Aluminium 2010
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Aluminium 2010
2010 Das Magazin für Kunden und Partner der Unternehmen der GUTMANN Gruppe: GUTMANN – GARTNER – NORDALU Aluminium 2010 in Essen Neues Automatiklager · Pressenlinie für höchste Ansprüche · Weltrekord geknackt ALUMINIUM SHAPED BY GUTMANN Selbstbewusster Auftritt der GUTMANN Gruppe auf der Aluminium 2010 in Essen 2 PRofil 2010 I nhal t Vorwort Krise vorbei, alles wieder gut!?3 Neues Automatiklager für Fertigwaren in Betrieb 4 Gewappnet für die Zukunft Neue Pressenlinie für höchste Ansprüche 6 Selbstbewusster Auftritt auf der Aluminium 2010 in Essen 8 fensterbau/frontale 2010 Gelungener Messeauftritt 10 Der Weltrekord ist geknackt Das größte Holz-Metall-Fenster der Welt 12 Neue Rahmenproduktion bei der NORDALU Entlastung für Weißenburg 14 We wire the world … Die GAD auf der WIRE in Düsseldorf 15 Energiekosten auf dem Prüfstand Senkung um 3 Prozent angestrebt 16 EU-Gesetz zur Regulierung von Chemikalien REACH und RoHS 18 Labor[prüfungen] mit neuem Leistungsspektrum 20 PRofil 2010 Magazin für Kunden und Partner der Unternehmen der GUTMANN Gruppe Nürnberger Straße 57 D-91781 Weißenburg www.gutmann-group.com Vorschau BAU 2011 Wir stellen vor11 Redaktion: Christine Scheck Tel. +49 (9141) 992-680 Fax +49 (9141) 992-666-680 E-Mail: scheck@gutmann.de Auflage: 5.000 Titelbild: Messestudio Schnell GUTMANN Messestand auf der Aluminium 2010 in Essen Vo r wo r t PRofil 2010 3 Liebe Leserin, lieber Leser! Krise vorbei, alles wieder gut!? Nach dem Krisenjahr 2009 zeigt sich die Wirtschaft deutlich erholt. Insbesondere in Deutschland hat die Entwicklung mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 3,4 Prozent eine nicht erwartete Dynamik gezeigt. Geprägt ist diese Entwicklung von den Branchen Maschinenbau und Verkehr, die im letzten Jahr einen herben Rückgang zu verzeichnen hatten. Die Zeichen für 2011 stehen auf Wachstum, wenn auch mit + 2 Prozent in abgeschwächter Form. Die Erholung im restlichen Europa vollzieht sich langsamer, aber auch dort verbessert sich die Situation. Wir können also mit einigem Optimismus in die Zukunft sehen. Die Wirtschaftskrise ist vorbei, wenn auch das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht ist. Die Entwicklung der Beschäftigung innerhalb der GUTMANN Gruppe vollzog sich in etwa spiegelbildlich zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Einem starken Einbruch der Marktsegmente Maschinenbau und Verkehr folgte ein deutlicher Aufschwung in diesen Bereichen, ohne allerdings das ehemalige Niveau bisher erreicht zu haben. Der Bausektor im Inland zeigte sich relativ stabil, getragen von den Förderprogrammen der Bundesregierung. Trotz der Krise haben wir zur weiteren strategischen Ausrichtung der Unternehmensgruppe weitreichende Investitionsentscheidungen getroffen. Die Entscheidungen für ein Automatiklager, die hochmoderne, leistungsfähige Strangpresse sowie die weitere Automatisierung der Produktion im Bereich Holz-Aluminium-Rahmen werden unsere zukünftige Wettbewerbsposition verbessern. Krise vorbei? Ja! Alles wieder gut? Mit Sicherheit nein! Nach wie vor bestehen erhebliche Risiken für die Stabilität der internationalen Finanzmärkte. Die enormen Staatsverschuldungen, damit einhergehende Einschränkungen finanzieller Ressourcen und steigende Kreditkosten beschränken Investitionsentscheidungen. Rückschläge in der weltwirtschaftlichen Entwicklung sind nicht auszuschließen. In den USA bestehen Sorgen bezüglich eines erneuten Rückgangs der Konjunktur. Finanzpolitische Maßnahmen in China könnten das dortige Wachstum beschränken, was wiederum einen negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft haben dürfte. Rohstoffe und deren Preisentwicklung unterliegen zunehmend dem Einfluss von Finanzakteuren und werden damit mehr und mehr zu einem schwer kalkulierbaren Risiko der verarbeitenden Industrie. Abgesehen von diesen latenten Risiken sind wir alles in allem mit der momentanen Situation zufrieden. Die Nachfrage ist auf einem stabilen Niveau. Nachdem uns der boomartige Aufschwung einzelner Marktsegmente im ersten Halbjahr überrascht hat, stellen wir aktuell eine leichte Beruhigung und Rückkehr zu „normalen“ Verhältnissen fest. Unser Ausblick auf 2011 ist verhalten optimistisch. Wir haben Vertrauen in die Zukunft auf der Basis unserer Fähigkeiten. In diesem Sinne, herzlichst Ihr Dr. Wolfram Kopperschläger Vorstand der GUTMANN AG 4 PRofil 2010 Ti te l I nvest itionen Neues Automatiklager in Betrieb Im Oktober 2009 hat GUTMANN am Standort Weißenburg ein neues Automatiklager für Fertigwaren in Betrieb genommen. Die positive Entwicklung im Geschäftsbereich Bausysteme und die ebenso anspruchsvolle Planung für die Zukunft waren im