Märchenzauber - Rotkäppchenland
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Märchenzauber - Rotkäppchenland
MärchenZauber www.rotkaeppchenland.de ROTKÄPPCHENLAND Preis 1,- € Märchen, Land & Leute neu erleben! Rotkäppchenland • Preis: 1,- € Romantisch unterwegs im: ROTKÄPPCHENLAND Romantisch unterwegs im: Rotkäppchenland Die Schwälmer Tracht ist nur eine von vielen Farben, die den Reiz dieser schönen und traditionsreichen Region ausmacht. Rot, rot, Rotkäppchen Markenzeichen der Region. Märchenland: Das Pförtchen. E in hübsches Mädchen wirbelt auf dem Tanzboden der Kirmes, die Augen voll Schalk und Fröhlichkeit! Aber wie soll ein verliebter Bursche wissen, ob die Schöne noch frei ist? In alten Zeiten im „Rotkäppchenland“ war das ganz einfach: Wer wissen wollte, ob ein Mädchen verbandelt war, der musste nur auf die Farben ihrer Kleidung schauen. Hatte das Mädchen ein rotes Käppchen auf, dann stand nichts dagegen, sie anzusprechen! Die farbige Tracht ist aber nur einer der vielen Aspekte, die den Reiz dieser traditionsreichen Region in Nordhessen ausmacht. Vor ein paar Jahren schlossen sich unter dem Namen „Rotkäppchenland“ 17 Orte und Gemeinden zusammen, die allesamt eine sehenswerte Mitgift mitbrachten: Fachwerk, Kirchtürme, Märchenhäuser, Märchenerzählerinnen und viel Märchenhaftes mehr. Das ganze Jahr über gibt es lohnende Veranstaltungen. Zum Beispiel die „Rotkäppchen-woche“, die 2012 vom 22. bis zum 29. Juli gefeiert wird - wie immer in der vierten Woche der hessischen Sommerferien, damit Familien richtig viel Zeit haben. Sieben Tage lang kann man dann in den verschiedenen Orten ein Menge erleben, die originalen Trachten bewundern, Musikgruppen hören, Märchenerzählern lauschen oder auch das Märchenland per Rad oder Kutsche erkunden. Auf der Abschlussveranstaltung gibt es diesmal auf dem Paradeplatz vor dem „Museum der Schwalm“ in Schwalmstadt-Ziegenhain sogar eine Premiere für den frischkomponierten „Rotkäppchensong“, gesungen von einem charmanten jungen Talent der Region, dem Musicalsänger Sören Flimm. Die Schwälmer Tracht Das „Museum der Schwalm“ ist natürlich ein absolutes „Muss“ für Rotkäppchen-Liebhaber. Denn hier lässt sich die Auf Blumensuche / Bild: Paavo Bläfield Entwicklung der roten Käppchen und der Schwälmer Tracht insgesamt anschaulich verfolgen. Sogar heute noch gibt es im „Rotkäppchenland“ einige ältere Frauen, die nie etwas anderes als Tracht getragen haben, sie haben sich nie „umgekleidet“, heißt es hier. Eine „Trachtenfrau“ musste einen großen Kleiderschrank oder eine große Truhe besitzen. Nach der Hochzeit nämlich wechselte die Farbe sämtlicher Kleidungsstücke in Grün, später in Lila und ganz allmählich in das Schwarz der älteren Generation. Da die Tracht so wertvoll war, wurde sie früher stets für die Erben bewahrt. Wenn man die Bilder der jungen Mädchen in der fröhlichen roten Tracht anschaut, kommt einem unwillkürlich das Märchen vom „Rotkäppchen“ in den Sinn. Die meisten Rotkäppchen sind bei der alljährlichen Ziegenhainer Salatkirmes zu sehen. Seit 1728 wird dieses beliebte Fest 14 Tage nach Pfingsten gefeiert. Die „Salatkirmes“ erinnert an den Versuch des Landgrafen Karl, seine sturen Schwälmer Bauern für den Anbau der neuentdeckten Kartoffel zu begeistern. Er lud sie nach Ziegenhain ein zu Kartoffeln und Salat, um sie davon zu überzeugen, wie lecker die Kartoffel sei. Die Bauern langten allerdings vor allem beim Salat zu, den ihnen ihr Landesherr spendiert hatte.... .Die „Ziegenhainer Salatkirmes“ ist inzwischen eines der größten Heimat- und Trachtenfeste in Hessen geworden. Auch viele begeisterte junge Trachtenmädchen kann man mit ihren kleidsamen roten Käppchen im Umzug entdecken und später natürlich auf dem Tanzboden! Das allgegenwärtige Rotkäppchen hat deshalb auch die Fremdenverkehrsexperten dazu inspiriert, die Region zwischen Alsfeld und Homberg/Efze „Rotkäppchenland“ zu nennen. 