Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert. Studien und Quellen

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Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert. Studien und Quellen
HfM FRANZ LISZT Weimar | Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena
Studienprofil Historische Musikwissenschaft
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Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert. Studien und Quellen
Herausgegeben von Detlef Altenburg
Band 1: Michael Heinemann, Die Bach-Rezeption von Franz Liszt, Köln 1995
Heinemanns Studie verbindet eine Dokumentation der Bach-Pflege Liszts mit
Analysen seiner auf Bach bezogenen Werke. Sie beleuchtet damit einen
zentralen Aspekt des Lisztschen Schaffens und zugleich ein für die
Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts wichtiges Kapitel der Bach-Rezeption.
Franz Liszts intensive Auseinandersetzung mit «alter Musik» - insbesondere
mit dem ?uvre Johann Sebastian Bachs - wurde in der bisherigen Forschung
wenig beachtet. Zum einen nahm Liszt als Pianist immer wieder Bachs Werke
in seine Programme auf, zum anderen knüpfte er kompositorisch unmittelbar
an einzelne Werke des Thomaskantors an. So bilden Formkonzepte und
thematisches Material Bachscher Kantaten das Raster für Listzs Weinen,
Klagen -Variationen, kontrapunktische und harmonische Modelle bestimmen die Phantasie und Fuge
über B-A-C-H , und der Aufbau des Weihnachtsoratoriums ist Vorbild für Listzs Legende von der hlg.
Elisabeth . Liszts Annäherung an Bach wurde an Czernys und Forkels Auffassungen geprägt, seine
B-A-C-H-Kompositionen greifen Fugentechniken seines Pariser Lehrers Anton Reichas auf.
So verbindet die noch von Carl Dahlhaus angeregte Studie eine Dokumentation der Bach-Pflege Liszts
mit eingehenden Analysen seiner auf Bach bezogenen Werke. Sie beleuchtet damit nicht nur einen
zentralen Aspekt des Lisztschen Schaffens, sondern zugleich ein für die Musikgeschichte des 19.
So verbindet die noch von Carl Dahlhaus angeregte Studie eine Dokumentation der Bach-Pflege Liszts
mit eingehenden Analysen seiner auf Bach bezogenen Werke. Sie beleuchtet damit nicht nur einen
zentralen Aspekt des Lisztschen Schaffens, sondern zugleich ein für die Musikgeschichte des 19.
Jahrhunderts eminent wichtiges Kapitel der Bach-Rezeption.
Band 2: Ulrich Bartels, Analytisch-entstehungsgeschichtliche Studien zu Wagners "Tristan und Isolde
anhand der Kompositionsskizze des zweiten und dritten Aktes", Sinzig 1995
Richard Wagner hielt in der «Kompositionsskizze» mehr als nur erste Ideen zu
Tristan und Isolde fest: Sie hatte für ihn die Funktion eines formalen Gerüstes
und eines Entwurfs, in dem er die bestmögliche Wirkung von Schlüsselworten
und von musikalischen Höhepunkten erprobte.
Im zweiten Band legt Bartels eine minutiöse Übertragung aller bisher
unveröffentlichten Teile des zweiten und dritten Aktes von Tristan und Isolde
in ihrer ersten zusammenhängenden Skizzierung vor. Anhand dieses
Materials zeichnet er Wagners kompositorischen Weg von den ersten Ideen
zur vollendeten Oper nach. Schließlich sind der Arbeit zahlreiche Faksimiles
beigegeben, die einen direkten Blick in Wagners Kompositionswerkstatt
erlauben.
Band 3: Norbert Meurs, Neue Bahnen? Aspekte der Brahms-Rezeption 1853-1868, Köln 1996
Robert Schumanns berühmter Artikel Neue Bahnen über den jungen Brahms
hat eine der heftigsten und berühmtesten Debatten im deutschsprachigen
Musikschrifttum ausgelöst. Der Autor hat die zahlr. verstreuten Texte zu
einem facettenreichen Abbild der verschiedenen Standpunkte und Tendenzen
in der Musikkritik des 19. Jahrhunderts zusammengefügt.
