Lernsituation Fehlersuche im System
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Lernsituation Fehlersuche im System
Erstellt durch: Christoph Pandikow Multiplikatorenfortbildung Hessen Diagnostizieren und Instandsetzen von Motormanagementsystemen Lernfeld 7 Erstellt durch: Christoph Pandikow Multiplikatorenfortbildung Hessen Lernfeld 7 Diagnostizieren und Instandsetzen von Motormanagementsystemen Aufgabenblatt 1.) Sie sind nun in der Position „Kundenberater“ tätig. Erstellen Sie aus der Kundenbeschreibung zum Fahrzeugfehler auf dem Formular „Werkstattauftrag“ einen Arbeitsauftrag für die Werkstatt, den ein Mechaniker abarbeiten kann. 2.) Da es sich für Sie um ein neues Fahrzeug handelt, mit dem Sie noch keine Erfahrung sammeln konnten, müssen Sie sich zuerst einmal mit der BMW Information „Technik in Detail“ auseinandersetzen. Hier sind schon einige wichtige Informationen versteckt. 3.) Sehen Sie sich die Unterlagen zu dem Fahrzeug genau an. Ermitteln Sie wie die Bauteile im System zusammenarbeiten. Diskutieren Sie mögliche Defekte und deren Auswirkung. Tragen Sie mögliche Fehlerquellen zusammen und stimmen Sie sich mit den anderen Gruppen ab, wer welche Bauteile übernimmt. 4.) Stellen Sie auf einem Plakat zwei mögliche Fehlerquellen zusammen und begründen Sie, warum die fehlerhafte Funktion dieses Bauteils, den beschrieben Fehler verursachen kann. 5.) Eine strukturierte Vorgehensweise ermöglicht es einen Fehler in einem System schnell und sicher einkreisen zu können. Erstellen Sie für die weitere Arbeit ein mögliches Schema für eine geführte Fehlersuche. Sehen Sie sich an wie die Firma Bosch die Fehlersuche an einem VW Golf III aufgebaut hat. („ESI-tronic“ Golf III, 1,8l AAM, Fehlersuche für die Motorsteuerung) 6.) Welche Bauteile an dem Kundenmotorrad könnten betroffen sein? Benennen Sie auf der Liste „Bauteile und Prüfungen“ die Bauteile und zeichnen zusätzlich in den „Übersichtsplan“ deren Lage ein. Ergänzen Sie ihre geführte Fehlersuche mit Prüfungen für die einzelnen möglicherweise Betroffenen Bauteile und den dazugehörigen Messgeräten und Messergebnissen. 7.) Erstellen Sie in einer Arbeitsplanung eine Hilfestellung für die einzelnen Messungen. Benennen Sie dort das Messgerät, welcher Anschluss wo angeschlossen werden muss und welches Ergebnis zu erwarten ist. Überlegen Sie ob für die Bauteilprüfung bestimmte Aktionen, wie beispielsweise das betätigen des Starters, erforderlich sind. Zeichen Sie die Messpunkte in den Schaltplan ein. Erstellt durch: Christoph Pandikow Multiplikatorenfortbildung Hessen Lernfeld 7 Diagnostizieren und Instandsetzen von Motormanagementsystemen Anschreiben eines Kunden: Sehr geehrter Herr Werkstattleiter, ich habe Ihnen mein Motorrad wie telefonisch besprochen vor die Werkstatt gestellt. Während der Fahrt hat es begonnen zu ruckeln. Nach einiger Zeit war das Ruckeln wieder weg. Zuletzt setzte zuerst das ruckeln ein, dann verlor der Motor seine Leistung und ging dann auch aus. Wenn ich einige Minuten warte kann ich das Motorrad wieder anlassen und etwa 3 Km Fahren. Dann beginnt wieder die gleiche Geschichte. Die letzte Inspektion wurde bei Ihnen vor 680 Km bei 13.120 km gemacht. Hier wurden die Zündkerzen und die Kerzenstecker bereits getauscht. Auch den Benzinfilter wurde erneuert. Der BMW Pannenservice konnte mir nicht weiterhelfen, tippte aber auf das Kraftstoffsystem. Bitte rufen Sie mich an welche Kosten in etwa auf mich zukommen werden. Mit freundlichen Grüßen Heinz-Otte Tourenfahrer BMW 650, 800ccm, 63KW, EZ 12/2006 LM - PP 3999 Erstellt durch: Christoph Pandikow Multiplikatorenfortbildung Hessen Diagnostizieren und Instandsetzen von Motormanagementsystemen WERKSTATTAUFTRAG Kunde KD Nr. Kurzbeschreibung des Fehlers: Vorgesehener Prüfablauf: 1. Batteriespannung prüfen 2. Probefahrt/Werkstattmeister Datum Monteur Lernfeld 7 Erstellt durch: Christoph Pandikow Multiplikatorenfortbildung Hessen Diagnostizieren und Instandsetzen von Motormanagementsystemen Nr. Prüfung Werkzeug Bemerkung Sollwerte Istwerte Arbeitsplanung Lernfeld 7 Erstellt durch: Christoph Pandikow Multiplikatorenfortbildung Hessen Nr. Prüfung Werkzeug Bemerkung Sollwerte Istwerte Diagnostizieren und Instandsetzen von Motormanagementsystemen Lernfeld 7 Erstellt durch: Christoph Pandikow Multiplikatorenfortbildung Hessen Diagnostizieren und Instandsetzen von Motormanagementsystemen Übersichtsplan Lernfeld 7 Erstellt durch: Christoph Pandikow Multiplikatorenfortbildung Hessen Lernfeld 7 Diagnostizieren und Instandsetzen von Motormanagementsystemen Bauteile und Prüfungen Bauteil Funktion Prüfung Batterie speichert elektrische Energie Spannungsmessung an den Polen Geladen: Beim Starten mehr als Sollwert 12,7 V 9,2 V BMW Motorrad Handelsentwicklung und Training Freude am Fahren Kurzbeschreibung Motor und Antrieb Rahmen und Fahrwerk Karosserie Technische Daten Die neue BMW F 800 GS BMW F 650 GS Technik im Detail BMW Motorrad Training Einleitung Seite 4 Kurzbeschreibung Seite 5 Konzept Leistungsdaten Motorgetriebeabstufung Motorsteuerung Airbox Abgasanlage Seite 7 Antrieb Hinterradantrieb Seite 12 Elektrik Steuergeräte Scheinwerfer Generator und Batterie Instrumentenkombi Serviceanzeige Seite 13 Rahmen und Fahrwerk Rahmen Vorderradführung Hinterradschwinge Räder Bremsen Seite 16 Karosserie Verkleidung Tank und Sitzbank Seite 20 Farben Sonderausstattung und Sonderzubehör Seite 22 Motor Farben und Ausstattung Technische Daten Seite 24 INHALTSVERZEICHNIS 3 Einleitung Mit den neuen Modellen BMW F 800 GS und BMW F 650 GS erweitert BMW Motorrad die Angebotspalette der F-Reihe. Bereits vor über 14 Jahren wurde das Konzept der Reise-Enduro bzw. Funduro von der F 650 mit begründet. Um an diesen Erfolg weiter anzuknüpfen, präsentiert BMW Motorrad zum Saisonstart 2008 mit der F 650 GS und F 800 GS zwei leichte, zuverlässig gereifte und technisch hochwertige Fahrzeuge, die durch hervorragende Synthese aus voller Straßentauglichkeit bei gleichzeitger Geländeeignung glänzen. Wie auch schon ihre Vorgänger präsentiert sich die nun zweizylindrige F 650 GS als ideales Ein- und Umsteiger-Motorrad. Leichte Beherrschbarkeit, niedrige Sitzhöhe und ausreichende Leistung bei enormer Wirtschaftlichkeit und Alltagstauglichkeit machen sie zu einem agilen Allrounder, deren Stärken nicht Superlative, sondern Ausgewogenheit und ein stimmiges Gesamtkonzept sind. Die F 650 GS bietet Fahrspaß in allen Lagen. Mit der F 800 GS bringt BMW Motorrad eine leichte, sportliche 2-Zylinder-Enduro mit Geländeeigenschaften und ausgewachsener Reisetauglichkeit auf den Markt. Schon im Stand signalisiert sie mit ihrem robusten Erscheinungsbild, wozu sie auch abseits befestigter Straßen im Stande ist. Eine leichte, aber dennoch vollwertige Reise-Enduro, die in jeder Hinsicht den Markt beleben wird. Die Enduro-Produktoffensive geht weiter – überzeugen auch Sie sich. Steigen Sie auf und genießen Sie es – das Erlebnis GS! Erleben Sie mit den neuen GS-Modellen die pure Freude am Fahren und auf den folgenden Seiten die „Technik im Detail“. 4 F 800 GS / F 650 GS Kurzbeschreibung Die BMW F 800 GS begeistert nicht nur mit den typischen Qualitäten einer Reise-Enduro, sondern überzeugt zudem mit vorzüglichen Geländeeigenschaften. Der modifizierte 2-ZylinderParallel-Twin mit stattlichen 85 PS Leistung und der Einsatz modernster Technologien bilden eine einzigartige Kombination von Straßen- und Tourentauglichkeit. Realisiert werden die überragenden Offroad-Eigenschaften durch reichlich Bodenfreiheit, langen Federwegen, präsziser Radführung und ausgefeilter Ergonomie, die auch die Langstrecken-Qualitäten begünstigen. Die Verwendung eines robusten Gitterrohrrahmens aus Stahl sowie die Vorderradführung durch eine biegesteife Upside-down-Gabel mit 230 mm Federweg belegen deutlich den Einsatzzweck. Ergänzt wird das Rahmenkonzept mit einer neuartigen AluminiumZweiarmschwinge, die Dämpfung und Federung übernimmt ein WAD-Federbein. Für die Elektronik am Fahrzeug setzt BMW auch hier auf die bewährte CAN-Bus-Tech- nologie. Eine digitale Motorsteuerung sorgt für das Erreichen bester Abgasnormen und die elektronische Wegfahrsperre bietet ausreichend Schutz und Sicherheit. Der wassergekühlte 2-Zylinder-Viertaktmotor mit seinem einzigartigen Ausgleichssystem ist in mehreren Details, wie z. B. seiner Drehmomentcharakteristik und der veränderten Einbaulage des Motors, modifiziert worden. Das DIN-Leergewicht fahrfertig der F 800 GS liegt bei 207 kg. Aufgrund der höheren Motorleistung gegenüber der kleinen Schwester ist das Vorderrad mit Doppelscheibenbremse ausgestattet. Die Räder der F 800 GS sind als Speichenrad mit Aluminiumfelge gefertigt und haben die Größen 21 Zoll vorne und 17 Zoll hinten. Zu kaufen gibt es die Enduro in den Farben Darkmagnesium metallic und Sunsetgelb uni. Ein umfangreiches Sonderausstattungsprogramm, wie z. B. ein hohes Windschild, ein abschaltbares ABS-System für höchste Sicherheitsansprüche sowie das ausgeklügelte, umfangreiche Gepäcksystem, runden das Gesamtpaket ab. KURZBESCHREIBUNG 5 Kurzbeschreibung Bei gleicher technischer Basis bietet die BMW F 650 GS den perfekten Einstieg in die Welt von BMW Motorrad. Der leichtere Allrounder mit der Verkleidung im StraßenLook ist ausgewogen und mit seinem stimmigen Gesamtkonzept für das tägliche Fahren von Stadtverkehr über Schotterpiste bis hin zum Wochenendtrip zu zweit geeignet. Angetrieben von dem bekannten laufruhigen, drehmomentstarken und agilen 2-Zylinder-Motor mit einer Leistung von nun 71 PS, realisiert durch geänderte Steuerzeiten, offenbart sich die schlanke und leichte „Funduro“ als echtes Handlingswunder. Neulinge und Wiedereinsteiger können das Motorrad bereits ab Werk mit einer Leistungsreduzierung mit 34 PS bestellen oder später vor Ort beim Händler umrüsten lassen. Auch verschiedene Sitzbankhöhen von 820 mm und 790 mm bis hin zum Tieferlegungssatz (765 mm) stehen zur Auswahl. Des weiteren ist die F 650 GS mit einer konventionellen Telegabel ausgestattet. 6 F 800 GS / F 650 GS Ein Stahllenker ist an der oberen Gabelbrücke über zwei Klemmblöcke gummigelagert befestigt. Das 19-ZollVorder- und 17-Zoll-Hinterrrad sind als Aluminiumgussräder ausgeführt und werden durch jeweils eine Einscheibenbremse verzögert. Dabei sind die Federwege im Vergleich zur großen Schwester geringer, ein Gasdruck-Federbein mit Zugstufen- und Federbasisverstellung kommt im Heckbereich zum Einsatz. Das DIN-Leergewicht fahrfertig liegt bei 199 kg. Angeboten wird die Enduro in den drei Farben Azurblau metallic, Flammrot uni oder Eisbergsilber metallic. Die gewohnte BMW Sonderausstattung und das BMW Sonderzubehör werden später noch gesondert aufgelistet. Ob Einsteiger oder Fortgeschrittener, in der F 650 GS findet jeder ein eigenständiges Motorrad mit überzeugenden Qualitäten zu einem fairen Preis. Motor Basierend auf dem bekannten Triebwerk der BMW F 800 S / ST Modelle mit seinem einzigartigen Ausgleichssystem wurde der Motor entsprechend dem Einsatzgebiet modifiziert. Das nun schwarze Motorgehäuse des bekannten 2-Zylinder-Reihenmotors mit dem boxertypischen Sound ist horizontal geteilt und wird im Alu-Druckgussverfahren hergestellt. Der Einsatzbereich Enduro und die Verwendung einer neuen Rahmenkonstruktion mit Zweiarmschwinge erforderte eine Veränderung der Einbaulage des Motors und damit auch eine Neukonstruktion des Kurbelgehäuseunterteiles. Die Einbaulage des Antriebs ist nun stehend mit 8,3° nach vorne geneigten Zylindern sehr steil realisiert. Dadurch ergibt sich mehr Bodenfreiheit und ein optimaler Einsatz im Geländebetrieb. Das bekannte Kühlsystem basiert auf der F 800 S. Allerdings wurde bei der BMW F 800 GS durch den Einbau eines breiteren Kühlers der Sicherheitspuffer erweitert, da bei langen Strecken mit geringer Geschwindigkeit und durch Verschmutzung im Geländebetrieb höhere Temperaturen entstehen. Das Kurbelgehäuseoberteil sowie die Teile des Kurbeltriebes wurden unverändert bis auf die Farbe von der F 800 S / ST übernommen. Die Ein- und Auslassnockenwelle hat man aufgrund geänderter Leistungsanforderung auch neu konfiguriert. Der modifizierte Motor spart ein Kilo an Gewicht ein. Konzept Geschützt wird der Motor im unteren Bereich durch einen Unterfahrschutz (bei 800er Serie, bei 650er SZ), der über entkoppelte Aufnahmepunkte an der flacheren Ölwanne montiert werden kann. Diese wird am Gehäuseunterteil über eine gummierte Stahldichtung mit integriertem Schwallblech dicht verschraubt. Auch der Kupplungsdeckel mit Öleinfüllöffnung, die Kupplungsausrückwellen- und die Ölmessstablage wurden verändert, wodurch sich gleichzeitig ein neues Design ergab. Das aus Aludruckguss gefertigte Wasserpumpengehäuse ist hinsichtlich Entlüftung und Lage der Stutzenabgänge modifiziert. Die Position des Wärmetauschers wurde ebenfalls den Gegebenheiten angepasst und ist nun direkt mit dem unteren Motorblock ohne zusätzlichen Adapter verschraubt. MOTOR 7 Motor Leistungsdaten 8 Der flüssigkeitsgekühlte 2-Zylinder-Motor leistet 63 kW (85 PS) bei 7.500 U/min in der BMW F 800 GS mit 95 Oktan. Die BMW F 650 GS überzeugt mit 52 kW (71 PS) durch Verwendung von 91 Oktan bei einer Drehzahl von 7.000 U/min. Die Leistungsunterschiede ergeben sich durch geänderte Steuerzeiten der Nockenwellen in Verbindung mit einem anderen Softwarestand in dem Motorsteuergerät BMS-KP. Der Hub von 75,6 mm und die Bohrung von 82 mm ergeben den Hubraum von 798 cm3. Die Einbaulage des Motors im Fahrzeug ist im Vergleich zur F 800 S / ST um 15° steiler. Steuerzeiten: F 800 GS 63 kW / 85 PS F 650 GS 52 kW / 71 PS F 800 S 63 kW / 85 PS Einlass öffnet Einlass schließt Auslass öffnet Auslass schließt 14° nach OT 18° nach UT 18° vor UT 14° vor OT 28° nach OT 4° nach UT 4° vor UT 28° vor OT 5° nach OT 25° nach UT 25° vor UT 5° vor OT Grundsätzlich kann über die Steuerzeiten und den Ventilhub ein Rückschluss auf die Leistungscharakteristik eines Motors gezogen werden. Das Ziel der Entwicklung war es, das Aggregat auf mehr Drehmoment von unten zu optimieren. In der Tabelle sieht man deutlich die unterschiedlichen Werte des 2-Zylinder-Motors in den verschiedenen Modellen. Bei der F 650 GS ist zudem als Sonderausstattung eine Leistungsreduzierung auf 25 kW (34 PS) bei einer Drehzahl von 5.000 U/min möglich. Realisiert wird dies durch den Tausch des Drosselklappenstutzens mit einer geänderten Seilscheibe. Es handelt sich hier um die einzige Maßnahme, eine Neuprogrammierung des Motorsteuergerätes ist nicht mehr notwendig. Allerdings muss mit dem BMW Diagnosetester eine Änderung des Fahrzeugauftrages durchgeführt werden. F 800 GS / F 650 GS Typprüfung F 800 GS / F 650 GS F 800 GS ROZ95 F 800 GS ROZ91 F 650 GS Drehmoment (Nm) Leistung (kW) F 650 GS 25 kW Drehzahl (1/min) Das klauengeschaltete 6-Gang-Getriebe hat zwei Getriebewellen, die in Rillenkugellagern laufen und in das horizontal geteilte Gehäuse integriert sind. Die Primär- und die Gangstufenübersetzung sind identisch mit den Daten der F 800 S. Lediglich die Über- setzung zum Hinterradantrieb wurde an beiden Enduros den Anforderungen angepasst: Motorgetriebeabstufung Übersetzung Hinterradantrieb F 800 GS F 650 GS 16 / 42 = 1 : 2,625 17 / 41 = 1 : 2,412 MOTOR 9 Motor Motorsteuerung Airbox 10 Die Gemischaufbereitung erfolgt über Saugrohreinspritzung mit der Motorsteuerung BMS-KP und zwei 46 mm großen Drosselklappen, die für eine optimale Leistungsentfaltung und Laufkultur des 2-ZylinderMotors sorgen. Die Regelfunktionen dieses modernen und zuverlässigen vollelektronischen Motormanagements ermöglichen das Erreichen aktueller und auch künftiger Abgasnormen. Die Sensoren und Aktoren, die für den Motorlauf notwendig sind, werden durch das Motorsteuergerät überwacht. Erkennt das System Unstimmigkeiten wie z. B. den Ausfall einer Lambdasonde, so wird dies dem Fahrer über eine Anzeige auf dem LCD-Display im Instrumentenkombi angezeigt. Für die BMW F 800 GS können zwei verschiedene Softwaremappings in der BMS-KP programmiert werden. Eine für 95 ROZ (Superbenzin) und eine für 91 ROZ (Normalbenzin). Dies kann beim Händler über eine Programmierung des Steuergerätes BMS-KP durchgeführt werden. Die BMW F 650 GS ist auf Kraftstoffqualität 91 ROZ ausgelegt. Die 800er Version ist mit SLS (Sekundärluftsystem), die 650er ohne SLS ausgestattet. Die für die Gemischbildung notwendige kühle Luft gelangt über zwei Ansaugschnorchel, die im vorderen Bereich des Fahrzeuges angebracht sind, in die Airbox. Diese und die Ansaugung liegen günstig weit oben im Fahrzeug und sind somit für den Geländeeinsatz bestens positioniert. Das neue Gehäuse ist sehr integrativ ausgelegt und unterstützt die drehmomentorientierte Abstimmung. Die Blowby-Gase der Motorgehäuseentlüftung werden ebenfalls in den Reinluftraum geführt. Diese Öffnung dient gleichzeitig zum Rücklauf eventuell anfallenden Kondensats. Die schwingungsentkoppelte Sauganlage ist oberhalb des Motors über zwei Ansaugrohre an den Drosselklappenstutzen luftdicht angebunden. Im Luftfiltergehäuse sind außerdem der Leerlaufstepper unten rechts, der Ansaugluft-Temperaturfühler oben mittig und im vorderen Bereich, jedoch nur bei der F 800 GS, das Sekundär-LuftSchaltventil untergebracht. F 800 GS / F 650 GS Die auf Funktion, Design, Sound und Abgaswerte neu entwickelte Abgasanlage ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil zur Leistungsabstimmung des Motors und gewinnt hinsichtlich der immer höheren Umweltauflagen an Bedeutung. Grundvoraussetzungen wie eine gasdichte Führung des Abgases zum Fahrzeugende ohne Beeinträchtigung des Fahrers und Beifahrers, ein schnelles Ansprechen des Kats durch geschickte Anordnung und die Materialauswahl sind nur einige der Anforderungen, die hierbei beachtet werden müssen. Die einzelnen Komponenten der Abgasanlage gliedern sich wie folgt: Zwei einwandige Krümmerrohre mit Flanschen und Druckringen sind über Stehbolzen am Zylinderkopf unter Verwendung einer Zweilagen-Blechdichtung gasdicht befestigt. Die Zusammenführung der beiden Rohre sowie die Übergänge erfolgen strömungsoptimiert. In diesem Bereich befindet sich auch die Lambda-Sonde. Der Katalysator ist im Gegensatz zur F 800 S / ST unterhalb des Motors in einer Katalysator- schale angeordnet. Dies führt zu einer schwerpunktgünstigen Lage im Bereich des Gesamtschwerpunktes. Die Zuführung erfolgt in einer Schalenkonstruktion, deren Design eine optimale Anströmung des Kats gewährleistet. Die Verbindung Krümmer mit Schalldämpfer ist als Steckverbindung mit Spannfedern ausgeführt. Der Endschalldämpfer ist als 2-Kammer-Dämpfer in kombinierter Absorptions-/Reflektionsbauweise ausgeführt und auf der linken Fahrzeugseite hochliegend angeordnet. Das gasdurchströmte Volumen beträgt ca. 7,2 l. Das Gesamtgewicht der aus korrosionsbeständigem Edelstahl gefertigten Abgasanlage (Krümmer, Schalldämpfer und Befestigungsmaterial) entspricht in etwa 8,8 kg. Abgasanlage Als Sonderzubehör ist ein Sportschalldämpfer der Marke Akrapovic möglich. Der aus Titan und Carbon gefertigte Slip-onDämpfer kann mühelos mit den Spannfedern an der Serien-Krümmeranlage und dem Serien-Aufhängungspunkt montiert werden. Die Gewichtseinsparung beträgt rund 2,5 kg. MOTOR 11 Antrieb Hinterradantrieb 12 Der Sekundärantrieb bei der BMW F 800 GS und BMW F 650 GS erfolgt über einen Hinterrad-Kettenantrieb. Das Antriebsritzel mit 16 bzw. 17 Zähnen ist auf der Getriebeausgangswelle über eine mit Loctite gesicherte Sechskantschraube befestigt. Die O-Ring-Rollenkette hat eine Teilung von 5/8" x 5/16" und ist mit der Dimension 525 der Motorleistung entsprechend ausgelegt. Auf der Hinterradschwinge befindet sich im Bereich der rechten Schwingenlagerung eine Kettengleitschiene zum Schutz in allen Fahrlagen. An dem über vier asymmetrische Silentblöcke gedämpften F 800 GS / F 650 GS Kettenradträger des Hinterrades überträgt das Kettenrad mit 42 Zähnen bei der F 800 GS bzw. 41 Zähnen bei der F 650 GS die Zugkraft an das Hinterrad. Ein Rillenkugellager sorgt dabei für eine exakte Führung des Kettenradträgers auf der Steckachse und lässt die Relativbewegung zwischen Rad und Kettenrad über die Gummielemente zu. Elektrik Die Steuergeräte sind über den geometrisch angeordneten Kabelbaum miteinander durch den CAN-Bus parallel verbunden. Das BusSystem besteht aus zwei in sich verdrillten Leitungen und sorgt dafür, dass Informationen zwischen den Steuergeräten ausgetauscht werden. So kann z. B. die I-Kombi von der BMS-KP digitale Daten als Information für die Anzeige aufnehmen und die Drehzahl am Display wiedergeben. Die beiden Enduros können fünf mögliche Steuergeräte integrieren, die jeweils unabhängig voneinander arbeiten. Die Serienausstattung enthält die I-Kombi, die den Fahrer über den aktuellen Betriebszustand informiert, die zentrale Fahrgestellelektrik (ZFE), welche für Funktionen wie Beleuchtung, Tankanzeige etc. zuständig ist, und die BMS-KP, welche der Motorsteuerung dient. Zusätzlich kann als Sonderausstattung ein abschaltbares ABS sowie eine Diebstahlwarnanlage DWA bestellt werden. Die LED-Heckleuchte ist bereits Serienausstattung. Steuergeräte ELEKTRIK 13 Elektrik Scheinwerfer Dem vergangenen Designkonzept folgend und anders als die 1-Zylinder BMW F 650 GS zeigen auch diese beiden Maschinen ein asymmetrisches Scheinwerferbild in vorderster Front. Die beiden BMWs verfügen über zwei mit H7-Leuchtmittel belegte Scheinwerfer. Sie sind jeweils mit einem 55-W-Fern-/Abblendlicht sowie einem 5-W-Standlicht ausgestattet. Nicht nur das Äußere, sondern auch die außerordentliche Lichtausbeute bestätigt diese Anordnung. Zudem ist die Zugänglichkeit bei einem Wechsel der Beleuch- tungseinheit gegenüber früheren Bauweisen einfacher gestaltet. Generator und Batterie Übernommen von der F 800 S / ST, wird auch hier zur Stromerzeugung ein Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor eingesetzt. Der Generator, der 400 W Leistung und 14 V Spannung erzeugt, ist zusammen mit der 12-V-Batterie und 14 Ah zuständig für die Stromversorgung. Die AGM-Batterie ist wie gewohnt wartungsfrei. Sie ist befüllt und im Anlieferzustand nicht angeschlossen im Fahrzeug verbaut. Instrumentenkombi Ohne Bordcomputer Die Instrumentenkombi besteht aus Tachometer, Drehzahlmesser und LCDAnzeige. Als Steuergerät ist die Instrumentenkombi im CAN-Bus-Verbund des Fahrzeugs angebunden. Dies ist notwendig, um die nötigen Informationen zur Anzeige von den angeschlossenen Steuergeräten 14 F 800 GS / F 650 GS Mit SA Bordcomputer wie Motorsteuerung und ABS einzusammeln. Über die I-Kombi wird der Fahrer in einfacher und überschaubarer Weise über den Betriebszustand seines Fahrzeugs informiert. Dabei sind der Geschwindigkeits- und Drehzahlmesser zentral angeordnet. Eine eingebaute Photozelle regelt die Tag- und Nachtschaltung des Displays und der Hintergrundbeleuchtung. Auf der linken Seite werden über die Warn- und Kontrollleuchten das Fernlicht, das Erreichen der Tankreserve, der Öldruck und das ABS angezeigt. Am unteren Ende ist die Anzeige für die DWA-Kontrollleuchte angebracht. Diese wird auch für den Schaltblitz genutzt. Der Schaltblitz macht sich vor dem Erreichen des roten Drehzahlbereiches durch einfaches oder mehrfaches Blitzen bemerkbar und weist den Fahrer darauf hin, den Gang umzuschalten. Zusätzlich ist ein Bordcomputer als Sonderausstattung wählbar. Dieser ermöglicht neben der serienmäßigen km-Stand-, Uhr-, Stoppuhr- und Tripmasteranzeige beim