Kährs K-Report

Transcription

Kährs K-Report
Vintage
Alte Stilrichtungen inspirieren neue Looks
New Nordic
‘Handwerk gepaart mit Modernität‘ definiert das
zeitgemäße skandinavische Design
Natürliche Gestaltung
Innen- und Außengestaltung bilden ein kreatives
Zusammenspiel mit natürlicher Ausstrahlung
Emotionaler Minimalismus
Hört auf zu sammeln! Warum im modernen
Zuhause „Weniger ist mehr“ gilt
KÄHRS / K-REPORT Nr. 1 – Oktober 2011
GLORIOUS
ICH WEISS
WAS ICH KANN
Jede Wand ist einzigartig. Und jede
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an Sie als Maler und an das von
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ALPHACRON
MATT SF
ALPHACRON
SATIN SF
Objekt: Kirche Dio Padre Misericordioso bei Rom, Architekt: Richard Meier
Sensations
Inhalt
K-REPORT
nr.1
Seite 4
Vintage liegt wieder im Trend
Architektin, Innenarchitektin und Stylistin Åsa Dyberg sucht in Möbeln aus der
Vergangenheit nach Inspirationen für die Zukunft.
Seite 8
Alles über Eichen
Als Symbol für Stärke und Beständigkeit ist die Königin der Wälder wieder stil- und
zahlenmäßig auf dem Vormarsch.
Eine leuchtende nordische Zukunft
Seite 10
Die für Kährs tätige Designerin Stina Andersson hat den gehobenen skandinavischen Stil,
der von handwerklichen Traditionen geprägt ist, mit einer modernistischen Funktionalität
kombiniert und neu interpretiert.
Seite 14 Wertvolle Erhaltung
Von Fairtrade und FSC bis zur ökologischen Herstellung: Kährs geht beim Umweltschutz neue Wege.
Wie von der Natur entworfen
Seite 16
Der Architekt und Designer Peke Hallenheim beschreibt seine Faszination für die Formen,
Farben und Strukturen der Natur, die er in sein zeitgemäßes urbanes Design mit einbringt.
Seite 20 Bringen Sie Farbe ins Leben
Der Farbexperte Per Nimer gibt Aufschluss über die perfekte Farbwahl und enthüllt,
was 2012 im Trend liegt.
Die Balance halten
Seite 22
Durch die Beseitigung jeglicher Störfaktoren traten in Claudia de Bruyns klar strukturiertem
Zuhause geschätzte Objekte in den Vordergrund.
Seite 26 Inspiration aus längst vergangenen Zeiten
Die Da Capo Collection von Kährs vereint in ihrem Altholzstil Qualität und Charakter und verleiht
Fußböden das Flair der guten alten Zeit.
Seite 28 Die Qual der Wahl
Die Auswahl eines Bodens, der Ihnen gefällt und zu Ihrem Wohnbereich passt, kann ziemlich
anstrengend sein. Wir geben Ihnen ein paar praktische Tipps, die Ihnen dabei helfen, sich in der
Flut von Möglichkeiten zurechtzufinden.
Seite 30 Das Geheimnis liegt im Detail
Passende Sockelleisten und Treppenkantenprofile geben Ihrem Zuhause den besonderen Pfiff
und schaffen den perfekten Rahmen für jeden Raum.
Redaktionen
Chefredakteur
Mats Skanby
mats.skanby@kahrs.com
Redakteur
Ulrik Petersson
ulrik.petersson@kahrs.com
Art Director
Patrik Granqvist
patrik@koogdesign.com
Fotos
Mårten Gullstrand
marten.gullstrand@dogmastudio.com
Martin Källqvist
martin@superlativ.com
Mehr als nur ein schönes Äußeres
Willkommen zur ersten Ausgabe von K-Report. Da Sie auf unserer
Webseite und in den jährlichen Produktkatalogen schon so viele
Informationen erhalten, fragen Sie sich vielleicht, warum es jetzt
noch eine Zeitschrift gibt? Die Antwort ist einfach: Bei jedem
Kährs Holzfußboden, den Sie kaufen, reicht Ihre Investition weit
über finanzielle Überlegungen hinaus. Sie investieren nicht nur in
Ihr Zuhause und Wohlbefinden, sondern auch in alte, kunsthandwerkliche Fertigkeiten, und nicht zuletzt in die Welt, in der wir
leben. Indem wir Ihnen einen Einblick in Qualität, Herkunft und
Entwicklung unserer Holzfußböden geben, Ihnen fachmännischen
Rat und Inspirationen bieten, und Sie über neue Kollektionen und
Innovationen auf dem Laufenden halten, hoffen wir, dass Sie der
Aussage zustimmen, dass ein Holzfußboden von Kährs mehr als
ein Stilelement ist, nämlich eine Grundlage für die Zukunft.
Robert Bieger
Texte
Ashlee Beard
ashlee.beardSE@gmail.com
Geschäftsführer Kährs Deutschland
Helene Murdoch
helene@murdochmedia.com
AB Gustaf Kähr
Dunderbergsgatan 10
Box 805
382 28 Nybro
Schweden
3
Vintage liegt
wieder im Trend
Raue, urtümliche Oberflächen sorgen für einen antiken, rustikalen
Touch. Werfen Sie ein paar Teppiche über einen groben Holzfußboden
und erhalten Sie so einen behaglichen Used-Look
K-REPORT
Als Topstylistin und Innenarchitektin verbringt Åsa Dyberg viel
Zeit mit der Kreation von Hometrends für die kommende Saison
oder sogar die kommenden Jahre.
Doch nicht nur in der Mode kommt
alles wieder. Auch Åsa Dyberg
begab sich in dieser Saison zurück
in die Vergangenheit, um für Kährs
Inspirationen in den zelebrierten
Stilrichtungen vergangener Tage
zu finden.
Präsentieren Sie einige wunderbare, gebundene alte Bücher, beispielsweise alte
Enzyklopädien, und Sie erzeugen noch mehr Stil und Charakter
Die Louis Poulsen Leuchte PH Artichoke von 1958,
Design von Poul Henningsen, ist ein echt alter, moderner
Klassiker
Den warmen Used-Look erreicht man mit ursprünglichen
Holzfußböden im Altholzdesign, die man mit z. B. schönen
alten Teppichen kombiniert
Bücher verleihen Charakter und Stil, besonders
wenn Sie eine Patina besitzen wie beispielsweise alte
Enzyklopädien
K-R: Was inspirierte Sie zum Vintage-Stil?
ÅD: Ich halte es für eine schöne Möglichkeit zur Gestaltung
von Innenräumen, nicht nur neue Dinge zu verwenden,
sondern auch alte Stücke hinzuzufügen und sie auf neue
Art einzusetzen. Dieser Mix aus Alt und Neu ist schlichtweg interessant.
Durch die Verwendung alter, nostalgischer Dinge entsteht eine angenehme Atmosphäre. Im Gegensatz zu
Ikea- und Designmöbeln verleihen sie dem Raum Persönlichkeit. Außerdem bietet Kährs eine ganze Reihe alt
aussehender Fußböden an. Deshalb hielt ich es für eine
gute Idee, sie in einer solchen Umgebung einzusetzen,
denn dadurch entsteht ein Used-Look mit zahlreichen
Macken und einem ganz eigenen Charakter.
K-R: Was muss man beim Vintage-Stil beachten?
ÅD: Es gibt keine festen Regeln, aber die Kombination
verschiedener Stilrichtungen und Epochen ergibt eine
wirkungsvolle Mischung. Man muss nicht strikt einer Ära
treu bleiben, den 1850ern oder so, sondern man hat die
freie Wahl, und das ist das Schöne daran. Und wenn
Ihnen etwas nicht mehr gefällt, dann verkaufen Sie es
einfach und kaufen etwas anderes. Denn für Vintage
gibt es immer einen Markt, sodass es relativ einfach ist,
die Stücke wieder loszuwerden. Ich gehe auch gern auf
Flohmärkte. Da findet man immer skurrile Sachen und es
kann wirklich alles sein. Sie müssen nur ein Auge dafür
haben, was dem Raum zusätzlich Atmosphäre verleiht.
Das ist meiner Meinung nach die Herausforderung dabei.
K-R: Können Sie uns ein paar Tipps für die Dekoration geben?
ÅD: Das kommt ganz darauf an. Am besten sehen Sie
sich die Gesamtatmosphäre des Raums an und entscheiden dann, ob es besser ist, sparsam mit der Dekoration
umzugehen oder ob eine lebhafte Atmosphäre entstehen soll. Wenn Sie Farben als Hintergrund wählen, dann
gehen Sie bei der Auswahl mit Bedacht vor, denn Sie müssen mit den Farben leben, wohingegen Weiß in gewisser
Weise eine sichere Sache ist.
K-R: Was ist mit dem Fußboden?
ÅD: Ich würde etwas nehmen, das Gebrauchsspuren
besitzt, vielleicht breite Dielen aus Eiche. Auch ein dunklerer Fußboden kann gut aussehen, vor allem in einem
ziemlich hellen Raum.
www.kahrs.com
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VINTAGE
K-R: Wie würden Sie Ihren persönlichen Stil beschreiben?