«Die vorliegende Arbeit setzt Akzente. Sie will Sichtweisen auf die
Brahms?sche Instrumentalmusik exemplarisch darlegen und zeigt daher die
ganze Breite der frühen Brahms-Rezeption in den zeitgenössischen
Musikzeitschriften nur an einem Beispiel auf: der Klaviersonate op. 1. Dann
konzentriert sich der Blick auf diejenigen Zeitschriften, die sich ausdrücklich
für eine Weiterentwicklung zeitgenössischer Musik einsetzten und infolgedessen richtungsweisend für
die Brahms-Rezeption wurden. Die Kritiken einzelner ausgewählter Kompositionen sind dabei so
angeordnet, dass sich in ihrer Abfolge eine historische Entwicklung abzeichnet, gleichsam ein roter
Faden, der bis in die Gegenwart hineinreicht: Auch neue Fragen haben zuweilen eine lange
Geschichte.» [aus der Einleitung]
Band 4: Ralf Wehner, Studien zum geistlichen Chorschaffen des jungen Felix Mendelssohn Bartholdy,
Sinzig 1996
Im Mittelpunkt dieser Studie steht die quellenphilologische und strukturelle
Analyse der geistlichen Chormusik Mendelssohns der 1820er Jahre. Von den
Im Mittelpunkt dieser Studie steht die quellenphilologische und strukturelle
Analyse der geistlichen Chormusik Mendelssohns der 1820er Jahre. Von den
ersten Kompositionsübungen im Rahmen des Unterrichts bei Carl Friedrich
Zelter bis zum Antritt der grossen Reisen 1829/1830, umfasst die
Untersuchung somit jene Werke, anhand derer sich die Ausprägung und
Entwicklung der Künstlerpersönlichkeit Mendelssohn besonders gut verfolgen
lässt. Dabei richtet der Autor sein Augenmerk vor allem auf Mendelssohns
Auseinandersetzung mit dem protestantischen Choral, der Polyphonie und
der italienischen Doppelchörigkeit. Indem er bestimmte Aspekte herausgreift,
gelingt es ihm, der Vielschichtigkeit des Phänomens Mendelssohn auf die
Spur zu kommen. Ein umfassendes Verzeichnis der seit 1972 erschienenen Mendelssohn-Literatur
rundet die Studie ab.
Band 5: Paul Thissen, Zitattechniken in der Symphonik des 19. Jahrhunderts, Sinzig 1998
Was ist ein musikalisches Zitat? Auf welche Art und Weise wird es verwendet,
wie in den musikalischen Kontext eingebunden oder aus ihm
herausgehoben? Welche ästhetische Funktion erfüllt ein musikalisches Zitat?
Diesen Fragen geht der Autor anhand einer repräsentativen Auswahl von 15
Werken der symphonischen Literatur des 19. Jahrhunderts nach.
In der Symphonik des 19. Jahrhunderts ist das Zitat ein wesentliches Mittel,
der musikalischen Sprache eine grössere Bestimmtheit zu verleihen, versetzt
das Zitieren schon vorhandener, ursprünglich fast stets mit Text versehener
musikalischer Strukturen Musik doch in die Lage, ohne verbalen Zusatz auf
einen aussermusikalischen, begrifflich fassbaren Gehalt zu verweisen. Auf
welche Art und Weise Zitate verwendet, wie sie in ihren Kontext eingebunden oder aus ihm
herausgehoben werden und welche ästhetische Funktion sie dabei erfüllen, versucht diese Studie
anhand einer repräsentativen Auswahl von fünfzehn Werken der symphonischen Literatur des 19.
Jahrhunderts zu klären. Als Resultat dieser Untersuchungen kann der Autor eine systematische
Darstellung unterschiedlicher musikalischer Zitattechniken vorlegen, ergänzt durch einen Vergleich des
musikalischen und literarischen Zitats. Die Frage nach der jeweiligen Funktion der Zitate und den
Techniken des Zitierens führt ihn außerdem zur grundlegenden Erörterung der dahinterstehenden
kompositorischen Konzeptionen im Zusammenhang mit der symphonischen Tradition des 19.
Jahrhunderts nach Beethoven überhaupt.
Band 6: Axel Schröter, «Der Name Beethoven ist heilig in der Kunst». Studien zu Liszts
Beethoven-Rezeption, Sinzig 1999
Unser heutiges Beethoven-Bild ist in seinen Grundzügen bereits im 19.
