presseheft - hachiko | der film
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PRESSEHEFT (Originaltitel: Hachiko - A Dog‘s Tale) Ein Film von LASSE HALLSTRÖM mit RICHARD GERE, JOAN ALLEN, CARY-HIROYUKI TAGAWA, SARAH ROEMER, JASON ALEXANDER u. v. m DVD-Release: 12. Mai 2010 93 Minuten / USA 2008 / 1:1,85 / DD 5.1 Material erhältlich unter www.prokino.medianetworx.de VERLEIH PRESSEBETREUUNG Vertrieb PROKINO Filmverleih GmbH Widenmayerstr. 38 80538 München FON (089) – 210114-0 FAX (089) – 210114-11 E-MAIL presse@prokino.de Promotionhaus e.K. 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LINDSEY (Drehbuch) JAN A. P. KACZMAREK (Musik) BESETZUNG PARKER WILSON CATE WILSON ANDY, Tochter von Cate und Parker MICHAEL, Andys Freund und späterer Ehemann RONNIE, Andys und Michaels Sohn Richard Gere Joan Allen Sarah Roemer Robbie Collier Sublett Kevin DeCoste PROFESSOR KEN, Parkers japanischer Freund CARL, der Bahnhofsvorsteher JASJEET, der Hot-Dog-Verkäufer MARY ANNE, die Buchhändlerin Cary-Hiroyuki Tagawa Jason Alexander Erick Avari Davenia McFadden TEDDY BARNES, Journalist HEATHER, Klassenkameradin von Ronnie 3 Robert Degnan Tora Hallström DEUTSCHE SYNCHRONISATION Aufnahmeleitung Übersetzung Buch & Regie Tonmeister Mischtonmeister Schnitt Produktion PARKER WILSON (Richard Gere) CATE WILSON (Joan Allen) ANDY (Sarah Roemer) MICHAEL (Robbie Collier Sublett) RONNIE (Kevin DeCoste) PROFESSOR KEN (Cary-Hiroyuki Tagawa) CARL (Jason Alexander) JASJEET (Erick Avari) MARY ANNE (Davenia McFadden) TEDDY BARNES (Robert Degnan) HEATHER (Tora Hallström) Monika Mnich Corinna Steinbach Marina Köhler Michael Luber Mike Eitner Alexandra Seidl Film- & Fernseh-Synchron GmbH Hubertus Bengsch Dagmar Dempe Maren Rainer Julian Manuel Domenic Redl Erich Ludwig Detlef Bierstedt Salah Báraka Sandra Schwittau Stefan Günther Lara Wurmer STAB Regie Drehbuch Produzenten Lasse Hallström Stephen P. Lindsey Vicky Shigekuni Wong Bill Johnson Richard Gere Ausführende Produzenten Jim Seibel Paul Mason Jeff Abberley Julia Blackman Co-Produzent Dean Schnider Kamera Produktionsdesign Schnitt Kostüm Casting Musik Tiertrainer 4 Ron Fortunato Chad Detwiller Kristina Boden Deborah Newhall Rick Montgomery Jan A. P. Kaczmarek Boone Narr KURZINHALT Als Professor Parker (Richard Gere) eines Tages nach der Arbeit einen herrenlosen Hundewelpen am Bahnhof findet, ahnt er noch nicht, dass dies der Beginn einer ganz besonderen Freundschaft ist. Während seine Frau (Joan Allen) den kleinen japanischen Akita-Hund sehr zögerlich aufnimmt, wird Parkers Herz von Hachiko im Sturm erobert. Schon bald begleitet ihn der aufgeweckte Hachiko jeden Tag zum Bahnhof und holt ihn am Abend wieder ab. Bis er eines Tages vergeblich auf die Rückkehr seines Herrchens wartet … HACHIKO berührt das Herz und streichelt die Seele: Die wundervolle wahre Geschichte des treuen Akita-Hundes handelt von tiefem Vertrauen und einer ganz besonderen Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Feinfühlig, berührend und humorvoll durch die Augen eines einzigartigen Hundes erzählt. 5 PRESSENOTIZ W Für seine überaus feinfühlige Inszenierung war es Hallström wichtig, Schauspieler zu verpflichten, die die Charaktere dieser sensiblen Geschichte fernab von bloßer Rührseligkeit zu verkörpern vermochten. So konnte er für HACHIKO neben dem Golden Globe®-Preisträger Gere auch die mehrfach für den Oscar® nominierte Schauspielerin Joan Allen („Nixon“, 1995; „Der Eissturm“, 1997; „An deiner Schulter“, 2005) sowie Jason Alexander („Seinfeld“, 1990–1998) und Cary-Hiroyuki Tagawa („Der letzte Kaiser“, 1987; „Schnee, der auf Zedern fällt“, 1999; „Die Geisha“, 2005) gewinnen. Der hochkarätigen Besetzung gelingt das kleine Kunststück, dem Film nicht nur Tiefe, sondern auch leise, humorvolle Töne zu verleihen. orin besteht das wahre Wesen von Selbstlosigkeit und bedingungsloser Liebe? Die Geschichte von HACHIKO geht auf eine wahre Begebenheit im Tokio der 20er-Jahre zurück: Ein japanischer Akita-Hund holte jeden Tag stets zur selben Zeit sein Herrchen, einen Universitäts-Professor, vom Bahnhof ab. Eines Tages jedoch wartete Hachiko vergebens – der Professor kam nicht mehr nach Hause. Dennoch kehrte der Hund weiterhin Tag für Tag zum Bahnhof zurück, zehn Jahre lang. Diese unerschütterliche Treue berührte die Japaner so sehr, dass Hachiko noch zu Lebzeiten eine Bronzestatue auf dem Bahnhofsvorplatz errichtet wurde. Sehr bald wurde auch die Filmindustrie auf Hachiko aufmerksam. „Chuken Hachiko“, der „treue Hund Hachiko“, ist heute eine der bekanntesten und meistgeliebten Gestalten der japanischen Folklore. Seine Geschichte wurde in mehreren Kinderbüchern erzählt und 1987 als „Hachiko Monogatari“ mit großem Erfolg in Japan verfilmt. 2004 eroberte der Akita auch Amerika: Das mehrfach ausgezeichnete Kinderbuch „Hachiko waits“ (von Lesléa Newman und Machiyo Kodaira) wurde zu einem Bestseller. Weitere vier Jahre später war es Hollywoodstar Richard Gere, den die bewegende Historie von Hachiko nicht mehr losließ. Mit Herzblut und Leidenschaft steht Richard Gere in HACHIKO nicht nur als Hauptdarsteller vor der Kamera, sondern auch als Produzent hinter der wundervollen wahren Geschichte des treuen Akita-Hundes Hachiko. Von Anfang an war Gere klar, dass nur ein ganz besonderer Regisseur für die Verfilmung infrage kam: sein New Yorker Nachbar und Freund, der Oscar®-nominierte Regisseur Lasse Hallström („Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“, 1993; „Gottes Werk und Teufels Beitrag“, 1999; „Chocolat – Ein kleiner Biss genügt“, 2000). Hallström, ein Meister des feinsinnigen Erzählkinos, war sofort begeistert und machte sich daran, die Geschichte in einen wunderbar warmherzigen Film umzusetzen. Für die Bilder der Kleinstadt mit ihren liebenswerten Bewohnern und für den außergewöhnlichen Blick durch die Augen Hachikos zeichnet Kameramann Ron Fortunato („Basquiat“, 1996) verantwortlich, der zuletzt die Kamera bei Sidney Lumets dramatischem Thriller „Tödliche Entscheidung“ (2007) führte. Ihm gelingt es, die Perspektive der Menschen mit der des Hundes zu verschmelzen, ohne Hachikos Blick auf die Welt zu verklären. So wird es dem Zuschauer ermöglicht, sich nicht nur in das Wesen des treuen Hundes einzufinden, sondern gleichzeitig menschliche Eigenschaften auf ganz neue Weise wahrzunehmen. Behutsam, humorvoll und mit großer Gelassenheit spürt Lasse Hallström in HACHIKO dieser Tierfigur nach. Die unerschütterliche Geduld, mit der der Akita jahrelang Tag für Tag auf seinen Besitzer wartet – auch als dieser bereits nicht mehr lebt –, ließ Hachiko über die Jahre in Japan zu einem Sinnbild für jene „reine“ Treue werden, die von japanischen Zen-Mönchen seit jeher hoch geachtet wird. Zu dieser besonderen Stimmung des Films trägt auch die Musik maßgeblich bei, die der Oscar®-gekrönte Filmkomponist Jan A. P. Kaczmarek („Aimée und Jaguar“, 1999; „Untreu“, 2002; „Wenn Träume fliegen lernen“, 2004) komponierte und die den Zuschauer bewegend und feinfühlig durch HACHIKO begleitet. 6 LANGINHALT E s ist ein kalter Wintertag, als in einem einsamen japanischen Kloster ein Mönch von seinem kleinen Welpen Abschied nimmt. In einer kurzen Zeremonie bekommt das Hündchen ein Halsband und wird schließlich in einer stabilen Holzkiste auf die weite Reise in die USA geschickt. Unterwegs allerdings reißt der Anhänger mit der Adresse des Empfängers ab, und beim Umladen auf dem kleinen Bahnhof Bedridge geschieht es: Unbemerkt rutscht die Kiste vom Gepäckwagen und zerbricht. Der kleine Hund entkommt und läuft verloren über den Bahnsteig – und schließlich in die Arme, oder besser gesagt: zwischen die Beine des Musikprofessors Parker Wilson (Richard Gere), der gerade mit dem 17-Uhr-Zug von der Arbeit zurückkehrt. Während sich die Familie an Hachiko gewöhnt, wächst dessen Treue ständig – so sehr, dass er den Professor jeden Morgen zum Bahnhof begleitet, dann allein nach Hause läuft, um schließlich um Punkt 17 Uhr wieder vor dem Bahnhof auf ihn zu warten. Im Laufe der Zeit gewöhnen sich die Leute, die am Bahnhof arbeiten – der Hot-Dog-Verkäufer Jasjeet (Erick Avari) und die Buchhändlerin Mary Anne (Davenia McFadden) – an den eigenartigen Hund. Das Leben bei den Wilsons bleibt von kleinen und großen Aufregungen geprägt. Tochter Andy stellt den Eltern ihren Freund Michael (Robbie Collier Sublett) vor, und während Cate es kaum erwarten kann, endlich einen Schwiegersohn zu bekommen, hat Parker damit noch seine Schwierigkeiten. Er lernt aber, den eigenen Weg der Tochter ebenso zu akzeptieren wie Hachikos unerschütterliche Weigerung, einen Tennisball zu apportieren. Überhaupt scheint der stolze Hund die eine oder andere wertvolle Lektion für Parker bereitzuhalten: Hachikos Hingabe ist zwar bedingungslos, doch nicht mit Unterwürfigkeit zu verwechseln. Parker weiß, dass seine Treue nicht anerzogen