99 Tipps zum Energiesparen

Transcription

99 Tipps zum Energiesparen
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 1
99 Wege
Strom zu sparen
für einen sanften Umgang mit Energie
Die Weisheit des Lebens besteht im
Ausschalten der unwesentlichen Dinge
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 2
EINLEITUNG
Kennen Sie Ihren Stromverbrauch?
Verleih von Strommessgeräten
Stand-by, Leerlauf und Schein-Aus
ENERGIELABEL
EU-Label
Weitere Kennzeichen
ECOTOPTEN – KONSUM MIT KÖPFCHEN
4
5
6
8
8
8
9
KOCHEN UND BACKEN
10
SPÜLEN
12
KÜHLEN UND GEFRIEREN
14
WASCHEN
17
TROCKNEN
20
INFORMATIONSTECHNIK: COMPUTER, DRUCKER & CO
22
UNTERHALTUNGSELEKTRONIK
24
BELEUCHTUNG
26
Energiesparlampen
Halogenlampen und LEDs
2
3
26
27
WARMWASSER
28
UMWÄLZPUMPEN
30
MOBILE RAUMKLIMAGERÄTE
32
ÖKOSTROM
33
QUELLEN + IMPRESSUM
34
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 3
EINLEITUNG
Es gibt zwei gute Gründe, Strom zu sparen: Sie
machen Gewinn für Ihre Haushaltskasse, und Sie
schützen das Klima und die Umwelt. Dabei sind
viele Stromsparmaßnahmen einfach umsetzbar,
manche sogar ganz kurzfristig.
Heute gibt es in allen Produktbereichen gute und
Strom sparende Markenprodukte. Der Stromverbrauch der privaten Haushalte nimmt aber trotzdem noch zu – in den Jahren von 1997 bis 2007 um
gut 7 %, obwohl moderne Haushaltsgeräte ein
Viertel bis drei Viertel weniger Strom als ältere
Geräte aus den 80er Jahren benötigen, denn: Die
Gesamtzahl der Geräte und auch die Gerätezahl
pro Kopf sind gestiegen
- durch umfangreichere Ausstattung der einzelnen
Haushalte mit herkömmlichen Gerätetypen,
- durch den Trend zu kleineren Haushalten sowie
- durch zusätzliche Anwendungen wie Handy oder
Smartphone samt Ladegerät, Computer, Multifunktionsgerät, DVD-Festplattenrekorder, WLANAnlage, usw.
Wir haben in dieser Broschüre zahlreiche Informationen und Tipps zusammengetragen, die Ihnen
behilflich sind
• beim Aufspüren von Stromfressern,
• bei der Verringerung des Stromverbrauches
durch verändertes Verhalten,
• bei der Anschaffung von Strom sparenden
Geräten.
Mit diesen Informationen können Sie Ihren Stromverbrauch und Ihre Stromkosten ganz erheblich
senken, je nach Ausgangssituation können bis zu
50 % erreicht werden, in Einzelfällen, wenn z. B.
eine elektrische Wassererwärmung durch einen
Sonnenkollektor ersetzt wird, auch noch mehr.
So führen Sie in Ihrem persönlichen Umfeld eine
Trendwende herbei!
Viele Maßnahmen zur Verringerung des Stromverbrauches machen sich schnell bezahlt. Sie liefern
einen guten finanziellen Puffer in Zeiten von weiter steigenden Strompreisen und sind ein wichtiger Beitrag zum Schutz des Klimas und knapper
Ressourcen.
STROMSPAREN IST
KLIMASCHUTZ!
Der Klimawandel ist in vollem Gang. Bei weltweit
weiter steigendem Energieverbrauch wird eine
Erderwärmung um mehrere Grad vorhergesagt. Das
hätte katastrophale Folgen: Häufigere Hochwasser
und Stürme, aber auch lange Dürreperioden für
die Landwirtschaft, Hungerkatastrophen, durch
abtauende Gletscher ansteigender Meeresspiegel,
Überschwemmungen und Aussterben von vielen
Pflanzen und Tieren. Es gibt also auch unter
diesem Blickwinkel gute Gründe, aus eigenem wie
auch aus weltweitem Interesse aktiv zu werden.
Ein wichtiger Schritt heißt Effizienz: energieeffiziente
Geräte mit niedrigem Stromverbrauch kaufen und
alle Geräte effizient nutzen. Ein weiterer Schritt
könnte ein Hinterfragen des Lebensstils sein:
Muss es noch ein weiteres elektronisches Gerät
sein, oder gibt es auch gute Lösungen ohne eine
Neuanschaffung? Kann der PC während längerer
Arbeitspausen ausgeschaltet werden? Wird zum
Wäschetrocknen ein Trockner benötigt oder genügt
auch die Wäscheleine? Und immer gilt: Besonders
kostengünstig und sofort umsetzbar ist es, Geräte
sachgerecht zu nutzen, also die Waschmaschine
richtig gefüllt mit 4,5 oder 5 kg zu betreiben, das
Gefriergerät auf -18 °C einzustellen und nicht tiefer,
Licht dort anzuschalten, wo man sich aufhält … .
GESPARTES GELD KLUG
INVESTIEREN!
Strom sparen schont den Geldbeutel: Mit dem
Ausschalten von unnötigem Stand-by, mit dem Einsatz von Energiesparlampen und dem sparsamen
Betrieb von Haushaltsgeräten sparen Sie schon nach
einem Jahr so viel Geld, dass Sie beim Kauf des nächsten Großgeräts (Kühlschrank, Waschmaschine etc.)
ein Strom sparendes Bestgerät kaufen können. Dieses ist zwar beim Kauf teurer, holt die Mehrkosten
aber durch deutlich geringere Betriebskosten wieder
herein – so wird Ihre Haushaltskasse langfristig und
nachhaltig entlastet.
3
vznw_99wege_230610_Layout 1 23.06.10 13:01 Seite 4
Übrigens: Strom sparen im Haushalt erfordert auch
das Aufspüren und „Stopfen“ vieler kleiner und oft
verborgener Verbrauchsquellen. Da ist Detektivarbeit notwendig, die jedoch richtig Spaß machen
kann – vor allem, wenn man sie gemeinsam betreibt.
Machen Sie also ein Familienprojekt daraus!
Schnell stößt man auf sehr lohnende Maßnahmen:
Wussten Sie, dass die kleine Investition in eine
Energiesparlampe in Höhe von etwa 8 Euro (für
eine 11 Watt-Lampe) sehr viel bessere Zinsen
abwirft als beispielsweise Festgeldkonten oder
Bundesschatzbriefe? Da lohnt es doch, dort, wo
bislang Glühlampen viele Stunden im Jahr brannten, Energiesparlampen einzusetzen! Sie tätigen
damit eine Investition, die über die Lebensdauer
der Energiesparlampe von 10.000 bis 15.000 Stunden mehr als 80 Euro Stromkosten einspart.
In dieser Broschüre wird mit einem Strompreis von 22 Cent
pro Kilowattstunde gerechnet, dies schließt alle Steuern
und Abgaben sowie anteilig den Grundpreis (umgelegt auf
die Kilowattstunde) mit ein. Für Wasser und Abwasser werden zusammen 4 Euro pro Kubikmeter einkalkuliert.
Preissteigerungen werden hier nicht berücksichtigt, da die
Preisentwicklung nicht klar vorausgesagt werden kann. Dass
die Strompreise deutlich steigen werden, ist allerdings zu erwarten. Sie können im Internet auf der Homepage der Verbraucherzentrale NRW unter www.vz-nrw/energiepreise die
Entwicklung der Strom- bzw. Energiepreise in den zurückliegenden Jahren nachvollziehen und auch einen Blick auf die
weitere Entwicklung in der näheren Zukunft wagen.
Ausführliche Fachinformationen bekommen Sie in Ihrer örtlichen Verbraucherzentrale; über 400 lokale Beratungsstellen sind bundesweit vorhanden. Die Orte mit Anschrift und
Telefonnummer finden sich unter www.verbraucherzentrale–
energieberatung.de. Jederzeit übers Internet sind unter
www.verbraucherzentrale-nrw.de sowie unter www.ecotopten.de zahlreiche hilfreiche Informationen verfügbar. Weitere
Quellen sind am Ende der Broschüre genannt!
KENNEN SIE IHREN
STROMVERBRAUCH?
4
Hand aufs Herz: Wissen Sie, wie viel Strom Sie jährlich in Ihrem Haushalt verbrauchen und wie hoch
Ihre Stromrechnung ist? Die meisten Menschen
wissen es nicht. Sie können den Stromverbrauch des
letzten Jahres Ihrer Stromrechnung entnehmen. Sollten Sie diese nicht mehr zur Hand haben, rufen Sie
Ihren Stromversorger an und fragen Sie nach. Ihren
Stromverbrauch können Sie dann mit dem eines
gleich großen durchschnittlichen sowie eines effizienten Haushalts vergleichen. Vielleicht wollen Sie
dann auch Ihre Stromkosten halbieren? Eine Tabelle,
um Ihren Verbrauch zu bewerten, finden Sie direkt
nachfolgend. Und unmittelbar im Anschluss ist für
einen durchschnittlichen 2- und einen 4-Personenhaushalt aufgezeigt, wie sich der Stromverbrauch auf
die einzelnen Geräte verteilt.
Personen
im Haushalt
Stromverbrauch in kWh pro
Jahr; dabei ist elektrische
Warmwasserbereitung
Bewertung
vorhanden
nicht
vorhanden
1
unter 1300
1300-1800
1800-2200
über 2200
unter 800
800-1200
1200-1600
über 1600
fantastisch
gut
hoch
viel zu hoch
2
unter 2300
2300-2900
2900-3700
über 3700
unter 1300
1300-2000
2000-2600
über 2600
fantastisch
gut
hoch
viel zu hoch
3
unter 3100
3100-4200
4200-5300
über 5300
unter 1800
1800-2800
2800-3700
über 3700
fantastisch
gut
hoch
viel zu hoch
4
unter 3800
3800-5300
5300-6300
über 6300
unter 2200
2200-3400
3400-4400
über 4400
fantastisch
gut
hoch
viel zu hoch
5
unter 4400
4400-6000
6000-7300
über 7300
unter 2600
2600-4000
4000-5100
über 5100
fantastisch
gut
hoch
viel zu hoch
BEWERTUNG
fantastisch
Sie brauchen sich um das Thema Stromsparen
kaum noch Gedanken zu machen und können sich
anderen Themen zuwenden.
gut
Ihr Stromverbrauch ist zufriedenstellend. Dennoch
können Sie noch optimieren: Die heimlichen Stromfresser wie Stand-by-Verbräuche könnten vermutlich
noch verringert werden. Vor allem beim Neukauf von
Geräten können Sie Sparpotentiale realisieren.
hoch
Hier geht noch was! Eine Verringerung um mindestens
20% müsste bei Ihnen machbar sein, vielleicht schaffen Sie sogar noch mehr.
viel zu hoch
Ihr Einsparpotenzial liegt sicherlich über 25%, Sie
sollten sich mit dem Thema beschäftigen – es wird
sich lohnen.
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 5
AUFTEILUNG DES JAHRESSTROMVERBRAUCHES
ZWEIER MUSTERHAUSHALTE
Trocknen oder durch Sonnenenergie für die Erwärmung von Wasser für’s Waschen und Spülen können
nochmals etwa 500 kWh pro Jahr eingespart werden –
der Handlungsspielraum ist enorm groß!
Für zwei Durchschnittshaushalte mit zwei bzw. vier
Personen mit einem Jahresverbrauch von 2.950
bzw. 3.910 kWh wird gezeigt, welche Anwendungen
wie viel Strom benötigen. Die Rechnung geht
davon aus, dass alle aufgeführten Geräte im Haushalt vorhanden sind und normal genutzt werden
und das Wasser nicht-elektrisch erwärmt wird.
Da die meisten Haushalte ihr Wasser nicht-elektrisch erwärmen, wurde diese Position in der vorhergehenden Tabelle nicht berücksichtigt.
Jahresstromverbrauch im 2- sowie im 4-Personen-Haushalt
Zahlenangaben in kWh/Jahr
(gerundete Werte)
Kühlen
Gefrieren
Kochen + Backen (Elektro)
Spülen
Waschen
Trocknen
Beleuchtung
Informationstechnik
Unterhaltungselektronik
Umwälzpumpen
Sonstige Geräte
Summe
2-PersonenHaushalt
250
280
350
200
150
260
300
150
160
250
610
2.950
4-PersonenHaushalt
330
400
500
270
190
330
390
200
220
350
730
3.910
VERLEIH VON
STROMMESSGERÄTEN
Die vorgestellten typischen Stromverbrauchswerte für
die Haushalte geben lediglich Anhaltswerte, an welcher Stelle im Haushalt wie viel Strom verbraucht wird.
Mit Hilfe eines Strommessgerätes können Einsparmöglichkeiten und Kaufentscheidungen besser beurteilt werden. Die Geräte können Sie in der örtlichen
Beratungsstelle der Verbraucherzentrale ausleihen.
Auch bei kommunalen oder kreiseigenen Energieberatungsstellen und bei Energieversorgungsunternehmen, vereinzelt auch in Baumärkten, ist dies möglich.
Schon ab 20 Euro können Sie ein akzeptables Messgerät kaufen und später an Nachbarn und Freunde verleihen oder verschenken.
Sofern Warmwasser für Bad und Küche elektrisch erzeugt wird, erhöht sich der jährliche Stromverbrauch
um 1.100 kWh (2 Personen) bzw. rd. 1.900 kWh
(4 Personen).
Jahresstromverbrauch im 2-Personen-Haushalt für verschieden effiziente Geräte
Zahlenangaben in kWh
(gerundete Werte)
Kühlen
Gefrieren
Kochen + Backen (Elektro)
Spülen
Waschen
Trocknen
Licht
Informationstechnik
Unterhaltungselektronik
Pumpen
Diverses
Summe
durchschnittliche
Geräte
250
280
350
200
150
260
300
150
160
250
610
2950
sparsame
Neugeräte
120
180
300
100 °)
110
130 *)
100
100
100
60
200
1500
°) mit Warmwasseranschluss
*) Wärmepumpentrockner
Durch bewussten Einkauf von Neugeräten und durch
sparsamen Umgang mit allen elektrischen Geräten
kann der Stromverbrauch halbiert werden, wie in der
Tabelle gezeigt wird. Durch Ersatz von Strom durch
andere Energieträger, wie z. B. Gas zum Kochen und
Mit einem Strommessgerät können Sie den Stromverbrauch sämtlicher Haushaltsgeräte überprüfen, die
über einen Normstecker verfügen. Sie können dabei
die aktuelle Leistungsaufnahme (in W = Watt oder
kW = Kilowatt = 1000 Watt) ablesen und bei Bedarf
den Stromverbrauch eines Gerätes über einen bestimmten Zeitraum (z. B. einen Tag oder einen Waschgang) ermitteln; der Stromverbrauch wird in Wh =
Wattstunden oder kWh = Kilowattstunden angezeigt.
Haben Sie den Stromverbrauch Ihres Kühlschranks
z. B. über 24 Std. gemessen und 0,5 kWh ermittelt,
dann benötigt das Gerät im Jahr rund 180 kWh Strom
mit Kosten von etwa 40 Euro (0,5 kWh x 365 Tage x
0,22 Euro). Ausführliche Hinweise zum Verleih von
Strommessgeräten und zur Messmethode finden Sie
auf der Website www.vz-nrw.de/verleih.
5
vznw_99wege_230610_Layout 1 23.06.10 13:01 Seite 6
Auf der Internetseite www.vz-nrw.de/neugeraete gibt Ihnen
die Verbraucherzentrale Hinweise zum Kauf energiesparender Geräte.
Eine weitere gute Unterstützung bei der Entscheidung für
ein neues Haushaltsgerät bietet EcoTopTen auf der Website
www.ecotopten.de. Dort finden Sie aktuelle Marktübersichten
mit Angabe der Herstellerpreise, des Stromverbrauchs und der
jährlichen Strom- und Wasserkosten. Zu weiteren Beratungsmöglichkeiten finden sich am Ende der Broschüre Hinweise.
Gerätetyp
LCD-Monitor
Röhrenmonitor
Rechner
Laserdrucker
Anrufbeantworter
Standby-Zeit
pro Tag in
Stunden*
Durchschnittlicher
Jahresverbrauch in
kWh
Kosten
pro Jahr
und
Haushalt
in Euro**
19
19
19
19
23,5
14
100
104
347
30
3
22
23
76
7
19,5
43
9,5
23
19,5
20,5
3
23
23
50
57
60
44
26
200
11
12,5
13
9,5
5,5
44
im Dauerbetrieb
STAND-BY, LEERLAUF UND
SCHEIN-AUS
Viele Geräte wie z. B. Fernseher, Fax-Geräte oder
auch manche Haushaltsgroßgeräte mit Zeitvorwahlmöglichkeit haben eine Stand-by-Funktion. Diese erlaubt es, einen Fernseher oder eine Audioanlage
komfortabel vom Sofa aus einzuschalten, zu steuern
und wieder auszuschalten. Manchmal ist auch nur so
die Hauptfunktion eines Gerätes erfüllbar, wie z. B.
beim Faxgerät, das überwiegend im Stand-by steht
und erst durch das Anrufsignal „aufgeweckt“ wird.
Viele Geräte stehen aber im Stand-by, ohne dass
diese Funktion Sinn macht, oder sie haben gar keinen echten Ausschalter. Hier gibt es erhebliche Einsparmöglichkeiten.
