Kent State University 2013/14 (Englisch

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Kent State University 2013/14 (Englisch
Mein aufregendes und erlebnisreiches Jahr 2013/2014 an der
Kent State University – Go Flashes!
Die Vorbereitung
Visum
Auf der Internetseite der Amerikanischen Botschaft findet ihr eine Liste was ihr alles für
euere Anmeldung braucht. Das ist relativ viel und detailliert also lest es genau und habt lieber
zu viel dabei. Unter anderem sind so Sondersachen dabei, wie US-Passfotos, die eine andere
Größe haben als unsere. Für die Konsulate habt ihr 3 Orte zur Auswahl, Frankfurt, München
und Berlin. Ihr müsst bei einer Anrufen und einen Termin ausmachen, macht das auch
rechtzeitig aus. Bevor ihr anruft müsst ihr aber noch das Online-Formular ausfüllen. Ist alles
auf der Seite erklärt, aber erstmal lesen und dann anrufen, weil da sind sie etwas unfreundlich.
Vor Ort, ich war in Frankfurt, waren alle dann total nett. Seid lieber 20 Minuten zu früh da,
weil doch sehr viele Leute zum selben Zeitpunkt einen Termin haben. Achtung es sind in der
Botschaft keine Begleitpersonen erlaubt! Ich stand etwa eine Stunde draußen in der Schlange
und hab dann noch ca eine Stunde für die Formalitäten drinnen gebraucht. Wichtig ist, dass
ihr wirklich alles dabei habt (u.a. den Rücksendeumschlag!) sonst schicken sie euch direkt
wieder weg. Aber keine Angst, wenn ihr die vorgegebene Liste abarbeitet ist das locker
machbar.
Versicherung
Bzgl. der Versicherung kann ich nicht zu viel sagen. Ich war über meine Familie
auslandsversichert. Sprich, ich hätte vor Ort die Untersuchungen oder was auch immer,
bezahlen müssen, bar oder mit Kredit Karte (das ist in den Staaten brutal teuer, ich musste es
zwar nie machen, aber ich habe schon gehört, nur mal eben in die Notaufnahme für nichts
Großes kostet um die €1500), und in Deutschland hätte ich es dann zurückerstattet
bekommen. Bei so was immer Rechnungen geben lassen.
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Autofahren in Amerika
Ein Leben ohne Auto ist in Amerika schon eine kleine Herausforderung. In Kent selbst hat es
funktioniert, weil es nicht riesig ist, aber da das Bussystem überschaubar ist, ist man nicht
sehr flexibel. Ein eigenes Auto hatte ich nicht, zum einkaufen bin ich meist gelaufen oder hab
mir das Auto von Freunden mal kurz geliehen bzw für kleinere Reisen eins gemietet. Dafür
braucht ihr neben eurem deutschen Führerschein einen Internationalen. Den bekommt ihr
ganz einfach auf eurem Landratsamt. Ihr braucht dafür nur ein Passbild und ca. 10€. Den
immer zusammen mit dem Deutschen Führerschein mitführen! Ich bin mir sicher ihr werdet
ihn mal brauchen, zur Bushaltestelle läuft man immer ein Stückchen oder man hat nicht
immer zur selben Zeit Freizeit wie der Mitbewohner/Freund, der das Auto hat.
Wohnen
die Campus Map gibt eine gute Übersicht – auch hinsichtlich der Gebäude in denen ihr
später Unterricht habt: http://www2.kent.edu/campuses/maps/map.cfm
Hier gibt’s ne Übersicht bzgl der Wohnungen: http://www.kent.edu/housing
Kümmert euch rechtzeitig um ein Zimmer, da, wie bei uns, viele Studenten jedes Jahr suchen.
