für Herren und Damen. Sie wird ab 6. November
2014 weltweit in 250 H&M-Stores erhältlich sein. Alexander Wang zur Zusammenarbeit mit H&M: »Die Arbeit mit dem H&M-Team ist ein aufregender Prozess mit
viel Spaß an der Sache. Sie sind sehr aufgeschlossen und bereit, Grenzen zu
­verschieben und eine Plattform für Kreativität zu schaffen.«
mode aktuell
Desigual
Topmodel-Testimonial
© Gloriette
GLORIETTE
D
as brasilianische Topmodel Adriana Lima soll für die Saisonen Frühjahr/­
Sommer 2014 sowie Herbst/Winter 2014 Markenbotschafterin für Desigual sein. Laut dem spanischen Unternehmen Desigual verkörpert Adriana
Lima die fröhliche, bunte Stimmung des Labels perfekt. Mit dem brasilianischen
Model als Gesicht der Marke entscheidet sich das Label zum ersten Mal überhaupt für ein Testimonial.Bereits seit dem 20. April 2014 ist Adriana Lima im
neuen TV-Spot von Desigual zu sehen. Er wird in Europa ausgestrahlt – vorwiegend in Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich und Belgien. Marketingdirektor von Desigual, Borja Castresana, zum 32-jährigen Model als Testimonial: »Adriana wird eine ­hervorragende Botschafterin von ›La vida es chula‹ sein,
da sie unsere Werte widerspiegelt und für die selbstbewusste, optimistische und
energiegeladene Frau steht, für die Desigual Mode macht.«
Nicht von der Stange
G
© Desigual
© H&M
eschäftsführer Marco Huter ist stolz auf ein Service, das seine Manufaktur
und seine 17 eigenen Stores leisten können: »Das Maßhemd ist sozusagen
die Formel 1 der Hemdmacherkunst. In dieser Meisterklasse beherrscht
Gloriette als Traditionsbetrieb seit Jahrzehnten das Handwerk.« Die Bluesign-­
zertifizierten eigenen Produktionen (im burgenländischen Stegersbach und im
grenznahen Ungarn), die langjährigen Partnerschaften mit besten Stoffwebern
und erlesene Produktzutaten sorgen für Nachhaltigkeit und adäquates Fertigungs­
niveau. Dazu unabdingbar: entsprechend geschulte Store-Mitarbeiterinnen. »Der
nächste Schritt für unsere Stammkunden wird die Möglichkeit sein, die Maß­
hemden bei uns online zu bestellen«, verrät Huter. Der individuelle Luxus ist
erschwinglich: Ein Gloriette-Maßhemd gibt es bereits ab 139 € und es wird
­innerhalb weniger Wochen mit vielerlei Optionen ganz nach Wunsch angefertigt.
Das Maßhemdenservice bietet sich auch für Händler an, die sich mit besonderer
Kundenzuwendung profilieren wollen. Marco Huter verspricht: »Rechtzeitig zur
Kollektionsübergabe F/S 2015 werden das neue NOS-Lagerprogramm und auch
der Maßkatalog fertig.«
TZ 09 2014 37
society
DIE MODESZENE FEIERT SICH
Wer? Vienna Awards for Fashion & Lifestyle
Wo? MAK, Wien Was? Supermodel Coco
Rocha wurde als »Style Icon« ausgezeichnet.
Eva Poleschinski wurde Designerin des Jahres
und Tim Labenda ist Steffl Best Newcomer.
Stargäste des Abends waren Tomaso Trussardi
samt Freundin Michelle Hunziker sowie
Designerin Valerie Campbell.