Nicht offensichtlich ist es, wenn ein elektrischer Verbraucher im „Schein-Aus“ ist: Manche Geräte haben
einen Ausschaltknopf, der nur die Elektronik vom
Stromnetz trennt, nicht jedoch den Transformator –
verbreitet und dennoch wenig bekannt ist dies z. B.
bei Halogenlampen. Ein solcher „Trafo“ gehört zum
Netzteil und dient dazu, die übliche Netzspannung
von 230 Volt in 12 oder 24 Volt umzuwandeln, wie es
viele Geräte benötigen. Wird der Trafo nicht vom Netz
getrennt, fließt permanent Strom. Je nach Gerät können das ein, zwei oder drei Watt, bei älteren Modellen auch einmal zehn Watt sein. Hochgerechnet auf
das Jahr werden so bis zu 90 kWh Strom verbraucht,
völlig ohne Nutzen. In Euro und Cent entspricht das
rund 19 Euro – bei einem einzigen Trafo! Auch Spüloder Waschmaschinen mit Zeitvorwahlmöglichkeit
haben häufig einen Stand-by-Verbrauch von einigen
Watt, messen Sie doch einmal nach. Entdecken lassen sich derartige heimliche Verbraucher daran, dass
das Netzteil permanent warm ist, dass Kontrolllampen leuchten, obwohl das Gerät scheinbar aus ist,
oder durch Messen mit einem Strommessgerät.
Nachstehend sind einige typische Jahresverbrauchswerte in Stand-by-Stellung von Geräten
aufgelistet und die jeweiligen Kosten errechnet.
6
Fernseher
(rd. 60 cm Bilddiagonale)
Videorekorder
Sat-, Kabel-, DVB-Box
Kompakt-Hi-Fi-Anlage
Espressoautomat
Haushaltsgroßgerät
Warmwasserspeicher
(5 - 15 Liter) im Dauerbetrieb
* aufgeführt sind also nicht die aktiven Betriebszeiten, sondern lediglich
die Bereitschaftszeiten (Stand-by)
** gerundet auf halbe Euro
Generell werden solche Energieverluste, die keinen
Nutzen erzeugen, unter „Leerlaufverluste“ zusammengefasst. Weitere Beispiele: Pumpenstrom, der die
Heizungspumpe betreibt, obwohl alle Heizkörper zugedreht sind, oder Licht, das brennt, obwohl niemand
im Raum ist. Auch Ladegeräte für Handys oder Akkus,
die nach dem Laden in der Steckdose verbleiben, ziehen oft weiter Strom, ohne einen Nutzen zu erbringen.
Im Durchschnitt liegen die Leerlaufverluste bei etwa
10% des Haushaltsstromverbrauchs, bei einem 3-Personen-Haushalt also rund 400 kWh oder 88 Euro pro
Jahr! Bei umfangreicher technischer Ausstattung
kann der Stromverbrauch durch Leerlaufverluste
auch 600 oder 800 kWh betragen (entsprechend
132 oder 176 Euro Kosten!). Mit diesem Geld kann
eine vierköpfige Familie einige Male Essen gehen
oder einen tollen Tagesausflug machen!
Hochgerechnet für Deutschland verbrauchen Haushalte und
Büros für den unnützen Leerlauf im Jahr etwa so viel Strom,
wie zwei Großkraftwerke produzieren oder soviel, wie die
gesamte Stadt Berlin in einem Jahr verbraucht.
vznw_99wege_230610_Layout 1 23.06.10 13:01 Seite 7
DIE KOSTENFRAGE – WENN
DIE KASSE 16 MAL KLINGELT
Beim Kauf eines Geräts im Handel schauen Verbraucher – neben Funktionen, Qualität und Umweltauswirkungen – vor allem auf den Kaufpreis. Bei
Elektrogeräten liegen die tatsächlichen Kosten für die
Verbraucher aber meist deutlich höher als der Kaufpreis – denn die Stromkosten der Geräte können im
langjährigen Betrieb erheblich sein.
Beispiel 1: Ein Gefrierschrank kostet 350 Euro, hat
einen Stromverbrauch von 240 kWh/Jahr und hält
15 Jahre. Dann klingelt die Kasse gleich 16 mal – nach
dem erfolgten Kauf noch 15 mal – mit jährlichen Stromkosten von rund 53 Euro (ohne Stromkostensteigerung). Die Stromkosten summieren sich auf 792 Euro,
die Gesamtkosten liegen bei 1.142 Euro. Der Anteil der
Stromkosten liegt bei rund 70 %, der des Geräts selbst
bei (nur) rund 30 %.
Beispiel 2: Ein Wäschetrockner kostet 400 Euro, hat
einen Stromverbrauch von 350 kWh/Jahr und hält
15 Jahre. Die jährlichen Stromkosten liegen bei rund
77 Euro (ohne Stromkostensteigerung) und summieren
sich auf 1.155 Euro. Die Gesamtkosten für den Kauf des
Wäschetrockners und die Stromkosten über 15 Jahre
liegen dann bei rund 1.555 Euro und sind damit etwa
vier Mal so hoch wie der Kaufpreis! Bei größeren Haushalten und häufiger Nutzung der Geräte können die
Gesamtkosten auch fünf oder sechs Mal so hoch liegen
wie der Kaufpreis!
Da lohnt es sich wirklich, beim Kauf nachzufragen, wie
hoch denn die Gesamtstromkosten sein werden. Zum
einen könnte das die Entscheidung über die Gerätegröße beeinflussen. Will man tatsächlich das ganz
große Fernsehgerät mit jährlichen Stromkosten von
über 200 Euro – oder reicht nicht auch das mittelgroße
Gerät? Zum anderen sieht man, dass die energieeffizienten Best-Geräte zwar in der Regel beim Kauf teurer
sind, aber die Mehrkosten durch geringeren Stromverbrauch kompensieren.
Techniker sagen…
Normal-Betrieb
zu einem Gerät in üblicher Funktion
Stand-by
wenn ein Gerät einen Teil der Funktionen ausgeschaltet hat, jedoch
schnell in den Normal-Betrieb zurückkehren kann
Ruhezustand
wenn beispielsweise ein PC ein
paar Sekunden braucht, um aus
einer „Schlafstellung“ in NormalBetrieb zurückzzukehren
(manchmal auch SleepMode)
Schein-Aus
wenn Geräte nur vermeintlich ausgeschaltet sind
Aus
zu den elektrischen Verbrauchern,
die tatsächlich vollständig vom
Netz getrennt sind
Noch ein Beispiel: Eine Kühl-Gefrier-Kombination mit
Energieeffizienzklasse A und einem jährlichen Stromverbrauch von 350 kWh kostet im Handel 679 Euro.
Ökologisch besser wäre ein A++-Gerät mit einem
Stromverbrauch von 230 kWh, aber einem Preis von
999 Euro - also gleich 320 Euro „teurer“ als das AGerät. Bei den Gesamtkosten liegt das A++-Gerät mit
1.758 Euro aber 76 Euro günstiger als das A-Gerät mit
1.834 Euro! Der Mehrpreis von 320 Euro kann trotzdem vom Kauf des A++-Geräts abhalten – denn die
können gerade zum Zeitpunkt des Kaufs fehlen.
Ein guter Trick: wenn Sie gleich morgen anfangen,
Stand-by-Strom zu sparen (vgl. die Kapitel Stand-by,
Unterhaltungselektronik und Informationstechnik)
und Energiesparlampen einsetzen (vgl. das Kapitel zu
Beleuchtung), können Sie Jahr für Jahr etwa 150 Euro
sparen – damit können Sie bei Neuanschaffungen
dann immer den Mehrpreis für das Bestgerät bezahlen!
WENN DIE WASCHMASCHINE
STREIKT – ENTSORGUNG VON
ELEKTRISCHEN GERÄTEN
Ebenso wie die Haushaltsgroßgeräte (z. B. Kühlgeräte, Wasch- und Spülmaschinen) dürfen auch Haushaltskleingeräte (z. B. Staubsauger, Bügeleisen,
Toaster) sowie Geräte der Unterhaltungselektronik,
der Informations- und der Kommunikationstechnologie (z. B. TV-Geräte, Hi-Fi-Anlagen, Computer,
Handys) seit 2006 nicht mehr in den Restmüll,
sondern müssen bei kommunalen Sammelstellen
abgegeben werden (kostenlose Annahme). Insbesondere die fachgerechte Behandlung von sehr
alten Kühlgeräten ist wichtig, da sie noch FCKW
oder FKW enthalten können. Viele Kommunen
bieten für große Elektrogeräte auch Abholdienste
an – dieser Service kann aber kostenpflichtig sein.
Fragen Sie beim Neukauf eines Geräts, ob der
Händler kostenlos Ihr Altgerät entgegennimmt.
Wenn Geräte noch nicht alt sind, lohnt sich vielleicht
eine Reparatur; Schweizer Experten nennen dafür
folgende Faustregeln:
Alter
3 - 4 Jahre
5 - 6 Jahre
7 - 8 Jahre
Reperaturkosten
in % des
Neupreises
40 - 50 %
20 - 30 %
10 - 20 %
Ersatz
ja
ja
ja
Das heißt: Sind bei einem 5 Jahre alten Gerät die
Reparaturkosten höher als 30% des Neupreises, ist
es sinnvoller, das Gerät zu ersetzen, als es reparieren zu lassen, liegen sie unter 20%, lohnt sich die
Reparatur.
7
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 8
ENERGIELABEL
Es gibt eine Reihe von Kennzeichnungen, die bei
der Auswahl eines energieeffizienten Gerätes behilflich sind. Die wichtigsten sind hier erläutert.
EU-LABEL
8
Europaweit einheitlich gibt es eine Kennzeichnung
für den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten,
das EU-Label. Damit werden Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Waschtrockner, Trockner,
Spülmaschinen, (Elektro-)Backöfen, Lampen und
mobile Klimageräte gekennzeichnet. Hersteller von
Heizungspumpen deklarieren ihre Produkte freiwillig
mit dem EU-Label. Damit wird Verbraucherinnen und
Verbrauchern ein einfaches Hilfsmittel an die Hand
gegeben, um den Strom- und Wasserverbrauch beim
Kauf von Haushaltsgeräten ohne kompliziertes
Nachrechnen vergleichen zu können. Das EU-Label
weist die Energieeffizienzklassen A bis G aus; A
steht für den niedrigsten Energieverbrauch und G für
den höchsten. Aber Vorsicht: Bei Kühl- und Gefriergeräten wurden oberhalb der Klasse A offiziell die
Klassen A+ und A++ eingeführt, um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten – das ist leider
etwas verwirrend. Für Waschmaschinen wurde auf
Basis einer Vereinbarung der Gerätehersteller die
(inoffizielle) Klasse A+ definiert; sie wird nicht von
allen Herstellern verwendet, daher muss bei Waschmaschinen genau auf den Stromverbrauch pro Normwaschgang geachtet werden. Auch bei den übrigen
Gerätearten hat der Fortschritt der Geräteentwicklung dazu beigetragen, dass kaum noch Geräte in
den (schlechten) Energieeffizienzklassen C bis G zu
finden sind. Wer Stromkosten sparen will, sollte nur
Geräte mit der Klassifizierung A bzw. (bei Kühl- und
Gefriergeräten) A++ kaufen. Verbrauchswerte für
durchschnittliche und marktbeste Neugeräte finden
Sie auf den folgenden Seiten.
Neben dem Energieverbrauch weist das Label bei
Waschmaschinen und Geschirrspülern auch die
Wasch- bzw. Reinigungs- und Trockenleistung aus.
Auf gerätespezifische Besonderheiten des
EU-Labels wird in dieser Broschüre bei den einzelnen Gerätegruppen hingewiesen. Alle Geräte, auf
die das EU-Label Anwendung findet, müssen von
den Händlern mit dem Label ausgezeichnet werden
– Handel und Hersteller haben hier die Pflicht zur
Information.
WEITERE KENNZEICHEN
TCO, der Dachverband der schwedischen Angestelltengewerkschaften, entwickelt und vergibt qualitätsund umweltbezogene Gütesiegel für Computer, Monitore, Drucker, aber auch für Handys und Büromöbel.
TCO-Siegel enthalten teils energietechnische, teils
ergonomische Anforderungen, aber auch Vorschriften
bzgl. der verwendeten Materialien.
Der energy star ist für viele Bürogeräte eingeführt,
und aufgrund der in den letzten Jahren verschärften
Grenzwerte auch eine relevante Entscheidungshilfe
beim Kauf energieeffizienter Geräte. Er wird z. B. für
Bildschirme, Rechner, Drucker, Fax, Kopierer und weitere verliehen, wenn sie die geforderten Energiekennwerte einhalten.
Das Umweltzeichen Blauer Engel kennzeichnet insbesondere die Umweltverträglichkeit der verwendeten Materialien, eine recyclinggerechte Konstruktion
sowie die Vermeidung oder die Begrenzung von umwelt- und gesundheitsschädlichen Stoffen oder
Emissionen. Der Blaue Engel wird u.a. für Drucker,
Computer und Monitore, Notebooks, Handys und Kopierer vergeben.
Ab 2009 wird es neue und schärfere Umweltzeichen
für verschiedene elektrische Geräte geben. Da es in
den Jahren 2009 - 2011 voraussichtlich viele Änderungen bei den Labeln geben wird, sollte man sich
vor dem Kauf eines elektrischen Geräts die aktuellen
Marktübersichten unter www.ecotopten.de ansehen
(siehe das folgende Kapitel). Dort sind immer die jeweils energieeffizientesten Geräte aufgelistet.
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 9
ECOTOPTEN –
KONSUM MIT
KÖPFCHEN
EcoTopTen nimmt Ihnen die mühsame Suche
nach den besten Produkten und den Vergleich
zwischen Produkten ab. Bei EcoTopTen finden
Sie aktuelle Marktübersichten in 10 verschiedenen Produktfeldern zu den von Öko-Institut und
der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
empfohlenen Produkten – jeweils mit Angabe
der wichtigsten Geräte-Werte, der empfohlenen
Herstellerpreise, den jährlichen Gesamtkosten
sowie mit Hinweisen auf Testberichte.
Die Auswahl an Elektrogeräten, die nicht nur eine
hohe Qualität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben, sondern auch umweltfreundlich und
energieeffizient sind, wird immer größer. Allerdings
ist es meist mühsam herauszufinden, welche Produkte die energiesparsameren Alternativen sind.
Außerdem lässt sich in der Praxis nur schwer abschätzen, wie hoch die jährlichen Gesamtkosten
dieser Geräte im Vergleich zu konventionellen Produkten ausfallen. Hier setzt EcoTopTen an.
EINFACHE ORIENTIERUNG
EcoTopTen ist eine Verbraucherkampagne für nachhaltigen Konsum, die das Öko-Institut initiiert hat.
EcoTopTen listet ökologische, kostengünstige Spitzenprodukte auf. Sie finden Produktempfehlungen
zu den zehn wichtigsten Produktfeldern, die aus
Umwelt- und Kostensicht besonders relevant sind:
Dazu gehören die Produktfelder Strom beziehen,
Wohnen, Mobil sein, Informieren & Kommunizieren, Wäsche waschen und trocknen sowie Kühlen,
Kochen, Spülen.
KOMPAKTE
MARKTÜBERSICHTEN
Für jede Produktgruppe werden spezifische Kriterien
festgelegt, die erfüllt sein müssen. Die Empfehlungen
basieren auf Marktrecherchen und Herstellerbefragungen und berücksichtigen vorhandene Produktsiegel und Qualitätstests. Sind die empfehlenswerten
Produkte miteinander vergleichbar, wird bei EcoTopTen eine Hitliste erstellt, bei der die Umweltbewertung und die Kosten gleichrangig gewichtet werden.
Das Ergebnis sind kompakte Marktübersichten zu
rundum guten Produkten.
KONSEQUENT KALKULIEREN
Mit den jährlichen Gesamtkosten zeigt EcoTopTen
zudem auf, was die Produkte "wirklich" kosten. Das
heißt, es wird nicht nur der Kaufpreis berücksichtigt.
In die Bewertung fließen auch die Betriebskosten
ein, die während der Nutzung entstehen, zum Beispiel durch den Stromverbrauch. Zum besseren Vergleich werden den EcoTopTen-Produkten typische
herkömmliche Produkte gegenüber gestellt, die die
EcoTopTen-Kriterien NICHT erfüllen.
WWW.ECOTOPTEN.DE
Die EcoTopTen-Marktübersichten und zahlreiche
weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.ecotopten.de.
TIPPS ZUR NUTZUNG
Bei EcoTopTen finden Sie auch Tipps zur kostengünstigen und umweltschonenden Nutzung der Produkte. Durch eine optimale
Nutzung können die guten Stromverbrauchswerte der Produkte, die EcoTopTen empfiehlt,
häufig noch unterboten werden.
9
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 10
KOCHEN
UND
BACKEN
Beim Energieverbrauch schneiden Gasherde am
besten ab, gefolgt von Induktionsherden, Schlusslicht sind Herde mit gusseisernen Kochplatten.
Gerade beim Kochen kann mit richtiger Nutzung
und guten Töpfen viel Energie gespart werden!
Zum Erhitzen kleiner Speisemengen kann ein
Mikrowellengerät sinnvoll sein. Energie beim Kochen und Backen zu sparen bedeutet, die Energieverluste an die Umgebung so gering wie möglich
zu halten und nicht mehr Material als nötig zu erhitzen – im Idealfall also nur die Nahrungsmittel.
VIELE MÖGLICHE VARIANTEN
Das Kochfeld mit mehreren Kochzonen und der Backofen spielen trotz vieler Spezialgeräte immer noch
die größte Rolle bei der Nahrungszubereitung. Für
Elektro-Backöfen ist das EU-Label für elektrische
Haushaltsgroßgeräte mit der Energieeffizienzklassifizierung vorgeschrieben, für Kochfelder und alle
Gasgeräte dagegen zurzeit nicht.
Gaskochfelder nutzen ca. 58 % der eingesetzten
Primärenergie (Begriffserläuterung im Anhang) zum
Kochen, das ist etwa doppelt so viel wie bei elektrischen Kochfeldern, weil beim Kochen mit Gas die
hohen Umwandlungsverluste bei der Stromproduktion entfallen. Die Wärme kommt durch die Flamme
direkt an den Kochtopf, der Herd wird kaum miterwärmt. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Regelbarkeit. Brenner mit thermoelektrischer Zündsicherung
sorgen dafür, dass die Gaszufuhr schließt, wenn
einmal durch überkochendes Wasser die Flamme
erloschen ist.
10
Bei Brennern, die unter einer Glaskeramikplatte liegen, ist die Regelfähigkeit verlangsamt.
