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VIEL-Preis Bewerbungen 2016
Insgesamt wurden zehn Bewerbungen zum VIEL-Preis eingereicht. Die Einreichungen zeigen, wie
vielfältig und kreativ rassismuskritische Jugendarbeit in Bayern ist.
Mit dem VIEL-Preis kommt die bayerische Jugendarbeit ihrem Ziel einer gleichberechtigten Teilhabe
von Menschen mit Migrationshintergrund und einer Jugendarbeit ohne Diskriminierung und
Rassismus näher. Über die Einsendungen entscheidet der Landesvorstand des BJR auf Empfehlung
der Kommission Integration und interkulturelle Arbeit.
Was wird prämiert?
Prämiert werden aktuell laufende oder in den letzten zwei Jahren abgeschlossene Projekte, die sich
das Ziel gesetzt haben, Vielfalt zu fördern oder sich gegen die Bedrohung von Vielfalt wenden und
die auf vorbildliche Weise dazu beitragen, Jugendarbeit vielfältig und frei von Rassismus und
Diskriminierung zu gestalten.
Einsendungen 2016
Bezirksjugendring Mittelfranken - Mischen!
mischen! sind die Kinder– und Jugendkulturtage des Bezirksjugendring Mittelfranken. Sie starteten
im Jahr 2006 und werden jährlich durchgeführt. Dies ermöglicht Kindern und Jugendlichen, die im
Bezirk Mittelfranken leben, die Teilhabe an kultureller Bildung und bietet niedrigschwellige Angebote
der kulturellen Bildung. Durch die verschiedenen Module können sich die jungen Menschen in
künstlerischen Prozessen erleben und bilden Module von mischen!
ANmischen! ist der Auftakt der Kinder– und Jugend- kulturtage des Bezirks Mittelfranken und
findet als Fest für Groß und Klein in der Jugendbildungsstätte auf der Burg Hoheneck statt
MITmischen! ist die Mitmachaktion und richtet sich in der Ausschreibung an alle Kinder und
Jugendliche zwischen 6 und 21 Jahren, die im Bezirk Mittelfranken aktuell leben
VERMischen! ist das Kernstück und bezeichnet die Workshops, die im gesamten Bezirk
stattfinden und von Künstler/-innen angeleitet werden
ABmischen! ist die finale Abschlussveranstaltun,g auf der alle beteiligten Kinder und
Jugendliche ihre künstlerischen Arbeit auf der Bühne oder in der Ausstellung vor öffentlichem
Publikum präsentieren
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Fachtagung dient dem fachlichen Austausch und der Qualifizierung von
Kooperationspartner/-innen der VER-mischen!Workshops
Zielgruppen im Fokus: „Begegnungen schaffen“
Die Lebenswelten von Kindern und Jugendliche existieren häufig isoliert nebeneinander. Junge
Geflüchtete werden in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, in Übergangsklassen beschult.
Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung befinden sich größtenteils im ganztägigen
Förderschulsystem. Diese Parallelstrukturen erschweren Kindern und Jugendlichen mit
Beeinträchtigung oder Fluchtgeschichte den Zugang zur Jugendarbeit. Der Bezirksjugendring
Mittelfranken hat sich daher bereits 2009 mit Unterstützung des BJR aus dem Fachprogramm
Integration auf den Weg gemacht, mischen! gezielt für junge Menschen mit Migrationsbiographien
und Fluchterfahrung zu öffnen.
„Schule ohne Rassismus—Schule mit Courage“
Die Begegnung und das Kennenlernen sind grundlegend für antirassistische Arbeit. Als
Regionalkoordination „Schule ohne Rassismus—Schule mit Courage“ hat der Bezirksjugendring
Mittelfranken die Möglichkeit, politische Bildung mit kultureller Bildung zu verschränken und
weiterzuentwickeln. Beide Arbeitsbereiche greifen befruchtend ineinander.
Ziel des Vorhabens ist, soziale Vielfalt von Kindern und Jugendlichen konstruktiv zu nutzen
(Diversity), gemeinsame Erlebnisräume zu schaffen und alle Teilnehmer/-innen als
gleichberechtigten Teil der Gesellschaft (Inklusion) einzubeziehen. Kinder und Jugendlichen werden
als Expert/-innen in eigener Sache aktiv und gestalten von Anfang an die Situation mit.
Orientierungshilfen über das miteinander Leben, Gestaltung von Beziehungen, sowie Anpassungsund Aneignungsprozesse sollen in dem Projekt aufgezeigt werden. Die Teilneh-mer/-innen werden
für das Thema Inklusion sensibilisiert und erfahren Möglichkeiten der Selbstwirksamkeit.
