Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert. Studien und Quellen
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Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert. Studien und Quellen
HfM FRANZ LISZT Weimar | Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena Studienprofil Historische Musikwissenschaft > University of Music ... > Publications > Musik und Musikansch... Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert. Studien und Quellen Herausgegeben von Detlef Altenburg Band 1: Michael Heinemann, Die Bach-Rezeption von Franz Liszt, Köln 1995 Heinemanns Studie verbindet eine Dokumentation der Bach-Pflege Liszts mit Analysen seiner auf Bach bezogenen Werke. Sie beleuchtet damit einen zentralen Aspekt des Lisztschen Schaffens und zugleich ein für die Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts wichtiges Kapitel der Bach-Rezeption. Franz Liszts intensive Auseinandersetzung mit «alter Musik» - insbesondere mit dem ?uvre Johann Sebastian Bachs - wurde in der bisherigen Forschung wenig beachtet. Zum einen nahm Liszt als Pianist immer wieder Bachs Werke in seine Programme auf, zum anderen knüpfte er kompositorisch unmittelbar an einzelne Werke des Thomaskantors an. So bilden Formkonzepte und thematisches Material Bachscher Kantaten das Raster für Listzs Weinen, Klagen -Variationen, kontrapunktische und harmonische Modelle bestimmen die Phantasie und Fuge über B-A-C-H , und der Aufbau des Weihnachtsoratoriums ist Vorbild für Listzs Legende von der hlg. Elisabeth . Liszts Annäherung an Bach wurde an Czernys und Forkels Auffassungen geprägt, seine B-A-C-H-Kompositionen greifen Fugentechniken seines Pariser Lehrers Anton Reichas auf. So verbindet die noch von Carl Dahlhaus angeregte Studie eine Dokumentation der Bach-Pflege Liszts mit eingehenden Analysen seiner auf Bach bezogenen Werke. Sie beleuchtet damit nicht nur einen zentralen Aspekt des Lisztschen Schaffens, sondern zugleich ein für die Musikgeschichte des 19. So verbindet die noch von Carl Dahlhaus angeregte Studie eine Dokumentation der Bach-Pflege Liszts mit eingehenden Analysen seiner auf Bach bezogenen Werke. Sie beleuchtet damit nicht nur einen zentralen Aspekt des Lisztschen Schaffens, sondern zugleich ein für die Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts eminent wichtiges Kapitel der Bach-Rezeption. Band 2: Ulrich Bartels, Analytisch-entstehungsgeschichtliche Studien zu Wagners "Tristan und Isolde anhand der Kompositionsskizze des zweiten und dritten Aktes", Sinzig 1995 Richard Wagner hielt in der «Kompositionsskizze» mehr als nur erste Ideen zu Tristan und Isolde fest: Sie hatte für ihn die Funktion eines formalen Gerüstes und eines Entwurfs, in dem er die bestmögliche Wirkung von Schlüsselworten und von musikalischen Höhepunkten erprobte. Im zweiten Band legt Bartels eine minutiöse Übertragung aller bisher unveröffentlichten Teile des zweiten und dritten Aktes von Tristan und Isolde in ihrer ersten zusammenhängenden Skizzierung vor. Anhand dieses Materials zeichnet er Wagners kompositorischen Weg von den ersten Ideen zur vollendeten Oper nach. Schließlich sind der Arbeit zahlreiche Faksimiles beigegeben, die einen direkten Blick in Wagners Kompositionswerkstatt erlauben. Band 3: Norbert Meurs, Neue Bahnen? Aspekte der Brahms-Rezeption 1853-1868, Köln 1996 Robert Schumanns berühmter Artikel Neue Bahnen über den jungen Brahms hat eine der heftigsten und berühmtesten Debatten im deutschsprachigen Musikschrifttum ausgelöst. Der Autor hat die zahlr. verstreuten Texte zu einem facettenreichen Abbild der verschiedenen Standpunkte