Heft - Schwarzwaldverein

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Heft - Schwarzwaldverein
E 6246
1/2007
Erleben Sie den Westweg neu!
Qualitätsoffensive Westweg: Einige Strecken wurden geändert
Durch den Winterwald zum Gedächtnishaus Fohrenbühl
Von Schiltach im Kinzigtal nach St. Georgen im Schwarzwald
Wer hat die schönsten Wiesen im Schwarzwald?
Was schön ist, schmeckt auch dem Vieh besonders gut
Ferienwanderungen 2007
des Schwarzwaldvereins e.V.
Radwanderung – Vom Schwarzwaldrand durch das Neckartal in den Odenwald, vom 12. bis 18. Mai 2007, Reise Nr. 65 B
Zeit für Natur und Erholung im Deutsch-Luxemburgischen
Naturpark, vom 9. bis 16. September 2007, Reise Nr. 42 E
Diese Radtour beginnt in Karlsruhe und führt über das Kloster Maulbronn – Hochdorf (Keltenmuseum) – Ludwigsburg, durch das Neckartal bis Bad Wimpfen,
durch das Jagsttal mit Kloster Schöntal, über den Odenwald nach Osterburken
(Römermuseum) – Walldürn – Mosbach, durch das Neckartal abwärts bis Neckarsteinach, ab Mosbach durch den Kraichgau über Eppingen nach Karlsruhe. Es
bleibt Zeit für Sehenswürdigkeiten.
Teilnehmerzahl: mind. 16 Personen
Tagesstrecken: 50 bis 75 km
Besondere Voraussetzungen: sicheres Beherrschen des Fahrrades mit Gepäck
Unterkunft: Hotel, Pension, Jugendherberge
Ort der Unterkunft: wechselnde Quartiere
Kosten pro Teilnehmer: ¤ 400,– bis ¤ 450,– je nach Hotelkategorie
Sonstige Leistungen: ÜF, HP in Jugendherbergen, Eintrittsgelder, Versicherung
Anmeldeschluss: 1. April 2007
Anmeldung: Wilfried Süß, Lutherstr. 7, 76297 Stutensee-Staffort, Tel. 0 72 49/60 97
Unser Standquartier liegt in Bollendorf, nahe Trier. Das Gesicht dieser Landschaft
ist geprägt von seiner Frühgeschichte. Prähistorische Funde, Kultur- und Naturdenkmäler, eingebettet in die wildromantische Atmosphäre dieser Region, animieren zu interessanten Wanderungen und Exkursionen. Der ständige, behutsame Umgang der Menschen mit der Natur, saubere Luft und ein mildes Klima,
haben eine einmalige Flora und Fauna geschaffen. Der Seniorchef unseres
Hotels, ein Kenner der Natur und Kultur seiner Heimat, weiht uns auf 4–5 stündigen Wanderungen in die Geheimnisse dieses Zaubergartens ein. Mit im Programm ist eine Luxemburgrundfahrt mit zweistündigem Aufenthalt und Stadtführung in der Stadt Luxemburg.
Teilnehmerzahl: mind. 15, max. 20 Personen
Tagesstrecken: 16 bis 20 km, bzw. 4 bis 5 Stunden
Besondere Voraussetzungen: normale Kondition
Unterkunft: Hotel
Ort der Unterkunft: Auf der Ritschlay 3, 54669 Bollendorf
Kosten pro Teilnehmer: im DZ ¤ 423,–; EZ ¤ 493,– bei eigener Anreise
z.B. mit Wochenendticket
Leistungen: Hotelunterkunft, Frühstück, Halbpension (3-Gang-Wahlmenu),
Mitnahme eines Mittagsimbisses vom Frühstückstisch (kostenlos), Begrüßungskaffee mit Kuchen, 1x Picknick im Wald mit Erbsensuppe, kleine Weinverkostung im Gewölbekeller, Benutzung von Sauna, Fitnessraum und Wassertretbecken (Solarium gegen Gebühr), Luxemburgrundfahrt mit Stadtbesichtigung,
5 geführte Wanderungen, Insolvenz- und Reiserücktrittsversicherung
Anmeldeschluss: 16. Juli 2007
Anmeldung: Hildegard Vögele, Breisacher Str. 30, 79106 Freiburg,
Tel. 07 61/27 34 45, Handy 0171/9 30 35 64, E-Mail: hildegard.voegele@t-online.de
Wanderreise in die Bretagne und Vendée, vom 25.8. bis
8.9.2007, Reise Nr. 73 A
Wir werden die erste Woche auf Belle Île en mer (die Schöne im Meer) verbringen. Die Insel ist ein Kleinod im Atlantik mit einem ganz besonderen Klima und
wird von uns in Tagesetappen umwandert. Es ist die landschaftlich wohl vielfältigste Insel in der Bretagne, berühmt durch die riesigen Hortensiensträucher
mit unvorstellbar großen Blüten, die schroffen Felsen in den Buchten, den Duft
der Ginsterblüten. Wir wandern in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Anforderungen. Hinfahrt mit dem Bus bis Quiberon, wo wir mit der Fähre übersetzen
(ca. 45 Min.). Der Bus darf nicht mit auf die Insel. Er wird uns am Ende der ersten
Wanderwoche auf Belle Île wieder in Quiberon abholen und uns zu unserem
nächsten Zielort bringen und dort auch verbleiben. Auf der Insel muss ein Bus
gemietet werden, der uns zu den Ausgangspunkten einer jeden Wanderung
sowie am Ende einer jeden Tour holt und bringt. Die zweite Woche
verbringen wir in der Vendée Les Sables d’Olonnes (Talmont-Saint Hilaire), wo
wir ebenfalls die Umgebung erwandern bzw. Besichtigungen machen werden.
Exkursionen auf die Ile de Ré und La Rochelle, Besichtigung einer Austernzucht
mit Austernessen. Es gibt in der Bretagne und in der Vendée zwar keine hohen
Berge, dennoch kann es anstrengend sein, wenn es, wie auf Belle Île, immer
rauf und runter geht. Küstenwanderungen haben oft alpinen Charakter.
Teilnehmerzahl: max. 45 Personen
Tagesstrecken: 10–13 km, bzw. 4–5 Stunden
Besondere Voraussetzungen: Trittsicherheit
Unterkunft: Ferienwohnung
Ort der Unterkunft: Belle Île en mer
Kosten pro Teilnehmer: DZ ¤ 1 350,–; EZ bereits ausgebucht
Leistungen: Busfahrt von und bis Freiburg, VP, Einrittsgelder, Fahrten vor Ort,
Wanderführer, Lunchpaket bei ganztägigen Wanderungen, Tischwein
Anmeldeschluss: 1. Juni 2007
Anmeldung: Schwarzwaldverein e.V., Schloßbergring 15, 79098 Freiburg,
Tel. 07 61/3 80 53-0, Fax 07 61/3 80 53-20
Ansprechpartner: Frau Blüm, E-Mail: info@schwarzwaldverein.de
27. Hornberger Wanderwoche, vom 28. April bis 5. Mai 2007
Anmeldung/Auskunft: Schwarzwaldverein Ortsgruppe Hornberg e.V.,
Hermann Nick, Talstraße 7, 78132 Hornberg, Tel. + Fax 0 78 33/12 43,
E-Mail: hermann.nick@online.de oder Tourist-Info Hornberg, Bahnhofstr. 3,
78132 Hornberg, Tel. 0 78 33/7 93 44, E-Mail: tourist.info@hornberg.de
Rom – die ewige Stadt sehen und genießen, Besichtigungsreise vom 3. bis 10. November 2007, Reise Nr. 72 B
Wir werden die Stadt zu Fuss erkunden und besichtigen die berühmtesten
Monumente. Das voraussichtliche Besichtigungsprogramm unter Benutzung
öffentlicher Verkehrsmittel:
Innenstadt, Trevibrunnen, Pantheon, Spanische Treppe und Piazza Navona
Antikes Rom, Kolosseum, Forum Romanum und Venedigplatz
Domitilla Katakomben, Albaner Berge, Castelgandolfo
Besichtigung der Basiliken Santa Maria Maggiore, Sa Giovanni in Laterano und
San Paul
Deutscher Friedhof, durch Trastevere und das jüdische Viertel
Das sind nur Beispiele, die jederzeit verändert und/oder ergänzt werden können.
Wohnen werden wir im Hotel Pacific***, das etwa 10 Fuß-Minuten vom Vatikan
entfernt ist. Wir wandern in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Anforderungen, abends gemeinsame Unternehmungen.
Teilnehmerzahl: max. 45 Personen
Tagesstrecken: 8–10 km, bzw. vorm. 4 Std. und nachm. 4 Std.
Unterkunft: Hotel
Ort der Unterkunft: Rom
Kosten pro Teilnehmer: im DZ ¤ 980,–, EZ-Aufpreis ¤ 325,–
Leistungen: Busfahrt von und bis Freiburg, HP, Eintrittsgelder, Fahrten vor Ort
Sonstige Leistungen: Stadtführungen
Anmeldeschluss: 15. August 2007
Anmeldung: Schwarzwaldverein e.V., Schloßbergring 15, 79098 Freiburg
Tel. 07 61/3 80 53-0, Fax 07 61/3 80 53-20
Ansprechpartner: Frau Blüm, E-Mail: info@schwarzwaldverein.de
Wanderparadies Bretagne
Inhalt
Inhalt
Heimatpflege
Wandern
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Entdecken Sie den Westweg neu!
Viele Streckenänderungen im Zuge der
Qualitätsoffensive Westweg
Besenfelder Brunnen sind reizvolle Zeitzeugen
Die Ortsgruppe Besenfeld hat ein besonderes
Heimatdenkmal geschaffen
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Schwarzwald heißt nicht Walmdach
Inhalt kann Identifikations-Muster einer bestimmten
Region sein
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Kleindenkmale halten die Geschichte lebendig
Ein Rückblick der Erfassung im Enzkreis
Das Gedächtnishaus auf dem Fohrenbühl
Ein gastliches Haus für Wanderer am Mittelweg
gelegen
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Peru – unterwegs im Reich der Inka
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Im Wanderparadies Andorra
Zwischen Blumen und Berggipfeln, romanischen
Kirchlein und kulinarischen Genüssen
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Ganzheitliches Wandern
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Gut geschult andere führen
Zum fünfjährigen Bestehen der Heimat- und
Wanderakademie
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Europawoche 2007
Vom 4. bis 6. Mai 2007, „Zwischen Gäu und
Schönbuch“
Neue Entwicklungen bei der
Wanderführerausbildung
Aktuell
4
Unterwegs im
Reich der Inka
Seiten 12–15
30
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Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung
34
Endlich geschafft!
Der Westweg ist „Qualitätsweg Wanderbares
Deutschland“
Jugend&Familie
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Zehn Jahre Familienarbeit des Hauptvereins
Rückblick und Standortbestimmung
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Junior-Teamer-Training 2006 – ein voller Erfolg!
Wie junge Menschen für ein Engagement im
Schwarzwaldverein gewonnen werden können
Naturschutz
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28
Wer hat die schönsten Wiesen
im Schwarzwald?
Was schön ist, schmeckt auch dem Vieh
besonders gut
Ein Anziehungspunkt für viele Menschen
Das Haus der Natur am Feldberg wurde
fünf Jahre alt
Junior-TeamerTraining 2006 –
ein voller Erfolg!
Seiten 38–39
Service
42
Personalien
43
Bücherschau
Wandern
Wandern
Entdecken Sie
den Westweg neu!
Viele Streckenänderungen im Zuge der Qualitätsoffensive Westweg
Von Hans-Georg Sievers
D
ie Qualitätsoffensive Westweg hat
den bekanntesten Fernwanderweg
des Schwarzwaldvereins deutlich
verändert. Die Grösselbach-Furt (Trittsteine), das Schloss Neuenbürg, der Hohloh-See und die Weißtannenhöhe liegen
jetzt direkt am Westweg. Dies sind nur
einige wenige Beispiele für die Streckenveränderungen, die den Westweg für Wanderer
attraktiver machen (siehe auch Seite 34).
Mehr als zwei Jahre war der Schwarzwaldverein damit beschäftigt, für die weniger attraktiven Strecken des Westweges
neue Alternativen zu finden. Maßstab waren
dabei die Qualitätskriterien des Deutschen
Wanderverbandes für Wanderwege (vgl.
DER SCHWARZWALD I/2006). Die Mühe
hat sich gelohnt. Im Januar 2007 hat der
Westweg auf der Reisemesse CMT in Stuttgart das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ erhalten. Er reiht sich
damit in die Riege der besten Wanderwege
Deutschlands ein. Derzeit haben nur 20
Wege in Deutschland dieses Prädikat erhalten (www. wanderbares-deutschland.de).
Auf fast allen Etappen hat es im Jahre
2006 zum Teil deutliche Streckenänderungen gegeben, und auch in diesem Jahr werden noch weitere Veränderungen durchge-
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führt. Am wichtigsten ist wohl die Verlegung
des Trennungspunktes der östlichen und
der westlichen Variante nach Titisee….
Doch halt: Immer hübsch der Reihe nach.
Hier nun – von Nord nach Süd – eine Übersicht über die wichtigsten Streckenverlegungen:
Pforzheim
Der Kupferhammer ist und bleibt der Startpunkt des Westweges. Seit Herbst 2006
jedoch beginnt er als schmaler Pfad durch
den Laubwald. Damit erfüllt der Westweg
bereits auf den ersten Metern die Erwartungen der Wanderer an einen Prädikatswanderweg. Zum Vergleich: Vorher musste der
Wanderer zunächst die vielbefahrene Bundesstraße überqueren und dann kilometerlang auf Asphalt laufen. Der Westweg folgt
nun auf dem ersten Kilometer bis zur Ruine
Hoheneck dem Mittelweg und führt dann
über die Höhen des Hämmerlesberges nach
Dillstein hinab.
bürg. Ein großer Teil dieser neuen Strecke
verläuft auf naturbelassenen, pfadigen
Wegen. Über den Grösselbach gelangt der
Wanderer mit Hilfe von Trittsteinen, wie
man sie sonst nur aus südlichen Ländern
kennt.
Auf dem anschließenden Pionierweg
geht es immer dicht an der klaren Enz entlang bis zur Eisenbahnbrücke Neuenbürg.
Von dort folgt ein Anstieg bis zum Schloss,
dem ersten kulturellen Höhepunkt am
Westweg. Am Buchberg schließlich mündet
Neuenbürg
Ab dem Unteren Enzsteg begleitet der Westweg die Enz flussaufwärts bis nach Neuen-
Liegt nun direkt am Westweg:
die Grösselbach-Furt vor Neuenbürg
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Wandern
Kaltenbronn
Der Kaltenbronn ist schwieriges Terrain für
eine Alternativensuche, sind doch die Wege
dort breit und gut ausgebaut. Trotzdem
konnte eine Strecke gefunden werden, die
etwas naturnahere Wege benutzt und
zugleich die attraktivsten Stellen des Kaltenbronn einbindet. Zwischen Langsmartskopf-Hütte und Kreuzlehütte verläuft der
Weg anstatt auf der breiten und häufig von
Holztransportern befahrenen Alten Weinstraße nun am Rand zum Murgtal. Und
durch den Schlenker zum Infozentrum Kaltenbronn und dem dortigen Gasthaus
kommt der Wanderer auch noch am Hohloh-See vorbei.
Weißtannenhöhe
Die Weißtannenhöhe oberhalb von Breitnau ist beliebtes Wanderziel der örtlichen
Gäste. Von dort hat man einen hübschen
Blick auf Breitnau und zum Feldberg. Seit
Sommer 2006 verläuft der Westweg direkt
über die Höhe und nutzt dabei überwiegend die bei Wanderern so beliebten naturbelassenen Pfade.
Trennungspunkt Titisee
Wandern
der neue Westweg wieder auf die bekannte
Strecke ein. Der bisherige Westweg vom
Unteren Enzsteg über Birkenfeld und Neuenbürg-Wilhelmshöhe bleibt als sogenannte
Höhenvariante für den Wanderer ebenfalls
mit der roten Raute ausgeschildert.
schanze in nur 50 Höhenmetern und 300
Metern Wegstrecke den Gipfel erklimmen.
Die wichtigste Änderung für den Westweg ist
die Verlegung des Trennungspunktes der
östlichen und westlichen Variante nach Titisee. Auf der westlichen Variante steigt der
Westweg-Wanderer nun zunächst über den
Höhenrücken zwischen Titisee und Hinterzarten bis nach Oberzarten. Dort beginnt mit
dem so genannten Emil-Thoma-Weg einer
der schönsten Anstiege auf den Feldberg. Im
oberen Teil führt der Weg ab dem Rufenholzplatz auf schmalen Pfaden, die mit
Baumwurzeln und Steinen durchsetzt sind,
zum Grüblesattel zwischen Seebuck und
Feldberg hinauf, wo er wieder auf die bisherige Strecke trifft. Durch die neue Streckenführung bleibt der Westweg-Wanderer vom
touristischen Rummel am Feldberger Hof
verschont. Denn auch die östliche Variante,
die von Titisee der bisherigen Strecke über
Bärental und Zweiseenblick zum Caritashaus
folgt, bleibt ab dem Caritashaus südlich der
Bundesstraße und führt über die Menzenschwander Hütte und den Feldberg-Pass
direkt in Richtung Herzogenhorn.
Östliche Variante:
Herzogenhorn
Westliche Variante: Kandern
Südlich von Kandern erwartet den WestwegWanderer nun ein landschaftliches Glanzlicht: die enge Wolfsschlucht. Der Weg verläuft auf schmalen, teils ausgesetzten Pfaden
bis nach Hammerstein. Von dort geht es
über Egerten und die Baselblickhütte nach
Wollbach. Sämtliche oben aufgeführten
Streckenverlegungen konnte der Schwarzwaldverein gemeinsam mit den Gemeinden
im Jahr 2006 realisieren. Hinter jeder Einzelmaßnahme stehen viele Stunden ehrenamtliches Engagement. Allen Beteiligten sei an
dieser Stelle herzlich gedankt. Für das Jahr
2007 stehen noch weitere Wegeverbesserungen an, beispielsweise in Dobel, Forbach, Hausach, am Weißenbachsattel und
am Dinkelberg. Am Westweg gibt es immer
wieder etwas Neues zu entdecken. Lassen
Sie sich verführen von einem der schönsten
Wanderwege Deutschlands.
Der Westweg führt nun auch am Hohlohsee
vorbei.
Den Gipfel des Herzogenhorns berührt der
Westweg auch nach der Verlegung noch
immer nicht. Aber anstatt auf breitem Forstweg um den Gipfel herum zu laufen, kann
der Wanderer nun von der Schweden-
Abbildung links:
Der Westweg trennt sich bereits in Titisee in die
östliche und westliche Variante.
Abbildung rechts:
Vom unteren Enzsteg (vor Birkenfeld)
verläuft der Westweg nun enzaufwärts zum Schloss Neuenbürg. Die
bisherige Strecke über
Birkenfeld bleibt Höhenvariante.
© Landesvermessungsamt Baden-Württemberg
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Wandern
Wandern
Das Gedächtnishaus
auf dem Fohrenbühl
Ein gastliches Haus für Wanderer am Mittelweg gelegen
Von Karlheinz Scherfling
D
as waren noch Zeiten, als ein Mitglied, das zum Ehrenvorsitzenden
ernannt wurde, dem Schwarzwaldverein einen Turm schenkte. So geschehen
1904. Damals entstand als Vorgänger des
heutigen Gedächtnishauses eine Turmhütte.
In der Sonderausgabe des SCHWARZWALD
1989 anlässlich der 125-Jahrfeier des
Schwarzwaldvereins ist darüber folgendes
nachzulesen:
„Das heutige Gedächtnishaus des
Schwarzwaldvereins auf dem Fohrenbühl,
Gemarkung Lauterbach, wurde als solches
nicht ganz von Grund auf erbaut, sondern
es steht zum Teil auf dem Fundament der
früheren Turmhütte, die unter Mithilfe von
Robert Engelhorn, Kunstmaler aus BadenBaden, vom Bezirksverein Lauterbach des
Württembergischen Schwarzwaldvereins
gebaut worden war. In der Ausschußsitzung vom 27. Mai 1904 machte Engelhorn
die Mitteilung, dass er für die ihm erwiesene Ehrung (Ernennung zum Ehrenvorsitzenden) als Gegenleistung dem Verein zur
Erbauung eines Aussichtsturmes auf dem
Mooswaldkopf behilflich sein wollte, insofern er für die Kosten desselben aufkomme.
Am 20. Juli 1904 war der erste Spatenstich,
am 3. September 1905 die offizielle Einweihung.“
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Schenkung an den
Württembergischen
Schwarzwaldverein
Am 7. Juli 1924 schenkte der Schwarzwaldbezirksverein Lauterbach das Grundstück
„Turmhütte mit Wirtschaftsgebäude mit Eingang“ auf dem 879 Meter hohen Mooswaldkopf
dem
Württembergischen
Schwarzwaldverein mit Sitz in Stuttgart
unter der Auflage, dass das Schenkungsobjekt in erster Linie der Umwandlung und
Erhaltung als Gedächtnismal für die im
Weltkrieg gefallenen Mitglieder des Württembergischen Schwarzwaldvereins zu dienen bestimmt sei, oder, falls es zu einer Verschmelzung
mit
einem
ähnlichen
Vereinskomme, den Mitgliedern des
Gesamtvereins. 1934 schlossen sich der
Württembergische und der Badische
Schwarzwaldverein zusammen, und seither
ist das Fohrenbühlhaus das Gedächtnishaus
des Gesamtvereins.
Der Württembergische Schwarzwaldverein vereinbarte nach der Schenkung mit den
Bezirksvereinen Lauterbach und Schramberg, dass Schramberg für Stuttgart die
schlüsselfertige Herstellung übernahm
unter Leitung des Vorsitzenden des Schramberger Bezirksvereins, Dr. Oskar Junghans.
Das Wanderheim Gedächtnishaus Fohrenbühl
mit seinem markanten Turm
Der Ausbau erfolgte nach Plänen von Professor Bonatz aus Stuttgart. An das an der
Turmhütte entstandene Gedächtnishaus
wurde noch ein Haus als Jugendherberge
angebaut, das auch als Wanderheim diente.
Der Aussichtsturm wurde von 12,60 auf
23,80 Meter aufgestockt. Mitglieder aus Lauterbach und Schramberg transportierten die
Materialien vom Fuß des Mooswaldkopfes
bis zur hundert Meter höheren Baustelle. Im
August 1924 wurde das „Gedächtnishaus
der Gefallenen des Weltkriegs 1914/18 vom
Württembergischen Schwarzwaldverein“
feierlich eingeweiht.
Immer wieder Sanierung
und Ausbau
Blättert man durch die Annalen des
Gedächtnishauses, so zieht sich wie ein
roter Faden das Thema Sanierung und Ausbau. Immer wieder musste der Hauptverein
große Summen aufbringen, um das Haus
technisch auf den neuesten Stand zu bringen und die Unterkunftsmöglichkeiten den
sich verändernden Ansprüchen der Wande-
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Wandern
Stefanie und Ralf King sorgen sich um die Wanderer.