Ich hatte ein Zimmer in den Allerton Apartments. Die liegen südlich der Bibliothek (Zentrum
des Campus) etwa 7 Gehminuten entfernt. Es fährt auch alle 6-12 Minuten ein Bus, den ich
aber eigentlich nur genommen habe, wenn er gerade vorbei fuhr. Wirklich auf die Minute
genau fahren die hier nicht. Sie stammen aus den 60er Jahren und sind nicht hochmodern,
aber absolut bezahlbar (ca. $400 pro Monat) und haben was mir gut gefallen hat, eine Küche
und ein eigenes Zimmer. Man hat einen Schrank, ein Bett, einen Tisch und Stuhl, einen
Kühlschrank und ein Bad. Den Mitbewohner kann man sich indirekt raussuchen, da das
Office eine Email-Liste verschickt und man sich so quasi finden kann. Den Rest (z.B. Töpfe,
Duschvorhang, etc.) muss man selbst kaufen, allerdings hilft einem da das International
Office und fährt einen am Anfang, am besten zu Walmart, da gibt’s alles. Wichtig auch, es hat
für die erste Nacht kein Bettzeug, ich hatte mir ein kleines Kissen eingepackt und die Decke
aus dem Flugzeug mitgenommen, war kein Luxus, aber die erste Nacht fallt ihr sowieso
einfach nur ins Bett ;-) Wohnen kann man dort erst ab 21 Jahren, dadurch ist es eher etwas
ruhiger, man hat also keine Erstis, sondern eher auch mal Familien, andere Internationals oder
fortgeschrittenere Studenten. Ich fand das ruhiger eher positiv und so viel mehr gefeiert wird
in den Dorms, den Studentenwohnanlagen auch nicht, da Alkohol erst ab 21 Jahren verkauft
wird. Die erste Miete habe ich in Allerton in bar vor Ort gezahlt, danach dann immer mit dem
Uni System überwiesen. Das erklären die einem aber auch vor Ort noch einmal. Das läuft
dann über deine Kredit Karte. Die Anmelde-/Bewerbungsgebühren (ca. $25), da muss man
ein Formular ausfüllen, habe ich eingescannt und per Mail hingeschickt, hatte ich bei Ankunft
in Bar gezahlt. Die Miete sagt auf dem Formular $860, das ist aber für zwei Personen
zusammen gerechnet. http://www2.kent.edu/housing/halls/allerton-apartments.cfm
Über die anderen Wohnanlagen kann ich nur wenig berichten. Es hat auf und neben dem
Campus noch Wohnungen/Dorms/Apartments.
Dorms sind auf dem Campus und meist schlicht eingerichtet, dafür sehr teuer. Man hat sein
Bett, Waschbecken, Schrank, Tisch und eine Mikrowelle. Sonst teilt man sich Bad und Küche
am Gang. Alle Freshmen, sprich Erstis, müssen in ihrem ersten Jahr dort Wohnen. Schaut
genau was ihr haben wollt. Bei vielen muss man sich ein Zimmer mit bis zu vier Leuten
teilen, sprich mit Stockbetten etc. Ich wollte immer unbedingt ein eigenes Zimmer haben,
weil man irgendwann auch mal seine Ruhe haben will. Manche (wie Centenial) bieten auch
Einzelzimmer mit geteiltem Bad (und Küche am Gang) an, die kosten dann aber ca $800 pro
Monat. Einige Beispiele: Eagles Landing (moderner, bisschen teurer), Centenial (schön
eingerichtet, teurer), Tri Towers (einfach gehalten, viele Asiaten), die anderen Dorms findet
ihr über den Housing Link oben
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Man kann auch Off-Campus, also am Rande des Campus wohnen. Das variiert auch von
Apartment zu Apartment. Hier eine kleine Übersicht: College Towers + University Oaks
(östliche Ecke, sehr einfach gehalten, bezahlbar), University Edge (auch östlich, neu, teurer),
Province (gleich nördlich des Schwarz-Building, voll eingerichet, neu, modern, relativ teuer,
direkt am Campus), East Town Homes + Whitehall Terrace Apartments (Stückchen entfernt,
südöstlich des Campus, bezahlbarer, meist mit 3-4 Mitbewohnern, Busanbindung,
Laufentfernung ca 20 Minuten), Campus Point (relativ teuer, neu, modern eingerichtet, weit
weg, Busverbindung nur tagsüber, zu Fuß mindestens 30 Minuten, Supermarkt gleich ums
Eck), Holly Park (gegenüber vom Supermarkt, neuer, bezahlbar, ca. 20 Minuten zu Fuß)
Eine generelle Sache noch bzgl. WG in der Stadt. Es ist in Amerika eher unüblich und
schwierig. Das Problem ist, wenn du in ein Haus irgendwo in der "Stadt" ziehst, dass du jeden
Tag laufen musst. Das kann ziemlich weit sein, Busse sind rar. Ich würde davon abraten, weil
man in den Staaten ohne aus sehr unflexibel ist.