und Tendenzen in der Musikkritik des 19. Jahrhunderts zusammengefügt. «Die vorliegende Arbeit setzt Akzente. Sie will Sichtweisen auf die Brahms?sche Instrumentalmusik exemplarisch darlegen und zeigt daher die ganze Breite der frühen Brahms-Rezeption in den zeitgenössischen Musikzeitschriften nur an einem Beispiel auf: der Klaviersonate op. 1. Dann konzentriert sich der Blick auf diejenigen Zeitschriften, die sich ausdrücklich für eine Weiterentwicklung zeitgenössischer Musik einsetzten und infolgedessen richtungsweisend für die Brahms-Rezeption wurden. Die Kritiken einzelner ausgewählter Kompositionen sind dabei so angeordnet, dass sich in ihrer Abfolge eine historische Entwicklung abzeichnet, gleichsam ein roter Faden, der bis in die Gegenwart hineinreicht: Auch neue Fragen haben zuweilen eine lange Geschichte.» [aus der Einleitung] Band 4: Ralf Wehner, Studien zum geistlichen Chorschaffen des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy, Sinzig 1996 Im Mittelpunkt dieser Studie steht die quellenphilologische und strukturelle Analyse der geistlichen Chormusik Mendelssohns der 1820er Jahre. Von den Im Mittelpunkt dieser Studie steht die quellenphilologische und strukturelle Analyse der geistlichen Chormusik Mendelssohns der 1820er Jahre. Von den ersten Kompositionsübungen im Rahmen des Unterrichts bei Carl Friedrich Zelter bis zum Antritt der grossen Reisen 1829/1830, umfasst die Untersuchung somit jene Werke, anhand derer sich die Ausprägung und Entwicklung der Künstlerpersönlichkeit Mendelssohn besonders gut verfolgen lässt. Dabei richtet der Autor sein Augenmerk vor allem auf Mendelssohns Auseinandersetzung mit dem protestantischen Choral, der Polyphonie und der italienischen Doppelchörigkeit. Indem er bestimmte Aspekte herausgreift, gelingt es ihm, der Vielschichtigkeit des Phänomens Mendelssohn auf die Spur zu kommen. Ein umfassendes Verzeichnis der seit 1972 erschienenen Mendelssohn-Literatur rundet die Studie ab. Band 5: Paul Thissen, Zitattechniken in der Symphonik des 19. Jahrhunderts, Sinzig 1998 Was ist ein musikalisches Zitat? Auf welche Art und Weise wird es verwendet, wie in den musikalischen Kontext eingebunden oder aus ihm herausgehoben? Welche ästhetische Funktion erfüllt ein musikalisches Zitat? Diesen Fragen geht der Autor anhand einer repräsentativen Auswahl von 15 Werken der symphonischen Literatur des 19. Jahrhunderts nach. In der Symphonik des 19. Jahrhunderts ist das Zitat ein wesentliches Mittel, der musikalischen Sprache eine grössere Bestimmtheit zu verleihen, versetzt das Zitieren schon vorhandener, ursprünglich fast stets mit Text versehener musikalischer Strukturen Musik doch in die Lage, ohne verbalen Zusatz auf einen aussermusikalischen, begrifflich fassbaren Gehalt zu verweisen. Auf welche Art und Weise Zitate verwendet, wie sie in ihren Kontext eingebunden oder aus ihm herausgehoben werden und welche ästhetische Funktion sie dabei erfüllen, versucht diese Studie anhand einer repräsentativen Auswahl von fünfzehn Werken der symphonischen Literatur des 19. Jahrhunderts zu klären. Als Resultat dieser Untersuchungen kann der Autor eine systematische Darstellung unterschiedlicher musikalischer Zitattechniken vorlegen, ergänzt durch einen Vergleich des musikalischen und literarischen Zitats. Die Frage nach der jeweiligen Funktion der Zitate und den Techniken des Zitierens führt ihn außerdem zur grundlegenden Erörterung der dahinterstehenden kompositorischen Konzeptionen im Zusammenhang mit der symphonischen Tradition des 19. Jahrhunderts nach Beethoven überhaupt. Band 6: Axel Schröter, «Der