Auf Wachstum programmiert - All

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Auf Wachstum programmiert - All
BAUGRUPPENFERTIGUNG
EMS für ABS
Auf Wachstum
programmiert
Andreas Oertel hat mit der ABS electronic Meiningen GmbH ein kleines aber
feines Dienstleistungsunternehmen aufgebaut: ABS steht für Automatisierung,
Bestückung und Steuerung – Geschäftsfelder, in denen sich die Meininger in
ihrem Element fühlen.
„Mit unserer Firmengröße können und
wollen wir nicht mir den Großen der Branche konkurrieren. Wir sehen unsere Stärken in der intensiven Beratung und technischen Begleitung unserer Kunden, und
das möglichst schon von Anfang an und
in einer qualitativen Top-Fertigung der
gewünschten Baugruppen“, bringt Andreas Oertel (Bild 1), Geschäftsführer der
ABS Electronic Meiningen, die Philosophie der Firma auf einen kurzen Nenner.
Das bedeutet auch, dass alle Baugruppen vor ihrer Auslieferung zu 100 % getestet und auf Herz und Nieren geprüft
werden.
Organisatorisch ist das Unternehmen optimal ausgerüstet. Eingehende Aufträge,
ob per E-Mail, CAM-Server, CD oder Internet, prüfen die Datenspezialisten in
der Arbeitsvorbereitung auf Machbarkeit, Plausibilität und bereiten die Jobs
für die Fertigung vor. Mitunter müssen
komplette Layouts oder auch nur Designs
für Leiterplatten überarbeitet und erneut
mit dem Kunden abgestimmt werden.
Auch die Materiallieferungen werden bei
ihrem Eintreffen gründlich geprüft und
nach Priorität komplett oder auch nur
stichprobenweise überprüft, mit Barcodeetiketten bestückt und ins Warenwirtschaftsmagazin geschickt. Dort gilt
das Prinzip FIFO: First In First Out. Damit
geht man sicher, dass kein Bauteil eine
Bild 1: Andreas Oertel, Geschäftsführer
der ABS Electronic Meiningen GmbH
Bild 2: Der ABS-Firmensitz in Meiningen
˘ AUTOR
Manfred Frank, Redaktionsbüro
Frank, D-63165 Mühlheim,
Manfred_Frank@arcor.de
Bild 3: Über mittlerweile 5 Bestückungsautomaten verfügt die ABS
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übermäßige Verweildauer im Betrieb aufweist und veraltet.
Die von der Arbeitsvorbereitung gebündelten Jobs stellen Mitarbeiter dann via
Barcode über die Warenwirtschaft in natura zusammen. Linienfertigung ist für
Andreas Oertel noch kein Thema. „Den
Zeitpunkt, um uns Gedanken zur Umstellung zu machen, sehe ich vorerst noch
nicht“, offenbart Oertel freimütig. Doch
Vorsorge für den Zeitpunkt X ist zumindest getroffen. Ausreichend Raum für zusätzliche Kapazitäten ist bereits eingeplant. Das gesamte Areal der ABS beträgt
rund 40 000 m2 Grundfläche, davon sind
derzeit etwa 12 000 m2 bebaut.
Auch für das Verwaltungsgebäude (Bild 2)
wurde bereits mit Blick auf Erweiterung
und Ausbau gedacht. Die dekorative Fassade über dem Haupteingang ist ohne
große Schwierigkeiten abzunehmen und
kann mit weiteren Räumen ausgebaut
werden.
˙
ÜBER ABS ELECTRONIC MEININGEN
Die ABS Electronic Meiningen GmbH wurde 1998 von Andreas Oertel gegründet.
Über anfänglich neun Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen heute über
50 Mitarbeiter im Industriegebiet Dreißigacker. Intensive Kontakte pflegt ABS
seit jeher mit Ingenieurbüros, die elektronische Geräte von der Pike auf entwickeln. Prototypen, kleine Serien bis
mittelgroße Serien sind der richtige Aktionsrahmen für die ABS. Im Rahmen ihres kontinuierlichen Entwicklungspro-
Maschinenpark im Wandel
Nichts ist so beständig wie der stete Wandel. Diese Devise gilt auch für die ABS.
