Pressemitteilung

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28. Juli 2015
Jetzt geht es den Enten an die Federn – Sie mausern so stark, dass sie für Wochen
nahezu flugunfähig sind – Informationen zur „lahmen Ente“
Feldkirchen – Auf unseren Gewässern ist Schnatterpause: Mit Anfang des Sommers beginnen
die Enten zu mausern und ziehen sich zurück, während in Parks und Grünanlagen ihre Federn
wie nach einer Kissenschlacht herumfliegen. Der durch Hormone gesteuerte Wechsel des
Federkleides geht so weit, dass die Tiere in dieser Zeit nahezu flugunfähig sind und
vorsichtshalber Deckung im Schilf und unter Bäumen suchen. Darauf sollten Spaziergänger
Rücksicht nehmen, sie nicht unnötig aufscheuchen, sondern den Tieren ihre Ruhe gönnen.
Ente und Erpel sind bei unseren Entenarten in der Regel anhand ihrer Färbung
(Geschlechtsdimorphismus genannt) gut zu unterscheiden. Dies gilt zum Beispiel für die
Stockente, die größte Schwimmentenart in unseren Breiten, die fast an allen Gewässern zu
finden ist. Während das Männchen ein farbenfrohes Prachtkleid trägt – schillernd grüner Kopf,
schneeweißer Federkragen, stahlblaue Mittelschwingen –, wirken die Weibchen mit ihrem
bräunlichen Tarngefieder bescheiden und unscheinbar. Das gewohnte Bild ändert sich im
Hochsommer, wenn die Enten-Männchen „mausern“ und kräftig Federn lassen. Dann ist das
Prachtgefieder dahin und der Erpel ähnlich erdig braun wie das Weibchen.
Nahezu flugunfähig zieht er sich ins Schilf zurück. Bis Oktober wird es noch dauern, bis das
leuchtende Prachtkleid wieder völlig ausgebildet ist und der elegant gefärbte Erpel auf
Brautschau geht. Viele Enten verpaaren sich bereits im Herbst und gehen sozusagen als
„Verlobte“ in den Winter.
Die weibliche Ente mausert ihr Federkleid meist etwas später als der Erpel, da sie noch mit der
Aufzucht der Jungen beschäftigt ist. Bei ihr sind die Unterschiede kaum sichtbar, sie sieht nur
ein bisschen „gerupft“ aus. Durch den Verlust der Schwungfedern ist aber auch sie in ihrer
Flugfähigkeit eingeschränkt. Die Jungenten entwickeln im Sommer ihr Jugendkleid, das dem
der Mutterente ähnelt, so dass die Geschlechter noch nicht zu unterscheiden sind.
Hintergrundinformation:
Erwachsene Enten mausern jährlich ein- bis zweimal. Bei der großen Mauser erfolgt ein
Wechsel des Prachtkleids bzw. Brutkleids über das Ruhe- bzw. Schlicht- oder Mauserkleid
zurück zum Prachtgefieder. Eine kleinere Mauser erfolgt im Herbst, wenn die Tiere ihre Federn
winterfest machen und immer wieder mit einem Sekret aus der Bürzeldrüse einfetten, um ihre
Schwimmfähigkeit und den Schutz gegen Kälte und Nässe zu erhalten. Dies ist besonders im
Hinblick auf einen eventuellen Wegzug in südlichere Gefilde wichtig, bzw. um dem heimischen
Winter zu trotzen.
BJV-Foto: In der Mauser verliert der Stockenten-Erpel sein Pachtkleid, ist nahezu
flugunfähig und nur mit Kennerblick vom Weibchen zu unterscheiden. (Foto zur kostenfreien
Verwendung in Verbindung mit dem Pressetext)
Danke für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal
Versand durch die Pressestelle des Bayerischen Jagdverbandes
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