Weiterentwicklung hinsichtlich Inklusion
Die Begegnung von Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Lebenswelten wird neue
Lernfelder schaffen. Das Aufeinandertreffen wird vorrangig in Räumen der Jugendarbeit stattfinden,
damit deren Angebot für die Zielgruppe transparent wird und Kontakte aufgebaut werden können. In
den vergangen Jahren konnten wir bereits Begegnungen initiieren und ein Ankommen für geflüchtete
Kinder und Jugendliche gestalten. Beispielhaft sei hier der Workshop sign! aus dem Jahr 2015
genannt. Gemeinsam mit der Grafikdesignerin und Kunsttherapeutin Pauline Ullrich hat eine
Berufsintegrationsklasse an der Staatlichen Berufsschule Neustadt/ Aisch „Signs“ aus Holzbrettern
und Acryl hergestellt. Die Teilnehmer aus den Ländern Afghanistan, Äthiopien, Syrien und Albanien,
die teils erst seit zwei Monaten in Deutschland sind, waren hoch interessiert und motiviert in der
Gestaltung ihrer Holzbretter. Nachfolgend findet in diesem Jahr eine erneute Ausstellung der Bretter
statt, nachdem diese bereits bei ABmischen! präsentiert wurden. Mit der Förderzusage der Aktion
Mensch für das Projekt „Grenzenlos! Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit in Mittelfranken“ wird
nun ab dem Jahr 2016 damit begonnen, im VERmischen!–Workshopbereich Angebote für Kinder und
Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung zu schaffen und das Angebot hinsichtlich des bewussten
Umgangs mit Diversität weiterzuentwickeln.
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Integration von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
Der DJK-SB Amberg e. V. widmet sich von jeher der Integration von Menschen mit
Migrationshintergrund. Dieses Engagement verstärkte sich mit der aktuellen Fluchtsituation und
insbesondere mit der steigenden Zahl der "unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen." Als sich in
Amberg die Bürgerorganisation ,,Amberg hilft Menschen" gründete, schloss sich der DJK Amberg
umgehend dieser Bewegung als offizieller Unterstützer an.
Seither besteht ein guter Kontakt zu den entsprechenden Einrichtungen für unbegleitete Jugendliche.
Eine gute Zusammenarbeit besteht insbesondere mit den Sozialarbeitern der
Unterbringungseinrichtungen "A Capella", "Laura" und dem Jugendzentrum in Amberg. Dadurch sind
die Kontakte und Wege kurz.
Aktuell spielen vier junge Menschen mit Fluchterfahrung im A-Juniorenteam und sieben in der BJugend Neben der Betreuung der Spieler während der Trainingseinheiten und bei den Spielen bietet
der DJK auch sogenannte Schnuppertage für neu ankommende unbegleitete Jugendliche an. Der
Jugendleiter hilft den Jugendlichen auch bei schulischen Problemen und gibt gelegentlich
Nachhilfeunterricht. Im Jahr 2015 haben verschiedene Freizeitaktionen stattgefunden.
Willkommensfest
Am 18.04.2015 wurde ein Willkommensfest mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund durchgeführt.
Nach dem gemeinsamen Fußballspiel fand ein gemütliches Beisammensein der Jugendlichen, der
Vorstandschaft und teilweise auch der Eltern der bereits etablierten Jugendlichen im Verein statt. Für
das leibliche Wohl sorgten der Verein und die Eltern. Bei der Veranstaltung war auch der Sprecher
des Bündnisses "Amberg hilft Menschen" mit seiner Ehefrau anwesend.
Saisonabschlussfeier im DJK-Vereinsheim
Nach Abschluss der Punktespiele, nach dem letzten Heimspiel, wurde ebenfalls im Beisein
zahlreicher Eltern und der Vorstandschaft der DJK ein interkulturelles Grillfest organisiert. Der 1.
Vorstand und der Jugendleiter bedankte sich bei den Jugendspielern und deren Eltern für ihren
Einsatz im Verein. Der 1. Vorstand bedankte sich bei den Jugendleitern für ihr Engagement das
ganze Jahr über.
Weihnachtsfeier im DJK-Vereinsheim
Im Dezember 2015 wurde im DJK-Vereinsheim für die Jugendlichen und deren Eltern eine sog.
Adventsfeier oder Jahresanschlussfeier durchgeführt. Den Jugendlichen wurden Sporttaschen
überreicht. Im Beisein des 1. Vorstand, des Jugendleiters, des stellv. Jugendleiters und des
Jugendtrainers verbrachten die Jugendlichen gemeinsame Stunden.
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Evangelische Jugend St. Martin
Mit dem Streetsoccer-Cup 2015 setzte die Evangelische Jugend St. Martin wie bereits 2014 ein
deutliches Zeichen gegen Rassismus, Ausgrenzung von Minderheiten und Fremdenfeindlichkeit.
Dabei legte sie besonderen Wert darauf, für Begegnung von Minderheiten, Flüchtlingen und
"einheimischen" Kindern und Jugendlichen zu sorgen, um so Vorurteile und Vorbehalte
aufzuweichen und abzubauen.
So waren bei letztjährigem Streetsoccer-Cup vier Teams aus Flüchtlingseinrichtungen für den
Seniorencup gemeldet und auch im Juniorcup waren Kinder aus Flüchtlingsfamilien in verschiedenen
Teams mit dabei. Durch Ansagen, die in Deutsch und Englisch zu hören waren, sowie die
Bereitstellung von Essen das für alle Nationalitäten und Glaubensrichtungen etwas bot, konnten alle
Teilnehmer/-innen und Zuschauer/-innen den Event in vollen Zügen genießen. Die Begegnung und
der interkulturelle Austausch aller Teilnehmer wurden auch außerhalb des Felds sichtbar. Es wurde
gemeinsam Nintendo-Wii gezockt und Kicker und Billard gespielt. Und auch auf dem Platz konnten
stets Spaß und ausgesprochene Fairness beobachtet werden. Die Spieler/-innen halfen sich immer
gegenseitig auf und auch das Shake-Hand vor und nach dem Spiel war für jeden eine
Selbstverständlichkeit.
