Solarthermie: Checkliste - Verbraucherzentrale Hamburg
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Solarthermie: Checkliste - Verbraucherzentrale Hamburg
l Checkliste Thermische Solaranlage l Sie möchten sich eine moderne Solaranlage zur Heizungsunterstützung und/oder Trinkwassererwärmung anschaffen? Diese Checkliste bietet Ihnen einen ersten Überblick, worauf Sie bei der Planung, Installation sowie der Kosten- und Ertragskalkulation achten sollten. Gerne können Sie die einzelnen Punkte mit einem unabhängigen Energieberater der Verbraucherzentrale vorab besprechen. Holen Sie vor der Auftragsvergabe mindestens 3 verschiedene Angebote ein und lassen Sie diese in einem Persönlichen Beratungsgespräch prüfen – wir helfen beim Vergleich. Weitere Informationen: 040/248 32 -250. l Persönliche Energieberatung (Kosten: 5,-/ca. 30 Min.) nach Terminvereinbarung: 040/248 32 250. Bei Bedarf kann infolge des Beratungsgesprächs für einen Kostenanteil von 45,- € auch eine Vor-Ort-Beratung vereinbart werden. l Die Verbraucherzentrale Hamburg im Internet: www.vzhh.de Checkliste Thermische Solaranlage Nr Hinweise, Richtwerte Platz für Notizen zur eigenen Anlage l Gesamtkonzept festlegen 1 2 Solaranlage nur zur Warmwasserbereitung oder auch mit Heizungsunterstützung ? Verschattungsfreiheit anstreben. Auf Nachbarbebauung und Bäume achten! Ausrichtung: _____________________ 3 Ausrichtung (Himmelsrichtung) und Dachneigung prüfen. Dachneigung: _________________Grad l Wärmeerzeugung und Dimensionierung 4 Personenzahl im Haus _________ Personen Nur Warmwasserbereitung: 5 Kollektorfläche: _________________ m2 Orientierungswerte 1,5 m2 Flachkollektor pro Person 1,2 m2 Röhrenkollektor pro Person Speichergröße: _________________Liter Planwert 60% solare Deckungsrate Speichergröße = doppelter WW-Gesamtbedarf pro Tag Mittlerer Bedarf pro Person und Tag: 50 Liter (50° C) Bei 3-4 Personen ergeben sich 300-400 Liter Volumen Warmwasserbereitung plus Heizungsunterstützung (EFH): 6 Orientierungswerte 12 m2 Flachkollektor 10 m2 Röhrenkollektor Planwert >20% solare Deckungsrate incl. WWBereitung; je besser der Wärmeschutz, desto höher die anzustrebende Deckungsrate; Speichergröße 700 bis 1400 Liter; Flächenheizung (niedrige Vor- & Rücklauftemperatur) günstig. Kollektorfläche: _________________ m2 Speichergröße: _________________Liter Zertifizierung 7 Nur Kollektoren mit zertifizierten Kennwerten eines anerkannten Prüfinstituts wählen. Absorberbeschichtung: Galvanische Beschichtungsverfahren erfordern viel Energie und erzeugen Problemmüll. Besser sind Vacuumbeschichtungsverfahren. „Blauer Engel“ und Bauartzulassung sind ebenfalls wichtig. Garantie von 10 Jahren auf den Kollektor ist empfehlenswert. l Trinkwassererwärmung im Speicher Ist der Standplatz für den Speicher ausreichend groß? Ist der Transport zum Standplatz problemlos möglich? (Türbreite) 8 9 Eine ausgeprägte Temperaturschichtung ist wichtig und kann in einem schlanken hohen Speicher gut realisiert werden. Ist eine Zirkulationseinrichtung vorhanden, sollte diese zeitlich und thermostatisch gesteuert sein, um die Temperaturschichtung möglichst wenig zu stören. Die Dämmung sollte so gut sein, dass die Wärmeverluste bei einem 300 Liter-Speicher maximal 1,5 kWh pro Tag betragen. Alle Anschlüsse sollten