Jahr 2008 Auslöser für die Entscheidung der GUTMANN AG, ein bislang auf dem Gelände der Tochter GARTNER EXTRUSION in Gundelfingen betriebenes Lager mit den am Stammsitz in Weißenburg ansässigen Lagerfunktionen zusammenzuführen und mit einer zeitgemäßen Lagertechnik auszustatten. Nach Planung und einigen Vorarbeiten Ende 2008 wurden nach dem Jahreswechsel die Bauarbeiten für ein Automatik-Wabenlager mit 1.800 Kassettenplätzen für Bausystemprofile aufgenommen. Das Automatiklager hat eine Grundfläche von 637 Quadratmetern und erreicht eine Bauhöhe von 27,3 Metern. Im Vergleich zum vorhandenen Hochregallager aus den 1970er Jahren wird die Anzahl der möglichen Lagerfahrten durch die neue Technik mehr als das Fünffache betragen. Mit der Inbetriebnahme im Oktober 2009 konnte die Zusammenführung bislang aus Kapazitätsgründen mehrfach vorgehaltener Lagerbereiche erreicht werden.Darüber hinaus wurde Lagerplatz für die Fassaden-Materialien aus Gundelfingen verfügbar. Das Automatiklager wird durch eine Entnahmehalle mit 1450 Quadratmetern Grundfläche für die Ein- und Auslagerung der Materialien sowie deren Verpackung zum Versand ergänzt. Zwei Anlagen zur Stanzung, Folierung und Bündelung von Metallfensterbänken haben ebenfalls Ihren Platz in der Halle gefunden. Die größere der Anlagen wurde modernisiert und an das Automatiklager angebunden, so dass die fertigen Fensterbänke direkt in die Lagerkassetten abgelegt und eingelagert werden können. Im Zuge der Investitionsentscheidungen im Bereich Holz-Aluminium wurde eine Packanlage ebenfalls in den neuen Hallenbereich verlegt. Der anfangs geplante Umzug von Handarbeitsplätzen, an denen mit Kartonverpackungen Verkaufseinheiten von Bauprofilen gebildet werden, ist dadurch zwar erschwert, sollte aber zuletzt den Umfang der Maßnahmen abschließen. Mit der Investition im Gesamtvolumen von 4 Millionen Euro hat die GUTMANN AG in erster Linie eine Steigerung des Kundennutzens verfolgt. Durch die neue Lagertechnik sind nun auch sprunghaft erhöhte Auftragszahlen, die bislang die Kapazität der Lagerfahrten überschritten hatten, beherrschbar geworden. Die Kunden aus dem Fassadenbereich profitieren insbesondere von der kürzeren Durchlaufzeit ihrer Aufträge, einer höheren Verfügbarkeit und einer schnelleren direkten Distribution. I nvest i t i oTni tel en PRofil 2010 Leistungsfähige Anlagentechnik schafft Kundennutzen und ist erweiterungsfähig. Die Vorstände Theodoros Tzortzis (links) und Dr. Wolfram Kopperschläger nehmen die Anlage in Betrieb. Leiter Logistik Dietmar Rost beantwortet die Fragen der Presse. Kundenaufträge werden mit der Integration des Lagerverwaltungsrechners bis zum Arbeitsplatz gesteuert. Weißenburgs Bürgermeister Jürgen Schröppel würdigte die Entwicklung von GUTMANN. 5 6 PRofil 2010 I nvest i t i o n e n Gewappnet für die Zukunft Großinvestition in eine neue Pressenlinie für höchste Ansprüche Um unsere Leistungsfähigkeit und unser hohes Qualitätsniveau weiter auszubauen, hat der Vorstand der GUTMANN AG Anfang des Jahres die Investition in eine neue Pressenlinie im Umfang von fast 7,5 Millionen Euro freigegeben. Andreas Krützen Leiter Engineering GUTMANN AG Die Neuanlage 32/35 MN soll die vorhandene Presse 31,5/35 MN ablösen. Zusammen mit dem vor drei Jahren an dieser Anlage neu installierten Auslaufsystem (Doppelpulleranlage mit zusätzlicher „Fliegender Säge“) können wir die Leistungsfähigkeit um mehr als 1.400 Tonnen pro Jahr steigern. Mit den beiden anderen Strangpressen 16MN und 20MN wird GUTMANN dann zu einem der modernsten und leistungsfähigsten Strangpresswerke zählen. Ein Spezialistenteam aus eigenem Hause hat in Zusammenarbeit mit namhaften deutschen Herstellern die neue Anlage konzipiert. Sie besteht aus einem Stangenlager, in dem 255 Aluminiumstangen (Durchmesser 254 mm) unterschiedlichster Legierungen gelagert und automatisch verwaltet werden. Vor der Zuführung in den Gasofen werden die Stangen in einem Durchlaufsystem mit Hochdruckwasserfräsköpfen gereinigt. Dieses Reinigungssystem wurde mit der Firma Extrutec entwickelt. Erhebliche Produktivitätssteigerung Nach der hocheffizienten Vorwärmkammer des Gasofens, in dem ausschließlich mit der Abwärme der Heizzonen gearbeitet wird, gelangt die Stange in die Heizzone. Hier wird eine Grundtemperatur (Fußtemperatur) von ca. 400 bis 450 °C aufgebracht. Anschließend wird der Pressbolzen abgeschert und mit einem Schrägaufzug und einem Manipulator zum Induktionsofen transportiert. Im Induktionsofen wird der Bolzen mit einem sogenannten „Taper“ (Temperaturgradient von ca.60 Kelvin) auf seine Endtemperatur aufgeheizt. Anschließend wird er zum Blockpusher verbracht. Der Blockpusher schiebt den Block in den Linearblocklader und dieser bringt den Bolzen in die Presse. Die