Pharmareport 2008-04
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Pharmareport 2008-04
Pharmareport In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Der Newsletter der pharmazeutischen Industrie Ausgabe 4 August 2008 BPI-Hauptversammlung „Wir brauchen ein Umfeld, das Innovationen auf allen Ebenen unterstützt“, forderte Dr. Bernd Wegener, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) im Rahmen der diesjährigen BPI-Hauptversammlung des Verbandes in Berlin. Die medizinischen Herausforderungen, die eine immer älter werdende Bevölkerung an das Gesundheitssystem stelle, würden sich nur durch „individuelle, zielorientierte und kosteneffiziente Therapien“ lösen lassen, so der BPI-Vorsitzende. Behandlungen, für die vor 20 Jahren noch ein Krankenhausaufenthalt nötig war, ließen sich heute durch eine Arzneimitteltherapie ambulant durchführen. „Diese Erfolge gilt es fortzuschreiben. Lebensqualität und Selbstständigkeit für alle Altersstufen in einem bezahlbaren Gesundheitswesen sind die Ziele, die wir als pharmazeutische Unternehmen mit den Akteuren im Gesundheitswesen gemeinsam erreichen müssen“, erklärte Wegener vor rund 250 Gästen und Delegierten des Verbandes. Fotos: Bildschön Medizinische Versorgung braucht Innovationen Dr. Bernd Wegener, Vorsitzender des BPI Dennoch sieht der BPI aufgrund des andauernden Kostendrucks im Gesundheitswesen die Voraussetzungen für innovationsfreundliche Rahmenbedingungen skeptisch: „Charakteristisch für den Pharmamarkt Deutschland ist der politische Druck auf die Preise für Arzneimittel. Festbeträge, Zuzahlungs(Fortsetzung auf Seite 2) Pharmareport-Inhalt Editorial Reise ins Ungewisse . . . . . . . . . . . . . . .2 BPI mit neuem Vorstand . . . . . . . . . . . .4 Gemeinsam stärker?! Pharma-Mittelstand, Biotech-KMU und Investoren trafen sich in Frankfurt . . . . . .6 Delegierte und Gäste der BPI-Hauptversammlung 2008 IQWiG verbreitet falsche Patienten-Informationen . . . . . . .7 Ausgabe 4 August 2008 befreiungen, Zwangsrabatte, Rabattverträge, Arzneimittelhöchstbeträge: Die Margen vieler Produkte sind im freien Fall“, so Wegener in seiner Einschätzung. Gleichzeitig stiegen permanent Anforderungen und Kosten für die Arzneimittelentwicklung und -herstellung. Für Pharmaunternehmen, gerade für kleine und mittlere Arzneimittelhersteller, werde es immer schwieriger, in Produktverbesserungen zu investieren. Gerade für die Erforschung und Entwicklung unverzichtbarer Innovationen, wie z. B. besserer Darreichungsformen, neuer Indikationen für bekannte Stoffe, neuer Wirkstoffe und verbesserter Herstellungsverfahren fehle vielen Unternehmen schlicht die Finanz- Pharmareport-Newsletter Seite 2 kraft. Gleichzeitig fällt es innovativen Unternehmensgründungen, z. B. in der Biotechnologie schwer, das benötigte Risikokapital für ihre Entwicklungen zu beschaffen. „So werden wir nicht wieder zur Apotheke der Welt“, sagte Wegener und betonte: „Wer Innovation behindert, verhindert Therapien, von morgen und die Generika von übermorgen“. BPI fordert steuerliche Forschungsförderung Die EU-Kommission hat schon 2006 den Mitgliedstaaten die Förderung von Forschung und Entwicklung auch durch steuerliche Maßnahmen empfohlen. Auch der Pharmareport-Editorial Reise ins Ungewisse Die Baustelle Gesundheitswesen kennt kein Schlechtwetter. Widrige Witterungsbedingungen spielen keine Rolle - es wird weiter ohne Unterbrechung gezimmert. Dort ein Stein weg, hier ein Stein dazu. Um die Statik kümmern wir uns später. Ein Beispiel mangelhaft ausgeführter Gesetzesbautechnik sind die Arzneimittelrabattverträge. Henning Seitdem Krankenkassen und Hersteller Rabattverträge über