Neue Therapien für Hüfte und Knie
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Neue Therapien für Hüfte und Knie
Seite 1 von 6 Informationsmaterial vom 13.10.2011 Neue Therapien für Hüfte und Knie Zu früh, unbedacht und vielmals sogar unnötig, sollen in Deutschland künstliche Gelenke eingesetzt werden. Vor allem bei Hüfte und Knie sind die Operationszahlen auf ein Spitzenniveau gestiegen. Patienten könnten sich nicht mehr sicher sein, ob sie wegen medizinischer Notwendigkeit oder wirtschaftlicher Interessen auf dem OP-Tisch landen, argwöhnen Experten. Im europäischen Vergleich ist Deutschland Meister im Einsetzen von künstlichen Gelenken. Im Schnitt wird alle 2,5 Minuten eine neue Hüfte eingebaut. Das entspricht etwa 200.000 Eingriffen pro Jahr. Auch bei Knieprothesen ist ein enormer Zuwachs zu verzeichnen: 175.000 Stück wurden allein im Jahr 2009 implantiert. Das entspricht einem Anstieg von 43 Prozent. Dazu kommt, dass drei von 100 Hüften und sechs von 100 Knien innerhalb von drei Jahren noch einmal operiert werden müssen. Über die Gründe für diese Entwicklung gibt es nur Mutmaßungen. Von wirtschaftlichen Interessen der Kliniken ist hier die Rede. Es heißt aber auch, der Griff zur Prothese erfolge vielmals vorschnell, ohne andere bewährte Behandlungsverfahren in den Blick gefasst zu haben. Aber nicht nur die Ärzte, sondern auch die Patienten tragen zu dieser Entwicklung bei. Altersgemäße Einschränkungen durch Arthrose werden heutzutage viel weniger hingenommen. Gute Ärzte, schlechte Ärzte? Ein weiteres Problem: Die Arbeitsleistung der Operateure ist sehr unterschiedlich. Das hat eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) gezeigt. Dafür wertete das Institut die Daten von mehr als 170.000 AOKPatienten und 922 Kliniken aus. Der fei- ne Unterschied liegt demnach in der Qualität des Eingriffs und der Häufigkeit von Komplikationen. Bei den besten Kliniken mussten sich nur halb so viele Patienten einer erneuten Operation unterziehen wie bei den schlechtesten. Deshalb ist es vor einer geplanten Hüftoperation wichtig, sich Zeit für die Auswahl von Klinik und Operateur zu nehmen. Ein Aspekt dabei ist, einen Arzt auszuwählen, der den Eingriff schon möglichst viele Male vorgenommen hat. Die Zahl der bereits durchgeführten Operationen lässt sich aus den sogenannten Qualitätsberichten der Kliniken und natürlich auch von den Medizinern selbst erfahren. Qualitative Unterschiede bei Implantaten und Operationen Die Qualität der Implantate Vor zwei Jahren bekam Thomas L. ein künstliches Hüftgelenk. Zehn bis fünfzehn Jahre sollte es nach Auskunft der Ärzte halten. Doch als er im Sommerurlaub an der Ostsee nach einer Radtour mit der Familie noch einmal zum Strand ging, passierte es: "Bin aus dem Nichts zusammengebrochen. Ich habe erst gedacht, dass die Hüfte ausgekugelt ist. Wollte dann aufstehen. Es ging nicht. Es tat sehr weh, so dass ich liegen geblieben bin und meine Frau den Rettungs1 Seite 2 von 6 wagen gerufen hat." Was war passiert? Das zwei Jahre junge Hüftgelenk war gebrochen - offenbar aufgrund eines Materialfehlers. Thomas L. musste erneut operiert werden. Diesmal wurde es ein recht komplizierter Eingriff: "Man muss ja erstmal den gebrochenen Schaft aus dem Oberschenkel herausbekommen. Das ist von der OP aufwendiger und der zweite Schaft ist automatisch länger geworden dadurch." Nach dieser leidvollen Prozedur will er jetzt den Hersteller der gebrochenen Prothese auf Schmerzensgeld verklagen. Transparenz durch das Deutsche Endoprothesenregister Damit Fälle wie der von Thomas L. künftig