K3 September.indd - Kreisjugendring München
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9. Jahrgang • No. 6 • September 06 Schwerpunktthema Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement www.kjr-m.de Akrobaten für einen Tag Komm doch mit nach Indien Partizipation und Verantwortung 2 Editorial Aktuell Liebe Leserinnen, liebe Leser, das war ein Sommer – im Juli brütende Hitze und täglich Akrobaten für einen Tag „Komm doch mit nach Indien“ 13. Mini-München So schön kann Schulsport sein Zwei Tage OBEN OHNE Partizipation und Verantwortung Spenden an das MKJZ muc-king 2006 Abenteuer unter Brücken „München – Hauptstadt der Bewegung“ Straßentennis erobert München Spielen, Spielen, Spielen 3 4 5 6 6 7 8 8 9 10 11 12 (zumindest für die Schulkinder) hitzefrei und pünktlich zum ersten Ferientag kam das schlechte Wetter. „Für diese Jahreszeit zu kühl“, war der Standardsatz im Wetterbericht. Dass man die Ferien trotzdem genießen konnte, zeigen die vielen tollen Aktionen, über die wir in diesem K3 berichten. Und das sind längst nicht alle, denn in ganz vielen Einrichtungen und Jugendverbänden gab es vielfältigste Ferienaktionen, oftmals getragen oder mitgetragen von ehrenamtlichen oder freiwilligen Helfer/innen, womit wir auch schon bei Schwerpunkt dieser Ausgabe sind: Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement. Fachartikel, aber auch Beiträge von Praktiker/innen, zeigen die Vielfalt, die Bedingungen und die Defizite in diesem Bereich auf. Neues gibt es aus dem K3-Redaktionsteam: Kathrin Wölfl, die den Bereich Jugendverbandsarbeit vertrat, wurde Büroleiterin der Geschäftsführung. Ihre Nachfolgerin ist Cornelia Haberstumpf. Beiden Kolleginnen wünschen wir viel Spaß bei ihren Schwerpunkt neuen Aufgaben. Unsere Öffentlichkeitsarbeitspraktikantin Itje Kleinert, die uns ein Jahr lang unterstützte, hat am 1. September im KJR ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau begon- Auf dem Weg zu einer neuen Kultur der Freiwilligkeit? Ausgezeichnet! Fit für die eigene Sache Umsonst, aber nicht vergebens So qualifizieren sich Ehrenamtliche in der Jugendarbeit in und um München Vielfältige Jugendbewegungen Regionale InsideOuts Identitätsbildung erleichtern Ehrenamt von Jugendlichen Solidarität und Partizipation in der demokratischen Gesellschaft nen. Ihr Nachfolger - und damit auch neu im Redaktionsteam 13 15 16 17 18 19 20 21 23 23 - heißt Felix Westermaier. Den beiden und Ihnen allen eine schöne Zeit! Das Redaktionsteam Erscheinungstermine K3 / 2006 Ausgabe Redaktionsschluss Erscheinungstermin 07/2006 04.10.06 23.10.06 08/2006 06.11.06 27.11.06 Impressum Ausgabe: 6/2006 - erschienen am 27. September 2006 Verleger: Kreisjugendring München-Stadt im Bayerischen Jugendring, Paul-Heyse-Str. 22, 80336 München Telefon 089 / 51 41 06-10, Fax 089 / 51 41 06-45 E-Mail: info@kjr-m.de Internet: www.kjr-m.de Verantwortlich: Elke Geweniger, Vorsitzende Redaktion: Angelika Baumgart-Jena (verantwortlich), Elly Geiger, Michael Graber, Conny Haberstumpf, Mechthilde Heiler, Erika Hennig, Julia Stoll, Felix Westermaier, Ingrid Zorn Angebote comp@ss goes munich Hilfe für Kids Bilderbuch-Szenen Zieh mit - den Nichtrauchenden zuliebe! afk tv – Eine Chance für Fernsehmacher Bühne blank Aus der Fremde – in die Fremde?! Voll verspielt und gut gebildet Shell Jugendstudie Synagogen in Deutschland 24 25 26 27 28 29 30 30 31 31 Kalender 32 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Verwaltung: Jana Beyreuther Layout: F A -R O M ARKETING , München Druck: GPP Engelhardt GmbH, Lerchenstr. 8, 80995 München Auflage: 3.000 Exemplare Abonnementpreis: Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Erscheinungsweise: 8 Ausgaben jährlich Nächste Ausgabe: Erscheinungsdatum: Redaktionsschluss: Schwerpunktthema: 23. Oktober 2006 4. Oktober 2006 Kinder und Jugendliche stark machen Gefördert aus Mitteln der Landeshauptstadt München Titelbild: Erika Hennig Aktuell Zirkus Nordini Akrobaten für einen Tag Immer weiter biegt sich das zierliche Mädchen nach hinten, bis schließlich der Kopf den Boden direkt neben den Fersen berührt. Scheinbar mühelos heben sich die Füße langsam vom Boden, beschreiben einen Halbkreis, bis sie zum dunkelblauen Sternenhimmel zeigen. Für einen Augenblick steht die Welt auf dem Kopf. Alles Gewicht liegt auf den Kinderhänden, bis sie die Beine wieder nach hinten fallen lässt. In einer schwingenden Bewegung zieht das Mädchen den Oberkörper nach oben, richtet sich auf und streckt den Kopf stolz in das gleißende Licht der Arena. Für ihren großen Moment im Scheinwerferlicht übt die neunjährige Viviana seit einer Woche täglich. 83 Kinder geben zum Abschluss einer Ferienwoche eine Galavorstellung im Kinderzirkus Nordini in Münchens Stadtteil Hasenbergl. Die Wiese zwischen den Plattenbauten hat sich für kurze Zeit in einen farbenfrohen Platz mit Wohnwagen und einer Pferdekoppel verwandelt, in der Mitte ein rundes, gelb-rot-blaues Zelt. Es riecht nach Zirkus. „Am ersten Tag wollt ich gar nicht hierher, weil ich dachte, das ist ja gar kein richtiger Zirkus“, erzählt Luca, Vivianas sieben Jahre alter Bruder, „aber danach wollt ich schon“. Der Vater von Luca und Viviana ist noch im Urlaub bei seiner Familie in Sizilien, die Mutter der beiden musste schon zurück an ihren Arbeitsplatz bei der Caritas. Jetzt schnuppern die Kinder Zirkusluft im Ferienprojekt des KJR und versuchen sich als Akrobaten, Clowns, Jongleure, Dompteure oder Reiter. Clownerie „Die Finanzierung des Ferienprojektes war lange nicht gesichert“, erzählt Projektleiterin Ulrike Renner. Neben d e n A n m e l d e g e b ü h r e n w u r d e n nu n zwei Drittel der Kosten durch Mittel der Landeshauptstadt München und die „Andreas-und-Elfriede-Zäch-Stiftung“ aufgebracht. Ein kleiner Junge mit weißer Kochmütze trägt ein Tablett mit appetitlich dekoriertem Obst vor sich her und bietet den vom Üben erschöpften Artisten die Erfrischung an. „Ist das echt umsonst?”, fragt Viviana. Der kleine Koch bestätigt das mit heftigem Kopfnicken, da schnappt Seiltanz sie sich ein großes Stück Wassermelone. Der rote Saft rinnt über ihr Kinn als ihr einfällt, dass sie ja gleich zur Generalprobe muss. Schnell schiebt sie sich den Rest in den Mund und wedelt mit den klebrigen Händen. Sie rennt Richtung Arena, dreht sich noch einmal um, strahlt, winkt. „Guckst Du auch zu?” Renee Robert Frank, Direktor des Familienzirkus Roberto, ruft seine Schützlinge zur Ordnung. „Könnt ihr mal den Schnabel halten! Wie nennt ihr euch? Was, ihr habt noch keinen Zirkusnamen?” Nach kurzer Diskussion einigen sich die Seiltänzer auf den Namen „Schmetterlinge auf dem dünnen Faden”. Aus dem Lautsprecher dröhnt „Oh mein Papa”, Sohn Joschi macht die Technik. „Wir brauchen den Schluss von dem Lied”, sagt Renee Frank. „Wenn wir das nicht hinkriegen, spielen wir das live”. Mit einem Blick zu Ulrike Renner, „das ist mein Cousin, das kostet keinen Pfennig.” 1992 hat der Zirkus das erste Kinderferienprojekt in Ebersberg betreut, das umfangreiche Projekt LiLaLu ist aus dieser Zusammenarbeit entstanden. Seitdem arbeitet die Zirkusfamilie, bestehend aus den Eheleuten Frank, der Großmutter, neun Kindern und drei Enkeln jedes Jahr mit Ferienkindern. „Die Kinder machen das wie spielen. Die sehen zu und wollen das gern selbst ausprobieren. Es ist nicht so, dass die nur vorm Computer sitzen wollen,” Renee Frank sitzt in der Pause bei einem Glas Wasser, das Unterhemd zur Anzughose, Bartstoppeln im Gesicht. Fotos: KJR „Vom Staat kriegen wir sonst keinen Pfennig. Aber den Kindern tut es so gut, einmal im Mittelpunkt zu stehen.” Vom Kreisjugendr ing sind mehr als zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Projekt beschäftigt. Vom Klohäuschen über die Kaffeeküche, Maske, Garderobe bis hin zum Sanitäter muss die Organisation perfekt sein. „Wir haben hier Kinder aller Nationalitäten”, sagt Ulrike Renner. „Deutsch, griechisch, türkisch, persisch, englisch, italienisch.” Die Kommunikation ist offenbar kein Problem, auch Viviana und Luca sprechen bereits drei Sprachen fließend: Spanisch, Italienisch und Deutsch. Die Kinder wählen selbst, in welcher Rolle sie die Arena betreten wollen. Am begehrtesten ist natürlich die Arbeit mit den Pferden, gefolgt von Clownerie und der Arbeit am Trapez. „Die Eltern sind vor der Vorstellung fast aufgeregter als ihre Kinder”, weiß Ulrike Renner. Nebel wabert durch die Arena, Seifenblasen fliegen an das blaue Zeltdach mit den weißen Sternen, ein Stroboskop wirft flackerndes Licht. Der Trompetenspieler lässt den letzten Ton von „Oh mein Papa” ausklingen und verbeugt sich. Direktor Renee Frank steht im Scheinwerferlicht im blauen Frack mit Goldtressen, Stille kehrt ein: „Machen wir die Arena frei für die Artisten. Hier kommen Eure Kinder, die Kinder vom Zirkus Nordini!” Britta Wülfing 3 4 Aktuell Eine spannende Ferienreise „Komm doch mit nach Indien“ Dieser Aufforderung einer ungewöhnlichen Reise, zum Kennenlernen einer ganz anderen, geheimnisvollen und fremdartigen Kultur, kamen auch in diesem Jahr in den Sommerferien, mehr als vierzig Münchner Mädchen und Buben im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren, nach. Sie machten sich dazu eine Woche lang, jeden Tag von unterschiedlichen KJR-Einrichtungen in München, auf den Weg nach Neuperlach, in das Bewohnerzentrum. Begleitet wurden sie diesmal von sechs Kindern aus Mumbai (Bombay) im Alter von zehn bis vierzehn Jahren, die in Gastfamilien untergebracht waren. Ganesha sichert den Erfolg „Indien, so hatte Sophie (7) ihrer Mutter schon im letzten Jahr erklär t, ist gar nicht so weit entfernt. Man muss nur mit der U-Bahn fahren und dann ist man schon richtig in Indien.“ Bilder der Fotoausstellungen „Kinder in Indien“ und „Geheimnis Taj Mahal“, von Erika und Volker Hennig, ein großes Namaste(Willkommen)Plakat, eine riesige Landkarte, Tücher, Räucherkerzen, der Duft indischer Gewürze und indische Musik empfingen jeden Morgen über sechzig Kinder und Pädagog/innen. Auf dem Boden im Kreis um einen „Puja-Tisch“ sitzend, wurden „Reiseerfahrungen“ des letzten Tages ausgetauscht, Gewürze vorgestellt, das Geheimnis des Taj Mahal ergründet, die Geschichte vom Beginn des Mallakhamb erzählt oder klassischem indischen Gesang gelauscht. Begleitet wurde die Gruppe dabei von Ganesha, einer Sandelholz-Figur, die den elefantenköpfigen Hindugott zeigt. In Indien symbolisiert die Figur ein erfolgreiches Gelingen einer Unternehmung oder Reise. Ganesha, so sagt man dort, kann dafür sorgen, dass alles ganz leicht wird, was man neu beginnt. Und neu war für die meisten Kinder vieles an dieser Reise nach Indien. Yoga an Seil und Pfahl Allem voran das tägliche MallakhambTraining, das Kernstück dieser ungewöhnlichen Reise. Mallakhamb ist eine spezielle Art von Yoga. Es wird an Seil und Pfahl ausgeübt und eignet sich besonders für Kinder und Jugendliche. Neben der Förderung der Beweglichkeit haben Mallakhamb-Übungen auch sehr positive Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein, die Wahrnehmung und die Konzentration von Kindern und Jugendlichen. Jutta Schneider, Leiterin vom Spielhaus Sophienstraße und qualifizier te Yogalehrer in, hat diese Yoga-Art und den Vorsitzenden des Mallakhamb-Centrum Uday V. Deshpande vor einigen Jahren in Mumbai kennen gelernt. Zusammen mit Erika Hennig erarbeitete sie daraufhin das Konzept von „Komm doch mit nach Indien,“ das nun schon zum dritten Mal stattfand. Neben drei erwachsenen Trainern vom Mallakhamb-Centrum in Mumbai, waren erstmals sechs indische Kinder zu Gast in München, um hier deutschen Kindern zu zeigen, was Mallakhamb ist und Fotos: Erika Hennig welche akrobatischen Figuren möglich sind. Denn jedes der indischen Kinder hat schon besondere Auszeichnungen in dieser Sport-Yoga-Art. Ein von Jutta Schneider entwickeltes Gasteltern-Programm machte die Unterbringung der Kinder in Münchner Familien möglich. Für die deutschen wie für die indischen Kinder ein ganz besonderes sportliches und auch interkulturelles Erlebnis neben den täglichen Begegnungen bei „Komm doch mit nach Indien“ Indien erfahrbar machen Unterschiedliche Workshopangebote vermittelten den Kindern zudem eine Woche lang verschiedene Aspekte indischer Kultur. Hier ging es um Fakire und Feuerzauber, Geschichten der indischen Mythologie, Sari- und Turbanwickeln, indisches Hochzeitsschminken, Töpfern, Batiken, Jonglieren und klassischen indischen Gesang. Was durch eine indische Begleitperson, die zudem Sängerin ist, möglich war. Klar, dass viele dieser fremdartigen Unternehmungen auch auf gemalten Bildern festgehalten wurden. Hauptsächlich Ganesha beflügelte dabei immer wieder die Phantasie. So gab es als Dank für den Weißblauen Bumerang und den Alten Wirt in Thalkirchen einen wunderschönen großen Ganesha. Erwin Ritthaler vom Weißblauen Bumerang hatte nämlich wieder dafür gesorgt, dass es jeden Mittag ein echt indisches Mittagsmahl gab. Und da zudem gerade Ganesha-Fest in Indien war, hat Roy, der Koch vom Alten Wirt, natürlich zur Nachspeise auch die Lieblingssüßigkeit von Ganesha „Lalud“ gemacht. Obwohl das indische Essen für viele sehr fremd war, wurde es von fast allen Kindern gegessen oder zumindest immer wieder probiert. „Denn man ist ja in Indien und da muss man sich auf alles einlassen“, meinte einmal der zehnjährige Alois. Dass sich das Gefühl in Indien zu sein einstellt und die teilnehmenden Kinder wirklich einen Einblick in das Leben und die kulturellen Unterschiede und Lebenswirklichkeiten dieses großen Landes bekommen, hat viele Ursachen. Neben den Workshops, die Teile indischer Kultur vermitteln, ist es sicher immer wieder auch die Anwesenheit indischer Trainer vom Mallakhamb Sport Centrum „Shree Samarth Vyayam Mandir“ in Mumbai, die hierzu beitragen. Allen voran aber sicher die, dass sowohl Eltern und Kinder als auch alle beteiligten Betreuer/innen eine große Sympathie und Bereitschaft, sich auf das Abenteuer Indien einzulassen, mitbr ingen. Deutlich wird dies auch daran, dass sechs Familien bereit waren, jeweils eines von sechs indischen Kinder n bei sich aufzunehmen. Eine Geste, die große Anerkennung verdient. Ein herzliches Dankeschön auch an den SZ-Adventskalender und an die LH München, die durch ihre finanzielle Unterstützung „Komm doch mit nach Indien“ ermöglicht haben. Erika Hennig KJR-Kinderbeauftragte Aktuell Spielstadt für Kinder 13. Mini-München “Mi-Mi-Mini-München…” - so beginnt der Song der Spielstadt Mini-München, die in diesem Jahr vom 1. bis 19. August zum 13. Mal stattfand. Ein Ohrwurm mit Folgen, wer ihn einmal gehört hat, bekommt ihn nicht mehr aus dem Sinn. Ebenso ist es mit der Beteiligung an der großen Mini-Stadt. Die Mitarbeit an MiniMünchen ist: Eintauchen in die Arbeit, das Spiel, die Netzwerke mit ihren vielfältigen Bezügen und nach drei Wochen erstaunt wieder auftauchen. Die Arbeit der Pädagog/innen ist dabei geprägt von Partizipation, eigenem Mitspielen, Spaß, Ernst, Beziehungen und Organisation. Die 13. Spielstadt auf einer Seite beschreiben zu wollen, ist kaum möglich, ebenso wenig wie das vom KJR München-Stadt betriebene Spielhaus mit seiner Außenstelle „Oriental-Bar“, deshalb hier nur einige Impressionen, der vom KJR initiierten Aktionen. Verbunden mit Fotos: Erika Hennig einem herzlichen Dank an alle beteiligten Mitarbeiter/innen und die Organisator/ innen von „Kultur & Spielraum“ für das tolle Zusammenspiel zu Gunsten der fast 8000 Kinder, die in diesem Jahr MiniMünchen besucht haben. Es hat Spaß gemacht und wir werden beim nächsten Mal wieder dabei sein. Erika Hennig KJR-Kinderbeauftragte Komm, wir reichen uns die Hand! Kinder schicken Grüße um die Welt Besucherinnen und Besucher des Jugendtreff Cosimapark haben einen Erdkugelball bemalt und Johannes Schacht nimmt die Grüße gerne mit auf seine Dschunke „Münchner Freiheit“. An anderen Orten der Welt, wo die Dschunke anlegt, können Kinder die Kugel betrachten und daran weitermalen - ein wertvoller Beitrag für Frieden, Toleranz und Völkerverständigung. Vielen Dank an Johannes Schacht! Fotos: KJT Cosimapark 5 6 Aktuell Benefizlauf des ASP Neuhausen So schön kann Schulsport sein Bereits zum vierten Mal fand heuer der Benefizlauf für den AbenteuerSpielPlatz Neuhausen statt. Erstmals gab es diesmal zwei Lauftage im Sommer, statt einer Veranstaltung im Herbst. Eine gute Entscheidung, da sehr viele Schulklassen diese Spendenaktion zu einem sportlichen Ausflug in der Zeit vor den Zeugnissen nutzten. Insgesamt waren 14 Klassen an den beiden Vormittagen (17. und 18. Juli) da. 318 Schülerinnen und Schüler der DomPedro-Grundschule und der Grundschule am Winthirplatz erliefen 4333 Runden, rund 2165 Kilometer. Dazu kamen an den Nachmittagen noch einmal 64 Läufer/innen mit 511 Runden. Der Spor tsgeist der gerade zu Ende gegangenen WM war immer noch zu spüren. Oft liefen nationalgedresste Kids Hand in Hand, Runde um Runde - einmal Rom und wieder zurück. Ein Dank gilt allen, die sich für das gute Gelingen aktiv eingesetzt haben: den Beschäftigten und Ehrenamtliche der Einrichtung, den Nachbareinrichtungen für die Toleranz, den Läufer/innen und Pat/innen für ihren Einsatz, den freiwilligen Helfer/innen der State-Street-Bank München, den Lehr kräften und den helfenden Eltern für den reibungslosen Ablauf an Start und Ziel, dem FT Gern für die Markierungsmaschine und dem Weißblauen Bumerang für die Verpflegung der Läufer/innen mit Muffins. Die Rekorde wurden am heißen Dienstagnachmittag von zwei jungen Besuchern erzielt. Julian Klinke schafft 30 Runden, Maxi Galonska sogar 40 Runden - bei 35°C im Schatten. Vielleicht sehen wir uns beim 5. Lauf im nächsten Jahr? Susanne Kußmaul AbenteuerSpielPlatz Neuhausen Open Air auf dem Münchner Königsplatz Zwei Tage OBEN OHNE Seit 1998 verwandelt sich der vielleicht schönste Platz Münchens jedes Jahr in ein riesiges Festivalgelände. Heuer rockte der Münchner Königsplatz am 22. und 23. Juli. Ausreichend Zeit, um Musik zu hören, zu chillen und die Atmosphäre zu genießen. Ob die schwachen Besucherzahlen auf die große Hitze oder auf klassische Event-Ermüdung – 5 Wochen FußballWM waren zu viel – zurückzuführen sind, bleibt ungeklärt. Die Anwesenden hatten viel Platz und feierten am Samstag mit Juli, Klee, den Publikumslieblingen Killerpilze, Kain, Loonataraxis und Chorea. Am Sonntag sorgten Silbermond, Blumentopf, P:lot, Les Babacools, Sorgente, Julia und The Capones für Stimmung auf dem Platz. Jede Menge Bilder für alle, die nicht da waren, unter www.oben-air.de Fotos: Andreas Rumpf Aktuell Erfolgreiches Projekt des MKJZ Westend Partizipation und Verantwortung „Schönere Farben, mehr Bilder!