ÅD: Ich besitze ein Bauernhaus auf dem Land, das vom
Stil her völlig anders ist als unser Haus in der Stadt, das
mir wirklich gut gefällt. Auf dem Land haben wir uns
für einen viel traditionelleren Stil, oder eher eine Stilmischung, entschieden, während unser Stadthaus, das aus
den Sechzigern stammt, mit zahlreichen Stücken aus dieser Zeit eingerichtet ist, die wir mit modernen Stücken
kombiniert haben.
K-R: Was sollte bei der Auswahl von Vintage-Stücken für
die Wohnung beachtet werden?
ÅD: Achten Sie nicht aufs Preisschild, wenn Ihnen etwas
gefällt, dann kaufen Sie es. Auch wenn es billig und nicht
sehr wertvoll ist: Wenn es Ihnen gefällt, verbinden Sie
Emotionen damit und es drückt Ihrer Wohnung Ihren ganz
eigenen Stempel auf. Manchmal haben die Menschen
Angst, Dinge zu kaufen, die nicht als „geschmackvoll“
oder „begehrenswert“ gelten, aber gerade das macht
Spaß, finde ich. Aber das erfordert eine gehörige Portion Mut, weil es in gewisser Weise sehr provokativ sein
kann. Es löst bei anderen eine Menge Gefühle aus und
das passiert bei einer normalen Wohnung nicht.
K-R: Welche früheren Designer mögen Sie am liebsten?
ÅD: Eero Saarinen mag ich sehr. Mir gefallen vor allem
die Möbel aus den Sechzigern, weil ich finde, dass sie gut
zu mir passen! Vielleicht weil ich ein Kind der Sechziger
bin. Arne Jacobsen ist natürlich toll, aber manchmal sind
seine Arbeiten ein wenig zu steif, ein wenig zu korrekt
für meinen Geschmack. Deshalb mag ich wahrscheinlich
Saarinen, seine Stücke sind gefälliger und organischer,
und das ist wirklich toll. Aber auch die Möbel von Charles
und Ray Eames sind sehr schön.
K-R: Wo suchen Sie nach alten Einrichtungsgegenständen?
ÅD: Auf Flohmärkten findet man häufig ziemlich verrückte
Sachen, die die Leute nicht mehr wollen, und die ich
deshalb in der Regel billig kaufen kann. In Kopenhagen
gibt es viele schöne Antiquitätengeschäfte wie Klassik
Moderne Møbelkunst, aber ich bin immer und überall auf
der Suche nach alten Sachen. Wenn ich z. B. in Paris bin,
gehe ich immer zum großen Marché aux Puces und in
Berlin besuche ich oft den sonntäglichen Flohmarkt am
Arkonaplatz oder den Trödelmarkt in der Straße des 17.
Juni. Londons Portobello Market ist auch toll, aber dort
sind so viele Touristen! Ich liebe es, durch die Märkte zu
schlendern, manchmal kaufe ich nicht mal etwas, aber
schon allein das Stöbern dort macht mich glücklich.
Adressen:
Klassik Moderne Møbelkunst – Bredgade , DK-1260, Copenhagen,
www.klassik.dk
Marché aux Puces – www.marchesauxpuces.fr
Straße des 17. Juni – Straße des 17. Juni , Tiergarten, 10623 Berlin
Arkonaplatz – Arkonaplatz , Mitte, 10435 Berlin
Portobello Market – Portobello Road, London W10, www.portobellomarket.org
Lauritz – www.lauritz.com
6
K-REPORT
„Durch die Verwendung alter,
nostalgischer Accessories entsteht
eine angenehme Atmosphäre.
Im Gegensatz zu Ikea- und
Designmöbeln verleihen sie
dem Raum Persönlichkeit.“
Federzuglampen aus Metall bieten nicht nur eine funktionale Beleuchtung des Arbeitsplatzes, sie haben auch besonderen Charm
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Unico
Kährs Original / Artisan Collection
Eiche Slate
Kährs Original / Artisan Collection
Eiche Saw (weiß)
Weitere Parkettempfehlungen siehe Seite – 28-30
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Indossati
Fundstücke vom Flohmarkt wie dieser alte Ventilator oder eine
gebrauchte Malerpalette sind stilvolle Dekorationselemente
Hintergrund: Von links nach rechts: Aspro und Unico aus der Da Capo
Collection, Slate aus der Artisan Collection und Ereditato, auch aus
der Da Capo Collection
www.kahrs.com
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Kährs kauft
Eichen vor Ort
Kährs kauft jährlich zwischen 50.000 und
75.000 m³ Weißeiche und ist damit Europas
größter Abnehmer. Dabei legt das Unternehmen
Wert darauf, zunehmend Holz aus den Wäldern
in der Nähe seines Werks in Nybro in Småland
zu kaufen. Obwohl die Weißeiche nur 1 Prozent
aller in schwedischen Wäldern wachsenden
Bäume ausmacht, findet sich der Großteil des
Bestandes innerhalb eines 150-km-Radius rund
um das Kährs Werk in Nybro, unweit von Kalmar,
Blekinge und Östergötland.
8
–„Eichen wachsen langsam, der Hiebsatz ist also
gering. Noch dazu sind die meisten Weißeichenkulturen relativ klein. Deshalb müssen wir unsere
Käufe und auch die Beziehungen zu unseren Lieferanten, also den Waldbesitzern, immer langfristig in
die Zukunft planen“, sagt John Ahlgren, Holzeinkäufer
bei Kährs. Dann fügt er noch hinzu: „Heute haben
wir fast 1.600 Waldbesitzer, die uns durchschnittlich
jeweils alle zehn Jahre mit Weißeichen beliefern. Ein
verlässlicher Partner, der die Abnahme der von ihnen
geschlagenen Eichen garantiert und einen bekanntermaßen guten Preis zahlt, bietet ihnen Sicherheit.“
Für die Entscheidung von Kährs, mehr vor Ort
produzierte Weißeichen zu kaufen, gibt es mehrere
Gründe, die meisten davon haben einen ökologischen Hintergrund. Die Nähe zu den Lieferanten
sorgt für kürzere Transportwege und somit auch für
einen geringeren Kohlstoffdioxidausstoß. Darüber
hinaus ergibt sich so die Möglichkeit, die Produktion des Rohstoffs im Auge zu behalten. Dadurch
wird sichergestellt, dass die Eichen auf eine langfristig nachhaltige Weise herangezogen werden. Wenn
der Lieferant nur einen Katzensprung entfernt ist,
können die Einkäufer von Kährs jederzeit persönlich
den Zustand der Bewirtschaftungsflächen kontrollieren und zudem enge Kontakte zu den Forstwirten zu
pflegen.
K-REPORT
Die Kunst der
Eichenkultivierung
Es ist eine Kunst, schöne, starke Eichen zu kultivieren. Sie gedeihen am besten auf offenen Flächen
in gesunder und lockerer Erde. Die Umtriebszeit
einer Eiche beträgt durchschnittlich 150 Jahre,
d.h. jeder gefällte Baum wurde von mehreren Forstwirtgenerationen versorgt.
Dennoch kommt es bei einer schönen Eiche auf
weit mehr als nur auf die Kultivierung an, denn
das Fällen einer Eiche ist ebenfalls eine Kunst.
Hierbei spielen Ihr Charakter, der Standort und ihre
Wachstumsweise sowie die Jahreszeit und die Wetterbedingungen eine entscheidende Rolle, weshalb
das Forstbüro von Kährs den Waldbesitzern bei der
Suche nach den erfahrensten Holzfällunternehmen hilft, die wiederum für den optimalen Schnitt
sorgen.
John Ahlgren, Kährs Holzeinkäufer (rechts), mit Holzfäller
Leif Svensson, beim Fällen von Weißeichen im Wald von Nybro
Die vielen Facetten der Weißeiche
Die Liebe des Menschen zur Weißeiche begann vor
Tausenden von Jahren und ist so innig wie eh und je.
Die Weißeiche ist aufgrund ihrer Schönheit, Widerstandsfähigkeit und Vielseitigkeit sowohl in Europa
als auch in den USA die beliebteste Holzfußbodensorte überhaupt, denn sie bietet unendliche viele
Möglichkeiten, vielfältige Fußbodendesigns zu kreieren. Dank ihrer vorteilhaften Struktur kann die
Weißeiche mit verschiedenen Veredelungsmethoden und Beizungen aufbereitet und akzentuiert
werden. Gebürstet, gefast oder antik, in einem
Farbspektrum von hell bis dunkel, gibt es etwas
für jeden Geschmack. Da sich das Kährs-Designerteam jedoch nicht mit der erschöpfenden
Auswahl an aktuell verfügbaren Oberflächen zufrieden geben mag, sucht und entwickelt es beständig
neue Methoden, während es niemals die Grundprinzipien aus den Augen verliert, nämlich dass
Fußböden widerstandsfähig sein müssen und die
Oberfläche die natürliche Beschaffenheit des Holzes, also Äste, Maserungen und Farbunterschiede,
hervorheben sollte.
www.kahrs.com
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Eine leuchtende
nordische
Zukunft
K-REPORT
Die für Kährs tätige Designerin
Stina Andersson sieht die Zukunft
von Inneneinrichtungen, die von
Skandinaviens traditionellen
Vorstellungen von Qualität und
Handwerkskunst geprägt und mit
modernistischer Funktionalität
ausgestattet sind, in leuchtenden
Farben. Sie spricht dabei von
„Neunordisch“.