ArzneimitFahrenkamp tel abschließen und die Apotheken ins Bauprojekt verpflichtend eingebunden sind, streiten sich die Gerichte über die Legitimität der Vertragsverfahren. Warum? Weil der Gesetzgeber, einzig die Dämpfung der Kosten im Blick, die notwendigen kartell- und vergaberechtlichen Ausführungsbestimmungen nicht im GKV-Wettbewerbsgesetz (GKV-WSG) geregelt hat. Einige laufende Verträge bewegen sich im rechtsunsicheren Raum – ohne Interventionsmöglichkeit der vom Markt Ausgeschlossenen. Die Masche scheint Methode zu haben. Ein weiteres Beispiel: der Gesundheitsfonds. Wer weiß heute, wie sich die Einführung des Gesundheitsfonds mit einheitlichem Kassenbeitragssatz und Morbi-RSA – sprich, wie sich die gigantische Umorganisation des Finanzierungsverfahrens und der -struktur der gesetzlichen Krankenversicherung auf die einzelnen Versorgungssektoren auswirkt? In fünf Monaten beginnt die ungewisse Zukunft dieses Projekts. Je nach Höhe des allgemeinen Beitragssatzes werden die Spielräume der Krankenkassen mittelfristig weiter eingeschränkt. Der Druck zur Kostensenkung wird an die Leistungserbringer unweigerlich weitergegeben. Die Preissenkungsinstrumente sind bekannt: Festbetragssystem, Zuzahlungsbefreiungen, Anpassung der Festbeträge, Zwangsrabatte und vor allem Rabattverträge: Die Margen nicht nur für generische Produkte werden immer schmaler. Kassenindividuelle Arzneimittellisten stehen zumindest regional vor der Umsetzung, wie der Hausarztvertrag in Baden-Württemberg zeigt, und werden wohl als weiteres Kostensenkungsinstrument zunehmenden Druck auf die Produktpolitik ausüben. Für die pharmazeutischen Unternehmen bedeutet dies, Kooperationen zu nutzen, ihre indikationsbezogenen Angebote auszuweiten, Wettbewerbsvorteile zu generieren und intensiv ihre Markenbildung voranzutreiben. Struktur- und Produktinnovationen sind nicht nur für das Überleben der Unternehmen notwendiger denn je, sondern sind der Motor für die Verbesserung der medizinischen Versorgung der Patienten. Das Pharmaunternehmen der Zukunft wird sich wesentlich stärker seiner Managementfunktion als Dienstleister im Gesundheitsmarkt bewusst sein müssen. Henning Fahrenkamp Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Günter Verheugen, EU-Industriekommissar Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert eine steuerliche Forschungsförderung und wird darin vom BPI voll unterstützt. „Es geht darum, die Unternehmen steuerlich zu entlasten, die durch risikoreiche Forschung und Entwicklung Patienten Therapiemöglichkeiten eröffnen und gleichzeitig Arbeitsplätze, Umsätze und damit die Steuereinnahmen der Zukunft sichern.“ Daher müsse sich bei den politisch Verantwortlichen das Bewusstsein durchsetzen, dass eine lediglich auf Preis- und nicht auf Qualitätswettbewerb ausgerichtete Arzneimittelpolitik den Pharmastandort Deutschland schwächt und die Innovationen des medizinischen Fortschritts im Ausland stattfinden lässt - zu Lasten der Patienten und des Standortes Deutschland. Verheugen für verbesserte Patienteninformation Die EU-Kommission will im Herbst 2008 einen Vorschlag zur Überarbeitung der EGArzneimittelrichtlinie 2001/83/EG vorlegen. EU-Industriekommissar Günter Verheugen erläuterte auf der BPI-Hauptversammlung seine Pläne, der Industrie die Möglichkeit einzuräumen, Patienten künftig über verschreibungspflichtige Arzneimittel im Rahmen klar definierter Grenzen informieren zu dürfen. Bislang ist es den Unternehmen untersagt, z. B. Packungsbeilagen und Fachinformationen, die gesetzlich für jedes Arzneimittel vorgeschrieben und normiert sind, frei zugänglich in das Internet zu stellen. Verheugen machte deutlich, dass