“ - Das waren die Wünsche der Besucher/innen des Multikulturellen Jugendzentrums Westend (MKJZ) bei einer Besucherbefragung Anfang des Jahres 2005. Das Besondere war: Die Kinder und Jugendlichen, die das MKJZ im Münchner Stadtteil Schwanthalerhöhe besuchen, wollten sich bei der Verschönerung des Gebäudes und der Wände des Sportplatzes aktiv einbringen und selbst Verantwortung für ihr Haus übernehmen. Das Team des MKJZ griff den Wunsch auf und initiierte das Projekt „Partizipation und Verantwortung“. In über 25 Workshops vom 1. Juli 2005 bis zum 30. Juni 2006 - gefördert aus dem Programm 5000xZukunft der Aktion Mensch - konnte das Projekt erfolgreich umgesetzt werden. Bunt sollte sie werden, die graue Außenfassade des Jugendzentrums. Doch wie sollte das klappen mit den meterhohen Wänden? Für die Bemalung im Juli 2005 war Kooperation nötig. Hilfe wurde gesucht. Ein Anruf von Holger Lackemann, dem Personaldirektor des Marriott Hotels, brachte die Lösung: „Wir möchten Ihnen unsere handwerklichen Kenntnisse zur Verfügung stellen und einen Tag für Sie arbeiten!“ Statt Freizeit zu nehmen oder einen Betriebsausflug zu machen, wollten zehn Mitarbeiter/innen einen Arbeitstag für das Jugendzentrum investieren. Bevor die Helfer kamen, waren Vorarbeiten notwendig. In mehreren Workshops wurde das Gebäude außen gereinigt, bis alles bereit war für ein langes Arbeits-Wochenende. Der Bautrupp des Marriott Hotels rückte termingerecht mit einem Hebewagen an. Einen ganzen Tag lang strich das Team des Hotels zusammen mit Kindern und Jugendlichen die Außenwände des MKJZ Westend. Gestaltung der Wände des Sportplatzes Noch im Herbst 2005 kam das Angebot der Färberei, die Wände des Spor tplatzes mit Graffiti zu verschönern. Mit einem ehrenamtlich arbeitenden Künstler wurden die ersten Wände bunt gestaltet. Das zunehmend schlechte Wetter zwang zu einer Aktionspause. Das Team des MKJZ und der Kinder- und Jugendrat beschlossen, einen Verlängerungsantrag bei der „Aktion Mensch“ zu stellen, der auch gewährt wurde. Im Frühjahr 2006 ging es mit Graffitiaktionen weiter. Wieder konnte professionelle Unterstützung gewonnen werden. Der weltweit bekannte Graffiti-Künstler Loomit zeigte den Kindern und Jugendlichen, wie man graue Wände mit der Sprühdose in effektvolle Bilder verwandelt. Doch ohne Übung im Zeichnen und ohne Konzept durfte keiner an die Wände. Also wurde gezeichnet, ausprobier t, neu gelernt und diskutiert: Welche Motive sollten in welcher Farbe an die Wände des Sportplatzes? Die Mühen lohnten sich. Die Wände wurden farbenfroh und zeigen fantasievolle Kunstwerke. Die Kinder und Jugendlichen konnten nun nach diesen intensiven Workshops eigenständig im Beisein von pädagogischen Fachkräften weitere Graffitiaktionen durchführen. Neugestaltung des Hofes Im Oktober 2005 wurde in Kooperation mit Student/innen der Fachhochschule Rosenheim die Idee eines „Traumjugendzentrums“ und „Traumhofes“ geboren. Es entstanden Konzepte, Arbeitsmodelle und ein Videofilm. Denn die Ideen sollten öffentlich präsentier t werden: Fällung kranker Bäume auf dem Vorplatz, Anschaffung eines Sonnensegels, einer Tischtennisplatte, eines mobilen Grillplatzes, eines Fahrradständers, Errichtung eines Kunsttors, das als Projektionsfläche für ein Open-Air-Kino dienen könnte, einer Spielfläche für die Kleineren und Poller als Sitzmöglichkeit. Im Frühjahr 2006 wurde es besonders spannend: In einer Planungswerkstatt bauten die Kinder und Jugendlichen mit einem Architekten von „Urbanes Wohnen e.V.“ ein Modell für die Neugestaltung des Hofes. Präsentier t wurde dieses bei einer Or tsbegehung, zu der auch Mitglieder des Bezirksausschusses, des Planungsreferats sowie Baureferats der Landeshauptstadt München sowie der Abteilungsleiter des KJR, Mitarbeiter der Jugendpflege vom Stadtjugendamt, Mitarbeiter der MGS (Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung) und Architekten von „Urbanes Wohnen e.V.“ eingeladen waren. Mit ihrer Begeisterung und ihrem Willen zur Mitwirkung überzeugten die Kinder und Jugendlichen auch Architekten und Politiker. Der Erfolg blieb nicht aus: Die Idee ei- nes Traumhofes und das Engagement von Kindern und Jugendlichen wurden in der öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses im April 2006 begrüßt. Der Ausschuss beschloss einstimmig und forder te die Stadtverwaltung auf, das Vorhaben zu verwirklichen. Grünes Licht kam dann auch vom Baureferat und der MGS: Ab September 2006 wird mit der Neugestaltung des Hofes begonnen, die kranken Bäume werden gefällt und neue gepflanzt. Auch Fahrradständer werden errichtet. Für die weiteren Aktionen laufen die Verhandlungen. Es sieht gut aus... Kinder- und Jugendrat Noch etwas Neues entstand im Laufe des Projekts: ein Kinder- und Jugendrat. Hier sollten Kinder und Jugendliche im Jugendzentrum langfristig Verantwortung übernehmen und mitbestimmen dürfen z.B. bei Programmentwicklung, Finanzen, Service, Hausgestaltung oder Hausregeln. Resümee Schöne Farben – bunte Bilder! Es hat Spaß gemacht, doch auch „Schweiß gekostet“. Es hat Konflikte gegeben, gute Argumente gebraucht und manchmal einen langen Atem. Besonders wichtig waren die Begeisterung und das Bewusstsein: „Wenn du etwas erreichen möchtest, dann mach mit, pack mit an und übernimm Verantwortung“. Das Projekt fand auch beim Team des MKJZ großen Anklang. Geplant ist, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen insbesondere unter dem Aspekt der Integration von Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien weiter zu fördern. Ismail Sahin MKJZ Westend, KJR 7 8 Aktuell Hausaufgabenbetreuung gesichert Spenden an das MKJZ Seit drei Jahren gibt es im Multikulturellen Jugendzentrum Westend (MKJZ) eine Hausaufgabenbetreuung für Grundschüler/innen. Die Weiterführung dieses Angebots war gefährdet und das Team des MKJZ hatte seit Anfang dieses Jahres vergeblich versucht, Sponsoren zu finden. Dann kam von der Spontanen Kinderhilfe München eine erfreuliche Nachricht. Präsident Andreas Hannemann rief beim MKJZ an: „Wir übernehmen für ein Jahr die Hausaufgabenbetreuung Ihres Jugendzentrums“. Hannemann überreichte persönlich einen Scheck in Höhe von 1650 Euro. Damit ist die Betreuung einer Gruppe von Grundschüler/innen bis Ende 2006 gesichert. Die Spontane Kinderhilfe unterstützte bereits im vergangenen Jahr die Hausaufgabenbetreuung des MKJZ. Eine weitere erfreuliche Nachricht kam vom Marriott Hotel. Beschäftigte des Hotels spendeten 800 Euro. Ein großer Wunsch der Kinder und Jugendlichen konnte damit in Erfüllung gehen: ein Multimedia-Computer fürs Jugendzentrum. Mit dem Computer wollen die Kids im Internet surfen, Infos aus dem Internet holen, Jobangebote suchen, Musik hören oder Videoclips anschauen. Das Multimedia-Angebot des MKJZ wird ständig pädagogisch betreut. Das Marriott Hotel unterstützt das MKJZ auch im Bereich Bildung: Von März bis Juni fand ein Bewerbungstraining statt, an dem Schülerinnen und Schüler der Hauptschule an der Ridlerstraße teil Musik-Contest für die Münchner Newcomer-Szene muc-king 2006 Bereits zum vierten Mal veranstaltete das afk-Radio-Projekt des aqu@rium den Newcomer-Wettbewerb „muc-king“. Auch in diesem Jahr konnten sich wieder 16 Münchner Nachwuchs-Bands dem Publikum präsentieren. An vier Freitagen im Mai fanden die Vorentscheide auf den Bühnen im Soundcafé, Haneberger, 103er und aqu@rium statt, wobei The Donkeyshots, Stupid Maze, J.B.´s First und Skatifex die meisten Stimmen für sich verbuchen konnten und in die Endrunde einzogen. Trotz hochsommerlicher Hitze und Fußball-WM war das Finale am 30. Juni im Spectaculum Mundi sehr gut besucht, und die vier Siegerbands der Vorrunde brachten mit abwechslungsreicher Musik die Halle zum Kochen. Die Donkeyshots legten mit Emo-Ska-Punk los, Stupid Maze und J.B.´s First brachten das Stimmungs-Barometer mit poppigem Rock, Funk und Soul weiter zum Steigen und Skatifex ließen den Abend schließlich mit Reggae und Ska fröhlich beschwingt ausklingen. Das Publikum hatte an allen vier Bands sichtlich seinen Spaß und wählte J.B.´s First dank ihres groovigen Party-Sounds und zwei ausgezeichneten Sängerinnen zum muc-king 2006! Kathi, Sarah, Patric, Moritz, Benny und Adrian von J.B.´s First können als glückliche Gewinner demnächst zwei Wochenenden lang im aqu@rium-Studio Aufnahmen für ihre CD machen, aber auch die anderen Final-Teilnehmer gingen nicht leer aus: Wie schon in den letzten Jahren unterstützte der „musicshop“ München den Wettbewerb mit Instrumenten und Einkaufsgutscheinen. Auch von den beteiligten KJR-Einrichtungen wurden die Veranstaltungen wieder äußerst positiv bewertet. Der Wettbewerb wird dabei von allen als wertvolles und Die Gewinner J.B.‘s First erfolgreiches Angebot im Rahmen der Jugendkulturarbeit geschätzt: muc-king bietet der Münchner Nachwuchs-Szene eine wichtige Präsentations-Plattform mit attraktiven Preisen, und auch die Resonanz des Publikums ist überzeugend insgesamt kamen wieder weit über 1000 junge Besucherinnen und Besucher, um sich die vielversprechenden Münchner Newcomer anzuhören! An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Abteilungsleitungen OKJA für die Unterstützung, an die Teams im Soundcafé, Haneberger, 103er, aqu@rium und Intermezzo für die gute Zusammenarbeit und an alle Ehrenamtlichen für das großartige Engagement! Weitere Infos: www.muc-king.de Olly Künzner, afk-Radioprojekt, KJR Aktuell Übernachten im Deutschen Museum Abenteuer unter Brücken Gleich am Nachmittag des letzten Schultages vor den Sommerferien fing für fünfzig Kinder und Eltern ein besonderes Abenteuer an. Die erste Übernachtungsaktion auch für Erwachsene im Deutschen Museum, in Kooperation mit dem KJR München-Stadt. Damit ging für viele Eltern der lang gehegte Wunsch in Erfüllung, endlich auch einmal eine Nacht im Deutschen Museum zu verbringen. Bisher war dies seit etwa zehn Jahren, jeweils im November, Kindern aus KJR-Einrichtungen vorbehalten. Picknick im Kinderreich Als kurz nach Pfingsten die Ankündigung für diese Aktion erschien, waren die meisten der Plätze schnell vergeben. Unter den Teilnehmenden erstaunlich viele Väter mit ihren Kinder n, eine Familie aus Wolfsburg, die im Internet davon erfahren hat und Jeffrey (13), ein Austauschschüler aus Colorado, mit den Kindern seiner Gastfamilie. Während die Gr uppe - bepackt mit Schlafsäcken, Isomatten, Picknickkörben, Rucksäcken und Kuscheltieren - immer größer wurde, kamen auch diesmal viele staunend-neidisch-neugierige Blicke und Fragen von anderen Besucher/innen, für die der Museumstag schon zu Ende war. Entgegengesetzt zum Ausgang ging es erst einmal in den Hörsaal Energietechnik. Traudel Weber und Melanie Köhler vom Deutschen Museum sowie Susanne Kußmaul und Erika Hennig vom KJR begrüßten als Fotos: Erika Hennig langjähriges Übernachtungs-Team und erklärten den Ablauf sowie die einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen, damit die Nacht nicht mit einem Besuch der Polizei oder Feuerwehr durch Auslösung der Alarmanlage unterbrochen wird. In der Abteilung Brückenbau konnte sich anschließend jede Kleingruppe ihren schönsten Schlafplatz aussuchen. Doch bis zum Rückzug in die Schlafsäcke war es noch lang. Im Kinderreich warteten schön gedeckte Tische, Obst und Getränke auf die Gäste. Einige zogen jedoch die Picknick-Variante auf dem Boden vor und in kurzer Zeit war eine zwanglose Ferienstimmung erreicht. Kinder und Erwachsene wateten barfuß in den Wasserbecken und konnten sich erst nach einigen Seufzern dazu entschließen, auch das weitere Abendprogramm mitzumachen. Das hat allerdings niemand bereut. Denn sehr engagierte Mitarbeiter einzelner Abteilungen im Deutschen Museum boten ihnen extra Führungen in der Luft- und Raumfahrt, am Elektronenmikroskop und in der Musikabteilung an. In letzterer fand besonders eine Vorführung an der Orgel große Beachtung. Ein Instrument, welches bei Kindern kaum mehr bekannt ist und was mit seiner Vielfalt an Spielmöglichkeiten höchste Bewunderung auslöste. Auch das Planetarium stand wieder auf dem Programm. Ein Angebot, das bei den Übernachtungen nicht wegzudenken ist und Kinder und Erwachsene auch diesmal verzauberte. Als das Licht ausging und der Sternenhimmel erschien, gab es viele „Ahs“ und „Ohs“. Auch die Geschichten von Sternbildern, Planeten und Galaxien nahmen alle gefangen. Ebenso der anschließende nächtliche Spaziergang in kleinen Gruppen vom Planetarium zurück, bei dem die Beleuchtung ausgeschaltet blieb. Ein weiteres besonderes Erlebnis am Ende dieses Abends war ein Performance-Märchen vom Bau der großen Brücke, dargeboten von einem Schauspieler. Eine Schlummer trunk-Runde für alle und dann ging es in die Schlafsäcke. Denn die Nächte im Museum sind kurz. Spätestens um 7 Uhr kommen die Reinigungskräfte. Da muss dann schon alles eingepackt sein. So waren viele sehr froh, dass sie mit ihrem TeilnahmeButton „Übernachten im Museum“ nach einem gemeinsamen Frühstück noch im Museum bleiben und auf weitere Entdeckungsreise gehen konnten. Das Deutsche Museum und der KJR München-Stadt werden diese Aktion sicher im nächsten Jahr fortsetzen. Erika Hennig KJR-Kinderbeauftragte 9 10 Aktuell Jugendtheaterprojekt zum Thema München und das Dritte Reich „München – Hauptstadt der Bewegung“ Die Theatergruppe „Theater Vor Ort“ präsentierte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wider das Vergessen“ des KJR an zwei Wochenenden im Mai 2006 eine außergewöhnliche Führung durch die Münchner Innenstadt. Anfang Oktober 2005 star teten die Theaterproben mit einer Gruppe bestehend aus acht Jugendlichen im Durchschnittsalter von sechzehn Jahren. Die Teilnehmenden wurden mit Flyern an Schulen und Jugendzentren in München auf das Projekt aufmerksam gemacht. Jeden Montagabend - außer in den Schulferien - traf sich die Gruppe für drei Stunden. Innerhalb von acht Monaten entwickelten die Jugendlichen alle Szenen und Figuren, basierend auf wahren Begebenheiten, mittels Improvisation selbst. Die Vorgaben orientierten sich an Gebäuden und Orten der Münchner Innenstadt, die eng mit Ereignissen des Dritten Reiches verknüpft waren. Um die Geschichte besonders authentisch darzustellen, wurde die Inszenierung an Originalschauplätzen gezeigt. Höhepunkt des Theaterprojekts waren vier Aufführungen. An jeder Vorstellung nahmen dreißig Personen teil. Die szenische Führung begann jeweils um 15 Uhr und dauerte zwei Stunden. Erste Etappe war das politische Kabarett „Die Pfeffermühle“ in der Nähe des Hofbräuhauses. Es wurde 1933 von den Geschwistern Erika und Klaus Mann sowie Therese G i e h s e g e gr ü n d e t . We i t e r e S ze n e n zeigten u.a. das Rathaus mit dem überzeugten nationalsozialistischen Oberbürgermeister Karl Fiehler, das Kaufhaus Uhlfelder, dessen Besitzer Jude war und die illegale Druckerei im Priesterhaus der Münchner Asamkirche. Die Szenencollage endete an der ehemaligen Hauptsynagoge am Karlsplatz, die Hitler 1937 abreißen ließ. Das Publikum war meist Szenische Stadtführung ergriffen und begeistert. Besonders gelobt wurde das engagierte und ernsthafte Schauspiel der jungen Akteure und die Darstellung der nationalsozialistischen Geschichte ohne zwanghaft belehrenden Charakter. Lehrerinnen wollten Zusatzvorstellungen für ihre Schüler buchen. Es gab Anfragen, ob man das Stück in englischer Sprache oder in Gebärdensprache spielen könnte. Viele Anwohner und Angestellte der Spielstätten unterstützten die Vorstellungen mit großer Hilfsbereitschaft: die Dominikanerinnen der Asamkirche, die Mitarbeiter der Michaelskirche, der Süddeutschen Zeitung und des Stadtmuseums. Der Museumsdirektor Dr. Till lud die Theatergruppe sogar persönlich ein, um mögliche Spielorte am Stadt- Foto: Nico Fung museum zu besichtigen und führte die Jugendlichen durch die Ausstellung zum Thema Nationalsozialismus „Chiffren der Erinnerung“. Das Jugend- und Kulturzentrum der jüdischen Gemeinde beteiligte sich mit einem musikalischen Beitrag an zwei Aufführungen. Nicht zuletzt ist der Einsatz von Gerhard Wagner und Sylvia Schlund zu nennen. Sie übernahmen die Organisation und Koordination des behördlich vorgeschriebenen Sicherheitspersonals und gewährleisteten so die Durchführung der Vorstellung. Fotos zum Projekt gibt es unter www.rampenfieber-muenchen.de Schoschana Braut Rampenfieber - Theaterpädagogischer Service, KJR Streetlife-Festival Die Straße ist zum Spielen da Am 2. und 3. September waren wieder mehr als 250.000 Menschen auf der Ludwig- und Leopoldstraße unterwegs. Auch Einrichtungen und Verbände des KJR beteiligten sich mit einem vielfältigen Programm am Streetlife-Festival. Fotos: KJR Aktuell Endspiel auf der ISPO Summer 2006 Straßentennis erobert München Über 100 Kinder und Jugendliche aus den Münchner Stadtteilen Neuhausen, Neuaubing, Freimann, Hasenbergl, Westend und Sendling nahmen an den 1. Münchner Straßentennis-Meisterschaften teil, die von 2. bis 16. Juli 2006 von der Deutschen NewTennis Bewegung e.V. und dem Multikulturellen Jugendzentrum Westend (MKJZ) in München organisiert und ausgerichtet wurden. