Wege der Liebe - Badisches Staatstheater Karlsruhe
Transcription
Wege der Liebe - Badisches Staatstheater Karlsruhe
4. Wege der Liebe 4. LIEDERABEND – Wege der Liebe Ein szenischer Liederabend mit französischen Werken Mit deutschen Übertiteln Gabriel Fauré Reynaldo Hahn Gabriel Fauré Maurice Ravel Gabriel Fauré Gabriel Fauré Claude Debussy Gabriel Fauré Claude Debussy Gabriel Fauré Gabriel Fauré Notre amour Emily Hindrichs À Chloris Eleazar Rodriguez Après un rêve Christina Bock Chanson romanesque Gabriel Urrutia Benet Fleur jetée Christina Bock Rencontre Eleazar Rodriguez Prélude aus Suite bergamasque Jan Roelof Wolthuis En sourdine Gabriel Urrutia Benet Clair de lune Eleazar Rodriguez Puisque l’aube grandit Gabriel Urrutia Benet Les berceaux Christina Bock Gabriel Fauré Toujours Eleazar Rodriguez Gabriel Fauré Adieu Gabriel Urrutia Benet Claude DebussyRêverie Jan Roelof Wolthuis Henri Duparc L’invitation au voyage Eleazar Rodriguez Francis Poulenc Nous avons fait la nuit Gabriel Urrutia Benet Francis Poulenc Les chemins de l’amour Emily Hindrichs Claude Debussy Colloque sentimental Christina Bock Francis Poulenc Sanglots Emily Hindrichs Maurice Ravel Chanson à boire Gabriel Urrutia Benet Francis Poulenc Fleurs Emily Hindrichs Emily Hindrichs Sopran Christina Bock Mezzosopran Eleazar Rodriguez Tenor Gabriel Urrutia Benet Bariton Jan Roelof Wolthuis Klavier KONZEPT & REGIE Pascal Paul-Harang 21.6.14 19.30 KLEINES HAUS Dauer 70 min., keine Pause Wege der Liebe – Wege des Gesangs Das französische Lied – oder die mélodie française – entsteht und entwickelt sich deutlich später als das deutsche Kunstlied. Gewöhnlich gilt der Liederzyklus Les nuits d’été von Berlioz (1844) als sein erster Vertreter. Aber die eigentliche goldene Ära lässt sich zwischen den beiden Kriegen von 1870–1871 und 1914–1918 verorten. Und das hat seine Bedeutung: Nach der Niederlage gegen die Deutschen im Jahr 1871 sowie dem Verlust des Elsass’ und eines Teiles von Lothringen erfasst ganz Frankreich eine tiefe Depression. Von da an entwickelt sich ein Ressentiment, in deren Folge sich Autoren, Wissenschaftler und Künstler sich von allem Deutschen abgrenzen, auch in der Musik. Man bekennt gern seinen Antiwagnerismus und seine Abneigung gegen eine Musik, die „nach Sauerkraut stinkt“. 2 Das französische Kunstlied ist auf einen anderen Zungenschlag bedacht. Es pflegt einen weniger pathetischen, weniger romantischen Ton als sein deutsches Pendant, gibt sich gerne elegant, verspielt, leichtblütig, meditativ. Die Komponisten suchen sich ihre literarischen Vorlagen insbesondere in der Liebeslyrik. Liebe ist Programm. Nicht die große, übermenschliche, metaphysische Liebe, sondern die realen, alltäglichen Liebesgefühle. Vielleicht liegt hier eine der Wurzeln des französischen Films. Paradoxerweise – das wäre noch ein Gegensatz zum deutschen Lied – ist die Sprache, unabhängig von der literarischen Qualität der vertonten Gedichte, fast immer gesucht, edel, ja aristokratisch. Die Liebe scheint erst in der bürgerlichen Häuslichkeit aufblühen zu können, wie eine rare Orchidee in der künstlichen Atmosphäre eines luxuriösen Treibhauses. So entsteht eine interpretative Tradition, um dem vermeintlich distinguierten Stil gerecht zu werden. Nicht wenige französische Interpreten – sogenannte „spécialistes“ – singen ausschließlich Lieder (im Tonstudio und/oder auf der Bühne) und schreiben ganze Bücher, in denen sie erklären und festlegen, wie Lieder von Fauré oder Poulenc gesungen werden sollen. Dieser Kodex wird selbst an deutschen Musikhochschulen unterrichtet. Die etablierte Tradition der „Spezialisten“ hat meiner Ansicht nach den Ruf des französischen Kunstliedes weniger befördert als beschädigt. Die mélodie française gilt als raffiniertes Genre, goutiert von einigen wenigen happy few. Man hält sie für sentimental, verträumt, impressionistisch, vornehm – kurz: langweilig. Meine langjährige Arbeit als Sprachcoach mit nichtfranzösischen Sängern hat mich eines gelehrt: Diese Lieder setzen keine besondere sprachliche Kompetenz voraus. Gerade nichtfranzösische Sänger können, unvoreingenommen, wie sie sind, dieses Repertoire mit einer Natürlichkeit und einer Expressivität singen, die manchen muttersprachlichen Sängern sehr oft fehlen. Und siehe da: Die Genialität dieser Musik, ihre ursprüngliche Schönheit wird plötzlich offenbar, frei von Manierismen und falscher Inbrunst. Unser szenischer Liederabend hat nichts anderes vor, als Sie, liebes Publikum, zu überzeugen, dass französische Lieder eine große expressive Kraft besitzen und von einer berückenden melodischen Inspiration zeugen. Zwei Frauen, zwei Männer. Mal jung und heißblütig, verlangen sie dem Leben alles ab; mal gereift und abgeklärt, glauben sie, über den Dingen zu stehen. Aus unterschiedlichen Perspektiven nähern sie sich einem außergewöhnlichen Zustand: der Liebe. Deren Verlockungen widerstehen sie tapfer oder erliegen ihr ganz und gar – genussvoll oder verzweifelt. Ihr Gesang überhöht Schmerz und Schmach. So wird die eigene Ohnmacht ertragen. 