Anreise und Ankommen
Generell erstmal – wenn ihr Fragen oder Probleme habt, geht ins Office of Global Education,
die helfen euch immer gerne weiter! Denen könnt ihr auch davor schon fragen stellen per
Email. Das sollte, vielleicht neben der Leitung eures Apartments, auch der erste Ort sein, zu
dem ihr nach eurer Ankunft geht. Die geben euch Unterlagen, sagen euch, was ihr machen
müsst, welche Info und Neulingsveranstaltungen es gibt und wo ihr was bekommt bzw
einkaufen könnt.
Bzgl Abholen vom Flughafen. Ich bin in Cleveland gelandet (ca. 45 Min. nördlich), aber
wenn ihr nach Akron (ca 20 Minuten südlich) fliegen könnt, wäre das noch besser. Ihr
bekommt vom Office einen Taxigutschein inklusive Abholung (das müsst ihr reservieren,
steht aber alles in den Unterlagen, die ihr zugeschickt bekommt) durch einen Mitarbeiter des
International Office. Das würde ich in Anspruch nehmen, habe ich auch gemacht.
Im Office bekommt ihr auch alle Infos bzgl. der Internationals Veranstaltungen. Macht die
alle mit und seid offen neue Leute kennen zu lernen (z.B. Eislaufen, Bowling, Barbecue). Das
ist alles ein riesiger Spaß. Tauscht Namen, Nummern, Emails, Facebook etc aus und meldet
euch ruhig bei den Leuten. Jeder startet genauso wie ihr bei Null. Seid offen, es ist total
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spannend die ganzen verschiedenen Nationalitäten kennen zu lernen. Amerikanische
Studenten lernt ihr dann mit der Zeit an der Uni kennen oder wenn ihr bei Sportteams oder
Gruppen mitmacht.
Wichtig fand ich war, dass man so viel wie möglicht macht. Ich bin so ein Typ der viel
erleben will und dafür ist dieses eine Jahr super. Entweder selbst Reisen organisieren oder das
Office bietet sehr günstig sehr viele Trips an (z.B. nach Cleveland, Chicago, Cedar Point,
Washington, Niagara Falls,…) – meldet euch da an, aber seid schnell genug :-)
Oder einfach Aktivitäten oder Events am Campus ausprobieren. Ich bin z.B. Eishockey Fan,
hab nie großartig gespielt, außer am Weiher, und hier gab’s eine Hockey Class z.B., wo es
richtig Punkte für gibt. So hab ich 2 mal die Woche (und nachher auch mit anderen neuen
Freunden dann in einem Privatteam) Eishockey gespielt. Also einfach was ausprobieren
Das Office hilft auch beim ersten Einkaufen. Es bietet in den Tri Towers einmal täglich eine
Fahrt an, da hat es auch Flyer, einfach fragen.
Das Sportteam einer Universität genießt einen sehr hohen Stellenwert in Amerika. Deswegen
lohnt es sich die verschiedenen Sportveranstaltungen, z.B. Football, Basketball, Eishockey,
etc zu besuchen. Ist für euch als Student kostenlos. Vor allem das Eröffnungsspiel der
Fottballer ist stark, weil es danach ein fast halbstündiges Feuerwerk gibt.