es um „verbesserte Informationen“ geht. Werbung für verschreibungspflichtige Arzneimittel ist bereits heute verboten und soll auch weiterhin verboten bleiben. Dies wird Ausgabe 4 August 2008 Jürgen R. Thumann, BDI-Präsident von der pharmazeutischen Industrie auch vollumfänglich unterstützt. Die Gesundheitsminister der Europäischen Union haben kürzlich die Europäische Kommission aufgefordert, gesetzlich zu definieren, wo die Grenze zwischen Information und Werbung verlaufen soll. Außerdem soll eine Kontrolle für die Patienteninformation eingeführt werden. BDI: Mehr Wachstum und Beschäftigung in Deutschland Jürgen R. Thumann, BDI-Präsident, stellte die Eckpunkte des „BDI-Manifest für Wachstum und Beschäftigung – Deutschland 2020“ vor und präsentierte zehn Strategien für nachhaltiges Wachstum, mehr Arbeitsplätze und eine höhere Wertschöpfung am Standort Deutschland. Thuman fordert u. a. die Erbschaftsteuerreform endlich auf den Weg zu bringen und bei der Unternehmenssteuerreform nachzubessern, mehr Investitionen in Bildung, eine deutliche Absenkung der Staatsquote und Pharmareport-Newsletter die vom BPI unterstützte steuerliche Forschungsförderung. „Wir wissen, dass Großbritannien mit diesem Instrument gezielte Standortwerbung betreibt gerade im pharmazeutischen Sektor. Wir müssen hier nachholen. Deshalb fordern wir die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung auch in Deutschland“, sagte Thumann. Wettbewerb sei eine der wesentlichsten Triebfedern um innovative Arzneien, medizintechnische Produkte, Diagnoseverfahren und Therapien hervorzubringen. „Wettbewerb in Forschung und Entwicklung, Wettbewerb in der Leistungserbringung, Wettbewerb in voller Kraft zuzulassen, ist eine der größten Herausforderungen“, so der BDI-Präsident. Schauerte für mehr Wettbewerb Der Standort Deutschland habe in den letzten Jahren eine „neue Wettbewerbsfähigkeit“ gewonnen, so der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Hartmut Schauerte MdB, in seiner Einschätzung. Viele Unternehmen hätten sich auf die veränderte Marktsituation eingestellt und erfolgreich ihre Unternehmensstruktur umgestellt. „Das Innovationstempo vieler Unternehmen ist erstaunlich“, so Schauerte. Er gab zu, dass die politischen Rahmenbedingungen zu der insgesamt erfreulichen wirtschaftlichen Entwicklung nicht wesentlich beigetragen hätten. Dennoch bezeichnete er z. B. die Unternehmenssteuerreform als wichtigen Schritt und „hilfreich bei der Entlastung der Unternehmen“, um wichtige Voraussetzungen für weitere Investitionen und Arbeitsplätze zu schaffen. Schauerte verdeutlichte das Ziel der Bundesregierung die Staatsverschuldung unter 60 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu senken (2008 liegt die staatliche Seite 3 Hartmut Schauerte MdB, parlamentarischer Staatssekretär, BMWi Schuldenlast bei 63,1 Prozent zum BIP). „2011 soll der Bundeshaushalt ohne neue Schulden auskommen.“ Der Staatssekretär bezeichnete es als für das Gesundheitswesen fatal, wenn „jede Innovation, ausschließlich unter dem Kostenaspekt diskutiert“ würde. „Grundvoraussetzung für die Nutzung des Wachstums- und Beschäftigungspotenzials in unserem Gesundheitswesen ist deshalb, dass die richtigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gesetzt werden“, so Schauerte weiter. Er betonte, dass Wettbewerb, Solidarität und das Streben nach neuen, kreativen Lösungen die tragenden Elemente einer zukunftsgerichteten Gesundheitswirtschaft seien. Deshalb müsse der Wettbewerb zwischen allen Beteiligten gestärkt werden - auch unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Gesundheitswesens gäbe es hier Verbesserungsbedarf. Wolfgang