Frontladetechnik der neuen Presse ermöglicht zudem sehr kurze Nebenzeiten (bis unter 15 Sekunden), wodurch eine erhebliche Produktivitätssteigerung gegeben ist. Um höchste Anlagenverfügbarkeit zu gewährleisten, kann der Gasofen auch ohne den Induktionsofen betrieben werden und die erforderlichen Bolzentemperaturen allein aufbringen. Wirtschaftlich betrachtet ist die Kombination aus Gasofen mit abschließender induktiver Erwärmung am günstigsten, da der Gaspreis nur rund ein Drittel des Strompreises ausmacht. Abhängig von der Bolzenlänge werden die einzelnen Heizzonen der Öfen geregelt bzw. automatisch abgeschaltet, wodurch zusätzlich erheblich Energie eingespart wird. Stangenlager, Kransystem mit Manipulatoren, Bolzenwaschanlage, Gasofen und Warmschere werden von der Firma Extrutec, der Induktionsofen und das Transportsystem mit Manipulatoren von der Firma IAS und die Presse mit Blocklader von der Firma SMS geliefert. Höchstes Qualitätsniveau Mit der neuen Blockerwärmung und der Möglichkeit des induktiven Aufbringens eines Temperaturgefälles vom Blockanfang zum Blockende ist es möglich, die Blockerwärmung durch die Reibung im Rezipienten zu kompensieren. Somit gelangt das Aluminium mit konstanter Temperatur in die Umformzone. Die Vorteile sind eine konstante Austrittstemperatur bei konstanter Pressgeschwindigkeit von Pressanfang bis Pressende auf dem für das Profil und die Legierung höchsten Niveau. Gleichzeitig wird dadurch ein nahezu konstanter Abschreckgradient gewährleistet. Somit werden über die gesamte Auspresslänge gleiche Gefügeeigenschaften erzeugt, was eine der wichtigsten Voraussetzungen für homogene mechanische und chemische Profileigenschaften ist. Sicher reproduzierbare mechanische Eigenschaften sind beispielweise zur Herstellung von crashrelevanten Automobilprofilen erforderlich, während gleichmäßige chemische Eigenschaften eine wichtige Voraussetzung für höchste Eloxalqualitäten ist. Das trifft gleichermaßen auf die Maß- und Formhaltigkeit sowie auf die Oberflächengüte zu. Zusammen mit der bereits vorhandenen Dreifach-Pulleranlage zum Führen, Sägen und Abtransportieren der Profile ohne zusätzlichen Verlust durch Anhaltemarkenschrott als auch durch die Intensivluft, Wassernebel- und Vollstrahlabschreckanlage wird eine Strangpresslinie mit hoher Qualitäts- und Leistungsfähigkeit entstehen. I nvest i t i oTni tel en 1 = Stangenlager 2 = Reinigungsanlage 3 = Gasofenvorwärmzone 4 = Gasofen 5 = Schere 6 = Induktionsofen 7 = Blocklader 8 = Presse PRofil 2010 7 8 PRofil 2010 Ti te Al lumi n i um-A nwen dun ge n ALUMINIUM SHAPED BY GUTMANN Bereit für den großen Besucherandrang Freundlicher Empfang auf dem Stand der GUTMANN Gruppe Selbstbewusster Auftritt der GUTMANN Gruppe auf der Aluminium 2010 in Essen Nach der stärksten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit stand die Aluminiummesse 2010, die vom 14. bis 16. September 2010 in Essen stattfand, unter ganz besonderen Vorzeichen. Während die Erwartungen im Vorfeld der Messe gemischt waren, konnten mit 17.200 Besuchern und 873 Ausstellern aus 47 Nationen die besten Zahlen seit Bestehen der Messe verzeichnet werden. Bemerkenswert auch, dass dieses Jahr zum ersten Mal 50 Prozent der Besucher aus dem Ausland kamen, was die internationale Bedeutung der Veranstaltung unterstreicht. Die gesamte Aluminiumbranche verspürt 2010 einen sehr starken Aufschwung, was zu einer überwiegend positiven Grundstimmung bei den Ausstellern geführt hat. Die GUTMANN Gruppe war zum vierten Mal mit einem Gemeinschaftsstand auf der Messe vertreten. Unter dem Slogan „Aluminium shaped by GUTMANN“ zeigten die Unternehmen GUTMANN AG, GARTNER EXTRUSION GmbH und NORDALU GmbH ihre Leistungsfähigkeit bei der Verarbeitung von Aluminium – branchenübergreifend und innovativ. Die Vitrinen auf dem sehr offen und einladend gehaltenen Stand waren nach Branchen selektiert, wobei die Bereiche Bau, Maschinenbau, Automobil, Sanitär und Elektrotechnik im Mittelpunkt standen. Einen besonderen Blickfang bot die Vitrine mit den Fertigprodukten. Hier wurden fertige Hightech-Komponenten vorgestellt, an denen die GUTMANN Gruppe einen maßgeblichen Lieferanteil hat. Zur schnellen Orientierung konnten die Besucher erstmals Touchscreen-Monitore nutzen, die die wichtigsten Informationen, einschließlich des Ansprechpartners auf dem Messestand, anzeigten. Wie schon in den letzten Jahren wurden unsere Messegäste mit einem hervorragenden Cateringservice verwöhnt. Das gemütliche Ambiente im ersten Stock des Messestandes bot einen angemessenen Rahmen, um Kundenkontakte zu pflegen beziehungsweise neue Geschäfte anzubahnen. Gleichzeitig bedeutete die diesjährige Messe den Abschied vom bewährten Veranstaltungsort Essen. Die Verantwortlichen