K-R: Wie würden Sie den neuen nordischen Stil
beschreiben?
K-R: Was ist der Unterschied zwischen neunordisch und
altnordisch?
SA: Es handelt sich dabei um eine Kombination verschiedener Elemente, die auf traditionellen Aspekten basiert,
d. h. wir verwenden und schätzen wichtige Elemente der
traditionellen Innenausstattung, wie zum Beispiel die
handwerkliche Qualität. Daneben verwenden wir natürliche, erneuerbare und umweltfreundliche Materialien,
aus denen wir mithilfe neuer Techniken echte, ehrliche
und effizient herzustellende Designs kreieren. Holz ist
das Hauptmaterial, das jedoch mit anderen Materialien
kombiniert wird. Dabei sollte das Holz natürlich fachmännisch und gut verarbeitet sein.
Helle Farben schaffen helle, einladende Räume und
ein Gefühl von Weite. Als Kontrastfarbe spielt Gelb eine
wichtige Rolle, da es für Helligkeit sorgt und einen optimistischen Blick in die Zukunft vermittelt. Daneben ist
Gelb eine sehr natürliche Farbe, da es die Farbe zahlreicher Blumen in ganz Skandinavien und in den Bergen
widerspiegelt.
SA: Ich würde sagen, es ist eine Weiterentwicklung. Wir
legen noch immer Wert auf dieselben Dinge, das Natürliche, natürliche Materialien, und orientieren uns am
Traditionellen, doch beim neunordischen Stil blicken wir
nicht nur zurück, sondern auch nach vorn. Wir kombinieren Erfahrungen mit modernen Techniken, um etwas
Frisches und Neues zu gestalten.
K-R: Wodurch lassen Sie sich inspirieren?
SA: Ich glaube, wir alle machen uns derzeit Sorgen um die
Umwelt, doch allmählich sehen wir das Ganze aus einem
anderen Blickwinkel. Wir recyceln z. B. Materialen und
achten zunehmend nicht nur auf die umweltrelevanten,
sondern auch auf die ethischen Aspekte der Produkte,
die wir kaufen. Zudem legt der neue nordische Stil großen Wert auf handwerkliche Qualität, Verwendung alter,
nostalgischer Dinge, um umweltfreundlich zu sein. Sie
können durchaus veredelt werden, doch das muss mit
Bedacht geschehen, auf eine Weise, die effizient ist und
einen guten Umgang mit den Materialien darstellt. Das
heißt, wir arbeiten vorausschauend und machen uns
Gedanken um die Zukunft.
Darin spiegelt sich meiner Meinung nach auch eine allgemeine gesellschaftliche Tendenz wider, und zwar nicht
nur in Bezug auf ökologische und traditionelle Werte.
Wir blicken mit Optimismus in eine leuchtende Zukunft.
Mit unseren Entscheidungen können wir unsere Zukunft
zum Besseren hin verändern. Dabei sollten wir bewährte
traditionelle Werte mit all den neuen Erkenntnissen verbinden und mit auf den Weg nehmen.
K-R: Welche Tipps können Sie uns geben, um den neunordischen Stil zuhause umzusetzen?
SA: Wählen Sie hellere Holzarten für die Fußböden. Ich
bevorzuge in der Regel Eichentöne, aber Sie können
die Hölzer natürlich auch ein wenig mischen und Birke
oder Buche mit dazunehmen. Das Wichtigste ist natürlich gute Qualität. Eine weiß geölte Holzoberfläche in
Kombination mit einfachen weißen Wänden verleiht allen
Räumen eine angenehm weite, helle Atmosphäre. Auf
diese Weise entsteht der perfekte Hintergrund für Möbel
und Accessoires. Beim Mobiliar würde ich schöne, gut
gearbeitete Holzmöbel mit mit matten oder glänzenden weißen Elementen kombinieren. Nehmen Sie keine
dunklen Hölzer, sondern wählen Sie leichte, typisch nordische Holzarten, wie zum Beispiel Buche oder Eiche, die
auch zum Fußboden passen. Sorgen Sie für eine gewisse
Verspieltheit und mischen Sie Hochglanzelemente mit
ganz matten Oberflächen wie einem geölten Holzfußboden. Ganz zum Schluss sollten Sie dann gestalterische
Akzente setzen, indem Sie Überwürfe und Kissen aus
lebhafter goldgelber oder winterweißer Wolle hinzufügen und so eine warme und behagliche Atmosphäre
schaffen. Auch Keramikelemente lockern das Ganze
ein wenig auf.
Stina Andersson zeigt hier den Kährs Boden Cornwall aus der European
Naturals Collection
Der Beistelltisch SCPs Calvo von David Design ist ein zukünftiger Designklassiker im neuen nordischen Stil
www.kahrs.com
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NEW NORDIC
Stapelregalsystem,
Muuto.
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Oben, von links nach rechts: Salz- & Pfeffermühle Plus und Karaffe
Flow, Muuto; E27, Muuto, Becher Marimekko; Schuhe, Wanabees.
Dritte Reihe, von links nach rechts: Gefäß Dusty Diamond, Anna Elzer
Oscarson; Becher, Marimekko; Holzlampen, Muuto.
Zweite Reihe, von links nach rechts: Teetassen-Set Bulky, Muuto; Kerzenhalter, Freemover; gelbe Dose, Vase Y’a pas le feu au lac.
Untere Reihe, von links nach rechts: Kleiderhaken, Muuto; Kerzenhalter,
Designtorget; Stuhl, SCP; Obstschale, Muuto.
K-REPORT
K-R: Nach welchen Design-Namen sollte man Ausschau
halten, wenn man sich im neuen nordischen Stil einrichten möchte?
SA: Muuto, & Tradition und Wästberg. Monica Förster hat
einige fantastische Sachen in Esche gemacht und Ilse Crawford setzt den neuen Stil in ihren Innenausstattungen
perfekt um. Einige der neuen Stücke von SCP sind ebenfalls gute Beispiele für das, was den neuen nordischen
Stil ausmacht. Auch die von Peter Schumacher entworfene Blätterlampe von Green Furniture gefällt mir sehr
gut. Natürliche Materialien und Inspiration gehen dabei
eine zeitgenössische Verbindung ein.
K-R: Wo kaufen Sie ein, um diesen neuen Stil umzusetzen?
SA: Vor Ort lasse ich mich immer gern von unabhängigen
Designerläden wie Olsson & Gerthel in Malmö oder Hay
in Kopenhagen inspirieren. Swedese produziert Möbel
großer internationaler Designer, während man im Design
House Stockholm immer wieder auf neue Talente stößt.
Norrgavel hingegen hält ein großes Sortiment eher traditioneller Möbelstücke bereit.
„Der neue nordische Stil legt großen
Wert auf handwerkliche Qualität
und auf Produkte, die gut verarbeitet
und wie für die Ewigkeit gemacht
sind, im Gegensatz zu vielen
Wegwerfprodukten.“
Von links nach rechts:
SoHo in Colordesign aus
der Linnea Collection;
Palazzo Rovere in Eiche aus
der European Renaissance
Collection; Gothenburg
in Eiche aus der Nordic
Naturals Collection; Eiche
Tower aus der Linnea
Collection; Glacier in Birke
aus der Linnea Collection;
Nouveau White in Eiche
aus der Classic Nouveau
Collection und Siena in
Eiche aus der European
Naturals Collection.
Adressen:
Kährs Original / Sand Collection
Esche Sandvig
Kährs Original / Sand Collection
Esche Skagen
Kährs Original / European Naturals Collection
Bergahorn Lugano
Kährs Original / Harmony Collection
Eiche Dew
www.kahrs.com
Weitere Parkettempfehlungen siehe Seite – 28-30
Hay – www.hay.dk
Muuto – www. muuto.com
& Tradition – www.andtradition.com
Wästberg – www.wastberg.com
Monica Förster – www.monicaforster.se
Ilse Crawford – www.studioilse.com
Olsson & Gerthel – www.olssongerthel.se
Swedese – www.swedese.se
Design House Stockholm – www.designhousestockholm.com
Norrgavel – www.norrgavel.se
SCP – www.scp.co.uk
Green Furniture Sweden – www.greenfurniture.se
Another Company – www.anothercompany.org
Tapetorama – www.tapetorama.se
David Design – www.daviddesignmalmo.se
Designtorget – www.designtorget.se
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Kährs erster
Hersteller
FSC-/Fairtradezertifizierter
Fußböden
Fairtrade ist eine unabhängige Produktkennzeichnung, die zum Ziel hat, die Arbeits- und
Lebensbedingungen von Erzeugern und
Beschäftigten in Entwicklungsländern zu
verbessern.
