Starbucks Coffee Irina Hartmann - Betriebswirtschaftliches Institut
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Starbucks Coffee Irina Hartmann - Betriebswirtschaftliches Institut
Fallstudienreihe IST Innovation, Servicedienstleistungen und Technologie Case Studies on Innovation, Services and Technology Starbucks Coffee Irina Hartmann Fallstudienreihe IST 33/2009 ISSN 1869-3105 © Prof. Dr. Wolfgang Burr Betriebswirtschaftliches Institut Abteilung I - Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsmanagement Herausgeber Wolfgang Burr Betriebswirtschaftliches Institut der Universität Stuttgart Lehrstuhl für ABWL, Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsmanagement Keplerstrasse 17 70174 Stuttgart Erscheinungsort Stuttgart, Deutschland Fallstudienreihe IST 33/2009 1 Starbucks als Franchising? Dipl. Kffr. techn. Irina Hartmann Lehrstuhl für ABWL & Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsmanagement Prof. Dr. Wolfgang Burr Universität Stuttgart Keplerstrasse 17, 70174 Stuttgart http://www.uni-stuttgart.de/innovation E-Mail: irina.hartmann@bwi.uni-stuttgart.de Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung....................................................................................................... 2 2 Fallstudie „Starbucks als Franchising?“ .................................................... 2 3 Aufgabenstellung.......................................................................................... 5 3.1 Problemanalyse aus der Perspektive der Prinzipal-Agent-Theorie........... 5 3.2 Gestaltungsempfehlungen aus der Perspektive der Prinzipal-AgentTheorie ........................................................................................................... 5 4 Literatur.......................................................................................................... 6 4.1 Literaturquellen......................................................................................... 6 4.2 Weiterführende Literatur zur Prinzipal-Agent-Theorie............................... 7 4.3 Weiterführende Literatur zum Franchising................................................ 7 2 Starbucks als Franchising? 1 Einleitung Die Agency- bzw. Verfügungsrechtetheorie Prinzipal-Agent-Theorie und der ist Transaktionstheorie neben eine der der drei Theoriestränge innerhalb der Neuen Institutionsökonomik. Sie liefert ein Aussagenssystem zur Erklärung der Entstehung und Ausgestaltung der Institutionen und des Handelns von Wirtschaftssubjekten sowie zur Beurteilung der ökonomischen Effizienz von institutionellen Arrangements.1 2 Fallstudie „Starbucks als Franchising?“ Bei der Untersuchung der Monatsaufträge der Haushaltswaren-Firma Hammarplast, einer Tochterfirma des schwedischen Pestorp-Konzerns, fällt 1981 dem 27-jährigen Chef der US-Verkaufsabteilung Howard Schultz auf, dass eine aus vier kleinen Läden in Seattle bestehende Firma namens „Starbucks Coffee, Tea and Spice“ eine deutlich höhere Stückzahl einer bestimmten Hammarplast-Kaffeemaschine bezieht, die sogar die landesweite Kaufhauskette Macy’s übersteigt. Drei Studenten entdecken eine Marktlücke und gründen im Jahr 1971 aus Liebe zum Kaffee und Tee ein Unternehmen, das erlesene, geröstete Bohnen und dazu perfekt geeignete Kaffeemühlen und -maschinen im vom löslichen Kaffee dominierten amerikanischen Markt an junge, gut situierte Stadtbewohner vertreibt.2 Howard Schultz gelingt es, die Starbucks-Gründer von seinen Ideen und besonders von seinem unbeugsamen Willen zu überzeugen. Im Jahr 1982 wird er zum Starbucks-Manager ernannt. Als erstes möchte er den Starbucks-Kaffee in den USA und in Kanada anbieten und die Läden mit kleinen Espresso-Bars ausstatten. Im Jahr 1985 steigt Howard Schultz aufgrund unterschiedlicher Ansichten mit den Starbucks-Gründern aus dem Unternehmen aus und gründet daraufhin seine eigene Kaffeekette mit dem Ziel, durch den