3 Notre amour Musik von Gabriel Faurè (1845–1924) Text von Armand Silvestre (1837–1901) Unsere Liebe Notre amour est chose légère Comme les parfums que le vent Prend aux cimes de la fougère Pour qu’on les respire en rêvant. – Notre amour est chose légère ! Unsere Liebe ist ein leichtes Ding, So wie der Duft, den der Wind Von den Wipfeln der Farne trägt, Damit man sie träumend erschnuppert. – Unsere Liebe ist ein leichtes Ding! Notre amour est chose charmante, Comme les chansons du matin Où nul regret ne se lamente, Où vibre un espoir incertain. – Notre amour est chose charmante ! Unsere Liebe ist ein charmantes Ding, So wie die Lieder an einem Morgen, An dem kein Bereuen klagt, An dem eine ungewisse Hoffnung bebt. – Unsere Liebe ist ein charmantes Ding! Notre amour est chose sacrée Comme les mystères des bois Où tressaille une âme ignorée, Où les silences ont des voix. – Notre amour est chose sacrée ! Unsere Liebe ist ein heiliges Ding, So wie die Geheimnisse des Waldes, In dem eine unbekannte Seele bebt, In dem das Schweigen eine Stimme hat. – Unsere Liebe ist ein heiliges Ding! Notre amour est chose infinie, Comme les chemins des couchants Où la mer, aux cieux réunie, S’endort sous les soleils penchants. Unsere Liebe ist ein unendliches Ding, So wie die Wege zum Abendrot, Wo das Meer, mit dem Himmel vereint, Unter geneigten Sonnen einschläft. Notre amour est chose éternelle Comme tout ce qu’un dieu vainqueur A touché du feu de son aile, Comme tout ce qui vient du cœur, – Notre amour est chose éternelle ! Unsere Liebe ist ein ewiges Ding, So wie alles, was ein siegreicher Gott Mit seinem Feuerflügel berührt hat, So wie alles, das vom Herzen kommt, – Unsere Liebe ist ein ewiges Ding! 4 À Chloris Musik von Reynaldo Hahn (1874–1947) Text von Théophile de Viau (1590–1626) An Chloris S’il est vrai, Chloris, que tu m’aimes Wenn es wahr ist, Chloris, dass du mich [liebst, (Ich meine, dass du mich richtig liebst), Dann, glaube ich, sind selbst die Könige Nicht so glücklich wie ich. Wie ungünstig wäre der Tod, Würde er mein Glück Mit der himmlischen Seligkeit tauschen! Nichts, was man von Ambrosia erzählt, Beflügelt meine Fantasie nicht so sehr Wie der Zauber deiner Blicke. (Mais j’entends, que tu m’aimes bien), Je ne crois point que les rois mêmes Aient un bonheur pareil au mien. Que la mort serait importune De venir changer ma fortune A la félicité des cieux ! Tout ce qu’on dit de l’ambroisie Ne touche point ma fantaisie Au prix des grâces de tes yeux. Après un rêve Musik von Gabriel Fauré (1845–1924) Text von Romain Bussine (1830–1899) Nach einem Traum Dans un sommeil que charmait ton image In einem Schlummer, den dein Bild [verzauberte, Träumte ich vom Glück, sehnliches [Traumbild: Deine Blicke waren sanfter, deine Stimme [rein und klar, Du strahltest wie der Himmel im [Morgenlicht; Je rêvais le bonheur, ardent mirage, Tes yeux étaient plus doux, ta voix pure et [sonore, Tu rayonnais comme un ciel éclairé par [l’aurore ; Tu m’appelais et je quittais la terre Pour m’enfuir avec toi vers la lumière, Les cieux pour nous entrouvraient leurs [nues, Splendeurs inconnues, lueurs divines [entrevues, Du riefst mich und ich verließ diese Erde, Um mit dir zum Licht zu enteilen; Der Himmel öffnete für uns sein Gewölk – Hélas ! Hélas ! triste réveil des songes Doch leider! Ach! Traurig vom Traum [erwacht Rufe ich zu dir, o Nacht, gib mir deine [Lügen zurück, Kehre wieder, kehre zurück, strahlende, Kehre wieder, o geheimnisvolle Nacht! Je t’appelle, ô nuit, rends moi tes [mensonges, Reviens, reviens radieuse, Reviens ô nuit mystérieuse ! Nie geschauter Glanz, flüchtiger göttlicher [Schein war zu ahnen. 5 Chanson romanesque Musik von Maurice Ravel (1875–1937) Text von Paul Morand (1888–1976) Romanze Si vous me disiez que la terre À tant tourner vous offensa, Je lui dépêcherais Pança : Vous la verriez fixe et se taire. Wenn du mir sagtest, dass dich die Erde Durch vieles Drehen beleidigt habe, So würde ich Pança schicken: Dann könntest du sehen, wie sie stehen- [bleibt und schweigt! Si vous me disiez que l’ennui Vous vient du ciel trop fleuri d’astres, Wenn du mir sagtest, es ärgere dich, Dass zu viele Sterne den Himmel [schmücken Und damit den göttlichen Kataster [zerreißen, So würde ich die Nacht niedermähen! Déchirant les divins cadastres, Je faucherais d’un coup la nuit. J’étoilerais le vent qui passe. Wenn du mir sagtest, dass der Raum, Den ich leerte, dir