Straßmeir In der Diskussionsrunde auf dem Podium und mit dem Auditorium unter der Moderation von Hartwig Broll (Gesundheitspolitischer Informationsdienst) wurden u. a. die Themen Wettbewerb, Forschungsförderung, Entbürokratisierung vertieft. Pharmareport-Newsletter Ausgabe 4 August 2008 Seite 4 Vorstandswahlen BPI mit neuem Vorstand Weitere Mitglieder des Verbandsvorstandes sind: Dr. Dagmar Braun (Riemser Arzneimittel AG), Wolf F. Kupatt (Baxter Deutschland GmbH), Dr. Thomas F. Lauscher (Opfermann Arzneimittel GmbH), Peter Rothermund (Kohne Pharma GmbH), Ralph Schmidt (Biologische Heilmittel Heel GmbH) und Henning Fahrenkamp (BPI-Hauptgeschäftsführer). Dr. Bernd Wegener (BRAHMS AG), Vorsitzender des BPI Prof. Dr. Michael A. Popp (Bionorica AG), Stellv. Vorsitzender des BPI Uwe Alter (B. Braun Melsungen AG), Stellv. Vorsitzender des BPI Dr. Dr. Richard Ammer (MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG), Stellv. Vorsitzender des BPI Prof. Dr. med. habil. Michael H. R. Habs (Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG), Stellv. Vorsitzender des BPI Norbert Klapszus (G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG), Schatzmeister Dr. Dagmar Braun (Riemser Arzneimittel AG) Dr. Thomas F. Lauscher (Opfermann Arzneimittel GmbH) Wolf F. Kupatt (Baxter Deutschland GmbH) Ralph Schmidt (Biologische Heilmittel Heel GmbH) Henning Fahrenkamp (BPI-Hauptgeschäftsführer) Peter Rothermund (Kohne Pharma GmbH) Fotos: BPI Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hat auf seiner diesjährigen Hauptversammlung in Berlin den bisherigen Vorsitzenden, Dr. Bernd Wegener (BRAHMS AG), in seinem Amt zum vierten Mal bestätigt. Wegener wird den Verband für weitere drei Jahre führen. Prof. Dr. Michael A. Popp (Bionorica AG) wurde als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. Uwe Alter (B. Braun Melsungen AG), Dr. Dr. Richard Ammer (Medice Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG), und Prof. Dr. Michael Habs (Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG) wurden als stellvertretende Vorsitzende neu gewählt. Norbert Klapszus (G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG) wählten die Delegierten erneut zum Schatzmeister. Pharmareport-Newsletter Ausgabe 4 August 2008 Seite 5 Premiere auf der BPI-Hauptversammlung Dave Ashby und Hot Love lassen den Schmetterling fliegen Foto:Bildschön Der Schmetterlingshof Premiere für „Fly-like a Butterfly“ Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) stellte dem Verein „Kinder auf Schmetterlingsflügeln e.V.“, seine diesjährige Hauptversammlung am 24. Juni 2008 in Berlin als Plattform zur Verfügung, um das Projekt den versammelten Mitgliedsfirmen und damit vielen möglichen Sponsoren vorzustellen. Neben der bewegenden Geschichte des jungen Vereins und den erstaunlichen Erfolgszahlen hatten die Schmetterlinge noch eine ganz besondere Überraschung für den BPI mitgebracht. Die Hamburger Band Hot Love mit Bandleader Dave Ashby spielte erstmals vor Publikum den eigens für den Verein komponierten Song „Fly - like a Butterfly“. Eine Hommage von Dave Ashby an den kleinen Leon, dessen Tod Auslöser und Ursprung für die Gründung des Vereins gewesen ist. Die Band brachte damit die ordentliche Hauptversammlung des BPI im Hotel Maritim nicht in Unordnung, aber aus dem gewohnten Tagungsrhythmus und zum begeisterten Applaus. Mit Erfolg. Direkt nach dem Auftritt erhielten die Schmetterlinge zahlreiche Spendenzusagen und Partnerschaftsangebote. Neben der rockigen Botschaft von Dave Bauplan für das Familienhospiz Ashby überzeugten die versammelte Pharmazeutische Industrie vor allem auch Konzept und Anliegen