Flughafen

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Flughafen
Flughafen
Zürcher Landzeitung / ZU / NBT Samstag, 10. Oktober 2009
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Kloten Fluggesellschaften fordern einheitlichen Strafenkatalog
Testflug
Early Bird *
Hansjörg Bürgi (Aviatik-Publizist)
Gebucht und bezahlt: Im Februar
buchten wir auf der Website von TAP
Air Portugal zwei Flüge für Mitte Mai
nach Lissabon. Die Retourtickets kamen für zwei Personen auf nur gerade 494 Franken zu stehen, normales
Gepäck und Service inbegriffen. TAP
verlässt Zürich als eine der ersten Airlines täglich bereits um 6.30 Uhr, dafür kommt man bereits um 8.20 Uhr
Lokalzeit in Lissabon an.
Positiv aufgefallen: Dem bis 5.45
Uhr angesagten Check-in trauten wir
nicht und erledigten das bereits am
Vorabend, übrigens problemlos am
Automaten. Mit dem ersten Bus ging
es dann an den Flughafen und nach
der Sicherheitskontrolle ans allernächste Gate überhaupt, nämlich das
A1. Dort marschierten wir rund fünf
Minuten später an Bord des Airbus
A319, der bereits um 6.25 Uhr, also
fünf Minuten vor der Flugplanzeit,
abdocken konnte.
Die aufgehende Morgensonne erleuchtete wunderschön die Alpen,
der Ausblick aus dem Fenster lohnte
sich. TAP servierte ein einfaches Frühstück; Kaffee und Tee gab es in beliebigen Mengen. Anschliessend blieb
Zeit, um die Augen zu schliessen und
Portugal entgegenzudösen. Um 8.10
Lokalzeit setzten wir in Lissabon auf
und rollten in wenigen Minuten zum
Terminal.
Negativ aufgefallen: Der Flughafen
Lissabon erfährt derzeit einen dringend notwendigen Aus- und Umbau,
was leichte Umwege bedingt. Wenn
nach dem Abschluss dieser Arbeiten
dereinst mehr Fingerdocks zur Verfügung stehen, wird auch das Einsteigen etwas angenehmer. Auf dem
Rückflug nach Zürich mussten wir
vor dem Boarding nämlich über eine
Viertelstunde in einem stickigen, überfüllten Bus ausharren.
Jeden vierten Tag ein Rauchalarm
Gefängnis in den USA, Peitschenhiebe in Saudi-Arabien,
Bussen in der Schweiz. Trotzdem lassen sich Raucher
nicht so leicht von ihrer Sucht
abbringen. Gefordert ist ein
einheitlicher Strafenkatalog.
Patrick Huber
Die Fluggesellschaften haben langsam genug. Obwohl Rauchen an Bord
schon seit Jahren verboten ist, mehren
sich die Zwischenfälle. Es kommt immer mehr zu unplanmässigen Zwischenlandungen, weil Passagiere heimlich auf der Bordtoilette rauchen und so
den Feueralarm auslösen. Bei der Swiss
erwischt das Kabinenpersonal jeden
vierten Tag einen Fluggast, der meistens in der Toilette seiner Sucht frönt.
Bei der Swiss wurden 2008 insgesamt
89 Personen verzeigt, 9 mehr als ein
Jahr zuvor. Auch wenn die Zahl gegenüber dem Rekordjahr 2003 (163) massiv
zurückgegangen ist, ist dies immer
noch zu viel. Denn für die Besatzungen
bedeutet eine Rauchmeldung höchste
Alarmstufe. Ein Feuer an Bord gilt als
eine der schlimmsten Gefahrensituationen während eines Flugs.
Trotzdem wurde das Rauchverbot
1996 auf Europa-, 1998 auf Interkontinentalstrecken nicht in erster Linie aus
Sicherheitsgründen eingeführt. «Vor allem aus Gesundheitsgründen wegen des
Passivrauchens», weiss Swiss-Sprecher
Jean-Claude Donzel.
200 Franken Bussgeld
Der Präsident des Kabinenpersonals der Swiss, Urs Eicher, relativiert
die Zahlen. «Wenn man die Millionen
transportierter Passagiere zum Vergleich nimmt, ist das Problem verschwindend klein.» Ausserdem würden
starke Raucher vor einem Flug selber
Massnahmen treffen, und sich mit Nicorette-Kaugummis- oder -pflastern eindecken. Das Kabinenpersonal habe selber
eine Anzahl Nikotin-Kaugummis in der
Medikamentenbox, sodass bei Suchtsymptomen ein Passagier darauf zu-
Fazit: Wir sind auf dieser Reise viermal mit TAP geflogen, alle vier Flüge
waren äusserst pünktlich und der Service korrekt.
Maya Franklin
Schikanen bis 2014?