vermieden werden, richten Mediziner und Kassen seit 2011 eine öffentlich zugängliche Datenbank ein, die Transparenz beim Einsatz künstlicher Gelenke bringen soll: das Deutsche Endoprothesenregister. Prof. Dr. Klaus-Peter Günther leitet die Klinik und Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Dresden und ist Mitbegründer des Registers. Er will, dass Ärzte und Patienten davon profitieren: "Ziel muss es zum einen sein, eine Datenbasis zu schaffen, mit der Experten umgehen können, mit der wir mit hoher Sicherheit sagen können, wo die Versagensgründe liegen und wo wir etwas verbessern können. Zum anderen aber auch die Daten in einer Weise zu präsentieren, dass es jeder Patient verstehen kann." Noch gibt es von dem Endoprothesenregister keine Internetseite. Aber Hüftund Kniegelenksoperationen werden bereits von nun ab bundesweit erfasst und die Daten für die neue Internetplattform aufbereitet. Professor Günter geht davon aus, dass etwa im Jahre 2013 für die Öffentlichkeit gut präsentierbare Daten existieren werden. Dann können sich Patienten vor einer Operation informieren, welche Prothesen sich als zuverlässig erwiesen haben und welche Kliniken über große Erfahrung verfügen. Arthrose und Gicht Arthrose – die häufigste Gelenkerkrankung Arthrose schleicht sich heimlich ein und wird über die Jahre immer schlimmer. Erst machen sich die steifen, "eingerosteten" Gelenke am Morgen bemerkbar. Dann kommen Schmerzen bei Bewegung dazu und schließlich auch in Ruhelage. Arthrose ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen. In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Frauen und Männer daran. Meist sind Hände, Knie und Hüften betroffen. Nach Angaben von Selbsthilfegruppen finden sich bei über 80 Prozent aller 70-Jährigen derartige Gelenkveränderungen. Doch warum kommt es zum Verschleiß des Gelenkknorpels? Es gibt zwei Formen der Arthrose. Bei der primären Variante entsteht der Gelenkverschleiß durch normale Alterungsprozesse. Die sekundäre Arthrose ist eine Folge von Verletzungen, Fehlstellungen, Infektionen usw. Eine Überbelastung durch zu viel Körpergewicht löst höchstwahrscheinlich keine Arthrose aus. Allerdings kann der zusätzliche Ballast die Beschwerden verstärken, wenn eine Arthrose aus anderen Gründen entstanden ist. Gicht als Gelenkkiller Im Volksmund galt Gicht lange Zeit als ein Zipperlein der wohlgenährten Reichen. Längst ist klar, es handelt sich um eine ernst zu nehmende Stoffwechselerkrankung. Meist hat sie erbliche Ursachen. Die genetische Veranlagung führt dazu, dass der Körper zu wenig Harnsäure ausscheidet oder wenn er, was selten ist, zu viel Harnsäure bildet. Wie schwerwiegend Gichtanfälle sein können, zeigt eindrucksvoll der Fall von Detlef W.. Fast 20 Jahre schon kämpft der 54-Jährige mit der Erkrankung. Zeitweise haben seine Gelenke so geschmerzt, dass er in den Rollstuhl gezwungen wurde: "Ich war bewegungsunfähig, absolut eingeschränkt in allen Sachen, im Haushalt, beim Toilettengang, es war schwer, damit umzugehen." 2 Seite 3 von 6 Bei Detlef W. haben geschädigte Nieren die Gicht ausgelöst. Sie können die Harnsäure, die über die Nahrung in den Körper gelangt, nicht ausscheiden. Dr. Anne-Kathrin Tausche, Gichtspezialistin an der Uniklinik Dresden, erklärt, wie sich die Krankheit entwickelt: "Es entstehen Kristalle, wenn der Harnsäurespiegel im Körper zu hoch wird. Lagern sie sich massenhaft in den Gelenken ein, führt dies zu akuten Schmerzen, zu einem Gichtanfall." Der Fall Detlef W. ist für Dr. Tausche eine große Herausforderung. Trotz langjähriger Therapie