Nach Jahrzehnten der Ausbeutung blieb von den einst
saftig grünen Wäldern im Tal von Curacautín in Chile nur
noch Gestrüpp übrig. Aber dank eines einzigartigen, vom
FSC (Forest Stewardship Council) und von Fairtrade International ins Leben gerufenen Pilotprojekts ist die eingeborene Bevölkerung nun in der Lage, die neu aufgeforsteten Wälder nachhaltig zu bewirtschaften. Als weltweit
erstes Unternehmen erwirbt das schwedische Unternehmen Kährs das zweifach zertifizierte Rohmaterial, das
sowohl die FSC- als auch die Fairtrade-Zertifizierungsstandards erfüllt. Kährs ist außerdem der erste Hersteller weltweit, der FSC/Fairtrade-zertifizierte Holzfußböden
in sein Angebot aufgenommen hat.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand in Curacautín ein Sägewerk, in dem aus den Bäumen der
holzreichen Umgebung Sperrholz hergestellt wurde.
Die Branche florierte und bescherte der Region großen Wohlstand. Bis zu 1000 Arbeiter und ihre Familien
profitierten davon. Nachdem jedoch zu Beginn der
1980er alle großen Bäume des Tals gefällt waren,
musste das Sägewerk schließen. Der Raubbau der
Wälder hatte katastrophale Auswirkungen. Er führte
nicht nur zur Massenarbeitslosigkeit, sondern veränderte auch die Landschaft, den Wasserfluss und die
Lebensbedingungen der Tierwelt. Außerdem wirkte
er sich äußerst negativ auf die Lebensumstände der
heimischen Mapuche-Bevölkerung aus.
14
Das Tal von Curacautín ist die erste Region Chiles, in
der ein Wiederaufforstungsprojekt gestartet wurde.
FSC und Fairtrade erhoffen sich von der nachhaltigen
Forstwirtschaft und dem entstehenden Ökotourismus
neue Beschäftigungsmöglichkeiten für die einheimische Bevölkerung. Im Rahmen des Projekts wurde
außerdem auf Initiative des schwedischen SSC Forestry in Curacautín ein neues Sägewerk errichtet. Die
örtliche Bevölkerung erhält eine forstwirtschaftliche
Ausbildung und lernt, wie die Ressourcen des Waldes
nachhaltiger genutzt werden können.
–„Die Zweifachzertifizierung von FSC und Fairtrade bietet der dortigen Bevölkerung neue Anreize
durch den entstehenden Marktzugang, eine faire
Der FSC ist eine unabhängige, internationale Mitgliederorganisation, die sich für
eine umweltfreundliche, sozialverträgliche
und ökonomisch tragfähige Bewirtschaftung
von Wäldern einsetzt.
Preisgestaltung und Fairtrade-Prämien auf die Produkte. Zudem fließen dadurch Gelder, die in soziale
und wirtschaftliche Initiativen sowie in Entwicklungsprojekte investiert werden können“, bemerkt Bruce
Uhler, Umweltbotschafter von Kährs.
–„Davon profitieren wiederum die örtlichen Landwirte, die Wald- und Sägewerksarbeiter sowie die
örtliche Gemeinde ganz allgemein“, fügt er hinzu.
Mit dem Projekt sollte gezeigt werden, dass das
Land mit einem intakten und nachhaltig bewirtschafteten Wald wesentlich wertvoller ist, als wenn
nichtnachhaltige Alternativen umgesetzt werden.
Sobald die erste Lieferung des zertifizierten chilenischen Holzes eintrifft, beginnt Kährs mit der
Produktion seines exklusiven neuen Holzfußbodens,
der anfangs lediglich in limitierter Auflage hergestellt
wird.
–„Wir sind stolz darauf, zu dieser Entwicklung beitragen zu können. Wir hoffen, dass wir durch die
Herstellung des weltweit ersten Holzfußbodens aus
FSC- und Fairtrade-zertifiziertem Holz einen Beitrag
zur Senkung der Armut und zur Wiederherstellung der
Artenvielfalt leisten können“, so Bruce Uhler, Umweltbotschafter von Kährs.
Zeitgleich mit dem Projekt erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2011
zum „Internationalen Jahr der Wälder“, um auf diese
Weise das Bewusstsein für die nachhaltige Bewirtschaftung, Erhaltung und Entwicklung aller Waldarten
zu verstärken.
K-REPORT
Pflanzen sorgen für
sauberes Wasser
Schon in naher Zukunft könnten
Pflanzen die Industrie bei der
Reinigung von Prozess- und
Oberflächenwasser wirkungsvoll
unterstützen. Zusammen mit der
Linnæus University in Kalmar
hat Kährs eine Pilotanlage für
sein Holzfußbodenwerk in Nybro
gebaut, wobei eine Vielzahl an
Pflanzen zum Einsatz kam, die
erwiesenermaßen verschiedene
Schadstoffe beseitigen. Mithilfe
botanischer Ressourcen soll
dabei eine Reinigung des
Wassers um bis zu 90% erfolgen.
Bruce Uhler, Umweltbotschafter von Kährs
Durch eine sorgfältige Auswahl an Pflanzen, die
bestimmte Substanzen wirkungsvoll absorbieren,
können Industrieabwässer gereinigt und ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt abgeleitet werden.
Und genau das soll laut Professor William Hogland
von der Linnæus University mit der Testanlage von
Kährs, bei der die Pflanzen in Wassertanks wachsen,
demonstriert werden. Durch die Sedimentierung in
Wasserbecken können einige Schadstoffe entfernt
werden, während ein anderer Teil durch eine entsprechende Belüftung beseitigt werden kann.
„Diese Initiative gehört zu den herausragendsten
Projekten im Bereich der Pflanzenklärung für industrielle Zwecke. Somit bietet es Kährs die Gelegenheit,
sowohl regional als auch international eine Vorreiterrolle im Umweltbereich einzunehmen. Es geht jedoch
nicht nur darum, Oberflächenwasser für industrielle
Zwecke zu nutzen, sondern auch um die Reduzierung des Wasserverbrauchs insgesamt“, sagt Bruce
Uhler, Umweltbotschafter von Kährs. Demzufolge soll
auf dem Gelände von Kährs in Zusammenarbeit mit
der Linnæus University eine Kläranlage in großem Stil
entstehen, sodass das Unternehmen das gereinigte
Wasser anschließend für das Wässern der Stämme
verwenden kann und nicht auf Regen- oder Trinkwasser zurückgreifen muss.
Auch Eichenbäume
stehen unter Stress
Wussten Sie, dass auch Eichen unter
Stress leiden können? In den letzten
zehn Jahren wurden an der Eichenpopulation der schwedischen Provinz Kalmar von Kährs unterstützte
Forschungsarbeiten vorgenommen,
welche die gesundheitliche Entwicklung der Bäume beobachten sollten.
Skandinaviens erstes
LEED-zertifiziertes Lager
2010 weihte Kährs Skandinaviens erstes Lager
mit LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy
and Environmental Design) ein.
Das neue 21.000 m2 große Gebäude in unmittelbarer Nähe des Kährs Werkes
von Nybro macht 1.800 LKW-Fahrten zum alten Lager überflüssig und reduziert damit die CO2-Emissionen um mehr als 450 Tonnen. In Anerkennung
dieser Tatsache und zahlreicher anderer umweltfreundlicher Maßnahmen
erhielt das Gebäude die LEED-Gold-Zertifizierung.
Gegen Ende der 1980er Jahre begannen alarmierende Berichte über beschädigte und sterbende
Eichen im Süden Schwedens die Runde zu machen.
Dies führte zur Initiierung eines Projekts in der
Provinz Kalmar, bei dem der Zustand der Eichen
dokumentiert und ihr Gesundheitszustand mit
dem anderer Gebiete verglichen sowie der Boden
für zukünftige Forschungen bereitet werden soll.
Von Anfang an wurde dieses Projekt von Kährs
unterstützt.
Die Schädigung der Eichen wird durch eine komplexe Kombination verschiedener Faktoren ausgelöst.
So empfinden die Bäume beispielsweise Stress, wenn
sie über einen längeren Zeitraum Luftverschmutzungen, widrigen Feuchtigkeitsbedingungen im Boden
oder mangelnder Pflege ausgesetzt sind. Ihre eingeschränkte Vitalität macht die Eichen wiederum anfällig
für Insekten und Fäulniserreger.