ist, sondern ein „Geschenk“ des Hundes an seinen Herrn. Parker versucht, gemeinsam mit dem Bahnhofsvorsteher Carl (Jason Alexander) herauszufinden, wem und wohin der Welpe gehört. Doch niemand scheint ihn zu vermissen. Gleichzeitig macht dieser es sich in Parkers Tasche bequem, und so bringt es der Professor nicht übers Herz, ihn über Nacht allein in der Gepäckaufbewahrung zu lassen. Kurzentschlossen nimmt er das kleine Pelzknäuel mit nach Hause. Seine Frau Cate (Joan Allen) allerdings ist davon alles andere als begeistert. Parker wiegelt ab und verspricht, den Hund gleich am nächsten Tag zurückzubringen. Diese einmalige Freundschaft zwischen Mensch und Tier könnte ewig so weitergehen. Doch eines Tages bricht Parker während einer Vorlesung zusammen, und Hachiko wartet vergebens darauf, dass sein Herrchen mit dem 17-Uhr-Zug ankommt … Doch noch immer hat sich kein Besitzer am Bahnhof gemeldet. Eine Plakataktion bleibt ebenso erfolglos wie der Besuch im städtischen Tierheim, wo man Wilson wenig Hoffnung darauf macht, dass der Welpe überhaupt ein Zuhause finden wird. An der Uni findet Parkers Kollege Ken (Cary-Hiroyuki Tagawa), ein Professor für Japanologie, auf dem Fragment des Anhängers am Hundehalsband statt einer Adresse nur das japanische Schriftzeichen für „acht“, „hachi“. Er erklärt Parker, „hachi“ sei auch ein Symbol für die Unendlichkeit und für die Fähigkeit, Himmel und Erde zugleich zu berühren. Ken erkennt in dem Welpen einen Akita, eine sehr alte und sehr edle Hunderasse. Akitas, so erläutert er, wurden schon im alten Japan als treue Jagd- und Wachhunde am Hof des Kaisers gehalten. Fortan sitzt Hachiko jeden Tag, bei jedem Wetter und immer um 17 Uhr am Bahnhofsvorplatz und wartet. Niemand weiß, wo genau er Unterschlupf findet. Carl, Jasjeet und Mary Anne kümmern sich um ihn, geben ihm Zuwendung und bringen ihm Futter. Bald gehört er zur „Familie“ der kleinen Bahnhofsgemeinde und wird auch von den Pendlern begrüßt wie ein alter Vertrauter, dem man jeden Tag begegnet. Schließlich schnappt ein Journalist die Geschichte von dem Hund auf, der seit Jahren immer um die gleiche Zeit auf seinen verstorbenen Besitzer wartet. Er bringt die Story in die Zeitung – und trifft damit einen Nerv bei seinen Lesern. Im ganzen Land lassen sich die Menschen von Hachiko rühren, und der Akita wird zu einer kleinen Berühmtheit. „Hachiko“ wird der kleine Hund nun von Parker gerufen, der noch immer nach jemandem sucht, bei dem er das Tier unterbringen kann. Doch mit jedem Tag, an dem er mit Hachiko zusammen ist, verbindet ein unsichtbares Band die beiden noch enger. Selbst Cates Widerstand lässt nach, als sie sieht, wie ausgelassen ihr Mann mit Hachiko spielt. Für die gemeinsame Tochter Andy (Sarah Roemer) ist ohnehin klar, dass der Hund das Loch zu füllen beginnt, das ihr Auszug im Leben ihres Vaters hinterlassen hat. 7 PRODUKTIONSNOTIZEN Die wahre Geschichte vom „treuen Hund Hachiko“ Anfang der 20er-Jahre gab es nur noch etwa 30 reinrassige Akita-Hunde in Japan, einer davon war der Rüde Hachiko. Sein Herrchen, Professor Hidesaburo Ueno, lebte in einem Vorort von Tokio und unterrichtete an der Universität in der Stadt Landwirtschaft. 1924, Hachiko war ein knappes Jahr alt, nahm er den Hund zum ersten Mal mit zum Bahnhof Shibuya, wo er jeden Morgen mit dem Pendlerzug nach Tokio fuhr und jeden Spätnachmittag zurückkehrte. Hachiko gewöhnte sich an, ihn täglich auf dem Bahnhofsvorplatz abzuholen. Doch ein Jahr später, im Mai 1925, erlitt Professor Ueno an der Universität einen Herzinfarkt. Er kam in die Notaufnahme und starb kurz darauf. Hachiko wartete an diesem Tag vergeblich auf die Rückkehr seines Herrchens. bedroht. Seine Veröffentlichungen führten dazu, dass der Akita 1931 zum „Naturdenkmal“ Japans erklärt wurde, als erste von sieben typisch japanischen Hunderassen. Die Ausfuhr aus Japan war bis 1945 sogar verboten. Gleichzeitig erlangte der treue Hachiko landesweite Berühmtheit. Im April 1934 wurde Hachiko, der seit nunmehr fast zehn Jahren jeden Spätnachmittag am Bahnhof saß und wartete, eine Bronzestatue errichtet. Der Hund selbst nahm noch an der Zeremonie teil. Ein Jahr später, am 8. März 1935, starb Hachiko. Sein Tod wurde landesweit in den Zeitungen gemeldet. Seine Überreste befinden sich heute ausgestopft im National Science Museum im Tokioter Bezirk Ueno. Im ganzen Land galt Hachikos unbedingte Treue und Beharrlichkeit fortan als beispielhaft, viele Lieder und Kinderbücher erzählten von ihm. Während des Krieges wurde Hachikos Statue zur Herstellung von Kriegsgütern eingeschmolzen. Doch Ende der 40er-Jahre wurde Takeshi Ando, der Sohn des ursprünglichen Bildhauers, von einem Verein zur Wiedererrichtung der HachikoStatue beauftragt, eine neue Form zu gießen. Im August 1948 wurde das Denkmal eingeweiht und steht noch heute am ShibuyaBahnhof, der mittlerweile einer der lebendigsten Tokios ist und inmitten eines beliebten Shopping- und Kneipenviertels liegt. Der westlichste der fünf Hauptausgänge heißt „Hachiko-guchi“, „HachikoAusgang“. Jedes Jahr am 8. April treffen sich Hunderte von Hundeliebhabern mit ihren Tieren am Hachiko-Ausgang, um des treuen Akitas zu gedenken. Auch in Hachikos Geburtsstadt Odate wurde 2004 vor dem Akita-Hundemuseum auf dem Original-Podest eine ähnliche Statute wie am Shibuya-Bahnhof errichtet. Zunächst wurde der Hund von Uenos Verwandten in der Stadt aufgenommen, doch er lief regelmäßig fort und kehrte täglich zur selben Zeit an den Bahnhof Shibuya zurück, um dort zu warten. Ein früherer Gärtner von Professor Ueno, der in der Nähe des Bahnhofs wohnte, kümmerte sich schließlich um Hachiko. In den ersten Jahren reagierten die Fahrgäste und Bediensteten eher unwirsch auf den Streuner, der da jeden Tag auf dem Vorplatz saß. Doch als sich herumgesprochen hatte, dass dies der Hund des verstorbenen Professors war, der noch immer auf die Rückkehr seines toten Herrchens wartete, waren die Menschen gerührt und begannen, Hachiko zu umsorgen. Ein neuer Bahnhofsvorsteher richtete ihm 1928 einen Ruheplatz ein, ein Metzger in der Nähe fütterte ihn. Hachikos Geschichte wurde als „Hachiko Monogatari“ erstmals 1987 in Japan verfilmt. Der Spielfilm, der das Leben Hachikos recht frei und hochemotional von seiner Geburt bis zum Tod nachdichtet, wurde zu einem landesweiten Blockbuster und markierte den letzten großen Erfolg des Studios Kinema Kenkyu-jo. Einer der ehemaligen Studenten von Professor Ueno erkannte Hachiko wieder und begann, sich für das Tier und seine Rasse – Akitas sind eine Art Spitz – zu interessieren. Er recherchierte und fand heraus, dass Akitas eine der ältesten japanischen Hunderassen sind – und nahezu vom Aussterben 8 PRODUKTIONSNOTIZEN Eine besondere Freundschaft zwischen Mensch „ und Tier über das Leben hinaus“ – die Message des Films Auch Tagawa fiel es nicht schwer, sich von Hachiko ansprechen zu lassen. „Man könnte sagen, dass ich selbst auf gewisse Art auf dem Bahnhofsvorplatz sitze und auf etwas mehr Menschlichkeit warte“, sagt der Schauspieler. In einer Szene entziffert Ken, Parkers Professoren-Kollege an der Universität, das japanische Schriftzeichen für „acht“, „hachi“, am Halsband des Akita-Welpen. „Hachi“ hat im Japanischen nicht nur eine numerische Bedeutung, sondern ist – ähnlich wie die liegende Acht in der westlichen Mathematik – auch das Symbol für Unendlichkeit: Und endlos ist auch Hachikos Treue. Inferno Distribution entschloss sich, die Geschichte Hachikos zu verfilmen. Produzent Bill Johnson erzählt, das Drehbuch habe ihn sofort überzeugt: „Mir war klar, dass das Thema des Films – Treue, Hingabe und bedingungslose Liebe – eine Menge Leute ansprechen würde.“ Johnson mag dabei an die Kinozuschauer gedacht haben, doch zunächst schlug das Projekt natürlich vor allem die Schauspieler in seinen Bann. Für Jason Alexander etwa, der den grummeligen, doch gutherzigen Bahnhofsvorsteher spielt, steht HACHIKO in einer Reihe mit anderen Tierfilm-Klassikern. „Tiere opfern sich für die Liebe“, sagt er. „Sie haben diese große Würde und diesen Edelmut, den man bei Menschen so oft vermisst. Hachikos Geschichte hat eine wirklich tief gehende Message, doch sie drängt sich nicht auf. Es ist eine ganz ruhige, kleine Story, die bei aller Vielschichtigkeit und Intelligenz doch ganz schlicht erzählt ist. Dieser Hund hat kein besonders abenteuerliches Leben. Da geht es um einen Mann, der den Hund zu sich nimmt und ihm sein Herz schenkt, und der Hund erwidert diese Gefühle. Es geht nicht um Heldentaten. Hachiko rettet weder jemandem das Leben noch zieht er irgendwen aus einem brennenden Auto. Es gibt keine großen Momente. Es geht nur darum: ‚Ich habe dich gefunden. Ich verstehe dich. Und ich widme dir mein Leben, ohne ein großes Getue darum zu machen.‘ Ich muss sagen, dass mich das derzeit wirklich tief bewegt.