LOW-Kombi (ohne Bordcomputer) eine erweiterte Anzeige wie Tankund Ganganzeige, Kühlmitteltemperatur, Durchschnittsgeschwindigkeit, aktueller und Durchschnittsverbrauch, Kilometerrestreichweite sowie eine Außentemperaturanzeige. Nach dem Einschalten der Zündung erfolgt ein Pre-Drive-Check. Dabei werden alle Warnleuchten und Warnsymbole auf ihre Funktion überprüft. Die I-Kombi führt dabei drei Phasen durch. In der 1. Phase werden Zeiger, Drehzahlund Geschwindigkeitsanzeige bis zum Anschlag gefahren. Gleichzeitig werden nacheinander die Warn- und Kontrollleuchten in folgender Reihenfolge eingeschaltet: Fernlicht, Blinker links, Warnleuchte allgemein, Leerlauf, Kraftstoffreserve, Blinker rechts und Öldruck. Bei Sonderausstattung mit ABS leuchtet noch eine zusätzliche Warnleuchte ABS auf. In der 2. Phase wechseln die Warnleuchten von gelb auf rot, und in der 3. Phase werden die Drehzahl- und Geschwindigkeitsanzeigen zurückgefahren. Gleichzeitig werden nun in umgekehrter Reihenfolge die Warn- und Kontrollleuchten ausgeschaltet. Bei integriertem ABS erlischt die zusätzliche ABSAnzeige nach dem Anfahren bei min. 5 km/h. Es gibt zwei Arten der Serviceanzeige: die datumsabhängige und die wegabhängige Serviceanzeige. Ist eine Anzeigenmeldung notwendig, so erscheint diese für eine Dauer von 5 Sekunden nach dem Pre-Drive-Check auf dem Display. Beide Serviceanzeigen werden bei der Einfahrkontrolle mit dem BMW Diagnosetestersystem erstmalig gesetzt. Grundsätzlich gilt für beide Serviceanzeigen: Ist ein Service fällig, so erscheint dauerhaft nach dem Pre-DriveCheck eine Anzeige mit dem Kommentar „Service“ auf dem LCD-Bildschirm. Die datumsabhängige Serviceanzeige erscheint mit dem Servicemonat und Servicejahr im jährlichen Rhythmus 30 Tage vor dem erforderlichen Die wegabhängige Serviceanzeige erscheint ab 1.000 km vor dem nötigen Servicetermin. Wenn jedoch gleichzeitig die datumsabhängige Anzeige aktiv ist, bleibt die Anzeige der wegabhängigen Serviceanzeige unterdrückt. Auf dem LCD- Serviceanzeige Werkstattbesuch. Nach der Wartung wird der Servicetermin für die nächste Jahresinspektion gesetzt. Dabei ist der tatsächliche Servicetag von Bedeutung. Display erscheint die noch zulässige Fahrtstrecke in 100-km-Schritten. Nach der Wartung wird die Fälligkeit des wegabhängigen Services vom tatsächlichen Kilometerstand auf weitere 10.000 km gesetzt. ELEKTRIK 15 Rahmen und Fahrwerk Rahmen 16 Die neuen 2-Zylinder-Modelle BMW F 800 GS und BMW F 650 GS überzeugen durch Agilität und ein gutes Handling für Straßen- und Offroadbetrieb. Dies wird ermöglicht durch die Leichtbauweise des verwindungssteifen Gitterrohr-Stahlrahmens mit einem Gewicht von ca. 13,5 kg. Dieses Konzept bindet weiterhin die Wartungsfreundlichkeit, wie z. B. den leichten Ausbau des Ventildeckels bei der Ventilspielkontrolle, mit ein. Die extrem schlanke Steuerkopfanbindung, erstmalig bei einem Gitterrohrrahmen realisiert, ist von BMW entwickelt worden. Die Anordnung der vier Knotenbleche ist so gewählt, dass die vier zum Steuerkopf laufenden Rohre zu 75 % ihres Umfangs schweißtechnisch erfasst werden. Dies ergibt mit der umlaufenden Schweißnaht über die Rohre und Knotenbleche entlang des Steuerkopfs einen stabilen, geschlossenen Kasten. Eine derartige Konstruktion hat den Vorteil, dass die Knotenbleche und die Rahmenrohre in einem einzigen Arbeitsgang mit dem Steuerkopf verschweißt werden können und zwar mit einer durchgehenden Schweißnaht, was eine erhebliche Qualitätsverbesserung gegenüber herkömmlichen Rahmenkonstruktionen darstellt. Ein einzelnes Schweißen zwischen den Rohren mit entsprechend komplizierter Brennerführung und Bindefehlern in den Schweißnähten entfällt. F 800 GS / F 650 GS Darüber hinaus macht erst die enge Führung der Rohre den praktischen Nutzwert möglich: Ein Lenkeinschlag von 42° / 40° (F 800 GS / F 650 GS) pro Seite, der speziell bei dieser attraktiven Rahmenbauart bisher wirtschaftlich und qualitativ nicht erreichbar war. Der Rahmen bildet in Verbindung mit dem Motor das tragende Grundelement des Motorrades. Dieser ist mit dem Zylinderkopf jeweils links und rechts zweimal verschraubt. Vier weitere Anbindungspunkte bilden die durchgehende Schwingenachse und unterhalb der Schwingenlagerung die Festverschraubung. Die Konstruktion des StahlHeckrahmens, der mit vier Anbindungspunkten starr mit dem Hauptrahmen verschraubt ist, ermöglicht eine niedrige Sitzposition und eine schmale Ausführung des Heckbereiches. Folgende technische Daten unterstreichen klar den großen Einsatzbereich beider Motorräder: Der Lenkkopfwinkel von 63,8° / 64,5° bei einem Nachlauf von 117 mm / 97 mm und ein Radstand in Normallage von 1.573 mm / 1.571 mm (F 800 GS / F 650 GS) ermöglichen zusammen die stabile Fahrweise sowohl im Straßen- als auch Geländebetrieb. Konventionelle Telegabel Upside-down-Gabel Anders als bei der BMW F 650 GS, die eine Teleskopgabel mit einem Standrohrdurchmesser von 41 mm verbaut hat, ist die größere BMW F 800 GS mit einer Upsidedown-Gabel der Marke Marzocchi mit eloxierten Aluminium-Standrohren und Mangan-legierten Stahlrohren mit einem stabilen 45 mm Standrohrdurchmesser ausgestattet. Die Gabelbeine von USD-Gabeln sind gegenüber Teleskopgabeln umgekehrt angeordnet, tragen also an den inneren Rohren die Aufnahmen der Vorderradachse. Die Gabelbrücken führen die verwindungssteiferen äußeren Rohre mit dem größeren Durchmesser, da dort größere Hebelkräfte wirken und diese damit im Offroadbetrieb sehr gut einsetzbar sind. Weder die Teleskopgabel noch die Upside-down-Gabel sind in Zug- oder Druckstufe einstellbar. Der Federweg vorne bei der F 650 GS beträgt 180 mm und bei der F 800 GS 230 mm. Vorderradführung Der Lenker ist in der oberen Gabelbrücke mit zwei Klemmböcken über Gummimuffen entkoppelt verschraubt. Bei der F 800 GS kommt ein konischer Alulenker zum Einsatz, bei der F 650 GS ein zylindrischer Stahlrohrlenker. RAHMEN UND FAHRWERK 17 Rahmen und Fahrwerk 18 Hinterradschwinge Die BMW F 800 GS hat ein eingebautes wegabhängiges Dämpfungssystem, das so genannte WAD-Federbein. BMW hat bereits in der Vergangenheit dieses Dämpfungssystem erfolgreich eingeführt und verbessert damit deutlich die Fahrwerkssicherheit sowie den Fahrwerkskomfort speziell in extremen Situationen. Zwei wesentliche Aufgaben erfüllen Radfederungssysteme an Motorrädern. Zum einen sollen sie sehr sensibel auf Belastungen durch unebene Fahrbahnen und Bodenwellen reagieren sowie Stöße weitgehend vom Fahrwerk fernhalten. Zum anderen soll bei starker Beschleunigung die Dämpfung und Federung härter reagieren. Das geschieht z. B., wenn größere Fahrbahnunebenheiten auftreten oder auch beim Überfahren von Bodenwellen. Ist der Federweg fast aufgebraucht, soll ein Durchschlagen des Federelements vermieden werden. Der Fahrzeugbau spricht bei diesem Federungssystem auch von einer progressiven Dämpferkenn- linie. Das Federbein stammt aus dem Hause Sachs und ist in der Zugstufe über eine Stellschraube justierbar. Die Federbasis kann über ein Handrad, das gut von außen zugänglich ist, eingestellt werden. Der Federweg beträgt bei der F 800 GS insgesamt 215 mm und ist damit 45 mm größer als bei der BMW F 650 GS, die mit einem konventionellen Gasdruckfederbein ausgestattet ist. Das Hinterrad beider Modelle ist über eine Steckachse mittels Distanzbuchsen, zwei Rillenkugellagern mit Wellendichtungs- und sicherungsringen an der Aluminiumguss-Schwinge befestigt. Eine Sechskantmutter mit eingebörteltem Blechring dient auf der Steckachse als Verliersicherung. Räder Die Speichenräder der F 800 GS sind in den endurotypischen Abmessungen gestaltet. Der Vorderradreifen mit der Dimension 90 / 90 – 21 läuft auf einer 2,15 x 21" Felge, der Hinterradreifen 150 / 70 – 17 sitzt auf einer 4,25 x 17" Felge. Die Aluminiumgussräder der F 650 GS besitzen die Dimension 110 / 80 – 19 auf einer 2,50 x 19" Felge vorn und 140 / 80 – 17 auf einer 3,50 x 17" Felge hinten. F 800 GS / F 650 GS Die BMW F 800 GS hat am Vorderrad aufgrund der höheren Endgeschwindigkeit eine schwimmend gelagerte Doppelscheibenbremse mit zwei 2-Kolben-Schwimmsättel, die für eine optimale Verzögerung sorgen. Die Bremsanlage der BMW F 650 GS hingegen ist vorn mit einer starren Einscheibenbremse, ebenfalls mit einem 2-KolbenSchwimmsattel, ausgestattet. Als Bremsbelag wird Sintermetall eingesetzt. Die Bremsscheiben haben einen Durchmesser von 300 mm, die Bremsscheibendicke beträgt 5 mm. Zur Verzögerung des Hinterrades greift BMW auf Bewährtes zurück. Zum Einsatz kommt hier eine starre Bremsscheibe mit einem Durchmesser von 265 mm und ein 1-Kolben-Schwimmsattel mit organischen Bremsbelägen. Auf Wunsch gibt es als Sonderausstattung das bekannte Zwei-Kanal-ABS Bosch 8M. Ein Druckmodulator steuert den optimalen Bremsdruck im Regelbereich, sobald die Drehzahlsensoren eine Blockierneigung des Vorder- bzw. Hinterrades als Information liefern. Dabei werden die Einlassventile linear geregelt, was sich durch feinere und sehr schnelle Regelintervalle im kürzeren Bremsweg bemerkbar macht. Außerdem nimmt dadurch der Fahrer nur noch ein schwaches Pulsieren in den Bremshebeln wahr. Gleichzeitig überwachen die Drehzahlsensoren ihren Abstand zum Sensorrad automatisch und tragen hier entscheidend zur Sicherheit bei. Für den Geländeeinsatz kann das ABS-System per Knopfdruck deaktiviert werden. Bremsen RAHMEN UND FAHRWERK 19 Karosserie Verkleidung Ähnlich dem Äußeren der alten F 650 GS aus dem Jahre 2000, repräsentieren die beiden neuen Maschinen Agilität und Dynamik nach außen. Im Prinzip bleibt man der Linie treu, dennoch, mit dem Blick in die Zukunft und auf die Designbedürfnisse des Kunden gerichtet, zeigen die neuen BMWs moderne aerodynamisch abgestimmte und kantige Schnitte im Umfang und vermitteln somit ein Gefühl von Aggressivität. Die BMW F 800 GS und BMW F 650 GS sind mit einem kompakten Windschild aus dem Material Lexan versehen. Dieser Werkstoff zeichnet sich insbesondere durch hohe Witterungsbeständigkeit, hohe Schlagzähigkeit und vor allem durch einen sichtbaren Glanzeffekt aus. Durch die flachere Sitzposition im Bezug auf die nach oben steigende, schwunghafte Silhouette der Maschinen ergeben sich daraus gute Wind- und Wetterschutzverhältnisse. Bei der Seitenverkleidung wählte man bewusst den Werkstoff Polypropylen (PP). Dieses Material unterstützt den Leichtbaugedanken, ist flexibel und bruchunempfindlich, außerdem besitzt es gute akustische Dämpfungseigenschaften. Markant im Vergleich zu vergangenen Modellen sind die seitlichen Kühlluftauslässe in den Flächen, welche das Augenmerk zusätzlich mit dem geschickt platzierten BMW Logo auf die Seitenpartie lenkt. 20 F 800 GS / F 650 GS Kleinteile, wie z. B. der Frontträger, Sitzbankhalterbrücke Ober- und Unterteil und Verriegelungshaken, die zur Befestigung der zentralen Verkleidung in der Frontpartie dienen, wurden ausschließlich durch Spritzguss aus Polyamid mit 30 % Glasfaseranteil hergestellt. PA6 steht für hohe Festigkeit, Steifigkeit und weist zudem eine hervorragende chemische Beständigkeit auf. Im Gesamten ist die Konstruktion aufgrund des modularen Aufbaus der Verkleidung montagefreundlich für Servicearbeiten gestaltet und zeigt im Gesamtdesign einen beeindruckenden Einblick auf den neuesten Stand der Technik. Die Unterschiede der beiden Enduros liegen darin, dass die F 800 GS in ihrem Auftreten wesentlich kraftvoller durch ihren massiveren Oberbau aussieht. Die F 650 GS wirkt dagegen schmaler und agiler. Unterschiede liegen beim kleineren Windschild, der Position des BMW Logos und dem Vorderradkotflügel. Die gesamte Verkleidung ist nur an wenigen Stellen mit dem Rahmen direkt verbunden, bildet praktisch einen eigenstabilen Verbund. Damit gibt es weniger Einspeisstellen für Vibrationen. Interessant ist noch zu erwähnen, dass bei einfachen Umfallern die Verkleidung so gut wie keinen Bodenkontakt erhält und somit nicht beschädigt werden dürfte. Der Kraftstoffbehälter besteht aus einer Förderpumpeneinheit mit Hebelgeber und Warnkontaktschalter, Tankdeckel, Entlüftungsschlauch und einem Entlüftungssystem mit Roll-Over-Ventil. Für einen optimalen Schwerpunkt wählte man den Tank im Heckbereich direkt unter der Sitzbank. Der Tankdeckel des 16-l-Tanks befindet sich in Schräglage auf der rechten Fahrerseite. Gefertigt aus vernetztem Polyäthylen ist der Korrosionsschutz der Außenhaut bestens auf alle Witterungsbedingungen ausgelegt. Damit bei einem Fahrzeugüberschlag über den Entlüftungsschlauch kein Kraftstoff in die Umwelt austritt, ist das Roll-Over-Ventil (= Überschlagventil) im hinteren Bereich von außen an den Tank montiert. Die Benzinpumpe fördert je nach Leistungsanforderung die notwendige Menge Benzin zu den Einspritzventilen und läuft somit nicht permanent, sondern wird abhängig von bekannten Parametern wie Last, Drehzahl usw. von dem Steuergerät BMS-KP getaktet. Dadurch arbeitet das System ohne Rücklaufleitung. Durch diese stromsparende, patentgeschützte Fördermengenregelung kann der Kraftstoffdruck in einem weiten Bereich verändert werden. Der Kraftstoffverbrauch bei 90 km/h und 120 km/h liegt bei der BMW F 800 GS bei 3,8 bzw. 5,2 Liter auf 100 km und 3,7 bzw. 5,2 Liter bei der BMW F 650 GS. Tank und Sitzbank Als Sonderausstattung und Sonderzubehör ist jeweils auch eine um 30 mm niedrigere Sitzbankhöhe für beide Modelle erhältlich. Ergänzt wird dieses Maß um die Schrittbogenlänge, die mit 1.820 mm bei der F 650 GS im Bereich des 1-Zylinder-Modells liegt und somit auch für kleinere Fahrer bestens geeignet ist. Unterhalb in der Sitzbank ist das Bordwerkzeug untergebracht. Zudem ist Platz für das BMW Verbandspäckchen vorhanden. Die Sitzbankwanne ist umlaufend mit Schaum umpolstert, um Beschädigungen im Sitzbezug zu verhindern. KAROSSERIE 21 Farben und Ausstattung Farben Bei der BMW F 800 GS betont das Design mit den zusätzlichen Schwarzteilen an Seitenverkleidung und „Schnabel“ den maskulinen, kraftvollen Offroad-Charakter. Die magnesiumfarben eloxierte Upsidedown-Gabel und die schwarzen Speichenfelgen heben die hochwertigen Endurokomponenten hervor. Das Fahrzeug wird in zwei Farbvarianten zur Markteinführung angeboten. Die Farbe Sunsetgelb unterstreicht durch den Kontrast zu den großen schwarzen Flächen die typische Linie der GS-Familie und die Farbe Darkmagnesium metallic matt erzeugt eine martialische, robuste und gleichzeitig sehr technische Wirkung. BMW F 800 GS Darkmagesium metallic matt martialische und technische Wirkung Die neue BMW F 650 GS sieht moderner und sportlicher aus als das Vorgängermodell, gleichzeitig aber auch freundlicher und zugänglicher als die „große Schwester“. Das neue Farbkonzept trägt entscheidend dazu bei: hier sind Motor, Rahmen und Sunsetgelb / Schwarz seidenglänzend Betonung der typischen GS-Optik Schwinge in schwarz gehalten. Die silbernen Aluminiumgussfelgen in Verbindung mit der Telegabel lassen die F 650 GS kompakt und agil erscheinen. Die Grafik ist dezent im Heckbereich platziert. Es stehen für den Kunden drei Farbvarianten zur Auswahl: BMW F 650 GS Eisbergsilber metallic modern und technisch 22 Azurblau metallic kräftiger, sportlicher neuer Blauton F 800 GS / F 650 GS Flammrot uni klassich sportlich Um gezielt auf die Individualisierungswünsche des Kunden eingehen zu können, bietet BMW direkt ab Werk Berlin wie gewohnt ein umfangreiches Angebotssortiment an Sonderausstattung (SA) an. Zusätzlich kann beim Händler vor Ort auf ein umfangreiches Sonderzubehör-Angebot (SZ) zurückgegriffen werden. Besondere Ansprüche und Wünsche können somit erfüllt werden. Sonderausstattung ABS (abschaltbar) Bordcomputer DWA (SZ) Hauptständer (SZ) Heizgriffe (SZ) Niedrige Sitzbank (SZ) Weiße Blinker (SZ) Leistungsreduzierung 25 kW (SZ) RDC ROZ 91 Tieferlegung (ohne Haupständer) Sonderzubehör (Auszug) Gepäckbrücke, klein Gepäckauflage, groß für Vario-Topcase Vario-Topcase, schwarz Kofferhalter für Vario-Koffer Vario-Koffer, schwarz Innentaschen für Vario-Koffer / Topcase Rückenpolster für Vario-Topcase Tankrucksack, wasserdicht Softbag Sport, groß / klein BMW Motorrad Navigator und Zubehör Handschutzbügel Protektoren klein / groß für Handschutzbügel Aufsatzspoiler für Protektor groß Unterfahrschutz Kunststoff Motorschutzbügel Windschild hoch Windschild niedrig Touring-Windschild Hohes Windschild, getönt Akrapovic Sportschalldämpfer Windabweiser-Satz Servicewerkzeugsatz Enduro-Hecktasche Spritzschutzverlängerung hinten F 800 GS ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ (850 mm) ✓ – – ✓ – F 650 GS ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ (790 mm) ✓ ✓ ✓ (Serie) ✓ (765 mm) ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ (Serie) ✓ (Serie) ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ (Serie) – ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Sonderausstattung und Sonderzubehör FARBEN UND AUSSTATTUNG 23 Technische Daten F 800 GS F 650 GS F 650 GS 25 kW / 34 PS Motor Bauart Einbaulage Hubraum Bohrung / Hub Hub-/Bohrungsverhältnis Leistung bei Drehzahl Drehmoment bei Drehzahl Leerlaufdrehzahl Zylinderzahl Verdichtung / Kraftstoff Ventil / Gassteuerung Ventile pro Zylinder Ø Ein-/Auslassventil Ø Ein-/Auslassventilschaft Ein-/Auslassventil-Winkel zur Zylinderachse Ventilspiel Einlass Ventilspiel Auslass Ventil-Betätigung Ventilspiel-Einstellung Ventilhub Steuerzeiten, gemessen ohne Ventilspiel bei 3 mm Ventilhub Nockenwellen-Antrieb Nockenspreizung Drosselklappendurchmesser Gemischaufbereitung Zündkerzentyp Zündspulentyp Betriebsdruck Einspritzanlage Motorkühlung / Füllmenge 24 F 800 GS / F 650 GS Wassergekühlter 2-Zylinder-Viertaktmotor mit vier, über Schlepphebel betätigten Ventilen pro Zylinder, zwei oben liegenden Nockenwellen und Trockensumpfschmierung Stehend, Zylinder um 8,3° nach vorne geneigt 798 cm3 82 mm / 75,6 mm 0,92 63 / 85 52 / 71 25 / 34 kW / PS kW / PS kW / PS 7.500 min–1 7.000 min–1 5.000 min–1 83 Nm 75 Nm 57 Nm –1 –1 5.750 min 4.500 min 3.000 min–1 –1 1.250 + 50 min 2 12 : 1 12 : 1 Super bleifrei Normal blei(ROZ 95) frei (ROZ 91) DOHC (double overhead camshaft) 4 32 / 27,5 mm 5 / 5 mm 10° / 11° 0,18 – 0,26 mm 0,27 – 0,35 mm Schlepphebel Gestufte Halbkugeln E: 9,64 mm E: 7,2 mm A: 9,64 mm A: 7,2 mm E öffnet 14° E öffnet 28° nach OT nach OT E schließt 18° E schließt 4° nach UT nach UT A öffnet 18° A öffnet 4° vor UT vor UT A schließt 14° A schließt 28° vor OT vor OT Zahnkette E: 106° / A: 106° 46 mm Elektronische Saugrohreinspritzung, BMS-KP Motormanagement NGK DCPR 8 E 2 x Stabzündspule 3,5 + (-) 0,2 bar Wasserkühlung / 1,6 l + 0,15 l 1,5 l + 0,15 l F 800 GS F 650 GS F 650 GS 25 kW / 34 PS Öffnungstemperatur Thermostat Einschalttemperatur für Lüfter Einschalttemperatur für Kühlmittelwarnleuchte Öffnungsdruck Überdruckventil Kühler Motorschmierung Ölpumpe Theoretische Umwälzmenge Motorölvolumen mit Filterwechsel Betriebsdruck Ölkreislauf Elektrische Anlage Generator Bauart Generator-Nennleistung Batterie Scheinwerfer Anlasser Bauart Starter Kraftübertragung / Getriebe Kupplung Kupplungs-Außendurchmesser Anzahl Reibscheiben Getriebe Primärübersetzung Übersetzung Gangstufen Hinterradantrieb Übersetzung Hinterradantrieb Fahrwerk Rahmenbauart Radführung Vorderrad Füllmenge Gabel ges. 85 °C 105 °C 115,5 °C 1,2 + 0,2 bar Trockensumpfschmierung durch Ölpumpe 2 Trochoidpumpen Druckpumpe 30 l / min bei η max 3l 4,5 +/- 1 bar Permanenterregter Generator, auf Kurbelwellenstumpf 400 W bei 14 V 12 V / 14 Ah 55 W (Fern-/Abblendlicht) 5 W (Standlicht), LED (Brems-/Rücklicht) Mit Permanentmagnet erregter Elektromotor, der über Vorgelege und Klemmkörperfreilauf die Kurbelwelle antreibt 0,9 kW Mehrscheibenkupplung im Ölbad, mechanisch betätigt 170 mm 9 Klauengeschaltetes 6-Gang-Getriebe im Motorgehäuse integriert 35 / 68 = 1 : 1,943 I 13 / 32 = 1 : 2,462 II 16 / 28 = 1 : 1,750 III 21 / 29 = 1 : 1,381 IV 23 / 27 = 1 : 1,174 V 24 / 25 = 1 : 1,042 VI 25 / 24 = 1 : 0,960 Kettentrieb mit Rückdämpfung in Hinterradnabe, 116 Glieder 1 : 2,625 1 : 2,412 (16 / 42) (17 / 41) Gitterrohr-Brückenrahmen aus Stahl, Motor mittragend Upside-down- TeleskopGabel, Stand- Gabel, Standrohrdurchrohrdurchmesser messer 45 mm 41 mm 1,53 l 1,06 l TECHNISCHE DATEN 25 Technische Daten F 800 GS F 650 GS F 650 GS 25 kW / 34 PS Radführung Hinterrad Negativ-/Positiv-Aufteilung Nachlauf bei DIN-Leergewicht Radstand in DIN leer Lage Lenkkopfwinkel in DIN leer Lage Bremsen vorn hinten vorn hinten Antiblockiersystem Bauart Bremszange / Bremsbelag vorn hinten Räder (Bauart) Reifen vorn hinten vorn hinten Maße und Gewichte Gesamtlänge Gesamtbreite mit Spiegeln Gesamtbreite ohne Spiegel Sitzhöhe Trockengewicht DIN-Leergewicht, fahrfertig Zul. Gesamtgewicht Tankinhalt Fahrdaten Kraftstoffverbrauch 90 km/h 120 km/h Beschleunigung 0 – 100 km/h Höchstgeschwindigkeit 26 F 800 GS / F 650 GS Einteilig gegossene Zweiarm-Aluminiumschwinge 80 / 150 mm 70 / 110 mm 70 / 145 mm 70 / 100 mm 117 mm 92 mm 1.578 mm 1.575 mm 63,8° 64,5° Doppelschei- Einscheibenbremse benbremse schwimmend starr Ø 300 mm Ø 300 mm Einscheibenbremse starr Ø 265 mm Bosch-Nippon 8M 2-Kanal 2-Kolben-Schwimmsattel / sintermetall 1-Kolben-Schwimmsattel / organisch Speichenrad Aluminiummit Alumini- gussrad umfelge 2,15 – 21 2,50 – 19 4,25 – 17 3,50 – 17 90 / 90 – 21 110 / 80 – R19 54 V 59 V 150 / 70 – R17 140 / 80 – R17 69 V 69 V 2.320 mm 945 mm 870 mm 880 mm (SA 850) 185 kg 207 kg 443 kg 16 l 2.280 mm 890 mm 845 mm 820 mm (SA 790) 179 kg 199 kg 436 kg 3,8 l / 100 km 3,7 l / 100 km 5,2 l / 100 km 5,2 l / 100 km 4,1 s Über 200 km/h 4,3 s 189 km/h 145 km/h BMW Motorrad Handelsentwicklung und Training Freude am Fahren Kurzbeschreibung Motor und Antrieb Rahmen und Fahrwerk Karosserie Technische Daten Die neuen BMW G 650 XModelle Technik im Detail BMW Motorrad Training Einleitung Seite 4 Kurzbeschreibung G 650 Xchallenge G 650 Xmoto G 650 Xcountry Seite 5 Motor und Antrieb Kurzbeschreibung Motorgehäuse Kurbeltrieb Zylinder Zylinderkopf Kupplung Getriebe Lichtmaschine und Anlasser Schmierung Kühlsystem Auspuffanlage Seite 8 Steuerungsschema Steuerungseingänge und -ausgänge Seite 11 Bordnetz Sicherungen Beleuchtung Seite 14 Rahmen Telegabeln Schwinge Federbeine Bremsen vorne Bremsen hinten Seite 15 G 650 Xchallenge G 650 Xmoto G 650 Xcountry Lenker und Armaturen Cockpit Seite 19 Farben Sonderzubehör Seite 22 Motorsteuerung Elektrik Fahrwerk Karosserie Ausstattung Technische Daten Seite 24 INHALTSVERZEICHNIS 3 Einleitung Mit der neuen G-Baureihe setzt BMW Motorrad konsequent seinen Weg fort, mit neuen, frischen Modellen junge Kunden anzusprechen und zu gewinnen. Mit diesen Modellen beginnt eine neue Ära von Einzylindermodellen für Individualisten. Nicht nur Allroundeigenschaften stehen im Vordergrund, sondern auch spezielle, zielgerichtete Performance für Kunden, die nach Herausforderungen suchen. Leicht, radikal und puristisch waren die Entwicklungsziele, die sich BMW Motorrad mit diesen Modellen setzte, um ein Motorrad für Kenner und Könner zu schaffen. Mit gleich 3 Modellen dieser Baureihe dringt BMW in Nischen der 650er-Einzylinder-Motorradklasse ein: ■ Die G 650 Xchallenge, die einzige moderne Hardenduro ■ Die G 650 Xmoto, das erste Premiumprodukt im Streetmoto-Segment ■ Die G 650 Xcountry, der einzige moderne Scrambler dieser Motorradklasse Die neuen G 650 X-Modelle wurden in Kooperation mit Aprilia entwickelt und in Italien gefertigt. Durch kompromisslosen Leichtbau konnte das Gewicht der