nicht gefällt, Ritter Gott, so würde ich mit der Lanze in [der Hand Den vorüberwehenden Wind bestirnen! Mais si vous disiez que mon sang Est plus à moi qu’à vous, ma Dame, Je blêmirais dessous le blâme Et je mourrais, vous bénissant. Doch wenn du mir sagtest, dass mein Blut Mir mehr als dir gehört, du meine Dame, So würde ich durch den Tadel erblassen Und, indem ich dich segne, sterben. Ô Dulcinée. O Dulcinea! Fleur jetée Musik von Gabriel Fauré (1845–1924) Text von Armand Silvestre (1837–1901) Fortgeworfene Blume Emporte ma folie Au gré du vent, Fleur en chantant cueillie Et jetée en rêvant – Emporte ma folie Au gré du vent : Trage meine Torheit davon Nach der Laune des Windes, Blume, die ich singend pflückte, Und träumend fortwarf – Trage meine Torheit davon Nach der Laune des Windes! Si vous me disiez que l’espace Ainsi vidé ne vous plaît point, Chevalier dieu, la lance au poing. 6 Comme la fleur fauchée Périt l’amour : La main qui t’a touchée Fuit ma main sans retour. – Comme la fleur fauchée Périt l’amour. Wie eine ausgerissene Blume Vergeht die Liebe: Die Hand, die dich berührte Meidet meine Hand für immer. – Wie eine ausgerissene Blume Vergeht die Liebe. Que le vent qui te sèche Ô pauvre fleur, Tout à l’heure si fraîche Et demain sans couleur, – Que le vent qui te sèche, Sèche mon cœur ! Möge der Wind, der dich verdorren lässt, Oh, arme Blume, Eben noch so frisch, Und morgen schon verblasst, – Möge der Wind, der dich verdorren lässt, Mein Herz verdorren lassen! Rencontre Musik von Gabriel Fauré (1845–1924) Text von Charles Jean Grandmougin (1850–1930) Begegnung J’étais triste et pensif quand je t’ai [rencontrée. Je sens moins aujourd’hui mon obstiné [tourment ; Ô dis-moi, serais-tu la femme inespérée, Et le rêve idéal poursuivi vainement ? Ô, passante aux doux yeux, serais-tu donc [l’amie Qui rendrait le bonheur au poète isolé, Traurig und nachdenklich war ich, als ich [dir begegnete. Heute fühle ich weniger meine [hartnäckige Qual; O, sag mir, wärst du die unverhoffte Frau Und der vergebens nachgejagte Traum? O, du Passantin mit dem sanften Blick, [wärst du also jene Freundin, Die den vereinsamten Poeten wieder [glücklich machte? Und willst du meine erstarrte Seele [erleuchten Wie der Heimathimmel das Herz eines [Verbannten? Deine wilde Traurigkeit, der meinigen [gleich, Betrachtet gerne den Sonnenuntergang [im Meer! Jene Unendlichkeit lässt dich verzücken Und der Zauber des Abends ist deiner [schönen Seele teuer; Bereits fesselt mich eine unheimliche und [sanfte Sympathie Et vas-tu rayonner sur mon âme affermie, Comme le ciel natal sur un cœur d’exilé ? Ta tristesse sauvage, à la mienne pareille, Aime à voir le soleil décliner sur la mer ! Devant l’immensité ton extase s’éveille, Et le charme des soirs à ta belle âme est [cher ; Une mystérieuse et douce sympathie 7 Déjà m’enchaîne à toi comme un vivant [lien, Et mon âme frémit, par l’amour envahie, Et mon cœur te chérit sans te connaître [bien ! An dich wie ein lebendiges Band Und meine von Liebe überbordende Seele [bebt Und mein Herz hat dich lieb, ohne dich [wirklich zu kennen! En Sourdine Musik von Gabriel Fauré (1845–1924) Text von Paul Verlaine (1844–1896) Ganz leise Calmes dans le demi-jour Que les branches hautes font, Pénétrons bien notre amour De ce silence profond. Ruhig sind wir im Halbschatten, Den die hohen Zweige werfen; So lass unsere Liebe In dieses tiefe Schweigen eindringen. Fondons nos âmes, nos cœurs Et nos sens extasiés, Parmi les vagues langueurs Des pins et des arbousiers. Lass unsere Seelen, unsere Herzen Und unsere verzückten Sinne miteinander [verschmelzen, Unter dem vagen Schmachten Der Kiefern und Erdbeerbäume. Ferme tes yeux à demi, Croise tes bras sur ton sein, Et de ton cœur endormi Chasse à jamais tout dessein. Schließ’ halb deine Augen, Verschränke die Arme über deiner Brust Und verjage auf ewig jede Absicht Aus deinem schlafenden Herzen. Laissons-nous persuader Au souffle berceur et doux Qui vient, à tes pieds, rider Les ondes des gazons roux. Lass uns von der Wiegenden, zarten Brise überreden, Die sich deinen Füßen linde nähert, Um in Wellen den Rasen zu kräuseln. Et quand, solennel, le soir Des chênes noirs tombera, Voix de notre désespoir, Le rossignol chantera. Und wenn der Abend feierlich Aus den schwarzen Eichen fällt, Wird die Stimme unserer Verzweiflung, Die Nachtigall singen. 