Biografie: Jasmin Tabatabai - Niedersächsische Musiktage

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Biografie: Jasmin Tabatabai - Niedersächsische Musiktage
abendteuer 5. September - 4. Oktober 2015
Biografie: Jasmin Tabatabai
Jasmin Tabatabai erblickt am 8. Juni 1967 im
persischen Teheran als Tochter einer
Deutschen und eines Iraners das Licht der Welt
- Jasmins Eltern hatten sich 1956 auf dem
Münchner Oktoberfest kennen gelernt.
Zusammen mit ihren älteren Geschwistern - ein
Bruder und zwei Schwestern - wächst sie mit
ihrer Familie in Persien auf und besucht die
Deutsche Schule in Teheran.Noch vor dem
Sturz des Schahs und der Machtübernahme des
Revolutionsführers Khomeini kommt es im
September 1978 im gesamten Land zu Unruhen,
woraufhin auch die Deutsche Schule in Teheran,
die Jasmin Tabatabai besucht, geschlossen wird. Verunsichert durch die "iranische
Revolution", schickt Jasmins persischer Vater seine Familie im Dezember 1978 in einer
Nacht- und Nebelaktion in die "sichere" Heimat seiner deutschen Frau in die Nähe von
München. "Wir dachten eigentlich, die Lage beruhigt sich wieder im Iran und wir können
bald zurückkommen", erinnert sich Jasmin Tabatabai.Stattdessen bleibt Jasmin mit ihren
Geschwistern und ihrer Mutter dauerhaft in Deutschland. Ihr Vater geht dagegen in den
Iran zurück, wo er 1986 stirbt. Erst nach längerer Zeit kommt Jasmin Tabatabai mit dem
Leben in Deutschland klar.
Zwei Leidenschaften: Film und Musik
Schon als kleines Kind hat Jasmin den Wunsch, später einmal Schauspielerin zu werden,
es war schon immer ihr "Traumberuf", Jasmin wollte schon immer "die Leute unterhalten."
Bereits in der Deutschen Schule in Teheran absolviert sie 1973 ihren ersten Bühnenauftritt
im Musical "Struwwelpeter" und darf darin den "bösen Friedrich" spielen ("Ich war schon
damals das 'Bad Girl'"). Später mimt sie die Rolle des "Josef" in Krippenspielen und
schreibt sogar selbst kleinere Theaterstücke, die sie mit ihrem Bruder und ihren Cousins
aufführt. An ihrer Schule im bayerischen Planegg spielt Jasmin Tabatabai 1986 die Rolle
der Bordellbesitzerin "Celestina" in Max Frischs Bühnenstück "Don Juan".Nach dem
Abitur 1986 studiert Jasmin Tabatabai an der Hochschule für Musik und darstellende
Kunst in Stuttgart Schauspiel. Während ihres Schauspielstudiums, das sie sich u. a. durch
die Mitwirkung in verschiedenen Hörspielen finanziert, wirkt sie auf Stuttgarter Bühnen in
Stücken wie "Beute" oder "Samun" mit. Jasmin nimmt im Herbst 1992 ein Engagement
am Hans-Otto-Theater in Potsdam an, wo sie Rollen in "Macho, Macho", in Michael Endes
"Momo" oder im Theaterstück "Meine Schwester Sulamith" spielt.Seit Beginn der 90er
Jahr ist Jasmin Tabatabai "zweigleisig" tätig: einmal als Schauspielerin und zum anderen
als Musikerin (siehe hierzu: Die Musik von Jasmin Tabatabai).Ihre beiden Berufe
profitieren voneinander; das Darstellerische etwa von ihren über 150 Konzerten mit den
"Cowgirls": "Durch die Live-Auftritte bin ich eine bessere Schauspielerin geworden, ich
habe gelernt, mich als Frontfrau durchzusetzen. Das ist wirklich die beste Schule des
Lebens. Und durch das dramaturgische Denken als Schauspielerin sind meine Songs
besser geworden. Außerdem war es bisher immer so, dass meine Schauspielerkarriere
einen Schub bekommen hat, wenn ich eine Platte gemacht habe." Sich endgültig
zwischen beiden Berufen entscheiden, will Jasmin nicht, und wenn sie es doch tun