neuen Modelle stark reduziert werden und liegt zwischen 155 und 160 kg. Der zur F 650 GS leicht modifizierte Einzylindermotor leistet nun 39 kW (53 PS) bei einem max. Drehmoment von 60 Nm. In Kombination mit einem neuen Fahrwerk und hochwertigen Fahrwerkskomponenten werden diese neuen Modelle dazu beitragen, die Freude am Fahren fortzusetzen, on the road und off the road. 4 G 650 X-MODELLE Kurzbeschreibung Die G 650 Xchallenge ist konzipiert für den sportlichen, erfahrenen und ambitionierten Endurofahrer und ist in ihrer Auslegung konsequent für diese Aufgaben ausgelegt. Das Design der Xchallenge ist angelehnt an das Wettbewerbsumfeld, wobei die Eigenständigkeit als BMW Motorrad deutlich erhalten bleibt. Die hohe, flache Linie beginnt bei dem in Schnabeloptik gestalteten Vorderradkotflügel und setzt sich über das Tankcover und die blaue Sitzbank fort bis zur Heckverkleidung. Die knapp bemessenen Seitencover und der hochgezogene Edelstahlauspuff unterstreichen diesen enduromäßigen Gesamteindruck. Die auf das Wesentliche reduzierte Frontpartie besteht aus einer asymmetrischen Scheinwerfereinheit mit kleinen, weißen Blinkern, einem digitalen Instrumentenkombi und einem kleinen Windschild. Der konifizierte Aluminiumlenker trägt Spiegel, neue Bremsund Kupplungsarmaturen und neue elektrische Schaltereinheiten. Die Fahrwerkskomponenten wurden durchgehend neu konzipiert und unterstreichen durch ihre Hochwertigkeit den Anspruch eines Premiumprodukts. Die Vorderradführung besteht aus einer individuell einstellbaren Upside-down-Teleskopgabel von Marzocchi mit einem Federweg von 270 mm. Die 45 mm starken Standrohre sind in goldeloxierten Gleitrohren geführt und von schwarzen Kunststoffabdeckungen vor Verschmutzung und Verschleiß geschützt. Die Hinterradführung übernimmt eine graphitanfarbene, gestrahlte Zweiarmschwinge aus Gussaluminium, die am Hauptrahmen mit 2 Lagerzapfen geführt wird. Ein Luftfederbein ermöglicht am Hinterrad einen Federweg von ebenfalls 270 mm. Der Hauptrahmen ist als geteilter Brückenrohrrahmen konzipiert, wobei der Motor als mittragende Komponente integriert ist. Die vom Lenkrohr kommenden Stahlprofile sind mit 2 Aluminiumgussformteilen und dem Zylinderkopf verschraubt. Der Heckrahmen ist mit den oberen Streben an einem Aluminiumgussteil angelenkt, das wiederum als Abstützung für das hintere Federbein dient. Die unteren Streben sind an den Aluminiumgussteilen des Hauptrahmens verschraubt. Der vordere Rahmenunterzug wirkt ebenfalls als stabilisierende Komponente im Rahmenverbund. G 650 Xchallenge Die Endurobereifung hat vorne 1,6 x 21" und hinten 2,5 x 18" Speichenräder. Die Bremsscheiben sind im Wavedesign ausgeführt. Dadurch sind sie leichter und haben eine bessere Selbstreinigung im Gelände. Die Zweikolben-Bremszange vorne und die Einkolben-Bremszange hinten sind goldeloxiert und unterstreichen den wertigen Charakter der Xchallenge. Als Sonderausstattung ist das aus der F 800 bekannte ABS 8M als abschaltbare Version verfügbar. Der Motor wurde in leicht modifizierter Form von der F 650 GS übernommen. Durch Gewichtsoptimierungsmaßnahmen wurde er ca. 2 kg leichter und hat eine um 3 PS höhere Leistung von 53 PS bei einem Drehmoment von 60 Nm. Für Fahranfänger lässt sich die Motorleistung über Zubehörkomponenten auf 34 PS drosseln. Die Motorsteuerung BMS C2 ist in das konventionelle elektrische Bordnetz integriert. Die G 650 X-Modelle können über ein umfangreiches Zubehörangebot den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. KURZBESCHREIBUNG 5 Kurzbeschreibung G 650 Xmoto Die G 650 Xmoto weist gegenüber der langgestreckten Xchallenge stark veränderte Proportionen auf und ist kompromisslos auf Fahrer zugeschnitten, die ihren Kurvenspaß auf öffentlichen Straßen oder abgesperrten Asphaltpisten suchen. Der Federweg an der identischen Hinterradschwinge beträgt 250 mm und wird durch ein hydraulisches Federbein des Herstellers Sachs erreicht. Hauptrahmen, Heckrahmen, Schwinge und Antrieb sind bei allen 3 Modellen identisch. Die Erscheinung der Xmoto unterscheidet sich vor allem in der Frontpartie, der Farbgebung sowie der Bereifung und hebt sich dadurch deutlich von ihren Schwestermodellen ab. Der unten liegende schwarze Vorderradkotflügel mit den rot lackierten Gabelschützern und der 17" Bereifung geben dem Motorrad einen geduckten Charakter und lassen den Kurvenhunger erahnen. Die zweifarbige Frontmaske umschließt den Scheinwerfer und vermittelt ebenfalls den Drang nach vorn und nimmt dem Fahrer etwas Winddruck vom Oberkörper. Scheinwerfer, Cockpit, Lenker und Armaturen sind bei Xchallenge und Xmoto identisch. Tank- und Seitencover, Sitzbank und Heckverkleidung unterscheiden sich dabei nur in der Farbgebung. Die Auspuffanlage ist bei allen 3 Modellen identisch. Die Xmoto hat neu designte und graphitanlackierte Gussaluminiumräder, die farblich hervorragend in das Gesamtbild passen. Die Sportbereifung vorne ist 120/70 auf einer 3,5 x 17" Felge und hinten 160/60 auf einer 4,5 x 17" Felge montiert. Die Bremsanlage unterscheidet sich durch eine um 20 mm größere Bremsscheibe am Vorderrad. Die goldfarben eloxierte Bremszange ist mittels einer Adapterplatte der größeren 320-mmBremsscheibe angepasst. Auch für die Xmoto ist natürlich als Sonderausstattung das abschaltbare ABS 8M möglich. Das Fahrwerk wurde dem veränderten Charakter der Xmoto angepasst und unterscheidet sich in folgenden Punkten von der Xchallenge. Die Sitzhöhe reduziert sich durch die kleinere Bereifung und durch geänderte Federelemente um 30 mm auf 920 mm. Die Gleitrohre der MarzocchiTelegabel mit 270 mm Federweg sind hier aluminiumfarben eloxiert und ebenfalls in Zug- und Druckstufe individuell einstellbar. 6 G 650 X-MODELLE Die Antriebseinheit, also Motor, Kupplung, Getriebe und Kettenantrieb, ist bei allen 3 Modellen identisch. Die G 650 Xcountry wirkt im Vergleich zu ihren Schwestern neutraler und weniger fokussierend auf spezielle Einsatzzwecke. Sie ist mehr ein Allrounder und erinnert ein wenig an die Scrambler-Motorräder der 60er Jahre. Die Definition für den Scrambler lautet: „Ein Motorrad mit grobstolligen Reifen, einem höhergelegten Auspuff und Schutzblechen, um dessen Geländetauglichkeit und Robustheit zu erhöhen.“ Der MotocrossSport wurde anfangs als „Scrambling“ bezeichnet. Das Design der Xcountry ist sehr puristisch und beschränkt sich im Wesentlichen auf die Funktionalität und die hochwertigen Basiskomponenten. Durch geänderte Fahrwerkskomponenten vermindert sich die Höhe des Motorrads um 80 mm, bzw. 50 mm gegenüber den Schwestern. Zusammen mit Tankcover, anders gestalteter Sitzbank und dem kurzen Heck wirkt das Fahrzeug wesentlich kompakter und kleiner. Bei der Farbgestaltung wechseln dunkle Elemente mit metallfarbenen Komponenten, wodurch ein zeitlos klassischer Eindruck entsteht. Die Fahrzeugfront mit einem H4-Rundscheinwerfer und dem frei stehenden Cockpit ist ebenfalls auf das Wesentliche beschränkt. In puncto Fahrwerkstechnik ist die Xcountry den veränderten Ansprüchen angepasst. Die Vorderradführung besteht ebenfalls aus einer silbereloxierten Upside-down-Gabel von Marzocchi, die allerdings etwas kürzer ist, mit einem Federweg von 240 mm. Das individuell einstellbare Federbein von Sachs erlaubt am Hinterrad ebenfalls einen Federweg von 240 mm. Zusätzlich besteht bei diesem Modell die Möglichkeit, die Sitzhöhe ohne weitere Umbaumaßnahmen um 30 mm zu reduzieren. Die Räder der Xcountry wurden im klassischen Speichenradstil gehalten. Die Aluminiumfelgen sind schwarzeloxiert und mittig verspeicht, sodass nur Reifen mit Schlauch möglich sind. Der Vorderreifen 100/90 ist auf einer 2,5 x 19" Felge montiert und hinten überträgt ein 130/80er Pneu auf einer 3,0 x 17" Felge die Leistung auf die Straße. Diese „runden“ Reifen erinnern ebenfalls an die frühen Verwandten. Die BremboBremszangen sind hier schwarz und verrichten ihre Arbeit an den Bremsscheiben, die vorne 300 mm haben und klassisch rund gefertigt sind. Der Durchmesser an der hinteren Bremsscheibe ist bei allen Modellen 240 mm. G 650 Xcountry Auf den folgenden Seiten werden die technischen Features der Fahrzeuge weiter im Detail beschrieben. Detaillierte Informationen zum jeweils aktuellen Zubehörprogramm finden Sie für alle 3 Modelle in der aktuellen Verkaufsliteratur. Aktuelle Wartungs- und Reparaturhinweise entnehmen Sie bitte der entsprechenden Serviceliteratur. KURZBESCHREIBUNG 7 Motor und Antrieb 8 Kurzbeschreibung Der Motor der 3 neuen G-Modelle wurde auf der Basis des bewährten F 650 GS Motors aufgebaut. Der flüssigkeitsgekühlte Einzylindermotor wurde in Bezug auf Leistung, Gewicht und optisches Erscheinungsbild modifiziert. Mit der BMS C2 Motorsteuerung leistet der Motor nun 53 PS bei 7.000 1/min und erreicht ein max. Drehmoment von 60 Nm bei 5.250 1/min bei Einhaltung der EU 3 Abgasnorm. Motorgehäuse Das Aluminium-Motorgehäuse ist in Fahrtrichtung vertikal geteilt und im Druckgussverfahren hergestellt. Dadurch wird eine hohe Festigkeit und Maßhaltigkeit bei geringem Gewicht erzielt. In den Gehäusehälften befinden sich die Lagerstellen für die Kurbelwelle, die Ausgleichswelle und die beiden Getriebewellen. Die Kurbelwelle läuft in geteilten Gleitlagern, während die anderen Wellen, der Belastung entsprechend dimensioniert, in Kugellagern rotieren. Kurbeltrieb Die Kurbelwelle ist aus 5 Hauptteilen gefertigt. Der Hubzapfen, der Wellenstumpf zur Lichtmaschine und der Wellenstumpf zum Primärantrieb sind in den beiden Kurbelwangen verpresst. Das Pleuel hat keine geteilte Hubzapfenlagerung und wird bei der Montage der Kurbelwelle gleich mitmontiert. Am linken Kurbelwellenstumpf befindet sich der geradverzahnte Primärantrieb für die Kupplung und die Ausgleichswelle. Die mit Kurbelwellendrehzahl laufende Ausgleichswelle eliminiert durch ihre Gegen- G 650 X-MODELLE läufigkeit die Massenkräfte 1. Ordnung und wird zusätzlich für die Kurbelgehäuseentlüftung verwendet. Durch eine rotierende Axialbohrung können somit die Blow-byGase zur Ansaugbox abgeleitet werden, während die schwereren Ölpartikel über die Rotations- oder Fliehkräfte zurück in das Kurbelgehäuse geschleudert werden. Die Blow-by-Gase strömen durch die hohl gebohrte Ausgleichswelle über den Lichtmaschinendeckel durch einen Gummischlauch zur Airbox und werden dort wieder der Verbrennung zugeführt. Der Aluminiumzylinder ist in der bewährten Open-Deck-Bauweise ausgeführt, wobei die Zylinderlaufbahn mit einer verschleißfesten Nickel-Silizium-Beschichtung versehen ist. Der Zylinder hat eine Bohrung von 100 mm. Bei einem Hub von 83 mm ergibt sich ein effektiver Hubraum von 652 cm3. Der Leicht- metallkastenkolben ist zur Brennraumseite plan. Der erste Kolbenring ist zur Dichtfläche ballig geschliffen. Der zweite Kolbenring ist als Nasenminutenring ausgeführt. Der vierteilige Ölabstreifring besteht aus zwei Stahlbandringen, einer Ringfeder und einem Stützdraht. Zylinder Der Zylinderkopf mit 2 obenliegenden Nockenwellen hat 2 Einlassventile mit je 36 mm und 2 Auslassventile mit je 31 mm Durchmesser. Die Nockenwellen werden direkt von der Kurbelwelle über eine Hülsenkette im Verhältnis 2 : 1 angetrieben. Die Ventile werden über Tassenstößel betätigt, wobei das Ventilspiel mit kleinen, leichten Ausgleichsscheiben eingestellt werden kann. Diese werden zwischen Ventilschaft und Tassenboden eingelegt. An der rechten Auslassnocke befindet sich eine fliehkraftbetätigte Hilfsnocke, die beim Startvorgang dafür sorgt, dass das rechte Auslassventil bis zur Anlassdrehzahl leicht geöffnet bleibt. Durch den Kompressionsverlust reduziert sich der Anlasswiderstand dieses großvolumigen Einzylinders. Von der Drosselklappeneinheit strömt das Gasgemisch im Fallstromprinzip durch einen sich teilenden Einlasskanal über die Einlassventile zum Brennraum. Die Entzündung des Gemisches erfolgt mit 2 Zündkerzen, wobei bei steigender Drehzahl der Zündzeitpunkt an der Nebenkerze zurückgenommen wird, sodass dann nur noch die Hauptkerze das Gemisch entzündet. Die verbrannten Abgase werden in den Auslasskanälen auf einen runden Querschnitt zusammengeführt und verlassen den Zylinderkopf über einen angeflanschten Auspuffkrümmer. Zylinderkopf Die Kraftübertragung von Motor zu Getriebe erfolgt über eine ölgeschmierte Nasskupplung mit je 7 Belaglamellen und 7 Stahllamellen. Der Kupplungskorb wird hierbei direkt von der Kurbelwelle über ein laufruhiges, geradverzahntes Zahnrad im Verhältnis 1,964 : 1 (72 / 37 Zähne) angetrieben. Dies bewirkt, dass die Kupplung und somit auch die Getriebeeingangswelle ungefähr auf ein Drittel der Kurbelwellendrehzahl reduziert wird. Das Ausrücken der Kupplung erfolgt mechanisch über einen Kupplungszug. Durch einen kleinen Hebel am Kupplungsdeckel wird eine Druckwelle betätigt, die dann über ein Ausrücklager die Kupplung trennt. Der aus Magnesium gefertigte Kupplungsdeckel ist wie der gesamte Motor schwarzlackiert. Zusammen mit dem ebenfalls neu designten, schwarzen Lichtmaschinendeckel auf der rechten Motorseite unterscheidet sich die Gesamtoptik des Motors deutlich von seinen F 650 GSVerwandten. Kupplung MOTOR UND ANTRIEB 9 Motor und Antrieb Getriebe Beim Getriebe handelt es sich um ein Zweiwellengetriebe mit 5 Gängen. Somit sind 5 Zahnräder auf den Wellen rotatorisch fest und 5 Zahnräder sind rotatorisch lose und axial über Schaltgabeln verschiebbar. Über Schalthebel, Schaltwalze und Schaltgabeln werden dann die sogenannten Schieberäder so verschoben, dass immer nur jeweils ein Zahnradpaar miteinander über Klauen und Fenster formschlüssig verbunden ist. In Neutralstellung sind keine Zahnradpaare verbunden. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Kettenritzel an der Getriebeausgangswelle und wird über eine O-Ring-Hülsenkette zum großen, ruckgedämpften Ritzel am Hinterrad übertragen. Lichtmaschine und Unter dem rechten Seitendeckel befindet sich der Antrieb für Lichtmaschine und Anlasser. Die Permanentmagnet-Lichtmaschine ist im Vergleich zur GS mit 280 W (GS: 400 W) etwas kleiner und dadurch etwas leichter. Dadurch ändern sich die zu beschleunigenden Massen und somit auch das Ansprechverhalten des Motors. Der Anlasser ist ebenfalls kleiner dimensioniert und dreht beim Starten die Kurbelwelle über ein kleines Untersetzungsgetriebe und ein Freilaufgetriebe. Schmierung Die Ölschmierung ist als Trockensumpfschmierung konzipiert, was eine sehr kleine Ölwanne zur Folge hat. In der linken Motorgehäusehälfte sind die zwei Ölpumpen montiert. Die kleinere Pumpe saugt das Motoröl von einem separaten Ölbehälter über den Ölfilter an und versorgt damit alle Schmier- stellen in Motor, Getriebe und Kupplung. Das in die Ölwanne zurückfließende Öl wird dann von der etwas größer dimensionierten Sumpfölpumpe über einen metallischen Grobfilter angesaugt und zurück zum Ölvorratsbehälter gefördert. Kühlsystem Der Kühlkreislauf ist als Kurzschlusskreislauf konzipiert. Die Kühlflüssigkeit fließt von unten durch den Zylinder und die Kopfdichtung zum Zylinderkopf. Dadurch wird die Wärme von unten nach oben aufgenommen. Die Kühlflüssigkeit tritt am Zylinderkopf aus und die aufgenommene Energie wird anschließend über den Kühler abgegeben. Bei kaltem Motor strömt die Flüssigkeit über einen Kühlerschlauch am Thermostatventil vorbei direkt zurück zur Wasserpumpe und wieder in den Zylinder. Ab einer Temperatur von ca. 85 °C öffnet das Thermostatventil, so dass immer mehr Kühlflüssigkeit durch den Kühler fließt. Ab 105 °C schaltet dann ein elektrischer Zusatzlüfter ein, um eine Überhitzung zu vermeiden. Ein Ausgleichsbehälter ermöglicht zusammen mit einem im Kühlerdeckel integrierten Ventil den Volumenausgleich des Kühlmittels bei Temperaturänderung. Die Edelstahlauspuffanlage ist nach dem Reflektionsprinzip aufgebaut und aus Gründen der Offroad-Tauglichkeit sehr weit nach oben verlegt. Das Krümmerrohr mit einem Außendurchmesser von 44 mm ist auf der linken Seite zwischen Motor und Brückenrahmen verlegt. Der seitlich unter die Heckverkleidung gezogene Endschalldämpfer ist mit einer Schelle mit dem Krümmerrohr verbunden. In Verbindung mit dem Metalloxyd-Katalysator und einer Sprunglambdasonde wird die EU 3 Abgasnorm erfüllt. Anlasser Auspuffanlage 10 G 650 X-MODELLE Motorsteuerung neuen Bedingungen angepasst. Der Motor erreicht nun in Verbindung mit einem neu konzipierten Ansaugsystem und der neuen Auspuffanlage eine Leistung von 53 PS. Bei der neuen G-Modellreihe wurde als Motormanagement das aus der F 650er Baureihe bewährte BMS C2 Steuergerät übernommen. Speziell für die neuen Modelle wurde der Softwarestand den Steuerungsschema Steuerungseingänge und -ausgänge Steuerungseingänge Steuerungsausgänge Kurbelwellenposition und Drehzahl Die Information über die Drehzahl und die Kurbelwellenposition erhält die Steuerung über einen Induktivgeber, der am Magnetrad der Lichtmaschine, pro Umdrehung 6 Signale erfasst. Auf dem Außendurchmesser befinden sich 6 Metallgeber, wobei einer länger ausgeführt ist. Dadurch ergibt sich eine Winkelauflösung einer Kurbelwellenumdrehung von 60° und durch das Ende des längeren Gebers wird der untere Totpunkt der Kurbelwelle erkannt. Aus der Signalfrequenz wird die Kurbelwellendrehzahl errechnet und durch die unterschiedliche Beschleunigung beim Verbrennungsvorgang erkennt die Steuerung den Arbeitstakt des Zylinders auch ohne Nockenwellengeber. Drosselklappenpoti Das Drosselklappenpoti meldet der Steuerung den Öffnungswinkel und die Öffnungsbeschleunigung der Drosselklappe über ein analoges Spannungssignal. Aus dem Öffnungswinkel und der Kurbelwellendrehzahl wird dann die angesaugte Luftmenge errechnet. Die Luftmenge ist die wichtigste Größe für die Berechnung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge. Die Öffnungsgeschwindigkeit wird für die Beschleunigungsanreicherung benötigt. MOTORSTEUERUNG 11 Motorsteuerung Motortemperatursensor Der NTC Motortemperatursensor meldet die Temperatur der Kühlflüssigkeit durch einen sich verändernden Widerstandswert. Einspritzmenge und Zündzeitpunkt werden damit beeinflusst. Während der Warmlaufphase wird die Einspritzmenge kontinuierlich zurückgefahren. Lufttemperatursensor Der NTC Luft meldet die Temperatur der angesaugten Luft. Durch den unterschiedlichen Sauerstoffgehalt von warmer und kalter Luft muss das Steuergerät ebenfalls die Einspritzmenge korrigieren. Der Zündzeitpunkt wird ebenfalls beeinflusst, da bei wärmerer Luft der Motor mehr dazu neigt zu klopfen. Lambdasonde Die als Sprungsonde ausgeführte Lambdasonde erfasst den Restsauerstoff im verbrannten Abgas. Dadurch kann die Steuerung die Einspritzmenge über die Ansteuerungszeit der Einspritzventile angleichen. Bei zu viel Sauerstoff im Abgas wird die Einspritzzeit länger, wird kein Sauerstoff erkannt, wird weniger eingespritzt. Dieser Vorgang wird als Lambdaregelung bezeichnet. Starttaster Beim Starten wird bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle gezündet (teilsequenziell) und nach Erkennung des Arbeitstaktes alle 2 Umdrehungen (sequenziell). Damit beim Starten die Kurbelwelle nicht zurückdreht, muss eine festgelegte Mindestdrehzahl erreicht werden. Für diese Funktion braucht die Steuerung das Signal des Starttasters. 12 G 650 X-MODELLE Geschwindigkeitssignal Das Geschwindigkeitssignal wird am hinteren Rad durch einen Sensor erzeugt. Das Steuergerät bekommt das frequenzmodulierte Signal vom Cockpit. Dieses Signal beeinflusst den Leerlaufsteller und bewirkt, dass der Motor während der Fahrt eine höhere Leerlaufdrehzahl hat. Wenn nun während des Schiebebetriebs die Kupplung gezogen wird, ist beim Wiedereinsetzen der Einspritzung der Querschnitt an der BypassBohrung der Drosselklappe voll geöffnet. Dadurch wird ein Absterben des Motors vermieden. BMS-Relais Wenn alle elektrischen Startbedingungen erfüllt sind, schaltet das Relais das Steuergerät wie ein „Hauptschalter“ ein. Diese Bedingungen sind: Batterie angeschlossen, Zündung ein, Not-Aus nicht betätigt, Seitenstützenposition und Neutralgang. Zündspulen Die beiden Schaftzündspulen werden kennfeldgesteuert von der BMS C2 sequenziell angesteuert. Beim Start und bei niedrigen Drehzahlen zünden beide Zündkerzen gleichzeitig. Bei höheren Drehzahlen wird der Zündzeitpunkt der Nebenkerze zurückgenommen, um Drehmomentverluste bei höheren Drehzahlen zu vermeiden. Die Schaftzündspulen werden vom Bordnetz permanent mit Spannung versorgt. Bei der Ansteuerung triggert das Steuergerät nur die Masseleitung (Klemme 1). Tankentlüftungsventil Bei einigen Ländervarianten werden auf Grund von Umweltbestimmungen die Gase bei der Tankentlüftung über einen Aktivkohlefilter geführt und zurückgehalten. Zur Regeneration des Filters muss Frischluft in Gegenrichtung durch den Filter gesaugt werden. Diese Frischluft strömt, während der Motor läuft, über einen Schlauch zur Airbox. In diesem Schlauch befindet sich das Tankentlüftungsventil, das von der Steuerung immer dann angesteuert wird, wenn in der Airbox ein Unterdruck herrscht. Kraftstoffpumpe Die Kraftstoffpumpe wird bei „Zündung ein“ kurz angesteuert, um Druck in den Leitungen aufzubauen. Wenn gestartet wird und der Motor läuft, dann liefert der Kurbelwellensensor Signale und die Kraftstoffpumpe läuft permanent. Einspritzventil Das ebenfalls massegetriggerte Einspritzventil wird vom Steuergerät zeitgetaktet angesteuert. Der Kraftstoffdruck vor dem Ventil beträgt konstant 3,5 bar und wird von einem mechanischen Druckregler gehalten. Durch den konstanten Druck wird die Einspritzmenge nur durch die Ansteuerungszeit des Ventils erzeugt. Motortemperaturwarnleuchte Diese Warnleuchte im Cockpit wird ab einer Kühlmitteltemperatur von 118 °C angesteuert. Ein stetes Ansteigen der Temperatur führt nicht zum Abschalten des Motors. Leerlaufsteller Dieser kleine Motor ist als Stepper- oder Schrittmotor ausgeführt, wobei eine Magnetfeldänderung eine Rotation von 90° in die jeweilige Richtung erzeugt. Dieser Motor verschiebt einen Drosselkolben und verändert damit den Querschnitt der Bypass-Bohrung an der Drosselklappe und somit den Leerlauf. Lüftermotor Meldet der Motortemperaturfühler eine Kühlmitteltemperatur von über 105 °C, dann steuert die Motorsteuerung den Lüftermotor an. Notlaufeigenschaften Fallen Sensoren aus, werden Notprogramme aktiviert, damit der Motor, wenn auch mit verminderten Eigenschaften, lauffähig bleibt. Ausnahme ist hier der Kurbelwellensensor, denn ohne Drehzahlinformation und Kurbelwellenposition ist keine Motorsteuerung möglich. Diagnose Mit dem BMW Diagnosesystem GT1 ist es möglich, Fehlerspeichereinträge auszulesen, Sensorfunktionen und Zustände zu überprüfen, Schaltfunktionen manuell anzusteuern sowie Programmupdates durchzuführen. MOTORSTEUERUNG 13 Elektrik Bordnetz Sicherungen Beleuchtung 14 Die G 650 X-Modelle haben ein konventionelles Bordnetz mit Relais und Sicherungen. Aufgrund des geringen elektrischen Umfangs wurde bei diesen Modellen auf die CAN-Bus-Technologie verzichtet. Die Permanentmagnet-Lichtmaschine hat eine Leistung von 280 Watt. Das Magnetrad der Lichtmaschine dient auch zur Er- F1: ABS F2: Motorsteuergerät F3: Fahrlicht F4: Bremse, Hupe, I-Kombi, Diagnosestecker F5: Standlicht, Kennzeichenbeleuchtung, Lichthupe, Fernlicht F6: Anlasser, Blinker, Diagnosestecker F1: ABS F2: ABS F6 F5 F4 F2 F3 F2 F1 F1 Licht: Der Klarglasoptik-H4-Frontscheinwerfer ist in Freiformtechnik gestaltet. Das asymmetrisch angeordnete Standlicht wird über die