Großes Highlight des Tages war das Promispiel, bei dem Vertreter/-innen der Kirche gegen Vertreter
der Kommunalen Politik gegeneinander antraten, um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus zu
setzen und die Aktion der Jugend St. Martin zu unterstützen. Mit Bürgermeister Markus Braun
konnten wir einen Schirmherrn gewinnen.
Dabei sei herauszustellen, dass der Streetsoccer-Cup nur durch die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen
am Tag und vorher in der Planung und Organisation möglich wurde. Dazu gehörten alle Aufgaben:
vom Flyer designen, über die Organisation von Sponsoren und Prominenten, bis zum Einkauf und
Planung des Tages.
Insgesamt traten 14 Mannschaften und zwei Promi-Mannschaften gegeneinander an. In die
Punktebewertung floss auch das Fairplay nach den Spiel- und Fairnessregeln ein, die in einem
separten Formular bewertet wurden.
Fairnessregeln:
Auch die Fairness des Spiels wird bewertet! Das Spiel soll so weit wie möglich ohne das Eingreifen
eines Schiedsrichters funktionieren und Fouls selbstständig angezeigt werden.
Ansonsten gilt:
Keine Fouls, Unsportlichkeiten oder Verbalattacken gegen andere Spieler oder die
Schiedsrichter
Respektvoller Umgang mit allen Beteiligten (Shake Hands, angemessener Umgangston,…)
Pfleglicher Umgang mit der Anlage
Angemessene und faire Spielweise (kein Zeitspiel oder pures „Draufgebolze“,…)
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Junge Stimme e.V. Welten - Ich und die Anderen
Das Projekt „Welten“ besteht aus Schreibwerkstätten und Lesungen an Schulen. Außerdem wurde
ein bayernweiter Schreibwettbewerb ausgelobt und Lesungen sowie ein Kulti-Multi Slam in den
Räumlichkeiten des Junge Stimme e.V. in Nürnberg veranstaltet.
Durch den ausgelobten Schreibwettbewerb „Ich und die anderen“ und den damit einhergehenden
Schreibwerkstätten sollte eine Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit, den Mitmenschen
und deren Andersartigkeit und Gemeinsamkeiten erfolgen. Aus diesem Grund wurden gezielt
Schulen mit Übergangsklassen und migrantischen sowie geflüchteten Schüler/-innen sowie
Schüler/-innen deutscher Herkunft als Kooperationspartner ausgewählt.
Die Veranstaltungen wurden jeweils von einer Vertreterin, einem Vertreter der Jungen Stimme e. V.
begleitet. Diese oder dieser stellt die Angebote und die Partizipationsmöglichkeiten in und durch
Jugendarbeit vor. So sollten die Jugendlichen für die Jugendarbeit gewonnen, sollte die Partizipation
und Mitgestaltung von Jugendlichen an der Gesellschaft bewusst gemacht werden. Das Verfassen
von Literatur wurde als Mittel zur aktiven Mitgestaltung an der Gesellschaft verstanden sowie als
Medium, um Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Benachteiligung zu thematisieren und damit
Diskussionen anzuregen. Aber auch um Gemeinsamkeiten hervorzuheben und Unterschiede sowie
Problemstellungen und Vorurteile zu thematisieren, diskutieren und bestenfalls abzubauen. Dies
geschah sowohl in der Textproduktion als auch in der Textkritik, Diskussion, Rezeption und
Überarbeitung.
Lesereihe "Welten"
Die Lesereihe „Welten“ soll die Jugendlichen in fremde und bekannte Welten, Religionen, Kulturen
und Problemstellungen entführen und einen Diskurs eröffnen. Darum wurden Autorinnen und
Autoren ausgewählt, die sich in ihren Büchern und Texten mit folgenden Themen auseinandersetzen
und sowohl deutscher als auch migrantischer Herkunft bzw. wie im Falle Abbas Khiders geflüchtet
sind.
Islam
Extremismus
Perspektiven von migrantischen und sozial schwachen Jugendlichen
Neonazismus
Fremdenfeindlichkeit
Ursachen für Flucht und Vertreibung
Schreibwettbewerb und Schreibwerkstätten
Im Kreativen Schreiben wird durch Imagination, dem Spiel mit Phantasie, und Erkenntnisse der
Tiefenpsychologie, Gestalttherapie, der Gehirnforschung divergentes Denken, Raum für
Selbstreflexion, Individualität, Empathie, Fremdverstehen, „Selbstausdruck, Entäußerung der
verborgenen inneren Welt und dem Entwurf einer subjektbestimmten Wirklichkeit“ neue Sicht auf
Bekanntes realisiert. Zudem wird mit der Sprache experimentiert und dabei die Traditionen der
Literatur eingebracht und deren Methoden und Spiele verwendet.