Jahrhundert geprägt worden. Liszt kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.
Schröter hat nahezu das gesamte Material über Liszts Beethoven-Verständnis
zusammengetragen und ausgewertet.
Beethoven nahm in Liszts Denken stets eine Sonderstellung ein. Als Pianist,
Schröter hat nahezu das gesamte Material über Liszts Beethoven-Verständnis
zusammengetragen und ausgewertet.
Beethoven nahm in Liszts Denken stets eine Sonderstellung ein. Als Pianist,
Dirigent, Bearbeiter, Komponist, Lehrer und schließlich als Herausgeber
Beethovenscher Kompositionen beschäftigte sich Liszt zeitlebens nicht nur
mit einzelnen Werken, sondern mit dem gesamten Schaffen Beethovens.
Aufschluss über Liszts Beethoven-Rezeption geben Presseberichte über
Aufführungen, Aufzeichnungen aus Liszts Schülerkreis über die Erarbeitung Beethovenscher Werke im
Unterricht, Memoiren der Schüler sowie nicht zuletzt Liszts Schriften und seine
Beethoven-Transkriptionen. Axel Schröter hat dieses umfangreiche Material zusammengestellt und
ausgewertet. Ein Großteil davon, besonders der französischen Quellen, wird hier erstmals
wiedergegeben.
Wie interpretierte Liszt Beethovens Kompositionen? Welche Bedeutung maß er Beethovens Schaffen
allgemein bei? Indem er diesen Fragen nachspürt, zeichnet er ein facettenreiches Bild von Liszts
Beethoven-Verständnis und von den Wandlungen, denen es unterworfen war.
Band 7: Rebecca Grotjahn, Die Sinfonie im deutschen Kulturgebiet 1850 bis 1875, Sinzig 1998
Eine grundlegende Studie über die Rolle der Sinfonie im Musikleben der 2.
Hälfte des 19. Jahrhunderts, über soziale und gesellschaftliche Konditionen
des Konzerts, über zeitgenössische Vorstellungen von der Gattung Sinfonie
und das Repertoire der Konzertprogramme.
Die Zeit zwischen 1850 und 1875 gilt gemeinhin als «tote Zeit» (Carl
Dahlhaus) in der Geschichte der Gattung Sinfonie. Stützt sich diese
Auffassung vor allem auf Werturteile über die in dieser Zeit komponierten
Werke, so geht die vorliegende Arbeit von einem erweiterten Gattungsbegriff
aus, zu dem auch die Funktion der Sinfonik im Musikleben sowie die
zeitgenössischen Auffassungen von der Ästhetik und den Normen der
Gattung zählen.
Gefragt wird zunächst nach der institutionellen Basis der Gattung: Welche Eigenschaften prägen das
öffentliche Konzert im Hinblick auf Organisations- und Wirtschaftsform, Zweckbestimmung und
Verbreitung? Im Anschluss daran wird die Bedeutung der Sinfonie innerhalb der Institution Konzert
untersucht: Welche Rolle spielt sie in den Programmen, und wie ist das Verhältnis der zeitgenössischen
Sinfonie zu den klassischen Werken? Ein weiteres Kapitel befasst sich mit den Vorstellungen von der
Gattung, die im öffentlichen Bewusstsein der Zeit lebendig waren, und bezieht diese auf die Funktion der
Gattung im Musikleben.
Der Anhang enthält unter anderem zwei umfassende Verzeichnisse sinfonischer Novitäten und ihrer
Aufführungen im untersuchten Zeitraum, die zusammen mit dem detaillierten Orts- und Personenregister
einen bequemen Zugriff auf die gebotenen Informationen ermöglichen.