Herkömmliche Elektro-Kochfelder haben Gusseisenplatten als Kochzonen. Moderne elektrische Kochfelder sind mit einer Glaskeramikplatte (Ceranfläche)
abgedeckt, darunter können Infrarotstrahler oder
Halogenstrahler stecken.
Induktionskochfelder, die ebenfalls mit einer Glaskeramikplatte abgedeckt sind, erzeugen selbst keine
Wärme, sondern ein magnetisches Wechselfeld. Dieses bewirkt im (ferromagnetischen) Boden des Kochtopfs einen elektrischen Strom und erhitzt ihn so.
Man benötigt dazu spezielles Kochgeschirr. Die Wärmezufuhr lässt sich schnell regeln. Die Ceranfläche
selbst wird nicht sehr heiß, das spart Strom. Herzschrittmacher haben in einem Test nicht auf die verwendete Frequenz reagiert.
Energiebedarf von Kochfeldern
Unter den elektrischen Kochfeldern benötigen Induktionskochfelder am wenigsten Energie, ca. 20 bis 30 %
weniger als Glaskeramik-Kochfelder mit konventionellen Infrarotstrahlern. Die Mehrkosten für die Geräte
und das gegebenenfalls neu zu beschaffende Spezialgeschirr werden dadurch aber nicht ausgeglichen.
Gusseiserne Kochplatten schneiden beim Energieverbrauch am schlechtesten ab.
Kochfelder (und auch Backöfen) mit Uhr benötigen
auch im ausgeschalteten Zustand Strom, mit Kosten
von etwa 5 Euro pro Jahr. Einzelheiten erfährt man
nur in Testberichten; nur wenige Hersteller geben sie
in der Gerätebeschreibung an.
BACKÖFEN
Gasbacköfen nutzen Energie besser als elektrische,
allerdings muss die Verbrennungsluft über ein Abluftsystem (Dunstabzugshaube oder ohnehin vorhandene
Lüftungsanlage) abgeführt werden. Für Gasbacköfen
gibt es kein EU-Label.
Moderne Elektrobacköfen gehören meist der Energieeffizienzklasse A an. Auf dem Energieetikett ist auch
der Energiebedarf für einen Normbackvorgang angegeben. Wenn zweimal pro Woche gebacken wird,
betragen die jährlichen Stromkosten für eine mittlere
Backröhre beim A-Gerät ca. 17 Euro, bei B 22 Euro und
bei D 30 Euro.
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 11
Empfehlungen zum sparsamen Energieeinsatz beim Kochen
und Backen sowie eine vergleichende Bewertung zwischen
Gas- und Elektrosystemen finden Sie bei
www.ecotopten.de/produktfeld_kochen.php
Backöfen mit Umluft nutzen die Energie besser aus,
verteilen die Wärme im ganzen Backraum, so dass
der Ofen bei geringerer Temperatur betrieben werden
kann, und es kann auf mehreren Ebenen gebacken
werden.
WEITERE VERFAHREN
Mikrowellenherde erwärmen kleine Portionen energetisch günstiger als andere Geräte, bis zu ca. 250 ml
Flüssigkeit oder 500 g Gemüse bzw. Beilagen. Wenn
häufiger kleine Mengen erwärmt werden, lohnt sich
die Neuanschaffung eines Mikrowellenherdes schon
allein aus Komfortgründen. Gleichzeitig spart man
Strom, denn es wird nur die Speise und nicht der
Herd und der Topf erwärmt. Thermotöpfe sind praktische Kochhelfer, die der Methode unserer Großmütter, Essen im Federbett zu Ende garen zu lassen,
nachempfunden sind. Diese Töpfe sind doppelwandig. Genau so gut kann ein Topf nach dem Ankochen
in ein wärmedämmendes Behältnis gestellt werden –
das Prinzip der Kochkiste. Mit beiden Methoden können Reis, Kartoffeln und anderes auf dem Herd angekocht und dann ohne weitere Energiezufuhr fertig
gegart werden – es brennt nichts an und alles bleibt
lange warm – einfach komfortabel.
TIPPS ZUM NEUKAUF
Ist ein Gasanschluss vorhanden, dann sollten Sie einen Gasherd kaufen. Wer auf die
schnelle Regelbarkeit eines Gasherdes nicht
verzichten möchte, obwohl kein Gasanschluss verfügbar ist, kann bei Bedarf einen
Gasherd mit Flaschengasbetrieb wählen.
TIPPS ZUR NUTZUNG
Gut schließende Topfdeckel sparen viel
Energie – kochen Sie möglichst immer mit
Deckel, sonst benötigen Sie dreimal so viel
Energie. Glasdeckel müssen seltener angehoben werden (auf gute Griffe achten).
Topfböden und Elektro-Kochzonen sollten sauber sein und guten Kontakt miteinander haben.
Sandwich-Böden (innen Aluminium, außen
Chromnickelstahl) verbessern den Wärmeübergang vom Herd zum Topf und sparen Energie
(nicht bei Induktionsherden verwendbar).
Die Topfgröße sollte passend zur Größe der
Kochzone (Platte) und zur Inhaltsmenge
gewählt werden.
Kochzonen mit Ankochautomatik können
sofort auf die gewünschte Stufe eingestellt
werden (Geräteanleitung dazu beachten),
das Aufheizen verzögert sich dadurch nicht.
Das Abschalten vor Ende der Koch- oder
Backzeit nutzt Restwärme.
Warmhalten funktioniert ohne Energieeinsatz
mit Thermoskanne, Thermotöpfen, Kochkiste.
Auftauen von Gefriergut im Kühlschrank
spart zweimal Energie: erst kühlt das Gefriergut das Kühlschrankinnere, danach ist
es auf dem Herd schnell zu erwärmen.
Halogenstrahler oder Induktionsfelder unter
Ceranfeldern benötigen weniger Strom.
Gemüse, Kartoffeln, Eier müssen beim Garen
nicht mit Wasser bedeckt sein. Im geschlossenen Topf gart alles mit wenig Wasser (1–2 cm
hoch; Kontrolle!) energiesparend im Dampf –
außerdem bleiben dabei Geschmack und Vitamine besser erhalten.
Sinnvolle Sicherheits- und Komfortaspekte:
Abschaltautomatik; Restwärmeanzeigen;
versetzt angeordnete Kochzonen; versenkbare Schalter im Aus-Zustand.
Dampfkochtöpfe reduzieren Garzeit und
Energiebedarf um bis zu 60 % bei lang
kochenden, 30 bis 40 % bei kurz kochenden
Gerichten.
Elektro-Backofen: Sie sollten ein Gerät der
Energieeffizienzklasse A in bedarfsgerechter
Größe wählen. Umluft ist vorteilhaft.
Elektrische Wasserkocher sind effizienter
als der Elektroherd – und die Geräte schalten
sicher ab.
Statt energieintensiver pyrolytischer Selbstreinigung für den Backofen ist die katalytische Methode zu bevorzugen.
Wärmegedämmte Kochtöpfe verringern die
Abstrahlverluste an die Luft.
Die Anschaffung eines Mikrowellengeräts ist
zum Erwärmen kleiner Mengen günstig.
Ziehen Sie Testberichte zu Stand-by-Leistung, Sicherheitsfunktionen etc. heran
(Weiteres siehe am Ende der Broschüre).
Beim Backofen ist das Vorheizen oft unnötig.
Für spezielle Aufgaben ist es Strom sparender, Wasserkocher, Kaffeemaschine mit
Thermoskanne, Eierkocher, Toaster oder
Mikrowellengerät zu nutzen, als den Herd
oder den Backofen.
11
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 12
Sparprogramme arbeiten mit niedrigen Temperaturen und längerer Reinigungsdauer und erzielen mit
weniger Energieeinsatz genauso gute Ergebnisse
wie andere Programme bei kürzerer Dauer, höherer
Temperatur und mit mehr Wasser. Viele der neuen
Maschinen sind zudem mit Automatikprogrammen,
Trübungssensoren oder Beladungserkennung ausgestattet. Diese Funktionen reduzieren den Energieund Wasserverbrauch je nach Beladung oder Verschmutzungsgrad noch weiter.
SPÜLEN
Mit einer effizienten Spülmaschine spülen Sie Ihr
Geschirr nicht nur bequemer, sondern in der Regel
auch umweltfreundlicher und kostengünstiger als
von Hand – aber nur, wenn man die Maschine wirklich voll befüllt. Neue Spülmaschinen sollten das
Energielabel A tragen, nicht zu laut sein und einen
lebenslang garantierten Wasserschutz haben. In
der Regel reicht das 50-Grad-Programm aus.
Technische Verbesserungen haben den Wasserbedarf einer Spülmaschine für zwölf so genannte Maßgedecke auf 12 bis 14 Liter und den Stromverbrauch
auf etwa eine Kilowattstunde pro Spülgang reduziert. Die gleiche Menge von Hand gespült benötigt
im Durchschnitt rund 50 Liter warmes Wasser und
damit auch mehr Energie. Allerdings belasten die
aggressiveren Maschinenspülmittel die Umwelt
deutlich stärker als Handspülmittel, daher ist eine
sparsame Dosierung wichtig.
Moderne Geschirrspülmaschinen unterscheiden
sich in den Verbrauchswerten kaum noch voneinander. Viele besitzen die Auszeichnung AAA, also
Energieeffizienzklasse A sowie Reinigungswirkung
A und Trockenwirkung A. Diese Angaben werden
in einem vom Hersteller gewählten Referenzprogramm – meist bei 50 °C – unter normierten Bedingungen gemessen. Leider enthält das EU-Label
keine Information über die Verbrauchswerte der
anderen Programme, zum Beispiel im Intensivoder Schnellprogramm. Angaben hierzu in den
Bedienungs- oder Kurzanleitungen können auf
Messungen beruhen, die von den Normbedingungen abweichen, was den Vergleich der Geräte
untereinander erschwert.
Die folgende Tabelle zeigt, dass sich auch vermeintlich geringe Unterschiede beim Energieverbrauch
über die Gerätelebensdauer zu nennenswerten Beträgen summieren. Zudem wird der Kostenvorteil
eines Warmwasseranschlusses deutlich!
Strombedarf und -kosten für Spülmaschinen verschiedener Energieeffizienzklassen
Neugerät Klasse A
mit Warmwasseranschluss
Neugerät Klasse A
ohne Warmwasseranschluss
Neugerät Klasse B
ohne Warmwasseranschluss
Altgerät Klasse D
ohne Warmwasseranschluss
0,63
1,05
1,25
1,64
98
164
195
256
Strombedarf in 15 Jahren (kWh)
1470
2460
2925
3840
Stromkosten in 15 Jahren (Euro)
323
541
644
845
Strombedarf je Spülgang (kWh)
Strombedarf jährlich (kWh)
12
Annahme: 3 Spülgänge pro Woche, Gerät für 12 Gedecke, Berechnung mit Sparprogramm, solare Wassererwärmung
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 13
TIPPS ZUR NUTZUNG
Zu den Stromkosten kommen noch Wasserkosten
hinzu, bei einem Neugerät mit 14 Litern Verbrauch
pro Spülgang sind das rund 130 Euro in 15 Jahren,
bei einem älteren Gerät gut doppelt so viel.
Am energieeffizientesten sind Spülmaschinen mit
12 oder 14 Maßgedecken. Für einen Ein-PersonenHaushalt kann es dennoch sinnvoll sein, ein kleineres Gerät zu wählen, da die Maschine sonst zu oft
mit zu geringer Beladung betrieben wird.
Bei EcoTopTen werden nur Spülmaschinen mit der Klassifizierung AAA, einem maximalen Geräuschwert von 47 Dezibel und einem vom Hersteller garantierten lebenslangen
Wasserschutz empfohlen. Aktuelle Marktübersichten mit
Angabe der Herstellerpreise, des Strom- und Wasserverbrauchs und den jährlichen Gesamtkosten finden Sie bei
www.ecotopten.de/produktfeld_spuelen.php
TIPPS ZUM NEUKAUF
Neue Geräte können meist ans warme statt
ans kalte Wasser angeschlossen werden,
näheres siehe unter „Tipps zur Nutzung“.
Beim Kauf einer Spülmaschine sollten Sie
darauf achten, dass das Gerät ein technisch
hochwertiges Sicherheitssystem gegen das
Auslaufen von Wasser besitzt, der Hersteller
diesen Wasserschutz ein Geräteleben lang
garantiert und im Schadensfall sogar die Haftung übernimmt. Ist der Wasserwächter korrekt platziert (Bodengefälle beachten), sperrt
er die Wasserzufuhr, sobald er in Feuchtigkeit
steht.
Steht die Spülmaschine in einer Wohnküche,
ist ein niedriger Geräuschwert sinnvoll, so
dass Sie sich auch bei Betrieb weiter unterhalten können. Empfehlenswert sind Geräte,
die nicht lauter als 47 Dezibel, bei kleinen
Maschinen nicht lauter als 49 Dezibel sind.
Zum Vergleich: Bei einer normalen Unterhaltung in einem geschlossenen Raum misst
man ungefähr 50 Dezibel.
Die Größe bzw. Anzahl der Maßgedecke der
Spülmaschine sollte sich nach der Menge des
durchschnittlich anfallenden Geschirrs und
den Platzverhältnissen in der Küche richten.
Die meisten Geräte sind ca. 60 cm breit und
für 10 bis 14 Maßgedecke ausgelegt. Die kleineren ca. 45 cm breiten Geräte haben ein Fassungsvermögen von 7 bis 9 Maßgedecken,
benötigen aber häufig mehr Energie und Wasser pro Maßgedeck als die größeren Geräte.
Vorhandene Spülmaschinen können in aller
Regel an die zentrale Warmwasserversorgung
angeschlossen werden. Dies ist sinnvoll, wenn
das Wasser nicht elektrisch, sondern mittels
einer effizienten Zentralheizung mit Gas, Öl,
Holz oder, am allerbesten, durch die Sonne erwärmt wird. Da Spülmaschinen in aller Regel
neben dem Spülbecken stehen, wo häufig warmes Wasser gezapft wird, ist auch die Zulaufmenge von Kaltwasser zu Beginn des Spülgangs niedrig. Nur für Spülmaschinen mit internem Wärmetauscher ist der Anschluss an die
zentrale Warmwasserversorgung nicht sinnvoll.
In die meisten Maschinen passen rund zwölf Kaffee- und Essgedecke, Gläser und Besteck sowie
Platten und Schüsseln. Nutzen Sie diesen Platz
und schalten Sie erst ein, wenn das Gerät voll beladen ist.
Übliche Verschmutzungen werden auch mit dem
Spar- oder Kurzprogramm und bei Temperaturen
von 45 oder 50 °C sauber – dies schont Geschirr
und Gläser und spart Strom und Wasser. Einmal
pro Monat ein Spülgang mit 65 °C beugt Fettablagerungen in der Maschine vor und schützt vor
einem technischen Defekt.
Auf die Reinigungswirkung moderner Spülmittel
und -maschinen ist Verlass. Vorspülen von Hand
ist unnötig, grobe Reste wischen Sie einfach mit
Haushaltspapier ab.
Sie sollten die Wasserhärte und Klarspüldosierung in Ihrer Spülmaschine richtig einstellen –
den Härtegrad des Wassers erfahren Sie bei
Ihrem örtlichen Wasserversorger. So dosiert die
Maschine nicht mehr als nötig. In einer Gegend
mit sehr weichem Wasser können Sie auf Regeneriersalz sogar ganz verzichten.
Nutzen Sie am besten separate Reiniger-, Salzund Klarspülerprodukte. Diese können Sie je
nach Bedarf dosieren – das schont die Umwelt
und Ihren Geldbeutel.
Abflusssiebe, Düsen und Lagerungen der Sprüharme können verschmutzen. Dies führt zu verlängerten Betriebszeiten und zu höheren Energiekosten. Daher: Regelmäßig und bei Bedarf
nach Anweisung reinigen.
Wenn Sie das Gerät nach dem Spülen ganz ausschalten, vermeiden Sie unnötigen Stromverbrauch im Stand-by-Betrieb.
Bei längeren Nutzungspausen: Tür leicht geöffnet lassen, Wasserzulauf-Hahn schließen und
Netzstecker ziehen. Lassen Sie den nächsten
Spülgang mit höherer Temperatur laufen, um
Bakterien, die sich möglicherweise gebildet
haben, abzutöten.
13
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 14
KÜHLEN
UND
GEFRIEREN
Kühl- und Gefriergeräte arbeiten im Dauerbetrieb:
24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr benötigen
sie Strom, für den Sie teures Geld zahlen. Wählen Sie
beim Neukauf deshalb Strom sparende Geräte der
Energieeffizienzklasse A++ (diese Klasse gibt es nur
bei Kühl- und Gefriergeräten). Die Klasse A ist dagegen längst nicht mehr optimal: Mit einem A++-Gerät
können Sie bis zu 45 % Strom gegenüber einem vergleichbaren Gerät der A-Klasse einsparen. Der meist
höhere Kaufpreis effizienter Geräte gleicht sich durch
die niedrigen Stromkosten bald aus. Bei älteren Geräten lohnt sich oft sogar schon der vorzeitige Ersatz,
auf jeden Fall aber bei einem Geräteschaden, anstatt
eine Reparatur zu bezahlen.
Die Angebotspalette bietet gerade bei Kühl- und Gefriergeräten sehr viele unterschiedliche Gerätegrößen und -kombinationen, wie die folgende Tabelle
zeigt. Es ist daher nicht nur wichtig, ein Gerät mit
niedrigem Stromverbrauch, also mit Energieeffizienzklasse A++, sondern auch von geeigneter Ausstattung zu wählen: Ist bereits ein Gefriergerät
vorhanden, reicht ein Kühlschrank ohne Gefrierfach
aus, denn dieser benötigt etwa ein Drittel weniger
Strom als ein vergleichbares Gerät mit Gefrierfach.
Ist kein Platz für ein separates Gefriergerät vorhanden, kann eine Kühl-Gefrier-Kombination geeignet
sein. Dafür gibt es auch einen weiteren guten Grund:
In vielen Haushalten sind die Gefrierschränke oder
Gefriertruhen überdimensioniert – da ist eine KühlGefrier-Kombination Strom sparender.