Endrisszimmer). Die Küche wurde durch
einen Anbau auf der Nordseite erweitert
und ein Acht-Plattenherd mit zwei Bratöfen
angeschafft. 1957 kam der Einbau einer
automatischen dreiteiligen Kühlanlage
hinzu. 1960 wurde eine Ölfeuerungsanlage
eingebaut, 1963 strichen Mitglieder der
Ortsgruppe Schramberg die Holzschindeln
an. 1974 machten staatliche Auflagen den
Bau einer biologischen Kläranlage mit Abund Frischwasserleitungen erforderlich mit
Kosten von rund 100 000 Mark.
In den Jahren 1975 bis 1987 wurden viele
Renovierungsarbeiten notwendig, Anschaffung von Kücheneinrichtungen, Kachelofenheizung im Wirtschaftsraum, Toilettenanlagen, Hofbelag, Rauchmelderanlage,
Duschkabinen für drei Zimmer, Speicher
für Warmwasseraufbereitung, wärmedämmende Fenster im ganzen Haus und Dachgauben in der Pächterwohnung. Die
Gesamtkosten dieser Arbeiten – ohne Kläranlage – betrugen rund 272 000 Mark. Diese
gewaltigen Summen waren eine schwere
Belastung für den Hauptverein, die durch
staatliche Zuschüsse und eine beispielhafte
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Unterstützungsaktion der Ortsgruppen des
Bezirks Fohrenbühl erheblich gemindert
werden konnten.
Wenn angepackt wurde,
ging’s wieder aufwärts
Auch über unterschiedliche Belegungszahlen gibt ein Blick in die Annalen Aufschluss.
So wird berichtet, dass die Übernachtungszahlen von Anfang an nicht den Erwartungen entsprachen. Von 1934 bis 1949 kamen
durchschnittlich nur 159 Wanderer im Jahr,
auch die Benutzung durch die Jugend sei
enttäuschend gewesen. Die Krise wurde
Am Kachelofen kann man es lange gemütlich
aushalten.
überwunden, als ein Großteil der kaum
benutzten Schlafräume in Fremdenzimmer
umgewandelt wurde. In den Jahren 1950 bis
1959 wurden nun durchschnittlich 1 292
Übernachtungen registriert. 1986 wurde gar
2 134 Mal im Gedächtnishaus genächtigt.
Aber seither sind die Zahlen dramatisch
rückläufig bis auf wenige hundert. Dies ist
mit ein Anlass dafür, dass der Unterkunftstrakt des Gedächtnishauses jetzt grundlegend saniert und modernisiert werden
muss, denn die Zimmer strahlen eben noch
immer den Charme der 50er und 60er Jahre
aus. Doch jedes Mal, wenn es in der Vergangenheit eher bergab als bergauf ging,
packten engagierte Mitglieder an, führten
Neues ein, investierten und leisteten viel
Eigenarbeit, und der Erfolg blieb nicht aus.
Neue Zeiten brachten neue Herausforderungen – und neuen Aufschwung. Ganz
anders sieht es indes in der Gastronomie
aus. Gerne kommen die Besucher aus nah
und fern, um sich in der gemütlichen Gaststube niederzulassen und die Angebote aus
der Küche von Küchenchef Ralf King und
seiner Ehefrau Stefanie zu genießen oder
Wandern
rer anzupassen. 1935 etwa musste die
Stromversorgung neu aufgebaut werden,
um in der Küche Elektrogeräte und eine
Kühlanlage betreiben und Warmwasser herstellen zu können.
Das Thema Wasserversorgung tauchte
immer wieder auf, da das Trinkwasser aus
einer 65 Meter tiefer liegenden Quelle auf
den Berg geschafft werden muss. 1948
wurde die sanitäre Anlage durch 19 Waschbecken mit Warm- und Kaltwasser erweitert. 1950 wurden vier Wasserspülklosetts
eingebaut. Der Tagesraum im Erdgeschoss
wurde in drei Wirtschaftsräume umgewandelt (Junghansstüble, Nebenzimmer und
Info
Bewirtung und Öffnungszeiten
Bewirtschaftet wird das Gedächtnishaus
Fohrenbühl von der Familie Stefanie und
Ralf King, Telefon 0 74 22/44 61.
Das Haus ist ganzjährig geöffnet außer
Betriebsferien von Mitte Januar bis Mitte
Februar. Ruhetag ist jeweils am Mittwoch von 17 Uhr an und am Donnerstag ganztags.
Wegbeschreibung
Zum Gedächtnishaus kommt man als
Wanderer unter anderem über den Mittelweg, mit dem Auto von Fohrenbühl,
der zwischen Lauterbach und Hornberg
liegt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln
von der Bushaltestelle Adler, Fohrenbühl, die nächste Bahnstation ist in
Hornberg an der Schwarzwaldbahn.
am Kachelofen ein Bier oder Viertele zu trinken. In einem Tagungsraum mit 60 Sitzplätzen können auch größere Gesellschaften feiern oder zu Tagungen zusammenkommen.
Nachmittags finden viele Gäste aus der
näheren Umgebung den Weg zum Gedächtnishaus, um Kaffee zu trinken, einen Spaziergang auf den neu markierten Wegen zu
machen oder die Kinder auf dem nahen
Waldspielplatz sich austoben zu lassen.
Seit 1971 kann man auch auf der „WalterSchweigler-Straße“ von der Passhöhe Fohrenbühl zum etwa ein Kilometer entfernten
Gedächtnishaus fahren.
MDR-Wandersendung
Ende Januar war der Schwarzwaldverein
Begleiter bei der Recherche zu den Sendungen „Vorfrühling im Schwarzwald“,
die von den Höhen ins Markgräflerland
führen.
Sendetermine MDR Fernsehen:
Teil 1: 18. April 2007, 16:30 –17:00 Uhr
Teil 2: 2. Mai 2007, 16:30–17:00 Uhr
„Der Rucksack“ im MDR Fernsehen
sendet regelmäßig jeden 2. Mittwoch,
16.30–17.00 Uhr Wandersendungen,
schauen Sie mal rein.
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„Gedächtnishaus Fohrenbühl“
...bitte packen Sie mit an!
Bei der Modernisierung des Wanderheims brauchen wir Ihre Unterstützung!
Der Präsident des Schwarzwaldvereins ruft zur Spendenaktion auf.
Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde,
viele von Ihnen kennen das Wanderheim Fohrenbühl samt seinem imposanten Turm. Vielleicht kennen Sie es
sogar noch aus der eigenen Kindheit, als man nach einer langen Wanderung dort verpflegt wurde, die müden
Beine ausstrecken und in den Schlafräumen übernachten konnte. Mittlerweile gibt es dort leider kaum noch
Übernachtungsgäste. Die Zimmer befinden sich auf dem Stand der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Unser
aller Anspruch an Komfort ist gestiegen. Eine Sanierung des Beherbergungstraktes ist daher dringend nötig.
Doch nicht nur der gestiegene Komfort, sondern auch ein moralisches Pflichtgefühl zwingt den gesamten
Schwarzwaldverein als Eigentümer des Gedächtnishauses Fohrenbühl zu einer dringend nötigen Modernisierung.
Der Besitz geht auf eine Schenkung der Ortsgruppe Lauterbach im Jahre 1924 zurück.
Mit dieser Schenkung hat sich der Schwarzwaldverein verpflichtet, das Wanderheim Fohrenbühl als Gedächtnisstätte für die in den beiden Weltkriegen gefallenen Mitglieder zu erhalten. Außerdem steht das Gedächtnishaus
Fohrenbühl als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. Das Denkmalschutzgesetz verpflichtet den Schwarzwaldverein ebenfalls, für die Erhaltung zu sorgen.
Auf der Delegiertenversammlung im Juni 2006 in Lahr-Reichenbach wurde zur Finanzierung des Umbaus des
Beherbergungstraktes eine Spendenaktion beschlossen. Die konkrete Ausführung wurde an den Hauptvorstand weitergeleitet, der das Projekt an das Präsidium delegiert hat. Das Präsidium hat die Agentur Michael
Thümmrich aus Bad Krozingen mit der Konzeption und Durchführung der Spendenaktion nach einer offenen
Ausschreibung beauftragt.
Ich bitte Sie nun herzlich um Ihre engagierte Mithilfe und sich gemäß Beschluss der Delegiertenversammlung
vom 24. Juni 2006 an der Spendenaktion zu beteiligen. Bitte aktivieren Sie die Mitglieder Ihrer Ortsgruppe,
damit unsere Spendenaktion erfolgreich wird!
Für Ihr besonderes Engagement zugunsten des Schwarzwaldvereins danke ich Ihnen jetzt schon ganz herzlich.
Ihr
Eugen Dieterle
Präsident
Bitte überweisen Sie Ihre Spende mit dem Kennwort „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ auf das folgende Konto: Dresdner Bank Freiburg, 4 127 821 02, BLZ 680 800 30
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...bitte packen Sie mit an!
Bei der Modernisierung des Wanderheims
„Gedächtnishaus Fohrenbühl“
Diese Zahlkarte hat schon jemand verwendet.
Wenn auch Sie spenden möchten:
Kontonummer 4 127 821 02 BLZ 680 800 30
Dresdner Bank Freiburg
Stichwort: „Gedächtnishaus Fohrenbühl“
www.thuemmrichdesign.de
DANKE!
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www.gedaechtnishaus-fohrenbuehl.de
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Wandern
Wandern
Durch den Winterwald zum
Gedächtnishaus Fohrenbühl
Eine Tour wie im März, obwohl es erst Mitte Januar war
Von Karlheinz Scherfling
Noch immer dreht sich das mächtige Wasserrad im Schüttesägemuseum
in Schiltach.
A
uf Schneeschuhen zum Gedächtnishaus Fohrenbühl“, so stand es in
unserem Kalender. Doch wie sagt in
solchen Fällen Lahrs Ex-Bürgermeister: „Jo
Pfiffedeckel“. In Freiburg zeigte das Thermometer 15 Grad, auf den Schwarzwaldhöhen war weit und breit kein Flöckchen
Schnee zu sehen. Aber was soll’s, Wanderzeit ist immer, dachten wir uns, und zogen
eben ohne Schneeschuhe los.
Da man mit Schneeschuhen nicht ganz so
schnell vorwärts kommt wie mit Wanderstiefeln, hatten wir uns eine Tagesstrecke
vorgenommen, die kürzer war als eine Sommertour. Von Schiltach im Kinzigtal sollte es
auf dem Mittelweg zum zehn Kilometer entfernten Gedächtnishaus auf dem Fohrenbühl gehen. Immerhin waren dabei rund
550 Höhenmeter zu bewältigen.
Das Baden-Württemberg-Ticket ermöglichte eine kostengünstige Anfahrt, und um
9:45 Uhr standen wir auf dem „Hauptbahnhof Schiltach“. Wir hatten also jede Menge
Zeit, und die nutzten wir zunächst für einen
Besuch der 700 Jahre alten Fachwerkstadt.
Schon auf dem Weg vom Bahnhof zum
Städtchen stießen wir auf Sehenswertes.
Unter einem Dach stehen drei rote Schienenbusse, die früher Jahrzehntelang durchs
Kinzigtal brummten. Ältere Wanderer
mögen sich noch an manchen Ausflug in
eines der Schwarzwaldseitentäler mit diesen
Fahrzeugen erinnern. Und gleich darauf
stießen wir auf das Schüttesägemuseum,
das auch das Flößermuseum beherbergt.
10
Prächtige Fachwerkhäuser umsäumen den Marktplatz von Schiltach.
Wir hatten Glück. Im Winter gibt es nur
begrenzte Besuchsmöglichkeiten, da aber
Arbeiter einiges reparierten, durften wir die
Innereien der alten Säge und das Museum
besichtigen. In zwei Gebäuden zwischen
Kinzig und einem Kanal ist das Thema Holz
in seinen vielen Facetten vorgestellt.
Sehenswert sind vor allem die alte Hochgangsäge, die noch mit Wasserkraft angetrieben wird, das mächtige unterschlächtige
Wasserrad und die beeindrucke Transmission. Noch heute wird mit einem 30 kWGenerator Tag und Nacht Strom erzeugt. In
wenigen Schritten gelangten wir über die
Kinzigbrücke ins Zentrum des Städtchens,
das sich als recht schiefe Ebene präsentiert.
Prächtige Fachwerkhäuser rahmen den
Marktplatz am Hang ein, von dem eine von
Fachwerkwerkhäusern gesäumte Straße
steil bergan führt. Das bemalte Rathaus
überragt die Szenerie. Negativ fiel nur
auf, dass dieses schöne Bild von vielen parkenden Autos gestört wird.
Wie eindrucksvoll sind doch mittelalterliche Plätze ohne die Blechkarossen! Beim Italiener gab’s noch einen
Cappuccino, dann machten wir uns
auf den Weg, dem roten Rhombus mit
dem weißen Strich folgend. Aber wir
kamen nicht weit. Aus der evangelischen
Stadtkirche klang Orgelmusik. Wir traten
ein und lauschten der jungen Organistin,
die gerade „Großer Gott, wir loben Dich“
anstimmte. Welch bewegender Augenblick
in der mächtigen, im neobyzantinischen
Rundbogenstil erbauten Kirche aus dem
Jahr 1843. Seinerzeit war sie die zweitgrößte
evangelische Kirche in Baden. Es war inzwischen nach elf Uhr geworden, als wir mit
dem Aufstieg begannen. Der Weg führte in
Serpentinen rasch auf die Höhe, und alsbald
hatten wir schon einen beeindruckenden
Ausblick auf das Kinzigtal, das Schiltachtal
bis weit hinüber zu den Siedlungen auf den
Höhen. Nach einer guten Stunde erreichten
wir in 660 Meter Höhe Schöngrund und das
Höhengasthaus „Heuwies“. Wir hatten nun
wirklich noch nicht viel „geschafft“, aber
der Tag war schon halb rum, und wir hatten Appetit. Freundlich begrüßte uns
Karl Schumann in
seiner
Grenzmarke
zwischen Baden
und Württemberg
neben dem
Gedächtnishaus
1/2007
Wandern
1/2007
höhe Fohrenbühl, wo außer einem
schwarz-weißen Hund noch alles zu schlafen schien. Jetzt kam ein weniger attraktives
Wegstück, gut zwei Kilometer auf einer
Asphaltstraße bis zur Abzweigung Reichenstein, verhieß uns ein Schild. Aber das
Schauspiel der Wolken, die weite offene
Landschaft und die alten Grenzsteine, die
die einst badisch/württembergische Grenze
markieren, ließen auch dieses Stück Weg
kurzweilig werden.
Was wäre das für ein
tolles Schneeschuhgelände. Weiter ging’s
durch einen Kiefernwald, bei Ober-Falken stießen wir auf
einen Gedenkstein,
der von der Ortsgruppe Tennenbronn
den Wegemarkierern
des Schwarzwaldvereins gewidmet ist –
wohlgemerkt früherer
Generationen.
führte gemeinsam mit unserem Mittelweg
zur „Staude“, einem edlen SchwarzwaldHöhengasthaus. In unserer Wanderkluft
und mit dem Wunsch nach einer warmen
Suppe fühlten wir uns zunächst etwas
deplaziert, aber eine freundliche Bedienung
meinte, Wanderer seien immer willkommen
(und über der Tür hing ja schließlich das
Emaille-Schild des Schwarzwaldvereins).
Jetzt hatten wir nur noch gut fünf Kilometer
Das Kapfhäusle, ein kleines strohgedecktes
Bauernhaus
Gedenkstein am Mittelweg
für die ehrenamtlichen Helfer
des Schwarzwaldvereins
Den heutigen gebührt
ebenfalls solch eine
Anerkennung, denn
die neue Markierung
erwies sich überall als
ganz hervorragend.
Mittlerweile hatten die
wild vorüber ziehenden Wolken auch
etwas Schneeregen im
Gepäck, und es prasselte Graupelschauer
Gedächtnishaus Fohrenbühl im Januar 2007
auf uns nieder, der an
den Stammfüßen der Kiefern in weißen bis nach St. Georgen vor uns, die uns über
Manschetten liegen blieb. Da kam uns das die Hochwälder Höhe in das SchwarzwaldGasthaus „Zum deutschen Jäger“ auf dem städtchen führte. Dank der guten ZugverWindkapf nach zwei Wanderstunden bindungen am Sonntag bekamen wir auch
gerade recht zu einer Kaffeepause. Am bald einen Interregio nach Offenburg und
Stammtisch hatten sich die Männer der Anschluss nach Freiburg.
Nachbarschaft versammelt, um über allerlei
Es wäre schön gewesen, wenn wir die
wichtige und unwichtige Dinge zu disku- Landschaft im weißen Kleid erlebt und auf
tieren. Kurz vor 12 zahlte einer nach dem Schneeschuhen erwandert hätten. Aber
anderen und ging wohl nach Hause zum auch diese zwei Tage waren sehr einSonntagsbraten. Wir aber brachen wieder drucksvoll und bewiesen einmal mehr, dass
auf, der Schneeregen hatte inzwischen auf- man das ganze Jahr über wandern kann
gehört, und trafen nach einer dreiviertel und dass der Winterwald auch seine besonStunde auf den Querweg Lahr-Rottweil. Er deren Reize hat.
11
Wandern
gastlichen Stube und empfahl uns zur Stärkung seine Schwarzwälder Wurst- und
Speckspezialitäten aus eigener Schlachtung.
Es bedurfte keiner großen Überredungskunst, und wir bestellten Speckvesper, Blutund Leberwurst, geräucherte Bratwurst und
„Lumpensalat“, der sich als weißer und roter
Schwartenmagen zu erkennen gab. Irgendwie hatte der Wirt nicht registriert, dass wir
nur zu dritt waren, denn er tischte für mindestens sechs Leute auf. Da hieß es „ran an
den Speck“, und während wir so Stück um
Stück der köstlichen Würste und des Specks
verzehrten, erzählte Karl Schumann von seiner Jahrzehnte langen Arbeit gemeinsam
mit seiner Frau auf diesem kleinen Hof, auf
dem noch neben der Gastronomie Landwirtschaft betrieben wird, und seiner
Schichtarbeit bei Junghans in Schramberg.
Er wusste manche Anekdote von Gästen zu
berichten, aber auch von seiner Enttäuschung über Mitglieder des Schwarzwaldvereins der Ortsgruppe Schiltach, die
demonstrativ einen Bogen um sein Lokal
machen, weil er schon seit 35 Jahren in der
Ortsgruppe Lauterbach Mitglied ist. Dafür
seien Mitglieder aus Stuttgart umso lieber
bei ihm zu Gast gewesen, und als sie „versumpften“, übernachteten sie einfach im
Heu. Fast hätte uns das auch geblüht, denn
mittlerweile waren drei Stunden vergangen,
nicht zuletzt, weil sich auf einmal auch ein
Paar in unsere Unterhaltung einmischte und
sich als aktive Schwarzwaldvereinler der
Ortsgruppe Schramberg zu erkennen gab.
Dann brachen wir aber auf, wanderten
jetzt meist nur noch wenig ansteigend,
durch den Winterwald, in dem wir Stechpalmen entdeckten, die zum Teil Meterhoch
waren, wie wir es in dieser Fülle noch nie
gesehen hatten. Die Sonne stand schon
ganz tief über dem Horizont, als wir das
Gedächtnishaus Fohrenbühl erreichten. An
üppiges Abendessen wollten wir nicht mehr
denken nach diesem reichhaltigen Vesper
am Nachmittag. Die Küche von Ralf und
Stefanie King müssen wir nun eben bei
einer anderen Gelegenheit mal kennen lernen. Nach einem Schlummertrunk am
Kachelofen fielen wir recht müde und
zufrieden in die Betten.
Am Sonntagmorgen brachen wir nach
einem herzhaften Frühstück zeitig auf, denn
wir wollten nach dem 20 Kilometer entfernten St. Georgen wandern, immer weiter
dem Mittelweg folgend. Aber zunächst stiegen wir auf den Aussichtsturm und erlebten
eine atemberaubende Rundsicht. Gegen
Osten war der Himmel mit fast schwarzen
Wolken verhangen, die zuvor einigen
Regen über dem Fohrenbühl abgeladen hatten. Aber sie zogen weg. Darunter waren
die Umrisse der Schwäbischen Alb zu
erkennen. Gen Westen zogen weiße Wolken über einen blauen Himmel, ein frischer
Wind ließ sie rasch über uns hinwegfegen.
Wir machten uns frohgemut auf den Weg,
waren nach einer viertel Stunde an der Pass-
Wandern
Wandern
Abendwanderung auf über 4 000 m auf der
Insel Amantani im Titicacasee
Endlose Sand- und Steinwüsten bedecken Peru
Peru – unterwegs im Reich der Inka
Von Frieder Haug
F
remde und verlockende Schlagwörter
wie Inkareich, Titicacasee und Andenkondore lenkten die Jubiläumsreise für
25 Jahre Vorstandschaft in der Ortsgruppe
Pfalzgrafenweiler schnell auf den südamerikanischen Kontinent.
Ein ganzes Jahr wurde geplant, Hausarztbesuche zu Herz/Kreislauf eingefordert und
Schutzimpfungen vorgenommen. Beste Reisezeit ist nach der Regenzeit im April/Mai,
die Temperaturen sind dann für uns tagsüber frühsommerlich, aber mit kalten Nächten. Unser Zwölf-Stunden-Flug endete in
der Abendsonne von Lima, direkt am Pazifik. Die Landschaft entlang der peruanischen Ostküste ist fast wüstenartig versteppt
und wird nur durch die von den Bergen
kommenden Flüsse unterbrochen. Diese
ermöglichen mit ihrem Schmelzwasser von
den Sechstausendern der Cordillera die
Bewässerung der Felder.
Langsame Höhenanpassung
ist in den Anden ratsam
Auf der endlos erscheinenden „Panamericana“ rollten wir im Bus nach Süden durch
eine traumhafte Felsen- und Meerlandschaft. Pisco, bekannt durch Weinanbau
und vor allem durch seinen berühmten
Traubenbrand, war Ausgangspunkt zu einer
Eingehwanderung in das Schutzgebiet auf
der Halbinsel Paracas und einen Schnellbootbesuch auf den Ballestas-Inseln, den
Kleinen Galapagosinseln. Millionen Vögel
„produzieren“ hier Guano; Kormorane, Tölpel, Humboldtpinguine und Seelöwenherden präsentierten sich. Der Mumienfriedhof
Chauchilla beherbergt inmitten der erbarmungslos trockenen Wüste eine Anzahl
besterhaltener Mumien und Skelette aus der
Prä-Inkazeit. In die Sahara versetzt fühlte
sich die 24 Köpfe zählende Gruppe in der
Oase Huacachina:
inmitten von hohen Sanddünen wachsen
um die kleine Lagune Dattelpalmen und
Johannisbrotbäume. Barfuß bis über die
Knöchel im Sand versinkend stiegen wir am
Abend mühsam über 200 Höhenmeter auf
die höchste Sanddüne und genossen hinter
endlos erscheinenden Dünenkämmen den
Sonnenuntergang. Die deutsche Forscherin
Dr. Maria Reiche untersuchte jahrzehntelang
die berühmten Scharrbilder in der Wüste bei
Nazca, wir überflogen mit dem Kleinflugzeug die fast 2 000-jährigen Figuren und
gewannen einen Eindruck der rätselhaften
geometrischen Figuren.