“ Joan Allen gesteht, dass sie „schlicht die Fassung verlor“, als sie das Drehbuch zum ersten Mal gelesen hatte. „Wir leben in einer Welt, in der sich alles so rasend schnell bewegt. Je älter man wird, desto rascher verfliegt die Zeit. Man hetzt herum und versucht, möglichst viel zu erledigen, doch es bleibt nie genug Zeit, immer ist man schon wieder unterwegs. Ich denke, das ist die wunderbare Lektion dieser speziellen Geschichte: Nimm dir Zeit, tritt einen Schritt zurück und widme dich den Leuten, die dir wichtig sind, ganz und gar. Nicht alles in unserer Gesellschaft lässt sich einfach wegwerfen. Dieser Hund etwa hört nicht einfach auf und macht etwas anderes. Er wartet weiterhin auf das, was er liebt.“ Richard Gere schließlich sagt, Hachikos Warten spreche etwas in ihm an, „wofür es eigentlich keine Worte gibt. Man fühlt es eher, im tiefsten Inneren seines Herzens: diese Ahnung, dass es im Grunde keinen Anfang und kein Ende der Liebe gibt; dass die Sehnsucht, die uns antreibt, das ganze Universum ausfüllt. Das, wovon diese Geschichte erzählt, bleibt letztendlich ein Mysterium. Es lässt sich nicht mit Worten einfangen.“ 9 PRODUKTIONSNOTIZEN Das geht schon sehr tief“ – „ die ersten Reaktionen auf das Drehbuch Als Lasse Hallström von seinem alten Freund Richard Gere das Drehbuch zu HACHIKO erhielt, begleitet von einigen erklärenden Worten, war seine Neugier rasch geweckt. „Ich bin ja selbst ein großer Hundeliebhaber, und da sprach mich die Story natürlich sofort an“, erinnert er sich. „Ich las das Buch – und es war ein echtes Geschenk. Was für eine wunderbare Geschichte!“ Gere und Hallström sind nicht nur Nachbarn in Upstate New York, sie hatten auch 2006 schon miteinander „The Hoax“ gedreht, ein flottes und amüsantes Drama um einen notorischen Schwindler und Fälscher. Seitdem warteten sie auf eine weitere Gelegenheit zur Zusammenarbeit. Gere hatte das Skript zu HACHIKO von seinem Agenten erhalten. Es dauerte jedoch eine Weile, bis er sich mit dem Stoff für einen Familienfilm beschäftigen wollte, doch als er schließlich die ersten Seiten gelesen hatte, konnte er sie nicht mehr aus der Hand legen. „Man würde nicht gleich denken, dass dies die Art von Film ist, die mich anspricht“, sagt Gere. „Aber nach dem Drehbuch habe ich geheult wie ein Baby. Meine erste Reaktion war: ‚Oh Mann, jetzt muss ich den echt drehen, oder?‘ Ich habe das Buch dann noch ein zweites Mal gelesen, um ganz sicherzugehen, und es hat mich noch immer sehr bewegt. Ich finde, diese Geschichte um einen Hund, der einfach nur auf dich wartet, hat etwas ungeheuer Symbolisches und Geheimnisvolles. Sie spricht irgendetwas in unseren Herzen ganz unmittelbar an. Dass da jemand zeigt: ‚Ich werde immer für dich da sein‘, dieses Gefühl von unbedingter Treue – das geht schon sehr tief.“ Gere wollte unbedingt Hallström als Regisseur. „Lasse ist für mich so etwas wie ein schwedischer Kobold“, sagt er. „Seine Frau [Lena Olin] und ich lachen immer, weil er der einzige ist, der in jeder Situation die totale Kontrolle behält – während wir keinen blassen Schimmer haben, was gerade geschieht oder warum.“ Die Einschätzung, dass Hallström ein gleichzeitig wunderbarer und völlig untypischer Filmregisseur ist, wird auch von den anderen Schauspielern und Teammitgliedern geteilt. Jason Alexander etwa, der in HACHIKO die nur auf den ersten Blick unbedeutende Nebenrolle des Bahnhofsvorstehers spielt, attestiert Hallström die Fähigkeit, auch die kleinste Filmfigur zu ihrer vollen Entfaltung zu bringen: „Lasse vertraut seinen Schauspielern. Man glaubt, mit ihm einfach nur nett zu plaudern, und ganz plötzlich stellt man fest, dass man Teil eines großen Gesamtbildes in seinem Kopf geworden ist. Er hat die wunderbare Angewohnheit, sich vollkommen im Hintergrund zu halten. Seine Art, dich als Schauspieler zu inszenieren, ist sehr ruhig und sanft. Du hast nie das Gefühl, als würdest du in eine bestimmte Richtung geschubst oder gezogen werden, aber irgendwie ist er trotzdem immer präsent und vermittelt dir, gut aufgehoben zu sein.“ Auch Gere schätzt als Schauspieler Hallströms Art, Regie zu führen, sehr. „Er schlägt etwas vor, äußert eine Idee – und bringt damit etwas in dir zum Klingen“, erzählt er. „Irgendwann füllst du dann die Figur aus, machst sie dir komplett zu eigen und bist gleichzeitig überzeugt, dass das alles aus dir kommt und du nicht von außen gelenkt wirst.“ Hallström selbst war es wichtig, die Geschichte von Hachiko nicht ins Kitschige abgleiten zu lassen. „Es ist eine sehr simple Story: Ein Hund wartet jahrelang auf die Rückkehr seines toten Herrchens“, sagt der Regisseur. „Die Gefahr, sich da in Sentimentalitäten zu verlieren, besteht natürlich. Die Herausforderung war, genau das zu vermeiden. Richard nennt die Geschichte eine ‚Fabel‘ und konnte ihr nicht sehr viele komödiantische Aspekte abringen, aber ich sehe sie tatsächlich eher als dramatische Komödie. Das entspricht auch meiner Sicht auf die Welt: Das Leben ist hochdramatisch und gleichzeitig sehr komisch, oder nicht?“ Wie unmittelbar die Gefühle angesprochen werden, wenn es um das Schicksal eines Tieres geht, erzählt auch Sarah Roemer, die im Film die Tochter von Richard Gere und Joan Allen spielt: „Hunde sind so unschuldig und so treu und ihre Liebe ist so ehrlich und rein – deshalb empfand ich diese Geschichte beim Lesen des Buches als unglaublich berührend und traurig. Ich bin das Skript mit einer Freundin durchgegangen und wir heulten beide gleichzeitig. Sie hat mir anschließend gesagt: ‚Weißt du, wenn es deine Figur wäre, die da so viel Leid durchmachen müsste, fände ich es nur halb so schlimm – aber dieser süße Hund ...‘“ 10 PRODUKTIONSNOTIZEN D ie berühmte „Chemie“ muss stimmen: das Zusammenspiel von Richard Gere und Joan Allen Die Produzentin, die das Projekt HACHIKO von Anfang an vorangetrieben hatte, ist Vicki Shigekuni Wong. Schon während ihres ersten Aufenthalts in Japan Mitte der 80er-Jahre war Wong die Statue des Akita-Hundes Hachiko auf dem Vorplatz des Tag und Nacht von quirligem Leben erfüllten Shibuya-Bahnhofs in Tokio aufgefallen. Sie fand Inspiration in der Ruhe und Unerschütterlichkeit, mit der das Bronzetier inmitten des Trubels saß, und nachdem sie die Geschichte des legendären Hundes gehört hatte, taufte sie auch ihren eigenen Akita auf den Namen Hachiko. Als ihr geliebter vierbeiniger Begleiter dann starb, wollte Wong in ihrer Trauer die Legende von Hachiko nicht mehr aus dem Kopf gehen. Sie überzeugte ihren Freund, den erfahrenen Produzenten Paul Mason, aus der Geschichte einen Film zu machen. Die beiden engagierten den jungen Drehbuchautor Stephen P. Lindsey und fanden schließlich mit Inferno Distribution und dem Produzenten Bill Johnson die richtigen Partner, um HACHIKO zu finanzieren und auf die Leinwand zu bringen. Wong erinnert sich noch an das erste Treffen, bei dem eine mögliche Besetzung für die Hauptrolle von Professor Parker Wilson diskutiert wurde: „Der erste Name, der aufkam, war der von Richard Gere. Später stellte sich dann heraus, dass er nicht nur die Rolle übernehmen, sondern auch als CoProduzent mit einsteigen wollte. Wir konnten unser Glück kaum fassen! Schließlich gibt es kaum einen anderen Schauspieler, der so wie er Integrität und Mitgefühl verkörpert.“ Während Geres Figur vom ersten Moment an, als der Akita-Welpe und er sich auf dem Bahnsteig treffen, eine tiefe Verbundenheit zu dem kleinen Hund zeigt, ist seine Frau Cate weniger begeistert. Sie besteht zunächst darauf, dass Parker den Hund so schnell wie möglich wieder loswird, doch in ihrem Ehemann ist zu diesem Zeitpunkt bereits das Gefühl erwacht, gebraucht zu werden. „Die Beziehung, die er zu Hachiko aufbaut, ist fast ein wenig irrational“, sagt Gere. „Sie besteht von Anfang an und wird nie infrage gestellt. Diesen Aspekt fand ich wirklich spannend.“ Für Gere war es wichtig, dass der Film ein Gefühl der Versöhnlichkeit, der Großherzigkeit und des Akzeptierens vermittelt. Es gefiel ihm, dass die Geschichte in einer Kleinstadt spielt, in der jeder jeden kennt und die eine Art selbstverständliche Intimität spiegelt: „Die Leute kennen sich und tratschen nicht die ganze Zeit übereinander“, erklärt Gere. „Keiner tritt dem anderen zu nahe, man lebt einfach nebeneinander – eben so wie Parker und Hachiko.“ Joan Allen, die Parkers Frau Cate spielt, sagt, dass Geres persönliches Wertesystem sich nicht so sehr von dem seiner Filmfigur unterscheidet. „Es war offensichtlich, dass es ihm sehr wichtig war, wie diese Geschichte erzählt wird. Er selbst versteht die unausgesprochenen Regeln des familiären Zusammenlebens bis ins Detail. Und als Schauspieler sucht er stets nach Möglichkeiten, wie er eine etwas tiefere und manchmal unerwartete Einsicht in bestimmte Aspekte der Geschichte übertragen kann. Er ist ein unglaublich spontaner, entspannter und charismatischer Mann.