Handyvertrag
Ist eine einfache Sache. Ich bin in den Radio Shack Laden beim Walmart gegangen, da gibt’s
z.B. Pre-Paid-Packete. Ich habe AT&T genommen, die sind bezahlbar und bieten eigentlich
alles was man braucht. 250 Freiminuten (die brauchst du niemals) und unendlich Texting
(sogar weltweit), und für 5 Dollar mehr gab’s noch 50MB surfen dazu. Aber eigentlich
braucht man es nicht unbedingt, da man in der Wohnung normal Wifi hat und auch in der Uni.
Sonst schreibt dort jeder nur SMS, ganz anders als hier, deswegen unendlich Frei-SMS.
Geld
Bevor ihr fliegt fordert rechtzeitig eine passende Kredit Karte an und dazu evtl. eine Karte
(oder mit der Selben) zum Geldabheben ohne Gebühren, damit ihr auch mal Bargeld habt.
Generell bezahlt man eigentlich alles mit Credit Card. Ich hatte Visa von der Postbank, bar
hab ich mit einer Karte von meinem Vater abgehoben, mit der er 5 Mal im Jahr umsonst
abheben kann. Aber in Bar zahlt man eigentlich außer in den Bars wirklich nie. Immer Kredit
Karte und das klappt auch echt top.
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Essen und Trinken
Mensa wie wir es kennen gibt es nicht so richtig. Man hat mehrere Gebäude die Essen
anbieten, wobei es schon oft Burger oder einfache Nudeln sind. Es hat auch u.a. einen
Subway in der Essens Mall auf dem Campus. Deswegen ist eine eigene Küche interessant, um
einfach mal was anderes zu essen. Achtung, nehmt keinen Meal Plan, da müsst ihr nämlich
immer am Campus Essen und seid eher unflexibel – preislich habt ihr mit dem Plan auch
keinen Vorteil, eher im Gegenteil, das Geld das nicht genutzt wird verfällt!
Weitere Fast Food Ketten sind am Campusrand verteilt, z.B. Burger King, 5 Guys (haben die
besten Burger), Dominos Pizza, Papa John’s, Dunkin Donuts, Chipotle (ein Traum!), und
noch so viel mehr…
Sehr schön ist auch die Bar unter dem Student Center. Hier haben wir uns oft getroffen,
entweder einfach so, auch auf ein Bierchen oder bevor wir in die Stadt sind. Es ist der einzige
Ort, wo es am Campus Alkohol gab, sonst nur in den Bars Downtown, aber da kommt man
nur mit Leuten ab 21 Jahren rein. Das Essen ist ein wenig teurer als in den Cafeterien, aber
auch gut.
Trinkgeld (tip) gibt man in den Staaten auch dazu, weil die Bedienungen hauptsächlich davon
leben. In der Regel sind das ca 10-15%. Bei Kartenzahlung einfach auf dem Zettel, wo ihr den
Betrag unterschreibt, addieren (da hat es eine Zeile). Oder wenn man in einer Kneipe an der
Bar ein Bier kauft gibt man oft einfach 1 Dollar dazu, als Scheinen, nicht Kleingeld, das ist
unhöflich.
Kurz zum Thema Weggehen und Alkohol. Kent hat einige schöne Bars, in die man aber erst
ab 21 rein kommt. Normal sind die Türsteher sehr streng was das Alter angeht. Ein deutscher
Reisepass wird akzeptiert, ein Personalausweis nicht! Da ich es nicht riskieren wollte, meinen
Reisepass zu verlieren, habe ich mir eine State ID geholt. Diese gibt es im Nachbarort
Ravenna (mit dem Bus der zu Walmart fährt zu erreichen). Ich würde es sehr empfehlen eine
zu holen, ist nicht so aufwendig (ihr braucht einen Nachweis eures Apartments, dass ihr dort
wohnt und nehmt einfach mal Reisepass, DS 2019,… mit) und erleichtert euch vieles. Gegen
2 Uhr ist meistens auch schon wieder Schluss, weil es eine Sperrzeit gibt. Wichtig ist auch,
dass in Amerika das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit untersagt ist. Ihr dürft also
nicht mit eurem Bier in der Hand draußen herumlaufen. Neben den Bars kann man auch auf
Studentenparties bzw. Fratparties (Verbindungsparties) gehen, die man meist durch Freunde
findet. Man kann da jetzt nicht als völlig fremder einfach hingehen, aber wenn man Leute
kennt und immer wieder mal nachfragt klappt das schon. Probiert es ruhig mal aus, ich war
mehr ein Freund der Bars, aber das ist Geschmackssache. Richtige Clubs zum weggehen hat
es nur in Akron oder Cleveland, wozu man ein Auto braucht und nachts nicht unbedingt
alleine unterwegs sein sollte da beide Orte doch als gefährlicher eingestuft werden. Kent an
sich ist absolut ungefährlich, da passiert einem nichts.