Dann kam der erste Aufstieg mit dem Bus
auf über 2 300 Meter nach Arequipa, welche
die Peruaner auch „weiße Stadt“ nennen,
weil das weiße Vulkantuffgestein in der
Stadt dominiert. Sie ist durch die schneebedeckten Vulkane El Misti, 5 822 Meter,
Nevado Pichu Pichu, 5 664 Meter, und den
alles überragenden Chachani, 6 057
Meter, umstellt – eine traumhafte Umgebung.
Das große Ziel ist erreicht: Machu Picchu
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1/2007
Wandern
Wandern
Start zum viertägigen Inkatrail beim legendären km 82
In das 17. Jahrhundert versetzte uns der
Besuch des Klosters Santa Catalina, eine
kleine Stadt in der Stadt.
Andenkondore über dem
Colca Canyon
Den Patapampapass, mit 4 800 Meter höchster Reisepunkt, mussten wir passieren, um
an den der Welt tiefsten Colca Cañon zu
kommen. Unterwegs sahen wir zahlreiche
Lamas, Alpacas und Vicuñas. Am Cruz del
Condor lauerten wir mit Fotos und Ferngläsern behangen bei schwindelerregenden
Blicken am frühen Morgen auf die Andenkondore. Mit der ersten Thermik kamen
diese auch unter uns aus den Felsnischen
und schraubten sich ganz nahe an uns vorbei hoch – ein beeindruckendes Schauspiel.
Mit einer Spannweite von bis zu drei Metern
flogen die Könige der Anden über unseren
Köpfen. Auch der seltene grünblau schillernde Riesenkolibri wollte sich uns ganz
nah zeigen. Damit hatten wir aber nur zwei
der 170 Vogelarten gesehen
Eine lange und sonnige Wanderung an diesem Cañon entlang durch 20
blühende Kakteenarten
hindurch belohnte durch
schöne Aussichten und
trainierte
gleichzeitig
unseren Kreislauf für das
immer noch bevorste-
Blick auf den Nabel der Welt: Cuzco
hende Hochgebirge. Über oft unbefestigte
Pisten durch das Altiplano führte uns wieder eine lange Busfahrt, die am Ende mit
einem überwältigenden Ausblick auf den
Titicacasee lohnte.
Auf fast 4 000 Metern werden hier noch
Kartoffeln, Getreide und Mais angebaut.
raum präsentierte eindrucksvoll die gesamte
Produktpalette. Ähnlich den Bollenhüten
aus dem Gutachtal tragen verheiratete Männer andere Strickmützen als Ledige. Eine
Rundwanderung auf steilen Felsenpfaden
erinnerte an die Schmugglerpfade an der
Costa Brava.
Strickende Männer
auf dem Titicacasee
Über die südamerikanische
Wasserscheide zum Nabel
der Welt
Puno am Titicacasee liegt auf rund 3 800
Meter und war unser nächstes Ziel. Er ist der
höchstgelegene befahrene See der Welt.
Unser Planer und Reiseleiter Dr. Christian
Haug hatte hier zu Zeiten seines Studiums
1998 zwei Semester Medizin studiert. Erste
Kontakte mit Coca-Blättern hatten wir hier
auf dem Markt. Als Tee oder durch Kauen
können sie in dieser großen Höhe den
Druck im Kopf lindern. Zu den Uros-Indianern auf den schwimmenden Schilfinseln
fuhren wir mit einem großen Boot hinaus.
Unter einfachen Verhältnissen war für uns
die Übernachtung auf der Insel Amantani
bei verschiedenen Familien vorbereitet –
ein besonderes Erlebnis bei Kerzenschein
und ohne fließendes Wasser.
Außergewöhnliches schloss sich am
nächsten Morgen an: nach kurzer Bootsfahrt legten wir an der Insel Taquile
an – hier stricken alle Männer!
Ein gemeinsamer Verkaufs-
Über den 4 300 Meter hohen Pass La Raya
mit der Wasserscheide zum Pazifik/dem
Amazonasbecken gelangten wir zu einem
weiteren Höhepunkt unserer Reise, zum
Nabel der Welt: der Stadt Cuzco. Sie ist die
älteste bewohnte Stadt Lateinamerikas und
Hauptstadt des Inkareiches. Hier findet man
eine große Anzahl Inkaruinen mit massiven,
maßgenau gearbeiteten Steinmauern und
viele spanische Kolonialbauten.
Wir genossen nochmals auf der Plaza de
Armas deftige einheimische Küche und
gutes peruanisches Bier vor dem Start auf
den viertägigen Inka-Trail. Überall lockte
die neongelbe Inca Kola, ein geschmacklich herausforderndes Limonadengetränk,
das es den Peruanern angetan hat. Beeindruckend
waren die Märkte in den
Städten, auf denen es wirklich alles gab.
Traumhafte Eindrücke auf dem Inkatrail
1/2007
13
Wandern
Wandern
Gänzlich unbekannte Südfrüchte konnten wir der Reihe nach durchprobieren, die
frischen Säfte daraus waren ein Gedicht.
Unzählige Kartoffelsorten und viele
Getreidearten gab es in großen offenen
Säcken. Allerdings waren hier im engen
Menschengedränge die fingerfertigen
Taschendiebe allgegenwärtig, wie einige
Teilnehmer zu ihrem Leidwesen feststellen
mussten.
Auf dem Pfad der Inkas
Nach einer Einweisung über Ausrüstung
und
Organisation
durch unsere Führer
konnte es losgehen.
Entsprechend
der
Nationalparkverwaltung Machu Picchu
sind die Trailwanderer auf 500 pro Tag
limitiert. Aufgrund
der Größe musste
unsere Gruppe 16
Träger für Zelte, Proviant und Gas, vier
Köche und zwei Führer anmieten. Inkapfade gab es über
tausende von Kilometer im Inkareich.
Daran regelmäßig eingerichtete Läuferstationen garantierten schon damals die
rasche Nachrichtenüberbringung in kürzester Zeit. Im Heiligen Tal der Inkas, dem
Urubambatal, starteten wir frühmorgens
beim legendären Kilometer 88 zur VierTage-Tour mit Endziel Machu Picchu. Auf
der noch nächtlichen Anfahrt umsäumten
uns von der ersten Morgensonne
schon rosarot angestrahlte,
schneebedeckte Sechstausender – ein einmaliges Panorama.
Langsam stieg der Pfad entlang des Flusses an, erste
Inkaruinen von Vorposten säumten bald den
Trail. Eukalyptushaine
mit kreischenden Papagaienschwärmen begleiteten
uns. Unterwegs plötzlich
ein Drei-Gänge-Menü im
Zelt, ein für Wanderer so nicht
notwendiger Luxus, welcher aber von
vielen Besuchern offensichtlich als
Standard verlangt wird. Für die
Nachtlager wurden Zweimannzelte aufgebaut, es gab nur
einfache Waschgelegenheiten. Wie schon am
Titicacasee war auch
hier im Hochgebirge
der nächtliche Sternenhimmel mit dem
Kreuz des Südens ein
besonderes Erlebnis. Der
zweite Trailtag war der anstrengendste, da er gleich zwei Pässe
14
bereithielt. Mit 4 198 Metern ist der Pass der
Toten Frau (Warmiwañusca-Pass) unser
höchster Punkt des ganzen Trails.
Der Sage nach sollen zwei Nebenbuhler
die gemeinsam begehrte junge Frau bis
hier hinauf verfolgt haben, wo sie tot
zusammenbrach. Unterwegs überholten
uns zügigen Schrittes die Tragtiere der
Anden, mit Taschen bepackte Lamas und
ihre Führer. Aber auch unsere leichtfüßigen Träger (in einfachen Sandalen!), welche im Nationalpark maximal 20 Kilogramm tragen dürfen. Ab etwa 3 700
Metern wurde es insbesondere für die Älte-
war am tiefsten Punkt zwischen den beiden Pässen wieder für uns vorbereitet.
Danach folgte sofort der Aufstieg zum
zweiten Pass an diesem Tag, dem Runkuraqay-Pass mit 3 998 Meter.
Diesen Kraftakt unterbrach Gott sei
Dank ein Halt an der nächsten Inkaruine
Runkuraqay auf halber Höhe. Ohne große
Pause schloss sich nahtlos der nächste
Abstieg auf den nur grob aus Steinstufen in
ständig wechselnder Tritthöhe gebauten
Pfade an und brachte uns hinunter in einen
subtropischen Regenwald mit hoher Luftfeuchtigkeit und satt blühender Pflanzen.
Unbeschreibliche
Vielfalt auf dem
Markt in Puno
Vicunas, eine der vier Lamaarten, auf dem Altiplano mit AndenSechstausendern
ren
unter
uns
merklich
beschwerlicher. Keiner von der
Gruppe war bisher in dieser Höhe mit
einem acht bis zehn Kilogramm schweren Rucksack unterwegs. Da der Pfad
bis zum Pass stetig steil anstieg, musste
zwangsweise bald alle 50 Meter eine
Pustepause eingelegt werden! Aber alle
schafften es und wurden oben
am Pass mit Berg Heil
begrüßt. Die Mittagspause
Unweit hinter der Ruinenstadt Sayacmarca/„Unzugängliche“ Stadt mit fantastischem Blick über das Aobamba Tal tauchte
dann auf einem kleinen Plateau unerwartet, aber doch heiß begehrt das zweite
Nachtlager auf!
Nach einer eiskalten Katzenwäsche
schmeckte das Abendessen besonders,
allerdings hatten manche aufgrund der
Höhenlage trotz der strammen Tagesleistung kaum Hungergefühle.
1/2007
Wandern
In der Nacht öffnete der Himmel alle
Schleusen, der Regenwald war in seinem
Element. Das frühe Aufstehen im engen
Zelt, das Anziehen von feuchter Kleidung
und das regenbedingt fluchtartige Aufsuchen des Küchenzeltes ließen uns schnell
wach werden. Wie Zwerge aussehend
begannen wir unter unseren bunten
Umhängen den dritten Wandertag auf dem
Camino Inca. Kleine Frösche quakten zu
Hunderten im triefnassen Moos. Bald hörte
der Regen auf, Nebelschwaden wogten und
ließen immer mehr Aussicht zu. Dann kam
die Hiobsbotschaft: Kurz vor Machu Picchu,
nach dem Sonnentor hatte ein Erdrutsch
den Inkatrail unbegehbar gemacht! Dies
bedeutete für unsere Gruppe den Abstieg
von bisher unvorstellbaren 1 700 Höhenmetern an einem Stück! Unterwegs besichtigten wir die bekannte Inkaruine Wiñay
Wayna, angeschmiegt an einen Steilhang.
Die ausgeklügelte Wasserversorgung und
die akribisch angelegten Feldterrassen
Urubamba-Tal in einem Gasthaussaal. Vielen von uns war die Enttäuschung darüber
ins Gesicht geschrieben. Der die ganze
Nacht über auf das Blechdach trommelnde
Starkregen milderte aber die Enttäuschung
wieder ab beim Gedanken, jetzt in einem
kleinen Zweimannzelt zu stecken! Mit dem
ersten Pendelbus fuhren wir viele Serpentinen hoch zum Zielpunkt unserer gesamten
Jubiläumsreise: Machu Picchu. Dichte
Nebelschwaden verdeckten zu Beginn
unsere Führung fast die gesamte Anlage.
Aber dann lichteten sich Zug um Zug die
feuchten Vorhänge und die sagenhafte
Inkastadt konnte auf uns unbeschreiblich
wirken. Ausmaß und Vielschichtigkeit der
Anlage lassen sich nicht annähernd von
einer Postkarte erfassen. Zwischen grasenden Lamas erkundeten wir unter jetzt heißer
Mittagssonne die so lange vergessene Stadt.
Wie viele Mannjahre an Arbeit waren hier
wohl unter welchen Umständen geleistet
worden?
Damit hatten wir glücklich die
erlebnisreichen Hauptwandertage unserer Reise überstan-
den, welche uns so viele bleibende Eindrücke geboten haben. Die beiden Ärzte in
der Gruppe hatten fast täglich kleinere Wehwehchen wie Verstauchungen, Kaktusstachel oder Durchfall zu behandeln, bis hin
zu Infusionen, die zwecks Erhaltung der
Mobilität des Patienten kurzerhand am Wanderstock befestigt wurden.
Von nun an ging’s bergab
Eine abenteuerliche Zugfahrt zurück nach
Cuzco beschloss die eigentliche Reise. Ganz
ungewohnt bewegte sich der Zug im ZickZack steil hinunter zum inzwischen prächtig beleuchteten Nabel der Welt. Nach der
letzten Nacht in den Anden brachte ein
Inlandflug die Gruppe wohlbehalten in die
Hauptstadt Lima zurück. Bei einem festlichen Abschlussabend hieß es Abschied
nehmen von einem vielseitigen Reise- und
Wanderland, das so schnell keiner vergessen wird.
Inka-Scharrbild
„Kandelaber“
Wanderung im oberen Colca-Canyon
zeugten vom hohen Baustandard der Inkas.
Danach folgte der Steilabstieg ins Urubamba-Tal mit anschließendem Regenmarsch
zwischen der Bahnlinie und dem reißenden
Fluss nach Aguas Calientes. Da brachte ein
Besuch des Thermalbades kleine Wunder
für die geschundenen Muskeln und
Gelenke. Unser drittes Nachtlager war erdrutschbedingt also nicht bei der Ruine
Wiñay Wayna, um zum Sonnenaufgang am
Sonnentor den ersten Blick über Machu
Picchu zu genießen, sondern tief unten im
1/2007
Unser erstes Nachtlager am
Inkatrail
Der subtropische Regenwald macht seinem
Namen alle Ehre
15
Wandern
Regenwald und Steilabstieg
machen uns das Leben schwer
Wandern
Wandern
Auf den Spuren
der Erdgeschichte
Den neuen Geologiepark im Vordergrund,
dahinter ein herrlicher Ausblick auf Lenzkirch –
so präsentiert sich die Attraktion auf dem
Schlicht-Aussichtspunkt nun vielen Wanderern
auf dem Mittelweg.
Ortsgruppe Lenzkirch richtete einen Geologiepark ein – Attraktion am Mittelweg
M
it viel Engagement und ehrenamtlicher Arbeit hat die Ortsgruppe
Lenzkirch in den vergangenen
zwölf Monaten auf dem Aussichtspunkt in
der Schlicht, an dem der Mittelweg vorbeiführt, einen spannenden kleinen Geologiepark hergerichtet. Spaziergänger, Wanderer oder erdgeschichtlich Interessierte
werden über die Gesteinsvorkommen rund
um die Haslachgemeinde und im Bereich
des Hochschwarzwaldes ausführlich informiert. Auf dem schön gelegenen Aussichtspunkt hoch über dem Haslach- und Urseetal wurden die Arbeiten in einer Art
Gemeinschaftsaktion von Vereinsmitgliedern, freiwilligen Helfern, örtlichen Firmen,
Bauhof und Forst realisiert. Zahlreiche
große Gesteinsbrocken, die entlang des
Wanderweges und rund um den Aussichtspunkt aufgestellt wurden, erzählen vieles
aus der Erdgeschichte der Hochschwarzwälder Region. Kleine gesponserte MetallSchildchen wurden auf die Steine
geschraubt. Auf diesen kann man nun lesen,
ob es sich um Haslachgranit, Grauwacken,
Buntsandstein oder Porphyr handelt. Wer
nicht ganz so bewandert in der Gesteinskunde ist oder noch mehr wissen will, dem
gibt eine große Informationstafel entsprechende Informationen. Man erfährt etwas
über die Vergletscherungen der Eiszeit im
Haslach- und Urseetal, die Ausläufer des
Feldberg-Gletschers nach Osten, über
Gesteinsformationen und die Lage der Endmoränen. Initiator war der Vorsitzende
Harald Fritsche, Hobby-Geologe Jürgen
Grimm hat an der Umsetzung der Idee entscheidend mitgewirkt. Er war es auch, der
16
immer wieder neue Gesteinsbrocken ausfindig gemacht hat, die dann hinauf in die
Schlicht transportiert und dort aufgestellt
wurden. Lenzkirch bietet sich für ein solches Projekt geradezu an. Denn keine
andere Region im südlichen Schwarzwald
bietet eine solche erdgeschichtliche Vielfalt
und den Aufschluss so vieler Gesteinsarten
wie gerade das Haslachtal zwischen Hochfirst, Urseetal, der beginnenden Wutachschlucht und – auf der anderen Seite –
Fischbacher Höhe und Schluchsee. Dies
wurde auch schon von vielen GeologieExperten in der Fachliteratur festgehalten.
Sogar auf Kohleschichten, was für den
Schwarzwald eine absolute Besonderheit
ist, kann man an einigen Stellen rund um
Lenzkirch stoßen. Finanziert wurde das Projekt neben der Hilfe von Firmen oder Ehrenamtlichen ausschließlich aus der Kasse der
Schwarzwaldvereinsortsgruppe Lenzkirch.
Dabei schlug vor allem die professionelle
Infotafel zu Buche. Noch nie in der über
120-jährigen Geschichte der Ortsgruppe
Lenzkirch wurden in wenigen Jahren soviel
Arbeit und auch finanzielle Mittel eingesetzt, die Gästen und Einheimischen gleichermaßen zugute kommen. Zu den in den
vergangen Jahren abgeschlossenen Projekten zählen die Sanierung der Ruine Urach
und der historischen Wasserhäuschen, die
Säntisblickhütte wurde renoviert und die
Haslachschlucht wieder zugänglich gemacht. Die Gemeindekasse wurde entlastet,
indem auf Vereinskosten zahlreiche Ruhebänke rund um den Kurort, aber auch in
den Ortsteilen Saig und Kappel aufgestellt
wurden.
Manfred-G. Haderer
Herbstlich, aber dennoch stimmungsvoll und
musikalisch von zwei Albhornbläsern umrahmt,
so wurde die neue Attraktion Ende September
eingeweiht.
1/2007
Wandern
Bundesweit einheitliche Zertifizierung für Natur- und Landschaftsführer
W
ie in vielen Lebensbereichen ist
der Wandel oft das einzig Beständige. Das gilt auch für unsere
Wanderführerausbildung (der Begriff Wanderführer wird für Wanderführerinnen und
Wanderführer benutzt). Auf dem Feld der
Natur- und Landschaftsführungen bewegen
sich viele Gruppen. Sie zeigen interessierten
Gästen Natur, Kultur, Heimat, Brauchtum
und regionale Produkte. Da die Ausbildungen unterschiedliche Qualitäten und Ziele
haben, hat sich der bundesweite Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz (BANU)
zum Ziel gesetzt, eine bestimmte Qualität
bei den Natur- und Landschaftsführern
verstärkt werden. So geht es um Fragen, die
wir aus unserer Wanderführerausbildung
bereits kennen: Wie führe ich eine Gruppe,
wie spreche ich die Teilnehmer der Gruppe
an, wie reagiere ich situationsbedingt oder
wie mache ich eine Wanderung interessant
und lebendig, also Fragen der Führungsdidaktik, der Kommunikation und Erlebnispädagogik. Nun stehen die Wandervereine in Baden-Württemberg vor der Frage,
ob sie sich dieser Entwicklung, zur Gleichstellung mit anderen Ausbildungen, anschließen und ihre Lehrgänge um die geforderten Bereiche ergänzen oder ob sie bei
der nach der Konzeption von 1998 bewährten staatlich anerkannten Ausbildung blei-
Wanderer wollen nicht nur auf dem richtigen Weg geführt werden,
sondern auch etwas über das Drumherum erfahren.
anzustreben. Erreichen die Lehrpläne das
gewünschte Niveau, kann die Ausbildung
anerkannt und zertifiziert werden. Naturund Landschaftsführungen haben, auch
gegen Entgelt, landes- und bundesweit
zugenommen. In Baden-Württemberg gibt
es etwa acht unterschiedliche Qualifikationen und Ausbildungen. Sie führen Bezeichnungen wie Alb-, Bodensee- oder Schwarzwald-Guide, Naturparkführer, Gästeführer
oder Gewässerführer. Alle diese Ausbildungen haben bestimmte Schwerpunkte und
Ziele. So werden die Naturschutzverbände
ihre Gäste zu naturkundlichen Höhepunkten führen, die Gewässerführer werden die
Bedeutung des Wassers in der Landschaft
herausstellen und die Verbände der Landfrauen werden ihre Heimat und die regionalen Produkte preisen.
Mit der Steigerung und Sicherung der
Qualität in der Ausbildung ist nicht beabsichtigt, die Ausbildungen zu vereinheitlichen. Die unterschiedlichen Ziele sollen
erkennbar bleiben. Die BANU möchte
jedoch, dass die grundsätzlichen Kenntnisse, um Gruppen erfolgreich zu führen,
1/2007
Wunsch, das in der Wanderführerausbildung Gelernte zu erhalten und zu ergänzen.
Auch für die Ausbildungsreferenten sollen
Lehrgänge angeboten werden, um auf dem
Gebiet der Wissensvermittlung auf dem
Laufenden zu bleiben.
Nach Abwägung aller Gesichtspunkte
haben sich beide Wandervereine entschlossen, den Umfang ihrer Wanderführerausbildung um die geforderten Bereiche zu
ergänzen. Dies bedeutet jedoch, dass die
Ausbildung zum Wanderführer um ein
Wochenende verlängert wird. Im Gegenzug
ist jedem Beteiligten, wie teilweise auch
schon bisher, künftig freigestellt, wie er den
Erste Hilfe-Lehrgang absolviert. Beim
Abschluss-Lehrgang muss das Zeugnis eines
Erste Hilfe-Lehrgangs vorliegen, das dem
Umfang eines Wochenend-Lehrgangs entspricht und nicht älter als drei Jahre sein
darf. Die BANU wirbt in ihrem Programm
mit einem Zertifikat. Nun geht es darum,
einen Lehrgangsplan aufzustellen, der nach
wie vor Wanderführer-Lehrgang ist, aber
eben auch den Kriterien nach BANU ent-
Wandern kann man auch mit dem Rad, was an die Wanderführer spezielle
Anforderungen stellt.
ben wollen. Bei verschiedenen Informationsveranstaltungen wurde lebhaft über die
neue Entwicklung diskutiert, da befürchtet
wird, eine Bürokratisierung und Abhängigkeit komme mit der BANU-Zertifizierung
zustande.
In den Besprechungen mit den Referenten der Heimat- und Wanderakademie
wurde Pro und Kontra abgewogen. Ebenso
führten die beiden Präsidenten Dr. U.
Rauchfuß und Eugen Dieterle Gespräche
mit der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden- Württemberg im Umweltministerium, die die BANU im Land vertritt.
Dabei konnten die Bedenken einer Reglementierung und Abhängigkeit weitgehend
ausgeräumt werden. Zu akzeptieren ist,
dass die nach dem erweiterten Lehrplan
ausgebildeten Wanderführer jährlich eine
Fortbildungsveranstaltung besuchen sollen.