Name Beethoven ist heilig in der Kunst». Studien zu Liszts Beethoven-Rezeption, Sinzig 1999 Unser heutiges Beethoven-Bild ist in seinen Grundzügen bereits im 19. Jahrhundert geprägt worden. Liszt kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Schröter hat nahezu das gesamte Material über Liszts Beethoven-Verständnis zusammengetragen und ausgewertet. Beethoven nahm in Liszts Denken stets eine Sonderstellung ein. Als Pianist, Schröter hat nahezu das gesamte Material über Liszts Beethoven-Verständnis zusammengetragen und ausgewertet. Beethoven nahm in Liszts Denken stets eine Sonderstellung ein. Als Pianist, Dirigent, Bearbeiter, Komponist, Lehrer und schließlich als Herausgeber Beethovenscher Kompositionen beschäftigte sich Liszt zeitlebens nicht nur mit einzelnen Werken, sondern mit dem gesamten Schaffen Beethovens. Aufschluss über Liszts Beethoven-Rezeption geben Presseberichte über Aufführungen, Aufzeichnungen aus Liszts Schülerkreis über die Erarbeitung Beethovenscher Werke im Unterricht, Memoiren der Schüler sowie nicht zuletzt Liszts Schriften und seine Beethoven-Transkriptionen. Axel Schröter hat dieses umfangreiche Material zusammengestellt und ausgewertet. Ein Großteil davon, besonders der französischen Quellen, wird hier erstmals wiedergegeben. Wie interpretierte Liszt Beethovens Kompositionen? Welche Bedeutung maß er Beethovens Schaffen allgemein bei? Indem er diesen Fragen nachspürt, zeichnet er ein facettenreiches Bild von Liszts Beethoven-Verständnis und von den Wandlungen, denen es unterworfen war. Band 7: Rebecca Grotjahn, Die Sinfonie im deutschen Kulturgebiet 1850 bis 1875, Sinzig 1998 Eine grundlegende Studie über die Rolle der Sinfonie im Musikleben der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, über soziale und gesellschaftliche Konditionen des Konzerts, über zeitgenössische Vorstellungen von der Gattung Sinfonie und das Repertoire der Konzertprogramme. Die Zeit zwischen 1850 und 1875 gilt gemeinhin als «tote Zeit» (Carl Dahlhaus) in der Geschichte der Gattung Sinfonie. Stützt sich diese Auffassung vor allem auf Werturteile über die in dieser Zeit komponierten Werke, so geht die vorliegende Arbeit von einem erweiterten Gattungsbegriff aus, zu dem auch die Funktion der Sinfonik im Musikleben sowie die zeitgenössischen Auffassungen von der Ästhetik und den Normen der Gattung zählen. Gefragt wird zunächst nach der institutionellen Basis der Gattung: Welche Eigenschaften prägen das öffentliche Konzert im Hinblick auf Organisations- und Wirtschaftsform, Zweckbestimmung und Verbreitung? Im Anschluss daran wird die Bedeutung der Sinfonie innerhalb der Institution Konzert untersucht: Welche Rolle spielt sie in den Programmen, und wie ist das Verhältnis der zeitgenössischen Sinfonie zu den klassischen Werken? Ein weiteres Kapitel befasst sich mit den Vorstellungen von der Gattung, die im öffentlichen Bewusstsein der Zeit lebendig waren, und bezieht diese auf die Funktion der Gattung im Musikleben. Der Anhang enthält unter anderem zwei umfassende Verzeichnisse sinfonischer Novitäten und ihrer Aufführungen im untersuchten Zeitraum, die zusammen mit dem detaillierten Orts- und Personenregister einen bequemen Zugriff auf die gebotenen Informationen ermöglichen. Band 8: Juan Martin Koch, Das Klavierkonzert des 19. Jahrhunderts und die Kategorie des Symphonischen. Zur Kompositions- und Rezeptionsgeschichte des Klavierkonzerts, Sinzig 2001 Band 8: Juan Martin Koch, Das Klavierkonzert des 19. Jahrhunderts und die Kategorie des Symphonischen. Zur Kompositions- und Rezeptionsgeschichte des Klavierkonzerts, Sinzig 2001 