Magazin - Die Novum

Transcription

Magazin - Die Novum
Ausgabe Nr. 10 | 30. Juni 2016 | 14. Jahrgang | Deutschlands einziges von Studierenden produziertes Magazin
10.
Magazin
Adieu,
DB!
Titel | Neuer Betreiber auf den Zugstrecken um Mittweida
Hochschule und Wissenschaft | Tipps und Tricks für gutes Grillen
Medien und Kultur| Schwerste, brutalste Diktatur
Ein Interview mit Prof. Peter Gottschalk
Das Studentenleben
genießen.
Mit Deinem Konto fürs Leben –
dem Giro4life.
 ohne monatlichen Grundpreis
 Kreditkarte 1 Jahr kostenfrei
 Online-Banking
 persönlicher Finanzcheck
Studieren
ist einfach.
Mit Deinem finanziellen Polster –
dem Studienkredit.
 monatliche Auszahlungen bis 650€
 niedrige variable Verzinsung
 keine Sicherheiten erforderlich
 rückzahlungsfreie Zeit während
der Berufsfindungsphase
www.sparkasse-mittelsachsen.de
Inhalt
Editorial....................................4
S.17
Hochschule und Wissenschaft
TMM: Spitzentechnik für neuen
Elektroboliden aus Mittweida
Rennflitzer mit heulenden Motoren und wie man
sie vermarktet– darum ging es beim Technikum
Mittweida Motorsport, einem Projekt der Hochschule. Bisher jedenfalls, denn die Boliden sollen
künftig flüstern.
Statement....................................4
Neuer Betreiber auf den Zugstrecken um Mittweida......................5
Schwerste, brutalste Diktatur......6
Tipps und Tricks für gutes Grillen..7
Hund, Katz und Kamel..................8
Lokales
Hund Katz und Kamel
Auch Vierbeiner müssen zum Doktor – ob zur Akutbehandlung, zur
Vorsorge oder zum Impfen. Was
man im Beruf so alles erlebt, erzählt eine erfahrene Tiermedizinerin.
S.8
Ein Job neben dem Studium..........9
Schloss Augustusburg – „die Krone
des Erzgebirges“........................10
„Packing“ - Ein Gefühl das nun bestätigt wird...............................12
„Tag der offenen Stadiontore“.....13
„Explore.Dream.Discover.“ Mit Urlaubsbildern ins Praktikum.........14
Medien und Kultur
Schloss Augustusburg –
„die Krone des
Erzgebirges“
Natur pur an der Torfgrube Mittweida.......................................15
Fitnesstracker im Test................16
Märchenhaft heiraten, zeitreisen oder
Kunst lebendig machen – das und
vieles mehr bietet das Schloss Augustusburg, das sich majestätisch über
das Zschopautal erhebt.
S.10
TMM: Spitzentechnik für neuen
Elektroboliden aus Mittweida.....17
Kinoplan und Sudoku.................18
Impressum
S.13
Sudoku
Sport
„Tag der offenen Stadiontore“ lockt
50.000 Besucher in die neue Chemnitzer
Arena
Der Chemnitzer FC hat ein neues Stadion. Der Bau an
der Gellertstraße kostete 27 Millionen Euro. Geld, von
dem viele meinten es sollte besser in Kultur und Bildung
fließen. Die Stadion-Freunde setzten sich schließlich
durch. Nach gut zweijähriger Bauphase, war es am 18.
Juni schließlich so weit.
S.18
Die NOVUM ist eine Ausbildungszeitung der
Fakultät Medien, Print der Hochschule Mittweida,
unterstützt von: AMAK AG und Medieninstitut
Mittweida e.V., Verleger gemäß SächsPresseG vom
3. April 1992: Mittweida Research, Division GmbH
/ AMAK AG, Technikumplatz 17, 09648 Mittweida,
www.amak.ag
Geschäftsführerin: Silke Knauer Vorstand: Prof. Dr.
Otto Altendorfer Anschrift: Hochschule Mittweida,
Redaktion DIE NOVUM-Print, Technikumplatz 17,
09648 Mittweida E-Mail: redaktion@die-novum.de,
www.die-novum.de; Hrsg.: Fakultät Medien
V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Michael Hösel
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Andreas Wrobel-Leipold | Dr. Verena Jahn
Chefredaktion: Anna Scharf | Lydia Schubert (CvD &
Stv.) Grafik: Mandy Lewna
Layout: Julia Kaltofen Bildredaktion: Laura Wirth
Lokales: Julia Rosenlöcher Hochschule & Wissenschaft: Patricia Schwenkert Medien & Kultur: Lydia
Schubert Sport: Natalie Müller
Anzeigen/Marketing: Daniela Christgau
Vertrieb: Sebastian Seifert Druck: Christian Greim
3
Statement
Editorial
Sehr geehrte Leserinnen,
sehr geehrte Leser,
na, hätten Sie‘s gewusst? Mit dieser
Ausgabe präsentieren wir Ihnen bereits
die zehnte NOVUM im Magazinformat.
Natürlich hatten wir den Ehrgeiz, uns
immer weiter zu verbessern. Ob uns das
gelungen ist, müssen Sie als Leser selbst
entscheiden – wir hoffen es jedoch sehr.
Jeden zweiten Montag wurde der
Printpool der Hochschule, unser Redaktionsraum, zum zweiten Zuhause. Bis
alle Texte redigiert, die passenden Bilder
ausgewählt und das Layout erstellt war,
ging es nicht selten auf Mitternacht zu.
Am Dienstag und Mittwoch hieß es dann
Schlusslayout und schließlich Druck. So
richtig aufatmen konnten wir erst donnerstags, wenn schlussendlich alle Noven
an den zahlreichen Stationen in Mittweida verteilt waren.
Eine Besonderheit in diesem Semester
war außerdem der ständige Wechsel der
Redakteure. Die Seminargruppen der
Zweitsemester stellten sich für je zwei
Ausgaben der Herausforderung einmal
Redakteur zu sein und bekamen so die
Möglichkeit, aktiv an der Themenfindung
und am Verfassen der Artikel teilzuhaben. In unserer Jubiläumsausgabe wartet
nun eine bunte Mischung an Themen darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Von
A - wie Augustusburg, bis Z - wie Zugverbindung, ist für jeden etwas dabei.
Gleichzeitig ist diese Ausgabe aber auch
die letzte vor der Sommerpause. Das
gesamte NOVUM-Team bedankt sich
für Ihr Interesse, viele wertvolle Erfahrungen und wünscht einen wunderschönen Sommer! Wir machen jetzt jedenfalls
erst einmal Urlaub vom Redaktions- und
Studienalltag.
Herzlichst,
Bahnreisende
vermissen die
Deutsche Bahn
nicht
Seit einigen Wochen verkehrt auf der Strecke Chemnitz - Elsterwerda, mit Halt in Mittweida, die Mitteldeutsche Regiobahn. Sie hatte die Ausschreibung gewonnen und löst damit die
Deutsche Bahn als Betreiber ab. Da seit diesem Frühjahr auch die
Chemnitz Bahn auf der Strecke nach Chemnitz verkehrt und damit
den Takt auf 30 statt 60 Minuten verdichtet, zeigen sich die Mittweidaer zufrieden mit dem Angebot
Hannah Ruppender, Studentin
Karoline Pernt, Hochschulmitarbeiterin
„In den neuen Zügen gibt es überall Steckdosen und das ist gerade für Studenten,
wenn sie mit ihrem Laptop unterwegs sind,
echt geschickt. Sonst gibt’s sowas ja nur im
ICE und der ist ganz schön teuer.“
„Für mich ergeben sich schon Verbesserungen. Die Züge sind leiser, das ist auf jeden
Fall ein Vorteil. Und weil die Züge ja jetzt
auch alle halbe Stunde fahren, kommt man
schneller nach Chemnitz.“
Tommi Grindemann, Student
Anna Trapper, Erzieherin
„Ich finde die Fahrt sehr angenehm, das war
auch schon mal schlimmer. Heute früh waren die Züge auch ziemlich leer. Das hat sich
also positiv entwickelt. Ich find’s auch sehr
gut, dass die Züge jetzt so oft fahren, sonst
hätte ich einen ziemlichen Zappen mit dem
zur Arbeit fahren und zurückkommen. Ist
auf jeden Fall schön, dass sich die Infrastruktur hier in Mittweida so entwickelt.“
„Also ich merk da eigentlich keinen Unterschied. Die Bahn kommt immer noch zu
spät. Und behindertengerecht sind die immer noch nicht. Wenn ich da mit dem Kinderwagen reinfahren will, ist das ne ziemliche Herausforderung.“
Ihre Chefredaktion
Anna Scharf und Lydia Schubert
4
Daniel Steyer
Titel
Von Rot zu Silber
Neuer Betreiber auf den
Zugstrecken um Mittweida
Bild: Laura Wirth
Auf den Strecken um Mittweida sind seit dem 12.Juni keine Züge der Deutschen Bahn mehr unterwegs.