Dies können zum Beispiel das beliebte,
gemeinsam vom Schwäbischen Albverein
und Schwarzwaldverein organisierte Wanderführertreffen oder Fortbildungen aus
dem Programmheft der Heimat- und Wanderakademie sein. Es ist der verständliche
spricht. Dazu wird ein Antrag auf Anerkennung unserer Wanderführer-Ausbildung als
gleichwertiger Zertifikats-Lehrgang bei der
BANU eingereicht. Wir hoffen, dass wir bei
dem vorgelegten Lehrplan die Anerkennung erreichen. Das Zertifikat des Deutschen Wanderverbandes, ebenso unsere
Ausbildung als „staatlich anerkannt“ durch
das Kultusministerium, bleiben erhalten.
Sicherlich haben einzelne, nach 1998 ausgebildete Wanderführer, Interesse an diesem Zertifikat. Dies bedeutet, dass sie ein
zusätzliches Wochenende aufbringen müssen, für die Fächer Führungsdidaktik, Kommunikation, Tourismus, Recht und Erlebnispädagogik. Die Namen dieser Fächer
klingen anspruchsvoll. Fast alles wurde
jedoch in den bereits besuchten Lehrgängen
behandelt. Der Stoff erfährt an diesem
zusätzlichen Wochenende jedoch eine Vertiefung und Erweiterung. Sollte die Anerkennung erreicht werden, wird der Schwäbische Albverein mit den Lehrgängen
bereits im Frühjahr 2007, der Schwarzwaldverein erst ab Herbst 2007 beginnen.
Hans-Martin Stübler
17
Wandern
Neue Entwicklungen bei der
Wanderführerausbildung
Wandern
Wandern
Im Wanderparadies
Andorra
Abb. oben: Im Naturpark Sorteny
Abb. Mitte: Kleine romanische Kirche
Sant de Caselles 12 Jd.
Abb. unten: Aufstieg zum Naturpark Sorteny
Zwischen Blumen und Berggipfeln, romanischen Kirchlein und kulinarischen Genüssen
Von Annette Eichkorn
U
m 3 Uhr nachts geht es in Freiburg
los, denn wir von der Ortsgruppe
Freiburg-Hohbühl wollen an einem
Tag bis zu unserem Ziel Andorra kommen.
Durchs Rhônetal, Nîmes, Montpellier bis
Perpignan geht es über die Autobahn, dann
nähern wir uns über landschaftlich schöne
Strecken den Pyrenäen, am Fluss Têt vorbei
über den Col de Puymorens; beim Grenzort
Pas de la Casa geraten wir in dichten Nebel,
und sind froh, dass wir kurz nach dem
Schild Douane die Tunneleinfahrt finden,
die uns bis nach Soldeu, unserem Urlaubsort bringt. Hier ist von Nebel keine Spur
mehr und nach wenigen Minuten haben wir
gegen 19 Uhr unser Hotel Himàlaia erreicht.
Im Zeitraffertempo erfolgt Zimmerverteilung und Duschen, dann geht es sofort zum
Essen. Schon jetzt staunen wir über die rie-
18
sige Auswahl an Vorspeisen, warmen
Gerichten (täglich gibt es mehrere Fleischsorten und Fisch), Gemüse, Pasta, Pommes
frites und mehr; und last but not least eine
riesige Dessertauswahl von Kuchen, Eis,
Tiramisu, Crème und Obst. Nach dem Essen
werden wir mit einem Empfangscocktail
begrüßt, und wir lernen Erika kennen, eine
unserer
beiden
Wanderführerinnen.
Eugenia, die die zweite Gruppe führt (etwas
kürzere Wanderungen), lernen wir am
anderen Morgen kennen.
Der erste Tag führt uns ins nahe gelegene
Tal von Ransol, und wir müssen heute 610
Höhenmeter überwinden. Nach zwei Kilometern auf einer kleinen Asphaltstrasse
erreichen wir die Brücke „Pont de Mos“,
von da an führt ein schmaler Pfad aufwärts
am rauschenden Gebirgsbach entlang,
bereichert durch Wasserfälle und unzählige
Alpenrosen. Bald erreichen wir den ersten
der idyllisch gelegenen Bergseen. Weiter
geht es zum nächst höher gelegenen See
und an der Berghütte Coma de Ján (2 220 m)
vorbei. Sie ist von spanischen Wanderern
belegt, und wir erfahren, dass diese Hütten
im Sommer für jeden zugänglich sind. Ein
Blick ins Innere zeigt uns zwei Räume: es
gibt eine Feuerstelle, einen Tisch und eine
Art Bettgestell, wo man seinen Schlafsack
ausbreiten kann. In jeder Hütte befindet
sich eine Wanderkarte, damit man sich orientieren kann.
Für den jetzt folgenden Abstieg laufen
wir umsichtig (wegen des Stieres) durch die
Kuhherde und steigen dann über einen steilen Pfad hinab bis zur Asphaltstrasse, wo
uns der Bus erwartet.
1/2007
Wandern
Wandern
Hauptgang: Gebratene Chorizo (span.
Paprikawurst) und Lamm. Dazu Rotwein
■ Dessert: noch warmer Apfelkuchen
(dünner Teig, köstlich!)
■ Und zum Abschluss ein Espresso.
Nachmittags besichtigen wir das Heiligtum
Meritxell, das nach wiederholten Diebstählen der Madonna und Brand im Jahr
1972 völlig neu und modern (mit schwarzweiß Effekten) aufgebaut wurde von Ricard
Bofill. Auf dem Rückweg besichtigen wir
noch die kleine romanische Kirche Sant Joàn
de Caselles aus dem 12. Jh. mit dem typischen Chorgitter aus Eisen, ein Hinweis auf
die frühere Eisenverarbeitung hier.
Am nächsten Tag starten wir direkt vom
Hotel aus; ein kleiner Pfad führt umsäumt
von blühenden, rosafarbenen Alpenrosen
durch einen dunklen Kiefernwald, der uns
herrliche Ausblicke auf das Inclestal und die
Siscaro-Ebene bietet. Bevor wir den Kiefernwald hinter uns lassen, nutzen wir eine
kurze Pause, um schon einen Teil des Picknicks zu probieren (der Rucksack wird dann
leichter!). Wir erfahren, dass hier in der Nähe
vor einigen Tagen ein Bär gesehen wurde,
und dass sein Auftauchen gemeldet werden
soll. Trotz intensiver Beobachtung haben
wir den Bär bis zuletzt nicht gesichtet, was
vielleicht auch beruhigender war. Von einem
Panoramaweg aus sehen wir tief unter uns,
wo sich das Inclestal teilt; wir blicken hinab
auf die Mäander des Baches im Talgrund,
bleiben immer wieder stehen, um gelben
Türkenbund, Enzian (blau und gelb) und
Anemonen zu fotografieren. Dann erreichen
wir den malerischen Bergsee Siscaró, wo
wir eine Pause einlegen. Ein erfrischendes
Fußbad gibt Power für den nun folgenden
Aufstieg bis zur Passhöhe. Bald haben wir es
geschafft, mehr oder weniger schnaufend,
und befinden uns nun auf dem Pas de las
Vacas (2 564 m). Hier oben weht ein erstaunlich kräftiger Wind. Für unser Picknick
steigen wir deshalb den steilen
Wiesenhang hinab, bis wir
am Bach einen Platz
finden mit viel
■
Naturpark Sorteny
Von der einheimischen Küche
begeistert
Das Mittagessen bekommen wir in einem
einheimischen Restaurant – ein Essen mit
besten Spezialitäten der Region.
■ Vorspeise: Salatteller mit Spargel,
Oliven, Serranoschinken
Gipfelfoto
auf dem
Pessons 2 858 m
1/2007
Abb. oben: Gelber Türkenbund auf dem Weg
zum Siscaró Bergsee
Abb. unten: Eidechse an den Tristaina Seen
„Sitzmöglichkeit“, das heißt dicken Steinen.
Netterweise setzt sich ein Frosch in fotogener Pose auf einen Stein und beobachtet
sein potentielles Opfer, ein größeres Insekt.
Danach geht es in kurzer Zeit zurück zum
Hotel.
Heute geht es in den Norden zum Naturpark Sorteny, bekannt wegen seines großen
Pflanzenreichtums. Auf der Fahrt dorthin
haben wir immer wieder schöne Ausblicke
auf die waldreiche Landschaft, auf Felsvorsprünge, auf denen sich oft eine
kleine romanische Kirche oder auch
eine kleine Festung befindet.
19
Wandern
Wandern
Der Weg ist gesäumt von
unzähligen Blumen
Der Beginn der Wanderung führt über einen
schönen Wiesenpfad bis zur Hütte Refugi
de Rialp, 1 990 m, wo wir die Ruhe, die
Natur und den Blick auf die Bergspitzen bei
blauem Himmel genießen. Dann wird es
ernst: Erika, unsere Wanderführerin, schickt
uns einen sehr steilen Hang hinauf. Nach
40 Minuten Schnaufen haben wir den Bergsattel „Port Siguer“ erreicht und werden mit
einem schönen Rundblick auf die umliegenden Berge belohnt. Die ganze Wiese
und der Abhang sind übersät mit gelbem
Enzian und unzähligen anderen Blumen in
allen Farben.
Auf dem Weg zum Heiligtum von Meritxell
Knabenkraut bei den Tristaina Seen
Es folgt ein kurzer Abstieg zur nächsten
Hütte, und dort unten am nahegelegenen
Gebirgsbach finden wir einen schattigen
Platz zum Picknick machen und zum Füße
kühlen. Auf dem Weiterweg zum Bus
besichtigen wir noch einen kleinen Botanikgarten, wo trotz der Trockenheit viele
interessante Pflanzen zu sehen sind, u. a.
Heilpflanzen und Kakteen. Am Nachmittag
besichtigen wir ein Adels-Haus „Casa
20
Areny-Plandolit“ in Ordino. Ordino hat eine
nette Altstadtgasse, die Häuser sind wie fast
überall aus Naturstein gebaut; und auch die
kleine Kirche lohnt einen Besuch. Die
Madonna in einer Nische gleicht der aus
Meritxell, hat aber einen freundlicheren
Gesichtsausdruck; außerdem scheint sie
echt alt zu sein, denn sie ist hinter Glas ge
sichert.
Und immer wieder werden
die Füße gekühlt
Heute fahren wir in das Tal von Madriu
(UNESCO Weltnaturerbe) in der Nähe der
Hauptstadt gelegen.
Ein Tag bummeln und
Shopping statt wandern
Es folgt ein Ruhetag, was das Wandern
betrifft. Wir fahren in die Hauptstadt
Andorra la Vella. Das Thermometer steigt
auf 40 Grad; da hat keiner Lust, ins Thermalbad zu gehen, wie im Programm angeboten. So haben wir Zeit zum Bummeln
und Einkaufen, und anschließend spendiert
uns Manfred zu unserer Überraschung eine
Fahrt mit der Gondel auf 2 000 Meter Höhe,
um ein wenig durchzuatmen. Auf dieser
Höhe ist die Hitze besser zu ertragen, und
wir genießen den weiten Rundblick.
Am Nachmittag besichtigen wir in der
Hauptstadt das Parlament. Es liegt im obe-
Picknick nach dem Gipfel von Pessons
Der erste Teil des Weges mit dicken „Pflastersteinen“ erinnert an eine Römerstrasse.
Es geht angenehm durch Wald, was wir bei
der Hitze zu schätzen wissen, und da die
Luft trockener und frischer ist als bei uns,
fällt der Anstieg leichter als gedacht. An
einigen Stellen laufen wir über Gletscherschliff, passieren eine Ansammlung von
Häusern (aus Naturstein), die verlassen
scheinen, und erreichen dann unseren Rastplatz „Font Verd“, wo wieder „Füße kühlen“
angesagt ist.
Weiter geht es über ein Geröllfeld, über
den „Coll Jovell“ bis zum „Engolasters-See“.
Das Mittagessen im Restaurant oberhalb
vom „Llacs de Engolasters“ beginnt schon
mit einer üppigen Vorspeise, gefolgt vom
Hauptgang mit sechs verschiedenen Fleischsorten (auch Kaninchen), gebratener Wurst,
Gemüse und Folienkartoffel. Dazu, ganz originell, kühles Bier aus dem Krug. Nach dem
Dessert der obligatorische Espresso, damit
wir wieder fit sind für den Rückweg, vorbei
am Stausee – Blick auf die Hauptstadt – und
dann noch drei Kilometer ohne Steigung bis
zum Bus.
ren Teil der Stadt, wo es ein paar hübsche,
kleine Gassen und interessante Brunnen
gibt. Das Parlamentsgebäude ist natürlich
auch aus Naturstein gebaut und nicht
größer als ein Herrenhaus.
„Pessons“-Seen – wie Perlen aneinander
gereiht. Diese Wanderung durch die wunderschöne Granitlandschaft des „Circ de
Pessons“ mit seinen markanten Bergformationen gehört zu den attraktivsten Touren
Andorras. Der Ausgangsort unserer Wanderung befindet sich oberhalb von Soldeu
nahe der französichen Grenze. Heute haben
wir 864 Höhenmeter vor uns bis auf den
Gipfel von Pessons. Zunächst geht es 300
Höhenmeter bergauf bis zum ersten
Bergsee. Dort ist Eugenia, die Wanderführerin, schon mit dem Jeep hingefahren,
denn – die Überraschung des Tages – es
gibt ein andorranisch-spanisches Picknick,
und nun werden die Köstlichkeiten auf
unsere Rucksäcke verteilt.
Der Weg wird jetzt steiniger und schmaler, und es folgt ein Bergsee nach dem
andern, einer bezaubernder als der andere,
wirklich eine Bilderbuchlandschaft. Am vor-
1/2007
Wandern
Info
Andorra liegt zwischen Frankreich und
Spanien im Herzen der Pyrenäen, hat
eine Fläche von 468 km2 und mehr als
65 000 Einwohner.
Das Land ist sehr gebirgig. 65 Berggipfel
übersteigen die 2 000 Meter-Grenze.
Der höchste Berg ist der „Pic de Coma
Pedrosa“ (2 942 m). Der niedrigste
Punkt liegt an der Grenze zwischen Spanien und Andorra (840 m). Andorra ist
ein Paradies für Skiläufer und Wanderer.
Hauptstadt: La Vella
Sprache: Katalanisch, aber man spricht
auch Spanisch und Französisch
Regierungsform: Parlamentarisches
Ko-Fürstentum (Frankreich/Spanien)
Infos: www.andorra.be/de/2.4htm
1/2007
Mit Sekt wird eine gelungene
Wanderwoche begossen
Unser heutiger Ausgangspunkt im Nordwesten Andorras ist Creussans (Skistation). Wir
wandern zum Circ de Tristaina und den von
ihm umrahmten Bergseen. Trotz Gewitterankündigung wandert eine Gruppe
durch die Felswand – in forciertem Tempo
– und die andere mit unserer spanischen
Wanderführerin Eugenia, deren typisches
„Weer gähn“ (wir gehen) in unseren Ohren
bleibt. Unterwegs sehen wir viele Gruppen
von Pferden (für Fleischverarbeitung). Mit
misstrauischem Blick auf die Gewitterwolken genießen wir Picknick und Fußbad,
denn dies ist der letzte Wandertag. Den
Abschluss bildet die „Urkundenverleihung“,
begossen mit einem vorzüglichen trockenen Sekt. Wir haben Glück mit dem Wetter,
und so beginnt die Heimreise mit der Fahrt
über den Pass Envalira und wie bei der Hinreise über den Col de Puymorens. Die Fotofans freuen sich, dass diesmal der Train
jaune touristique zu sehen ist, ein gelber
Panoramazug, der parallel zur Passstraße
fährt (und der seinen Strom übrigens nicht
aus einer Oberleitung bezieht, sondern aus
einer dritten Schiene). Bei der Mittagsrast
bei Montpellier wundern wir uns in dem
angrenzenden kleinen Waldstück, das total
vertrocknet ist, über ein Konzert – nein
einen Radau – von unzähligen großen Zikaden. Nur mühsam sind sie zu erkennen, da
sie sich in Farbe und Struktur kaum von der
Baumrinde unterscheiden.
Es herrscht eine derart unerträgliche
Hitze, dass sogar auf den Autobahntafeln
angezeigt wird, dass man viel trinken soll.
Um 22.30 Uhr sind wir dann daheim in
Freiburg.
Andorra
Spanien gehört. Weiter geht es über Wiesen
schon auf spanischem Gebiet – zur
Abwechslung gibt es eine kurze Regenschauer – bis zu einem nahe gelegenen Gipfel. Trotz Bewölkung haben wir eine schöne
Rundumsicht. Der nächst höhere Berg heißt
Pic Negre, ein kahler Gipfel.
Der Rückweg führt an einem Bunker aus
der Franco-Zeit vorbei, und nachdem wir
eine Hütte passiert haben, geht es weiter
bergab, über die Loipe; dann noch ein kurzer Aufstieg und wir haben uns das Mittagessen verdient.
■ Vorspeise: Salat, Tomaten, diesmal auch
Knoblauch, Schinken.
■ Hauptgang: Lamm
■ Dessert: Melonenscheiben und Birnen.
Dazu Rotwein. Und zum Abschluss Café
mit einem Rum-Likör.
Nachmittags besuchen wir das Tabakmuseum, wo wir nicht nur die alten Maschinen
zur Herstellung von Zigaretten kennen lernen, sondern auch wirtschaftliche Hintergründe und erfahren, dass fast jeder am
Schmuggel beteiligt war (auch Zollbeamte).
Wandern
letzten Bergsee sind drei von uns damit
beschäftigt, das Picknick zu verstecken,
denn wir wollen die schwere Last nicht auf
dem uns bevorstehenden steilen Anstieg auf
den Gipfel mitschleppen. Von weitem
sehen die drei aus wie Schmuggler, die mit
Säcken und Taschen hinter Steinen und
Büschen verschwinden. Dann folgt der
Anstieg zum Gipfel (2 858 m), der den Bergkessel überragt. Anstrengend, weil nicht nur
steil, sondern auch schwierig zu gehen
durch viele kleine lose Steine. Und dann das
Gipfelerlebnis! Der Blick von oben erfasst
nicht nur die 17 Bergseen, sondern auch
unzählige Gipfel des östlichen Andorra bis
hinüber ins französische Carlit-Massiv. Nach
vielen Gipfelfotos geht es hinunter zu dem
wohl verdienten Picknick. Auf einem
großen, flachen Felsen wird alles ausgebreitet: Brot, Tomaten, Oliven (gefüllt mit
Sardellenpaste), Serranoschinken, Chorizo,
Käse (Manchego, Ziegenkäse), Rotwein.
Von Erika habe ich etwas Neues gelernt: sie
nimmt eine halbe Tomate und verreibt sie
auf einer Brotscheibe. Dies schmeckt nicht
nur gut, sondern macht das Ganze schön
saftig. An alles wurde gedacht, auch an Teller und Becher. Zum Nachtisch gibt es noch
Melone, saftig und süß. Ist so ein Picknick
noch steigerungsfähig – dazu noch die
Kulisse aus Bergseen, Steinen und Gipfel?
Unser heutiger Ausgangsort ist nahe der
spanischen Grenze auf 2 052 Metern, der
Wald von La Rabassa, ein Langlauf-Skigebiet
mit 15 km Loipe. Heute haben wir nur
230 Höhenmeter zu überwinden. Wir laufen
zunächst auf weichem Waldboden durch
lichten Kiefernwald bis zu einer ummauerten Quelle, die halb zu Andorra, halb zu
Das Land der Pyrenäen
Liebe Wanderfreunde,
Das Wanderhotel Himàlaia in Andorra
erstellt seit 7 Jahren einzigartige, vergnügliche und attraktive Wanderprogramme für
europäische Wandervereine, die vollkommen
auf die Bedürfnisse unserer Gäste zugeschnitten sind. Wir befinden uns in einer
europäischen Region einzigartiger Schönheit
aufgrund ihrer Naturschutzgebiete, die
besonders reich an kultureller, historischer
und menschlicher Vergangenheit ist und
deren Wurzeln bis in die Frühgeschichte der
Menschheit vor 15.000 Jahren zurückgehen.
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Beispiel eines Wanderprogramms
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8 Übernachtungen im 4-Sterne-KomfortHotel Himàlaia mit Halbpension
6 geführte Halbtageswanderungen mit
deutschsprachigem Wanderführer in den
schönsten Wandergebieten Andorras
4 geführte kulturelle Ausflüge: alte Schmiede
“Rossell”, Heiligtum von “Meritxell”, adliges
Haus “Areny”, Andorras Parlament und
Hauptstadt Andorra la vella
1x Eintritt ins Kurbad “Caldea”
2x Mittagsessen im Restaurant
3x Lunchpaket des Hotels
Nutzung des Wellness-Bereiches im Hotel
(inkl. Sauna und Whirlpool)
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Termine: Juni, September, Oktober 2007: 380,– ¤
Termine: Juli, August 2007: 420,–¤
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10 Personen.
Wanderhotel Himàlaia Soldeu
Herr Marcos Berasaluce
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Fax 00 34 93 508 96 21
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21
Wandern
Wandern
Ganzheitliches Wandern
Von Alfred Heffner, vormaliger Vizepräsident des Schwarzwaldvereins
D
ie Idee, dass Wandern mehr als nur
ein Bewegungsablauf des Menschen
ist, hatte seinerzeit der langjährige
Präsident des Schwäbischen Albvereins und
gleichzeitig der Deutschen Gebirgs- und
Wandervereine, Georg Fahrbach. Ihm wird
nachfolgendes Zitat zugeschrieben: „Wandern ist mehr als ein Gehen von Ort zu Ort,
Wandern ist das Erfassen und Erleben der
Natur und Kultur einer Landschaft, Wandern ist ein Weg zur Persönlichkeitsbildung.“ Dieses Zitat wurde in eine zeitgemäße Kurzform gebracht, die lautet:
Die Wanderteilnehmer müssen während
der Wanderung körperlich und geistig
betreut werden (Betreuungskonzept).
Das Betreuungskonzept ist zweigliedrig, es
beinhaltet neben der körperlichen (Fürsorge) der Wanderteilnehmer auch deren
geistige Betreuung (Hinweise und Informationen) vor, bei und nach einer Wanderung.
Unter der „körperlichen Betreuung“ ist die
Fürsorge des Wanderführers um das
gesundheitliche Wohlergehen der Wanderteilnehmer sowie die notwendigen Hilfeleistungen bei unterwegs auftretenden
■
■
■
Kontakt mit der Landschaft und seinem
Umfeld kommen und dabei zu seiner
Freude neue Entdeckungen in der Tierund Pflanzenwelt machen kann.
Für den Kulturwanderer sind es die Erddenkmale und Bauwerke profaner und
sakraler Kunst, die er aufsuchen, bestaunen und bewundern kann.
Für den Kontaktfreudigen ist es nicht
wichtig, „wohin“, sondern „mit wem“ er
geht, dass er sich unterhalten oder Kontakte knüpfen kann und darin seine
Befriedigung findet.
„Wanderst Du,
nütz nit nur Dein Füß,
auch Dein Kopf,
auch Dein Herz.“
Wanderer haben vielseitige Interessen, zum Beispiel auch an all dem,
was am Wegesrand blüht.
„Wanderungen sollen zielgerichtet, auf die
Natur und Kultur des ausgewählten Wandergebiets ausgerichtet und erlebnisorientiert sein.“ Die Vision war und ist, die Wanderführerausbildung
im
Sinne
der
gewählten Leitidee und des „Ganzheitlichen
Wanderns“ vorzunehmen.