8 Pierre-Auguste Renoir Tanz in Bougival (Ausschnitt), 1882/83 9 Clair de lune Musik von Claude Debussy (1862–1918) Paul Verlaine (1844–1896) Mondschein Votre âme est un paysage choisi Que vont charmant masques et [bergamasques, Jouant du luth et dansant, et quasi Tristes sous leurs déguisements [fantasques ! Deine Seele ist eine erlesene Landschaft, Durch die reizende Maskierte spazieren, Tout en chantant sur le mode mineur L’amour vainqueur et la vie opportune, In Moll besingen sie Den Sieg der Liebe und die Gunst des [Lebens. Sie scheinen ihr Glück nicht zu fassen, Und ihr Lied verschmilzt mit dem [Mondschein, Ils n’ont pas l’air de croire à leur bonheur, Et leur chanson se mêle au clair de lune, Au calme clair de lune triste et beau, Qui fait rêver, les oiseaux dans les arbres, Et sangloter d’extase les jets d’eau, Les grands jets d’eau sveltes parmi les [marbres. Laute spielend und tanzend, und beinahe Traurig in ihren wunderlichen [Verkleidungen! Mit dem stillen, traurigen und schönen [Mondschein, Der die Vögel in den Bäumen zum Träumen [bringt Und die Wasserspiele vor Verzückung zum [Schluchzen – Die hohen, schlanken Wasserspiele in den [Marmorbecken. Puisque l’aube grandit Musik von Gabriel Fauré (1845–1924) Text von Paul Verlaine (1844–1896) Da der Tag anbricht Puisque l’aube grandit, puisque voici [l’aurore, Puisque, après m’avoir fui longtemps, [l’espoir veut bien Revoler devers moi qui l’appelle et [l’implore, Puisque tout ce bonheur veut bien être le [mien, Da der Tag anbricht, da die Morgenröte [scheint, Da die Hoffnung, die mich so lange mied, [mir wieder Entgegeneilt, mir, der ruft und fleht, Je veux, guidé par vous, beaux yeux aux [flammes douces, Von euch geführt, Ihr schönen Augen mit [sanften Flammen, 10 Da dieses ganze Glück das Meinige sein [will, Par toi conduit, ô main où tremblera ma [main, Marcher droit, que ce soit par des sentiers [de mousses Ou que rocs et cailloux encombrent le [chemin ; Von dir, o Hand, in der meine Hand zittern [wird, Will ich geradewegs gehen, sei es auf [bemoosten Pfaden Oder auf felsigen und steinigen Wegen; Oui, je veux marcher droit et calme dans [la Vie, Vers le but où le sort dirigera mes pas, Jawohl, geradeaus und ruhig will ich durch [mein Leben gehen, Zu dem Ziel, auf das das Schicksal meine [Schritte lenken wird, Ohne Gewalt, ohne Gewissensbisse und [ohne Neid: Das sei meine glückliche Pflicht bei [fröhlichen Kämpfen. Sans violence, sans remords et sans envie : Ce sera le devoir heureux aux gais [combats. Et comme, pour bercer les lenteurs de la [route, Je chanterai des airs ingénus, je me dis Qu’elle m’écoutera sans déplaisir sans [doute ; Et vraiment je ne veux pas d’autre Paradis. Und da ich, um den langsamen Weg Zu erheitern, naive Lieder singen werde, [bilde ich mir ein, Dass sie mich sicher mit Vergnügen hören [wird; Fürwahr will ich kein anderes Paradies. Les berceaux Musik von Gabriel Fauré (1845–1924) Text von François-René Sully-Prudhomme (1839–1907) Die Wiegen Le long du Quai, les grands vaisseaux, Que la houle incline en silence, Ne prennent pas garde aux berceaux, Que la main des femmes balance. Am Großen Kai achten die großen Schiffe, Von Wellen still bewegt, Auf die Wiegen nicht, Die Frauenhände schaukeln. Mais viendra le jour des adieux, Car il faut que les femmes pleurent, Et que les hommes curieux Tentent les horizons qui leurrent ! Doch der Tag des Abschieds wird kommen, Denn die Frauen müssen weinen, Und die neugierigen Männer Den verführerischen Horizonten trotzen. Et ce jour-là les grands vaisseaux, Fuyant le port qui diminue, Sentent leur masse retenue Par l’âme des lointains berceaux. Und an jenen Tagen spüren die großen Schiffe, Die den kleiner werdenden Häfen enteilen, Wie ihre Masse von der Seele Der fernen Wiegen zurückgehalten wird. 11 Toujours Musik von Gabriel Fauré (1845–1924) Text von Charles Jean Grandmougin (1850–1930) Ewig Vous me demandez de me taire, De fuir loin de vous pour jamais, Et de m’en aller, solitaire, Sans me rappeler qui j’aimais ! Du verlangst, dass ich schweige, Dass ich für immer weit weg von dir fliehe, Dass ich einsam gehe Und die vergesse, die ich liebte! Demandez plutôt aux étoiles De tomber dans l’immensité, À la nuit de perdre ses voiles, Eher kannst du von den Sternen verlangen, Dass sie ins Unendliche fallen, Von der Nacht, dass sie ihre finsteren [Schleier, Vom Tag, dass er sein Licht verliert. Au jour de perdre sa clarté, Et, quand les vents sont en démence, D’apaiser ses sombres sanglots ! Verlange doch vom unermesslichen Meer, Es soll seine weiten Wellen verdunsten [lassen, Und den wütenden Wind, Er soll sein düsteres Ächzen beruhigen! Mais n’espérez pas que mon âme S’arrache à ses âpres douleurs Et se dépouille de sa flamme Comme le printemps de ses fleurs ! Aber erwarte nicht, dass sich meine Seele Ihren bitteren Schmerzen entzieht Und sich ihres Feuers entledigt, Wie der Frühling seine Blüten abwirft! Adieu Musik von Gabriel Fauré (1845–1924) Text von Charles Jean Grandmougin (1850–1930) Leb’ wohl Comme tout meurt vite, la rose Déclose Et les frais manteaux diaprés Des prés ; Les longs soupirs, les bien-aimées, Fumées ! Wie schnell doch alles stirbt, Die erblühte Rose Und die frischen bunten Kleider Der Wiesen, Die langen Seufzer, die geliebten Frauen, Verflogen! On voit dans ce monde léger Changer, Plus vite que les flots des grèves, Nos rêves, In dieser leichtlebigen Welt sieht man Wie alles sich verändert – Schneller als die Wellen am Ufer: Unsere Träume, Demandez à la mer immense De dessécher ses vastes flots, 12 Plus vite que le givre en fleurs, Nos cœurs ! Schneller als eine Eisblume: Unsere Herzen! À vous l’on se croyait fidèle, Cruelle, Mais hélas ! les plus longs amours Sont courts ! Et je dis en quittant vos charmes, Sans larmes, Presqu’au moment de mon aveu, Dir glaubte ich treu zu sein, Du Grausame, Doch auch die längsten Liebschaften Sind kurz! Und ich sage, indem ich von deinen Reizen ohne Tränen Abschied nehme, Beinahe hätte ich dir meine Liebe [gestanden, Leb’ wohl! Adieu ! L’invitation au voyage Musik von Henri Duparc (1848–1933) Text von Charles Baudelaire (1821–1867) Einladung zur Reise Mon enfant, ma sœur, Songe à la douceur D’aller là-bas vivre ensemble, Aimer à loisir, Aimer et mourir Au pays qui te ressemble. Les soleils mouillés De ces ciels brouillés Pour mon esprit ont les charmes Si mystérieux De tes traîtres yeux, Brillant à travers leurs larmes. Là, tout n’est qu’ordre et beauté, Luxe, calme et volupté. Mein Kind, meine Schwester, Denke, wie süß es wäre, Dort unten zusammen zu leben, Nach Lust und Laune zu lieben, Zu lieben und zu sterben In dem Land, das dir gleicht. Die feuchten Sonnen Jener trüben Himmel Haben für mein Gemüt Den geheimnisvollen Zauber Deiner verräterischen Augen, Wenn sie durch die Tränen leuchten. Dort ist alles nur Ordnung und Schönheit, Pracht, Ruhe und Lust. Vois sur ces canaux Dormir ces vaisseaux Dont l’humeur est vagabonde ; C’est pour assouvir Ton moindre désir Qu’ils viennent du bout du monde. Les soleils couchants Revêtent les champs, Les canaux, la ville entière, D’hyacinthe et d’or ; Le monde s’endort Schau wie auf jenen Kanälen Die Schiffe schlafen, von Natur aus Vagabunden; Um dir den geringsten Wunsch zu erfüllen, Kommen sie vom Ende der Welt hierher. Die untergehenden Sonnen Kleiden die Felder, Die Kanäle, die ganze Stadt In Hyazinthenblau und Gold; Die Welt schläft ein, 13 Dans une chaude lumière ! Là, tout n’est qu’ordre et beauté, Luxe, calme et volupté. In warmes Licht getaucht, Dort ist alles nur Ordnung und [Schönheit, Pracht, Ruhe und Lust. Nous avons fait la nuit Musik von Francis Poulenc (1899–1963) Text von Paul Éluard (1895–1952) Wir haben die Nacht gemacht Nous avons fait la nuit Je tiens ta main je veille Je te soutiens de toutes mes forces Je grave sur un roc l’étoile de tes forces Wir haben die Nacht gemacht Ich halte deine Hand, ich wache Mit aller Kraft stehe ich dir bei In einen Fels ritze ich den Stern deiner [Kräfte ein Tiefe Furchen sind es, in denen die Güte [deines Leibes keimen soll Ich rufe mir deine geheime Stimme, deine [öffentliche Stimme in Erinnerung Immer wieder lache ich über die Hochmütige, die du wie eine Bettlerin [behandelst, Über die Verrückten, die du ehrst, die Heilkräuter, in denen du badest Sillons profonds où la bonté de ton corps [germera Je me répète ta voix cachée ta voix [publique Je ris encore de l’orgueilleuse que tu traites comme une mendiante Des fous que tu respectes, des simples où tu te baignes Et dans ma tête qui se met doucement d’accord avec la tienne avec la nuit Je m’émerveille de l’inconnue que tu [deviens Semblable à toi, semblable à tout ce que [j’aime Qui est toujours nouveau. 14 Und in meinem Kopf, der sich sachte mit dem deinigen, mit der Nacht, einigt, Gerate ich in Entzückung über die [Unbekannte, die du wirst, die dir gleicht, und alledem, was ich liebe, Das immer neu ist. Les chemins de l’amour Musik von Francis Poulenc (1899–1963) Text von Jean Anouilh (1910–1987) Wege der Liebe Les chemins qui vont à la mer ont gardé de Die Wege zum Meer behalten von unserer [Durchreise [notre passage Gepflückte Blumen und das Echo unter Des fleurs effeuillées et l’écho, sous leurs ihren Bäumen von unseren beiden hellen arbres, de nos deux rires clairs. [Lachen. Ach! nun gehe ich von diesen glücklichen Hélas ! des jours de bonheur, radieuses [joies envolées, Tagen, von diesen verflogenen strahlenden Freuden ohne Spuren in meinem Herzen zu Je vais sans retrouver traces dans mon [cœur. [finden. Chemins de mon amour, je vous cherche [toujours, Chemins perdus vous n’êtes plus et vos échos sont sourds. Wege meiner Liebe, euch suche ich noch [immer, Verlorene Wege, ihr seid nicht mehr und eure Echos sind taub. Chemins du désespoir, chemins du [souvenir, chemins du premier jour, Divins chemins d’amour. Wege