Generell muss man in Amerika beim Einkaufen immer beachten, dass die Preise ohne Steuer
angegeben sind. Diese ist von Staat zu Staat verscheiden, in Ohio liegt sie mit ca 9% mit am
niedrigsten.
Das Studium
Studieren ist total machbar und mit der Arbeitseinstellung eines deutschen Studenten erreicht
man hier meistens locker sein A (= 1,0). Man bekommt oft genau gesagt was man zu tun und
zu wissen hat, und wenn man da diszipliniert dran bleibt hat man absolut keine Probleme. Die
Note baut man sich eher zusammen, so gibt es unter dem Semester meist 1-2 Zwischentests,
ein Referat, kleine Hausaufgaben, kleine Quizzes, ein Final Exam (das dann nicht mehr so
sehr ins Gewicht fällt) und je nach Kurs noch eine Hausarbeit. Es geht hier mehr um Quantität
statt Qualität, natürlich soll man keinen Unsinn einreichen, aber man wird oft schon für den
Aufwand entlohnt, und erst zweitrangig wie sehr korrekt es ist. Dadurch, dass man die Kurse
meist zwei Mal pro Woche hat, ist man unter der Woche eigentlich gut mit Hausaufgaben,
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Vorbereiten der Kurse, Lesen, etc. beschäftigt, hat am Wochenende allerdings genug Freizeit.
Oktober und März sind eigentlich die stressigen Monate, in den anderen geht es. Also bleibt
immer am Ball, dann schafft ihr das locker.
Geht ruhig zu Beginn des Semesters einmal zum Dozenten und stellt euch kurz vor, die
nehmen sich auch die Zeit. Generell sind hier alle sehr hilfreich, und immer nach der Stunde,
in der Sprechstunde oder per Email zu erreichen. Man wird hier viel mehr supported und
geschätzt (man merkt, die Studenten zahlen auch paar Tausend Dollar).
Kursauswahl und -anmeldung
Ihr braucht zunächst Zugangsdaten für Kent Flashline, die bekommt ihr normal per Email
zugesandt. Dort könnt ihr euren Account verwalten und euch für Kurse registrieren. Ich habe
einfach drauf los gesucht. In den Suchfeldern könnt ihr euer Fach einstellen und wichtig, auch
den Campus, dort Kent angeben. Es gibt noch einige Campi außerhalb, die ihr aber nicht
erreichen könnt. Ich habe meist „undergraduate“ Kurse belegt, quasi Bachelor Niveau, aber
„graduate“ geht auch. Wenn online gemeldet wird, dass ihr euch nicht anmelden könnt, weil
euch ein Kurs davor fehlt, das kommt häufiger vor, dann schreibt die zuständigen Personen
an. Für Englisch Robert Sturr rsturr@kent.edu (ein sehr netter und hilfreicher Mensch), für
Geschichte Alana Dennis adennis@kent.edu oder wenn ihr Fragen habt einfach den Dozenten
anschreiben, die melden sich auch und helfen euch weiter. Keine Scheu haben! Wenn ihr
einen Literaturkurs macht, schaut mal, dass ihr bei Mr. Shank reinkommt, einen cooleren
Dozenten habe ich noch nie erlebt!