Seit zu Beginn des 19. Jahrhunderts Begriffe wie ?Symphonie mit obligatem Klavier? oder ?symphonisches Konzert? entstanden, dienten sie als Bezeichnungen für Konzerte, die einen Vergleich mit der Symphonik der Zeit nahelegen. Die differenzierte Geschichte und Bewertung dieser Begriffe bildet in der vorliegenden Studie den Hintergrund für ausführliche kompositionsgeschichtliche Kapitel, in denen der Autor einer entscheidenden Frage nachgeht: Was an den Klavierkonzerten Mozarts oder Beethovens und später Schumanns, Liszts oder Brahms? ist eigentlich auf symphonische, was hingegen auf konzertspezifische Konzeptionen zurückzuführen? Seine anhand zahlreicher Beispiele gewonnenen Antworten dringen zum Kern dessen vor, was das Wesen dieser nicht nur in bezug auf ihre Gattung zentralen Werke ausmacht. Ein eigenes Kapitel gilt Henry Charles Litolff, der mit seinen viersätzigen, von ihm selbst als Concerto-Symphonies bzw. Concertos Symphoniques bezeichneten Klavierkonzerten eine wichtige Position in der beschriebenen Entwicklung markiert. Band 9: Benedikt Jäker, Die Ungarischen Rhapsodien Franz Liszts, Sinzig 2009. Die Werkgruppe der Ungarischen Rhapsodien beschäftigte Liszt über einen Zeitraum von mehr als fünfzehn Jahren. Noch während der Virtuosenjahre entstanden die frühen Fassungen, die mit der Übersiedelung nach Weimar einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen wurden. In seiner Studie stellt Benedikt Jäker zunächst die überaus wechselvolle Entstehungsgeschichte dieser Werke dar, um dann analytisch die kompositorische Idee herauszuarbeiten. Dabei bezieht er alle früheren Fassungen ein: Drucke, Probedrucke, Handschriften, Skizzen und Entwürfe. So vermittelt er Einblicke in Liszts Schaffensweise und Intentionen, die nicht zuletzt auch für Interpreten spannend sind. Abschließend wird die Frage diskutiert, inwieweit die Kompositionen das einlösen, was Liszt selbst in seiner (ursprünglich als Vorwort zu diesen Werken gedachten) Schrift Des Bohémiens et de leur musique en Hongrie als Anspruch formuliert: mit den Ungarischen Rhapsodien ein musikalisches Epos, ein Nationalepos in Tönen vorzulegen. Band 10: Hubert Mossburger, Poetische Harmonik in der Musik Robert Schumanns, Sinzig 2005 Eine zentrale Kategorie der Musikanschauung Robert Schumanns ist das Poetische, das mit technisch-rationalen Phänomenen wie der Harmonik unvereinbar erscheint. Schumanns Harmonieverständnis zeigt jedoch bestimmte Analogien zu seinem Poesiebegriff, die auf eine reiche Wechselbeziehung zwischen beiden Momenten hinweisen. In diesem Buch werden die Bedeutungsfelder des Schumannschen Poetischen an der für den bestimmte Analogien zu seinem Poesiebegriff, die auf eine reiche Wechselbeziehung zwischen beiden Momenten hinweisen. In diesem Buch werden die Bedeutungsfelder des Schumannschen Poetischen an der für den musikalischen Ausdruck dieser Kategorie wesentlich partizipierenden Harmonik analytisch konkretisiert. Die "Poetisierung" des musikalischen Materials geschieht bei Schumann weniger durch progressive harmonisch-tonale Ideen; vielmehr wird seine Harmonik innerhalb des traditionell Möglichen weitgehend verfeinert. Durch Nutzung der vielfältigen Wechselbeziehungen zu Melodie und Form, aber auch zu historisch verfestigten Verwendungsweisen entwickelt Schumann seine stets die Grenzen der "Reinheit" bewahrende Harmonik: jene "feineren Schattierungen", die im Sinne des Poetisch-Erahnbaren allenfalls subtil andeuten, ohne prosaisch offen zu legen und verweisen zu wollen. Damit ist Schumanns poetische Harmonik - im Gegensatz zu den tonalitätsauflösenden