Mindelheim - Riebel Bauunternehmung
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Mindelheim - Riebel Bauunternehmung
BAD WÖRISHOFEN | TÜRKHEIM UND DAS UNTERALLGÄU ... Mindelheim Fußball TSV Mindelheim hat klare Ziele Seite 34 SAMSTAG, 5. APRIL 2014 Sanierung Schöneberger Kirche ist derzeit eine Baustelle Seite 27 Wohin am Wochenende? Tipps und Veranstaltungen I Bei uns im Internet Jazz isch Saxofon, Piano und Gesang verzaubern Seite 26 25 www.mindelheimer-zeitung.de NR. 80 Die Mindelheimer Tabus sind keine mehr Buchvorstellung Berndt Michael Linker beschreibt 100 Jahre Kreisstadt und leuchtet auch die dunklen Stellen aus VON JOHANN STOLL Mindelheim Auf dieses Buch hat Mindelheim gewartet. Der kleine Saal des Forums musste mit Stühlen aufgestockt werden, so groß war das Interesse an dem umfassenden Werk „Mindelheim im 20. Jahrhundert“. Berndt Michael Linker hat die Geschichte der aufstrebenden Kreisstadt detailliert zusammengetragen und reich bebildert. In einem rund zweistündigen Diavortrag machte er Appetit auf das 650 Seiten starke Werk. Wer sich bisher über die Geschichte Mindelheims informieren wollte, konnte nach Friedrich Zöpfl und dessen Werk aus dem Jahr 1948 über Mindelheim greifen. Der Haken an der Sache: Es endet im ausgehenden 19. Jahrhundert. Über den langen Weg von der Kaiserzeit über die Zeit des Ersten Weltkrieges, die Notzeit der Nachkriegsjahre, die Nazizeit und der wirtschaftliche Aufschwung der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis in unsere Tage gab es bis dato keine umfassende Darstellung. Linker hat hier Pionierarbeit geleistet. Bürgermeister Stephan Winter lobte als Laudator die Arbeit, die zu Recht großes Interesse finde. Sie ist im Kunstverlag Josef Fink erschienen. VWEW, Sparkassenstiftung und die Firma Kleiner haben den Druck finanziell unterstützt. „Dieses Buch gehört in jeden Mindelheimer Haushalt“, rührte der Rathauschef die Werbetrommel. Wer verstehen will, wie die Dinge in Mindelheim zusammenhängen, dürfte großen Gewinn aus der Lektüre ziehen. Allein die zahlreichen Bilddokumente sind ein Schatz für sich. Wie sehr sich die Welt in 100 Jahren geändert hat, zeigt der Autor etwa an der Haltung zum Frauenwahlrecht auf. 1909 hieß es noch, Frauen könnten sicherlich in einer fernen Zukunft einmal wählen. In Die neuen Machthaber von Mindelheim, aufgenommen im Oktober 1934: Die Stadtratsfraktion der NSDAP in ihrer Uniform. Foto: Archiv Linker Mindelheim sei das aber eine praktisch nicht diskutierte Frage. Ein Frauenwahlrecht würde zur „Verseuchung des Familienlebens“ führen. 1919 war es dann so weit. Auch die Rolle der Kirche hat sich massiv verändert. Vor dem Ersten Weltkrieg war der Pfarrer eine Art Sittenwächter, der die Buchhandlungen ebenso überwachte wie das Kino verteufelte. Anderes wiederum hat sich kaum geändert, wie Linker herausgefunden hat. Die Mindelheimer wählen immer noch sehr ähnlich wie vor 100 Jahren. Sozialdemokraten etwa hatten es hier schon immer schwer. In dem Buch finden sich die Leistungen der Bürgermeister beschrieben, wobei der Autor von Fritz Kie- fersauer ein besonders positives Bild zeichnet. Bis 1937 hatte er den Nazis widerstanden. Mit besonderer Spannung war die Zeitreise in die Zeit der Nazidiktatur erwartet worden. Linker nennt im Buch Namen. Er zeigt die Mindelheimer Jungnazis in ihrem aufgeblasenen Stolz. Er nennt die Namen der NSDAP-Stadträte, darunter Vertreter von bekannten Mindelheimer Clans. Der Lichtbildner Sepp Hartmann ist darunter, der Goldschmied Hermann Kellner, der Kaufmann Otto Hermann, der Beamte Eugen Hafner, der Gewerbeoberlehrer Hans Krach, der Kaufmann Georg Riebel, der Obersalzer Karl Mayer, der Bankdirektor Franz Rößle, der Landwirtschafts- Berndt Michael Linker und sein in doppeltem Sinne gewichtiges Buch „Mindelheim im 20. Jahrhundert“. Foto: jsto rat Hermann Dettweiler und der Mälzereibesitzer