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Hep Monatzeder und mit Unterstützung des Bayerischen Tennisverbandes e.V. und des KJR kämpften die Jugendlichen 14 Tage lang um die Tenniskrone der Straße. Möglich wurde diese Veranstaltung erst durch die einfache Straßenversion der Deutschen NewTennis Bewegung e.V. Zwei durch ein Absperrband verbundene Fahrräder, die Linien mit Kreide markiert und los geht’s. Bolzplätze, Schulhöfe, Parkplätze und Hinterhöfe werden so in wenigen Sekunden ohne großen Aufwand und Kosten zu Tenniscourts. So dringt Tennis erstmalig in den Bereich des Straßensports vor und ermöglicht das Spiel mit der gelben Filzkugel völlig neuen Personengruppen. Das Endspiel der Münchner Straßentennis-Meisterschaften 2006 wurde in der Event-Halle A4 auf der ISPO ausgetragen. Sieger in dem hart umkämpften Endspiel (gespielt wurden drei lange Gewinnsätze) wurden Alex Gejorgev (14 Jahre) und Mehmet Findik (14 Jahre), beide vom Jugendtreff Neuhausen. Dritter wurde der 12-jährige Milorat Djakovic vom MKJZ Westend. Die Sachpreise für die Sieger spendeten die Firmen Wilson Siegerehrung der Münchner Straßentennis-Meisterschaften auf der ISPO 2006 Fotos: Frank Schlottmann und Reebok in Form von Tennisschlägern, Sporttaschen und Bekleidung. Auch beim Endspiel auf der ISPO-Messe kam die einfache Form des Straßentennis bei allen sehr gut an und das Motto „Tennis so einfach wie Straßenfußball“ wurde von der Sports-Community sofor t verstanden. In allen beteiligten Einrichtungen - JT Neuaubing, JT Hasenbergl, pfiffTEEN, MKJZ Westend, JT Neuhausen und TKD Hellas - haben die Meisterschaften einen kleinen Tennisboom ausgelöst und somit war das wichtigste Ziel erreicht, den Tennissport bei der heutigen Jugend wieder populär zu machen. Täglich spielen die Jugendlichen in München jetzt mit großem Eifer Straßentennis und eine Ausweitung und For tführung der Münchner Straßentennis-Meisterschaften im nächsten Jahr wird daher schon jetzt von allen geforder t. Die Öffnung des einstigen Elitesport Tennis ist somit ein sichtbares Zeichen für eine weltoffene Gesellschaft mit mehr Toleranz, die neue Impulse setzt im Spannungsfeld zwischen Arm und Reich. Frank Schlottmann Ismail Sahin 11 12 Aktuell KJR-Kinderwelt im Olympiapark Spielen, Spielen, Spielen Als Bestandteil des Rahmenprogramms „Fan-Fest im Olympiapark“ zur FIFA WM 2006 bot die KJR-Kinderwelt mit ihren zahlreichen Attraktionen einen Spiel-, Sport- und Erlebnisbereich für junge Gäste aus aller Welt. Mit kleinen Unterbrechungen gab es diese Angebote während der gesamten WM (6. Juni bis 9. Juli). Das Wetter war traumhaft und wurde nur durch ein paar Wärmegewitter mit nicht zu unterschätzender Windstärke unterbrochen. Da ist dann schon mal ein Pavillon im Olympiasee baden gegangen und der Rest der Zelte wurde nur mit Mühe und vollem Einsatz des KinderweltTeams auf dem Boden gehalten. Die Einrichtungen und Verbände des Kreisjugendring München-Stadt - spe- Fotos: Erika Hennig ziell die Münchner Spor tjugend als Mitorganisator - sorgten mit Fuß- und Basketballturnieren, Kettcarparcours, verschiedenen Wor kshops und Geschicklichkeitsspielen für Unterhaltung. MobilSpiel e.V. unterstützte die Kinderwelt mit Spielaktionen und dem Verleih von Spielgeräten. Tanzvorführungen der Yellow Boogie Dancer sowie Judovorführungen des SF Har teck ergänzten das Programm. Weitere Programmhighlights waren die Playmobil Roadshow oder das von Aktion Mensch und dem ZDFtivi-Infomagazin PuR organisierte Agentennetzwerk „X&Co“. Im Rahmen der integrativen Kinder- und Jugendarbeit hatte es sich die Fachstelle ebs (erleben - begegnen - solidarisieren) zusammen mit der Einrichtung Muspilli zur Aufgabe gemacht, Kindern ohne Behinderung ein Erlebnisfeld zu eröffnen, in dem sie die Fähigkeiten von Kindern mit Behinderung kennen und schätzen ler nten. Dazu zählten Aktionen wie das Seillabyrinth oder der Rollstuhlparcours. Es wurde darauf geachtet, dass möglichst viele Angebote von allen Kindern, ob mit oder ohne Behinderung, wahrgenommen werden konnten. Einige Attraktionen wie die Hüpfburg, der Kettcarparcours oder der Riesenkicker standen den Kindern ununterbrochen zur Verfügung. Andere Angebote waren auf einige Tage beschränkt, was die Kinderwelt bunt und abwechslungsreich gestaltete. Ein besonderer „Bewohner“ der Kinderwelt war Bertram der Wanderer, der nicht nur die anwesenden Kinder mit seinen Märchen verzauberte, sondern auch dem Kinderwelt-Team ans Herz gewachsen ist. Am 24. und 25. Juni fand das Mädchenwochenende statt mit Freundschaftsspielen, Demotrainings und vielem mehr rund um das Thema Frauenfußball. Jungs durften während des Wochenendes natürlich auch auf den Platz, schließlich sollten sie ja sehen, was Mädels so können. Das folgende Wochenende war dem Thema Gesundheit und Bewegung gewidmet. Bewegungsspiele, Tanz sowie eine Ausstellung über Kinderrechte gehörten an diesen Tagen zum Programm. Unter www.kjr-kinderwelt.de können sich Interessierte noch einmal über das Programm sowie die beteiligten Verbände und Einrichtungen informieren. Dort gibt es auch einen Link zur KJR-Galerie mit zahlreichen Fotos. Dank an die Stadt für die finanzielle Unterstützung und den vielen Mitmacher/ innen für ihr tolles Engagement. Florian Mayr Abteilung Jugendarbeit, KJR Foto: www.sxc.hu Freiwilliges Engagement von Jugendlichen braucht neue Gelegenheitsstrukturen Auf dem Weg zu einer neuen Kultur der Freiwilligkeit? Eine „neue Kultur der Freiwilligkeit“ wird man nur wahrnehmen können, wenn man der eigenen Wahrnehmung nicht den Filter des klassischen Ehrenamtes vorschaltet. Die uns vorliegenden empirischen Daten sind auch bereits auf der Basis eines Begriffs von Freiwilligkeit gewonnen worden, der „Ehre“ und „Amt“ längst hinter sich gelassen hat. Der Freiwilligensur vey von 1999 hat gezeigt, dass zu dem bereits hohen Niveau von etwa einem Drittel der Bevölkerung (34%), das sich engagier t, ein weiteres knappes Dr ittel (26%) hinzukommt, das am Engagement interessiert ist. Der gerade durchgeführte zweite Freiwilligensur vey zeigt, dass sich die Zahlen nach fünf Jahren noch erhöht haben (36% engagiert und 32% am Engagement interessiert). In diesem Zusammenhang hatte Helmut Klages von einer „riesigen ‘schlafenden Ressource’“ gesprochen und diese ist offensichtlich weiter gewachsen. Man könnte vom „Dornröschen“-Phänomen der Bürgergesellschaft sprechen. Wie können diese „schlafenden Ressourcen“ aktiviert werden und Dornröschen wach geküsst werden? Wo sind diese potentiell Engagierten und wie kann man sie erreichen und zu konkreten Projekten ermuntern? Als eine Antwort auf diese Frage sind die Freiwilligen-Agenturen entstanden, aber sie haben das Dornröschen noch nicht aus dem Tiefschlaf geholt. Sicher ist auf jeden Fall, dass dieses Potential nur durch neue Gelegenheitsstrukturen erreicht werden kann. Die Bundesrepublik Deutschland befindet sich in einer Phase des gesellschaftlichen Wandels, der mit Schlagworten wie Globalisierung, Pluralisierung und Individualisierung angedeutet ist. Dieser Wandel erfasst nicht nur den ökonomischen und politischen Bereich, sondern bedeutet auch, dass sich in den privaten Welten grundlegende Veränderungen vo l l z i e h e n . Vo n d e n Ko n s e q u e n ze n einer sich herausbildenden globalen Netzwerkgesellschaft sind alle Bereiche des Alltagslebens betroffen: wie man Beziehungen eingeht, Familie begreift, sich beruflich orientiert, Freizeit gestaltet und sich politisch betätigt. Von diesem Wandel ist auch das freiwillige soziale Engagement betroffen. Es löst sich aus den milieuspezifischen Kontexten, in denen traditionelle Engagementformen ihre spezifische Passform gefunden hatten. Folgende Bilanz zum Freiwilligenengagement lässt sich ziehen: 1) Das freiwillige Engagement geht nicht zurück, sondern unterliegt einem charakteristischen Wandel: Weg von dem klassischen Ehrenamt, das seinen „Nachschub“ aus traditionsreichen sozialen und weltanschaulichen Milieus bezogen hat, hin zu einem Engagement, das sich aus Motiven einer selbstbestimmten Lebensführung speist. 2) Dieser Motivwandel hat weitreichende Konsequenzen für das freiwillige Engagement: Weil sich Menschen mit ihrem Engagement nicht mehr selbstverständlich in den vorhandenen Strukturen von Politik und Organisationen verorten wollen, bedarf es neuer Handlungsangebote. Da diese häufig noch fehlen, gibt es ein „frei flottierendes Potential an Gemeinsinn“, ein „brachliegendes Potential“ oder - noch dramatischer in der Formulierung - eine „riesige ‘schlafende Ressource’“. 3) Die Idee einer entwickelten Zivilgesellschaft braucht eine bürgernahe „Er- 13 Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement Schwerpunkt Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement 14 Schwerpunkt dung“ und Realisierung. Sie lebt aus der Identifikation mit demokratischen Spielregeln im Sinne eines partizipativ und solidarisch orientierten Gemeinwesens, in dem die öffentlichen Angelegenheiten zu Anliegen der Bürgerinnen und Bürger werden können, die sich in diese Angelegenheiten einmischen, sie nach ihren Vorstellungen und Interessen zu gestalten versuchen, die aber auch akzeptieren, dass in einer pluralistischen Gesellschaft keine Instanz, keine Person und keine Gruppierung für sich beanspruchen kann, über die einzig richtige Lösung zu verfügen. Dieses zivilgesellschaftliche Engagement kann am ehesten im kommunalen Raum praktiziert werden und deshalb müssen entsprechende Förderstrukturen in den Gemeinden entwickelt werden. In einer individualisierten Gesellschaft, in der die Menschen ihre Biographien immer weniger in den gesicherten Identitätsgehäusen der Berufsarbeit einrichten können und in der ihr Lebenssinn zur Eigenleistung wird, sind vermehrt Fähigkeiten zur Selbstorganisation in den sozialen Mikrowelten geforder t. Fer tige soziale Schnittmuster für die alltägliche Lebensführung verlieren ihren Gebrauchswert. Sowohl die individuelle Identitätsarbeit als auch die Herstellung von gemeinschaftlich tragfähigen Lebensmodellen unter Menschen, die in ihrer Lebenswelt aufeinander angewiesen sind, erfordert ein eigenständiges Verknüpfen von Fragmenten. Bewährte kulturelle Modelle gibt es dafür immer weniger. Die roten Fäden für die Stimmigkeit unserer inneren Welten zu spinnen, wird ebenso zur Eigenleistung der Subjekte wie die Herstellung lebbarer Alltagswelten. Kinder und Jugendliche brauchen die dazu erforderlichen Lebenskompetenzen in einem sehr viel höheren Maße als die Generationen vor ihnen. Sie müssen in der Lage sein, ein Berufsleben ohne Zukunftsgarantien zu managen, ihren individuellen Lebenssinn ohne die Vorgabe von Meta-Erzählungen zu entwickeln und eine Komplexität von Weltverhältnissen auszuhalten, die nur noch in Sekten auf ein einfaches Maß reduziert werden kann. „Bürgerschaftliches Engagement” wird aus dieser Quelle der ver nünftigen Selbstsorge gespeist. Menschen suchen in diesem Engagement Lebenssinn, Lebensqualität und Lebensfreude, und sie handeln aus einem Bewusstsein heraus, dass keine, aber auch wirklich keine externe Autorität das Recht für sich beanspruchen kann, die für das Subjekt stimmigen und befriedigenden Konzepte des richtigen und guten Lebens vorzugeben. Zugleich ist gelingende Selbstsorge von dem Bewusstsein durchdrungen, dass autonome Lebensprojekte soziale Anerkennung und Ermutigung brauchen. Und schließlich heißt eine „Politik der Lebensführung” auch: Ich kann mich nicht darauf ver lassen, dass meine Vorstellungen vom guten Leben im Delegationsverfahren zu verwirklichen sind. Ich muss mich einmischen. Eine solche Perspektive der Selbstsorge ist deshalb mit keiner Version „vormundschaftlicher” Politik und Verwaltung vereinbar. Sie muss sich an einer Wohlfahr tspolitik reiben, die den einzelnen zum passiven Konsumenten „fürsorglicher Belagerung” oder - in Zeiten knapper Kassen zunehmend - zum Objekt verschärften sozialer Kontrollen macht. Engagementbereitschaft von Heranwachsenden Im Widerspruch zu öffentlichen Klagen über den Engagementverlust von Heranwachsenden gibt es dafür ebenso wie für Erwachsene in der Bundesrepublik Deutschland keine empirischen Belege. Allerdings könnte man von einer Stagnation auf hohem Niveau sprechen. Vergleicht man die Gruppe der 14- bis 25-Jährigen mit den 56- bis 66-Jährigen, dann sieht man ein vergleichbar hohes Engagementniveau, aber Zuwachsraten sieht man nur bei den älteren Bürgerinnen und Bürgern. Engagement in eine bessere Passung mit den Erwartungen der Heranwachsenden zu bringen. Das ist aber nicht nur eine gesellschaftspolitische Notwendigkeit, sondern hat auch hohe Relevanz bei der Förderung gelingender Identitätsprojekte bei Heranwachsenden. Im bürgerschaftlichen Engagement finden sie Möglichkeiten der aktiven Gestaltung ihrer Lebenswelt und darin sind Chancen für selbstbestimmte Identitätspassungen enthalten. Bei der Frage danach, wie freiwilliges soziales Engagement gesicher t und gesteigert werden kann, geht ein Blick in die Richtung der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen und der Arbeit der daran beteiligten Bildungsinstanzen. Es zeigt sich bei Jugendlichen grundsätzlich ein relativ hohes Aktivitätslevel in der Bereitschaft, ehrenamtliche Arbeit zu übernehmen oder sich sozial zu engagieren, wenn folgende Bedingungen gegeben sind: ■ Je früher Jugendliche freiwillig und ehrenamtlich tätig werden, desto eher bleiben sie dabei und engagieren sich weiterhin in den verschiedensten Bereichen. Umgekehrt gilt, je länger Jugendliche sich in keiner Form en36 35 14-24 Jahre 34 34 26-35 Jahre 39 36-45 Jahre 41 40 40 46-55 Jahre 34 56-65 Jahre 40 26 66-75 Jahre 76+ Jahre 31 16 1999 2004 18 Ein viel diskutierter Grund für die eher stagnierende Entwicklung bei Jugendlichen wird in den ständig steigenden schulischen und universitären Anforderungen gesehen, die die verfügbare freie Zeit von Heranwachsenden immer weiter einschränken. Jugendliche zeigen insbesondere in ihrer unmittelbaren Lebenswelt eine hohe soziale Empfindsamkeit und engagieren sich auch dor t, wo sie Hilfsbedürftigkeit sehen. Nicht unähnlich wie bei der Erwachsenengeneration, aber noch deutlicher ausgeprägt, legen Jugendliche den Maßstab der Authentizität, der eigenen Selbstentfaltungswünsche, der Kontrollierbarkeit und der Partizipation an Engagementmöglichkeiten an. Und dieses Engagement braucht auch eine biographische Passung, also es muss zu veränderten Bildungs- und Berufseinstiegsverläufen passen. Es wäre wichtig, die Gelegenheitsstrukturen für soziales ■ ■ ■ ■ ■ gagieren, desto unwahrscheinlicher wird ein späteres Engagement. Kontakte zu bereits ehrenamtlich Tätigen, z.B. in ihrer Familie oder Peergroup, erhöhen die Chance, dass sich Jugendliche selbst auch engagieren, signifikant. Je mehr das in der ehrenamtlichen Tätigkeit repräsentierte Wertsystem mit dem eigenen übereinstimmt, desto eher engagieren sich Jugendliche. Jugendliche engagieren sich häufiger, wenn die Möglichkeiten ehrenamtlicher Arbeit sinn- oder erlebnisorientiert sind und sie das Gefühl haben, dort etwas zu lernen. Jugendliche möchten sich gebraucht fühlen. Bietet ehrenamtliche Arbeit die Möglichkeit der Selbstverwirklichung und sichtbaren Selbstinszenierung, ist sie - vor allem für männliche - Jugendliche attraktiv. ■ Jugendliche wollen persönlich gefragt oder angesprochen werden; persönlicher Kontakt zu Mediatoren ist ein zentraler Faktor. ■ Es gibt nicht „die typischen Jugendlichen“, die sich ehrenamtlich engagieren, wenngleich ein höherer sozioökonomischer Status (durch das Elternhaus) ein Engagement in ehrenamtlicher Arbeit wahrscheinlicher macht; ausschlaggebend sind die persönliche Charakteristik, Wertvorstellungen und die Einbindung der Jugendlichen in soziale Kontexte, in denen ehrenamtliche Arbeit verankert ist (z.B. in der Familie, Freundeskreis etc.). ■ Ehrenamtliche Arbeit kann für Jugendliche vieles sein und vielfältige Formen haben. Die Palette reicht vom kurzfristigen „Freundschaftsdienst“ zum langjährigen Commitment in z.B. kirchlichen Organisationen. ■ Gründe dafür, dass Jugendliche aufhören bzw. phasenweise aufhören, sich zu engagieren, bestehen nur zu einem geringen Teil darin, dass sie kein Interesse mehr haben; Gründe sind vielmehr, dass das Projekt beendet war, der Mangel an Zeit und dass sie nicht weiter gefragt wurden. An die Sozialisationsinstanzen lassen sich daraus folgende konkreten For- derungen zur Förderung von sozialem Engagement bei Jugendlichen ableiten: ■ Mediatoren sensibilisieren. Bewusstseinsarbeit mit den Mediatoren hinsichtlich ihrer großen Bedeutung der Motivation („Ihr seid wichtige Vermittler!