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Folgende Entwicklungsaufgaben des Jugendalters werden dabei berücksichtigt:
Das eigene Selbst kennen lernen und wissen, wie andere einen sehen, das heißt Klarheit
über sich selbst gewinnen
Entwicklung einer eigenen Weltanschauung: Sich darüber klar werden, welche Werte man
vertritt und an welchen Prinzipien man das eigene Handeln ausrichten will
Eine Zukunftsperspektive entwickeln: Sein Leben planen und Ziele ansteuern, von denen
man annimmt, dass man sie erreichen könnte
Ablauf einer Schreibwerkstatt
In einer Schreibwerkstatt wird versucht, die vier Kreativitätsphasen des Vierphasenmodells bei
jedem Treffen gemeinsam zu durchlaufen. Nach jenem Modell besteht der Schreibprozess aus vier
Phasen, die aufeinander folgen und potenziell trennbar sind. Von Werder nennt sie Inspiration,
Inkubation, Illumination und Verifikation. Die vier Phasen können sich überlappen,
auseinanderziehen oder abwechseln, sie sind keinesfalls als ein rigider Ablauf zu verstehen.
Während der Inspirationsphase werden die Schreibstimuli vorgestellt. Die Teilnehmer setzen sich
aktiv mit der Umwelt auseinander, verborgene innerpsychische oder äußere Probleme werden
spontan entdeckt. Zudem geschieht eine Verarbeitung und Anhäufung von Informationen, die weder
pauschalisiert noch kategorisiert werden. Die Entwicklung erster Perspektiven erfolgt. In der
Inkubationsphase findet die Textproduktion statt. Der kontrollierende Verstand gibt die Informationen
aus der Inspirationsphase ins Unbewusste, wo sie weiter verarbeitet, aufbewahrt und variiert werden.
Die Illuminationsphase beinhaltet die Bearbeitung des Textes, dessen Korrektur und Verbesserung.
Ein „einleuchtender“, explizit überzeugender und starker Einfall tritt hervor, der als erleichternde
Lösung des Problems verstanden wird. In der Verifikationsphase wird der Text vorgetragen und die
anderen Teilnehmer der Schreibwerkstatt geben ihre Meinung und Verbesserungsvorschläge dazu
ab. Es wird über das vorgestellte Produkt diskutiert. Auch die Publikation zählt zu dieser Phase.
KJR Ostallgäu
2016 lautete der Schwerpunkt "Interkulturelle Öffnung". Zur Unterstützung des Schwerpunktes
wurden zwei Programme ausgearbeitet, die 2016 zum ersten Mal stattfinden und anschließend
fortgeführt werden sollen.
Bunter Tag der Vielfalt in Buchloe
Der Kreisjugendring Ostallgäu möchte mit dieser Veranstaltung die Wichtigkeit des
gesellschaftspolitischen Themas Flüchtlinge und Asyl betonen, sowie die Integrations-bemühungen
vor Ort unterstützen. ln der Vorbereitung auf den Bunten Tag der Vielfalt sollen den Kindern und
Jugendlichen wichtige Werte wieder ins Gedächtnis gerufen werden, die im Alltag selbstverständlich
gelebt werden sollen. Es soll ein geeigneter Rahmen für Besucher geboten werden, sich mit diesen
schwierigen Themen auseinander zu setzen. Vorurteile und Berührungsängste sollen bei allen
Beteiligten abgebaut sowie Zusammenarbeit und Integration durch den direkten Kontakt unterstützt
werden. Das gegenseitige Verständnis soll außerdem gefördert sowie ein Bewusstsein für Toleranz
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geschaffen werden, das zur Reflexion des eigenen alltäglichen Hand eins durch Auseinandersetzung
mit dieser Thematik anregt.
Das Ziel ist eine bunte und abwechslungsreiche Ausstellung und ein Bühnenprogramm mit
gemeinsam erarbeiteten Inhalten. Der Kreativität und den Ideen der Beteiligten sind dabei kaum
Grenzen gesetzt. Von interaktiven Ständen bis hin zu Audio- oder Video-Installationen ist alles
möglich. Es soll ein spannender, anschaulicher und erlebnisreicher Tag für alle Bürgerinnen aus
Buchloe und Umgebung erreicht werden. Die Veranstaltung findet am 18. Juni 2016 statt. An diesem
Tag präsentieren die beteiligten Vereine, Schulen und Gruppen ihre Ideen. An Stelle von
Eintrittsgeldern soll ein Spendenkorb bereitstehen, um lokale Hilfsprojekte zu unterstützen. Der Tag
soll mit wechselnden Schwerpunktthematiken rund um das Thema Toleranz in Buchloe etabliert
werden und alle zwei Jahre stattfinden.
Workshops für Verbände und Schulen
Neben dem "Bunten Tag der Vielfalt" sollen die Themen Rassismus, Rechtsextremismus und
Sexismus in Form von Workshops aufbereitet werden. Damit die Teilnehmerinnen den vorab
genannten Thematiken selbstbewusst entgegentreten können, sollen sie zusätzlich in Rhetorik
geschult werden. Interessierte Verbände und Schulen im Landkreis können über den Kreisjugendring
Ostallgäu die Angebote kostenfrei buchen. Nach der Evaluierung der Praxisangebote sollen im
nächsten Jahr Multiplikatorenseminare angeboten werden, um die Themen in die Breite zu tragen.