Die Ausbildung soll entwicklungsfähig
bleiben und nachstehende Inhalte
berücksichtigen:
■ Im Mittelpunkt der gesamten Konzeption
muss der aufgeklärte Mensch sowohl als
Wanderführer als auch als Wanderteilnehmer stehen.
■ Jede Wanderung muss durch einen kompetenten Wanderführer sicher geführt
werden (Sicherheitskonzept). Die sichere
Wanderführung wird durch eine intensive Schulung der Wanderführer in der
Vorbereitung und Nachbereitung von
Wanderungen erreicht.
22
Die Dynamik des Waldwachstums, wie kann man sie besser erleben als
beim Blick auf eine Naturverjüngungsfläche?
Gesundheitsschäden zu verstehen. Dazu
gehört auch, dass bei längeren Wanderungen die abnehmende Leistungsfähigkeit
altersbedingt und abhängig von Klima und
Wetterlage zur Unfallverhütung berücksichtigt werden muss. Unter der geistigen
Betreuung sind zutreffende Erklärungen,
Hinweise und Informationen des Wanderführers zum Wandergebiet sowie seiner
geologischen, botanischen, kulturellen
Beschaffenheit und seiner historischen Vergangenheit gemeint.
Das „ganzheitliche Wandern“ verkörpert
den geistigen Inhalt des Wanderns. Wandern muss Interessenvielfalt bieten (Konzept der Vielseitigkeit).
Wanderer haben vielseitige Interessen,
denen sie nachgehen wollen. Einige
Beispiele:
■ Für den Naturfreund ist es ein gesteigertes Naturerlebnis, wenn er in engsten
Für den sportlichen Wanderer steht die
körperliche Leistung im Vordergrund, die
er sich abfordert, um sich gesundheitlich
„fit“ zu machen oder zu fühlen. Dazu
gehören Teilnahme an einem Wandermarathon oder anstrengende Berg- und/
oder Radwanderungen (vergl. auch dazu
„Prinzip der Ganzheitlichkeit“).
■ Anzustrebendes Ziel bei Wanderungen ist
es, den Wanderteilnehmern eine erlebnisreiche Wanderung zu ermöglichen
(Erlebnispädagogisches Erfahrungskonzept).
Um dies zu erreichen, sollen Wanderungen
thematisiert, differenziert und aktualisiert
angeboten werden, damit für jede Alters-,
Leistungs- und Interessengruppe Anreize
zum Mitwandern geboten werden. Der Reiz
des Erlebens ist nicht altersgebunden. Oft ist
es eine unvorhergesehene Überraschung
oder das Staunen über ein Objekt, das die■
1/2007
Wandern
Prinzip der Ganzheitlichkeit
Das größte Geschenk der Natur an den
Menschen ist die Fähigkeit, sich von seiner
Umwelt ein eigenes persönliches Bild zu
machen. Es unterliegt seiner freien Willensentscheidung, mit welchen Gedanken und
Gefühlen er auf objektive Eindrücke oder
subjektive Empfindungen reagiert. Dem
einzelnen Wanderer muss es überlassen
bleiben, inwieweit er sein Umfeld wahrnehmen und die Außenwelt auf sein Innenleben einwirken lassen will. Ich möchte versuchen, „Ganzheitlichkeit“ beim Wandern
am Beispiel eines Naturliebhabers zu
erklären. Das Wandern eröffnet als Freizeitbetätigung einen zwanglosen, unmittelbaren Zugang zur Natur, der es ermöglicht,
jahreszeitlich abhängige Veränderungen
unmittelbar vor Ort wahrzunehmen und zu
erleben. Dabei können sich beim Wanderer
alle Sinne entfalten. Eine dem Thema angepasste Geh-Geschwindigkeit ermöglicht
es, eine körperliche (Gehen) und gleichzeitig geistige Verbindung (Wahrnehmung)
mit dem Umfeld (Natur) einzugehen.
Dabei werden die menschlichen Sinne
geschärft und durch ihren ständigen
Gebrauch (sehen, hören, riechen,
schmecken, fühlen) für genaue Beobachtungen und Abläufe sensibilisert. Durch
seine sinnliche Wahrnehmungsfähigkeit ist
der Mensch in der Lage, neben dem Gehen
gleichzeitig die Reaktion seiner Sinnesorgane zu realisieren und auf sich einwirken
zu lassen. Dabei können Gefühle wie Stau-
nen, Freude, Glück oder Zufriedenheit aufkommen, was in jedem Fall zur Lebensfreude beitragen kann. Von seiner Interessenlage und seiner Lebenseinstellung ist es
abhängig, ob er seiner Gefühlsregung
erkennbaren Ausdruck geben will.Wenn
beim Wandern viele positive Eindrücke
wie Bilder aneinandergereiht werden, entsteht ein Gesamteindruck (Gesamtbild),
der als Erlebnis in der Erinnerung gespeichert und dort abrufbar gehalten wird.
Viele dieser Eindrücke – natürlich auch
andere – sind es, die ein Wandererleben
bis ins hohe Alter bereichern können. Die
Ganzheitlichkeit beim Wandern besteht
also in der geistigen Übereinstimmung von
Körper, Geist und Seele, die durch Erlebnisse in der Natur und/oder Kultur einer
bestimmten Landschaft, beim Wandern
verursacht, erlebt und in Erinnerung behalten werden.
Gut geschult andere führen
Die Wanderakademie des Schwäbischen
Albvereins und des Schwarzwaldvereins
ist 2006 fünf Jahre alt geworden.
Am 17. September 2006 wurde dies im
Freilichtmuseum Neuhaus ob Eck gebührend gefeiert (siehe DER SCHWARZWALD IV/2006). Bei dem Festakt berichteten
Alfred
Heffner,
vormaliger
Vizepräsident des Schwarzwaldvereins
und einer der Väter der Akademie, sowie
Peter Stoll, Ehrenpräsident des Schwäbischen Albvereins, über die Motive der
Wanderakademie.
E
igentlich ist es beinahe zu früh, schon
fünf Jahre nach der Gründung ein
Jubiläum zu feiern. Aber die Probephase ist vorbei. Eine Situationsanalyse ist
möglich und Korrekturen, sofern nötig,
können angebracht werden. Um es vorweg
zu nehmen – die Akademie ist gut angelaufen, sie ist vielfältig aktiv, aber natürlich sind
ihre Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. Trotzdem stellt sich die Frage, ob
nicht nur althergebrachte Dinge in ein
neues Gewand gekleidet wurden. Nehmen
wir als Beispiel die Wanderführerausbildung des Schwäbischen Albvereins. Ich
gehe davon aus, dass die Verhältnisse beim
Schwarzwaldverein ähnlich waren. Aus der
Erkenntnis, dass Wandergruppen eine kompetente Führung brauchen, gab es schon in
den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts erste Ansätze für Wanderführer-Lehrgänge, die in den siebziger Jahren mit dem
Leiter der Akademie Comburg, Siegfried
Schöpfer, in ein systematisches Konzept
1/2007
Zum fünfjährigen Bestehen der Heimat- und Wanderakademie
Von Peter Stoll, Ehrenpräsident des Schwäbischen Albvereins
eingegliedert wurden. Dabei wurde ein
dreistufiges Lehrgangssystem für die Ausbildung von Wanderführern entwickelt.
Eine ganze Reihe von Wanderfreunden, ich
nenne zum Beispiel die Wanderfreunde
Stahl, Schöpfer, Schraitle, Siehler, Rößler
und Lautenschlager, engagierten sich dabei
ganz besonders.
Warum aber dann eine Wanderakademie?
In den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg
hat sich unsere Gesellschaft tiefgreifend verändert. Die Zielsetzungen unserer Vereine
sind zwar vom Grundsatz her die alten
geblieben, aber sie erfuhren und erfahren
immer noch Erweiterungen und Ergänzungen, die sie inzwischen zu echten Heimat-
vereinen im besten Sinne werden ließen. So
musste und wollte man den neuen Verhältnissen Rechnung tragen und die großen
Defizite im Heimatwissen in der Bevölkerung ausgleichen. Zwar gab es schon immer
Fortbildungs- und Fachveranstaltungen im
Schwarzwald- und Albverein. Aber immer
mehr entstand das Bedürfnis deren Programme zu ordnen, systematisieren und
auszuweiten. Die Einbindung von Fachleuten wurde immer notwendiger, gleichgültig,
ob sie aus den eigenen Reihen kamen oder
vereinsfremd waren. Gleichzeitig erfuhr das
Wanderwesen einen immensen Aufschwung in der Bevölkerung. Das Wandern
ist der beliebteste Volkssport geworden und
Das Sachwissen der
Wanderführer lässt
die Wanderung für
alle zum Erlebnis
werden.
23
Wandern
sen Effekt auslöst. An solche Reizeffekte
heranzuführen oder sie herbeizuführen, ist
die Kunst des gekonnten und sensiblen
Führens einer Wanderung.
Wandern
Wandern
hat sich vom Inhalt her sehr gewandelt.
Nach unserer Auffassung ist Wandern mehr
als das sture Abspulen eines Marschs durchs
Gelände. Es liegt also nahe, nein es ist also
eine dringende Notwendigkeit, diese Zielsetzungen unserer Heimatvereine in das
Wanderwesen zu integrieren und in die
Bevölkerung hinaus zu tragen. Der Stellenwert von Naturschutz und Landschaftspflege und die Kulturarbeit wurde neben
dem reinen Wanderwesen für unsere Vereine, die auch anerkannte Naturschutzvereine sind, immer wichtiger. Aus- und Fortbildungsangebote wurden deswegen
vermehrt für Mitglieder- und Nichtmitglieder ins Programm aufgenommen und die
Bedeutung unserer Wandervereine mit dem
weitgehend ehrenamtlichen Engagement
nahm für die Gesellschaft zu, ohne dass es
von der Öffentlichkeit besonders registriert
wurde. In Gesprächen zwischen Präsident
Eugen Dieterle vom Schwarzwaldverein
und mir kam dann die Idee auf, eine Akademie könnte sich hier sinnvoll betätigen.
Die Präsidien der beiden Vereine kamen
überein, diesen Weg gemeinsam zu begehen. Was sich inzwischen als richtig erwiesen hat. Das Jahresprogramm mit seiner
Fülle von qualifizierten Veranstaltungen
zeigt dies in beeindruckender Weise. Wir
sind froh, dass sich die Wanderfreunde
Stübler und Dr. Roth als Akademieleiter
engagieren. Dankbar sei bemerkt, dass die
Unterstützung durch die Landesregierung,
die nach Gesprächen mit Ministerpräsident
Erwin Teufel zustande kam, eine wichtige
Hilfe darstellen. Ich danke besonders dem
Kultusministerium mit dem damals zuständigen Ministerialdirigenten Halder und
erlaubt ist. Auch wenn es in unserem Land
dies bisher nicht gibt (mit Ausnahme des
Truppenübungsplatzes in Münsingen), so
müssen wir uns doch auf solche Entwicklungen einstellen.
Inzwischen sind rund 1 000 Wanderführer
beim Schwarzwaldverein und Schwäbischen Albverein nach dem neuen System
bestellt.
Wahrlich ein Erfolgsergebnis
Während der Rast gibt der Wanderführer
Informationen über das Wandergebiet.
Ministerialrat Laske, die sich sehr aufgeschlossen zeigten und deren Mitarbeiter uns
bestens unterstützen. Für die Vorbereitung
der Unterlagen für die Wanderführerausbildung standen verdiente Wanderfreunde mit
ihrer Erfahrung und ihrem Sachwissen zur
Verfügung. Neben denen des Schwäbischen
Albvereins müssen besonders die Leistungen von den Wanderfreunden Alfred Heffner
und Rudi Maier vom Schwarzwaldverein
herausgestellt werden. So gelang es recht
zügig, das Unterrichtsmaterial zu erstellen,
um die Zertifizierung der Ausbildung durch
das Land zu erhalten. Dies erschien uns
wichtig, weil sich inzwischen bundesweit
Probleme beim Betreten von Naturschutzgebieten abzeichnen, was in den neuen
Bundesländern zum Teil nur bei Führungen
durch zertifizierte Naturschutzmitarbeiter
Leider ist es nicht immer leicht, sachkundige
Referenten für die Veranstaltungen der Akademie zu gewinnen und leider haben die
Veranstaltungen der Akademie, die auch
Nichtmitgliedern offen stehen, bisher keinen Einfluss auf die für uns so wichtige Mitgliederentwicklung, die uns Sorge macht.
Ehrenamtlicher Einsatz ist für unsere Mitglieder selbstverständlich. Die Akademie
muss sich darum kümmern, mehr Menschen für ideelle Werte zu begeistern. Trotzdem benötigt das anspruchsvolle Programm
finanzielle Mittel. Hoffentlich geht die
Unterstützung durch die öffentliche Hand
nicht weiter zurück. Die Arbeit, auch die der
Akademie, wäre sonst in Frage gestellt.
Schließlich habe ich den Wunsch, dass die
allgemeinen theoretischen Unterlagen für
den Unterricht durch regionale Besonderheiten ergänzt werden. Wandern soll Spaß
machen, Wissen und echtes Heimatgefühl
vermitteln. Ich glaube, wir sind auf dem
rechten Weg. Ich danke allen, die an der
Akademie beteiligt, sind und wünsche für
die weitere Arbeit alles Gute.
Europawoche 2007
Vom 4. bis 6. Mai 2007, „Zwischen Gäu und Schönbuch“
(vorläufiges Programm)
4. Mai 2007
Weil der Stadt (Marktplatz, parken an der
Stadthalle) – Grafenau – Burschelberg –
Aidlingen – Hochberg – Ehningen
........................................................ca. 16 km
5. Mai 2007
Ehningen (Sportgelände) – Mauren – Hildrizhausen – Breiter Stein – Schlossberg –
Herrenberg....................................ca. 18 km
6. Mai 2007
Herrenberg (Markthalle) – Mönchberg –
Grafenberg – Müneck – Schönbuchspitz –
Hohenentringen – Ammerbuch-Entringen
.......................................................ca. 18 km
24
A
uf unseren Wanderungen wird viel
Kulturelles, Interessantes, Informatives an den Wegen oder bei Besichtigungen geboten, getreu unserem Motto:
„Wandern mit Körper, Geist und Seele“.
Anreise und Übernachtung sind individuell
selbst vorzunehmen. Die entsprechenden
Touristinfos senden Interessenten gerne
einen Zimmernachweis oder Stellplatznachweis oder nehmen Buchungen entgegen. Die Wanderungen sind kostenfrei, Eintrittsgelder und Fahrtkosten sind selbst zu
tragen. Start ist jeweils 9:00 Uhr am Treffpunkt. Bei Mittagsrasten und an den Etappenzielen wird für das leibliche Wohl
gesorgt. Am Ende der Tagesetappe ist um
18:00 Uhr ein kostenpflichtiger Rücktransfer
mit dem Bus zum morgendlichen Ausgangspunkt vorgesehen.
Info
Schwarzwaldverein e. V.
Gunter Schön, Hfw. Wandern
Wildbader Str. 3
72297 Seewald
Tel. 0 74 47/12 91
Fax 0 74 47/5 39
hfw-wandern@schwarzwaldverein.de
Schwäbischer Albverein e. V.
Karl Heinz Lautenschlager,
Hfw. Wandern
Alosenweg 66
70329 Stuttgart
Tel. 07 11/42 18 09
Fax 07 11/4 20 47 64
1/2007
Wandern
Wandern
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
Samstag, 24. März 2007 in Sersheim –
Geologisch-historische Wanderung zwischen Metter und Stromberg mit Rudolf Haller, Anmeldung Schwäbischer Albverein
Samstag, 31. März 2007 in Bad Boll – Vorfrühling am Albtrauf mit Martin Schmid,
Anmeldung Schwäbischer Albverein
Samstag, 7. April 2007 in Anhausen – Burgen und Märzenbecher im Lautertal mit
Wolf-Dietrich Herder, Anmeldung Schwäbischer Albverein
Samstag, 14. April 2007, Reichenau – Weltkulturerbe und Gemüseinsel mit Dr. Elmar
Zohren, Information Schwarzwaldverein
Sonntag, 15. April 2007 in Ulm – Lebenselixier Wasser – auf der Schwäbischen Alb
besonders rar mit Willi Siehler, Anmeldung
Schwäbischer Albverein
Samstag, 21. April 2007 in Veringenstadt
– Neandertaler und Hexenhemd mit Georg
Merk, Information Schwäbischer Albverein
Samstag, 28. April 2007 in Sulz (bei Lahr)
– Kräuterführung mit Ursula Weiher, Information Schwarzwaldverein
Donnerstag, 3. Mai 2007 in Herrenberg –
Im Gäu zwischen Geologie und Geschichte
mit Reiner Kaupat, Anmeldung Schwäbischer Albverein
Samstag, 12. Mai 2007 in Bad Urach – Nordic-Walking-Wasserfall-Tour mit Wolfgang
Busal, Anmeldung Schwäbischer Albverein
Samstag, 12. Mai 2007 in Oberbergen im
Kaiserstuhl – Orchideen am Kaiserstuhl mit
Konrad Baumer, Information Schwarzwaldverein
Sonntag, 13. Mai 2007 in Großbottwar –
Der Brotweg in Yach mit Peter Lange, Information Schwarzwaldverein
Sonntag, 20. Mai 2007 in Bad Buchau –
Wie die Ruhe-Christi-Kapelle entstand mit
Rudolf Müllerschön, Anmeldung Schwäbischer Albverein
Sonntag, 20. Mai 2007 in Achdorf –
Wutachschlucht mit Martin Schwenninger,
Anmeldung Schwarzwaldverein
Freitag, 25. Mai 2007 in Sasbach – Orchideen am Rheindamm mit Reinhold Treiber,
Anmeldung Schwarzwaldverein
Montag, 28. Mai 2007 – Sportlichkulturelle Wanderung um Calw mit Hartmut
Würfele, Information Schwarzwaldverein
Samstag, 12. Mai 2007 in Loßburg – Schwarzwaldguide mit Dr. Andreas Megerle, Gunter
Schön, Anmeldung Schwarzwaldverein
Wochenende 2./3. Juni 2007 im Kloster
Schöntal – Wanderführertreffen mit KarlHeinz Lautenschlager, Gunter Schön,
Anmeldung Schwarzwaldverein
Sonntag, 3. Juni 2007 in Heuneburg –
Die Kelten – wie sie lebten und wohnten
mit Wolf-Dietrich Herder, Anmeldung
Schwäbischer Albverein
Samstag, 3. Juni 2007, St. Johann-Bleichstetten – Naturschutzgebiet Rutschen mit
Georg Nau, Information Schwäbischer
Albverein
Samtag, 9. Juni 2007 in Bad Wildbad –
Moorrundwanderung, Anmeldung
Schwarzwaldverein
Sonntag, 10. Juni 2007 in Stuttgart-Möhringen – Schmetterlingsblütler – nah
betrachtet mit Kurt-Heinz Lessig, Information
Schwäbischer Albverein
Infos
Bitte fordern Sie unser vollständiges
Programm an oder informieren Sie sich im
Internet unter www.wanderakademie.de
13. Mai | Sams
tag | Heidelbe
rg
20
m
Program
2007
Alt Heidelberg, du
feine...
– historischer und literarisch
er
Altstadt-Rundgang
Heidelberg war bis 1720
Residenzstadt der Kurfürsten
„Pfalz bey Rhein“. Vielfältige
und langwierige Religionsauseinandersetzungen
führten zu dem einschneidende
n
Ergebnis, dass zukünftig
Mannheim Dreh- und
Angelpunkt der Kurpfalz wurde.
Jedoch heute noch spiegelt
die Altstadt nach über
280 Jahren diesen historischen
und kulturellen Mittelpunkt
des ehemaligen Heiligen
Römischen Reiches Deutscher
Nation wider. Wenn auch
die politische Bedeutung
danach im Schwinden
war,
gaben andere Gesellschaftskr
eise wie Dichter, Maler
und
Musiker in der Zeit der
Romantik der „Ländlich
Schönsten“ ihr Profil zurück.
Termin
Ort
Treffpunkt
Dauer
Fortbildungen
Einkehr
Kosten
Anreise
Leitung
Sonntag, 25. Februar 2007 in Freiburg –
Mit Schulen kooperierren – als Verein profitieren, Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 03. März 2007 in Freiburg – Rhetorik für Wanderführer mit Roland Luther,
Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 31. März 2007 in Malsch –
Von Wünschelruten und Erdstrahlen mit
Gerhard Jung, Anmeldung Schwarzwaldverein
Freitag, 20. April 2007 in Freiburg – Einführung in das Kartenlesen mit Rudi Maier,
Anmeldung Schwarzwaldverein
Donnerstsag, 17. Mai 2007 in Heidelberg
– 100 Jahre homo heidelbergensis mit
Adalbert Grieshaber, Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 28. April 2007 in Loßburg – Radwandern mit Wilfried Süß und Gunter
Schön, Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 19. Mai 2007 in Aha – Vom Abend
in die Sternennacht mit Dr. Karl-Ludwig
Gerecke, Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 5. Mai 2007 in Beuron – Literarische Wanderung im Donautal mit Willi
Rößler, Anmeldung Schwäbischer Albverein
1/2007
Wochenende 5./6. Mai 2006, Wanderheim
Eninger Weide – Radwandern mit Richard
Weidner, Anmeldung Schwäbischer Albverein
nen
Exkursio
ng
Ausbildu
ung
Fortbild
Anmeldung
Veranstalter
Samstag, 13. Mai
Heidelberg
10.30 Uhr, am Löwenbrunnen/
Universitätsplatz
bis ca. 12.00 Uhr, nach
Wunsch
14.00 bis ca. 16.00 Uhr
nach Vereinbarung möglich,
sonst Rucksackvesper
3,– €
DB: Hbf. Heidelberg, dann
mit Bus
41 o. 42 alle 10 min. (Fahrzeit
ca. 15 min.) zum Universitätsplatz;
Pkw: mit Parkleitsystem in
die
Altstadt
Eberhard Grießhaber,
0 62 21/41 33 39
bis 5. Mai, 07 61/3 80 53-23
Schwarzwaldverein e. V.
Aha | Samstag
| 13. Mai
Vom Abend
in die Vollmondnacht
– Wanderung am Schluchse
e
21
Abendstimmung am
größten Schwarzwaldse
e: Eine
naturkundliche Wanderung
in den Sonnenunterga
ng bis
zum Einbruch der Dunkelheit.
Wir horchen auf Vogelstimmen im Wald, beobachten
Wasservögel am See,
lernen Spuren von Rothirsch
und Biber kennen und
lauschen später auf die
Geräusche der Nacht.
Die Wanderung ist auch geeignet
für Familien und Kinder
ab 10
Jahre. Mitbringen: gutes
Schuhwerk, Fernglas,
Taschenlampe, maximal 30 Teilnehmer
Termin
Ort
Treffpunkt
Dauer
Wegstrecke
An-/Abstieg
Karte
Anreise
Leitung
Anmeldung
Veranstalter
Samstag, 13. Mai
Aha
18.30 Uhr, P. beim ehem.
Schulhaus Aha, Straße nach Menzenschwand, 300 m westl.
der
Abzweigung von der B 500
bis ca. 21.30 Uhr
ca. 9 km
200 m
FK Blatt 509, Waldshut-Tienge
n
DB: Freiburg Hbf., Richtung
Seebrugg, Bhf. Aha. Rückfahrt
22.08 Uhr
Dr. Karl-Ludwig Gerecke,
Kreisforstamt Breisgau-Hochschwarzwald
bis 11. Mai, 07 91/3 80 53-23
Schwarzwaldverein e. V.