“). Organisationen wie Kirchen, Vereine, Pfadfinder usw. spielen eine ganz zentrale Rolle in der Förderung von Freiwilligenarbeit. Wenn sie z.B. Vermittlungsstellen, Clearinghouses einrichten und aktiv auf die Jugendlichen zugehen, kann ein positiver Effekt erzielt werden. ■ Sinn- und Erlebnisorientierung. Soziales Engagement als „In-oder Outdoor-Activity“ mit einer Sinn- und Erlebnisorientierung (z.B. gemeinsames Müllsammeln in den Isarauen). ■ Vernetzung von Institutionen. (z.B. Kooperation eines Altenheims mit einem Jugendzentrum, u.a. auch durch „Oral-History-Treffs“: „Wir erzählen euch was von uns und ihr erzählt was von euch!“ als persönliche Basis von ehrenamtlicher Arbeit). ■ Tra n s p a r e n z h e r s t e l l e n z w i s c h e n Altruismus und Individualismus. Ein offener Umgang mit den Fragen: Was bringt mir das? Was bringt euch das? Was gehör t alles dazu, wenn sich jemand für soziales Engagement entscheidet? Darf man einfach so wieder aufhören, wenn man nicht mehr will oder keine Zeit hat? Kann man später wieder einsteigen? Gibt es eine ideologische „Message“? Muss ich mich ändern (z.B. in meinem Kleidungsstil), wenn ich mich engagieren will? Einen großen Teil ihres Alltags verbringen Heranwachsende in Bildungseinrichtungen. Vor diesem Hintergrund sollten diese Or te werden, an denen bürgerschaftliches Engagement als ein Erfahrungsfeld integriert ist, in dem nicht nur elementare Lernprozesse für die Zivilgesellschaft stattfinden, sondern auch Schlüsselqualifikationen der Lebensbewältigung für die aktuelle gesellschaftliche Konstellation erworben werden sollten. Kindergärten, -krippen, Schulen und Hochschulen können Rahmenbedingungen liefern, die zu einem sozialen Engagement führen. Dies geschieht z.B. in den deutschen Waldorf-Schulen, wo von den Schülern der gymnasialen Oberstufe ein dreiwöchiges Praktikum im sozialen Bereich verlangt wird. Prof. Dr. Heiner Keupp Universität München, Department Psychologie, Reflexive Sozialpsychologie Endlich ein Münchner Jugendpreis für Engagement und Beteiligung Ausgezeichnet! „Es müsste halt einen Preis für Beteiligung geben“. Das war ein Stoßseufzer, geäußert im ersten Workshop des Sozialpolitischen Diskurses München unter dem Motto „Partizipation – Wir gestalten die soziale Stadt“, und es war eine Reaktion auf die vielfältigen Schwierigkeiten, an denen die Bereitschaft Jugendlicher, aktiv ihr soziales Umfeld zu gestalten, oft abprallt. Aber dieser Stoßseufzer war auch eine Idee: Warum nicht mal einen Preis ausloben für Engagement und Beteiligung von Jugendlichen? – Jetzt gibt es diesen Preis: „ausgezeichnet!“. Die Preisverleihung findet am 15. Oktober im Rahmen der Freiwilligenmesse im Gasteig statt. Zwei Jahre hat das kleine Organisationsteam (Mitarbeiterinnen von der Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik e.V., dem Münchner Kinder- und Jugendforum/Kultur und Spielraum e.V., dem Institut für Praxisforschung und Projektberatung, IPP und dem Münchner Trichter) nicht locker gelassen, hat finanzielle, organisatorische und ideelle Unterstützung gesucht, bis aus der Idee Wirklichkeit wurde. Nun machen 27 Bewerbungen bereits bei der ersten Ausschreibung des Preises deutlich, wie viele Kinder und Jugendliche sich in ihrer Stadt engagieren und wie vielfältig dieses Engagement ist. Beworben haben sich alle angesprochenen Altersgruppen, von Teenies bis zu Jugendlichen an der Grenze zum Erwachsenwerden. Die Bewerbungen kommen aus Projekten, aus Freizeitstätten, aus Jugendgruppen und aus Schulen, aber auch von Jugendlichen, die zufällig irgendwo auf die Ausschreibung gestoßen sind. Das Engagement der Jugendlichen richtet sich zum einen auf das eigene Lebensumfeld. Unglaublich, was die Bewerber/innen für „ausgezeichnet!“ alles auf die Beine gestellt haben: Sie planen bis ins Detail eine Wanderreise für ein Jugendzentrum, initiieren ein Simulationsspiel über die Vollversammlung der Vereinten Nationen in der eigenen Schule, setzen neue Formen von Mitsprache im Stadtteil durch oder organisieren einen Erfahrungsaustausch für Projektarbeit in Schulen. Sie mobilisieren Ressourcen für die Interessen von Jugendlichen in Kirchengemeinden und in Freizeitsportanlagen und legen im wahrsten Sinne des Wortes Hand an, um ihren Vorstellungen Gestalt zu geben. 15 Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement Schwerpunkt 16 Schwerpunkt Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement Aber auch das gibt es ganz oft: Jugendliche, die andere unterstützen, die etwas ler nen und ihre Freizeit nutzen, um Gleichaltrige bei Problemen zu beraten, um Jüngeren beim Lernen und anderen Aufgaben zu helfen oder den Alltag älterer Menschen leichter zu gestalten. Solche Bereitschaft, Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen, findet sich bei Hauptschüler/innen ebenso wie bei Wirtschaftsschüler/innen und Gymnasiast/innen. Die sieben jugendlichen Jurymitglieder, ausgelost unter den Bewerbergruppen, hatten es also nicht leicht, und sie machten es sich auch nicht leicht: Welche all der engagier ten Jugendlichen sollten Preise erhalten, wo doch alle so viel Engagement zeigten und so wichtige und eindrucksvolle Projekte initiiert hatten oder mit Leben erfüllten? Ausführlich haben sie in der Jurysitzung mögliche Kriterien diskutier t. Reichweite in die Zukunft und die „Ansteckungsgefahr“, d.h. die Motivation zum Nach- und Weitermachen waren den Jugendlichen dabei sehr wichtig. Neugierig geworden? Am 15. Oktober um 16 Uhr findet im Rahmen der Freiwilligenmesse, veranstaltet von FöBE (Verbund zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements), die Preisverleihung im Gasteig statt. Alle Bewerber/innen sind eingeladen, und es werden alle Projekte kurz vorgestellt. Und das Wichtigste findet natürlich auch statt: Die Preisträger/innen - so viel sei verraten, es sind insgesamt zehn - werden endlich „ausgezeichnet!“, und das nicht nur mit Geld. Es gibt Preise zwischen 100 und 500 Euro und es gibt unbezahlbare Begegnungen: mit der vielfach ausgezeichneten Schauspielerin Julia Jentsch, Oberbürgermeister Christian Ude und dem Journalisten der Süddeuschen Zeiung Arno Makowsky. Renate Grasse, Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik Junge Erwachsene aus aller Welt engagieren sich im ClubIn Fit für die eigene Sache Samstagnachmittag im Internationalen Jugendclub ClubIn: Eine Gruppe junger Frauen aus Russland, Ukraine, Georgien, Peru, USA, die hier in München leben, als Au-pair arbeiten, die Sprache erlernen, sitzt um einen großen Tisch im Barraum des Jugendclubs. Die kleinen Tische wurden zusammengeschoben, denn endlich sieht man sich wieder nach einer anstrengenden Woche Arbeit, Studium, Sprachkurs, Babysitten… Es gibt jede Menge zu erzählen. Gala ser vier t Tee und Kuchen. Sie arbeitet ehrenamtlich im ClubIn und unterstützt heute die Hauptamtlichen im offenen Treff. Gala kam selbst vor fünf Jahren aus der Ukraine nach Deutschland, um nach ihrem Studium der Politikwissenschaften als Au-pair zu arbeiten. Mittlerweile studiert sie Slawistik und weiß noch nicht genau, wo`s hingehen soll. Nach dem Studium zurück in die Heimat, in München einen Job finden oder vielleicht Familie gründen? Die ehrenamtliche Arbeit im Jugendclub ist eine wichtige Erfahrung für die Ukrainerin. Sie selbst hat erlebt, wie schwierig es ist, in der Fremde Wurzeln zu schlagen und Freunde zu finden. Der Jugendclub hat ihr dabei geholfen. Heute nutzt sie ihre Erfahrungen für die Beratung junger Frauen bei Fragen der Aufenthaltsgenehmigung, der Bewerbung für ein Studium, leistet Übersetzungshilfe oder bringt die eigene Nähmaschine mit, um den Frauen die Kunst des Nähens beizubringen. Die Arbeit im ClubIn ist für Gala auch eine Herausforderung. Im Kontakt mit den Clubbesucher/innen aus Osteuropa verfällt sie hin und wieder in ihre eigene Muttersprache, obwohl ihr klar ist, dass es eines der wesentlichen Ziele des Jugendclubs ist, junge Leute, die hier für ein oder mehrere Jahre im Ausland leben, zu unterstützen, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden, die andere Kultur verstehen zu lernen sowie Integrationsaufgaben zu bewältigen. Die Clubmitarbeiterinnen können dies durch Sprache steuern, so dass sich alle Jugendlichen, die den ClubIn als Freizeittreff, Beratungsstelle, Kontaktpunkt nutzen - egal welche Sprache sie spre- chen - willkommen und angesprochen fühlen. (An manchen Abenden sind 10 Nationalitäten und mehr im ClubIn vertreten.) Im Team oder im Rahmen von Schulungen gibt es Raum, die eigene Rolle bzw. Funktion im Club zu reflektieren. Dabei wird u.a. deutlich, dass es auch mal wichtig ist, ein intensives Problemgespräch in der gemeinsamen Muttersprache zu führen. Seit Anfang dieses Jahres engagiert sich auch Nadia aus Brasilien ehrenamtlich im ClubIn. Sie übernimmt am Mittwochoder Donnerstagabend den Thekendienst, gestaltet „Kitschpartys“, Discos oder Kicker turniere, hilft den beiden Hauptamtlichen (Sozial-)Pädagoginnen bei der Programmplanung oder stellt im Rahmen des Angebots „Fit für die Uni“ ihr Studienfach im Club vor. Tanja aus der Ukraine hilft beim Samstagstee, gibt Aupairs hilfreiche Tipps oder leitet Ausflüge und Wanderungen am Wochenende. Mehr im Hintergrund arbeitet Tomas aus Kolumbien. Er pflegt die Website des Clubs. Einige sprachliche Fehler seien deshalb verziehen. Der ClubIn lebt aber auch stark von den Ideen und Interessen der Besucher/innen. Wenn etwa die afghanischen jungen Männer im Rahmen eines „Länderabends“ ihr Herkunftsland im Club vorstellen oder wenn ein- bis zweimal im Monat Schrittfolgen zu Samba- und Salsa-Rhythmen eingeübt werden. Wer Lust hat, kann Fotos im Club ausstellen oder die Räume außerhalb der regelmäßigen Cluböffnungszeiten für Aktivitäten nutzen. Man kann aber auch einfach so im ClubIn vorbeischauen, Leute treffen, Musik hören, Kickern, im „Netclub“ das Inter netangebot nutzen oder einfach entspannen! Dazu gibt es ein breites Getränkeangebot zu günstigen Preisen. Inter nationaler Jugendclub „ClubIn“, Treffpunkt für junge Leute von 17 bis 27 Jahren, www.clubin-muenchen.de Ulrike Stempfle, Internationaler Jugendclub Engagement in der Schule Umsonst, aber nicht vergebens Ich wurde oft gefragt, weshalb ich meine Freizeit für die Schule opfere, noch Stunden nach Unterrichtsende in der Schule bin – kurz wieso ich mich engagiere. Meine Antwort? Weil es süchtig macht. Kurz und bündig, simpel und pauschal. Ich könnte natürlich auch jedes Mal einen Vortrag darüber halten, denn es gibt unzählige Motive, die mich und alle anderen Verrückten zu Dingen treiben wie in der Schule zu übernachten oder unsere Pausen damit zu verbringen, irgendwelche Lehrer zu suchen. Allerdings ist mir bewusst, dass sich nach einigen Minuten die ersten Zuhörer hinter den Säulen und passierenden Lehrern verschwinden würden. Doch Gott sei Dank gibt es K3, dessen Leser/innen ich Zeit und sogar ein wenig Interesse unterstelle, was ich schonungslos ausnutze, um hier allen Wunschantworten, die mir seither im Geiste kreisen, Luft zu machen! Viel Spaß! SMV – oder wieso ich „meine Zeit verschwende“ Die Motivation, die mich zuerst zur Schülerzeitung und danach zur Schülermitverantwortung getrieben hat, war eine andere als die, die mich heute immer noch dabei hält. Die Arbeit von beispielsweise Mediatoren oder Schülerzeitungsredakteuren basiert auf einer grundlegenden Motivation – Konflikte zu schlichten oder die Schüler zu unterhalten. In der SMV lernt man, über den Tellerrand hinaus zu schauen, da man in fast jedem Gebiet aktiv werden kann. Man kann seine Stärken und Schwächen ausloten, sie einbringen oder mit seinen Mitstreitern ausgleichen. Meine Stärken zum Beispiel liegen hauptsächlich im Zeichnen und Arbeit delegieren, also übernahm ich in der Organisation des jährlichen Schulballs die Dekoration und die Entwürfe für die Wandbemalungen, nach denen unsere fleißigen Helferchen unter meinen Anweisungen malten. Es gibt unzählige Beispiele, die ich hier anbringen könnte, die Quintessenz davon ist jedoch, dass man, wenn man sich engagiert – egal in welchem Bereich – man Erfahrungen über sich selbst macht, die wertvoller und wichtiger sind, als das Rinnsal von Informationen, das die gigantische Gießkanne namens Schule täglich durch unsere Ohren laufen lässt. Es kommt nur selten vor (gar nicht, um genau zu sein), dass mir mein Sozialkundelehrer beibringt, wie ich mich vor dem Direktor für eine Sache einsetze, ohne einen Verweis zu kassieren und sogar noch bekomme, was ich will. Kein Lehrer kann einem durch Vorträge und gut gemeinte Tipps beibringen, wie man die ungeteilte Aufmerksamkeit einer Klasse bekommt – mal ehrlich, das hat er/sie selbst nur selten. Doch wenn man erst mal seine ersten Klassengänge hinter sich hat, vor einer Klassensprecher vollversammlung stand oder ein Seminar geleitet hat, ist man mit genug Wassern gewaschen, um seinem Lehrer in der nächsten Diskussion zur Abifahrt die Stirn zu bieten. Wie bekomme ich Verbündete? Alles schön und gut, wenn man es in die exklusiven Kreise geschafft hat, aber Fotos: MSB was, wenn es die noch gar nicht gibt? Oder wenn sie drohen, mangels „Nachwuchs“ auszusterben (sprich die Schule zu verlassen)? Neulinge zu gewinnen, gestaltet sich an den meisten Schulen als „Mission Impossible“, denn diejenigen, die das Freiwilliger-Helfer-Gen in sich tragen, finden meist schnell zu einer Institution, die sie braucht. Doch leider ist diese Spezies so rar gesät, dass es eine richtige Herausforderung wird, andere Schüler zu finden, die die Arbeit der vergangenen Generationen mit Ausdauer und Elan weiterführen. Meiner Erfahrung nach hängt das stark vom Beliebt- und Bekanntheitsgrad der Mitglieder ab, wie viel Andrang an Helfern man bekommt. Da nun das Völkchen der sozial engagier ten Menschen durchaus seine Eigenheiten hat, ist es für Ottonormalverbraucher, sagen wir, schwierig, sich damit zu arrangieren. Im Klartext: SMVler & Co. sind Freaks, die nichts Besseres zu tun haben, als in der Schule rumzuhängen und sich für irgendwen einzusetzen! (Die ganz Harten interessieren sich auch noch für Politik!) Wie soll man so etwas nur entgegenwirken? Letztendlich kann man am besten durch kommerzielle Aktionen wie Partys oder andere Spaßveranstaltungen beein- drucken, um dadurch auf die sozialen Absichten aufmerksam zu machen oder sie wenigsten zu finanzieren. Das beste Mittel ist jedoch positive Mundpropaganda, durch die der Freundeskreis die eigene Begeisterung und das Glitzern in den Augen mitbekommt, das man hat, wenn man davon erzählt, wie viel Geld beispielsweise bei der letzten Spendenaktion eingenommen wurde, oder dass der letzte Filmabend so gut angekommen ist, dass er zu einer festen Veranstaltung wird. Die Anerkennung, die dabei von den Lehrern, Eltern und hoffentlich auch von den Mitschülern kommt, ist zwar nicht der primäre Antrieb, aber eine wohltuende Entschädigung nach Stress und Strapazen. „Immer auf die Kleinen!