160 Mitglieder gehören der Vereinigung an, Eine Schwälmer Trachtengruppe. neben Gastronomen und Tourismusfachleuten auch viele begeisterte Privatleute und Vereine. Das „Rotkäppchenland“ fasst märchenhafte Aktionen zusammen, fördert sie und informiert über Land, Leute und Angebote für Gäste. Sogar ein „Patentier“ hat die Gruppe schon. Was könnte es anderes sein als ein Wolf! Genauer gesagt, ist es der Leitwolf von 7 Wölfen im Wildpark Knüll, für den die Mitglieder der Kooperation eine Patenschaft eingegangen sind mit Unterstützung für die Wölfe und ihr Zuhause. Rotkäppchenland und die Märchen Märchen sind im Rotkäppchenland von alters her tief verwurzelt. Dabei werden nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene angesprochen, denn die alten Märchen bergen Weisheit und Lebenserkenntnisse. „Märchen erleben gerade eine ganz große Renaissance“, freut sich Heidrun Englisch, die den Zusammenschluss betreut, „das liegt sicher daran, dass die Menschen mit Märchen auch ein Stück Heimatgefühl verbinden.“ Und heimatliche oder auch heimelige Gefühle kann man wahrhaftig in dieser schönen Region bekommen. Da ist zum Beispiel das Dörfchen Schrecksbach-Holzburg, ganz nahe bei Alsfeld. Hier richtete in den 50er Jahren der Gemeindepfarrer in seinem Privathaus und der Scheune ein bezauberndes kleines Schwälmer Heimatmuseum ein. Hintergrund dafür war, dass er mit großem Bedauern erleben musste, wie die kostbaren Schwälmer Trachtenstücke, die nicht mehr getragen wurden, immer häufiger weggegeben, für billiges Geld verkauft oder sogar weggeworfen wurden. Für die unersetzlichen alten Teile einer durch Traditionen geprägten Region wollte der Pfarrer eine Heimat schaffen. Und dies gelang. So kamen nach und nach nicht nur Trachten, sondern auch die typischen Schwälmer Ein Kamerateam zu Besuch im Atelier der Freizeitmaler. Töpferwaren, Möbel oder Handwerkszeug zusammen. Das Museum wurde später vom Verein Schwälmer Heimatbund übernommen und konnte dann sogar erweitert werden. So lädt heute ein gemütliches Schwälmer Cafe zum Schwatz ein und danach kann man sich im inspirierenden naturnahen Bauerngarten des ehemaligen Pfarrhauses umschauen. Willingshausen und die Brüder Grimm Ein malerisches Dorf im Rotkäppchenland ist das „Malerdorf“ Willingshausen. Als die beiden Märchenbrüder Jakob und Wilhelm Grimm vor rund 200 Jahren in Kassel wohnten, kam der dritter Bruder Ludwig Emil Grimm nach Willingshausen und gründete dort 1814 mit anderen Malern die inzwischen weit bekannte Malerkolonie. Befreundet waren die drei Brüder Grimm mit den Schlossbesitzern von Schwertzell. Noch heute befindet sich das alte Fachwerkschloss in Willingshausen im Besitz der Familie von Schwertzell, die hier eine Gutsverwaltung besitzt und Landwirtschaft betreibt. Auch in Willingshausen lauschten die Brüder Grimm begierig den alten Geschichten und Sagen der Region. Malerisch ist Willingshausen über die Jahrhunderte geblieben. Im ehemaligen alten Hirtenhaus mitten im Ort dürfen regelmäßig junge Künstler als Stipendiaten wohnen, das Projekt wird