Exkursionen
Exkursionen
Schwäbischer Albverein e. V.
Hauptgeschäftsstelle
Heimat- und Wanderakademie
Karin Kunz
Hospitalstr. 21 B
70174 Stuttgart
Tel. 07 11/2 25 85 26
Fax 07 11/2 25 85 92
akademie@schwaebischer-albverein.de
Schwarzwaldverein e. V.
Hauptgeschäftsstelle
Heimat- und Wanderakademie
Katja Camphausen
Schloßbergring 15
79098 Freiburg
Tel. 07 61/3 80 53 23
Fax 07 61/3 80 53 20
akademie@schwarzwaldverein.de
www.wanderakademie.de
25
Naturschutz
Naturschutz
Wer hat die schönsten
Wiesen im Schwarzwald?
Was schön ist, schmeckt auch dem Vieh besonders gut
Von Rainer Oppermann und Peter Lutz
A
rtenreiche, blumenbunte Wiesen
einerseits, hochwertiges Viehfutter
andererseits: Ist das nicht ein Widerspruch – das müssen wir uns fragen, wenn
wir die heutige Landwirtschaft betrachten?
Schwindet nicht die Vielfalt auf unseren
Wiesen, wenn die moderne Landwirtschaft
ihre Produktion intensiviert?
Das muss nicht sein! Dies zeigte der Wettbewerb zur Wiesenmeisterschaft, der im
vergangenen Jahr im Schwarzwald stattfand. Die Wiesenmeisterschaft war ein
Gemeinschaftsprojekt des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV),
des Schwarzwaldvereins, des Naturschutzbundes (NABU) sowie des Ministeriums für
Ernährung und Ländlichen Raum (MLR).
Landwirte aus dem mittleren Schwarzwald,
die blumenbunte und besonders schöne
Wiesen bewirtschaften, konnten sich bei
der Meisterschaft beteiligen. Zum Anmeldeschluss hatten sich insgesamt rund 60
Flächen um die Preise beworben. „Mit der
Meisterschaft wollen wir verdeutlichen, was
Landwirte für die Erhaltung der Artenvielfalt
leisten“, sagt Dr. Rainer Oppermann,
Grünlandexperte und Organisator der Meisterschaft. Dabei zählte nicht nur, dass möglichst viele Pflanzen und Tiere auf den Wiesen eine Heimat finden, sondern auch die
Futterqualität der Wiesen gut ist. „Wir haben
die Wiesen sowohl nach naturschutzfachlichen als auch nach futterbaulichen Kriterien
bewertet.“ Ausschlaggebend waren unter
anderem die Anzahl bestimmter Pflanzenarten, das Vorkommen von Gift- und so
genannten Problempflanzen (z. B. Herbstzeitlose) und die Futterzusammensetzung.
Die von den Landwirten angemeldeten
Flächen wurden im Mai und Juni nach ökologischen und futterbaulichen Kriterien
bewertet. Danach ermittelte eine Jury die
Sieger dieser Meisterschaft. In der Jury ver-
26
Auf den Schwarzwaldhöhen sind besonders
schöne Wiesen oft großflächig vorhanden;
man findet darauf sogar Orchideen –
wie hier bei Gütenbach.
treten, waren Experten des Naturschutzbundes, des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands, des Landwirtschaftsamtes sowie der Versuchsanstalt für
Grünlandwirtschaft
Aulendorf.
Der
Schwarzwaldverein schickte Dr. Elmar Zohren, den Bezirksnaturschutzwart aus dem
Hegau, als Juror. „Wir haben viele wunderbar
artenreiche
Flächen
gesehen“,
schwärmte Zohren. „Diese großartige Leistung der Landwirte ist die Lebensgrundlage
für zahlreiche Tierarten. Und nicht zu vergessen: Die bunten Wiesen mit verschiedenen Gräsern, Blumen und Kräutern sind
eine Freude fürs Auge.“ Am 9. September
2006 zeichnete Peter Hauck, Minister für
Ernährung und Ländlichen Raum, die Sieger
auf der Baden-Messe in Freiburg aus. Insgesamt gab es drei Preiskategorien mit
jeweils drei Siegern. Alle Preisträger erhielten neben wertvollen Sachpreisen auch je
drei Flaschen „Wiiwegle-Wii“ der ANM, der
eigens für den Schwarzwaldverein ausgebaut und abgefüllt wird. Auf der Messe gab
es auch eine Ausstellung zur Wiesenmeisterschaft. So wie es sehr unterschiedliche
Wiesen im Schwarzwald gibt, gab es auch
drei unterschiedliche Preiskategorien.
Kategorie artenreiche
Fettwiesen und -weiden
Wenn Wiesen gedüngt und oft geschnitten,
also intensiv bewirtschaftet werden,
bezeichnet man sie als „Fettwiesen“. Dieser
Wiesentyp bildete die erste Preiskategorie.
Der Ertrag einer Fettwiese liegt bei 50 und
70 Dezitonnen (= Doppelzentner) Heu pro
Hektar, das ist eine Menge, die von den
Hochleistungswiesen um das 1,5 bis 2-fache
übertroffen wird. Je artenreicher und bunter eine solche Wiese war, desto besser
wurde sie bewertet. Im mittleren
Schwarzwald kommen mehrere Wiesentypen vor, im Wettbewerb waren Goldhafer- und Bärwurzwiesen, vereinzelt
auch Glatthaferwiesen der Tallagen
vertreten. Die kennzeichnenden Pflanzenarten dieser artenreichen Fettwiesen
sind Margerite, Rotklee, Bärwurz, Storchschnabel, Witwenblume, Pippau, Glockenblumen und andere. Den prämierten SiegerWiesen gemeinsam ist, dass sie sowohl
artenreich wie auch blumenbunt sind und
gleichzeitig einen gut entwickelten Bestand
von Gräsern aufweisen. Die Gräser und
Kräuter stehen in einem ausgewogenen
Verhältnis zueinander, so dass der Bestand
eine hohe Nutzungselastizität aufweist.
Für ihre Wiesen gewannen Franz Trenkle, Gütenbach-Wildgutach den 1. Preis,
Roman Braun, Furtwangen-Linach den
2. Preis und Bernhard Dorer, Furtwangen
den 3. Preis. Wie bekommt man eine solche
Wiese? Das „Nutzungsrezept“ für diese
artenreichen Fettwiesen ist eine Bewirtschaftung, die optimal an den Standort
angepasst ist. Die Flächen werden in der
Regel spät geheut (Juni bis Anfang Juli), in
einzelnen Jahren auch einmal früher.
Sodann erhalten sie gelegentlich eine
leichte Festmistdüngung, was dazu beiträgt,
dass sie nicht ganz aushagern, sondern eine
gewisse Wüchsigkeit erhalten bleibt. Auf
diese Weise zeigen die Wiesen einen guten
Futterwert und es kommt noch genügend
Licht in den Bestand, dass sich eine Vielfalt
an Kräutern (und auch Tieren wie Schmetterlingen und Heuschrecken) behaupten
kann. Für die Landwirte bedeutet dies qualitativ hochwertiges Heu. Somit ist die
Bewirtschaftung fast eine Kunst, denn das
bedeutet, sich intensiv mit den natürlichen
Gegebenheiten auseinander zu setzen und
sie richtig zu nutzen.
1/2007
Naturschutz
Die nächste Kategorie waren die „artenreichen Magerwiesen“. Das sind Wiesen, die in
der Regel ein Mal jährlich, also extensiv
genutzt werden. Das Ertragsniveau dieser
Die Jury aus Fachleuten bereiste Juni 2006 alle
Wiesen, die im Wettbewerb prämiert wurden.
Vom Schwarzwaldverein nahm Herr Dr. Zohren
(Dritter von links) daran teil.
Flächen liegt meist zwischen 20 und
50 Dezitonnen (= Doppelzentner)
Heu pro Hektar – also niedrig und
damit sicherlich im Grenzbereich
einer rentablen Nutzung. Im mittleren Schwarzwald handelt es sich
meist um sehr magere Goldhaferwiesen, Flügelginsterweiden oder
um moorige Wiesen mit Pfeifengras,
Trollbumen und Orchideen. Charakteristische Pflanzenarten dieser mageren
Wiesen sind Teufelskralle, Flügelginster,
Thymian, Borstgras und Kreuzblume. Die
artenreichen Magerwiesen wachsen auf den
von Natur aus sehr mageren oder feuchten
Standorten – im mittleren Schwarzwald sind
dies steinige Böden oder feuchte Stellen.
Der Wiesen-Pippau -– eine besonders typische
Pflanzenart der gut gepflegten Wirtschaftswiesen.
1/2007
Auch hier gilt es, bei der Bewirtschaftung
eine standortangepasste Bewirtschaftung
durchzuführen. In der Regel lässt der Standort gerade mal einen späten Schnitt im Jahr
zu. Aus Sicht der Erhaltung von Ertrag und
Futterwert, aber auch der ökologischen
Vielfalt kann eine leichte Festmistdüngung
sinnvoll sein. Die meisten der artenreichen
Magerwiesen werden mit einer solch angepassten Düngung bewirtschaftet, eine
Nulldüngung kann aus landwirtschaftlicher,
aber auch aus ökologischer Sicht zu Problemen führen. Eine zu starke Düngung jedoch
lohnt sich nicht und würde Nachteile in futterbaulicher wie auch in ökologischer Hinsicht bewirken. Es ist eine große Kunst und
Herausforderung, Wiesen und Weiden so zu
bewirtschaften, dass sie einen akzeptablen
Futterwert haben und zugleich viele Pflanzenarten aufweisen: das Zusammenspiel und
das richtige Gefühl und Maß für Düngung,
Schnittzeitpunkt und Wiesen- bzw. Weidepflege ist hier entscheidend. Eine solche
standortangepasste Bewirtschaftung geht oft
auf Jahrzehnte lange Erfahrungen und Traditionen zurück. Für ihre Leistungen in dieser
Kategorie wurde im Wettbewerb Heinrich
Till, Schluchsee-Äule (1. Preis), Lothar Jäckle,
St. Georgen-Stockwald (2. Preis) und Felix
Schonhardt, Simonswald-Obersimonswald
(3. Preis) ausgezeichnet.
Kategorie Gesamtbetrieb
In der letzten Kategorie „Gesamtbetrieb“
wurden Betriebe ausgezeichnet, die mehrere Flächen angemeldet hatten und sowohl
artenreiche Fettwiesen als auch artenreiche
Magerwiesen bewirtschaften. Die prämierten Betriebe zeichnen sich dadurch aus,
dass sie Wiesen- und Weidenutzung pflegen
und verschiedenartige Flächen bewirtschaf-
Schwarzwälder Wiesen können sehr bunt sein –
hier mit Witwenblume (lilafarbene, kissenförmige Blumen).
ten. Darüber hinaus sind die Betriebe sehr
bemüht, ausdrücklich auch die Artenvielfalt
ihrer Flächen zu erhalten. Auch hier fiel der
Jury die Wahl der Sieger nicht leicht, gab es
doch einige Betriebe, die diese Kriterien
erfüllten und die sehr vielfältige Flächen
bewirtschaften und stolz auf diese Vielfalt
sind. Zu Siegern wurden Albert Scherzinger,
Furtwangen-Rohrbach (1. Preis), Eva-Maria
Agostini, Löffingen-Göschweiler (2. Preis)
und Lothar Baur, St. Georgen-Brigach
(3. Preis) gekürt. Allen Preisträgern herzlichen Glückwunsch vom Schwarzwaldverein!
Info
Am 9. Juli 2007 bietet das Naturschutzreferat in seinem Programm einen sicher
interessanten Besuch beim „Wiesenmeister“ Karlheinz Agostini in LöffingenGöschweiler an.
Fazit und Ausblick
Viele Betriebe empfanden allein schon die
Teilnahme am Wettbewerb als Würdigung
ihres z. T. Jahrzehnte währenden Engagements zur Erhaltung der Vielfalt. Sie waren
sehr erfreut über die Ausrichtung dieser
Meisterschaft, zumal hier erstmals gleichberechtigt ökologische und futterbauliche Kriterien bewertet wurden. Die Wiesenmeisterschaft im Schwarzwald zeigte denn
auch, dass Artenreichtum und Futterwert
einer Fläche beide miteinander erfüllt sein
können und nicht im Widerspruch zueinander stehen. Angedacht ist, die Wiesenmeisterschaft jährlich wechselnd in verschiedenen Regionen Baden-Württembergs,
vielleicht auch wieder hier im Schwarzwald
stattfinden zu lassen.
Artenreiche, blumenbunte Wiesen vor einem
Schwarzwaldhof
27
Naturschutz
Kategorie artenreiche
Magerwiesen
Naturschutz
Naturschutz
Ein Anziehungspunkt
für viele Menschen
Das Haus der Natur am Feldberg wurde fünf Jahre alt
Von Hubertus Knoblauch
A
m 14. Dezember 2001 wurde das
Haus der Natur am Feldberg feierlich
eröffnet. Seitdem haben über
140 000 Menschen die Ausstellung im jüngsten und größten Naturschutzzentrum des
Landes Baden-Württemberg gesehen und
über 80 000 junge und alte Feldberg-Besucher haben an einer der mehr als 3 000 Veranstaltungen des Hauses teilgenommen.
Nicht zu vergessen die über 60 000 Menschen, die lediglich die Toiletten im Haus
der Natur genutzt haben. Was vor zehn Jahren klein und provisorisch mit der Naturschutz-Info-Station des Schwarzwaldvereins
im Feldberger Hof begonnen hat, ist nun ein
veritables Naturschutzzentrum geworden,
dessen Besucherzahlen sich durchaus mit
denen großer Nationalparkhäuser messen
können.
Der Schwarzwaldverein im
Haus der Natur
Der Schwarzwaldverein trägt nun als
einziger Naturschutzverband
in Baden-Württemberg
zusammen mit dem Land Baden-Württemberg, den drei Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut und
der Gemeinde Feldberg das Naturschutzzentrum am touristischen Haupt-Anziehungspunkt des Schwarzwaldes. Auch die
Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle des
Naturparks Südschwarzwald im Haus der
Natur trägt vielfältige Früchte. Das Haus der
Natur steht jederzeit für Ansprüche des
Schwarzwaldvereins offen. Die Heimat- und
Wanderakademie führt und führte Wanderungen im Sommer und – mit Schneeschuhen – auch im Winter. Wer dabei war, erinnert sich bestimmt „gerne“ an die
Schneeschuhwanderung
der
Naturschutzwarte, die über einen arktischen Feldberg mit Schnee- und Eissturm führte.
Einige Seminare der Akademie wurden im
Haus organisiert und auch die ehrenamtlichen Streifengänger der Wutachschlucht
und des Feldbergs werden von hier aus
koordiniert. An der Infotheke werden Besucher im Sommer von Mitarbeitern mit dem
Vereinslogo an der Hemdbrust begrüßt und
beraten. In diesem Jahr soll das Haus der
Natur als eines der Westwegportale
gestaltet werden und einer der wenigen
als Premium-Wanderweg zertifizierten
Wege in Deutschland, der Feldbergsteig,
beginnt am Haus. Wandern wird also groß
geschrieben.
Das Haus der Natur wächst
In den fünf Jahren seines Bestehens ist im
und um das Haus der Natur einiges geschehen. Zu der festen Dauerausstellung kam
inzwischen ein Feldberggarten dazu. Hier
kann man charakteristische Pflanzen des
Feldbergs sogar barrierefrei anschauen.
Gerne darf man hier auch sein Vesper auspacken. Vor dem Haus entstanden große
28
Der Wichtelpfad ist für kleine
und große Kinder ein Erlebnis
Bild oben: Blick in den Feldberggarten
Bild Mitte: Gebannt beobachtet die Gruppe
einen Dreizehenspecht.
Bild unten: Der Auerhahn, wichtige Leitart
auch für den Naturschutz
1/2007
Naturschutz
Naturschutz
Info
Das Jahresprogramm des Hauses der
Natur senden wir (gegen Porto) gerne
zu, man kann es aber auch im Internet
unter www.naturschutzzentren-bw.de
ansehen.
Haus der Natur
Dr.-Pilet-Spur 4
79868 Feldberg
Telefon 0 76 76/93 36-30
Öffnungszeiten:
Täglich außer montags von 10 bis 17 h
(in den Ferien Baden-Württemberg und
vom 11.6 bis zum 25.7.2007 täglich)
Schneeschuhwandern ist Wintersport abseits vom Skibetrieb.
Gesteinsfelder mit acht wichtigen Gesteinen des Schwarzwaldes. Neu dazu kam
auch der „Wichtelpfad im Auerhuhnwald“.
Ein wildromantischer Erlebnispfad führt in
der Nähe des Hauses durch den Lebensraum des Auerhuhns, und allen großen und
kleinen Kindern wird hier die Welt der
Auerhühner näher gebracht.
Als besonderes Highlight wurde anlässlich des Jubiläums im Dezember 2006 eine
neue Attraktion im Haus der Natur eröffnet:
Eine faszinierende 3D-Schau im Medienraum des Hauses bietet eine ganz neue, eindrucksvolle Möglichkeit, das Naturschutzgebiet Feldberg sowie den Naturpark
Südschwarzwald zu erleben und dies unterlegt mit den launigen Kommentaren von
Feldbergranger Achim Laber und den
„Buren zum Alange“. In diesem Jahr sind
folgende Projekte geplant: Das BMU Projekt
Feldberg Belchen Oberes Wiesental stellt in
Großdioramen die wichtigsten Lebensräume des Projektgebietes dar. Dazu ist ein
virtueller Ballonflug über den Südschwarzwald in der Planung. Und voraussichtlich im
Juni wird Minister Hauk den „Hosentaschenranger“ der Öffentlichkeit vorstellen.
Lassen Sie sich überraschen.
Das Programm 2007
Zum Jahresbeginn gibt es natürlich ein
neues Programm. Im Jahresprogramm 2007
wird alt Bewährtes wie zum Beispiel die
beliebte Rangerwanderung genauso angeboten wie ein Holzbildhauerworkshop, ein
Vortrag über Zecken und Fuchsbandwürmer oder ein Pilztag. Auch der Schwarzwaldverein findet sich wieder. So wird –
immerhin unter den „Highlights“ des
Im chleine Wiesetal
Do ruscht e Bächli still un chlei
in usem schöne Tal umgeh vo Matte,
Wald un Stei un Strössli äng un
schmal.
Zuem wandere lade überall i
Wägwieser gschaffe us Holz
au schöni Hütte mit Grillplätz derbie
im Schwarzwldvrein sie Stolz.
Sin mir unterwägs,
lusche mir de Vogelstimme,
sísch heimelig do im Wald numme
d´Gipfel düen üs trurig stimme,
s´Waldstärbe macht nit halt
1/2007
Veranstaltungsprogrammes aufgeführt –
einfach nur auf dem prämierten Feldbergsteig gewandert, aber auch gemeinsame
Seminare über „Konfliktbewältigung für
Streifengänger“ oder zu „Trendsportarten in
Schutzgebieten“ werden angeboten.
Das Haus der Natur als eines der sieben
staatlichen Naturschutzzentren in BadenWürttemberg hat sich am Feldberg gut etabliert und so darf ein Zitat vom Feldberger
Bürgermeister Stefan Wirbser, bekanntlich
ein kritischer Beobachter der Arbeit des
Naturschutzes und des Schwarzwaldvereins, vom 5. Geburtstag an dieser Stelle
nicht fehlen: „Beim Bau des Hauses schlugen zwei Seelen in meiner Brust, aber in
den letzten Jahren hat eine unwahrscheinliche Entkrampfung des Verhältnisses zwischen Naturschutz und Tourismus stattgefunden.“
Doch isch me uff em Höchste obe,
do sieht meh viel un ohni Gäld,
froh muesch doch dört d´r Härgott
lobe, ihm danke für die schöne Wält.
Gang au nitt achtlos an de Blüemli
vorbei, die dir d´r Wäg düen säume
mängs stoht versteckt dört hinderem
Stei im Schatte unter de Bäume.
Mir hänn kei Verlange in d´Grossstadt z´ränne in üsse Bärge sinn
mir deheim,
un Plätzli wo mir no nitt chänne
zeigt üs d´r Schwarzwalverein
Else Wittum
29
Heimatpflege
Heimatpflege
Besenfelder Brunnen
sind reizvolle Zeitzeugen
Die Ortsgruppe Besenfeld hat ein besonderes Heimatdenkmal
geschaffen
D
Brunnen am alten Rathaus mit dem Besenfelder Bua, einem heimischen Original
Kirchlesbrunnen gegenüber Laurentiusbrunnen
Info
Zur Information für Interessenten
noch Folgendes: Ein Infoblatt mit allen
Stationen des Brunnenwegs gibt es kostenlos in der Seewald-Touristik unter:
Telefon 0 74 47/94 60 11 oder
E-Mail: gemeinde@seewald.eu.
Ebenso wird auf Wunsch eine Wanderkarte vom Erholungsgebiet Seewald
zugesandt, die ebenfalls kostenlos
erhältlich ist, lediglich ein Freikuvert wird
dazu erbeten.
Ferner: Auch in den Ortsteilen Göttelfingen, Hochdorf und Erzgrube der
Gesamtgemeinde Seewald im Kreis
Freudenstadt gibt es sehenswerte
Brunnenanlagen, die in dem Infoblatt
erwähnt werden.
Nebenbei: Einkehrmöglichkeiten sind in
Besenfeld genügend vorhanden.
30
ie Ortsgruppe Besenfeld im Bezirk
Kniebis hat ein besonderes Heimatdenkmal geschaffen. Zusammen mit
der Gemeindeverwaltung hat sie einen
Brunnenweg angelegt. Zu Beginn des
20. Jahrhunderts spielten die öffentlichen
Brunnen vor allem auf den Dörfern eine
existentielle Rolle in der Wasserversorgung
und damit im Alltagsleben der Menschen.
Eine Wasserquelle, eine Wasserzufuhr und
damit eine gerechte Verteilung des Wassers
beschäftigte die Bewohner der Orte immer
wieder. Öffentliche Brunnen, denen „Laufwasser“ zugeführt wurde, waren quasi
Lebensadern, und weil man sich beim Wasserschöpfen begegnete, zumeist waren es
die Frauen, entwickelten sich die Brunnen
auch zu lebendigen Treffpunkten. Die
Stunde am Brunnen war die Stunde der
Frauen, wo sie unter sich waren und man
ein Schwätzchen halten konnte und sich
Rebstockbrunnen in Besenfeld
vom „Neuesten im Flecken“ berichtete.
