Praktikumsbericht
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Praktikumsbericht
Praktikumsbericht Schülerpraktikum bei „Tausendschön Event- und Kostümgestaltung“ Praktikantin: Ramona Praktikumsstelle: Tausendschön Event- und Kostümgestaltung Deutz-Mülheimer Str. 127-129 51063 Köln 0221 / 880 77 33 Praktikumszeitraum: 04.03.2014 - 22.03.2014 Schule: Johann-Gottfried-HerderGymnasium Köln Inhaltsverzeichnis 1. Vorüberlegungen zum Praktikum 2 2. Vorstellung des Betriebes 3 3. Vorstellung des Berufsbildes 5 4. Tagesbericht 1. Woche: 06.03.2014 6 5. Tagesbericht 2. Woche: 12.03.2014 10 6. Tagesbericht 3. Woche: 19.03.2014 13 7. Wochenbericht 14 8. Nachbetrachtung zum Praktikum 17 1 Vorüberlegungen zu Praktikum Als wir über das Praktikum informiert wurden, wollte ich mein Praktikum unbedingt im naturwissenschaftlichen Bereich machen. Deswegen hatte ich diesen Praktikumsplatz bei Tausendschön Event- und Kostümgestaltung ursprünglich gewählt, damit ich einen Platz habe, falls meine Bewerbung bei Bayer und bei dem DLR (Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum) nicht angenommen werden würden. Bei dem DLR bekam ich eine Absage, aber bei Bayer wurde ich angenommen. Ich überlegte, welchen Praktikumsplatz ich annehmen sollte, ob ich zu Bayer gehen sollte oder zu Tausendschön. Als ich in meiner Freizeit gerade eine Mütze häkelte, wurde mir klar, dass ich zu Tausendschön gehen will, da es mir viel Spaß bereitet, kreativ zu arbeiten. Vor einem Jahr zum Beispiel habe ich an einem Kindernähkurs teilgenommen. Außerdem bastele ich sehr gerne. Deswegen werde ich mein Praktikum bei Tausendschön Event- und Kostümgestaltung machen. Ich vermute, dass ich während meines Praktikums viel nähen und kleben werde, zum Beispiel die verschiedenen Teile von Maskottchen oder Kostümen. Meine kreativen Ideen werde ich bestimmt in die Vorüberlegungen einfließen lassen können. Wenn es um die Auswahl der Stoffe und Materialien oder um die Umsetzung geht, möchte ich viele Vorschläge machen. Ich denke, dass ich nach meinem Praktikum besser nähen kann. Früher habe ich fast ausschließlich per Hand genäht und ich hoffe, dass ich mehr Erfahrung mit Nähmaschinen sammeln kann. Ich glaube, dass ich sehen werde, wie man seine eigenen Ideen und seine Kreativität mit den Wünschen und Forderungen anderer Menschen kombinieren kann, wie zum Beispiel beim Gestalten eines Maskottchens. Mein großes Ziel ist es, nach meinem Praktikum selber Kleidung herzustellen. Bisher habe ich schon Mützen, Schals und Taschen selber gemacht; außerdem habe ich Puppenkleidung genäht als ich jünger war. Größere Textilien konnte ich aber nicht selbst machen. Nach dem Praktikum genug Fachwissen zu haben, um selber Kleidung zu nähen, liegt mir sehr am Herzen. 2 Vorstellung des Betriebs Tausendschön Event- und Kostümgestaltung ist ein kleiner Betrieb, der 1995 von dem jetzigen Geschäftsführer Hans van Almsick gegründet wurde. Der Betrieb Tausendschön ist Mitglied im Bundesverband der Maßschneider. Das Personal besteht aus mehreren freien Mitarbeitern und drei Auszubildenden. Zwei von ihnen, ihre Namen lauten Nury und Nadine, sind gerade in ihrem zweiten Lehrjahr; Elisabeth ist schon in ihrem dritten Lehrjahr. Oft hat der Betrieb Praktikanten. Auch ich konnte während meiner Zeit dort zwei weitere Praktikanten kennenlernen, wobei ich einen Praktikanten nur sehr selten traf. Angeleitet wurde ich meist von Herrn van Almsick, teilweise aber auch von den Auszubildenden. Sie fertigen Großfiguren und Kostüme, außerdem planen sie Events und vermitteln Walkacts. Außerdem arbeiten sie mit einer 3DSchnitttechnologie um die Maskottchen so noch stärker an Kundenwünsche anpassen zu können. Der Betrieb besteht aus einem großen Raum in einer ehemaligen Fabrik in Mülheim. 