Stromverbrauchsvergleich marktgängiger Neugeräte
Energieeffizienzklasse A++ gegenüber A
Gerätetyp
Nutzvolumen
in Liter
Jahresstromverbrauch in kWh
Kühlen
Gefrieren
Klasse
A++
Klasse
A
ohne Gefrierfach
150 - 160
250 - 350
–
–
84 - 90
90 - 100
150
150
Kühlschrank
100 - 120
16 - 18
110 - 162
230
Kühl-GefrierKombination
170 - 250
60 - 100
180 - 215
340
Gefriertruhe
–
ca. 160
200 - 250
ca. 142
157 - 172
226
100 - 150
150 - 200
200 -300
130 - 150
160 - 180
180 - 240
Kühlschrank
mit Gefrierfach
Gefrierschrank
–
–
–
240
280
Aber nicht nur der Gerätetyp, auch die Ernährungsgewohnheiten beeinflussen den Energieverbrauch:
Ein Haushalt, in dem überwiegend Tiefkühlkost konsumiert wird, verbraucht viel Energie und lebt teurer.
Kaufen Sie möglichst oft frisches vitaminreiches
Obst und Gemüse aus der Region und vermeiden
Sie Fertig- und Tiefkühlkost. So sparen Sie Energie
für die Produktion, für den Transport und die Tiefkühllagerung.
14
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:08 Seite 15
LOHNT SICH DER VORZEITIGE
ERSATZ IHRES ALTEN KÜHLODER GEFRIERGERÄTS
DURCH EIN NEUES, EFFIZIENTERES GERÄT?
Aus Umweltgesichtspunkten lohnt sich der vorzeitige Ersatz bereits dann, wenn Ihr vorhandenes
Gerät älter als fünf bis zehn Jahre ist, oder, wenn
eine Reparatur notwendig wird – der Energieverbrauch, der zur Herstellung eines Neugerätes benötigt wird, amortisiert sich innerhalb von 0,7 bis 2,5
Jahren durch den deutlich geringeren Stromverbrauch während der Gerätenutzung. Finanziell können sich die während der Lebensdauer eingesparten
Stromkosten zu mehreren Hundert Euro aufsummieren, wie die Tabelle zeigt. Ein Betrag, der z.T. die
Höhe der Anschaffungskosten für ein neues Gerät
erreichen oder übersteigen kann.
Betriebskostenvergleich zwischen Alt- und Neugerät
Gerätetyp
Nutzvolumen in Liter
Jahresstromverbrauch in kWh
Kostenersparnis in Euro
Kühlen
2000
(Durchschnitt)
Pro Jahr
Gefrieren
2008 (A++)
in 15 Jahren
Kühlschrank
155
–
212
85
28
420
Kühl- Gefrierkombination
200
90
392
200
42
634
Gefrierschrank
–
190
472
175
65
980
Gefriertruhe
–
190
215
150
14
215
Bei EcoTopTen werden nur Kühl- und Gefriergeräte der Energieeffizienzklasse A++ empfohlen. Aktuelle Marktübersichten mit Angabe der Herstellerpreise, des Strom- und
Wasserverbrauchs und den jährlichen Gesamtkosten finden
Sie bei www.ecotopten.de/produktfeld_kuehlen.php
15
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 16
TIPPS ZUM NEUKAUF
TIPPS ZUR NUTZUNG
Decken Sie Lüftungsöffnungen an Kühl- und
Gefriergeräten nicht ab und entstauben Sie
sie regelmäßig. Ein Wärmestau am Wärmetauscher erhöht den Stromverbrauch um bis
zu 10 %.
Wählen Sie lieber eine Gefriertruhe anstelle
eines Gefrierschranks. Bei gleichem Nutzinhalt verbraucht sie rund 12 % weniger Energie.
Beim Kühlschrank reicht in der Regel eine
Innentemperatur von 7 °C aus. Das spart gegenüber 5 °C etwa 12 % Strom. Bei Gefriergeräten reichen minus 18 °C aus. Überprüfen
Sie die Temperatur ab und zu mit einem Thermometer.
Beim Kauf einer Kühl-Gefrier-Kombination
sollten zwei getrennte Kältekreisläufe vorhanden und beide Teile getrennt zu öffnen
sein. So können Sie während des Urlaubs
den Kühlschrank abschalten, das Gefrierteil
jedoch in Betrieb lassen.
Reifbildung verringert die Kühlleistung und
erhöht den Stromverbrauch. Geräte mit Abtauautomatik oder No-Frost-Funktion verhindern das Vereisen, verbrauchen allerdings
etwa 10 bis 30 % mehr Strom und sind teurer. Geräte ohne Automatik sollten spätestens bei 1 cm Eisschicht abgetaut werden.
Auswischen mit Glyzerin verhindert den
Reifansatz.
An einem kühlen Ort benötigen Kühl- und
Gefriergeräte weniger Strom und verursachen damit auch geringere Betriebskosten.
Bei einer um ein Grad niedrigeren Umgebungstemperatur verbrauchen Kühlgeräte
6 %, Gefriergeräte 3 % weniger Strom.
Öffnen Sie Ihr Kühl- oder Gefriergerät so kurz
und selten wie möglich, denn die eingedrungene warme Luft muss mit abgekühlt werden
und der in der Luft enthaltene Wasserdampf
bildet an den Kühlflächen eine Reifschicht.
Einzufrierende Lebensmittel sollten möglichst luftdicht und wasserundurchlässig
verpackt sein, sonst trocknen sie aus. Das
führt zu verstärkter Reifbildung im Gerät.
Beschriften Sie einzufrierende Lebensmittel
und sortieren Sie sie übersichtlich ein. So vermeiden Sie langes Suchen bei geöffneter Gerätetür und eine Überschreitung der Lagerzeit.
Lassen Sie warme Speisen abkühlen, bevor
Sie sie in den Kühlschrank stellen.
Gefrorenes tauen Sie am besten im Kühlschrank
auf. Die dabei frei werdende Kälte kühlt die übrigen Lebensmittel automatisch mit.
16
Kaufen Sie Kühlgeräte in einer Größe, die
Ihren Bedürfnissen entspricht. Als Faustregel gelten für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte 100 bis 160 Liter, für jede weitere
Person rechnet man etwa 50 Liter zusätzlich.
Ab in den Urlaub? Pause auch für Ihren Kühlschrank! Lassen Sie ihn auf kleinster Stufe
laufen oder schalten Sie ihn ganz aus: Einfach
ausräumen, abtauen und Tür offen stehen lassen – das vermeidet Schimmelbildung.
Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung
und das Aufstellen neben Herd, Heizung
oder Spülmaschine. Gefriergeräte stehen am
besten im Keller oder in einem ungeheizten
Raum. Achten Sie auf die angegebene Klimaklasse – diese gibt die empfohlenen Aufstelltemperaturen an: zwischen 16 und 32 °C
bei Klimaklasse N, zwischen 10 und 32 °C
bei Klimaklasse SN. Ein zu kalter Aufstellort
kann zu einer Fehlfunktion führen, daher
sollte ein Gefriergerät für die Aufstellung
z.B. in einem 12 °C kalten Keller Klimaklasse
SN haben.
Sorgen Sie für eine ausreichende Be- und
Entlüftung Ihres Geräts und beachten Sie die
vom Hersteller empfohlenen Wandabstände
(teils sind Kühlschlangen in die Gerätewand
integriert, dort sollte Luft vorbei streichen
können).
Sinnvolle Sonderfunktionen sind eine außen
ablesbare, gradgenaue Temperaturskala,
Warnsignale bei geöffneter Tür oder zu
hoher Temperatur im Innenraum, Türschließautomatik, Urlaubsschaltung.
Altgeräte müssen fachgerecht entsorgt werden, da sie noch Umwelt belastende FCKW
oder FKW enthalten können.
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 17
WASCHEN
Neue Waschmaschinen sollten im EU-Label die
Kennzeichnung AAB für hohe Energieeffizienz und
gute Waschwirkung sowie für eine Schleuderwirkung von mindestens 1200 Umdrehungen pro Minute tragen und einen vom Hersteller lebenslang
garantierten Wasserschutz haben. Optimal genutzt
– also mit voller Trommel, niedrigen Waschtemperaturen und richtiger Waschmitteldosierung – können
Verbraucher ihre Kosten für das Wäschewaschen
um ein Drittel verringern.
Der Energie-, Wasser- und Waschmittelverbrauch ist
bei Waschmaschinen in den letzten Jahren aufgrund
technischer Optimierungen deutlich zurückgegangen. Mittlerweile besitzen die meisten der neuen
Geräte die Energieeffizienzklasse A, für die Waschwirkung A und für die Schleuderwirkung A oder B.
Innerhalb der Energieeffizienzklasse A gibt es jedoch Unterschiede im Verbrauch von 20%, so dass
einige Hersteller die (inoffizielle) Bezeichnung A+
für Geräte verwenden, die mindestens 10 % weniger
Strom benötigen als Geräte der Klasse A (dort lautet
die Anforderung: maximal 0,19 kWh Stromverbrauch
pro Kilogramm Wäsche im 60 °C-Programm). Ineffiziente Geräte mit Label B oder C sind nur noch ganz
vereinzelt am Markt anzutreffen.
Die Angabe der Energieeffizienzklasse für Waschmaschinen basiert auf dem Energiebedarf im Standard-Waschprogramm „Baumwolle 60 °C“.
In den viel genutzten Programmen mit 30 oder 40 °C
Waschtemperatur schwanken die Verbrauchswerte
zwischen den Modellen zum Teil deutlich. Leider
enthält das Energielabel hierzu keine Information.
Verbrauchswerte aller Programme finden Sie zum
Beispiel in den Bedienungsanleitungen. Nachteil:
Die Werte beruhen ggf. auf Messungen, die von den
Normbedingungen abweichen, was den Vergleich
der Geräte untereinander erschwert. Hilfestellung
können die Test-Hefte leisten (vgl. Hinweise im Anhang).
Haushalts-Waschmaschinen gibt es mit einem Fassungsvermögen von 3 bis 7 kg; hier gilt es, ein der
Haushaltsgröße angepasstes Gerät zu wählen. Denn
vielfach werden Waschmaschinen nur mit etwa drei
Viertel der maximal möglichen Wäschemenge beladen, wodurch sich insgesamt die Zahl der Waschgänge
und damit auch der Strom- und Wasserverbrauch pro
Kilogramm Wäsche erhöht. Viele der neuen Geräte
verfügen zwar über eine Mengenautomatik, die die
Wassermenge und dadurch den Energiebedarf bei
geringerer Beladung an die Wäschemenge anpasst,
jedoch nicht im Verhältnis 1:1. Bei halber Beladung
wird der Wasser- und Energieverbrauch je nach Gerät
nur um 15 bis 25 %, bei besseren Maschinen um bis
zu 45 % gesenkt.
Aufgrund der geringeren Wassermenge laufen in
der Regel die heutigen Waschprogramme länger als
frühere, um durch die ausgedehnte Einwirkzeit ein
gleich gutes Waschergebnis zu erreichen.
WARMWASSERANSCHLUSS
FÜR WASCHMASCHINEN?
Durch den Anschluss von Waschmaschinen an eine
vorhandene effiziente nicht-elektrische Warmwasseranlage kann Energie eingespart werden. Besonders
vorteilhaft ist solch ein Anschluss, wenn das Wasser
durch einen Sonnenkollektor erwärmt wird. Wichtig
ist, dass der Warmwasserzulauf vom Speicher zur
Maschine kurz ist (Faustregel: es laufen maximal
2 Liter Kaltwasser aus, ehe warmes kommt).
Zu beachten ist, dass eiweißhaltige Flecken in der
Kleidung am besten mit kaltem Wasser eingeweicht
werden, damit diese gut auszuwaschen sind.
Bei einer Neuinstallation der Warmwasserversorgung sollten Anschlüsse für Wasch- und Spülmaschine direkt mit installiert werden. Achten Sie
dann bei einem Neukauf darauf, ob die Maschine
einen eigenen Warmwasseranschluss hat. Derzeit
17
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 18
Betriebskostenvergleich bei Warmwasseranschluss
Gerätetyp
Beste A-Waschmaschine
Neues A-Gerät mit Warmwasseranschluss
Strom
Strom
Wasser
Gas
Wasser
1,9 kWh
123 l
0,9 kWh
0,94 kWh
141 l
im Jahr
100 kWh
6,4 m3
46 kWh
49 kWh
7,3 m3
Betriebskosten im Jahr
22 Euro
26 Euro
10,20 Euro
3,90 Euro
29 Euro
Betriebskosten für
242 Euro
282 Euro
112 Euro
43 Euro
323 Euro
für eine Woche
(3 Waschgänge)
Strom (+ Gas) + Wasser
in 11 Jahren
Gesamt
524 Euro
478 Euro
Angenommen wird pro Woche ein Buntwaschgang mit 60 °C, einer mit 40 °C und ein Pflegeleicht/Kurzprogramm mit 40 °C. Für Gas wird mit 8 Cent pro
Kilowattstunde gerechnet (Zahlenwerte gerundet).
sind nur wenige derartige Geräte am Markt; erfahrungsgemäß ändert sich das bei entsprechender
Nachfrage. Aufgrund der zusätzlichen technischen
Ausstattung (2 Wasseranschlüsse) und der Entwicklungskosten sind diese Geräte teurer.
Einer vorhandenen Waschmaschine ohne Warmwasseranschluss kann trotzdem im Nachhinein Warmwasser zugeführt werden, indem Sie ein Vorschaltgerät
einsetzen. Dieses kann – je nach Ausstattung – auch
andere Funktionen wie Zeitsteuerung, Verlängerung
der Einweichphase (Einsparung von Waschmittel) und
Wasserwächterfunktion (Schutz vor Wasserschäden)
übernehmen, teils ist auch die Nutzung von Regenwasser integriert. Bezugsquellen hierzu sind im Anhang genannt.
Ein Betriebskostenvergleich zeigt, dass bei Wasser,
welches durch eine Gasheizung erwärmt wird, die
Kosten für das Gerät mit Warmwasseranschluss um
etwa 50 Euro günstiger ausfallen. Ein zusätzlicher
Kostenvorteil von 43 Euro ergibt sich dann, wenn
ein Sonnenkollektor das Wasser erwärmt. Die Mehrkosten der Waschmaschine mit Warmwasseranschluss sollten also bei ca. 100 Euro liegen, damit
sich diese Investition rentiert. Werden Energiepreissteigerungen eingerechnet, darf der Preisunterschied höher ausfallen.
18
Je niedriger der Strom- und Wasserverbrauch der
Geräte ist und je häufiger mit niedriger Temperatur
gewaschen wird, desto unwirtschaftlicher ist ein
Warmwasseranschluss.
Bei Altgeräten, die nachträglich an Warmwasser
angeschlossen werden, ist der Kostenvorteil durch
den Warmwasseranschluss höher, da ihr Wasserverbrauch oft 50 bis 100 % über dem von heutigen
Neugeräten liegt.
Bei EcoTopTen werden nur Waschmaschinen der Klassifizierung
AAB (also Schleuderzahl bis 1400 U/min) und mit einem vom
Hersteller garantierten lebenslangen Wasserschutz empfohlen.
Aktuelle Marktübersichten mit Angabe der Herstellerpreise,
des Strom- und Wasserverbrauchs und den jährlichen Gesamtkosten finden Sie bei www.ecotopten.de/prod_waschen.php
Verbrauchsvergleich zwischen Buntwäsche und Waschen
mit Mischprogramm
40° - Buntwäsche Mischprogramm
mit 30 bis 40° C
Empfohlene Beladung
6 kg
3 kg
Energieverbrauch pro
Waschgang
1,02 kWh
0,55 kWh
Wasserverbrauch pro
Waschgang
44 Liter
48 Liter
Energieverbrauch
beim Waschen von
sechs kg Wäsche
1,02 kWh
1,10 kWh
Wasserverbrauch
beim Waschen von
sechs kg Wäsche
44 Liter
96 Liter
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 19
TIPPS ZUM NEUKAUF
Bei einem Neukauf sollten Sie ein Gerät mit
der Bezeichnung A+ bzw. eines mit niedrigem
Verbrauch innerhalb der Gruppe der A-Geräte
wählen.
TIPPS ZUR NUTZUNG
Durch eine optimierte Beladung und durch
niedrigere Waschtemperaturen kann ein ZweiPersonen-Haushalt beispielsweise 45 % des
Stromverbrauchs und knapp 20 % des Wasser- und Waschmittelverbrauchs einsparen.
Bei älteren Maschinen ist der Strom- und Wasserverbrauch von der eingelegten Wäschemenge meist unabhängig, sie brauchen bei
halber Beladung gleich viel, wie bei voller. Hier
ist es besonders wichtig, die Maschine richtig
zu füllen. Wiegen Sie sich einmal mit leerem
Wäschekorb und dann mit einem gefüllten –
Sie werden sich vermutlich wundern, wie viel
Wäsche nötig ist, um die empfohlene Füllmenge auszunutzen.
Kochwäsche bei 90 °C ist selbst bei stark verschmutzter Wäsche nicht nötig, denn die meisten Mikroorganismen werden schon bei 60 °C
abgetötet (Ausnahme: Wäsche von Kranken).
Oftmals reichen auch 30 bis 40 °C aus.
Wenn Sie Ihre Wäsche nur mit 30 statt mit 60 °C
waschen, sparen Sie mehr als die Hälfte des
Stromverbrauchs. Waschen Sie hingegen mit
90 statt mit 60 °C, so verbraucht Ihre Waschmaschine mindestens 40% mehr Strom.
Vorsicht aber bei den von vielen Herstellern
neu eingeführten „Mischprogrammen“: Mit
ihnen können zwar verschiedene Textilsorten
wie Koch-, Bunt- oder pflegeleichte Wäsche
zusammen gewaschen werden, laut Bedienungsanleitung soll das Programm jedoch
meist nur mit halber Beladung genutzt werden. Dadurch sind der Wasser- und Energieverbrauch pro Kilogramm Wäsche letztlich
höher als bei den entsprechenden Einzelwäsche-Programmen. Waschen Sie die Wäsche
daher wenn möglich lieber separat und mit
voll beladener Trommel oder testen Sie das
gemeinsame Waschen von Buntwäsche und
pflegeleichter Wäsche bei 30 °C. Meist ist die
Waschwirkung auch hier ausreichend.