Zündlichtschaltung auf Dauerlicht geschaltet. Die Xcountry besitzt einen klassischen runden H4-Scheinwerfer mit integriertem Standlicht. G 650 X-MODELLE fassung des Drehzahlsignals für die Motorsteuerung. Direkt über der Lichtmaschine wandelt ein Gleichrichter die 3-PhasenWechselspannung in Gleichspannung um. Zur Absicherung der Verkabelung und zur Ansteuerung von Schaltfunktionen werden hier wieder Schmelzsicherungen und Relais eingesetzt. Als Energiespeicher dient eine kleine und dadurch leichte 10 Ah Fahrzeugbatterie. Heckbeleuchtung: Der Heckleuchtenträger ist bei der Xchallenge und der Xmoto schnell mittels einer Kabelbaumsteckverbindung unter der Sitzbank und einem Bowdenzug-Mechanismus und 4 Schrauben zu demontieren. Das LED-Rücklicht hat 18 Stufendioden, die als Rücklicht gedimmt angesteuert werden und als Bremslicht mit voller Leistung Licht abstrahlen. Fahrwerk Der Rahmen und die Schwinge der neuen Baureihe sind bei allen 3 Modellen identisch. Der als Brückenrohrrahmen ausgeführte Hauptrahmen besteht aus einem Stahlverbund-Schweißteil und 2 verschraubten Aluminiumgussteilen. Die am Lenkrohr verschweißten Stahlprofile sind um den Motor geführt und am unteren Ende mit je 3 Passschrauben mit den Aluguss-Rahmenunterteilen verschraubt. Die Stahlprofile sind am Lenkrohr durch ein verschweißtes Knotenblech verstärkt. Zur Abstützung des Lenkrohrs und zur Einleitung der Kräfte von der Vordergabel, ist ein Dreiecksstahlpressteil mit den Knotenblechen verschweißt. Dieses Pressteil ist nach unten fortgesetzt und dient zur Verschraubung des Rahmenunterzugs. Der gesamte Stahlrahmen ist graphitanpulverbeschichtet. Die beiden Rahmenunterteile umschließen ebenfalls den Motor und sind im Bereich unterhalb der Fußrasten mit dem Motorgehäuse verschraubt. Der Motor ist als mitstabilisierendes Bauteil in den Rahmenverbund integriert und über eine einstellbare Verschraubung am Zylinderkopf spannungsfrei mit dem Hauptrahmen verbunden. Zusätzliche Stabilität bringt der aus Aluminiumrohren geschweißte Rahmenunterzug an der Vorderseite des Motors. Zentral in der Mitte hinter dem Motor befindet sich die Federbeinanlenkung, die als Aluminiumschmiedeteil gefertigt ist. Diese ist am Zylinderkopf und mit den beiden Rahmenunterteilen fest verschraubt und bildet somit eine feste Abstützung für das hintere Federbein und den Heckrahmen. Der aus Aluminiumvierkantrohren gefertigte Heckrahmen stützt sich durch sehr steile Streben am Hauptrahmen ab und ist oben mit der Federbeinanlenkung verschraubt. Die Vierkantrohre sind mit Knotenblechen verstärkt und mit allen Befestigungskomponenten für Verkleidungsteile, Auspuff, Sitzbank und Sonderzubehör versehen. Rahmen FAHRWERK 15 Fahrwerk Telegabeln Die Upside-down-Telegabeln sind bei allen 3 Modellvarianten gleich aufgebaut und über zweifach geklemmte Aluminiumgabelbrücken mit der Lenkachse verbunden. Sie haben einen Durchmesser von 45 mm, weisen aber modellspezifische Unterschiede auf. Bei der Xchallenge sind die Gleitrohre goldfarben eloxiert und die Standrohre werden durch Kunststoffabdeckungen vor Beschädigung durch Steinschläge geschützt. Die Xmoto und die Xcountry haben dagegen die Gleitrohre alufarben eloxiert und unterscheiden sich durch die Befestigungsstrebe für den vorderen Kotflügel. Der Steinschlagschutz für die Standrohre wird hier durch die Kotflügelgestaltung gewährleistet. Xchallenge und Xmoto haben beide einen Federweg von 270 mm und die Möglichkeit, Xchallenge 16 Xmoto G 650 X-MODELLE Zug- und Druckstufe stufenlos einzustellen. Hierbei wird über eine Einstellschraube an den Verschlusskappen am linken Holm die Druckstufe und am rechten Holm die Zugstufe eingestellt. Diese Einstellschrauben verschieben im Holm eine Druckstange, die wiederum eine Drosselstelle am hydraulischen Dämpfungskolben vergrößert oder verkleinert und somit das Ein- bzw. Ausfedern beeinflusst. Bei der Xcountry ist der Federweg durch ein kürzeres Standrohr auf 240 mm begrenzt und es ist keine Einstellung der Dämpfung möglich. Durch die Verwendung von höheren Klemmböcken können die Gleitrohre ca. 30 mm nach oben durchgeschoben werden. In Verbindung mit einer Verstellung des hinteren Federbeins besteht dann die Möglichkeit, das Fahrwerk um ca. 30 mm tiefer zu legen. Xcountry Die Zweiarmschwinge ist aus Design- und Gewichtsgründen aus Aluminium gegossen und wie der Rahmen graphitanlackiert. Die Schwingenlagerung ist hier ähnlich wie bei den großen Modellen. Auf beiden Seiten befinden sich Lagerzapfen, die im Fahrzeugrahmen auf Block verschraubt sind. Die Schwinge ist mittels Nadellagern über die Lagerzapfen spielfrei im Rahmen gelagert. Für die Einstellung der Kettenspannung werden Gleitstücke in einer Nut am Ende der Schwinge mittels konterbarer Einstellschrauben verschoben. Der Drehpunkt der Schwinge ist gegenüber der F 650 GS um ca. 20 mm näher am vorderen Kettenritzel, wodurch sich die Reaktionen an der Kette beim Ein- und Ausfedern vermindern. Um die Reaktionen an der Kette zu vermindern, befinden sich an der Schwinge und am Rahmen 2 Führungsrollen. Die Drehmomentabstützung der Bremszange erfolgt über einen eingeschraubten Stahlpin in der Schwinge und einer Längsnut im Bremszangenträger. Das hintere Federbein ist zentral an der Schwinge angelenkt und mit einer Passschraube spielfrei befestigt. Schwinge Xchallenge Bei der Xchallenge wird ein pneumatisches Luftfederbein verwendet – ähnlich wie bei der HP2. Die Dämpfung und die Federung werden dabei einzig durch den Luftdruck bestimmt. Der Federweg beträgt bei der Xchallenge vorne wie hinten 270 mm und sorgt dadurch für genügend Reserven auch im Offroad-Einsatz. Über eine Einstellschraube kann zwischen 2 Dämpfungsstufen gewählt werden während die Fahrzeuglage nur durch den Luftdruck im Federbein bestimmt wird. Zum Aufpumpen befindet sich am Federbein ein Reifenventil und unter der Sitzbank eine Luftpumpe. Beim Ein- und Ausfedern fließt Luft über definierte Kanäle und Drosselstellen zwischen dem Zylinderraum und dem Gummibalg. Durch die sich komprimierende Luft entsteht ein progressives Federungsverhalten und elastische Kunststoffelemente dienen als Endlagendämpfung. Xmoto / Xcountry In den Modell-Varianten Xmoto und Xcountry wird ein hydraulisches Federbein der Firma Sachs verbaut. Das bewährte Funktionsprinzip punktet beim Betrieb auf Asphalt durch sensibleres Verhalten. Es ermöglicht durch seine vielfältigen Verstellmöglichkeiten ein optimales Setup und zeigt seine Qualitäten außerdem im Soziusbetrieb. Es hat einen Federweg von 245 mm (X-moto), 210 mm (Xcountry) und ist in Zug- und Druckstufe einstellbar. Über eine verstellbare Gewindestange kann die Länge der Kolbenstange verändert werden. Dadurch lässt sich das Heck der Xcountry um ca. 30 mm in der Höhe verstellen. Die Federbasis wird über einen Ringkolben und mit einem Handrad hydraulisch verstellt. Federbeine FAHRWERK 17 Fahrwerk Bremsen vorne Bei allen 3 Modellen wurde die Bremsanlage auf die individuellen Eigenschaften der einzelnen Modelle abgestimmt, weist aber in der Peripherie Gemeinsamkeiten auf. Die Bremsbetätigung erfolgt über neue Armaturen und die Bremsleitungen sind alle in Stahlflextechnik ausgeführt. Vorne überträgt immer eine Einscheibenbremse die Bremsenergie. Als Sonderausstattung ist das leichte Bosch ABS 8M verfügbar, das Xchallenge Die Bremsscheibe hat vorne einen Durchmesser von 300 mm und ist im aktuellen Wavedesign ausgeführt und fest mit der Radnabe verschraubt. Neben einem geringeren Gewicht bietet diese Bauweise eine höhere Selbstreinigung im Geländeeinsatz Xmoto Die Bremsscheibe ist wegen der kleineren und sportlichen Reifen und der daraus resultierenden höheren Bremsleistung größer dimensioniert. Sie ist schwimmend auf einem Trägerring gelagert und hat einen Durchmesser von Xcountry Als klassischer Vertreter dieser Modelle wurde hier eine konventionell gestaltete Bremsscheibe verwendet. Sie ist fest mit der Radnabe verschraubt und hat einen Durchmesser von 300 mm. Die Doppelkolben-Schwimmsattel-Bremszange mit Bremsen hinten 18 Der Bremsscheibendurchmesser beträgt bei allen Modellen 240 mm, wobei die Xchallenge-Scheibe im Wavedesign ausgeführt ist. Die Bremsenergie überträgt bei allen Modellen eine Einkolben-Schwimmsattel-Bremse, wobei Xchallenge und Xmoto eine goldfarben eloxierte Bremszange haben und die Xcountry eine schwarze. An der G 650 X-MODELLE bereits bei den F 800 und der R 1200 S im Einsatz ist. In Verbindung mit diesem ABS haben die beiden Hauptbremszylinder ein spezielles Ventil in der Bremsarmatur, das eine Beschädigung der Dichtmanschette durch Druckpulsationen während der ABSRegelung verhindert. Das ABS ist bei allen 3 Modellen abschaltbar. verglichen mit konventionellen Scheiben. Die Doppelkolben-Schwimmsattel-Bremszange mit organischen Bremsbelägen ist goldfarben eloxiert. 320 mm. Der goldfarben eloxierte 4-KolbenFestsattel mit Sintermetall-Bremsbelägen ist über ein Adapterstück mit den Gabelholmen verschraubt. organischen Bremsbelägen ist identisch zur Xchallenge, allerdings hier in schwarz. Hinterradbremse sind bei allen Modellen organische Beläge verbaut. Karosserie Die Xchallenge als Vertreter der Hardenduro hat in Normallage eine Sitzhöhe von 950 mm. Durch die schmal geschnittene Sitzbank ergibt sich aber eine akzeptable Schrittbogenlänge von 2.000 mm. Zum Schutz vor Spritzwasser ist der als Schnabel ausgeführte Kotflügel weit über die Vorderradmitte gezogen. Die Verkleidungsseitenteile dienen ebenfalls als Schutz vor hochschleuderndem Schmutz und Spritzwasser und führen während der Fahrt gezielt Luft zum Ölkühler. Die auraweiße Grundfarbe der Verkleidungsteile harmoniert hervorragend mit der blauen Sitzbank und dem ebenfalls in Blautönen gehaltenen Schriftzug. Breite gezackte Fußrasten sorgen für sicheren Stand in allen Situationen. Rücklicht und Kennzeichenträger können über einen Verschlussmechanismus schnell vom Fahrzeugheck getrennt werden. Ein AluminiumUnterfahrschutz ist serienmäßig ab Werk montiert. G 650 Xchallenge Die Xmoto hat bedingt durch die kleinere Bereifung und ein hydraulisches Federbein eine Sitzhöhe von 920 mm und dementsprechend eine Schrittbogenlänge von 1.980 mm. Der Vorderradkotflügel ist hier am Standrohr montiert und übernimmt zusätzlich auch dessen Schutz. Sitzbank und Seitenverkleidungen unterscheiden sich nur durch die Farbgebung. Für einen dezenten Schutz vor Fahrtwind sorgt eine kleine Cockpit- G 650 Xmoto KAROSSERIE 19 Karosserie G 650 Xcountry 20 verkleidung. Die Lenkerklemmböcke sind gegenüber der Xchallenge und Xcountry um 10 mm niedriger und sorgen für eine mehr vorderradorientierte und straßensportliche Sitzposition. Die breiten gezackten Fuß- rasten und der abnehmbare Kennzeichenträger sorgen auch hier für die Möglichkeit, optimal auf abgesperrten Pisten zu racen. Auf einen Motorschutz wurde hier konzeptbedingt verzichtet. Die Xcountry erreicht durch ein verstellbares hydraulisches Federbein und eine kürzere Telegabel, die in der Gabelbrückenklemmung verschoben werden kann, eine Sitzhöhe von 840 bis 870 mm, wodurch sich eine Schrittbogenlänge von 1.880 mm bis 1.940 mm ergibt. Der radnah an der Telegabel befestigte Vorderradkotflügel wird durch einen stabilen Rohrbügel abgestützt. Die Luftführung zum Kühler übernehmen hier zwei eigenständige Kunststoffverkleidungen. Die Sitzbank ist im klassischen, gestuften Stil geformt und bildet den Übergang zum kurzen Heckteil, das als kleine Gepäckbrücke genutzt werden kann. Die Verkleidung der Airbox erinnert an einen standardmäßig montierten Tank. Auf einen Windschutz wurde aus Konzeptgründen verzichtet. Der Tank aller 3 Modelle ist mit einer nutzbaren Benzinmenge von 9,5 Litern unter der Sitzbank angeordnet und sorgt dadurch für einen tiefen Schwerpunkt und gutes Handling. G 650 X-MODELLE Die Magura-Lenker aller 3 Modelle haben 810 mm und sind aus konifiziertem und perlgestrahltem Aluminiumrohr. Dadurch ergibt sich ein kleiner, angenehmer Durchmesser an den Lenkergriffen und eine hohe Haltekraft an den Klemmböcken. Kupplungs- und Bremshebel sind in ihrer Position nicht einstellbar. Die Bremsflüssigkeit wird vom ABS-Steuergerät kommend über eine verlängerte Hohlschraube zur Bremszange geleitet. Dadurch bekommt der Bremsschlauch einen statischen Befestigungspunkt am Lenker und kann sich beim Einfedern über eine Kunststoffführung an der Gabelbrücke abrollen, ohne die Sicht auf das I-Kombi einzuschränken. Die elektrischen Bedienelemente sind kompakt und auf das Wesentliche beschränkt. Lenker und Armaturen Das kleine und kompakte Cockpit ist erstmals bei BMW ohne analoge Instrumente ausgestattet. Auf einem Display wird in großen Ziffern die aktuelle Geschwindigkeit in km/h oder mph gut lesbar dargestellt. Im unteren Segment kann durch Drücken der MODE-Taste zwischen Gesamtkilometerstand, Tageskilometerstand 1, Tageskilometerstand 2, Restreichweite bei Kraftstoffreserve, Uhr und Batteriespannung gewechselt werden. Mit Zündschlüssel, MODE- und SET-Taste kann durch eine Tastenkombi- nation zwischen verschiedenen Reifendurchmessern gewählt werden. Die Kontrollleuchten werden durch farbige LEDs hinterleuchtet, wobei die blaue Fernlicht-LED heller leuchtet. In die Platine des Cockpits wurde die Blinkgeberfunktion integriert. Beim Betätigen der Blinkerschalter bekommt die Platine über den Kabelbaum nur die Information rechts oder links und schaltet dann über einen Ausgang Spannung auf die jeweiligen Blinker. Cockpit KAROSSERIE 21 Ausstattung G 650 Xchallenge G 650 Xmoto G 650 Xcountry Grundfarbe Motorrad Farbe Seitencover auraweiß / uni auraweiß / uni Farbe Sitzbank blau rot / uni graphitan metallic matt grau / schwarz tiefschwarz / uni weißaluminium metallic matt schwarz G 650 Xchallenge G 650 Xmoto G 650 Xcountry ✓ – – ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Serienumfang ✓ ✓ – ✓ – – – ✓ ✓ ✓ – – Serienumfang ✓ – ✓ ✓ Farben Sonderzubehör Offroad-Scheinwerferschutz Aluminium-Abdeckung Bremsflüssigkeitsbehälter hinten Aluminium-Kettenschutz Aluminium-Ritzelabdeckung Aluminium-Rahmenschutz / HBZ Handschutzbügel li / re Satz Protektor groß für Handschutzbügel Satz Protektor klein für Handschutzbügel Satz Aufsatzspoiler für Protektor groß kleine Schutzbügel für Motor li / re Aluminium-Unterfahrschutz (groß) Kunststoff-Unterfahrschutz (klein) Lenkerprallschutz Satz Sturzpads Windschild Halter für Windschild 22 G 650 X-MODELLE Gepäckbrücke Xchallenge / Xmoto Gepäckbrücke Xcountry Hecktasche Tankrucksack Soziuskit (Fußrasten und Haltegriffe) 12-V-Steckdose Titan-Sportschalldämpfer mit ABE Titan-Krümmer CFK-Blende für Krümmer CFK-Blende für Ansatz Schalldämpfer CFK-Blende für Endschalldämpfer oben Servicewerkzeugsatz Navihalter Niedrige Sitzbank Xchallenge Niedrige Sitzbank Xmoto Topcase (R13) Grundplatte für Topcase Adapterplatte für Topcase Innentasche für Topcase Leistungsreduzierung 34 PS G 650 Xchallenge G 650 Xmoto G 650 Xcountry ✓ – ✓ – ✓ – ✓ – – ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ – ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ – – in Vorbereitung in Vorbereitung in Vorbereitung ✓ – ✓ (grau / schwarz) – – – – ✓ – – in Vorbereitung – – – ✓ AUSSTATTUNG 23 Technische Daten G 650 Xchallenge Motor: Leistung Max. Drehmoment Bohrung Hubraum effektiv Hub / Bohrungsverhältnis Verdichtungsverhältnis Kraftstoff Ventilwinkel zur Zylinderachse Einlassventil-Durchmesser Auslassventil-Durchmesser Nockenspreizung Steuerzeiten gemessen bei 3 mm Ventilhub Ventilhub (ohne Ventilspiel) Motorölvolumen Ölfilter Ölpumpen Betriebsdruck im Schmierölkreislauf G 650 Xcountry Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor mit vier tassenstößelbetätigten Ventilen, zwei obenliegenden Nockenwellen und Trockensumpfschmierung 39 kW (53 PS) bei 7.000 U/min 60 Nm bei 5.250 U/min 100 mm 83 mm 652 ccm 0,83 11,5 : 1 Super bleifrei, 95 ROZ Einlass: 15° Auslass: 18° 36 mm 31 mm E / A 109° / 109° Einlass öffnet 13° nach OT Einlass schließt 25° nach UT Auslass öffnet 25° vor UT Auslass schließt 13° vor OT 10,418 mm 2,3 l Micronic, im Hauptstrom 2 Trochoid-Pumpen ≥ 0,5 bar bei Öltemperatur 80 °C max. 4,5 bar bei n ≥ 4.500 U/min und t (Öl) = 80 °C Motorkühlung: Förderleistung der Pumpe Öffnungsbeginn des Thermostatventils Wasserkühlung 10 l/min 85 °C Kupplung: Mehrscheibenkupplung im Ölbad, mechanisch betätigt 145 mm Kupplungsscheiben Durchmesser Getriebe: Primärübersetzung Übersetzungen 24 G 650 Xmoto G 650 X-MODELLE Klauengeschaltetes 5-Gang-Getriebe im Motorgehäuse integriert 1 : 1,964 1. Gang: 1 : 2,750 2. Gang: 1 : 1,750 3. Gang: 1 : 1,313 4. Gang: 1 : 1,045 5. Gang: 1 : 0,875 G 650 Xchallenge Hinterradantrieb: G 650 Xmoto G 650 Xcountry Kettenbezeichnung Kettenglieder Endlos-O-Ring-Kette mit Ruckdämpfung in der Hinterradnabe O-Ring 520, 5/8 x 1/4 112 Antriebsdruckdämpfung: 5 asymmetrische Elastomerblöcke Kraftstoffaufbereitung / Zündanlage: Motordrehzahl max. Leerlaufdrehzahl Kraftstoffdruck in Ringleitung Inhalt des Kraftstoffbehälters Zündzeitpunkt Zündkerzen BMW Motorsteuerung BMS C2 7.500 min-1 (Abregeldrehzahl) 1.480 U/min 3,5 bar 10 l davon ca. 2 l Reserve 55° v. OT bis -17° OT (Kennfeld) NGK DR8 EB Generator: Permanenterregter Generator, auf Kurbelwellenstumpf sitzend 280 W 12 V / 10 Ah 1:1 Leistung max. Max. Regelspannung/Stromstärke Übersetzung Starter: Permanentmagneterregter Elektromotor, der über Vorgelege und Klemmkörperfreilauf die Kurbelwelle antreibt 280 W 1 : 32 Leistung Übersetzung Batterie: Wartungsfrei 12 V / 10 Ah Elektrik: BMS C2 Vorderradführung: Federweg am Rad Standrohrdurchmesser Lenkeinschlag Federelement USD-Teleskopgabel 270 mm 270 mm 240 mm 45 mm 40° rechts / links Hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel Hinterradführung: Schwingenlänge Federweg am Rad Dämpfersystem 2-Arm-Aluminium-Kokillengussschwinge 580 mm 270 mm 245 mm 210 mm Gasdruckhydr. hydr. federbein Federbein Federbein Räder: Drahtspeichenrad 1,60" x 21" 2,50" x 18" Dimensionen vorne hinten Leichtmetallgussrad 3,50" x 17" 4,50" x 17" Drahtspeichenrad 2,50" x 19" 3,00" x 17" TECHNISCHE DATEN 25 Technische Daten Reifen: Dimensionen vorne hinten G 650 Xchallenge G 650 Xmoto G 650 Xcountry 90/90 – 21 140/80 – 18 120/70 – 17 160/60 – 17 100/90 – 19 130/80 – 17 Bremsanlage: Hydraulisch betätigte Einscheibenbremse vorne 2-Kolben mit 4-Kolben mit 2-Kolben mit SchwimmFestSchwimmsattel sattel sattel Aufhängung Bremsscheiben vorne starr schwimstarr mend Bremsscheibendurchmesser 300 mm 320 mm 300 mm Bremsscheibenstärke 5 mm Kolbendurchmesser am Bremssattel 30 / 32 mm 30 / 34 mm 30 / 32 mm Kolbendurchmesser des Handbremszylinders 13 mm Reibmaterial der Bremsbeläge organisch Sintermetall organisch hinten Starr aufgehängte Einscheibenbremse mit 1-Kolben-Schwimmsattel Bremsscheibendurchmesser 240 mm Bremsscheibenstärke 5 mm Kolbendurchmesser des Bremssattels 34 mm Kolbendurchmessers des Fußbremszylinders 13 mm Reibmaterial der Bremsbeläge Semimetall (organisch) Maße: Gesamtlänge Gesamtbreite mit Spiegeln Lenkerbreite ohne Spiegel Größte Höhe mit Spiegel Radstand in Normallage Nachlauf in Normallage Lenkkopfwinkel in Normallage Sitzhöhe bei Leergewicht 2.205 mm 875 mm 810 mm 1.470 mm 1.500 mm 116,5 mm 61,5° 950 mm 2.155 mm 2.185 mm 1.500 mm 97,5 mm 1.498 mm 116 mm 920 mm 870 mm Gewichte: Trockengewicht Zulässiges Gesamtgewicht 144 kg 335 kg 147 kg 148 kg 165 km/h 5,6 s 170 km/h 5,3 s 170 km/h 5,4 s 3,6 l / 5,1 l 3,5 l / 5,0 l 3,4 l / 4,8 l Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit Beschleunigung 0 – 100 km/h Durchschnittsverbrauch bei Konstant 90 / 120 km/h 26 G 650 X-MODELLE Die neue BMW F 650 CS Technik im Detail BMW Motorrad Trainingszentrum Inhalt Kurzbeschreibung 2 Antrieb 4 Motorsteuerung 6 Hinterradantrieb 8 Hinterradschwinge 9 Fahrwerk und Räder 10 Bremssystem und ABS 12 Karosserie 14 Scheinwerfer 16 Cockpit und Lenkerarmaturen 17 Elektrik 18 Staufachzubehör 20 Technische Daten 22 1 Kurzbeschreibung Herkunft. Die neu entwickelte und im Werk Berlin montierte BMW F 650 CS ist ein weiterer Meilenstein bei den BMW F-Modellen. Sie folgt der 1993 vorgestellten F 650, die zusammen mit der 1997 eingeführten F 650 ST den Grundstein für eine überaus erfolgreiche Baureihe gelegt hat. Der Name steht für das Einsatzgebiet: F 650 CS Scarver. City und Street; Scarver vom Skisport Carving, dem rasanten Kurvenfahren auf der Kante. Sie ist damit vom 2000 im Markt eingeführten Schwestermodell F 650 GS deutlich abgegrenzt, mit der sie den Motor und die Motorsteuerung sowie die Bremsanlage mit dem optionalen ABS gemeinsam hat. Auftritt. Die schlanke Silhouette mit den kleinen Scheinwerfern und die bei BMW Motorrad typische innovative Karosseriegestaltung mit dem neuartigen Stauraumkonzept laden zum Aufsteigen ein. Die auf leichtes Handling ausgelegte Sitzposition vermittelt durch den schmalen Lenker und die schlanke Sitzbank einen direkten Kontakt zum Motorrad. Die serienmäßige Sitzhöhe von 780 mm kann für kleinere Fahrer mit der Sonderausstattung niedrigere Sitzhöhe auf 750mm reduziert werden. Antrieb. Beim Start des Motors übernimmt die BMW Motorsteuerung zuverlässig das Management der Motorfunktionen, welches die BMW typische Entfaltung von Leistung und Drehmoment ermöglicht. Über das Fünfganggetriebe wird die Drehkraft an einen wartungsarmen Zahnriemen weitergegeben, dessen Verwendung bei einem Einzylindermotorrad zusammen mit der Einarmschwinge einzigartig ist. dabei die Bremsanlage -auf Wunsch mit ABSsouveräne Verzögerungen ermöglicht ist sicher. Individuell. BMW bietet auch für die F 650 CS interessante Sonderausstattungen und umfangreiches Sonderzubehör an. Die angebotenen Farbvarianten von Sitzbank und Seitencovern können vom Kunden beliebig zu den Lackteilen kombiniert werden. Neben dem ABS ist weiteres elektrisches Zubehör wie die Warnblinkanlage, eine Bordspannungs-Steckdose, ein Bordcomputer, eine Diebstahl-Warnanlage und ein Audiosystem im Angebot. Ein ebenfalls als Sonderzubehör angebotener Serviceständer ermöglicht zum Beispiel für den Reifenwechsel das Aufbocken der F 650 CS. Service. Der Diagnosestecker für die Motorsteuerung und die Sonderausstattung ABS ist auf der rechten Fahrzeugseite vorne hinter dem Seitencover befestigt. Nach dem Abnehmen der Sitzbank erreicht man die Sicherungsbox, die Kraftstoffpumpeneinheit und das Bordwerkzeug, worin ein Spezialschlüssel für die Zentralmutter des Hinterrades enthalten ist. Mit der Demontage des vierteiligen "Tankcovers" ist der Zugriff auf Ansaugbox und die zentral angeordnete Fahrzeugelektrik möglich. Rückgrat. Motor und Brückenrahmen verbunden bedeuten die hohe Steifigkeit des Fahrwerks. Beide Oberzüge und das Querrohr des breit bauenden Hauptrahmens übernehmen die Bevorratung des Motoröls, wodurch das großzügige Staufach realisiert werden konnte. Die neue F 650 CS Scarver. Frech und lebendig ist der Auftritt des neuen BMW Einzylinders. Sie trifft schon optisch den Nerv des unternehmungslustigen Motorradfahrers: Aufsteigen, wohlfühlen und jede Menge Fahrspaß. In dieser Broschüre wird die Technik der neuen BMW F 650 CS im Detail beschrieben. Hinweise auf Wartungs- und Reparaturarbeiten und die technischen Daten entnehmen Sie bitte der hierfür vorgesehenen Serviceliteratur. Viel Spaß beim Lesen. Bewegung. Vorne wird die Radführung von einer konventionellen Telegabel und hinten von einer neuartigen Einarmschwinge übernommen. Mit einer Excenterverstellung ausgestattet kann an der