Ein Kurs gibt normal 3.000 ECTS, ihr müsst insgesamt mindestens 12.000 belegen. Wobei
ich euch rate nicht mehr als 15.000 zu machen, man ist genug beschäftigt. Man kann einen
Kurs auch jederzeit bis zu einer bestimmten Frist verlassen.
Wenn man auf das Fragezeichen vor dem angezeigten Kurs klickt, werden die Bücher
angezeigt, die der Dozent vorgibt, und die muss man sich alle zulegen. Das sind die mit
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größten Kosten, da zahlt man pro Semester locker $300-400. Man kann wählen, ob man sie
gebraucht haben möchte (Reicht absolut), oder leihen will (geht eigentlich auch, weil ihr die
Bücher ja auch irgendwie wieder loswerden müsst, und nicht alle werden von der Library
wieder genommen).
Neben den Hauptfächern gibt es aber auch eine Bandbreite an alternativen Kursen, die man
belegen kann. Erdkunde bietet z.B. „Winetasting“ an, es gibt aber auch zahlreiche Sportkurse,
auf die es Punkte gibt. Ich habe zum Beispiel, weil ich Eishockey Fan bin den „Hockey
Introduction“ Kurs gemacht, gab auch 1.000 ECTS. Außerdem, weil ich gerne Musik mache,
habe ich auch mal einen Gitarren oder Klavierkurs gemacht, jeweils für 2.000. Der Aufwand
darin ist überschaubar, aber es macht Spaß, man erweitert seinen Horizont und lernt neue
Leute kennen.
Ich habe, wenn möglich, vorher mit meinen Dozenten in Würzburg versucht zu klären, ob
man mir den Kurs anrechnen würde. Im ersten Semester war es schwieriger, da ich auch erst
kurz davor mich für Kurse registrieren konnte, da lief es dann auch Gefühl oder Anfrage bei
den Dozenten in Kent, im zweiten Semester war es aber bereits viel einfacher, weil man im
Dezember schon planen kann du weiß wie es geht. Aber ihr wisst ja selbst, welche Kurse euch
noch fehlen und Kurse wie Literatur oder Linguistics sind schon sehr ähnlich. Das Anrechnen
zu Hause steht bei mir noch aus, ist allerdings, wenn man es vorher besprochen hat, kein
großer Akt mehr. Ich habe meistens die Kursbeschreibung, die man am Anfang des Semesters
erhält oder vom Dozenten geschickt bekommen kann, an die Zuständigen Personen in
Würzburg geschickt. Für Englisch Frau Dr. Andrea Stiebritz andrea.stiebritz@uniwuerzburg.de, für Geschichte Frau Dr. Maria Osmers maria.osmers@uni-wuerzburg.de
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Reisen
Wenn ihr schon mal drüben seid, dann nutzt die Zeit zum Reisen. Ihr habt etwa von Mitte
Dezember bis Mitte Januar einen Monat frei, pro Semester eine Woche und eben nach dem
Studium noch 4 Wochen bis ihr das Land verlassen müsst (4 Wochen nach Ablauf eures
Visums, dieses läuft zum Ende der letzten Vorlesungswoche aus). Inlandflüge sind bezahlbar,
Fernbusse (z.B. Greyhound, Megabus) gibt es, die Distanzen sind allerdings doch schon groß
und so viel billiger kommt das dann auch nicht mehr. Das Näheste, was auch vom Office
angeboten wird und eigentlich ein muss ist, sind die Niagara Fälle. Cleveland ist mal einen
Tagesausflug wert, u.a. auch zum Basketball (NBA), Baseball (MLB), Football (NFL) oder
Hockey (AHL), aber schöne Museen oder Shopping Malls hat es auch (auch da wird vom
Office was angeboten). Eine sehr preiswerte und gute Outlet Shopping Mall ist die Aurora
Farms Mall, 20 Minuten mit dem Auto , ist echt zu empfehlen. Columbus (ca. 2,5 Std) ist
auch mal eine kleine Reise wert, selbes gilt für Pittsburgh (1,5 Std). Per Bus ist auch Chicago,
von Cleveland aus, in etwa 6 Stunden zu erreichen, dort lohnt sich mindestens ein
Wochenende. Per Flugzeug ist Boston, New York, Washington,… alles an der Küste quasi,
erreichbar. Ich habe dorthin einen sehr schönen Trip in den Weihnachtsferien gemacht.