Verzichten Sie bei normal verschmutzter Wäsche
auf den Vorwaschgang. So können Sie – abhängig von der gewählten Temperatur – zwischen 10
und 30 % Strom einsparen.
Waschen Sie nicht öfter als nötig: Textilien aus
Naturfasern z. B. müssen nicht nach jedem Tragen gewaschen werden.
Die Schleuderwirkung sagt aus, wie feucht die
Wäsche nach dem Schleudern noch ist. Klasse
A wird in der Regel nur von Geräten mit mindestens 1500 Umdrehungen pro Minute erreicht.
Dies verkürzt zwar die anschließende Wäschetrocknung, bei einem Wäschetrockner macht
sich die daraus resultierende Stromeinsparung
ökonomisch und ökologisch jedoch nicht so
sehr bemerkbar. Zudem sind die entsprechenden Waschmaschinen bautechnisch bedingt
meist deutlich teurer. Schleuderwirkung B mit
einer Drehzahl von 1200 bis 1450 Umdrehungen pro Minute reicht in der Regel aus und
sollte in Kombination mit einem Trockner gewählt werden: denn es braucht 100-mal mehr
Energie, Wasser durch Wärme aus der Wäsche
zu entfernen als durch Schleudern.
Der geringe Wasserverbrauch heutiger Waschmaschinen kann dazu führen, dass die Spülleistung nicht ausreicht – vor allem bei
empfindlicher Haut oder Allergien. Die Spülleistung wird auf dem Energielabel nicht differenziert ausgewiesen, wird aber zum Beispiel
in Qualitätstests der Stiftung Warentest überprüft. Ein Teil der Geräte bietet wahlweise
einen zusätzlichen Spülgang an.
Geräte mit einem Fassungsvermögen von 6 kg
oder mehr sind nur für Haushalte mit hohem
Wäscheaufkommen sinnvoll.
Bei einem Gerät mit getrennter Einstellung
von Programmablauf und Waschtemperatur
kann unabhängig vom Waschgang immer eine
möglichst niedrige Temperatur eingestellt
werden.
Achten Sie schließlich darauf, dass das Gerät
ein technisch hochwertiges Sicherheitssystem
gegen das Auslaufen von Wasser besitzt, dass
der Hersteller diesen Wasserschutz ein Geräteleben lang garantiert und im Schadensfall
sogar die Haftung übernimmt.
Wenn in Ihrem Haushalt das Wasser nicht elektrisch erwärmt wird, sondern über eine effiziente Zentralheizung, durch einen Gasdurchlauferhitzer oder, am allerbesten, durch die
Sonne, kann die Waschmaschine mit Warmwasser versorgt werden. Lassen Sie sich von
einer Beratungsstelle der Verbraucherzentralen oder einem Fachhändler beraten, ob dies in
Ihrem Fall energetisch und finanziell sinnvoll
und technisch machbar ist.
19
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 20
TROCKNEN
Der energiesparendste Wäschetrockner ist immer
noch die Wäscheleine: Zum Trocknen reicht die (kostenlose) Energie von Wind und Sonne aus. Besitzen
Sie keinen Garten oder Balkon, sollten Sie Ihre Wäsche in unbeheizten Räumen trocknen, zum Beispiel
auf dem Speicher. Das Trocknen im Bad oder in
Waschräumen kann leicht zur Schimmelbildung führen. Und bei dauerhaft gekipptem Fenster kann man
im Winter deutlich mehr an (Heiz-)Energie verbrauchen als ein sparsamer Wäschetrockner der Energieeffizienzklasse A benötigt. Dessen im Vergleich zu
ineffizienteren Geräten höherer Kaufpreis wird durch
niedrigere Energiekosten ausgeglichen.
Die bislang verkauften Wäschetrockner haben die
Energieeffizienz C und sind nur drittklassig. Moderne
Kondensationstrockner mit integrierter Wärmepumpe oder gasbetriebene Ablufttrockner brauchen
nur etwa halb so viel Energie. Auf Gastrocknern findet
sich jedoch kein EU-Label, da die EU-Richtlinie nur für
elektrische Wäschetrockner gilt. Die Energieeffizienz
von gasbeheizten Ablufttrocknern ist jedoch vergleichbar gut wie von elektrisch betriebenen Wärmepumpentrocknern.
Bei Kondensationstrocknern wird die elektrisch erwärmte trockene Luft in die Trommel geführt und
nimmt dort Feuchtigkeit aus der Wäsche auf. Anschließend wird die feuchte Luft in einem Teil des Geräts abgekühlt, wobei die Feuchtigkeit kondensiert
und in einem Behälter gesammelt oder direkt ins Abwasser geleitet wird. Die so getrocknete und abgekühlte Luft wird danach wieder erwärmt und erneut
durch die Wäsche geleitet. Kondensationstrockner
sind in die Energieeffizienzklassen C oder D eingestuft.
20
Deutlich effizienter ist der Kondensationstrockner
mit integrierter Wärmepumpe (EU-Label A). Während
die Abwärme bei konventionellen Kondensationstrocknern vollständig an den Raum abgegeben wird,
verwenden Wärmepumpentrockner einen Teil der
Abwärme erneut für den Trockenvorgang, wodurch
gegenüber konventionellen Geräten bis zu 50 % an
Strom eingespart wird.
Ablufttrockner saugen die Luft aus der Umgebung an
und leiten sie aufgeheizt in die Trommel. Dort nimmt
die Luft die Feuchtigkeit aus der Wäsche auf und
strömt über einen Abluftschlauch ins Freie. Die nach
außen abgeführte feuchte Luft wird durch trockenere
Außenluft ersetzt.
Sehr viel effizienter sind gasbeheizte Ablufttrockner
(„Gastrockner“). Diese nutzen zur Aufheizung der Luft
Erdgas anstatt elektrischer Energie und haben dadurch einen rund 50 % niedrigeren Primärenergieverbrauch als konventionelle Ablufttrockner.
Beim Vergleich von Energieverbrauchskennwerten ist
zu beachten, dass die Werte für das EU-Label nach
Schleudern mit 800 Umdrehungen pro Minute (U/min)
ermittelt werden, dass Hersteller in ihren Prospektangaben sich jedoch häufig auf 1000 U/min beziehen –
das macht immerhin einen Unterschied im Stromverbrauch von rund 15% aus.
Schleuderwirkungsklasse
Restfeuchte in %
Entspricht i.d.R
Schleuderdrehzahl (U/min)
A
< 45
meist ab 1500
B
45 bis < 54
1200 bis 1450
C
54 bis < 63
1000 bis 1200
D
63 bis < 72
800 bis 1000
Bei EcoTopTen werden nur Wäschetrockner der Energieeffizienzklasse A empfohlen. Aktuelle Marktübersichten
mit Angabe der Herstellerpreise, des Strom- bzw. Gasverbrauchs und den jährlichen Gesamtkosten finden Sie bei
www.ecotopten.de/prod_trocknen.php.
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 21
Energiebedarf und Stromkosten von Wäschetrocknern
Energieeffizienzklasse und Art
des Wäschetrockners 1
Energiebedarf je
Trockengang
nach Schleudern
in kWh 2
800
2
3
1000
A-Gerät 6 kg (K, WP)
2,4
2,1
48
B-Gerät 6 kg (K)
3,8
3,3
76
C-Gerät 5 kg (K)
3,6
3,1
71
C-Gerät 6 kg (K)
4,3
3,7
85
C-Gerät 6 kg (A)
4,0
3,0
69
2,5
0,35
gesamt 24
16
8
Gastrockner 5 kg (A)
Gas
Strom
1
U/min
Stromkosten pro
Jahr bei 2 Trokkengängen je
Woche in Euro 3
Angaben in Klammern: K: Kondensationstrockner, WP: Wärmepumpe,
A: Ablufttrockner
Für Baumwollwäsche
Berechnet nach Schleudern mit 1000 U/min
TIPPS ZUR NUTZUNG
Beim Trocknen hängt der Energieverbrauch im
Wesentlichen von der Restfeuchte ab, die die
Wäsche nach dem Waschen besitzt. Haupteinflussfaktor auf die Restfeuchte ist wiederum
die Schleuderleistung der Waschmaschine - je
höher die Schleuderdrehzahl, desto geringer
die verbleibende Restfeuchte und damit der
Energieverbrauch, um die Wäsche vollständig
zu trocknen. Wäsche durch Wärme zu entfeuchten benötigt 100 Mal so viel Energie wie das
mechanische Schleudern.
Hat die vorhandene Waschmaschine nur niedrige Schleuderdrehzahlen von 1000 U/min oder
darunter, lohnt sich der Einsatz einer separaten
Wäscheschleuder, ehe die Wäsche in den Trockner kommt.
Nutzen Sie das Fassungsvermögen Ihres
Wäschetrockners möglichst gut aus, denn
bei unvollständiger Beladung erhöht sich
der Energiebedarf pro Kilogramm Wäsche.
Sortieren Sie die Wäsche nach Material, Dicke
und Größe. Stücke ähnlicher Beschaffenheit
sollten zusammen getrocknet werden, sonst
verursacht der uneinheitliche Trockenverlauf
längere Trockenzeiten und damit einen höheren
Stromverbrauch.
Wählen Sie den richtigen Trocknungsgrad:
Wäsche, die noch gebügelt werden soll, muss
nicht „schranktrocken“ sein.
Reinigen Sie regelmäßig das Flusensieb, da ein
Gerät mit vollem Sieb länger zum Trocknen
braucht.
TIPPS ZUM NEUKAUF
Energieeffiziente Wäschetrockner der A-Klasse
sind in der Anschaffung teurer als C-KlasseGeräte. Der höhere Kaufpreis wird aber durch
die geringeren Betriebskosten während der
Lebensdauer ausgeglichen. Die Stromkosten
von Wärmepumpentrocknern sind knapp 50 %
niedriger als bei konventionellen Kondensationstrocknern, so dass ein Zwei-PersonenHaushalt jährlich bis zu 37 Euro einsparen
kann. Bei einem Gastrockner sind die Betriebskosten aufgrund des geringeren Gaspreises
sogar um bis zu 65 % niedriger als bei einem
konventionellen (strombetriebenen) Ablufttrockner, so dass ein Zwei-Personen-Haushalt
bei vorhandener Gasversorgung jährlich bis zu
40 Euro einsparen kann.
Feuchtegesteuerte Trockner arbeiten besonders effizient, da sie automatisch abschalten,
sobald der eingestellte Feuchtegrad der Wäsche erreicht ist. Zeitgesteuerte Geräte stoppen hingegen pauschal nach einer vom Nutzer
eingestellten Zeit und laufen so üblicherweise
länger als nötig, was im Vergleich zu feuchtegesteuerten Geräten zu einem höheren Energieverbrauch führt.
Das Fassungsvermögen des Trockners sollte
auf das der Waschmaschine abgestimmt sein.
Püfen Sie beim Neukauf eines Geräts, ob die
Reinigung des Flusensiebs sowie bei Kondensationstrocknern das Ausleeren des Kondensatbehälters einfach ist.
Auch der Standort beeinflusst den Energieverbrauch: Ablufttrockner stehen am besten in
möglichst trockenen, unbeheizten Räumen.
Denn beim Betrieb in beheizten Räumen pusten
sie warme feuchte Luft nach draußen, die durch
kalte trockene Außenluft ersetzt wird. Je höher
zudem die Luftfeuchte der Raumluft, desto
höher ist auch der Energieverbrauch von Ablufttrocknern. Außerdem kann eindringende Kaltluft zu Feuchteschäden z.B. im Fensterbereich
führen, wenn der Abluftschlauch aus dem geöffneten Fenster geführt wird.
Kondensationstrockner stehen am besten in beheizten Räumen, zum Beispiel im Badezimmer.
Da sie sich während des Betriebs aufheizen, ersetzt die Abwärme Heizenergie.
21
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 22
IT: COMPUTER,
DRUCKER & CO
Mit effizienten Geräten können Sie gegenüber ineffizienten Geräten zwischen 50 und 70 % Strom sparen.
Notebooks verbrauchen rund 70 % weniger Strom als
vergleichbare Desktop-PCs. Auch Flachbildschirme
brauchen im Vergleich zu Röhrenmonitoren mit gleicher
Bildschirmgröße zwei Drittel weniger Strom.
Stromverbrauch in verschiedenen Betriebszuständen
Der Ausstattungsgrad privater Haushalte mit
Computern und Druckern nimmt seit Jahren
stetig zu. Nicht zuletzt dank günstiger InternetFlatrates steigt gleichzeitig auch die Nutzungsintensität. Beides erhöht den Stromverbrauch.
Angaben in kWh pro
Jahr
ScheinAus
Stand-by
Betrieb
Computer
20
38
29
Notebook
11
4
11
LCD-Monitor
5
6
10
Tintenstrahldrucker
17
4
1
TIPPS ZUR NUTZUNG COMPUTER
Der "Sleep-Modus" senkt automatisch den
Energieverbrauch Ihres Rechners. Stellen Sie
die Energieverwaltung so ein, dass er nach
15 Minuten in den Sleep-Modus wechselt.
So lässt sich die Energieverwaltung unter
Windows aktivieren: Start › Systemsteuerung ›
Energieoptionen.
Und so geht’s beim Mac: Systemeinstellungen ›
Unterpunkt Hardware › Symbol Glühbirne (für
Energieoptionen)
Die Verwendung eines Bildschirmschoners ist
keine Energiesparmaßnahme – der Monitor verbraucht gerade bei bunten bewegten Bildern
sogar mehr Strom als bei der Arbeit mit einem
Textverarbeitungsprogramm. Lassen Sie lieber
den Bildschirm bei Arbeitspausen (zum Beispiel
nach 10 Min) automatisch in Stand-by gehen, um
das Gerät zu schonen. Stellen Sie die Energieverwaltung Ihres Computers entsprechend ein.
22
Manche Geräte verbrauchen sogar im ausgeschalteten Zustand noch Strom – durch die TrafoVerluste. Ziehen Sie deshalb den Stecker oder –
viel bequemer – trennen Sie Ihren Rechner zusammen mit seiner Peripherie wie Drucker, Hub
und Audio-Boxen mit einer schaltbaren Steckerleiste oder einer Master-Slave-Leiste vom Netz.
Diese Investition rentiert sich schon nach wenigen Monaten.
TIPPS ZUM NEUKAUF COMPUTER
Die Ausstattung soll an den Bedarf angepasst
sein – je mehr leistungsstarke Komponenten gewählt werden und je größer der Bildschirm ist,
desto höher liegt in der Regel auch der Energieverbrauch des Geräts – und sein Preis.
Ziel sollte eine möglichst hohe Energieeffizienz
der Komponenten sein, die viel Strom verbrauchen, wie Prozessor, Grafikkarte und Bildschirm.
Eine möglichst langjährige Nutzung verringert
die Umweltbelastungen durch die Herstellung
eines neuen Computers. Nachrüsten kann sinnvoller sein als Neukauf: es spart wertvolle Ressourcen und verlängert die Lebensdauer der
energieintensiv und Umwelt belastend hergestellten Elektronikgeräte.
Geräte, die mit dem energy star gekennzeichnet
sind, sind besonders energieeffizient. Bei PCs
sollte es der Energy Star 4.0 mit seinen gegenüber
früheren Versionen deutlich verschärften Grenzwerten sein. Einige Geräte sind darüber hinaus mit
dem Umweltzeichen Blauer Engel ausgezeichnet.
Beim Kauf eines Computer-Bildschirms sollten
Sie auf das TCO 03-Gütesiegel achten. Dieses
zeichnet Geräte aus, die besonders energieeffizient, ergonomisch und recyclingfähig sind.
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 23
Es gibt einige Label, die bei Bürogeräten die Auswahl erleichtern. Sie sind im Kapitel Energielabel erläutert. Produktinformationen finden Sie unter www.vz-nrw.de/stromsparen und
dort unter Datenbanken sowie unter
www.ecotopten.de/produktfeld_informieren.php.
TIPPS ZUM NEUKAUF DRUCKER&CO
Der durchschnittliche Jahresstromverbrauch
von Druckern beträgt zwischen 30 und 40 kWh.
Sehr effiziente Tintenstrahldrucker benötigen
fünf kWh/Jahr, effiziente Laserdrucker 20 kWh.
Multifunktionsgeräte mit Faxfunktion müssen
für den Empfang dauerhaft im Bereitschaftsbetrieb sein – dies kann den Stromverbrauch pro
Jahr um bis zu 100 kWh erhöhen.
Laserdrucker verbrauchen deutlich mehr Strom
als vergleichbare Tintenstrahldrucker.
Angaben zur Leistungsaufnahme (Einheit: Watt)
in den einzelnen Betriebszuständen finden Sie
in der Regel in den Produktdatenblättern der
Hersteller, z.B. in Datenbanken im Internet. Zusätzlich können Produktvergleiche hilfreich sein:
unter www.testberichte.de können Sie sich über
aktuelle Produkttests informieren.
Eine automatische Duplexfunktion ermöglicht
ihnen beidseitiges Drucken und spart so Papier
(und damit ebenfalls Energie, sowie auch Rohstoffe). Nachteil: Einige Tintenstrahldrucker
verwenden beim beidseitigen Druck auch für
Schwarzweiß-Ausdrucke Farbtinte, da diese
schneller trocknet.
Drucker mit dem Blauen Engel oder dem
TCO’99-Label sind energieeffizient und halten
außerdem strenge Emissionsgrenzwerte ein
(z.B. Grenzwerte für Benzol, Ozon und Feinstäube beim Blauen Engel). Leider gibt es für
den Privatbereich bisher nur wenige ausgezeichnete Geräte.