sind die Gichtknoten an seinen Gelenken immer noch da: "Die Ablagerungen lösen Entzündungen aus und das an verschiedenen Stellen in der Haut, in den Gelenken, so dass er bettlägerig war." Helfen kann man Gichtpatienten wie ihm nur mit einer Senkung des Harnsäurespiegels im Blut. Das erfolgt medikamentös und mit Ernährungsumstellung. Doch ein kleiner Erfolg ist auch bei Detlef W. messbar: Im Ultraschall sieht die Ärztin, dass die Gichtknoten bei ihm durch die Einnahme harnsäuresenkender Mittel schon viel kleiner geworden sind. Heute kann er wenigstens wieder laufen und sein Leben selbstständig bestreiten. Damit wenigstens dieser Zustand aufrechterhalten werden kann, sind eine lebenslange Therapie und eine Ernährungsumstellung notwendig. Ganz verschwinden werden die Schmerzen wahrscheinlich aber nicht mehr. Bei Gicht sollten purinhaltige Lebensmittel vermieden werden. Purine sind jene Stoffe, aus denen der Körper Harnsäure herstellt. Sie sind vor allem enthalten in: • Sprotten • Innereien • Ölsardinen • Forelle • Schweinefleisch • OP-Methoden unter der Lupe In der Hüfte arbeiten viele Strukturen reibungslos zusammen: Hüftkopf und Pfanne bilden das Kugelgelenk. Sie werden durch Faser-Gewebe eingekapselt und stabilisiert. Kräftige Muskeln darüber bewegen das Gelenk. Über allem befindet sich zudem noch eine Deckschicht aus Bindegewebe. Durch diese Strukturen muss der Operateur hindurch, wenn er eine Hüfte ersetzen will. Dafür gibt es drei Operationsmethoden, die grundsätzlich verschieden sind. Dr. Torsten Prietzel von der Klinik und Poliklinik für Orthopädie Leipzig hat mehr als 1.000 Hüftgelenke operiert. Bei jeder Operation hat er das Ziel, dass seinen Patienten beim Gehen nichts schmerzt und dass die künstliche Hüfte möglichst so funktioniert wie ein gesundes Gelenk. Er hat die drei Methoden kommentiert: Klassische OP Bei dieser Technik durchtrennt der Operateur Haut und Bindegewebe und teilweise auch die Muskeln. Die Kapsel wird meist komplett entfernt. Dann werden Hüftkopf und Pfanne ersetzt. Der künstliche Schaft wird genau eingepasst und sein Gegenstück im Beckenknochen verankert. Rund um das Gelenk wächst mit der Zeit dann allmählich Narbengewebe nach. Dr. Torsten Prietzel schildert das Problem bei dieser Technik: "In den ersten drei bis vier Monaten nach der OP besteht eine mehr oder weniger ausgeprägte Instabilität durch die fehlende Gelenkkapsel. Die kann zur Ausrenkung des künstlichen Hüftgelenks führen, was in circa zwei bis vier Prozent der Fälle zu beobachten ist." Minder invasive OP Diese Methode soll das Kunstgelenk stabiler machen. Im Unterschied zur konventionellen Herangehensweise wird hierbei die Gelenkkapsel geschont. Sie wird aufgeklappt und nach dem Einsetzen des Kunstgelenks wieder vernäht. Diese Technik wenden die Leipziger Orthopäden mit gutem Erfolg an, so Dr. Torsten Prietzel: "Wir haben vor neun Jahren damit begonnen, die Gelenkkapsel nicht mehr auszuschneiden, sondern sie zu erhalten. Wir haben inzwischen Hunderte Patienten so operiert und Daten, die nun vorliegen, zei3 Seite 4 von 6 gen, dass wir die Zahl der HüftgelenkAusrenkungen auf ein Achtel bis ein Neuntel der Fälle reduzieren konnten, die bei herkömmlichen Verfahren auftreten." Minimal invasive OP Bei dieser OP-Methode suchen sich die Operateure oft von der Leiste einen Zugang zum Hüftgelenk. Ein kleiner Schnitt reicht dabei aus. "Der wesentliche Unterschied zur klassischen Methode besteht darin, die Muskeln nicht abzulösen, sondern schonend zur Seite zu schieben. So bleiben die entscheidenden Anteile unversehrt. Dadurch