Schwinge leicht die Zahnriemenspannung eingestellt werden. Räder. Bei BMW immer etwas besonderes. Die neuen Dreispeichen-Aluminiumfelgen strahlen die Dynamik aus, die mit dem Fahrwerk erfahren wird. Aufgezogen sind Reifen, die in ihrer Bauart und in der Dimension Schräglage fordern. Dass 3 Antrieb scheibe an der Drosselklappenwelle ergibt sich eine Begrenzung des Öffnungswinkels der Drosselklappe. Durch diese harmonische Reduzierung der Maximalleistung bleibt die im unteren Drehzahlbereich kräftige Drehmomententwicklung des Motors erhalten. oder links in die Rohre hinein. Über das untere Verbindungsrohr x, das Grobsieb y und die Ablaufleitung U gelangt das Motoröl zur Druckölpumpe, welche den Antrieb versorgt. Das Rückhalteventil V verhindert bei abgeschaltetem Motor das Zurücklaufen des Öls in den Motor. Kurbeltrieb. Der obere Kompressionsring des Kastenkolbens ist zur Optimierung der Dichtwirkung an der Außenseite ballisch geschliffen und an der Rückseite abgestuft. Der mittlere Kolbenring ist als Nasenminutenring ausgeführt, um eine zügige Anpassung des Ringes in der Einlaufphase zu erreichen. Mit dem vierteiligen Stahlband-Ölabstreifring wird das Motoröl von der mit Nikasil beschichteten Zylinderwand abgestreift. Von der Kurbelwelle, die in zweigeteilten Gleitbuchsen gelagert ist, wird die Ausgleichswelle über eine laufruhige Schrägverzahnung angetrieben. Die Motorgehäuseentlüftung erfolgt nach dem Rotationsprinzip durch ein Kanalsystem in der Ausgleichswelle. Schwallschutzklappen aus Gummi (FPM) W verhindern wie ein Rückschlagventil bei extremen Bremsvorgängen ein Aufsteigen des Motoröls in den Rahmenrohren und damit die Gefahr eines abfallenden Öldrucks. An den Stutzen X werden die Schläuche der Druckausgleichleitung zum Ventildeckel angeschlossen. Das Motoröl kann beim Service über die Ablassschraube at bequem abgelassen und frisches Motoröl an dem rechts angeordneten Einfüllstutzen ak eingefüllt werden. Mit dem flexiblen Messstab am Einfülldeckel wird nach dem Aufsetzen auf den Rand des Stutzens der Ölstand bei betriebswarmem Motor und aufrecht stehendem Motorrad abgelesen. Cool. Der Kühlkreislauf ist als Kurzschlusskreislauf mit einem im Kühler integrierten Thermostatventil ausgelegt, welches bei ca. 85°C beginnt, den Kühlerkreislauf zu öffnen. Das Gemisch aus 50% Wasser und 50% Glykol strömt u-förmig von unten nach oben durch den Kühler, wodurch mehr Wärme bei gleicher Abmessung abgeführt wird. Der Ausgleichsbehälter ermöglicht zusammen mit zwei im Kühlerdeckel integrierten Ventilen die Anpassung des Flüssigkeitsvolumens im System bei unterschiedlichen Motortemperaturen. Im Drehmoment nochmals gesteigert bietet der aus der F 650 GS bekannte Motor Drehfreude und einen hohen Spaßfaktor. Ausgestattet mit Trockensumpfschmierung, Ausgleichswelle und den beiden kettengetriebenen Nockenwellen sowie den vier über Tassenstößel betätigten Ventilen ist der flüssigkeitsgekühlte Viertaktmotor der modernste Einzylinder. Kopfarbeit. Hinter dem linken vorderen Seitencover wird die Frischluft über den zwischen Ansaugschnorchel und Ansauggeräuschdämpfer angeordneten Plattenluftfilter angesaugt. Die gewählte Position des Drosselklappenstutzens mit dem kurzen Gummiansaugstutzen am Zylinderkopf ermöglicht einen leistungsfördernden Fallstrom der Frischgase. Der ovale Einlasskanal teilt sich vor den beiden Ventilen auf. Im Brennraum mit vier Quetschkanten werden die im Verhältnis 11,5:1 verdichteten Frischgase des auf Normalbenzin ausgelegten Motors von einer einzelnen, zentral angeordneten Zündkerze entzündet. 4 Auf der Auslassseite werden die Abgase nach den beiden Auslassventilen auf einen runden Querschnitt zusammengeführt. Steuerzeiten und die Nockenwellen sind auf eine gleichmäßige Drehmoment- und Leistungsentwicklung hin ausgelegt. Diese Eigenschaft macht sich durch eine nahezu ruckfreie Beschleunigung ab 2000 min-1 bemerkbar. Mit neu abgestimmtem Ansauggeräuschdämpfer und dem neuen Auspuffschalldämpfer steigt das maximale Drehmoment um zwei Nm auf 62 Nm bei 5500 min-1. Die maximale Motorleistung von 37 kW wird bei 6800 min-1 erreicht. Auspuff. Im neuen Edelstahl-Schalldämpfer wird über ein Zweikammer-System durch Expansion und Reduktion ein kraftvoller Sound erzeugt. Der platzsparend integrierte 3-Wege Metall-Katalysator mit 83 mm Durchmesser reduziert zusammen mit der Lambdaregelung wirkungsvoll die Emissionen. Drossel. Auch die neue F 650 CS wird in einer auf 25 kW gedrosselten Motorvariante angeboten. Aus der Verlegung des Gasseiles mit einem anderen Auschlag auf die benachbarte, größere Kurven- Schalten. Die von einem Seilzug betätigte Nasskupplung mit acht Reibscheiben überträgt das Drehmoment auf die Getriebeeingangswelle des klauengeschalteten Fünfgang-Getriebes. Zur Senkung des Drehzahlniveaus ist der 5. Gang wegen des kleineren Hinterraddurchmessers bei nahezu gleicher Sekundärübersetzung etwas länger (ein Zahn mehr am Antriebsrad) übersetzt. Das am Getriebeausgang auf der neuen Abtriebswelle angeordnete verstärkte Rillenkugellager nimmt die höhere Belastung auf, welche durch die permanente Spannung im neuen Antriebsriemen entsteht. ak X w W v U at x y V u Schmiersystem Das bisher nur bei Zentralrohrrahmen angewandte Prinzip mit dem Ölvorrat im Hauptrahmen gibt den Raum für das Ablagefach und bietet die Vorteile eines tiefen Schwerpunktes und einer guten Wärmeabführung durch die große Rahmenoberfläche. Die Saugpumpe u fördert das aus dem Motor zurücklaufende Öl über eine Steigleitung v in das obere Verbindungsrohr w der beiden Rahmenoberzüge. Von dort läuft das Motoröl entweder rechts 5 Motorsteuerung U y an W X al v at ak V w am x u Details. Nach dem Einschalten der Zündung wird der vom Drosselklappenpotentiometer gemeldete Spannungswert (geschlossene Drosselklappe vorausgesetzt) von der Motorsteuerung als Nullstellung für den folgenden Motorlauf herangezogen, wodurch eine exakte Lasterfassung möglich wird. Der kurzzeitige Anlauf der Kraftstoffpumpe dient der Erzeugung des zum Starten notwendigen Kraftstoffdrucks, das Einschalten der Übertemperaturkontrollleuchte deren Funktionskontrolle. Beim Starten und Anlaufen des Motors bestimmt die Steuerung anhand des Musters der Sensorsignale die Lage der Kurbelwelle und kann den unteren Totpunkt des Kolbens ermitteln. Auf dem Rotor des Generators sind dazu fünf kurze und eine lange (im UT) Erhebung angebracht, mit denen der Induktivsensor die Signale erzeugt. Wenn diese 360° Synchronisation erfolgt ist können Einspritzung und Zündung zu jeder Umdrehung korrekt ausgegeben werden. Dann erfolgt durch eine geeignete Auswertung des Sensorsignals die Erkennung des Arbeitstaktes und damit die 720° Synchronisation, das bedeutet es wird nur noch jede zweite Umdrehung gezündet. Das Startsignal vom Anlassdruckschalter wird auch berücksichtigt, um die Zündung bei Abbruch des Anlassvorgangs und möglicherweise rückwärts drehender Kurbelwelle zu verhindern. Das Potential des Motors der neuen F 650 CS wird mit Hilfe des digitalen Motormanagement-Systems BMW Motor-Steuerung Compact voll genutzt. Speziell für die Einzylinder entwickelt überwacht und steuert das System den Motorlauf und ermöglicht die Verwendung eines geregelten Dreiwege-Katalysators zur Abgasreinigung. Funktion. Von dem Induktivgeber u erhält die Steuerung die Information über die Position und die Drehzahl der Kurbelwelle und schließt mit Hilfe des Öffnungswinkels der Drosselklappe -gemeldet vom Drosselklappenpotentiometer v - auf die angesaugte Luftmenge (a-n-Steuerung). Für die exakte Bestimmung des Zündzeitpunktes und der eingespritzten Kraftstoffmenge fließen zusätzlich folgende Informationen ein: der Sauerstoffanteil im Abgas von der beheizten Lambdasonde w, die Kühlmitteltemperatur über den NTC-Wasser x, die Ansauglufttemperatur über den NTC-Luft y, der Atmosphärendruck über einen im Steuergerät U integrierten Drucksensor und die Bordnetzspan- 6 nung. Die Lambdasondenheizung wird bei ausreichend hohen Abgastemperaturen von einem Leistungsbaustein im Steuergerät abgeschaltet. Ein zweiter Leistungsbaustein dient zum Einschalten der Kraftstoffpumpe V. Mit Hilfe der programmierten Kennfelder wird die Einspritzdauer sowie der Zündzeitpunkt berechnet. Das Steuergerät gibt das Signal an das Einspritzventil W, welches den Kraftstoff in einem Kegelstrahl in den Ansaugstutzen einspritzt. Der Kraftstoffdruckregler im Gehäuse des Kraftstofffilters X hält den Systemdruck konstant bei 3,5 bar. Vom Steuergerät geschaltet wird über die neue SchaftZündspule at an der neuen, mit einem Vorwiderstand ausgestatteten Zündkerze ak der Zündfunke erzeugt. Die Leerlaufdrehzahlregulierung übernimmt der Leerlaufsteller al, der die Bypassluft an der Drosselklappe vorbei variiert. Dieser auch Stepper genannte Schrittmotor fährt abhängig von der Motortemperatur von Schritt 0 (geschlossen) bis Schritt 204 (voll geöffnet) über ein Schneckengetriebe den Steuerkolben ein und aus und regelt so die vorgegebene Leerlaufdrehzahl ein. Beim Start wird der Stepper weiter geöffnet, um bei jeder Motortemperatur einen Start ohne Betätigung der Drosselklappe zu ermöglichen. Nach dem Abschalten der Zündung wird der Stepper im sogenannten Nachlauf durch Verfahren auf den Endanschlag initialisiert, um Fehlstellungen (beispielsweise nach dem Tausch des Bauteils) auszugleichen. Wird beim Fahren -erkannt durch das Drehzahlsignal vom Hinterradsensor- die Drosselklappe geschlossen, so erfolgt die Freigabe der Leerlaufregulierung. Durch leicht erhöhte Drehzahl bis zum Stillstand des Motorrades wird ein Absterben des Motors verhindert. Die integrierte Schubabschaltung stoppt im Schiebebetrieb oberhalb einer bestimmten Motordrehzahl die Benzineinspritzung und schaltet sie bei Erreichen einer Grenzdrehzahl wieder ein. Heiß. Beim Erreichen der Kühlmitteltemperatur von 105°C wird der Kühlventilator am von einem Leistungsbaustein im Steuergerät ein- und bei 95°C wieder ausgeschaltet. Falls die Temperatur von 118°C überschritten wird schaltet ein weiterer Leistungsbaustein die rote Übertemperaturkontrollleuchte im Instrumentenkombi ein. Speed. Bei Erreichen der maximalen Motordrehzahl von 7500 min-1 wird zur Drehzahlbegrenzung die Einspritzung abgeschaltet und nach dem Unterschreiten der Schwelle wieder eingeschaltet. Notfall. Die Elektronik sorgt bei Ausfall eines Sensorsignals (Motor- und Ansauglufttemperatur, Umgebungsluftdruck, Drosselklappenstellung, Lambda- und Geschwindigkeitssignal, Bordnetzspannung) mit einem Notlauf dafür, dass das Motorrad sicher weitergefahren werden kann. Auch fehlerhafte Ausgangsgrößen werden diagnostiziert und, soweit möglich, Notläufe eingeleitet. Flexibel. Um den Einfluss derToleranzen und den Verschleiß von Bauteilen und Baugruppen zu berücksichtigen erfolgt in der Steuerung während des Betriebs eine Adaption folgender Größen: Drosselklappennullstellung, Leerlaufregler (Stepperposition in Abhängigkeit von der Motortemperatur) und Lambdaregler (Gemisch in Abhängigkeit von Drehzahl und Drosselklappenstellung). Die Anpassung kann aber auch nach dem Tausch von Bauteilen wie dem Leerlaufsteller erforderlich sein. Dies geschieht erstmals mit Hilfe des Diagnosesystems, dann beim warmlaufen lassen im Stand und während der ersten Fahrkilometer. Service. Über die Diagnoseschnittstelle an lassen sich online die Funktionen der BMS Compact abfragen. Mit Hilfe des BMW Diagnosesystems ist es möglich Sensorsignale abzufragen oder Bauteile auf deren Funktion zu überprüfen. Aus dem im Steuergerät integrierten Fehlerspeicher können aufgetretene Störungen ausgelesen werden. Sollte eine Aktualisierung der Software im Steuergerät erforderlich sein so kann mit Hilfe des BMW Diagnosesystems ein Update des Datenstandes (Kennfelder, Kennlinien, Konstanten) oder des Programmstandes (Betriebssoftware) inklusive Datenstand durchgeführt werden. 7 Hinterradantrieb Hinterradschwinge u u y x w v w U y v x Die Verwendung eines Zahnriemens in Kombination mit der Einarmschwinge der BMW F 650 CS stellt eine Innovation im Serienbau von Einzylindermotorrädern dar. Vom Motor kommende Lastwechsel werden durch die Vorspannung des Riemens auf ein Minimum reduziert, wodurch der Fahrkomfort erheblich gesteigert wird. Gleichzeitig ist der Antrieb geräuscharm und nahezu wartungsfrei. Und sauber. Treibend. Das Riemenritzel u (auch Pulley genannt) mit 28 Zähnen besteht aus dem Verbund von verschleißfestem Sintermetall und einem StahlInnenteil. Um einem Kippen des Riemenritzels entgegen zu wirken wurde die Nabenbreite erhöht, was eine Änderung der Getriebeausgangswelle mit sich bringt. Im Vergleich zum Kettenantrieb ist zur Reduzierung der Zugkraft und damit der Zahnbelastung der wirksame Durchmesser wesentlich größer ausgeführt. Gespannt. Über einen Faserverstärkten GATES Zahnriemen des speziell für BMW entwickelten Typs Poly Chain GT in der Dimension 11M-1892-26 (Teilung-Länge-Breite) wird die Antriebskraft an das Hinterrad geleitet. Das im Vergleich zur Kette geringere Gewicht des Antriebsriemens bewirkt neben der kleineren rotierenden Masse eine geringere 8 Fliehkraft. Daneben bietet er durch den leichten Ablauf auf den Rädern sowie geringer Biegesteifigkeit sogar eine kleinere Verlustleistung. Die Übersetzung von 1 : 2,929 des Hinterradantriebes ist fast identisch mit der F 650 GS, wobei durch das kleinere Hinterrad die mögliche Beschleunigung in den Gängen 1 bis 4 etwas größer ist. Das hintere Fahrwerk der neuen BMW F 650 CS besteht aus einer Einarmschwinge mit Excenterlagerung der Radwelle. Die mit Hilfe von Computersimulationen berechnete Aluminiumkonstruktion ermöglicht die optimale Radführung mit eindrucksvoll zur Schau gestelltem Hinterrad. Getrieben. Das Riemenrad v mit 82 Zähnen ist aus verschleißfestem Edelstahlblech gestanzt und anschließend tiefgezogen. Zur Versteifung ist der Nabenbereich mit einem weiteren Blech hartverlötet. Verschraubt ist das Riemenrad mit dem Ruckdämpfergehäuse w aus Aluminiumguss, in dem zur Minimierung des Einflusses der wechselnden Zugkräfte auf das Hinterrad vier asymmetrische Elastomerblöcke angeordnet sind. Diese geben die eingeleiteten Kräfte an den Mitnehmer x weiter, der über eine Verzahnung die Radwelle antreibt. Das Ruckdämpfergehäuse ist auf dem Mitnehmer (mit eingegossener Stahlbuchse) mit einem zweireihigen Schrägkugellager verdrehbar gelagert, welches gegen die Radwelle mit einem Wellendichtring vor Schmutz geschützt ist. Die Zwölfkant-Zentralmutter y –SW 46, mit Ringsplint gesichert- fixiert über eine Distanzbuchse die Verbindung von Nabe und Welle. Schwingung. Auf der Achse, die Rahmen und Motorgehäuse verbindet, ist die Hinterradschwinge -hergestellt aus Aluminium- Kokillenguss – in abgedichteten Nadellagern u gelagert. Durch innenliegende Stahl-Bundhülsen übernimmt die Schwinge spielfrei und reibungsarm die Radführung. Auch die Kinematik des Federbeins ist über Zugstreben durch eine Nadelhülse mit Buchse und beidseitiger Abdichtung an der Schwinge angelenkt v. Welle. Die beschichtete Radwelle w aus einem Chrom-Molybdänstahlrohr ist das zentrale Bauteil des Antriebes und nimmt auf der linken Seite mit einem angeschweißten Flansch das Hinterrad auf. An dem Flansch ist auch die Bremsscheibe an sechs Punkten verschraubt. Auf der rechten Seite der Radwelle befindet sich eine aufgewalzte Keilverzahnung, über die der Mitnehmer des Hinterradantriebs das Drehmoment einleitet. Gelagert ist die Radwelle innerhalb des Excenters x aus Aluminium-Druckguss. Radseitig ist für hohe Traglast ein Nadellager mit Radialwellendichtring rechts und links eingebaut. Auf der Antriebsseite übernimmt ein zweireihiges Schrägkugellager die Einleitung der wechselnden radialen Kraft und der Axialkraft in die Schwinge. Die Lager liegen jeweils innen im Excenter an einem Bund an und sind mit einem Sicherungsring fixiert. Auf der Unterseite ist der Drehzahlsensor des Hinterrades montiert, der das Signal an einem auf der Radwelle befestigten Sensorring (siehe Seite 12) erzeugt. Service. Mit Hilfe des Excenters lässt sich die Einstellung der Antriebsriemenspannung komfortabel durchführen. Hierzu werden die beiden Klemmschrauben y gelöst und durch einschrauben der Spannschraube U die Riemenspannung erhöht. Durch die große Baubreite des Excenters wird vermieden, dass der Antriebsriemen durch Schräglauf des Hinterrades und damit des Riemenrades zerstört wird. Ein neues BMW Spezialwerkzeug ermöglicht die einfache Kontrolle der Riemenspannung. 9 Fahrwerk und Räder Geschlossen wird der Verbund mit dem Motor durch die Verschraubung des Rahmens mit der Motorschale aus Stahlblech x. Der leichte EinrohrUnterzug aus Stahlrohr, welcher am Rahmenknochen und an der Motorschale angeschraubt ist, dient der Aufnahme des Seitenständers. An vier Punkten ist der Heckrahmen reparaturfreundlich mit dem Hauptrahmen verschraubt. Der Hilfsrahmen um den Ansauggeräuschdämpfer sorgt für die Stabilität des Staufaches und dient der Befestigung der vorderen Verkleidungsteile. An dem leichten, aus Blechpressprofilen zusammengeschweißten Frontrahmen sind die Instrumenteneinheit, die Scheinwerfer und die Blinkerhalter samt Seitenverkleidungen verschraubt. Leicht geänderte Aluminium-Fußrasten von der R 1100 S bieten eine sportliche Sitzposition. v u w Federnd. Die klassische Vorderradgabel mit 41 mm Standrohrdurchmesser wurde auf den Einsatz des als Sonderausstattung erhältlichen ABS-Bremssystems ausgelegt. Auf dem Federweg von maximal 125 mm erfolgt die hydraulische Dämpfung mit einer neuen Abstimmung für die Straße. Eine Vergrößerung des Abstandes der Lenkkopflager zueinander reduziert die Belastung der Lager und erhöht die Verwindungssteifigkeit derTelegabel. Zusammen mit der größeren Überdeckung von Standund Tauchrohr durch den geringen Federweg ist damit ein Stabilisator nicht erforderlich. Bei der auch als Aheadset bezeichneten Lenkkopflagerung handelt es sich um ein neues, servicefreundliches System mit wenigen Bauteilen. Durch ein Drehmoment und einen Rückdrehwinkel wird eine Schraubhülse gegen die obere Gabelbrücke aus Aluminium mit dem Lenkschaftrohr der neuen Beim Aufsteigen wird es spürbar: leicht liegt die neue F 650 CS in der Hand. Das Fahrwerk ist kompakt gezeichnet und auf den Straßeneinsatz bestens vorbereitet. Aus dem Verbund des Rahmens mit dem Motor ergibt sich eine sehr hohe Steifigkeit, die mit den Federungs- und Dämpfungselementen sowie der Dimensionierung der Räder die Agilität des Fahrwerks ergeben. An dem Lenkkopfwinkel von 62,1° und einem Nachlauf von 86 mm (Werte in Normallage) wird das Ziel erkennbar, ein handliches Motorrad zu konstruieren. Der Radstand von 1493 mm verteidigt den Geradeauslauf gegenüber der Lenkgeometrie. Mit einem Leergewicht von 187 kg und dem tiefen Schwerpunkt beginnt der Spaß schon vor der Kurve. Tragend. Der neue Brückenrahmen wurde so ausgelegt, dass er auch den Ölvorrat (Beschreibung siehe Kapitel Antrieb) für die Motorschmierung aufnimmt. Stärker dimensionierte Oberzüge aus Stahlrohr sind vom Steuerkopf aus breit geführt und in direkter Linie mit der Schwingenlagerung u verbunden. Zur zusätzlichen Versteifung ist der Hauptrahmen auf halber Höhe über Verstellhülsen v mit dem Zylinderkopf verbunden. Eine Steckachse, auf der auch die Hinterradschwinge gelagert ist, bildet einen unteren Anbindungspunkt des Rahmenknochens aus Tiefziehblech w an das Motorgehäuse. Zum Schutz der Beine vor Strahlungswärme sind rechts und links geschlitzte Blenden aus Aluminiumblech montiert. unteren Gabelbrücke aus Schmiedestahl verschraubt. So kann die Lagervorspannung einfach und schnell eingestellt werden. Der lackierte Stahlrohrlenker ist mit zwei asymmetrischen Klemmbrücken auf der oberen Gabelbrücke aus gegossenem Aluminium befestigt und zur Vibrationsdämpfung mit Gewichten an den Enden ausgestattet. Ein neu abgestimmtes Federbein stützt sich auf der Querstrebe y am Hauptrahmen ab. Es federt und dämpft die von der Hinterradschwinge über die kompakte Umlenkkinematik U eingeleiteten Kräfte. Mit der durch die Hebelanordnung erreichten Progression kann ein maximaler Federweg von 120 mm am Hinterrad genutzt werden. Rotierend. Auf das im Gegendruckverfahren aus einer Aluminium-Silizium-Legierung gegossene 3,0" Vorderrad ist ein Reifen der Dimension 110/70 ZR17 aufgezogen. Das 4,5" breite Hinterrad aus dem selben Material wird von einer neuen Einarmschwinge – auf Seite 9 detailliert beschrieben – aus Aluminium geführt. Verwendet wird hier ein Reifen der supersportlichen Dimension 160/60 ZR17, bei der Sonderausstattung 750 mm Sitzhöhe die Größe 150/60 – 17. Beide Felgen sind mit Lack auf Polyesterbasis in der Farbe weißaluminium beschichtet. Aufgesteckt und mit drei Zapfen fixiert ist das Hinterrad auf den Flansch der Radwelle. Über eine zentrale Kronenmutter der Schlüsselweite 55, eine Tellerfeder, eine Beilagscheibe und einen Konusring erfolgt die Befestigung. Gesichert wird die Mutter wie auf der Antriebsseite durch einen Ringsplint, der in eine Bohrung in der Radwelle eingreift. Die schwarze Radkappe aus glasfaserverstärktem Polyamid schützt die Verschraubung vor Schmutz. y x U 10 11 Bremssystem und ABS Die ABS-Einheit a mit einem Gesamtgewicht von ca. 2,5 kg setzt sich aus der Hydraulikteil, dem elektronischen Steuergerät u und dem elektrischen Pumpenmotor modulartig zusammen. Am Hydraulikteil werden die zwei voneinander unabhängigen Bremskreise angeschlossen. Beide Bremskreise besitzen zwei elektrisch betätigte 2/2 Wegeventile v, das sogenannte Einlassventil EV und das Auslassventil AV, sowie ein Reservoir w und eine Plungerpumpe x. Die Hydraulikpumpen beider Regelkreise werden über denselben Elektromotor mit einen Rollenexcenter y angetrieben. Außerdem befinden sich im System Drosseln U und Blenden V sowie Rückschlagventile W, die eine eindeutige Strömungsrichtung der Bremsflüssigkeit während der Regelphase sicherstellen. Die Dämpfungsglieder X dienen der Reduzierung der beim Regeln auftretenden Druckschwankungen und der Abstimmung des Bremssystems auf das Motorrad. a Regelung. Bei einer ungeregelten Bremsung wird der Bremsdruck vom Bremszylinder kommend über das in der Grundstellung geöffnete EV zum Bremssattel geleitet. Meldet ein Raddrehzahlsensor at die Blockierneigung des Rades, so geht das ABS in die Regelphase über. Es regelt nun den Bremsdruck im jeweiligen Radzylinderkreis wobei der Druck nicht höher sein kann als der vom Hauptbremszylinder ak vorgegebene. Die Regelphase besteht aus drei Abschnitten: Druckhalten. Bei der Druckhaltephase wird das EV geschlossen, wodurch kein weiterer Druckaufbau am Bremssattel al stattfinden kann. Mit dem Bremssystem der F 650 CS ist das Potenzial an Fahrdynamik, welches durch Antrieb und Fahrwerk zur Verfügung gestellt wird, jederzeit beherrschbar. Das als Sonderausstattung erhältliche ABS setzt einmal mehr den Maßstab im Segment. Vorne ist ein neuer 2-Kolben-Schwimmsattel und eine Stahl-Bremsscheibe mit 300 mm Durchmesser nun rechts montiert. Mit zwei verschiedenen Kolbendurchmessern (30/32) wird durch die unterschiedliche Kraftverteilung auf die Belagträgerplatte einem Schrägablauf an der auflaufenden Seite des Bremsklotzes entgegengewirkt. Die Ausstattung mit Sintermetallbelägen erhöht die Bremsleistung und die Temperaturstabilität bei geringeren Bedienungskräften. Hinten erzeugt der Bremsdruck 12 durch einen neuen 1-Kolben-Schwimmsattel und organischen Reibbeläge über eine Stahlbremsscheibe mit 240 mm Durchmesser das an der Hinterradschwinge abgestützte Bremsmoment. Die geometrische Anordnung ist so gewählt, dass beim Verdrehen des Excenters zur Einstellung der Antriebsriemenspannung im Einstellbereich das Reibmaterial immer voll anliegen kann. Durch den breiten Hinterreifen und die Fahrwerksgeometrie konnte im Vergleich zu den Schwestermodellen die Hinterradbremse aktiver ausgelegt werden. Deshalb ist der Kolbendurchmesser des Hauptbremszylinders (13 mm) um 2 mm größerer ausgeführt. Die Bremsschläuche sind bei der F 650 CS serienmäßig als hochwertige Stahlflexleitung ausgeführt. Druckabbauen. Sollte das betreffende Rad immer noch zum Blockieren neigen, geht das System in die Druckabbauphase über und öffnet das Auslassventil. Das AV stellt eine Verbindung vom Radzylinderkreis zum Reservoir her, wodurch der Bremsdruck abgebaut, und somit ein Blockieren des Rades verhindert wird. Gleichzeitig läuft die Plunger - Pumpe an und fördert die ins Reservoir abgeflossene Bremsflüssigkeit zum Handbremszylinderkreis zurück. Druckaufbauen. Um das Rad wieder stärker abzubremsen geht das System in die Druckaufbauphase über, wobei das AV geschlossen und das EV geöffnet wird. Der mit dem Hauptbremszylinder eingesteuerte Druck wird wieder am Radbremszylinder wirksam. Die Sensorsignale werden im Elektronikteil der ABS-Einheit von zwei parallel arbeitenden Mikroprozessoren ausgewertet und mit gespeicherten am ak al Kennlinien verglichen. Dabei überwachen sich die beiden Rechner gegenseitig. Das für den jeweiligen Fahrzustand erforderliche Öffnen und Schließen der Ventile im Hydraulikteil erfolgt berührungslos über Magnetspulen im Elektronikteil. Sensoren. Es kommen neue, leistungsfähigere Rad-Drehzahlsensoren zum Einsatz. In den sogenannten aktiven Hall-Sensoren ist eine Mikroelektronik integriert, welche neben der Signalerfassung auch die Signalumformung für das Steuergerät übernimmt. Das Sensorsignal des Hinterrades wird vom ABS-Steuergerät als Tachosignal wieder ausgegeben. Auch die Signale der beiden Bremslichtschalter am werden zur Komfortabstimmung im Regelbereich als Eingangsgrößen berücksichtigt. Sicherheit. Bei ca. 6 km/h führt das System eine Eigendiagnose durch. Bis zu dieser Geschwindigkeit steht die ABS-Funktion nicht zur Verfügung. Dem Fahrer wird eine möglicherweise auftretende Störung durch Dauerlicht von der roten ABS Kontrollleuchte im Cockpit angezeigt. Die Software toleriert ein ausbleibendes Sensorsignal bis zu 10 Sekunden bevor das ABS abschaltet. Mit Hilfe des BMW Diagnosesystems können auftretende Fehler aus dem Speicher ausgelesen und behoben sowie der jährliche Bremsflüssigkeitswechsel durchgeführt werden. 