ebenfalls gut gedämmt sein. 10 Konvektionsbremsen reduzieren zusätzlich die Wärmeverluste. Ein geeigneter Korrosionsschutz muss gegeben sein: Edelstahlspeicher oder emaillierter Speicher mit Opfer- oder 11 wartungsfreier Fremdstromanode. Die Wärmetauscherfläche sollte ausreichend groß sein. 12 Grober Orientierungswert: 25 % der Kollektorfläche. Die Rohrwärmedämmung muss temperaturbeständig und ausreichend dick sein. 13 Die Dämmstärke sollte mindestens dem Rohrdurchmesser entsprechen (100% Dämmstärke nach EnEV) l Regelung 14 Eine Temperaturanzeige sollte eingebaut sein. 15 Eine Speichertemperaturbegrenzung sollte vorgesehen sein. Dies gilt besonders in Gegenden mit kalkhaltigem Wasser. 16 Die Platzierung der einzelnen Temperaturfühler am Kollektor und am Speicher sollte sinnvoll gewählt und dokumentiert sein. 17 Eine Drehzahlregelung der Kollektorpumpe ist empfehlenswert. 18 Ein Betriebsstundenzähler für die Kollektorpumpe sollte eingebaut werden als Ertrags- und Funktionskontrolle. Ein Wärmemengenzähler liefert genaue Ertragsdaten und ist 19 daher sinnvoll. Fertig montierte Solarstation mit Isolierschale als Dämmung 20 sollte gewählt werden. Je ein Thermometer im Vor- und Rücklauf ist für die Kontrolle der Anlage nützlich. Fabrikat und Mischungsverhältnis des Frostschutzmittels sollten 21 notiert werden, da Mischungen verschiedener Produkte meist nicht möglich sind. l Inbetriebnahme und Messung Eine Einweisung und Erläuterung aller wichtigen Funktionen und Anlagenkomponenten sollte in jedem Fall vom Installateur 22 erfolgen. 23 Ein Abnahmeprotokoll sollte sorgfältig ausgefüllt werden. l Förderung / Baugenehmigung Zuschuss der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU): 100 €/qm Aperturfläche +60 €/qm Aperturfl. bei gleichzeitiger Heizungsmodernisierung +60 €/qm Aperturfl. für ein Solarertrags-Monitoring (ab 30 m²). Den Zuschuss erhalten Handwerksbetriebe. Dadurch wird die Förderung mit der Bundesförderung kombinierbar. Näheres unter: http://klima.hamburg.de/contentblob/3194510/data/foerderprogra mm-erneuerbarewaerme.pdf Die Förderung von Solaranlagen durch den Bund richtet sich nach den "Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt" vom 11. März 2011. (http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/ 24 vorschriften/energie_ee_richtlinie_15_03_2011.pdf) Basisförderung: Je qm Bruttokollektorfläche 90 € bis 40 qm. Solarkollektoranlagen zur ausschließlichen Warmwasserbereitung werden i.d.R. nicht gefördert, Ausnahmen möglich. Bonusförderungen: U.a. "Kesseltauschbonus": 500 €, "Effizienzbonus", "Innovationsförderung". Der Förderantrag wird innerhalb von sechs Monaten nach der Inbetriebnahme gestellt, Ausnahme: Innovationsförderung (Antrag vor Maßnahmenbeginn). Näheres in den Richtlinien. Förderfähige Anlagen unter: http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/solarth ermie/publikationen/energie_ee_solarliste.pdf Anträge und Informationen beim Bundesamt für Wirtschaft (BAFA), Tel.: 06196 908-0 ; www.bafa.de Baugenehmigung 25 Nach der Hamburger Baufreistellungsverordnung sind Solaranlagen baugenehmigungsfrei. Das gilt jedoch nicht für Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen bzw. für die ein Verfahren zur Unterschutzstellung eingeleitet ist. l Raum für Notizen/Fragen Stand: April 2012