2/2016 pdf-Datei - Liebe Surferin, lieber Surfer, der von Ihnen
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02 2016 | JAHRGANG 59 UNIVERSITÄTS NACHRICHTEN ILMENAU www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift UNI POLITIK UNI STUDIUM UNI FORSCHUNG Exzellente Ausstattung: Neue Labore für Energietechnik CHE-Ranking: Spitzenwerte für die TU Ilmenau Drittmittelbilanz: TU erzielt neuen Allzeitrekord SEITE 06 SEITE 27 SEITE 30 BASIC ENGINEERING SCHOOL VON DER IDEE ZUM REGELSTUDIENBETRIEB SEITE 16 Nutze Dein Talent. In der Industriellen Bildverarbeitung sind wir weiter als andere. Unser Komponentensystem aus Vision Systemen, Beleuchtungen, Optiken und Software setzt Standards. Diesen Vorsprung wollen wir weiter ausbauen. Dafür brauchen wir Dich. Um aus komplexen Anforderungen überzeugende Lösungen zu entwickeln und damit unseren Kunden das Leben zu erleichtern. Mit dem easy way of machine vision. 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Basic Engineering School: Wie ist Dein Fazit? 26 Diplomstudiengänge: TU Ilmenau plant Modellversuch 27 CHE-Ranking: Spitzenwerte gleich für drei Ilmenauer Studiengänge 28 QM-Serie: Rahmenvorgaben zum Qualitätsmanagementsystem 29 TIMES-Wettbewerb: Finale an der TU Ilmenau Wahl: Neuer Kanzler ab Herbst 11 Ehrenbergstraße: Würdiges Entrée zum Campus 13 Glanzlichter 2016: Die Lange Nacht der Technik UNITITEL 16 |4 UNI I 02 I 2016 Basic Engineering School: Von der Idee zum Regelstudium www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift Drittmittelbilanz: TU erzielt neuen Allzeitrekord UNIKAT-Werkstatt: Reparieren, programmieren, basteln ... Steffen Zschintzsch: Absolvent Elektrochemie und Galvanotechnik SEITE 30 SEITE 40 SEITE 48 UNIFORSCHUNG 30 Drittmittelbilanz: TU erzielt neuen Allzeitrekord 32 Rangliste: Internes Drittmittelranking 34 MKWI 2016: Multikonferenz in Ilmenau UNIREPORTAGE 40 UNIKAT-Werkstatt: Reparieren, programmieren, basteln ... UNIPORTRÄT 48 UNIMENSCHEN 42 Who‘s who? 35 Datenmanagement der Zukunft: TU Ilmenau koordiniert DFGSchwerpunktprogramm 43 Promotionen, Personalia 38 Ausgründung: Start-up ILMSENS GmbH 46 Nachrufe Steffen Zschintzsch: Absolvent Elektrochemie und Galvanotechnik UNIGALERIE 50 Glanzlichter 2016: Impressionen von der Langen Nacht der Technik 44 Ehrungen und Auszeichnungen 39 Unterhaltsamer Wettstreit: 1. Science Slam an der TU UNI I 02 I 2016 5| UNIPOLITIK Exzellente Forschungsbedingungen Neue Laborräume für die Energietechnik Der Umbau des Kopfbaus der Maschinenhalle für Elektrotechnik zu Laborräumen des Zentrums für Energietechnik im fakultätsübergreifenden Institut für Energie-, Antriebs- und Umweltsystemtechnik (IEAU) ist abgeschlossen. Auf einer Gesamtfläche von 300 Quadratmetern sind drei neue Labore insbesondere für die Forschung auf den Gebieten Hochspannungstechnik und Leistungselektronik entstanden. In einem der neuen Räume wurde ein neues Großgerät untergebracht: ein Hochspannungs-Baukastensystem, mit dem unterschiedlichste Spannungsformen erzeugt werden können. Es soll vor allem für Forschungsarbeiten zur Optimierung der elektrischen Isolation von technischen Anlagen moderner Energieversorgungsnetze genutzt werden. Dieses Forschungsthema gewinnt mit den enorm gestiegenen Anforderungen an die Leistung von Stromnetzen und ihrer elektronischen Komponenten immer mehr an Bedeutung. Für die Arbeit mit dem Großgerät wurde ein besonders abgeschirmter und mit eigener Messerde versehener Raum geschaffen. In anderen Räumen wurde ein Mittelspannungsversuchsnetz eingerichtet, mit dem der Anschluss regenerativer Energiequellen an Mittelspannungsnetze und der Betrieb dezentraler Energieversorgungsnetze untersucht werden können. Dazu sind die neuen Labore unter anderem mit der Photovoltaik-Versuchsanlage OPAL auf dem Campus der Universität gekoppelt, deren Messdaten ausgewertet werden. Aber auch andere Netze und Insellösungen können in unterschiedlichsten Variationen abgebildet werden. Darüber hinaus sind die mit umfangreicher Messtechnik ausgestatteten Labore mit der Maschinenhalle und damit dem experimentellen Herzstück der |6 UNI I 02 I 2016 Leistungselektronikforschung verbunden. Ein Lastenaufzug mit einer Traglast bis zu einer Tonne ermöglicht den Transport auch schwerer Bauteile und Komponenten für unterschiedlichste Messaufgaben von der Halle in den Kopfbau. Die Laboreinrichtungen und baulichen Maßnahmen wurden mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert. Davon finanzierten die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Freistaat Thüringen 400.000 Euro für die geräte- und messtechnische Ausrüstung. Rund eine Million Euro flossen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in den Umbau der ehemaligen Betriebsräume. „Ich freue mich, dass es mit diesen erheblichen Sanierungen gelungen ist, die Bedingungen für die Forschungsarbeit in unserem Schwerpunktbereich Energietechnik an der TU Ilmenau weiter deutlich zu verbessern“, betonte Rektor Professor Peter Scharff anlässlich der Eröffnung der neuen Labore am 16. März. Die Versorgung mit elektrischer Energie gehöre zu den bedeutendsten Menschheitsthemen und damit Zukunftsaufgaben für Forschung und Entwicklung. Die TU Ilmenau sei auf diesem Feld bereits breit aufgestellt. „Wir bilden die gesamte Kette der Energieforschung von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung ab und entwickeln damit konkrete Lösungen für Fragestellungen der Energieversorgung der Zukunft“, so der Rektor. Notwendig dafür sei aber auch eine moderne technologische Ausstattung – für eine aktuelle Forschung ebenso wie für eine attraktive Lehre und um junge Menschen für ein Studium der Elektrotechnik zu gewinnen. Auch Institutsdirektor Professor Michael Rock zeigte sich über die neue Ausstattung im Zentrum für Energietechnik, der technologischen Plattform des IEAU, sehr erfreut. „Allen Initiatoren, Förderern und den an der Realisierung der umfangreichen Maßnahmen Beteiligten gilt dafür Dank und Anerkennung.“ Neben den Planern, Bauunternehmen und Verantwortlichen des Dezernates für Gebäude und Technik hatte die Forschergruppe Hochspannungstechnologien als Hauptnutzer der Einrichtung großen Anteil an der Realisierung des Vorhabens. Die Wissenschaftler um Forschungsgruppenleiter Dr. Carsten Leu hatten das Konzept für die Labore und Anlagen entworfen und während des Baus im täglichen Dialog mit den Bauleuten umgesetzt. „Das war ein Kraftakt, der umso mehr zu würdigen ist, da die Mitarbeiter ausschließlich über Drittmittel finanziert sind“, lobte Dr. Leu das Engagement seines Teams. „Aber es hat sich gelohnt, wir haben nunmehr exzellente Voraussetzungen für die Forschungsarbeit.“ Foto: ari Fotos: Sebastian Trepesch (2), TU Ilmenau UNIPOLITIK Neuer Masterstudiengang Biotechnische Chemie Ab dem Wintersemester 2016/17 bietet die TU Ilmenau den konsekutiven Masterstudiengang Biotechnische Chemie an. Nach dem 2013 eingerichteten gleichnamigen Bachelorstudiengang komplettiert die Universität damit dieses bundesweit einzigartige Studienprogramm. Auch er dankte allen, die dazu beigetragen hatten, das Projekt auf den Weg zu bringen. Darunter Partnern der Industrie, deren Erfahrungen in die Gestaltung der Räume eingeflossen waren, und dem Fachgebiet Leistungselektronik und Steuerungen in der Elektroenergietechnik, das die Labore nicht nur für gemeinsame Forschungsarbeiten mit nutzen wird, sondern auch ihre Entstehung aktiv forciert hatte. „Wir waren gewissermaßen der Motor im Hintergrund“, blieb der Fachgebietsleiter und Prorektor Professor Jürgen Petzoldt im Bild der Maschinenhalle. Die Labore seien notwendig gewesen, um die fachliche Breite der Energietechnik an der TU Ilmenau zu erhalten und weiter auszubauen. Um die Zukunftsforschung auf diesem Gebiet zu verstärken, hatte die TU Ilmenau zwei Stiftungsprofessuren und die Forschergruppe Hochspannungstechnologien eingerichtet und eine leistungsfähige technologische Basis aufgebaut. Im Vorfeld der Einweihung der nunmehr neuesten Einrichtungen konnten sich zahlreiche Kooperationspartner aus Wissenschaft und Wirtschaft in Vorträgen über die Ausstattung und Nutzungsmöglichkeiten der neu geschaffenen Labore und die dazugehörigen aktuellen Forschungsarbeiten informieren. Mit der Einrichtung des neuartigen Masterstudienganges steht bundesweit erstmals ein durchgängiges universitäres Studienprogramm auf dem Gebiet der biotechnischen Chemie zur Verfügung. Damit will die Universität dem rasanten Wissenszuwachs in der chemischen und biotechnologischen Forschung und Industrie und dem damit einhergehenden enorm wachsenden Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften auf dem gesamten Zukunftsfeld der Lebenswissenschaften Rechnung tragen. Der Masterstudiengang steht den Absolventen des Bachelorstudiums Biotechnische Chemie, aber auch Absolventen anderer chemisch-naturwissenschaftlicher oder biotechnologischer Studiengänge offen. Die biotechnische Chemie befasst sich mit der Chemie der lebenden Natur und der Anwendung in der Biotechnik. Dabei stehen die Entdeckung, Identifizierung, Synthese, Metabolisierung und der Wirkungsmechanismus biologisch aktiver Verbindungen im Mittelpunkt. Der forschungsgetriebene und gleichzeitig anwendungsnahe viersemestrige Masterstudiengang Biotechnische Chemie verzahnt die universitäre Lehre und Forschung auf modernen Gebieten der bioanorganischen und bioorganischen Chemie, der Mikroreaktionstechnik, der Nanotechnologie und Quantenchemie. Das Studium gliedert sich in eine einjährige fachliche Vertiefungsphase und eine einjährige Forschungsphase, in deren Rahmen auch die Masterarbeit angefertigt wird. Die Lehrinhalte umfassen Vertiefungskurse zur angewandten und biologischen Chemie sowie Grundlagen der Mikrosystemtechnik und weitere Ergänzungs- und wahlobligatorische Fächer. Die Ausbildung wird durch Praktika und die Vermittlung einer ausgeprägten Methoden- und Strategiekompetenz ergänzt, die es den Studierenden ermöglicht, frühzeitig in Forschungs- und Entwicklungsprojekten mitzuwirken und eigenständig wissenschaftlich und praktisch zu arbeiten. Mit dem fakultätsübergreifenden Institut für Mikro- und Nanotechnologien IMN Macro Nano® und den An-Instituten der TU Ilmenau in Rudolstadt und Heiligenstadt steht für die Ausbildung eine exzellente Infrastruktur für eine praxisnahe Lehre und zukunftsorientierte Forschung auf dem Gebiet der biotechnischen Chemie zur Verfügung. Mit ihrer Ausbildung sind die Absolventen des Masterstudienganges Biotechnische Chemie optimal für eine Promotion oder Tätigkeit in Forschung, Entwicklung und Produktion auf dem Zukunftsgebiet der biotechnischen Chemie vorbereitet. Die Einsatzfelder reichen von der chemisch-pharmazeutischen und Life-Science-Industrie über Universitäten und Forschungsinstitute bis zu Kliniken, Laboren und Ämtern. UNI I 02 I 2016 7| UNIPOLITIK Der Personalrat informiert Neue Befristungsregelungen in der Wissenschaft Am 17. März 2016 ist das überarbeitete Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) in Kraft getreten. Mit der Gesetzesnovelle werden die Befristungsmöglichkeiten von Arbeitsverträgen eingeschränkt. Für viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bringt das neue Gesetz Verbesserungen, allerdings gibt es auch Kritik. Der Personalrat informiert: Die Evaluation des WissZeitVG, die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahre 2011 durchgeführt wurde, enthält „Hinweise, dass der Anteil der Befristungen – insbesondere über sehr kurze Zeiträume – ein Maß erreicht hat, das weder gewollt war, noch vertretbar erscheint“1. So weisen inzwischen mehr als die Hälfte der Verträge eine Laufzeit unter einem Jahr auf. Mit der Überarbeitung des WissZeitVG sollte den „Fehlentwicklungen in der Befristungspraxis entgegengetreten werden, ohne die in der Wissenschaft erforderliche Flexibilität und Dynamik zu beeinträchtigen“1. Bisher war die Befristung des wissenschaftlichen Personals ohne Sachgrund und ohne Beschränkung der Anzahl der Vertragsverlängerungen für maximal 6 Jahre vor Erreichen der Promotion und 6 Jahre danach möglich. Bei drittmittelfinanzierter Beschäftigung gab es nicht einmal eine Begrenzung der Höchstbefristungsdauer. Diese hohe Flexibilität und die zunehmende Drittmittelfinanzierung hatte auch an der TU Ilmenau eine Vielzahl kurzer Arbeitsverträge zur Folge. Neu ist jetzt, dass die Befristung nach WissZeitVG nur zulässig ist, wenn die Beschäftigung zur Förderung der eigenen wissenschaftlichen Qualifikation erfolgt. Die Befristungsdauer ist so zu bemessen, dass sie der angestrebten Qualifizierung angemessen ist. Diese recht unkonkreten Formulierungen im Gesetzestext stießen auf Kritik von Bundesrat und Gewerkschaften, die feste Mindeststandards hinsichtlich der Vertragslaufzeiten forderten. Inwieweit neben den formalen Qualifizie- |8 UNI I 02 I 2016 rungen wie Promotion und Habilitation auch kleinteiligere Qualifizierungsziele wie z. B. „Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse“ oder „Literaturdokumentationen“ im Sinne Gesetzes zulässig sind, wird noch kontrovers diskutiert. Im Bereich des drittmittelfinanzierten wissenschaftlichen Personals soll die Befristungsdauer dem bewilligten Projektzeitraum entsprechen. In begründeten Fällen ist auch eine kürzere Befristungsdauer möglich, wenn z. B. im Projektplan ein Personalwechsel vorgesehen ist, weil unterschiedliche Aufgaben anfallen, die nicht von derselben Person bearbeitet werden können. Die Möglichkeit, drittmittelfinanzierte Beschäftigte in Technik und Verwaltung nach WissZeitVG zu befristen, entfällt künftig. Durch die Finanzierung aus Projektmitteln kam es hier häufig zu langen Befristungsketten, die den Schluss nahelegen, dass es sich eigentlich um Daueraufgaben handelte. Für zahlreiche Betroffene kann dies eine Entfristung mit sich bringen bzw. dort, wo es zweckmäßig und notwendig ist, könnte noch auf die etwas restriktiveren Befristungsmöglichkeiten des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG) zurückgegriffen werden. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, inwieweit Drittmittel des Bundes zur Finanzierung von Dauerstellen verwendet werden können – Stichwort: Kooperationsverbot. Es obliegt nun den Hochschulen, geeignete Finanzierungsinstrumente bzw. Verteilungsmodelle zu finden, die für Daueraufgaben im Zusammenhang mit der Drittmittelfor- schung unbefristete Arbeitsverhältnisse ermöglichen. Hinsichtlich der Zeiten, die nicht auf den maximalen Befristungszeitraum von 6 bzw. 12 Jahren angerechnet werden, sieht das WissZeitVG jetzt klarere Regeln vor. Bisher wurden Zeiten eines befristeten Arbeitsverhältnisses vor Abschluss des Studiums nicht auf die Höchstbefristungsdauer angerechnet. Strittig war, ob Beschäftigungszeiten während des Masterstudiums angerechnet werden, da ja bereits ein Bachelorstudium abgeschlossen wurde. Eine Präzisierung erfolgte hier im Sinne der Betroffenen, so dass nun Beschäftigungszeiten, auch während weiterführender Studiengänge, generell nicht angerechnet werden. Neu eingeführt wurde eine Höchstbefristungsgrenze für studentische Beschäftigte, die nach Kritik durch Bundesrat und Gewerkschaften von zunächst 4 auf nunmehr 6 Jahre festgelegt wurde. Eine Konkretisierung erfolgte auch im Zusammenhang mit der Anerkennung von Zeiten für die Betreuung oder Pflege von Kindern unter 18 Jahren (familienpolitische Komponente). Unklar war bisher, wie weit der Kindbegriff zu verstehen war. Jetzt wird auf die Definition nach Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) verwiesen und somit sind z. B. auch Pflegekinder oder Kinder des Eheoder Lebenspartners eindeutig mit einbezogen. Neu hinzugekommen ist, dass sich ein befristetes Arbeitsverhältnis um Zeiten einer krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit, in denen kein Anspruch auf Entgeltfortzahlung bestand, verlängert. Die Vertragsverlängerungstatbestände UNIPOLITIK Entwicklung bei Beschäftigungsverhältnissen der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen Bundesweit2 / TU Ilmenau Beschäftigungsverhältnis 2015 20 % 15 % 16 % 8% 11 % 14 % befristet 79 % 75 % 80 % 76 % 90 % 81 % 80 % Teilzeit 38 % 13 % 42 % 21 % 45 % 20 % 30 % drittmittelfinanziert 36 % 24 % 35 % 37 % 43 % 44 % 43 % Weitere Details bzw. Antworten auf häufig gestellte Fragen3 zum WissZeitVG finden Sie auch auf den Internetseiten des BMBF. Marko Hennhöfer VORSITZENDER DES PERSONALRATES Drucksache 16/6489, Gesetzesentwurf zur Änderung des WissZeitVG, 28.10.2015 Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013 (Zahlen für 2015 liegen noch nicht vor) https://www.bmbf.de/files/WissZeitVG-FAQ(1).pdf 3 2010 18 % In einigen Punkten blieb das Gesetz jedoch auch hinter den Erwartungen von Bundesrat, Gewerkschaften und Personalvertretungen zurück. Nach wie vor ist die sogenannte „Tarifsperre“ im Gesetz verankert, so dass es den Tarifvertragsparteien nicht möglich ist, abweichende Befristungsregelungen zu vereinbaren. Zudem kam es nicht zu einer verbindlichen Ausgestaltung der familienpolitischen Komponente. Demnach verlängert sich zwar der maximale Befristungszeitraum um zwei Jahre je betreutem Kind aber eine entsprechende Verlängerung des Arbeitsverhältnisses ist lediglich möglich, jedoch nicht verbindlich. An der TU Ilmenau wird diese Möglichkeit in der Regel genutzt. 2 2005 unbefristet Vollzeit bei Langzeiterkrankten oder bei Pflege von Kindern gelten aber auch zukünftig nicht für drittmittelfinanziertes Personal. Für Behinderte und chronisch Kranke bringt das Gesetz eine Verbesserung, indem sich der mögliche maximale Befristungszeitraum für sie auf Antrag um zwei Jahre verlängert. 1 2000 Kanzlerwahl an der TU Ilmenau Der Hochschulrat der TU Ilmenau hat am 3. März auf Vorschlag des Rektors und im Benehmen mit dem Senat einstimmig einen neuen Kanzler gewählt. Der 46-jährige Jurist und Ministerialrat Dennys Klein, derzeit noch Leiter des Referates Forschungsförderung im Thüringer Wissenschaftsministerium, wird im Herbst dieses Jahres die Nachfolge von Universitätskanzlerin Dr. Margot Bock antreten, deren achtjährige Amtszeit im September endet. Er hatte sich nach öffentlicher Ausschreibung der Position unter insgesamt zehn Bewerbern durchgesetzt. Gebürtig im hessischen Dillenburg, arbeitete Dennys Klein nach Abschluss seines Jurastudiums zunächst als Rechtsanwalt in Kassel, bevor er 1998 in das Thüringer Wissenschaftsministerium nach Erfurt wechselte. Nach verschiedenen Funktionen für den seinerzeitigen Staatssekretär übernahm er 2004 die Leitung des Referates für länderübergreifende Koordinierung, Gremien und Bundesangelegenheiten sowie ab 2008 das Referat Grundsatzangelegenheiten der Forschung. Schon auf dieser Position war er für wesentliche Aufgabenbereiche der strategischen Hochschulentwicklung und Forschungsförderung verantwortlich. Unter anderem war er maßgeblich in die Entwicklung der Forschungs- und Innovationsstrategie des Freistaates Thüringen eingebunden. Mit dieser Entwicklungsplanung will das Land strategische Schwerpunktsetzungen der Hochschulen fördern, vorhandene Kompetenzen in Forschung und Lehre weiter stärken und die Kooperation zwischen den einzelnen Forschungseinrichtungen ausbauen. Diesem Credo folgt auch das Engagement von Dennys Klein als Mitglied in Bewilligungsausschüssen der Deutschen Forschungsgemeinschaft, als Mitglied der Geschäftsführung der Stiftungsverwaltung der Carl Zeiss Stiftung und in Beiräten sowie Kuratorien von Stiftungen und Zentren. Seine Erfahrungen und Kompetenzen will er nun in sein künftiges Amt in Ilmenau einbringen und die Universität bei der Umsetzung ihres Zukunftskonzeptes bestmöglich unterstützen. „Ich freue mich auf die reizvolle Aufgabe, den Betrieb einer Hochschule an verantwortlicher Stelle mitgestalten zu können“, sagte er nach seiner Wahl. Dennys Klein ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Erfurt. UNI I 02 I 2016 9| UNIPOLITIK +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT Englischprachiges Masterstudium Handlungsfeld Inklusion Der Studiengang Mikro-und Nanotechnologien mit dem Abschluss Master of Science wird künftig englischsprachig angeboten. Der Senat der TU Ilmenau beschloss die Änderung des bisherigen Masterstudienganges Mikro-und Nanotechnologien zum Masterstudiengang Micro-and Nanotechnologies. Mit dem Angebot will die Universität ihre Attraktivität für internationale Studierende weiter erhöhen. Die Änderung kommt mit Beginn des kommenden Wintersemesters zum Tragen. Neben dem englischsprachigen Ausbildungsprogramm werden im Studiengang aber auch weiterhin deutschsprachige Wahlfächer angeboten, um insbesondere ausländischen Studierenden die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen. Die TU Ilmenau will sich verstärkt auf dem Handlungsfeld Inklusion engagieren. Wie die Kanzlerin, Dr. Margot Bock, informierte, werden weitere Anstrengungen zur barrierefreien Gestaltung des Campus unternommen. Bereits jetzt habe die Universität einen gutes Niveau bei der Ausstattung von Gebäuden und Anlagen und mit Beratungsstellen für Studierende und Mitarbeiter mit Behinderung und/oder chronischen Erkrankungen erreicht. Momentan werde eine Ist-Stand-Analyse erstellt, um den weiteren Bedarf hinsichtlich Barrierefreiheit zu ermitteln. Auch die Unimitglieder seien gefragt, ihre diesbezüglichen Wünsche und Hinweise mitzuteilen. Bis 2018 sollen die Maßnahmen umgesetzt werden. Die Universität erfüllt damit auch die Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention und die Richtlinien der +++ UNIKOMPAKT +++ Rahmenvereinbarung zwischen dem Land und den Hochschulen Thüringens. UNI wird zum Fortgang berichten. Feierliche Namensgebung Die TU Imenau hat die Tradition, ihre Lehrund Forschungsgebäude nach bedeutenden Wissenschaftlern zu benennen, fortgesetzt. Am 27. Mai wurde das Gebäude V in der Unterpörlitzer Straße 38 feierlich nach dem Nobelpreisträger für Physik, Werner Heisenberg, als „Heisenbergbau“ benannt. UNI berichtet in der nächsten Ausgabe. Deutschlandweit erster Uni-Pumptrack Fotos: Bettina Wegner Als deutschlandweit erste Hochschule hat die TU Ilmenau einen Pumptrack für Mountainbiker errichtet. Das Unisportzentrum (USZ) hat in Kooperation mit dem Ilmenauer Fahrradgeschäft RadArt den 25 x 12 Meter großen Parcours mit 14 Bodenwellen geschaffen. „Die Idee war im Zuge der Erneuerung der Flutlichtanlage | 10 UNI I 02 I 2016 am Unisportplatzes entstanden“, berichtet die Leiterin des USZ, Ulrike Reinhardt. „Beim Setzen der neuen Masten gab es viel Erdaushub, und wir haben uns Gedanken gemacht, wie man dieses Material sinnvoll weiter verwenden könnte. Unser Ziel war es, dass möglichst viele einen Nutzen davon haben.