Bahnkunden fragen sich nun nach den Auswirkungen des Betreiberwechsels
W
er in letzter Zeit Mittweida mit
dem Zug verlassen wollte, dem
wird aufgefallen sein, dass die roten Züge der Deutschen Bahn von den Gleisen verschwunden sind. Stattdessen halten
nun silberne Züge am Bahnhof Mittweida.
Seit dem 12. Juni ist im Elektronetz Mittelsachsen (EMS) die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) präsent. Zum EMS zählen die
Strecken Dresden-Hof, Dresden-Zwickau
und Chemnitz-Elsterwerda. Die zuletzt genannte Strecke führt durch Mittweida. Doch
auch von den anderen Strecken sind vor
allem pendelnde Studenten betroffen. Der
Betreiberwechsel war nach der Neuausschreibung dieser Streckenabschnitte notwendig geworden. Die MRB hat sich dabei
gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt
und betreibt diese Abschnitte nun bis Ende
2030. Die Deutsche Bahn hatte sich erst gar
nicht beworben. „Zu hohe Risiken“ seien
mit diesen Streckenabschnitten verbunden.
Zu näheren Gründen wollte sich die Deut-
sche Bahn gegenüber der Novum nicht äußern.
„Ich finde ja die neuen Züge sehr komfortabel und gut ausgestattet“, so Katrin Thiele,
die täglich zwischen Chemnitz und Mittweida pendelt. Die modernen Elektrozüge der
MRB sind mit Steckdosen und Leselampen
ausgestattet. Anders als bei der Deutschen
Bahn fährt in jedem Zug ein Servicemitarbeiter mit, der Auskünfte über Tarife und
Verbindungen geben kann. Neu ist auch,
dass die Tickets ohne Aufpreis direkt im Zug
gekauft werden können.
Fahrpläne und Ticketpreise bleiben vorerst
gleich. Bahncard-Rabatte sowie Sonderangebote der Bahn werden ebenfalls weiterhin
anerkannt. Lediglich das Regio120 Ticket
der Deutschen Bahn ist im EMS nicht mehr
verfügbar.
„Die Züge sind teilweise echt voll und an der
Pünktlichkeit könnte auch noch etwas gear-
beitet werden – aber das war bei der Deutschen Bahn ja auch nicht anders“, meint
Marcel Weinhold, Student an der Hochschule Mittweida. Vor allem bei Zugverspätungen müssen sich die Reisenden noch auf
die Anzeigen an den Bahnhöfen verlassen,
zuverlässige Onlineinformationen sind bisher nicht erhältlich. Allerdings werden die
„Schnittstellen derzeit noch finalisiert“, wie
die Pressestelle des MRB der Novum mitteilte.
Nach und nach soll der Service für alle
Zugreisenden verbessert werden. Beispielsweise wird es demnächst auch die Möglichkeit geben, Tickets für Züge des MRB Online
zu erwerben. Auch von einer kontinuierlichen Optimierung der Fahrpläne ist die
Rede.
Und bei zukünftigen Ausschreibungen ist
die MRB laut dem Pressebüro auch an einem weiteren Streckenausbau interessiert.
Jonas Weber
5
Medien und Kultur
„Schwerste, brutalste Diktatur“
Iran: Nach über 13 Jahren werden die Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen das Land gelockert: Teheran ist bemüht, die Bedingungen zu erfüllen. Das gefällt dem Westen. Die katastrophale Menschenrechtslage und die allgegenwärtigen Einschränkungen in Meinungs- und Pressefreiheit rücken
dabei aber völlig in den Hintergrund. Die NOVUM sprach mit Prof. Peter Gottschalk, leitender Redakteur bei Arte, über den Iran, Diktaturen und Zensur. Ein Interview von Maximilian Benda
DIE NOVUM: Herr Gottschalk, vielen Dank,
dass Sie sich zu diesem Interview bereiterklärt haben. Sie waren vor kurzem im Iran.
Warum?
Prof. Peter Gottschalk: Ich war im Dezember 2015 vom European Documentary
Network eingeladen, die dort beim Cinéma
vérité, einem internationalen Dokumentarfilm-Festival, einen Workshop organisierten. Ich sollte als leitender Redakteur über
Arte reden, wie man mit Arte produziert und
was kulturelles Fernsehen ist.
DIE NOVUM: Mit welchem Gefühl sind Sie
in den Iran gefahren und was waren Ihre Eindrücke?
Prof. Peter Gottschalk: Viele Menschen
um mich herum, Kollegen und Familie, waren nicht sehr begeistert, dass ich dahin fahre. Das hing damit zusammen, dass damals
im Zuge der Bekämpfung von ISIS Fluggeräte der Amerikaner und Russen unterwegs
waren. Ich bin mit sehr unguten Gefühlen
dahin geflogen, die sich dann eben auch bestätigt haben. Der Iran ist eine der schwersten, der brutalsten Diktaturen die zurzeit auf
der Welt existieren. Ich kenne die Diktaturen
der DDR, Polens, der UdSSR, Rumäniens
und Spaniens. Und Diktaturen sind scheiße,
schlicht und einfach scheiße!
DIE NOVUM: Wie schätzen Sie die aktuelle Lage im Iran zum Thema Menschenrechte,
Meinungs- und Pressefreiheit ein?
Prof. Peter Gottschalk: Die Menschenrechte werden missachtet und es gibt keine
Meinungs- und Pressefreiheit. Und die Zensur ist natürlich Teil des Spiels. Wenn ich dahin fahre, muss ich mich auch an die Regeln
halten und die lauten: Wenn du dort redest,
wollen die wissen, was du redest; wenn du
dort Dinge zeigst, wollen die wissen, was du
zeigst. Zensur ist in einer Diktatur geregelt.
Das heißt, wenn ich dort öffentlich reden
will, darf ich mich nicht beschweren, wenn
vorher jemand von der Zensurbehörde
kommt und sagt: „Ich will jetzt mal sehen,
was du uns oder meinem Volk erzählen
möchtest.“ Die Zensur ist ein eigenes Kapitel.
6
DIE NOVUM: Wie „laut“ ist die Regierungskritik im Iran? Wie laut sind die Iraner?
Prof. Peter Gottschalk: Sie sind ganz leise.
Kritik findet nicht statt – alles ist zensiert.
Die Leute standen beim Festival Schlange,
um mit mir in meiner Funktion als Filmemacher zu reden. Und dann stand da immer
ein Mann und wartete geduldig. Ich dachte,
er ist auch ein Filmemacher und will mit
mir sprechen. Tatsächlich war er Redakteur
beim iranischen Staatsfernsehen und wollte ein Interview mit mir machen. Im Interview sagte ich, dass ich die Demokratie für
wichtig und gut halte und zur Todesstrafe habe ich mich auch geäußert. Ich habe
keine Ahnung, wo das ausgestrahlt wurde,
aber da stand keiner daneben. Natürlich ist
klar, dass bei einem Fernsehredakteur des
iranischen staatlichen Fernsehens die Zensur schon installiert ist und dass nach dem
Schnitt jemand drauf schaut. Das ist sozusagen self fulfilling.
DIE NOVUM: Mit welchen Instrumenten
und Mitteln, gerade bei solchen internationalen Veranstaltungen wie dem Filmfestival, geht die Regierung vor, um ihre Zensur
durchzusetzen?
Prof. Peter Gottschalk: Es gibt im Iran
so eine Art und Weise, höflich miteinander umzugehen. Also niemand sagt: „Jetzt
habe ich das Rednerpult und jetzt klage ich
an.“ Auch, um die Organisatoren nicht in
Schwierigkeiten zu bringen. Da wird nichts
vertuscht. Die Höflichkeit der Menschen
vertuscht ganz natürlich. Nun ist es so: Ich,
als Ausländer, komme meistens wieder raus.
Aber wenn ich jetzt meinen Freund dort in
Schwierigkeiten bringe, landet der vielleicht
im Kittchen. Also halte ich mich erst einmal
zurück – öffentlich, halb-öffentlich oder
wenn ein Dritter dabeisteht, den ich nicht
kenne. So ist das.
DIE NOVUM: Wird sich die Lage der Menschen im Iran nach der Lockerung der Wirtschaftssanktionen verändern?
Prof. Peter Gottschalk: Ja, automatisch.
Keine Diktatur hält sich ewig und heute ist
es für Diktaturen noch schwieriger, sich an
der Macht zu halten. Ein Pinochet in Chile
hat es etwa 25 Jahre geschafft, in Spanien
war es vorbei, als Franco 1975 starb. Diktaturen gehen zu Ende. Im Iran gab es jetzt
schon mehrfach Versuche und wenn man
die Präsidenten anguckt, dann werden die
auch immer liberaler. Das eigentliche Problem im Iran ist: es gibt eigentlich keine demokratische Kultur. Wie sollen die das kennen, wenn es nie da war?
DIE NOVUM: Wie schätzen Sie die Zukunft
des Iran und vor allem seiner Bevölkerung
ein?