der Verzweiflung, Wege der [Erinnerung, Wege vom ersten Tag, Göttliche Wege der Liebe. Si je dois l’oublier un jour, la vie effaçant toutes choses Sollte ich ihn eines Tages vergessen, da das Leben alle Dinge auslöscht, Je veux qu’en mon cœur un souvenir Repose plus fort que l’autre amour Le souvenir du chemin où tremblante et [toute éperdue Will ich, dass in meinem Herzen eine Erinnerung stärker als jene andere Liebe ruht, Die Erinnerung an jenen Weg, wo ich eines [Tages bebend Un jour j’ai senti sur moi brûler tes mains. Deine Hände auf mir glühen fühlte. Chemins de mon amour, je vous cherche [toujours, Chemins perdus vous n’êtes plus et vos [échos sont sourds. Wege meiner Liebe, euch suche ich noch [immer, Verlorene Wege, ihr seid nicht mehr und [eure Echos sind taub. Chemins du désespoir, chemins du souvenir, chemins du premier jour Divins chemins d’amour. Wege der Verzweiflung, Wege der Erinnerung, Wege vom ersten Tag, Göttliche Wege der Liebe. 15 Colloque sentimental Musik von Claude Debussy (1862–1918) Text von Paul Verlaine (1844–1896) Liebesgeflüster Dans le vieux parc solitaire et glacé Deux formes ont tout à l’heure passé. Im alten, einsamen, eisigen Park Sind eben zwei Gestalten gegangen. Leurs yeux sont morts et leurs lèvres sont [molles Et l’on entend à peine leurs paroles. Tot sind ihre Augen und schlaff ihre Lippen, Dans le vieux parc solitaire et glacé Deux spectres ont évoqué le passé. Im alten, einsamen, eisigen Park Haben zwei Gespenster die Vergangenheit [beschworen. – Te souvient-il de notre extase ancienne? – Erinnerst du dich an unsere einstige [Verzückung? – Warum wollen Sie denn, dass ich mich daran erinnere? – Pourquoi voulez-vous donc qu’il m’en souvienne? – Ton cœur bat-il toujours à mon seul nom? Toujours vois-tu mon âme en rêve ? – Non. – Ah ! Les beaux jours de bonheur indicible Où nous joignions nos bouches ! [– C’est possible. – Qu’il était bleu, le ciel, et grand l’espoir! – L’espoir a fui, vaincu, vers le ciel noir. Tels ils marchaient dans les avoines folles, Et la nuit seule entendit leurs paroles. 16 Und ihre Worte kann man kaum [vernehmen. – Lässt mein Name noch immer dein Herz [schlagen? Siehst du noch meine Seele im Traum? [– Nein. – Ach ! Die schönen, unsagbaren [Glückstage, Als unsere Lippen sich vereinigten! [– Das mag sein. – Wie blau war der Himmel und groß die [Hoffnung! – Die besiegte Hoffnung ist zum schwarzen [Himmel entflohen. So gingen sie durch wilde Haferfelder, Und nur die Nacht vernahm ihre Worte. Sanglots Musik von Francis Poulenc (1899–1963) Text von Guillaume Apollinaire (1880–1918) Schluchzen Notre amour est réglé par les calmes [étoiles Or nous savons qu’en nous beaucoup [d’hommes respirent Qui vinrent de très loin et sont un sous nos [fronts Unsere Liebe wird von ruhigen Sternen [gelenkt Doch wir wissen, dass in uns viele [Menschen atmen, Die von sehr weit her kommen und sich [unter unseren Stirnen einen. C’est la chanson des rêveurs Qui s’étaient arraché le cœur Et le portaient dans la main droite ... Das ist das Lied der Träumer, Die sich das Herz ausgerissen haben Und es in der rechten Hand tragen ... (Souviens-t’en, cher orgueil, de tous ces [souvenirs Des marins qui chantaient comme des [conquérants, Des gouffres de Thulé, des tendres cieux [d’Ophir, (Erinnere dich, lieber Stolz, an alle diese [Erinnerungen An die Matrosen, die wie Eroberer sangen, Des malades maudits, de ceux qui fuient [leur ombre An die verdammten Kranken, an die, die [ihren Schatten entfliehen Et du retour joyeux des heureux [émigrants.) Und an die fröhliche Rückkehr der [glücklichen Auswanderer.) De ce cœur il coulait du sang Et le rêveur allait pensant À sa blessure délicate ... Aus diesem Herzen floss Blut Und der Träumer ging und dachte An seine Wunde ... (Tu ne briseras pas la chaîne de ces [causes ...) (Du sollst die Kette jener Ursachen nicht [brechen ...) Et douloureuse et nous disait : Seine zarte und schmerzliche Wunde [sagte uns: (Qui sont les effets d’autres causes) (Die die Wirkungen weiterer Ursachen [sind) Mein armes Herz, mein gebrochenes Herz Ist jedem Menschenherzen gleich ... Mon pauvre cœur, mon cœur brisé Pareil au cœur de tous les hommes ... An die Schlünde von Thule, an den zarten [Himmel von Ophir, 17 (Voici nos mains que la vie fit esclaves) Est mort d’amour ou c’est tout comme Est mort d’amour et le voici. Ainsi vont toutes choses Arrachez donc le vôtre aussi ! (Hier sind unsere Hände, die das Leben zu Sklaven machte) Ist aus Liebe gestorben oder beinahe, Ist aus Liebe gestorben und da ist es. So ergeht es allen Dingen Reißt doch das Eurige auch aus! (Et rien ne sera libre jusqu’à la fin des [temps Laissons tout aux morts Et cachons nos sanglots) (Und nichts ist frei bis ans