Brüssel. Weil die Scanner der neuesten Generation offenbar noch nicht bereit sind, hebt die EU-Kommission das
Verbot von Flüssigkeiten im Handgepäck wohl erst 2014 endgültig auf. Einzelne Erleichterungen könnten schrittweise eingeführt werden, heisst es aus
Brüssel. Grund dafür ist die Tatsache,
dass die benötigten Scanner erst bis
2014 flächendeckend verfügbar sind.
Ursprünglich war die Aufhebung der
Flüssigkeitsbeschränkung für 2010 geplant.
Zürcher Unterländer
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mehrere Monate hinter Gitter zu wandern. Das Problem ist bekannt, unternommen werde jedoch (zu) wenig.
Im Charterverkehr unbedeutend
(Fast) kein Problem scheint das Rauchen bei den Chartergesellschaften zu
sein. Bei der Air-Berlin-Tochter Belair
sind keine genauen Zahlen erhältlich.
«Die Anzahl der Passagiere, die den
Versuch unternimmt, auf einem Flug zu
rauchen, ist bei Belair verschwindend
gering», heisst es bei der Pressestelle in
Berlin. Charly Kistler, CEO der preisgekrönten Edelweiss Air, weiss von
«drei, vier Fällen». Das Problem sei verschwindend klein. Erwische das Kabinenpersonal trotzdem jemanden beim
Versuch zu rauchen, «kennen wir aber
kein Pardon». Die Personalien werden
aufgenommen, der Vorfall dem Bazl gemeldet. Der irische Billigflieger Ryanair
Fachchinesisch am Airport
Aus der Airline-Welt
Kloten. Hans-Peter Nehmer, ehemaliger
Kommunikationschef von Hotelplan und
heute Director Corporate Communication bei Cablecom, hat sich entschieden, das Unternehmen nach knapp drei
Jahren per Ende 2009 zu verlassen. Unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der
strategischen Ausrichtung der Kommunikation von Cablecom hätten ihn zu
diesem Schritt veranlasst. Sein Nachfolger heisst Franco Gullotti, welcher derzeit bei Swiss die Medienstelle leitet.
rückgreifen kann. Wie bei alkoholisierten Passagieren wird auch ein Raucher
zuerst ermahnt, wenn er sich mit einer
Zigarette in der Hand in die Toilette
schleichen will und von den Flight Attendants erwischt wird. Raucht er, wird
er verwarnt und verzeigt, was automatisch einen Rapport zur Folge hat.
Dieser wird dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) zugestellt, was beim
ersten Mal eine Busse von 200 Franken
zur Folge hat.
Das Luftfahrtbundesamt in Deutschland hat letztes Jahr 52 Verfahren gegen
Passagiere eingeleitet. In den letzten
fünf Jahren lag der Durchschnitt der
Bussen zwischen 170 und 225 Euro.
Die uneinheitliche Rechtssprechung
stört die Airlines. Im arabischen Raum
sind schon 50 Peitschenhiebe für Rauchen an Bord verhängt worden, in den
USA riskieren qualmende Fluggäste für
Hinter den Kulissen
* «Early Bird» ist englisch für «früher
Vogel» und meint «Frühaufsteher».
Gullotti verlässt Swiss
Damals war die Raucherwelt noch in Ordnung. Das Bild stammt von 1940 aus einer Swissair-Maschine, als das Fliegen noch
einer kapitalkräftigen Klientele vorbehalten war. (key)
ie jeder Beruf sozusagen seine eigene Sprache hat, macht
der Flughafen da keine Ausnahme. Ich wage zu behaupten, dass
wir für aussenstehende Personen eine
sogar sehr unverständliche Sprache
sprechen. Kürzlich wurden wir in unserem monatlichen Info-Blatt ermahnt,
keine Fachwörter zu benutzen beziehungsweise passagiergerechte Ausdrücke zu verwenden.
Ich finde das nicht weiter schwierig,
da ich sowieso höchstens bei einem
SEN oder HON das eine oder andere
Fachwort fallenlasse. Aber das nur,
weil sie einige dieser Wörter bereits
kennen. Ja und da fängt es auch schon
an. HONs und SENs sind sehr gute
Kunden bestimmter Airlines. Die SENs
haben ein goldenes Vielfliegerkärtchen
und die HONs ein schwarzes, was
nicht zu übertreffen ist. Daneben haben sie natürlich noch einige andere
Prios (Prioritäten).
Immer wieder haben wir UMs auf
den Flügen und im Sommer, so witzeln
W
wir, kommen dann die geübten UMs.
Kinder die ohne Begleitung einer erwachsenen Person fliegen, sind sogenannte UMs, übersetzt heisst das:
Unaccompanied Minors. Natürlich
werden sie überall begleitet und beaufsichtigt.
Herausfordernd wirds, wenn der
Flug in der Y-class überbucht ist und
wir alle SENs, HONs, VIPs bereits
UPGR haben und nur noch Passagiere
mit SPML oder PETC übrig bleiben.