Nachher bin ich aber auch mal nach Florida geflogen, das ist in ca 4 Std. erreichbar. Wenn ihr
clever sucht, findet ihr günstige Flüge.
Außerdem hatte ich über einen Freund eine unglaublich nette Familie in Michigan kennen
gelernt und mit ihnen Thanksgiving und Weihnachten verbracht. Es ist unglaublich schön,
traditionelle Feste so zu erleben, weil man hautnah dabei ist. Man bekommt auch oft von
Freunden angeboten ob man nicht bei ihnen für Weihnachten oder so vorbei schauen will.
Nehmt solche Angebote ruhig an, oder wenn es nur zum Essen ist, es lohnt sich auf diesem
Wege einmal hinter die Kulissen zu schauen und das Leben und die Kultur besser kennen zu
lernen.
Ich hoffe all das hilft euch ein bisschen weiter und gibt euch eine Vorstellung von dem was
euch erwarten könnte. Wenn ihr ein bisschen offen seid und kontaktfreudig, dann solltet ihr
keine großen Probleme haben. Die meisten Internationals sind alle genauso neu und offen, die
Amerikaner neigen ab und an zu ein wenig Oberflächigkeit, aber sind sonst total nett.
Gewöhnt euch nur daran, dass das „Hi, how are you“ , wenn man sich über den Weg läuft,
nicht als Gesprächsstart gesehen wird, sondern einfach „Hallo“ bedeutet. Man übernimmt das
sehr schnell. Anders als bei den Internationals, muss man aber bei den Amerikanischen
Studenten ab und zu dran bleiben und nachfragen, was so los ist oder ob man zusammen weg
geht. Euer Freundeskreis baut sich dann irgendwann ganz von alleine auf. Wenn ihr merkt,
dass euch jemand nicht dauernd bei euch meldet, dann ist, dass nicht abweisend gemeint,
sondern oft einfach die Amerikanische Art. Man lebt hier ein wenig anders, das werdet ihr
raus finden. Wichtig fand ich auch, übergeneralisiert nicht alles. Sprich, wenn einer mal eine
Macke hat, denkt nicht gleich, alle wären so. Es gibt, wie bei uns, solche und solche. Probiert
ruhig Aktivitäten aus, und vermischt eure Freundeskreise. Ich hatte ein paar Leute übers
Fußball und Hockey kennen gelernt, aber der Hauptteil kam waren eigentlich Internationals.
Wenn ihr noch mehr Bilder, Eindrücke, und Berichte sehen und lesen wollt, gibt es noch
meinen Blog, den ich über das Jahr geschrieben habe. Speziell die ersten Einträge könnten
hilfreich sein, wo ich beschreibe, was ich nach meiner Ankunft getan habe. Wenn ihr Lust
habt klickt doch mal drauf.
http://julianerobertdiekentstateuniversity.blogspot.com/
Wenn ihr sonst irgendwelche Fragen habt, dürft ihr mich gerne via Mail kontaktieren:
julian-meinhold@t-onine.de
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Ihr begebt euch auf eine große Reise. Vielleicht wird es die Zeit eures Lebens. Deswegen
nehmt alles mit was geht, lernt Leute kennen, seid offen für Neues, probiert Sachen aus und
genießt die Zeit in vollen Zügen! Ich hatte ein wahnsinnig tolles Jahr und bin unendlich
dankbar für diese Chance. Macht das maximale daraus! Ihr werdet euch dort schnell zu Hause
fühlen!
Viel Erfolg und Alles Gute – Euer Julian
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