Ende der Zeit Chanson à boire Musik von Maurice Ravel (1875–1937) Text von Paul Morand (1888–1976) Trinklied Foin du bâtard, illustre Dame, Dit que l’amour et le vin vieux Mettent en deuil mon cœur, mon âme ! Zum Teufel, erlauchte Dame, mit dem [Bastard, Der, um mich in deinen süßen Augen zu [blamieren, Sagte, dass Liebe und alter Wein Mein Herz, meine Seele verfinstern! Ah ! je bois à la joie ! La joie est le seul but Où je vais droit ... Lorsque j’ai ... lorsque j’ai bu ! Ach, ich trinke auf die Freude! Freude ist das einzige Ziel, Auf das ich geradewegs steuere ... Wenn ich … wenn ich getrunken habe ... Foin du jaloux, brune maîtresse, Qui met de l’eau dans son ivresse ! Zum Teufel, dunkelhaarige Maitresse, mit [dem Eifersüchtigen, Der wimmert, weint und schwört, Für immer ein langweiliger Liebhaber zu [bleiben, Der seinen Rausch verwässert! Ah ! je bois à la joie ! Ach, ich trinke auf die Freude! Qui pour me perdre à vos doux yeux Qui geint, qui pleure et fait serment D’être toujours ce pâle amant 18 Überlassen wir alles den Toten Und verbergen wir unser Schluchzen) Fleurs Musik von Francis Poulenc (1899–1963) Text von Louise de Vilmorin (1902–1969) Blumen Fleurs promises, fleurs tenues dans tes [bras, Fleurs sorties des parenthèses d’un pas, Versprochene Blumen, die deine Arme [hielten, Blumen aus der kurzen Dauer eines [Schrittes, Wer brachte dir denn im Winter Diese mit Meeressand bestreuten Blumen? Sand deiner Küsse, Blumen einer [verwelkten Liebe Die schönen Augen sind Asche und im [Kamin Brennt ein von Klagen umwundenes Herz Mitsamt seinen heiligen Bildern. Qui t’apportait ces fleurs l’hiver Saupoudrées du sable des mers ? Sable de tes baisers, fleurs des amours [fanées Les beaux yeux sont de cendre et dans la [cheminée Un cœur enrubanné de plaintes Brûle avec ses images saintes. 19 EMILY HINDRICHS Sopran CHRISTINA BOCK Mezzosopran Die Preisträgerin des Sullivan Foundation Award 2009 hat in der jüngeren Vergangenheit mit erfolgreichen Auftritten als Koloratursopranistin Aufmerksamkeit erregt. Sie gewann den Preis der Metropolitan Opera National Council Auditions in Boston (2010). Im Frühjahr 2009 gestaltete sie die Königin der Nacht erstmals an der English National Opera London. In dieser Partie gastierte sie außerdem im Herbst 2013 an der Oper Frankfurt.Zudem sang sie Ann Trulove in The Rake’s Progress an der Opéra de St. Étienne, Konstanze in Die Entführung aus dem Serail beim Connecticut Early Music Festival und Bachs h-Moll-Messe mit dem National Chorale in der Avery Fisher Hall. Seit der Spielzeit 2013/14 ist sie Ensemblemitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE und sang in dieser Spielzeit bereits u. a. Oscar in Ein Maskenball, Costanza in Riccardo Primo und Prinzessin, Feuer und Nachtigall in Das Kind und die Zauberdinge sowie die Titelpartie in Die Nachtigall. Schon während ihres Studiums war die Mezzosopranistin u. a. als Dryade in Ariadne auf Naxos sowie als Dritte Dame in Die Zauberflöte im Theater Altenburg-Gera zu erleben. 2009 war sie Preisträgerin des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg. 2011 gewann sie den 3. Preis beim 7. internationalen Hilde Zadek Wettbewerb in Wien und einen Sonderpreis für zeitgenössische Musik des Arnold Schönberg Centers Wien. Seit dem Wintersemester 2010/11 studierte Christina Bock an der Hochschule für Musik Karlsruhe und war ab der Spielzeit 2011/12 Mitglied des Opernstudios. Christina Bock war u. a. als Hannchen in Der Vetter aus Dingsda und Abiah in der Jugendoper Border zu hören. Seit der Spielzeit 2013/14 ist sie festes Mitglied im Opernensemble und singt u. a. das Kind in Das Kind und die Zauberdinge. Sie wechselt zur Spielzeit 2014/15 als Ensemblemitglied an die Semperoper Dresden. 20 ELEAZAR RODRIGUEZ Tenor GABRIEL URRUTIA BENET Bariton Eleazar Rodriguez war „Plácido Domingo“Stipendiat der Sociedad Internacional de Valores de Arte Mexicano, Mexikos renommiertestem Programm zur Förderung junger Künstler, und Preisträger der „Carlo Morelli National Competition“ in Mexico City. Der Tenor wurde in das Merola Opera Program der San Francisco Opera aufgenommen. 2010/11 war er Ensemblemitglied am Theater Heidelberg, wo er u. a. Tamino in Die Zauberflöte und Jaquino in Fidelio sang. Seit 2011/12 ist er am STAATSTHEATER KARLSRUHE engagiert und sang u. a. den italienischen Sänger in Der Rosenkavalier, Tonio in Die Regimentstochter und Tamino in Die Zauberflöte. 