haben sich aus Kapazitätsgründen entschieden, die Aluminium 2012 nach Düsseldorf zu verlegen. Die GUTMANN Gruppe wird vom 9. bis 11. Oktober 2012 wieder mit dabei sein. Bleibt nur zu wünschen, dass die positive Entwicklung der Aluminiummesse auch am neuen Standort weiterhin gewährleistet bleibt. Al um i n i um - A nwe n d unTge n i tel Produktvitrine Bau-, Sanitär-, Möbel-, Medizinprofile Einladend und ansprechend, der Messestand der GUTMANN Gruppe Produktvitrine Maschinenbauprofile PRofil 2010 9 10 PRofil 2010 Ti te Balus ysteme fensterbau/frontale 2010 Gelungener Messeauftritt von GUTMANN auf der fensterbau/frontale 2010. Standkonzept und Präsentation der Bausysteme waren Messe- und Pressegespräch. Werner Spengler, Spartenleiter GUTMANN Bausysteme, zeigt beim Presserundgang die Produkthighlights. In Begleitung der Presse kam auch das Model der fensterbau an den GUTMANN Messestand. Ba us yste e T im tel PRofil 2010 11 BAU 2011 – Vorschau Das neue Jahr beginnt für den Bereich Bausysteme gleich mit einem Highlight. Die BAU 2011, Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, öffnet vom 17. bis 22. Januar in München dem interessierten Fachpublikum ihre Türen. Die deutsche Wirtschaftsleistung hat sich 2010 relativ überraschend als Zugpferd für die Konjunktur erwiesen. Auch für 2011 sehen wir von GUTMANN gute Chancen – trotz reduzierter Förderprogramme. Folgende Systeme werden auf der Messe BAU 2011 gezeigt: Energieeffizienz wird immer wichtiger Aluminium-Holz-Systeme MIRA therm 08, MIRA contour, MIRA contour integral, BRAGA Glasleiste und NORDWIN Die steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden erfordern den Einsatz zunehmend höherwertiger Fenster, Türen und Fassadensysteme. Gleichzeitig bietet der Kapitalmarkt derzeit beste Voraussetzungen für die Finanzierung von Immobilien, sei es im Neubau oder zur Renovierung bestehender Projekte. Den Besuchern des GUTMANN Messestandes versprechen wir hochwertige Lösungen rund um das Fenster, wobei wir konsequent auf die Themen Qualität, Energieeffizienz, Innovation und Design setzen. Den Schwerpunkt der Ausstellung stellen Aluminiumsysteme zum Bau von Fenstern, Türen und Fassaden dar. Hier zeigen wir unsere bewährten Produkte aus den Bereichen Holz-Aluminium, PVC-Aluminium und Baubeschlag. Der Einsatz der modularen Systemplattform des Hauses GUTMANN entspricht in zunehmendem Maße den Anforderungen der nationalen und internationalen Kunden. Überzeugen Sie sich von unserem Leistungsspektrum – wir freuen uns auf Ihren Besuch. Bereich MVS (Metall-Verbund-Systeme): Aluminium-Kunststoff-System DECCO Pfosten-Riegel-System LARA GF 50 und LARA GF 50 Passivhaus zertifiziert Bereich Aluminiumsysteme: Bauvorhaben mit ausgeführten Elementfassaden-Systemen Royal Clock Tower in Makkah, Saudi Arabien Objekt Serdika Center in Sofia, Bulgarien Pfosten-Riegel-Systeme Fassade F50+ und Fassade F50+ P (Passivhaus-tauglich) NEU Haustürsystem 80 mm Bautiefe S80+ T NEU Fenstersysteme 70 mm Bautiefe S70+ HW, S70+ und S70+ E (Export) NEU Fenstersysteme mit verdecktliegendem Flügel S70v+ HW, S70v+ und S70v+ E (Export) NEU Schiebe- und Hebeschiebesysteme NEU Bereich Baubeschlag: Regenschutzschienen Thermisch getrennte RSS DRAU 25/24 F-Ti K Universal RSS SPREE 24 OF-K, Universal RSS SPREE-D 24 OF, Adapterschiene SPREE-D für Aluminium-Holz-Fenster Bodenschwellen WESER Bodenschwellen, verschiedene Varianten Fensterbankzubehör Aluminium-Fensterbank-Gleitabschluss MF 400 und MF 250, Kunststoff-Fensterbank-Gleitabschluss KF 400 und KF 250, Thermisch getrennter Fensterbankhalter RV 40-Ti, Balkonaustrittsprofil BAP 40, Fensterbank für kreisrunde Fenster und Kantteile 12 PRofil 2010 Ba us ysteme Der Weltrekord ist geknackt Die Meisterschüler der Gewerblichen Akademie für Glas-, Fenster- und Fassadentechnik Karlsruhe haben das größte Holz-Aluminium-Fenster der Welt gebaut – und das mit Profilen der GUTMANN AG. Samstag, 19. Juni 2010, 7 Uhr: Es herrscht konzentrierte Spannung. Schließlich wollen die Meisterschüler des Abschlussjahres ins Guinness-Buch der Rekorde. Tatkräftig unterstützt werden sie von den Schülern des ersten Lehrjahres. Im Werkstattraum der Akademie laufen die Maschinen an. Gleichzeitig wird im 50 Meter langen Zelt im Hof vor mehreren Hundert Zuschauern mit dem Aufbau des Megafensters begonnen. Das 18 Mann starke Team um Akademieleiter Professor Dr. h.c. Klaus Layer will es heute wissen: nach acht Wochen Planung und Organisation. Bis zum Nachmittag soll ein Holz-Metall-Fenster von 2,20 Metern Höhe und 46 Metern Länge entstehen – aus modernster Technologie, komplett verglast und zu 100 Prozent funktionstüchtig. 