STEFFL BEST NEWCOMER:
Tim Labenda (es applaudieren
Thomas Köckeritz, StefflKreativdirektor, und Moderator
Christian Clerici)
DA KANN
VICTORIA’S
SECRET FAST
EINPACKEN:
Palmers Fashion
Show
MODA AUS
BELLA ITALIA:
Trussardi
Fashion Show
DESIGNERIN
DES JAHRES:
Eva Poleschinski
und Adil Raihani
vom Flughafen
Wien
TOPMODEL
TRIFFT
DESIGNERIN:
Coco Rocha (l.)
und Valerie
Campbell
DAS WAREN DIE
VIENNA
AWARDS 2014:
SUNSHINE-TRIO
TROTZ REGEN:
Doris (l.), Gabor
und Tochter
Jennifer Rose
38 TZ 09 2014
Alle Bilder © andreas Tischler
Grande Finale
am Catwalk
musterseite
HELL UND
FREUNDLICH:
So zeigt sich der
Eingangsbereich des
neuen HV PoloShowrooms im
Salzburger
Gusswerk.
POLOPFERDE FÜR
POLOMODE:
Agenturbetreiber
Derk Ischen und
Nina Wahl begrüßen
gemeinsam mit
Töchterchen
Antonia-Sophia die
Gäste.
Alle Bilder © UWE BRANDL
SHOWROOM-OPENING MIT PFERDEN
Wer? HV Polo Wo? Gusswerk, Salzburg Was? Nina Wahl und Derk Ischen
eröffneten ihren Showroom der Marke HV Polo im Salzburger Gusswerk. Passend zu
den Wurzeln des Labels in der Reitbekleidung begrüßte man die Gäste mit
Polopferden. Bei Wahl und Ischen liegt nun die Vertretung der eigenständigen
Fashion-Linie.
SCHMÖKERN ERWÜNSCHT:
Eva Blut (l.) und Inge Prader
LIEBEN BEIDE BÜCHER
UND MODE:
Gregor Pirouzi (l.) und
Gery Keszler
Alle Bilder © conny debeauclair
BUCHPREMIERE: AUSTRIAN FASHION DESIGN
Wer? Brand Unit Wo? Palais
Principe, Wien Was? Die
Brand-Unit-Masterminds Ulrike
Tschabitzer-Handler und Andreas
Oberkanins präsentierten das
umfassende Werke »Austrian
Fashion Design«. Buch- und
Design-begeisterte Gäste: Gery
Keszler, Gexi Tostmann, Inge
Prader, Gregor Pirouzi u. v. m.
HALTEN DAS WERK IN IHREN HÄNDEN:
Marianne Kohn (l.) und Elfie Semotan
GEMEINSAME FREUDE ÜBER DAS NEUE BABY:
Nikolaus Brandstätter, Ulrike Tschabitzer-Handler,
Gery Keszler und Andreas Oberkanins
TZ 09 2014 39
society
SZENE-LADY:
Cathy Zimmermann
mit aktuellem Herzbuben
Fabian Plato
A-CAPPELLA-BOY-BAND DER
VOLKSTÜMLICHEN MUSIK:
VoXXclub
AWARDS UND ALPENROCK
Wer? s.Oliver Real Star Wo? Hohenhaus Tenne, Schladming Was? 1.200
Gäste feierten den Realstar – der Großteil nahm sich das Motto zu Herzen
und kam stilecht in Tracht. Die anwesenden Dirndl gefielen dem
Überraschungsstargast sichtlich: Andreas Gabalier sang und blieb! Er feierte
die »Glamour Gaudi Party« einfach mitten unter den Gästen mit. Für die
s.Oliver- und Comma-Verkaufsteams gab es 22 Auszeichnungen in sechs
Kategorien. In der Königsdisziplin »Best of Best« holten sich die Fussl
Modestraße, das Modehaus Roth sowie der s.Oliver-Store Braunau und der
Comma-Store Oberwart die Preise ab.