soll eine bessere Hüftgelenksfunktion erreicht und das Hinken nach der Operation vermieden werden", so die Erfahrung von Dr. Torsten Prietzel. Die Gelenkkapsel wird komplett entfernt. Weil die OPÖffnung so klein ist, werden überwiegend spezielle Endoprothesen benutzt. Sie sind kleiner als die herkömmlich verwendeten Kunstgelenke. Arthroskopie des Knies Die Arthroskopie oder Gelenkspiegelung ist ein Standardverfahren in der Gelenkchirurgie und wird circa seit 1980 durchgeführt. Besonders bei Knieproblemen ist sie eine wertvolle Diagnoseund Behandlungsmethode. Zunächst wird dazu das Gelenk mit einer Flüssigkeit "gefüllt". Über einen Hautschnitt wird das Arthroskop in das Knie eingeführt. Mit der Minikamera kann der Arzt nun z. B. die Gelenkflächen des Oberschenkels, Unterschenkels, der Kniescheibe sowie die Kreuzbänder und die Menisken betrachten. Über einen feinen Kanal kann der Arzt über das Arthroskop weitere Instrumente in das Knie einführen. So können zum Beispiel Verletzungen behandelt oder zerfetztes Knorpelgewebe abtragen werden. Zementiert oder zementfrei? Patienten, bei denen ein Gelenkersatz ansteht, fragen sich häufig, worin ei- gentlich der Unterschied zwischen einer zementierten und einer zementfreien Endoprothese besteht? Beim erstgenannten Verfahren wird ein Knochenzement aus einem schnell härtendes Kunststoffgemisch zur Verankerung von Knie- oder Hüftgelenken benutzt. Die Methode hat den Vorteil, dass die Endoprothesen sofort stabil und fest sitzen. Lange Liegezeiten oder Gehbehinderungen lassen sich so vermeiden. Gerade für ältere Leute ist das oft ein wichtiger Vorteil. Bei der zementfreien Verankerung wird das Kunstgelenk in die Knochen fest hineingesteckt. Die Oberfläche ist so beschaffen, dass die Komponenten in den Knochen einheilen und mit ihm verwachsen, was circa sechs Wochen dauert. Dieses Verfahren kommt häufig bei jungen Alten zur Anwendung. Bei ihnen muss das Gelenk nach spätestens 15 Jahren ausgetauscht werden. Ohne Zementkleber lässt es sich aber leichter wieder herauslösen. Eine dritte Methode, künstliche Gelenke zu befestigen, ist die sogenannte Hybridtechnik. Bei ihr werden beide Techniken kombiniert. Trotz Kunstgelenk: Ein Sachse wandert auf den höchsten Berg Afrikas Das Atmen in der dünnen Höhenluft fällt schwer. Jeder Schritt ist deshalb eine Qual. Mit 5.895 Metern gilt der Kilimandscharo als einer der höchsten Berge der Welt. Und doch macht sich ein Mann aus Sachsen auf den Weg nach oben. Er will sich einen Lebenstraum erfüllen: den Kilimandscharo bezwingen. Ob der Leipziger das schafft, ist für ihn und seine Ärzte nicht klar. Denn Joachim Drechsler will das mit zwei künstlichen Hüftgelenken schaffen. Zwar kann er wieder wie früher laufen und Rad fahren. Der 68-jährige Extremwanderer will aber seinen Traum nicht aufgeben und einmal im Leben den Gipfel des Kilimandscharo besteigen. Für seinen behandelnden Arzt ein gewagtes Experiment. Ein Jahr liegt zwischen der letzten Hüft-OP und dem großen Abenteuer. 4 Seite 5 von 6 Im September 2011 ist es dann soweit. "Pole, Pole" rufen die afrikanischen Begleiter immer wieder, "langsam gehen!" Der Körper braucht Zeit, um sich an die Höhe zu gewöhnen. Jeden Tag steigt die Gruppe weitere eintausend Meter höher. Das zehrt bei allen an den Kräften. Die Anstrengung ist zu spüren, doch Drechsler ist optimistisch: "Man ringt nach Luft. Aber mit den Hüften, mit dem Steigen ist alles im grünen Bereich. Ich bin über mich selbst erstaunt und gehe davon aus, dass es klappt, was ich mir vorgenommen habe." Mit jeder Etappe wird