144 Meter Holz und 140 Meter Aluminiumprofile werden dann verbaut sein. Um den derzeitigen Weltrekord von 80 Quadratmetern zu knacken, hat Layer namhafte Partner aus Industrie und Handwerk mit ins Boot geholt. Letztlich wird der heutige Tag auch zeigen, was Handwerk und Industrie gemeinsam zu leisten imstande sind. Montiert werden müssen nicht nur 130 Meter Kiefer-Leimholzkanteln des Fensterrahmens, sondern auch 15 Fensterverglasungen mit dem neuen zweiteiligen BRAGA Festverglasungssystem der GUTMANN AG. Die Besonderheit an diesem System ist, dass die Gläser mit einer funktionierenden Trockenverglasung nachträglich von außen eingesetzt werden können. Diese technische Variante wurde zwar schon einmal, im Frühjahr 2010, bei drei Objekten in der Schweiz von GUTMANN in Zusammenarbeit mit einem namhaften Fensterbaubetrieb angewandt, allerdings noch nie bei einem Wettbewerb. Dies ist der erste. Die Haltermontage erfolgt mit dem Hammerer Schraub-Nagelsystem. Die 12 Millimeter starken VSG-Glasscheiben von Scholl Glas stehen auf einem extra konstruierten Winkel. Dieser wird im unteren Falz als Glasauflage zur Lastaufnahme der Scheibe verschraubt. Es wurden 15 Fensterverglasungen mit dem neuen zweiteiligen BRAGA Festverglasungssystem der GUTMANN AG verbaut. Die Besonderheit an diesem System ist, dass die Gläser mit einer funktionierenden Trockenverglasung nachträglich von außen eingesetzt werden können. Ba us yste m e PRofil 2010 13 EBH-Azubi-Sternfahrt Mehr als 130 Auszubildende auf der fensterbau. Hermann Gempel, Bereichsleiter Baubeschlag, mit den EBH Azubis Mehr Info unter: www.dasriesenfenster.com Die Euro Baubeschlag Handel AG (EBH) kam in diesem Jahr mit 130 Auszubildenden zur fensterbau/frontale nach Nürnberg. Der Nachwuchs wurde vom eigenen Weiterbildungsteam um Thomas Heinlein, Judith Schwabe, Hildegard Siefker und Frank Neumann in 27 gemischte Kleingruppen eingeteilt und auf einen Messerundgang der besonderen Art geschickt. Für diesen Rundgang erhielt jedes der 27 Teams einen zwanzigseitigen Fragebogen. Diese Fragebögen waren im Vorfeld von den Lieferanten erstellt worden und bezogen sich inhaltlich auf deren Produkte. Bis 15 Uhr hatten die jungen Leute Zeit, die Messestände ausgewählter Lieferanten aufzusuchen und die Fragen zu deren Produkten zu beantworten. Die EBHOrganisatoren werteten die Ergebnisse des Wettbewerbs später aus und ehrten die besten Teams. Dass die Azubi-Sternfahrt zur fensterbau nicht die letzte Aktion ihrer Art war, steht schon jetzt fest. Thomas Heinlein: „Unsere erste Azubi-Sternfahrt war ein großer Erfolg: Die Jugendlichen haben vielfältige Einblicke in die Neuheiten und Sortimente unserer Lieferanten bekommen, einige konnten zum ersten Mal persönlich mit Verantwortlichen aus der Industrie sprechen. Unserem Ziel, die Partnerschaft zwischen Handel und Herstellern zu festigen, sind wir damit wieder ein großes Stück nähergekommen. Die Euro Baubeschlag Handel AG ist mit 78 eigenständigen Mitgliedsbetrieben nach eigenen Angaben die größte europäische Baubeschlagskooperation. Von links: Roland Egenhofer, Bezirksleiter Bausysteme GUTMANN AG, und Christian Noack, Organisator und Projektleiter Repräsentant und Berater im Außendienst Jürgen Böhnke gibt fachkundigen Rat am GUTMANN Messestand. Weiter sind zwei Stulpfenster, zwei verklebte Verglasungen, ein glasintegriertes Photovoltaikelement sowie eine Vakuumpaneele und ein 6 Meter breites, elektrisch betriebenes Sonnenschutzrollo zusammenzufügen. Genau beobachtet werden alle Arbeiten nicht nur von den vielen Zuschauern, sondern auch von einem Sachverständigen, einem Notar und einem Fernsehteam. Stück für Stück wächst das Fenster. Zehn Minuten nach 15 Uhr wird das letzte Werkzeug zur Seite gelegt. Das 92 Quadratmeter große Fenster (davon 80,27 Quadratmeter Glas) ist fertig. Ein kurzer Blick und Sachverständiger wie Notar bestätigen: Der neue Weltrekord steht. Jetzt muss nur noch das Beweismaterial zur Guiness-World-Records-Redaktion geschickt werden. Bis alles eingetragen ist, wird es zwar noch ein wenig dauern, das stört die angehenden Meister und Firmen aber nicht: Der Weltrekord ist geschafft, und das ist wichtig. Eine wahre Meisterleistung – auch dank GUTMANN. 