Prof. Peter Gottschalk: Der Iran ist ein
Kulturvolk, das schon hochentwickelt war,
als die Menschen in Mittweida und Straßburg noch auf den Bäumen saßen. Das ist
ein wunderbares Volk mit einer wunderbaren Kultur und wunderbaren Menschen. Ich
habe dort eine Studentin kennengelernt, die
als Dolmetscherin gearbeitet hat und jetzt
nach Amerika geht. Und das erste, was sie
mir über WhatsApp schickte, war ein Foto
mit ihren wallenden schwarzen Haaren –
ohne Kopftuch. Ich denke die Zukunft des
Iran ist eine großartige.
Vielen Dank für das Interview.
Maximilian Benda
Sein ausführlicher Reisebericht aus dem Iran
findet sich online im Archiv des Deutschen
Pfarrerblattes unter www.pfarrerverband.de,
Ausgabe 05/2016.
INFOBOX
Prof. Peter Gottschalk
wurde 1952 in Veldershof bei Nürnberg geboren und lebt heute in
Straßburg, Frankreich.
Er studierte Geschichte,
Psychologie, Philosophie und Theologie.
Heute ist er evangelischer Pfarrer, Prof. für
Film und Fernsehen an der Hochschule
Mittweida und leitender TV/Web-Redakteur bei Arte in Straßburg.
Medien undLokales
Kultur
Bier entgiftet, Dunkles ganz besonders.
Tipps und Tricks für gutes
Grillen
Bild: pixabay.com
Bearbeitung: Anna Scharf
landet alkoholfreies Bier mit immerhin 25
Prozent. Diese Wirkung kann durch die richtigen Kräuter und Gewürze noch verstärkt
werden. Ingwer, Thymian, Knoblauch und
Rosmarin reduzieren die Bildung von giftigen Stoffen ebenfalls.
G
rill aufbauen, Kohle anzünden und
das Fleisch auf den Rost legen - Grillen kann so einfach sein. Nur wenige
sind sich aber der Gefahren bewusst. Schon
beim Aufbau des Grills steckt der Teufel im
Detail, denn vielen preisgünstigen Grills
mangelt es an Stabilität. Besonders bei häufiger Benutzung werden aus den anfangs
stabilen Grillfüßen wackelige Stelzen. Eine
Investition in ein stabiles Modell lohnt sich
also. Aber auch der beste Grill braucht für
den sicheren Stand einen festen Untergrund. Spätestens wenn das Ding kippt ist
klar: 500 Grad heiße Glut ist nicht nur für
das Grillgut zu heiß.
Nach dem fachgerechten Aufbau kann endlich mit dem Anfeuern der Kohle begonnen
werden. Genau dabei geschehen aber die
häufigsten und schwerwiegendsten Unfälle.
Schuld ist die Nutzung falscher und nichtgeprüfter Grillanzünder wie Benzin und Spiritus. Die Stichflammen, die beim Anzünden
solcher Stoffe entstehen, können enorme
Ausmaße und Temperaturen von bis zu 800
Grad Celsius erreichen. Ein unnötiges Risiko, denn geprüfte Grillanzünder bringen die
Kohle unwesentlich langsamer, dafür aber
weitaus sicherer zum Glühen. Die optimale
Temperatur zum Grillen liegt bei 200 Grad
Celsius. Um die festzustellen, eignet sich
ein bewährter Trick: Einfach die Hand in
einem sicheren Abstand zwischen 10-15 cm
über die Glut halten. Kann man die Hand
dann zwischen fünf und sieben Sekunden
über der Glut halten, herrscht die optimale
Grilltemperatur.
Der Grill steht sicher, die Kohle glüht mit
der richtigen Temperatur – Zeit, das Fleisch
auf den Rost zu legen. Doch auch hierbei ist
Vorsicht geboten. Die Frage, ob verkohltes
Grillfleisch wirklich krebserregend ist, wird
zwar nach wie vor heiß diskutiert, die Hinweise auf gesundheitliche Risiken überwiegen aber. Bier gehört für viele Grill-Freunde
nicht nur in die Kehle, sondern auch in eine
gute Marinade. Neben seinem einzigartigen
Geschmack gibt das Bier aber noch andere
Eigenschaften an das Fleisch weiter. Einer
Studie zufolge senkt ein Pilsner Bier die Entwicklung giftiger Stoffe um 36,5 Prozent. Mit
68 Prozent schneidet das dunkle Lagerbier
sogar noch besser ab. Auf dem dritten Platz
Wer noch mehr Sicherheit bei der Zubereitung möchte, sollte sein Essen niemals direkt über der glühenden Kohle garen. Das
indirekte Grillen schafft Abhilfe. Einfach die
Kohle auf der rechten und linken Seite des
Grills verteilen und eine freie Fläche in der
Mitte des Rosts schaffen. Fleischsäfte und
Marinade, die dann vom Rost tropfen, haben so keinen Kontakt mit der Kohle und
bilden dementsprechend keine Giftstoffe.
Der Duft von gegrilltem Fleisch und Gemüse lockt nicht nur die Erwachsenen an den
Grill. Auch das ein oder andere Kind verfällt
in Euphorie über das leckere Grillgut. Gerade ihnen fehlt es aber oft an der Erfahrung,
die Gefahren richtigen einzuschätzen, die
von einem Grill ausgehen. Im Übermut eines grillhungrigen Kindes fällt schon mal
der ein oder andere Grill um – auch wenn
er eigentlich fest und sicher steht. Für diese
Fälle ist es nicht nur wichtig, Verbrennungen
versorgen zu können. Ein umgefallener Grill
kann besonders in der warmen Jahreszeit
ein großflächiges Feuer entfachen.
Löschmittel, wie Sand oder Wasser, in unmittelbarer Nähe des Grillplatzes, sind deshalb unerlässlich. Spätestens nach dem
Grillvergnügen erfüllen sie ihren Zweck,
wenn es darum geht, die heiße Asche zu entsorgen. In dem Fall ist ein Eimer Wasser zu
viel besser, als einer zu wenig.
Arthur Stähr
7
Lokales
Hund, Katz und Kamel
Auch Vierbeiner müssen zum Doktor – ob zur Akutbehandlung, zur Vorsorge oder zum Impfen. Was man
im Beruf so alles erlebt, erzählt eine erfahrene Tiermedizinerin
Entbindung im Zirkuszelt
Und auch besondere Momente bleiben nicht
aus: Vor kurzem wurde Wolf-Albrecht Popp,
ebenfalls Tierarzt in der Gemeinschaftspraxis, zu einer Kamelgeburt gerufen. Der in
Mittweida gastierende Zirkus verhalf Popp
zu einer völlig neuen Erfahrung. Auch wenn
die Geburt vollkommen normal verlief, war
dies doch eine kleine Sensation. Ein Kamelbaby bringt man schließlich selbst als Tierarzt nicht alle Tage zur Welt. Vor allem nicht
in einer Kleinstadt wie Mittweida.
Bild: Laura Wirth
Überambitionierte Herrchen
und Frauchen
D
ie Klinke geht herunter und augenblicklich drückt sich eine Hundenase durch den Türspalt. Kurz darauf
stehen ein kleiner Collie-Mischling und das
dazugehörige Herrchen im Behandlungszimmer. Hundchen Walter sieht sich skeptisch um. Dann wird es ernst: Ab geht´s auf
die Waage und danach widerwillig auf den
Behandlungstisch. Routine, denn Walter bekommt nur eine Impfung.Das ist Alltag für
Silke Hartwig. Sie ist Ärztin in der „Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Mittweida“ und
untersucht täglich des Menschen besten
Freund sowie alle anderen Arten von Kleinund Groß(haus)tieren.
Gekonnt verpasst sie dem Hund eine Spritze. Er knurrt zwar vor Aufregung, doch davon lässt sich die Ärztin nicht beirren, was
wohl auch daran liegt, dass dies eine der
leichtesten Übungen Hartwigs ist. Impfungen sind Standard-Behandlungen. In der
Praxis kann vieles behandelt werden, einige Tiere müssen allerdings in die Tierklinik
überwiesen werden, vor allem, wenn es
um schwierige Operationen geht. Wie zum
Beispiel komplizierte Knochenbrüche, die
nicht ambulant reponiert werden können.
Einsatz rund um die Uhr
Einen „typischen Alltag“ gibt es in der Praxis nicht. „Es geschieht viel Unvorherge-
8
sehenes, was nicht geplant werden kann.
An manchen Tagen klingelt das Telefon
ohne Unterlass und an anderen Tagen ist
kaum etwas zu tun. Manchmal hat man
den ganzen Vormittag über vielleicht zwei
Impfungen und am Nachmittag ist plötzlich
das ganze Wartezimmer voll mit Tieren und
dann kommt noch ein Notfall, zum Beispiel
eine angefahrene Katze“, so Hartwig. Auch
Nachtschichten gehören dazu. Dabei legt
die Ärztin zum Schlafengehen ihr Handy
einsatzbereit neben sich. Wenn es klingelt, muss sie zur Praxis fahren, Emergency
Room mit Hund & Katz.