Band 8: Juan Martin Koch, Das Klavierkonzert des 19. Jahrhunderts und die Kategorie des
Symphonischen. Zur Kompositions- und Rezeptionsgeschichte des Klavierkonzerts, Sinzig 2001
Band 8: Juan Martin Koch, Das Klavierkonzert des 19. Jahrhunderts und die Kategorie des
Symphonischen. Zur Kompositions- und Rezeptionsgeschichte des Klavierkonzerts, Sinzig 2001
Seit zu Beginn des 19. Jahrhunderts Begriffe wie ?Symphonie mit obligatem
Klavier? oder ?symphonisches Konzert? entstanden, dienten sie als
Bezeichnungen für Konzerte, die einen Vergleich mit der Symphonik der Zeit
nahelegen. Die differenzierte Geschichte und Bewertung dieser Begriffe bildet
in der vorliegenden Studie den Hintergrund für ausführliche
kompositionsgeschichtliche Kapitel, in denen der Autor einer entscheidenden
Frage nachgeht: Was an den Klavierkonzerten Mozarts oder Beethovens und
später Schumanns, Liszts oder Brahms? ist eigentlich auf symphonische, was
hingegen auf konzertspezifische Konzeptionen zurückzuführen? Seine
anhand zahlreicher Beispiele gewonnenen Antworten dringen zum Kern
dessen vor, was das Wesen dieser nicht nur in bezug auf ihre Gattung zentralen Werke ausmacht. Ein
eigenes Kapitel gilt Henry Charles Litolff, der mit seinen viersätzigen, von ihm selbst als
Concerto-Symphonies bzw. Concertos Symphoniques bezeichneten Klavierkonzerten eine wichtige
Position in der beschriebenen Entwicklung markiert.
Band 9: Benedikt Jäker, Die Ungarischen Rhapsodien Franz Liszts, Sinzig 2009.
Die Werkgruppe der Ungarischen Rhapsodien beschäftigte Liszt über einen
Zeitraum von mehr als fünfzehn Jahren. Noch während der Virtuosenjahre
entstanden die frühen Fassungen, die mit der Übersiedelung nach Weimar
einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen wurden. In seiner Studie stellt
Benedikt Jäker zunächst die überaus wechselvolle Entstehungsgeschichte
dieser Werke dar, um dann analytisch die kompositorische Idee
herauszuarbeiten. Dabei bezieht er alle früheren Fassungen ein: Drucke,
Probedrucke, Handschriften, Skizzen und Entwürfe.
So vermittelt er Einblicke in Liszts Schaffensweise und Intentionen, die nicht
zuletzt auch für Interpreten spannend sind.
Abschließend wird die Frage diskutiert, inwieweit die Kompositionen das einlösen, was Liszt selbst in
seiner (ursprünglich als Vorwort zu diesen Werken gedachten) Schrift Des Bohémiens et de leur
musique en Hongrie als Anspruch formuliert: mit den Ungarischen Rhapsodien ein musikalisches Epos,
ein Nationalepos in Tönen vorzulegen.
Band 10: Hubert Mossburger, Poetische Harmonik in der Musik Robert Schumanns, Sinzig 2005
Eine zentrale Kategorie der Musikanschauung Robert Schumanns ist das
Poetische, das mit technisch-rationalen Phänomenen wie der Harmonik
unvereinbar erscheint. Schumanns Harmonieverständnis zeigt jedoch
bestimmte Analogien zu seinem Poesiebegriff, die auf eine reiche
Wechselbeziehung zwischen beiden Momenten hinweisen. In diesem Buch
werden die Bedeutungsfelder des Schumannschen Poetischen an der für den
bestimmte Analogien zu seinem Poesiebegriff, die auf eine reiche
Wechselbeziehung zwischen beiden Momenten hinweisen. In diesem Buch
werden die Bedeutungsfelder des Schumannschen Poetischen an der für den
musikalischen Ausdruck dieser Kategorie wesentlich partizipierenden
Harmonik analytisch konkretisiert.
Die "Poetisierung" des musikalischen Materials geschieht bei Schumann
weniger durch progressive harmonisch-tonale Ideen; vielmehr wird seine
Harmonik innerhalb des traditionell Möglichen weitgehend verfeinert. Durch Nutzung der vielfältigen
Wechselbeziehungen zu Melodie und Form, aber auch zu historisch verfestigten Verwendungsweisen
entwickelt Schumann seine stets die Grenzen der "Reinheit" bewahrende Harmonik: jene "feineren
Schattierungen", die im Sinne des Poetisch-Erahnbaren allenfalls subtil andeuten, ohne prosaisch offen
zu legen und verweisen zu wollen. Damit ist Schumanns poetische Harmonik - im Gegensatz zu den
tonalitätsauflösenden Tendenzen der französischen und deutschen "Neuromantiker" - zugleich auch
eine genuin romantische Harmonik.