“ So entwickelte sich der Plan, einen Pumptrack zu bauen, der sowohl von Anfängern als auch Fortgeschrittenen genutzt werden kann. „Da wir noch kein Vorbild an anderen Hochschulen hatten, haben wir uns am öffentlichen Pumptrack der Stadt Kahla ein Bild gemacht“, so Ulrike Reinhardt. „Dann haben wir einen geeigneten Partner für das Projekt gesucht und mit RadArt einen kompetenten Mitstreiter gefunden, der uns fachlich und finanziell unterstützt hat. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.“ Die Kosten für die neue Anlage beliefen sich auf insgesamt 10.000 Euro. Rund 9.000 Euro finanzierte das USZ aus eigenen Mitteln wie Kurseinnahmen, die restlichen 1.000 Euro sponserte RadArt. Bei der Beauftragung und Koordination der baulichen Arbeiten wurde das Vorhaben durch das Dezernat für Gebäude und Technik der Universität unterstützt. Pünktlich zu Beginn des Sommersemesters konnte die neue Anlage in Betrieb genommen werden und steht seither allen Interessenten jeden Alters zur Verfügung. NACHRICHTEN AUS DER UNISTADT UNIPOLITIK Umgestaltung der Ehrenbergstraße Würdiges Entrée zur Universität einem Baumschutzgutachten sind die dort vorhandenen Bäume hauptsächlich durch Wildanflug entstanden und können dem Sanierungsvorhaben weichen. Die Fahrbahn erhält eine neue Asphaltdecke, der vorhandene Gehweg auf der nördlichen Straßenseite wird von Schäden durch Wurzelwuchs befreit und neu gepflastert. Ausgenommen davon ist der bereits neu gestaltete Zufahrtsbereich zum Thüringer Innovationszentrum Mobilität. „Unser Ziel ist es, ein würdiges Entrée zur Universität zu schaffen.“ Gerd-Michael Seeber | Oberbürgermeister Ein Hauptaugenmerk der Neugestaltung liegt auf dem Campuszugang. „Das Erscheinungsbild direkt am Campuseingang wird der Bedeutung der TU Ilmenau nicht gerecht und ist noch sehr unbefriedigend“, so Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber. „Unser Ziel ist es daher, ein würdiges Entrée zur Universität zu schaffen.“ Um den Campuszugang neu gestalten zu können, hat die Stadt Ilmenau Grundstü- cke im Bereich „An der Krebswiese“ und „Neuhaus“, die an die Ehrenbergstraße angrenzen, erworben. Die hier noch bestehenden Garagen und das Gebäude „Neuhaus 2“ wurden bzw. werden abgerissen und der Fuß- und Radweg in diesem Bereich ergänzt. Die Baumbestände im Bereich „Neuhaus“ sollen erhalten bleiben. Im zweiten Bauabschnitt wird der Fußund Radweg bis zur Einmündung MaxPlanck-Ring auf dem Campus fortgeführt und durch weitere Bepflanzungen gestaltet. Die Pläne zur Neugestaltung der Ehrenbergstraße und des Campuszugangs wurden vom Erfurter Stadtplanungsbüro Dr. Wilke entworfen. Nach der Fertigstellung sollen diese Bereiche mit den bereits neugestalteten Außenarealen am Hauptbahnhof, der Nelson-Mandela-Brücke und dem Zugang zum Ilmenauer Teichgebiet eine städtebauliche Einheit bilden. Dies wird durch wiederkehrende Gestaltungselemente erreicht. Im Haushaltsplan 2016 der Stadt Ilmenau sind für die gesamte Maßnahme 575.000 Euro vorgesehen. Dabei sind 167.000 Euro an Fördermitteln eingeplant und bereits bewilligt. Der Baubeginn ist für Ende Juni beziehungsweise Anfang Juli vorgesehen. Neuh aus Die Stadt Ilmenau will die Ehrenbergstraße zur würdigen Verbindung zwischen Altstadtbereich und Universität ausbauen. Neben der Neugestaltung der Ehrenbergstraße ab der Ecke Langewiesener Straße soll im Zuge der städtebaulichen Maßnahme auch der Campuseingang im Bereich „An der Krebswiese/Neuhaus“ erweitert und aufgewertet werden. Die Einmündung Langewiesener Straße/ Ehrenbergstraße soll von unübersichtlichen Beschilderungen befreit und mit einer neuen Stele versehen werden, die als Informationstafel auf die Universität hinweist. Die Ehrenbergstraße erhält das Gesicht einer großzügigen Allee, die sowohl hohen gestalterischen Ansprüchen als auch funktionellen Belangen gerecht wird. Auf der südlichen Seite, dem von der Langewiesener Straße aus in Richtung Campus gesehen rechts gelegenen Abschnitt, wird ein neuer kombinierter Fuß- und Radweg eingerichtet, so dass künftig auf beiden Seiten ein Fußweg die Straße begrenzt. Um den nötigen Platz für die Erweiterung zu schaffen, werden die Gehölze auf der südlichen Fahrbahnseite entfernt und die Straße um ein 1,30 Meter auf dann insgesamt 7,25 Meter verbreitert. Laut Richtung Langewie sener Stra ße Richt Ehren berg straß ung Cam pus e An der Kre bsw iese Ehrenbergstraße Ausschnitt aus dem Bebauungsplan Quelle: Stadtplanungsbüro Wilke UNI I 02 I 2016 11 | UNIPOLITIK Aktionstag Europa in meiner Region Minister und Bürger im IMN MacroNano® Im Rahmen der Aktion „Europa in meiner Region“ des Bundeswirtschaftsministeriums stellte die TU Ilmenau am 9. Mai der Öffentlichkeit ihr Projekt „BioMacroNano 2020 – Nano-Analytik zur Untersuchung dreidimensionaler Nanostrukturen“ vor. Neben interessierten Bürgern nutzte auch der Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (2. v. r.) den Aktionstag, um sich einen Einblick in eine der modernsten Forschungsstätten Thüringens und ihre europäische Vernetzung zu verschaffen. Um die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Mikro- und Nanotechnologien vorantreiben zu können, steht dem IMN MacroNano® eine exzellente gerätechnische Ausstattung zur Verfügung. Die technologische Infrastruktur des als DFGGerätezentrum Mikro-Nano-Integration ausgezeichneten Zentrums für Mikro- und Nanotechnologien wurde mit Mitteln des Landes, des Bundes und der Europäischen Union aufgebaut und stetig erweitert. Insgesamt wurden in die Anschaffung eines Röntgentomographen (Foto), eines hochauflösenden Rasterelektronenmikroskops und einer Rastersondenplattform 1,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für die Arbeiten zur 3D-Nanostrukturierung investiert. Mit „Single Nanometer Manufacturing“ koordiniert die TU Ilmenau ein weiteres EU-Projekt von bedeutendem Ausmaß. Mit 15 Partnern aus acht europäischen Ländern wird die Chiptechnologie von morgen erforscht. Das Projekt wird mit insgesamt 18 Millionen Euro von der EU gefördert. Aktionstag Europa in meiner Region Thüringer Umweltministerin am ThIMo Fotos: Bettina Wegner Die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund besuchte am 27. April das Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) der TU Ilmenau, um sich über Forschungsschwerpunkte und aktuelle Projekte zu informieren. ThIMo-Sprecher Professor Matthias Hein (Mitte) gab der | 12 UNI I 02 I 2016 Ministerin mit einem Vortrag einen Überblick über die am ThIMo gemeinsam mit rund 200 Partnern aus Wissenschaft und Industrie bearbeiteten F&E-Themen. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des Innovationszentrums und seine nationale und internationale Reputation als Standort für Forschung und Innovation für umweltbewusste und nachhaltige Mobilitätstechnologien. Die Bedeutung des ThIMo für den Wirtschaftsstandort Thüringen wurde auch durch einen Vortrag des Geschäftsführers der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, Andreas Krey (vorn), unterstrichen. Im Gespräch mit der Universitätsleitung, Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern des ThIMo sowie bei der Besichtigung von Forschungsanlagen verschaffte sich die Ministerin einen Einblick in die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten des Zentrums. Zu dessen einzigartiger Forschungsinfrastruktur gehören u. a. der Vier-Rollen-Prüfstand Multivalent anwendbare Simulations- und Testumgebung (MASTER) und die Virtuelle Straße und Simulations- und Testanlage (VISTA). Foto: Christoph Gorke »Überwältigende Mit rund 18.000 Gästen hat die vierte Auflage der Langen Nacht der Technik in Ilmenau einen neuen Besucherrekord erreicht. „Wir sind überwältigt von so viel Interesse aus Nah und fern, von Jung und Alt“, fasst der Rektor, Professor Peter Scharff, seine Begeisterung in Worte. „Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität, die an der Vorbereitung und Durchführung der Langen Nacht der Technik beteiligt waren, ein riesiges Dankeschön für ihr Engagement bei der Ausrichtung dieser Großveranstaltung aussprechen. Das war eine Leistung, die man gar nicht hoch genug würdigen kann.“ Einen ebenso großen Dank richtete der Rektor an alle Förderer und Mitstreiter der Stadt und Technologieregion, die den alle drei Jahre stattfindenden Event gemeinsam mit der Universität stemmen. „Auch ihnen allen gebührt großer Dank, ebenso allen Sponsoren und Protagonisten, die am Programm mitgewirkt haben. Ohne diese hervorragende Zusammenarbeit wäre eine solche Veranstaltung nicht zu bewältigen.“ Auch Veranstaltungsleiterin Sabine Jackisch, in deren Referat Marketing erneut die Fäden der Organisation zusammenliefen, zeigte sich mehr als zufrieden: „Es war uns besonders wichtig, Glanzlichter für die ganze Familie zu bieten. Ich denke, das ist uns mit dem Mix aus Technik, Wissenschaft und Kultur erneut gelungen. Wir konnten Gäste aus ganz Deutschland, darunter viele Absolventen, aber auch Familien, eigens angereiste Gruppen und natürlich viele Ilmenauer und Interessierte aus der Region begrüßen. Sogar der Rektor des GRIAT in Kasan gab uns die Ehre und war begeistert. Diese große Resonanz zeigt, dass wir die Menschen ansprechen Foto: Christoph Gorke UNIPOLITIK Resonanz« und erreichen konnten – und das ist der schönste Lohn für alle Anstrengungen, die mit der Organisation einer solchen Großveranstaltung verbunden sind.“ Wie viele Stunden Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung der Glanzlichter 2016 stecken, ist kaum zu zählen. „Insgesamt waren allein an der Universität bis zu 900 Akteure beteiligt, von Professoren und Mitarbeitern aus unterschiedlichsten Bereichen bis hin zu dutzenden studentischen Projektgruppen“, sagt Sabine Jackisch. „Einen ganz besonderen Dank möchte ich den Stationsverantwortlichen und dem Team meines Referates für die organisatorische Gesamtleitung aussprechen und hier wiederum Theresia Lichtlein, die als Koordinatorin der Glanzlichter 2016 ganz maßgeblich Verantwortung für diesen gewaltigen Erfolg getragen hat.“ 18 Monate Vorbereitung stehen hinter dem achtstündigen Programm, das in 250 Programmpunkten an 25 Stationen der sechs Kilometer langen Technologiemeile geboten wurde. Unterschiedlichste Highlights aus Forschung und Technik der Fakultäten, fakultätsübergreifenden Institute und Innovationszentren trafen auf spektakuläre Shows, Lichtinstallationen, Vorträge, Ausstellungen und ein umfangreiches kulturelles Rahmenprogramm. Besonderen Glanz verliehen der diesjährigen Langen Nacht der Technik bekannte Namen wie Ulf Merbold und Christoph Biemann, die beliebte Show des Seifenblasenkünstlers Tom Noddy und die mit Rektor, Landrätin und Wissenschaftsminister prominent besetzte „Faust“-Aufführung. Ebenso faszinierten Mitmach-Events, Lasershows und natürlich das phänomenale Abschlussfeuer- werk. „Unglaublich, was hier geboten wird“, waren immer wieder Ausrufe der Begeisterung zu hören. Einzig, dass der Zustrom die Raumkapazitäten oft sogar überstieg, trübte die Freude ein wenig. „Aber vor allem sind wir froh, dass es keine Zwischen- oder Unfälle gab“, so Sabine Jackisch. Als großes Glück bezeichnet die Marketingchefin, dass die Veranstaltung von dem kurz darauf folgenden schweren Unwetter verschont blieb: „Wenn das einen Tag früher gekommen wäre, hätten wir alles absagen müssen.“ Dem Regen zum Opfer fiel allerdings die von vielen mit Spannung erwartete Laserbeschriftung des Ilmenauer Lindenbergs. „Das war sehr schade“, bedauert Koordinatorin Theresia Lichtlein, die sich ebenfalls von dem enormen Engagement aller Mitstreiter tief beeindruckt zeigt. „Vor allem unsere Hausmeister haben unermüdlich gearbeitet, waren stets und überall zur Stelle. Genauso unsere Fahrdienste, die rund um die Uhr zur Verfügung standen.“ Sogar Unvorhergesehenes wurde von den Akteuren geschickt überbrückt. So wurde eine ausgefallene Show kurzerhand durch eine zusätzliche Veranstaltung der mathematischen Spielereien ersetzt. Der Dank war einmal der Applaus der begeisterten Zuschauer, die glücklich und um viel Wissen reicher nach Hause gingen. Sie und die Veranstalter freuen sich schon jetzt auf die 5. Auflage der Langen Nacht der Technik Ilmenau. Sie soll am 11. Mai 2019 steigen. Wer sich aber noch einmal anhand von fotografischen Impressionen an die diesjährigen Glanzlichter erinnern möchte, kann dies auf unseren Galerieseiten in dieser Ausgabe und unter www. tu-ilmenau.de/glanzlichter tun. UNI I 02 I 2016 13 | UNIPOLITIK Kooperation mit Xi’an Jiaotong Universität Partnerschaft bekräftigt Der Ilmenauer Rektor Prof. Peter Scharff im Gespräch mit dem Präsident der Xi´aner Universität Prof. Wang Shuguo. dieses Levels soll künftig auch Schwerpunkt der Zusammenarbeit im Rahmen der Silk Route Alliance sein. In mehreren Gesprächen legte die chinesische Seite besonderen Wert auf den Austausch von Masterstudenten, der noch intensiver voran getrieben werden soll. Dass die TU Ilmenau dabei auch künftig ein gefragter Partner sein wird, zeigte nicht zuletzt ihre Beteiligung als einzige deutsche Hochschule an der „Ausstellung der Universitäten der Welt“, die die Jubiläumsfeierlichkeiten begleitete. Die Promotionsstudentin Chen Yunzhu hielt die Standbetreuung in Händen, und der langjährige Partner Prof. Zhang Zhenxi hatte die Vorbereitung wesentlich unterstützt. „Unsere Präsentation erfreute sich einer überaus großen Resonanz“, so der Rektor. „Das macht uns stolz, und ich möchte allen, die dies ermöglicht haben, herzlich danken. Auch hier zeigt sich unsere lebendige Partnerschaft, die wir nun noch intensiver pflegen und ausbauen möchten.“ Fotos: Dr. Klaus Debes, Xi‘an Jiaotong Universität Die TU Ilmenau und die Xi’an Jiaotong Universität wollen ihre seit Ende der 1980er Jahre andauernde Zusammenarbeit weiter intensivieren. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 120-jährigen Gründungsjubiläum der chinesischen Partneruniversität bzw. ihrer 60-jährigen Ausgründung in Xi’an unterzeichneten der Präsident der Xi’aner Universität, Professor Wang Shuguo, und der Rektor der TU Ilmenau, Professor Peter Scharff, eine Vereinbarung zur so genannten „Silk Route Alliance“. Benannt nach der historischen Seiden-Straße, wurde das Bündnis 2015 zum Aufbau internationaler Hochschulkooperationen entlang der (in diesem Falle sehr weit gefassten) alten Handelsroute ins Leben gerufen. Im Rahmen der Silk Route Alliance soll die wissenschaftliche Zusammenarbeit und der gegenseitige Studierendenaustausch künftig weiter ausgebaut werden. Die Xi’an Jiaotong Universität zählt heute zu den neun renommiertesten Hochschulen Chinas und genießt weltweites Ansehen. Hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie die Repräsentanten von 104 Partneruniversitäten aus 26 Ländern unterstrichen dies mit ihrer Teilnahme an der Festveranstaltung anlässlich der Jubiläen. Die TU Ilmenau war durch den Rektor und ihren Wissenschaftler Dr. Klaus Debes, der bereits mehrfach in Xi’ang geforscht und gelehrt hat, vertreten. „Die Feierlichkeiten waren ein sehr beeindruckendes Ereignis, das unsere langjährige, fruchtbare Partnerschaft weiter vertieft hat“, so der Rektor nach seiner Rückkehr nach Ilmenau. Auch Dr. Debes zeigte sich von der extrem erfolgreichen Entwicklung der Xi‘aner Universität begeistert: „Die Investitionen, die hier in den Forschungs- und Bildungsbereich fließen, stellen alles in den Schatten, was wir in Deutschland gewöhnt sind. Allein in den nächsten Jahren wird außerhalb von Xi‘an ein neues Universitätsgelände speziell für Forschung und Masterausbildung entstehen, in das Ilmenau mehr als einmal hinein passt.