Gewinn im Wettbewerb Starbucks zu kaufen. Im Jahr 1987 erfolgt die Übernahme von 1 2 Vgl. Wolf (2008), S. 330 Vgl. Steinborn (2003), http://www.zeit.de/2003/17/Starbucks Fallstudienreihe IST 33/2009 3 Starbucks und Schultz eröffnet im ganzen Land Zweigstellen. Mit seiner Höchstleistung im Jahr 1991 innerhalb von weniger als 16 Wochen einen neuen Laden zu entwerfen, einzurichten und zu eröffnen, stellt er einen Rekord auf. Starbucks kauft die bereits etablierten Wettbewerber auf, die übermäßige Miete wird bezahlt, und das nur zur Erreichung der kritischen Masse und zur Gewinnung der besten Vertriebspunkte. Im Jahr 1995 gehören Starbucks in Amerika 627 Läden, sein weiterer Kurs lautet: weltweite Expansion.3 Im Oktober 2001 wird in Deutschland ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) von der Starbucks Coffee International Inc. und der KarstadtQuelle AG mit dem Ziel gegründet, Starbucks-Filialen in Deutschland zu eröffnen. Starbucks beteiligt sich an der KarstadtCoffee GmbH mit 18 Prozent, die KarstadtQuelle mit 82 Prozent. Vom besonderen Wissen der KarstadtQuelle AG im Gastronomie-Bereich und im deutschen Markt erhofft sich Starbucks Synergien. Auch Länder wie die Schweiz, Österreich, Japan, Spanien, Großbritannien, Australien und weitere Länder erobert Starbucks blitzschnell.4 Aufgrund seines ständig wachsenden Geschäfts benötigt Starbucks viele Filialmitarbeiter, die er als Partner betrachtet. Diese Ansicht spiegelt sich in der Firmenphilosophie von Starbucks wider, weil das Unternehmen für Freundlichkeit, Individualität, Gleichberechtigung und Gemeinschaft steht. Unabhängig davon, ob man im Management tätig ist oder als Bedienung arbeitet – jeder Mitarbeiter absolviert ein Ausbildungsprogramm, in dem den Partnern die tiefsten Überzeugungen der Starbucks-Idee nahegelegt werden: Das Bewusstsein für die Kaffeequalität und den Kundendienst. Dabei liegen Starbucks spezielle Standards in Bezug auf die Produktqualität und die Zubereitungsart besonders am Herzen.5 3 Vgl. Steinborn (2003), http://www.zeit.de/2003/17/Starbucks Vgl. o.V. (2010a), http://www.starbucks.com/grocery/, Wittern (2002), URL siehe Literaturverzeichnis, Kiefer (2002), URL siehe Literaturverzeichnis und Brück u.a. (2002), URL siehe Literaturverzeichnis 5 Vgl. o.V. (2010b), http://www.starbucks.com/mission/default.asp 4 4 Starbucks als Franchising? Im Jahr 2007 hat die Expansion von Starbucks seinen Höhepunkt erreicht. In diesem Jahr beschäftigt das Unternehmen etwa 170.000 Mitarbeiter.6 Weltweit hat Starbucks mehr als 16.800 Niederlassungen, davon sind 11.500 in den USA und 120 in Deutschland. Noch im selben Jahr erlebt der Konzern einen starken Kursverlust seiner Aktie. Am Kaffeemarkt kann sich Starbucks noch lange nicht als Monopolist bezeichnen, weil auch andere konkurrierende Systemgastronomien wie Dunkin’ Donuts und McDonald’s sehr aktive Kaffeeanbieter sind. Jedoch sind die hauptsächlichen Gründe für den Kursverfall eine unpassende und immer schneller werdende Expansion und die entstehenden Umstrukturierungskosten. Trotz dieser Entwicklung beabsichtigt Schultz im Jahr 2008 weltweit weitere Niederlassungen mit der Tempovorgabe sieben Filialen pro Tag zu eröffnen.7 Mit der Wirtschaftskrise bricht im Herbst 2008 der Gewinn der US-Kaffeekette um fast 70 Prozent ein. Der ambitionierte Konzernchef ist gezwungen, seinen Kurs neu zu überdenken und beabsichtigt eine Entschlackung der Organisation, die Stellenstreichungen von 6700 Mitarbeitern, Ladenschließungen sowie die Verringerung der früher geplanten Expansionspläne miteinschließen. Dadurch soll das Unternehmen etwa 500 Mio. Dollar einsparen. Auch persönlich möchte Schultz zum Aufschwung beitragen und lässt sein eigenes, jährliches Grundgehalt von 1,2 Mio. Dollar auf 10.000 Dollar kürzen.8 6 Vgl. o.V. (2009), URL siehe Literaturverzeichnis Kirchner (2007), URL siehe Literaturverzeichnis und Brückner (2008), URL