“ Dass Gere und sie ein so glaubhaftes Ehepaar darstellen, führt sie auf die berühmte schauspielerische „Chemie“ zurück: „So etwas kann man nicht herstellen. Entweder es klickt, oder es klickt nicht.“ Für Gere stand ohnehin außer Frage, dass für die Rolle der Cate die Wahl auf Joan Allen fallen würde. „Wir brauchten jemand, der in diese sehr einfache Geschichte eine große Präsenz und Ausdrucksstärke mitbrachte.“ Zugleich ist Allens Figur und die Art, wie sie sich benimmt, sehr zurückhaltend, weswegen es ideal war, „dass Joan sich auf der Leinwand ganz selbstverständlich bewegen, ja sich fast unsichtbar machen kann. Man kauft dieser Figur sofort, schon nach der ersten gemeinsamen Szene, ab, dass sie bereits sehr lange mit Parker zusammen ist.“ Auch für Lasse Hallström war die Zusammenarbeit mit Allen „eine einmalige Erfahrung: Es ist wunderbar, eine Schauspielerin zu erleben, die so dermaßen präzise und mühelos ihre Arbeit erledigt.“ In der Rolle des Professors Ken, Parkers bestem Freund und Kollegen an der Universität, ist Cary-Hiroyuki Tagawa zu sehen. Als Japanologe ist er Parkers erste Anlaufstelle, als dieser herauszufinden versucht, was es mit dem kleinen Akita auf sich hat. Tagawa ist in Tokio geboren, verbrachte dort einen Großteil seiner Kindheit und kannte so natürlich die Geschichte vom treuen Hund Hachiko. Als er hörte, dass Richard Gere in der amerikanischen Verfilmung dieser sehr japanischen Legende die Hauptrolle spielt, war er erleichtert: „Er hat ein tiefes Verständnis und eine große Liebe zu Tieren und zur Natur“, sagt Tagawa. „Auch dass er tibetischen Buddhismus praktiziert und in seinem Leben auf der Suche nach Frieden ist – das sind Dinge, die uns Japanern sehr am Herzen liegen.“ 11 PRODUKTIONSNOTIZEN Die wahren Stars: die Hunde Die größte Herausforderung allerdings lag für Richard Gere in der Arbeit mit den Hunden. Hachiko wird im Film von verschiedenen Akitas dargestellt. „Ein Akita ist nicht der Typ Hund, den man mit Leckerlis ‚kaufen‘ kann“, sagt Gere. „Der mag dich entweder – oder er mag dich nicht.“ Akitas gelten als sehr anspruchsvoll und eigen. Gere erinnert sich, „dass es den Hundetrainern sehr wichtig war, dass ich die Hunde vorher traf. Denn die entscheiden sich auf der Stelle, ob sie dich akzeptieren oder nicht. Und wenn sie sich einmal entschieden haben, ändern sie ihre Meinung auch nicht mehr. Das war schon seltsam: Da verbringt man so viel Zeit damit, den Film zu stemmen, und dann hängt letztlich alles von dem einen Moment ab, wo man sich in die Augen sieht. Ich hatte beinahe Angst davor, sie zu streicheln!“ Zum Glück lief alles gut – und Gere wurde als „Mitglied“ des Rudels akzeptiert. „Es gibt in der Branche dieses geflügelte Wort: ,Arbeite nie mit Hunden oder Kindern.‘ Aber das kommt nicht daher, dass diese Arbeit so schwierig ist – sondern weil sie dir jede Szene stehlen!“, sagt Boone Narr, einer der erfahrensten Tiertrainer Hollywoods. Narr war so gut wie jeden Tag am Set mit zwei prächtigen Akitas und einigen Shiba-Welpen, die er aus dem ganzen Land zusammengesucht und sechs Monate lang trainiert hatte. Sie stellten Hachiko in seinen verschiedenen Lebensstadien dar. Narr erzählt, wie Gere ihn einmal fragte, was er als Tiertrainer für die schwierigste Aufgabe bei der Arbeit mit den Hunden halte. Er habe geantwortet: „Richard, am schwierigsten ist, es so aussehen zu lassen, als gehöre der Hund zu dir – und nicht zu dem Trainer, der hinter der Kamera steht.“ Fortan bemühte Gere sich nach Kräften, genau dies zu erreichen. Doch dann gelang Narr der Durchbruch – und er erkannte, dass sich hinter der Sturheit der Akitas eine Intelligenz verbarg, wie man sie nur sehr selten bei Hunden findet. Mühelos fingen die Tiere genau die Emotionen ein, die der Film so dringend brauchte. „Diese Hunde waren unglaublich. Sie sind im Vergleich zu uns zweifellos die viel besseren Schauspieler“, sagt Richard Gere. „Die Akitas waren wirklich sehr, sehr beeindruckend“, stimmt Joan Allen ihm zu. „Das sind sehr geerdete Tiere, die folgen ihrem eigenen Rhythmus und sind nicht besonders versessen darauf, den Menschen zu gefallen. Und auch wenn Richard wirklich großartig ist – der eigentliche Star des Films ist Hachiko.“ Jason Alexander erzählt lachend, dass einer der Hunde, die Hachiko spielen, eine Hündin, als „die Meryl Streep unter den Akitas“ gilt. Alexander genoss die Drehtage mit ihr, denn „sie hatte dieses unglaublich ausdrucksstarke Gesicht. So hinreißend, edel und elegant!“ Akitas sind die einzige rein japanische Hunderasse, und Cary Tagawa betont, dass sie auch vom Charakter her „sehr japanisch sind: nicht besonders extrovertiert oder laut in ihren Gefühlsäußerungen, doch sehr achtsam und wach. Akitas sind, anders als die meisten Hunde, sehr ‚alte Seelen‘.“ Im Film findet sich diese Einschätzung auch in der Szene wieder, in der Ken seinem Freund Parker erklärt, warum Hachiko den Tennisball nicht apportiert: Akitas machen keine Tricks, um ihrem Herrchen zu gefallen. Wenn sie es tun, dann aus einem bedeutenderen Grund als für ein Tätscheln oder ein Leckerli. Es war klar, dass der Erfolg von HACHIKO maßgeblich davon abhängen würde, ob das Publikum eine emotionale Verbindung zu dem Hund aufbauen kann. Gleichzeitig erzählten alle Beteiligten Narr, dass die Arbeit mit den Akitas sie um den Verstand brächte, weil die Tiere nicht folgten und extrem stur seien. Und im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen, in denen Hunde mitspielen, gab es bei HACHIKO weder Computereffekte noch Zirkustricks. Die Herausforderung für Narrs Team bestand also darin, die Hunde dazu zu bringen, das Mitgefühl der Zuschauer zu wecken. Monatelang machten die Akitas den Tiertrainern zu schaffen. 12 PRODUKTIONSNOTIZEN Wärmejacken und das strenge Auge der AHA: die Arbeit mit den Tieren Die Richtlinien für amerikanische Filmproduktionen, die mit Tieren arbeiten, sind sehr streng. Als offizielle Beobachterin der American Humane Association (AHA) war Marisa Bellis täglich auf dem Set und achtete darauf, dass die Hunde artgerecht behandelt wurden. Der kleine Hachiko übrigens wurde von einigen Shiba-Welpen dargestellt, einer japanischen Rasse, die auch im Westen gezüchtet wird und die den Akitas sehr ähnlich ist. Für die Aufnahmen mit dem halbwüchsigen und erwachsenen Hachiko arbeitete die Produktion dann mit echten Akitas. Bellis erklärt, warum die Rolle der AHA bei Dreharbeiten weit über eine bloße Kontrollfunktion hinausgeht: „Oft sind die Zuschauer bei Filmen mit Tieren von dramatischen Szenen beunruhigt und denken, hier geschehe tatsächlich etwas Grausames. Sie beginnen sich zu fragen, ob beim Dreh wirklich keine Tiere misshandelt wurden – und das kann sich am Ende natürlich negativ auf das Filmerlebnis auswirken. Die AHA ist deshalb stets vor Ort, um solche Gedanken gar nicht erst aufkommen zu lassen. Jede Tierszene wird dokumentiert und mit einer Erklärung, wie die Trainer das Tier dazu gebracht haben, dies oder jenes zu tun, auf der Webseite der AHA [www.americanhumane.org] eingestellt. Auch darf nur die AHA in den Filmcredits bestätigen, dass bei den Dreharbeiten keine Tiere zu Schaden kamen.“ 13 VOM HELD UND RETTER ZUM BESTEN FREUND UND TRÖSTER Hundefilmkarrieren im Laufe der Zeit – ein kurzer Exkurs über Hunde im Film „Der verdammte Hund hat den Film geklaut“, knurrte Nick Nolte, als er „Zoff in Beverly Hills“ („Down and Out in Beverly Hills“, 1986) das erste Mal in einer fertigen Fassung sah. Der kleine schwarz-weiße Mischlingshund Mike, der ihn im Film begleitete, hatte aus Paul Mazurskys böser Sozialsatire klammheimlich eine familienfreundliche und überaus amüsante Komödie gemacht. Und obwohl Nolte in seiner Rolle als heruntergekommener Obdachloser wirklich alles gab und sich in einer Szene sogar auf allen Vieren mit Mike ums Fressen balgte, flogen nicht ihm, sondern dem Hund die Herzen der Zuschauer zu. Kein Wunder: Tiere im Film sind seit jeher spielend in der Lage, die Sympathien beim Publikum zu wecken. Besonders der Hund spiegelt oft Emotionen oder Qualitäten wider, die der Mensch bei sich selbst gelegentlich vergeblich sucht: Treue bis zur körperlichen Selbstaufgabe, Bescheidenheit, Mut – und gleichzeitig das Bewahren einer kindlichen Unschuld und Verspieltheit. Wenn etwa in „Der mit dem Wolf tanzt“ („Dances with Wolves“, 1990) die Soldaten das treue Tier von Kevin Costner abschießen, symbolisiert das ihre Verderbtheit ungleich stärker als alle Angriffe auf die Indianer. Dahinter steckt die romantische Vorstellung, die Natur selbst verkörpere sich in der Gestalt eines Hundes – und mache mit dessen selbstloser Liebe und Treue dem Menschen quasi ein Versöhnungsangebot. Umgekehrt versündigt sich jemand, der Gewalt gegen ein unschuldiges Tier anwendet, natürlich umso mehr. In „Wolfsblut“ war es so gesehen erst die Liebe des selbstlosen Tieres zu dem jungen Goldsucher, die diesen