seit Jahren von einer Kulturstiftung in HessenThüringen gefördert. Im Hirtenhaus mit seinen holzverkleideten Stuben, der einfachen Eckbank, dem Holzofen in der Küche scheint die Zeit wahrhaftig stehen geblieben zu sein, und man kann sich gut vorstellen, wie hier früher die „alte Anka“ aus Willingshausen Geschichten erzählte. Das Hirtenhaus kann man in bestimmten Wochen sogar mieten, um dort selbst eine märchenhafte „Auszeit“ zu verbringen. Zu einem märchenhaften Spaziergang wird man auch in Alsfeld angeregt, wo einem auch der Wolf über den Weg laufen kann. Die malerische Fachwerk-Altstadt machte Alsfeld zum europäischen Modell für gelungene Denkmalpflege. Alsfeld schmückt sich mit über 100 gut erhaltenen Fachwerkhäusern im Bereich rund um den Marktplatz. In einem der alten Gebäude ist das Märchenhaus untergebracht. Eingerichtet hat es ebenfalls die Märchenerzählerin Gudrun Grünberg. Man spaziert durch verschiedene Märchenräume und lässt sich von themenbezogenen Gegenständen und Bildern einstimmen. Am Wochenende gibt es dann Märchenstunden in der „Hexenstube“ . Die Adresse vom Märchenhaus lässt sich übrigens sehr leicht merken: „Sackgasse 2“! Ein weiteres Märchenhaus steht am historischen Marktplatz in Neukirchen.Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus stammt aus dem 16. Jahrhundert. Auch hier kann man einiges über Märchen lernen oder auch nur mit offenen Augen träumen und zuhören. Die alten Grimm’schen Märchen werden beim Märchenerzählen wach: „Goldesel", "Schneeweißchen und Rosenrot", "Hänsel und Gretel", "Sterntaler", "Rapunzel" oder "Dornröschen". Und noch ein Märchen gibt es in Neukirchen: Liebende Paare dürfen sich hoch droben im Turm der mittelalterlichen Nikolaikirche standesamtlich trauen lassen. Viele Stufen über dem Marktplatz gibt es hier nämlich noch wie einst die historische Türmerwohnung. Jeden ersten Samstag im Monat kann man sich hier das standesamtliche Jawort geben. Dazu bläst der historisch gewandete Türmer mit seinem Horn die Signale über die Stadt. Einst musste ein Türmer als Feuerwächter auch nachts zu jeder vollen Stunde hier oben seine Runde drehen um zu prüfen, ob in den alten Gassen alles in Ordnung war. Dazu blies er dann die Stunden mit seinem Horn. Durch Homberg (Efze) wird das Rotkäppchenland im Norden begrenzt. Auch hier kommt man aus dem Staunen über die stattlichen hessischen Fachwerkhäuser nicht heraus. Märchen sind natürlich in Homberg zu Hause - so schmücken Skulpturen von „Brüderchen und Schwesterchen“ den Brunnen auf dem Marktplatz. Dahinter erhebt sich die mächtige Marienkirche. Von hier ging die Reformation in Hessen aus. Wer Homberg besucht, steigt von der Kirche aus ganz gewiss zur Hohenburg hinauf. 150 Meter über der Efze öffnet sich von der Burgruine aus ein weiter Blick über das Land. Die Hohenburg ist noch älter als die Stadt Homberg (Efze), sie wurde wohl schon im 12. Jahrhundert errichtet. Um die Erhaltung der Burgruine kümmert sich die Burgberggemeinde, dazu gehört auch die Pflege des alten Brunnens. Es soll der tiefste in Basalt gemauerte Burgbrunnen des deutschen Mittelalters sein. Man kann dort Wasser aus einer Schale in den Brunnenschacht hinunterschütten und dann horchen, wie lange das Wasser braucht, bis es den Brunnengrund erreicht hat. Gerade für Kinder ist das sehr eindrucksvoll! Und natürlich darf man sich auch ein wenig gruseln. Denn um den tiefen Brunnen rankt sich die alte Sage vom Mord des Schlosstürmers an seiner Magd. Als der