Zunehmend populärer wird das Telefonieren
übers Internet (Voice over Internet Protocol;
VoIP). Während dies noch vor wenigen Jahren
nur mittels eingeschaltetem Computer möglich
war (Softphone), ist VoIP heute auch ohne PC
möglich. Eine zwischengeschaltete Telefonbox
besorgt die Datenumwandlung für das Festnetztelefon. Da die Telefonbox im Dauerbetrieb
läuft, empfiehlt sich auch hier eine möglichst
niedrige Leistungsaufnahme (denn ein Unterschied von 10 Watt Leistungsbezug während
rund 8.000 Stunden in Stand-by-Stellung bedeuten jährlich 18 Euro an Stromkosten).
TIPPS ZUR NUTZUNG DRUCKER&CO
Der Stand-by-Betrieb und der Schein-Aus-Zustand machen je nach Bürogerät zwischen 50
und 95 % des jeweiligen Stromverbrauchs aus,
bei Faxgeräten liegt dieser Anteil im oberen Bereich, bei PCs eher im unteren.
Bei Laserdruckern lohnt es sich immer, diese
ganz vom Stromnetz zu trennen, wenn Sie nichts
ausdrucken wollen. Ganz sicher gehen Sie mit
Hilfe einer schaltbaren Steckerleiste. Es gibt
komfortable Modelle mit Fußschalter, allerdings
noch zu einem relativ hohen Preis.
Bei Tintenstrahldruckern hängt es vom jeweiligen Modell ab, ob das vollständige Trennen
vom Stromnetz sinnvoll ist. Einige Drucker starten nach dem Wiedereinschalten einen automatischen Reinigungslauf. Dann können die
Kosten für den erhöhten Tintenverbrauch die
Kosteneinsparungen durch den geringeren
Stromverbrauch deutlich übertreffen.
Bei Multifunktionsgeräten mit Faxoption und
Fax-Geräten kann angesichts der sinkenden Bedeutung der Faxübermittlung ein Ausschalten
außerhalb der Bürozeiten zweckmäßig sein (bei
den Geräten, bei denen die Programmierung
nicht verloren geht).
Für ältere Fax-Geräte mit hohem Stand-by-Verbrauch kann die Anschaffung eines Vorschaltgerätes eine sinnvolle Lösung sein – das Fax wird
erst dann in Betrieb gesetzt, wenn ein eingehendes Signal das Vorschaltgerät „aufweckt“,
oder wenn zum Faxversand eine Nummer eingetippt wird.
Auch für Kopierer gibt es „selbstlernende“
Vorschaltgeräte, die das Gerät in typischen Nutzungspausen in Stand-by versetzen bzw. ausschalten.
Die Umweltauswirkungen der Herstellungsphase sind etwa doppelt so hoch wie die der
Nutzungsphase. Nutzen Sie deshalb Ihren Drukker möglichst lange: Pflegen Sie ihn gut, so
dass die Tintenpatronen nicht eintrocknen und
verschenken Sie ihn, wenn Sie ihn nicht mehr
brauchen.
Bei Druckern werden in der Nutzungsphase rund
90 % der Umweltauswirkungen durch Papier verursacht, während der Energieverbrauch mit rund
10 % eine vergleichsweise geringe Rolle spielt.
Drucken Sie doppelseitig aus und nutzen Sie
möglichst nur Recyclingpapier, das mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ gekennzeichnet ist.
Das Umweltzeichen garantiert den problemlosen Einsatz beim Drucken.
23
vznw_99wege_230610_Layout 1 23.06.10 13:02 Seite 24
UNTERHALTUNGSELEKTRONIK
Die neuen großen Fernsehgeräte sind wahre Stromfresser und können pro Jahr 200 Euro Stromkosten
verursachen – oder mehr. Besser ist es, nicht so
groß einzusteigen und auf niedrige Stromverbrauchswerte und integrierten Receiver zu achten.
Die Zahl der Unterhaltungselektronikgeräte hat über
die Jahre stark zugenommen – in vielen Haushalten
stehen gleich mehrere Fernsehgeräte und Audio-Anlagen. Das Angebot an entsprechenden Geräten ist
sehr breit geworden. Gleichzeitig sind die Unterschiede im Stromverbrauch sehr hoch, wie in der Tabelle gezeigt wird. Es lohnt sich aus finanzieller Sicht
sehr, vor einer Neuanschaffung die späteren Betriebskosten abzufragen.
Flachbildschirm-Fernseher haben in den letzten Jahren den Markt erobert, weil sie weniger Platz benötigen und schicker aussehen. Was den Stromverbrauch
angeht, ist jedoch Vorsicht geboten. Was für die Energieeffizienz der LCD-Technologie bei Computer-Monitoren gilt, ist nicht ohne weiteres auf LCD-Fernseher
zu übertragen – sie verbrauchen deutlich mehr Strom
als vergleichbare Computer-Monitore! Der Stromverbrauch ist umso höher, je größer der Bildschirm ist –
dies gilt insbesondere für Plasma-Fernseher. Geräte
ab 50 Zoll (ca. 130 cm) Bildschirmdiagonale sind richtige Stromfresser. Der Stromverbrauch eines solchen
Gerätes kann jährlich bis zu 1500 kWh betragen und
335 Euro kosten! Generell gilt: Je kleiner das Fernsehgerät und je einfacher die Ausstattung, desto geringer ist in der Regel auch die Leistungsaufnahme und
damit verbunden der Stromverbrauch.
Sehr deutlich wird die Bandbreite des Stand-by-Leistungsbezugs in der folgenden Tabelle gezeigt – in
ungünstigen Fällen sind der Verbrauch und die entsprechenden Stromkosten in Stand-by-Stellung
höher als während der Nutzungszeit. Dabei gibt es
mittlerweile viele Geräte, die einen sehr geringen
Stand-by-Verlust von weniger als 1 Watt haben.
Unterhaltungselektronik: Bandbreite der Stromkosten in Stand-by und im Betrieb
Stand-by
Gerät
Betriebszeit (Std.
pro Tag)
Stromverbrauch
(kWh/Jahr)
Stromkosten
(Euro/Jahr)
Typischer
Leistungsbezug
(Watt)
Betriebszeit (Std.
pro Tag)
Stromverbrauch
(kWh/Jahr)
Stromkosten
(Euro/Jahr)
Summe
(Euro/
Jahr)
Fernsehgerät
1 - 30
19,5
7 - 214
2 - 47
100 - 800
4,5
164 - 1314
36 - 289
38 - 336
Digitalreceiver
1-9
19,5
7 - 64
1,5 - 14
4 - 15
4,5
7 - 25
1,5 - 5,5
3 - 20
<1-4
20,5
4 - 30
1,5 - 6,5
6,5 - 8,5
3,5
8 - 11
2 - 2,5
3,5 - 9
DVD Player
24
Typischer
Leistungsbezug
(Watt)
An
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 25
TIPPS ZUR NUTZUNG
Lassen Sie den Fernseher nicht unnötig laufen viele Geräte verbrauchen im Betrieb sehr viel
Strom. Auch kurzzeitiges Ausschalten kann sich
also bezahlt machen!
Kontrast, Helligkeit, Bildschärfe und Farbintensität
sind vom Hersteller oft zu hoch eingestellt. Wenn
Sie diese reduzieren, haben Sie mehr Freude am
Bild und können zum Teil sogar Strom und Kosten
sparen.
Schalten Sie nicht gebrauchte Funktionen, wie sich
automatisch aktualisierende Programmzeitschriften oder die automatische Bildoptimierung ab.
Stand-by-Betrieb bei einem Fernsehgerät führt nicht
nur zu unnötig hohem Stromverbrauch, sondern
kann auch ein Sicherheitsrisiko darstellen (Überhitzungs- und Brandgefahr). Übrigens: Versicherungen
zahlen NICHT bei einem Zimmerbrand durch nicht
ausgeschaltete Geräte. Trennen Sie daher Ihr Gerät
immer ganz vom Stromnetz. Um sicher zu gehen,
dass es keinen Strom mehr verbraucht, schließen
sie es an eine Steckerleiste mit Schalter. Sie können
auch andere Geräte wie DVD-Player/-Rekorder oder
Sat-Receiver dort anschließen, weil diese meistens
gar keinen Netzschalter haben.
Falls Ihnen das Ausschalten zu lästig ist, prüfen
Sie, ob Ihr Fernseher die Funktion "Auto-PowerOff" besitzt. Ist sie aktiviert, schaltet er sich
nach einer vorgegebenen Zeit aus der Stand-byStellung automatisch vom Stromnetz. Aber Achtung: Nicht zu verwechseln mit dem SleepTimer – dieser versetzt Ihren Fernseher lediglich in den Stand-by-Betrieb, es wird weiter
Strom verbraucht.
Um herauszufinden, wie viel Strom Ihr Fernseher
wirklich verbraucht, sollten Sie sich nicht auf die
Angaben der Hersteller verlassen, da es zur Zeit
leider keine verabschiedete internationale Norm
gibt, die die Messung des Stromverbrauchs von
Fernsehern vorschreibt. Informieren Sie sich in
Heften der Stiftung Warentest über die Verbrauchswerte vergleichbarer Geräte (vgl. Hinweise im Anhang).
Der Receiver einer Satellitenschüssel verbraucht je nach Größe und Bauart im Stand-by
175–300 kWh/Jahr. Meist bleibt die Stromversorgung der Antenne auch dann eingeschaltet,
wenn der Receiver im Stand-by steht. Nur wenige Receiver schalten die Antenne ganz ab
oder bieten zumindest die Möglichkeit dazu.
Je nach Gerät empfiehlt sich der Anschluss an
eine schaltbare Steckerleiste.
Es gibt Vorschaltgeräte für TV und Audiogeräte, die
weiterhin die Bedienung per Fernbedienung ermöglichen, jedoch nach längerer Stand-by-Zeit die Geräte ganz vom Netz nehmen. Da sie selbst einen
kleinen Stromverbrauch von etwa 0,5 Watt haben,
sind sie nur für ältere Geräte sinnvoll, nicht für neue
mit Stand-by-Werten unter einem Watt.
TIPPS ZUM NEUKAUF
Entscheiden Sie sich für ein Gerät, das zu Ihren
Nutzungsgewohnheiten passt und nur so aufwändig ausgestattet ist wie nötig. So sparen
Sie Geld beim Kauf und bei den Stromkosten.
Welche Ausstattung von Fernsehgeräten für Sie
sinnvoll ist, erfahren Sie bei der interaktiven EcoTopTen-Entscheidungshilfe ( www.ecotopten.de/
prod_fernsehen_prod_tool2.php).
Je größer der Bildschirm, desto weiter sollten Sie
für eine gute Bildqualität vom Schirm entfernt sitzen. Wählen Sie das Gerät daher passend zur
Raumgröße. Aber aufgepasst: Sehr große Fernseher sind nicht nur in der Anschaffung teuer, sie
verbrauchen auch im Betrieb sehr viel Strom. Dies
erhöht Ihre Stromrechnung im Vergleich zu kleineren, effizienteren Geräten leicht um 200 Euro
pro Jahr, vielleicht sogar um noch mehr.
Das Fernsehgerät sollte mit einem echten Netzschalter ausgestattet sein, um das Gerät ganz vom
Stromnetz zu trennen. Messen Sie ggf. nach, ob
das Gerät nicht nur im „Schein-Aus“ ist.
Mit höherer Auflösung steigt auch der Stromverbrauch. Ein Fernseher mit 100 Hertz braucht 50 bis
100% mehr Energie als ein 50 Hertz-Gerät, bei
70 cm Bildschirmdiagonale entspricht das Mehrkosten von 15 bis 30 Euro jährlich.
Die Stand-by-Funktion kann einen Komfort bedeuten, auf den Sie nicht verzichten mögen. Dann
sollten Sie jedoch beim Kauf eines neuen Gerätes
darauf achten, dass die Stand-by-Leistung unter
1 W liegt.
Um sich von der Bildqualität Ihres Wunschgerätes
zu überzeugen, sollten Sie ausführlich Probe sehen.
TV-Sendungen, DVDs, bewegte Sportbilder – überzeugen Sie sich selbst und zwar vor dem Kauf!
Viele DVD- und Videogeräte können ganz abgeschaltet werden, ohne die Basisinformationen
über die TV-Kanäle, Datum und Uhrzeit zu verlieren, da ein Akku integriert ist – um sicher zu
gehen, sollten Sie dies vorab im Fachgeschäft
klären.
25
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 26
BELEUCHTUNG
Gutes Licht in Wohnräumen und an Arbeitsplätzen
ist wichtig. Gute Beleuchtung ist nicht nur „ausreichend Licht“, sie schafft Atmosphäre, gestaltet
Räume und trägt zum Wohlbefinden bei. Beleuchtung ist von hoher Bedeutung für gutes Sehen,
insbesondere am Arbeitsplatz. Bei gutem Licht
sollten Sie aber auch die Stromrechnung anschauen. Rund zehn Prozent des Stromverbrauchs
eines durchschnittlichen Haushalts in Deutschland werden durch die Beleuchtung verursacht.
Und da können Sie ohne Komforteinbuße kräftig
sparen – mit Energiesparlampen.
Eine wichtige Vorentscheidung über den späteren
Stromverbrauch für Beleuchtungszwecke wird
schon bei der Einrichtung getroffen: Helle Wandund Deckenfarben reflektieren das Licht besser
und lassen einen freundlicheren Raumeindruck
entstehen, dunkle Farben absorbieren hohe Anteile
des Lichts. Ausreichende Fensterflächen ermöglichen die Nutzung des Tagslichts.
Gute Lichtsysteme sorgen dort für Helligkeit, wo sie
gebraucht wird! Mit effizienter zielgerichteter Beleuchtung kann ein Raum von 25 m2 mit insgesamt
100 W Lampenleistung gut ausgeleuchtet sein. Ein
Deckenfluter braucht häufig 500 W und dennoch
kann es sein, dass das Licht zum Lesen oder Nähen
nicht ausreicht. Als Faustregel gilt: Wird statt einer
Glühlampe eine Energiesparlampe eingesetzt,
reicht statt 100 W nur noch 20 Watt Leistung.
Übrigens: Die klassischen Glühlampen werden in
der EU stufenweise bis 2012 verboten.
26
ENERGIESPARLAMPEN
Moderne Energiesparlampen gibt es in allen möglichen Formen und mit unterschiedlichem Lichtspektrum – auch mit dem Farbton „warmweiß“
entsprechend der herkömmlichen Glühlampe. Viele
Typen können häufig an- und ausgeschaltet werden.
Einzig vor dem neuen Einschalten sollte bei den
meisten Modellen eine kleine Pause von 2- 3 Minuten liegen, damit die Elektronik abkühlen kann.
Sondermodelle für Treppenhausleuchten vertragen
auch häufiges Schalten gut.
Die Investition in Energiesparlampen gehört zu den
besten Geldanlagen, die Sie tätigen können! Eine
Energiesparlampe spart über ihre Lebensdauer
zwischen 50 und 80 Euro an Stromkosten ein! Der
höhere Kaufpreis amortisiert sich bei durchschnittlicher Nutzung innerhalb eines Jahres durch niedrigere Stromkosten.
Energiesparlampen gibt es wie auch Glühlampen
mit den Schraubgewinden E27 (Standard) und E14
(kleines Gewinde). Sie verbrauchen rund 80 % weniger Strom als konventionelle Glühlampen. Außerdem punkten sie mit einer Lebensdauer von 8.000
bis 15.000 Stunden. Billige Produkte haben häufig
eine geringere Lebensdauer.
Energiesparlampen wie Leuchtstoffröhren benötigen für den Zündvorgang ein Vorschaltgerät (VG).
Bei Leuchtstoffröhren ist das VG meist in die
Leuchte eingebaut. Es sollte ein elektronisches VG
gewählt werden, das sehr viel effizienter ist und
zudem die Lebensdauer der Lampen verlängert.
Alle Hochvolt-Lampen tragen auf der Verpackung
das EU-Label, für Niedervolt-Lampen gibt es zur
Zeit keines. Einzelne Modelle der Hochvolthalogenlampen sind mit EU-Label B oder C erhältlich.
Aktuelle Marktübersichten zu Energiesparlampen mit Energielabel A und guten Test-Ergebnissen, sowie mit Angabe
von Preisen und Gesamtkosten finden Sie bei EcoTopTen
unter www.ecotopten.de/prod_lampen_prod.php
vznw_99wege_230610_Layout 1 23.06.10 13:02 Seite 27
HALOGENLAMPEN UND LEDS
Halogenlampen beruhen auf dem gleichen Prinzip
wie Glühlampen, enthalten im Glaskolben aber eine
Beimischung von Halogenen. Ihre Lebensdauer ist
etwa doppelt so hoch wie die einer normalen Glühlampe. Ihr Stromverbrauch liegt aber nur wenig unter
dem einer Glühlampe und ihr Preis liegt etwa auf dem
Niveau der Energiesparlampen. Hochvolt-Halogenlampen können direkt mit 230 Volt betrieben werden,
während Niedervolt-Halogenlampen mit einem Trafo
arbeiten, der die Netzspannung in 12 Volt umwandelt.
Dabei gehen ca. 10 % der Energie als Wärme verloren.
Halogenlampen werden gelegentlich ebenfalls als
Energiesparlampen beworben, sie sind in der Lichtausbeute jedoch deutlich schlechter als Energiesparlampen, wie es sich auch in der Energieeffizienzklasse
ausdrückt. Für einige Typen von Halogenlampenfassungen gibt es inzwischen passende Energiesparlampen als Ersatz.
Achten Sie beim Neukauf einer Halogenlampe darauf, dass diese die Effizienzklasse B hat.
Um etwa ein Drittel effizienter als die konventionelle
Halogenlampe ist die so genannte IRC-Halogenlampe.
Der Glaskolben ist von innen mit einer Schicht bedampft, die die Infrarotstrahlung reflektiert. Der
Glühfaden leuchtet gleich hell mit etwa 30 % weniger Strom.