siehe Literaturverzeichnis 8 Vgl. o.V. (2009), URL siehe Literaturverzeichnis 7 Fallstudienreihe IST 33/2009 5 3 Aufgabenstellung Sie sind ein erfahrenes Beratungsteam in Fragen der Krisenanalyse und strategisches Management und wurden von der Firma Starbucks Coffee beauftragt, zur Sanierung des Unternehmens beizutragen. Sofort schlagen Sie die erste Alternative vor: den Verkauf der weltweiten Filialen von Starbucks Coffee im Rahmen eines Franchising-Konzepts an die Interessenten. Diesmal können sich sowohl die etablierten Handelshäuser als auch einzelne Personen als Franchising-Partner bewerben. 3.1 Problemanalyse aus der Perspektive der Prinzipal-Agent-Theorie In Ihrem ersten Workshop beurteilen Sie diese strategische Alternative der Unternehmensorganisation aus der Perspektive der Prinzipal-Agent-Theorie. Sie betrachten insbesondere die Probleme der Informationsasymmetrien, welche durch die Einführung des Franchisings entstehen könnten. Zu einer professionellen Darstellung Ihrer Analyse erläutern Sie am Anfang Ihrer Beurteilung die Annahmen, Erkenntnisinteressen, Aussagen und Definitionen von spezifischen Begriffen der Prinzipal-Agent-Theorie. In einem weiteren Schritt analysieren Sie die Agenturkosten. 3.2 Gestaltungsempfehlungen aus der Perspektive der Prinzipal-AgentTheorie Anschließend leiten Sie für die von Ihnen geschilderten Problemfelder die Handlungsempfehlungen zur Gestaltung des Franchising-Konzepts ab. Ihr Lösungsansatz beruht auf den Aussagen der Prinzipal-Agent-Theorie. 6 Starbucks als Franchising? 4 Literatur 4.1 Literaturquellen Brück, M., Hohensee, M. und Osztovisc, W. (2002): Starbucks erwartet Großes vom deutschen Markt, auf den Seiten des Handelsblatts, http://www.handelsblatt.com/archiv/starbucks-erwartet-grosses-vom-deutschenmarkt;521064, Zugriff am 01.12.2010 Brückner, F. (2008): Starbucks: Der Stern ist angeknackst, auf den Seiten des Handelsblatts, http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handeldienstleister/starbucks-der-stern-ist-angeknackst;2085077, Zugriff am 01.12.2010 Kiefer, A. (2002): Analysten schmeckt der Starbucks-Kaffee, auf den Seiten des Handelsblatts, http://www.handelsblatt.com/archiv/analysten-schmeckt-derstarbucks-kaffee;534343, Zugriff am 01.12.2010 Kirchner, C. (2007): Starbucks: Starkes Gebräu zum Tiefpreis, auf den Seiten des Handelsblatts, http://www.handelsblatt.com/finanzen/bulle-baer/starbucksstarkes-gebraeu-zum-tiefpreis;1370767, Zugriff am 01.12.2010 o.V. (2009): Starbucks hockt mitten im Kaffeesatz, auf den Seiten des Handelsblatts, http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handeldienstleister/starbucks-hockt-mitten-im-kaffeesatz/3099742.html, Zugriff am 01.12.2010 o.V. (2010a): Grocery, auf den Seiten der Starbucks Corporation, http://www.starbucks.com/grocery/, Zugriff am 01.12.2010 o.V. (2010b): Our Starbucks Mission Statement, auf den Seiten der Starbucks Corporation, http://www.starbucks.com/mission/default.asp, Zugriff am 01.12.2010 Fallstudienreihe IST 33/2009 7 Steinborn, D. (2003): Momente der Entscheidung, Folge 8. Der Kaffee-König, auf den Seiten der Zeit-Online, http://www.zeit.de/2003/17/Starbucks, Zugriff am 01.12.2010 Wittern, U. (2002): Starbucks gibt Kaffeegeschäft neuen Schwung, auf den Seiten des Handelsblatts, http://www.handelsblatt.com/starbucks-gibt- kaffeegeschaeft-neuen-schwung/2158594.html, Zugriff am 01.12.2010 4.2 Weiterführende Literatur zur Prinzipal-Agent-Theorie Burr, W. (2004): Innovationen in Organisationen, Stuttgart 2004, S. 110-113. Wolf, J. (2008): Organisation, Management, Unternehmensführung. Theorien, Praxisbeispiele und Kritik, 3. Aufl., Wiesbaden 2008, S. 357-365. 4.3 Weiterführende Literatur zum Franchising Garmaier, G. (2010): Wirtschaftsethische Aspekte des Franchisings. Die erfolgreiche Überwindung von Dilemmastrukturen, Wiesbaden 2010, S. 1-22. 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