13 Karosserie Eye-Catcher. Die neue F 650 CS stellt mit ihrer progressiven Optik Agilität und Dynamik zur Schau. Mit erstmals in dieser Form an einem Motorrad eingesetzten Elementen fügt sich die Karosserie zu einem frischen Erscheinungsbild zusammen. Das Stauraumkonzept der F 650 CS und die Verwendung von lichtdurchlässigen Materialien beeindrucken nachhaltig. Mit der Gestaltung der in fließenden Linien in den Sitzbank-Bereich übergehenden Frontpartie zeigt sich ein sprungbereites Motorrad. Aufsteigen, wohlfühlen und zur Kurvenjagd starten. 14 Vorne schmal. Über das Kombiinstrument wölbt sich ein Windschild aus grau-bläulich eingefärbtem PC-Lexan (Polycarbonat), welches an Haltern aus lackiertem, lichtdurchlässigem Polycarbonat befestigt ist. Um Turbulenzen zu reduzieren wird der Unterdruck mit Hilfe der Öffnung zwischen Windschild und Instrumentenabdeckung abgebaut, wodurch die spürbare Entlastung des Oberkörpers verstärkt wird. Die auswechselbaren Seitencover bestehen aus ABS-Kunststoff und sind in die Seitenverkleidungen aus Polypropylen eingesteckt. Durch einen Kanal im rechten Verkleidungsteil strömt Kühlluft zum Rahmenoberzug. Wohlfühlen. Die ergonomisch geformte Sitzbank ist in Hinterschäumtechnik auf einer Wanne aufgebaut und wird mit Hilfe eines unter dem Rücklicht angebrachten Schlosses entriegelt. Sie stützt sich über zehn Kunststoffnoppen auf dem Heckrahmen ab. Über einen Seilzug wird ein Haken herausgeschwenkt, der zusammen mit zwei Führungsstiften und zwei Aufnahmen am vorderen, oberen Hilfsrahmen die Befestigungspunkte am Motorrad bildet. Mit der als Sonderausstattung erhältlichen niedrigen Sitzbank und einem Hinterreifen in der Dimension 150/60 – 17 wird die Sitzhöhe von 780 mm auf 750 mm abgesenkt. Vorrat. Der Schwerpunkt der F 650 CS wird durch den unter dem Fahrersitz im Rahmendreieck angeordneten Kraftstofftank nach unten verlagert. Er ist aus widerstandsfähigem Hochdruck Polyäthylen gefertigt und fasst ein nutzbares Volumen von 15 Litern (einschließlich vier Liter Reserve). Ein integriertes Roll-Over-Ventil verhindert im Falle eines Falles das Auslaufen des Kraftstoffs. Gepäck. Vielfache Nutzungsmöglichkeiten eröffnet das neuartige Staufach aus glasfaserverstärktem Polypropylen, dessen Boden gleichzeitig der Deckel des Ansauggeräuschdämpfers ist. Das serienmäßige Softcase kann sehr einfach gegen das auf Seite 20 beschriebene Sonderzubehör ausgewechselt werden, wobei die Staufachreling als Anbindungspunkt dient. Diebstahlhemmend ist die Staufachreling mit vier ISA-Torx-Stiftschrauben am Hilfsrahmen befestigt. Die maximale Zuladung beträgt 5 kg. Hinten schlank. Stabile Aluminium-Haltegriffe und die Gepäckbrücke aus lichtdurchlässigem Polycarbonat ermöglichen ergonomisch sicheren Halt für den Beifahrer und das Aufladen von maximal 5 kg Gepäck. Der Kennzeichenträger einschließlich Nummernschildbeleuchtung mit 6 W Halogenlampe und die Blinkerhalter sind an einem Formteil aus glasfaserverstärktem Polyamid befestigt. Formschön fügt sich das Rücklicht der R 1100 S in das kurze Heck ein. 15 Scheinwerfer Frech und vorwitzig wirkt die Ansicht von vorne. Die beiden Scheinwerfer lassen die neue F 650 CS freundlich blicken und faszinieren den Betrachter. Leuchtend. In dem Gehäuse aus ABS-Kunststoff ist ein Ellipsoidscheinwerfer mit einer H3 Glühlampe für das Fahrlicht integriert. Diese Technologie bietet ein kleines Baumaß und helles, gebündeltes Licht mit scharfer Abgrenzung. Der Freiformscheinwerfer mit einer H1 Glühlampe für das Fernlicht ermöglicht mit seinem streuenden Licht eine weitflächige Ausleuchtung der Fahrbahn. Abgedeckt sind die Reflektoren von einer Scheibe aus Lexan. Cockpit und Lenkerarmaturen Die schwarze Blende lässt neben den Öffnungen für Fahr- und Fernlicht eine kleine dreieckige Öffnung für das Separate Standlicht frei. Eine Kunststofflippe verhindert die Blendung des Fahrers mit Streulicht. Das zentrale Bauteil im Cockpit der neuen F 650 CS ist die prozessorgesteuerte Instrumentenkombination. Ergonomisch gestaltete Armaturen und der Lenker bestätigen beim Fahren den optischen Eindruck der Leichtigkeit. Service. Mit einer Rändelschraube rechts an der Unterseite der Scheinwerfereinheit kann die Leuchtweite und links mit einer Kreuzschlitzschraube die Abweichung von der Fahrzeuglängsachse eingestellt werden. Ebenfalls von der Unterseite aus sind nach dem Entfernen von einer Gummikappe die Glühlampen für Fahrlicht und Fernlicht auswechselbar. Anzeige. Unter der in der Farbe weißaluminium galvanisierten Instrumentenabdeckung aus ABS Kunststoff befindet sich eine wasserdichte Abdeckscheibe mit antibeschlagbeschichteter Innenseite. Das elegante und leicht asymmetrische Cockpitdesign mit der neuen Anzeigengrafik unterstreicht den sportlichen Auftritt. Mit Hilfe zweier Schrittmotoren werden die Analoginstrumente für Geschwindigkeit und Drehzahl elektrisch angetrieben und bringen beste Ergebnisse hinsichtlich Ablesbarkeit und Funktion. Zeigen. Der in den Tacho integrierte Wegstreckenzähler wurde ebenso wie die Zeituhr als digitale LCD- Anzeige ausgeführt. Der Wegstreckenzähler behält nun die vor dem Ausschalten der Zündung gewählte Einstellung, also Gesamt- oderTageskilo- 16 meter. Zentral angeordnet befinden sich alle Warnund Signallampen für Leerlaufkontrolle grün, Benzinreserve gelb (leuchtet bei ca. 4 Liter Restmenge), Öldruck rot, Kühlwasserübertemperatur rot, ABS-System rot, Fernlicht blau und Blinker grün. Die Kontrolllampen für Kühlwasserübertemperatur, Benzinreserve und ABS leuchten zur Funktionskontrolle nach dem Einschalten der Zündung kurzzeitig auf. Angreifen. Die Armaturen und die Rückspiegel sind in Design, Konstruktion und Material identisch mit denen der F 650 GS. Je nach Ausstattung befindet sich ein zweistufiger Heizgriff-Schiebeschalter (50 und 100 %) an der rechten Lenkerarmatur. Mit dem beleuchteten Kippschalter links auf der Blende am Lenker wird die als Sonderausstattung oder Sonderzubehör angebotene Warnblinkanlage betätigt. Der Platz rechts daneben ist für die Installation der ebenfalls als Sonderzubehör erhältlichen Bordspannungssteckdose vorgehalten. 17 Elektrik wv x u Uy A B C D V Ausstattung Elektrikbauteile: u v w x Anlassrelais Warnblinkrelais Blinksignalrelais Diodenstecker Die aufgeräumte Elektrik der neuen BMW F 650 CS stellt die Basis für den Betrieb der elektrischen Komponenten dar. Sie bietet neben der Verteilersystem-Kabelbaumtechnologie und hochwertigen Verbindungselementen Erweiterungsmöglichkeiten durch Sonderausstattungen. 18 Sicherungsbelegung: y U V BMS-Relais Entlastungsrelais Blinkgeber Hinter dem Lenkkopf befinden sich die wichtigsten Steckverbindungen der Zentralelektrik und das BMS-Steuergerät. Über den vorgerüsteten SZStecker können die verschiedenen elektrischen Sonderzubehöre an den Kabelbaum angeschlossen werden. Auf dem rechten Rahmenoberzug sind unter dem Seitencover leicht erreichbar vier Relais und der neue, sehr kompakte elektronische Blinkgeber angeordnet. Dazwischen befindet sich ein grüner Steckbaustein mit einer Diode und einem Widerstand für das Startsystem und zwei Dioden für die Trennung des Signals von den Bremslichtschaltern zum ABS. A BMS- Relais und -Steuergerät Diagnosestecker, Zündspule Einspritzventil B über Entlastungsrelais Fern- und Fahrlicht,Kennzeichenleuchte, Horn C Blinker, Bremslicht, Standlicht Heizgriffe (SA), SZ-Kabelbaum D Warnblinkanlage (SA oder SZ) Zur elektrischen Energieversorgung wird ein Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor eingesetzt, der eine elektrische Leistung von maximal 400 W abgibt. Die Generatorspannung wird für das Bordnetz vom unterhalb des Motors angeordneten Regler auf 14 V ± 0,5 V gehalten. Als elektrischer Energiespeicher dient eine Batterie mit 12 Ah, die in einem leichten Halter aus Kunststoff befestigt ist. 20 A 15 A 10 A 7,5 A mit ausgerückter Kupplung möglich. Dann erst liegt an der Spule des Anlass-Relais über Kupplungsund Getriebeschalter Spannung an. Das Anfahren ist nur mit eingeklapptem Seitenständer möglich, ein BMW typisches Sicherheitsmerkmal. Wird bei ausgeklapptem Seitenständer ein Gang eingelegt, so wird das BMS-Relais abgeschaltet. Das Durchdrehen des Motors mit Hilfe des 0,9 kW Anlassers über einen Freilauf ist nur in Neutralstellung des Getriebes oder bei eingelegtem Gang 19 Staufachzubehör Helm- und Gepäckspinne Stereo Audiosystem Die Gepäckspinne mit Gleichschließung wird vorne am Staufach eingehakt und unten an der Staufachreling mit zwei codierten TorxBajonettsstiften eingehängt. In den Gurten aus oberflächenschonendem Werkstoff sind jeweils zwei Edelstahldrähte eingezogen. Die beiden Lautsprecher mit Aluminium-Membranen werden von dem im Deckel integrierten Verstärker angesteuert. Über eine Buchse links vom Staufach und einen SZ-Kabelbaum erfolgt der Anschluss an die Fahrzeugelektrik. Durch das Kabel zu dem Verstärker erfolgt die Versorgung mit Masse und Batterie-Plus, Klemme 15 und dem Tachosignal, welches zur Anhebung der Lautstärke bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit dient. Zusätzlich werden für einen satten Klang im Stand die Bässe angehoben und mit steigender Geschwindigkeit wieder abgesenkt. Vor dem Losfahren muss, auch bei wiederholtem Anschluss des Gerätes, eine Pegelanpassung der Tonquelle erfolgen. Dies lässt sich mit Hilfe der Lautstärketasten oberhalb der Lautsprecher schnell durchführen. Bei voller Verstärkerleistung wird der Lautstärkeregler derTonquelle so weit aufgedreht, bis die rote LED über den Tasten gerade aufleuchtet. Werden bei eingeschaltetem Verstärker bis ca. 5 Sekunden nach dem Ausschalten der Zündung beide Lautstärkeregler gleichzeitig gedrückt gehalten, so kann das System weiter betrieben werden, maximal bis zum Abschalten durch den integrierten Batterieentladeschutz. Im Inneren dienen die mitgelieferten Schaumstoffelemente zum Schonen des vom Kunden gewählten Audio-Gerätes, welches bei Bedarf mit einem Adapter an die innenliegende Bordspannungssteckdose angeschlossen wird. Die Verbindung zum Verstärker erfolgt über den vorhandenen 3,5 mm Klinkenstecker. An der außenliegenden 6,3 mm Buchse kann ein Helm mit Lautsprechern angeschlossen werden, wobei die System-Lautsprecher abgeschaltet sind. Hardcase Das aus glasfaserverstärktem Polypropylen gefertigte Hardcase bietet ein Volumen von 10 Litern und kann mit dem im zweischaligen Deckel angebrachten Schloss verriegelt werden. Öffnet man den Deckel durch Drücken des Schlosses so ist eine Lasche sichtbar. Wird diese nach oben gezogen so ziehen sich die Bolzen zurück, die das Staufach sicher mit der diebstahlgehemmt angebrachten Staufachreling verbinden. Gleichzeitig fährt ein Tragegriff aus. Der Staufachboden mit dem Schließmechanismus entspricht dem des Audiosystems. 20 21 Technische Daten F 650 CS Motor: Leistung Max. Drehmoment Bohrung Hub Hubraum effektiv Hub/Bohrungsverhältnis Verdichtungsverhältnis Kraftstoff Ventilwinkel zur Zylinderachse Einlassventil-Durchmesser Auslassventil-Durchmesser Ventilsteuerzeiten bei 3 mm Ventilspiel Motorölvolumen Ölfilter Ölpumpen Betriebsdruck im Schmierölkreislauf Motorkühlung: Förderleistung der Pumpe Öffnungsbeginn des Thermostatventils Schalttemperaturen des Zusatzlüfters Temperaturwarnlampe ein oberhalb Öffnungsdruck des Kühler-Verschlussdeckels Kühlflüssigkeitsmenge Mischung 22 Wassergekühlter 1-Zylinder-Viertaktmotor mit vier tassenstößelbetätigten Ventilen, zwei obenliegenden Nockenwellen und Trockensumpfschmierung 37 kW bei 6800 min-1 25 kW bei 6500 min-1 (SA) 62 Nm bei 5500 min-1 50 Nm bei 3500 min-1 (SA) 100 mm 83 mm 652 cm3 0,83 11,5 : 1 Normal Bleifrei, 91 ROZ Einlass: 15° Auslass: 18° 36 mm 31 mm Einlass öffnet 13° nach UT Einlass schließt 25° nach UT Auslass öffnet 25° vor UT Auslass schließt 13° vor OT 2,5 l Micronic-Papierfilterpatrone 2 Troichoidenpumpen vom Primärtrieb über Kunststoffzahnräder angetrieben ≥ 0,5 bar bei 80°C Öltemperatur Thermostatgeregelte Zwangsumlaufkühlung mit Kreiselpumpe; elektrischer Zusatzlüfter 35 l/min 85 °C Ein: 105°C; Aus: 95°C 118°C ca. 1,5 bar 1,2 l im Kreislauf plus 0,1 l im Ausgleichsbehälter 50% Wasser und 50% Glykol Kupplung: Mehrscheibenkupplung im Ölbad Anzahl der Reibscheiben Außendurchmesser der Lamellen Primärübersetzung 8 145 mm 1 : 1,946 (37/72 Zähne) Getriebe: Klauengeschaltetes 5-Gang-Getriebe im Motorgehäuse integriert Übersetzungen 1. Gang: 2. Gang: 3. Gang: 4. Gang: 5. Gang: Hinterradantrieb: Zahnriemen Poly Chain GT (11M-1892-26) mit Ruckdämpfer in der Hinterradnabe Antriebsriemen: Teilung Länge Breite Zähnezahl Zähnezahlen 1 1 1 1 1 : : : : : 2,750 1,750 1,310 1,045 0,840 11 mm 1892 mm 26 mm 172 Sekundärübersetzung Ritzel: Riemenrad: 1 : 2,929 28 82 Kraftstoffaufbereitung/Zündanlage: Digitale Motor-Elektronik (DME) System Motordrehzahl max. Leerlaufdrehzahl Kraftstoffdruck in Ringleitung Inhalt des Kraftstoffbehälters Zündzeitpunkt Zündkerze BMW Motorsteuerung Compact (BMS Compact) 7500 min-1 (Abschaltung des Einspritzsignals) 1400 min-1 3,5 bar (Peripheralpumpe, 150 l/h bei 13,5 V) 15 l, davon ca. 4 l Reserve +55° bis -17° OT (Kennfeld) NGK DR8 EB Generator: Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor Leistung max. Spannung 400 W 14 V Anlasser: Mit Permanentmagnet erregter Elektromotor, treibt über Vorgelege und Klemmkörperfreilauf die Kurbelwelle an Leistung Übersetzungsverhältnis zur Kurbelwelle 0,9 kW 1:32 23 Vorderradführung: Hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel Maße: Gesamtfederweg am Rad Standrohrdurchmesser Lenkeinschlag 125 mm 41 mm 37° rechts/links Hinterradführung: Nadelgelagerte Einarm-Schwinge mit progressiv wirkendem Hebelsystem, Zentralfederbein und Excenterverstellung Länge über alles Breite an den Rückspiegeln Höhe an der Oberkante des Windschilds Radstand in Normallage Nachlauf in Normallage Lenkkopfwinkel in Normallage Sitzhöhe bei Leergewicht Wirksame Schwingenlänge Federweg am Rad Federbein 557 mm 120 mm Zentralfederbein mit hydraulischer Dämpfung Gewichte: Räder: Aluminium-Gussrad mit drei Doppelspeichen Leergewicht fahrfertig und vollgetankt Zulässiges Gesamtgewicht Dimensionen vorne: hinten: Fahrleistungen: Bodenfreiheit in Normallage 3,00"x17" 4,50"x17" Reifen: Niederquerschnitt-Sportreifen Dimensionen vorne: hinten: Bremsanlage: Hydraulisch betätigt, Sonderausstattung ABS Vorne: Bremsscheibendurchmesser Bremsscheibenstärke Kolbendurchmesser am Bremssattel Kolbendurchmesser des Handbremszylinders Reibmaterial der Bremsbeläge Einscheibenbremse mit Zweikolben-Schwimmsattel 300 mm 5 mm 30/32 mm 13 mm Sintermetall Hinten: Einkolben Schwimmsattelbremse Bremsscheiben-Durchmesser Bremsscheibenstärke Kolbendurchmesser des Bremssattels Kolbendurchmessers des Fußbremszylinders Reibmaterial der Bremsbeläge 240 mm 5 mm 34 mm 13 mm Organisch 24 110/70 ZR 17 160/60 ZR 17 150/60 ZR 17 (SA niedrige Sitzhöhe) Höchstgeschwindigkeit Beschleunigung 0 – 100 km/h Durchschnittsverbrauch bei Konstant 90/120 km/h 2142 mm 915 mm 1158 mm 1493 mm 86 mm 62,1° 780 mm 750 mm mit SA niedrige Sitzhöhe 130 mm 187 kg (Basisausstattung) 370 kg (ergibt max. 183 kg Zuladung) 175 km/h (25 kW: 147 km/h) 5,1 s 3,0 l (3,0 l)/4,5 l (4,5 l) 25 Inhalt Kurzbeschreibung 2 Antrieb 4 BMS Compact 6 Abgasanlage 8 Hinterradantrieb 9 Fahrwerk und Räder 10 Bremssytem und ABS 12 Karosserie 14 Frontansicht 16 Cockpit und Lenkerarmaturen 17 Elektrik 18 Technische Daten 19 1 Kurzbeschreibung Die neue F 650 GS setzt die erfolgreiche Einzylinder-Tradition bei BMW auf eindrucksvolle Weise fort. Ausgestattet mit technischen Innovationen bietet die neue Funduro hohen Fahrspaß auf der Straße und im leichten Gelände. 2 In dieser Broschüre wird die Technik der neuen BMW F 650 GS im Detail beschrieben. Hinweise auf Wartungs- und Reparaturarbeiten entnehmen Sie bitte der hierfür vorgesehenen Serviceliteratur. Viel Spaß beim Lesen. Die neu entwickelte BMW F 650 GS setzt das erfolgreiche Funduro-Konzept der F 650 fort. Vormontierte Fahrzeugkomponenten werden von vorwiegend europäischen Hauptlieferanten der neuen Montagelinie im BMW Motorradwerk Berlin zugeliefert. Schon beim ersten Anblick der Karosserie beginnt der Fahrspaß mit der neuen F 650 GS. Optisch ist sie an der erfolgreichen GS-Familie orientiert. Schwerpunktgünstig tief positioniert ist der Kraftstofftank in den Rahmen integriert und durch die Anordnung des Einfüllstutzens komfortabel auf Haupt- oder Seitenständer zu betanken. Durch Sonderausstattungen ist die individuelle Anpassung der Sitzhöhe möglich. Das von der F 650 bekannte und bewährte Motorenkonzept wurde übernommen. Bei der F 650 GS ist die Geometrie von Einlass- und Auslasskanal und die Brennraumform nach dem Vorbild des aktuellen BMW M3 Motors gestaltet worden. Durch die neue digitale BMW Motorsteuerung BMS Compact ist es möglich, die Abgasnachbehandlung mit einem geregelten Dreiwege-Katalysator auch im Einzylinderbereich voll zu nutzen. Darüber hinaus sorgt das System für eine im Einzylinderbau einzigartige Motorcharakteristik. Für diese mit verantwortlich ist die Edelstahl-Auspuffanlage, welche durch ihre Abstimmung ein gleichmäßig hohes Drehmoment sicherstellt. Über das 5-Gang-Getriebe und die Antriebskette wird das Drehmoment an das Hinterrad weitergeleitet, wo ein neuer Ruckdämpfer den Fahrkomfort besonders bei niedrigen Motordrehzahlen positiv beeinflusst. Hervorstechend beim Rahmenkonzept der F 650 GS ist die Fahrstabilität. Der Verbund von Brückenrahmen und Motor gewährleistet zusammen mit dem Heckrahmen die Tourentauglichkeit auch bei hoher Beladung. Die Bremsanlage gewinnt mit dem als Sonderausstattung erhältlichen ABS ein erhebliches Sicherheitspotential hinzu. Das vollelektronische Instrumentenkombi und die neuen Lenkerarmaturen stellen den aktuellen Entwicklungsstand der analogen/digitalen Anzeigetechnik und Ergonomie dar. Mit den als Sonderausstattung erhältlichen Heizgriffen kann der Fahrkomfort noch erhöht werden. Der Diagnosestecker für die Motorsteuerung und die Sonderausstattung ABS ist auf der rechten Fahrzeugseite vorne unter dem „Tankcover“ befestigt. Nach dem Abnehmen der Sitzbank erreicht man die Sicherungsbox, die Kraftstoffpumpeneinheit und das BMS Compact Steuergerät. Mit der Demontage des dreiteiligen Tankcovers ist der Zugriff auf die Ansaugbox, den Öltank, die Batterie, den Kühlflüssigkeits-Ausgleichsbehälter und die zentrale Elektrikbox möglich. 3 Antrieb 2 1 3 Auf der Basis des zuverlässigen und robusten Motors der F 650 wurde der Antrieb der neuen BMW F 650 GS weiterentwickelt. Der Einzylinder als flüssigkeitsgekühlter Viertaktmotor mit Trockensumpfschmierung, Ausgleichswelle und den beiden kettengetriebenen Nockenwellen sowie den vier über Tassenstößel betätigten Ventilen wurde in seiner Grundkonstruktion übernommen. 4 Viele Teile sind mit intelligentem Einsatz von Material und Technik neu entstanden. Der Ladungswechsel und die Brennraumform des neuen Zylinderkopfes wurden nach den Erkenntnissen des aktuellen BMW M3 Motors gestaltet. Gesteuert von dem neuen digitalen MotormanagementSystem BMS Compact zeigt BMW den Weg in die Zukunft der Einzylinder-Motorentechnologie. Hinter dem Scheinwerfer wird die Frischluft über den zwischen Ansaugschnorchel und Ansauggeräuschdämpfer angeordneten Luftfilter angesaugt. Die gewählte Position des Drosselklappenstutzens mit dem kurzen Gummiansaugstutzen am Zylinderkopf ermöglicht einen leistungsfördernden Fallstrom der Frischgase. Der ovale Einlasskanal teilt sich vor den beiden Ventilen auf. Im Brennraum mit vier Quetschkanten und neuen Ventiltellern werden die im Verhältnis 11,5:1 verdichteten Frischgase von einer einzelnen, zentral angeordneten Zündkerze entzündet. Auf der Auslassseite werden die Abgase nach den beiden Auslassventilen auf einen runden Querschnitt zusammengeführt. Durch eine neue Nockenkontur und optimierte Steuerzeiten sind die Nockenwellen auf gleichmäßige Drehmoment- und auf höhere Leistungsentwicklung hin ausgelegt. Es stehen zwischen 3000 min-1 und 6500 min-1 durchgehend mehr als 50 Nm Drehmoment und eine maximale Leistung von 37 kW (50 PS) bei 6500 min-1 zur Verfügung. Die Nockenwellen werden von dem Antriebszahnrad auf der Kurbelwelle über eine Hülsenkette betätigt, wobei der wartungsfreie, hydraulische Steuerkettenspanner nun im Zylinderkopf angeordnet ist. Zur Reduzierung der Baumaße des Kettenschachts und der rotierenden Massen wurde die Anzahl der Zähne der Kettenräder an den Nockenwellen um zwei und an der Kurbelwelle um einen Zahn verringert. Der obere Kompressionsring des neuen Kastenkolbens ist zur Optimierung der Dichtwirkung an der Außenseite ballisch geschliffen und an der Rückseite abgestuft. Der mittlere Kolbenring ist als Nasenminutenring ausgeführt, um eine zügige Anpassung des Ringes in der Einlaufphase zu erreichen. Mit dem neuen vierteiligen Stahlband-Ölabstreifring – die Ringfeder ist über einen Draht fixiert – wird das Motoröl von der mit Nikasil beschichteten Zylinderwand abgestriffen. Das maximale Motordrehmoment ist um 3 Nm auf 60 Nm bei 5000 min-1 erhöht. Es wird von der um eine Reiblamelle auf acht verstärkten Nasskupplung➁ auf die Getriebeeingangswelle übertragen. Über ein klauengeschaltetes 5-Gang-Getriebe➂ wird das auf der Abtriebswelle verschraubte Kettenritzel angetrieben. Kühlsystem Der Kühlkreislauf ist als Kurzschlusskreislauf mit einem im Kühler integrierten Thermostatventil a ausgelegt, welches bei ca. 85 °C beginnt, den Kühlerkreislauf zu öffnen. Damit der Motor seine Betriebstemperatur schneller erreicht ist der Wassermantel um den Zylinder verkleinert worden. Gleichzeitig ist die Leistung des Kühlsystems mit einer neuen Kühlertechnologie und der Steigerung der Wasserpumpendrehzahl erhöht. Das Gemisch aus 50 % Wasser und 50 % Glykol strömt u-förmig von unten nach oben durch den Kühler, wodurch mehr Wärme bei gleicher Abmessung abgeführt wird. Ein Ausgleichsbehälter b ermöglicht zusammen mit einem im Kühlerdeckel integrierten Ventil die Anpassung des Flüssigkeitsvolumens im System bei unterschiedlichen Motortemperaturen. b a Von der neuen Kurbelwelle, die in zweigeteilten Gleitbuchsen gelagert ist, wird die Ausgleichswelle➀ nun über eine laufruhige Schrägverzahnung angetrieben. Die Motorgehäuseentlüftung erfolgt weiterhin nach dem Rotationsprinzip durch ein Kanalsystem in der Ausgleichswelle. Eine Druckölpumpe versorgt die Schmierstellen und eine Saugpumpe fördert das rücklaufende Öl in den als Wärmetauscher ausgelegten Öltank aus AluDruckguss links oberhalb des Zylinderkopfes. 