Traurig wird es, wenn den Tieren einfach
nicht mehr geholfen werden kann. Gerade in letzter Zeit werden vermehrt Katzen
gebracht, die in Fuchsfallen gefunden wurden. Manchmal sind die Verletzungen dann
so schlimm, dass der Ärztin keine andere
Möglichkeit bleibt, als das Tier einzuschläfern. Wie jeder Beruf ist eben auch der Beruf
des Tierarztes nicht immer nur schön. „Besonders schwer fällt das Einschläfern von
Tieren, die man schon lange kennt und behandelt hat“, gesteht sie. Weiterempfehlen
kann sie den Beruf dennoch: „Es ist immer
abwechslungsreich. Man lernt immer wieder Neues und vereint gleich mehrere Berufe. Man ist Zahnarzt, Frauenarzt, Kinderarzt
und darf operieren“.
Für die tierischen Probleme finden die Ärzte in der tierärztlichen Gemeinschaftspraxis
so gut wie immer eine Lösung. Schwieriger
wird es da schon manchmal bei der Kommunikation mit den Menschen, wie Silke
Hartwig verrät:
„Vor einiger Zeit schilderte mir
ein älterer Mann am Telefon das
Problem seines Hundes. Daraufhin empfahl ich ihm, seinem
Hund Reis zu fressen zu geben.
Nach einigen Tagen kam er mit
dem Vierbeiner in die Praxis
und erzählte mir, dass es dem
Hund nach einer richtig großen
Portion viel besser ergangen
sei. Als ich fragte, wie viel Reis
er ihm gegeben hätte, schaute
er nur verwundert und fragte:
‚Reis? Ich habe dem Hund Eis
hingestellt!‘“
Zum Schluss noch ein Rat der Expertin an
alle Hunde- und Katzenbesitzer: Lassen Sie
Ihr Tier kennzeichnen, zum Beispiel mit einem Chip. Wenn das Tier einmal entläuft
oder nicht mehr nach Hause kommt, kann
es ein potentieller Finder zum Tierarzt bringen. Dieser kann dann über die hinterlegte
Nummer den Besitzer ausfindig machen
und im besten Fall verlassen dann beide gemeinsam die Praxis.
Sabine Seifert
Hochschule und Wissenschaft
Ein Job neben dem
Studium:
Einstieg in die
Berufswelt
Das Thema Geld spielt während des Studiums eine große und bedeutende Rolle. Welche Möglichkeiten
und Voraussetzungen gibt es und was ist zu beachten? Wir geben Antworten
E
in Studium ist in der Regel eine teure Angelegenheit: Semesterbeiträge,
Lernmaterialien, Wohnung, Lebensmittel und wilde Parties. Das geht natürlich
ordentlich ins Geld. Die Finanzierung sieht
dabei ganz unterschiedlich aus: Viele Studenten profitieren von einem Taschengeld
der Eltern, haben etwas angespart, bekommen BAFöG oder ein Begabtenstipendium.
Wer sich ein paar Scheine dazu verdienen
möchte, greift auf einen Nebenjob zurück.
Bei Firmen sind Studenten gerne gesehen,
weil sie als billige Arbeitskräfte dienen, die
dennoch einiges an qualifizierten Fähigkeiten zu bieten haben und für neue Erfahrungen und Arbeitssituationen offen
sind. Deshalb gibt es etliche Marktplätze
und Web-Plattformen, auf denen sich die
Arbeitgeber nur so um die Studis reißen.
Jobangebote gibt es viele, auch in und rund
um Mittweida. Neben möglichst flexiblen
Arbeitszeiten oder womöglich sogar freier
Zeiteinteilung, sollte aber auch eine attraktive Vergütung und ein angenehmes Arbeitsklima für die Jobauswahl entscheidend sein.
Ist ein passender Arbeitgeber gefunden,
muss nur noch das Beschäftigungsverhältnis geklärt werden. Unterschieden wird
dabei zwischen einer kurzfristigen Beschäftigung, bei der der Student nicht mehr als
zwei Monate am Stück oder 50 Arbeitstage
im Jahr arbeitet und einer langfristigen, geringfügigen Beschäftigungen, altbekannt
als Minijobs mit einer Vergütung von maximal 450 Euro pro Monat. Auch gesetzliche
Regelungen müssen eingehalten werden,
beispielsweise finanzielle Grenzen: Der
Gesetzgeber hat festgelegt, dass die studentische Versicherungspflicht nur dann bestehen bleibt, wenn höchstens 20 Stunden pro
Woche gearbeitet werden, sofern nicht während der Semesterferien gearbeitet wird. Zu
beachten ist ebenfalls, dass ab einem Verdienst in Höhe von 8.354 Euro Lohnsteuer
entrichtet werden muss, wobei es beispielsweise für BAföG-Empfänger noch weitere
Konditionen gibt. Der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro gilt natürlich in jedem
Falle. Besonders attraktiv sind auch Tätigkeiten während der Semesterferien, dann
müssen Studenten nämlich keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen, und das sogar
unabhängig von der Verdiensthöhe.
Bereits überzeugt? Nahezu in jeder Branche
lassen sich Studentenjobs ergattern. Thomas Abin von der Agentur für Arbeit verrät
uns, welche die beliebtesten dabei sind: Tätigkeiten als Betreuer oder Animateur, Tutor, Redakteur oder Programmierer. Besonders Jobs als Studentische Hilfskraft an den
Hochschulen, die eine praxisnahe Beschäftigung bei freier Zeiteinteilung ermöglichen,
sind heiß begehrt. Die verrücktesten: Heißluftballonfahrer, Partyguide oder Demonstrant – ja, die gibt es wirklich! Die sinnvollsten Studentenjobs sind aber natürlich jene,
die einem auch für die spätere Karriere nutzen und relevant sind, also Jobs, bei denen
man im Vorfeld erste Kontakte zu möglichen
Arbeitgebern herstellen und Branchenerfahrung gewinnen kann. Wer später in einer
Zeitung arbeiten möchte, kann bereits während des Studiums als Redakteur jobben
und erste Texte als Arbeitsproben ansammeln. Gleiches gilt beispielsweise auch für
Werbe- und Eventagenturen sowie andere
Berufsfelder.
Neben dem Studentenjob gibt es aber auch
noch eine andere Möglichkeit, Geld zu verdienen und den Lebenslauf aufzuwerten:
Den Schritt in die Selbstständigkeit. Ihr habt
schon immer davon geträumt, euer eigener
Chef zu sein und euch persönlich entfalten zu können? Je nach Studiengang und
Branche eignet sich der Einstieg, vor allem
als Dienstleister oder freier Mitarbeiter. Die
Selbstständigkeit bietet viele Vorteile, ist
aber auch kein leichtes Unterfangen. Organisationstalent, Motivation und Flexibilität
sind ebenso notwendig wie Selbstbewusstsein und Optimismus.
Jonas Viertl
9
Medien und Kultur
Schloss Augustusburg
–„die Krone des Erzgebirges“
Märchenhaft heiraten, zeitreisen oder Kunst lebendig machen – das und vieles mehr bietet das Schloss
Augustusburg, das sich majestätisch über das Zschopautal erhebt
„DU bist die Kunst!“
Sie wollten schon immer ein Teil von etwas
ganz Besonderem sein? Oder als Künstler
etwas Zauberhaftes schaffen? Über wackelige Brücken stiefeln, Delfine streicheln oder
einem Baron den Bart anzünden?
Die Sonderausstellung „DU bist Kunst!“ auf
dem Schloss Augustusburg macht’s möglich. Vor zwei Dutzend 3D-Bildern haben
die Besucher die Chance, buchstäblich mit
dem Bild zu verschmelzen: Da hält Papa
(echt) die Tür zu, damit der schreckliche
Drache (gemalt) nicht ins Zimmer kommt,
Bubi (echt) streichelt einen Delfin (gemalt),
Mama (echt) stemmt einen Elefanten (gemalt). Alles scheint möglich zu sein, in jeder
erdenklichen Rolle.
Folterbänke, Motorräder und
ein echter Cranach
Echt und nicht nur realistisch sind dagegen Schlosskerker mit seinen Folterbänken
oder das Motorradmuseum. Dieses zählt
zu den umfangreichsten Motorradsammlungen Europas. In der Ausstellung wird
anhand von 175 Exponaten die technische
Entwicklung des Motorrads bis heute aufgezeigt. Besondere Höhepunkte der Ausstellung sind beispielsweise Soundsimulationen oder historisches Filmmaterial vom
Straßenrennsport der Zschopauer Motorradfirmen DKW (Dampf Kraft Wagen, ab
1912) oder MZ (VEB Motorradwerk Zschopau, ab 1952).
Wer’s mehr mit den schönen Künsten hält,
der sollte den Cranach-Altar bewundern:
Ein Juwel der sächsischen Hochrenaissance
von unschätzbarem Wert.
Time-Warp – Zeitreise zu Kurfürst August
Wer immer schon mal Edelfräulein oder
Schlossherr sein wollte, der sollte sich den
Time- Warp auf Schloss Augustusburg nicht
10
entgehen lassen. Der Time-Warp gibt einem
die Möglichkeit mit Freunden und Familie
eine Zeitreise in die schillerndste Epoche
der Menschheit zu machen. Natürlich im
stilechten Kostüm. Ein Renaissance-Guide
führt in verborgene Räume des Schlosses,
die durch eine Festtafelillusion wie zu Kurfürst Augusts Zeiten lebendig werden.