der „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“. Aus den Bedürfnissen von Betroffenen entstanden, hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, umfassend zu helfen, wenn Kinder mit Sterben und Tod konfrontiert sind. Er konzentriert sich insbesondere auf Familien mit minderjährigen Kindern, in denen ein Familienmitglied so unheilbar erkrankt ist, dass keine kurative Therapie mehr möglich und die Lebenserwartung begrenzt ist. Ein erstes großes Ziel ist der Bau des Familienhospizes Schmetterlingshof in Schleswig Holstein. Das Baugrundstück von 12,3 h in Bosau am großen Plöner See ist gekauft, die Pläne durch ein junges, engagiertes Hamburger Architekten-Team stehen schon. Voraussichtlicher Baustart ist Herbst 2009. Aber auch auf dem Weg dorthin leistet der Verein bereits aktive Hilfe durch einen ambulanten Kinderhospizdienst sowie in Trauergruppen mit Kindern und Jugendlichen - alles ehrenamtlich durch viele engagierte Helfer. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie unterstützt bereits seit einiger Zeit den Verein und seine Ziele. Deshalb legte der Vorsitzende des BPI, Dr. Bernd Wegener, seinen Mitgliedern das Anliegen der Schmetterlinge ganz besonders ans Herz. „Jede Unterstützung für dieses großartige humanitäre Projekt ist willkommen. Hier geht es um Kinder in großer seelischer Not, die dringend unsere Hilfe benötigen. Das ist Grund genug, sich zu engagieren.“ Seinen BPI-Mitgliedsunternehmen hat der BPI empfohlen, die Initiative „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“ nach dem Motto „Spend-a-Cent“ zu unterstützen, in dem pro verkaufte Packung 1 Cent an die Aktion abgeführt wird. Anke Fischer Kontakt: Anke Fischer Mitglied im Fach- und Förderbeirat Waldmeisterweg 1 84036 Kumhausen Tel. 0871-9664544 Mobil 0171-3572119 anke.fischer@t-online.de www.kinder-auf-schmetterlingsfluegeln.de Pharmareport-Newsletter Ausgabe 4 August 2008 Seite 6 Pharmaceutical & Biotechnology Middle East PABME 2009 in Dubai Die Messe „PABME 2009“ in Dubai stellt in der boomenden Marktregion V.A.E. eine Plattform für die Arzneimittelherstellung und deren Entwicklung, Biotechnologie, Labortechnologie, Dienstleistungen usw. dar. Das auf die Bedürfnisse des Marktes entwickelte Messekonzept für „Pharmazie und Biotechnologie“ bietet Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einstieg in einen dynamischen Markt in den arabischen Golf-Ländern. Der Verlauf der diesjährigen Messe „PABME 2008“ lässt sich im Messebericht nachschlagen, der jederzeit über info@tradex-services.com angefragt werden kann. So beläuft sich z. B. der derzeitige Marktanteil an biotechnologischen Medikamen- Foto: www.datenbank.dubai-city.de ten in der Region Middle East auf ca. 10 Mrd. US Dollar bei einer jährlichen Steigerung von ca. 15 – 18 Prozent. Der Arzneimittelmarkt der MENA-Staaten hingegen beläuft sich laut „Chronicle Pharmabiz“ derzeit auf ca. 12 Mrd. US Dollar bei einer jährlichen Steigerung von ca. 10 Prozent. Die „PABME 2009“ findet vom 20. – 22. April 2009 im Dubai World Trade Centre statt. Weitere Informationen zur PABME erteilt Ihnen gerne die offizielle Vertretung der Messe: TRADEX-Services GmbH, Tel. 089/ 12285-690, info@tradex-services.com. Gemeinsam stärker?! Pharma-Mittelstand, Biotech-KMU und Investoren trafen sich in Frankfurt Die Umwälzungen in den pharmazeutischen Märkten zwingen immer wieder zur Neubewertung und Neuausrichtung gewachsener Geschäftsmodelle. Eine der zahlreichen Optionen ist die Kooperation – gerade dieses Jahr hat Beispiele für neue Allianzen zwischen pharmazeutischem Mittelstand, Biotech-KMU und Investoren gezeigt. Die Frage, ob dies