»VOICE OF GERMANY«:
Sängerin Sharron Levy mit
Promi-Winzer Leo Hillinger
NOCH MEHR STIMMUNG
GEHT NICHT:
Andreas Gabalier live
VOLKSROCK ’N’ ROLLER:
Area Director Austria & Italy
Martin Stampler mit
Andreas Gabalier
IT-GIRL:
CHARTSTÜRMER:
Olaf Henning und Gina
ZÜNFTIG UNTERWEGS:
40 TZ 09 2014
s.Oliver-Finanzchef Thomas Tax, s.OliverCountry-Manager Österreich und Italien Martin
Stampler, Moderator Klaus Eberhartinger
Alle Bilder © s.Oliver
Martin Stampler mit
Gina-Lisa Lohfink
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Strumpf – Riese
….riesig gut
Seit 20 Jahren sind wir ein expandierender Strumpfwaren-Großhandel und -Importeur. Mit unseren Marken bedienen wir weite Segmente des
Strumpfwaren-Marktes von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unsere Kollektionen sind innovativ und aktuell. Zum nächstmöglichen
Termin suchen wir
Außendienstberater (m/w)
für Österreich
Sie werden für den aktiven Verkauf unserer Kollektionen an unsere Kunden zuständig sein. Dies wird die Betreuung und die Akquisition beinhalten. Daneben werden Sie den Strumpfmarkt Ihres Gebietes analysieren. Einschlägige Kontakte setzen wir voraus. Sie sollten gerne auf Reisen
sein und kundenfreundlich beraten. Wenn Sie dieses Aufgabengebiet anspricht, dann sollten wir uns kennenlernen.
Wir bieten Ihnen interessante Aufgaben in einem expandierenden Unternehmen.
by Riese GmbH & Co.KG
Im Pfaffenfeld 16, 83483 Bischofswiesen bei Salzburg, Telefon: 0049 (0)8652/6559390, www.strumpf-riese.de
IVN: GREEN-FASHION-FORUM
Unter dem Leitthema »Green Fashion: Gestalten – Produzieren – Kommunizieren« lädt der
Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft
(IVN) in Kooperation mit It Fits ans Schweizer
Ufer des Bodensees. Am 6. und 7. Mai wird auf
Schloss Wartegg (Rorschacherberg) von mehr
als 15 Fachexperten aus Industrie, Handel und
dem Beratungs- und Zertifizierungssektor über
aktuelle Themen aus dem Bereich nachhaltiger
Textilien und Bekleidung informiert. Der Link zu
weiterführenden Infos und Online-Anmeldung
ist unter www.itfits.de zu finden.
BTE: KOMPETENZTAG
Handelsvertreter (w/m)
für Beckert-Ledertracht®
Als führender Hersteller von Trachtenbekleidung mit Sitz im niederbayrischen Obernzell
suchen wir für unsere klassische Marke Beckert-Ledertracht® einen Handelsvertreter für
das Reisegebiet Österreich.
Am 24. Juni 2014 findet an der LDT Akademie
für Mode-Management in Nagold der heurige
BTE-Kompetenztag statt. Vormittags stehen vier
Referate (wie z. B. »Es lebe der inspirierende
Einzelhandel!«) am Programm, am Nachmittag
gibt’s eine praktische Themenvertiefung in Form
von Workshops mit Werbeprofi Andreas Unger
(Hutterer & Unger GmbH), Führungskräfte-Coach
Christian Göggerle (Hutner Training AG) und
Unternehmensberater Alfred Haar (Hachmeister +
Partner). Der Vortrag »Mit Curated Shopping in
die Selbständigkeit. Das Beispiel Outfittery,
­Berlin« bildet den Abschluss. Weiterführende
Informationen auf www.bte.de unter dem
­Menüpunkt »Veranstaltungen«.
NABHOLZ: VERTRIEBSPROFI
VERPFLICHTET
Traditionen bleiben nur so lange lebendig, wie sie das Leben bereichern und den Alltag
verschönern.
Beckert steht für die bodenständige, handgemachte Ledertracht – authentisch für jede
Region diesseits und jenseits der Alpen.
Traditionelle Identität, hochwertigste Qualitäten und beste Verarbeitung sowie individuelle
Anfertigungen für Damen, Herren und Kinder sind die Stärken der Marke.
Wir freuen uns, wenn wir Ihr Interesse geweckt haben.