Ein Schloss mit Geschichte
Sachsens Kurfürst Augustus wählte den
Platz für sein Jagd- und Lustschloss mit Bedacht. Schloss Augustusburg erhebt sich fast
schon majestätisch über das Zschopautal.
Deshalb ist auch die Bezeichnung „Krone
des Erzgebirges“ durchaus passend. Vom
obersten Turm des Schlosses bietet sich ein
Rundblick fast wie aus einem Flugzeug Wälder, Wiesen, kleine Dörfer, die sich zwischen den Hügeln betten, Windräder und
ganz im Westen, die grünen Bergrücken des
Vogtlands.
Augustusburg wurde von 1568 bis 1572 von
Kurfürst Augustus erbaut. Es diente ihm
als Jagdschloss aber auch um seine Macht
gebührend zu unterstreichen. Die Anlage
zählt durch die geometrische Anordnung
der Gebäude und die Vielfältigkeit der Museen zu den schönsten Renaissanceschlössern Mitteleuropas. Mit Schloss und Park
Lichtenwalde sowie der Burg Scharfenstein
gehört es zu den „Sehenswerten Drei“.
Prinzessinnengeburtstag,
Schatzsucher und Traumhochzeiten
Für Kinder bietet Augustusburg ein besonderes Geburtstagserlebnis. Als Zeitreisender, Schatzsuche oder Schlosserkunder wird
der Kindergeburtstag zum besonderen Erlebnis mit Freunden und Familie. Zudem
wartet eine kleine Überraschung auf jedes
Geburtstagskind. Zu drei Terminen im Juli
kann der Besucher Teil einer spannenden
Entdeckungstour werden. Neben Kutschen,
Fahrrädern und Motorrädern gibt’s auch die
ersten Automobile zu bestaunen. Und wer
will, kann sein eigenes kleines Auto bauen
oder sich auf ein Hochrad setzen.
Oder heiraten: Auf Schloss Augustusburg
werden jährlich mehr als 150 Paare in idyllisch königlicher Atmosphäre getraut. Termine für die Eheschließungen werden im
Standesamt der Stadt Augustusburg vergeben. Damit die Hochzeit nicht langweilig
wird, lassen sich auf Wunsch Schlossführungen buchen - hier kann die Hochzeitsgesellschaft während des Fototermins das Motorrad- oder Schlossmuseum besichtigen,
ein Orgelkonzert oder eine Eheerneuerung
gebucht werden. Und wer schon geheiratet
hat oder Single bleiben will, der kann für
Empfänge, Konzerte, Vorträge oder Firmenevents Räume des Schlosses mieten.
Marie Laila Wölki
INFOBOX
Öffnungszeiten:
täglich
April – Oktober: 9.30 – 18 Uhr
November – März: 10 – 17 Uhr
Sonderausstellung „DU bist die
Kunst!“
-
Erwachsene 8€
-Ermäßigt 6€
Time – Warp (Online-Anmeldung
erforderlich)
- Erwachsene10€
-Ermäßigt 8€
Kombi-Ticket
- Erwachsene15€
-Ermäßigt 12€
- Familienkarte40€/49€
11
Bild: Laura Wirth
Medien und Kultur
Sport
„Packing“ - Ein Gefühl das nun
bestätigt wird
Jeder Fußball-Fan kennt diese Situation. Mit einem gut gespielten Pass wird die komplette Abwehr des
Gegners ausgehebelt und eine Torchance entsteht so garantiert. Nun wurde der „Killer Pass“ statistisch bestätigt
durch Passpiel überwundenen Gegner; Packing Rate = 4
nach Passpiel noch zu überwindende gegner bis zum Tor
Flugkurve des Balls im Passspiel
Angreifende Mannschaft
Verteidigende Manschaft
durch Passpiel überspielter Bereich --> ausschlaggebend für Packing Rate
P
acking heißt das Zauberwort, bei dem
nicht mehr bloß die Pässe gezählt
werden, die den Mitspieler erreichen,
sondern auch die Anzahl der Gegenspieler,
die durch Vertikalpässe, Diagonalbälle oder
gekonnte Dribblings überspielt werden.
Ihre Summe ergibt den normalen „Packing
- Wert“.
Das Hauptaugenmerk liegt aber eher auf
Qualität statt auf Quantität. Außerdem wird
bei der Bewertung zwischen Zonen differenziert. Es kommt darauf an, wo die Bälle
ihren Abnehmer erreichen. Demnach ist
es wichtiger und wertvoller, gegnerische
Abwehrspieler als Stürmer zu überspielen.
Die Anzahl der überspielten Verteidiger
(inklusive Torwart) spiegelt sich somit im
„Impect- Wert“ wieder. So würden beispielsweise die Begegnungen Deutschland – England, bei der Weltmeisterschaft 2010 und
Deutschland – Brasilien statistisch gesehen
in neuem Glanz erstrahlen. Die deutsche
Nationalmannschaft spielte gegen England
teilweise überfallartigen Konterfußball und
Manuel Neuer hebelte mit seinem Abschlag
auf Miroslav Klose die komplette englische
Mannschaft aus den Angeln. Der WM-Rekordtorschütze ließ sich diese Gelegenheit
12
nicht nehmen und netzte zum 1:0 ein. Im
Endeffekt gewann die Auswahl des DFB 4:1.
Im Rahmen der Europameisterschaft stellten die ehemaligen Fuballspieler Stefan
Reinartz und sein früherer Teamkollege
Jens Hegeler erstmals das System „Packing“
vor. Im Studio der ARD Sportschau kam das
neue Analysetool daraufhin zum Einsatz
und zog auch gleich erste Fußballfans und
Fußballexperten in seinen Bann. Matthias
Opdenhövel und Mehmet Scholl schwärmen von der neuen Datenerhebung namens
Packing.
Bei der WM-Halbfinalpartie 2014, Brasilien
- Deutschland, wurde dies noch deutlicher.
Brasilien lag in den alt gedienten Statistiken
(wie Ballbesitz, Balleroberung, Torschüsse,
Ecken und Flanken) um Längen vorn. Allerdings gingen die Südamerikaner baden
und verloren mit 1:7 gegen eine überragende deutsche Elf. Die Statistik hingegen hatte
somit keinen wirklichen Aussagewert über
den tatsächlichen Verlauf des Spiels und die
Effizienz der Nationalmannschaft. Wäre das
Packing zu dieser Zeit erfasst worden, sähe
die Statistik anders aus. Denn Deutschland
überspielte 402 Brasilianer. Davon allein 84
südamerikanische Verteidiger. Ein absoluter
Spitzenwert, der damals nicht erfasst wurde.
Dieses Spiel war für Reinartz und Hegeler
im Übrigen der Anlass, um das Packing zu
entwickeln. Wie die ARD den Einsatz der
„Packing“-Werte weiterhin nutzen möchte, ist derzeit unklar. Der Sendeverbund
möchte dies erst nach der Europameisterschaft in Frankreich prüfen und letztendlich
entscheiden. Denn wie es im Fußball üblich ist, gehen die Meinungen auseinander.
Nicht alle teilen die Meinung von Matthias
Opdenhövel und Mehmet Scholl. Viele Zuschauer sind derzeit genervt von der ARD
und der Einführung des Packings. Auch in
den sozialen Netzwerken gab es eine eher
gemischte Reaktion. Und so steht es aktuell
1:1 im Spiel der traditionellen gegen die neu
erhobenen Statistiken inklusive Packing.
Kritiker sollten allerdings auch die Folgen
und Möglichkeiten für den Fußball sehen.
Denn an sich ist es somit richtig und wichtig
diese Statistiken zu erheben. Sei es für die
Trainer, Fans, Experten oder die Spieler. Das
Packing könnte eine Revolution im Fußball
bedeuten. Trainingseinheiten, Spielzüge,
Transfers und Taktiken können von Grund
auf neu gestaltet werden.
Zum Schluss bleibt aktuell die große Frage:
Wie kommt das System tatsächlich, in den
Top Ligen Europa‘s an? Es wird sich noch
zeigen ob Mourinho, Guardiola, Klopp und
Co. ihre Spielweise ändern, beziehungsweise anpassen oder ob auf dem Transfermarkt
zukünftig, mittels dieser Statistiken, Spieler
gekauft oder verkauft werden. Wird nächste
Saison eine komplett andere Ausrichtung im
Fußball zu sehen sein? Es bleibt also spannend, wie sich das Packing weiterentwickelt,
welche Zustimmung und Kritik dieses System erntet und wie es letztendlich in den
Fußballverbänden, Ligen und in den Klubs
der Bundesliga ankommt. Aber das ist auch
das Schöne am Fußball: nichts ist vorhersehbar und es wird über den Sommer einiges an
neuem Diskussionsstoff hinzukommen.