In zahlreichen Analysen werden neben ästhetischen auch aufführungspraktische Fragen berührt, womit
sich diese Studie auch an den praktischen Musiker wendet.
Band 11: Robert Schuster, Die kirchliche Szene in der Oper des 19. Jahrhunderts, Sinzig 2004
In der Oper nach 1800 gewinnen kirchliche Szenen, zuvor noch kaum
vorhanden, eine wachsende Bedeutung. Ihr Spektrum erstreckt sich vom
bescheidenen Auftritt eines niederrangigen Klerikers bis hin zum
großangelegten, mit allem Pomp gestalteten sakralen Akt. Vor allem in der
Grand Opéra spielen sie auch in dramaturgischer Hinsicht eine immer größer
werdende Rolle. Diese Studie bietet zunächst anhand von über fünfzig
Beispielen einen Überblick über das komplexe Phänomen.
Unter übergeordneten Aspekten wie Dramaturgie, Instrumentation, Librettistik
und Zensur werden sodann zusammenfassend unterschiedliche Typen und
Funktionen der kirchlichen Szene in der Oper herausgestellt. Zugleich
zeichnet Schuster die teils disparat verlaufenden historischen Entwicklungen in den drei großen
Opernnationen Frankreich, Deutschland und Italien nach. Ein detailliertes Register erleichtert den Zugriff
auf die Fülle der Informationen.
Band 12: Matthias Tischer, Ferdinand Hands Aesthetik der Tonkunst, Sinzig 2004
Jene ästhetischen Entwürfe, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
nach dem ?Inhalt?, dem Gehalt der Musik fragten, liegen unter Eduard
Hanslicks Verdikt der «verrotteten Gefühlsästhetik» teilweise bis heute
verschüttet. Die Ausgrabungen lohnen sich, findet man doch Bruchstücke zur
Musikauffassung des 19. Jahrhunderts im allgemeinen sowie zu den Poetiken
und Ästhetiken Schumanns, Liszts und Wagners im besonderen. Eins der
umfassendsten publizistischen Zeugnisse des Musikdenkens jener Zeit stellt
die Aesthetik der Tonkunst des Jenenser Philologen Ferdinand Hand dar. Im
und Ästhetiken Schumanns, Liszts und Wagners im besonderen. Eins der
umfassendsten publizistischen Zeugnisse des Musikdenkens jener Zeit stellt
die Aesthetik der Tonkunst des Jenenser Philologen Ferdinand Hand dar. Im
Kontext sowohl der zeitgenössischen Musikpublizistik als auch ihrer regionalund sozialgeschichtlichen Implikationen steht sie im Zentrum vorliegender
Arbeit.
Band 13: Matthias Schäfers, Die Symphonische Dichtung zwischen Liszt und Strauss
Druck in Vorbereitung
Band 14: Serge Gut, Franz Liszt, Sinzig 2009
Seit ihrem Erscheinen in Frankreich vor mehr als zwei Jahrzehnten gilt die
Liszt-Biographie Serge Guts als Standardwerk. Für die deutsche
Erstausgabe hat der Autor seine Monographie grundlegend überarbeitet,
denn viele bis dato unzugängliche Werke Liszts wurden erst in jüngerer Zeit
ediert und zahlreiche bislang unbekannte Quellen entdeckt. Insbesondere der
Abschnitt zu Liszts OEuvre wurde deutlich erweitert, und die bislang schon
umfangreiche Chronologie zu Liszts Leben und Werk erfuhr wesentliche
Ergänzungen. Die drei Textteile befassen sich eingehend
mit Liszts Biographie
mit Einzelaspekten seines Lebens und Wirkens, insbesondere auch
mit seinen Beziehungen zu Berlioz, Chopin und Wagner
mit Liszts kompositorischem Schaffen.
Die Anhänge liefern
eine detaillierte Chronologie von Liszts Leben
das komplette Verzeichnis seiner sämtlichen Kompositionen und Schriften
alle Texte zu seinen Symphonischen Dichtungen
eine repräsentative Auswahl von Liszts Konzertprogrammen
die Wiedergabe seines Testaments
den bis in die heutige Zeit fortgeführten Stammbaum der Familien Liszt und Wagner
Umfangreiche Register der Orte, Namen und Werke ermöglichen es dem Leser, dieses Buch auch als
Kompendium zu nutzen.