14 PRofil 2010 Ba us ysteme Neue Rahmenproduktion bei der NORDALU Entlastung für Weißenburg Seit Juli 2010 werden in einer neu geschaffenen Abteilung und Fertigungslinie Aluminiumrahmen für die Metallverbundsysteme der GUTMANN AG produziert. Ein Schwerpunkt ist dabei die Rahmenfertigung für das Kunststoff Aluminium Hans-Heinrich Jürgensen Produktionsleiter DECCO-Rahmenfertigung GUTMANN AG System DECCO. Seit 2007 gehört die NORDALU GmbH mit Sitz in Neumünster zur GUTMANN Gruppe. Zwei Pressen, ein Eloxalwerk sowie ein großer Bereich der Profilweiterbearbeitung beschäftigen hier 175 Mitarbeiter. Die Kunden kommen hauptsächlich aus der Automobil- und LKW-Branche, aber auch Profile für Duschkabinen und Solarmodule werden bei der NORDALU gefertigt. Listen und Buchungen aber gehen bei der NORDALU in die Fertigung und in den Versand. Nach circa fünf Wochen Aufbau- und Umbauarbeiten im Werk Neumünster konnten Anfang August 2010 die ersten Rahmen das Werk in Richtung Österreich verlassen. Die Dachfensterserie S70 wird ebenfalls bei der NORDALU produziert. Erfolgreiche Produkteinführung In der Zwischenzeit wurden die Weichen für eine Erweiterung der Produktion gestellt. So soll im November aus Weißenburg eine CNC-gesteuerte Doppelgehrungssäge in Neumünster aufgebaut werden. Nach der Produkteinführung von DECCO auf der fensterbau in Nürnberg zeigte sich für den Vertrieb schnell das Potenzial für dieses System. Namhafte Kunststofffenster-Systemgeber greifen in der Objekt- und Sanierungsbearbeitung gern auf DECCO zurück und sind von den Vorteilen der Rahmenlieferung und Verarbeitung überzeugt. Für die Rahmenfertigung wurden Mitarbeiter der NORDALU in Weißenburg geschult. Dabei lernten sie alle Arbeitsschritte wie Sägen, Stecken-Kleben, Verpacken und versandfertige Bereitstellung bei laufender Produktion. Für Februar 2011 ist der Start zur Lieferung geschweißter Rahmen geplant. Dazu werden größere Flächen im Werk benötigt. Derzeit laufen die Planungs- und Umbauarbeiten. Von ursprünglich 350 m² Fertigungsgrundfläche stehen dann etwa 650 Quadratmeter für die Produktion und nochmal zusätzlich 200 Quadratmeter Lagerfläche zur Verfügung. Insgesamt sind bereits sieben Mitarbeiter in der Rahmenfertigung aktiv. Sitz der Arbeitsvorbereitung ist Weißenburg, die Alle DECCO-Profile werden in Neumünster eingelagert und bei einem in der Nähe gelegenen Beschichter farbbeschichtet. Die NORDALU GmbH Versandfertige Rahmen im Werk Neumünster S p e zial d rähte PRofil 2010 15 We wire the world … Die GUTMANN ALUMINIUM DRAHT auf der WIRE in Düsseldorf Der GAD-Messestand vor Messebeginn; letzter Einsatz vor der Neugestaltung in 2012 Auch in diesem Jahr war die GUTMANN ALUMINIUM DRAHT GmbH als Austeller auf der WIRE, der Internationalen Fachmesse für Draht und Kabel, in Düsseldorf vertreten. In der Zeit vom 12. bis 16. April 2010 konnte man dort rund 35.000 Fachbesucher aus 70 Ländern verzeichnen. Nach der wirtschaftlichen Talsohle des letzten Jahres werten wir dies als deutliches Zeichen für den erwarteten Aufwärtstrend. Rückblickend sind wir mit dem Messeverlauf, den interessierten Besuchern sowie den kompetenten Gesprächen zufrieden. Nach wiederholtem Einsatz unseres Messestandes streben wir für 2012 eine Neugestaltung an. Das bewährte Grundkonzept soll erhalten bleiben, aber wir wollen mit modernen Medien neue Akzente setzen. Erfolgreiche Messe trotz Vulkanausbruch Die WIRE ist für uns eine wichtige Plattform. Wir nutzen unseren Messeauftritt nicht nur, um bestehende Geschäftsbeziehungen zu pflegen und zu vertiefen, sondern auch, um neue Kundenkontakte zu knüpfen. Ebenso bietet uns Düsseldorf immer wieder gute Gelegenheiten, um neue Partner u. a. für Ländervertretungen zu gewinnen, so unsere Vertriebsmitarbeiter. Etwas überschattet wurde das Messegeschehen am letzten Tag. Der isländische Vulkan Eyjafjallajökull hatte innerhalb kürzester Zeit nahezu den kompletten Luftverkehr lahmgelegt. So waren zahlreiche Besucher am Freitag damit beschäftigt, Flüge umzubuchen, neue Hotelzimmer zu organisieren oder Autos zu mieten. Von links nach rechts: Paul Habbel, Goran Nikolic, Christina Stützer, Senad Becarevic, Werner Götz, Rudi Ehrengruber 16 PRofil 2010 Ti te Umwe l lt 3% Energiekosten auf dem Prüfstand Energiekosten sind nach Material- und Personalkosten inzwischen der drittgrößte Ausgabenblock bei GARTNER. Ein geringerer Energieverbrauch ist daher das Gebot der Stunde. Er soll um 3 Prozent pro Jahr gesenkt werden. Dabei leisten wir nicht nur einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, gleichzeitig werden die Ausgaben im Unternehmen deutlich reduziert. Gerhard Bawidamann Leiter Instandhaltung GARTNER EXTRUSION GmbH U mwe lt T i tel Beim Kauf von neuen Anlagen achten wir daher jetzt verstärkt auf niedrige Energiekosten. Die Komponenten der Anlagen werden nach Energiegesichtspunkten ausgewählt – ob es sich um eine innovative Brennertechnik bei Öfen handelt, die gegenüber herkömmlichen Aggregaten 40 Prozent weniger Gas verbraucht, oder um sogenannte energieeffiziente Motoren, die einen Wirkungsgrad haben, der gegenüber Normmotoren um 3 Prozent höher liegt. Auch bestehende Anlagen werden überprüft. Hat man sie in der Vergangenheit optimiert, um die Produktivität zu erhöhen, zeigt sich heute, dass ein Umbau auch energetisch interessant sein kann. PRofil 2010 17 Verbrauch sinkt um 40 Prozent Hauptenergieverbraucher