von Feinden bestochene Türmer in einer Nacht verabredungsgemäß das Blasen auf dem Schlossberg unterließ, weckte seine Magd die Bürger der Stadt durch ihr verzweifeltes Rufen. Sonst wäre die Stadt verloren gewesen. Aber auch „Mittelalter live“ kann man im Rotkäppchenland Noch ein weiterer Bezug verbindet die Brüder Grimm mit dem Rotkäppchenland: Urgroßeltern und Großeltern mütterlicherseits lebten in Ottrau-Weißenborn. Einen kulturhistorischen Wanderweg gibt es jetzt schon. Unterwegs werden Märchenfiguren wach, man kann inmitten von schnatternden Gänsen der „Gänseliesel“ begegnen, den „Erdbeerfrauen“ oder auch dem Ritter Hannes, der angeblich einst das Dorf Weißenborn gerettet hat. Die 1-2-stündige märchenhafte Führung kann man für Gruppen mit einem historisch gewandeten Märchenführer buchen. Halt gemacht wird dann auch am Wohnhaus der Märchenerzählerin Gudrun Grünberg. Das Haus ist phantasievoll mit einem Märchenbaum bemalt. Wer sucht, kann darin 16 Märchenfiguren entdecken. 6 MärchenZauber Das historische Rathaus in Alsfeld mit seinen historischen Figuren. erleben. Weit zu sehen ist die Ruine der Burg Herzberg bei Breitenbach. Die gewaltige Burganlage ist die größte hessische Höhenburg. Markt in der Ritterburg Burg Herzberg. Mittelalterliche Ritterspiele sind seit Jahren eine der stimmungsvollsten Veranstaltungen in Herzberg. Ritterspiele Burg Herzberg Jährlich finden hier im Juni die spannenden Ritterspiele des hessischen Ritterbundes statt. Viele ritterbegeisterte Familien, Pärchen und Singels verbringen sogar ihren Jahresurlaub hier, um zwei Wochen lang einen ganz besonderen Urlaub zu verbringen- in einfachen Leinwandzelten, ohne Auto, ohne Küchengeräte, ohne Fernseher. Die Mahlzeiten werden für alle auf dem offenen Feuer zubereitet. Für Gäste, die nur einen Tag lang im Ritterleben untertauchen wollen, locken ein aufregendes Ritterturnier und ein Langbogenturnier zu Pferde und natürlich ein großer Mittelaltermarkt. Die Veranstaltung „Ritterspiele Burg Herzberg“ gilt seit Jahren als eine der größten und stimmungsvollsten deutschen Mittelalterveranstaltungen mit Hunderten von Akteuren aus ganz Europa. Besonders heimelig ist übrigens der mittelalterliche Weihnachtsmarkt auf Burg Herzberg im Dezember. Die Atmosphäre auf diesem überschaubaren ursprünglichen Markt ist besonders bei Schnee einfach zauberhaft. Gaukler, Magier und Musikanten sorgen für Unterhaltung, vor allem, wenn der frische Schnee gefallen ist, sieht alles ganz magisch aus! Ein lebhaftes Ritterturnier kann man inzwischen auch auf Burg Wallenstein besuchen. Zwei Tage lang kann man auf der alten Burgruine die Erstürmung der Burg miterleben, Feuerschlucker bestaunen, Bogen schießen, mit der Axt werfen und natürlich am Lagerfeuer die leckersten deftigen Speisen probieren. Gerade für Familien mit Kindern ist das Ritterturnier im Knüll eine feine Sache. Veranstaltet wird das Spektakel von der Knüll-Touristik, gemeinsam mit aktiven Bürgern des Dorfes Wallenstein. Wer bei den Ritterspielen auf die Idee gekommen ist, selbst einmal mit einem Pferd im Rotkäppchenland unterwegs zu sein, der kann eine zünftige Planwagen- oder Kutschfahrt aufs Knüllköpfchen buchen. Conny und Götz Döring von der Fuhrhalterei Döring im Dorf Zennern bei Wabern arbeiten seit über 20 Jahren mit Pferden. Die ganze Familie mitsamt der Kinder sind leidenschaftlich gern mit ihren gewaltigen englischen Shire-Horses, den Ponies oder den lackschwarzen Friesen unterwegs. Sie fahren für