Workshop Rassismus
Im Workshop zum Thema Rassismus werden Vorurteile behandelt und darüber diskutiert, wo diese
ihren Ursprung finden und wie damit umgegangen werden kann. Weiter wird das Thema Rassismus
in seiner Entwicklung betrachtet. ln welchen Alltagssituationen finden wir ihn wieder? Wie können wir
präventiv dagegen vorgehen?
Workshop Rechtsextremismus
Das Angebot erläutert was Rechtsextremismus bedeutet und wie er sich in der heutigen Zeit
wiederspiegelt. Dabei wird die rechtliche Lage in Deutschland ebenso wie die Erscheinungsformen in
Kleidung, Musik und versteckten Codes diskutiert und durchleuchtet. Außerdem werden Foren,
Aussteigerprogramme und andere Zentren die sich gegen Faschismus aktiv machen vorgestellt.
Workshop Sexismus
Hierbei erfolgt die Auseinandersetzung mit geschlechterbezogener Diskriminierung. Dabei wird auf
Geschlechtsstereotype, Affekte und Verhaltensmuster eingegangen. Weiter geht es gezielt darum
was man unter Sexismus versteht und welche Äußerungen im Alltag ihren Platz finden. Was ist
typisch für Mann und Frau und wie läuft Diskriminierung ab? Die Bewusstwerdung steht hierbei im
Vordergrund.
Workshop Rhetorik
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Anhand von verschiedenen Übungen wird die Kommunikation in den Vordergrund gestellt um damit
das Sprechen vor größeren Gruppen zu erleichtern. Dazu werden verschiedene Modelle und
Methoden an die Hand gegeben, um für das sichere Sprechen und Auftreten vor Menschen ein
Gefühl und eine selbstsicherere Art zu entwickeln.
Landsmannschaft Straubing
Nach der Einreise 1991 schloß sich Eduard Neuberger der Landsmannschaft der Deutschen aus
Russland an und ist seit März 1992 Vorsitzender und Sozialbetreuer der Ortsgruppe StraubingBogen.
Als Vorsitzender, Sozialbetreuer, Kinder- und Jugendgruppenleiter (djo seit 1991) und Besitzer der
JuLeiCa arbeitet er eng mit Stadt- und Kreisjugendring, Jugendamt, Schulen, Kindergärten, Vereinen
und Verbänden, Institutionen zusammen. Dabei konnte er viele Erfahrungen in verschiedenen
Arbeitsgebieten sammeln. Die Beratung, Begleitung und Unterstützung von Migranten, Aussiedlern,
Ausländern, Asylbewerber, Einheimischen in den vielfältigen Entwicklungsphasen ist ihm somit sehr
vertraut. Durch die Teilnahme an Seminaren/Schulungen sowie auch an Landes- und
Bundestagungen erweitere er seine Kenntnisse, um den Bedürftigen dementsprechend Hilfe zu
leisten. Er gibt seine erworbene theoretische und praktische Wissen besonders auf den Gebieten der
Kinder- und Jugendarbeit an die Jugendliche weiter. Er legt sehr großen Wert auf die Kinder- und
Jugendarbeit und gewinnt junge Leute für die ehrenamtliche Arbeit, auch im Vorstand.
Ehrenämter
ab 1992 Vorsitzender der Ortsgruppe Straubing-Bogen der Landsmannschaft der Deutschen
aus Russland
ab 1991 Kinder- und Jugendgruppenleiter ab 1992 Sozialbetreuer, LmDR in der Ortsgruppe
und Land Bayern
1993 – 2014 Landesvorstandsmitglied LmDR, Land Bayern
1995 – 2008 Landeskulturreferent in der Lmdr, Land Bayern
1995 – 2008 Landeskassenwart, LmDR, Land Bayern
ab 1995 Vorstandsmitglied, Bezirk Niederbayern UdV
ab 1997 Kassenwart, Kreis Straubing-Bogen BdV
ab 1998 Kassenwart, Bezirk Niederbayern BdV
2003 – 2011 Beisitzer, BdV Land Bayern
ab 2006 Mitglied des Ausländer- und Migrationsbeirates der Stadt Straubing
ab 2006 Mitglied des Familienbündnisses Straubing
ab 2007 Sicherheitswacht, Polizei Inspektion Straubing
2008 – 2011 Landesvorsitzender der LmDR Land Bayern
ab 2009 Beirat für Vertriebenen- und Spätaussiedlerfragen (Bayerisches Staatsministerium
für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen)
ab 2009 Mitglied des Runden Tisches zu Integration von Schülerinnen und Schüler mit
Migrationshintergrund (Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus)
ab 2013 Stellvertretender Vorsitzender, Bezirk Niederbayern BdV
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ab 2014 Kassenwart, Bezirk Niederbayern UdV
ab 2015 Kooptiertes Vorstandsmitglied, Förderverein des „Erlebnisraums Donau
Ehrungen
2000 Silberne Ehrennadel der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
2009 Goldene Ehrennadel der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
2009 Deutscher Engagementpreis, Bezirk Niederbayern
2012 Auszeichnung mit dem „StadtJUGENDturm“ des Stadtjugendring Straubing
03.07.2013 Ehrenzeichen des Bayrischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt
2014 Goldene Ehrenamtskarte, Freistaat Bayern
2015 „Brückenbauer“ für ein besonders vorbildliches Engagement für die Bewahrung des
kulturellen Erbes und/oder für die Verständigung mit den Herkunftsländern der Vertriebenen
und Aussiedler in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Bayerischen Landtag/SPD-Fraktion
SJR Regensburg
Angestoßen durch die Ausbildung einer Mitarbeiterin zur Beraterin gegen Rechtsextremismus hat der
Stadtjugendring Regensburg das Projekt Jugendarbeit ohne Rassismus, Diskriminierung und
Intoleranz ins Leben gerufen. Das Projekt wird im Stadtgebiet Regensburg durchgeführt und richtet
sich insbesondere am Präventionsbedarf in Kinder und Jugendverbänden aus. An dieser Stelle gibt
es noch eine große Lücke an Präventionsmaterialien und -angeboten, insbesondere hinsichtlich
eines geschlechterreflektierten Ansatzes.