die Gefahren im eisigen Alaska überstehen ließ. Ganz zu schweigen von den unzähligen Gelegenheiten, bei denen Lassie den rettenden Ast in die Stromschnellen hielt oder den Berglöwen vertrieb. Interessant ist, dass das amerikanische Kino schon sehr früh den Hund als Vermittler zwischen der jungen Zivilisation und dem (noch) wilden Land eingesetzt hat. Ganz so, als müsse man auf diese Art ein uneingestandenes schlechtes Gewissen über die rücksichtslose Inanspruchnahme des Landes und seiner Ureinwohner beruhigen. Vor Lassie war es der legendäre Schäferhund Rin Tin Tin, der – seit 1922 – im Wilden Westen seine Abenteuer bestand und immer wieder Siedler, Cowboys und Goldsucher rettete. (Dass sich die Ursprungsgeschichte des Hundes – er wurde nach dem Ersten Weltkrieg von einem Kriegsheimkehrer aus Frankreich mitgebracht – selbst wie ein Filmstoff las, hat dem Mythos nur geholfen.) Zeitgleich mit Rin Tin Tin hatte auch der Deutsche Schäferhund Strongheart seine Filmkarriere in Hollywood (unter anderem in der ersten Verfilmung von „Wolfsblut“,1925). Bis heute sind Lassie, Rin Tin Tin und Strongheart die einzigen Hunde, die einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bekamen. Diese überaus heldenhaften Hunde sorgten seinerzeit für großen Erfolg an den Kinokassen. Allerdings hat sich die Rolle des Hundes im Film im Laufe der Jahrzehnte bis heute ein wenig gewandelt. Der Hund als klassischer Held und Retter in der Natur ist mehr und mehr dem Hund als bestem Freund und Tröster gewichen. In Komödien wie „Ein Hund namens Beethoven“ (1991) war der gutmütige Bernhardiner das entscheidende Element, das die Familie gegen äußere Angriffe zusammenhielt und klassische Werte wiederbelebte. Auch der Border-Collie-Mischling in „Bingo – Kuck mal, wer da bellt“ (1991) setzte seine wundersamen Fähigkeiten vor allem dafür ein, einen kleinen Jungen wieder in die Familie zu integrieren. 2008 waren Hunde sogar gleich zweimal in Sachen Lebenshilfe im Kino unterwegs: In „Das Hunde-Hotel“ half eine ganze Bande von Streunern zwei Adoptiv-Geschwistern in den Schoß einer verständnisvollen Patchwork-Familie, und nur einen Monat später stürmte ein aufgeweckter Labrador in „Marley & Ich“ die Herzen von Owen Wilson und Jennifer Aniston, die sich ihr Leben ohne den liebevoll-chaotischen Hund bald nicht mehr vorstellen konnten. In all diesen Filmen verkörpert der Hund jene menschliche Sehnsucht nach einer Reinheit, Unschuld und bedingungslosen Treue, die im Alltag oft verloren gegangen zu sein scheint. Hinzu kommt, dass ein Hund nicht im eigentlichen Sinne schauspielert, er ist einfach, wie er ist. Dies ist dem Zuschauer durchaus bewusst, und so wirkt es umso glaubhafter, wenn er durch sein offenbar angeborenes Verhalten beweist, dass das Wahre, Schöne und Gute existiert – und wo könnte man diesen Beweis schöner erbringen als im Kino? 14 DIE DARSTELLER RICHARD GERE (Professor Parker Wilson) damit einen unglaublichen Medienhype und Skandal auslöste. Anschließend spielte Gere mit Terrence Howard und Jesse Eisenberg im Thriller „Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird“ („The Hunting Party“, 2007) um zwei Journalisten, die nach dem Balkankrieg in Bosnien einem Kriegsverbrecher nachspüren. Begonnen hat Geres Schauspielkarriere mit seiner Ausbildung am Princeton Playhouse sowie am Seattle Repertory Theatre. Bald zog er in New York eine Reihe hochkarätiger Bühnenrollen an Land. So spielte er unter anderem den Titelpart in „Richard Farina: Long Time Coming and Long Time Gone”, in den Sam-Shepard-Stücken „Back Bog Beast Bait” und „Killer’s Head”, in „Ein Mittsommernachtstraum”, „Habeas Corpus” sowie in Broadway-Inszenierungen von „Soon” und „Grease“. 1980 verkörperte er, ebenfalls auf dem Broadway, den schwulen KZ-Häftling in „Bent“ – und gewann dafür den Theatre World Award. Richard Gere ist nicht nur ein engagierter Menschenrechtler, sondern auch einer der herausragendsten Schauspieler des amerikanischen Gegenwartskinos. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Chicago“ (2002), „Untreu“ („Unfaithful“, 2002), „Ein Offizier und Gentleman“ („An Officer and a Gentleman“, 1982), „In der Glut des Südens“ („Days of Heaven“, 1978), „Ein Mann für gewisse Stunden“ („American Gigolo“, 1980), „Pretty Woman“ (1990) und „Zwielicht“ („Primal Fear“, 1996). Gerade abgedreht hat Gere das biografische Drama „Amelia“ (2009) um die Pilotin und verunglückte Weltumfliegerin Amelia Earhart, in dem er neben Hilary Swank und Ewan McGregor zu sehen sein wird. Ebenfalls fertig gestellt ist auch „Brooklyn’s Finest“ (2009), ein Cop-Drama mit Don Cheadle und Ethan Hawke. Zuletzt sah man Gere neben Diane Lane in „Das Lächeln der Sterne“ („Nights in Rodanthe“, 2008), der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Nicholas Sparks, und in Todd Haynes’ Annäherung an Bob Dylan „I’m Not There“ (2007) neben Cate Blanchett, Christian Bale und Heath Ledger. 2006 drehte er mit HACHIKO-Regisseur Lasse Hallström das Schwindler-Drama „The Hoax“, basierend auf der wahren Geschichte des Fälschers Clifford Irving, der einem Großverlag die fiktive Autobiografie von Howard Hughes verkaufte und Nach einigen Nebenrollen in Filmen spielte Gere in Terrence Malicks „In der Glut des Südens“ („Days of Heaven“, 1978) erstmals sein ganzes Starpotenzial aus und entwickelte sich in der Folge mit zahlreichen Hits, unter anderem in seiner Paraderolle in „Ein Offizier und Gentleman“ („An Officer and a Gentleman“, 1982) und Paul Schraders melancholischem „Ein Mann für gewisse Stunden“ („American Gigolo“, 1980) zu einem der meistbeschäftigten Stars des US-Kinos. Mit der Rolle des sardonischen Cops in Mike Figgis’ Thriller „Internal Affairs – Trau ihm, er ist ein Cop“ („Internal Affairs“, 1990) gelang ihm ein weiterer großer Hit, ehe er an der Seite von Julia Roberts in dem wunderbaren Großstadt-Märchen „Pretty Woman“ (1990) einen der erfolgreichsten Filme aller Zeiten drehte. Seither wusste Gere vor allem in dramatischen Rollen wie in „Sommersby“ (1993) mit Jodie Foster oder als selbstgefälliger Anwalt in „Zwielicht“ („Primal Fear“, 1996) zu glänzen oder spielte in Thrillern wie „Der Schakal“ („The Jackal“, 1997) und „Red Corner – Labyrinth ohne Ausweg“ („Red Corner“, 1997). Als romantischer Held wiederholte er den Erfolg von „Pretty Woman“ dann mit „Die Braut, die sich nicht traut“ („Runaway Bride“, 1999), erneut mit Julia Roberts und Regisseur Garry Marshall. Für seine Rolle im Erfolgsmusical „Chicago“ (2002) wurde Gere mit seinem ersten Golden Globe® ausgezeichnet. 15 DIE DARSTELLER Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler war Gere bei dem Thriller „Eiskalte Leidenschaft“ („Final Analysis“, 1992) erstmals als ausführender Produzent tätig, eine Funktion, die er auch bei den Dramen „Sommersby“ (1993) und „Mr. Jones“ (1993) ausübte. Seine internationale Bekanntheit setzt Richard Gere auch als politischer Aktivist ein. Seit er 1978 das erste Mal nach Nepal und Tibet gereist war, gilt sein Hauptaugenmerk der Okkupation Tibets und der Zerstörung der tibetischen Kultur durch China. Abgesehen von seiner leitenden Position im New Yorker Tibet House und eindringlichen Reden vor dem US-Senat und dem europäischen Parlament hat er mit ‚The Gere Foundation‘ auch eine Stiftung gegründet, die sich neben zahlreichen Bildungs- und Gesundheitsprogrammen besonders um die vertriebenen Tibeter kümmert. Vielfach ist Gere mit diesem Anliegen bereits in fernöstliche Regionen gereist und hat einige seiner Eindrücke in Tibet, Nepal oder Indien in dem 1997 veröffentlichten Bildband „Pilgrim“ gesammelt, der ein Vorwort seines Freundes, des Dalai Lama, enthält. Filmografie (Auswahl): 1975 Der einsame Job (Report to the Commissioner), Regie: Milton Katselas 1976 Baby Blue Marine, Regie: John D. Hancock 1977 Auf der Suche nach Mr. Goodbar (Looking for Mr. Goodbar), Regie: Richard Brooks 1978 Heißes Blut (Bloodbrothers), Regie: Robert Mulligan In der Glut des Südens (Days of Heaven), Regie: Terrence Malick 1979 Yanks – Gestern waren wir noch Fremde (Yanks), Regie: John Schlesinger 1980 Ein Mann für gewisse Stunden (American Gigolo), Regie: Paul Schrader 1982 Ein Offizier und Gentleman (An Officer and a Gentleman), Regie: Taylor Hackford 1990 Pretty Woman, Regie: Garry Marshall 1991 Rhapsodie im August (Hachi-gatsu no kyôshikyoku), Regie: Akira Kurosawa 1992 Eiskalte Leidenschaft (Final Analysis), Regie: Phil Joanou 1993 Sommersby, Regie: Jon Amiel ... und das Leben geht weiter (And the Ban Played on), Regie: Roger Spottiswoode 1993 Mr. Jones, Regie: Mike Figgis 1994 Begegnungen (Intersection), Regie: Mark Rydell 1995 Der 1. Ritter (First Knight), Regie: Jerry Zucker 1996 Zwielicht (Primal Fear), Regie: Gregory Hoblit 1998 Der Schakal (The Jackal), Regie: Michael Caton-Jones Red Corner – Labyrinth ohne Ausweg (Red Corner), Regie: Jon Avnet 