Glücklicherweise sind Eichen, wie auch das
Eichenprojekt in Kalmar beweist, in der Lage, sich
zu regenerieren. Wenn wir uns also der Eichen und
ihrer Umgebung annehmen, können sich auch künftige Generationen noch an der Schönheit der Eichen
erfreuen.
www.kahrs.com
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Wie von der
Natur entworfen
K-REPORT
Seit Jahrhunderten ist die Schönheit
der Natur eine niemals versiegende
Quelle der Inspiration für Künstler und
Kunsthandwerker. Wie der Architekt
und Designer Peke Hallenheim erläutert, ist auch bei den Kulturschaffenden
von heute die Faszination für die Formen, Farben und Strukturen der Natur,
die in ihr zeitgemäßes urbanes Design
mit einfließen, unvermindert stark. Das
Ergebnis ist ein sehr grafischer Stil, der
die Grenzen zwischen Inneneinrichtung
und äußerer Umgebung aufbricht, wie
Hallenheims von „natürlicher Grafik“
inspiriertes Zuhause zeigt.
K-R: Wie würden Sie den natürlichen grafischen Stil
beschreiben?
PH: Er bedient sich der natürlichen Dinge aus der Umgebung
und vereinfacht sie, reduziert sie auf das Grundsätzliche, um
etwas zu kreieren, das auf dem eigenen Stil basiert, gleichzeitig aber so schlicht wie möglich bleibt.
K-R: Wodurch lassen Sie sich inspirieren?
PH: Durch die Natur.
K-R: Wie unterscheidet sich der natürliche grafische Look
von herkömmlichen grafischen Stilrichtungen?
PH: Wohnbereich und Garten werden kombiniert. Der
Garten ist eine Erweiterung des Hauses und umgekehrt.
Deshalb sollten Sie Formen, Farben usw. von draußen
nach drinnen bringen. Aber Sie können es auch umgekehrt
machen und Dinge von drinnen nach draußen mitnehmen
und dort aufstellen. Kombinieren Sie ganz einfach beides,
sodass eine natürliche Kontinuität entsteht, wenn Sie vom
Garten in den Wohnbereich treten und umgekehrt.
K-R: Wie geht das, wenn kein Garten oder Balkon zur Verfügung steht?
PH: Sie sind trotzdem von Natur umgeben. Suchen Sie
sich ein Element außerhalb Ihres Wohnbereichs, das Ihnen
gefällt, und bringen Sie es mit nach Hause.
K-R: Was denken Sie als Architekt? Welche Rolle spielt die
Architektur bei diesem Stil?
PH: Sie spielt eine beträchtliche Rolle. Meiner Meinung nach
sollte man lieber den geraden Linien treu bleiben, als es in
die andere Richtung zu übertreiben. Verwenden Sie nicht
zu viele auffällige Formen und Ideen, behalten Sie einen
schlichten Stil bei. Beschränken Sie sich auf ein paar Details
als Blickfang. Die Gesamtarchitektur sollte elementar sein,
sehr einfach und dem Auge schmeicheln.
Peke Hallenheim bevorzugt Kährs Fußboden Classic Nouveau
Grey wegen seiner natürlichen und trotzdem zeitgemäßen
Atmosphäre
Oben: Kunst trifft Natur, wenn sich die Linien der Keramikvase
mit Bambusrohr ergänzen
Källemos gummierte Stühle NON entsprechen der Symmetrie
der Gartenlandschaft
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NATÜRLICH GESTALTUNG
K-R: Wie kann der natürliche grafische Look im Wohnbereich umgesetzt werden?
„Der Garten ist eine Erweiterung
des Hauses und umgekehrt. Deshalb
sollten Sie Formen, Farben usw. von
draußen nach drinnen bringen.“
PH: Scheuen Sie sich nicht, Ihren Wohnbereich selbst zu
gestalten. Überlegen Sie, was Ihnen wirklich gefällt, und
bleiben Sie dabei. Wenn Sie in einer Wohnung leben, dann
richten Sie alle Räume einheitlich ein, sodass überall dieselbe
Atmosphäre herrscht. Häufig finden sich im Schlafzimmer,
im Wohnzimmer, in der Küche usw. unterschiedliche Stilrichtungen, weil die meisten Angst haben, sich auf einen
Stil festzulegen. Doch keine Sorge, probieren Sie es einfach
aus, dann werden Sie feststellen, dass das viel entspannender ist und einen wesentlich natürlicheren Eindruck erweckt.
K-R: Wie sieht es mit Farben, Strukturen und Materialien aus?
PH: Ich empfehle, sich an folgende Grundfarben zu halten: grau, schwarz, weiß und beige. Bei den Strukturen
geht alles von rau bis glatt, solange sich die Farbpalette im
natürlichen Bereich bewegt. Setzen Sie Kontraste, aber in
Maßen, sonst wirkt ein Raum schnell erdrückend. Bleiben
Sie lieber im Bereich der Basisfarben.
Der Frühling eignet sich von den vier Jahreszeiten am
besten für die Architektur, weil dann alles frisch und neu
wirkt. Das dürfte auch der Grund sein, warum die meisten
Menschen den Frühling bevorzugen, denn zu dieser Zeit
erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf und der natürliche Kreislauf beginnt von Neuem. Sommer und Herbst sind
eine Zeit lang wunderschön, aber irgendwann wird man
ihrer überdrüssig. Ich denke, dieses Beispiel verdeutlicht
die Idee der natürlichen Grafik sehr anschaulich und zeigt
am besten, wie einfach sie sich zu Hause umsetzen lässt.
K-R: Wie macht sich der Stil beim Boden bemerkbar?
PH: Hier sollten die Farbtöne Grau, Schwarz und Braun
dominieren. Bei dunkleren Fußböden hebt sich einfach die
Maserung schöner hervor als bei hellen. Auch das ist wieder ein Abbild der Natur: der dunkle Boden, aus dem alles
entspringt. Die helleren Schattierungen an den Wänden und
der Decke ziehen das Licht an, ein Effekt, den der dunkle
Boden noch verstärkt. Grundsätzlich gilt: Je dunkler der
Boden, desto heller wirkt der Raum.
K-R: Welche Schlüsselelemente in Ihrem Wohnbereich veranschaulichen die natürliche Grafik besten?
PH: Am auffälligsten spiegelt sie sich in der Farbgebung wider.
Ich denke aber auch, dass die meisten Möbel diesen Look
wiedergeben, wie etwa die Stühle „Der Schwan“ von Arne
Jacobsen und „Modell 3107“ von Fritz Hansen. Bei den Kunstwerken fällt mir auf Anhieb das Gemälde von Keith Richards
ein, das der neuseeländische Künstler Courtney Tonkin gemalt
hat, ein kontrastreiches, aber dennoch farblich einheitliches
Werk. Genau wie bei der Dekoration liegt der Schlüssel bei der
Auswahl von Möbeln oder Kunstwerken für zu Hause darin,
sich an grundlegenden Formen und Farben zu orientieren.
K-R: Welche Marken sind beispielhaft für diesen Look?
PH: Da gibt es zahlreiche skandinavische Marken wie Fritz
Hansen, Källemo und Stolab, um nur einige zu nennen.
Darüber hinaus finden sich einige in Italien, wie B&B Italia,
Cassina und Arper, ganz zu schweigen von den anderen
europäischen Marken, wie Artek, Classicon und den spanischen Outdoor-Möbelhersteller Gandia Blasco.
Adressen:
Fritz Hansen - www.fritzhansen.com
Källemo - www.kallemo.se
Stolab – www.stolab.se
B&B Italia - www.bebitalia.it
Cassina - www.cassina.com
Arper - www.arper.com
Artek – www.artek.fi
Classicon - www.classicon.com
Gandia Blasco - www.gandiablasco.com
KnollStudio – www.knoll.com
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K-REPORT
Weitere Parkettempfehlungen siehe Seite – 28-30
Eiche Fog, Harmony Collection (links) und Eiche Charcoal,
Classic Nouveau Collection (rechts)
Links: Der Sessel Diamond von Knoll International, entworfen
von Harry Bertoia, ist sehr grafisch und doch von organischen
Formen inspiriert. Fußboden: Eiche Castle, Habitat Collection
Oben: Pekes Hallenheims Kunstobjekt Treasured Art ergänzt
eine sachliche, puristische Kulisse durch farbige Akzente. Fußboden: Eiche Castle, Habitat Collection
Unten: Moderne Klassiker, wie zum Beispiel Arne Jacobsens
Schwanenstühle, bringen gewölbte Kurven in die perfekte
Symmetrie der Architektur ein. Fußboden: Eiche Dome, Habitat
Collection
Kährs Original / Sand Collection
Eiche Portofino
Kährs Original / Classic Nouveau Collection
Eiche Charcoal
Kährs Original / Classic Nouveau Collection
Eiche Grey
Kährs Original / Harmony Collection
Eiche Smoke
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19
COLOUR TREND
Bringen Sie Farbe
ins Leben
Der Farbexperte Per Nimer gibt Aufschluss
über die perfekte Farbwahl und enthüllt, was
momentan im Trend liegt.
Seit mehr als 350 Jahren nimmt AkzoNobel – der
weltgrößte Farben- und Lackhersteller – eine Spitzenstellung in puncto Farben ein. Doch was finden wir
an Farben so anziehend und warum haben sie einen
so großen Einfluss auf uns? Laut Per Nimer, AkzoNobels Design Manager, sind Farben in uns verwurzelt
wie Gefühle. „In der visuellen Welt dreht sich alles
um Farben. Sie sind Teil unseres Lebens. Ob Sie nun
durch einen Wald oder einen Flughafen spazieren,
die Funktionsweise ist dieselbe. Im Flughafen sind
die Schilder rot, blau oder gelb, während Sie einen
Pfad im Wald an seiner helleren Grünschattierung
erkennen können. Das ist tief in unserem Unterbewusstsein verankert“, erklärt Nimer.