5 BMS Compact 5 12 15 10 9 8 2 13 11 6 4 14 3 7 Das digitale Motormanagement-System BMW Motor-Steuerung Compact der neuen F 650 GS ermöglicht eine Leistungsentfaltung und Laufkultur, wie sie in dieser Klasse bisher unbekannt ist. 6 1 Speziell für den Einzylinder entwickelt überwacht und steuert das System den Motorlauf und ermöglicht die Verwendung eines geregelten DreiwegeKatalysators zur Abgasreinigung. Von dem Kurbelwellensensor➀ erhält die Steuerung die Information über die Position und die Drehzahl der Kurbelwelle und schließt mit Hilfe des Öffnungswinkels der Drosselklappe – gemeldet vom Drosselklappenpotentiometer➁ – auf die angesaugte Luftmenge (α-n-Kennfeld). Dabei adaptiert die Elektronik nach dem Einschalten der Zündung den vom Potentiometer gemeldeten Spannungswert bei geschlossener Drosselklappe als Bezugsgröße für das Steuerungsprogramm. Für die Feinabstimmung des Systems fließen folgende Informationen ein: der Sauerstoffanteil im Abgas von der beheizten Lambdasonde➂, die Kühlmitteltemperatur über den NTC-Wasser➃, die Ansauglufttemperatur über den NTC-Luft➄ und der Atmosphärendruck über einen im kompakten Steuergerät➅ integrierten Drucksensor. Die Lambdasondenheizung wird bei hohen Abgastemperaturen von einem Leistungsbaustein im Steuergerät abgeschaltet. Die Leerlaufdrehzahlregulierung übernimmt der Leerlaufsteller 12 , der – durch das Steuergerät aktiviert – die Bypassluft über eine Querschnittveränderung variiert. Darüber erfolgt auch die Drehzahlanhebung mit Zusatzluft beim Kaltstart des Motors. Der Fahrzustand des Motorrades wird vom Steuergerät über den Drehzahlsensor des Hinterrades erfasst. Durch Schließen der Drosselklappe beim Fahren wird mit der Aktivierung der Leerlaufregulierung ein Absterben des Motors verhindert. Die integrierte Schubabschaltung stoppt – abhängig von der Motortemperatur – im Schiebebetrieb oberhalb einer bestimmten Motordrehzahl die Benzineinspritzung und schaltet sie bei Erreichen einer Grenzdrehzahl wieder ein. Auch das Signal vom Anlassdruckschalter wird berücksichtigt, um die Zündung bei Abbruch des Anlassvorgangs und möglicherweise rückwärts drehender Kurbelwelle zu verhindern. Ein zweiter Leistungsbaustein dient zum Einschalten der in einer Einheit verbauten Kraftstoffpumpe➆. Ausgewertet mit Hilfe der programmierten Kennfelder wird die Einspritzdauer sowie der Zündzeitpunkt berechnet. Das Steuergerät gibt das Signal an das Einspritzventil➇, welches den Kraftstoff in zwei Kegelstrahlen in den Ansaugstutzen einspritzt. Der Kraftstoffdruckregler im Gehäuse des Kraftstofffilters➈ hält den Systemdruck konstant bei 3,5 bar. Vom Steuergerät geschaltet wird über die Zündspule➉ an der zentral angeordneten Zündkerze 11 der Zündfunke erzeugt. Beim Erreichen der Kühlmitteltemperatur von ca. 102 °C wird der Kühlventilator 13 von einem Leistungsbaustein im Steuergerät eingeschaltet. Falls die Temperatur von 118 °C überschritten wird schaltet ein weiterer Leistungsbaustein die rote Übertemperaturkontrollleuchte 14 im Instrumentenkombi ein. Mit der hohen Kurbelwinkelauflösung von sechs Impulsen pro Kurbelwellenumdrehung und den Sensorsignalen ist die Elektronik – ausgestattet mit hoher Rechenleistung – in der Lage, die Betriebszustände sehr genau zu erfassen und einen gleichmäßigen Motorlauf in allen Lastbereichen zu erhalten. Nach dem Starten und Anlaufen des Motors erkennt die Steuerung anhand der unterschiedlichen Winkelbeschleunigungen der Kurbelwelle den Arbeitstakt. Damit wird von der halbsequentiellen 360° KW Zündung / Einspritzung – welche von anderen Systemen bekannt ist – auf die vollsequentielle 720° KW Auflösung umgerechnet. Über die Diagnoseschnittstelle 15 lassen sich mit Hilfe des BMW MoDiTeC die Funktionen der BMS Compact online abfragen. Durch die Kommunikation im Keyword 2000 Protokoll ist es möglich, Bauteile anzusteuern und zu überprüfen. Aus dem im Programm integrierten Fehlerspeicher können aufgetretene Störungen ausgelesen und mit Unterstützung des Diagnosesystems beseitigt werden. Die Elektronik sorgt bei Ausfall eines Sensorsignals mit einem Ersatzwert – nicht bei dem KW-Signal – dafür, dass das Motorrad sicher weitergefahren werden kann. Im Steuergerät findet zur Funktionskontrolle eine Prüfung der Ausgangssignale statt. 7 Abgasanlage 3 1 2 Die im Doppelschalldämpfer-Design aus Edelstahl gefertigte Abgasanlage ist BMW typisch mit einem über die Motorsteuerung geregelten DreiwegeKatalysator ausgestattet. Das unter dem Heckrahmen montierte Schalldämpfersystem der neuen BMW F 650 GS besteht aus zwei über ein Rohr miteinander verbundenen Schalldämpfern, die ein Gesamtvolumen von ca. 8 Litern beinhalten. Dies ergibt eine optimale Ausnutzung des Bauraumes mit der Möglichkeit, das optional erhältliche Koffersystem platzsparend anzubringen. Durch Reduzierung der Querschnitte über ein Rohrsystem und die in den Expansionsräumen integrierten Absorptionselemente wird eine wirkungsvolle Geräuschdämpfung bei gleichmäßig hohem Drehmomentverlauf erzielt. Angeordnet im Einrohr-Abgaskrümmer misst die Lambdasonde den Sauerstoffgehalt im Abgas und gibt diese Information an das BMS Compact-Steuergerät, um eine optimale Gemischzusammensetzung für den Motorlauf zu erzielen. 8 Damit ist es möglich, mit dem im linken Schalldämpfer➀ angeordneten Dreiwege-Katalysator➁ eine hohe Schadstoffreduzierung zu erreichen. Folgende Konvertierungsraten werden nach der EG/EU-Zulassungsvorschrift mit dem Katalysator erreicht: Kohlenwasserstoffe (HC): Stickoxide (NOx): Kohlenmonoxid (CO): 85 – 90 % 85 – 90 % 85 – 90 % Über das Verbindungsrohr➂ werden die Abgase vom linken Schalldämpfer in den rechten geführt, aus dem sie am Endrohr ins Freie entweichen. Durch ein kleines Rohr im Endstück des linken Schalldämpfers entweicht zum Druckabbau ein geringer Teil der Abgase. Am Zylinderkopf ist der Abgaskrümmer mit einem Flansch befestigt. Die Steckverbindung zum Schalldämpfersystem wird von einer Edelstahlschelle gesichert. Die beiden Schalldämpfer sind unter dem Heckrahmen jeweils an zwei Punkten in Gummi gelagert. Hinterradantrieb 3 1 2 4 Der Hinterradantrieb der BMW F 650 GS ist in seinem Grundaufbau vom erfolgreichen Vorgängermodell übernommen, wurde aber hinsichtlich des Fahrkomforts neu abgestimmt. Das Antriebsritzel➀ mit 16 Zähnen ist auf der Getriebeausgangswelle über eine Sechskantmutter mit Sicherungsblech befestigt. An dem Ritzel sind Gummielemente angebracht, um eine größere Laufruhe der Antriebskette zu erreichen. Diese ist als O-Ring-Rollenkette mit 5/8 x 1/4 Teilung ausgeführt. Auf der Hinterradschwinge befindet sich im Bereich der Schwingenlagerung ein Ketten-Schleifschutz➁, der ebenso wie die am Heckrahmen angebrachte Kettenanlaufrolle➂ je nach Schwingenlage die Bauteile schützt. An dem neuen Kettenradträger➃ des Hinterrades ist ein Kettenrad mit 47 Zähnen befestigt. Im Inneren der Nabe befindet sich ein neuer Ruckdämpfer, der mit asymmetrischen Gummielementen ausgestattet die antriebsbedingten Kettenschläge wirkungsvoll dämpft. Zwei nebeneinander angeordnete Rillenkugellager sorgen dabei für eine exakte Führung des Kettenradträgers auf der Steckachse. 9 Fahrwerk und Räder 6 2 3 4 1 5 In der Tradition der BMW GS-Motorräder hat das Fahrwerk eine besondere Bedeutung. Mit der neuen F 650 GS wird im Segment die Tauglichkeit für Reise und Off-Road neu definiert. 10 Die aus dem Verbund des Rahmens mit dem Motor resultierende Steifigkeit und die Federungs- und Dämpfungselemente begründen zusammen mit den Rädern die Agilität des Fahrwerks. Der neu entwickelte Brückenrahmen wurde steifer ausgelegt, um den gestiegenen Anforderungen zu genügen. Die Rahmen-Oberzüge aus Stahlrohr sind vom Steuerkopf aus in direkter Linie mit der Schwingenlagerung➀ verbunden. Zur zusätzlichen Versteifung ist der Hauptrahmen auf halber Höhe über ausdistanzierbare Schraubhülsen➁ mit dem Zylinderkopf verbunden. Eine Steckachse, auf der auch die Hinterradschwinge gelagert ist, bildet einen unteren Anbindungspunkt des Rahmenknochens➂ an das Motorgehäuse. Geschlossen wird der Verbund mit dem Motor durch die Verschraubung des Rahmens mit der gleichzeitig als Auffahrschutz ausgelegten Unterschale aus Stahlblech➃. Der Hilfsrahmen➄ aus Stahlrohr, welcher am Rahmenknochen und an der Unterschale angeschraubt ist, dient der Verstärkung des an drei Punkten befestigten Aluminium-Unterfahrschutzes und der Aufnahme des Seitenständers. An vier Punkten reparaturfreundlich mit dem Hauptrahmen verschraubt ist der Heckrahmen auf die erhöhte Zuladung ausgelegt. An der 4,85 kg leichten Stahlrohrkonstruktion sind die Befestigungslaschen für das neue Gepäcksystem und die Halter für die Beifahrerfußrasten angeschweißt. Das Hinterrad der F 650 GS wird von einer neuen Zweiarm-Kastenschwinge aus Stahl geführt, die zur Erhöhung der Fahrstabilität im Vergleich zur F 650 um 20 mm verlängert wurde. Darüber hinaus baut die in Nadellagern gelagerte Schwinge 20 mm breiter. Ein neu abgestimmtes Federbein stützt sich auf einer Querstrebe am Hauptrahmen ab. Es federt und dämpft die von der Hinterradschwinge über einen Umlenkhebel eingeleiteten Kräfte. Je nach Belastung sind Federbasis und Zugstufendämpfung individuell einstellbar. Bei der F 650 GS mit dem Tieferlegungssatz als Sonderausstattung wird mit einer kürzeren Vorderradgabel und einem anderen Federbein hinten eine Reduzierung der Sitzhöhe um ca. 30 mm auf 750 mm erreicht. Die neuen Räder der F 650 GS bestehen aus eloxierten Aluminiumfelgen mit Naben, welche auf die Ausstattung mit ABS-Sensorrädern vorbereitet sind. Hinten wird mit der Felgengröße 3,00” x 17” und einem Reifen in der Dimension 130/80 x 17 ein stabiles und ausbalanciertes Fahrgefühl garantiert. Eine auf 2,5” verbreiterte Vorderradfelge mit 19” Durchmesser sorgt zusammen mit einem Reifen der Dimension 100/90 x 19 für eine hohe Zielgenauigkeit bei agilem Handling. Auch die klassische Vorderradgabel wurde auf den Einsatz des als Sonderausstattung erhältlichen ABSBremssystems und auf die höhere Zuladung ausgelegt. Die Gleitrohre werden bei der F 650 GS mit einem geschraubten Stabilisator aus Druckguss➅ und mit der im Fließpressverfahren hergestellten Steckachse verbunden. Zusätzlich ist die Druckstufendämpfung weicher abgestimmt. Über ein Schraubstück mit Innensechskant und einen Einstellring wird die Vorspannung der Kegelrollenlager im Lenkkopf eingestellt. Der lackierte Stahlrohrlenker mit Querstrebe ist mit zwei Klemmbrücken auf der oberen Gabelbrücke aus gegossenem Aluminium befestigt. 11 Bremssystem und ABS 5 3 4 1 2 3 2 Das Potenzial an Fahrdynamik, welches durch Antrieb und Fahrwerk zur Verfügung gestellt wird, ist durch das Bremssystem der F 650 GS in allen Fahrzuständen sicher zu beherrschen. Mit der als Sicherheitsplus erhältlichen Sonderausstattung ABS setzt BMW im Wettbewerb Maßstäbe. Vorne ist ein 2-Kolben-Schwimmsattel und eine Stahl-Bremsscheibe mit 300 mm Durchmesser montiert. Durch die Ausstattung mit Sintermetallbelägen wurde die Bremsleistung und die Temperaturstabilität bei geringeren Bedienungskräften erhöht. 12 Hinten erzeugt der Bremsdruck durch einen 1-KolbenSchwimmsattel und organische Reibbeläge über eine Stahlbremsscheibe mit 240 mm Durchmesser das Bremsmoment. Der Bremssattel ist auf einem neuen Aluminium-Halter befestigt, an dem auch der immer am Fahrzeug angebaute Sensor für das Drehzahlsignal des Hinterrades verschraubt wird. Um in allen Bremssituationen die Regelfähigkeit zu erhalten wird die Bremsleitung vorne bei der Sonderausstattung ABS serienmäßig als hochwertige Kunststoffleitung mit Stahlgewebeummantelung ausgeführt. Neu entwickelt ist das ABS der BMW F 650 GS ein Novum im Segment. Das hochgesteckte Entwicklungsziel, ein kompaktes, leichtes und für den Geländeeinsatz abschaltbares ABS für die Einzylinderbaureihe zu realisieren ist erreicht. Die ABS-Einheit➀ mit einem Gesamtgewicht von ca. 2,5 kg ist in Modulbauweise aufgebaut und setzt sich aus der Hydraulikeinheit, dem elektronischen Steuergerät und dem elektrischen Pumpenmotor zusammen. Am Hydraulikteil werden die zwei unabhängigen Bremskreise vorne/hinten angeschlossen. Beide in sich geschlossene Bremskreise besitzen zwei elektrisch betätigte 2/2 Wegeventile, das sogenannte Einlassventil EV und das Auslassventil AV, sowie ein Reservoir und eine Hydraulikpumpe. Die Hydraulikpumpen beider Regelkreise werden über denselben Elektromotor mit einen Rollenexcenter angetrieben. Außerdem befinden sich im System Drosseln und Blenden sowie Rückschlagventile, die eine eindeutige Strömungsrichtung der Bremsflüssigkeit während der Regelphase sicherstellen. Bei einer ungeregelten Bremsung wird der Bremsdruck vom Bremszylinder kommend über das in der Grundstellung geöffnete EV zum Bremssattel geleitet. Meldet ein Raddrehzahlsensor➁ die Blockierneigung des Rades, so geht das ABS in die Regelphase über. Es regelt nun den Bremsdruck im jeweiligen Radzylinderkreis, wobei der Druck nicht höher sein kann, als der vom Hauptbremszylinder vorgegebene. Die Regelphase besteht aus drei Abschnitten: 1. Bei der Druckhaltephase wird das EV geschlossen, wodurch kein weiterer Druckaufbau am Bremssattel mehr stattfinden kann. 2. Sollte das betreffende Rad immer noch zum Blockieren neigen, geht das System in die Druckabbauphase über und öffnet das Auslassventil. Das AV stellt eine Verbindung vom Radzylinderkreis zum Reservoir her, wodurch der Bremsdruck abgebaut, und somit ein Blockieren des Rades verhindert wird. Gleichzeitig läuft die Rückförderpumpe an und fördert die ins Reservoir abgeflossene Bremsflüssigkeit zum Hauptbremszylinderkreis zurück. 3. Um das Rad wieder stärker abzubremsen geht das System in die Druckaufbauphase über, wobei das AV geschlossen und das EV geöffnet wird. Der mit dem Hauptbremszylinder eingesteuerte Druck wird wieder am Radbremszylinder wirksam. Die Sensorsignale werden im Elektronikteil der ABSEinheit von zwei parallel arbeitenden Mikroprozessoren ausgewertet und mit gespeicherten Kennlinien verglichen. Dabei überwachen sich die beiden Rechner gegenseitig. Das für den jeweiligen Fahrzustand erforderliche Öffnen und Schließen der Ventile im Hydraulikteil erfolgt berührungslos über Magnetspulen im Elektronikteil. In den neuen aktiven ABS-Sensoren ist eine Mikroelektronik integriert, welche neben der Signalerfassung auch die Signalumformung für das Steuergerät übernimmt. Das Sensorsignal des Hinterrades wird vom ABS-Steuergerät als Tachosignal wieder ausgegeben. vorne Bremszylinder hinten Dämpfungsglied M EV EV Plungerpumpe AV Reservoir AV Bremszangen Erstmals werden bei diesem neuen ABS zur Komfortabstimmung auch die beiden Bremslichtschalter➂ als Eingangsgrößen berücksichtigt. Zum Abschalten des ABS muss der ABS Taster➃ drei Sekunden gedrückt werden, wonach durch niederfrequentes Blinken der ABS-Kontrollleuchte➄ der Zustand angezeigt wird. Das Einschalten der ABS Bereitschaft erfolgt nach dem erneuten Einschalten der Zündung oder durch den mindestens 5 Sekunden gedrückten ABS Taster. Die Kontrollleuchte wird ca. 3 Sekunden nach dem Einschalten der Zündung und dem damit verbundenen Systemtest vom Steuergerät abgeschaltet. Eine Störung wird dem Fahrer durch Dauerlicht der Kontrollleuchte angezeigt. Bei Erreichen der Geschwindigkeit von ca. 4 km/h führt das Programm einen weiteren Systemtest durch. Zu Diagnosezwecken ist das Steuergerät mit einem Fehlerspeicher ausgestattet, der mit dem BMW MoDiTeC ausgelesen und gelöscht werden kann. 13 Karosserie 1 Das Karosseriedesign der neuen F 650 GS unterstreicht optisch ihre Agilität und Dynamik und zeigt ihren Einsatzbereich schon auf den ersten Blick. 14 Es kommen Kunststoffmaterialien zum Einsatz, die gewichtsoptimiert verwendet ihre Funktion eindeutig darstellen und darüber hinaus voll recyclingfähig sind. Der Frontscheinwerfer und das Kombiinstrument sind in der zweiteiligen Cockpitverkleidung aus Polypropylen integriert. Über die vier Befestigungsschrauben der Blinkerblenden wird die Cockpitverschalung am Verkleidungshalter befestigt. Ein Windschild aus Polypropylen entlastet bei höheren Geschwindigkeiten den Oberkörper. Die matt galvanisierte Instrumentenabdeckung aus ABS Kunststoff sorgt für das klassische Erscheinungsbild des Kombiinstruments. Gefertigt aus Polypropylen und in Fahrzeugfarbe lackiert sind der obere Teil des Vorderradkotflügels, das dreiteilige „Tankcover“, welches Batterie, Ansauggeräuschdämpfer und Öltank abdeckt und die beiden hinteren Seitenverkleidungen. Durch einen Kanal im linken Verkleidungsteil strömt Kühlluft direkt zum Öltank. Die beiden Kiemen rechts und links in den Verkleidungen unterstützen die Luftführung unter dem Tankcover. Schlitze in den hinteren Seitenverkleidungen leiten die warme Abluft der Schalldämpfer ab. Durch Entfernen der beiden Stopfen in den Seitenverkleidungen liegen die oberen Befestigungspunkte der Sonderausstattung Kofferhalter frei. Durch den mitlenkenden zweiteiligen Vorderradkotflügel ist jederzeit eine optimale Abdeckung des Vorderrades gewährleistet. Über den geschlitzten Innenkotflügel wird zusätzlich zu den beiden Luftleitblechen Kühlluft zu dem Wasserkühler geleitet. Auch der Gabelstabilisator ist zur Kühlluftführung aerodynamisch gestaltet. Zwischen dem Innenkotflügel und einem auf der unteren Gabelbrücke verschraubten Spritzschutz ist die Hupe integriert. Gewichtsoptimiert bieten die Haltegriffe aus silber lackiertem Polyamid dem Beifahrer ergonomisch sicheren Halt und dem Gepäck eine stabile Auflagefläche. Im Staufach wird je nach Kundenwunsch das Steuergerät der als Sonderzubehör erhältlichen Diebstahlwarnanlage und/oder der Halterahmen für das als Sonderzubehör erhältliche Topcase montiert. Eine Innovation ist der in den Rahmen voll integrierte und aus Hochdruck-Polyäthylen gefertigte Kraftstoffbehälter➀, der über sein mit ca. 17,3 Litern nutzbares Volumen hinaus weitere Aufgaben erfüllt. Reparaturfreundlich im Rahmendreieck angeordnet bietet der Kraftstofftank im Bereich der Fußrasten eine strukturierte und hartem Stiefeleinsatz widerstehende Oberfläche. Zudem sind die in Fahrzeugfarbe lackierten Scheuerschutzleisten austauschbar. Ein integriertes Roll-Over-Ventil verhindert im Falle eines Falles ein Auslaufen des Kraftstoffs. Ein dreiteiliger Verbund von Kettenschutz und Hinterradabdeckung aus glasfaserverstärktem Polyamid sorgt für einen dynamischen Auftritt auch im Heckbereich. Die optimierte Abdeckung der zur Schmierung gut zugänglichen Kette verlängert die Lebensdauer der Kette und vermindert die Verschmutzung des Hinterrades. Federbein und Kraftstofftank werden durch einen Innenkotflügel vor Beschädigungen durch vom Hinterrad abgeschleuderte Partikel geschützt. Die Entriegelung der Sitzbank ist nach der Entfernung des abschließbaren Staufachdeckels mit einem Hebelmechanismus möglich. Die Sitzbank ist in Hinterschäumtechnik auf einer Wanne aufgebaut und stützt sich über acht Kunststoffnoppen auf dem Heckrahmen ab. Vorne am Querträger an zwei Punkten aufgesteckt und hinten mit Hilfe von zwei Führungsstiften im neuen Schloss eingerastet ist ein sicherer Halt auch im Geländeeinsatz gewährleistet. Mit der als Sonderausstattung erhältlichen höheren Sitzbank steigt die Sitzhöhe von 780 mm auf 820 mm. 15 Frontansicht Frech und leicht wirkt die Ansicht der neuen F 650 GS von vorne. Der hohe Kotflügel unterstreicht zusammen mit der schmalen Cockpitgestaltung die Geländeambitionen. Im Zentrum steht der leichte Frontscheinwerfer mit einer Mineralglas-Streuscheibe und einem Reflektorgehäuse aus beschichtetem Kunststoff. Die mit Dauerlicht betriebene Scheinwerfereinheit ist in der vorderen Cockpitverschalung an drei Punkten justierbar befestigt. 16 Werksseitig erfolgt eine Grundeinstellung, die beim Service mit der unteren zentralen Einstellschraube angepasst werden kann. Eine konventionelle H4 Halogenglühbirne sorgt für eine weitreichende Ausleuchtung der Fahrbahn. Die Schraubklemmung der Spiegelausleger hat im Gewinde eine Sollbruchstelle, welche im Falle eines Sturzes eine schnelle und kostengünstige Reparatur ermöglicht. Cockpit und Lenkerarmaturen Das zentrale und neu entwickelte elektrische Bauteil ist das Cockpit. Es ist als prozessorgesteuerte Einheit konzipiert und stellt das erste in einem BMW Motorrad eingesetzte Kombiinstrument mit Schrittmotorantrieb der Analoginstrumente dar. Ebenfalls völlig neu in Design, Aufbau und Material sind die Lenkerschalter. Die Instrumente der neuen F 650 GS wurden gegenüber den herkömmlichen Analoginstrumenten um ca. 50 % in der Einbautiefe reduziert. Erst dies macht das elegante und leicht asymmetrische Cockpitdesign möglich und bringt Gewichtseinsparungen mit sich. Die mit Hilfe eines Schrittmotors elektrisch angetriebenen Analoginstrumente für Geschwindigkeit und Drehzahl bringen beste Ergebnisse hinsichtlich der Ablesbarkeit. Der in den Tacho integrierte Wegstreckenzähler wurde ebenso wie die Zeituhr als digitale LCD-Anzeige ausgeführt. Zentral angeordnet befinden sich alle Warnund Signallampen für Leerlaufkontrolle, Benzinreserve (leuchtet bei ca. 4 Liter Restmenge), Öldruck, Kühlwassertemperatur, ABS-Systemkontrolle, Fernlicht und Blinker. Um eine optimale Vibrationsdämpfung zu erreichen wurde das Cockpit mehrfach in Gummilagern aufgehängt. Die Instrumentenfrontseite ist wasserdicht und die Innenseite der Abdeckscheibe antibeschlagbeschichtet. Die Lenkerarmaturen sind im Design, Aufbau und Material ebenfalls neu entwickelt. Die Schalter sind auf Basis der BMW Sicherheitsphilosophie und der neuesten ergonomischen Erkenntnisse positioniert. So wurden z.B. die Oberflächen der Schalter mit Noppen versehen, um ein Abrutschen zu verhindern. Die Lichthupe und das Fernlicht wird mit einem separaten Kippschalter an der linken Armatur betätigt. Je nach Ausstattungsvariante befinden sich zwei weitere Schalter in einer Konsole am Lenker. Der untere Taster dient zur ABS-Abschaltung, der obere, als Kippschalter ausgeführt, steuert die gewünschte Heizgrifftemperatur in zwei Stufen (50 und 100 %). 