1999 Die Braut, die sich nicht traut (Runaway Bride), Regie: Garry Marshall 2000 Es begann im September (Autumn in New York), Regie: Joan Chen Dr. T. and the Women, Regie: Robert Altman 2002 Atemlos (Breathless), Regie: Jim McBride 1984 Cotton Club (The Cotton Club), Regie: Francis Ford Coppola Chicago, Regie: Rob Marshall 2004 Darf ich bitten? (Shall We Dance), Regie: Peter Chelsom 2005 Die Buchstabenprinzessin (Bee Season), Regie: Scott McGehee, David Siegel 2006 The Hoax, Regie: Lasse Hallström 2007 The Flock – Dunkle Triebe (The Flock), Regie: Wai-keung Lau Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird (The Hunting Party), Regie: Richard Shepard I’m Not There, Regie: Todd Haynes 2008 Das Lächeln der Sterne (Nights in Rodanthe), Regie: George C. Wolfe 2009 Brooklyn’s Finest, Regie: Antoine Fuqua HACHIKO (Hachiko – A Dog’s Story), Regie: Lasse Hallström König David (King David), Regie: Bruce Beresford 1986 Gnadenlos (No Mercy), Regie: Richard Pearce Amelia, Regie: Mira Nair Power – Der Weg zum Ruhm (Power), Regie: Sidney Lumet 1988 The Mothman Prophecies – Tödliche Visionen (The Mothman Prophecies), Regie: Mark Pellington Untreu (Unfaithful), Regie: Adrian Lyne Der Honorarkonsul (Beyond the Limit), Regie: John Mackenzie 1983 Internal Affairs – Trau’ ihm, er ist ein Cop (Internal Affairs), Regie: Mike Figgis The Prodigy, Regie: Ericson Core Der letzte Outlaw (Miles from Home), Regie: Gary Sinise 16 DIE DARSTELLER JOAN ALLEN (Cate Wilson) Joan Allen, bereits dreimal für den Oscar® nominiert, ist eine der meistbesetzten Schauspielerinnen der Welt, und ihre darstellerische Bandbreite reicht mühelos vom sadistischen Bösewicht – wie zuletzt in dem Actionreißer „Death Race“ (2008) – bis zur mitfühlenden Präsidentengattin in „Nixon“ (1995). Zuletzt wirkte sie unter anderem in der enorm erfolgreichen „Bourne“-Actionfilmreihe als Pam Landy in „Das Bourne Ultimatum“ („The Bourne Ultimatum“, 2007) und „Die Bourne Verschwörung“ („The Bourne Supremacy, 2004) mit. Filmografie (Auswahl): 1985 Tödliche Beziehung (Compromising Positions), Regie: Frank Perry 1986 Blutmond (Manhunter), Regie: Michael Mann Peggy Sue hat geheiratet (Peggy Sue Got Married), Regie: Francis Ford Coppola 1988 Tucker – Ein Mann und sein Traum (Tucker: The Man and his Dream), Regie: Francis Ford Coppola 1989 Zurück aus der Hölle (In Country), Regie: Norman Jewison 1993 Ethan Frome, Regie: John Madden Das Königsspiel (Searching for Bobby Fischer), Regie: Steven Zaillian Josh and S.A.M., Regie: Billy Weber 1995 Mad Love – Volle Leidenschaft (Mad Love), Regie: Antonia Bird Nixon, Regie: Oliver Stone 1996 Hexenjagd (The Crucible), Regie: Nicholas Hytner 1997 Der Eissturm (The Ice Storm), Regie: Ang Lee Im Körper des Feindes (Face/Off), Regie: John Woo Für ihre Rolle als Senatorin, die in „Rufmord – Jenseits der Moral“ („The Contender“, 2000) in eine politische Schlammschlacht gezogen wird, wurde Allen als Beste Hauptdarstellerin für den Oscar®, den Golden Globe® den SAG Award und den Independent Spirit Award nominiert. Für den Oscar® war sie zuvor bereits als Beste Nebendarstellerin für „Hexenjad“ („The Crucible“, 1996) und für „Nixon“ (1995) nominiert worden. Die Liste der anderen Auszeichnungen und Kritikerpreise, die sie für Filme wie „Pleasantville – Zu schön, um wahr zu sein“ („Pleasantville“, 1998) oder „Der Eissturm“ („The Ice Storm“, 1997) gewonnen hat, ist lang, und sogar ein MTV Movie Award für „Im Körper des Feindes“ („Face/Off“, 1997) steht in ihrem Regal. Joan Allen begann ihre Schauspielkarriere 1977 bei der Steppenwolf Theatre Company in Chicago. Noch heute steht sie regelmäßig auf der Bühne. So wurde sie etwa für ihre Rolle in „Burn This“ (neben John Malkovich) mit einen Tony Award ausgezeichnet, für „The Heidi Chronicles“ war sie nominiert. Zahlreiche andere Theaterpreise gewann sie unter anderem für ihre Auftritte in „The Marriage of Bette & Boo“ und in „And a Nightingale Sang“. Im Frühjahr 2009 spielte sie neben Jeremy Irons in „Impressionism“ wieder am Broadway, zum ersten Mal seit 19 Jahren. 1998 Pleasantville – Zu schön, um wahr zu sein (Pleasantville), Regie: Gary Ross 1999 Rage – Irrsinnige Gewalt (All the Rage), Regie: James D. Stern 2000 Allein gegen das Verbrechen (When the Sky Falls), Regie: John Mackenzie Rufmord – Jenseits der Moral (The Contender), Regie: Rod Lurie 2003 Off the Map, Regie: Campbell Scott 2004 Wie ein einziger Tag (The Notebook), Regie: Nick Cassavetes Die Bourne Verschwörung (The Bourne Supremacy), Regie: Paul Greengrass Yes, Regie: Sally Potter 2005 An deiner Schulter (The Upside of Anger), Regie: Mike Binder 2006 Bonneville, Regie: Christopher N. Rowley 2007 Das Bourne Ultimatum (The Bourne Ultimatum), Regie: Paul Greengrass 2008 Death Race, Regie: Paul W. S. Anderson 2009 Good Sharma, Regie: Suri Krishnamma HACHIKO (Hachiko – A Dog’s Story), Regie: Lasse Hallström In Defiance of Gravity, Regie: Ned Benson 17 DIE DARSTELLER SARAH ROEMER (Andy Wilson) Innerhalb kurzer Zeit hat sich Sarah Roemer zu einem der vielversprechendsten jungen Talente Hollywoods entwickelt. Seit sie an der Seite von Shia LaBeouf in dem Thriller „Disturbia – Auch Killer haben Nachbarn“ („Disturbia“, 2007) spielte, wurde sie in zahlreichen großen Produktionen besetzt, darunter zuletzt in der Komödie „Fired Up“ (2008). Im Alter von 15 Jahren wurde Roemer in einem Supermarkt von einem Modelscout entdeckt und begann anschließend eine steile Karriere als Fashion- und Fotomodell. Mit 19 zierte sie das Cover der Modezeitschrift „Sportswear International“. Ihre erste Filmrolle spielte sie in dem Fantasy-Drama „Wristcutters: A Love Story“ (2006). Anschließend war sie in dem Horror-Hit „Der Fluch – The Grudge 2“ („The Grudge 2“, 2006) zu sehen. Gerade abgedreht hat sie das romantische Drama „Falling Up“ (2009), in dem sie an der Seite von Joseph Cross und Rachael Leigh Cook ihre erste Hauptrolle spielt. Filmografie (Auswahl): 2006 Wristcutters: A Love Story, Regie: Goran Dukic Der Fluch – The Grudge 2 (The Grudge 2), Regie: Takashi Shimizu 2007 Disturbia – Auch Killer haben Nachbarn (Disturbia), Regie: D. J. Caruso Cutlass, Regie: Kate Hudson 2008 Asylum, Regie: David R. Ellis 2009 Falling Up, Regie: David M. Rosenthal HACHIKO (Hachiko – A Dog’s Story), Regie: Lasse Hallström Fired Up, Regie: Will Gluck Waking Madison, Regie: Katherine Brooks The Love Child, Regie: Risa Bramon Garcia 18 DIE DARSTELLER CARY-HIROYUKI TAGAWA (Professor Ken) Filmografie (Auswahl): 1987 Der letzte Kaiser (The Last Emperor), Regie: Bernardo Bertolucci 1988 Spellbinder – Ein teuflischer Plan (Spellbinder), Regie: Janet Greek 1989 James Bond 007 – Lizenz zum Töten (Licence to Kill), Regie: John Glen 1991 Eine perfekte Waffe (The Perfect Weapon), Regie: Mark DiSalle Showdown in Little Tokyo, Regie: Mark L. Lester Seinen Durchbruch hatte Cary-Hiroyuki Tagawa, als ihn Bernardo Bertolucci nach einigen Auftritten in TV-Serien wie „MacGyver“ oder „Raumschiff Enterprise“ 1987 als Chang in seinem Epos „Der letzte Kaiser“ („The Last Emperor“, 1987) besetzte. Heute ist Tagawa ein vielbeschäftigter Charakterdarsteller, der dank seiner langjährigen Erfahrung in japanischen Kampfkünsten auch in zahlreichen Actionfilmen mitspielt und als Stunt-Berater wirkt. 1992 Das Gesetz der Gewalt (American Me), Regie: Edward James Olmos 1993 Die Wiege der Sonne (Rising Sun), Regie: Philip Kaufman 1994 Das Geheimnis der Braut (Picture Bride), Regie: Kayo Hatta 1995 Mortal Kombat, Regie: Paul W. S. Anderson 1996 Danger Zone – Die Zone des Todes (Danger Zone), Regie: Allan Eastman 1998 John Carpenters Vampires (Vampires), Regie: John Carpenter 1999 Schnee, der auf Zedern fällt (Snow Falling on Cedars), Regie: Scott Hicks 2001 Pearl Harbor, Regie: Michael Bay Planet der Affen (Planet of the Apes), Regie: Tim Burton 2005 Elektra, Regie: Rob Bowman Die Geisha (Memoirs of a Geisha), Regie: Rob Marshall Tagawa wurde in Tokio als Sohn eines US-Soldaten und einer japanischen Schauspielerin geboren. Nach einer von vielen Umzügen geprägten Jugend wurde sein Vater schließlich fest in Kalifornien stationiert, und Tagawa begann dort in ersten Highschool-Aufführungen mit dem Theaterspielen. Gleichzeitig widmete er sich dem Studium der Kampfkünste; er lernte und lehrte Karate und andere Sportarten. Dementsprechend wurde Tagawa gerne in actionbetonten Rollen besetzt. Zu seinen größeren Erfolgen zählen unter anderem Filme wie „John Carpenters Vampires“ („Vampires“, 1998), „Die Wiege der Sonne“ („Rising Sun“, 1993) und „Mortal Kombat“ (1995). Aber auch in Dramen wie „Die Geisha“ („Memoirs of a Geisha“, 2005) oder „Schnee, der auf Zedern fällt“ („Snow Falling on Cedars“, 1999) war er zu sehen. 