Der Autor, Nestor der französischen Liszt-Forschung, war bis zu seiner Meritierung Professor für
Musikwissenschaft und Komposition an der Pariser Sorbonne.
Band 15: Florian Edler, Reflexionen über Kunst und Leben. Musikanschauung im Schumann-Kreis
1834 bis 1847, Sinzig 2013
Grundlegende Phänomene unserer Musikkultur wie die Spaltung in einen
1834 bis 1847, Sinzig 2013
Grundlegende Phänomene unserer Musikkultur wie die Spaltung in einen
Kunst- und einen Unterhaltungsmusiksektor oder die Sonderstellung der
primär Spezialisten zugänglichen Neuen Musik bildeten sich im frühen 19.
Jahrhundert heraus. Entsprechende Tendenzen wurden von
komponierenden und musikkundigen Zeitgenossen als beunruhigend
wahrgenommen und zusammen mit anderen Zeitfragen in musikalischen
Zeitschriften öffentlich debattiert. Herausragende Bedeutung kommt der 1834
gegründeten Neuen Zeitschrift für Musik zu, deren Programmatik an den
Interessen progressiver Komponisten ausgerichtet war und in der Musik in
ihren Zusammenhängen mit dem Leben - mit Alltag, Gesellschaft, Nationalität
und Geschichte - betrachtet wurde.
Diese Studie bietet eine Gesamtschau der in der Neuen Zeitschrift bis zum Vorabend der 1848er
Revolution thematisierten Zeitfragen. Dabei werden die vielfältigen möglichen Positionen zu
Einzelaspekten ebenso sichtbar wie persönliche Profile der Mitarbeiter. Die Sichtweise des Redakteurs
Robert Schumann erscheint als eine Stimme im Konzert der Meinungen und wird allein dadurch neu
beleuchtet. Überdies ermöglicht die Einbeziehung der Jahre 1845-1847, in denen Franz Brendel die
Redaktion führte, Aufschlüsse über Kontinuitäten und Umbrüche beim Übergang von der
'neuromantischen' zur 'neudeutschen' Ausrichtung der musikalischen Fortschrittsbewegung.
Band 16: Knud Breyer, Komponierte Geschichte. Johannes Brahms' spätes Klavierwerk und die Idee
eines historisch-systematischen Gattungskompendiums, Sinzig 2014
"Mit dem 60. nun wäre höchste Zeit aufzuhören - auch ohne besonderen
Grund" schrieb Brahms im August 1894 an Clara Schumann - und erklärte
sein Werk damit für beendet. Für diesen Abschluss seines Schaffens wählte
er dann, entgegen aller Erwartung, ausgerechnet Klavierminiaturen schlichte Gelegenheitswerke, wie die meisten seiner Zeitgenossen meinten.
Welches Ziel mag er mit diesen Stücken verfolgt haben?
Die besondere Bedeutung der späten Klavierstücke im Hinblick auf das
Gesamtwerk, ihr innerer Zusammenhang untereinander sowie ihre
intellektuelle Aufgabenstellung wurden in der Brahmsforschung bisher kaum
erörtert. Als lyrische Klavierstücke fügen sie sich nicht in das gängige
Deutungsschema vom "janusköpfigen" Brahms, dem es vor allem im Spätwerk um die Bewahrung
klassischer Gattungstraditionen bei zukunftsweisender Materialbehandlung gegangen sei.
Diese Studie fördert tiefere Dimensionen von Brahms' späten Klavierstücken zutage. So weist sie deren
enge opusübergreifende Zusammenhänge auf motivischer und formaler Ebene nach. Insbesondere
jedoch arbeitet der Autor ein wesentliches Merkmal des brahmsschen Geschichtsbewusstseins heraus:
Wie die Untersuchung zeigt, legte Brahms sein Werk als ein historisches Gattungskompendium an, in
dem er sich systematisch jede Gattung gemäß ihres historischen Erscheinungsbilds im kompositorischen
Nachvollzug erschloss. Den Schlusspunkt bildet das späte Klavierwerk.
Mittels Zitaten und Allusionen offenbaren sich im brahmsschen Spätwerk historische Schichtungen und
Gegenüberstellungen, die mehrere Jahrhunderte der vielfältigen Geschichte des Klavierstücks