Hochzeiten oder Geburtstage, aber auch gern einfach für eine „Landpartie“. Wer mag, kann sich dabei von Götz Döring eine Geschichte erzählen lassen, das macht er nämlich gern! Mit Pferden unterwegs zu sein, das geht auch im Winter, wenn die Berge des Rotkäppchenlandes oft Eine romantische Kutschfahrt durch das herrliche Rotkäppchenland wird immer wieder gern gebucht. tief verschneit sind. Der Altenpfleger Daniel Hoffmann aus dem hessischen Frielingen bei Kirchheim hat seit seiner Kindheit ein großes Hobby: Arbeitspferde. Schon als kleiner Bub wurde er vom Opa mit in den Stall zum Füttern genommen. Mit seinen starken Arbeitspferden fährt der 25jährige heute gern im Winter Gäste mit dem Pferdeschlitten auf den Eisenberg bei Oberaula, der ist mit seinen 636 Metern die höchste Erhebung im Rotkäppchenland. Und wo kann eine Familie ungestört und mitten in der Natur in den Ferien wohnen? Sehr gemütlich ist es in den urigen Holzhäusern vom Feriendorf „Silbersee“ in Frielendorf. Den ganzen Tag kann man draußen herumtoben und dann abends am offenen Kamin im Zimmer spielen und erzählen. Kinder und Jugendliche sind begeistert vom neuen Klettergarten, der Indoor-Spielewelt „Friloland“ und der rasanten Sommer-Rodelbahn. Jeder der Wege im Feriendorf „Silbersee“ hat einen Märchennamen, die Holzschilder sind handgeschnitzt und zeigen Szenen aus den bekanntesten Grimm-Märchen. n Text: Michaele Scherenberg n Bild: Conny Döring, Paavo Bläfield, Rotkäppchen: Progress-Film Verleih, Oliver Felkel So ist das Rotkäppchenland wirklich das ganze Jahr über ein lohnendes Ziel für Jung und Alt. Und weil man sich ja nicht wie das echte Rotkäppchen verlaufen, sondern den Weg zu jedem Ziel gut finden möchte, ist märchenhafte Hilfe bei Anfrage gleich zur Stelle unter der Webseite vom Rotkäppchenland: www.rotkaeppchenland.nordhessen.de Auf Wiedersehen im Rotkäppchenland! MärchenZauber 9 Aufmarsch der Märchenköche Michaele Scherenberg Märchenhaft kochen: Was die Märchenköche so alles auf der Pfanne haben. Die Märchenköche von links nach rechts: Manfred Damm (Landgasthof Steller, Gilserberg), Manuel Gischler (Landhotel Kirchheim, Kirchheim), Beate Kimpel, (Flairhotel Zum Stern, Oberaula), Kai Angersbach (Flairhotel Zum Stern, Oberaula), Ingo Friedrich (Restaurant Rosengarten, Schwalmstadt), Petra Zinn (Landhotel Zinn, Knüllwald-Wallenstein). A ls kleines Mädchen konnte Petra nicht genug bekommen vom Märchen hören. In einem hessischen 200-Seelen-Dorf ist sie in einem 3-Generationen-Haus aufgewachsen - zu Füßen der Burgruine Wallenstein. Umgeben von dichten Wäldern, in denen man den ganzen Tag spielen konnte. Da gab es genug Raum zum Träumen und Phantasieren. Besonders fasziniert war schon die kleine Petra von den leckeren Speisen, die in den Märchen vorkamen: Der Gugelhupf in Rotkäppchens Korb, der Rapunzelsalat der Zauberin, das knusprige Huhn der schlauen Gretel. Inzwischen sind für Petra Zinn manche Märchen wahr geworden. Sie kocht für ihre Gäste im eigenen „Gästehaus Zinn“ im Dorf Wallenstein und sie ist stolz darauf, eine der Märchenköchinnen zu sein! Märchenköche Die Aktion „Märchenköche“ entstand vor 2 Jahren auf Initiative der GrimmHeimat Nordhessen. Hintergrund der Idee war, dass in vielen Orten entlang der deutschen Märchenstraße die Märchen auch auf der Zunge zergehen sollten. Zahlreiche Märchen der Brüder Grimm sind mit Essen und Trinken verbunden. So war die Idee der Märchenliebhaber in den Touristik-Büros, dass es auch märchenhafte