Inzwischen wurde bereits der 5. Bestückungsautomat angeschafft (Bild 3). Da
stehen die Leistungsträger jetzt einträchtig
zesses blickt das Unternehmen heute
auch auf prominente Namen im Kundenstamm. 2002 wurde der 2,5-Mio.-€Neubau im Ortsteil Dreißigacker bezogen. Die Besonderheit daran: Bei der ABS
wird mit Erdwärme anstelle fossiler Brennstoffe geheizt und an besonders heißen
Tagen auch damit gekühlt. Ein zusätzliches
Solardach produziert grüne Energie, die
erlösbringend ins Stromnetz eingespeist
wird. 2007 standen rund 15 Mio. € Umsatz
zu Buche.
nebeneinander. Von 3 500 bis zu
21 000 BT/h bringen sie problemlos auf
den Platinen unter. Die neuste von Royonic vertriebene Mydata-Maschine mit ihrem Hydra-Bestückungskopf ist die zur
Zeit leistungsfähigste im gesamten ˘
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Bild 5: Der Spea Flying Probe-Tester 4040
Bild 6: Sorgfältige Sichtprüfung an den optischen Inspektionsplätzen
Bild 4: Der Speedline-Accuflex-Schablonendrucker
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Verbund. Das Mydata-Maschinenkonzept
basiert auf dem Prinzip getrennter Achsen und sorgt somit für eine solide Wiederholgenauigkeit. Das Linux-Betriebssystem kann mehrere Aufgaben parallel
bewältigen und schafft so auch die Voraussetzung für schnelle Abläufe in der
Maschine. Die ursprünglich für variable
Bestückung konzipierte Maschine mit
niedriger Geschwindigkeit kennt heute
keine Restriktionen in Bezug auf Bauteilspektrum und Bestückungsmenge.
Zugleich wird das gesamte Bauteilspektrum von 0201 bis QFP, BGA, μBGA, CBGA,
CSP, Flipchip … verarbeitet.
Teilweise stehen auch noch Maschinen
aus den Anfängen der ABS auf Abruf zur
Arbeit bereit. So kommen z. B. bei Bedarf
auch schon mal Siebdrucker aus der
„Gründerzeit“ zum Einsatz. Denn mitunter lassen sich nach Oertels Worten manche Aufgaben nur auf unkonventionelle
Art und Weise lösen. Mit dem Speedline-Accuflex-Schablonendrucker (Bild 4)
und dem integrierten Pin-Placement-System, das innerhalb eines programmierbaren Musters automatische Hilfen zur
Unterstützung der zu bedruckenden Leiterplatten placiert, hat ABS ein weiteres
technologisches Highlight in seinem Maschinenpark. Wichtig ist auch, die automatische Reinigung der Druckschablonen. Das ist mit eine Voraussetzung für
sauberes und punktgenaues Setzen der
SMD-Lotpads.
Bleifreie Lote sind bei der ABS an der Tagesordnung. Eine wichtige Rolle spielt
dabei das Druckkopfsystem mit seinem
speziellen Pastenmanagement. Es stellt
die homogene Vermengung des Materials sicher. Mit 6 Sigma Genauigkeit rangiert das System in der oberen Genauigkeitsbereich. Zusammen mit den sehr
kurzen Zykluszeiten werden bereits erste Vorkehrungen für eine Inline-Fertigung
sichtbar.
Automatische Bestückung und Handbestückungsplätze sind klar voneinander
getrennt. Bauteile mit Beinchen werden
z. B. in manueller Arbeit gesetzt.
Und mehrere Arbeitsplätze für den Zusammenbau von Endgeräten sind ebenfalls installiert. Gelötet wird je nach Erfordernis entweder im Reflowofen oder
per Welle unter Stickstoff. Zwar wird über-
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wiegend das Reflowlöten auf Grund der
verwendeten Bauteile eingesetzt. Doch
von Fall zu Fall kommt auch die Welle zu
Ehren. Stärker wird allerdings die Selektivlötanlage beansprucht. Was der Reflow-ofen bei Mischbestückungen nicht
hergibt, das bewältigt dann die Selektivanlage. Auf ihrem kreisförmigen Drehtisch haben vier Leiterplatten Platz. Und
nach jedem Lötgang wird eine gelötete
Baugruppe aus dem Drehtisch entnommen und eine neue eingelegt.
die Freigabe zur Auslieferung für das Produkt oder Gerät.