sind bei GARTNER die Umschmelzanlage mit 16 Prozent, die Pressen mit 24 Prozent und die beiden Eloxalanlagen mit 28 Prozent. Alle haben das Potenzial, große Energiemengen einzusparen. So wurde mit dem Umbau der Umschmelzanlage aus dem Jahr 2007 eine Reduzierung von 400 kWh pro Tonne erreicht. Gegenüber 1.000 kWh pro Tonne, die die alte Anlage verbrauchte, ergibt sich eine Einsparung von 40 Prozent oder 1.500 Tonnen CO2 pro Jahr – möglich durch die neuartige Brennertechnik und die spezielle Konstruktion des Ofens. Hauptenergieverbraucher 42 % 16 % 24 % 28 % Seit Oktober 2009 ist bei der GARTNER EXTRUSION eine Lastspitzenkontrolle aktiviert. Sie schaltet, ist der eingestellte Grenzwert erreicht, nach Prioritätslisten ausgewählte Verbraucher ab. Im Moment erwarten wir, dass die Leistungsspitzen um 400 kW gesenkt werden. Das ergibt eine Einsparung von 35.000 Euro pro Jahr. Einsatz von Frequenzumrichtern An einem Aushärteofen werden seit Februar 2010 Frequenzumrichter eingesetzt. Sie reduzieren die Drehzahl der Umluftventilatoren um die Hälfte, nachdem diese die eingestellte Aushärtetemperatur erreicht haben. Dadurch sinkt auch die Leistung der Ventilatormotoren auf 60 Prozent. Das hat zur Folge, dass pro Ofencharge rund 200 kWh eingespart werden, pro Jahr also rund 300.000 kWh. Dies entspricht etwa 1,7 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs mit einer CO2-Verminderung von 162 Tonnen. Aber auch bei kleinen Energiemengen lohnt es sich zu sparen. Eine Leuchtstofflampe herkömmlicher Bauart benötigt pro Jahr ca. 250 kWh Strom. Bei 1.950 solcher im Unternehmen eingesetzten Lampen sind das 487.500 kWh bzw. fast 3 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Hier kann jeder aktiv helfen, Strom und damit auch Geld zu sparen. Denn jede Lampe, die vergeblich brennt, kostet Geld. 18 PRofil 2010 Ti te Umwe l lt REACH und RoHS EU-Gesetz zur Regulierung von Chemikalien Martin Reitlinger Leiter Qualitätsmanagement GUTMANN AG Am 1. Juni 2007 ist in Deutschland ein neues EU-Gesetz zur Regulierung von Chemikalien in Kraft getreten. Die Entwicklung dieses Gesetzes, das REACH genannt wird, hat sich über neun Jahre hingezogen. Dabei wurde zwischen der Chemieindustrie und Organisationen, die sich für den Schutz von Umwelt und Gesundheit einsetzen, ein Lobby-Kampf ausgefochten, der als einer der härtesten in der Geschichte der EU gilt. Im Verlauf der Entwicklung von REACH haben viele Menschen ihre Regierung und Vertreter/innen bei der EU kontaktiert, um einen besseren Schutz vor den schädlichen Wirkungen gefährlicher Chemikalien zu fordern. REACH ist zwar keineswegs perfekt, es kann aber genutzt werden, um Unternehmen schneller als bisher dazu zu bringen, auf gefährliche Stoffe in Alltagsprodukten zu verzichten. Auch können wir uns dafür einsetzen, das Gesetz so zu verbessern, dass der Einsatz gefährlicher Stoffe, zu denen sicherere Alternativen existieren, grundsätzlich untersagt wird. Von sichereren Produkten wird jeder profitieren, vor allem zukünftige Generationen – und die Umwelt. Allgemeine Gesetzgebungen wie REACH (Registration, Evaluation, Authorisation of CHemicals) und RoHS (Restrictions of Hazardous Substances) machen es erforderlich, im Bereich der Material Compliance aktiv zu werden. Gleichermaßen erhöhen sich diesbezüglich auch die Kundenforderungen. Was bedeutet REACH? REACH ist die Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe. Diese Verordnung ist am 1. Juni 2007 in Kraft getreten. Sie vereinfacht und verbessert die vorherige Chemikaliengesetzgebung in der Europäischen Union (EU). Die Hauptziele von REACH sind die Sicherstellung eines hohen Schutzniveaus der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor möglichen chemikalienbedingten Risiken, die Förderung alternativer Testmethoden, der freie Verkehr che- U mwe lt T i tel PRofil 2010 19 Mit der Einführung von REACH werden die Regularia der europäischen Chemikalienpolitik neu gestaltet und verbessert. REACH definiert für Hersteller und Importeure, Formulierer und Anwender neue Aufgaben – unter anderem bei der Bewertung von Stoffen, Zubereitungen sowie Erzeugnissen und ihren Anwendungen. Hieraus ergeben sich Schnittstellen zu bestehenden europäischen und nationalen Gesetzen, aber auch zu freiwilligen Industrie-Vereinbarungen und Produktkennzeichnungen. Beispiele hierfür sind die Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten (RoHS), die Bauproduktenrichtlinie und Umweltzeichen wie der Blaue Engel. Auch in diesen Systemen geht es um die Bewertung von Stoffen und Produkten. Es werden stoffbezogene Vorgaben getroffen, in einzelnen Fällen werden auch Expositionsbeschreibungen vorgenommen und es werden Richtwerte zur Bewertung eingesetzt. mischer Stoffe im