Doch auch wenn Farben etwas Natürliches sind,
bleibt die Farbgestaltung einer der schwierigsten
Aspekte bei der Einrichtung unserer Wohnbereiche.
Deshalb entwickeln Nimer und sein Team jedes Jahr
neue Themen und Farbpaletten, die uns die Wahl
erleichtern sollen. Das Thema 2012 lautet Möglichkeiten. Es bietet eine vielfältige Palette, die von einer
gewissen Wertschätzung geprägt ist und sich um die
Schlüsselfarbe des Jahres dreht: Rot. „Zurzeit gibt es
20
ein Gefühl der Offenheit in Bezug auf das Design,
angefangen von den vielfältigen Materialien bis zu
dem, was wir zuhause erreichen können. Wir fanden,
dass rot gut zu diesem Thema passt“, sagt Nimer.
Doch auch Faktoren wie das Klima und örtliche
Traditionen spielen eine wesentliche Rolle. So findet
man in britischen Häusern überwiegend Beigetöne,
wogegen in Frankreich das warme provenzalische
Gelb bevorzugt wird. Nimer ist außerdem aufgefallen,
dass in nordischen Inneneinrichtungen Weißtöne und
Pastellfarben dominieren, während die Deutschen
Farben gegenüber aufgeschlossener sind.
Auch wenn AzkoNobel in den letzten Jahren eine
steigende Nachfrage nach Farbpigmenten verzeichnet, was wiederum ein Hinweis auf die vermehrte
Verwendung von Farben wie beispielsweise Rot ist,
muss Nimer zugeben, dass viele noch immer nicht
den Mut für eine ausgefallene Inneneinrichtung aufbringen. „Wenn Sie einen Pullover anprobieren, dann
ist das eine emotionale Sache, Sie fühlen die Farbe.
Doch die Entscheidung für eine Wandfarbe ist eine
eher intellektuelle Wahl. Man denkt eher darüber nach
und orientiert sich nicht an seinen Gefühlen. Und
diese Grenze muss überschritten werden“, erklärt er
und empfiehlt folgende Überlegungen bei der Auswahl der Farbe: „Berücksichtigen Sie das Licht, die
Raumgröße, die Fläche der Wände im Vergleich zu
den Fenstern und die anderen Materialien.“
Holz spielt bei den aktuellen Einrichtungstrends
ebenfalls eine große Rolle. Ein Beispiel dafür ist
AkzoNobels Thema „Rediscovered Heroes“ (Wiederentdeckte Helden), bei dem es um die Behaglichkeit geht,
die Materialien wie Holz unseren Wohnräumen vermitteln. Auch der Fußboden kann einen großen Einfluss
auf die Atmosphäre eines Raumes haben. „Nehmen
Sie zum Beispiel Rot“, sagt Nimer. „Wenn das Rot im
Mittelpunkt stehen soll, dann nehmen Sie einen hellen
Fußboden, wenn Sie aber einen dunkleren, gedämpfteren Look erzielen möchten, dann entscheiden Sie
sich für einen dunkleren Boden. Farbe hat nicht nur
helle Aspekte, sie beinhaltet auch Dunkelheit, deshalb
harmonieren dunkle Farben besser mit einem dunklen
Fußboden. Das sind Grundlagen der Physik“, erklärt er.
Abschließend gibt er noch folgende Empfehlung: „Versuchen Sie niemals die Farbe des Holztons zu treffen,
das funktioniert nicht.“
K-REPORT
AkzoNobels Farbe des Jahres 2012
Per Nimer, AkzoNobels Design Manager
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21
Die Balance
halten
K-REPORT
Ein bekanntes
Gestaltungsprinzip in
Design und Architekur
lautet “less is more”,
ein Grundsatz, den sich
auch die preisgekrönte
Innenarchitektin Claudia
de Bruyn auf ihre Fahnen
geschrieben hat. Durch
die Reduzierung auf das
Wesentliche treten in
ihrem klar strukturierten
Zuhause besondere Objekte
in den Vordergrund und
es entsteht ein schlichter,
aber funktionaler Stil,
den sie als „emotionalen
Minimalismus“ bezeichnet.
K-R: Was inspirierte Sie zu dem Begriff „emotionaler
Minimalismus“ und wie würden Sie diese Stilrichtung
beschreiben?
CdB: Der Begriff Minimalismus beschreibt einen Architekturstil, dessen Ursprung im Modernismus der 1920er liegt.
Er zeichnet sich durch eine einfache visuelle Sprache,
Funktionalismus und die Ablehnung dekorativer Elemente
aus. Darin spiegelt sich eine Geisteshaltung wider, die
nach Einfachheit und Zweckmäßigkeit strebt. Aus diesem
Grund bietet der Minimalismus nach wie vor die ästhetische Grundlage für viele Architekten und Designer.
Wie der Name schon nahelegt, hält der emotionale
Minimalismus noch mehr bereit, nämlich Emotionen.
Ausschlaggebend dabei ist, die Balance zwischen zu minimalistisch (denn das wird schnell als steril empfunden)
und zu emotional (das kann zu einem visuellen Chaos
führen) zu finden. Beim Einsatz einer reduzierten formellen Sprache kann häufig schon ein weiteres Detail
etwas in den Menschen auslösen. In Hinblick auf das
Design kann das eine auffallende Farbe oder Struktur
sein, ein ungewöhnliches Material oder eine innovative
Idee. In der Architektur geht es um das Zusammenspiel
einfacher Elemente, eine Komposition, die die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten räumlichen Aspekt lenkt
und trotz ihrer visuellen Schlichtheit eine emotionale
Wirkung erzeugt.
K-R: Wie haben Sie das in Ihrem Zuhause erreicht? Worin
bestehen die Kernelemente?
CdB: Primär durch den Gegensatz zwischen den zwei
unterschiedlichen Teilen des Hauses: Ich setzte neben
das vorhandene Haus aus den 1950ern, das sehr abgeschlossen wirkt, eine großzügige Struktur, deren Räume
eine transparente Weite aufweisen. Diese geht über eine
Innenarchitektin Claudia de Bruyn zu Hause
Designklassiker, wie zum Beispiel Stühle von Charles & Ray Eames, wirken
in zurückhaltenden Räumen noch beeindruckender
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23
EMOTIONALER MINIMALISMUS
hohe Glasfront in den Gartenbereich über. Auf diese
Weise verschmelzen Außen- und Innenbereich, ein wichtiger emotionaler Aspekt.
Der Innenbereich ist visuell sehr zurückhaltend
gestaltet. Zu diesem Zweck entwarf ich deckenhohe Einbauschränke als „unsichtbare“ Stauräume. Das macht sie
zu einem, wenn auch unspektakulären, Kernelement, weil
ich in ihnen viele Dinge verstecken kann, aber gleichzeitig die Weite des Raums betone.
Außerdem hielt ich mich in der Farbwahl sehr zurück
und entschied mich für ein warmes Weiß, das sanft das
Tageslicht reflektiert. Dadurch wirkt der Raum sogar bei
schlechtem Wetter immer hell und freundlich. Ein weiteres bedeutendes Element ist das Beleuchtungskonzept.
Abgesehen von der bewusst exponierten Hängelampe
über dem Esstisch, die den Eindruck eines glühenden
Planeten erweckt, wurden alle Leuchtmittel in geraden
Reihen bündig in die Decke integriert, sodass sie nur in
eingeschaltetem Zustand sichtbar werden.
Schließlich unterstreicht der zweidimensionale Effekt
des amerikanischen Kirschparketts nicht nur die Großzügigkeit des Raums, sondern er „erdet“ ihn auch und sorgt
damit für persönliches Wohlbefinden, während einige
wenige über die Jahre gesammelte Möbelstücke (manche davon Eigenentwürfe) die reduzierte, aber dennoch
emotionale Atmosphäre verstärken. Als Krönung geben
persönliche Schätze, Bilder und Pflanzen dem Raum noch
den letzten vertrauten Schliff.
K-R: Welchen Rat haben Sie für die Auswahl von Schlüsselelementen parat?
CdB: Mir ist es wichtig, dass emotional-minimalistische
Innenräume und Wohnstile langsam wachsen und sich
entwickeln können, genau wie die darin lebenden Personen. Bei Wänden, Böden und anderen Materialien rate
ich, die größtmöglichen Bereiche durch Verwendung derselben Farben oder Materialien als Einheit zu gestalten,
wodurch eine visuelle Harmonie und ein Gefühl von Erhabenheit entstehen.
Suchen Sie ein zentrales Thema, das sowohl Ihnen als
auch dem von Ihnen bevorzugten architektonischen Stil
gerecht wird.