Einzelfälle oder Vorreiter eines Trends sind, wurde am 13. Juni 2008 auf einem gemeinsam von BIOCOM AG und BPI veranstalteten Symposium in Frankfurt/Main lebhaft diskutiert. Gemeinsames Symposium von Biocom AG und BPI In der öffentlichen Wahrnehmung – auch der Fachpresse – scheinen zwischen Pharma-Mittelstand und Biotech-KMU nur wenige Verbindungen zu bestehen. Ein Schein, der trügt, wie die exemplarischen Beispiele erfolgreicher Kooperationen auf der Tagung belegten. Ein ganzer Block war den unterschiedlichen Kooperationsmodel- len gewidmet, wie z.B. der Zusammenarbeit der Wilex AG mit den Laboratorios Del Dr. Esteve, der internationalen Kooperation der REVOTAR Pharmaceuticals AG, der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Fresenius Biotech GmbH und TRION Pharma AG, in deren Rahmen trifunktionale Antikörper entwickelt wurden, die kurz vor der Zulassung stehen oder der Verbindung zwischen Rentschler Biotechnologie GmbH und der Cellca GmbH im Bereich der Zelllinienentwicklung. Die Mehrzahl der vorgestellten Beispiele funktioniert auf Basis konkreter Entwicklungsvorhaben. Darüber hinaus zeichnen sich ganz neue Modelle der Kooperation zwischen Pharmamittelstand, Biotech-KMU und Investoren ab. Die grundlegenden Marktveränderungen, die neue Konstellationen erzwingen, wurden in einem weiteren Veranstaltungsblock analysiert. Dr. Gunter Trojandt, Boston Consulting, zeigte die globalen Umbrüche der Pharmaindustrie zwischen Innovation, Kostendruck und neuen Geschäftsmodellen auf. Prof. Gerhard Strugala, Apogepha Arzneimittel GmbH, bewertete Chancen und Risiken des Mittelstandes zwischen steigenden Standards und sinkenden Erlösen und kam zu der klaren Schlussfolgerung, dass Innovationen im Mittelstand eine größere Rolle spielen werden. Dr. Ulrich Dauer, 4SC AG, beleuchtete diese Fragestellungen aus Sicht eines Biotech-Unternehmens. Ausgabe 4 August 2008 Pharmareport-Newsletter Seite 7 Besonderes Interesse fand ein konkretes Beispiel: die Beteiligung der TVM Capital GmbH an der Riemser Arzneimittel AG, die durch Zukauf und Zugang zu neuen Produkrungsexperten ergänzt, wobei besonders der ten für die eine Seite, während die andere Beitrag von Tilmann Wittershagen von der Seite ihr internationales Portfolio an innovatiDeutschen Bank einen umfassenden Überven Unternehmen und Produkten blick über das bestehende Instrumentarium um eine Beteiligung bereichert, und dessen tatsächlicher Nutzung durch die Dr. Dagmar Braun, die sich durch Wachstumschancen Marktteilnehmer gab. Vorstand der Riemser Arzneimittel AG: mit geringeren Risiken auszeichnet Das Highlight des Tages war die von und über die notwendigen VerAndreas Mietzsch, dem Vorstandsvorsitzen„Die Beteiligung von TVM und GE Capital marktungsstrukturen von der Zuden der BIOCOM AG, moderierte sehr ofan unserem Unternehmen eröffnet uns lassung bis zum Absatz verfügt. fene, lebhafte und kontroverse Diskussion ganz neue Perspektiven Der Kerngedanke diefür die Erschließung neuer Märkte – ser Strategie wurde in ohne die Kontrolle Dr. Kia Parssanedjad, TVM Capital GmbH: einem eigenen Block – über das Unternehmen zu verlieren.“ „Die Kooperation mit gewachsenen, der Rolle der Investoren – durch Dr. Axel mittelständischen Pharmaunternehmen Polack, TVM Capital, ermöglicht das Wachstum in einem gemeinsamen Vortrag von Dr. Dagauf den Punkt gebracht: durch der Unternehmen durch Spezialisierung, mar Braun, Vorstand der Riemser Arzneimitdiese Kooperationen mit auf LifeInternationalisierung tel AG und Dr. Kia Parssanedjad, TVM CapiSciences spezialisierten Investoren sowie angemessener Innovation tal GmbH vorgestellt wurde. Diese Beteilierhält der Mittelstand Zugang zu zu beschleunigen.