müsste, würde sie das Leben als Popstar wählen. Zur Begründung meinte sie mal
ironisch: "Mehr Ruhm. Mehr Geld. Mehr Sex." :-)Auch Kollegen von Jasmin Tabatabai aus
der Filmbranche zeigen sich angetan von ihrer Arbeit. Schauspieler-Legende Senta
Berger meinte: "Jasmin hat sich durch ihre Arbeiten bis heute selber empfohlen. Es gibt
ganz wenige Schauspielerinnen in Deutschland, die eine Art Geheimnis haben oder den
Zuschauer glauben machen können, dass sie eines haben. Jasmin kann das. Da sind zum
Einen ihre persischen Vorfahren, die sie aussehen lassen, wie sie aussieht, zum Anderen
ist Jasmin Tabatabai eine sehr intelligente, junge Schauspielerin, die – ganz im Gegensatz
zu ihrem wirklichen Leben, zu ihrem wirklichen Wesen – etwas Zwielichtiges,
Undurchsichtiges haben kann. Also ideal für diese Rolle und für unsere
Geschichte."Jasmin Tabatabais Karriere als Filmschauspielerin beginnt 1991, als sie noch
an der Schauspielschule studiert: Sie spielt im Schweizer Kinofilm "Kinder der Landstraße"
ein Zigeunermädchen, das um das Leben ihres eigenen Kindes kämpfen muss. Für die
Hauptrolle in diesem Spielfilm musste sich Jasmin Tabatabai beim Casting gegen sechzig
andere Bewerberinnen durchsetzen - und gewann prompt den Preis als beste
Schauspielerin auf dem internationalen Filmfestival in Amiens (Frankreich).Den ersten
kommerziellen Erfolg - und auch den Durchbruch ihrer Karriere - hat Jasmin Tabatabai im
Jahr 1997 mit Katja von Garniers Musik-Road-Movie "bandits", es ist Jasmins
"Traumprojekt", hier kann sie Musik und Schauspiel verbinden und "machen, was ich will".
Sie komponiert fast den gesamten Soundtrack zu diesem Film und erhält 1997
konsequenterweise eine Goldene Schallplatte. "bandits" gilt heute mit über 750.000
verkauften CDs als der erfolgreichste Soundtrack eines europäischen Spielfilms.Schon
bald nach "bandits" wird Jasmin Tabatabai zum Mädchenstar: "Ich will immer
ungewöhnliche, starke, nicht unbedingt toughe Frauen darstellen", begründet Jasmin ihre
Rollenwahl. Und: "Ich erlaube mir, nur die Sachen zu spielen, auf die ich verrückt bin".
Auch in späteren Rollen macht sie auf sich aufmerksam, beispielsweise als Intrigantin in
Helmut Dietls "Late Show" oder als laszive Sängerin Billie in Xavier Kollers TucholskyAdaption "Gripsholm".Im Februar 2002 veröffentlicht Jasmin Tabatabai ihr seit langem
erwartetes Debüt-Album "Only Love", eine ganz "persönliche Platte", wie sie immer
wieder betont. Es folgen zahlreiche ausverkaufte Konzerte in Deutschland und
Österreich.Seit Oktober 2005 ist Jasmin Tabatabai nach langer Zeit endlich wieder als
Hauptdarstellerin eines Kinofilms auf der großen Leinwand zu sehen, und zwar in ihrer
"herausfordernsten Rolle ihrer Karriere", wie die größte US-Filmzeitschrift "Variety" in ihrer
Kritik schrieb: Im Film "Fremde Haut" spielt Jasmin Tabatabai eine junge iranische Frau,
die aus ihrem Heimatland fliehen muss, weil sie der Homosexualität bezichtigt wird und ihr
nun die Todesstrafe droht. Hierfür wird Jasmin Tabatabai als beste Hauptdarstellerin für
den Deutschen Filmpreis nominiert (siehe auch: Meinungen von Filmkritikern über die
Schauspielerin Jasmin Tabatabai).Im August 2006 tritt Jasmin Tabatabai bei den
weltbekannten Nibelungenfestspielen in Worms auf: Unter der Regie von Dieter Wedel
verkörpert sie die Rolle der "Kriemhild".Im Jahr 2007 ist Jasmin Tabatabai gleich in