die Luft dünner. Die letzte, extreme Etappe beginnt in der Nacht: 1.500 Meter geht es steil bergauf. Doch Joachim Drechsler hat ein eigenes, typisch sächsisches Rezept, es auf den Gipfel zu schaffen: "Zwee Döbbe Kaffee reingehaun und dann geht das schon!" In der Nacht herrschen gerade einmal minus 15 Grad Celsius. Der schwerste Teil der Reise beginnt. Doch als dann über dem Berggipfel die Sonne aufgeht, sind die erschöpften Männer von der Schönheit der Natur überwältigt. Auch Männer dürfen weinen, vor allem vor Glück. Und oben auf 5.895 Metern geht für Joachim Drechsler ein Traum in Erfüllung – mit 68 Jahren – und zwei künstlichen Hüften! Bewegung – Jungbrunnen für die Gelenke Der Tipp vom "Hauptsache-gesund"Sportexperten Jürgen Reif Um die Gelenkfunktionen zu erhalten, sollten die Gelenke trotz Schädigungen so gut wie möglich bewegt werden. Ideal ist ein spezielles Training im Schwimmbad. Die Schwerelosigkeit ermöglicht eine ganz neue Beweglichkeit. Reicht das Wasser zum Beispiel bis zum Hals, müssen Muskeln und Knochen nur noch ein Zehntel des Körpergewichtes tragen. Die richtige Trainingstiefe ist von Ihrer Körpergröße abhängig. Wenn Sie aufrecht stehen, sollte der Wasserstand in Taillenhöhe sein. Das sind idea- le Bedingungen, um selbst schon geschädigte Knie und Hüften schmerzarm zu bewegen. Es sollten solche Übungen ausgewählt werden, die die Gelenke mobilisieren, aber nicht belasten. Dazu eignet sich als Hilfsmittel eine sogenannte Poolnudel. In den meisten Schwimmbädern kann man sie kostenlos beim Bademeister ausleihen. Die knapp zwei Meter lange, federleichte Kunststoffrolle gibt dem Körper ausreichend Auftrieb, um nicht unterzugehen. Beim Knie- und Hüftgelenkstraining hat sich folgende Übung sehr bewährt: Nehmen Sie die Poolnudel hinter Ihren Rücken und legen sie beide Arme darüber. Ähnlich wie in einem Armlehnensessel können Sie sich jetzt auf die Schwimmhilfe legen und die Beine vom Boden abheben. Beginnen Sie nun die Bewegung des Fahrradfahrens unter Wasser durchzuführen. Der leichte Wasserwiderstand reicht aus, um Knie und Hüfte beweglich zu machen, Muskeln und Koordination zu reaktivieren. Im brusttiefen Wasser eignet sich auch das Laufen (Aqua-Jogging), um die Muskulatur im Bereich der Knie und Hüften zu kräftigen. In dieser Wassertiefe bieten sich zudem sogenannte Abspreizübungen an. Dabei stehen Sie auf einem Bein und bewegen das andere immer wieder nach vorn, zur Seite und nach hinten. Dann wechseln Sie das Standbein und spreizen das andere ab. Das Wasser gibt genug Widerstand, um die Gelenke zu belasten, aber nicht zu überlasten. Für alle vorgestellten Übungen gilt: Sanfte Bewegungen mit vielen Wiederholungen. Experten Professor Dr. Georg von Salis-Soglio, Universitätsklinikum Leipzig Diplom-Sportlehrer Jürgen Reif 5 Seite 6 von 6 Buchtipp Wertvolle Tipps, wie Sie dank einfacher Hausmittel Ihre Selbstheilungskräfte aktivieren und Ihren Körper wieder ins Gleichgewicht bringen können, finden Sie auch im neuen Hauptsache GesundBuch „Meine besten Hausmittel“. ISBN: 978-3-89883-272-4, 19,95 Euro Erhältlich im Buchhandel und im MDRShop. Adressen Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. Langenbeck-Virchow-Haus Luisenstr. 58/59 10117 Berlin Tel: 030 84712131 info@dgooc.de Deutsche Arthrose-Hilfe e. V. Postfach 11 05 51 60040 Frankfurt/Main Telefon: 06831 946677 E-Mail: service@arthrose.de Anschrift MDR FERNSEHEN Redaktion Wissenschaft und Bildung "Hauptsache Gesund" 04360 Leipzig Faxabruf: Internet: E-Mail: 01803/151534 www.mdr.de/hauptsache-gesund hauptsache-gesund@mdr.de 6