Christopher D. Schulz
Sport
„Tag der offenen Stadiontore“
lockt 50.000 Besucher in die
neue Chemnitzer Arena
Bild: Johannes Richter
Endlich: Der Chemnitzer FC hat ein neues Stadion. Der Bau an der Gellertstraße kostete 27 Millionen
Euro. Geld, von dem viele meinten, es sollte besser in Kultur und Bildung fließen. Die Stadion-Freunde setzten sich schließlich durch. Nach gut zweijähriger Bauphase war es am 18. Juni schließlich soweit. Der Verein
und die Kommune luden dazu ein, den neuen Komplex in Betrieb und unter die Lupe zu nehmen
Der Traum der Oberbürgermeisterin
5972 Luftballons stiegen zur Stadioneröffnung in den Himmel und präsentierten somit symbolisch die Summe dreier wichtiger
Daten der Vereinshistorie: 1966, das Gründungsjahr des FCK, plus 1990, das Jahr der
Umbenennung in CFC, plus 2016, Jahr der
Eröffnung des Stadions. Für Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig geht „ein Traum
in Erfüllung“. Vor lauter Aufregung sei sie bereits um vier Uhr früh aufgewacht, gestand
Ludwig und auch manch eingefleischter
CFC-Fan wischte sich, bei ihrer Ansprache
zur Unterzeichnung des Pachtvertrags zwischen Stadt und Verein, Freudentränen aus
den Augen.
Der Blick hinter die Kulissen
Der Blick hinter die Kulissen zeigt VIP-Räume, Spielerkabinen und Businesslogen.
Letztere bieten Interessenten nicht nur die
Gelegenheit bei Spielen des CFC aus komfortabelster Position mitzufiebern, sie lassen
sich ebenfalls außerhalb des Spielbetriebs
für Firmenmeetings oder private Feierlichkeiten nutzen. Auch der ehemalige Nationalspieler und FCK-Kicker Michael Ballack
sicherte sich bereits eine dieser begehrten
Lokalitäten. Neu ist, dass sich der Fanshop
künftig nicht mehr im Stadtkern, sondern
direkt am Haupteingang des Stadions befindet. Neben geführten Stadionrundgängen
stellten sich städtische Sportvereine und
Sponsoren des Vereins vor und gaben großen und kleinen Gästen die Chance, diese
näher kennenzulernen und selbst sportlich
aktiv zu werden.
Testspiel: CFC siegt 10:1
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war die
Mannschaftsvorstellung des Teams, das in
der kommenden Saison erneut in der dritten
Liga spielen wird. Nachdem man im letzten
Jahr mit Aufstiegsambitionen in die Spielzeit startete und sich gegen Ende aus dem
Tabellenkeller retten musste, sehen die Pläne für die kommende Saison vorerst etwas
bescheidener aus. Cheftrainer Sven Köhler
will den Klassenerhalt schaffen und möchte somit eine zu hohe Erwartungshaltung
vermeiden. Das erste Testspiel in der 15.000
Zuschauer fassenden Arena gewann der
Chemnitzer FC jedenfalls haushoch: Gegen
eine Stadtauswahl aus je einem Spieler aller
28 Vereine des Kreisverbandes Chemnitz
siegten die Himmelblauen mit 10:1. Den
Amateurspielern ging es bei diesem Spiel
natürlich nicht vorrangig um das Ergebnis.
Die meisten von ihnen sind selbst Fans des
Vereins und werden auch in der kommenden Spielzeit das Stadion besuchen, um ihr
Team zu unterstützen.
Der Stadionneubau war aus Sicht der Stadt
und des Vereins ein wichtiger Schritt, damit der CFC im sächsischen Fußball konkurrenzfähig bleiben und die gestellten
Sicherheitsauflagen erfüllen kann. Außerdem möchte sich der Verein längerfristig in
der zweiten Bundesliga etablieren. Am 2.
August findet das offizielle Eröffnungsspiel
gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach statt. Vor mit Sicherheit ausverkaufter Kulisse wird das Stadion dann
erstmals von Spielern, Fans und Veranstaltern auf Herz und Nieren geprüft.
Johannes Richter
13
Medien und Kultur
„Explore.Dream.Discover.“
Mit Urlaubsbildern ins
Praktikum
Nathalie Welle hat sich gegen über 300 Bewerber durchgesetzt. Sie ist die Gewinnerin des Travelbird Stipendiums: Ein Preisgeld von 3000€, ein dreimonatiges Praktikum bei Travelbird in Amsterdam
und monatliches Taschengeld von 350€. Travelbird ist ein Online-Reisevermittler
N
athalies Aufgabe bei der Bewerbung
ist es, ihre persönlich inspirierendste Reiseerfahrung vorzustellen – als
Text, als Film oder vertont. „Das Stipendium
ist wie auf mich zugeschnitten“, denkt sich
Nathalie. Sie schuftet über 100 Arbeitsstunden, um mehr als 3000 Fotos zu machen, die
sie dann zu einem Stop-Motion-Video zusammenbaut. Das ist eine Art digitales Daumenkino: aus kreativer Tafelkritzelei und
ihren tollsten Urlaubsbildern wird hier ein
kleiner Film über Nathalies Reiseerlebnisse. Nebenbei erzählt sie von sich und ihrem
Auslandsjahr in den USA. Das Highlight war
die Nacht mitten in Manhattan, genauer:
hoch über den Dächern der Metropole im
obersten Stock eines Wolkenkratzers. Unter
dem Motto: „Explore.Dream.Discover.“ geht
nun also Nathalies Video auf YouTube online und als Bewerbung direkt nach Amster-
14
dam (Link: https://www.youtube.com/
watch?v=65qHW501IzM).
Am Ende setzt sie sich gegen mehr als 300
Bewerber durch und bekommt Mitte Juni
die Nachricht, dass sie die Gewinnerin des
Stipendiums ist. Sie kann es anfangs kaum
glauben und ist überglücklich. Im Praktikum wird sie nun das Arbeitsleben von Travelbird kennenlernen. Ob das ihr Traumberuf werden wird „lässt sich momentan noch
nicht sagen. Ich gehe ganz offen an diese Sache ran, gebe mein Bestes und schaue, was
sich daraus entwickelt. Tendenziell geht es
in die richtige Richtung“.
„Jede Chance nutzen“
Ihren Kommilitonen empfiehlt sie: „Jede
Chance nutzen! Wer kämpft, der kann ver-
lieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren“. Für die Semesterferien rät sie natürlich
zu einer Reise in die USA , dem Land, indem
sie ihre preisgekrönten Bilder gemacht hat.
Für alle, die vielleicht nicht ganz so viel Geld
angespart haben, ist Italien Nathalies Reisetipp: „Der Gardasee ist ein wunderbarer
Ort, um den Sommer zu verbringen. Nicht
zu vergessen ist das hausgemachte Gelato,
das jedes Herz höher schlagen lässt.“ Schöne
Bilder gibt es auch dort. Und damit auch die
Chance auf einen Preis.
Elena Hermle
Lokales
Natur pur an der Torfgrube
Mittweida
Versteckt am Waldesrand zwischen Mittweida und Altmittweida liegt die Torfgrube. Wer sich nach Ruhe
und Natur sehnt, ist hier genau richtig. Vor allem im Sommer ist der See ein beliebter Treff für Jung
und Alt. Und ein kleiner Geheimtipp noch dazu
Bild: Laura Wirth
sich ein Besuch der Torfgrube, zum Beispiel
zum Baden. Wem es an heißen Sommertagen im Freibad zu voll ist oder wer spät
abends schlichtweg noch eine Abkühlung
braucht, der kann sich in dem See herrlich
erfrischen. Mit einem Wasservolumen von
12,8 Millionen Litern, das entspricht etwa
90.000 gefüllten Badewannen, bietet die
Torfgrube genügend Platz um nach Herzenslust ein paar Bahnen im kühlen Nass zu
ziehen. Das Schwimmen erfolgt jedoch auf
eigene Gefahr, denn bei der Torfgrube handelt es sich um eine wilde Badestelle. Das
heißt, es gibt keine gesicherten Einstiege ins
Wasser und erst recht keine Badeaufsicht.
Das Gesundheitsamt warnt zudem vor der
geringen Sichttiefe. Eine gewisse Vorsicht ist
beim Baden in der Torfgrube also geboten.
Generell ist das Baden in einem naturbelassenen See nicht jedermanns Sache.
V
om Bahnhof in Mittweida braucht
man zu Fuß knapp 20 Minuten bis
zur Torfgrube. Wer schneller am
Ziel sein will, kann auch das Auto nehmen.
Die Anfahrt erfolgt über den teils holprigen
Feldweg „Zur Torfgrube“ und endet auf einem kleinen Parkplatz. Am Ziel angekommen, führen verschiedene Trampelpfade
an der Torfgrube entlang. Je nach Jahreszeit
und Witterung können diese recht matschig
und zugewachsen sein. Wer jedoch an einem Naturerlebnis interessiert ist, lässt sich
davon nicht abschrecken.