Somit waren diese Brunnen nicht nur die
Quelle für das Lebenselixier Wasser, sondern auch eine Quelle des Soziallebens. Die
Gemeinde Seewald im Kreis Freudenstadt
und hier besonders der Kernort Besenfeld
hat sich der alten und auch neuen Brunnen
im Ort angenommen und gemeinsam mit
dem Besenfelder Schwarzwaldverein einen
interessanten Brunnenweg geschaffen, den
man kennen lernen sollte. Die Brunnen
sind in einem Brunnenweg miteinander
verbunden. Sie bilden häufig reizvolle
Kleindenkmäler und als Zeugen ihrer Zeit
vermitteln sie einen Eindruck, dass Brunnen
mit ihren gefüllten Trögen zum Ortsbild
gehörten und das Erscheinungsbild einer
Ansiedlung mit geprägt haben. Der Brunnenweg in Besenfeld hat davon ein Stück
für die heutige Zeit bewahrt und ist nicht
nur deswegen einen Besuch wert. Es sind
insgesamt 13 Brunnen erfasst, die auf einer
Strecke von rund sieben Kilometern aufzu-
spüren sind. Für die Heimatkundler von
starkem Interesse ist die Einbindung des
Hochbehälters am Nagoldursprung. Also,
wenn man so will, wird man verpflichtet,
die Nagoldquelle in Urnagold aufzusuchen,
eben zur Quelle zu gehen. In früheren
Volksschulzeiten war in der Gegend um
Nagold ein Ausflugstag mit Ziel Nagoldquelle obligatorisch. Da erfährt man anhand
einer Infotafel an einer Parkbucht Richtung
Eisenbach einige Details über den Fluss
Nagold. So auch, dass der Fluss genau
92 Kilometer in seinem Lauf zurücklegt, um
in Pforzheim in die Enz zu münden.
Der Verlauf des Brunnenwegs
Ausgestattet mit einem Plan – erhältlich in
der Seewald-Touristik – ist Start am jetzigen
Rathaus „Alte Sonne“ in Besenfeld. Parkplätze sind dort oder im nahen Umfeld vorhanden. Der Rathausbrunnen am Anfang,
daneben im Hinterhof ein Schachtbrunnen,
eine einstige Zisterne. Danach folgt der
„Alte Rathausbrunnen mit dem Besenfelder
Bua“, einer originellen Figur. An allen Brunnen sind Informationstafeln angebracht, für
die der Schwarzwaldverein verantwortlich
zeichnet. Sie zu lesen, ist recht interessant
und gibt geschichtliche Hintergründe her.
Dabei fällt auf, dass sich immer wieder Bürger von Besenfeld für den Erhalt alter Brunnen einsetzten, bis zum heutigen Tage. Das
beweist die Tatsache, dass Anwohner die
Brunnen unentgeltlich pflegen, erst recht,
wenn die Tröge mit hübschen Blumen
gefüllt sind. So beim SchreinersbergersBrunnen in der Kniebisstrasse und beim
Rebstock-Brunnen in der Urnagolder
Straße. Jedoch meist sprudelt das Wasser
aus dem Hahn und spielt seine eigene,
beruhigende Plätschermelodie. Die Namen
habe es auch in sich: Der Lammwirtsbrunnen hat mit dem einstigen Gasthaus Lamm
zu tun, der Kirchlesbrunnen gegenüber der
Laurentiuskirche weist mit seiner Brunnensäule noch ein einzigartiges Relikt aus
der Erbauerzeit auf und der HansjörglesBrunnen führt zu einem „Schmiedschorsch“, der im Brunnen die Hufeisen
gekühlt haben soll. Der Brunnenweg ist
unterhaltsam von Station zu Station. Er regt
darüber hinaus auch an, über die Wasserversorgung nachzudenken, die man allzu
häufig als selbstverständlich hinnimmt. Man
wird sich dessen bewusst, was auf einfache
Weise dieses Wort ausdrückt: „Wasser ist
Leben.“
1/2007
Heimatpflege
Inhalt kann Identifikations-Muster einer bestimmten Region sein
Als Reaktion auf den Beitrag „Planen und Bauen im Naturpark Südschwarzwald,
wie der Gemeinde Schluchsee ein neues städtebauliches Leitbild verpasst wurde“
von Wolf Hockenjos in DER SCHWARZWALD IV/2006, sandten Jean-Michel Damm,
Siedlungsplaner des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee und Sprecher der
AG Siedlungsentwicklung, Axel Dietrich, freier Architekt im Südschwarzwald und
Mitglied der AG Siedlungsentwicklung sowie Manfred Merstetter, Bürgermeister
der Gemeinde Schluchsee und Mitglied der AG Siedlungsentwicklung, den folgenden Beitrag der Redaktion zu.
P
lanen und Bauen im Naturpark Südschwarzwald – Ein Projekt der AG
Siedlungsentwicklung des Naturparks
Südschwarzwald mit Unterstützung der
Hochschule für Technik Stuttgart: Nach dem
Leitbild der Naturschutzkonzeption ist das
Ziel des Naturparks, die charakteristische
Eigenart und Vielfalt des Südschwarzwaldes
als vorbildliche Erholungslandschaft zu
erhalten, zu pflegen und weiter zu entwickeln. Die Naturparkidee betrachtet
Landschaft und Siedlung als Einheit. Der
Südschwarzwald sowie die angrenzenden
Räume zeichnen sich durch ihren ländlichen Charakter und die in vielen Fällen
noch erhaltenen Ortsbilder aus. In unserem
Raum gibt es eine bemerkenswerte Dichte
von gelungenen, historischen und modernen Gebäuden, von Brücken, Wohnanlagen und Straßenkörpern, die als modellhaft
anzuschauen sind. Gleichwohl gibt es auch
andere Beispiele, die man nicht wiederholen sollte. Laut den Daten des Statistischen
Landesamtes Baden-Württemberg ist bis
2020 mit einem weiteren Zuwachs der
Bevölkerung durch Wanderungsgewinne zu
rechnen. Dies bedeutet, dass auch weiterhin
neue Wohnungen benötigt werden. Hierbei
ist jedoch stärker als je zuvor, auf einen
1/2007
sparsamen Umgang mit Grund und Boden
als auch auf ein an den Raum angepasstes
Siedlungs- und Landschaftsbild zu achten.
Nur so kann auch künftig gewährleistet
werden, dass unser Landschafts- und Siedlungsbild seine Besonderheiten wahren
und somit einen wichtigen Beitrag für eine
nachhaltige Entwicklung unseres Raumes
leisten kann. Um dieses Anliegen auch
umsetzen zu können, spielt die Information
von Fachleuten, Planern, kommunalen Vertretern und der Öffentlichkeit eine besondere Rolle. Idealvorstellungen orientieren
sich an historisch gewachsenen Bildern.
Siedlung und Architektur sind immer Abbild
der Gesellschaft, beziehungsweise einer
Lebensgemeinschaft. Siedlungs- und Landschaftsbilder, die über Jahrhunderte, langsam und nach örtlichen Bedürfnissen
gewachsen sind, werden in ihrer Authentizität, in der Geschlossenheit der Ortsbilder
und der Schwarzwaldhöfe allgemein als
Kulturleistung empfunden. Der Strukturwandel der letzten 30 bis 40 Jahre, der Niedergang der Landwirtschaft, die Zu- und
Abwanderungen aus dem ländlichen Raum
und die Funktionsverluste der Dörfer sind
heute an den Siedlungsstrukturen, den Ortsbildern und den Bautypologien bis zu
Moderne Konstruktionen aus Weißtanne: Skibrücke auf dem Feldberg (oben) und ein
Schwarzwälder Haus.
31
Heimatpflege
Schwarzwald
heißt nicht Walmdach
gestalterischen handwerklichen Details und
Materialien ablesbar. Die Neubaugebiete
und Neubauten zeigen, dass die heutigen
Bewohner offensichtlich „eigene Schönheitsideale“ und Idealbilder aus Städten,
anderen Regionen und Ländern, aus Baumarktprospekten und oft eine Mischung
von allem in baulich vegetativer Kostümierung zum Ausdruck bringen. Es besteht die
Gefahr, dass viele regionstypische Eigenarten verloren gehen bzw. beliebig austauschbar erscheinen. Über kurz oder lang
hat diese Entwicklung einen Identitätsverlust zur Folge. Es führt jedoch in die falsche
Richtung zu sagen, dass Schwarzwald
Walmdach oder Krüppelwalm heißt. Der
Schwarzwaldhof, auch in zerlegten und
adaptierten Formen ist Versatzstück und bildet keine neue eigenständige Formensprache und führt zur Beliebigkeit. Ein Schwarzwaldhaus ist ein Schwarzwaldhaus, ist ein
Schwarzwaldhaus, ist ein Schwarzwaldhaus… und dies auf Grund seiner funktionalen Gebundenheit, die nicht einer Architektenidee entstammt. Neues Bauen,
regionaler Prägung müsste daher Elemente
der Ausrichtung nach den heutigen Funktionen und Lebensgewohnheiten als Grundlage der Entwurfsgedanken enthalten. Eingebunden in die Besonderheiten der
regionalen Topographie und der klimatischen Gegebenheiten. Nicht zuletzt auch
unter der schwerpunktmäßigen Verwendung des Baustoffes Holz in seiner ganzen
Bandbreite von traditioneller Zimmermannskunst bis hin zur modernen Fertigungstechnologie mit Holzbaustoffen. Also
nicht auf der Suche nach der neuen Form
sondern auf der Suche nach dem Inhalt.
Inhalt als Identifikations-Muster einer
bestimmten Region. Einordnung in Funktion und Topographie bedeutet aber in der
realen Umsetzbarkeit die Belange der Bau-
Heimatpflege
Heimatpflege
leitplanung. Die Träger dieser Planungsprozesse sind daher in besonderem Maße
gefordert, ihr Augenmerk auf die Verträglichkeit, die Einbindung und vor allen Dingen auf die Folgewirkungen in gebauter
Form zu richten. Dies bedarf einer qualifizierten Kenntnis der Materie, und kann in
den seltensten Fällen den Gemeinden in
Eigenregie überlassen werden. Insbesondere in den ländlich, dörflichen Strukturen
des Schwarzwaldes, wo die personelle
Besetzung solcher qualifizierter Posten nur
selten realisierbar ist. Die Gemeinden im
Naturpark Südschwarzwald stehen vor der
großen Herausforderung, Attraktivität, Vielfalt und Schönheit ihrer Kulturlandschaft
(Außen- und Innenbereich) zu erhalten und
weiter zu entwickeln. Neben der Bedeutung für den Tourismus ist die Bedeutung
für die heimische Bevölkerung und künftiger Generationen nicht zu vernachlässigen.
Eine der Zielsetzungen ist die Erhaltung
der Kulturlandschaft in Abstimmung mit
den Belangen des Tourismus und der Siedlungsentwicklung. Die Arbeitsgruppe Siedlungsentwicklung des Naturparks Südschwarzwald setzt sich als Ziel, das
Bewusstsein der Planungsverantwortlichen,
der Bürgerinnen und Bürger und auch der
Touristen des Naturparks Südschwarzwald
für die bebaute Landschaft zu wecken. Es
wird nicht angestrebt, neue Planungsgrundsätze oder Vorschriften für das Planen
und Bauen zu entwickeln. Vielmehr sollen
durch eine Auseinandersetzung mit histori-
schen Bauten, der Betrachtung der Entwicklung der letzten Jahre sowie einer
Gesamtanalyse der Siedlungsplanung die
Zukunftsperspektiven der Gemeinden im
Naturpark Südschwarzwald verbessert, die
Lebensqualität im ländlichen Raum gesteigert und die regionale Identität gestärkt
werden, letztendlich auch mit möglichen
positiven Auswirkungen auf Wirtschaft und
Tourismus.Unterstützung für eine erste Projektphase fand die Arbeitsgruppe in der
Gemeinde Schluchsee und der Hochschule
für Technik Stuttgart. In einem ersten Schritt
wurden von Studenten des Masterstudienganges Stadtplanung die bestehende Situation der Hochschwarzwaldregion analysiert
und Alternativen zu bestehenden Leitbildern entwickelt.
Die Studenten des Masterstudienganges
setzten sich aus Hochschulabsolventen der
Studienrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen, Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur, Vermessung/Geoinformatik und Geografie oder anderer
raumbezogener, planungsrelevanter Fachrichtungen zusammen. Das von ihnen entwickelte Konzept „Schluchsee 2020“ bildet
mit seinem übergeordneten Leitbild der
bandartigen Siedlungsentwicklung, den in
die Landschaft eingebundenen grünen Keilen und der Veränderung der Verkehrsführung einen Weg, um die Besonderheit
des Ortes neu zu definieren und aufzuwerten. Gleichzeitig wird über die Verbindung
von Bebauung, Landschaft und Verkehr
Bauen mit
heimischem Holz
eine neue Identität formuliert, welche die
vorhandenen Potentiale nutzt, ausbaut und
verstärkt, um Schluchsee und die Region
weiterhin für ihre Bewohner und Besucher
attraktiv zu gestalten. Aus Sicht der Arbeitsgruppe war die Zusammenarbeit sehr erfolgreich; die Arbeiten stellen Visionen dar
und haben gezeigt, dass das Thema „Planen
und Bauen im Südschwarzwald“ mit viel
Emotionen und diversen unterschiedlichen
Ansichten verbunden ist. Die Arbeiten
haben zweifelsohne einen ersten Beitrag zu
einer weiteren intensiven Auseinandersetzung mit diesem Thema geführt und die
weitere Diskussion angefacht. Die Arbeitsgruppe Siedlungsentwicklung ist offen für
Jedermann; bei Interesse wenden Sie sich
bitte an die Verwaltung des Naturparks Südschwarzwald.
Ort zum Rasten und Nachdenken
Gedenkstein des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe St. Blasien
verein St. Blasien sei im
vergangenen Jahr 120
Jahre alt geworden,
mehrere Generationen
hätten in dieser Zeit die
Aufgaben des Vereins
erfüllt und sich für Wandern und Natur eingebracht. Allen, die vor uns
waren, sei dieser Stein
gewidmet, so der Vorsitzende der Ortsgruppe,
Ein Gedenkstein für alle verstorbenen Mitglieder des Schwarzwaldvereins wurde am Muchenländerweg durch Stadtpfarrer Pater
Arno Lehmann, der eine
Georg Kappeler eingeweiht.
überraschend
große
Zahl von Wanderfreunas Wandern in der Natur eine den begrüßen konnte. Unter den rund
Ahnung des Lebens bei Gott. Gewid- 70 Wanderern galt sein Gruß besonders Alt„
met unseren Toten die leben. Bürgermeister Dr. Gießer, Bürgermeister
Schwarzwaldverein St. Basien 2006“, so Johann Meier, Kreisvorsitzendem Gert Philsteht es auf dem Stein, der in St. Blasien am lip aus Laufenburg, den Vorsitzenden der
Muchenländerweg, zwischen Parkplatz und Nachbarortsgruppen Bernau und Häusern,
Wildgehege, aufgestellt und in einer Feier- Franz Kaiser und Georg Lebtig. Ein besonstunde geweiht wurde. Der Schwarzwald- deres Willkommen und Dank galt Stadt-
D
32
pfarrer Pater Georg Kappeler, der nicht nur
gekommen war, um den Stein einzuweihen, sondern der auch den Text für die
Tafel eingebracht hatte. Zur Gestaltung des
Platzes, wurde am Wegrand eine kleine
Ausbuchtung geschaffen, ein Halbkreis mit
Findlingen aufgestellt, der größte davon als
der eigentliche Gedenkstein. Zwei Sitzbänke wurden aufgestellt, der Platz teils eingeschottert und teils eingesät. Hier habe
sich Vorstandsmitglied Hubert Armbruster
besonders eingesetzt, unterstützt von
Thomas Muchenberger und Andreas Armbruster vom städtischen Bauhof. Pater
Georg Kappeler verband das Wort Gedenkstein mit dem Wort „nachdenken“. Hier am
Wanderweg sei ein Platz geschaffen worden, der zum Rasten und Nachdenken einlade. Nachdenken auch über die, mit denen
man ein Stück des Weges gemeinsam gehen
durfte und die nicht mehr unter uns weilten.
Zwei Lieder und ein gemeinsam gebetetes
„Vaterunser“ gehörten zur Feier.
(cph)
1/2007
Heimatpflege
Ein Rückblick der Erfassung im Enzkreis
I
m Landratsamt des Enzkreises fand für
die sechzig ehrenamtlichen Erfasserinnen
und Erfasser eine Abschlussveranstaltung
statt. Neben dem stellvertretenden Landrat
Wolfgang Herz, der die Anwesenden
begrüßte, gab es von verschiedenen Seiten
Lob, Anerkennung und Dank. Der ehrenamtliche Einsatz und die damit verbundene
Arbeit der vergangenen vier Jahre wurden
lebendig.
Barbara Hauser am Grenzstein der Wildbanngrenze von 1580, wo sie bei der Aufnahme mit
Kreide die Inschrift lesbar gemacht hat.
Ein ehrgeiziges Projekt
startete
Die flächendeckende Erfassung von Kleindenkmalen als landesweites Gemeinschaftsprojekt des Landesdenkmalamtes,
Schwarzwaldvereins (SWV), Schwäbischen
Albvereins (SAV) und Schwäbischen Heimatbundes ging im Februar 2003 im Enzkreis in die Umsetzungsphase. „Verborgenes finden, damit diese Dinge nicht verloren
gehen“, nannte der damalige Landrat Werner Burkhart diesen ehrenamtlichen Einsatz
für die Kleindenkmale. Eine Arbeit die sehr
intensiv und aufwendig sei, stellte Martina
Blaschka vom Landesdenkmalamt das Projekt vor. Sie war in den folgenden Jahren die
„Leitstelle“ als Bindeglied zwischen Vereinen, Behörden, Koordinatoren und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Mit Barbara Hauser
(SWV-Bezirk Schwarzwaldpforte) und Wolfgang Kummer (Landratsamt) bildete sich im
Enzkreis ein Koordinationsteam. Sie waren
1/2007
Ansprechpartner für die ehrenamtlichen
Mitarbeiter, die hinaus gingen in Wald und
Flur und ohne die das Projekt nicht umsetzbar gewesen wäre. Zum „Motor“ entwickelte sich schnell das Engagement von
Babara Hauser (SWV-Bezirksfachwartin).
Gesucht wurden Mitstreiter, Menschen mit
Interesse an der Ortsgeschichte, die mit
offenen Augen hinausgingen. Menschen,
die sich auf geschichtliche Spuren begaben,
Das Hafnerkreuz
Spaß am Suchen nach Verborgenem fanden
und mit Hartnäckigkeit und Ausdauer
gefundenen Spuren folgten. Nach und nach
konnten Viele begeistert werden. Sie alle
ahnten nicht, was auf sie zu kam bei der
Suche nach steinernen Zeitzeugen wie Markierung- und Grenzsteinen, alten Brunnen,
Steinriegeln, Feldkreuzen, Erinnerungssteinen oder Bildstöcken. Doch keiner möchte
heute im Rückblick die gesammelten Erfahrungen und das Miteinander missen.
Mit Kamera, Karte und
Kreide unterwegs
Über fünfzig Mitstreiter hatte Barbara Hauser bei der Erfassung der Kleindenkmale in
den 28 Gemeinden des Enzkreises mit insgesamt siebzig Gemarkungen an ihrer Seite
– für sie nicht nur Unterstützung sondern
eine Bereicherung, diese Menschen kennen
gelernt zu haben. Zur Dokumentation galt
es den genauen Standort, die Art oder den
Namen des Kleindenkmals, die Inschrift
und den Erhaltungszustand in Erfassungsbögen einzutragen sowie Lageskizzen und
Fotos anzufertigen. Oft war es aber bereits
ein langer Weg und Zufall, diese versteckt
liegenden Objekte zu finden. So hatte
Babara Hauser – und sie war oft selbst zum
Erfassen unterwegs – neben der Kamera
auch topografische Karten 1:25 000, Gartenschere, Zollstock, Bürste, Kreise und Bleistift im Rucksack.
Versteckt liegende, von Dickicht überwucherte Kleindenkmale aus Bundsandstein
mussten frei geschnitten oder von Flechten
und Moosen vorsichtig gesäubert werden.
Inschriften, Jahreszahlen und Zeichen wurden mit Kreide nachgezogen und so oft
überhaupt erst lesbar gemacht. Erst dann
kann das entdeckte Kleinod im Bild festgehalten werden, wie das Birkenfelder Sühnekreuz, der Grenzstein der Wildbanngrenze von 1580, der Gedenkstein eines
Waldunfalls von 1783 oder das Hafnerkreuz
von 1507, das als Mahnmahl für einen Mord
steht. Alle diese Steine haben etwas zu
erzählen.
Oft sind es düstere Geschichten von
Mord und Totschlag, wie die vom Hafnerkreuz: „Vor hunderten von Jahren verlief
die Straße zwischen Schwann und Neuenbürg abseits der heutigen Landesstraße.
1507 befand sich ein Hafner auf dem Heimweg vom „Badischen“. Dort hatte er seine
Ware verkauft. Fast schon wieder in der
Heimat, wurde ihm am Wegesrand aufgelauert. Die Räuber schlugen den Hafner tot
und beraubten ihm seines Erlös“. Aber auch
Grenzsteine mit ihrem Wappen und Jahreszahlen erzählen spannende Geschichten
von einstigen Besitzverhältnissen. Alle diese
werden mit der Dokumentation für die
Nachwelt festgehalten.
Was passiert mit den Daten
dieser „Zeitzeugen“?
Eine Bilderauswahl aus allen Dokumentationen, die Martina Blaschka (Landesdenkmalamt) zusammengestellt hatte und bei
der Abschlussveranstaltung präsentierte,
ließ die dahinter steckende Arbeit erahnen.
Akribisch und mit großer Sorgfalt waren die
Aufzeichnungen gemacht worden. Die
Arbeit des Projektes zeigt immer wieder auf,
welche Bedeutung diese kleinen Denkmale
haben. Sie stehen als Zeitzeugen für Heimat
und kulturelle Identität.
Alle Daten werden einheitlich bearbeitet
und digital erfasst. Wenn alles komplett ist,
versicherte Martina Blaschka, bekommen
der Landkreis und die Gemeinden die
Unterlagen in digitaler Form (DVD) zurück.
Sie sind dann für die Gemeinde sowie Interessierte nutzbar und Barbara Hauser (SWVBezirk Schwarzwaldpforte) möchte bis
dahin auch noch die „weißen Flecken“ im
Enzkreis erfassen und in die Dokumentation einfließen lassen.
Antje Möller
33
Heimatpflege
Kleindenkmale halten die
Geschichte lebendig
Aktuell
Aktuell
Kurz und bündig aus der
Hauptvorstandssitzung
Endlich
geschafft!
D
Der Westweg ist „Qualitätsweg
Wanderbares Deutschland“
er Hauptvorstand beschäftigte sich in
seiner letzten Sitzung am 27. Januar
2007 in der Hauptgeschäftsstelle in
Freiburg mit einer Vielzahl von Themen.
Spendenaktion für das
„Gedächtnishaus Fohrenbühl“
Präsidium und Hauptvorstand haben mit
dem Konzept der Agentur Michael Thümmrich aus Bad Krozingen die Spendenaktion
zugunsten der Sanierung des Unterkunftstraktes des Gedächtnishauses Fohrenbühl
jetzt auf den Weg gebracht. Das Gedächtnishaus ist ein Gedächtnismal für die in den
Weltkriegen gefallenen Mitglieder des
Schwarzwaldvereins und besitzt den Status
eines Denkmals. Daraus ergibt sich die Verpflichtung des Schwarzwaldvereins, für die
Erhaltung des Gedächtnishauses zu sorgen.