Achten Sie beim Kauf von Möbeln immer auf das
Zusammenspiel der einzelnen Stücke. Auch völlig
verschiedene ästhetische Stile können miteinander harmonieren, wenn sie in einem übergeordneten Bereich
wie der Farbe oder der Formgebung übereinstimmen.
Und schließlich, entscheiden Sie sich nur für ein paar
ausgewählte Kernelemente oder Schlüsselelemente –
denn weniger ist mehr.
24
K-R: Welches sind Ihre Lieblingsstücke zu Hause?
CdB: Die große Kuhhaut stammt aus den Bergen Kolumbiens und wurde mir von einem dort lebenden Freund
geschenkt, weshalb ich sie besonders mag. Aber fast alle
Möbelstücke in unserem Haus haben eine Geschichte. Deshalb kann ich auch nicht genau sagen, welche Stücke ich
am meisten liebe, oder warum. Mein Mann und ich haben
im Laufe der Zeit viele davon gesammelt. Manche stammen
aus dem Besitz unserer Familien, wie einige Stücke aus den
1960ern. Auch wenn ich jedes Stück einzeln wahrnehme,
ist es dennoch das Zusammenspiel zwischen ihnen, das
zu dem Gesamteindruck führt, der mir so gefällt.
K-R: Wie macht sich der Stil beim Boden bemerkbar?
CdB: Ich würde mich für großflächige, unstrukturierte
und fein gemaserte Holzböden entscheiden, weil sie ein
Gefühl von Weite, Ruhe und ästhetischer Zurückhaltung
entstehen lassen.
Darüber hinaus sollte der Farbton des Holzes das restliche Raumdesign hervorheben. Wenn der Boden jedoch
selbst ein emotionales Element darstellen soll, darf er
gern etwas intensiver und ausdrucksstärker sein.
K-R: In welchen Läden suchen Sie nach interessanten
Stücken?
CdB: Ich habe von meinen Reisen, beispielsweise von
Flohmärkten in London und Istanbul, etliche Stücke mitgebracht. Allerdings bin ich sehr wählerisch. Wie gesagt:
„Weniger ist mehr.“ Unsere Designklassiker von Knoll
International und Vitra sind fast alle alt, aber Sie können in Designstores wie dem Citizenoffice in Düsseldorf
jederzeit Reproduktionen davon kaufen.
Auf dem Markt gibt es zudem eine große Auswahl an
schön geformten Lampen italienischer Firmen wie Artemide oder Flos. Auch das Internet bietet viele schöne
Dinge, doch sollten Sie Möbel und insbesondere Lampen lieber „in natura“ begutachten, bevor Sie ihnen den
Einzug in Ihr Leben gewähren.
Adressen:
Citizenoffice – www.citizenoffice.de
Skitsch – www.skitsch.it
Knoll – www.knoll.com
Vitra – www.vitra.com
Artemide – www.artemide.com
Flos – www.flos.com
Fontana Arte – www.fontanaarte.it
Paola Lenti – www.paolalenti.it
K-REPORT
„Dieser Minimalismus hält noch
mehr bereit, nämlich Emotionen.
Ausschlaggebend dabei ist, die
Balance zwischen zu minimalistisch
(denn das wird schnell als steril
empfunden) und zu emotional (das
kann zu einem visuellen Chaos
führen) zu finden.“
Weitere Parkettempfehlungen siehe Seite – 28-30
Oben: Geschenke oder Souvenirs, wie diese Kuhhaut, bringen Wärme,
Gefühle und Individualität in Claudia de Bruyns Zuhause
Unten: Sitzkissen Shell von Paola Lenti
Kährs Linnea / Habitat Collection
Walnuss Statue
Kährs Original / World Collection
Eiche Chili
Kährs Linnea / Lodge Collection
Kirsche Winter
Kährs Original / American Naturals Collection
Kirsche Savannah
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25
DA CAPO
Inspiration aus
längst vergangenen Zeiten
Die Da Capo Collection von Kährs vereint in
ihrem Altholzstil Qualität und Charakter und
verleiht Böden den Flair der guten alten Zeit.
Eiche galt von Anbeginn als verehrungswürdiges Holz - Eiche ist
stark, beständig und schön. Genau wie bei den in bestimmten
Abständen immer wiederkehrenden Modetrends finden sich auch
bei den aktuellsten Looks häufig Einflüsse aus der Vergangenheit,
wie auch die neue Da Capo Collection aus Eichenböden anschaulich zeigt. Dieses wunderschöne Altholzdesign erinnert an längst
vergangene Zeiten, Anwesen und Landhäuser. Dank einzigartiger
kunsthandwerklicher Techniken lebt der urtümliche, ursprüngliche
Used-Look in den Parkettböden der Da Capo Collection weiter.
Bei diesem Mehrschichtparkett aus nachhaltig produzierter Eiche
wird jede Diele sorgfältig auf ihre speziellen Eigenschaften geprüft,
dann einzeln bearbeitet und von Hand geölt, um ihr dieses dunkle,
rustikale Erscheinungsbild zu verleihen. Jedes einzelne Produkt zeichnet sich durch einzigartige Altholzdesign-Details aus. So weist die
Indossati-Diele die hellste Farbe auf. Ihre rauchig weiß gebeizte
Oberfläche, die jeden Ast und jeden Riss hervortreten lässt, erinnert an verwittertes Treibholz, das an den Strand gespült wurde.
Der satte, natürliche Farbton von Maggiore beschwört Erinnerungen an die raue Behaglichkeit von Jagdhäusern oder gemütlichen
Berghütten herauf, wohingegen die rauchige Oberfläche von Sparuto mit ihren quadratischen Holzdübeln einen wesentlich satteren
und dunkleren Farbton bereithält, der den rustikalen Eindruck des
Fußbodens noch verstärkt.
Wenn sie es noch ursprünglicher lieben, dann ist ein dunklerer Farbton genau das Richtige für Sie. Die so treffend benannte
Unico-Diele offenbart mit ihren Schwalbenschwanzdübeln und ihrer
dunkelbraunen Farbe eine einzigartige Optik. Vecchio hat dunkelgraue Poren und eine rauchige Oberfläche, während die ebenfalls
geräucherte Ereditato-Diele aufgrund ihrer beigefarbenen Poren
etwas heller ist. Wenn Sie es jedoch wirklich antik und urtümlich
lieben, dann sind die intensiv braunen-schwarzen Dielen der Produktreihen Arcaico, Patina oder Aspro wie für Sie gemacht.
Ob Sie nun den Zauber vergangener Zeiten wiederaufleben lassen möchten, sich nach ein wenig ländlicher Atmosphäre sehnen
oder Ihrem modernen Heim einen traditionellen Touch verleihen
möchten, die Da Capo Collection von Kährs bietet Ihnen eine Auswahl zeitloser Klassiker voller Charakter und Charme.
26
K-REPORT
„Dieses wunderschöne Altholzdesign
erinnert an längst vergangene Zeiten.
Dank einzigartiger kunsthandwerklicher
Techniken lebt der urtümliche, ursprüngliche Used-Look in den Parkettböden der
Da Capo Collection weiter.“
Der weiß pigmentierte Boden Indossati erinnert an verwittertes
Treibholz, das sowohl zu rustikalen als auch zu zeitgemäßen Einrichtungen passt
Unten: Unico besitzt mit seinen Schwalbenschwanzdübeln und seiner
dunkelbraunen Farbe eine einzigartige Optik
Unten: Die rauhe Schönheit von Maggiore
Da Capo Collection, vollständig auf Seite 30
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PARKETTINSPIRATIONEN
Die Qual der Wahl
Der richtige Fußboden
trägt zum Aussehen und
zur Atmosphäre eines
Raums ebenso bei wie die
Farbgebung und Architektur. Aber bei der Vielzahl
der auf dem Markt erhältlichen Farben, Holzarten
und Oberflächen kann die
Auswahl eines Bodens, der
Ihnen gefällt und zu Ihrem
Zuhause passt, zu einer
ziemlich intensiven Angelegenheit werden. Hier finden
Sie nun ein paar praktische
Tipps, die Ihnen dabei
helfen, sich in der Flut von
Möglichkeiten zurechtzufinden.
Sie sollten die Auswahl des richtigen Bodens nicht
auf die leichte Schulter nehmen, vor allem, wenn
man bedenkt, dass es auf die meisten Holzfußböden von Kährs bis zu 30 Jahre Garantie gibt. Das
bedeutet, Sie müssen mit diesem Boden fast 11.000
Tage leben und ihn tagein, tagaus sehen. Das Sydney-Parkett aus dunkelrotem Jarrah mag ja eine
dramatische und lang erträumte Abkehr vom obligatorischen alten Eichenparkett sein, mit dem Ihr
Zuhause bereits ausgestattet war, aber überlegen
Sie es sich gut, bevor Sie eine so kühne Entscheidung treffen. Stellen Sie sich die Frage: „Entspricht
das meinem Lebens- und Einrichtungsstil? Ist der
Raum groß genug, um nicht von einem solch kräftigen und dunklen Design erdrückt zu werden? Kann
ich mir vorstellen, die nächsten 30 oder zumindest
20 Jahre damit zu leben?“ Wände und Möbel lassen
sich ganz einfach auf den neuesten Stand bringen,
wohingegen der Austausch des Fußbodens ganz
abgesehen vom Zeitaufwand auch noch ziemlich
kostspielig ist.