“ gung ist atypisch, es gibt bislang kaum Beieinem globalen Pharmanetzwerk, spiele, dass LifeScience-Investoren sich an weitreichenden Akquisitons- und mittelständischen Unternehmen beteiligen. Lizenzierungsmöglichkeiten (z.B. Der Beitrag machte die Chancen für beide für eine innovative Pipeline) sowie finanzdes ganzen Auditoriums, die belegte: In Seiten deutlich: den Zugang zu Wachstumsstarke Partner, die im gemeinsamen Interesder richtigen Konstellation sind Pharmakapital für die Ausweitung des Geschäfts se das Wachstum des Unternehmens im FoMittelstand, Biotech-KMU und Investoren durch Internationalisierung, Spezialisierung kus haben. Diese Einschätzung wurde durch gemeinsam stärker! sowie Steigerung des Innovationsgrades Beiträge von Bewertungs- und FinanzieDr. Norbert Gerbsch IQWiG verbreitet falsche Patienten-Informationen Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) übte scharfe Kritik an einer durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) veröffentlichten Informationsschrift für Patienten zum Thema „Nahrungsergänzungsmittel und komplementärmedizinische Präparate“. Darin enthaltene Aussagen seien falsch und diskreditierten Arzneimittel, erklärte Prof. Dr. Barbara Sickmüller, stellvertretende BPI-Hauptgeschäftsführerin. „Trotz unserer vorab an das IQWiG gesandten Hinweise stellt das Institut Behauptungen auf, die nicht mit dem Arzneimittelgesetz übereinstimmen. Hier besteht mehr als dringender Handlungsbedarf, weil Patienten damit unnötig verunsichert werden. Wir fordern das Bundesgesundheitsministerium auf, aktiv gegen diese Falschaussagen des IQWiG vorzugehen und eine öffentliche Stellungnahme abzugeben“, sagte Sickmüller. Prof. Dr. Barbara Sickmüller, stellv. BPIHauptgeschäftsführerin Das IQWiG behauptet in seiner Patienten-Information, dass Arzneimittel der „besonderen Therapierichtungen“ (Phytotherapie, Homöopathie und Anthroposophie) „ein weniger strenges Zulassungsverfahren durchlaufen“. Sickmüller: „Das ist falsch. Alle Arzneimittel unterliegen dem Arzneimittelgesetz. Sie dienen dazu, Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhafte Beschwerden zu heilen, zu lindern, zu verhüten oder zu erkennen. Darunter fallen auch sogenannte „komplementärmedizinische Produkte“, wie pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka) so- wie Arzneimittel der homöopathischen und anthroposophischen Medizin. Alle Arzneimittel müssen zugelassen oder registriert werden, und ihre Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit belegen. Hier gibt es keine Ausnahmen, wie vom IQWiG fälschlich behauptet. Selbst bei registrierten homöopathischen Arzneimitteln entscheidet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgrund einer gründlichen Nutzen-RisikoAbwertung über den Zugang zum Markt.“ Neben weiteren Fehlern in dieser Veröffentlichung des IQWiG, die der BPI in seiner Stellungnahme zu dem Entwurf ausführlich kommentiert hatte, sei auch die Aussage falsch, das BfArM stufe die Phythotherapie, die Homöopathie und die anthroposophische Medizin als „besondere Therapierichtung“ ein, sagte Sickmüller. Diese Einstufung sei eine eindeutige Regelung im Arzneimittelgesetz und liege nicht im Ermessen des BfArM. Insgesamt sei unverständlich, mit welcher Sorglosigkeit und Leichtigkeit das IQWiG gegen seinen gesetzlichen Auftrag, Patienten korrekt und vorurteilsfrei zu informieren, verstoßen habe, sagte Sickmüller. Auch verschiedene wissenschaftliche Fachgesellschaften hatten sich in den vergangenen Tagen kritisch zu den geplanten Veröffentlichungen des IQWiG geäußert und vor Schäden für die „besonderen Therapierichtungen“ gewarnt. Wolfgang Straßmeir Pharmareport-Newsletter Ausgabe 4 August 2008 Pharmareport-Termine/1. August 2008 – 30. September 2008 Seite 8 Colloquium Pharmaceuticum GmbH Colloquium Pharmaceuticum GmbH - Mainzer Landstraße 55 60329 Frankfurt/Main - Telefon 069 / 2556-1263 - Telefax 069 / 2556-1252 - Internet: www.coll-pharm.de - info@coll-pharm.de Secretary Summer School 2008 Aktuelles Branchenwissen für Assistentinnen & Assistenten und Sekretärinnen & Sekretäre in der Pharma-Industrie - Kompaktes Know-how in den Intensiv-Workshops - Referenten Dr. Susanne Becker spm² - safety projects & more GmbH, Mannheim Dr. Monika Chabicovsky Granzer Pharma Regulatory Consulting & Services, München Dr. Christine Haas DIMDI - Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, Köln Dr. Alexander Natz, LL.M. Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V., Brüssel Michael Weidner Dr. Schmidt-Felzmann & Kozianka, Hamburg Dr. med. Günter Umbach Healthcare Marketing Dr. Umbach & Partner, Bonn 28. August 2008 in Wiesbaden (08-50) 28. August 2008 in Frankfurt am Main (08-75) Die Implementierung der ICH Guidelines Q8, Q9 und Q10 bei der Qualitätssicherung von Herstellungsprozessen 23. September 2008 in Darmstadt (08-77) Grundlagen und Anforderungen der Umweltbewertung von Arzneimitteln 2. September 2008 in Wiesbaden (08-47) Führungs-Akademie - Speziell für junge Führungskräfte in der pharmazeutischen Industrie 23. September 2008 in Frankfurt am Main (08-64) Clinical Data Management und Auswertung: Valide Daten in klinischen Studien 2. September 2008 in Bonn (08-69) Sunset Clause - Ablauf der 3-Jahres-Frist für nationale Zulassungen 24. September 2008 in Frankfurt am Main (08-11) Einführung in die klinische Prüfung inkl. AMG, GCP-Verordnung, ICH-GCP-Guideline und biometrische Grundbegriffe 16. und 17. September 2008 in Berlin (08-54) Pharma Convention 2008: Versorgung und Wertschöpfung im Gesundheitswesen 25. September 2008 in Frankfurt am Main (08-79) Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Gesundheitsindustrie und den Medien -Modul 1: Pressearbeit - gewusst wie 16. September 2008 in Bonn (08-60) Inspektionen von klinischen Prüfungen durch Bundesoberbehörden / Länderbehörden / EMEA / FDA 30. September 2008 in Köln (08-65) Die kartellrechtliche Compliance im Pharmaunternehmen Impressum: Pharmareport, vormals Pharma & Wir, erscheint im Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH, Dischingerstr. 8, 69123 Heidelberg, Telefon: +49 6221 6446-0, Fax: +49 6221 6446-40, E-Mail: info@haefner-verlag.de, Internet: http://www.haefner-verlag.de, ©2008 by Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH, Heidelberg, Chefredakteur: Dieter Neumann M.A., Redaktion: Verena Manek (CHV), Dr. Stefan Plantör, Wolfgang Straßmeir, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), Gestaltung: Regine Karl, Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen, Erscheinungsweise: 6 x jährlich, Einzelpreis: 1,45 Euro (Staffelpreise beim Verlag erfragen); zuzüglich Versandkosten. Die zur Abwicklung des Vertriebs erforderlichen Daten werden nach den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes verwaltet. Abonnementskündigungen können nur zum Jahresende berücksichtigt werden mit einer Frist von drei Monaten. Reklamationen über nicht erhaltene Hefte können beim Verlag nur innerhalb von zwei Monaten nach der zuletzt fälligen Zustellung geführt werden. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder im Falle höherer Gewalt (zum Beispiel Streik) besteht kein Entschädigungsanspruch. Postverlagsort Heidelberg. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird nicht gehaftet.