2007 Balls of Fury, Regie: Robert Ben Garant 2009 HACHIKO (Hachiko – A Dog’s Story), Regie: Lasse Hallström Tekken, Regie: Dwight H. Little 19 DIE DARSTELLER JASON ALEXANDER (Carl, der Bahnhofsvorsteher) Am bekanntesten dürfte Jason Alexander sicherlich für seine Rolle als George Costanza in der Hitserie „Seinfeld“ sein, die er neun Staffeln lang spielte und für die er sechsmal für den Emmy Award und viermal für den Golden Globe® nominiert war. Schon lange vor „Seinfeld“ konnte Alexander eine beeindruckende Theaterkarriere vorweisen, als Schauspieler, Autor, Produzent und Regisseur. Nachdem er 1989 für das Musical „Jerome Robbins’ Broadway“ – bei dem er pro Aufführung 14 verschiedene Rollen spielte – mit einem Tony, einem Drama Desk Award und einem Outer Critics Circle Award ausgezeichnet wurde, war Garry Marshall auf ihn aufmerksam geworden und besetzte ihn als Richard Geres zynischen Anwalt in „Pretty Woman“ (1990), während er gleichzeitig fest für die TV-Show „Seinfeld“ gebucht wurde. Das machte ihn in nur einem Jahr beinahe zu einem Weltstar. Sein Leinwanddebüt gab Alexander in dem Horrorfilm „Brennende Rache“ („The Burning“, 1981), der ersten Kinoproduktion von Harvey und Bob Weinstein. Zu seinen weiteren Kinofilmen zählen bis heute beispielsweise Peter Weirs „Mosquito Coast“ („The Mosquito Coast“, 1986), „Jacob’s Ladder – In der Gewalt des Jenseits“ („Jacob’s Ladder, 1990), „Die Coneheads“ („Coneheads“, 1993) sowie zuletzt „Schwer verliebt“ („Shallow Hal“, 2001) und „Ira & Abby“ (2006). Im Fernsehen hatte er unter anderem Gastauftritte in Episoden von „Emergency Room“, „Monk“, „Star Trek: Raumschiff Voyager“, „Malcolm mittendrin“ und „Criminal Minds“. Zudem trat er in Comedy-Serien und -Shows wie „The Larry Sanders Show“, „Comic Relief“ oder „The Muppet Show“ auf und spielte in „Curb Your Enthusiasm“, der Erfolgsserie von „Seinfeld“-Schöpfer Larry David, mit. Filmografie (Auswahl): als Regisseur 1995 Mein Partner mit der heißen Braut (For Better or Worse) als Darsteller 1981 Brennende Rache (The Burning), Regie: Tony Maylam 1986 Mosquito Coast (The Mosquito Coast), Regie: Peter Weir 1990 Pretty Woman, Regie: Garry Marshall Frühstück bei ihr (White Palace), Regie: Luis Mandoki Jacob’s Ladder – In der Gewalt des Jenseits (Jacob’s Ladder), Regie: Adrian Lyne 1992 I Don’t Buy Kisses Anymore, Regie: Robert Marcarelli 1993 Die Coneheads (The Coneheads), Regie: Steve Barron 1994 Schlagzeilen (The Paper), Regie: Ron Howard North, Regie: Rob Reiner 1996 Dunston – Allein im Hotel (Dunston Checks In), Regie: Ken Kwapis 2000 Die Abenteuer von Rocky und Bullwinkle (The Adventures of Rocky & Bullwinkle), Regie: Des McAnuff 2001 Schwer verliebt (Shallow Hal), Regie: Peter & Bobby Farrelly 2006 Ira & Abby, Regie: Robert Cary 2007 The Grand, Regie: Zak Penn 2009 HACHIKO (Hachiko – A Dog’s Story), Regie: Lasse Hallström Rock Slyde, Regie: Chris Dowling Auch als Regisseur ist Alexander erfolgreich. Nicht nur am Theater inszenierte er mit großem Erfolg, auch im Kino führte er bei der Screwball-Komödie „Mein Partner mit der heißen Braut“ („For Better or Worse“, 1995) Regie. Zudem drehte er Werbeclips und Musikvideos. Zuletzt wurde sein Clip zu Brad Paisleys „Cooler Online“ als Country Video of the Year ausgezeichnet. 20 DIE DARSTELLER ERICK AVARI (Jasjeet, der Hot-Dog-Verkäufer) Im Laufe seiner gut 30-jährigen Karriere hat Erick Avari im Kino ebenso wie auf dem Broadway, im Fernsehen und im Theater eine beeindruckende Vielzahl verschiedenster Figuren gespielt. Am besten bekannt dürfte Avari durch seine prägnanten Nebenrollen in Komödien sein, wie unter anderem in „Der Kaufhaus-Cop“ („Paul Blart: Mall Cop“, 2009) oder „Mr. Deeds“ (2002), in Gruselkomödien wie „Die Mumie“ („The Mummy“, 1999) oder in Science-Fiction-Filmen wie „Stargate“ (1994) und „Independence Day“ (1996). Im Fernsehen kennt man ihn aus Serien wie „Heroes“, „Stargate“, „Alias“, „Law and Order“ und „Akte X“. Avari wurde im indischen Darjeeling geboren, ging in Europa zur Schule und zog schließlich mit seiner Familie nach Amerika. Nach dem Studium begann er in New York am Theater mit der Schauspielerei und landete bald Hauptrollen in „A Midsummer Night’s Dream“ oder „’Tis Pity She’s a Whore“. Sein US-Kinodebüt gab er schließlich in Kevin Reynolds Kriegsdrama „Bestie Krieg“ („The Beast of War“, 1988). Filmografie (Auswahl): 1988 Bestie Krieg (The Beast of War), Regie: Kevin Reynolds 1992 Steinzeit Junior (Encino Man), Regie: Les Mayfield 1993 Nightmare Lover (Dream Lover), Regie: Nicholas Kazan Ein Concierge zum Verlieben (For Love or Money), Regie: Barry Sonnenfeld 1994 Stargate, Regie: Roland Emmerich 1996 Independence Day, Regie: Roland Emmerich 1999 Der 13. Krieger (The 13th Warrior), Regie: John McTiernan Die Mumie (The Mummy), Regie: Stephen Sommers 2001 The Glass House – Das Glashaus (The Glass House), Regie: Daniel Sackheim DAVENIA McFADDEN (Mary Anne, die Buchhändlerin) Davenia McFadden ist vor allem für ihre zahlreichen Haupt- und Nebenrollen in US-Serien bekannt. So spielte sie unter anderem in „Emergency Room“, „Schatten der Leidenschaft“, „Monk“, „Without a Trace – Spurlos verschwunden“, „Macolm mittendrin“, „CSI – Den Tätern auf der Spur“, „The Shield“ und „Eine himmlische Familie“. Im Kino sah man sie zuletzt in dem rasanten Actionthriller „Smokin’ Aces“ (2006) und in John Sayles’ Drama „Honeydripper“ (2007). McFadden zog nach ihrem Collegeabschluss nach New York und begann dort mit der Schauspielerei. Sie arbeitete zunächst am Theater, ehe sie in der romantischen Komödie „Key Exchange“ (1985) mit Daniel Stern ihr Kinodebüt gab. Zu ihren weiteren Kinofilmen gehören „Doppelmord“ („Double Jeopardy“, 1999), „Fresh“ (1994) und „Ein verrückt genialer Coup“ („Quick Change“, 1990). Planet der Affen (Planet of the Apes), Regie. Tim Burton 2002 Mr. Deeds, Regie: Steven Brill Filmografie (Auswahl): Three Days of Rain, Regie: Michael Meredith 1985 Key Exchange, Regie: Barnet Kellman 2003 Daredevil, Regie: Mark Steven Johnson 1990 2005 Dancing in Twilight, Regie: Bob Roe Ein verrückt genialer Coup (Quick Change), Regie: Howard Franklin, Bill Murray 2007 Postal: Der Film (Postal), Regie: Uwe Boll 1994 Fresh, Regie: Boaz Yakin 1999 Doppelmord (Double Jeopardy), Regie: Bruce Beresford 2006 Smokin’ Aces, Regie: Joe Carnahan 2007 Honeydripper, Regie: John Sayles 2009 HACHIKO (Hachiko – A Dog’s Story), Regie: Lasse Hallström Dark Matter, Regie: Shi-Zheng Chen 2009 Der Kaufhaus-Cop (Paul Blart: Mall Cop), Regie: Steve Carr HACHIKO (Hachiko – A Dog’s Story), Regie: Lasse Hallström Dispatch, Regie: Steven Sprung 21 DIE FILMEMACHER LASSE HALLSTRÖM (Regie) Der schwedische Filmemacher Lasse Hallström, mittlerweile zweimal für den Oscar® als Bester Regisseur nominiert, ist mit seiner ruhigen, humorvollen Erzählweise und seiner Vorliebe für leicht verschrobene Figuren – darunter Träumer wie Gilbert Grape oder Homer Wells und liebenswürdige Verführer wie Casanova oder Vianne Rocher – weltweit bekannt geworden. Am 2. Juni 1946 in Stockholm geboren, war Hallström zunächst vor allem im schwedischen Fernsehen tätig und inszenierte Musikvideos, bevorzugt für die Popgruppe ABBA, die er 1977 in seinem Regiedebüt „ABBA – Der Film“ auf ihrer Welttournee begleitete. 1985 gelang Hallström mit der melancholischen Coming-of-Age-Geschichte „Mein Leben als Hund“ („My Life as a Dog“) der internationale Durchbruch: Hallström wurde als Bester Regisseur und – als einer von vier Autoren – für das Beste Drehbuch für den Oscar® nominiert und gewann den Preis der New Yorker Filmkritik. Für die nächsten vier Jahre arbeitete er zunächst weiterhin in Schweden, wo er aus den „Bullerbü“Büchern von Astrid Lindgren zwei enorm erfolgreiche Kinofilme („Wir Kinder aus Bullerbü“, 1986, und „Neues von uns Kindern aus Bullerbü“, 1987) und eine Fernsehserie machte. Anschließend zog Hallström in die USA und drehte dort die melancholische Komödie „Ein charmantes Ekel“ („Once Around“, 1991) mit Richard Dreyfuss, Holly Hunter und Danny Aiello. Es folgte „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ („What‘s Eating Gilbert Grape“, 1993), mit dem er nicht nur Johnny Depp endgültig als leicht exzentrischen Jungstar etablierte, sondern auch Leonardo DiCaprio zu seiner ersten Oscar®Nominierung verhalf. Für die John-Irving-Verfilmung „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ („The Cider House Rules“, 1999) wurde Hallström schließlich zum zweiten Mal für den RegieOscar® vorgeschlagen. Es folgte 2000 die bittersüße Komödie „Chocolat“ mit Juliette Binoche und Johnny Depp in den Hauptrollen. Mit Richard Gere drehte er erstmals 2006 „The Hoax“, ehe die beiden dann anschließend an HACHIKO zusammenarbeiteten. Zu Hallströms letzten Projekten gehören der TV-Pilotfilm „New Amsterdam“ (als Start einer Serie um einen unsterblichen Detektiv in New York, 2008) und das Melodram „Das Leuchten der Stille“ („Dear John“, 2009), eine Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Nicholas Sparks. Filmografie (Auswahl): 