Tendenzen der französischen und deutschen "Neuromantiker" - zugleich auch eine genuin romantische Harmonik. In zahlreichen Analysen werden neben ästhetischen auch aufführungspraktische Fragen berührt, womit sich diese Studie auch an den praktischen Musiker wendet. Band 11: Robert Schuster, Die kirchliche Szene in der Oper des 19. Jahrhunderts, Sinzig 2004 In der Oper nach 1800 gewinnen kirchliche Szenen, zuvor noch kaum vorhanden, eine wachsende Bedeutung. Ihr Spektrum erstreckt sich vom bescheidenen Auftritt eines niederrangigen Klerikers bis hin zum großangelegten, mit allem Pomp gestalteten sakralen Akt. Vor allem in der Grand Opéra spielen sie auch in dramaturgischer Hinsicht eine immer größer werdende Rolle. Diese Studie bietet zunächst anhand von über fünfzig Beispielen einen Überblick über das komplexe Phänomen. Unter übergeordneten Aspekten wie Dramaturgie, Instrumentation, Librettistik und Zensur werden sodann zusammenfassend unterschiedliche Typen und Funktionen der kirchlichen Szene in der Oper herausgestellt. Zugleich zeichnet Schuster die teils disparat verlaufenden historischen Entwicklungen in den drei großen Opernnationen Frankreich, Deutschland und Italien nach. Ein detailliertes Register erleichtert den Zugriff auf die Fülle der Informationen. Band 12: Matthias Tischer, Ferdinand Hands Aesthetik der Tonkunst, Sinzig 2004 Jene ästhetischen Entwürfe, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach dem ?Inhalt?, dem Gehalt der Musik fragten, liegen unter Eduard Hanslicks Verdikt der «verrotteten Gefühlsästhetik» teilweise bis heute verschüttet. Die Ausgrabungen lohnen sich, findet man doch Bruchstücke zur Musikauffassung des 19. Jahrhunderts im allgemeinen sowie zu den Poetiken und Ästhetiken Schumanns, Liszts und Wagners im besonderen. Eins der umfassendsten publizistischen Zeugnisse des Musikdenkens jener Zeit stellt die Aesthetik der Tonkunst des Jenenser Philologen Ferdinand Hand dar. Im und Ästhetiken Schumanns, Liszts und Wagners im besonderen. Eins der umfassendsten publizistischen Zeugnisse des Musikdenkens jener Zeit stellt die Aesthetik der Tonkunst des Jenenser Philologen Ferdinand Hand dar. Im Kontext sowohl der zeitgenössischen Musikpublizistik als auch ihrer regionalund sozialgeschichtlichen Implikationen steht sie im Zentrum vorliegender Arbeit. Band 13: Matthias Schäfers, Die Symphonische Dichtung zwischen Liszt und Strauss Druck in Vorbereitung Band 14: Serge Gut, Franz Liszt, Sinzig 2009 Seit ihrem Erscheinen in Frankreich vor mehr als zwei Jahrzehnten gilt die Liszt-Biographie Serge Guts als Standardwerk. Für die deutsche Erstausgabe hat der Autor seine Monographie grundlegend überarbeitet, denn viele bis dato unzugängliche Werke Liszts wurden erst in jüngerer Zeit ediert und zahlreiche bislang unbekannte Quellen entdeckt. Insbesondere der Abschnitt zu Liszts OEuvre wurde deutlich erweitert, und die bislang schon umfangreiche Chronologie zu Liszts Leben und Werk erfuhr wesentliche Ergänzungen. Die drei Textteile befassen sich eingehend mit Liszts Biographie mit Einzelaspekten seines Lebens und Wirkens, insbesondere auch mit seinen Beziehungen zu Berlioz, Chopin und Wagner mit Liszts kompositorischem Schaffen. Die Anhänge liefern eine detaillierte Chronologie von Liszts Leben das komplette Verzeichnis seiner sämtlichen Kompositionen und Schriften alle Texte zu seinen Symphonischen Dichtungen eine repräsentative Auswahl von Liszts Konzertprogrammen die Wiedergabe seines Testaments den bis in die heutige Zeit fortgeführten Stammbaum der Familien Liszt und Wagner Umfangreiche Register der Orte, Namen