“ Die Masterausbildung und der Austausch von Studierenden Dr. Klaus Debes und Rektor Prof. Peter Scharff trafen sich mit dem langjährigen Partner Prof. Zhang Zhenxi. | 14 UNI I 02 I 2016 Am Stand der TU Ilmenau bei der „Ausstellung der Universitäten der Welt“ herrschte ein großes Interesse. UNIPOLITIK Gastbeitrag von Tankred Schipanski Exzellenzinitiative: Dahin geht die Reise Seit letztem Jahr bereits haben wir Wissenschaftspolitiker uns intensiv über die Zukunft der Exzellenzinitiative Gedanken gemacht. Ende Januar wurde dann der Bericht der „ImbodenKommission“ veröffentlicht. Die internationale Expertengruppe um den Schweizer Dieter Imboden hat die Exzellenzinitiative evaluiert und ihre Reformvorschläge vorgestellt. Diese wurden in der deutschen Bundes- und Landespolitik mit großen Interesse aufgenommen und nur wenige Wochen später begannen bereits die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern. Am 22. April wurde die „Bund-Länder-Vereinbarung zur Förderung von Spitzenforschung an Universitäten“ durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz verabschiedet und am 16. Juni von Bund und Ländern beschlossen. Damit wurde der Weg für die zweite Runde der Exzellenzinitiative frei. Die Exzellenzinitiative hat eine neue Dynamik in das gesamte deutsche Wissenschaftssystem gebracht. Dafür gab es von der Kommission höchstes Lob. Die Spitzenforschung in Deutschland wurde mit ihr noch besser und endlich auch im Ausland deutlicher sichtbar. Von dem gesteigerten internationalen Renommee und den verbesserten Forschungsbedingungen der deutschen Hochschullandschaft profitieren natürlich auch die Studierenden. Für uns stand daher schnell fest, dass die Exzellenzinitiative mindestens im selben finanziellen Umfang fortgesetzt werden soll. Die Finanzierung wird nun auch weiterhin zu drei Vierteln vom Bund getragen und zu einem Viertel von den Ländern. Entscheidende Leitlinien bleiben für uns, dass die Exzellenzinitiative Spitze und Breite der deutschen Forschung fördert und einen Mehrwert für das Gesamtsystem Wissenschaft erbringt. Dazu ist es entscheidend, dass es einen offenen, wissenschaftsgeleiteten Wettbewerb um die Gelder gibt, so dass nicht nur die Spitzen-Universitäten selbst profitieren, sondern auch ein Anreiz für andere Universitäten besteht, besser zu werden. Zudem soll die Antragsbürokratie für die Universitäten deutlich verringert werden. Unstrittig war auch, dass eine der drei bisherigen Förderlinien, die Graduiertenschulen, nicht mehr notwendig ist. Diese haben auch über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ausreichend Möglichkeiten der externen Finanzierung. Die Exzellenzcluster bleiben das Herzstück der Exzellenzinitiative, sollten allerdings flexibler ausgestaltet werden. So sind künftig unterschiedlich große Cluster möglich, also auch kleinere Cluster oder solche, bei denen verschiedene Einrichtungen an unterschiedlichen Orten zusammen arbeiten. Davon profitieren Universitäten außerhalb der großen Ballungsräume und geisteswissenschaftliche Fächer. Für die Exzellenzcluster werden voraussichtlich etwa 380 Millionen Euro pro Jahr bereitgestellt. Sie werden für sieben Jahre bewilligt und können nach erfolgreicher Evaluation eine zweite siebenjährige Förderung erhalten. Die zweite künftige Förderlinie betrifft die sogenannten „Ex- Foto: Tobias Koch von Tankred Schipanski (CDU), Ilmenauer Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technologiefolgenabschätzung Der Ilmenauer Bundestagsabgeordnete und ehemalige Wissenschaftler an der TU Ilmenau, Tankred Schipanski (39), ist unter anderem Mitglied des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Im Gastbeitrag für UNI berichtet der Wissenschaftspolitiker zur zweiten Runde der Exzellenzinitiative. zellenzuniversitäten“, von denen es voraussichtlich acht bis elf geben wird. Sie sollen etwa 150 Millionen Euro bekommen. Geht man von zehn Exzellenzuniversitäten aus, wären dies also rechnerisch etwa 15 Millionen Euro pro Universität. Zudem sind künftig auch Verbundbewerbungen möglich, bei denen sich mehrere Universitäten zusammen bewerben. Exzellenzuniversitäten sollen dauerhaft finanziert werden, solange sie positiv evaluiert werden. Bewerben kann sich jedoch nur, wer mindestens zwei Exzellenzcluster eingeworben hat. Die neue Runde der Exzellenzinitiative wird erst etwa zwei Jahre später starten als ursprünglich geplant. Bis dahin erhalten die bisherigen Exzellenzuniversitäten eine Überbrückungsfinanzierung. Dies hat den großen Vorteil, dass Universitäten, die nur über eine Phase der Exzellenzinitiative gefördert wurden, die notwendige Zeit erhalten, um die erreichten Strukturreformen zu konsolidieren. Auch wird so Planungssicherheit für jene Wissenschaftler geschaffen, die aus Exzellenzgeldern bezahlt werden. Gerade für kleinere und mittelgroße Universitäten wie die TU Ilmenau bietet die Flexibilisierung bei den Exzellenzclustern große Chancen. So können künftig auch kleinere Forschungsverbünde von der Exzellenzförderung profitieren. Hier ist die TU Ilmenau mit ihrer exzellenten Vernetzung mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen bestens aufgestellt. UNI I 02 I 2016 15 | UNITITEL E ine hohe Lehrqualität hat an der TU Ilmenau oberste Priorität. Die Universität unternimmt daher vielfältige Anstrengungen, um die Studienbedingungen immer weiter zu verbessern. Der Fokus liegt dabei auch und in den letzten Jahren besonders auf dem Übergang von der Schule zur Hochschule. Um die Studieneingangsphase zu optimieren, entwickelte die TU Ilmenau ein innovatives Modell: die Basic Engineering School. Nach fünfjähriger Erprobungszeit läuft nun die erste Förderphase des Bundesprojektes aus, bevor 2017 das bereits bewilligte Folgevorhaben startet. Ein guter Zeitpunkt, um (Zwischen-)Bilanz zu ziehen und den Blick auf künftige Aufgaben und Ziele zu richten. von Silke Augustin, Sabine Fincke, Claudia Haaßengier und Jürgen Petzoldt | 16 UNI UNI I 02 I 02 I 2016 I 2016 UNITITEL BASIC ENGINEERING SCHOOL VON DER IDEE ZUM REGELSTUDIENBETRIEB Der Übergang von der Schule zur Universität ist ein wichtiger Meilenstein für den Studienerfolg. Er wird von den Studierenden als Einschnitt wahrgenommen, der von einer Reihe persönlicher Entscheidungen, einer Veränderung des Lebensumfeldes und der Herausforderung, neue eigene Strukturen aufzubauen, begleitet wird. Nicht alle Studierenden meistern diesen Übergang erfolgreich. Speziell in den ingenieur wissenschaftlichen Studiengängen der TU Ilmenau liegt die Abbruchquote zum Teil zwischen 40 und 50 Prozent. Auffällig dabei ist, dass der Abbruch oft erst in höheren Semestern erfolgt, die Weichen für ein erfolgreiches Studium aber in den ersten Semestern gestellt werden. Die Abbruchursachen liegen sowohl in den individuellen Voraussetzungen der Studierenden wie zum Beispiel den Studier- und Lernweisen als auch in den institutionellen Bedingungen an den jeweiligen Hochschulen. Ausschlaggebend für den Studienabbruch in den Ingenieurwissenschaften sind vor allem nicht bestandene Prüfungen im Grundstudium – dabei fühlt sich ein großer Teil der Studienabbrecher nicht ausreichend durch die Schule auf das Studium vorbereitet.1 Natürlich wurden diese Probleme auch an der TU Ilmenau wahrgenommen und intensiv diskutiert, besonders zwischen engagierten Lehrenden der am Gemeinsamen Ingenieur wissenschaftlichen Grundlagenstudium (GIG) beteiligten Fakultäten und dem Prorektor für Bildung, Professor Jürgen Petzoldt. Das führte zu ersten Ideen, die Studieneingangsphase in den beteiligten Studiengängen umzugestalten und einen Projektantrag innerhalb der Bundesinitiative „Studieren in Fernost“ zu stellen. Mit seiner Bewilligung startete dieses Vorläuferprojekt der Basic Engineering School zum Wintersemester 2011/12 mit einer ersten Modellgruppe mit 30 Studierenden der Fakultät für Maschinenbau. Förderprogramm für Lehrqualität Grundlagenbereich die schon lange geforderte Anerkennung und Aufwertung: Erstmals war es möglich, durch zusätzlich bereitgestellte Lehrkräfte zielgerichtet an der Umgestaltung von Lehre zu arbeiten. Geleitet wird das Projekt durch den Prorektor für Bildung. Beteiligt sind die Fakultäten für Elektrotechnik und Informationstechnik, für Informatik und Automatisierung, für Maschinenbau und für Mathematik und Naturwissenschaften, das Referat Marketing und die Stabsstelle Campus Familie. Neben der Bereitstellung der finanziellen Mittel für zusätzliche Lehrkräfte und sächliche Ausstattung im Grundlagenbereich werden Projektmittel auch für die Weiterbildung der Lehrenden, die Entwicklung neuer Evaluationsmaßnahmen, die Kompetenzmessung und -begleitung sowie für Marketing eingesetzt. Parallel dazu schrieb das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative „Qualitätspakt Lehre“ (QPL) das „Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre“ aus. Auch an diesem Programm beteiligte sich die TU Ilmenau erfolgreich mit einem Antrag, der auf den ersten Erfahrungen des Vorläuferprojektes basierte. Das Projekt Basic Engineering School, kurz: BASIC, war dann auch die erste große Herausforderung für das 2011 neu gegründete Zentralinstitut für Bildung (ZIB) an der TU Ilmenau, an dem es angesiedelt ist. Es wird mit 4,2 Millionen Euro bis Ende 2016 durch das BMBF gefördert. Außerdem fließen in nicht unerheblichem Maße finanzielle Mittel des Thüringer Wissenschaftsministeriums in das Projekt. Damit erhielt die Lehre im UNI I 02 I 2016 17 | UNITITEL BASIC - ein innovatives Lehrund Lernmodell BASIC ist ein innovatives Lehr- und Lernmodell, das den Interessen der Studienanfänger/innen in der Ingenieurausbildung stärker gerecht werden will, indem der Einstieg in die Grundlagenfächer in den ersten zwei Fachsemestern passgenauer gestaltet wird und mit objektorientierten Projekten mehr Praxisnähe erhält. Das von den Studienanfänger(inne)n im Ingenieurstudium geforderte Grundpraktikum wird integriert und gegenwärtig in den Werkstätten der TU Ilmenau bzw. in Kooperation mit dem Christlichen Jugenddorf Ilmenau durchgeführt. Am Projekt BASIC beteiligen sich aus der Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften die Studiengänge Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Mechatronik und Biomedizinische Technik. Für das Projekt ist es besonders förderlich, dass diese Studiengänge am Gemeinsamen Ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenstudium beteiligt sind, dessen Studienpläne 2012 entsprechend der Rahmenvorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) überarbeitet wurden. Dadurch baut die Lehre vor allem im Grundlagenbereich auf gemeinsamen Lehrveranstaltungen auf. Diese umfassen die in der Abbildung aufgeführten Module aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Ergänzt werden sie durch praktische Angebote aus dem ingenieurtechnischen Bereich, studiengangspezifische Fächer und Seminare zur Vermittlung von Schlüsselkompetenzen. Die gegenwärtig 60 Studierenden pro Jahrgang in den BASIC-Modellgruppen werden nach einem Verfahren ausgewählt, das unter anderem die gewünschte Studienrichtung, die Abitur-/ Zugangsnoten der Bewerber/innen und die Ergebnisse eines Eingangskompetenzchecks berücksichtigt. Es wird dabei auf eine Gleichverteilung entsprechend aller Studierenden in den ingenieurwissenschaftlich-technischen Studiengängen geachtet, um eine Vergleichbarkeit der Studienleistungen mit denen der regulären Studierenden zu erzielen. Fachliche Schwerpunkte in BASIC MATHEMATIK 1 und 2 PHYSIK 1 und 2 MASCHINENBAU ELEKTROTECHNIK INFORMATIK Fächerübergreifende Projektarbeit in kleinen Gruppen Zentrales Element der Ausbildung in ingenieurtechnischen Grundlagen in den BASIC-Modellgruppen ist eine semesterbegleitende interdisziplinäre Projektarbeit. Dabei war es eine besondere Herausforderung, ein Objekt für die Projektarbeit zu finden, das die Anwendung der meisten ingenieurtechnischen Grundlagen erfordert, jedoch nicht zu kompliziert ist für Studierende des ersten und zweiten Semesters. Die Studierenden erhalten während der ersten beiden Semester die Aufgabe, in Kleingruppen von drei bis vier Studierenden einen „Autonomen Miniaturtransporter“ (AMT) zu konstruieren, zu bauen, zu programmieren und zu testen. Im Rahmen dieses Projektes werden sowohl typische ingenieurtechnische Fertigkeiten wie Konstruktion, Schaltungsentwurf und Programmierung als auch Erfahrungen in der Projekt- und Teamarbeit, der Prozessund Produktdokumentation sowie der Präsentation erworben. Einzelne Teile des AMT werden durch die Studierenden in den Werkstätten selbst gefertigt. Diese fächerübergreifende Verknüpfung praktisch anwendbarer Fähigkeiten mit dem vermittelten theoretischen Wissen und die Zusammenarbeit in Kleingruppen steigern nachweislich die Motivation und Kompetenzentwicklung der Studierenden. Herausforderung: Verzahnung von Theorie und Praxis ⊲ Fertigungs- und schaltungstechnische Grundlagen ⊲ ingenieurwissenschaftliches Grundpraktikum ⊲ studiengangsspezifische/-motivierende Fächer ⊲ Vermittlung von Schlüsselkompetenzen zum universitären Studieren | 18 UNI I 02 I 2016 Bei der selbstständigen Arbeit der Studierenden am AMT hat sich jedoch gezeigt, dass die zeitliche Reihenfolge der vermittelten Theorieinputs nicht mit den Anforderungen aus dem Praxisprojekt korreliert. Zum Beispiel wurden die Grundlagen zur Erstellung der Konstruktionsunterlagen im Bereich der mechanischen Belastungen und Kinematik sowie UNITITEL Fotos: ari Fotos: ari Studierende und Betreuer tauschen sich über die im AMTProjekt erzielten Ergebnisse aus. der Sensor- und Antriebstechnik erst im 2. Semester vermittelt. Daraus resultierte ein hoher Betreuungsaufwand für die Lehrenden, die die Projektarbeit begleiteten. Daher wurde innerhalb der Gruppe der BASIC-Lehrenden begonnen, das Curriculum der ersten beiden Semester so zu überarbeiten, dass sowohl die Wahl der Theorieinputs als auch ihre zeitliche Reihenfolge stärker auf die Vermittlung der benötigten Grundlagen zur selbstständigen Bearbeitung des Praxisprojektes ausgerichtet sind. Das erfordert eine sehr enge Abstimmung und Verzahnung der einzelnen Lehrinhalte und einen höheren Praxisbezug in allen beteiligten Fächern. Der intensive Dialog zwischen den Lehrenden, der auf gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung beruht, wird von allen Beteiligten als gewinnbringend für die Entwicklung der Lehre an der TU Ilmenau hervorgehoben. Der umgestellte Studienplan wurde gemeinsam erarbeitet und wird seit dem Wintersemester 2014/15 erprobt. Die Präsentationen der Projektarbeiten im Oktober 2015 zeigten, dass die Ergebnisse gegenüber den Vorjahren verbessert werden konnten – alle Projektgruppen haben funktionstüchtige AMT präsentieren können. Neue Lehr- und Lernmethoden Die im Projekt beteiligten Lehrenden erproben in ihren Veranstaltungen auch neue Lehr- und Lernformen. So wurde die Mathematikausbildung in den Modellgruppen auf die Methode „Just-inTime-Teaching“ (JiTT) umgestellt. Bei dieser Lehrmethode wird die Lehrveranstaltungszeit nicht vorrangig für die Vermittlung des Lehrstoffes genutzt, sondern, um auf die Schwierigkeiten der Studierenden mit diesem Stoff einzugehen. Der Lehrstoff wird online zur Verfügung gestellt. Die Studierenden bearbeiten vor der nächsten Lehrveranstaltung die Unterlagen und lösen dazu formulierte Aufgaben und Fragen. Der Lehrende verschafft sich dann kurz vor der Vorlesung – just in time – einen Überblick über die Ergebnisse und passt die Lehrveranstaltung den Bedürfnissen der Studierenden an. 2 Außerdem werden aktivierende Methoden wie Clicker-Systeme, die im ZIB ausgeliehen werden können, eingesetzt. Ein Clicker-System ist ein Abstimmsystem wie das bekannte TED. Mit dem Voting zu geeigneten Fragen erhalten die Lehrenden ein direktes Feedback, ob die vermittelten Inhalte verstanden worden sind. Begleitet wird die neu gestaltete Lehre durch aufbereitete Angebote im MoodleRaum der TU Ilmenau. Diese ermöglichen eine bessere Veranschaulichung von Lerninhalten, zum Beispiel durch Simulationen und Online Labs, sowie die Unterstützung der Lernfortschrittskontrolle und Bewertung. Kollegialer Austausch und kontinuierlicher koordinierter Support fördern den Einsatz digitaler Technologien für die Lehre. Kursübergreifende Moodle-Räume für die BASIC-Modellgruppen unterstützen die Organisation und bieten den Studierenden konzentrierten Zugang zu Lernmaterialien. UNI I 02 I 2016 19 | UNITITEL Kompetenztraining und -messung Neben dem fachlichen Erkenntnisgewinn im Projekt entwickeln und trainieren die Studierenden dezidiert Kompetenzen, die für eine spätere Berufsfähigkeit im Ingenieurberuf erwartet werden. Diese Erwartungen wurden über eine entsprechende Diagnostik im ingenieurtechnischen Umfeld erhoben und in den drei Orientierungslandschaften ingenieurspezifisches Problemlösungsvermögen, Methodenkompetenz bezüglich des Ingenieurlernens und Selbstorganisation abgebildet. Projekt eine kompetenzbezogene Fächerevaluation entwickelt und durchgeführt. Diese soll Aufschluss darüber geben, ob und in welcher Ausprägung die Kompetenzen zur Berufsfähigkeit in den Lehrveranstaltungen der ersten beiden Semester entwickelt und trainiert werden. Sie zählt neben der Dozentenbefragung, dem Monitoring der Prüfungsergebnisse und der Kompetenzmessung zu den wichtigsten Qualitätsinstrumenten des Projektes. Die bei der Evaluation erhobenen Daten werden gemeinsam mit den Leistungs- und Kompetenzdaten ausgewertet, diskutiert und zur Weiterentwicklung der Maßnahmen und Angebote genutzt. Orientierungslandschaften BASIC Die Ausprägung der jeweiligen Kompetenzen wird über ein speziell an die Gegebenheiten der TU Ilmenau angepasstes Kompetenzmessverfahren für die Studierenden individuell zu verschiedenen Zeiten des Studiums erhoben und in persönlichen Feedback-Gesprächen interpretiert. Die von entsprechend geschultem Personal durchgeführten Feedbackgespräche unterstützen eine frühzeitige Orientierung bzw. Laufbahnberatung, auch für Studierende, die sich ihrer Entscheidung für das gewählte Studium nicht mehr so sicher sind oder das Gefühl haben, die Anforderungen eines Universitätsstudiums nicht bewältigen zu können. Fächerevaluation zur Qualitätssicherung Um eine umfassende Selbsteinschätzung der Wirkung all dieser Maßnahmen zu erhalten, wurde eigens für das BASIC- | 20 UNI I 02 I 2016 Ergebnisse der ersten Förderperiode Welche Ergebnisse zeigen sich nach dieser ersten Förderphase? Zum einen kann im bundesweiten Vergleich eingeschätzt werden, dass BASIC viel breiter aufgestellt ist als die anderen QPL-Projekte. Während sich diese oft auf Einzelmaßnahmen wie Vorkurse, Mentoring, Entwicklung von Tutorien und Hochschuldidaktik konzentrieren, steht in der Basic Engineering School ein ganzheitlicher Ansatz im Vordergrund. Durch die direkte Anbindung an die Universitätsleitung und die begleitend in der Hochschulöffentlichkeit geführten Diskussionen (Zukunftswerkstatt, Studienausschuss, Studiengangkommission GIG, Werkstatttagungen) wurde von Anfang an konsequent die Zielstellung verfolgt, geeignete Projektergebnisse nachhaltig an der Universität zu verankern. Fotos: ari (10), TU Ilmenau (2), Chris Liebold (1), Ingo Herzog (1) IM INTERVIEW PROF. JÜRGEN PETZOLDT Prorektor für Bildung der TU Ilmenau Projektleiter BASIC/BASIC 2 UNI: Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen der ersten Förderphase? PROF. PETZOLDT: Die in der Basic Engineering School modellhaft umgesetzte Neugestaltung der Studieneingangsphase hat einen Großteil meiner Erwartungen erfüllt. Ob nun die Integration der praktischen Ausbildung oder die Verzahnung der Lehrinhalte des zu Grunde liegenden Gemeinsamen Ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenstudiums – es zeigen sich in den Modellgruppen positive Ergebnisse, die uns bestärken, die getesteten Maßnahmen in das reguläre Ingenieurstudium zu integrieren. Daher bin ich mit dem bisher Erreichtem sehr zufrieden und danke allen, die dazu beigetragen haben. UNI: Warum ist gerade im Ingenieurstudium die Studieneingangsphase so kritisch? PROF. PETZOLDT: Die Hürde, die der Übergang zwischen Schule und Universität für viele Studienanfängerinnen und Studienanfänger darstellt, ist aus meiner Sicht größer geworden. Gerade im Ingenieurbereich gibt es keine praktischen Vorkenntnisse, das Berufsbild des Ingenieurs ist sehr verschwommen und so fehlt oft die Motivation, das anspruchsvolle, aber notwendige Grundlagenstudium zu meistern. Im Projekt haben wir deshalb versucht, zu einem frühen Zeitpunkt im Studium Theorie und Praxis zu koppeln und zu verdeutlichen, dass sie einander bedingen. Gerade auch die Teamarbeit bei der Erarbeitung des AMT fördert interdisziplinäre Kontakte und die Zusammenarbeit, die sowohl im weiteren Studium, aber besonders auch im späteren Arbeitsleben wichtig sind. UNI: Wie wichtig ist die Fortsetzung der Förderung und was ist die Zielstellung für 2020? PROF. PETZOLDT: Wir waren sehr froh, als der Folgeantrag BASIC 2 genehmigt wurde und freuen uns über die Anerkennung, die die Gutachter damit unserer Arbeit ausgesprochen haben. Die Fortsetzung der Förderung erlaubt es uns jetzt, bis 2020 die Übertragung der Ergebnisse aus der Modellphase in die regulären ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge vorzubereiten und möglichst auch schon durchzuführen. Dafür wird es eine Anpassung bzw. Adaption der Maßnahmen geben, da zum Beispiel der AMT in der momentanen Form für 60 Modellstudierende realisierbar, für 600 bis 800 Ingenieurstudierende aber unrealistisch ist. UNI: Welche Maßnahmen sind dabei konkret geplant? An der Fräsmaschine fertigen die Studierenden Teile für den autonomen Miniaturtransporter an. PROF. PETZOLDT: Wir wollen die sinnvollen und erfolgversprechenden Maßnahmen im Grundlagenbereich verstetigen. Die Einrichtung von Lehrgruppen, zum Beispiel Mathematik, Physik und Elektrotechnik, soll eine qualitativ hochwertige Lehre in den Grundlagenfächern absichern. Die praktischen Arbeiten und das praktische Erfahren sollen über eine stärkere Einbindung der vorhandenen Werkstätten geleistet werden. Eine weitere Option ist die Verlängerung des Semesters, um die praktischen Arbeiten zeitlich eintakten und abdecken zu können, dazu passen würde ein relativ fester Stundenplan. Momentan gibt es in BASIC einen Praxistag in der Woche und die restlichen vier Tage sind gut strukturiert und geplant. Weiterhin