Georg Ammann. NSDAP-Mitglieder der ersten Stunde waren auch Josef Spies, Josef Engstle, Hans Fröhlich, Franz Xaver Schneider, Josef Radmüller, Friedrich Fischer, Otto Weißenbach, Eugen Gonser, Hans Daser, Martin Wall, Louis Mayer, Max Holzhai, Hans Beringer, Wilhelm Mair, Georg Sälzle, Josef Lederle oder Karl Knappich. Einzelne Nachkommen dieser Familien waren bei der Buchpräsentation dabei. Sie hörten still zu, niemand wünschte das Wort. Ein eigenes Kapitel im Buch erhalten die Opfer der NS-Zeit. Linker erinnert an Jakob Grünwald, einen Kommunisten, der im Lager Neuengamme am 6. August 1943 den Tod fand. Er erinnert an Geheimjustizrat Hans Bloch, der im März 1942 im KZ Mauthausen ums Leben kam. Ausführlich dokumentiert der Autor auch das Schicksal der jüdischen Familie Liebschütz. Linker erinnert auch an den Oberwachtmeister Engelbert Satzger, der zwei Tage vor Kriegsende von SS-Schergen in Hausen aufgehängt wurde. Als Täter nennt der Autor Major Siegfried Keiling. Satzger wurde in Mindelheim beerdigt. An ihn erinnert ein schlichtes Feldkreuz aus Holz. »Kommentar O „Mindelheim im 20. Jahrhundert“ gibt es in der Geschäftsstelle der MZ und im örtlichen Buchhandel, 58 ¤. Mindelheim Mit einem offiziellen Spatenstich hat der Landkreis den Startschuss für den Bau der Betriebskindertagesstätte auf dem Gelände der Kreisklinik Mindelheim gegeben. Wie berichtet sollen dort ab Januar 2015 bis zu 30 Kinder von Mitarbeitern des Landratsamts, der Kreiskliniken und der Firma Grob betreut werden. Richtig gebaut werden soll dann ab Mitte Mai. Die Weichen dafür hatte der Bauausschuss in seiner unmittelbar vorangegangenen Sitzung gestellt: Die Räte vergaben darin einstimmig Aufträge für Baumeister-, Spengler und Elektroinstallationsarbeiten mit einem Gesamtvolumen von rund 723 000 Euro. Insgesamt soll der Neubau 1,3 Millionen Euro kosten. Der Freistaat beteiligt sich mit 740 000 Euro, die Firma Grob mit 250 000 Euro. Den Rest trägt der Landkreis. Vor dem Spatenstich hatten Landrat Hans-Joachim Weirather und Jürgen Wanat, Mitglied des Landesvorstands der Johanniter, die Trägervereinbarung unterzeichnet. Der Regionalverband Allgäu der Jo- hanniter-Unfall-Hilfe wird die Kindertagesstätte demnach betreiben. Dass ein Landkreis eine eigene Kita baut, ist laut Weirather „ziemlich einmalig“. „Aber wir wollen jetzt und in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber sein und dazu muss man Angebote schaffen.“ Den Zeitplan bezeichneten alle Beteiligten als „sehr sportlich“. Das Angebot von Gerd Wagner, technischer Leiter von Riebel, fand trotzdem wenig Anklang. „Ich habe genügend Spaten dabei, da können wir gleich anfangen“, hatte er gescherzt. (baus) „Sofern es meine Zeit erlaubt, gehe ich sehr gern in die Disco. Wenn die Musik dann ganz heiß ist und das Parkett besonders rutschig, kommt es auch mal vor, dass ich mich – zum Gekicher meiner Freundinnen – langlege. Kann ja mal passieren! Dann stehe ich einfach wieder auf. Wie im richtigen Leben eben!“ „Früher habe ich sehr gerne getanzt, auch beim Tanztee! Jetzt tanze ich nicht mehr, doch ich schwelge noch in Erinnerung, wie mein Mann und ich so herrlich zusammen Walzer getanzt haben. Da ich in Richtung Irland orientiert bin, sehe ich mir oft irische Tänze an. Ganz speziell diesen hinreißenden Stepptanz!“ „Oh ja, doch, ich tanze sehr gerne. Nur mit den Klassikern wie Walzer und ChaCha-Cha kann ich absolut nichts anfangen. Sendungen wie „Let’s Dance!“ sind gar nichts für mich! Wenn ich in die Disco gehe, bewege ich mich ausschließlich zu moderner, aktueller Electro-Black-Musik. Da fahre ich voll drauf ab!“ „Ich tanze wirklich gerne. Obwohl mein Mann ja ein absoluter Nichttänzer ist, ist meine Leidenschaft für uns beide kein Problem. Ich weiß mir zu helfen, denn ich gehe in die Disco und tanze dort einfach unbeschwert ganz allein! Das bringt mir einen Riesenspaß, besonders zu rockiger Musik!