Richten Sie Ihre schriftliche und aussagekräftige Bewerbung bitte an:
Spieth & Wensky GmbH,
Herrn Christian Drescher, Passauer Straße 30, 94130 Obernzell.
Telefon: 0049 8591 9005 51, Herr C. Drescher
E-Mail: drescher.christian@spieth-wensky.de
© Timberland
TIMBERLAND:
­ALONSO IST VICE
PRESIDENT SALES
42 TZ 09 2014
Das der VF Corporation zugehörige Unternehmen Timberland hat Mariano Alonso
zum Vice President Sales für
EMEA berufen. In dieser
Position wird Alonso Absatz-
strategien entwerfen und realisieren, um die
Geschäftsentwicklung in den Großhandels- und
Distributorenmärkten im EMEA-Raum voranzu­
treiben. Mariano Alonso war von 1998 bis 2007 in
verschiedenen Vertriebsfunktionen bei Nike tätig.
Zuletzt war er als General Manager für Nord-,
­Mittel- und Osteuropa sowie Asien bei Camper. In
seiner neuen Position bei Timberland berichtet er
direkt an Timo Schmidt-Eisenhart, President EMEA.
Die Premium-SportswearMarke Nabholz gewann
­Patrik Steinhilber für die
neu geschaffene Position
des Head of International
Sales. Der Vertriebsspe­
zialist kommt von der Albiro AG, davor fungierte
er als Europa-Verkaufsleiter bei Kjus sowie in
verschiedenen gehobenen Managementposi­
tionen bei Nike. Bei Nabholz sorgt der studierte
Sportökonom nunmehr für die Festigung von
­Kundenbeziehungen und treibt die internationale
Expansion des 1821 gegründeten Schweizer
­Traditionslabels voran.
© Nabholz
Diesem Anspruch fühlen wir uns verpflichtet. Beckert versteht sich als Klassiker im Lederhosenbereich.
250m² Geschäftseinrichtung
zu verkaufen
Bei Interesse kontaktieren Sie bitte:
0664/431 44 67
Adriano Centro,
Getreidegasse 3, 5020 Salzburg
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Birgit Nemec (bn), DW 230, b.nemec@textilzeitung.at,
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Anzeigen-Trainee: Sunny Gansch, DW 216,
s.gansch@textilzeitung.at,
Lektorat: Angelika Hierzenberger-Gokesch,
Grafisches Konzept: Christa Schnellrieder
Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner,
Johanna Weber
STOREBEST:
MODERNISIERUNG
© Storebest
Der oberösterreichische
Ladenbauspezialist Storebest (Aschach an der Steyr)
plant für die kommenden
zwei Jahre, 800.000 €
u. a. in die Erneuerung der
Absaugung und Filteranlage
sowie in die Modernisierung des Maschinenparks
zu investieren. »Dadurch wird es möglich, Hochglanzdekorplatten zu verarbeiten, was den Kunden
neue gestalterische Möglichkeiten ­eröffnet«,
betont Geschäftsführer Martin Klapka. Storebest
wurde 1960 gegründet, hat rund 50 Beschäftigte
und zählt heute zur deutschen KesseböhmerGruppe. 2013 konnte ein Plus von 5 % auf
8,4 Mio. € Umsatz erwirtschaftet werden. 70 %
werden im Bereich Einzelhandel erzielt, C&A
zählt zu den Referenzkunden.
Abonnements, Marketing & Vertrieb
Brigitte Hoffmann, DW 930, vertrieb@manstein.at,
Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at;
Bankverbindung:
Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111;
Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68;
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Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und
Verlags-GmbH & CO KG, Zamenhofstraße 43–45
4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf,
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Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf,
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Mag. Dagmar Lang (dl), MBA,
Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf,
Brunner Feldstraße 45,
Grundlegende Richtung: Offizielles Organ des
Bundesgremiums und aller Landesgremien des
Textilhandels
web: www.textilzeitung.at
Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter
www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar.
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