und Werke ermöglichen es dem Leser, dieses Buch auch als Kompendium zu nutzen. Der Autor, Nestor der französischen Liszt-Forschung, war bis zu seiner Meritierung Professor für Musikwissenschaft und Komposition an der Pariser Sorbonne. Band 15: Florian Edler, Reflexionen über Kunst und Leben. Musikanschauung im Schumann-Kreis 1834 bis 1847, Sinzig 2013 Grundlegende Phänomene unserer Musikkultur wie die Spaltung in einen 1834 bis 1847, Sinzig 2013 Grundlegende Phänomene unserer Musikkultur wie die Spaltung in einen Kunst- und einen Unterhaltungsmusiksektor oder die Sonderstellung der primär Spezialisten zugänglichen Neuen Musik bildeten sich im frühen 19. Jahrhundert heraus. Entsprechende Tendenzen wurden von komponierenden und musikkundigen Zeitgenossen als beunruhigend wahrgenommen und zusammen mit anderen Zeitfragen in musikalischen Zeitschriften öffentlich debattiert. Herausragende Bedeutung kommt der 1834 gegründeten Neuen Zeitschrift für Musik zu, deren Programmatik an den Interessen progressiver Komponisten ausgerichtet war und in der Musik in ihren Zusammenhängen mit dem Leben - mit Alltag, Gesellschaft, Nationalität und Geschichte - betrachtet wurde. Diese Studie bietet eine Gesamtschau der in der Neuen Zeitschrift bis zum Vorabend der 1848er Revolution thematisierten Zeitfragen. Dabei werden die vielfältigen möglichen Positionen zu Einzelaspekten ebenso sichtbar wie persönliche Profile der Mitarbeiter. Die Sichtweise des Redakteurs Robert Schumann erscheint als eine Stimme im Konzert der Meinungen und wird allein dadurch neu beleuchtet. Überdies ermöglicht die Einbeziehung der Jahre 1845-1847, in denen Franz Brendel die Redaktion führte, Aufschlüsse über Kontinuitäten und Umbrüche beim Übergang von der 'neuromantischen' zur 'neudeutschen' Ausrichtung der musikalischen Fortschrittsbewegung. Band 16: Knud Breyer, Komponierte Geschichte. Johannes Brahms' spätes Klavierwerk und die Idee eines historisch-systematischen Gattungskompendiums, Sinzig 2014 "Mit dem 60. nun wäre höchste Zeit aufzuhören - auch ohne besonderen Grund" schrieb Brahms im August 1894 an Clara Schumann - und erklärte sein Werk damit für beendet. Für diesen Abschluss seines Schaffens wählte er dann, entgegen aller Erwartung, ausgerechnet Klavierminiaturen schlichte Gelegenheitswerke, wie die meisten seiner Zeitgenossen meinten. Welches Ziel mag er mit diesen Stücken verfolgt haben? Die besondere Bedeutung der späten Klavierstücke im Hinblick auf das Gesamtwerk, ihr innerer Zusammenhang untereinander sowie ihre intellektuelle Aufgabenstellung wurden in der Brahmsforschung bisher kaum erörtert. Als lyrische Klavierstücke fügen sie sich nicht in das gängige Deutungsschema vom "janusköpfigen" Brahms, dem es vor allem im Spätwerk um die Bewahrung klassischer Gattungstraditionen bei zukunftsweisender Materialbehandlung gegangen sei. Diese Studie fördert tiefere Dimensionen von Brahms' späten Klavierstücken zutage. So weist sie deren enge opusübergreifende Zusammenhänge auf motivischer und formaler Ebene nach. Insbesondere jedoch arbeitet der Autor ein wesentliches Merkmal des brahmsschen Geschichtsbewusstseins heraus: Wie die Untersuchung zeigt, legte Brahms sein Werk als ein historisches Gattungskompendium an, in dem er sich systematisch jede Gattung gemäß ihres historischen Erscheinungsbilds im kompositorischen Nachvollzug erschloss. Den Schlusspunkt bildet das späte Klavierwerk. Mittels Zitaten und Allusionen offenbaren sich im brahmsschen Spätwerk historische Schichtungen und Gegenüberstellungen, die mehrere Jahrhunderte der vielfältigen Geschichte des Klavierstücks