Besonders Natur und Ruhe machen die
Torfgrube auch bei Jüngeren beliebt. Gerade in den Sommermonaten tummeln sich
abends zahlreiche Studenten an dem idyllischen See. Einer von ihnen ist Jonas: „Im
Sommer ist die Torfgrube der perfekte Platz
um mit Freunden rumzuhängen. Mittlerweile hat sich der Ort bei uns im Studiengang herumgesprochen und wir kommen
öfters hier her.“ Selbst wenn es an der Torfgrube einmal voller wird, finden sich am bewaldeten Ufer noch genügend Plätze. So gibt
es mehrere kleine Abschnitte hinunter zum
See, welche zum Entspannen und Verweilen
einladen. An einem dieser Abschnitte sitzt
Jonas mit seinen Freunden. „Mir gefällt die
ruhige Atmosphäre und das gemütliche Beisammensitzen“, erklärt er und nimmt sich
eine Bratwurst vom Einweggrill. Nebenan
flackert ein kleines Lagerfeuer - auch das gehört zu Abenden an der Torfgrube.
Jonas zieht der Torfgrube doch lieber das
Freibad vor. „Dort ist das Wasser zwar
gechlort, aber dafür halt auch sauberer.“ Wer
jedoch keine Probleme damit hat, sich das
Wasser mit dem einen oder anderen Fisch
zu teilen, für den ist die Torfgrube genau
richtig.
Viele nutzen den Ort zum Grillen. Da das
Grillen in den öffentlichen Parkanlagen
Mittweidas wie zum Beispiel am Schwanenteich oder im Goethehain verboten ist, zieht
es viele an die Torfgrube. Doch auch hier
darf eigentlich nicht ohne weiteres gegrillt
werden, wie Stadtsprecherin Tanja Reißig
informiert. An der Torfgrube sei das sächsische Waldgesetz zu beachten. Darin steht,
dass im Wald oder im Abstand von weniger
als 100 Metern vom Wald ein Feuer nur mit
Genehmigung der Forstbehörde angezündet werden darf. Einzige Ausnahme bilden
hierbei extra von der Forstbehörde angelegte
Feuerstellen. Stadtsprecherin Reißig zufolge
seien demnach auch stadtnahe, frei gewählte Grillstandorte genehmigungspflichtig.
Die Torfgrube bildet dabei keine Ausnahme. Wer ohne Genehmigung beim Grillen
erwischt wird, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Geldstrafe rechnen.
Doch auch ohne Grill und Lagerfeuer lohnt
Für Jonas und seine Freunde endet der
heutige Besuch an der Torfgrube. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Das kleine
Lagerfeuer ist schnell gelöscht und alle mitgebrachten Sachen werden zusammen geräumt. Kein Müll bleibt zurück. „Der liegt an
der Torfgrube leider schon genügend rum“,
findet Jonas. Tatsächlich sind manche Uferabschnitte verschmutzt. Oftmals handelt
es sich um entsorgte oder zurückgelassene
Plastikabfälle wie Flaschen, Becher oder Tüten. Das ist nicht nur ein unschöner Anblick,
sondern auch illegal. „Es ist schade, dass
durch den Müll das herrliche Ambiente teilweise getrübt wird. Man muss sich gezwungenermaßen einen Uferabschnitt abseits
von dem Unrat suchen“, sagt Jonas. Dann
macht er sich mit seinen Freunden auf den
Heimweg. Bei schönem Wetter werden sie
wiederkommen an die Torfgrube – dem kleinen Geheimtipp am Rand von Mittweida.
Marcel Weinhold
15
Sport
Fitnesstracker im Test
Ich mach das jetzt einfach mal!
Fitter, schlanker, gesünder – jeder will’s sein, aber oft scheitert der gute Vorsatz am Durchhaltevermögen. Fitnessarmbänder sollen da angeblich Abhilfe schaffen. Wir haben eines getestet
Das Armband
Bild: pixabay.com
Meine Wahl fiel auf ein Armband von Jawbone- das UP24. Schlicht gestaltet und in
schwarz auch eher unauffällig zu tragen.
Nachdem ich das Jawbone mit dem mitgelieferten USB-Kabel aufgeladen und mir die
notwendige App auf mein Handy geladen
hatte, konnte es auch schon fast losgehen.
D
as Ding misst jeden Schritt: 4365 an
einem ganz normalen Arbeitstag, an
einem aktiven Tag weit über 12.000
Schritte. Und es zählt unerbittlich jede
einzelne Kalorie. Selbst wenn sein Träger
schläft, ist das Fitnessarmband hellwach.
Es zeichnet nicht nur die Tiefschlafphasen,
sondern ebenso die Wachphasen auf und ist
somit multitaskingfähig. Die Rede ist vom
Fitnessarmband Jawbone UP24.
Aus der Erfahrung heraus...!
Ich würde mich wahrscheinlich nicht als einen absoluten Sportfanatiker bezeichnen,
aber in regelmäßigen Abständen versuche
ich mich und meinen Schweinehund auf
den Crosstrainer zu bewegen, um meinem
Körper und mir selbst etwas Gutes zu tun.
Nichts desto trotz packte auch mich vor geraume Zeit der Eifer, etwas mehr erreichen
zu wollen. Einfach die körperliche Fitness
verbessern, um mich auch ein Stück weit
wohler zu fühlen.
Da ich mich bereits von Haus aus gesund
ernähre und darauf achte, was in meine Einkaufstüten wandert, war dieser Aspekt keine
Herausforderung für mich. Ich kam nicht
umhin mich zu fragen, was mich bei meinem neuen Plan ein Stück weit unterstützen
und motivieren könnte, um auch meine Motivation auch noch nach vier Wochen oben
auf zu halten. Nach kurzen Bemühungen im
Internet hatte ich meine Antwort - ein Fitnessarmband sollte von nun an mein neuer
Begleiter sein.
16
In die App trägt man noch einige Basic-Daten wie Größe, Gewicht und Alter ein und
kann sich sogar mit Freunden vernetzen,
die ebenfalls ein UP besitzen. Da ich möglichst genaue Daten über meine alltägliche
Bewegung haben wollte, trug ich das Armband über mehrere Wochen hinweg fast
durchweg.
Der Test!
Die Anwendung an sich ist wirklich sehr
einfach. Man trägt das Armband und kann
es entweder in geraumen Abständen oder
so wie ich es tat, jeden Abend und jeden
Morgen an das Handy anschließen und die
Aufzeichnungen des Tages oder der Nacht
abfragen. Das UP zeichnet bis auf geringe
Abweichungen sehr genau das Schlaf-, Bewegungs- und Essverhalten auf. Dieses lässt
sich dann, sehr übersichtlich wie ich finde,
in der App einsehen.
Ich konnte von nun an mein Training und
die Trainingsart genaustens festhalten und
sah danach wie lange ich trainiert habe und
wie viele Kalorien ich dabei verbrannt hatte.
Auch auf meinen Alltag hatte das Armband
Einfluss. So werden die täglichen Schritte
genau aufgezeichnet.
Ein Vergleich der mich umhaute, war beispielsweise die Schrittzahl nach einem ganzen Tag im Büro im Gegensatz zu einem
sehr aktiven Tag in der Uni oder der Stadt
mit anschließendem Sport. Nach geraumer
Zeit, in der ich das UP trug, schlug die App
mir dann sogar Tagesziele vor, die anhand
der bisherigen Aufzeichnungen konzipiert
wurden und die mich motivierten, am Ball
zu bleiben.
Sehr begeistert war ich von der Schlaffunktion, die das Band mit sich brachte. Denn es
zeichnete nicht nur sehr genau auf wenn
man nur ein Nickerchen machte oder man
wirklich schlief, sondern weckte mich auch
durch sanftes Vibrieren in einer Wachphase
morgens auf. Wenn ihr mich fragt, um einiges angenehmer als von einem schrillen Handy-Weckton und auch um Längen
entspannter. So konnte man am nächsten
Morgen einsehen, wann man genau in einer
Tiefschlafphase war oder eher in einer leichten Phase war.
Auch der Aspekt Ernährung kommt nicht zu
kurz. Die Mahlzeiten, sowie deren Bestandteile lassen sich genaustens protokollieren
und werden beim täglichen Kalorienverbrauch mit eingerechnet. Alles in allem also
ein super Begleiter im Alltag!
Fazit
So begeistert ich bei der Anwendung des
Jawbone UP24 war, so fällt auch mein Fazit
nach zwei Monaten Anwendung aus. Es ist
nicht nur super einfach und simpel zu bedienen, sondern man bekommt übersichtliche und exakte Ergebnisse über Bewegung,
Essen und Schlaf.
Sicher ist es nichts für einen Hochleistungssportler, aber für jemanden, der im Alltag
und in der Fitness noch ein wenig Motivation
benötigt, genau richtig. Es ist robust und hat
auch nach mehreren Wochen Tragen keine
Kratzer oder ähnliches aufgezeigt. Auch der
Akku hat mich mit einem Durchhaltevermögen von fast 6 Tagen beeindruckt.
Ich würde das Jawbone allen, die ihre Fitness verbessern und einen Einblick in die
tägliche Bewegung haben möchten, wärmstens empfehlen. Mich hat es sehr motiviert
weiter zu machen, mehr Sport zu treiben
und mich auch im Alltag mehr zu bewegen.
Meiner Meinung nach definitiv eine Investition wert! Also, worauf wartet ihr noch?