,,Jugendarbeit ohne Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz"
Das Projekt ,,Jugendarbeit ohne Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz" basiert auf drei
Bausteinen: Der Vereinbarung mit Jugendorganisationen, dem Anti-Rassismus Koffer mit Materialien
und Literatur und der Beratung hinsichtlich der ersten beiden Bausteine, sowie bei der Planung von
Projekten und auftretenden Problemen mit Gewalt, Diskriminierung etc. im Verein. Um dem Projekt
eine angemessene Gewichtigkeit zuzusprechen, konnte die Stadt Regensburg, in Person des
Oberbürgermeisters Joachim Wolbergs als Kooperationspartner gewonnen werden. Dieser steht für
Veranstaltungen als Schirmherr zur Verfügung und unterzeichnet zusammen mit dem Vorsitzenden
des Stadtjugendrings die Vereinbarung mit den Jugendorganisationen.
Vereinbarung
Nach der Unterzeichnung der "Vereinbarung gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz" und
der Erfüllung aller darin enthaltenen Richtlinien, wird dem entsprechenden Verein ein Zertifikat
überreicht, welches durch den Vorsitzenden des Stadtjugendrings, sowie dem Schirmherrn des
Projekts, dem Oberbürgermeister der Stadt Regensburg unterschrieben wird. Dieses wird den
Vereinen · bei der jeweiligen nächsten Vollversammlung des Stadtjugendrings verliehen, um den
teilnehmenden Verein zu würdigen.
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Anti-Rassismus Koffer mit Materialien und Literatur
Der Anti-Rassismus-Koffer beinhaltet verschiedenste Literatur mit den Schwerpunktthemen:
Rechtsextremismus, sexueller Missbrauch, politische Bildung, Inklusion, Populismus, Religion,
Zivilcourage, Toleranz, Integration, Antisemitismus, Interkulturelle Kompetenzen,
Geschlechtsspezifische Prävention, Methoden für die Arbeit mit Gruppen, Gewaltprävention,
Sozialverhalten und emanzipatorische Jungenarbeit Der gesamte Koffer oder auch einzelne Inhalte
können jederzeit bei der Geschäftsstelle des Stadtjugendrings Regensburg ausgeliehen werden.
Diese informieren gleichzeitig über mögliche lnterventionsmaßnahmen.
Beratung bei Problemen
Neben einer Verpflichtungserklärung der Vereine, die unterschiedlichen Leitlinien der "Vereinbarung
gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz" zu befolgen, kann bei auftretenden Problemen
beim Stadtjugendring ein gesonderter Beratungstermin vereinbart werden.Bei diesen werden
Probleme im Verein analysiert,Handlungsoptionen abgewogen und auf geeignete
Interventionsmaßnahmen eingegangen.
Weitere Aktionen
Wir – Jung in Regensburg Der Stadtjugendring Regensburg hat sich zur Aufgabe gemacht, kulturelle
Vielfalt in der Gesellschaft zu fördern und zu unterstützen. So wurde die Veranstaltung "Wir jung in
Regensburg" genutzt, um Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten sich in unterschiedlichen
Aktivitäten, ob sportlich, kreativ oder mit Köpfchen auszuprobieren. Hauptanliegen war dabei,wie das
Motto der Veranstaltung schon sagt "go together",das zusammen kommen von unterschiedlichen
Menschen. Von Jung über Alt, unterschiedlichsten Ethnien oder auch einfach nur Interessen. Das
gemeinsame Erleben und Ausprobieren war dabei im Vordergrund und half dabei Vielfalt zu fördern
und gleichzeitig Hemmnisse untereinander abzubauen. Durch die Einbindung verschiedenster
Vereine konnte ein vielfältiges Angebot geschaffen werden. Die räumliche Nähe zwischen diesen
erzeugte zudem Synergieeffekte. So konnten zusätzlich ein Grundstein für Kooperationen gelegt
werden. Die Veranstaltung war ein voller Erfolgt und zeigte eindrucksvoll, dass Jugendarbeit in
Regensburg vielfältig ist und die einzelnen Vereine, sowie auch der Stadtjugendring Regensburg
gegen Rassismus und Diskriminierung eintreten.