“ Dalida Amancic Bad Wörishofen Käte Meinhold Bad Wörishofen Robert Kees Wiedergeltingen Claudia Braunstein Türkheim Spatenstich für die Tagesstätte, die der Landkreis mit der Firma Grob für die Angestellten des Landkreises, der Kreiskliniken und der Firma Grob baut. Das Bild zeigt (von links) Landrat Hans-Joachim Weirather, Jürgen Wanat (Johanniter), Gerd Wagner (Firma Riebel), Klaus Huber (Planungsgemeinschaft Huber und Steinhauser), Margret und Christian Grob sowie Bürgermeister Stephan Winter. Foto: baus Die aktuelle Umfrage » HIER SAGEN SIE IHRE MEINUNG Bei der Fernsehshow „Let’s Dance!“ zeigen sie es uns derzeit wieder, die Tanzprofis mit ihren prominenten Schülern: ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus! Walzer, Tango, Rumba, Cha-Cha-Cha und andere Klassiker werden auf dem Tanzparkett präsentiert. Alles sieht so spielerisch leicht aus, doch steckt viel Übung dahinter. Wir haben Passanten befragt: Tanzen Sie gerne? Interview: Thessy Glonner zum Mindelheim-Buch » johann.stoll@mindelheimer-zeitung.de B Betreuung Richtig gebaut werden soll ab Mai Tanzen Sie gerne? VON JOHANN STOLL Was das Buch so wertvoll macht Spatenstich für Betriebs-Kita SPORT Diese Woche erndt Michael Linker hat den Mindelheimern und allen, die sich für die aufblühende Kreisstadt interessieren, mit seinem Buch ein unbezahlbar wertvolles Geschenk bereitet. Über viele Jahre hat sich der frühere Gymnasiallehrer in die Geschichte der Stadt zwischen 1900 und 2000 förmlich eingegraben. Herausgekommen ist eine umfassende Darstellung, die zum Verständnis der Stadt unverzichtbar ist. Linker hat mit größtmöglicher Sorgfalt wissenschaftlich sauber gearbeitet. Besonders hoch anzurechnen ist ihm, wie er vermeintlich unangenehme Themen angegangen ist. Die Kapitel über die Zeit des Nationalsozialismus werden niemanden gleichgültig lassen. Linker kommt das Verdienst zu, dezidiert an die Opfer der Nazis zu erinnern. Es gab in Mindelheim die Eheleute Liebschütz, die zuerst schikaniert und dann im KZ umgebracht wurden. Das ist bekannt, daran erinnert die Stadt. Es gibt aber auch einige vergessene Opfer. Dr. Hans Bloch kam im KZ Mauthausen ums Leben. Oberwachtmeister Engelbert Satzger ist zwei Tage vor Kriegsende in Hausen aufgehängt worden. Jakob Grünwald ist 1943 im KZ Neuengamme ermordet worden. Die von Berndt Michael Linker zusammengetragenen Fakten lassen keinen Zweifel zu: Die Stadt Mindelheim wird nicht umhinkommen, sich intensive Gedanken darüber zu machen, wie sie diesen Opfern gerecht werden will. Einfach achtlos darüber hinweggehen wie über viele Jahrzehnte geschehen, geht nun nicht mehr. Polizeireport MINDELHEIM/KIRCHHEIM Zwei Einbrüche mit hohem Schaden in einer Nacht Gleich zwei Einbrüche mit hohem Schaden musste die Mindelheimer Polizei gestern aufnehmen. Ein oder mehrere Täter sind in der Nacht auf Freitag in den Laden eines Optikers in der Maximilianstraße eingebrochen. Eine erste Bestandsaufnahme ergab den Diebstahl von rund 400 Brillengestellen. Der Entwendungsschaden beträgt etliche 10 000 Euro. Ein weiterer Einbruch ereignete sich in der gleichen Nacht in Kirchheim. Im Bereich Am Bahnhof drangen unbekannte Täter gewaltsam in ein Lagerhaus ein und flexten den Tresor darin auf. Sie nahmen das Bargeld mit. Mit einem bei dem Einbruch verursachten Schaden von 5000 Euro wird der Wert der erlangten Beute deutlich überschritten, so die Polizei. Die Bearbeitung von beiden Fällen wurde von der Kriminalpolizei übernommen. (mz) Kontakt Maximilianstraße 14 87719 Mindelheim Gärtnerweg 7 86825 Bad Wörishofen Lokalredaktion von 8 -18 Uhr: Telefon Mindelheim: 0 82 61/99 13 20 Telefon Bad Wörishofen: 0 82 47/35 03 20 E-Mail: redaktion@mindelheimer-zeitung.de www.facebook.de/mindelheimerzeitung Abo-Service/Zustellung: Telefon Mindelheim: 0 82 61/99 13 30 Telefon Bad Wörishofen: 0 82 47/35 03 30