sollte es einen Seminargruppenbetreuer als Anlaufpunkt für die Studierenden bei organisatorischen und auch übergreifenden Fragen geben. Die Kompetenzmessung und -entwicklung kann ins Studium generale integriert werden. Hier steht die individuelle Begleitung und Förderung der Schlüsselkompetenzen der Studierenden im Mittelpunkt. UNI I 02 I 2016 21 | UNITITEL Weniger Studienabbrüche und bessere Noten In den bisherigen Modellgruppen ist eine auf 25 bis 30 Prozent gesunkene Abbruchquote zu verzeichnen. Wichtig ist, dass die Entscheidung, einen anderen Bildungsweg zu gehen, frühzeitig erfolgt und dadurch sowohl Ressourcen bei den Studierenden als auch an der Universität anders genutzt werden können. Aus den begleitenden Beratungen der Studierenden in den Modellgruppen sind von den meisten die Beweggründe zur Beendigung des Studiums bekannt. Teilweise sind es Studiengangwechsel an der TU Ilmenau oder zu einer anderen Hochschule, manchmal ist es aber auch die Aufnahme einer Berufsausbildung oder Wiederaufnahme der Berufstätigkeit. Für die Gruppe der Studierenden, die nach längerer Berufstätigkeit in das Projekt eingestiegen sind, hat sich gezeigt, dass ihnen ein anderer Ansatz der Lehre besser helfen würde als der im Rahmen des Projektes verfolgte – sie bräuchten mehr Theorieauffrischung statt erweiterter Praxisanteile. | 22 UNI I 02 I 2016 Im überwiegenden Teil der Prüfungen des Grundlagenstudiums schnitten die Studierenden der BASIC eine halbe bis ganze Note besser ab als in den Vergleichsgruppen. Auch die Quote nicht bestandener Prüfungen ist geringer. Der Projektrahmen bietet die Möglichkeit, die Studierenden intensiv in die Entwicklung von Lehrangeboten einzubeziehen. Konstruktives Feedback und die aktive Mitwirkung bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Lehrangebote, zum Beispiel im Rahmen von HiWi-Tätigkeiten für nachfolgende Studiengänge, haben entscheidend zum aktuellen Entwicklungsstand beigetragen. Sie verdeutlichen die Potenziale der engen Einbindung der Studierenden in die Gestaltung der universitären Lehrangebote. Folgeprojekt BASIC 2 ab 2017 Noch ist nicht geklärt, welche der im Projekt angewendeten Maßnahmen letztendlich entscheidend zu den dargestellten positiven Ergebnissen beiträgt. Ist es das Praxisprojekt, wie die meisten vermuten? Sind es die besonders engagierten Lehrkräfte, die festen Seminargruppen, Lehrräume und Stundenpläne, die Kompetenzmessung/-begleitung und Betreuung der Studierenden? Oder spielt doch der „Auserwähltenfaktor“ eine entscheidende Rolle sowie der Umstand, dass in den BASIC-Gruppen nur Studierende sind, die sich im Vorfeld ihres Studiums intensiv mit der TU Ilmenau und ihrem Studienangebot beschäftigt haben? Die Frage, ob sich die eine oder andere Maßnahme besonders positiv ausgewirkt hat, ist noch nicht zufriedenstellend zu beantworten – die Beantwortung wäre aber im Hinblick auf eine Verstetigung des Projektes sehr wichtig. Vermutet wird, dass ein wichtiger Erfolgsfaktor die passfähige Kombination und Flexibilität der einzelnen Elemente ist. Während sich einige Punkte mit relativ kleinem Aufwand umsetzen ließen (zum Beispiel Verzahnung von Lehrinhalten, Weiterbildung von Lehrkräften, stringentere Studienorganisation), erfordern andere eine höheren personellen (zum Beispiel Kompetenzmessung/-begleitung, Beratung) und investiven Aufwand (Werkstattkapazitäten). Bei der Beantwortung soll die wissenschaftliche Begleitforschung im Rahmen des Folgeprojektes helfen, das am 1. Januar 2017 startet. Das UNITITEL Im Folgeprojekt streben wir folgende Zielstellungen an: •Überführung des Modellgruppencharakters von BASIC in den Regelbetrieb der bisher beteiligten Studiengänge zum Wintersemester 2019/20 •Erweiterung durch Modellgruppen auf alle ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge •Konzipierung des BASIC-Konzepts für die Wirtschaftsingenieurstudiengänge. Ende 2015 beantragte Vorhaben BASIC 2 wurde nach positiver Evaluierung der ersten Förderphase bewilligt und wird bis 2020 vom BMBF in ähnlicher Größenordnung wie das Vorgängerprojekt gefördert. Transfer auf größere Studierendengruppen Erste erfolgreiche Maßnahmen konnten aber schon jetzt an der TU Ilmenau etabliert werden. In die Überarbeitung des Studienganges Medientechnologie flossen Erfahrungen und Elemente des Projektes ein. Außerdem wurden Lehrgruppen in den Fakultäten für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Mathematik und Naturwissenschaften eingerichtet, die unter Leitung eines Professors für die Lehre im Grundlagenbereich zuständig sind. die Studierenden verschiedene Workshops angeboten, auch für ausländische Studierende im Rahmen der Vorbereitungskurse für die „Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang“. Darüber hinaus wurden in der Lehrwerkstatt der Universität Möglichkeiten geschaffen, an den Werkzeugmaschinen eigene kleine Praxisprojekte umsetzen zu können. Im Fokus der laufenden Entwicklungsarbeiten steht der Transfer der BASICElemente auf größere Studierendengruppen. So wird zum Beispiel an der Weiterentwicklung der Elemente der praktischen Arbeiten und Projektarbeiten gearbeitet. Dazu gehören die Erarbeitung/ Überarbeitung von praktischen Übungen und Versuchen, die Optimierung von Konstruktion und Technologien für die Projektaufgaben, eine Simulationsumgebung für die Programmierung von AMT-Steuerungen sowie die Aufnahme eines AMT-kompatiblen Exponates in die Remote Lab-Infrastruktur. Dr. Ulrich Heublein (DZHW): „Zwischen Studienerfolg und Studienabbruch“, TU Ilmenau, März 2016 2 https://www.ostfalia.de/cms/de/zell/ZeLL Kultur/JustInTimeTeaching.html 1 Eng mit dem Projekt verknüpft ist die Gründung der Schüler- und Studierendenwerkstatt UNIKAT. Eine Gruppe engagierter Studierender der Elektrotechnik und Informationstechnik sowie des Maschinenbaus entwickelte 2013 das Konzept einer Studierendenwerkstatt mit der Zielstellung, Studierenden der TU Ilmenau außerhalb der BASIC-Modellgruppen Platz für eigenes praktisches Arbeiten auf Gebieten der Mechanik/Mechatronik, der Elektrotechnik/Elektronik sowie der Informatik zu bieten. Seitdem werden durch UNI I 02 I 2016 23 | UNISTUDIUM Die Frage ! Wie im Titelthema dieser UNI-Ausgabe dargestellt, erprobt die TU Ilmenau mit der BASIC – Basic Engineering School ein neues Ausbildungsmodell, das den Einstieg in das Ingenieurstudium erleichtern soll. Nachdem sich die erste fünfjährige Förderphase des Projekts ihrem Ende nähert, hat UNI teilnehmende Studierende nach ihrem Fazit zu BASIC befragt. Basic Engineering School: Franziska Graf (20) Niklas Ruhland (24) Albrecht Neupert (26) 6. Semester Mechatronik 9. Semester Fahrzeugtechnik 9. Semester Fahrzeugtechnik Auf die Basic Engineering School bin ich durch die MINT-Programme bei der CampusThüringenTour aufmerksam geworden. Es hat für mich sehr verlockend geklungen, das Grundpraktikum und die ersten Semester miteinander verbinden zu können. Ich glaube, BASIC hat mich in meinem weiteren Studienverlauf dazu gebracht, Dinge, die ich nicht verstanden habe, zu hinterfragen und mich zu trauen, meine Professoren direkt darauf anzusprechen. Besonders im Bereich der Projektplanung und im Umgang mit Messgeräten konnte ich von BASIC profitieren. In jedem Fall würde ich die Basic Engineering School weiterempfehlen, denn sie ist eine gute Möglichkeit, das Studium mit der Praxis zu verbinden und mit Spaß und Spannung in das Studium zu starten Der Praxisbezug und die hohe Durchfallquote in den Ingenieurstudiengängen haben mich bewogen, mich für BASIC zu bewerben. Dort habe ich mich dann von Anfang an gut aufgehoben gefühlt. Die kleinen Gruppen und der durchstrukturierte Stundenplan haben mir geholfen, mich besser von der Schule an die Universität zu gewöhnen. Schnell hat sich in den kleinen Gruppen eine Art Klassengemeinschaft entwickelt, so dass man einfach neue Freunde finden konnte. Besonders gefallen haben mir das integrierte Grundpraktikum und dass die Vorlesungen teilweise sofort an das Lernniveau der Studierenden angepasst wurden. Ich würde BASIC jedem wärmstens empfehlen. Das Versprechen, den Studieneinstieg besser zu gestalten, wurde aus meiner Sicht klar eingehalten. Zu der Teilnahme an der Basic Engineering School haben mich der Mix aus praktischen Tätigkeiten und theoretischen Grundlagen und das integrierte Grundpraktikum bewogen. Ich vermute, dass mir durch das BASIC-Modell der Einstieg ins Studium leichter fiel, da es einfach war, in den kleinen Gruppen Anschluss zu finden. Außerdem war der Tagesablauf durch das Unterrichtsprogramm sehr gut strukturiert und so war der Unterschied zum Lernformat des Abiturs nicht zu groß. Schade fand ich nur, dass im Projekt „Autonomer Miniaturtransporter“ einige Dinge wie zum Beispiel die Schaltungselektronik schon vorgegeben waren und nicht gemeinsam erarbeitet wurden. Alles in allem würde ich BASIC eher praktisch veranlagten Menschen als Theoretikern empfehlen. | 24 UNI I 02 I 2016 SCHARFE PERSPEKTIVEN! IHR BERUFSEINSTIEG BEI UNS Werkstudent (m/w) Fachrichtung Maschinenbau Die ganze Perspektiv-Vielfalt unter: www.harrys-de.com Text | Fotos: Lisa Denzinger Wie ist Dein Fazit? Michael Werthmann (20) Laura Rieg (22) Clemens Machaczek (19) 4. Semester Biomedizinische Technik 5. Semester Fahrzeugtechnik 3. Semester Elektro- und Informationstechnik Durch die Online-Einschreibung in meinen Studiengang wurde ich auf BASIC aufmerksam, und nachdem ich mich darüber informiert hatte, gefiel mir das Konzept der individuellen Betreuung und Praxisnähe. Besonders gut fand ich das Mathekonzept, das Vorlesungsvorbereitung, interaktive Übungen und schriftliche Hausaufgaben vereinte. Obwohl ich BASIC weiterempfehlen würde, gibt es Dinge, die verbessert werden sollten. Das Projekt des autonomen Miniaturtransporters beispielsweise passt zu meinem Studiengang weniger gut. Außerdem sollte man sich im Klaren darüber sein, dass die Teilnahme an BASIC viel Zeit in Anspruch nimmt und wahrscheinlich anstrengender als das reguläre Studium ist. Trotzdem würde ich mich wieder dafür entscheiden. Bei meiner Bewerbung für BASIC machte ich mir noch nicht viele Gedanken. Als ich dann die Zusage bekam, fand ich es eine gute Gelegenheit, gleich zu Beginn des Studiums mit anderen Studenten in Kontakt zu kommen. Mir hat es gefallen, dass man das, was man in den ersten Semestern lernt, gleich umsetzen konnte. Möglicherweise sind dadurch auch viele BASIC-Teilnehmer motivierter als andere, weil sie wissen, was sie mit dem Erlernten anfangen können. Besonders gefallen hat mir die interdisziplinäre Arbeit mit den anderen Studiengängen. Verschiedenste Interessen und Fähigkeiten trafen zusammen, wodurch neue Ideen entstanden. Auch für mein restliches Studium würde ich mir mehr Interdisziplinarität wünschen, BASIC war dafür ein guter Anfang. Nachdem ich auf dem BASIC-Vorstellungstag überwiegend positive Rückmeldungen von Teilnehmern erhalten hatte, entschied ich mich für eine Bewerbung. Ich denke, dass ich von dem Programm profitiert habe. Zum einen waren die kleinen Gruppen in Vorlesungen und Übungen ein großer Vorteil, zum anderen erhielten wir durch den Bau des autonomen Miniaturtransporters eine Vorstellung der Anwendung von Theorie und davon, wie man ein Projekt eigenständig umsetzt. Der größte Nachteil aus meiner Sicht ist, dass man die Kommilitonen des eigenen Studiengangs kaum kennen lernt und so im 3. Semester dann in ein völlig neues Umfeld geworfen wird. Trotzdem würde ich die BASIC jedem angehenden Ingenieur empfehlen, der sich am zusätzlichen Zeitaufwand nicht stört. UNI I 02 I 2016 25 | Fotos: ari UNISTUDIUM Modellversuch TU Ilmenau plant Diplomstudiengänge Die TU Ilmenau will Elektrotechnik und Maschinenbau als Diplomstudiengänge einführen. Darauf haben sich das Thüringer Wissenschaftsministerium und die Universitätsleitung Anfang Mai verständigt. Der Senat der Universität hatte den Plänen zuvor mehrheitlich zugestimmt. „Studieninteressierte sollen die Wahl haben zwischen den neuen Diplomstudiengängen und den bisherigen Bachelor- und Masterstudiengängen“, so der Rektor, Professor Peter Scharff. Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee unterstützt einen entsprechenden Modellversuch der TU Ilmenau: „Das ist ein zusätzliches Angebot, um die Ingenieurausbildung in Ilmenau zu stärken und zusätzliche Studierende zu gewinnen. Wir haben den vorliegenden Antrag der TU deshalb genehmigt und werden nun kurzfristig die Rechtsgrundlage für die neuen Studiengänge schaffen.“ Die TU Ilmenau plant die je 10-semestrigen ingenieurwissenschaftlichen Diplomstudiengänge Elektrotechnik und Maschinenbau im Rahmen eines zunächst 6-jährigen Modellversuches anzubieten. Die einzügigen Studiengänge sollen den Studierenden Möglichkeiten bieten, die im Bachelor-/Mastersystem nicht angeboten werden können. So ist es derzeit nur schwer möglich, sich das eigene Studium individuell so zu gestalten, dass es zielgenau auf künftige Berufswünsche hinführt. Die neuen Diplomstudiengänge hingegen | 26 UNI I 02 I 2016 sollen eine Vielfalt von Eigenaktivität der Studierenden ermöglichen. Sie können Haupt- und Nebenfach selbstbestimmt kombinieren und auch „artfremde“ Fächer auswählen. Ein Techniker kann beispielsweise im Nebenfach auch Japanistik studieren, wenn ihm dies für seine berufliche Karriere in Asien dienlich erscheint. Angesichts der zunehmend globalisierten Welt sollen die neuen Studienmöglichkeiten vor allem auch in Bezug auf Auslandsaufenthalte flexibel sein. Während ihres Studiums können die Studentinnen und Studenten mindestens zwei und höchstens vier Semester im Ausland verbringen, etwa an einer renommierten Hochschule, die bestimmte fachliche Schwerpunkte anbietet. Ein Fachpraktikum oder die Diplomarbeit ließen sich ebenfalls im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes realisieren. Am Ende ihres Studiums erhalten die Studierenden der Elektrotechnik und des Maschinenbaus den international anerkannten „Diplom“Grad mit Berufsbezeichnung „DiplomIngenieur“. Gleichzeitig wird ihnen die Gleichwertigkeit mit dem Masterabschluss bescheinigt. Der Rektor der TU Ilmenau, Prof. Peter Scharff, ist sich sicher, dass das zusätzliche Studienangebot auf großen Zuspruch stoßen wird: „Mit den Diplomstudiengängen sprechen wir Studierende mit Eigenverantwortung an. Damit geben wir jungen Männern und Frauen die Freiheit, mit ihrem Studium die eigene Zukunft auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.” Die TU Ilmenau würde die Diplomstudiengänge gern schon im Wintersemester 2016/17 anbieten, zuvor müssen aber noch Studienpläne und die erforderlichen Satzungen durch die Hochschule erarbeitet und die Rechtsverordnung durch das Wissenschaftsministerium erlassen werden. Bei der Umsetzung des Modellversuchs habe man von der so genannten „Erprobungsklausel“ im Thüringer Hochschulgesetz Gebrauch gemacht, sagte Wissenschaftsminister Tiefensee. „Nach sechs Jahren wird es dann eine gründliche Evaluation geben, um festzustellen, ob dieses Modell auf Dauer angelegt werden soll.“ Er habe von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass er den Vorstoß der TU Ilmenau richtig und unterstützenswert fände, so der Minister weiter: „Der Abschluss ‚Diplom-Ingenieur‘ ist bis heute ein international anerkanntes Gütesiegel der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung in Deutschland. Das sollten wir für den Hochschulstandort Thüringen nutzbar machen.“ Dabei gehe es aber nicht darum, den Bologna-Prozess aufzuhalten oder zurückzudrehen: „Das Diplomstudium ist und bleibt ein ergänzendes Angebot, das Studierende annehmen können, aber nicht müssen. An Bologna wird nicht gerüttelt.“ UNISTUDIUM CHE-Hochschulranking Spitzenergebnisse für die TU Ilmenau Die Ilmenauer Maschinenbau-Studenten sind mit ihrem Studium „sehr zufrieden“. Das ergab das aktuelle im ZEITStudienführer 2016/17 veröffentlichte CHE-Hochschulranking, das umfassendste und detaillierteste Ranking seiner Art im deutschsprachigen Raum. Auch die Studiengänge Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Mechatronik schnitten hervorragend ab. Mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen hat das CHE (Centrum für Hochschulentwicklung) untersucht. Neben Fakten zu Studium, Lehre und Forschung umfasst das Ranking Urteile von Studierenden über die Studienbedingungen an ihrer Hochschule. 1,5. Mit 2,0 sehr zufrieden sind sie auch mit der Betreuung durch die Lehrenden, also mit deren Erreichbarkeit, Beratung und Engagement, mit der Besprechung von Hausarbeiten und Referaten und der Betreuung von Praktika. Für Zustand und technische Ausstattung von Hörsälen und Seminarräumen vergaben sie im Schnitt eine 1,7, für die Ausstattung der Praktikumslabore sogar eine 1,6. Auch sehr zufrieden sind die MaschinenbauStudierenden mit den Prüfungen: 2,4 im Durchschnitt für Leistungsrückmeldungen während des Semesters, für die zeitliche Verteilung der Prüfungstermine und die Wiederholungsmöglichkeiten. vergaben sie für die Unterstützung im Studium, etwa zu organisatorischen Fragen, Materialien für Lehrveranstaltungen und Prüfungen. Für die Studierbarkeit und den Zustand und die technische Ausstattung von Lehrräumen vergaben diese Studierenden eine hervorragende 1,6. Mit der Note 1,7 ähnlich hoch bewerteten sie die Bibliotheksausstattung und -nutzerberatung. Bei der für den Studiengang besonders wichtigen Praxisorientierung vergaben die Studierenden für den Kontakt zur Berufspraxis, für Exkursionen, Fallstudien, Praktika und Abschlussarbeiten in Unternehmen 5 von 9 Punkten – ein Spitzenwert im bundesdeutschen Vergleich. Studiengang Maschinenbau Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik Studiengang Mechatronik Auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht) bewerteten die Maschinenbau-Studierenden der TU Ilmenau ihre Gesamtstudiensituation mit der Note 1,7. Der Studiengang Maschinenbau verbuchte mit diesem Ergebnis eines der besten Werte aller deutschen Universitäten. Die Studierenden sind nicht nur insgesamt „sehr zufrieden“, in fünf weiteren Kriterien ist das MaschinenbauStudium in Ilmenau im bundesweiten Vergleich in der Spitzengruppe. Für die Studierbarkeit, mit der die Zugangsmöglichkeiten zu Lehrveranstaltungen und die Abstimmung des Lehrangebots bewertet werden, vergaben die Studentinnen und Studenten im Durchschnitt sogar die Note Die Studentinnen und Studenten des Studiengangs Elektrotechnik und Informationstechnik waren bereits vor Beginn ihres Studiums sehr zufrieden mit den Angeboten der TU Ilmenau: Sie vergaben 5 von 8 möglichen Punkten für die Angebote vor Studienbeginn, zum Beispiel Informationsveranstaltungen für Schüler, Schnupperstudium oder Vorkurse, und sogar 11 von 14 Punkten für die Angebote zum Studieneinstieg wie die Einführungswoche und die Betreuung durch studentische Tutoren. Das Elektrotechnik-Studium erfüllt ihre Erwartungen dann voll. Mit 2,1 sehr zufrieden sind sie mit der Betreuung durch die Lehrenden und sogar eine 1,9 Vier Spitzenwerte erzielte der Studiengang Mechatronik. Die Frage „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Studiensituation insgesamt?