Ein renommiertes Unternehmen lässt
z. B. bei ABS komplette Steuerungen für
Backöfen und Garschränke bauen.
Kamen in der Anfangszeit die Kunden
mit Material und fragten „könnt ihr das
mal?“, so hat sich das grundlegend geändert. Heute tritt man als potenter
Nachfrager am Einkaufsmarkt auf, ob für
Leiterplatten, die kundenindividuell geordert werden, oder für alle geforderten
Bauteile.
Geprüfte Qualität
Oertel weiß, als EMS kann sich die ABS keinen Fehler leisten. Zwei alles entscheidende Aspekte gilt es unter einen Hut zu
bringen: Qualität und Kosten. Deshalb
sind visuelle Kontrollplätze und eine Reihe automatischer Kontrollen installiert
– so wie der Spea Flying Probe Tester 4040
(Bild 5). Damit werden MDA-Tests, parametrische In-Circuit-Tests sowie Clusterund Funktionstests ausgeführt. Außerdem kann der Prüfling zusätzlich via feststehender Prüfstifte kontaktiert werden.
Wichtig für ABS war aber auch der voll integrierte Boundary Scan-Test. Für die in
Gehäusen liegenden Anschlüsse der Bauteile ist es mit dem BST möglich, sie ohne
physischen Zugriff zu testen. Dafür müssen die Bauteile allerdings spezielle ScanZellen haben.
Der elektrische Test schließt letztendlich
aber nicht nur die Lücken bei der Optischen Inspektion (Bild 6), sondern erlaubt
auch Tests optisch nicht prüfbarer Bauelemente.
Die Testvorbereitungen halten sich in
überschaubaren Zeit- und Kostenrahmen.
Denn der 4040 ist mit einer kompletten
und homogenen Software für alle Funktionen und Aufgaben ausgestattet. Darin
sind zum Beispiel CAD-Links zur Nutzung
von CAD-Daten, frei definierbare Testregeln, Bibliotheksmodelle, Online Optimierung der Testsequenzen … enthalten,
um nur einige zu nennen.
Natürlich gehört auch eine ReworkStation mit zum Inventar. Defektes Bauteil auslöten, neues Bauteil einlöten und
erneute In-Circuit-Prüfung gehören zum
normalen Kreislauf. 100 %-ESD-Tauglichkeitstests bilden das Ende der Prüfkette.
Ist das überstanden, dann erst kommt
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Perfekte Nachwuchsarbeit
Wenn es um den qualifizierten Nachwuchs geht, hat sich die ABS schon des
öfteren hervorgetan. Zusammen mit
Schule und weiterführenden Institutionen führt Oertel öfter komplette Klassen durch den Betrieb, um junge Leute an
die Berufswahl heranzuführen. Oft werden auf diesem Weg Schülerinnen und
Schüler für Praktika gewonnen. Da speziell im Bereich der Elektronik immer wieder neue Berufe entstehen, ist der rechtzeitige Einblick in realexistierende
Unternehmen für die jungen Leute schon
zielführend. Um die neuen Berufsbilder
auch als Ausbildungsgänge mit Abschlussprüfungen anzuerkennen, kooperiert ABS dauerhaft mit IHK und berufsbildenden Schulen. Mit auf Oertels
Initiative geht die Einrichtung eines berufsintegrierten Studiums, kurz BISS, an
der FH Schmalkalden zurück. Das bedeutet Berufsausbildung und gleichzeitiges Studium über ein Zeitraum von 4,5
Jahren. Als Ausbildungsberuf in der ABS
steht am Ende der Elektroniker für Geräte
und Systeme.
Oertel ist sich bewusst, dass er angesichts
hoher firmeninterner Qualitätsmaßstäbe
sich weitestgehend nur auf die eigene
Ausbildung verlassen kann. Beispiel: Eins
seiner „Schäfchen“ wurde von der IHK
Südthüringen mit dem Bildungsfuchs wegen seiner Leistungen am Ende seiner
Lehrzeit ausgezeichnet.
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infoDIRECT
402pr0408
www.productronic.de
˘ Link zu ABS Electronic Meiningen
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