Überlegen Sie sich zuerst, welche Funktion der
Raum hat. So eignen sich beispielsweise für viel frequentierte Räume wie das Wohnzimmer oder den
Flur am besten harte Hölzer wie Esche, Buche, Eiche,
Jarrah oder kanadischer Ahorn, während für weniger beanspruchte Räume wie das Elternschlafzimmer
weichere Hölzer wie Kirsche oder Walnuss ideal sind.
Aber auch die Oberflächen sind wichtig, besonders
für Familien mit kleinen Kindern. So mag die raue,
rustikale Oberfläche der neuen Da Capo Collection
sehr ansprechend sein, aber die sanfte Maserung
der European Naturals Collection ist wesentlich glatter und widerstandsfähiger.
Sobald Sie Optionen gefunden haben, die den praktischen Überlegungen gerecht werden, können Sie
sich den dekorativen Aspekten zuwenden. Faktoren wie eine dunkle oder helle Farbe, die Breite der
Dielen und natürlich die Wahl der Oberflächenbehandlung beeinflussen das Aussehen des Fußbodens
und letzten Endes die Atmosphäre des Raums. Während große Räume durchaus dunklere Schattierungen
und breitere Dielen vertragen, sollten Sie sich in
kleinen Räumen für hellere Töne und in engen Räumen wie dem Flur am besten für schmale Dielen
entscheiden.
Die hochglänzenden oder seidenmatten Oberflächen lackierter Böden bieten am meisten Schutz,
aber mit Naturöl behandelte Fußböden sehen am
natürlichsten aus. Das Öl ist in zahlreichen Farbtönen erhältlich und unterstreicht die Struktur und
die Maserung des Holzes. Gleichzeitig entsteht
ein sanfter Farbeffekt, wie etwa der Tüncheffekt
im Hamptons-Stil oder etwa eine Andeutung von
Rauchgrau, der für einen Hauch von Besonderem
sorgt. Allerdings geht es auch hier, wie bei allem,
nicht ohne ein wenig liebevolle Pflege, um auch den
robustesten Fußboden in Schuss zu halten. Dabei
benötigen mit Naturöl behandelte Böden besonders
viel Aufmerksamkeit. Doch bei der großen Auswahl
an Pflegeprodukten, die speziell für das Riesenangebot an Holzfußböden von Kährs auf dem Markt
sind, ist beim Kauf des idealen Bodens die Pflege
Ihre geringste Sorge.
Vintage
Kährs Original / Artisan Collection
Eiche Camino
28
Kährs Original / Artisan Collection
Eiche Earth
Kährs Original / Artisan Collection
Eiche Oyster
Kährs Original / Artisan Collection
Eiche Saw brown
Kährs Original / Artisan Collection
Eiche Concrete
Kährs Original / Artisan Collection
Eiche Linen
Kährs Supreme / Elegance Collection
Eiche Baton Marron
Kährs Supreme / Elegance Collection
Eiche Baton Blanc
K-REPORT
New Nordic
Kährs Original / Nordic Collection
Esche Gotland
Kährs Original / Nordic Collection
Buche Bornholm
Kährs Original / Nordic Collection
Birke Lapland
Kährs Original / Nordic Naturals Collection
Eiche Limestone
Kährs Original / Harmony Collection
Eiche Frost
Kährs Linnea / Harmony Collection
Eiche Valois
Wood Lamp, design: TAF Architects, Muuto
Kährs Spirit / Rugged Collection
Eiche Fossil
Kährs Spirit / Rugged Collection
Eiche Trench
Kährs Linnea / Dwell Collection
Colordesign Notting Hill
Kährs Linnea / Dwell Collection
Eiche Gotham
Swan, design: Arne Jacobsen, Fritz Hansen
Kährs Linnea / Habitat Collection
Eiche Castle
Kährs Linnea / Living Collection
Eiche Coal
Kährs Original / Heritage Collection
Eiche Plantagenet
Kährs Linnea / Lodge Collection
Eiche Tide
Kährs Original / Harmony Collection
Eiche Fog
Natural Graphic
Kährs Spirit / Unity Collection
Cliff
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PARKETTINSPIRATIONEN
Emotional Minimalism
Kährs Linnea / Lodge Collection
Kirsche Cirrus
Kährs Original / American Naturals Collection
Kirsche Columbus
Kährs Linnea / Living Collection
Eiche Amber
Kährs Original / World Collection
Eiche Coriander
Kährs Original / World Collection
Jarrah Sydney
Kährs Original / Classic Nouveau Collection
Eiche Nouveau Bronze
Kährs Original / American Naturals Collection
Kirsche Charleston
Kährs Linnea / Living Collection
Kirsche Muscovado
Da Capo
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Arcaico
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Aspro
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Ereditato
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Indosatti
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Maggiore
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Patina
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Sparuto
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Unico
Kährs Supreme / Da Capo Collection
Eiche Vecchio
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K-REPORT
Das Geheimnis liegt
im Detail
Passende Sockelleisten und Treppenkantenprofile geben Ihrem Zuhause
den besonderen Pfiff und schaffen den
perfekten Rahmen für jeden Raum.
Ihre Lieblingsbilder würden Sie doch auch nicht ohne
Rahmen an die Wand hängen. Warum also sollten Sie
den Fußboden halb fertig lassen? So wie ein Rahmen
nicht nur schützt, sondern die Schönheit eines Gemäldes unterstreicht, so geben Kährs Fußbodensysteme
mit ihrer großen Palette an Unterlagen, Sockelleisten und Treppenkantenprofilen Ihrem Fußboden den
letzten Schliff.
Stilvoll und schön
Das perfekte
Gehgefühl
Ein guter Untergrund ist das Geheimnis
eines langlebigen Fußbodens. Deshalb empfiehlt Kornfält stets eine gute Unterlage. „Mit
am besten eignet sich die Spezialunterlage von
Kährs, deren Polyethylenschicht nicht nur den
Feuchtigkeitsaustausch gewährleistet, wenn
Holzböden auf mineralischen Böden verlegt
werden, sondern die auch über eine hervorragende Schalldämmung verfügt“,
erläutert Kornfält. Denn wie das
Sprichwort sagt: Die Schönheit
liegt im Detail.
Häufig wird unterschätzt, wie viel Aufmerksamkeit wir im Allgemeinen einer Treppe
schenken. Doch worauf richten sich unsere Augen,
wenn wir bedächtig treppauf und treppab gehen? Und
was wirkt edler als der Anblick einer herrschaftlichen
Treppe? Und auch wenn unsere Treppen in der Regel etwas
bescheidener ausfallen, stehen sie dennoch im Mittelpunkt der
Aufmerksamkeit und sollten nicht vernachlässigt werden. Mit
unseren Treppenkantenprofilen erhält jede Stufe die perfekte
Kante. Kährs bietet eine große Vielfalt an Standardlösungen.
Für individuelle und besondere Böden, z. B. aus handwerklicher
Produktion oder aus Designerhand, eignen sich die handgefertigten Treppenkantenprofile der Kährs-Serien Klassik oder
Modern. Jedes Treppenkantenprofil wird aus dem gleichen
Holz wie die Stufen gefertigt, sodass eine nahtlose Oberfläche entsteht. Die Klassikserie verfügt über eine
herkömmliche Überlappung in zwei wählbaren
Höhen (40 mm oder 60 mm), wohingegen
die Serie Modern eine zeitgemäße flache Kante besitzt.
Der richtige Rahmen
für Ihre Fußböden
Auch wenn laut Sven Kornfält, Produktmanager von Kährs, weiße Sockelleisten in der Regel die
erste Wahl sind, finden zunehmend farblich passende
Sockelleisten Verwendung. „Sockelleisten werden zwar
meist aus ästhetischen Gründen angebracht, doch kommt
ihnen bei der schwimmenden Verlegung eine besondere
Aufgabe zu, nämlich die natürliche Bewegung der Dielen zu
kaschieren. Der Hauptvorteil unseres Fußbodensystems ist,
dass alles zusammenpasst. Deshalb sind wir hier der ideale
Ansprechpartner.“
Unser Angebot umfasst vier Stilrichtungen und
Größen in Vollholz oder in furnierter Ausführung. Die
Leisten sind hauptsächlich in Eiche, bei ausgewählten
Modellen jedoch auch in verschiedenen anderen
Holzarten und mit einer zu allen Fußböden
passenden Beizung erhältlich, sodass
alles perfekt harmoniert.
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www.emeco.net
Deutschland / Nord
Deutschland / Süd
Agentur Jan Hainlen
Sabine und Dirk Hainlen
jan hainlen.de
sabine hainlen.de
tel: +49 40 73433811
tel: +49 711 25 66 392