3 In dem Raum stehen mehrere Näh- und Arbeitstische sowie verschiedene Regale und Schränke zum Verstauen der Materialien. Außerdem gibt es einen Balkon. Gearbeitet habe ich von halb zehn bis fünf Uhr. Ebenso wie die andere Schülerpraktikantin, die Gjemile heißt. Jeder Tag begann mit einer Übungsstunde, die allerdings nur eine halbe Stunde dauerte. Gjemile und ich arbeiteten an einem Knopfloch, während die Auszubildenden uns halfen und alles erklärten. Von 13:30 Uhr bis 14:10 Uhr hatte das gesamte Personal Mittagspause, Gjemile und ich hatten um 11:00 Uhr noch eine zwanzigminütige Frühstückspause, da wir noch nicht volljährig sind. 4 Vorstellung des Berufsbildes In dem Beruf des Maßschneiders geht es darum, individuelle Kleidung zu nähen. Um Maßschneider zu werden muss man eine dreijährige Ausbildung machen. Die Ausbildung ist dual, das heißt sie findet in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb statt. Rechtlich braucht man für diese Ausbildung keinen Schulabschluss, ein Hauptschulabschluss wird aber oft vorausgesetzt. Bei einem Gespräch mit den Auszubildenden bei Tausendschön erfuhr ich, dass die meisten Auszubildenden in ihren Berufsschulklassen die Mittlere Reife oder die Fachhochschulreife besitzen. Im ersten Ausbildungsjahr lernt man zum Beispiel das Nähen von Kleinteilen oder das Konstruieren einer Bekleidungsgrundform. Im zweiten Jahr wird einem unter Anderem beigebracht wie man ein Großstück fertigt und wie man Kleidung abändert. Im dritten Jahr der Ausbildung trainiert man das Entwerfen und Fertigstellen von Bekleidung. Als Maßscheider berät man Kunden, erstellt Schnittmuster, fertigt Kleidungsstücke an und ändert oder repariert Kleidung. Außerdem plant man Arbeitsabläufe und präsentiert die Ware. Man verdient als Einsteiger durchschnittlich 900 € bis 1700 € brutto im Monat. Die Arbeitsmarktsituation ist eher schlecht. In den letzten 11 Jahren gingen rund 5000 Arbeitsplätze verloren. Es gibt viele Wege, sich als Maßschneider weiterzubilden. Erst einmal kann man sich auf eine Fachrichtung spezialisieren, wie zum Beispiel auf Ledermode. Unter Anderem kann man eine Meisterprüfung machen oder sich als Textilbetriebswirt weiterbilden. Außerdem besteht für Maßschneider mit Hochschulreife die Möglichkeit, zu studieren. Mögliche Studienfächer sind Textil- und Bekleidungstechnik, Mode- und Textildesign. 5 Tagesbericht Donnerstag, 06.03.2014 Die Firma Tausendschön arbeitet momentan an einem Abbild eines Schuhs für eine Sportmesse in Rom. Dieses Modell misst 85 x 155 x 360 cm (Höhe x Breite x Tiefe). Dieser Schuh soll bis Dienstag, den 11.03.2014 fertig gestellt sein. 6 Mit dem Praktikum begonnen habe ich wie jeden Tag um 09:30 Uhr. Angefangen habe ich, nachdem ich die Mitarbeiter begrüßt hatte, damit, aus einem roten Stoff ein Band zu nähen. Nachdem ich gestern einen ca. sieben Meter langen Transportbeutel gefertigt hatte, brauchte ich noch ein Band zum Verschließen der Hülle. Erst kettelte ich eine Seite des Stoffs ab, was ich noch nie zuvor gemacht hatte und deswegen eine ganz neue Erfahrung für mich war. Anschließend habe ich den Stoff in drei Teile geteilt, umgeschlagen und zusammengenäht. 7 Um 11.00 Uhr habe ich eine zwanzigminütige Frühstückspause gemacht. Als ich diese Tätigkeit beendet hatte, war es 12:10 Uhr. Danach habe ich das Band an den Transportbeutel genäht. Nun musste ich die ganze Transporthülle umdrehen, da man ja meistens auf links gedreht näht. Um den Beutel zusammenzulegen brauchte ich Hilfe, da der Beutel aus sehr viel Stoffbesteht. Um 12.40 Uhr begann ich, ein Detail an die Schuhzunge zu nähen. Ich musste diese Tätigkeit allerdings vorrübergehend beenden, um eine gerissene Naht zu erneuern. Außerdem war Heißkleber auf zwei aufeinander genähte Stücke Tüll gekommen und dieses Teil dadurch ruiniert. Ich musste zwei neue Stücke zuschneiden und abnähen. 