1975 En kille och en tjej, Regie, Drehbuch, Schnitt 1977 ABBA – Der Film (ABBA – The Movie), Regie 1979 ... Vater sein dagegen sehr (Jag är med barn), Regie, Drehbuch, Schnitt 1981 Der Gockel (Tuppen), Regie, Schnitt 1983 Två killar och en tjej, Regie, Drehbuch, Schnitt 1985 Mein Leben als Hund (Mitt liv som hund), Regie, Drehbuch 1986 Wir Kinder aus Bullerbü (Alla vi barn i Bullerbyn), Regie 1987 Neues von uns Kindern aus Bullerbü (Mer om oss barn i Bullerbyn), Regie 1990 Ein charmantes Ekel (Once Around), Regie 1993 Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa (What‘s Eating Gilbert Grape), Regie, ausf. Produzent 1995 Power of Love (Something to Talk About), Regie 1999 Gottes Werk und Teufels Beitrag (The Cider House Rules), Regie 2000 Chocolat – Ein kleiner Biss genügt (Chocolat), Regie 2001 Schiffsmeldungen (The Shipping News), Regie 2005 Casanova, Regie Ein ungezähmtes Leben (An Unfinished Life), Regie 2006 The Hoax, Regie 2009 HACHIKO (Hachiko – A Dog’s Story), Regie Das Leuchten der Stille (Dear John), Regie 22 DIE FILMEMACHER VICKI SHIGEKUNI WONG (Produzentin) PAUL MASON (Ausführender Produzent) Bevor sich Vicki Shigekuni Wong mit dem erfahrenen TV-Produzenten Paul Mason zusammentat, um Kinostoffe zu entwickeln, hatte sie sich zunächst in diversen anderen Bereichen kreativ betätigt. Sie war Modedesignerin und Modekauffrau, Redakteurin bei einer Frauenillustrierten und hat in der Werbung und im Marketing gearbeitet. Zudem war sie Teilhaberin einer der erfolgreichsten Augenkliniken Amerikas. Nachdem sie ihre Anteile an einen Großkonzern verkauft hatte, stieg sie 2003 ins Filmgeschäft ein. Vor HACHIKO war Wong Co-Produzentin des Horrorfilms „House at the End of the Drive“ (2006), bei dem Paul Mason als ausführender Produzent wirkte. Gemeinsam mit Mason entwickelt sie derzeit eine Reihe von Tierfilmen sowie ein Weltkriegs-Drama um den japanischen Diplomaten Sugihara, der auch als „japanischer Schindler“ bezeichnet wird. Paul Mason ist bereits seit über 30 Jahren als Autor und Produzent in der Entertainmentbranche tätig. Er schrieb und produzierte die TV-Serien „MacMillian and Wife“ (1971–77) und „Der Chef“ (1968–69), für die er unter anderem mit einem Emmy und einem Image Award ausgezeichnet wurde, sowie „Ihr Auftritt, Al Mundy“ (1969–70) und „Welcome Back, Kotter“ (1975). BILL JOHNSON (Produzent) Nachdem Bill Johnson zunächst höchst erfolgreich mit Versicherungen gehandelt hatte, sattelte er 1996 aufs Filmgeschäft um. Er schrieb zwei Drehbücher, von denen er eines, „Within the Lines“ (1997), als Regisseur und Produzent auch gleich verfilmte. Anfang 2003 gründete er mit seinem Partner Jim Seibel die erfolgreiche Filmfirma Inferno, die rasch wuchs und heute drei bis vier Spielfilme im Jahr herstellt und zudem einen Vertriebsdeal mit Sony Pictures hat. JIM SEIBEL (Ausführender Produzent) Jim Seibel begann seine Hollywood-Karriere in der Postabteilung von Saban Entertainment, wo er sich rasch hocharbeitete. 1999 wechselte er zu Unapix, einer Sales-Firma für Fernsehfilme, ehe er schließlich 2003 gemeinsam mit Bill Johnson Inferno gründete. Zu den Kinofilmen, die Johnson und Seibel gemeinsam in den letzten Jahren mit Inferno produzierten, gehören unter anderem Richard Kellys wilde Science-Fiction-Fantasie „Southland Tales“ (2006), „The Good Night – Träum weiter“ („The Good Night“, 2007), „The Air I Breathe – Die Macht des Schicksals“ („The Air I Breathe“, 2007), „The Women – Von großen und kleinen Affären“ („The Women“, 2008) und „Das Lazarus Projekt“ („The Lazarus Project“, 2008). Derzeit produzieren sie ein Remake des deutschen Erfolgsthrillers „Das Experiment“ von 2001 mit „Prison Break“-Regisseur Paul Schering. Mason schrieb die Drehbücher zu Kinofilmen wie „Die Rückkehr des King Kong“ („King Kong Vs. Godzilla“, 1962), zu „Angel Baby“ (1961) und „The Ladies Club“ (1986). Im Kino war er zuletzt ausführender Produzent der Remakes von „Amityville Horror – Eine wahre Geschichte“ („The Amityville Horror“, 2005) und von „Day of the Dead“ (2008). Zudem war Mason Autor des Fachbuches „Producing for Hollywood: A Guide for the Independent Producer“, das heute als Standardwerk an den meisten Filmschulen gilt. DEAN SCHNIDER (Co-Produzent) Dean Schnider dürfte einer der jüngsten Kreativen sein, die in Hollywood derzeit Filme machen. Bereits mit 16 gründete er seine erste Firma, Third World Entertainment, mit der er Nachtclubs betrieb sowie Partys und Konzerte veranstaltete. Zudem managte und produzierte er R&B-Musiker und leitete ein Plattenstudio. Auf dem College schrieb und entwickelte er die Reality-TV-Show „The Graduate“, ging mit dem Konzept unter anderem zu Spyglass Entertainment und wurde damit, noch nicht einmal volljährig, bereits Produzent. Als die Idee zu HACHIKO an ihn herangetragen wurde, erkannte er sofort das Potenzial des Stoffes und begann, ihn bis zum fertigen Film zu entwickeln. Er war gerade 22, als er sich für HACHIKO bei Inferno bewarb (wo er zuvor ein Praktikum absolviert hatte) und damit die Produktion ins Rollen brachte. Zuletzt gründete Schnider einen Home-Shopping-Kanal für den spanischsprachigen US-Markt und schuf das Web-Shopping-Unternehmen Telegaleria.com. Mit seiner eigenen Firma Promethean Enterprises produziert und entwickelt er derzeit mehrere neue Kinoprojekte. 23 DIE FILMEMACHER BOONE NARR (Tiertrainer) STEPHEN P. LINDSEY (Drehbuch) Seit über 30 Jahren trainiert Boone Narr mit seiner Firma Boone’s Animals bereits Tiere für Filmproduktionen und zählt heute zu den weltweit erfahrensten und bekanntesten Experten auf dem Gebiet. Nicht nur für Hunde und Katzen, auch für Pferde und exotische Tiere aus allen Erdteilen war Narr bereits Trainer, Pfleger und Stunt-Koordinator. Mit Anfang 20 zog Stephen Philip Lindsey von South Carolina nach New York, um dort seinen Einstieg ins Filmgeschäft zu suchen. 1995 schrieb er sein erstes Drehbuch, während er gleichzeitig die Kursgebühren für verschiedene Schreibseminare verdiente, indem er bei einer Firma im World Trade Center jobbte. Am 11. September 2001 hatte er sich zufällig freigenommen. Nach diesem Tag, sagt er, veränderte sich der Tonfall seiner Bücher und er konzentrierte sich vor allem auf emotionale Stoffe. HACHIKO ist sein erstes verfilmtes Drehbuch für einen abendfüllenden Kinospielfilm. Zu seinen Arbeiten gehören die Fernsehserien „Mork vom Ork“ und „Cheers“ – was eine besondere Herausforderung war, weil dort live vor einem Studiopublikum aufgezeichnet wurde. Fürs Kino arbeitete er unter anderem an Großproduktionen wie den drei „Fluch der Karibik“-Filmen (2003–2007), „Stuart Little“, Teil 1 und 2 (1999, 2002) und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ („Indiana Jones and the Last Crusade“, 1989). Derzeit arbeitet er an „Cats & Dogs: The Revenge of Kitty Galore“ (2009). Boone betreibt eine Farm in der Nähe von Los Angeles, wo er mehr als 100 verschiedene Tiere hält und ausbildet, zumeist Hunde und Katzen, die rund um die Uhr von acht Pflegern versorgt werden. Einige der Tiere sind bereits „alte Hasen“, während andere noch darauf warten, von Hollywood entdeckt zu werden. JAN A. P. KACZMAREK (Musik) Nicht erst seitdem er 2005 mit dem Oscar® für die Beste Filmmusik für „Wenn Träume fliegen lernen“ („Finding Neverland“, 2004) ausgezeichnet wurde, gilt Jan A. P. Kaczmarek als einer der besten Filmkomponisten Hollywoods. Als Komponist, Musiker und Dirigent erwarb er sich auch international einen hervorragenden Ruf. Kaczmarek trat mit klassischen Programmen ebenso wie mit Jazz auf, spielt mit großen Orchestern ebenso wie mit kleinen Bands. Der gebürtige Pole begann zunächst am Theater mit Bühnenmusiken und gewann für seine Kompositionen für Stücke wie „’Tis Pity She’s A Whore“ auch einen Obie und einen Drama Desk Award. Seit Anfang der 90er-Jahre konzentrierte er sich vor allem auf das Schreiben von Filmmusiken. Im Kino waren seine Scores unter anderem in „Die Affäre von Rimbaud und Verlaine“ („Total Eclipse“, 1995) zu hören, sowie in „Bliss – Im Augenblick der Lust“ („Bliss“, 1997), in der deutschen Produktion „Aimée & Jaguar“ (1999), in „Das dritte Wunder“ („The Third Miracle“, 1999), „Lost Souls – Verlorene Seelen“ („Lost Souls“, 2000) und Adrian Lynes „Untreu“ („Unfaithful“, 2002). . Zu den zahlreichen Auszeichnungen, mit denen Kaczmarek bisher geehrt wurde, gehören auch ein Award for Best Score of the Year vom National Board of Review, zudem wurde er sowohl für einen Golden Globe® als auch für einen BAFTA Award for Achievement in Film Music nominiert. In seinem Heimatland Polen komponierte er 2005 anlässlich des 25. Gründungstages der Solidarnosc-Bewegung eine „Cantata for Freedom“ und brachte 2006 das Oratorium „1956“ zum Jahrestag des Aufstands gegen die kommunistische Diktatur zur Aufführung. Beide Konzerte wurden landesweit live im Fernsehen übertragen. 24