17 Elektrik Ausstattung der zentralen Elektrik-Box: Relais 1 Entlastungsrelais 2 BMS-Relais 3 Diodenstecker 4 Blinkgeber 5 Anlass-Relais 5 1 Steckverbindungen 6 Kupplungsschalter 7 Kombischalter links 8 Kombischalter rechts 9 Zündschloss 6 7 2 3 4 8 9 A B C D Die Elektrik der neuen BMW F 650 GS stellt die Basis für den Betrieb der elektrischen Komponenten wie BMS Compact dar. Sie bietet neben der Verteilersystem-Kabelbaumtechnologie und hochwertigen Verbindungselementen Erweiterungsmöglichkeiten durch Sonderausstattungen. Zentrale Basis der Verteilung ist eine BMW Spezialität, die Elektrik-Box, in der Relais und Steckverbindungen geschützt und gut zugänglich angeordnet sind. Servicefreundlich ist die Sicherungsbox nach dem Abnehmen der Sitzbank erreichbar. Zur elektrischen Energieversorgung wird ein Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor eingesetzt, der eine elektrische Leistung von maximal 400 W abgibt. 18 Sicherungsbelegung: A B C D BMS Compact Licht, Bremslicht, Blinker, Horn Lüfter Heizgriffe (Sonderausstattung) 20 15 7,5 7,5 A A A A Die Generatorspannung wird für das Bordnetz von einem rechts unterhalb des Motors angeordneten Regler auf 14 V ± 0,5 V gehalten. Die Platzierung des Reglers im Strömungsbereich des Fahrtwindes gewährleistet die Betriebssicherheit des bei hohen Motordrehzahlen thermisch stark belasteten Bauteils. Wartungsfreundlich vor der Ansaugbox angeordnet ist der 12 Ah Bleiakkumulator. Das Durchdrehen des Motors mit Hilfe des 0,9 kW Anlassers über einen Freilauf ist nur in Neutralstellung des Getriebes oder bei eingelegtem Gang mit ausgerückter Kupplung möglich. Dann erst liegt an der Spule des Anlass-Relais über Kupplungs- und Getriebeschalter Spannung an. Das Anfahren ist nur mit eingeklapptem Seitenständer möglich, ein BMW typisches Sicherheitsmerkmal. Wird bei ausgeklapptem Seitenständer ein Gang eingelegt, so wird das BMS-Relais abgeschaltet. Technische Daten F 650 GS Motor: Wassergekühlter 1-Zylinder-Viertaktmotor mit vier tassenstößelbetätigten Ventilen, zwei obenliegenden Nockenwellen und Trockensumpfschmierung Leistung 37 kW bei 6500 min-1 25 kW bei 6000 min-1 (Sonderausstattung) 60 Nm bei 5000 min-1 51 Nm bei 3750 min-1 100 mm 83 mm 652 cm3 0,83 11,5 : 1 Super Bleifrei, 95 ROZ Einlass: 15° Auslass: 18° 36 mm 31 mm Einlass öffnet 13° nach OT Einlass schließt 25° nach UT Auslass öffnet 25° vor UT Auslass schließt 13° vor OT 2,3 l Micronic-Papierfilterpatrone 2 Troichoidenpumpen vom Primärtrieb angetrieben ≥ 0,5 bar bei 80 °C Öltemperatur Max. Drehmoment Bohrung Hub Hubraum effektiv Hub / Bohrungsverhältnis Verdichtungsverhältnis Kraftstoff Ventilwinkel zur Zylinderachse Einlassventil-Durchmesser Auslassventil-Durchmesser Ventilsteuerzeiten bei 3 mm Ventilspiel Motorölvolumen Ölfilter Ölpumpen Betriebsdruck im Schmierölkreislauf Motorkühlung: Thermostatgeregelte Zwangsumlaufkühlung mit Kreiselpumpe; elektrischer Zusatzlüfter Förderleistung der Pumpe Öffnungsbeginn des Thermostatventils Schalttemperaturen des Zusatzlüfters Temperaturwarnlampe ein oberhalb Öffnungsdruck des Kühler-Verschlussdeckels Kühlflüssigkeitsmenge Mischung 35 l/min 85 °C Ein: 102 °C; Aus: 96 °C 118 °C ca. 1,5 bar 1,2 l im Kreislauf plus 0,1 l im Ausgleichsbehälter 50 % Wasser und 50 % Glykol 19 Kupplung: Mehrscheibenkupplung im Ölbad Anzahl der Reibscheiben Außendurchmesser der Lamellen Primärübersetzung 8 145 mm 1 : 2,946 (37/72 Zähne) Getriebe: Klauengeschaltetes 5-Gang-Getriebe im Motorgehäuse integriert Übersetzungen 1. Gang: 2. Gang: 3. Gang: 4. Gang: 5. Gang: Hinterradantrieb: Endlos O-Ring-Kette mit Ruckdämpfer in der Hinterradnabe Kettenteilung Zähnezahlen Sekundärübersetzung 5/8 x 1/4 Ritzel: 16 Kettenrad: 47 1 : 2,937 Kraftstoffaufbereitung / Zündanlage: Digitale Motor-Elektronik (DME) System Motordrehzahl max. Leerlaufdrehzahl Kraftstoffdruck in Ringleitung Inhalt des Kraftstoffbehälters Zündzeitpunkt Zündkerze BMW Motorsteuerung Compact (BMS Compact) 7500 min-1 (Abschaltung des Einspritzsignals) 1400 min-1 3,5 bar (konstant) 17,3 l, davon ca. 4 l Reserve +55° bis -17° OT (Kennfeld) NGK D8 EA Generator: Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor Leistung max. Spannung 400 W 14 V Anlasser: Mit Permanentmagnet erregter Elektromotor, treibt über Vorgelege und Klemmkörperfreilauf die Kurbelwelle an Leistung Übersetzungsverhältnis zur Kurbelwelle 0,9 kW 1:32 20 1 1 1 1 1 : 2,750 : 1,750 : 1,310 : 1,050 : 0,880 Vorderradführung: Hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel mit Stabilisator Gesamtfederweg am Rad Standrohrdurchmesser Lenkeinschlag 170 mm 41 mm 40° rechts / links Hinterradführung: Nadelgelagerte Kasten-Schwinge mit progressiv wirkendem Hebelsystem und Zentralfederbein Wirksame Schwingenlänge Federweg am Rad Federbein 564 mm 165 mm Zentralfederbein mit hydraulisch einstellbarer Federvorspannung und stufenlos einstellbarer Dämpfungszugstufe Räder: Eloxierte Aluminiumfelgen mit Edelstahlspeichen und Aluminium-Gussnaben Dimensionen vorne: hinten: Reifen: Schlauchreifen Dimensionen vorne: hinten: Bremsanlage: Hydraulisch betätigt, Sonderausstattung ABS Vorne: Bremsscheibendurchmesser Bremsscheibenstärke Kolbendurchmesser des Bremssattels Kolbendurchmesser des Handbremszylinders Reibmaterial der Bremsbeläge Einscheibenbremse mit Zweikolben-Schwimmsattel 300 mm 5 mm 30 / 32 mm 13 mm Sintermetall Hinten: Bremsscheiben-Durchmesser Bremsscheibenstärke Kolbendurchmesser des Bremssattels Kolbendurchmessers des Fußbremszylinders Reibmaterial der Bremsbeläge Einkolben Schwimmsattelbremse 240 mm 5 mm 34 mm 11 mm Semimetall (organisch) 2,50”-19” MT 3,00”-17” MT 100/90-19 130/80-17 21 Maße: Länge über alles Breite an den Rückspiegeln Höhe an der Oberkante des Windschilds Radstand in Normallage Nachlauf in Normallage Lenkkopfwinkel in Normallage Sitzhöhe bei Leergewicht Bodenfreiheit in Normallage 2175 mm 910 mm 1265 mm 1479 mm 113 mm 60,8° 780 mm 820 mm mit Sonderausstattung hohe Sitzbank 750 mm mit Sonderausstattung Tieferlegungssatz 130 mm Gewichte: Leergewicht fahrfertig und vollgetankt Zulässiges Gesamtgewicht 193 kg (Basisausstattung) 380 kg Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit Beschleunigung 0 – 100 km/h Durchschnittsverbrauch bei konstant 90 / 120 km/h 22 166 km/h (25 kW: 145 km/h) 5,9 s 3,3 l (3,3 l) / 5,0 l (5,0 l) F 800 GS, K72 Anlasser / Generator Page 1 of 1 A9260 Gleichrichter A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) A9500 Steuergerät Motorelektronik G9230 Batterie G9240 Generator K9130 Anlasserrelais L9553 EWS-Ringantenne M9130 Anlasser R9943 Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer S9060 Zündschloss S9080 Kombischalter rechts S9083 Not-Aus-Schalter S9084 Anlasserschalter S9091 Kupplungsschalter S9093 Seitenstützenschalter X9060 STVB Zündschloss X9080 STVB Kombischalter rechts X9091 STVB Kupplungsschalter X9093 STVB Seitenstützenschalter X9130 STVB Anlasserrelais X9131 STVB Anlasser X9133 STVB Anlasserrelais X9134 STVB Anlasserrelais X9230 Plus Batterie X9231 Masse Batterie X9238 Masse X9240 STVB Generator ~ X9260 STVB Gleichrichter X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) X9450 Verbinder 15U X9500 STVB Steuergerät Motorelektronik X9553 STVB EWS-Ringantenne X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II X9943 STVB Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 F 800 GS, K72 Diebstahlwarnanlage (DWA) / Reifendruckkontrolle (RDC) Page 1 of 1 A9001 Steuergerät Kombiinstrument A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA) G9230 Batterie P9002 Drehzahlmesser P9210 Tachometer S9060 Zündschloss X9001 STVB Steuergerät Kombiinstrument X9060 STVB Zündschloss X9230 Plus Batterie X9231 Masse Batterie X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) X9401 Verbinder 31 I X9402 Verbinder 31 II X9450 Verbinder 15U X9627 Verbinder WL X9700 STVB DWA/RDC X9761 Verbinder M-CAN-LOW I X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I X9763 Verbinder M-CAN-LOW II X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II X9765 Verbinder M-CAN-LOW III X9766 Verbinder M-CAN-HIGH III file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 F 800 GS, K72 Beleuchtung / Blinker / Horn Page 1 of 1 A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) A9500 Steuergerät Motorelektronik E9010 Scheinwerfer E9011 Abblendlicht E9012 Fernlicht E9015 Standlicht E9016 Kennzeichenbeleuchtung G9230 Batterie H9030 Blinker vorn links H9035 Blinker hinten links H9040 Blinker vorn rechts H9045 Blinker hinten rechts H9150 Horn H9340 Heckleuchte S9051 Bremslichtschalter Hand S9052 Bremslichtschalter Fuß S9060 Zündschloss S9070 Kombischalter links S9071 Fernlichtschalter S9072 Hornschalter S9073 Blinkerschalter links S9074 Lichthupe S9080 Kombischalter rechts S9082 Blinkerschalter rechts S9085 Blinkerrückstellschalter X9010 STVB Scheinwerfer X9023 STVB Kennzeichenbeleuchtung X9030 STVB Blinker vorn links X9031 STVB Blinker vorn links X9032 STVB Blinker vorn links + X9035 STVB Blinker hinten links X9036 STVB Blinker hinten links X9037 STVB Blinker hinten links + X9040 STVB Blinker vorn rechts X9041 STVB Blinker vorn rechts X9042 STVB Blinker vorn rechts + X9045 STVB Blinker hinten rechts X9046 STVB Blinker hinten rechts X9047 STVB Blinker hinten rechts + X9051 STVB Bremslichtschalter Hand X9052 STVB Bremslichtschalter Fuß X9060 STVB Zündschloss X9070 STVB Kombischalter links X9080 STVB Kombischalter rechts X9157 STVB Horn X9230 Plus Batterie X9231 Masse Batterie X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) X9341 STVB Heckleuchte X9401 Verbinder 31 I X9402 Verbinder 31 II X9450 Verbinder 15U X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 F 800 GS, K72 ABS / Kombiinstrument Page 1 of 1 A9001 Steuergerät Kombiinstrument A9006 Bordcomputer (BC) A9190 Steuergerät ABS A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) A9500 Steuergerät Motorelektronik A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA) B9007 Temperaturfühler Luft BC B9193 Raddrehzahlsensor vorne B9194 Raddrehzahlsensor hinten B9220 Benzinstandgeber G9230 Batterie P9002 Drehzahlmesser P9210 Tachometer R9943 Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer S9051 Bremslichtschalter Hand S9052 Bremslichtschalter Fuß S9060 Zündschloss S9070 Kombischalter links S9071 Fernlichtschalter S9073 Blinkerschalter links S9074 Lichthupe S9075 Schalter für BC S9080 Kombischalter rechts S9082 Blinkerschalter rechts S9085 Blinkerrückstellschalter S9095 Öldruckschalter S9195 ABS-Schalter X9001 STVB Steuergerät Kombiinstrument X9007 STVB Temperaturfühler Luft BC X9051 STVB Bremslichtschalter Hand X9052 STVB Bremslichtschalter Fuß X9060 STVB Zündschloss X9070 STVB Kombischalter links X9080 STVB Kombischalter rechts X9095 STVB Öldruckschalter X9190 STVB Steuergerät ABS X9193 STVB Raddrehzahlsensor vorne X9194 STVB Raddrehzahlsensor hinten X9220 STVB Benzinstandgeber X9230 Plus Batterie X9231 Masse Batterie X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) X9401 Verbinder 31 I X9450 Verbinder 15U X9500 STVB Steuergerät Motorelektronik X9627 Verbinder WL X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II X9700 STVB DWA/RDC X9761 Verbinder M-CAN-LOW I X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I X9763 Verbinder M-CAN-LOW II X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II X9765 Verbinder M-CAN-LOW III X9766 Verbinder M-CAN-HIGH III X9943 STVB Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 F 800 GS, K72 Steckdose / Heizgriffe / Diagnosestecker / SZ-Stecker Page 1 of 1 A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) A9500 Steuergerät Motorelektronik G9230 Batterie R9931 Heizgriff links R9932 Heizgriff rechts S9060 Zündschloss S9080 Kombischalter rechts S9930 Heizgriffschalter X9060 STVB Zündschloss X9080 STVB Kombischalter rechts X9230 Plus Batterie X9231 Masse Batterie X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) X9321 STVB Bordsteckdose 1 X9349 SZ-Stecker X9401 Verbinder 31 I X9450 Verbinder 15U X9590 Diagnosestecker X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II X9931 STVB Heizgriff links X9932 STVB Heizgriff rechts file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 F 800 GS, K72 Plus-/Masseverteilung Page 1 of 1 A9001 Steuergerät Kombiinstrument A9190 Steuergerät ABS A9260 Gleichrichter A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) A9500 Steuergerät Motorelektronik A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA) E9011 Abblendlicht E9012 Fernlicht E9015 Standlicht E9016 Kennzeichenbeleuchtung G9230 Batterie G9240 Generator H9030 Blinker vorn links H9035 Blinker hinten links H9040 Blinker vorn rechts H9045 Blinker hinten rechts H9150 Horn H9340 Heckleuchte K9130 Anlasserrelais M9100 Kraftstoffpumpe M9130 Anlasser R9931 Heizgriff links R9932 Heizgriff rechts S9060 Zündschloss X9060 STVB Zündschloss X9131 STVB Anlasser X9133 STVB Anlasserrelais X9134 STVB Anlasserrelais X9190 STVB Steuergerät ABS X9230 Plus Batterie X9231 Masse Batterie X9238 Masse X9240 STVB Generator ~ X9260 STVB Gleichrichter X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) X9321 STVB Bordsteckdose 1 X9341 STVB Heckleuchte X9401 Verbinder 31 I X9402 Verbinder 31 II X9450 Verbinder 15U X9590 Diagnosestecker X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 F 800 GS, K72 Ohne Diebstahlwarnanlage (DWA) / Reifendruckkontrolle (RDC) Page 1 of 1 A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA) G9230 Batterie P9002 Drehzahlmesser P9210 Tachometer S9060 Zündschloss X1 CAN-Abschlusswiderstand DWA X9001 STVB Steuergerät Kombiinstrument X9060 STVB Zündschloss X9230 Plus Batterie X9231 Masse Batterie X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) X9401 Verbinder 31 I X9402 Verbinder 31 II X9450 Verbinder 15U X9627 Verbinder WL X9700 STVB DWA/RDC X9761 Verbinder M-CAN-LOW I X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I X9763 Verbinder M-CAN-LOW II X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II X9765 Verbinder M-CAN-LOW III X9766 Verbinder M-CAN-HIGH III file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 F 800 GS, K72 Motorelektronik Page 1 of 2 A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) A9500 Steuergerät Motorelektronik A9529 Kraftstoffdrucksensor B9326 Kurbelwellengeber B9531 Nockenwellengeber B9550 Temperaturfühler Ansaugluft B9562 Temperaturfühler Kühlmittel (Motorelektronik) B9690 Lambdasonde G9230 Batterie K9130 Anlasserrelais L9553 EWS-Ringantenne M9100 Kraftstoffpumpe M9141 Lüfter M9552 Leerlaufsteller R9570 Drosselklappen-Potentiometer (DKP) R9943 Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer S9060 Zündschloss S9080 Kombischalter rechts S9083 Not-Aus-Schalter S9084 Anlasserschalter S9091 Kupplungsschalter S9093 Seitenstützenschalter S9095 Öldruckschalter T9506 Kerzenschacht-Zündspule (Zylinder 1) T9507 Kerzenschacht-Zündspule (Zylinder 2) X9060 STVB Zündschloss X9080 STVB Kombischalter rechts X9091 STVB Kupplungsschalter X9093 STVB Seitenstützenschalter X9095 STVB Öldruckschalter X9100 STVB Kraftstoffpumpe X9130 STVB Anlasserrelais X9141 STVB Lüfter I X9230 Plus Batterie X9231 Masse Batterie X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) X9326 STVB Kurbelwellengeber X9450 Verbinder 15U X9500 STVB Steuergerät Motorelektronik X9506 STVB Kerzenschacht-Zündspule (Zylinder 1) X9507 STVB Kerzenschacht-Zündspule (Zylinder 2) X9512 Masse Zündspule X9529 STVB Kraftstoffdrucksensor X9531 STVB Nockenwellengeber X9550 STVB Temperaturfühler Ansaugluft X9552 STVB Leerlaufsteller X9553 STVB EWS-Ringantenne X9554 STVB Sekundärluftventil X9562 STVB Temperaturfühler Kühlmittel (Motorelektronik) X9570 STVB Drosselklappen-Potentiometer X9572 STVB Tankentlüftungsventil X9590 Diagnosestecker X9601 STVB Einspritzventil 1 X9602 STVB Einspritzventil 2 X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 Page 2 of 2 X9690 STVB Lambdasonde X9761 Verbinder M-CAN-LOW I X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I X9763 Verbinder M-CAN-LOW II X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II X9943 STVB Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer Y9554 Sekundärluftventil Y9572 Tankentlüftungsventil (nur US) Y9601 Einspritzventil 1 Y9602 Einspritzventil 2 file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 F 800 GS, K72 Kombiinstrument ohne ABS Page 1 of 1 A9001 Steuergerät Kombiinstrument A9006 Bordcomputer (BC) A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) A9500 Steuergerät Motorelektronik A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA) B9007 Temperaturfühler Luft BC B9210 Tachogeber B9220 Benzinstandgeber G9230 Batterie P9002 Drehzahlmesser P9210 Tachometer R9943 Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer S9060 Zündschloss S9070 Kombischalter links S9071 Fernlichtschalter S9073 Blinkerschalter links S9074 Lichthupe S9075 Schalter für BC S9080 Kombischalter rechts S9082 Blinkerschalter rechts S9085 Blinkerrückstellschalter S9095 Öldruckschalter X9001 STVB Steuergerät Kombiinstrument X9007 STVB Temperaturfühler Luft BC X9060 STVB Zündschloss X9070 STVB Kombischalter links X9080 STVB Kombischalter rechts X9095 STVB Öldruckschalter X9210 STVB Tachogeber X9220 STVB Benzinstandgeber X9230 Plus Batterie X9231 Masse Batterie X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE) X9401 Verbinder 31 I X9450 Verbinder 15U X9500 STVB Steuergerät Motorelektronik X9627 Verbinder WL X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II X9700 STVB DWA/RDC X9761 Verbinder M-CAN-LOW I X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I X9763 Verbinder M-CAN-LOW II X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II X9943 STVB Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm 12.05.2009 BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 1 Koordinierte Lehrerweiterbildung. Elektrik der G-Modelle. Produktinformation 2009 Can-Bus Grundlagen ABS-Systeme Elektrik der G-Modelle Motortechnik der K7x Modelle Motortechnik der HP2 Sport BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 2 BMW G 650 X. Elektrik Einbaulagen. Sicherungshalter standard (A – F) Zusatzsicherungen ABS (G – H) Kombiinstrument mit integriertem Blinkgeber BMS-Relais Diodenstecke (Startsystem und ABS) Entlastungsrelais Anlasserrelais Diagnosestecker Permanentgenerator 280 W BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 3 BMW G 650 X. Neue Elektrik Komponenten. Entlastungsrelais BMS - Relais Diodenstecker Startsystem Diodenstecker Startsystem und ABS BMW G 650 X. Generator und Sicherungen Kl30 / Kl15. Kl.58 ABS BMS EntlastungsI-Kombi (SA) relais Diagnosestecker Anlasserrelais Bremslicht, Horn G 30 A H 20 A F 15 A E 7,5 A D 7,5 A GeneratorEinspritzventil Start- und BMS Relais Zündschalter und Killschalter Zündspulen A 10 A B 15 A Gleichrichter / Regler C 7,5 A BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 4 ABS (SA) BMW G 650 X. BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 5 Kombiinstrument. Zündschloß Öldruck- NeutralKraftstoffreserveschalter schalter kontakt FernlichtLichthupe Blinkerschalter links rechts F 19 20 24 2 7,5 A 21 18 h Steuergerät k p r 13 22 9 E 7,5 A n Entlastungsrelais q 23 9 26 25 6 3 1 l Steuergerät Tachogeber s s D 15 A 4 5 8 Blinkleuchten vorne rechts hinten hinten links vorne BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 6 BMW G 650 X. Beleuchtung und Horn (ohne ABS). EntlastungsrelaisLichthupe Fern-/ Abblendlicht Hupenknopf Bremslichtschalter vorne hinten 15 A F Zündschloß C 7,5 A D 7,5 A E 7,5 A StandlichtRück- / Bremslicht LED Fern- / Abblendlicht Kennzeichenleuchte Hupe BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 7 BMW G 650 X. Anlasser und Spannungsversorgung BMS CII Zündschloß Zündspulen Einspritz- Kupplungsschalter ventil Startknopf 15 A Notaus 15 A F B BMS-CII BMS-Relais Seitenstütze Diodenstecker Neutralsch.Anlasserrelais Anlasser BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 8 BMW G 650 X. Funktionsschema BMS Compact Zünd- Start- KurbelwellenDrosselklappenLambda- NTC NTC Geschwindig- Diagnoseschloß knopf sensor potentiometer sonde Wasser Luft keitssignal stecker 1 31 22 16 32 33 36 34 15 47 10 4 Batterie 17 1 24 Kl.15 8 18 29 11 26 3 28 30 27 35 Kl.15 40 Kl.15 6 41 23 25 39 5 Kl.15 Zündsule 2Zündpule E 1inspritz- TEV KraftstoffLeerlaufluft- LüfterÜbertemperatu BMW G 650 X. BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 9 Schwungradgeber Signalverlauf ohne Verbrennung 1 2 3 4 OT 5 0° 2 OT Signalverlauf mit Verbrennung 180° 3 4 5 Ansaugen (Zeit1) 360° 1 6 Verdichten (Zeit 2) UT OT 2 3 4 540° Verbrennen (Zeit 3) OT 1 UT 1 360° 1 6 OT 5 6 720° 1 OT 1 2 6 3 5 4 UT Ausstoßen (Zeit 4) UT OT Zeit BMW G 650 X. BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 10 BMS-Signalverarbeitung UT OT UT OT UT 180 ° KW 360 ° KW Verdichten Arbeiten Ausstoßen Signal vom Kurbelwellensensor Ansaugen Signale vor der Zünd-OT Erkennung Zündsignal Entweder Einspritzsignal oder Signale nach der Zünd-OT Erkennung Zündsignal Ti Einspritzsignal Beschleunigung anreicherung BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 11 BMW G 650 X. BMS-C Komponenten. Messungen: Pin 16 – 32 z.B. 2 0 °C Widerstand = ___________Ohm Spannung = ___________Volt z.B. ____ °C Widerstand = ___________Ohm Spannung = ___________Volt Messungen: Pin 17 – 31 z.B. 2 0 °C Widerstand = ___________Ohm Spannung = ___________Volt z.B. ____ °C Widerstand = ___________Ohm Spannung = ___________Volt Messungen: Pin 25 – 39 Widerstand = ___________Ohm Messungen: Pin 23 – 41 Widerstand = ___________Ohm BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 12 BMW G 650 X. BMS-C Komponenten. Messungen: Pin 8 – BWiderstand = ___________Ohm Spannung = ___________Volt Messungen: Pin 18 – 29 Spannung = ___________Volt Messungen: Pin 33 – 34 Widerstand = ___________Ohm Spannung = bei Motorlauf ___________Volt Messung: Pin 15 - 28 Spannung = ___________Volt Widerstand = ___________Ohm Messung: Pin 15 - 30 Spannung min. = ___________Volt Spannung max. = ___________Volt Widerstand min = ___________Ohm Widerstand min = ___________Ohm BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 13 BMW G 650 X. BMS-C Komponenten. Messungen: Pin 1 – BSpannung = ___________Volt bei Zündung ein Messungen: Pin 3 – 4 Widerstand = ___________Ohm Messungen: Pin 24 – 40 Widerstand = ___________Ohm Messungen: Pin 1– 24 Widerstand = ___________Ohm Messungen: Pin 1 – 40 Widerstand = ___________Ohm BMW Motorrad Technik Training UX-VM-4 07.12.10 Seite 14 BMW G 650 X. BMS-C Komponenten. Messungen: Pin 2 – 6 Widerstand = ___________Ohm Messungen: Pin 2 – 5 Widerstand = ___________Ohm Messungen: Pin 1 – 4 Spannung = ___________Volt bei Zündung ein Messungen: Pin 1 – 2 Spannung = ___________Volt ab ca. 105 °C Tmot Achtung Motor nicht falsch gepolt ansteuern ! Erstellt durch: Christoph Pandikow Multiplikatorenfortbildung Hessen Diagnostizieren und Instandsetzen von Motormanagementsystemen Kürzel und Kennzeichen Lernfeld 7