8 Für diese zwei Arbeiten benötigte ich 40 Minuten, welche von der vierzigminütigen Mittagspause unterbrochen wurden. Daraufhin konnte ich meine Arbeit an der Schuhzunge fortsetzen. Danach begann ich, Silberfolie auf Kunststoffstreifen zu kleben und mit einem Cuttermesser die Ränder abzuschneiden. Zu diesem Zeitpunkt war es 15:10 Uhr. Da diese Arbeit sehr aufwendig war und viel Konzentration erforderte, tauschte ich um 16:10 Uhr die Tätigkeit mit der anderen Praktikantin, deren Name Gjemile ist. Also begann ich, mit der Heißklebepistole zu arbeiten. Ich und Gjemile haben gestern kleine Stoffstücke mit Stoffbändern zusammengenäht. Diese Teile klebte ich nun auf Schaumstoff, welcher nachher ein Seitenteil darstellen soll. Wie gewohnt beendete ich das Praktikum um 17:00 Uhr. Ich fand den heutigen Tag anstrengend, aber sehr schön. 9 Tagesbericht Mittwoch, 12.03.2014 Ich arbeite seit heute an einem mondförmigen Kissen, welches dem Wappen von Köln ähnlich sehen soll. Allerdings werden die Tropfen durch Engel ersetzt. Begonnen habe ich, wie die vorherigen Tage auch, um 9:30 Uhr mit einer Übungsstunde. Dort lerne ich momentan wie man ein Knopfloch fertigt, was eine sehr aufwendige Tätigkeit ist. Danach habe ich mir weißen Stoff genommen, um daraus das Inlett des Kissens zu nähen. Bevor ich mich an die Nähmaschine setzten konnte, musste ich aber erst den Stoff bügeln und den Schnitt aufstecken. Außerdem musste ich den Stoff zuschneiden. Ich habe mich mit Herrn van Almsick besprochen, wie ich weiter vorgehen soll, ehe ich die beiden Stoffteile fast komplett zusammengenäht und dann eine zwanzigminütige Frühstückspause gemacht habe. Danach habe ich die achtlagige Filzfüllung zugeschnitten und die Enden der verschiedenen Lagen aneinander genäht, damit sich das Inlett besser befüllen lassen konnte. Anschließend musste ich noch das letzte Stück per Hand zunähen. 10 Bis ich das Inlett fertig hatte, war es 13:30 Uhr und Zeit für die Mittagspause. Nach der vierzigminütigen Pause habe ich mir die Stoffe für das Kissen ausgesucht. Das einzige vorgegebene Kriterium war, dass sie flauschig sein sollten. Ich fand einen schönen weißen Stoff und einen roten SamtRest für den kleinen roten Teil. Ich habe den Schnitt aufgesteckt und mit einem Zentimeter Nahtzugabe aufgemalt. Dann habe ich die drei Teile ausgeschnitten, was um ca. 15:50 Uhr beendet war. Danach machte ich mir Vorlagen für die kleinen Kronen im oberen Teil des Kissens. Diese ca. 4cm x 6cm großen Schablonen habe ich ausgeschnitten und auf den goldenen Stoff, den ich mir zuvor ausgesucht habe, aufgemalt. Daraufhin habe ich die Stoff-Kronen ausgeschnitten und beiseite gelegt. Anschließend habe ich den roten Teil und den weißen Teil zusammengenäht, damit auch der vordere Teil des Kissens eine Mondform hat. Dafür musste das Füßchen der Nähmaschine ausgetauscht werden, was ich heute zum ersten Mal gesehen habe. Im Anschluss daran habe ich eine Schablone für die Engel gemacht. Ich hatte zuvor eine Skizze angefertigt, aber diese in eine Vorlage umzuwandeln war nicht einfach. Diese Schablonen habe ich dann ausgeschnitten und alle meine Skizzen, Vorlagen und Schnitte zu dem Kissen in eine Hülle gepackt. Außerdem packte ich die Kleinteile ein und half Gjemile kurz beim Fegen. 11 Dann habe ich den Stoff zusammengelegt und meinen Platz aufgeräumt, denn es war schon 17:00 Uhr und damit Feierabend für mich. 12 Tagesbericht Mittwoch, 19.03.2014 Den Tag begann ich wie jeden anderen auch um 9:30 Uhr mit der Übungsstunde. Dann nähte ich dreieinhalb Stunden lang die zwei Seiten des Kissens aneinander. Anschließend räumte ich sämtliche Materialien und Werkzeuge, die ich zur Herstellung des Kissens benötigte, weg und übergab das Mondkissen an Herrn van Almsick, der mich darauf hinwies, dass ich die Füllung noch mehr in die Ecken holen sollte und dass ein kleiner Riss im Kissen ist. Ich begann also um 15:10 damit, den Flor an den Seiten aus der Naht herauszuholen und flickte den kleinen Riss per Hand. Anschließend nähte ich das Tausendschön-Emblem an. Dieses musste ich allerdings wieder abtrennen und nochmals annähen, da ich es beim ersten Mal schief angenäht hatte. Die letzen 30 Minuten dieses Tages verbrachte ich damit, Schnittmuster auszuschneiden. Dieser Tag hat mir gut gefallen, da ich mein Kissen fertig genäht hatte. 