2012/13 sang Eleazar Rodriguez Rodrigo in Otello bei seinem Debüt an der Oper Frankfurt und Almaviva in Il Barbiere di Siviglia am Michigan Opera Theatre in Detroit (USA). In der Spielzeit 2013/14 singt er u. a. Alfred in Die Fledermaus, David in Die Meistersinger von Nürnberg sowie den Fischer in Die Nachtigall. Gabriel Urrutia wurde 1976 geboren, absolvierte ein Studium als Chemie-Ingenieur an der Universität Valencia, von 2002–2005 folgte ein Gesangsstudium an der Universität der Künste in Berlin. Im Jahr 2006 wurde er an der Technischen Universität Berlin zum Doktor im Bereich Ingenieurwesen promoviert. Von 2006 bis 2009 war er Ensemblemitglied am Theater Heidelberg und sang dort u. a. die Titelpartie in Die Hochzeit des Figaro, Marcello in La Bohème und die Titelpartie in Rigoletto. Seit der Spielzeit 2011/12 ist er Ensemblemitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE. Hier verkörperte er u. a. Papageno in Die Zauberflöte, Popolani in Ritter Blaubart, Schwarzer Geiger in Romeo und Julia auf dem Dorfe, Sulpice in Die Regimentstochter, Ned Keene in Peter Grimes sowie den Sheriff von Nottingham in Robin Hood. In der Spielzeit 2013/14 singt er u. a. Falke in Die Fledermaus, Schtschelkalow in Boris Godunow sowie die Titelpartie in Doctor Atomic. 21 JAN ROELOF WOLTHUIS Klavier PASCAL PAUL-HARANG Konzept & Regie Jan Roelof Wolthuis studierte Klavier, Kammermusik und Liedbegleitung in Zwolle und Amsterdam. Er arbeitete als Repetitor an der Nederlandse Opera Amsterdam zusammen mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Mstislaw Rostropowitsch, Hartmut Haenchen, Sir Simon Rattle und Pierre Boulez. Anschließend studierte er Dirigieren an der Hochschule für Musik in Hamburg bei Klauspeter Seibel und Christof Prick. Er arbeitete als Repetitor am Nationaltheater Mannheim und als 1. Kapellmeister am Mittelsächsischen Theater Freiberg. Seit 2012 ist er am STAATSTHEATER KARLSRUHE als Studienleiter engagiert. Durch die Jahrzehnte begleitete er zahlreiche Liederabende im In- und Ausland mit einem großen Repertoire von Haydn bis hin zu etlichen Uraufführungen. Er spielte vier CDs ein mit Liedrepertoire, zwei weitere CDs sind in Vorbereitung. Seine eigenen Kompositionen wurden in den Niederlanden, Deutschland und China aufgeführt. Pascal Paul-Harang wurde in Argenteuil bei Paris geboren und erhielt früh eine solide musikalische Ausbildung. Dietrich Hilsdorf holte ihn als Assistenten ans Schauspiel Frankfurt, wo er seine ersten Regiearbeiten vorlegte. Seine erste Oper inszenierte er an der Opéra National Nancy (Monteverdis L’Orfeo). Es folgten zahlreiche Opern- und Schauspielinszenierungen an verschiedenen französischen, deutschen und österreichischen Bühnen. Zudem übersetzt er deutsche Theaterstücke ins Französische, von Goethe bis hin zu zeitgenössischen Autoren wie Sibylle Berg oder Franz-Xaver Kroetz. Er ist Autor der Theaterstücke Ein Schwarzwaldmädel und Till Eulenspiegel reloaded, die er am Theater „Die Käuze“ in Karlsruhe inszenierte. Im Auftrag der Johann Strauss-Edition Wien schrieb er eine neue französische Fassung von Die Fledermaus, die im Dezember 2014 an der Opéra Comique unter der Leitung von Marc Minkowski uraufgeführt wird. 22 liederabende 14/15 1. LIEDERABEND – LUCIA Lucas Don Quichotte-Lieder 23.11.14 KLEINES HAUS 4. LIEDERABEND – ANDREA SHIN & SEUNG-GI JUNG Von Korea um die Welt 3.5.15 KLEINES HAUS 2. LIEDERABEND – JACO VENTER Shakespeare feiern 1.2.15 KLEINES HAUS 5. LIEDERABEND – Ensemblemitglied der deutschen oper berlin & JOHN PARR Besuch aus Berlin 3. LIEDERABEND – Ks. BARBARA DOBRZANSKA & AGNIESZKA TOMASZEWSKA 28.6.15 KLEINES HAUS Polnische Leidenschaft 8.3.15 KLEINES HAUS 23 bildnachweise IMPRESSUM TITEL Privat S. 22 rechts Katrin Lorbeer HERAUSGEBER STAATSTHEATER KARLSRUHE GENERALINTENDANT Peter Spuhler TEXTNACHWEISE Die Übersetzungen aus dem Französischen stammen von Pascal Paul-Harang. Der abgedruckte Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft von Pascal Paul-Harang. VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier CHEFDRAMATURG Bernd Feuchtner OPERNDIREKTOR Joscha Schaback Sollten wir Rechteinhaber übersehen haben, bitten wir um Nachricht. REDAKTION Daniel Rilling KONZEPT DOUBLE STANDARDS BERLIN www.doublestandards.net GESTALTUNG Kristina Pernesch DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe STAATSTHEATER KARLSRUHE 2013/14 Programm Nr. 194 www.staatstheater.karlsruhe.de 24 OHNE FRAUEN GEHT DIE CHOSE NICHT! Ein Schlagerabend Christina Niessen Sopran Stefanie Schaefer Mezzosopran Ks. Ina Schlingensiepen Sopran Justus Thorau Klavier 29.6.14 KLEINES HAUS LIEDERABEND- ABONNENT WERDEN! Auch für die nächste Spielzeit können Sie sich wieder ein Liederabend-Abonnement mit fünf Abenden ab 40 Euro sichern. Unser Abonnementbüro berät Sie gerne. ABONNEMENTBÜRO T 0721 3557 -323 /-324 F 0721 3557 346 E-Mail abonnementbuero@staatstheater. karlsruhe.de Unsere Liebe ist ein unendliches Ding, So wie die Wege zum Abendrot, Wo das Meer, mit dem Himmel vereint, Unter geneigten Sonnen einschlAft.