mehreren Kinofilmen zu sehen: Im Spielfilm "Vier Minuten" von Chris Kraus spielt Jasmin
Tabatabai einen Häftling eines Frauengefängnisses und terrorisiert ihre
Zellenmitbewohnerin. In "Fay Grim" des US-Regisseurs Hal Harley ist Jasmin Tabatabai
als israelische Geheimagentin zu sehen. Und in "Blood and Chocolate", einem Film von
"bandits"-Regisseurin Katja von Garnier, hat Jasmin Tabatabai einen Auftritt als Sängerin
in einem Nachtclub. Außerdem hört man Jasmin Tabatabai im französischen Kinofilm "La
Vie en Rose", in dem sie die Rolle von Edith Piaf synchronisierte.Nachdem Jasmin
Tabatabai im Juli und August 2007 wieder als "Kriemhild" bei den Nibelungenfestspielen in
Worms auftritt, wird am 7. September 2007 Jasmin Tabatabais neues Solo-Album mit dem
Titel "I Ran" veröffentlicht. Eine Konzert-Tournee im Oktober 2007 folgt.Vanessa Jopps
Spielfilm "Meine schöne Bescherung" (2007), in der es um die chaotische Weihnachtsfeier
einer Patchwork-Familie geht, ist Jasmin Tabatabais 40. Film in ihrer 15-jährigen Karriere
als Film-Schauspielerin. Und im Zeichentrickfilm "Persepolis" hört man Jasmin Tabatabai
als deutsche Stimme der Iranerin Marjane Satrapi, auf deren Erfolgscomics der Film
beruht.Gemeinsam mit ihren "bandits-Schwestern" Nicolette Krebitz und Katja Riemann
tritt Jasmin Tabatabai im Juni 2008 (und später im November) im Theater am
Kurfürstendamm auf, und zwar im Bühnenstück "Drei Schwestern" von Anton
Tschechow.Im Sommer 2009 feiert Jasmin Tabatabais neuer Spielfilm "Altiplano"
(Arbeitstitel: "Fragments of Grace") seine Welturaufführung beim Filmfestival in Cannes.
Jasmin spielt hierbei eine Kriegsfotografin namens "Grace", die nach einem grausamen
Erlebnis in Bagdad fürs erste ihren Beruf aufgibt. Die Dreharbeiten finden vorwiegend in
Peru statt. Regie führen hierbei Jessica Hope Woodworth und Peter Brosens, deren
Spielfilmdebüt "Khadak" für viel Aufsehen sorgte.Seit April 2012 ist Jasmin Tabatabai als
Kriminalkommissarin in der ZDF-Krimiserie "Die letzte Spur". Bei der von ihr dargestellten
"Mina Amiri" handelt es sich um die erste iranisch-stämmige Kriminalkommissarin im
deutschen Fernsehen.Außer ihren schauspielerischen Tätigkeit ist Jasmin Tabatabai aber
auch im Bereich der Filmpolitik engagiert: Von Herbst 2004 bis Frühjahr 2011 ist sie
Vorstandsmitglied der Deutschen Filmakademie und führt dort u. a.
Fortbildungsveranstaltungen für Akademiemitglieder durch. Darüber hinaus gründete
Jasmin Tabatabai im Mai 2006 zusammen mit anderen Schauspielern den
Bundesverband für Film- und Fernsehschauspieler.Im Herbst 2010 veröffentlicht Jasmin
Tabatabai ihre persischen Kindheitserinnerungen im Buch "Rosenjahre". Der Titel des
Buchs bezieht sich hierbei auf den Vornamen von Jasmins bayrischer Mami "Rosemarie",
die vor mehr als 50 Jahren als junge Frau in den Iran zog und dort 20 Jahre lang mit ihrer
Familie lebte. Für das Buch hat Jasmin Tabatabai etwa 2.000 Seiten von Briefen ihrer
Mutter durchgearbeitet, die diese damals an ihre Freundinnen sowie an ihre eigene Mutter
in Deutschland schrieb (siehe hier auch das Interview mit Jasmin Tabatabai).Im
September 2011 wird Jasmin Tabatabais neues Album "Eine Frau" veröffentlicht, ein
Liederalbum komplett in deutscher Sprache. Für dieses Album wird Jasmin Tabatabai im
Juni 2012 als "beste nationale Sängerin" mit dem Echo Jazz Award ausgezeichnet, dem
wichtigsten deutschen Jazz-Musikpreis.