“ beantworteten die Studierenden im Durchschnitt mit dem bundesweiten Spitzenwert 1,7. Für die Betreuung durch die Lehrenden, also für deren Erreichbarkeit, Beratung und Engagement, die Besprechung von Hausarbeiten und Referaten und die Betreuung von Praktika, vergaben sie eine 2,2. Mit der Studierbarkeit, mit der die Zugangsmöglichkeiten zu Lehrveranstaltungen und die Abstimmung des Lehrangebots bewertet werden, und dem Zustand und der Ausstattung von Laborarbeitsplätzen sind sie so zufrieden, dass sie dafür jeweils eine 1,6 vergaben. UNI I 02 I 2016 27 | UNISTUDIUM NEUES AUS DEM QUALITÄTSMANAGEMENT Rahmenvorgaben für das Qualitätsmanagementsystem der TU Ilmenau Ordnung zum Qualitätsmanagement Der akademische Senat der Universität hat am 7. Juli 2015 die Ordnung zum Qualitätsmanagement (OrQM) der TU Ilmenau beschlossen. Mit der Verkündung am 18. Februar 2016 löste die OrQM die bisherige Ordnung für Qualitätssicherung (OrQS) der TU Ilmenau vom 12. Dezember 2008 ab. Aufgrund der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems (QMS) in den vergangenen Jahren entsprachen die Regelungen der OrQS nicht mehr den Erfordernissen des QMS der Universität. Eine grundsätzliche Überarbeitung und die daraus resultierende Neuverkündung waren erforderlich geworden. Auf der Basis der Vorbereitung des Geschäftsbereichs des Prorektors für Bildung und umfassender Diskussionen in der AG QMB sowie im Senatsausschuss für Hochschulentwicklung und Qualitätssicherung wurde die OrQM entworfen, deren Gliederung sich an der Grundstruktur der Prozesslandkarte des integrierten Qualitätsmanagementsystems der Universität (s. Abbildung) orientiert. Die OrQM regelt auf der Grundlage von § 8 des Thüringer Hochschulgesetzes (ThürHG) die Maßnahmen des Qualitätsmanagements, insbesondere die Standards, die Verfahren, die Beteiligung der Mitglieder sowie die Dokumentation der Daten. Sie beinhaltet die Rahmenvorgaben für das Qualitätsmanagementsystem der TU Ilmenau und erstreckt sich auf alle Bereiche der Universität. Die OrQM wird durch das QualitätsmanagementHandbuch untersetzt, welches derzeit basierend auf der OrQM überarbeitet und anschließend durch das Rektorat im Benehmen mit den Leitern der Struktureinheiten beschlossen wird. Das Qualitätsmanagement (QM) wird als eine autonome Aufgabe der TU Ilmenau verstanden, die der universitären Tätigkeit dient und sich auf alle Tätigkeitsfelder der Universität bezieht. Es umfasst die Festlegung, kontinuierliche Weiterentwicklung Führungsprozesse • Strategische Entwicklung der Universität • Einheit von Forschung und Lehre der FG • Ressourcen und Infrastruktur Prozesse der Forschung • Forschungstätigkeit der FG • Fachübergreifende Forschung Prozesse in Studium und Lehre • Lehre der FG • Studienangebot der TU Ilmenau Dienstleistungsprozesse • • • • • Forschungsbegleitende Dienstleistungen Studienbegleitende Dienstleistungen Liegenschaftsmanagement Personalmanagement Finanzmanagement Bezug Gliederung OrQM – Grundstruktur Prozesslandkarte TU Ilmenau | 28 UNI I 02 I 2016 und Kontrolle der Einhaltung von qualitätsrelevanten Prozessen einschließlich der Definition von Verantwortlichkeiten und von Qualitätszielen. Darüber hinaus beinhaltet es Maßnahmen zur Qualitätssicherung, mit denen die Qualität der universitären Tätigkeiten geprüft und bewertet wird und Handlungsbedarfe identifiziert werden. Aufbauend auf dem Subsidiaritätsprinzip unterstützt das QMS die Selbststeuerung der Universität, die Schaffung einer universitätsweiten Qualitätskultur und das Erreichen der strategischen Ziele. Das QMS versetzt somit als integriertes und selbstlernendes System die gesamte Universität nachhaltig in die Lage, sich, ausgerichtet am Leitbild, eigenständig zu steuern und zu entwickeln. Dabei bilden die Grundsätze der Freiheit und Einheit von Forschung und Lehre, der Chancengleichheit, der Berufskollegialität und der Wahrung des Berufsethos der Universitätsmitglieder die Grundlage für die Einführung, Umsetzung und Weiterentwicklung des QMS. Die Gesamtverantwortung für das QM der Universität trägt das Rektorat. Jede Struktureinheit der Universität verantwortet zudem das QM in ihrem Zuständigkeitsbereich. Das Rektorat initiiert und koordiniert gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Qualitätsmanagementbeauftragte (AG QMB) die Ausgestaltung und Weiterentwicklung des QMS der Universität sowie die Kontrolle seiner Wirksamkeit. Gemeinsam mit den ihm zugeordneten dienstleistenden Struktureinheiten und wissenschaftlichen Einrichtungen unterstützt es alle weiteren Struktureinheiten bei der Durchführung von Maßnahmen des Qualitätsmanagements. Die im Rahmen des Qualitätsmanagements benötigten Daten werden durch die UNISTUDIUM Foto: SWING an der TU Ilmenau e.V. SYSTEMAKKREDITIERT In der nächsten UNI: Halbzeit der ersten Akkreditierungsperiode – Ergebnis der Zwischenevaluation Stabsstelle Controlling bereitgestellt und deren Erhebung und Auswertung organisatorisch befördert. Den Fakultäten, wissenschaftlichen Einrichtungen und dienstleistenden Struktureinheiten obliegt die Verantwortung für die Einleitung und Umsetzung intern erforderlicher Maßnahmen. Übergreifende Maßnahmen müssen im Rahmen seiner Zuständigkeit durch den Senat mit seinen Ausschüssen, andernfalls durch den Qualitätsmanagementbeauftragten des Rektorates angestoßen und kontrolliert werden und durch den Senat bzw. das Rektorat beschlossen werden Die Mitglieder der Universität haben die Pflicht, aktiv an der Umsetzung des QM mitzuwirken. Jeder für einen Prozess Verantwortliche hat darüber hinaus die Pflicht, den ihn betreffenden Prozess zu organisieren und zu kontrollieren sowie das Qualitätsmanagement auf Basis der Prozessbeschreibung zu gewährleisten und zu dokumentieren. Das QM der Universität erfolgt dabei für alle Struktureinheiten auf der Grundlage von Qualitätszielen, die auf Basis des Leitbildes und der strategischen Ziele der Universität definiert werden. Die Qualitätsziele sind durch konkrete und bewertbare Qualitätskriterien zu untersetzen. Die Verantwortung für die Definition und regelmäßige Weiterentwicklung der Qualitätsziele und -kriterien trägt jeweils der Prozessverantwortliche. ANSPRECHPARTNERINNEN: Dr. Heike Schorcht und Britta Sattler qm@tu-ilmenau.de TIMES-Finale in Ilmenau Die TU Ilmenau war vom 3. bis 8. April Gastgeber für das Finale des größten europäischen Fallstudien-Wettbewerbs für Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens „Tournament in Management and Engineering Skills“ – kurz: TIMES. Bei dem ein Jahr lang von einem Studententeam des SWING an der TU Ilmenau e. V. vorbereiteten Wettbewerb traten Studierende von 72 europäischen Universitäten in praxisnahen Fallstudien gegeneinander an. In mehreren Vorausscheidungen mit anfänglich mehr als 1.000 Studierenden hatten sich die acht Finalisten-Teams aus Karlsruhe, Helsinki, Göteborg, Linköping, Lulea, Madrid, Sevilla und Eindhoven für den Endausscheid qualifiziert. Im Finale in Ilmenau mussten dann insgesamt drei englischsprachige Fallstudien gelöst werden. Diese wurden unter anderem von den Unternehmensberatungen und Kooperationspartnern des SWING P3 und zeb zur Verfügung gestellt. Nach der Auftaktveranstaltung am Sonntag mussten alle Teams sowohl am Montag als auch am Dienstag eine Fallstudie innerhalb von vier Stunden bearbeiten und diese anschließend vor einer interdisziplinären Jury, jeweils bestehend aus Vertretern der beiden Partnerunternehmen sowie Professorinnen und Professoren der TU Ilmenau, präsentieren. Die Juroren bewerteten dann jede Gruppe einzeln hinsichtlich der Präsentation, der Problemanalyse, der gefundenen Lösung und der Interaktion in der Diskussionsrunde. Am Ende jeden Tages fand eine gemeinsame Feedbacksession statt, in der die Prüfer ihre Einschätzungen abgaben, so dass die Teams über ihre Leistungen im Bilde waren. Am Mittwoch konnten die Teilnehmer bei einer Stadtführung durch die Landeshauptstadt Erfurt ein wenig durchatmen, bevor sie für die Bearbeitung der entscheidenden dritten Fallstudie am Donnerstag noch einmal sämtliche Kreativität und Konzentration mobilisieren mussten. Nachdem alle Gruppen ihre Resultate präsentiert hatten, stand das Siegerteam fest: Die Studierenden der Universität Linköping (Schweden) konnten den Wettbewerb für sich entscheiden und den Titel „IEM Students of the Year 2016“ mit nach Hause nehmen. Auf dem zweiten Platz kam das Team aus Göteborg, gefolgt von den Mitbewerbern aus Helsinki. Nach fast einer Woche Hochspannung pur sind die Projektleiter Johannes Dittler und Manuel Zanner mit dem Ablauf des Wettbewerbs sehr zufrieden: „Wir blicken auf ein sehr gelungenes TIMES-Finale zurück und möchten uns für die tatkräftige Unterstützung des Organisationsteams und die sehr gute Zusammenarbeit mit der Universität und den beteiligten Professoren herzlich bedanken.“ Die TU Ilmenau war auf der Hauptversammlung des europäischen Dachverbandes der Wirtschaftsingenieurstudierenden ESTIEM in Riga als Austragungsort für das TIMES-Finale 2016 ausgewählt worden. Grundlage der Entscheidung war die überzeugende Präsentation der Ilmenauer Studierenden im SWING an der TU Ilmenau e. V. UNI I 02 I 2016 29 | UNIFORSCHUNG Drittmittelbilanz 2015 TU Ilmenau erzielt neuen Allzeitrekord Der Prorektor für Wissenschaft, Professor Klaus Augsburg, ist mit der Drittmittelbilanz 2015 überaus zufrieden. „Trotzdem die Rahmenbedingungen schwieriger geworden sind, konnten wir den 2014 aufgestellten Allzeitrekord bei den Drittmitteleinnahmen nicht nur halten, sondern sogar nochmals übertreffen“, betont er. „Das ist Ausdruck für das enorme Engagement in unseren Fachgebieten, fakultätsübergreifenden Instituten sowie technologischen und Innovationszentren. Dafür gilt allen beteiligten Wissenschaftlern und den forschungsunterstützenden Bereichen große Anerkennung und Dank.“ Besonders erfreulich ist für den Prorektor die deutliche Steigerung bei den EU- und DFG-Mitteln. „Das zeigt, dass es insbesondere gelungen ist, uns in der Förderlandschaft breit aufzustellen. Insgesamt konnten wir 2015 gut 48 Millionen Euro Drittmittel einwerben – das sind über 45 Prozent des Gesamthaushaltes der TU Ilmenau – und 420 wissenschaftliche Mitarbeiter in Projekten beschäftigten.“ Mit 94 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekten verzeichnete die TU Ilmenau im vergangenen Jahr so viele DFG-Projekte wie noch nie. „Diese hohe Anzahl an DFG-Projekten setzt entsprechend viele erfolgreiche Anträge voraus und das wiederum eine große Zahl an Antragstellern“, so Prof. Augsburg. „Das heißt, die Universität verfügt über ein großes Potenzial an leistungsfähigen Forschungsbereichen. Wir arbeiten derzeit intensiv daran, dieses Potenzial noch mehr zu bündeln und mit weiteren Universitäten zu vernetzen, um neben Einzelprojekten auch stärker an DFG-Großformaten wie Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs und Gerätezentren zu partizipieren. In Vorbereitung sind bereits mehrere Anträge auf Graduiertenkollegs und für Sonderforschungsbereiche, darunter auf Gebieten der 3D-Nanotechnologie, Mo- | 30 UNI I 02 I 2016 Foto: Ingo Herzog Mit 48,13 Millionen Euro ist es der TU Ilmenau 2015 gelungen, einen neuen Allzeitrekord bei den Drittmitteln für die Forschung zu erzielen. Die Einnahmen liegen noch fast anderthalb Millionen Euro über dem Rekordergebnis von 2014. Besonders erfreulich ist die deutliche Steigerung bei den EU- und DFG-Mitteln. Der Prorektor für Wissenschaft der TU Ilmenau, Prof. Klaus Augsburg. bilitätsforschung, Informationstechnik, Mikro-Nano-Integration und Präzisionstechnik.“ Im Bereich der EU-Mittel konzentrieren sich die Fördermittel zwar auf weniger, dafür aber zum Teil umso gewichtigere Projekte. Der Prorektor: „Es ist im Programm HORIZON 2020 gegenüber dem Forschungsrahmenprogramm 7 deutlich schwieriger geworden, Anträge durchzubringen. Die Bewilligungsquote für EU-Projekte ist sehr niedrig, das bedeutet, dass die Projekte, die gefördert werden, herausragend sind.“ Besonders erfreulich sei es, wenn es gelingt, Koordinator eines EU-Projektes zu werden, so wie im Projekt „Single Nanometer Manufacturing“ unter Leitung von Professor Ivo W. Rangelow und der 2015 bewilligten HORIZON2020-Graduiertenschule „ITEAM“ zur digitalen Vernetzung von Fahrzeugen unter Leitung von Professor Augsburg. „Derartige Projekte sind zum einem mit einen sehr großem finanziellen Umfang verbunden“, so der Prorektor. Fast noch wichtiger sei es aber, dass man als Koordi- nator mit allen Partnern ständig im Dialog steht und so enge Kontakte in der internationalen Community knüpfen kann. „Das ist wiederum die Voraussetzung für weitere erfolgreiche Anträge“, betont Professor Augsburg. „Denn nicht nur eine gute Idee, sondern auch sehr gute internationale Netzwerke, sind ausschlaggebend für erfolgreiche Projektanträge.“ Den Rückgang bei den Bundes- und Landesmitteln führt der Prorektor auf schwierige Rahmenbedingungen zurück. So hatte es bis Mitte 2015 noch keine neue Technologierichtlinie des Landes gegeben, wodurch eine Lücke bei Neubeantragungen und Fortsetzungsprojekten entstand. Durch die Förderung des VISTA4F-Projekts im Rahmen des ProExzellenz-Programmes des Landes, des Thüringer Innovationszentrums Mobilität (ThIMo) und des Thüringer Zentrums für Maschinenbau konnte dies aber weitgehend kompensiert werden. „Hier wurde im letzten Jahr stark in investiert, Prüfstände und neue Laborgebäude wurden fertiggestellt“, so Professor Augsburg. „Diese Förderung wird aber mit Auslaufen beispielsweise der Anschubfinanzierung des ThIMo ab diesem Jahr geringer ausfallen“, macht er deutlich. Das ThIMo war von 2011 an mit insgesamt 22 Millionen Euro gefördert worden mit dem Ziel, dass es sich nach fünf Jahren selbst durch Projekte trägt. „Das haben wir geschafft“, ist der Prorektor stolz. „Heute stehen der Förderung bereits 26 Millionen Euro Drittmittel gegenüber, das heißt, das ThIMo hat sich so wie gewünscht entwickelt.“ Auch das zweite, seit 2013 vom Land geförderte und von der TU Ilmenau koordinierte Innovationszentrum, das Thüringer Zentrum für Maschinenbau, entwickelt sich sehr erfolgreich und konnte sich, maßgeblich aufgrund der Initiative von Professor Jean Pierre Bergmann, im bundesweiten Wettbewerb „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ UNIFORSCHUNG Drittmittel-Forschungsvolumen der TU Ilmenau 2006 – 2015 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Gesamt 17,91 23,02 25,38 28,99 30,25 39,47 44,73 43,80 46,87 48,13 Bund 6,08 9,02 9,30 11,29 10,01 14,43 13,68 12,95 15,01 13,64 Land 2,90 2,59 4,24 3,44 4,59 7,89 10,48 13,90 11,38 9,74 DFG 3,66 4,44 4,85 6,71 7,25 8,39 8,09 6,71 5,99 7,48 EU 1,19 2,00 1,73 2,45 1,38 1,30 3,82 1,28 3,87 6,13 Freie Drittmittel 4,08 4,97 5,26 5,11 4,51 4,68 4,96 4,73 6,34 6,01 2,51 2,78 3,70 4,23 4,28 5,13 Sonstige (bis 2009 in Industriemitteln) durchsetzen. „Das zeigt, dass wir mit dem Konzept der Innovationszentren zukunftsorientiert aufgestellt sind und dem Bedarf an Forschung und Entwicklung in Thüringen, aber auch bundesweit und im internationalen Maßstab Rechnung tragen“, so das Fazit des Prorektos. „Wir wollen deshalb auch künftig auf dieses Pfund setzen und weitere Innovationszentren des Landes auf Zukunftsfeldern wie Medizintechnik, Sensorintegration und Robotik einschließlich entsprechender Forschergruppen beantragen.“ Den erfolgreich beschrittenen Weg, sich national und international auf ausgewählten Forschungsfeldern sichtbar aufzustellen, will die TU Ilmenau in den nächsten Jahren fortsetzen. Auch künftig soll der Fokus der Forschungsstrategie auf Großformaten des Bundes, der DFG und der EU liegen. Und auch bei der soeben neu aufgelegten Bund-LänderExzellenzinitiative will sich die Universität erneut bewerben. Professor Augsburg: „Die Exzellenzinitiative zielt auf absolute Spitzenforschung ab, und hier gilt es genau zu prüfen, in welchen Formaten Erfolgschancen bestehen. Dabei spielt die Bündelung unserer Stärken und die Vernetzung mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und unseren An-Instituten eine besonders große Rolle. Wir sind momentan dabei, die inner- und außeruniversitären Potenziale zusammenzuführen und Ideen für mögliche Projekte zu sammeln. Wir freuen uns, dass uns von Seiten des Bundes und des Freistaates signalisiert wurde, dass Anträge der TU Ilmenau zur Exzellenzinitiative willkommen sind.“ Erneut werden im Rahmen der Exzellenzinitiative Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten gefördert, während Graduiertenkollegs nicht mehr über die Initiative finanziert werden. Die TU Ilmenau plant einen Antrag für ein Exzellenzcluster. Professor Augsburg: „Ein solches Vorhaben der Spitzenforschung ist nicht über Nacht aufzustellen, sondern erfordert einen Vorlauf von bis zu drei Jahren. Diesen Vorlauf haben wir in Schwerpunktgebieten der Universität und in Zusammenarbeit mit unseren Partnern bereits erbracht, so dass wir darauf aufbauen können. Unser Ziel ist es, zwischen dem dritten Quartal 2016 und dem ersten Quartal 2017 eine Skizze für ein Exzellenzcluster für die Einreichung fertigzustellen.“ Daneben sollen im Umfeld der Exzellenzinitiative kleine und mittlere Hochschulen bessere Chancen erhalten, auf Gebieten, auf denen sie Alleinstellungsmerkmale generiert haben und mit vielen Partnern kooperieren, gefördert zu werden. Dafür wurde ergänzend zum Exzellenzprogramm die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ aufgelegt, an der sich die TU Ilmenau ebenfalls beteiligen will. Für das Programm wollen Bund und Länder bis zu 550 Millionen Euro für zehn Jahre zur Verfügung stellen. Ein weiteres Programm ist auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ausgelegt. Kernstück der Initiative ist die bundesweite Einführung so genannter Tenture-Track-Professuren, die nach einer Bewährungsphase in lebenslange Professuren überführt werden und so hervorragenden jungen Wissenschaftlern zusätzliche Karrierewege eröffnen. Für das „Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“ soll eine Milliarde Euro über fünfzehn Jahre bereitgestellt werden. Auch dieses Instrument will die TU Ilmenau im Rahmen ihrer Forschungsstrategie nutzen, um ihre Position als attraktive, international sichtbare Lehr- und Forschungsstätte weiter zu stärken und erfolgreich auszubauen. UNI I 02 I 2016 31 | UNIFORSCHUNG Internes Drittmittelranking Forschung 2015 Drittmittelranking der TU Ilmenau Wie in jedem Jahr veröffentlicht UNI das interne Drittmittelranking Forschung der TU Ilmenau. Die TOP-10-Gesamtliste erfasst die Platzierungen der Fachgebiete über alle Förderquellen hinweg. Die TOP-5-Ranglisten weisen jeweils die ersten fünf Plätze in den einzelnen Förderquellen aus. Die Fachgebiete, die bereits im Vorjahr in der jeweiligen Rangliste vertreten waren, sind grau unterlegt. TOP 10 GESAMT Rang Fachgebiet Leiter 1 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 7.284 2 Mikro- und Nanoelektronische Systeme Prof. Ivo W. Rangelow 3.150 3 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen 1.887 4 Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik Prof. Matthias Hein 1.856 5 Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung Prof. Gunther Notni 1.251 6 Elektronische Messtechnik Prof. Reiner Thomä 1.110 7 Fertigungstechnik Prof. Jean Pierre Bergmann 1.020 8 Thermo- und Magnetofluiddynamik Prof. Christian Karcher 994 9 Kunststofftechnik Prof. Michael Koch 981 Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk Prof. Giovanni del Galdo 933 10 in Tausend Euro TOP 5 NACH FÖRDERQUELLEN Bund Rang Fachgebiet Leiter 1 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen in Tausend Euro 1.265 2 Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik Prof. Matthias Hein 767 3 Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung Prof. Gunther Notni 725 4 3D-Nanostrukturierung Prof. Yong Lei 633 5 Neuroinformatik und Kognitive Robotik Prof. Horst-Michael Groß 511 Fachgebiet Leiter 1 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 2 Kunststofftechnik Prof. Michael Koch 619 3 Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik Prof. Matthias Hein 539 4 Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung Prof. Gunther Notni 395 5 Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk Prof. Giovanni del Galdo 341 Land Rang | 32 UNI I 02 I 2016 in Tausend Euro 4.249 UNIFORSCHUNG DFG Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro 1 Thermo- und Magnetofluiddynamik Prof. Christian Karcher 693 2 Strömungsmechanik Prof. Jörg Schumacher 502 3 Elektronische Messtechnik Prof. Reiner Thomä 435 4 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen 406 5 Mikromechanische Systeme Prof. Martin Hoffmann 353 Fachgebiet Leiter 1 Mikro- und Nanoelektronische Systeme Prof. Ivo W. Rangelow 2.978 2 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 2.357 3 3D-Nanostrukturierung Prof. Yong Lei 216 4 Systemanalyse Prof. Pu Li 211 5 Nachrichtentechnik Prof. Martin Haardt EU Rang in Tausend Euro 57 Freie Drittmittel Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro 1 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 458 2 Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk Prof. Giovanni Del Galdo 443 3 Elektrische Energieversorgung Prof. Dirk Westermann 365 4 Forschergruppe Hochspannungstechnologien Dr. Carsten Leu 320 5 Elektronische Messtechnik Prof. Reiner Thomä 314 Lieber Taten statt Visionen? Sorgen Sie mit Ihren Ideen für eine leisere und sauberere Zukunft. www.start-a-remarkable-career.de Let’s be remarkable. UNI I 02 I 2016 33 | UNIFORSCHUNG UNIFORSCHUNG Digitalisierung von e-Commerce bis Mobilität Multikonferenz an der TU Ilmenau Die TU Ilmenau war vom 9. bis 11. März Ausrichter der größten deutschsprachigen Konferenz für Wirtschaftsinformatik - der „Multikonferenz Wirtschaftsinformatik“, kurz: MKWI. Die Tagungsleiter Prof. Steffen Straßburger, Prof. Volker Nissen und Prof. Dirk Stelzer (v. l.) konnten insgesamt 600 Konferenzteilnehmer begrüßen. ausgewählt. Auftakt und Impulsgeber für den wissenschaftlichen Austausch waren die drei Hauptvorträge von Prof. Wil van der Aalst von der TU Eindhoven, Michael Byczkowski von SAP SE und Winfried Holz von Atos Deutschland. Die MK WI hat traditionsgemäß kein übergeordnetes Motto, da die Teilkonferenzen jeweils eigene Schwerpunkte definieren. Dennoch haben sich bei der Fotos: TU Ilmenau/MKWI Die MKWI findet seit dem Jahr 2000 im zweijährigen Turnus an wechselnden Standorten statt. Mit der TU Ilmenau wurde die Konferenz erstmals in den neuen Bundesländern und damit auch zum ersten Mal in Thüringen ausgetragen. „Wir sind stolz, dass es gelungen ist, diese renommierte Konferenz nach Ilmenau zu holen“, so der Rektor Professor Peter Scharff. „Das ist nach den Spitzenplatzierungen in den einschlägigen Rankings ein weiterer Beleg für die Reputation der Ilmenauer Wirtschaftsinformatik.