Menüs geben müsse - auf der Grundlage eines Märchens, das dann natürlich auch am Tisch erzählt werden sollte! Viele Köche und Restaurantchefs entlang der Märchen- Voraussetzung für die Bewerbung als Märchenkoch: Langjährige Kocherfahrung, Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten, sowie viel Freude am Märchen erzählen! Rotkäppchen-Dessert-Teller mit Schokolad Gugelhupf und Sauerrahmeis an Kirschen. MärchenZauber 11 straße waren gleich Feuer und Flamme. Das Bildungszentrum Grone in Kassel entwickelte ein Ausbildungskonzept und so wurde ein vierteiliges Märchenkoch-Seminar geschaffen, bei dem die Absolventen vier Kronen erringen konnten! Apéritif: Apfelschaumwein mit Kastanienlikör. In den Kursen lernen die Köche, welche Speisen in welchen Märchen enthalten sind und was deren Bedeutung ist. Dann geht es aber auch darum, den Auftritt vor dem Gast zu gestalten. Wie erzählt man frisch und frei ein Märchen? Das heißt, auch Sprechtraining ist in der Ausbildung enthalten! Vor allem aber geht es immer wieder ums Kochen. Gerade in den Märchen werden viele interessante alte Garmethoden ins Licht gerückt- wie zum Beispiel das langsame Schmoren! Und das ist dann sogar wieder ganz modern- denn Garmethoden auf der Grundlage von Energiesparen gehören zum Konzept der „Nachhaltigkeit“. Hessische Kartoffelsuppe im Brotleib. Wildschweinschinken mit Apfel-Pfifferlingsalat. Marinierter Feldsalat mit Wolfszähnen und karamellisierte Walnüsse mit roten Käppchen. Rehrücken am Stück mit Früchten des Waldes. 38 Köche und Köchinnen der Grimmheimat Nordhessen haben inzwischen ihre Ausbildung abgeschlossen. Viele pflegen bis heute den guten Kontakt untereinander und planen gemeinsame Aktionen. So rief Petra Zinn im Herbst die 6 Köchinnen im „Rotkäppchenland“ zu einem kollegialen Treffen auf Burg Neuenstein zusammen. Beim gemeinsamen Kochen zeigten sie sich gegenseitig, was jeder so „auf der Pfanne hat“. Petra Zinn war natürlich mit ihrem geliebten „Rotkäppchen-Gugelhupf“ dabei. Das Dessert sieht nicht nur allerliebst aus, sondern schmeckt auch märchenhaft! „Die Märchenküche ist in unserem Landhaus inzwischen ein fester Bestandteil“, erzählt Petra Zinn begeistert. Regelmäßig verwöhnt sie ihre Gäste mit Märchen und den passenden Gerichten. Zum Beispiel mit den leckeren Schmorhühnern, die sie aus dem Märchen der „klugen Gretel“ entnommen hat. Die Gretel soll für einen Gast ihres Herrn 2 Hühner zubereiten. Weil diese aber so lecker sind und der Gast so lange ausbleibt, verspeist Gretel die beiden Schmorhühner ganz allein und findet eine wunderbare Ausrede dazu. Das Lieblingsdessert der Märchenbrüder Grimm war übrigens ein Gries-flammerie. Dieses traditionsreiche Dessert lieben inzwischen auch die Gäste von Petra Zinn und sie bringt das Griesflammerie dann immer mit frischen Früchten der Saison auf den Tisch. Die Speisekarte Märchenhaft soll natürlich auch die Speisekarte sein. Sie zu gestalten ist eine weitere lohnende Anforderung für die Märchenköche. Manche unterlegen die Speisekarten mit Originaltexten aus den Märchen oder schmücken sie mit passenden Illustrationen. Für Petra Zinn ist das ein zusätzliches Hobby. Schon von klein an ist sie gerne kreativ tätig und hat zusammen mit Frauen ihres Dorfes die Wallensteiner Weißnäherei gegründet, wo die Frauen aus altem Leinen Dinkelkissen, Handtücher oder Tischwäsche nähen und besticken. Und die schönen Leinendecken finden natürlich auch bei den Märchenmenüs ihre Verwendung! Nun