Binnenmarkt und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovation. REACH macht die Industrie dafür verantwortlich, Risiken durch Chemikalien zu bewerten und zu begrenzen und den Verwendern geeignete Sicherheitsinformationen zukommen zu lassen. REACH – Registration, Evaluation, Authorisation of CHemicals verpflichtet Hersteller oder Importeure zur Ermittlung der gefährlichen Eigenschaften (wie zum Beispiel giftig, krebserregend, umweltgefährlich) von Stoffen (Chemikalien und Naturstoffen) und zur Abschätzung der Wirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt ∆ erfasst auch die Verwendung der Stoffe als Bestandteil von Produkten ∆verbietet oder beschränkt bestimmte gefährliche Stoffe ∆führt ein Zulassungsverfahren für besonders gefährliche Stoffe ein ∆verpflichtet Hersteller oder Importeure zur Information sowohl über gefährliche Eigenschaften als auch über sichere Verwendungen der Stoffe ∆ verpflichtet gewerbliche Verwender, eine eigene Sicherheitsanalyse durchzuführen, wenn der Verwender von den Empfehlungen des Herstellers oder Importeurs abweicht ∆ errichtet auf diese Weise ein dichtes Sicherheitsnetz bis auf die Ebene der Produkte ∆wird seine Wirkung über einen längeren Zeitraum entfalten. ∆ Schätzungsweise 30.000 Stoffe müssen über einen Zeitraum von elf Jahren registriert werden. Zuerst sind diejenigen Stoffe an der Reihe, die in großen Mengen hergestellt werden oder bereits heute als besonderes gefährlich bekannt sind. Was bedeutet RoHS? Die RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances) der Europäischen Union (EU) regelt die Beschränkung der Verwendung gefährlicher Stoffe. Sie verbietet die Verwendung bestimmter Stoffe in elektrischen und elektronischen Geräten nach Juli 2006. Aus diesen inhaltlichen Überschneidungen ergibt sich die Möglichkeit, das vorhandene Wissen und das – mit der Einführung von REACH – in Zukunft neu verfügbare Wissen gemeinsam zu nutzen. Deshalb kann sich kein Unternehmen mehr diesen Anforderungen entziehen. Die möglichen Konsequenzen bei Missachtung der Vorgaben sind Haftungsrisiken (zum Beispiel Rückruf und Produkthaftung) oder Marktverlust (Imageverlust sowie Verlust des Kundenauftrags). Um den Anforderungen aus der Gesetzgebungen und den Kundenforderungen gerecht zu werden, haben wir uns intensiv mit diesen Vorschriften auseinandergesetzt. REACH betrifft im Hause GUTMANN alle Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse, auch die Rohmaterial-Lieferungen. Die Legierungsbestandteile unseres Aluminium-Rohmaterials wie Bolzen und Draht müssen zum Beispiel laut REACH-Verordnung vom Hersteller oder Importeur registriert und auf schädliche Wirkung untersucht werden. Unsere Ziele: Die GUTMANN AG hat sich dazu verpflichtet, über die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften hinaus die Umwelt zu schützen und zu erhalten und für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu sorgen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass REACH keine negativen Auswirkungen auf die Eigenschaften oder Zusammensetzung unserer Produkte haben soll, damit sie auch weiterhin in unveränderter Qualität für unsere Kunden verfügbar sind. Durch eine zeitnahe, offene und faire Kommunikation mit allen Partnern innerhalb der Lieferkette sorgen wir dafür, dass die gesetzlichen Anforderungen termingerecht und in vollem Umfang erfüllt werden. 20 PRofil 2010 Ti te Ser l vi ce Labor[prüfungen] mit neuem Leistungsspektrum Forschung und Entwicklung, technisches Know-how sowie anspruchsvolle, spezifische und individuelle Lösungen unter Nutzung hochwertiger Messtechnik rücken immer weiter in den Vordergrund. Martin Reitlinger Leiter Qualitätsmanagement GUTMANN AG Unser Spektrum umfasst neben den bekannten serienbegleitenden Prüfungen (Maßprüfungen, mechanische Prüfungen, Farb- und Beschichtungsprüfungen, Oberflächenprüfungen) auch experimentelle Versuche, präventive Recherchen und Hilfestellung bei werkstofftechnischen Fragen und Problemen. Hinzu kommen noch nachsorgende Schadens- und Ursachenanalysen. Gegenstand der Geschäftsbeziehungen ist nicht mehr nur das reine Profil, Service und Wissen gehören ebenfalls zum Bestandteil unseres Portfolios. Wir arbeiten ausschließlich mit bewährten Prüfgeräten namhafter Hersteller. Die eingesetzte Messtechnik wird einer regelmäßigen Wartung unterzogen und fortlaufend modernisiert. Zur Ergänzung und Unterstützung unserer eigenen Experten bauen wir unser gut organisiertes Netzwerk kontinuierlich aus. Externe Partner wie Hochschulen und Prüfinstitute beraten uns speziell bei Fragestellungen und Anwendungen aus Werkstoffkunde und Messtechnik. Über die daraus resultierenden Erkenntnisse beziehungsweise Ergebnisse informieren wir Sie in Zukunft regelmäßig.