“ Dem gesamten Team um die Konferenzleiter Prof. Dirk Stelzer, Prof. Volker Nissen, Prof. Steffen Straßburger und Dr. Daniel Fischer vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien gratulierte der Rektor zu diesem Erfolg und dankte ihnen für die erfolgreiche Organisation und Durchführung der Tagung. Die MKWI 2016 bündelte 30 Teilkonferenzen mit insgesamt 163 wissenschaftlichen Vorträgen, 16 Poster-Präsentationen, elf Workshops, drei Paneldiskussionen und einem Praxisforum. Die einzelnen Programmkomitees hatten gemeinsam mit rund 500 Gutachtern die Vorträge und Poster aus 375 eingereichten Beiträgen Blick in die Eröffnungsveranstaltung im Audimax der TU Ilmenau. | 34 UNI I 02 I 2016 diesjährigen Tagung Digitalisierung, digitale Transformation, digitale Gesellschaft und Industrie 4.0 als zentrale Themen herauskristallisiert. Der Austausch zu aktuellen Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnologien und ihren Anwendungen reichte dabei von den Feldern e-Commerce über Energie bis zu Mobilität und intelligenten Produktionsund Logistiksystemen. Die Beiträge sind im dreibändigen Konferenzproceeding auf insgesamt 1858 Seiten dokumentiert und unter www.mkwi2016.de/konferenzband/ abrufbar. Um einen reibungslosen Ablauf der Konferenz und ihres umfangreichen Rahmenprogramms zu sichern, waren mehr als 70 Mitarbeiter und studentische Helfer der TU Ilmenau im Einsatz. Finanzielle Unterstützung leisteten 15 Sponsoren und Förderer. „Ohne diese Hilfe wäre die Konferenz in dieser Form nicht durchführbar gewesen“, betont Professor Stelzer. Die MKWI habe bei allen Teilnehmern einen außerordentlich guten Eindruck hinterlassen. „Der gute Ruf der TU Ilmenau ist durch die Konferenz nachhaltig gestärkt worden. Dafür möchten wir uns bei allen Mitwirkenden und Sponsoren herzlich bedanken.“ Auch Professor Nissen blickt auf eine erfolgreiche Tagung zurück: „Die MKWI 2016 war eine tolle Veranstaltung und gelungene Werbung für den Technologiestandort Ilmenau. Über 600 Teilnehmer und 30 Teilkonferenzen sind ein Beleg für die große Bedeutung der Wirtschaftsinformatik und zeigen, dass Ilmenau zu einer anerkannten Größe in der Community geworden ist.” Und Professor Straßburger ergänzt: „Die MKWI 2016 hat den guten Ruf, den die Ilmenauer Wirtschaftsinformatik in Deutschland besitzt, eindrucksvoll untermauert. Das Feedback der Teilnehmer zu Organisation und Inhalten der Tagung war äußerst positiv.“ UNIFORSCHUNG UNIFORSCHUNG TU Ilmenau koordiniert DFG-Schwerpunktprogramm Fotos (v.l.n.r.): iStockphoto.com/amoklv/sashkinw/kynny Datenmanagement der Zukunft Datenbanksysteme haben sich in den letzten 30 Jahren zu einem Milliardenmarkt entwickelt und bilden heute das Herzstück nahezu aller IT-Systeme in Unternehmen. Aktuelle Trends wie Big Data, das Internet der Dinge, Industrie 4.0 oder auch e-Sciences stellen jedoch neue Herausforderungen, die adressiert werden müssen. Ziel des Vorhabens „Skalierbares Datenmanagement für zukünftige Hardware“ ist es daher, die Möglichkeiten aktueller und zu erwartender Entwicklungen im Hardwarebereich zur Erfüllung dieser Anforderungen nutzbar zu machen und damit völlig neue Anwendungen zu ermöglichen. So sollen unter anderem Verfahren für Mehrkern- und Spezialprozessoren, für superschnelle Kommunikationsmedien und neuartige Speichertechnologien zum Umgang mit großen und komplexen Datenmengen wie Graphen und Matrizen erforscht werden. Dazu müssen komplexe DFG-Schwerpunk tpr ogramme sind koordinierte, überregionale Forschungsprogramme, die für die Dauer von sechs Jahren eingerichtet werden und durch fach- und ortsübergreifende Zusammenarbeit zu Themen mit hoher Originalität spürbare Impulse zur Weiterentwicklung eines Wissenschaftsgebietes liefern sollen. Fragestellungen an den Schnittstellen von Datenbanksystemen, Betriebssystemen, verteilten Systemen, Algorithmik und Rechnerarchitekturen gelöst werden. „Dafür ist eine breit angelegte, interdisziplinäre Forschung notwendig“, so der Koordinator des Gesamtvorhabens, Professor Kai-Uwe Sattler von der TU Ilmenau. „Die Förderung der DFG macht es nun möglich, die Forschungsaktivitäten auf diesen Gebieten bundesweit zu bündeln und eine entsprechend große Anzahl an Projekten zu bearbeiten.“ In rund einem Dutzend Einzelprojekten wollen die Wissenschaftler innovative, variable Datenmanagementlösungen für Datenbanksysteme der Zukunft entwickeln. Auch der Rektor Professor Peter Scharff zeigt sich über die erfolgreiche Einwerbung des SPP und dessen Leitung durch die TU Ilmenau sehr erfreut: „Die Reputation, die die Universität auf diesem bedeutendem Wissenschaftsgebiet genießt, wird durch die Auswahl als Koordinator dieses Großformats unterstrichen. Darauf sind wir sehr stolz. Ich gratuliere Kollegen Sattler ganz herzlich zu diesem herausragenden Erfolg und wünsche ihm, seinem gesamten Team und allen Partnern einen guten Start des Programms und eine fruchtbare, erfolgreiche Zusammenarbeit.“ Das Schwerpunktprogramm startete im Mai mit der Ausschreibung für die Einzel- Foto: Ingo Herzog Die TU Ilmenau leitet ab 2017 das neu eingerichtete DFG-Schwerpunktprogramm „Skalierbares Datenmanagement für zukünftige Hardware“. Prof. Kai-Uwe Sattler von der Fakultät Informatik und Automatisierung wird das bundesweit angelegte Vorhaben koordinieren. Er wird unterstützt von Prof. Alfons Kemper und Prof. Thomas Neumann von der TU München sowie von Prof. Jens Teubner von der TU Dortmund. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Schwerpunktprogramm (SPP) über die Laufzeit von sechs Jahren mit insgesamt sieben Millionen Euro. Der Leiter des Ilmenauer Fachgebietes Datenbanken und Informationssysteme, Prof. Kai-Uwe Sattler, koordiniert das Gesamtvorhaben. projekte, die Anfang 2017 in einem DFGPlenum begutachtet werden. Die eigentlichen Forschungsarbeiten sollen dann im Frühjahr 2017 beginnen und werden durch Kolloquien, Summer Schools und virtuelle Doktorandenseminare begleitet. Die Initiatoren werden darüber hinaus von einem internationalen Advisory Board mit namhaften Experten aus Wissenschaft und der Industrie (u. a. SAP und HP) unterstützt. So soll sichergestellt werden, dass die Ergebnisse nicht nur wissenschaftlich relevant sind, sondern auch deutschen bzw. internationalen Unternehmen und Startups wertvolle Impulse liefern. UNI I 02 I 2016 35 | UNIFORSCHUNG Neue Forschungsprojekte Seit der letzten UNI-Ausgabe hat die TU Ilmenau 35 öffentlich geförderte Forschungsprojekte im Gesamtvolumen von rund 8,85 Millionen Euro eingeworben. Die Vorhaben ab einem Fördervolumen von 100.000 Euro sind in der folgenden Übersicht dargestellt: DEUTSCHE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT Thüringer Zentrum für Maschinenbau, Dr. Jana Popp Technische Implementierung magnetosensitiver Elastomere für reversibel magnetisch einstellbare Sensorsysteme 194 T€ Fachgebiet Elektronische Messtechnik, Prof. Reiner Thomä Compressive Sensing für die Erfassung Multidimensionaler RF-SignaleArchitekturen und Algorithmen 126 T€ BUND IMN MacroNano , Prof. Andreas Schober Nachbildung der Blutstammzellnische durch Kombination neuester mikrobiologischer-medizinischer und biochemischer Erkenntnisse zusammen mit der freien multiskaligen Gestaltung von Mikro- und Nanotexturen mit Hilfe von Polymer-Strukturierungsmethoden IMN MacroNano®, Prof. Michael Köhler Neue Syntheseleistungen durch Kopplung mikroorganismischer und Metallnanopartikel-katalysierter Prozesse in der Mikroreaktionstechnik (Aufstockung) 426 T€ Fachgebiet Elektronische Messtechnik, Prof. Reiner Thomä Entwicklung eines Accesspoints mit extrem hohen Datenraten und sehr kurzen Latenzzeiten für „Ultra“-dichte Umgebungen bei >200 GHz Trägerfrequenz 406 T€ Fachgebiet Softwaretechnik für sicherheitskritische Systeme, Juniorprof. Patrick Mäder ViSTraQ-Qualifizierte Entwicklungsentscheidungen: werkzeuggestützte Methodik zur effizienten Analyse von Entwicklungsartefakten und deren Verknüpfungen bei der Erstellung mechatronischer Systeme 336 T€ Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni Hard-Softwarearchitekturen für die schnelle 3D-Bilddatenvorverarbeitung und Datenübermittlung für Weißlichtinterferometer-WLISysteme 320 T€ Fachgebiet Medienproduktion, Prof. Heidi Krömker Nutzerzentrierte Gestaltung eines adaptiven Wissensraums für die Mikromechatronik 305 T€ IMN MacroNano®, Prof. Martin Hoffmann Integration hocheffizienter, langzeitstabiler Nanostrukturen in IREmitter für spektroskopische Anwendungen 283 T€ Thüringer Zentrum für Maschinenbau, Prof. Jean Pierre Bergmann Thermisches Fügen von Lichtbogenoberflächenbehandelten Stählen mit faserverstärkten Kunststoffen 232 T€ Fachgebiet Maschinenelemente, Prof. Ulf Kletzin Kriech- und Relaxationsverhalten von Federstahldrähten in Schraubenfedern 212 T€ Fachgebiet Fertigungstechnik, Prof. Jean Pierre Bergmann Entwickeln eines Pressschweißverfahrens zum Fügen von Kupfer mit Aluminium durch die kontrollierte Bildung eines Eutetikums 209 T€ Thüringer Zentrum für Maschinenbau, Prof. Jean Pierre Bergmann Entwicklung der Unterwasserschweißtechnologie 197 T€ Fachgebiet Prozessmesstechnik, Prof. Thomas Fröhlich Realisierung einer Versuchsumgebung, Durchführung numerischer Simulationen sowie der entsprechenden Auswertemethoden für die Entwicklung des multifunktionalen intelligenten Temperaturfühlers 190 T€ Fachgebiet Prozessmesstechnik, Prof. Thomas Fröhlich Innovative Industriebehälterkalibrierung; Entwicklung eines reproduzierbaren Verfahrens zur Kalibrierung/Eichung beliebiger Behälter mit Hilfe von Ersatzstoffen 190 T€ ® | 36 UNI I 02 I 2016 1.100 T€ Foto: ari UNIFORSCHUNG EU Fachgebiet Medien- und Kommunikationsmanagement, Prof. Andreas Will Ceramics and it´s dimensions 311 T€ Fachgebiet Audiovisuelle Technik, Prof. Alexander Raake Reading the world with TWO!EARS 109 T€ Fachgebiet Biomedizinische Technik, Prof. Jens Haueisen Erforschung von neuen trockenen Elektrodentechnologien, neuen Quanten- und optisch gepumpten Magnetometern und die Entwicklung von neuartigen Messinstrumenten (Forschergruppe) 938 T€ Thüringer Innovationszentrum Mobilität, Prof. Matthias Hein (Projektleiter) Elektromagnetische Verträglichkeits-, Funk und Kanalmessungen in der virtuellen Straße (Forschergruppe) 712 T€ Thüringer Zentrum für Maschinenbau, Prof. Jean Pierre Bergmann Emissionsarme Maschinen und Prozesse (Forschergruppe) 647 T€ IMN MacroNano®, Prof. Peter Schaaf Beschaffung eines modernen Röntgendiffraktometers 495 T€ Fachgebiet Softwaretechnik für sicherheitskritische Systeme, Juniorprof. Patrick Mäder Methodik zur intelligenten, adaptiven, assistentengesteuerten Simulationserstellung 231 T€ LAND THÜRINGEN INDUSTRIEPROJEKTE Eingeworben wurden 55 Projekte im Gesamtvolumen von ca. 2.31 Mio € in den Fachgebieten von: Prof. Thomas Hannappel (333 T€), Prof. Thomas Fröhlich (260 T€), Prof. Horst-Michael Groß (259 T€), Prof. Klaus Augsburg (255 T€), Prof. Andreas Will (233 T€), Prof. Michael Koch (175 T€), Prof. Jean Pierre Bergmann (143 T€), Prof. Reiner S. Thomä (100 T€), Prof. Andreas Möckel (68 T€), Prof. Thomas Sattel (50 T€), Prof. Michael Rock (49 T€), Prof. Christoph Schierz (47 T€), Prof. Westermann (45 T€), Prof. Siegfried Stapf (43 T€), Prof. Werner Eißler (40 T€), Prof. Giovanni del Galdo (40 T€), Prof. Matthias Hein (36 T€), Prof. Volker Nissen (34 T€), Prof. Anja Geigenmüller (32 T€), Prof. Andreas Bund (24 T€), Prof. Christian Karcher (11 T€), Prof. Michael Köhler (10 T€) Alle eingeworbenen Projekte siehe: www.tu-ilmenau.de/fut UNI I 02 I 2016 37 | UNIFORSCHUNG Vom Projekt zur Ausgründung Seit über drei Jahren arbeitet das junge Forscherteam um den Informationstechniker Dr. Jürgen Sachs an zwei Zielen: an einem Flüssigkeitssensor und der Gründung eines Unternehmens, das die Sensortechnologie weiterentwickeln und vermarkten soll. m:liquid entstanden ist, an der TU Ilmenau. Vier der fünf ILMSENS-Gründer haben an der Universität studiert. Dabei ist die Technologie eine so genannte Plattform-Technologie und damit so vielseitig, dass sich darauf zahlreiche, sehr unterschiedliche Produkte aufbauen lassen. So werden bzw. wurden auf Basis derselben Technologie eine Vielzahl an Forschungsprojekten durchgeführt – von der Messung der Feuchtigkeit in Deichen über das Aufspüren von Minen bis zur Brustkrebs-Detektion. Der m:liquid-Flüssigkeitssensor wurde im vergangenen Jahr bereits vom Life ScienceGründernetzwerk „Science4Life“ mit einem Preis ausgezeichnet. Derzeit wird die neue Technologie drei Monate lang in einem Versuchsstall der Bundesforschungsanstalt für Tiergesundheit in Braunschweig getestet. Die Tests werden den ILMSENS-Wissenschaftlern wichtige Ergebnisse zur Weiterentwicklung des Sensors liefern. Foto: Marco Frezzella Das erste ILMSENS-Produkt ist ein innovativer Sensor, der in der Lage ist, die Qualitätsparameter unterschiedlichster Flüssigkeiten in Echtzeit zu analysieren. Erste in großem Maßstab untersuchte Flüssigkeit: Milch. Mit dem Sensor „m:liquid“ ist es erstmals möglich, die Milchqualität unmittelbar beim Viehhalter noch während des Melkens in Echtzeit zu prüfen. Dabei umfasst die Messung alle wichtigen Parameter wie z. B. den Eiweiß-, Fett- und Laktoseanteil. So sichert der neue Sensor eine kontinuierliche Qualitätskontrolle des Grundnahrungsmittels Milch. Von den Ergebnissen der Messung können außerdem Rückschlüsse auf die Qualität der eingesetzten Futtermittel gezogen und so die Gesundheit der Kühe verbessert werden. Beim Sprung in die Selbstständigkeit wurde das Team um Geschäftsführer HansChristian Fritsch (2. v. r.) von auftakt.Das Gründerforum Ilmenau in allen Belangen rund um die Unternehmensgründung unterstützt. Auch die noch laufende zweijährige 800.000 -Euro-Förderung im Rahmen des EXIST-Forschungstransferprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums war für die fünf jungen Gründer enorm wichtig. Mit dem Programm unterstützt der Bund „herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind.“ Erforscht und entwickelt wurde die Technologie, aus der Das Gründerteam mit seinem Mentor Dr. Jürgen Sachs (rechts), dem Rektor Prof. Peter Scharff (links) und dem Thüringer Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (2. v. l.) bei der Eröffnung des Unternehmens im Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau. | 38 UNI I 02 I 2016 Neues Gesicht im Gründerservice der TU Ilmenau Foto: autakt. Was als Studentenprojekt an der TU Ilmenau begann, mündete nun in einem Unternehmen. Am 4. Mai starteten fünf junge Gründer das SensortechnologieStart-up ILMSENS GmbH mit Sitz im Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau. Seit Februar 2016 unterstützt Jan Radicke (M.A.) den Gründerservice im Referat Forschungsservice und Technologietransfer. Sein Anliegen ist es, das Thema gründerfreundliche Universität weiter voran zu treiben, für das Thema Unternehmensgründung zu sensibilisieren und Gründungsinteressierten von der ersten Idee an als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Jan Radicke betreute bereits 2014 und 2015 die im Auftrag des Ilm-Kreises von der TU Ilmenau angefertigte Studie zum Gründungsgeschehen in der TECHNOLOGIE REGION ILMENAU ARNSTADT. Er ist seit dieser Zeit in der regionalen Gründerlandschaft gut vernetzt und wird an der Umsetzung der Projektergebnisse mitwirken. Zu erreichen ist Jan Radicke im auftakt-Büro im Technologie- und Gründerzentrum in der Ehrenbergstraße unter Telefon 03677 668219 oder per E-Mail an jan. radicke@tu-ilmenau.de/ jan.radicke@auftakt.org. UNIFORSCHUNG Unterhaltsamer Wissenschaftswettstreit 1. Ilmenauer Science-Slam Am Abend des 18. April hatten die Universitätsbibliothek und das bc-Studentencafé zum 1. Ilmenauer Science Slam in den Leibnizbau eingeladen. Sechs Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachgebieten der Universität stellten sich der Herausforderung, im Wettstreit um die beste Präsentation ihres Wissenschaftsthemas gegeneinander anzutreten: der Werkstoffwissenschaftler Razvan Krause, der Plasmaund Oberflächentechniker Dr. Birger Dzur, der Nanobiosystemtechniker Dr. Michael Gebinoga, die MarketingProfessorin Anja Geigenmüller, der Präzisionsmesstechniker Professor Eberhard Manske und der Mathematikstudent Leo Warnow. „Wir hatten tolle Kandidaten, die unglaublich witzig und kompetent das Publikum mitgerissen haben“, berichten die Organisatoren Milena Pfafferott und Dr. Peter Blume von der UB vom vollen Erfolg der Veranstaltung. Und um die Begeisterung der Zuschauer ging es schließlich, denn die Sieger des ScienceSlam werden nicht von einer Fachjury, sondern per Punktevergabe vom Publikum gekürt. Beim 1. Ilmenauer Wettbewerb waren es über 300 Gäste, die in den Lesesaal der Bibliothek geströmt waren, um die unterhaltsamen Vorträge und Präsentationen zu erleben. „Der Zuspruch war riesig und hat die Erwartungen weit übertroffen“, ist auch Jonathan Liebner vom bc-Studentencafé mehr als zufrieden mit der Resonanz. Dass am Ende mit Leo Warnow ein Vertreter der Mathematik den Sieg davon trug, war die zweite Überraschung des Abends. Der Zahlenkünstler und Mathestudent im 4. Semester verstand es auf ver- Foto: Florian Frisch Geballte Wissenschaft in 10 Minuten unterhaltsam zu vermitteln – das ist die Idee des Science-Slam. Seit 2006 wird dieser etwas andere Wissenschaftswettstreit an verschiedenen Universitäten in ganz Deutschland ausgetragen. Jetzt erstmals auch in Ilmenau ... Leo Warnow (Mitte), Professor Eberhard Manske (links) und Razvan Krause. blüffende Weise zu zeigen, wie sich Statistiken so „bearbeiten“ lassen, dass sie am Ende immer die beabsichtigte Aussage stützen. Das Publikum hatte viel Spaß und belohnte den Vortrag mit 148 von 150 möglichen Punkten = Platz 1. Professor Manske, der mit seiner Vorstellung über das Toasten im Nanobereich die Lachmuskeln strapazierte, kam knapp dahinter auf den zweiten Platz. Razvan Krause wurde für seine originelle Präsentation eines ultrakurzen Laserpulses auf Platz drei gewählt. mas bis zur Ergebnisveröffentlichung. Darüber hinaus werden Grundlagen (Wissenschaftstheorie, Qualitätskriterien in der quantitativen und qualitativen Sozialforschung, Forschungsethik) sowie Vertiefungen behandelt (beispielsweise Durchführung von Metaanalysen, Berechnung von Strukturgleichungsmodellen, Besonderheiten der Evaluationsforschung). Aktuelle Beiträge zur Online-Forschung und zu Mixed-Methods-Designs sowie reale Studienbeispiele aus verschiedenen sozial- und humanwissenschaftlichen Fächern (z. B. Psychologie, Kommunikationswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Medizin, Soziologie) machen das Grundlagenwerk zu einem fundierten und zuverlässigen Begleiter für Studierende, Forschende und Berufstätige. Eine Begleit-Website auf www. lehrbuch-psychologie.de bietet Lern-Tools für Studierende sowie Präsentationsfolien für Lehrende, die wichtige Definitionen und Abbildungen zu den einzelnen Buchkapiteln enthalten. Neu von Ilmenauer Wissenschaftlern Die fünfte Auflage des Forschungsmethodenklassikers „Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften“ von Prof. Nicola Döring und Prof. Jürgen Bortz unter der Mitarbeit von Dr. Sandra Pöschl ist im Wissenschaftsverlag Springer erschienen. Die Neuauflage wurde didaktisch und inhaltlich rundum erneuert und aktualisiert. Das Buch erläutert ausführlich alle Phasen des empirischen Forschungsprozesses von der Wahl des Forschungsthe- UNI I 02 I 2016 39 | UNIREPORTAGE Die Schüler- und Studierendenwerkstatt REPARIEREN, PROGRAMMIEREN, BASTELN ... Reparieren, werkeln oder basteln: bei UNIKAT können Studierende und Schüler ihrer Kreativität und ihrem handwerklichen Geschick freien Lauf lassen. UNIKAT ist eine studentische Initiative, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine offene Werkstatt für Studierende der TU Ilmenau und Schüler im Ilmenauer Umkreis anzubieten. Ein elektrisches Skateboard oder ein interaktiver, beleuchteter Bierpong-Tisch für Geschicklichkeitsspiele, der auf jeder Party ein Highlight sein dürfte – das sind nur zwei Beispiele für Projekte, die in der UNIK AT-Werkstatt umgesetzt wurden. 