Eine ganz neue Rolle für Jasmin als Mutter
Seit dem 3. Dezember 2002 ist Jasmin Tabatabai in einer ganz neuen Rolle zu
bewundern, auf die sie sich sehr lange gefreut hat: An diesem Tag wird nämlich ihre kleine
Tochter geboren, Angelina Sherri Rose. "Schließlich komme ich aus einer persischen
Familie, da vergöttert man Kinder", meinte sie in einem Interview der Zeitschrift "Für Sie".
Ob Zufall oder nicht: Bereits in ihrem aller ersten Film "Kinder der Landstraße" bringt
Jasmin ein Kind auf die Welt.Auch wenn Jasmin Tabatabais Schwangerschaft für viele
Fans überraschend gekommen ist, war der Nachwuchs in gewisser Weise bereits länger
absehbar: Bereits im Januar 2002 sagt sie der Illustierten "Bunte": "Ich werde eine Familie
gründen. Ich glaube, dass ich eine sehr, sehr gute Mutter sein werde."Mit der Geburt ihrer
Tochter geht somit für Jasmin ein langersehnter Traum in Erfüllung. Vater des Kindes ist
der US-Musiker Tico Zamora, den sie im Dezember 2001 kurz vor Weihnachten kennen
lernt ("Er hat mich einfach auf der Straße angesprochen") und den sie am 1. Juni 2003
heiratet: "Ich halte die Ehe in ihrem ursprünglichen Gedanken für eine sehr romantische
Sache. Das ist doch wunderschön, einem Menschen zu sagen: 'Ich liebe dich so sehr,
dass ich mit dir alt werden möchte'."Letzten Endes hat sich Jasmin Tabatabais Leben
durch die Geburt ihrer Tochter auch komplett geändert: "Früher war ich kettenrauchender
Dauersingle, jetzt bin ich ein absolutes Familientier", meinte Jasmin gegenüber der
Zeitschrift "Freundin". Und der Zeitschrift "Alverde" sagte sie: "Es ist so wunderbar ein
Kind zu haben. Es rollt das Leben komplett neu auf. Es ist ein Wunder, was ein Kind aus
einem selbst macht. Es macht sehr demutsvoll und dankbar."Nach Plänen der TabatabaiZamora-Familie sollte Tochter Angelina, der Jasmin manchmal persische Lieder zum
Einschlafen vorsingt, nicht alleine aufwachsen: "Mein Mann und ich sind begeisterte Eltern
und wünschen uns auch noch ein Geschwisterchen für Angelina", verriet Jasmin der
Presseagentur AP im August 2005. Gegenüber der Zeitschrift "Bunte" konkretisierte
Jasmin Tabatabai im März 2006 ihre Familienpläne: "Am liebsten hätte ich vier Kinder,
aber das schaffe ich wohl nicht mehr. Ein zweites möchte ich auf jeden Fall. Im
Nachhinein wünschte ich, ich hätte schon drei gekriegt."Seit Sommer 2006 lebt Jasmin
Tabatabai allerdings von ihrem Ehemann Tico Zamora getrennt, doch die beiden sehen
sich noch regelmäßig - nicht zuletzt wegen ihrer gemeinsamen Tochter Angelina. Im März
2007 meinte Jasmin Tabatabai zur "Bunte": "Wir sind - und darauf legen wir viel Wert weiterhin gute Eltern, die sehr gut miteinander umgehen."Mit ihrem Schauspielerkollegen
Andreas Pietschmann, den Sie bei den Dreharbeiten zur TV-Krimiserie "Rosa Roth"
kennen lernte, ist Jasmin Tabatabai seit Sommer 2007 "offiziell" liiert Er ist auch Vater von
Jasmins zweiter Tochter, Helena Leila, die am 5. Juli 2009 zur Welt kam sowie ihrem
gemeinsamen Sohn Johan Anton, der am 13. August 2013 geboren wurde.
Kontakt:
Niedersächsische Musiktage. Martina Fragge. Leitung Kommunikation
Telefon: 0511/36 03 - 4 94. Telefax -6 84. Mail: martina.fragge@svn.de
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