Interkulturelle Sportnacht
Um auf die bunte Landschaft in Regensburg aufmerksam zu machen,Jugendliche und Kinder für
neue Sportarten zu begeistern und über interkulturelle Themen zu informieren und sensibilisieren
veranstaltete der Stadtjugendring Regensburg die Interkulturelle Sportnacht 2015. Dieses Event des
Stadtjugendrings Regensburg hatte zum Ziel, Jugendlichen darunter Flüchtlingen die bisher nicht in
verbandliehen Strukturen engagiert sind, die Möglichkeit zu bieten sich in unterschiedlichen
Sportarten auszuprobieren. So konnten diese lokale Vereine und Initiativen näher kennenzulernen,
mit dem Ziel die Jugendlichen für das Engagement in Jugendverbänden begeistern zu können. Dabei
bewirkte die Sportnacht ein Miteinander unter den Jugendlichen und wirkte somit nachhaltig und
positiv auf die soziale Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und
Flüchtlinge. Das leitende Hauptziel des Projekts war dabei, präventive Arbeit gegen
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Rechtsextremismus und Intoleranz in Jugendverbänden zu leisten. Die Interkulturelle Sportnacht des
Stadtjugendrings Regensburg wurde im Kontext der Initiative Flüchtlinge werden Freunde
durchgeführt. Der Stadtjugendring hatte den Zuschlag als Projektregionen bei der Initiative
Flüchtlinge werden Freunde erhalten.
SJR Rosenheim
Mit dem von Herbst 2014 bis Frühjahr 2016 durchgeführtem Themenjahr gegen Rassismus wurde im
Rahmen zahlreicher Veranstaltungen auf vielfältige Art und Weise zur Auseinandersetzung mit dem
Thema Rassismus und Fremdenfeindlichkeit angeregt, um eine Jugendarbeit frei von diesen Themen
zu gestalten und präventiv dagegen vorzugehen.
Der Stadtjugendring Rosenheim hat sich mit der Ausrufung des Themenjahrs gegen Rassismus zum
Ziel gesetzt Jugendliche in Rosenheim über dieses in den Medien und Alltag präsente Thema
aufzuklären sowie darüber hinaus zur Reflexion des eigenen Verhaltens, zu einer kritischen
Durchleuchtung gesellschaftlicher Strukturen und Prozessen und zur Sensibilisierung für die
Thematik Rassismus und Fremdenfeindlichkeit anzuregen. Denn Viele der Jugendlichen, die auch
unterschiedliche Angebote des Stadtjugendrings nutzen, sind Opfer von Diskriminierung, aber auch
Täter. Dadurch lag das Augenmerk auch auf rassistische Diskriminierung in seinen verschiedensten
Formen. Darüber hinaus stellt das Themenjahr gegen Rassismus ein Projekt der politischen Bildung
dar, um das demokratische Bewusstsein der Jugendlichen zu fördern und sie zu motivieren und zu
befähigen aktiv, aber auch kritisch am politischen Leben teilzunehmen.
Um diese Ziele zu erreichen, wurden verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema Rassismus
durchgeführt. Dabei wurde zum einen darauf geachtet durch unterschiedliche Veranstaltungsarten
ein möglichst breites Publikum zu erreichen. Zum anderen nutzte der Stadtjugendring Plattformen,
wie sozialen Medien oder die Zeitschrift des Stadtjugendrings „inngo“ um auch immer wieder zur
Auseinandersetzung mit dem Thema und aktiven Teilnahme am politischen Veranstaltungen
anzuregen und Hintergründe zu erläutern.
Rassismusfreie Räume?
Ein Schwerpunkt auf das Jahresmotto wurde im Rahmen der alltäglichen Jugendarbeit des
Stadtjugendrings gesetzt, So wurde beispielsweise versucht die Jugendtreffs als „rassissmusfreie“
Räume zu gestalten. Andererseits fanden im Rahmen des Themenjahres zahlreiche und vielfältige
Veranstaltungen statt um die vielfältigen Aspekte des Rassismus Begriffs abzudecken, sowohl
historisch als auch gegenwärtig und alltäglich. Es wurden Bildungs- und Diskussionsangebote
veranstaltet, mit denen Kenntnisse, Einblicke und Verständnis in geschichtliche und gesellschaftliche
Zusammenhänge sowie politische, soziale, kulturelle und ökonomische Prozesse vermittelt wurden.
Um einen Überblick über den Ablauf des Themenjahrs gegen Rassismus zu erhalten, werden im
Folgenden werden die wichtigsten Veranstaltungen kurz skizziert:
Den Auftakt des Themenjahrs bildete die Filmvorführung „Die Arier“ mit anschließender
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Diskussionsrunde gemeinsam mit der Regisseurin Mo Asumang. Darüber hinaus folgten im
Jahresverlauf weitere Filmvorführungen in den Räumen des Stadtjugendrings und eines
Jugendtreffs, die sich mit verschiedenen Aspekten des Thema Rassismus auseinandersetzen. Dazu
gehören die Filme „12 years as slave“, „Wadim“ oder „Die Farbe Lila“.