2013 öffnete die Schüler- und Studierendenwerkstatt im Haus M auf dem Campus ihre Pforten. Von der Universität als Projekt des Zentralinstituts für Bildung (ZIB) unterstützt, ist sie seither Anziehungspunkt für kreative Köpfe. Im so genannten OPEN Lab, einer offenen, für jedermann zugänglichen Werkstatt, finden sie alles, um die eigene Idee umzusetzen oder an Gruppenprojekten mitzuarbeiten: Werkzeug und Maschinen, Betreuung und Know-how. „Ähnlich wie bei der Basic Engineering School wollen wir mit dem UNIKAT-Projekt allen Studierenden die Möglichkeit eröffnen, ihr erlerntes Wissen praktisch anzuwenden“, | 40 UNI I 02 I 2016 so die Geschäftsführerin des ZIB, Silke Augustin. „Wir freuen uns, dass wir mit den engagierten Studenten des UNIKATTeams ein solches Programm umsetzen können.“ Derzeit arbeiten acht Studierende aus verschiedenen Studienrichtungen im Projekt mit. Sie kümmern sich um die OPEN Labs, organisieren Projekte und betreuen die Nutzer als Werkstatt-Tutoren. Auch eine große Auswahl an Workshops gehört zum UNIKAT-Angebot. Wie lötet man eine Platine, baut man ein Getriebe oder Radio, wie werden Bauteile gefräst oder Kunststoffe laminiert? Die Themen sind breit gefächert und reichen von der Elektronik bis zur Fertigungstechnik. „Mit den Workshops wollen wir die Grundlagen zum Umgang mit den verschiedenen Techniken vermitteln und unsere Teilnehmer auf die praktische Umsetzung ihrer Ideen vorbereiten“, erläutert UNIKAT-Projektleiter Hendrik Thiedke. Der Student der Elektro- und Informationstechnik gehört zu den Initiatoren von UNIKAT und ist bereits seit der Gründung im Projekt engagiert. Seither wurde auch die Ausstattung in der Werkstatt stetig erweitert. Heute stehen neben Werkzeug, Lötstationen, Schlagbohrmaschinen, LED-Cubes und diversen Blinkerschaltungen auch eine CNC-Fräse, ein Digitaloszilloskop und sogar ein 3D-Drucker zur Verfügung. „Wir wollen immer am Puls der Zeit sein und unseren Nutzern eine attraktive Ausrüstung auf dem Stand der Technik anbieten“, so der Projektleiter. Und Mitstreiterin und Mechatronik-Studentin Franziska Graf ergänzt: „Neben dem ZIB werden wir auch von mehreren Fachgebieten und der Lehrwerkstatt der Universität und von Firmen wie Thales und FESTO unterstützt. Durch diese Kooperationen ist es mitt- UNIREPORTAGE UNIMENSCHEN Fotos: Christoph Gorke (5), UNIKAT (4), Lisa Denzinger (3) Bierpong-Tisch lerweile möglich, Ideen und Projekte mit der Qualität einer industriellen Fertigung umzusetzen. Als nächste Anschaffung ist ein Lasercutter geplant.“ Durchschnittlich vier Mal im Monat ist die Werkstatt derzeit als OPEN Lab für Studierende und Schüler geöffnet. Ebenso oft werden Workshops angeboten – vom Anfängerworkshop bis zum Workshop für den erfahrenen Bastler und darüber hinaus für ausländische Studierende, die im Rahmen der DSH-Kurse in der UNIKAT-Werkstatt praktische Fähigkeiten erwerben. Die Nutzung ist kostenlos, lediglich die Materialkosten müssen die Teilnehmer selbst übernehmen. Ob man dabei eigene Ideen für ein Projekt mitbringt, sich einfach mal an ein paar der Maschinen ausprobieren will oder an Gruppenprojekten mitarbeiten möchte, steht dabei jedem frei. „Mitmachen ist nicht nur möglich, sondern ausdrücklich erwünscht“, betont Franziska Graf. Neben ihren Ideen für Freizeit und Spaß tüfteln die Studenten im OPEN Lab auch an Lehr- und Forschungsaufgaben. So sind zum Beispiel Bauteile des autonomen Miniaturtransporters und der mit dem COSIMA-Preis gekrönten innovativen Taschendiebstahl-Sicherung in der Werkstatt gefertigt worden. Als nächste Projekte stehen der Bau eines Ganzkörperscanners und eines Getränkemixers auf dem Programm. Gern gesehen sind auch immer neue Ideen für Workshops. „Wer ein Thema vorschlagen oder selbst gern einen Work- shop halten möchte, kann dies ebenfalls bei uns tun“, wirbt Hendrik Thiedke. Denn für die Zukunft wünschen sich Universität und UNIKAT-Team, dass noch mehr Studierende und Schüler das Angebot nutzen. Die große Vision ist, die Werkstatt einmal rund um die Uhr, sieben Tage pro Woche, allen Interessenten offen zu halten. „Diesem Ziel möchten wir Stück für Stück näher kommen und sind deshalb immer auch auf der Suche nach weiteren Kooperationen und neuen Mitgliedern“, so der Projektleiter. Für Terminanfragen, Gruppen oder Einzelinteressenten stehen die Mitglieder von UNIKAT jederzeit per E-Mail und natürlich im OPEN Lab und bei den Workshops zur Verfügung. Informationen gibt es auf der Uniwebseite unter www.tu-ilmenau.de/unikat und auf Facebook unter www.facebook.com/ uniwerkstatt. | Lisa Denzinger 3D-Drucker UNI I 02 I 2016 41 | | 42 UNI I 02 I 2016 Foto: Richter Who´s Who ? Neue Professoren an der TU UNIMENSCHEN Univ.-Prof. JEFFREY WIMMER Jun.-Prof. PATRICK MÄDER Prof. Dr. phil. Jeffrey Wimmer ist zum Universitätsprofessor für das Fachgebiet „Public Relations/Technikkommunikation“ am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft ernannt worden. Er absolvierte von 1994 bis 2000 ein Studium der Sozialwissenschaften an der FAU Erlangen-Nürnberg sowie vom DAAD geförderte Forschungspraktika in Buenos Aires und Bangalore. Es folgten von 2000 bis 2009 wissenschaftliche Tätigkeiten an der FAU, LMU München, FU Berlin und Universität Bremen. 2005 bis 2009 war er Mitglied im DFG-geförderten Netzwerk „Integrative Theoriekonzepte in der Kommunikationswissenschaft.“ Er promovierte 2006 zum Thema (Gegen-)Öffentlichkeit in der Mediengesellschaft (2007 erschienen im VS Verlag). 2009 bis 2012 war er Juniorprofessor mit Schwerpunkt Sozialwissenschaftliche Aspekte von Computerspielen an der TU Ilmenau. Von 2012 bis 2015 vertrat er Professuren an der Leuphana Universität Lüneburg und der TU Ilmenau. Er fungierte 2009 bis 2015 als Sprecher der ECREA-Section „Communication and Democracy“ sowie der DGPuK-Fachgruppe „Soziologie der Medienkommunikation“. 2015 erstellte er im Auftrag des Bundestags eine Expertise zum Thema Digitale Medien in der Bildung. In Ilmenau wird sich Jeffrey Wimmer in Forschung und Lehre v. a. der gesellschaftlichen Diffusion, Adaption und Aneignung innovativer Technologien sowie deren kommunikativen wie medialen Vermittlung im Alltag widmen. Dr.-Ing. Patrick Mäder ist seit 1. Januar 2016 Juniorprofessor des Stiftungslehrstuhls Softwaretechnik für sicherheitskritische Systeme der Fakultät für Informatik und Automatisierung. Nach seinem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Ilmenau arbeitete er als Consultant und Softwareentwickler in Projekten verschiedener Automobilhersteller und -zulieferer. Ab 2005 promovierte Patrick Mäder an der TU Ilmenau und beschäftigte sich mit der kontinuierlichen Nachvollziehbarkeit von Softwareentwicklungen. Für seine Dissertation erhielt er den Thüringer STIFT-Preis. Es folgten mehrmonatige Forschungsaufenthalte an der DePaul University Chicago im Fachgebiet Requirements Engineering, welche eine andauernde, intensive Kooperation begründeten. Ab 2010 arbeitete Patrick Mäder als LiseMeitner-Fellow an der Johannes Kepler Universität Linz am Institut für Software Systems Engineering. 2012 kehrte er zurück an die TU Ilmenau und akquirierte, bearbeitete und koordinierte seitdem Forschungsprojekte zu Software und Systems Engineering Themen. Seine Forschung und Lehrveranstaltungen als Juniorprofessor werden sich der Etablierung und Unterstützung durchgängiger, nachvollziehbarer und effizienter Softwareentwicklungen, insbesondere für sicherheitskritische Systeme, widmen. Seine Freizeit verbringt er mit Familie und Freunden in der Natur und auf Reisen. UNIMENSCHEN Wahl in Leitungsspitze An der Spitze des CIS Institut für Mikrosensorik gGmbH Erfurt, ein An-Institut der TU Ilmenau, stehen seit Ende Februar zwei Ilmenauer Wissenschaftler. Am 26. Februar wurde der ehemalige Leiter des Fachgebietes Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, Professor Gerhard Linß, zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrates der CIS gGmbH gewählt. Zugleich wurde der ehemalige Ilmenauer Wissenschaftler Professor Thomas Ortlepp neuer Geschäftsführer der Forschungseinrichtung. Professor Linß trat mit der Übernahme der ehrenamtlichen Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden die Nachfolge des langjährigen Amtsinhabers Dr. Wolfgang Brode an. Professor Ortlepp übernahm den Staffelstab aus den Händen des langjährigen Geschäftsführers Dr. Hans-Joachim Freitag. Mit rund sechs Millionen Euro Jahresumsatz ist die CIS gGmbH eine der bedeutendsten außeruniversitären Forschungseinrichtungen Thüringens. Mit der neuen Leistungsspitze soll der Erfolgskurs des Instituts in enger Vernetzung mit der TU Ilmenau und weiteren Forschungspartnern fortgesetzt werden. Neuer Vorstand des ISWI e. V. Die Initiative Solidarische Welt Ilmenau – ISWI e.V. – hat einen neuen Vorstand gewählt. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist die Leitung der Planung und Organisation der Internationalen Studierendenwoche in Ilmenau ISWI 2017, die vom 12. bis 21. Mai 2017 zum Thema „Globale Gerechtigkeit“ stattfinden wird. Der neue Vorstand freut sich auf die Herausforderung: „Nach der Arbeit als Groupleader während der ISWI 2015 möchte ich mich nun selbst in größerem Umfang an der Planung und Durchführung der nächsten Konferenz beteiligen“, so 1. Vorstand Andreas Vieregg. Auch Katharina Flinner sieht der kommenden Aufgabe gespannt entgegen: „Als 2. Vorstand habe ich die Möglichkeit, die ISWI 2017 maßgeblich mitzugestalten. Ich habe noch nie ein solch großes Ereignis geplant und freue mich auf diese Herausforderung.” Komplettiert wird das neue Vorstandsteam durch Benno Platte als Finanzvorstand. In der kommenden Planungsphase werden die Vereinsmitglieder die inhaltlichen Aspekte der ISWI 2017 recherchieren und Schirmherr(inne)n und Referent(inn)en anschreiben. Auch ein umfangreiches kulturelles Rahmenprogramm für die Woche ist in Vorbereitung. Promotionen • Hanna Baumgartl, Prozessmesstechnik • Markus Bensmann, Steuerlehre/Prüfungswesen • Felix Becker, Mechatronik • Christoph Engelhard, Steuerlehre/Prüfungswesen • Christian Hartmann, Hochfrequenz-Schaltungstechnik • Robert Kaiser, Thermo- und Fluiddynamik • Karoline Henrike Köhler, Wirtschaftstheorie • Leslie Leben, Functional Analysis • Steffen Leopold, Mikrosystemtechnik • Alexander Loos, Elektronische Medientechnik • Yvonne Ludewig, Medienpsychologie und Medienkonzeption • Christopher Mattern, Theoretische Informatik • Mauricio Matthesius, Informations- und Wissensmanagement • Anne Michaelis, Marketing • Daniel Miofsky, Nachhaltige Produktionswirtschaft & Logistik • Dominik Reinhardt, Praktische Informatik • Markus Reinmöller, Theoretische Physik • Patrick Rempel, Praktische Informatik • Marco Sandjaja, Elektrochemie und Galvanotechnik • Fabian Schober, Hochspannungstechnik • Christoph Scholz, Steuerlehre/Prüfungswesen • Erik Sparrer, Technische Informatik • Džulia Terzijska, Elektroprozesstechnik • Gabor Vogt, Mikrowellenschaltungsentwurf • Thomas Volkert, Technische Kybernetik • Peng Wang, Biomedizinische Technik • Christoph Weinrich, Robotik • Konstantin Weise, Theoretische Elektrotechnik • Liaoyong Wen, Nano materials • Reda Zemmari, Readartechnik Personalia 25-jähriges Dienstjubiläum • Prof. Peter Husar, Fakultät für Informatik und Automatisierung • Sabine Linke, Dezernat für Gebäude und Technik • Prof. Martin Löffelholz, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien • Torsten Sändig, Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien • Prof. Stefan Sinzinger, Fakultät für Maschinenbau Foto: Chiung Wu Übergang in den Ruhestand • Dr. Götz Blumröder, Fakultät für Maschinenbau • Dr. Volkmar Breternitz, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik • Jürgen Bühl, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik • Matthias Geyer, Fakultät für Maschinenbau • Eberhard Hamatschek, Fakultät für Maschinenbau • Angelika Jasper, Universitätsbibliothek • Prof. Heinrich Kern, Fakultät für Maschinenbau • Heidrun Merten, Universitätsrechenznetrum • Dr. Silvia Pohlmann, Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften • Dr. Hans-Albrecht Schindler, Fakultät für Informatik und Automatisierung UNI I 02 I 2016 43 | Medienpreis Gläserner JOHAHN Der Masterstudent der Ingenieurinformatik, Philipp Kerling, ist für seine mit 1,0 bewertete Bachelorarbeit „Design, Implementation and Test of a Tri-Mode Ethernet MAC on an FPGA“ mit dem „ITK Student Award“ prämiert worden. Die pfälzische Softwareentwicklungsfirma ITK Engineering AG würdigt mit dieser Auszeichnung jährlich Studierende ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge für herausragende Leistungen. Die Preisträger erhalten neben einer Urkunde eine Einladung zu einem Fahrsicherheitstraining im Audi Driving Experience Center Baden mit Seinem Kennenlern-Dinner. Philipp Kerling wurde vom Leiter des Fachgebietes System- und SoftwareEngineering der Fakultät für Informatik und Automatisierung, Professor Armin Zimmermann, für die Auszeichnung vorgeschlagen. Der Preis wurde im Rahmen der Absolventenfeier am 23. April durch die Vertreter der ITK Engineering AG Thomas Fräßle (l.) und Lutz Kullmann (r.) übergeben. Der ITK Student Award sei ein Baustein im Engagement des Unternehmens zur Förderung talentierter Studierender, betonten sie. Durch die Kooperation mit Hochschulen wie die TU Ilmenau werde der enge Kontakt zu Wissenschaft und Forschung, aber auch zum akademischen Nachwuchs, sichergestellt. Die Angebote des Unternehmens für Studierende reichten von Workshops über Themen für Abschlussarbeiten und gemeinsame Projekte bis hin zu Stipendien. Mit insgesamt 103 Wettbewerbsbeiträgen aus ganz Deutschland konnte sich die Universität erneut über ein großes Echo auf den Ilmenauer Medienpreis „Gläserner JOHAHN“ freuen. Der Preis wird alle zwei Jahre vom Wissenschaftlichen Beirat Medien der TU Ilmenau gestiftet. Am 29. Januar wurden die Gewinner der vier mit jeweils 2000 Euro dotierten Kategorien Kurzfilm, Multimedia, Medienkonzept und Schülerpreis geehrt. Dabei ging einer der Preise der Kategorie Kurzfilm, die bei den einreichenden Studierenden am beliebtesten war, an den Ilmenauer Student Thomas Aßmann. In seinem Beitrag „Im Stillen“ hatte er sich mit Georg Büchners Werk „Woyzeck“ auseinandergesetzt und dabei hervorragende Schnittkunst bewiesen. Die zwei weiteren Plätze der Kategorie erhielten Studenten aus Stuttgart und Offenburg. Die Preisträger der Kategorie Multimedia kommen ebenfalls aus Stuttgart sowie aus Kiel. In der Kategorie Medienkonzept wurden Studenten aus Schwäbisch Gmünd und Mittweida geehrt. Der Schülerpreis ging nach München, Sennewitz (Sachsen-Anhalt) und Engelsbrand (Baden-Württemberg). Bei der Finanzierung des „Gläsernen JOHAHN“ wird der Medienbeirat regelmäßig durch Sponsoren unterstützt, in diesem Jahr insbesondere durch die Firmen MCS GmbH Thüringen und ARRI AG. Für die Organisation des Wettbewerbes zeichnete ein Studententeam im Rahmen eines Medienprojektes verantwortlich. | 44 UNI I 02 I 2016 PREISE ITK Student Award EHRUNGEN AUSZEICHNUNGEN Foto: Chris Liebold Foto: Sebastian Mollenhauer UNIMENSCHEN Fotos: Chris Liebold Foto: Christoph Gorke UNIMENSCHEN Universitätsmedaille an Professor Kurt Morneweg Förderpreis Maschinenbau Professor Kurt Morneweg ist für sein Engagement als Mitbegründer und Förderer der medienwissenschaftlichen Lehre und Forschung an der TU Ilmenau mit der Universitätsmedaille geehrt worden. Der ehemalige Direktor des MDR-Landesfunkhauses Thüringen und stellvertretende Intendant des MDR erhielt die höchste Auszeichnung der Universität im Rahmen des Neujahrskonzertes 2016. Die Universität, so der Rektor, Professor Peter Scharff, ehre mit Professor Morneweg einen Visionär und Förderer, der sich über fast ein Viertel Jahrhundert für die Verbreiterung des Lehr- und Forschungsspektrums der TU Ilmenau um zukunftsorientierte Medienbereiche eingesetzt habe. Bereits ab 1993 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für den Modellversuch Elektronische Medientechnik und ab 1997 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates Medien, hat Professor Morneweg den Aufbau, die Etablierung und Weiterentwicklung der Ilmenauer Medienausbildung und -forschung von Anfang an aktiv begleitet und gefördert. Aus dem Modellversuch wurden in interdisziplinärer Herangehensweise drei Medienstudiengänge konzipiert und 1996 eingeführt: Medientechnologie, Angewandte Medienwissenschaft und Medienwirtschaft. „Wir waren damals die ersten auf diesem Gebiet und können heute mit Stolz sagen, dass die TU Ilmenau zu den größten und renommiertesten Medienstandorten in der deutschen Universitätslandschaft Zum 21. Mal in Folge hat der „Verein zur Förderung der Fakultät für Maschinenbau und der Feinwerktechnik der Technischen Universität Ilmenau e.V.