Bei LEDs (Licht emittierende Dioden bzw. Leuchtdioden) findet die Lichterzeugung in einem Halbleiterkristall statt, der elektrisch zum Leuchten angeregt
wird. Je nach Zusammensetzung des Kristalls leuchten LEDs in den Farben Rot, Orange, Gelb, Grün und
Blau. LEDs mit weißem Licht gibt es in warm-, neutral- und kaltweißen Ausführungen. LEDs haben eine
sehr lange Lebensdauer und sind sehr effizient. Die
besten Modelle haben heute eine ähnlich gute Lichtausbeute wie Kompaktleuchtstofflampen. Aufgrund
des noch recht hohen Preises und der mangelnden
Brillianz und beschränkten Farbauswahl eignen sich
LEDs derzeit nicht als universeller Glühlampenersatz
für die Allgemeinbeleuchtung. Für spezielle Beleuchtungssituationen, wie z.B. in hohen Räumen, wo der
Austausch von Lampen aufwändig ist, sind die langlebigen LEDs bereits heute interessant.
TIPPS ZUM NEUKAUF
TIPPS ZUR NUTZUNG
Schalten Sie Lampen nur dort an, wo es nötig
ist, und bei Pausen möglichst aus.
Verzichten Sie auf Deckenfluter: Sie können
mehrere hundert Watt brauchen. Bei 500 Watt
Anschlussleistung und 2 Stunden Einschaltzeit
pro Tag kostet das rund 80 Euro im Jahr – für nur
eine Leuchte!
Verwenden Sie in Hauseingängen, Speichern
und Kellern Zeitschaltuhren oder Bewegungsmelder.
Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren enthalten wenige Milligramm Quecksilber. Sie dürfen nicht in die Restmülltonne geworfen werden.
Ausgediente Energiesparlampen können bei
kommunalen Sammelstellen oder teilweise auch
im Handel kostenlos zum Recycling abgegeben
werden. Rücknahmestellen finden Sie unter
www.lightcycle.de.
Herkömmliche Halogenlampen können durch
IRC-Modelle ersetzt werden; aufgrund der besseren Lichtausbeute kann u.U. eine Leistungsklasse niedriger gewählt werden. Ob dies im
vorhandenen Lichtsystem technisch möglich
ist, muss mit dem Elektriker oder im Fachgeschäft geklärt werden.
Entscheiden Sie sich für Energiesparlampen
der Energieeffizienzklasse A.
Die Qualität von Energiesparlampen ist sehr unterschiedlich. Preiswerte Produkte haben häufig
eine geringere Lebensdauer. Orientieren Sie sich
an Testurteilen von Stiftung Warentest oder der
Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz
(S.A.F.E.) – Quellenangaben stehen im Anhang.
Wenn Sie eine neue Leuchte anschaffen, prüfen
Sie, ob Energiesparlampen hinein passen.
Nicht jede Lampe ist für jeden Einsatz geeignet.
Achten Sie darauf, welche Fassungsgröße, welche Form und Leistung Sie wollen, welche Lichtfarbe Sie gerne haben und ob die Lampen
schnell starten sollen.
Lassen Sie sich im Fachgeschäft mehrere
Modelle eingeschaltet zeigen, Sie werden sich
wundern, wie viele verschiedene Formen es
mittlerweile gibt.
Es gibt sowohl für Energiesparlampen wie auch
für Leuchtstoffröhren Bewegungsmelder und
Helligkeitssensoren, teils integriert, teils
separat. Sie schalten das Licht aus, wenn über
längere Zeit keine Bewegung im Raum stattgefunden hat, oder sie regeln die Helligkeit in
Abhängigkeit vom einfallenden Sonnenlicht.
Gerade in Büros kann dies eine höchst sinnvolle
Investition sein.
27
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 28
WARMWASSER
Die Warmwasserversorgung im Haus kann mit der
Heizung gekoppelt sein oder über getrennte Anlagen sichergestellt werden. Vielfach ist es möglich,
eine Sonnenkollektoranlage zur Wassererwärmung
zu installieren und so die Emissionsbilanz zu verbessern.
Stets über warmes Wasser zu verfügen, gehört heute
zu den selbstverständlichen Komforterwartungen. In
einer großen Zahl von Wohnungen wird das warme
Wasser über die Zentralheizung mit Einsatz von Gas,
Öl, Holz etc. erwärmt. Zunehmend tragen auch Sonnenkollektoren zur Wassererwärmung bei; sie können mit vielen üblichen Heizsystemen kombiniert
werden.
Wohnungen mit elektrischer Beheizung, aber auch
viele andere Wohnungen, haben elektrisch beheizte
Durchlauferhitzer oder Wasserspeicher. Ein ZweiPersonen-Haushalt verbraucht für die elektrische
Warmwasser-Aufbereitung etwa 1300 Kilowattstunden Strom pro Jahr und bezahlt dafür rd. 290 Euro
(Tagstrom). In Wohnungen mit zentraler Wassererwärmung kostet derselbe Komfort lediglich etwa
100 bis 150 Euro.
28
WELCHE SYSTEME KOMMEN
IN FRAGE?
Auch in den Wohnungen mit zentralem Gas- oder ÖlWärmeerzeuger und gekoppelter Wassererwärmung
gibt es ebenso wie bei elektrischer Wassererwärmung einige einfache Möglichkeiten, Energie einzusparen: In kleineren Gebäuden wie Ein- und
Zweifamilienhäusern kann beispielsweise darauf verzichtet werden, das warme Wasser ständig in einem
Kreislauf durch das Haus zirkulieren zu lassen, ohne
dass der Komfort wesentlich geringer wird. Man
muss lediglich eine kurze Zeit warten, bis warmes
Wasser kommt. Das spart Brennstoff, weil das
warme Wasser nicht mehr durch die Zirkulation „gekühlt“ wird, und es spart Strom, den sonst die Warmwasserzirkulationspumpe benötigen würde. In
manchen Warmwassersystemen wird die Wasserleitung statt durch Zirkulation mit einem elektrischen
Heizband warm gehalten – ein teurer Komfort. Dieses stillzulegen senkt die Stromrechnung merklich.
Um das Wachstum von Legionellen, die bei gesundheitlich angegriffenen Menschen schwere Lungenerkrankungen auslösen können, im warmen Wasser zu
verhindern, wird in den letzten Jahren empfohlen,
Wasserspeicher auf 60 °C aufzuheizen. Legionellen
wachsen bevorzugt bei 30 bis 45 °C. Mit 60 °C wird
das Wasser thermisch desinfiziert. Dort, wo warmes
Wasser öffentlich zur Verfügung gestellt wird, wie
etwa in Bädern oder auch in Krankenhäusern, ist dieser Schutz der Nutzer unbedingt erforderlich. Im privaten Haus sind Infektionen sehr selten, doch wer
ganz sicher gehen will beziehungsweise, wer gesundheitlich geschwächt ist, hält sich auch dort an die
Empfehlung. Mindestens sollte aber das Warmwasser
(wenn niedrigere Vorlauftemperatur gewählt wird),
alle zwei, drei Wochen einmal auf 60 °C erhitzt werden. Bei Durchlauferhitzern tritt laut den Fachplanern
dieses Problem nicht auf, sofern hinter dem Gerät
maximal drei Liter Wasser in der Leitung stehen.
Warmwasserspeicher werden, wenn sie beispielsweise 50 Liter oder mehr Volumen haben, oft mit
Nachtstrom erwärmt. Durchlauferhitzer beziehen
den Strom dann, wenn Bedarf ansteht, also auch zu
Tagstromzeiten. Selbst Nachtstrom ist immer noch
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 29
fast doppelt so teuer wie Heizöl, Erdgas oder Holzpellets, Tagstrom bis zu 4-mal so teuer. Auch die
kleinen Untertischspeicher mit 5 oder 10 Litern Fassungsvermögen verwenden in der Regel Tagstrom
und erwärmen daher das Wasser mit recht hohen
Kosten. Nur für ein entfernt gelegenes Gästezimmer,
das nur ab und zu genutzt wird, kann die Variante
„Untertischspeicher“ bei einer neuen Anlage empfehlenswert sein. Ist ein Untertischspeicher vorhanden, der selten, aber doch genutzt wird, empfiehlt
sich die Installation eines Vorschaltgeräts: Auf Knopfdruck wird Strom für die einmalige Erwärmung des
Speichers freigegeben, danach schaltet sich das
Gerät ab – bis zur nächsten Anforderung (Bezugsquelle im Anhang unter Vorschaltgeräte).
Ein Beispiel: Sie können sich ausrechnen, ob sich die
Installation eines solchen Vorschaltgerätes oder
auch einer Zeitschaltuhr für Sie rentiert. Dazu messen Sie mit einem (ausgeliehenen) Strommessgerät
den täglichen Stromverbrauch des Speichers und
prüfen, wie viel warmes Wasser Sie dort täglich entnehmen. Um einen Liter Wasser von 10 auf 40 °C zu
erwärmen, werden ca. 35 Wh (= 0,035 kWh) benötigt. Der Stromverbrauch für die Wassererwärmung
errechnet sich dann durch Multiplikation der täglich
benötigten Liter Warmwasser mit 0,035 kWh. Die Differenz zwischen dem errechneten und dem gemessenen Verbrauch ist die Menge an Strom, die Sie durch
ein Vorschaltgerät einsparen können. Bei einem
Strompreis von 22 Cent/kWh sind die Anschaffungskosten für ein Vorschaltgerät von etwa 35 Euro nach
160 eingesparten Kilowattstunden ausgeglichen, die
für eine Zeitschaltuhr (15 Euro) nach 70 kWh. Danach
erwirtschaften Sie Gewinn.
Der Wärmeverlust von 5- bis 10-Liter-Speichern liegt
bei 0,25 bis 0,5 kWh pro Tag (rein durch Abstrahlung,
ohne dass Warmwasser verbraucht wird). Für den
Fall, dass sehr wenig Wasser gezapft wird, sind die
Wärmeverluste des Speichers der Hauptstromverbraucher; bei einem Verlust von 0,5 kWh pro Tag sind
die Anschaffungskosten des Vorschaltgerätes nach
ungefähr 140 Tagen Abschaltung durch die Stromkostenersparnis ausgeglichen.
TIPPS ZUM ENERGIESPAREN
Lassen Sie Wasser nicht unnötig laufen.
Verwenden Sie Spararmaturen, das sind Wasserhähne und Duschköpfe, die durch Luftzumischung einen vollen Wasserstrahl erzeugen
und so die benötigte Wassermenge verringern.
Zum Händewaschen reicht oft kaltes Wasser.
Wasser-Mischarmaturen können so eingestellt
werden, dass in Mittelstellung kaltes oder lauwarmes Wasser kommt und erst bei bewusster
Wahl der Einstellung auf „warm“ Wasser mit höherer Temperatur ausläuft.
Lieber duschen statt baden, das braucht nur
etwa ein Drittel des Wassers und der Energie.
Verzichten Sie auf Warmwasserzirkulation, sofern der Komfortverlust nicht zu hoch ist (zumindest sollten die Betriebszeiten eingeschränkt
werden).
Legen Sie (soweit vorhanden) elektrische Heizbänder still.
Zur Legionellenvermeidung heizen moderne
Regelungen den Wasserspeicher automatisch
mindestens einmal wöchentlich auf 60 °C auf, sofern der Speicher nicht ohnehin auf diese Temperatur eingestellt ist.
Ist im Gästezimmer ein elektrischer Untertischwarmwasserspeicher installiert, kann dieser
komplett ausgeschaltet werden, wenn kein Besuch da ist (Frostschutz wird über die Heizung
gesichert).
In manchen Fällen kann ein kleiner Speicher über
eine Zeitschaltuhr bedarfsgerecht eingeschaltet
und die übrige Zeit ausgeschaltet werden.
Wenn keine andere Möglichkeit als elektrische
Wassererwärmung besteht, ist ein elektronisch
geregelter Durchlauferhitzer die energetisch
günstigste Variante.
29
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 30
UMWÄLZPUMPEN
Wärme muss fließen – von der Heizanlage zum
Heizkörper oder Warmwasserhahn. Deshalb gehört
zu einer Heizanlage mindestens eine Pumpe, die
das erwärmte Wasser auf die Rundreise durch die
Heizkörper schickt. Meist sorgt eine zweite für
warmes Brauchwasser in Küche und Bad. Solche
Umwälzpumpen sind stille aber kräftige Stromverbraucher. Eine neue, effiziente Pumpe spart gegenüber einer durchschnittlichen im Bestand so viel
Energie, dass sich selbst eine vorzeitige Anschaffung finanziell lohnt.
In Ein- und Zweifamilienhäusern beziehen Heizungspumpen oft 80 bis 100 Watt Leistung, solche in
Mehrfamilienhäusern entsprechend mehr. Heizungspumpen verursachen damit rund 10 % des durchschnittlichen Haushaltsstromverbrauchs. Manche
Pumpen (in älteren Heizanlagen) laufen in der Heizperiode ständig, manche sogar das ganze Jahr über,
Tag und Nacht. Aufgrund der großen Zahl der installierten Heizungs- und Warmwasserpumpen summiert
sich das auf etwa 2 % des gesamten Stromverbrauchs
in Deutschland.
SPAREN DURCH
MODERNE TECHNIK
30
Wie viel der einzelne Haushalt mit einer modernen Umwälzpumpe sparen kann, zeigt ein Rechenbeispiel: Eine
ältere Pumpe mit 100 Watt, die das ganze Jahr läuft, verursacht Stromkosten von gut 190 Euro im Jahr. Durch
die Anschaffung einer modernen Pumpe der Energieeffizienzklasse A kann man 60 bis 80 % davon sparen.
Das sind bis zu 155 Euro im Jahr. Eine neue, moderne
Pumpe für ein Ein- oder Zweifamilienhaus kostet inklusive Installation etwa das Dreifache. Sie macht sich also
in drei Jahren über die Stromrechnung bezahlt!
Das Kernstück einer Umwälzpumpe ist ein Elektromotor. Dieser Motor muss leise laufen, er darf nicht
viel Geld kosten, und er muss wartungsfrei sein.
Viele Pumpen, die heute in Betrieb sind, haben sehr
viel stärkere Motoren als nötig. Ein Gespräch mit
dem Installateur vor der Auftragsvergabe spart bares
Geld, denn kleinere Pumpen sind billiger in der Anschaffung und sparen langfristig viel Energie. Zudem
muss bedacht werden, dass eine starke Pumpe, die
in ihrer Leistung gedrosselt wird, immer weniger
effizient läuft als eine kleinere Pumpe, die optimal
ausgelastet ist. Das heißt: War bisher eine 100-WattPumpe installiert, genügt jetzt eine mit 20 Watt oder
weniger.
Als Faustregel gilt: Pro Kilowatt Heizleistung ist etwa ein Watt
Pumpenleistung erforderlich oder noch einfacher: für jeden
Heizkörper etwa ein Watt.
ANPASSEN UND
AUCH MAL ABSCHALTEN
Wird die Pumpe nicht oder erst später ersetzt, sollte
der Installateur zumindest dafür sorgen, dass die
Regelung die Heizungspumpe im Sommerhalbjahr,
solange nicht geheizt wird, abschaltet. Bei neuen
Heizanlagen ist das vorgeschrieben und auch so eingestellt, bei älteren teils nicht.
Häufig ist auch für die Warmwasserzirkulation eine
Pumpe installiert. Als erstes sollte hinterfragt werden, ob das tatsächlich erforderlich ist – im Ein- und
Zweifamilienhaus kann u. U. ohne wesentlichen
Komfortverlust darauf verzichtet werden. Der Transport des warmen Wassers zum Wasserhahn erfolgt
über den Wasserdruck der öffentlichen Wasserversorgung, dafür ist keine Pumpe erforderlich. Wenn
aus Komfortgründen eine Pumpe gewünscht ist,
sollte deren Leistung dem speziellen Pumpbedarf zur
Warmwasserversorgung angepasst und ebenfalls
knapp dimensioniert sein.
Neuerdings sind „selbstlernende“ Pumpen für die
Warmwasserzirkulation am Markt; mittels so genannter Fuzzy-Logik speichern sie übliche Nutzungsmuster und setzen die Pumpe entsprechend in Gang
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 31
(Leistungsbezug der Pumpe max. 26 W). Für Ein- und
Zweifamilienhäuser sind sie aufgrund ihrer Regeleigenschaften geeignet, für Mehrfamilienhäuser bietet sich eher eine Hocheffizienzpumpe mit sehr
kleiner Leistung (ab 8 W) an, da dort die Nutzungszeiten sehr stark variieren.
Die meiste Zeit des Jahres wird in den Nachtstunden
weder Heizung noch warmes Wasser gebraucht. Für
diese Zeiten kann man die Pumpen von der Heizungsregelung oder einer Zeitschaltuhr abschalten
oder in Intervallen takten lassen.
ELEKTRONISCH GEREGELT
Die bislang gängigen Pumpen mit Asynchronmotoren
nutzen nur 5 bis 24 % der elektrischen Leistung als
Pumpleistung aus, die neuen Pumpen mit EC-Motoren
liegen hingegen bei etwa 40 %. In Zeiten mit schwachem Wärmebedarf ist bei den konventionellen Pumpen die Pumpleistung zu hoch, denn die Thermostatventile sind dann fast oder ganz geschlossen, dennoch arbeitet die Pumpe. Eine Pumpe mit EC-Motor
passt die Drehzahl dem Bedarf an. Die Abkürzung EC
steht dabei für „elektronisch kommutiert“.
Auf jeden Fall ist es aber wichtig, dass der Installateur
dafür sorgt, dass alle Heizkörper im Heizkreis gleichmäßig mit Wärme versorgt werden – dafür wird ein
hydraulischer Abgleich benötigt. Ansonsten kann es
vorkommen, dass z. B. einzelne Heizkörper im Obergeschoss nicht richtig warm werden, wohingegen jene
im Erdgeschoss heiß sind. Beim Abgleich werden
Drosselventile an den Heizkörpern so eingestellt, dass
alle gleichmäßig durchströmt werden. Zudem sollten
dort, wo noch nicht geschehen, Thermostatventile in-
TIPPS ZUR NUTZUNG
WARMWASSERZIRKULATIONSPUMPEN
Evtl. kann auf die Zirkulation ganz verzichtet
werden
stalliert werden. Es gibt voreinstellbare Modelle, über
die der hydraulische Abgleich erfolgen kann.