Die Geschichte meiner Flucht
Ein aktuelles Thema wurde in der Veranstaltung „Die Geschichte meiner Flucht“ in Kooperation mit
dem Verein „Gesicht zeigen“ durchgeführt. Es erzählten in Rosenheim lebende Asylsuchende von
ihren Beweggründen, ihrer Flucht und ihrem Leben jetzt in Deutschland. Im Rahmen dieser gut
besuchten Veranstaltungen konnten sich junge Menschen anhand persönlicher Geschichten in die
Situation von Flüchtlingen hineinversetzen, detaillierte Informationen über Hintergründe erhalten und
sich im Anschluss in einer gemeinsamen Diskussion mit der aktuellen Thematik auseinandersetzen.
Wie alltäglich das Thema Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist und wie schnell Jugendliche in
rechte Kreise geraten können zeigte ein Gespräch mit einem Aussteiger aus der Neonazi Szene.
Dieser schilderte sein Leben in der rechten Szene.
Zur Auseinandersetzung mit der Geschichte fand das Konzert mit der Zeitzeugin Esther Bejarano,
welche eine der letzten Überlebenden des Mädchenchors Ausschwitz ist, und der Kölner Band
Microphone Mafia statt. Bejarano und Microphone Mafia schildern in ihren Musikstücken ihre
Erfahrungen gegen Rassismus, Faschismus und Neonazismus.
Des Weiteren fand eine Fahrt zum NS-Dokumentationszentrum nach München statt.
Fachtag für MultiplikatorInnen der Jugendarbeit und Lehrkräfte
Als Bildungsangebote wurde ein Fachtag für MultiplikatorInnen der Jugendarbeit und Lehrkräfte
veranstaltet. Dabei wurden durch Fachkräfte sowohl der Umgang mit rechten Parolen und
Gedankengut behandelt sowie über die Gefahren im Internet aufgeklärt. Durch das Themenjahr hat
der Stadtjugendring Rosenheim ein im Leben der Jugendlichen alltägliches Thema in ein breites
Licht gerückt und zu Auseinandersetzung einerseits angeregt und andererseits Kenntnisse und
Einblicke vermittelt. Dies trägt dazu bei, dass Jugendarbeit durch aktive Auseinandersetzung mit der
Thematik frei von Vorurteilen oder Diskriminierung gestaltet werden kann und Vielfalt möglich ist.
Urbane Kultur
Der Verein Urbane Kultur beschäftigt sich mit der Verbreitung der Hip Hop Kultur, die aus Graffitiwriting, Djing, Breakdance und Rap besteht. Viele Menschen sehen in Hip Hop nur Rapper, die sich
gegenseitig beschimpfen. Graffiti ist für viele Schmiererei. Hip Hoper, sind das die jungen Leute in
Schlabberklamotten? Hip Hop ist vor allem eine Jugendkultur, die viele Menschen leben und lieben.
Im Hip Hop gibt es ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Eine Gemeinschaft, in die jeder aufgenommen
werden kann. So der Optimalfall.
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Stärkung der Community
Der Urbane Kultur Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Community zu stärken. Durch Aktionen
im Berchtesgadener Land wie Tanz-Battles, Shows und Workshops, will der Verein, Jugendliche für
die Kultur begeistern, da immer weniger Jugendliche sich für Hip Hop interessieren. Vorwiegend ist
der Verein im Bereich Breakdance tätig,
wir versuchen Jugendlichen, die sonst nur vorm Fernseher oder Handy sitzen, Spaß an
Bewegung und Musik zu vermitteln.
Erfahrungsbericht: Tanzen für die Freiheit
Drei fremde Männer kamen in den Trainingssaal des Werk71 in Freilassing. Wir hießen sie herzlich
Willkommen, stellten jedoch schnell fest, dass die drei weder deutsch noch englisch sprachen. Die
Männer sind Flüchtlinge, aus Syrien die erst seit geringer Zeit in Freilassing sind.
Anfangs saßen die Flüchtlinge nur auf der Kante, der meist leeren Bühne des Werk 71, und sahen
den Tänzer/-innen zu, wie sie ihre Runs (=kurze Choreographie) und Moves übten, so Monika
Attenberger, die 16-jährige Breakdancerin aus Surheim.
Als die Jugendlichen nach einiger Zeit immer noch den Breakdancern zusahen, entschlossen wir uns
dazu, den Flüchtlingen einige Tanzschritte zu zeigen.Die Flüchtlinge verstanden sehr schnell und
machten eifrig die Moves nach, die ich ihnen zeigte.
Für die drei war das alles ganz neu. Sie kannten weder die Sportart, noch die Art und Weise wie die
Tänzer/-innen trainieren. Dinge, die für uns ganz normal sind, wie zum Beispiel die Judomatte, auf
der die wir Breakdancer unsere Tricks üben, hatten die Flüchtlinge noch nie gesehen. Mit großer
Freude, versuchten sie sich an Rollen, Rad schlagen und Handständen. Grundschul-Akrobatik.
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