Übersetzt heisst das so viel wie, wir suchen Leute, um sie in die Businessklasse upzugraden, haben aber nur noch
Leute in der Economyklasse mit Special
menü oder Pet in Cabin, (Hund oder
Katze), die deswegen nicht Business
oder eben auch in der C-Klasse fliegen
dürfen.
Praktisch alle diese Abkürzungen
kommen von englischen Wörtern.
Ebenso die INF und WCHR, die aus
Sicherheitsgründen nur auf bestimmten Plätzen sitzen dürfen. WCHR sind
nicht etwa Leute, die viel aufs WC
müssten, sondern Leute im Rollstuhl.
INF sind Personen, die in einem BSCT
Platz haben: Also Kleinkinder unter
zwei Jahren in einem Babybasket.
Auf bestimmten Flügen werden komischerweise oft Erwachsene als INF
gebucht, ob aus Kostengründen sei dahingestellt. Spätestens beim Check-in
sehen wir ja, ob es sich tatsächlich um
ein Baby handelt. OLOC- oder OTRAPassagiere bekommen am Gate im Nor-
malfall einen ADJ-seat. Diese Personen
haben bis zum Gate noch keinen Sitz
und sind OKAY-Local- oder OKAYTransfer-Passagiere; OKAY bedeutet
soviel wie normal bezahlte Tickets, also keine reduzierten Tarife. ADJ sind
von uns gesperrte Sitze, damit wir zum
Beispiel eine Familie oder Paare zusammensetzen können.
Ab und zu haben wir einen SEMN
auf dem Flug, der auf jeden Fall mitfliegen muss, denn es handelt sich um einen Seemann, der meist zu einem
Kreuzfahrtschiff muss. Manchmal haben wir sogar lebende Totenköpfe im
Flugzeug. Wie ist das möglich? Das ist
nur eine weitere Bezeichnung, abgekürzt: DHC. Übersetzt heisst das Dead
head crew, gemeint sind Crewmitglieder die dienstlich unterwegs, aber nicht
am Arbeiten sind.
Kürzlich flog ich mit meinem Bruder. Wir hatten beide Standby-Tickets,
und weil etwas nicht ganz planmässig
lief, waren wir ein wenig im Stress. Mit
meiner Kollegin am Check-in habe ich
in Zürich folglich schnell und in unserer Fachsprache gesprochen. Mein Bruder verstand weniger als Bahnhof, und
noch heute scherzt er darüber. Ausgerechnet er, der angehende Jurist, als ob
Juristen nicht eine noch kompliziertere
Sprache hätten!
Maya Franklin, 25, arbeitet bei Swissport am
Check-in und an den Gates. Sie berichtet in unregelmässigen Abständen über ihre Erfahrungen.
Raucherkabinen
In Flughafengebäuden ist das
Problem dank der Fumoirs schon lange gelöst. Wartende Passagiere können in den abgetrennten Raucherkabinen noch eine Zigarette rauchen.
Das Prinzip wäre auch in den Flugzeugen möglich. Dies hätte allerdings
zur Folge, dass einige Flugzeugsitze
wegfallen würden, was die Fluggesellschaften aus Einnahmegründen
strikt ablehnen. Fluggesellschaften,
die das Rauchen an Bord erlauben,
existieren keine mehr. (ph)
geht neue Wege: In Bälde sollen Zigaretten an Bord erlaubt sein, allerdings
nur rauchfreie. Derzeit finden entsprechende Tests statt.
Dublin
Aer Lingus spart
jede sechste Stelle ein
Die irische Fluggesellschaft Aer Lingus will in den kommenden zwei Jahren 676 Arbeitsplätze streichen. Damit
spart das Unternehmen jede sechste
Stelle ein. Die meisten Jobs sollen bis
Ende 2010 im Cockpit sowie beim Kabinen- und Bodenpersonal wegfallen.
Dadurch will die Airline jährlich 97
Millionen Euro sparen. Das Unternehmen schliesst auch Entlassungen nicht
aus, sollten neben den auslaufenden Arbeitsverträgen nicht genügend Angestellte freiwillig gehen. Die Beschäftigten unter den 3879 Angestellten mit
mehr als 35 000 Euro Jahresgehalt sollen ausserdem weniger Geld bekommen. Laut Aer-Lingus-Chef Christoph
Müller sind die Pläne notwendig, um
die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Seit Beginn der Wirtschaftskrise
bleiben vor allem kaufkräftige Geschäftsreisende weg. Sie verzichten auf
teure Flugreisen und setzen auf Telefonkonferenzen. Das macht vor allem
auch Fluggesellschaften wie British Airways zu schaffen, die sich auf zahlungskräftige Kunden konzentriert haben. BA hatte angekündigt, 1700 Flugbegleiter-Stellen zu streichen. (sda)
Redaktion Flughafen
Patrick Huber (ph), Oliver Steimann (ost)
E-Mail: flughafen@zuonline.ch
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