“ Diesem so genannten Dinosauriereffekt, den ich oben mit dem altersbedingten Schwinden des Organisationsker ns beschrieben habe, kann man langfristig entgegenwirken indem man entweder seine Seele an den Teufel verkauft oder – nicht ganz so simpel, aber gesünder – eine Mini-SMV gründet (oder das Tutorensystem infiltriert). Mini-SMV ist so etwas wie die Vorschule zur SMV, nur dass man mehr spielt 17 Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement Schwerpunkt 18 Schwerpunkt Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement (nicht, dass Spiele in der „großen“ SMV vernachlässigt werden sollten!) und es mit der Organisation von ihren manchmal eher utopischen Ideen, die die Schule betreffen, nicht so genau nimmt. Genau nehmen solte man es aber mit den Standardveranstaltungen wie Kuchenverkauf oder Faschingsparty, denn das sind wahre Geldmaschinen für die SMV-Kassen! Es macht den meisten Spaß und führt sie langsam an die SMV- und Freiwilligenarbeit heran, erfordert von den Betreuern aber viel Energie und Ausdauer! Doch es lohnt sich, denn Lesenächte mit 30 Unterstufenkids bringen eine Mordsgaudi! Stress, Stunk und Streit… Manch anderem mag es vielleicht anders gegangen sein, doch ich hatte in den letzten fünf Jahren auch meine zweifelhaften oder gar verzweifelten Momente. Man wird vor Herausforderungen gestellt, die den bitteren Geschmack von richtiger Arbeitswelt haben, womit man anfangs nicht rechnet. Je größere Projekte zu bewältigen sind, desto größere Probleme und Anforderungen kommen wie Wellen auf dich zu und warten darauf gebrochen dich weiter, um jetzt mit einem ausgelutschten, aber hier immer wieder zutreffenden Sprichwort zu kommen: Was dich nicht umbringt, macht dich stärker! zu werden, wenn sie dich nicht brechen. Ich habe mich oft brechen lassen; von Misserfolgen, Fehlern, fehlender Unterstützung; entweder war jemand da, der es stattdessen gemeistert hat, oder der Plan scheiterte. Aber auch das bringt Und jetzt, das geliebte Fazit: Wer trotz allem weiter macht, sich nicht von einem schlechtgelaunten Direktor, Lehrerschaft oder machtgeilem Elter nbeirat einschüchtern lässt, es schafft, dass Schülersprecher, SMV und andere an einem Strang ziehen, seine Zeitplanung mit der Schule so arrangiert, dass er nicht durchfällt und nach alledem trotzdem nicht einen qualvollen Tod durch Erschöpfung erleidet, der kann getrost seinem Abschluss und der Zukunft entgegen sehen! Denn wenn man sich durch all die Probleme und Herausforderungen, an denen man zweifellos über sich hinaus wächst, durchgerungen und -gewunden hat, kann einem kein aufgeblasener Personalchef mehr erzählen, die Abgänger von heute seien für die harte Wirtschaftswelt da draußen nicht gerüstet! Timea Lajos Münchner Schülerbüro Jugendleiter/innen-Ausbildung beim KJR München-Land So qualifizieren sich Ehrenamtliche in der Jugendarbeit in und um München Die Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck, eine Einrichtung des Kreisjugendring München-Land, bietet seit Jahrzehnten eine Ausbildung für ehrenamtliche Jugendliche an, um diese für ihre Tätigkeit in der Jugendarbeit zu qualifizieren. Sie tut dies für alle Jugendlichen, die in Freizeitstätten, Jugendverbänden, Pfarreien und anderen Einrichtungen ehrenamtlich engagiert sind und nicht anderweitig, z.B. im eigenen Jugendverband, eine Ausbildung erhalten. Die Ausbildung richtet sich an alle Ehrenamtlichen innerhalb Bayerns, mit dem Schwerpunkt auf der Stadt und dem Landkreis München. Durch die vielen Teilnehmenden aus Freizeitstätten des KJR München-Land, wurden deren spezielle Bedürfnisse im Seminar berücksichtigt und das Seminarkonzept weiterentwickelt. Aufgrund dieses besonderen Fokus beteiligt sich der KJR München-Stadt seit Beginn des Jahres 2005 zur Qualifizierung der eigenen „Freizeitstättenjugend“ an dieser Ausbildung. Warum ausbilden? Wenn die Besucher/innen von Freizeitstätten oder Teilnehmer/innen von Maßnahmen aus den Kinderschuhen wachsen, werden aus ihnen häufig interessierte Jugendliche, die Lust haben, sich selbst in der Jugendarbeit zu engagieren. Meist wollen sie damit Spaß haben, mit Menschen in Kontakt bleiben, schöne Erfahr ungen weiter geben, die Gesellschaft mitgestalten und/oder sich einfach selbst persönlich weiter qualifizieren. Allerdings reicht das persönliche Interesse und Engagement allein nicht aus, um die verantwortungsvolle ehrenamtliche Tätigkeit ausüben zu können. Es braucht spezielle persönliche und fachliche Fähigkeiten. So muss die Getränkeverkäuferin bei einer Party wissen, an wen sie Bier ausschenken darf oder wie sie bei Konflikten deeskalierend eingreifen kann. Der Leiter einer Ferien- maßnahme muss sich damit auseinander gesetzt haben, wie er sich in einer Gruppe mit vielen schreienden Kindern durchsetzen kann oder wie ein Anmeldezettel für eine Maßnahme rechtlich wasserdicht gestaltet wird. Zum einen sichert sich der Veranstalter einer Maßnahme durch den Einsatz von qualifiziertem Personal rechtlich und qualitativ ab. Im KJR München-Land gilt daher die Devise: Nur wer Jugendleiter/in ist, darf das Haus alleine öffnen und wirklich Verantwortung bei Veranstaltungen übernehmen. Zum anderen dient die Ausbildung dem eigenen Schutz der zukünftigen Jugendleiter/innen, da sie wissen, auf was sie sich einlassen. Außerdem profitieren die Jugendlichen davon, dass sie sich neben der persönlichen Weiterentwicklung beispielsweise bei Bewerbungen durch die ausgestellte Teilnahmebestätigung besonders auszeichnen. Wen ausbilden? Die Ausbildung r ichtet sich an alle Jugendlichen, die sich ehrenamtlich engagieren und dabei Verantwor tung für andere übernehmen möchten. Das Mindestalter ist 16 Jahre. Wie ausbilden? Die Ausbildung der Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck orientiert sich seit Beginn an einem sehr hohen Qualitätsstandard. So sind bereits jetzt die für die Zukunft geplanten Qualitätsanforderungen des Bayerischen Jugendrings an die Ausbildung gewährleistet. Die hohe Qualität wird deutlich an der Länge der Ausbildung (7 Tage), dem Einsatz von qualifizier tem Personal und der breit gefächer ten Zielsetzung. So hat die Ausbildung zum einen den Anspruch, relevante Inhalte praxisnah und interessant zu vermitteln. Gleichzeitig ist aber auch die Persönlichkeitsentwicklung der zukünftigen Jugendleiter/innen ein zentrales Thema. In intensiven FeedbackRunden findet eine Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle, dem persönlichen Auftreten und dem eigenen Selbstverständnis als Leiter/in statt. Leiten heißt Verantwortung übernehmen, heißt Kon- flikte klären, heißt organisieren und im Team arbeiten. All dies wird vor Ort trainiert. Selbsterfahrung, Handlungs- und Praxisorientierung und die Partizipation der Beteiligten sind dabei handlungsleitende Prinzipien der Ausbildung. Dieser Lernansatz ermöglicht nachhaltige Lernerfahrungen. Die Jugendlichen starten dadurch selbstbewusst, in Kenntnis ihrer eigenen Stärken und Schwächen, mit einem pädagogischen Grundverständnis ihre ehrenamtliche Tätigkeit und finden sich in den Strukturen der Jugendarbeit gut zurecht. Umgesetzt werden die Lerninhalte in einem Wochenseminar, das nach dem Projektansatz direkt an den eigenen Erfahrungen der Jugendlichen ansetzt. Alternativ kann die Ausbildung auch an drei Wochenenden absolviert werden. Die Ausbildung berechtigt in Verbindung mit einem Grundlagenkurs 1. Hilfe und einer ehrenamtlichen Tätigkeit zur Beantragung der JuleiCa (JugendleiterInnenCard). Abschließend gilt es darauf hinzuweisen, dass der Anspruch an eine Ausbildung nie allumfassend sein kann. Die Ausbildung dient als Einstieg für eine Tätigkeit im Bereich der Freizeitstätten und Jugendverbände. Ein Coaching und eine Einführung in die Besonderheiten des Trägers und der Tätigkeit muss durch erfahrene Jugendleiter/innen oder Pädagog/innen vor Ort in den jeweiligen Einrichtungen gewährleistet werden. Tanja Huller-Kröplin KJR München-Land www.burgschwaneck.de Freiwilliges Engagement junger Menschen in Israel Vielfältige Jugendbewegungen Israel - die einzige stabile Demokratie im Nahen Osten - ist ein kleines, aber dicht bevölkertes Land, das im Spannungsfeld vieler Kulturen und Konflikte liegt. Die meisten jungen Israelis müssen zur Armee, viele von ihnen engagieren sich aber über diese Verpflichtung hinaus freiwillig für ihr Land, aber auch in Krisen- und Notstandsgebieten der Welt. In der israelischen Jugendarbeit spielen die Jugendbewegungen (Tnuot Noar) - landesweite Jugendverbände verschiedener Traditionen und Strömungen - eine dominierende Rolle. Sie nehmen in der außerschulischen Erziehungs- und Bildungsarbeit eine zentrale Funktion wahr. Zigtausend Jugendliche sind bereit, sich in Jugendverbänden zu engagieren, einen freiwilligen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und persönliche Verantwortung als Gruppenleiter oder Gruppenleiterin zu übernehmen. Von den Kindern im Grundschulalter sind 20 Prozent Mitglieder in einer Jugendbewegung. Vor allem die Pfadfinderbewegung (Hazofim) ist in den letzten Jahren stark gewachsen und konnte ihre Mitgliederzahl in den Jahren 1997 bis 2003 von 38 000 auf 60 000 um 60 Prozent steigern. Die verschiedenen Jugendbewegungen bieten ihren Mitgliedern soziale Kontakte, Gelegenheiten der Begegnung zwischen Jungen und Mädchen, Möglichkeiten intensiver Kommunikation und des Austausches von Informationen und Standpunkten. Durch Seminare, Kurse und vielfältige Freizeitaktivitäten werden Möglichkeiten geschaffen, tiefe und bleibende Freundschaften zwischen Jugendlichen aus Städten und Dörfern, Kibbuzim, Entwicklungsregionen und Siedlungen zu schließen und Menschen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen und Schichten zusammenzuführen. Die Gesamtheit der Jugendbewegungen in Israel zeigt eine große Vielfalt in Bezug auf ihre jeweilige politische Einstellung (sozialistisch, national, liberal) oder religiöse Orientierung (nationalreligiös, reformjüdisch, ultrareligiös, muslimisch, christlich). Zum größten Teil unterhalten sie starke personelle und finanzielle Bindungen zu etablierten Institutionen in Gesellschaft und Politik (Parteien, Gewerkschaften, Kibbuzbewegung, religiöse Verbände). Darüber hinaus pflegen sie enge Beziehungen zu gleich gesinnten Jugendbewegungen im In- und Ausland. Mitglieder der Jugendbewegungen zählen zu den aktivsten und dynamischsten Teilen der politischen Verbände und Parteien in Israel. Sie wollen mit ihren Aktivitäten und mit ihrer spezifischen Verbandskultur eine gelebte Alternative zur allgemeinen gesellschaftlichen Realität sein. Zentrale gemeinsame Prinzipien der Jugendbewegungen auf lokaler und landesweiter Ebene sind: Freiwilligkeit (Woluntariut), praktisches Handeln (Assija), anspornendes persönliches Beispiel (Dugma Ischit), starkes Gemeinschaftsgefühl (Schajachut). Es geht um die Anerkennung gemeinsamer Werte und die Schaffung von Identifikationsmöglichkeiten mit gesellschaftlichen und nationalen Zielen. Durch Freizeitaktivitäten, Schulungsprogramme und sozial-politisches Engagement wird das Selbstbewusstsein von Jugendlichen gestärkt und ihre Bereitschaft zu gemeinschaftlichem Handeln gefördert. Besonders wichtig ist den Jugendbewegungen die Motivierung von Freiwilligen für soziale Hilfsdienste in Projekten mit Neueinwanderern und benachteiligten Bevölkerungsgruppen oder für Dienste in der Kämpfenden Pionierjugend (Nachal) mit einer Kombination aus Militärdienst und Zivildienst. Ein großer 19 Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement Schwerpunkt 20 Schwerpunkt Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement Teil der Freiwilligen des Dienstjahres (Schnat Scherut) und des Nationalen Dienstes (Scherut Le’umi) kommt aus den Reihen der Jugendbewegungen. Jugendverbände in Israel sind bis heute spürbar und sichtbar von bündischen Traditionen aus Europa wie der Wander vogel-Bewegung und der Pfadfinderbewegung beeinflusst. Noch immer werden Aktivitäten und Atmosphäre israelischer Jugendbewegungen durch Verbundenheit mit Natur, Wanderungen, Lieder, Volkstänze, das Tragen einer eigenen Kluft und ein gewisses Pathos geprägt. Viele Israelis sind entsprechend sozialisiert. Auch wenn einige Elemente dieser Traditionen heute in Teilen der israelischen Jugend als anachronistisch empfunden werden, prägen sie weiter in hohem Maße Ziele und Formen der Jugendarbeit und sind lebendige Bestandteile der Jugendszene geblieben. Aufgrund der angespannten politischen Situation zeigt sich in den vergangenen Jahren in Teilen der Jugendbewegungen ein Trend zu exklusiverem und weniger pluralistischem Denken als in vergangenen Jahren. Damit verbunden ist eine gewisse Radikalisier ung politischer Positionen zum Beispiel in Bezug auf das Verhältnis zwischen religiösen und säkularen Bevölkerungsgruppen oder in Bezug auf eine denkbare Regelung des israelisch-palästinensischen Konfliktes. Durch diese Entwicklung werden politisch unterschiedlich or ientier te gesellschaftliche Gruppierungen eher auseinander als zusammen gebracht. Zur Minderung der polarisierenden Tendenzen wird den Jugendbewegungen bisweilen eine größere Distanz zur Parteipolitik und eine engeren Bindung an die Regierung durch verstärkte staatliche Förderungen nahe gelegt. Insgesamt nimmt das Gewicht traditioneller landesweiter Jugendverbände ab und wächst die Bedeutung lokaler Gemeindestrukturen mit ihren Jugendzentren und Jugendclubs. Der Trend zu stärkerer Individualisierung und Ich-Bezogenheit unter Jugendlichen ist auch in der Jugendverbandsarbeit spürbar und zeigt sich in wachsender Distanz Jugendlicher zu Großorganisationen. Außerhalb der Großverbände hat sich eine Fülle unabhängiger Jugendgruppen und Initiativen entwickelt. Immer mehr junge Menschen organisieren ihre Freizeit und ihr gesellschaftliches Engagement ohne Mitglieder in Jugendverbänden zu sein. Quelle: Datenbank für internationale Jugendarbeit – www.dija.de Zusammengestellt von Michael Graber, JIZ Partizipationstage des Münchner Jugendrats Regionale InsideOuts Am 1. und 8. Juli veranstaltete der Münchner Jugendrats je einen regionalen Jugendpartizipationstag - in der Maxvorstadt und in der Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt. Ziel der beiden Veranstaltungen war es, Jugendliche und junge Erwachsene zur Gestaltung ihres Stadtteils und zum Austausch mit lokalen Politiker/innen zu bewegen. Ebenso sollte durch einem Informationsmarkt der Kontakt zu lokalen Initiativen und Jugendprojekten hergestellt werden. Um die Veranstaltungen zu ermöglichen, wurden die beiden Bezirksausschüsse als Unterstützer gewonnen. Die Bezirksausschüsse sind die Stadtbezirksgremien Münchens, welche in Belangen mit lokalpolitischem Bezug mitentscheiden dürfen. In etwa fünf Wochen schaffte es der Münchner Jugendrat, selbstständig beide Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Pia Berndt und Anahita Bidjanbeg waren für jeweils eine der Veranstaltungen mit der Koordination betraut. Nima Lirawi kümmer te sich um die Pressearbeit. Johannes Trischler war für infrastrukturelle Fragen und Ressourcen bei beiden Veranstaltungen zuständig. Regelmäßig fanden Koordinationstreffen zur Vorbereitung der Veranstaltungen statt. Eingeladen wurden alle Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren beider Stadtteile mittels eines persönlichen Briefes. Die Resonanz auf diese Einladungen war eher bescheiden, sicherlich weil auch mit der Konkurrenzveranstaltung Fußball-WM zu kämpfen war. Hier ist zu überlegen, welche Formen zukünftige Veranstaltungen auf Stadtteilebene haben können. Bei der Veranstaltung in der Maxvorstadt, die im Jugendzentrum M10City (Maßmannbergl) stattfand, waren der Vorsitzende des Bezirksausschusses 3, Klaus Bäumler (CSU), und zwei Mitglieder Fotos: Münchner Jugendrat des BA, aus dem Stadtrat Beatrix Zurek (SPD) und Jutta Koller (Bündnis 90/Die Grünen) sowie aus dem Bundestag der Wahlkreisabgeordnete Dr. Axel Berg (SPD) anwesend. Unter anderem wurde über Rechtsextremismus in politischen Gremien diskutiert, auch anhand eines konkretem Beispiels aus dem BA 3, in dem sechs Jahre lang ein Vertreter der „Republikaner“ saß. Ebenfalls entstanden Diskussionen zu den Themenfeldern „Nahost“ und „Regenerative Energien“. Im Stadtbezirk Isar vorstadt/Ludwigsvorstadt wurde über die Integration von Menschen mit Behinderungen, Umweltpolitik und die Fahrpreise des öffentlichen Nahverkehrs in München diskutiert. Auch fand ein Austausch mit den anwesenden Aktiven des Dachverbands der schwul-lesbischen Jugendinitiativen in München „Diversity“ statt. Bei der Vorbereitung und auch nach den Veranstaltungen besuchten Aktive des Münchner Jugendrats Sitzungen der jeweiligen Bezirksausschüsse. Mittlerweile findet ein Austausch zwischen politisch interessierten Jugendlichen und gewählten Vertreter/innen der Bezirksausschüsse statt. Außerdem konnte durch die Vorbereitung der Veranstaltungen Kontakt zu zahlreichen Jugendverbänden aufgenommen werden. Den Dialog zwischen einem offenen Jugendpartizipationsprojekt und der Jugendverbandsarbeit auszubauen und zu intensivieren bleibt eine der Zielsetzungen nach diesen regionalen InsideOuts. Ziel bleibt es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit zu eröffnen, dass sie in ihrem Lebensumfeld auf politische und gesellschaftliche Veränderungen Einfluss nehmen können. Sylvio Bohr Münchner Jugendrat Freiwilliges Engagement in Migrantenselbstorganisationen Identitätsbildung erleichtern Migration gehört seit Jahrzehnten zur gesellschaftlichen Realität in Deutschland und stellt eine gesamtgesellschaftliche und gesamtstaatliche Aufgabe dar, deren Lösung ein integriertes Konzept erfordert. Für den Integrationsprozess von Migrantinnen und Migranten in die Aufnahmegesellschaft kommt dem freiwilligen Engagement eine ganz wichtige und bislang zumeist unterschätzte Rolle zu. Das gängige Bild zeigt den Migranten als benachteiligte und hilfsbedürftige Person. „Dass Migranten sich auf verschiedenen Gebieten ehrenamtlich engagieren, gerät dabei oft aus dem Blick. Die freiwillige Arbeit, die sie in Kultur-, Sport-, Religions-, Elternvereinen, Selbsthilfegruppen und Berufsverbänden leisten, war bisher kein Thema“, räumte auch Peter Haupt, der damalige Staatssekretär des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bei der Tagung „Freiwilliges Engagement von Migranten“ in Bonn ein. In der öffentlichen Wahrnehmung hat sich in den letzten Jahren ein deutlich positiver Perspektivenwechsel zur Relevanz von Migrantenselbstorganisationen vollzogen. In der Anfangsphase der Migration konzentrierte sich die Wahrnehmung von Migrantenselbstorganisationen vor allem auf die Hervorhebung extremer politischer Bestrebungen. Bis weit in die achtziger Jahre fanden Migrantenselbstorganisationen in der Öffentlichkeit kaum eine nennenswerte Beachtung. In der Fachdiskussion d e r n e u n z i g e r Ja h r e w u r d e n d a n n die Leistungen der Migrantenfamilien ebenso wie die Relevanz der Migrantenselbsorganisationen für die Integration der Migranten hervorgehoben. Wesentliche Impulse, die zu diesem Perspektivenwechsel und einer anderen Wahrnehmung beitrugen, wurden durch den Sechsten Familienbericht „Familien ausländischer Herkunft in Deutschland“ (BMFSFJ 2000) gegeben. Bedeutsam ist in diesem Bericht, dass Migration als Familienprojekt charakterisiert wird. Es wird u.a. ausgeführt, dass die sozialen Beziehungen unter Migranten eher verwandtschaftlich geprägt sind. So werden z.B. die besseren Sprachkenntnisse der Kinder und Enkel häufig zur Informationsbeschaffung und Kontaktaufnahme mit Behörden genutzt, während die älteren Migranten ihre Kinder bei der Kinderbetreuung unterstützen und somit deren Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern. Weiter wird skizziert, dass Migrantenselbstorganisationen einen erheblichen Beitrag zur individuellen und sozialen Orietierung ihrer Mitglieder in die Aufnahmegesellschaft und zur Durchsetzung kollektiver Minderheiteninteressen leisten. Hervorgehoben wird auch, dass die Migrantenselbstorganisationen vielfältige Angebote zur Befriedigung materieller, sozialer, religiöser und kultureller Bedürfnisse ihrer Mitglieder entwickeln. Formen und Funktionen der Selbstorganisation Grundsätzlich wird zwischen Selbstorganisationen, die sich am Herkunftsland und solchen, die sich an der Aufnahme- gesellschaft orientieren, unterschieden. In „herkunftslandorientierten Selbstorganisationen“ stehen die Politik, Kultur und Religion der Herkunftsländer im Mittelpunkt. Insbesondere für die erste Einwanderergeneration bilden diese Selbstorganisationen einen geschützten sozialen Raum, in dem Gelegenheiten für soziale Kontakte und Freizeitaktivitäten bereitgestellt werden. Zudem sind diese Organisationen bzw. Gr uppen für sie eine wichtige Adresse sozialer Anerkennung. In „aufnahmelandorientierten Selbstorganisationen“ organisieren sich insbesondere jüngere Migranten stärker, da die traditionellen Vereine ihrer Eltern für sie unattraktiv und unflexibel sind. Dazu zählen z.B. die seltenen, jedoch eigenständigen Jugendverbände von Migrantenjugendlichen, die in wenigen Jugendringen vertreten sind. Zur aufnahmelandorientier ten Par tizipation zählt auch die Beteiligung von Migranten in deutschen Organisationsformen (z.B. in Sportvereinen und Gewer kschaften) oder inter kulturell orientierten Verbänden (z.B. AFS, CISV, Esperanto, YFU, Junge Europäer). In der Fachliteratur werden als wesentliche Funktionen von Migrantenselbstorganisationen folgende genannt, die auch als Motivationsgründe für die freiwillige Arbeit interpretiert werden können: 21 Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement Schwerpunkt 22 Schwerpunkt Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement ■ Orientierungs-, Unterstützungs- und Schutzfunktion, ■ Pflege und Tradierung der Kultur der Herkunftsgesellschaft, ■ Sozialisationsfunktion für die Nachfolgegeneration und Ort der Auseinandersetzung mit den veränderten Sozialisationserfordernissen der Aufnahmegesellschaft, ■ identitätsstützende Funktion, ■ Selbstverwirklichungsfunktion für die aktiven Mitglieder, ■ Interessenartikulation und Interessenvertretung, ■ Dienstleistungsfunktion, ■ Brücken- und Vermittlungsfunktion zur Mehrheitsgesellschaft. In Bezug auf die zweite und dritte Generation können die Migrantenselbstorganisationen wie z.B. die eigenständigen Jugendverbände eine besondere Rolle wahrnehmen. „Vor dem Hintergrund der Ausgrenzungserfahrungen hier geborener und aufgewachsener Jugendlicher und den hiermit verbundenen Schwierigkeiten der Identitätsfindung bieten Selbstorganisationen die Möglichkeit, unter „Seinesgleichen“ Halt zu finden und können somit eine stabilisierende Funktion der Identitätsbildung einnehmen“ (Selbstorganisationen in NRW, MASSKS 1999, S. 84). Ergebnisse des Freiwilligensurveys Das freiwillige Engagement von Migrantinnen und Migranten hat unterschiedliche Ausprägungen und reicht von privater und individueller Hilfe in der Nachbarschaft bis hin zu organisierter Selbsthilfe und Vereinsaktivitäten. Die Migrantenstichprobe des Freiwilligensurveys 2004 hat herausgefunden, dass Migranten sich zu 61% außerhalb von Familie und Beruf aktiv in Vereinen, Gruppen, Organisationen oder Einrichtungen beteiligen (Deutsche 71%). Am häufigsten beteiligen sich Migranten im Bereich „Sport und Bewegung“ (35%), an zweiter Stelle steht der Bereich „Freizeit und Geselligkeit“ (18,5%). Weitere große Aktivitätsbereiche sind Schule und Kindergarten (14%), Kultur und Musik (13,5), der soziale Bereich (10,5%) sowie der Bereich Kirche und Religion (9,5%). Die Aktivitätsstruktur von Migranten und Deutschen ähnelt sich in großen Teilen. 23% der befragten Migranten sind freiwillig engagiert. Somit übernehmen Migranten im Rahmen von Gemeinschaftsaktivitäten seltener als Deutsche bestimmte längerfristige Aufgaben und Arbeiten. Je länger Migranten in Deutschland leben, desto größer ist der Anteil freiwillig Engagierter. Am höchsten ist der Anteil Engagierter, die bis 1970 nach Deutschland einreisten, hauptsächlich aus klassischen Gastarbeiterländern (Türkei, Griechenland, Italien, Spanien). Das deutet darauf hin, dass freiwilliges Engagement auch ein Indikator für die Infostand eines Migrantenvereines auf dem Internationalen Sommerfest des Ausländerbeirates 2006. Foto: Claudia Guter soziale Einbindung im Aufnahmeland ist. Recht ausgeglichen ist der Anteil von freiwillig Engagierten bei männlichen und weiblichen Migranten – auch in den verschiedenen Altersgruppen. Jüngere Migranten üben seltener eine freiwillige Tätigkeit aus, äußern aber vermehrt Bereitschaft zum freiwilligen Engagement. Migranten setzen sich besonders häufig für bestimmte Zielgruppen ein. Am bedeutendsten für das Engagement von Migranten sind Kinder und Jugendliche. 41% der Tätigkeiten von Migranten richten sich an diese Zielgruppe. Die relativ geringe freiwillige Tätigkeit der jüngeren Migranten wurde auch im 11. Kinder- und Jugendbericht festgestellt. Migrantenjugendliche nehmen weit unterproportional an der Jugendarbeit und den Jugendverbänden teil. Die Angebote der Offenen Jugendarbeit finden bei Migrantenjugendlichen den meisten Zuspruch. In den klassischen Jugendverbänden sind sie kaum bzw. sehr marginal vertreten. Es gibt sehr wenige richtig eigenständig selbstorganisierte Migrantenjugendverbände. Migrantenjugendliche in München In München gibt es eine Vielzahl von Migrantenselbstorganisationen (ca. 400 Vereine, Initiativen und Gruppen, vgl. Vereinsverzeichnis des Ausländerbeirats München, Migrantinnen und Migranten in München, 2006). Es handelt sich dabei meist um Erwachsenenorganisationen. Migrantenjugendliche, die in der Jugendarbeit aktiv werden wollen, nutzen zumeist die Möglichkeit, sich im Jugendbereich einer Erwachsenenorganisation zu engagieren. Diese Jugendgruppen sind sehr stark auf Erwachsenenverband oder Eltern angewiesen, was ihre Emanzipation von den Erwachsenen erschwer t. Dies hat zur Folge, dass Jugendarbeit unter unzureichenden Bedingungen durchgeführt wird. Es fehlt oft an Räumen, Ausrüstung, Kenntnissen und geschulten Gruppenleiter n. Aufgrund der Ehrenamtlichkeit und der fehlenden Professionalität schaffen es viele Jugendgruppen nicht, die nötigen Strukturen und Arbeitsformen für eine dauerhafte Jugendarbeit aufzubauen. Im Kreisjugendring München-Stadt sind zehn Migrantenjugendverbände organisier t (innerhalb der djo - Deutsche Jugend in Europa weitere sechs Jugendverbände). Als Gründe, sich freiwillig zu engagieren, werden neben der Möglichkeit, unter „Seinesgleichen“ Halt zu finden, folgende weitere genannt: „Spaß haben“, „sympathische Menschen treffen“, „Anerkennung finden“, „eigene Interessen vertreten“, „Lösung eigener Probleme“, „Suche nach einem Schutzraum, wo man sich als gleichberechtigter Mensch anerkannt fühlt“, „die gegenseitige Hilfe“ und „die Bewahrung der kulturellen Identität“. Schlussbetrachtung Freiwilliges Engagement von Migrantinnen und Migranten ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer solidarischen, zukunftsfähigen Bürgergesellschaft und ein unverzichtbarer Baustein von Integration. Die Fähigkeit zur Selbstorganisation ist eine unabdingbare Voraussetzung, um in einer modernen demokratischen Gesellschaft anzukommen und zurechtzukommen. Die Etablierung der Migrantenselbstorganisationen darf nicht mit Skepsis betrachtet und als Gefährdung (Parallelgesellschaft!) angesehen werden, sondern als demokratische Form der Einbindung in die Zivilgesellschaft. Cumali Naz Beauftragter für interkulturelle Arbeit im KJR München-Stadt Vorsitzender des Ausländerbeirats München Kompetenznachweis des BJR Ehrenamt von Jugendlichen Der Bayerische Jugendring (BJR) hat für Jugendliche, die sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagieren, einen Kompetenznachweis erarbeitet. Der Kompetenznachweis soll vor allem im künftigen Berufsleben der Jugendlichen eine Unterstützung bei Bewerbungen sein und dem Arbeitgeber signalisieren, dass hier Schlüsselqualifikationen vorliegen. Wenn junge Menschen sich in Jugendo r g a n i s a t i o n e n , w ä h r e n d d e r Fe r i enfreizeit oder auch im offenen Treff engagieren, tun sie das, weil es ihnen Spaß macht. Dabei profitieren sie jedoch auch. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen, mit Konflikten und Problemen konstruktiv umzugehen und qualifizieren sich über zusätzliche Aus- und For tbildungen in sozialen, organisatorischen und weiteren spezifischen Bereichen der Jugendarbeit. Junge Menschen eignen sich durch ihr ehrenamtliches Engagement Schlüsselqualifikationen an. Foto: www.pixequelle.de Die Grundlage für diesen Kompetenznachweis ist die Ausbildung zum/zur JugendleiterIn. Über diese Grundausbildung werden fachliche Fähigkeiten vermittelt, die Voraussetzung für eine verantwortungsvolle und qualitativ hochwer tige Jugendarbeit sind. Erkennungszeichen für diese Qualität ist die sogenannte Juleica – die JugendleiterInnen-Card. Mit dem Kompetenznachweis wird Ehrenamtlichen, aber auch den Verantwortlichen in der Jugendarbeit die Möglichkeit gegeben, erworbene Kompetenzen darzustellen und nachzuweisen. Der Bayer ische Jugendr ing verfolgt mit dem Kompetenznachweis das Ziel, ehrenamtliches Engagement in der Jugendarbeit zu stärken. Auf der Grundlage der Empfehlungen der Jugendministerkonferenz können Kompetenzen, die im ehrenamtlichen Engagement in der Jugendarbeit erworben wurden, nachgewiesen und gegenüber der Öffentlichkeit dargestellt werden. Mehr Infos unter www.bjr.de Fachtagung Solidarität und Partizipation in der demokratischen Gesellschaft Freiwilliges Engagement in seinen verschiedenen Formen hat in Deutschland eine lange Tradition. Aber erst in den letzten Jahren - vor allem aber seit dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen „Internationalen Jahr der Freiwilligen“ (IJF) und der Veröffentlichung des ersten Freiwilligen-Surveys 1999 - wurde intensiver über die Freiwilligen selbst, ihre Motivation zum Engagement und den gesellschaftlichen sowie den individuellen Ertrag im Engagement geforscht und diskutiert. Hierbei wird das freiwillige Engagement als ein wesentliches Element des politischen Projektes „Zivilgesellschaft“ gesehen. Einigkeit besteht über die gesellschaftliche Bedeutung des freiwilligen Engagements: Es ist gelebte Verantwor tung, Demokratie und Solidarität. Die Veranstaltung behandelt verschiedene Aspekte des freiwilligen Engagements von Jugendlichen und von türkischen Migrant/innen, stellt Ergebnisse aktueller Forschung vor und fragt nicht nur nach dem individuellen Ertrag des Engagements, sondern auch nach seiner gesellschaftlichen Bedeutung und den Rahmenbedingungen, die die Bereitschaft zum Engagement fördern und erhalten. Wann: Freitag, 10. November 2006, 9.30 bis 16 Uhr Wo: DGB-Haus München, Schwanthalerstraße 64 Programm: ■ 9:30 Uhr: Begrüßung durch die Vorsitzende des KJR Elke Geweniger ■ 9:45 Uhr: „Engagiert leben, das Eigene finden, sich einmischen. Zur Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für Jugendliche und die Gesellschaft“; Prof. Dr. Heiner Keupp, Universität München ■ 11:00 Uhr „Jugendliches Engagement im Wandel. Freiwilliges Engagement von Jugendlichen im Zeitvergleich“. Ergebnisse des 2. Freiwilligen-Surveys; Sibylle Picot, TNS-Infratest München ■ 13:30 Uhr „Lernen im Engagement. Informelle Lernprozesse im Jugendalter in Settings des freiwillige Engagements“; Wiebken Düx, Universität Dortmund ■ 14:45 Uhr „Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken“; Dirk Halm, Zentrum für Türkeistudien der Universität Duisburg-Essen Gesamtmoderation: Dr. Florian Strauss, IPP – Institut für Praxisforschung und Projektberatung München Es wird kein Teilnahmebeitrag erhoben. Anmeldung ist erforderlich bis 6.11.06 bei: Monika Wenzig, Tel. 51 41 06-40, Fax 51 41 06-78 oder E-Mail: m.wenzig@kjr-m.de 23 Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement Schwerpunkt 24 Angebote Computerführerschein für Kinder und Jugendliche comp@ss goes munich comp@ss ist ein Computerführerschein für Kinder und Jugendliche, mit dem ihnen alters- und entwicklungsgemäß Medienkompetenz vermittelt wird. Er fördert insbesondere benachteiligte Kinder und Jugendliche und verbessert ihre Chancen beim Übergang Schule/Beruf. Was ist das Neue? Die Vermittlung von Medienkompetenz war immer Ziel