freuen sie sich alle Märchenköche auf besonders mächenhafte Zeiten. Zum Grimm-Jubiläum 2012/2013 wollen sie nämlich „richtig Dampf geben“. So soll in der nordhessischen „Rotkäppchenwoche“ gemeinsam gekocht werden und so manches andere ist noch in Planung. Und wie es bei einem echten Märchen so ist: wenn einer etwas mit gutem Herz und klarem Kopf plant, dann wird auch etwas draus - und findet sein gutes Ende! n Text: Michaele Scherenberg n Bild: Eckhard Knauff Rotkäppchen-Dessertteller mit Schokoladengugelhupf und Sauerrahmeis an Kirschen. ... Das Rotkäppchenland ist ein Zusammenschluß von 17 Städten und Gemeinden aus den Landkreisen: Schwalm-Eder, Hersfeld-Rotenburg, Vogelsbergkreis und Marburg-Biedenkopf. Stadt Alsfeld - TouristCenter Alsfeld (TCA) Marktgemeinde Niederaula Markt 3 (Weinhaus) / 36304 Alsfeld Tel.06631 182165 / Fax 06631 182265 alsfeld@rotkaeppchenland.de Schlitzer Straße 3 / 36272 Niederaula Tel. 06625 92030 / Fax 06625 920322 niederaula@rotkaeppchenland.de Gemeinde Breitenbach am Herzberg Touristikbüro Oberaula Machtloser Straße 5 / 36287 Breitenbach a. H. Tel. 06675 551 / Fax 06675 552 breitenbach-am-herzberg@rotkaeppchenland.de Hersfelder Straße 4 / 36280 Oberaula Tel. 06628 920818 / Fax 06628 920888 oberaula@rotkaeppcheland.de Verkehrsbüro Frielendorf am Silbersee Gemeinde Ottrau Hauptstraße 51 / 34621 Frielendorf Tel. 05684 7827 / Fax 05684 7927 frielendorf@rotkaeppchenland.de Neukirchener Straße 1 / 34633 Ottrau Tel. 06639 96090 / Fax 06639 960930 ottrau@rotkaeppchenland.de Gemeinde Gilserberg Gemeinde Schrecksbach Bahnhofstraße 40 / 34630 Gilserberg Tel. 06696 961924 / Fax 06696 961920 gilserberg@rotkaeppchenland.de Immichenhainer Staße 1 34637 Schrecksbach Tel. 06698 96000 / Fax 06698 960020 schrecksbach@rotkaeppchenland.de Tourist-Info Homberg (Efze) - Knüll-Touristik e. V. Marktplatz 19 / 34576 Homberg (Efze) Tel. 05681 939161 / Fax 05681 939162 homberg-efze@rotkaeppchenland.de Touristik Service Kirchheim (TSK) GmbH Hauptstraße 2a / 36275 Kirchheim/Hessen Tel. 06625 919595 / Fax 06625 919596 kirchheim@rotkaeppchenland.de Knüll Touristik e. V. Hauptstraße 34 / 34593 Knüllwald Remsfeld Tel. 05681 930808 / Fax 05681 930807 knuellwald@rotkaeppchenland.de Schwalm Touristik e. V. Paradeplatz 7 / 34613 Schwalmstadt Ziegenhain Tel. 06691 207 200 / Fax 06691 207 250 schwalmstadt@rotkaeppchenland.de Öffnungszeiten: Mo - Fr 9 - 12:30 Uhr und 13:30 - 17 Uhr Stadt Schwarzenborn Marktplatz 1 / 34639 Schwarzenborn Tel. 05686 998812 / Fax 05686 998830 schwarzenborn@rotkaeppchenland.de Touristikbüro Willingshausen (WTB) Schloß Touristik Neuenstein Merzhäuser Straße 1 / 34628 Willingshausen Tel. 06697 1418 / Fax 06697 919647 willingshausen@rotkaeppchenland.de Schlossbergweg 2-4 / 36286 Neuenstein Tel. 06677 91810 / Fax 06677 918120 neuenstein@rotkaeppchenland.de Geschäftsstelle Tourismusservice Rotkäppchenland e.V. Pro Neukirchen e. V. Kurhessenstraße 48 / 34626 Neukirchen/Knüll Tel. 06694 911350 / Fax 06694 911351 neukirchen@rotkaeppchenland.de Wiederholdstr. 24, 34613 Schwalmstadt Tel. 06691 207407 / Fax 06691 207 250 info@rotkaeppchenland.de, www.rotkaeppchenland.de Stadt Neustadt Ritterstraße 5-9 / 35279 Neustadt (Hessen) Tel. 06692 8913 / Fax 06692 8940 neustadt@rotkaeppchenland.de MärchenZauber 13 Unter Wölfen Zu hören ist nur ihr Geheul und es beschleicht mich ein ungutes Gefühl voller Angst. Sind sie in der Nähe - und sehe ich nicht da einen Schatten? 