13 Wochenbericht von Woche 3 Am 17.03.2014 begann ich wie gewohnt den Tag mit der Übungsstunde. Ich war immer noch mit dem mondförmigen Kissen beschäftigt (siehe Tagesbericht 12.03.14). An diesem Tag habe ich bunte Engel an das Kissen genäht. Ich war nun schon den zweiten Tag damit beschäftigt. Am darauf folgenden Tag, dem 18.03.2014, nähte ich die Engel weiter an, nachdem ich die Übungsstunde beendet hatte. Nach zwei Stunden waren alle elf Engel angenäht. Ich arbeitete dann circa drei Stunden lang an einem Probereißverschluss. Nachdem dieser mir gelang, begann ich mit dem Reißverschluss des Kissens, welchen ich schon nach einer Stunde fertig gestellt hatte. 14 Meine Tätigkeiten am 19.03.2014 habe ich in einem Tagesbericht dargestellt. Am 20.03.2014 habe ich nach der Übungsstunde zusammen mit Gjemile Schnittmuster ausgeschnitten. Diese waren für Maskottchen von Skoda für die Eishockey-Weltmeisterschaft in Russland und die Tour de France. Anschließend schnitten wir Praktikanten Stoffreste klein, um nach der Mittagspause zu kaschieren. Beim Kaschieren bedeckt man etwas mit einer oder mehreren Lagen Stoff und in unserem Fall mit Holzleim, damit der Stoff gut haftet. Damit waren wir nach der Mittagspause beschäftigt. 15 An meinem letzten Praktikumstag, dem 21.03.2014, fing ich wie üblich mit der Übungsstunde an. Danach haben Gjemile und ich bis zur Mittagspause kaschiert. Anschließend haben wir die Schwämme, Eimer, Stoffreste und Pinsel, die wir zum Kaschieren benötigten, weggeräumt. Dann habe ich Gjemile eineinhalb Stunden lang beigebracht, wie man Kanten mithilfe eines Zick-Zack-Stiches sichert, wie ich es bei den Kronen und Engeln auf dem Kissen tat. Im Anhang befindet sich das Herz, an dem Gjemile und ich gearbeitet haben. Dann haben wir die restlichen 15 Minuten aufgeräumt. Nachdem Gjemile und ich und von dem Personal verabschiedet haben, beendeten wir unser Praktikum. Diese Woche war sehr schön, hauptsächlich da meine Aufgaben ein bisschen anspruchsvoller waren und ich meine Selbstständigkeit zeigen konnte. 16 Nachbetrachtung zum Praktikum Meine Erwartungen haben sich komplett bewahrheitet und ich habe viel über den Beruf gelernt, doch ich möchte in Zukunft nicht als Maßschneiderin arbeiten. Ich habe in der Tat viel genäht und geklebt. Ich habe manchmal mit der Heißklebepistole gearbeitet, wobei ich mich allerdings dreimal verbrannt habe. Meine Fähigkeiten mit der Nähmaschine konnte ich sehr verbessern, schon am ersten Tag lernte ich, wie man sie umfädelt. Außerdem konnte ich Erfahrung mit verschiedenen Sticharten sammeln. Ich habe mir vorgenommen, mich in näherer Zukunft mal an einem Kleid zu versuchen. Ich habe mir aus dem Internet schon ein Schnittmuster herausgesucht, aber ich muss noch einen Stoff besorgen. Da die Nähmaschinen bei Tausendschön sich von meiner Haushaltsmaschine unterscheiden, muss ich noch sehen inwiefern ich mein Wissen über den Umgang mit den Nähmaschinen anwenden kann. Mir hat mein Praktikum gefallen. Ich fand es gut anspruchsvolle Arbeiten zu erledigen und selbstständig zu arbeiten. 17 Allerdings fand ich das Praktikum auch anstrengend, da ich erst um 17:00 Uhr Feierabend hatte. Das ist später als meine Schultage, die meist schon um 13:20 Uhr enden. Außerdem musste ich mich oft eine lange Zeit am Stück konzentrieren, was ich aus der Schule nicht gewohnt bin, da wir dort nach eineinhalb Stunden eine Pause haben. Insgesamt hat mir das Praktikum viel Freude bereitet und ich konnte einen guten Einblick in die Arbeitswelt bekommen. 18