“ den „Förderpreis Maschinenbau“ gestiftet. Die mit einem Preisgeld verbundene Auszeichnung wurde im Rahmen der Absolventenfeier am 23. April durch den Dekan der Fakultät für Maschinenbau, Prof. Christian Weber, und den Vorsitzenden des Fördervereins, Prof. René Theska, verliehen. Für ihre herausragenden Abschlussarbeiten wurden geehrt: gehört“, so der Rektor. Gemeinsam mit engagierten Rektoraten und vielen Professoren und Wissenschaftlern habe Professor Morneweg zu dieser Erfolgsgeschichte einen wichtigen Beitrag geleistet. Neben seinem Wirken in Berufungskommissionen für die neu zu schaffenden und zu besetzenden Fachgebiete, für den Aufbau einer leistungsfähigen technologischen Infrastruktur und die Etablierung des Ilmenauer Medienpreises hat sich Professor Morneweg auch langjährig in der Lehre engagiert. Seit 1994 brachte er seine umfangreichen Kenntnisse der Mediensysteme in die Ausbildung der Studierenden ein und wurde 1997 zum Honorarprofessor für Medienproduktion und Medienpraxis berufen. Schon früh erkannte er auch das Potenzial der Digitalisierung und war als Vorreiter für die digitale Produktion im MDR und Initiator von Forschungsprojekten zur Digitalisierung und zum Wandel der Medien und Medienmärkte. Von den dabei gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen konnte die TU Ilmenau ebenso profitieren wie von der engen Zusammenarbeit beim Aufbau des Kindermedienstandortes Erfurt, seinem Netzwerk von Experten der Medienpraxis und gemeinsamen Kooperationen mit europäischen Hochschulen. Noch heute, mit 80 Jahren, ist Professor Morneweg der Universität eng verbunden und unterstützt sie noch immer mit Seminaren, seinen Erfahrungen und seinem Rat. •M.Sc. Lisa Ackermann, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: PD Dr. Carsten Behn •M.Sc. Paul Böttner, Studiengang Maschinenbau - Doppelmasterabschluss in Kooperation mit der Pontificia Universidad Católica del Perú, Lima, Betreuer: Prof. Hartmut Witte •M.Sc. Tobias Epler, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: Prof. Gunther Notni •M.Sc. Anton Sauter, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: PD Dr. Carsten Behn •B.Sc. Carl Christoph Jost, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: Prof. Michael Koch •B.Sc. Jonas Kräml, Studiengang Fahrzeugtechnik, Betreuer: PD Dr. Carsten Behn •B.Sc. Thomas Müller, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: Prof. Thomas Fröhlich UNI I 02 I 2016 45 | UNIMENSCHEN IN MEMORIAM Professor Lothar Späth Die TU Ilmenau trauert um ihr ehemaliges Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. h. c. Lothar Späth, der am 18. März im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Lothar Späth war von 2003 an Mitglied des damals neu gebildeten Kuratoriums der Universität, einem Beratergremium, für das namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik gewonnen wurden. Die TU Ilmenau durfte dabei von den umfassenden Erfahrungen und Kompetenzen Lothar Späths in Politik und Wirtschaft, seinen Ideen und seinem Rat profitieren. Schon in den Jahren zuvor hatte er als Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG enge Kontakte mit der einzigen technischen Universität Thüringens gepflegt. Insgesamt hat er die Universität über fünfzehn Jahre aktiv auf ihrem Entwicklungsweg begleitet. Mit dem novellierten Thüringer Hochschulgesetz wurde das Kuratorium im Jahr 2008 durch den Hochschulrat der TU Ilmenau abgelöst. Die von Lothar Späth gelebte Zusammenarbeit und Mitgestaltung der Universitätsentwicklung wird durch den heutigen Vorstandsvorsitzenden der JENOPTIK AG, Dr. Michael Mertin, erfolgreich weitergeführt. Die TU Ilmenau wird Professor Lothar Späth in dankbarer Erinnerung behalten. eines kurzen Aufenthalts an den Universitäten in Budapest und Szeged zahlreiche Anregungen von Paul Erdos, Tibor Gallai, Paul Turán und anderen berühmten Mathematikern dieser Zeit aufnehmen konnte. Auf diesem Arbeitsgebiet habilitierte er sich 1963. Seit 1963 war Horst Sachs ordentlicher Professor der Mathematik an der TH (jetzt: TU) Ilmenau und seit 1992 im Ruhestand. Von 1964 bis 1969 war er Dekan der damaligen Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften und widmete sich in diesen Jahren neben intensiver Forschung und dem Aufbau des Instituts für Mathematik Foto: JENOPTIK AG Professor Horst Sachs Am 25. April 2016 verstarb im Alter von 89 Jahren Prof. Dr. rer. nat. habil. Horst Sachs. Mit ihm verliert das Institut für Mathematik der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften einen international hoch angesehenen Wissenschaftler und einen der Pioniere der Graphentheorie in Deutschland. Er galt als Gründer der Graphentheorieschule in Ilmenau und als „wissenschaftlicher Brückenbauer zwischen Ost und West“ in der Zeit des Kalten Krieges und danach. Professor Sachs wurde am 27. März 1927 in Magdeburg geboren. Er studierte an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg von 1948 bis 1953 Mathematik. Er war von 1953 bis 1963 als wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent an der Universität in Halle-Wittenberg tätig und promovierte dort 1958 zum Dr. rer. nat. mit einem Thema der mathematischen Physik. Danach wandte er sich Problemen der Graphentheorie zu, wobei er 1959 während | 46 UNI I 02 I 2016 auch der vielseitigen Lehre. Er erwarb sich mit seinen über 100 Publikationen breite internationale Anerkennung. Professor Sachs war Mitglied des Instituts für Kombinatorik und ihre Anwendungen (ICA) in Winnipeg/Kanada und wurde 2000 mit der EulerMedaille dieses Instituts ausgezeichnet. Gastprofessuren und -aufenthalte führten ihn seit 1980 an verschiedene Universitäten in Dänemark, Kanada, Kuwait, den USA und an das Forschungsinstitut GERAD in Montreal. Er war Herausgeber von internationalen Fachzeitschriften und verfasste bahnbrechende Monographien auf dem Gebiet der Graphentheorie. Von 1970 bis 1974 war Professor Sachs Vorsitzender der Mathematischen Gesellschaft und Vorsitzender des Gauß-Komitees bei der Akademie der Wissenschaften. Wir haben Professor Horst Sachs viel zu verdanken und sind von seinem Tod tief betroffen. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. UNIMENSCHEN IN MEMORIAM Katharina Adler Dr. Rudolf Ehrlich Am 9. Februar 2016 ist unsere langjährige Mitarbeiterin und Kollegin, Frau Katharina Adler, im Alter von 57 Jahren viel zu früh verstorben. Frau Adler war ihr Leben lang mit der Stadt Ilmenau verbunden: Hier wuchs sie auf, besuchte die Polytechnische Oberschule und später die Erweiterte Oberschule. Ihr Studium absolvierte sie an der Humboldt-Universität Berlin und schloss es 1981 erfolgreich als Diplom-Dolmetscherin für Russisch und Englisch ab. Ab 1983 war Frau Adler zunächst im Übersetzerbüro der Technischen Hochschule Ilmenau beschäftigt. Nach der Wende im Jahr 1989 absolvierte sie eine pädagogische Zusatzqualifikation und unterrichtete dann am Sprachlehrzentrum, dem heutigen Spracheninstitut. Mehr als 30 Jahre hat sich Frau Adler in den Dienst der Sprache gestellt. Die Übersetzung technisch anspruchsvoller Texte erfüllte sie mit Akkuratesse und ausgezeichnetem fremdsprachigen Können. Mit großem persönlichen Engagement unterrichtete sie Studierende unserer Universität in den Fächern Englisch und Russisch. Es war ihr ein Bedürfnis, ihren Unterricht gewissenhaft vorzubereiten und den Studierenden stets Hilfe in allen erdenklichen sprachlichen Belangen zu geben. Aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz und ihres freundlichen und hilfsbereiten Wesens war sie auch im Kollegenkreis sehr anerkannt und geschätzt. Trotz ihrer langjährigen schweren Krankheit meisterte Frau Adler immer wieder neue Anforderungen. Kraft hierfür nahm sie insbesondere auch aus der Arbeit mit den Studierenden. Ihr Tun war geprägt von großem Mut und großer Hoffnung. Das Spracheninstitut verliert mit Frau Adler eine freundliche und verlässliche Mitarbeiterin. Das Mitgefühl aller Mitarbeiter und Kollegen gilt der Familie. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten. Am 10. März 2016 ist unser langjähriger Mitarbeiter Dr.-Ing. Rudolf Ehrlich im Alter von 82 Jahren nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Nach dem Studium an der Hochschule für Elektrotechnik Ilmenau nahm Rudolf Ehrlich 1959 die Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent am damaligen Institut für Elektromedizinische Apparate und Röntgentechnik auf. Im Jahre 1972 schloss er bei Prof. Dr. Eberhard Forth erfolgreich die Promotion mit einer Dissertation auf dem Gebiet der Röntgentechnik ab. In der Lehre hat er insbesondere als Labor- und Praktikumsverantwortlicher des Instituts für Biomedizinische Technik und Informatik mit großem Einsatz und fachlicher Kompetenz das Laborpraktikum konzeptionell und in der Umsetzung kontinuierlich weiterentwickelt. Auf dem Gebiet der Forschung baute Dr. Ehrlich die auch international neue Forschungslinie Bionik/Neurobionik am Institut auf, etablierte eine fruchtbare Kooperation mit nationalen Forschungspartnern und leitete von 1972 bis 1980 erfolgreich das erste Forschungsteam. Er schuf in den 1980er Jahren Ab 1983 Sachbearbeiterin in der Abteilung Finanzen, wurde sie aufgrund ihrer umsichtigen und eigenständigen Arbeitsweise 1986 mit der Leitung der zentralen Datenerfassung der Abteilung betraut. In dem im Jahr 1990 neu geschaffenen Dezernat für Haushaltsangelegenheiten übernahm sie verantwortungsvolle Aufgaben im Sachgebiet Rechnungsführung. Aus gesundheitlichen Gründen musste Erika Blumberg im Jahr 2005 ihre Tätigkeit vorzeitig aufgeben. Der Universität blieb sie jedoch verbunden und pflegte bis zuletzt einen engen Kontakt zur ihren ehemaligen Kollegen. Wir verlieren eine ehemalige Mitarbeiterin, die für ihre kompetente, fleißige Arbeit und ihr freundliches Wesen sehr geschätzt war. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. unter schwierigen Bedingungen mit hoher Fachkompetenz und außergewöhnlichem Engagement die experimentelltechnischen Voraussetzungen für viele Forschungsprojekte. Eine Vielzahl von Diplomanden hat er als Betreuer mit seinem spezifischen Fachwissen und seiner Erfahrung beim erfolgreichen Abschluss des Studiums unterstützt. Im September 1996 beendete Dr. Ehrlich krankheitsbedingt vorzeitig seine erfolgreiche Arbeit an der Fakultät für Informatik und Automatisierung und trat in den wohlverdienten Ruhestand ein. Mit Dr.-Ing. Rudolf Ehrlich ist ein geschätzter Kollege von uns gegangen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Erika Blumberg Wir trauern um unsere ehemalige Mitarbeiterin Erika Blumberg, die nach schwerer Krankheit am 20. Dezember 2015 im Alter von nur 67 Jahren verstorben ist. Erika Blumberg war insgesamt fast 30 Jahre in der Verwaltung der TH/TU Ilmenau tätig. Nach ihrer Ausbildung zum Industriekaufmann übernahm sie eine mehrjährige Tätigkeit als Sachbearbeiterin in der Abteilung Planung und Statistik. UNI I 02 I 2016 47 | UNIPORTRÄT Steffen Zschintzsch, Absolvent des Masterstudienganges Elektrochemie und Galvanotechnik »Der beste Abschluss für unsere Branche« Als Steffen Zschintzsch im Frühjahr 2013 erstmals über den im Herbst des gleichen Jahres startenden, deutschlandweit einzigartigen Ilmenauer Masterstudiengang Elektrochemie und Galvanotechnik las, wusste er sofort: Diesen Studiengang muss ich studieren ... renden startete Steffen Zschintzsch im Oktober 2013 das Studium in Ilmenau: „Wir vier waren also die ersten, die diesen in Deutschland einzigartigen Studiengang begonnen hatten“, blickt er zurück. Genau erinnert er sich an die einzelnen Studienabschnitte, von der Einführungsveranstaltung bis zum Praktikum. Das Team um den Leiter des Fachgebietes Elektrochemie und Galvanotechnik, Professor Andreas Bund, mit Dr. Ralf Peipmann, Dr. Udo Schmidt und Mathias Fritz kümmerte sich um den reibungslosen Ablauf des neuen Ausbildungsprogramms. Der Stoff, in Modulen vermittelt, umfasste die gesamte Breite der Oberflächen- und Galvanotechnik sowie der Elektrochemie in Theorie und Praxis. Oberflächentechnische Verfahren wie die Galvano- und Plasmatechnik, elektrochemische Reaktionsmechanismen und Verfahren standen ebenso im Lehrplan wie Module zu Analysemethoden, Werkstoffwissenschaft und moderne elektrochemische Speichertechnologien. „Wir sind in den Vorlesungen und Seminaren tief in diese Stoffe eingetaucht und haben damit eine sehr fundierte theoretische und zugleich anwendungsnahe Ausbildung erhalten“, so Steffen Zschintzsch. „Ein Höhepunkt für uns Studenten war die Präsentation eines energierelevanten Themas vor der gesamten Seminargruppe im zweiten Semester und später noch einmal spezifischer zu Batterien und Brennstoffzellen. Mein absolutes persönliches Highlight aber waren die Praxisvorträge und Exkursionen zu Unternehmen im In- und Ausland. Man kann Eindrücke aus der Praxis kaum geballter sammeln als bei diesem Masterstudiengang!“ Insgesamt absolvieren die Studierenden im Laufe des viersemestrigen Masterstudiums acht Pflichtmodule und weitere Fotos: ari Der damals 27-jährige hatte zu dieser Zeit bereits acht Jahre in der Galvanotechnik gearbeitet. „Daher konnte ich sehr gut nachvollziehen, was es bedeutet, wenn ein Mangel an Fach- und Führungskräften in einem Betrieb der Galvanotechnik herrscht“, sagt er. Das Wissen um diese Situation hatte den gebürtigen Torgauer nach seiner Berufsausbildung zum Oberflächenbeschichter und einer Tätigkeit als Vertriebsangestellter am Leipziger Technologie-Zentrum für Oberflächentechnik und Umweltschutz bereits ein duales Bachelorstudium zum Wirtschaftsingenieur mit der Vertiefung Chemie- und Umwelttechnik an der Hochschule Merseburg aufnehmen lassen. Nun bot sich also erstmals die Möglichkeit, ein Masterstudium, in dem Fach- und Führungskräfte für die Galvano- und Oberflächenbranche ausgebildet werden, aufzusatteln. Gemeinsam mit drei weiteren Studie- Die TU Ilmenau bietet den deutschlandweit einzigartigen Masterstudiengang Elektrochemie und Galvanotechnik an. Mit dem forschungsgetriebenen wie praxisnahen Studium werden Experten für die gesamte Breite der Oberflächentechnik und Elektrochemie ausgebildet. | 48 UNI I 02 I 2016 UNIPORTRÄT Fotos: Atotech Deutschland GmbH Steffen Zschintzsch ist einer der ersten Absolventen des Masterstudienganges Elektrochemie und Galvanotechnik. Der 30-jährige ist Außendiensttechniker bei der Atotech Deutschland GmbH. Seine Aufgaben reichen von der Prozessoptimierung über die Lösung technischer Probleme bis zur Einführung neuer Verfahren. Steffen Zschintzsch lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Leipzig. In seiner Freizeit mag er Tanzen und Fußball. Wahlfächer aus angrenzenden technischen Studiengängen, insbesondere den Werkstoffwissenschaften. Weitere Bestandteile des Studienplans sind wie in jedem Ilmenauer Studiengang Praktika und eine Projektarbeit, bevor abschließend die Masterarbeit angefertigt wird. Dass es diesen deutschlandweit einzigartigen Studiengang heute gibt, ist neben der Universität auch den Unternehmen der Oberflächentechnikbranche selbst zu verdanken. Um den Kontakt zwischen Forschung und Industrie zu stärken und den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs heranzubilden, stiftete der Zentralverband Oberflächentechnik (ZVO) im Jahr 2010 die Professur Elektrochemie und Galvanotechnik an der TU Ilmenau. Erstmalig in Deutschland wurde damit eine Stiftungsprofessur durch eine ganze mittelständische Wirtschaftsbranche eingerichtet. Dass die Wahl dabei auf die TU Ilmenau fiel, war kein Zufall: Hier existiert eine lange Tradition auf dem Gebiet der Elektrochemie und Galvanotechnik und mit der Stiftungsprofessur wurde der Fortbestand des gleichnamigen Fachgebietes als eines von nur ganz wenigen seiner Art gesichert. Neben der Fortsetzung der erfolgreichen Forschungsarbeit gelang so auch die Einrichtung des Masterstudienganges Elektrochemie und Galvanotechnik, mit dem erstmals die Lücke der aka- demischen Ausbildung für diesen Bereich geschlossen werden konnte. Die Professur wurde nach Ablauf der fünfjährigen Stiftungsphase im vergangenen Jahr in den Haushalt der TU Ilmenau überführt und damit die Lehre und Forschung auf diesem Alleinstellungsgebiet der TU Ilmenau langfristig verstetigt. Fachgebietsleiter Professor Andreas Bund freut sich inzwischen über die ersten Absolventen, die in die Praxis entlassen werden konnten: „Unsere Absolventen finden mit ihrem Abschluss exzellente Berufschancen in vielfältigen Industriezweigen vor. Typische Einsatzfelder sind die Entwicklung und Optimierung leistungsfähiger Beschichtungstechnologien, die Erforschung von verbesserten Korrosions- und Verschleißschutzschichten und von innovativen Energiespeichertechnologien. Diese Bereiche sind in unterschiedlichsten Branchen zu finden, vom Maschinen- und Anlagenbau über Automobil- und Medizintechnik bis zur Energieversorgung.“ Auch Steffen Zschintzsch konnte bei seiner beruflichen Entwicklung von seinem Studium in Ilmenau sehr profitieren. Seit 2012 bei der Atotech Deutschland GmbH in Leipzig als Spezialist für Kunststoffvorbehandlung und dekoratives Beschichten im deutschen Außendienst tätig, ist er mit seinem Masterabschluss mehr denn je ein gefragter Experte und konnte seine Einsatzfelder deutlich ausbauen. Atotech, ein führender Anbieter von Produktionssystemen in Bereich dekorativer und funktionaler Oberflächenbeschichtung sowie Halbleiter- und Leiterplattenherstellung, beschäftigt 4000 Mitarbeiter in 40 Ländern. Von dem Wissen und der Erfahrung, über die Steffen Zschintzsch heute verfügt, profitieren das Unternehmen und seine Kunden in ganz Deutschland. Der Verantwortungsbereich von Steffen Zschintzsch umfasst heute die ganze Bandbreite von der Optimierung von Prozessen über die Lösung technischer Probleme bis hin zur Etablierung innovativer Verfahren auf dem Markt. Das Studium ist auf Vollzeit ausgelegt, und Steffen Zschintzsch wurde von seiner Firma bei seinem Wunsch, das Masterstudium in Ilmenau zu absolvieren, gefördert und unterstützt. Mit Blick auf den hohen Fachkräftebedarf seiner Branche würde er sich zusätzlich ein berufsbegleitendes Studienangebot wünschen, um die Ausbildung auch für Praktiker stärker zu öffnen. Denn auf die Frage nach seinem Fazit seines Masterstudiums gibt es für ihn nur eine Antwort: „Das ist der beste Abschluss für unsere Branche. Alle, die dieses Studium absolvieren, haben eine ausgezeichnete Wahl getroffen und werden mit Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sein.“ UNI I 02 I 2016 49 | UNIGALERIE | 50 UNI I 02 I 2016 Fotos: Christoph Gorke, Chris Liebold, ari, Marco Frezzella UNIGALERIE UNI I 02 I 2016 51 | UNIGALERIE | 52 UNI I 02 I 2016 Fotos: Christoph Gorke, Chris Liebold, ari, Bettina Wegner UNIGALERIE UNI I 02 I 2016 53 | UNIIMPRESSUM UNI | Universitätsnachrichten Ilmenau HERAUSGEBER: Der Rektor der Technischen Universität Ilmenau REDAKTION: Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit Leitung: Marco Frezzella VERANTWORTLICHE REDAKTEURIN: Bettina Wegner E-Mail bettina.wegner@tu-ilmenau.de Telefon 03677 69-2549 Wir sind ein innovatives - expandierendes Unternehmen, das sich erfolgreich auf die Herstellung und Verarbeitung von Hochleistungspolymeren spezialisiert hat. Zu unseren Kunden zählen ausgewählte Unternehmen der Automobil- und Medizinbranche. Wir sind ein Unternehmen der Gruppe Saint-Gobain. Als internationales Unternehmen mit Präsenz in über 64 Ländern bilden wir für die Herausforderungen von morgen eine neue Generation von Fachkräften aus. . Herzlich Willkommen Berufseinsteiger & Absolventen www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift Für unseren Standort Neuhaus am Rennweg suchen wir Werkstudenten & Absolventen der Fachrichtungen Redaktionsanschrift: Max-Planck-Ring 14 98693 Ilmenau Postanschrift: Postfach 10 05 65 98684 Ilmenau SATZ / LAYOUT: Bettina Wegner, Torsten Weilepp Coverfoto: ari Fotos S. 4: ari, S. 5: iStockphoto.com/Jeff Metzger Christoph Gorke, Atotech Deutschland GmbH GESTALTUNGSKONZEPT: formplusraum+ | Büro für Gestaltung Torsten Weilepp Elisabethstraße 5 99096 Erfurt Telefon 0361 240 20189 E-Mail info@formplusraum.de ANZEIGEN UND DRUCK: VMK | Verlag für Marketing & Kommunikation GmbH & Co. KG, Faberstraße 17 67590 Monsheim Telefon 062 43/909-0 E-Mail info@vmk-verlag.de www.vmk-verlag.de Maschinenbau Kunststofftechnik Wirtschaftsingenieurwesen Wirtschaftsinformatik Lassen Sie sich von unseren anspruchsvollen Produkten der Automobil- und Medizintechnik begeistern und starten Sie Ihre berufliche Laufbahn bei einem innovativen und international tätigem Unternehmen. Wenn Sie neugierig geworden sind, finden Sie weitere Informationen auf unserer Homepage unter www.lswe.de oder scannen Sie einfach den QRCode. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Saint-Gobain Performance Plastics L+S GmbH Frau Anja Eckardt, Personalabteilung Am Herrnberg 8 98724 Neuhaus am Rwg. personal@lswe.de Tel. 03679/7913612 www.lswe.de/karriere 24 hours daylight. Willkommen in einer leuchtenden Zukunft. Erscheint 3 x jährlich Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 31.05.2016 Annahmeschluss nächste Ausgabe: 05.08.2016 ISSN: 1867-884X Zur besseren Lesbarkeit wird in der UNI zum Teil nur die männliche Sprachform (z. B. Studenten, Mitarbeiter, Besucher) verwendet. Mit den gewählten Formulierungen sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu kürzen und/oder sinngemäß wiederzugeben. Nachdrucke und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der Genehmigung durch die Redaktion. Wir suchen: Entwicklungsingenieure (m/w) Kreativ, innovativ, zukunftsorientiert – dies sind unsere Maßstäbe. Entwickeln Sie mit uns moderne LichtTechnologien für mehr Sicherheit, Effizienz und Funktionalität von Scheinwerfern der kommenden Generationen. Hohe Ansprüche und interessante Herausforderungen werden Sie jeden Tag begleiten, denn mit uns gestalten Sie das Licht von morgen. Automotive Lighting Reutlingen GmbH www.al-lighting.com/careers/jobs/ | 54 UNI I 02 I 2016 15.140.024 Pers-Anz_1/4-Seite.indd 1 27.03.15 10:55 SIMPLY PRECISE NUMERIK JENA entwickelt, produziert und vertreibt Weg- und Winkelmesssysteme mit höchster Auflösung und Präzision. 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