14 MärchenZauber D er Nebel steigt aus dem Rinnetal, der helle Vollmond taucht den Wildpark Knüll in geheimnisvolles Licht. Auf das Läuten der Kirchenglocken im benachbarten Dörfchen Rodemann hin ertönt das Heulen eines Wolfes. Doch nicht Rotkäppchens Wolf? Mitten in Nordhessen? Wohin passt er besser als hierhin ins Rotkäppchenland. Zum Ruf des einen gesellen sich andere, bis ein vielstimmiger Gesang zu hören ist - der des Wolfsrudels im Wildpark. Sie heulen nicht den Mond an, sondern um ihren Zusammenhalt zu bekunden. Aber in den hellen Nächten sieht man sie besonders gut. Von der anderen Seite nähert sich leise ein Grüppchen Unterschrockener, ohne eigene Lampen, nur dem Mond folgend – die Vollmondnächte im Winter gehören den Wölfen des Parks und Wolfsfreunden. Die alten Geschichten vom bösen Wolf gehören dazu, erklären sie doch die menschengemachte Angst vor Isegrim und seine Vertreibung aus Deutschland, genauso aber seine Rückkehr in unsere Region und wie ein gemeinsames Auskommen ohne Vorurteile möglich ist. An der Bären- und Wolfsanlage zeigen die großen Beutegreifer während der Fütterung die Vielschichtigkeit der Beziehungen untereinander. Am Lagerfeuer an der Tarpanhütte kommen in gemütlicher Atmosphäre die dunklen und hellen Seiten der Jahrtausende währenden Beziehung zwischen Mensch und Wolf zur Sprache. Im Sommer tragen die leuchtenden Augen der Luchse und das düstere Rufen der Käuzchen zum Nachterlebnis Wildpark bei. Und welche schwarzen Schatten huschen über den Nachthimmel? Sind es Kobolde oder doch nur Fledermäuse? Der Wildpark Knüll zeigt seinen Gästen die heimischen Wildtiere von Bär und Wolf bis zu Hirsch und Wildschwein. Aber nicht nur das: Er erweckt Fabeln, Geschichten und Mythologie rund um diese Tiere zum Leben – dort wo Rotkäppchens Wolf auf Schneeweißchens Bären trifft. INFO Wildpark Knüll „Wolfstag“ am 3. Oktober Das märchenhafte Fest mit fantasievollen Geschichten. Mit vielen Informationen zu den Wölfen - und regelmäßigen Fütterungen im Gehege. Alle Termine finden Sie unter: www.wildpark-knuell.de MärchenZauber 15 NATURZENTRUMWILDPARKKNÜLL Das Naturerlebnis im Rotkäppchenland Mit dem Verschwinden des Nebels zeigt sich die Sonne, die mit ihrer Kraft die Laubkronen der Buchen durchbricht. Auf das Läuten der Kirchenglocken, im benachbarten Dörfchen Rodemann hin, ertönt das Heule eines Wolfes. Zum Ruf des einen gesellen sich andere bis ein vielstimmiger Gesang zu hören ist – der des Wolfsrudels im Wildpark. An der Bären- und Wolfsanlage zeigen die großen Beutegreifer während der Fütterung die Vielschichtigkeit der Beziehungen untereinander. Im Sommer tragen die leuchtenden Augen der Luchse und das düstere Rufen der Käuzchen zum Nachterlebnis bei. Neben Wolf und Bär, die man aus der Märchen- und Fabelwelt sehr gut kennt, zeigt der Wildpark eine Vielzahl von heimischen Tierarten, die der Gast hautnah erleben kann. Aber nicht nur das, der Wildpark erweckt Fabeln, Geschichten um diese Tiere zum Leben – dort wo Rotkäppchens Wolf auf Schneeweißchens Bären trifft. Märchenhafte Veranstaltungen im Naturzentrum Wildpark Knüll 2013 Vollmondnächte: 22. Juni, 20. Juli von 21.00 - 23.00 Uhr 23. August von 20.00 - 22.00 Uhr Familienfest: 30. Juni, von 11.00 - 17.00 Uhr Wolfstag: 3. Oktober, von 11.00 - 17.00 Uhr Vollmondführungen im Sommer 2013 Termine im Internet unter: www.wildpark-knuell.de Naturzentrum Wildpark Knüll 34576 Homberg (Efze)-Allmuthshausen Telefon 05681 2815 / Fax 05691 921092 info@wildpark-knuell / www.wildpark-knuell.de