medienpädagogischer Angebote. Auch Computerführerscheine oder andere Zertifikate werden gelegentlich in der außerschulischen Jugendbildung angeboten. Die hierbei vermittelten Inhalte sind jedoch von Einrichtung zu Einrichtung sehr unterschiedlich und werden untereinander häufig nicht anerkannt. Vor diesem Hintergr und e n t w i cke l t d i e A r b e i t s gemeinschaft comp@ssBerlin seit April 2001 mit großem Erfolg einheitliche Inhalte, um Attraktivität und gegenseitige Anerkennung der Kinder- und Jugendcomputerführerscheine zu erhöhen. Dabei wirken Berliner Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kitas, Horte, Bibliotheken, Schulen und beteiligte Kindern und Jugendliche mit. So wurden Standards entwickelt, u m d i e E t a bl i e r u n g d e r comp@ss-Zertifikate in der Wirtschaft zu ermöglichen und Jugendlichen bessere Chancen bei Bewerbungen zu geben. Warum ein eigener Computerführerschein für Kinder und Jugendliche? Der europäische Computerführerschein (ECDL) ist europaweit aner kannter Standard. Im Vordergrund stehen jedoch Büroanwendungen mit einem ausgeprägten Fokus auf das Microsoft-Office-Paket. Im Gegensatz dazu setzt der comp@ss an der Lebenswirklichkeit und den Interessen der Kinder und Jugendlichen an. Medienkompetenz wird mit digitaler Musik- oder Bildbearbeitung oder der Gestaltung einer privaten Homepage ebenso erworben, wie mit dem Erlernen von Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Die Jugendlichen bestimmen selbst, für welche Module sie Zertifikate erwerben wollen. Mit seinen vier Stufen und den verschiedenen Modulen, wird der comp@ss den unterschiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen gerecht. Der Junior-comp@ss ist ein einfaches Einstiegszertifikat für Kinder ohne Lesekompetenz ab ca. fünf Jahren. Es geht vor allem darum, einen sinnvollen Einstieg in die Computerwelt zu ermöglichen. Auf das Inter net wird hierbei verzichtet. Für Kinder mit Lesefähigkeit und wachsendem Interesse für das Internet, aber auch für Jugendliche gibt es den Netcomp@ss. Aufbauend auf dem Junior- comp@ss liegt hier der Schwerpunkt auf dem ersten Umgang mit dem Internet. Dazu gehören nicht nur technische Fertigkeiten, sondern auch wichtige Inhalte, wie Selbst- und Datenschutz sowie rechtliche Hinweise zu Software aus dem Netz und Verhalten z.B. im Chat. Junior- und Net-comp@ss ver mitteln technische und soziale Grundkompetenzen für Kinder und Jugendliche zur eigenständigen und unschädlichen Nutzung von Computer und Internet. Der comp@ss-4U und der comp@ssSpezial, die dr itte und vier te Stufe des Kinder- und Jugendführerscheins, vermitteln darüber hinaus umfassende Kenntnisse im informationstechnischen Bereich, die durch Zer tifikate belegt werden. Sie sind besonders geeignet für Jugendliche im Übergang von der Schule zum Beruf. Der comp@ss-4U verfügt über elf Module, die einzeln zertifiziert werden. Die comp@ss-Spezial-Module können Vertiefungen der Grundmodule des comp@ss-4U darstellen oder nicht abgedeckte Themen behandeln. Wer kann mitmachen? Der modulare Aufbau bietet die Chance, dass jede Einr ichtung, die Computerarbeit macht, Anbieter werden kann, Die Einrichtung entscheidet für sich, welche Stufen und Module sie anbietet. Es gibt keine Prüfungen mit neuen Anbietern, über deren Eignung. Entscheidend ist ein erstes Gespräch mit einer/m comp@ssBerater/in. Die Anbietereinrichtung erkennt in einer Selbstver pflichtungserklärung die Regeln und Standards an und bestätigt, dass sie sich selbst für qualifiziert hält, den comp@ss zu vergeben. Ausführliche Infor mationen zum comp@ssBerlin findet man auf d e r H o m e p a g e w w w. compass-berlin.de. Dor t stellen auch unterschiedliche Anbieter Material und Berichte zur Verfügung, so dass nicht jeder alles neu entwickeln muss. Seit März wird der comp@ss auch in München vom Café Netzwerk angeboten. Mit dem ersten Münchner comp@ssFachtag am 27. Oktober erfolgt der Startschuss zur münchenweiten Einführung. In den darauf folgenden Herbstferien wird der comp@ss in mehreren Kinderund Jugendeinrichtungen des KJR und anderer Träger angeboten. Mehr Infos zum Fachtag siehe Seite 25. Robert Huber Cafe Netzwerk, KJR Angebote Startschuss für Computerführerschein Hör-Spiel-Work-Shop comp@ss-Fachtag Ganz Ohr Der comp@ss-Fachtag am 27. Oktober ist der Startschuss für die münchenweite Einführung des in Berlin entwickelten Computerführerscheins für Kinder und Jugendliche. Rampenfieber, der theaterpädagogische Service, und das afk-Radioprojekt (beide KJR) bieten in den Herbstferien einen zweitägigen Hörspiel-Workshop an. Er bietet Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kindertagesstätten, Schulen, Bibliotheken und anderer Bildungseinrichtungen, die Möglichkeit, den comp@ss kennen zu lernen, und sich zu überlegen, comp@ss-Anbieter zu werden. Programm: 10 Uhr: Vorstellung des Projekts durch erfahrene comp@ss-Praktiker aus Berlin 12 Uhr: Mittagspause (Mittagessen ist im Teilnahmebeitrag von 12 Euro enthalten) 13 Uhr: Arbeitsgruppen ■ Qualitätsmanagement für Anbieter ■ Junior- und Net-comp@ss - Praxisbeispiele ■ comp@ss-4U und comp@ss-Spezial - Praxisbeispiele ■ comp@ss in der Schule / in Kooperation mit Schule 15:30 Uhr: Berichte aus den Arbeitsgruppen im Plenum. Ausblick - wie geht es weiter mit dem comp@ss in München Weitere Infos und Anmeldung (bis 13.10.) im Cafe Netzwerk, Tel. 54 83 27 00 oder unter www.cafe-netzwer k.de/Anmeldung Spendenkampagne des KJR München-Stadt Hilfe für Kids 100% Hilfe für von Armut betroffene und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in München! Was ist 2006 bisher gelaufen? Bis August haben wir von unseren Spenderinnen und Spendern über 60.000 Euro erhalten und bereits 725 betroffene Kinder und Jugendliche unterstützt. Viele der Spenden haben wir in den Bereich Bildung investiert. Denn eine gute Schulbildung ist besonders wichtig - auch und gerade für Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Sie legt den Grundstein für das spätere Leben. So haben wir im Westend Kindergartenkindern geholfen, Deutsch zu lernen. Wir haben Mathematiknachhilfe bezahlt, und im Hasenbergl konnten sich Jugendliche in einem Kurs auf den Qualifizierenden Hauptschulabschluss vorbereiten. Wir wissen, immer mehr Menschen in München leben in Armut, wir wissen auch, dass Kinder und Jugendliche am stärksten betroffen sind. Und das erleben wir in unseren Einrichtungen hautnah. Um helfen zu können, brauchen wir Sie! Der Workshop richtet sich an alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Lust haben, ein Hörspiel zu produzieren. Teilnehmen können Schauspielinteressierte, Rapper, Musiker und Technikfreaks, die an der Arbeit im Tonstudio interessiert sind. Im Rahmen des Workshops werden Figuren und Dialoge entwickelt, Texte eingesprochen, Sounds und Songs aufgenommen und anschließend im Digital-Studio geschnitten und zusammengesetzt. Das fertige Hörspiel wird im Störfunk auf afk M94,5, dem Aus- und Fortbildungsradio in München, gesendet. Neu: Website für „Hilfe für Kids“ und HfK-Nachrichten Unter www.hilfe-fuer-kids.de finden Sie weitere Informationen zum Spenden- projekt. Hier können Sie auch die HfKNachrichten lesen und als PDF-Datei herunterladen. Spendenkonto: Kreisjugendring München-Stadt Stadtsparkasse München BLZ 701 500 00, Konto 214 502 Stichwort Hilfe für Kids D e r Wo r k s h o p f i n d e t a m D i e n s t a g , 31.10. und Donnerstag, 02.11.2006, jeweils von 12 bis 18 Uhr im Jugendzentrum aqu@rium in Pasing statt. Der Unkostenbeitrag beträgt zehn Euro (incl. Getränke). Anmeldeschluss ist der 25. Oktober 2006. Infos & Anmeldung bei: Olly Künzner afk-Radio-Projekt, c/o aqu@rium Alois-Wunder-Str. 1, München Tel. 88 94 94 16 E-Mail: afk@kjr-m.de www.rampenfieber-muenchen.de 25 26 Angebote Ein Workshop zum Theater-Spielen Bilderbuch-Szenen Bilderbücher begleiten uns in den ersten Lebensjahren. Viele erinnern sich als Erwachsene noch an die Geschichten der abendlichen Vorlesestunden. Diese Geschichten bieten umfangreiches Material und Ideen, um daraus Theaterszenen und -stücke zu entwickeln. Der Wor kshop „Bilderbuch-Szenen“ vermittelt methodische Ansätze der Erarbeitung von Spielvorlagen mit Kindern und Jugendlichen. Theater hat unzählige Facetten und lässt sich auch mit einfachen Mitteln verwirklichen – der Fantasie, der Kreativität und den Spielmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Fotos: FestSpielHaus Der Workshop soll sowohl eine Schnupperwerkstatt für Anfänger sein, als auch fortgeschrittenen Theaterspielern neue Anregungen zum eigenen Tun geben. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der praktischen Theaterarbeit, die durch gemeinsame Spiele, Übungen und individuelle Trainingssequenzen selbst ausprobiert wird. Der Workshop findet am Wochenende 7. und 8. Oktober jeweils von 11 bis 17.30 Uhr im FestSpielHaus, Quiddestr. 17 (München) statt. Workshopleitung: Sigi Müller M.A., Theaterpädagogin BuT Die Teilnahme kostet 40 Euro Bitte Trainingskleidung und warme Socken mitbringen. Weitere Infos und Anmeldung: Tel. 67 20 20 oder per E-Mail an info@festspielhaus.biz Begegnungen zwischen Menschen und ihren Religionen Erzählen von Gott und der Welt Die demokratische Gesellschaft lebt von der Anerkennung unterschiedlicher weltanschaulicher und religiöser Auffassungen, sie lebt vom Diskurs um Lösungen beim Aufeinandertreffen ungleicher Interessen, sie lebt vom steten Ringen um Verständigung. Verständigung setzt Verstehen voraus. Das Erzählstück „Mit Abraham fing alles an“ macht es uns auf humorvolle Weise leicht, Gemeinsamkeiten zu entdecken, Unterschiede und Grenzen zwischen Juden, Christen und Muslimen zu verstehen. Erzählt wird am Morgen für Schulklassen (ab 10.30 Uhr) und abends (ab 20 Uhr) für alle. Warum glaubt der Mensch? Was heißt Verständigung in religiöser Vielfalt wahrnehmen, zuhören, den Blickwinkel wechseln? Welche Fähigkeiten müssen gelernt werden für den Umgang mit religiösen-weltanschaulichen Konflikten? Welche pädagogischen Antworten gibt es? Welche Kraft, Macht hat der Glaube und welche Wirkungen, Gefahren? diese und weitere Fragen aus interdisziplinärer Sicht in den Impulsreferaten und bei der Gesprächsrunde der Fortbildungsveranstaltung am Nachmittag (1418 Uhr). Begleitend werden ganztägig in einer Ausstellung, auf Bücher- und Infor mationstischen in der Werkstatt der Kulturen Anregungen für die Praxis vorgestellt. Vertreter und Vertreterinnen aus drei Religionsgemeinschaften, aus den Medien, der Wissenschaft und Praxis beleuchten Veranstaltungsort: Staatliches Museum für Völkerkunde, Maximilianstraße 42, München Projektleitung und Kontakt: Angela Dellner-Aumann Direktorium der LH München, Beschwerdestelle für Diskriminierungsfälle Burgstraße 4, München, Tel. 089/233-24488 Anmeldung: Für alle drei Veranstaltungen ist eine Anmeldung bis 10. Oktober per E-Mail an auslaenderbeirat@muenchen.de, Stichwort „Erzählen“, erforderlich. Angebote Rauchverbot in KJR-Einrichtungen Zieh mit - den Nichtrauchenden zuliebe! Im Rahmen der Diskussion um ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen hat sich der Kreisjugendring München-Stadt (KJR) für den aktiven Nichtraucherschutz ab Beginn des neuen Schuljahres entschieden. Alle KJR-Einrichtungen sind ab sofort rauchfrei Unter dem Motto „Zieh mit – den Nichtrauchenden zuliebe!“ werden die Jugendlichen mit unterschiedlichen Plakatmotiven auf das Rauchverbot hingewiesen. In den KJR-Einrichtungen galten bisher sehr unterschiedliche Regelungen zum Rauchen: von rauchfreien Häusern bis hin zu Einrichtungen, die das Rauchen räumlich und/oder zeitlich eingeschränkt haben. Klar geregelt war dabei immer ein Rauchverbot für unter 16-Jährige. Mit der Umsetzung eines generellen Rauchverbots in den Einrichtungen des KJR sollen vor allem die nicht rauchenden Besucherinnen und Besucher geschützt werden. Fotoausstellung zur Tschernobyl-Katastrophe verstrahlt - verdrängt - vergessen Anlässlich des 20. Jahrestags der Tschernobyl-Katastrophe präsentiert Greenpeace vom 18. Oktober bis zum 5. November eine Fotoausstellung mit dem Titel „verstrahlt – verdrängt – vergessen“ im Gasteig. Die Portraits von Robert Knoth zeigen Personen aus drei radioaktiv verseuchten Gebieten in Russland, Weißrussland und Kasachstan. Menschen, die mit ihrer Gesundheit dafür bezahlen müssen, dass andere meinten, Atomkraft beherrschen zu können. Viele der damals radioaktiv verstrahlten Gebiete sind immer noch unbewohnbar und die Menschen leiden unter den Folgen der Radioaktivität. Robert Knoth gelingt es, ein Gefühl der Nähe und Vertrautheit zu erzeugen, als ob ihn seine fotografierten Modelle bis auf den Grund ihrer Seele blicken ließen. Auch ohne Bilder der Katastrophe direkt zu zeigen, vermittelt die Ausstellung in eindringlichen und persönlichen Aufnahmen einen bewegenden Eindruck von den schrecklichen Folgen des Reaktorunfalls. Foto: Robert Knoth/Greenpeace Ort: Gasteig München, Glashalle, 1. OG Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 8 bis 23 Uhr Mehr Infos: www.greenpeace.de/tschernobyl 27 28 Angebote Ab Januar 2007 gibt es wieder freie Praktikumsplätze afk tv – Eine Chance für Fernsehmacher von morgen! Im Münchner Aus- und Fortbildungskanal afk tv drehen, schneiden, recherchieren und texten fast täglich rund 16 junge Leute unter kompetenter Betreuung, um dreimal die Woche von 21 bis 23 Uhr auf Sendung zu gehen. Ziel von afk tv ist es, jungen Leuten zu zeigen, wie der Arbeitsalltag im Fernsehen aussieht und welche Tätigkeitsfelder es dort gibt. Das alles wird in einer Lehrredaktion sehr realistisch umgesetzt. Das 6-monatige (unentgeltliche) Praktikum kann entweder in der Redaktion oder der Technik absolviert werden. Außerdem haben pro Halbjahr ein(e) PR- und ein(e) Archiv-/ Dokumentationspraktikant(in) die Chance, das Handwerkszeug zu erlernen. Die Arbeit in der Redaktion glieder t sich in drei Spar ten: Programmplanung, Pressearbeit und die Herstellung eigener Beiträge. Anfangs lernen die Redakteure, selbständig Programm zu planen und passende Anmoderationen für die afk-Studioaufzeichnungen zu verfassen. Außerdem erstellen und versenden sie Pressetexte und sind für deren Veröffentlichung im Internet zuständig. Parallel dazu beginnt man seine eigenen Projekte - von der Idee über die Konzeptentwicklung bis hin zum Schnitt - zu realisieren. Man lernt selbständig zu recherchieren und einen Beitrag in Bild und Ton umzusetzen. Das technische Praktikum weist in die Grundtechniken der Kamera ein, wobei man von Anfang an die Kamera beim Dreh selbst in die Hand nehmen darf und so praktische Erfahrungen sammeln kann. Außerdem wird man in die analogen sowie digitalen Schnittplätze eingewiesen, um den Schnitt für afk-eigene Produktionen durchzuführen. Technikpraktikanten sind auch für die Digitalisierung von Beiträgen und die weitere Abwicklung der afk tv-Sendungen zuständig. Und fernsehtechnisches Grundwissen bekommt man auch noch dazu. Einen großen Bereich bilden auch die regelmäßig stattfindenden Studioaufzeich- Fotos: afk tv nungen. Die Praktikanten haben somit die Möglichkeit, in den verschiedensten Bereichen echtes Fernsehprogramm zu machen - und zwar praxisnah mit echter Studiotechnik. Ob Aufnahmeleitung oder Maske, Kamera oder Regie - im Studio arbeiten Redaktion und Technik eng zusammen. Außerdem kann man hier - bei entsprechender Begabung - auch einmal vor der Kamera stehen und den Zuschauer durch eine Sendung oder ein Studiointerview führen. Nach dem Praktikum sollte jeder fit genug sein, sich bei Sendern, Fernsehakademien, Journalistenschulen oder anderswo um eine TV-Ausbildung zu bewerben, so wie das viele unserer Ehemaligen erfolgreich getan haben. afk tv ging zum ersten Mal am 30. Juni 1996 auf Sendung und konnte somit dieses Jahr seinen 10. Geburtstag feiern. Schon im Jahr 1995 wurde auf Initiative der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) die gemeinnützige afk GmbH gegründet. Gesellschafter sind private Fernseh- und Radiosender wie ProSieben oder Antenne Bayern, namhafte bayerische Ausbildungseinrichtungen, sowie die Stadt München und der bayerische Jugendring. Die Gesellschaft beherbergt drei Vereine: das afk-Fernsehen und den Radiosender M94.5 in München, sowie das Radio afk max in Nürnberg. Montags gibt es im Programm von afk tv Kurzfilme und Dokumentationen von der Münchner Filmhochschule. Am Mittwoch steht „Fernsehen von Jugendlichen für Jugendlichen“ auf dem Programm. Hier geht es um Kultur und Musik, aber auch um Politik und Probleme für die 15- bis 25-Jährigen. Freitags ist dann der spannende Tag für die „Macher“ von afk tv. Neben experimentellen Videoproduktionen oder Talkshows laufen Reportagen oft zum Thema Fernsehen selbst. Und jeden ersten Freitag im Monat serviert die Lehrredaktion das afk-Magazin „Null. Acht.Neun“, das von der Idee bis zu den fertigen Beiträgen von den Praktikanten selbst produziert wird. Wer seinen Kabelfernseh-Vertrag bei der KMS (Kabelfernsehen München ServiCenter GmbH) abgeschlossen hat, kann die fernsehmacher von morgen auf münchen2 (Kanal 56) empfangen – montags, mittwochs und freitags von 21 bis 23 Uhr. Kunden von Kabel Deutschland finden afk tv auf Kanal S6. Seit Herbst 2005 laufen außerdem am Sonntagvormittag auf münchen.tv die Programm-Highlights (Kanal 66 oder S7). Ab Januar 2007 bietet afk tv wieder jungen Leuten die Chance, in einem 6-monatigen Praktikum das Fernsehmachen vor und hinter der Kamera zu lernen. Neben Redaktions- und Technikpraktikanten werden außerdem je eine Stelle als PR- und als Archiv-/DokumentationsPraktikant besetzt. Bewerbungsschluss ist der 24. Oktober 2006. Weitere Infos unter www.afktv.de oder telefonisch unter 089 / 427 408 86. Angebote Theater rund um das Thema Knete, Kohle & Moneten Bühne blank In Kooperation mit der Schuldenpräventionsstelle Cashless München bietet Rampenfieber ab Oktober 2006 ein neues Theaterprojekt für spielhungrige Jugendliche an. Nach der Sommerpause haben Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren wieder die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten mit professioneller Unterstützung auf einer Bühne auszuleben. Diesmal dreht sich alles um das Thema Knete, Kohle & Moneten: Geld regiert die Welt, oder nicht? Geld stinkt nicht, oder doch? Jung, lässig und (fast) immer pleite? Wie kommt es, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist? Der theaterpädagogische Service Rampenfieber und das Schuldenpräventionsprojekt Cashless-München wollen Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich mit der Bedeutung von Geld und Konsum auseinanderzusetzen. Ob Geld die Welt regier t oder was es heißt, keines zu haben, sind neben anderen Fragen Ausgangsthesen, mit denen Jugendliche in diesem Theaterprojekt konfrontiert werden. Sie haben hier Gelegenheit, eigene Ideen zum Thema einzubringen und daraus ein Theaterstück zu entwickeln. Unter Anleitung der Theaterpädagogin Schoschana Braut finden die Proben ab dem 23. Oktober 2006 jeweils montags von 16 bis 19 Uhr im Jugendtreff am Biederstein in Schwabing statt. Jedes Treffen beinhaltet ein intensives Schauspieltraining. Erfahr ungen im Theaterspiel sind nicht notwendig. Voraussetzung ist jedoch die Bereitschaft, an allen Proben und den Aufführungsterminen teilzunehmen. Die Inszenierung wird an zwei aufeinander folgenden Samstagen im Mai 2007 präsentiert. Anmeldung & Infos zum Theaterprojekt: Schoschana Braut, Rampenfieber - Theaterpädagogischer Service (KJR), Gohrenstr. 6, 80802 München, Tel. 34 44 85, E-Mail: s.braut@kjr-m.de www.rampenfieber-muenchen.de Mehr Infos zu Cashless unter www.cashless-muenchen.de Foto: Nico Fung Neue Ausstellung in der Galerie 90 Leerstelle Jugendliche mit und ohne Schulabschluss, die in München und Umgebung keine Lehrstelle fanden, reflektieren ihre Wirklichkeit und die von anderen Randgruppen der Gesellschaft. Dabei geraten auch Tendenzen, andere auszugrenzen, in den Blick. In der eigenen Angst, statt einer Lehrstelle nur eine Leerstelle zu erhalten und in der Gesellschaft keinen Ort der Zugehörigkeit zu finden, entdecken sie eine der Wurzeln für Rassismus und Diskriminierung, aber auch einen Ausgangspunkt zu einer mutigeren Haltung sich selbst und anderen gegenüber. Vernissage am Mittwoch, den 27. September um 18 Uhr. Anschließend (19.30 Uhr) Lesung im JIZ (Paul-Heyse-Str. 22). Ute Dukat liest Texte von Jugendlichen ohne Lehrstelle, in denen diese ganz unverstellt aussprechen, was sie denken und fühlen. Die Bilder sind bis 8. Dezember werktags von 9 bis 16 Uhr in der Galerie 90 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Seit 1990 gibt es die Galerie 90 in der Geschäftsstelle des Kreisjugendring München-Stadt in der Paul-Heyse-Str. 22. Im 1. und 4. Stock zeigt die Galerie 90 Ausstellungen, die Aspekte der offenen und verbandlichen Jugendarbeit sowie gesellschaftliche Themen aufgreifen. Infos: Erika Hennig, Tel. 51 41 06 46, E-Mail: e.hennig@kjr-m.de Wettbewerb zum Thema Armut Echt arm? 7 Millionen Deutsche leben in Armut. Doch jeder hat eine andere Vorstellung davon, was Armut bedeutet. In diesem Wettbewerb geht es darum, die persönliche Definition von Armut in Text, Bild, To n o d e r F i l m wiederzugeben. Mitmachen kann jede/r ab zwölf Jahren. Einsendeschluss ist der 30. November 2006. Nähere Informationen gibt es unter www.diegesellschafter.de 29 30 Angebote Spielfilm-Reihe zu Migration, Integration und Jugend Aus der Fremde – in die Fremde?! Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem KJR München-Stadt und dem Ausländerbeirat München präsentiert das Jugendinformationszentrum (JIZ) von Oktober 2006 bis Juni 2007 sieben Spielfilme, die nicht nur unterhaltsam und spannend sind, sondern auch verschiedene Themenbereiche von Migration und Integration thematisieren. Spanien schwillt der Protestzug auf Millionen von Menschen an. Gast: Dr. F. Kayode Salau – Regionales Zentrum Bayern Anschließend wird Cumali Naz (Vorsitzender des Ausländerbeirats und Interkult-Beauftragter des KJR München-Stadt) jeweils mit Gästen und dem Publikum über Aspekte von Migration und Integration in Bezug auf Jugendarbeit diskutieren. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Veranstaltungstag ist immer ein Dienstag, Beginn: 18.30 Uhr - Der Eintritt ist frei! Anmeldung bitte unter Tel. 51 41 06 60 oder per E-Mail: info@jiz-m.de 10.10.2006 – Solino Die unterschiedliche Entwicklung zweier italienischer „Gastarbeiter“-Söhne im Aktuelle Infos zu den Filmen und Gästen gibt es unter: www.filmreihe.jiz-m.de Ruhrgebiet. Gast: Dr. Norma Mattarei – Akademie der Nationen 7.11.2006 – Der Marsch Im Sudan bricht eine Gruppe verzweifelter Menschen auf, um dem Hungertod zu entfliehen. Auf ihrem Marsch Richtung Weitere Termine: 5.12. Fremde Haut; 6.2. Just a kiss; 6.3. Tee im Harem des Archimedes; 8.5. Swetlana; 12.6. Kurz und schmerzlos Stephan Hadrava Jugendinformationszentrum München JFF-Befragung auf der Games Convention 2006 Voll verspielt und gut gebildet Computerspielbegeisterte Jugendliche haben ein durchaus hohes Bildungsniveau. Das jedenfalls legt eine Befragung nahe, die das JFF auf der Games Convention 2006 durchgeführt hat. Zwei Drittel der 109 befragten 12- bis 18-Jährigen besuchen das Gymnasium. Für diesen hohen Prozentsatz spielt sicher der Messecharakter eine Rolle, evtl. auch der Ort der Befragung, die GC-family-Halle. Sie zog nur einen Teil des jugendlichen Publikums an. Trotzdem: Es spricht einiges dafür, Computerspielbegeisterung und Schulversagen nicht allzu schnell in eine Kausalbeziehung zu pressen. Deutlich wird das auch an einer Spezialgruppe, an den Jugendlichen, die OnlineSpiele favorisieren. Knapp ein Viertel der Befragten ist explizit dieser Gruppe zuzurechnen, d.h. sie widmen sich regelmäßig und ausgiebig Online-Spielen. Diese vorwiegend männlichen Spieler (nur 4% weibliche Befragte gaben sich als OnlineSpielerinnen zu erkennen) sind zu über der Hälfte (57%) Gymnasiasten, weitere 21% besuchen die Realschule. Für fast zwei Drittel (63%) ist das Spielen eine tägliche Beschäftigung und sie verbringen damit tendenziell viel Zeit, einzelne nannten bis zu neun Stunden. Einige würden dieses Zeitbudget noch erhöhen, wenn nicht Eltern und Alltagspflichten sie daran hindern würden. Die Vorlieben der Online-Spieler konzentrieren sich auf zwei Genres: Rollenspiele favorisieren 73%; der klare Spitzenreiter ist „World of Warcraft“. 57% sind Shooter-Fans; hier ist der Spitzenreiter „Counter-Strike“. Spielvorlieben und Spielverhalten der Online-Spieler haben mehrere Implikationen: Online-Spieler betrachten das hohe Zeitbudget als ein Muss. Dazu ein „World of Warcraft“-Spieler: „Wenn man nicht ständig am Ball bleibt und täglich mehrere Stunden spielt, verliert man den Anschluss und ist draußen.“ Online-Spieler sitzen allein vor dem Rechner, aber sie sind nicht einsam. Ein 14-Jähriger, ebenfalls Fan von „World of Warcraft“: „Meine Eltern sagen immer, ich soll mich doch mit Freunden treffen. Aber sie verstehen einfach nicht, dass ich meine Freunde beim Computerspielen im Teamspeak treffe.“ Online-Spieler favorisieren zu beachtlichen Anteilen Kampf- und Ver nichtungsszenarien. Das gilt vorrangig für die Shooter-Fans. Dass ihre Vorlieben schwerlich als harmlos zu bezeichnen sind, schien den befragten Jugendlichen kaum Probleme zu machen. Offenherzig nannten sie uns ihre Favoriten, auch wenn diese, wie im Fall von zwei 13Jährigen „Battlefield 2“- Spielern, für ihr Alter noch nicht freigegeben sind. Online-Spieler haben öfter Ärger mit den Eltern als andere Spieler. Hauptgründe sind die investierte Zeit und mangelnde soziale Kontakte. Doch sie wissen dagegen zu halten, vorrangig mit dem Hinweis auf ausreichende Schulleistungen. Ein 12-Jähriger dreht populistische Argumente zu seinen Gunsten und besänftigt seine Eltern mit dem Hinweis: „Ich geh ja auch raus und ich bin ja auch ganz dünn“. Neben den Ergebnissen zu den OnlineSpielern erbrachte die JFF-Befragung eine Reihe weiterer Einblicke in die aktuellen Spielvorlieben und Spielgewohnheiten von Jugendlichen. Aus einer parallel durchgeführten Befragung von Eltern resultieren zudem Hinweise auf den familiären Umgang mit dem computerspielbegeisterten Nachwuchs. Die Ergebnisse der Befragung werden sukzessiv ab der 37. KW auf der Website des JFF veröffentlicht: www.jff.de Angebote Die Ergebnisse der 15. Shell Jugendstudie Jugend 2006 – eine pragmatische Generation unter Druck Die junge Generation wird gemeinhin als „Seismograph“ für anstehende gesellschaftliche Entwicklungsnotwendigkeiten betrachtet. Die Shell Jugendstudien sind in dieser Hinsicht ein Standardwerk der deutschen Jugendforschung. Die Shell Jugendstudie 2006 beschäftigt sich mit den Lebenslagen, den Einstellungen und Orientierungen sowie der Bereitschaft zum Engagement bei den heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Besonderer Wert wird auch dieses Mal wieder darauf gelegt, die spezifischen Herangehensweisen von jungen Menschen gegenüber den gesellschaftlichen Herausforderungen darzustellen. Neben den Problemen am Arbeitsmarkt werden dabei ebenfalls die „großen Themen“, wie der demografische Wandel oder auch die Globalisierung, angesprochen. Wann: Donnerstag, 19. Oktober 2006, 14 bis 16.30 Uhr Wo: CVJM, Landwehrstraße 13, München Programm: ■ 14:00: Begrüßung durch die Vorsitzende des KJR, Elke Geweniger ■ 14:15 „Jugend 2006 – eine pragmatische Generation unter Druck“, Zentrale Ergebnisse der 15. Shell Jugendstudie, Vortrag und Diskussion Referent: Ulrich Schneekloth, TNS Infratest München Es wird kein Teilnahmebeitrag erhoben. Anmeldung erforderlich: Monika Wenzig, Tel. 51 41 06-40, Fax 51 41 06-78 oder E-Mail: m.wenzig@kjr-m.de Synagogen in Deutschland „... und ich wurde ihnen zu einem kleinen Heiligtum ...“ Detailreiche Holzmodelle, gebaut von Studenten der TU Braunschweig, geben einen Überblick über die Entwicklung der Synagogenarchitektur in Deutschland zwischen dem 18. Jahrhundert und dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Mit über 3.000 Lehr- und Bethäusern waren jüdische Ritualbauten über Jahrhunderte ein integraler Bestandteil des deutschen Stadtbildes, bis sie fast sämtlich unter der nationalsozialistischen Diktatur zerstört wurden. Die Ausstellung gibt einen guten Überblick über Synagogen in Deutschland und deren architektonische und geschichtliche Aspekte. Sie bietet Anregungen sowohl für Jugendliche aus Jugendverbänden als auch für Multiplikatoren, die Geschichte der Juden in Deutschland als einen Teil der deutschen Geschichte zu sehen und kennen zu lernen. Die Ausstellung ist vom 11. Oktober bis 2. November im Saal der IKG München, 2. Stock in der Reichenbachstraße 27 zu sehen. Der KJR veranstaltet gemeinsam mit dem Jugend- und Kulturzentrum der IKG München am Mittwoch, den 25. Oktober von 18 bis 19.30 Uhr eine Führung durch diese Ausstellung (mit anschließendem Gespräch). Anmeldungen zu dieser Führung bitte an das Sekretariat der Abteilung Jugendarbeit im KJR München-Stadt unter der Rufnummer 51 41 06 30 oder per E-Mail: jugendverbaende@kjr-m.de Fest der Begegnung Theater, Zauber, Tanz und mehr Das 7. Fest der Begegnung findet am 7. Oktober ab 15 Uhr im Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl ’s Dülfer in Kooperation mit dem Verein „Hilfe für das autistische Kind“ statt. Die Schirmherrschaft hat die 2. Bürgermeisterin Christine Strobl. Es gibt ein umfangreiches Bühnenprogramm und für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt. Der Eintritt ist frei. Telefonische Anmeldung erbeten unter 313 24 79. Das ausführliche Programm gibt es unter www.kjr-m.de/service/aktuell_termine 31 32 Kalender KJR München-Stadt - Postfach 151 223 - 80047 München PVSt - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt - 13074 Termine „Die Echten“ singen am 6. Oktober im Spectaculum Mundi / Intermezzo wann was wo weitere Infos 26.9. 20 Uhr „Deutschstunde“ Gast: Necla Kelek Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, Saal, 3. Stock VK unter Tel. 29 19 34 27 27.9. 18 Uhr Vernissage: Leerstellen (Ausstellungsende: 8.12.) Galerie 90, KJR MünchenStadt, Paul-Heyse-Str. 22 www.kjr-m.de Tel. 51 41 06 46 27.9., 19.30 Uhr Lesung: Leerstellen, mit Ute Dukat JIZ, Paul-Heyse-Str. 22 www.kjr-m.de 29.9. 10 Jahre Jugendtreff AKKU Lohstr. 70, 81543 München www.kjr-m.de 29.9., Einlass 18.30 Uhr, Vorstellung 20 Uhr Phönix aus der Asche: „Da legst di nieder. Plim! Plam! Plum“ KJT Hasenberg `s Dülfer, Katharina Adam Haus, Dülferstr. 34 Anmeldung erforderlich: 313 24 79, Mo-Fr 13.30-18 Uhr, jt.hasenbergl@kjr-m.de www.kjr-m.de 6.10. 20.30 Uhr Vokal Total: Die Echten (A) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de www.dieechten.at 7.10. 10-16 Uhr Rechtsextremismus als Indikator einer gescheiterten Integration Jugendinformationszentrum (JIZ), Paul-Heyse-Str. 22 www.bjr.de 7.10. 20:30 Uhr Vokal Total: Yellow and Green, Weimar, Special Guest: Stimmband (München) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de www.yellowandgreen.de 7.10. Da sein für München Marienplatz bis Odeonsplatz www.muenchen.de 7.10. 15 Uhr 7. Fest der Begegnung KJT Hasenbergl `s Dülfer, Dülferstr. 34 www.kjr-m.de 8.10. 20.30 Uhr Vokal Total: Nostalphoniker (München) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de www.nostalphoniker.de 10.10. 18.30 Uhr JIZ-Spielfilmreihe zu Migration, Integration und Jugend: Solino JIZ, Paul-Heyse-Str. 22 www.filmreihe.jiz-m.de 13.10. 20.30 Uhr Vokal Total: Six Pack (Bayreuth) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de www.sixpack.tmt.de 13.-15.10. Team Global (Kick-off-Workshop) Gewerkschaftshaus München, Schwanthalerstr. 64 www.kjr-m.de 13.10. 40-jähriges Jubiläum KJT Trudering KJT Trudering „Freizi“, Feldbergstr. 63 www.kjr-m.de 13.10. 18.30 Uhr Kabarett: “Ehre … und der Beitritt der Türkei in die EU“ Jugendtreff M10City, Maßmannstr. 10 www.m10city.de 14.10. 20.30 Uhr Vokal Total: Doppelkonzert Muttis Kinder (Rostock) und Terzinfarkt (München) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de muttis-kinder.de, terzinfarkt.de 15.10. 11-21 Uhr Münchner Freiwilligen-Messe Münchner Gasteig www.muenchen.de/ engagiert-leben 15.10. 20.30 Uhr Vokal Total: cash-n-go (Augsburg) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de www.cash-n-go.de 19.10. 14 Uhr Fachveranstaltung „15. Shell Jugendstudie“ CVJM, Landwehrstr. 13 www.kjr-m.de 20.10. 20.30 Uhr Vokal Total: mëdlz+band (Dresden) Kleine Georg-Elser-Halle www.spectaculum-mundi.de www.medlz.de 21.10. 20.30 Uhr Vokal Total: Indigo (F) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de www.indigovocal.com 22.10. 20.30 Uhr Vokal Total: Principianti - die A-CappellaMix-Night mit: 5 vor der Ehe (Hannover), Quempas (A), John Beton & the five Holeblocks (Aschaffenburg) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de www.vorderehe.de www.quempas.com www.johnbeton.de 27.10. 20.30 Uhr Vokal Total: Vocal Sampling (Kuba) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de www.kapa-productions.com 28.10. 20.30 Uhr Vokal Total: Doppelkonzert Niniwe (Berlin) und Vocaldente (Hannover) Spectaculum Mundi / Intermezzo, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de www.niniwe.de, vocaldente.de