Natalie Müller
Hochschule und Wissenschaft
Technikum Mittweida Motorsport
Spitzentechnik für neuen Elektroboliden aus Mittweida
Rennflitzer mit heulenden Motoren und wie man sie vermarktet – darum ging es bei Technikum Mittweida
Motorsport, einem Projekt der Hochschule. Bisher jedenfalls, denn die Boliden sollen künftig flüstern
D
as Technikum Mittweida Motorsport, kurz TMM, ist ein fakultätsübergreifendes Hochschulprojekt.
Es beschäftigt sich vor allem mit der Konzeption und dem Bau eines Rennwagens für
die Formula Student, einem internationalen
Konstruktionswettbewerb, der speziell für
Studenten organisiert wird. Die Wertung
findet jedes Jahr im Sommer statt, unter anderem am Hockenheimring.
Dieses Jahr ist unsere Hochschule jedoch
nicht auf den zahlreichen Events vertreten, denn TMM stellt um. Bisher ist das aktuelle Auto noch „Hector“ aus der Saison
2013/2014, der in Hockenheim Platz 26 belegte. Das ist immerhin im oberen Drittel
der Teilnehmer. Seitdem arbeitet das Team
an dem neuen Gefährt, das einen Meilenstein in der Geschichte des Rennsports darstellen soll: Der Motor wird nun elektrisch
angetrieben. Damit geht das TMM mit der
Zeit und fährt „grün“.
Dies klingt einfacher, als es am Ende ist. Die
Entscheidung, auf den elektrischen Antrieb
umzustellen, brachte das Team vor neue
und unbekannte Herausforderungen. Das
komplette Konzept musste geändert werden, da ein Elektromotor anders funktio-
niert und gesteuert wird, als der bisherige
Verbrennungsmotor. Diese Umstellung beginnt in den kleinsten Bauteilen und endet
in der Effizienz des Akkus, dem Herzstück
eines jeden Elektroautos. Dabei wird aber
nicht bei jedem Auto von Null angefangen,
sondern bewährte Komponenten wie beispielsweise der Rahmen, die Verkleidung
oder die Fahrdynamik werden weiterentwickelt und verbessert. So wird der typische
TMM-Stil vom ersten bis zum letzten Auto
stetig beibehalten.
Die größte Gefahr und Herausforderung
liegt dabei jedoch bei der Konstruktion des
neuen Akkus, denn dieser muss nicht nur
genug Leistung und Reichweite haben, sondern auch in der Baugröße perfekt an das
Auto angepasst sein. Genau mit diesem Zusammenspiel hatten selbst die größten Autobauer Probleme, denn Fehler werden hier
schnell gefährlich - wird ein Akku nicht genug gekühlt, kann er explodieren. Dadurch
zieht jede Änderung im Konzept und in der
Konstruktion umfangreiche Test mit sich,
damit die Sicherheit des Fahrers und des
Teams nicht gefährdet wird.
Steuergerät zwischen Akku und Motor,
wurden viele neue Elektrospezialisten gebraucht.
Jedoch freut sich das Team jederzeit über
neue Mitglieder aus allen Studienrichtungen. Benötigt werden beispielsweise auch
Medienmanager, BWLer und Wirtschaftsingenieure für Veranstaltungen wie das RollOut oder die Teamtreffen mit benachbarten
Hochschulen beim Sachsengrillen. Denn
der beste Rennwagen ist nichts ohne ein
starkes Team, das in allen Bereichen hinter
ihm steht. Spätestens zu Anfang des neuen
Semesters sollte dann beim Roll-Out jeder
wissen, worum es sich beim TMM handelt.
Nicole Struppek
Auch für viele weitere elektrische Teile, wie
die Motorkühlung oder den Inverter, dem
17
Auszeit
Filmbühne Mittweida
Elsterglanz und der Schlüssel zur Weibersauna
FSK 12 / 89 min. / Mo-Mi 20.15
Sudoku
Normal
Ice Age - Kollision voraus!
3D
FSK 6 / 95 min. / Ab 30.06.2016
Quelle: http://raetsel-buch.com/
Elsterglanz und der Schlüssel für die Weibersauna - beschreibt eine irrwitzige Jagd
nachdem, was neben Bier und Schweinehack
wirklich wichtig ist. Die Freunde Sveni und Gilli
haben einen Traum: In den Besitz des Generalschlüssels für die örtliche Frauensauna zu gelangen. Nach allerlei erfolgslosen Versuchen erscheint ihnen der Teufel persönlich und schlägt
ihnen ein Geschäft vor: Ihre Seelen gegen drei
Wünsche. Dadurch aber wird die Freundschaft
auf eine harte Probe gestellt, denn während Sveni zu Ruhm und Reichtum kommt, fühlt der arme
Gilli sich schrecklich einsam. Also schmiedet er
einen Plan, um den Teufel zu überlisten und seinen „alten“ Freund zurückzubekommen.
Schwer
Quelle: http://raetsel-buch.com/
Scrat stößt bei seiner endlosen
Jagd nach der unerreichbaren
Nuss in neue Dimensionen vor.
Er wird ins Universum katapultiert, wo er versehentlich kosmische Kettenreaktionen auslöst, in
deren Folge die Gefahr besteht, dass sich die Ice
Age-Welt verändert oder gar zerstört wird. Sid,
Manny, Diego und der Rest der Herde verlassen
notgedrungen ihre Heimat und begeben sich
auf eine Reise voller Spaß und Abenteuer. Dabei
durchqueren sie exotische Länder und begegnen
einer Vielzahl von neuen schillernden Charakteren.
Alice im Wunderland:Hinter den Spiegeln 3D
FSK 6 / 113 min. / Mo-Mi 17.15 und 20.00
Angry Birds
FSK 0 / 99 min. / Mo-Mi 17.30
Warcraft: The Beginning 3D
FSK 12 / 123 min. / Mo-Mi 17.00 und 19.45
Lösung Normal:
Lösung Schwer:
18
Auszeit
19
n
e
g
a
r
F
e
es
i
d
u
d
t
s
s
Mu
?
n
e
t
r
o
w
t
n
a
e
b
a
j
t
i
M
g?
w^from^the^eg
o
ll
e
^y
e
th
it^^
t^
o
n
^is^
sser^aus^als^m
e
^b
h
ic
^^ Your^English
^d
u
^d
st
-Serien^kenn
^^ Mit^Zombie
^
enplan?
zu^sagen,^dass
r^
e
n
h
o
w
deinem^Stund
e
b
it
^M
llein^in^den^
schwer^deinem
^a
s^
n
e
o
t^
h
ll
c
ä
^s
^f
e
ir
h
D
c
^
ü
^
-K
e^in^eurer^WG
die^Essensrest
ufen^sind?
la
e
g
r^
e
im
e
ll
ü
M
e
L
a
r
e
n
e
g
M
u
i
d
u
t
s
t
s
dann i
!
H
C
i
d
r
Ü
F
e
g
i
t
H
C
i
r
s
da
vision^ Seaft^ (u.A.^ Tele
h
sc
ll
se
e
g
muwissen &
rson & Kom
e
^P
),
ie
g
lo
o
le?
terkulturel^Sozialpsych
dium genera
chsführung,^In
it,^ dir^ ries,
rä
e
h
sp
n
e
e
G
g
.^
le
A
e
was ist stu
u.
G
^(
^
e
nikation
erale^ ist^ dein
lüsselkompech
Studium^ Gen
S
g).^
^
d
un
^
n
Wisse
^ les^Trainin
n
e
s^
e
g
h
n
ä
lic
g
n
ch
ie
a
d
rf
übe
len^ Stu
ann^
ignen.^ In^ vie
Beinteressiert?^D
r^
t^
is
le
b
ra
u^
g
D
te
in
tenzen^ anzue
r^
formaga
r.^
h^ein.^Mehr^In
Generale^ so
fü
ic
^
a
^d
m
d
^
ib
iu
e
d
re
kt
h
tu
S
sc
un
-P
t^
is
ECTS
unter^^
erhältst^ also^
en^findest^du^
gen^ vom^
n
n
tio
ltu
a
st
standteil.^ Du^
n
ra
e
V
/ikks
erden^ die^
s-mittweida.de
^ und^
n
.h
w
tio
w
a
w
ik
un
Angeboten^ w
m
m
o
ompetenz,^ K
ichen:^
Institut^ für^ K
nen^ Lernbere
e
d
ie
ch
rs
ve
^
in
ch),
Sport^ (IKKS)^
sisch,^ Spanis
ö
z
n
a
Fr
,^
ch
lis
ng
sprachen (E
deine ansPreCHPartner
Marika Clauß
Lernbereichsleiterin
»Sprachen«
 +49 3727 581782
 claus@hs-mittweida.de
Dr. Gunter Süß
Lernbereichsleiter
»Wissen & Gesellschaft«
 +49 3727 581812
 gunter.suess@hs-mittweida.de
Babett Nimschowski
Lernbereichsleiterin
»Person & Kommunikation«
 +49 3727 581746
 babett.nimschoski@hs-mittweida.de