In manchen älteren Heizsystemen sind Strömungsgeräusche des Wassers zu hören, weil die zu große
Pumpe gegen fast geschlossene Thermostatventile
arbeitet. Auch dies entfällt durch die kleinere
Heizungspumpe und den hydraulischen Abgleich.
KENNZEICHNUNG
FÜR EFFIZIENTE PUMPEN
Wer sich bei der Anschaffung einer neuen Heizungspumpe über deren energietechnische Qualität informieren will, wird dabei seit 2005 durch das bekannte
EU-Energie-Label unterstützt. Pumpenhersteller aus
18 europäischen Ländern haben sich in einer freiwilligen Vereinbarung verpflichtet, den Einsatz effizienter
Umwälzpumpen zu fördern und ihre Produkte in die
Energiesparklassen A (effizient) bis G (wenig effizient) einzustufen. Das Bewertungsverfahren wurde
international vereinheitlicht; das Label ist jedoch
inoffiziell, da es nicht von Seiten der EU erlassen,
sondern von den Herstellern vereinbart wurde – dennoch ist es eine sehr gute Auswahlhilfe. In Deutschland wird seit 2005 außerdem das Umweltzeichen
Blauer Engel für besonders effiziente Umwälzpumpen vergeben.
Bei einer Neuanschaffung ist es sehr zu empfehlen,
eine Pumpe der Effizienzklasse A zu wählen, mindestens jedoch B.
TIPPS ZUR NUTZUNG
HEIZUNGSPUMPEN
Lassen Sie einen hydraulischen Abgleich
durchführen – für Neuanlagen ist das
ohnehin Pflicht
Pumpen sollten knapp dimensioniert sein
Die Pumpe kann über die Zeit gesteuert
werden
Bei Ersatz einer Pumpe sollte ein Gerät mit
Effizienzklasse A gewählt werden, mindestens jedoch B
Es kann eine „selbstlernende“ Zirkulationspumpe installiert werden
Die Betriebszeiten vorhandener Pumpen
können oft reduziert werden
31
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 32
MOBILE
RAUMKLIMAGERÄTE
Hohe sommerliche Temperaturen lassen viele
Menschen nicht nur schwitzen, sondern nach
schneller Abhilfe Ausschau halten. Wenn es
warm ist, benötigt man ein Gerät, das kühlt –
scheinbar klar, oder? Schnell sind 700 bis 900
Euro oder noch mehr für ein Gerät ausgegeben –
zusätzlich entstehen laufend Betriebskosten.
Doch anstatt mit Hilfe eines Kühlgerätes die
Wärme wieder aus der Wohnung herauszubefördern, wäre es u. U. sinnvoller, diese erst gar
nicht hereinzulassen.
So kann man z. B. in einer stark besonnten Dachgeschosswohnung, die sich tagsüber auf über 35 °C
aufheizt, durch das Anbringen außen liegender
Jalousien die Temperatur auf erträglichere 26 °C
reduzieren. Eine Reduzierung, die mobile Klimageräte vielfach nicht erreichen.
Jalousiensysteme sind – je nach Zahl der Fenster –
meist preisgünstiger, erzeugen keine weiteren Betriebskosten und sind umweltverträglicher. Selbst
wenn mit dem Anbringen von Sonnenschutzeinrichtungen die gewünschte Abkühlung nicht ganz
erreicht wird, ist ein außen liegender Sonnenschutz sinnvoll, da er den Leistungsbedarf des
Kühlaggregats senkt bzw. die Temperaturabsenkung erhöht.
32
Neben den Fenstern, die durch Himmelsrichtung,
Anzahl und Art (z. B. Dachflächenfenster) die sommerlichen Innentemperaturen und damit die Leistungen des Kühlgerätes bestimmen, sind auch
Wärmequellen im Zimmer (z. B. Beleuchtung, Personenzahl, Gerätezahl und -effizienz) und die Wärmedämmung des Raumes wichtige Einflussgrößen.
Durch geeignete Abschaltzeiten bzw. durch die
Wahl besonders effizienter Geräte kann die innere
Wärmelast reduziert und die sommerliche Temperaturspitze gesenkt werden – ein wichtiger erster
Schritt vor der Anschaffung eines Klimagerätes!
Vor Anschaffung eines Klimagerätes sollte die
Kühllast des Raumes bzw. der Wohnung bekannt
sein. Die Herstellerangaben sind hier zwangsläufig
pauschal und können die räumlichen Besonderheiten nicht berücksichtigen.
Mobile Klimageräte können nur geringe Kühlleistungen bewältigen, da neben dem durchs offene
Fenster geführten Abluftschlauch unausweichlich
warme Luft einströmt. Sie sind daher besonders
ineffizient. Gute Kühlleistungen sind nur durch
von Fachbetrieben fest installierte so genannte
Splitanlagen zu erwarten.
Die Betriebsgeräusche sollten möglichst niedrig,
d.h. nicht störend sein. Ein Klimagerät sollte mit
einem Timer und mit FKW-freien Kältemitteln ausgestattet sein.
Während der Besonnungszeit sollten Sie Fenster
und Türen unbedingt schließen und nachts – soweit möglich – die Räume mit Querlüften kühlen.
Das Betreiben eines mobilen Klimagerätes bei
offener Außentüre begrenzt dessen Effekt auf die
unmittelbare Geräteumgebung. Ein Ventilator hat
in diesem Fall vergleichbare Effekte mit deutlich
geringeren Kosten und Umweltbelastungen!
(Raum-)Klimageräte unter 12 kW müssen seit 2004
mit einem EU-Label gekennzeichnet sein. Ein Gerät
der Klasse A verbraucht 10 - 15% weniger Strom als
ein vergleichbares Gerät der Klasse C. Neben dem
Stromverbrauch enthält das EU-Label für Klimageräte auch wichtige Informationen zur Geräuschentwicklung und zum Gerätetyp.
Aufschlussreiche Ergebnisse der Stiftung Warentest zu Klimageräten finden sich in Test 6/2008.
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 33
ÖKOSTROM
TIPPS ZUR NUTZUNG
Nicht vergessen: Der umweltfreundlichste
Strom ist der, der gar nicht erst verbraucht
wird. Daher auch bei Ökostrombezug ans
Sparen denken!
Seit einigen Jahren haben Sie die Möglichkeit,
Ihren Stromanbieter frei zu wählen. Nutzen Sie
diese Freiheit und setzen Sie auf einen Ökostromanbieter. Oder beziehen Sie bei Ihrem Versorgungsunternehmen Ökostrom. Aus gutem Grund:
Denn mit wenig Aufwand können Sie dadurch die
Umwelt stark entlasten – eine durchschnittliche
Familie kann so jährlich rd. 2 t CO2 einsparen.
Allerdings sollten Sie nur „echten“ Ökostrom mit
wirklich hohem Umweltvorteil beziehen.
Die Vision ist: Stromverbrauch halbieren und den verbleibenden Verbrauch durch Ökostrom abdecken!
UMWELTZUSATZNUTZEN
VORAUSGESETZT
Empfehlenswerte Ökostromangebote sind solche,
die dazu beitragen, dass der Anteil an Strom aus
erneuerbaren Energien am gesamten Strom-Mix
tatsächlich wächst und Strom aus nicht-regenerativen Energien verdrängt wird. Dies ist der Fall, wenn
der Bau neuer Kraftwerke zur Nutzung erneuerbarer Energien und der umweltfreundlichen KraftWärme-Kopplung wirksam unterstützt wird, auch
über die bestehende staatliche Förderung hinaus.
Die richtige Wahl: Entscheiden Sie sich für ein Ökostromangebot, das tatsächlich einen zusätzlichen Umweltnutzen hat.
Bei Angeboten, die die Verbraucherkampagne EcoTopTen
empfiehlt, ist dies garantiert. Die Marktübersicht finden Sie
im Internet unter www.ecotopten.de/prod_strom_prod.php.
Sie können zwischen bundesweit und regional verfügbaren
Produkten wählen.
TIPPS ZUM NEUKAUF
Teurer Ökostrom? Muss nicht sein! Der Verein
EnergieVision bietet einen speziellen Tarifrechner. Der Rechner berücksichtigt nur Produkte
mit dem geforderten Umweltzusatznutzen. Bei
Angabe Ihrer Postleitzahl und Ihres jährlichen
Stromverbrauchs listet er die preiswertesten
Angebote auf. Nicht selten schneiden diese
sogar günstiger ab als das konventionelle
Grundversorgungsangebot ihres lokalen Anbieters www.ok-power.de/tarifrechner.
Kein Bund für die Ewigkeit: Achten Sie auf faire
Mindestvertragslaufzeiten, zum Beispiel drei
Monate oder weniger, und faire Kündigungsfristen, höchstens sechs bis acht Wochen, und erkundigen Sie sich bei den Anbietern, wie lange
diese den aktuellen Preis garantieren können.
Stromwechseln geht problemlos: Sie beauftragen einfach den neuen Anbieter und können
ihm alles Weitere überlassen. Sie benötigen
weder neue Zähler noch neue Leitungen und
haben auch keine Ausfallzeit ohne Stromlieferung.
Ökostrom ergänzt das Stromsparen: Der Bezug
von Ökostrom ersetzt nicht das Stromsparen!
Beim derzeitigen Stromverbrauch bräuchten wir
noch Jahrzehnte, bis alles durch Ökostrom gedeckt werden kann – wenn es denn überhaupt
erreichbar ist!
Der Kunde ist König: Fragen Sie Ihren Stromanbieter nach zusätzlichen Serviceleistungen,
zum Beispiel nach Informationen zum Energie
sparen, nach Energiesparlampen oder dem Verleih von Strommessgeräten.
33
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 34
QUELLEN
Vergleich vorgestellt. Sie finden die EcoTopTen Marktübersichten im Internet auf www.ecotopten.de.
WWW.TOPTEN.CH
Schon seit einigen Jahren gibt es in der Schweiz ein
entsprechendes Programm, die Informationen sind
eine gute Ergänzung zu EcoTopTen.
Weiterführende Informationen zu den zahlreichen
angeschnittenen Themenfeldern sind erhältlich
über …
Nachstehend finden sich viele hilfreiche Bezugsquellen für Informationen, häufig mit Internetadressen.
Falls Sie nicht so oft oder so gerne im Internet nach
Informationen suchen, könnte Ihnen vielleicht eine
Nachbarin, der Enkel oder ein Freund helfen.
WWW.VZ-NRW.DE
Unter www.vz-nrw.de finden sich Informationen sowohl zu Haushaltsgeräten wie auch zu Heizsystemen
oder der Warmwasserbereitung, ebenso zu Stromtarifen, Anbieterwechsel und Fördermöglichkeiten. Hier
die Web-Adressen:
www.vz-nrw.de/energiepreise
www.vz-nrw.de/stromsparen
www.vz-nrw.de/verleih
www.vz-nrw.de/stromkostenrechner
www.vz-nrw.de/hitzeschutz
Das Faltblatt Lüften von der Verbraucherzentrale NRW
und dem Fachverband Sanitär-Heizung-Klima NRW
zeigt, wie man beim Lüften wenig Energie verliert und
Schimmelbildung verhindert www.vz-nrw.de/lueften
WWW.ECOTOPTEN.DE
34
EcoTopTen ist die Verbraucher-Informationskampagne
des Öko-Instituts für nachhaltigen Konsum und Produktinnovationen im Massenmarkt. In regelmäßigen
Abständen werden hochwertige so genannte EcoTopTen-Produkte vorgestellt, die ein angemessenes
Preis-Leistungs-Verhältnis haben und aus Umweltsicht Spitzenprodukte sind. Typische Produkte, die
die EcoTopTen-Kriterien nicht erfüllen, werden zum
WWW.SPARGERAETE.DE
Vom Niedrigenergie-Institut Detmold wird eine Gerätedatenbank gepflegt und laufend aktualisiert, die einen
sehr guten Überblick über die neuen Geräte und insbesondere den Vergleich zwischen durchschnittlichen und
ineffizienten Geräten bietet.
WWW.TEST.DE
Die test-Hefte der Stiftung Warentest sind eine sehr
kundenbezogene Informationsquelle zu vielen Fragen
um Energie und Umwelt im Haushalt. Teilweise sind sie
in Bibliotheken einzusehen oder auszuleihen, evtl. auch
in Beratungsstellen. Unter www.test.de besteht für angemeldete Nutzerinnen und Nutzer auch die Möglichkeit, sich Artikel über das Internet zusenden zu lassen.
Folgende Tests aus den letzten Jahren liegen vor:
– Kühl- und Gefriergeräte 11/2007, 11/2008
– Elektroherde 8/2004
– Spülmaschinen 7/2006, 4/2008
– Waschmaschinen 9/2006, 9/2007, 10/2008
– Trockner 10/2006, 5+7/2007 (Einzelgeräte)
– Energiesparlampen 3/2008, LED 8/2008
– Mobile Klimageräte 6/2008
– Umwälzpumpen 9/2007
– Fernseher 12/2006, 5+8+10+12/2007,
5+9+12/2008
Viele Kommunen und Landkreise haben Energieund Umweltbeauftragte eingesetzt, die Sie weiter
beraten können. Adressen und Telefonnummern finden sich im Telefonbuch unter „Stadtverwaltung“
oder „Landkreis“.
Einige Energieversorgungsunternehmen haben Beratungsstellen zu Energiefragen. Wenn es z. B. um
die Umstellung auf Erdgas geht, ist auch eine persönliche Beratung vor Ort möglich.
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 35
Der Elektro-Fachhandel berät zu effizienten Elektrogeräten. Beim Besuch im Geschäft ist es nützlich, die
jeweiligen Fragen zu den einzelnen Geräten aus der
vorliegenden Broschüre parat zu haben. Eine Datenbank mit Adressen von Händlern, die besonders auf
effiziente Geräte Wert legen, findet sich unter
www.stromeffizienz.de unter Service & Beratung in
der Service-Box.
EINIGE WICHTIGE BEGRIFFE
Begriffskunde
Primärenergie
Energiegehalt des Rohstoffs,
z. B. von Rohöl oder Rohgas
Endenergie
Energiegehalt des raffinierten
Öls, des Gases oder des Stroms
am Verbrauchsort, Erzeugungsund Transportverluste sind eingerechnet und vom Primärenergiegehalt abgezogen.
Nutzenergie
gewünschte Energieform, zum
Beispiel Raumwärme; hier sind
auch Umwandlungsverluste, wie
z. B. im Heizkessel, abgezogen.
WWW.CO2ONLINE.NET
Unter einer Informationswebsite, die vom Bundesumweltministerium gefördert wird, sind verschiedene Angebote aufzufinden, wie der Stromverbrauch verringert werden kann.
WWW.LABEL-ONLINE.DE
Unter dieser Website sind zahlreiche Labels gelistet und erläutert, die im Haushalts- und Bürobereich relevant sind. Sei es das EU-Energieetikett
oder das Europäische Umweltzeichen, der Blaue
Engel oder das VDE-Zeichen, sie sind dort aufzufinden und können nachgelesen werden.
WWW.STROMEFFIZIENZ.DE
Die Deutsche Energieagentur in Berlin gibt Tipps
zu Stromeinsparmöglichkeiten. Sie verfügt über
eine Datenbank, in die sich bundesweit ElektroFachhändler eingetragen haben, die dem Thema
effiziente Elektrogeräte besondere Aufmerksamkeit widmen. Als zweites sind dort Beratungsstellen gelistet. So gibt sich die Möglichkeit, konkrete
Beratungsangebote vor Ort zu finden.
VORSCHALTGERÄTE
Für Waschmaschinen (um diese neben Kalt- auch
an Warmwasser anzuschließen), sind Vorschaltgeräte erhältlich unter:
Martin Elektrotechnik GmbH, Buchwaldstr. 53,
97769 Bad Brückenau, www.ms1002.de
OLFS Ringen, Richtweg, 27412 Kirchtimke,
www.olfs-ringen.de
Schwab & Wilms Energie-Beratungsservice,
Tiroler Str. 61, 60596 Frankfurt
IMPRESSUM
Herausgeber
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.
Mintropstraße 27
40215 Düsseldorf
Öko-Institut e.V.
Merzhauser Str. 173
79100 Freiburg
Text
Peter Blenkers, Brigitte Roth, Dr. Johannes Spruth (Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Mintropstr. 27, 40215
Düsseldorf)
Dr. Rainer Grießhammer, Kathrin Graulich, Katja Kukatz, Dr.
Dietlinde Quack, Stéphanie Zangl, Siddharth Prakash, Anna
Weber (Öko-Institut e.V., Merzhauser Str. 173, 79100 Freiburg)
Ursula Rath, Helga Krahn-Wagner (CONSISTE, Dorfstr. 42,
72074 Tübingen)
Bildnachweise
iStockphoto LP (www.istockphoto.com),
WILO SE (www.wilo.de),
Christ-Elektronik GmbH (www.christ-elektronik.de)
Konzept und Gestaltung
consens communication GmbH
Burgfreiheit 13; 41199 Mönchengladbach
www.consens.de
Druck
Makossa Druck und Medien GmbH
Pommernstr. 17, 45889 Gelsenkirchen
Stemberg Solar- u. Gebäudetechnik,
Im Seelenkamp 7, 32791 Lage,
www.Stemberg-Solar.de
Copyright
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.,
Öko-Institut e.V.
Vorschaltgeräte zur Vermeidung von Stand-byVerlusten sowie für Untertisch-Warmwasserspeicher gibt es z. B. über www.memo.de unter „Büroartikel“ im Kapitel „Büro-Technik & -Geräte“ bei
„Stromspar- und Messgeräte“ in „Stand-by-Abschaltung“ oder auch bei www.no-e.de oder
www.powersafer.net .
Druck und Herausgabe dieser Broschüre durch die
Verbraucherzentrale NRW:
4. aktualisierte und überarbeitete Ausgabe: Februar 2009
35
vznrw_99wege_030409:Layout 1 27.04.09 17:09 Seite 36
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.
Mintropstraße 27, 40215 Düsseldorf
www.vz-nrw.de
www.vz-nrw.de/stromsparen
überreicht durch:
Die Überarbeitung und Aktualisierung der vorliegenden Broschüre wurde gefördert
durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.