Im Mittelpunkt der Spendenaktion steht das
Motto „...bitte packen Sie mit an“. Damit
wird das Vorhaben als Gemeinschaftsaufgabe des gesamten Schwarzwaldvereins
deutlich gemacht und an die Solidarität aller
Mitglieder appelliert. Als Spender werden
die Mitglieder, Ortsgruppen, Bezirke des
Schwarzwaldvereins sowie Gönner, Firmen
und Sponsoren angesprochen. Die Aktion
und das Vorhaben wird in dieser Ausgabe
DER SCHWARZWALD ausführlich dargestellt (siehe Seiten 6–11).
138. Hauptversammlung am
16./17. Juni 2007 in Appenweier und im Renchtal
Zentrum der diesjährigen Hauptversammlung, die der Bezirk Renchtal ausrichtet, ist
die große Schwarzwaldhalle in Appenweier.
Die Delegiertenversammlung, der Festabend und der Schwarzwaldvereins-Wandertreff am Sonntagmittag finden hier statt.
Das Motto der Hauptversammlung lautet
„Landschaft und Heimat, Vielfalt erhalten“.
U.a. werden folgende Wanderexkursionen
zum Kennenlernen der Region angeboten:
Obstgarten Renchtal mit Sonderkulturen
und Besichtigung des Obst-Großmarktes
Mittelbaden in Oberkirch, Wanderung durch
die landschaftsprägenden Weinberge mit
Weinprobe, Weidewirtschaft im Renchtal zur
Erhaltung von Wald und Grünland. Im nächsten Heft wird ausführlich berichtet.
Hauptversammlungen bis 2010
Inzwischen liegen für die Ausrichtung der
Hauptversammlungen in den nächsten Jahren folgende Bewerbungen vor:
2008: Ortsgruppe Geisingen
(Terminvorschlag: 14./15. Juni)
2009: Ortsgruppe Neuenbürg
2010: Ortsgruppe Mitteltal-Obertal
Mitgliederwerbung
Heutzutage wird es immer schwieriger, Mitglieder zu werben und an den Verein zu binden. Mitgliederwerbung muss daher immer
an oberster Stelle der Vereinsarbeit stehen.
Der Hauptvorstand beschäftigte sich in seinen Beratungen mit dieser Thematik. Er hatte
es sich zur Aufgabe gemacht, gelungene, persönliche Beispiele der Mitgliederwerbung
darzustellen. Aufgrund der eigenen Erfolgserlebnisse der Mitglieder des Hauptvorstandes kristallisierten sich drei wichtige Bereiche
einer erfolgreichen Mitgliederwerbung heraus: persönliche Ansprache, besondere zielgruppenspezifische Angebote, stärkere
Zusammenarbeit der Ortsgruppen im Bezirk.
Der Hauptvorstand wird sich weiterhin intensiv mit der Thematik befassen und eine
Handreichung für die Ortsgruppen erarbeiten. Walter Sittig, Hauptgeschäftsführer
Heidrun Hiemer vom
Deutschen Wanderverband
überreicht das Zertifikat „Qualitätsweg“
A
uf der Reisemesse CMT in Stuttgart
hat der Deutsche Wanderverband
am 13. Januar 2007 den Westweg
(sowie noch drei andere Wanderwege im
Sauerland und in der Pfalz) mit dem
begehrten Qualitätszertifikat ausgezeichnet. Die stellvertretende Präsidentin des
Deutschen Wanderverbandes Heidrun Hiemer überreichte das Zertifikat an Schwarzwaldvereins-Präsident Eugen Dieterle und
Christopher Krull, Geschäftsführer der
Schwarzwald Tourismus GmbH. Zuvor
hatte sich Eugen Dieterle in einer kurzen
Ansprache für die Unterstützung der
ehrenamtlichen Mitglieder des Schwarzwaldvereins bedankt, ohne die eine Zertifizierung des Westweges nicht möglich
gewesen wäre. Der älteste Fernwanderweg
Deutschlands ist damit der erste Wanderweg in Baden-Württemberg, der die Auszeichnung erhält. In ganz Deutschland sind
derzeit 20 Wanderwege zwischen 20 und
500 Kilometern Länge als Qualitätsweg zertifiziert. Nähere Informationen unter:
www.wanderbares-deutschland.de
Georg Sievers
Neue Öffnungzeiten der Hauptgeschäftsstelle
Sie wollen die Hauptgeschäftsstelle besuchen oder sich über die Verkaufsartikel informieren, die dort für Sie bereit gehalten werden?
Dann beachten Sie bitte ab 1. Februar folgende Öffnungszeiten: Mo–Do 9:00–12:00 Uhr und 14:00–16:00 Uhr; Fr 9:00–12:00 Uhr
Sie wollen einen Mitarbeiter direkt sprechen? Dann bitten wir Sie um eine vorherige Terminabsprache, damit Ihr Weg nicht umsonst
war, wenn dieser evtl. wegen eines auswärtigen Termins nicht im Hause sein sollte. Sie erreichen die einzelnen Fachbereiche unter:
Frau Camphausen, Wanderakademie ........Tel. 0761/3 80 53-23 ......akademie@schwarzwaldverein.de
Herrn Lutz, Naturschutz ............................Tel. 0761/3 80 53-15 ......naturschutz@schwarzwaldverein.de
Herrn Seyl, Jugend/Familie ........................Tel. 0761/3 80 53-14 ......jugend@schwarzwaldverein.de
Herrn Schenk, Wegereferat ......................Tel. 0761/3 80 53-24 ......wege-verwaltung@schwarzwaldverein.de
Herrn Sievers, Wegereferat ........................Tel. 0761/3 80 53-17 ......wege@schwarzwaldverein.de
Wir freuen uns
Herrn Sittig, Hauptgeschäftsführer ............Tel. 0761/3 80 53-11 ......walter.sittig@schwarzwaldverein.de
auf Ihren Besuch.
Frau Walzer, Buchhaltung ..........................Tel. 0761/3 80 53-13 ......buchhaltung@schwarzwaldverein.de
Die Mitarbeiter
Frau Blüm, Verkauf/Sekretariat ..................Tel. 0761/3 80 53-0 ........info@schwarzwaldverein.de
der HauptgeschäftsFrau Teichmann, Verkauf/Sekretariat ..........Tel. 0761/3 80 53-12 ......sekretariat@schwarzwaldverein.de
stelle in Freiburg
34
1/2007
Familie
Familie
Zehn Jahre Familienarbeit
des Hauptvereins
Rückblick und Standortbestimmung
Von Stephan Seyl
W
ann genau der Beginn der Familienarbeit im Schwarzwaldverein
zu datieren ist, darüber kann man
sicher lange diskutieren. Aktivitäten für und
mit Familien hat es im Schwarzwaldverein
sicher immer gegeben, auch eigene Gruppen müssen Anfang der 90er Jahre schon
hier und da existiert haben, zumindest wurden in den Jahresberichtsbögen des Hauptvereins in dieser Zeit schon „Familien-Kinder-Gruppen“ erhoben. Seit 1994 wurde in
den Jahresberichtsbögen nach „Festen
Familiengruppen“ gefragt, damals übrigens
noch auf dem Bogen der Jugendarbeit.
Mitte der 90er Jahre formulierten einige
„Eltern-Kind-Gruppen“ im Schwarzwaldverein einen anderen Anspruch an das Wandern und die Freizeitgestaltung und entwickelten auch zum Teil innerhalb der
Ortsvereine ein eigenes Selbstverständnis.
Dass diese Gruppen quasi in Form einer
„Selbsthilfebewegung für familienfreundliches Wandern“ entstanden, zeigt, dass auch
unter den Mitgliedern des Schwarzwaldvereins der Anspruch an eine familien- und
kindgerechte Gestaltung der Aktivitäten
gewachsen war. Der Hauptverein nahm
diese Signale auf und so kam es 1996 zum
ersten Treffen von „Eltern-Kind-Gruppen“
in Gutach, an dem sich sechs Familiengruppen beteiligten. Im gleichen Jahr fand
eine Tagung mit dem Thema „Familienwandern“ auf dem Feldberg statt. Von da an
begann die Vernetzung der Familiengruppen – damals übrigens gefördert und koordiniert von der ersten Bildungsreferentin
des Schwarzwaldvereins, Gabriele Schmalz.
Die Wichtigkeit des Themas wurde erkannt
und vom Hauptverein 1998/99 zum Jahresthema befördert. Nicht zuletzt versprach
man sich von der Familienarbeit auch neue
und jüngere Mitglieder als Zuwachs für die
Ortsgruppen. 1998 kam es zur Gründung
und zum ersten Treffen des „Arbeitskreises
Familienarbeit“, der für die folgenden Jahre
den Themenbereich im Schwarzwaldverein
voran brachte. Dieser Arbeitskreis veröffentlichte 1999 die Arbeitshilfe „Familie auf
Tour „ und bot den ersten Lehrgang für
FamilienleiterInnen am Schluchsee an. Im
1/2007
Bild oben: Familienwanderung am Feldberg 1996
Bild links: Praxisseminar am Schluchsee
Jahr 2000 einigte sich der Arbeitskreis auf
das eigene Logo der Familie im Schwarzwaldverein. Im selben Jahr ging vom
Arbeitskreis auch die Initiative aus, die
Familienarbeit zum Fachbereich des
Schwarzwaldvereins zu machen, was in der
131. Hauptversammlung in Donaueschingen
im Jahr 2000 auch geschah. Erster Hauptfachwart wurde Tilman von Kutzleben und
sein Stellvertreter Gerhard Schmidt, der drei
Jahre später das Amt des Hauptfachwarts
übernahm. In diese Zeit fällt auch das Ende
des Arbeitskreis Familienarbeit, der abgelöst
werden sollte von der Tagung der Bezirksfachwarte Familienarbeit. Zu diesem Treffen
wurde 2003 erstmals eingeladen. Damit vollzog sich die Übertragung des „freischwebenden“ Arbeitskreises in die Vereinsstruktur
des Schwarzwaldvereins. Im selben Jahr
erschien erstmals das eigene Jahresprogramm Familie, das auch in den folgenden
Jahren ausgewählte Veranstaltungen von
Familiengruppen publizierte. Nach den
erfolgreichen Lehrgängen der Jahre 1999 bis
2001 gab es in den Folgejahren die ersten
Rückschläge: Veranstaltungen fielen mangels
Beteiligung aus, der Bedarf an „Ausbildung“
bei den Aktiven war scheinbar vorerst
gedeckt. Der Fachbereich reagierte mit dem
Angebot dezentraler Ausbildungsveranstaltungen, die Gerhard Schmidt 2004 bis 2005
in interessierten Bezirken anbot. Im Jahr
2006 hat sich die Familienarbeit im Schwarzwaldverein etabliert. Nach dem positiven
Aktivismus der „Gründerjahre“ hat sich etwas
„Alltag“ breitgemacht.
Knapp zehn Jahre nach dem ersten organisierten Treffen von Familiengruppen im
Schwarzwaldverein, brachte das „1. Forum
Familienarbeit“ wieder etwas Bewegung in
die Diskussion im Fachbereich. Zu dieser
Tagung, die im Oktober 2006 stattfand, gibt
eine Dokumentation, die in Freiburg angefordert werden kann.
Standortbestimmung
Die Frage „Wie sieht die Familienarbeit im
Schwarzwaldverein 2006 aus?“ kann kaum
knapp beantwortet werden. Zu unterschiedlich stellt sich die Situation in den
Ortsgruppen und Bezirken dar. Aus der
Gesamtsicht lässt sich jedoch sagen, dass
die Familienarbeit im Schwarzwaldverein
seit den Anfangsjahren quantitativ kontinuierlich gewachsen ist.
35
Dies macht die folgende Grafik deutlich:
Familienarbeit im SWV 1992–2006
100
90
80
70
Anzahl
Familie
Familie
Familienarbeit
in der Ortsgruppe
60
50
Feste Familiengruppe
40
Interesse
am Aufbau
Familiengruppe
30
20
10
0
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Jahr
in einigen Ortsgruppen die Familienmitgliedschaft auch Ehepaaren (noch – oder:
wieder ohne) kleine Kinder gewissermaßen
als „Spartarif“ gewährt wird und zunehmend Ortsgruppen unwillig sind, die nicht
beitragsrelevanten Kinder aus Familienmitgliedschaften in ihrer Mitgliederstatistik zu
erfassen, diese Daten zu pflegen und an
den Hauptverein zu melden.
Als subjektive Beobachtung zum aktuellen Stand der Familienarbeit im Schwarzwaldverein sind aus meiner Sicht folgende
drei Punkte bemerkenswert: Es gibt eine
starke personelle Fluktuation in der Mitarbeiterschaft. So ist aus der „Gründerzeit“ ein
guter Teil der Familienleiter nicht mehr in
diesem Arbeitsfeld aktiv. Manche sind mit
Zerfall ihrer Familiengruppe von der Bildfläche verschwunden, einige haben entnervt aufgegeben, manche haben in der
Ortsgruppe „Karriere“ gemacht und sind
nun in anderer Funktion im Verein aktiv. Im
Die Zahl der Ortsgruppen, die Familienarbeit anbieten, steigt mit kleinen Einbrüchen
stetig an, die festen Familiengruppen legen
zu. Das Interesse an der Gründung von
Familiengruppen sinkt in den letzten Jahren, was darauf hindeuten könnte, dass
einige Ortsgruppen ihren Wunsch realisieren konnten, andere hingegen diesen Plan
(vorerst?) nicht mehr weiterverfolgen.
Wichtig ist bei diesen Zahlen zu wissen,
dass die Familienarbeit nicht in allen Ortsgruppen Konstanz hat, einige Vereine, die
bereits Familienarbeit angeboten hatten
oder sogar eine feste Familiengruppe hatten, geben später wieder im Jahresbericht
an, keine Familienarbeit, bzw. keine feste
Gruppe anzubieten.
Die folgende Aufstellung
zeigt diesen Sachverhalt:
„Besteht eine feste Familiengruppe?“
Antworten im...
■
Jahresbericht 2004: 46 „ja“
■
Jahresbericht 2005: 44 „ja“
Rechnerisch: –2
Neue Gründung: 11
Keine Gruppe mehr: 13 = –2
„Findet in Ihrer Ortsgruppe
Familienarbeit statt?“
Antworten im...
Jahresbericht 2004: 86 „ja“
■
Jahresbericht 2005: 94 „ja“
■
Rechnerisch: +8
Neue Familienarbeit: 21
Keine Familienarbeit mehr: 13 = +8
36
Grundlehrgang Familienarbeit auf dem Kniebis
Das Minus von zwei festen Familiengruppen von 2004 auf 2005 legt auf den
ersten Blick nahe, dass zwei Familiengruppen aufgegeben haben. Tatsächlich verhält
es sich so, dass 11 Ortsgruppen angeben,
2005 eine Familiengruppe zu haben wo
2004 noch keine war. Dementsprechend
sagen 13 Ortsgruppen, die 2004 noch eine
Familiengruppe meldeten, dass es 2005
keine mehr gibt. Dies zeigt, dass es eine
gewisse Fluktuation in der Familienarbeit
gibt und legt aber zugleich den Schluss
nahe, dass in den letzten Jahren mehr als
die zuletzt erfassten 94 Vereine gibt, die
Erfahrungen mit der Familienarbeit gesammelt haben.
Insgesamt kann aufgrund dieser Zahlen
davon ausgegangen werden, dass sich die
Familienarbeit im Schwarzwaldverein etabliert hat, auch wenn die Zahl der Familienmitglieder – absolut gesehen – im Sinken
begriffen ist. Dies ließe sich zum Teil mit der
sinkenden durchschnittlichen Kinderzahl
pro Familie erklären. Die statistische Aussagekraft wird ohnehin dadurch getrübt, dass
Gegensatz zu anderen Fachbereichen in
unserem Verein ist die Aktivität in der Familienarbeit häufig – nicht ausschließlich – an
eine bestimmte zeitliche Spanne geknüpft,
nämlich die, in der die eigenen Kinder klein
sind. So ergibt sich – grob überschlagen –
eine Spanne von maximal zehn Jahren, in
denen die typische Motivation zur Familienarbeit, nämlich seinen eigenen Kindern,
seiner eigenen Familie, zusammen mit
anderen Familien, ein Angebot zu schaffen,
bestimmend ist.
Die Bezirksstrukturen der Familienarbeit
sind (bis auf wenige Ausnahmen) schwach
entwickelt. Das mag unter anderem damit
zu erklären sein, dass die Motivation zur
Familienarbeit aus einem „Selbsthilfegedanken“ entspringt, nämlich für die eigene
Familie, die eigenen Kinder zusammen mit
anderen ein attraktives Angebot zu schaffen. Die Möglichkeit zur Vernetzung mit
anderen Gruppen im Bezirk liegt dem erst
einmal fern. Zudem halsen sich Eltern kleiner Kinder ungern noch zusätzliche Aufgaben und Ämter auf; nicht grundlos sind
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Familie
Familie
vielfach die Funktionen in Vereinen mit
Menschen besetzt, die ihre Phase der „jungen Familie“ schon hinter sich haben. Die
Familienarbeit läuft zunehmend der
Jugendarbeit den Rang ab. Schon jetzt gibt
es deutlich mehr Familiengruppen als Jugendgruppen. Den Ortsgruppen erscheint –
sofern nicht ohnehin beide Arbeitsbereiche
in einen Topf geworfen werden – häufig
die Familienarbeit als die erfolgversprechendere Strategie, junge Mitglieder zu
gewinnen. Und nicht zuletzt gibt es viele
Jugendleiter, die mittlerweile selbst eine
Familie gegründet haben und aus ihrer biografischen Situation heraus schließlich ihr
Angebot auf Familien konzentrieren.
Abschließend lässt sich sagen, dass die
Familienarbeit inzwischen nicht mehr aus
dem Schwarzwaldverein wegzudenken ist.
Viele Ortsgruppen sehen in ihr eine Chance
auf Fortbestand des Vereinslebens. Andererseits belegt die schwache strukturelle
Verankerung in den Bezirken, dass dieser
Arbeitsbereich in seiner Bedeutung deutlich hinter den traditionellen Fachbereichen
rangiert.
Die Rückmeldung aus dem Forum Familienarbeit hat gezeigt, dass es wieder Bedarf
an inhaltlicher Auseinandersetzung und
Weiterentwicklung im Fachbereich gibt.
Aufgabe des Fachbereichs wird es sein, in
den kommenden Jahren die Familienarbeit
als „Querschnittsthema“ weiter zu etablieren und offene Fragen – wie zum Beispiel
das Zusammenspiel mit der Jugendarbeit –
konzeptionell zu beantworten. Ausbaufähig scheint auch das Sortiment von
Arbeits- und Werbematerial sowie das
Angebot der Beratung interessierter Ortsgruppen.
(Dieser Text basiert auf dem einführenden Referat des „1. Forum Familienarbeit“,
Oktober 2006. Die Tagungsdokumentation
kann bei der Geschäftsstelle in Freiburg
angefordert werden.)
Der Apfelsaft hat
gut geschmeckt
D
er Einladung der Familiengruppe der
Ortsgruppe Schopfheim, selbst
Apfelsaft herzustellen, folgten 24
Kinder mit ihren Eltern. Bei sonnigem
Sonntags-Herbstwetter startete ein kurze
Wanderung zum Feld mit den großen, alten
Apfelbäumen. Mit viel Spaß wurden die
Apfel zuerst geerntet oder vom Boden aufgelesen und in 15 große Säcke verpackt. Mit
Anhänger und Traktor wurde die Ware zum
Hof der Familie Schwald gebracht. Die
Früchte mussten danach gewaschen,
geschnitzelt und ausgepresst werden. Die
Maische musste natürlich von den Kindern
probiert werden.
„Hm, schmeckt wie Apfelmus“, war die einstimmige Meinung der Kinder. Dies alles
fand bei Kindern und Erwachsenen reges
Interesse, denn kaum einer kannte die
erforderlichen Maschinen oder hatte schon
selbst einmal solche Mengen von Äpfel
gekeltert. Das Ergebnis der Anstrengung
jedenfalls schmeckte allen Beteiligten ganz
vorzüglich. Beim anschließenden Spielen,
Unterhalten und Grillen kam jeder auf
seine Kosten. Der vorbereitete Apfeldruck,
Muster in aufgeschnittene Äpfel schneiden,
mit Wasserfarben bemalen und dann auf
Papier drucken, fand großen Anklang. Für
alle Teilnehmer war es ein schöner und
lehrreicher Nachmittag. Die Kinder konnten
lernen, dass Apfelsaft herstellen Mühe und
Arbeit kostet, aber auch Freude am Gelingen bereitet. Die Familiengruppe und ihre
Gäste bedanken sich recht herzlich bei Frau
und Herr Schwald und bei allen Organisatoren für die guten Ideen und das schmackhafte Ergebnis.
Nach dem Sammeln der Äpfel wurden sie gewaschen und geschnitzelt,
bevor sie in die Presse kamen
Mit Eseln wandern
Auf unseren Bericht über das Eselwandern
im Dreisamtal in DER SCHWARZWALD
IV/2006 kam die Anfrage, wie und wo man
solche Touren mit Kindern organisieren
kann. Im Dreisamtal ist dies möglich mit:
1/2007
Eselwanderungen e.V.
Naturpädagogik für Schulklassen,
Verleih von Packeseln und geführte
Touren,
Erwinstraße 107
79102 Freiburg,
Telefon: 07 61/7 07 57 17,
E-Mail: post@eselwanderungen.de
www.eselwanderungen.de
37
Jugend
Jugend
Junior-Teamer-Training 2006 –
ein voller Erfolg!
Wie junge Menschen für ein Engagement im Schwarzwaldverein
gewonnen werden können
Von Thorsten Albrecht, Jugendbeirat
I
m Frühjahr 2005 wurde die Idee eines
Lehrgangs für Nachwuchsjugendleiter im
Arbeitskreis Jugendwandern der Jugend
im Schwarzwaldverein geboren.
Nach ersten Ideen und Konzepten wurde
daraus eine Veranstaltungsreihe von fünf
Wochenenden, in der unterschiedlichste
Themen behandelt werden sollten. Ein
besonderes Ziel war es, eine gut gemischte
Gruppe aus Mädchen und Jungen ab
14 Jahren aus Ortsgruppen sowie aus den
Teilnehmern von Ferienfreizeiten und
Tagesveranstaltungen für diesen Lehrgang
zu gewinnen. Der Jugendbeirat unterstützte
die Idee und mit Matthias Burger und Thorsten Albrecht stand ein geeignetes und hoch
motiviertes Trainer-Team zur Verfügung.
Gleich zu Beginn des Jahres 2006 wurden
„ausgewählte“ Jugendliche vom Jugendbeirat angeschrieben und angerufen. Acht
davon meldeten sich für die erste Veranstaltung an, die gleich Anfang Februar in
Titisee-Neustadt stattfand. An diesem ersten
Wochenende ging es hauptsächlich darum,
dass sich die Gruppe untereinander kennenlernte. Auch theoretische Inhalte wurden am ersten Treffen vermittelt. Dies
waren die Organisation des Schwarzwaldvereins, insbesondere des Jugendverbandes, und das Jugendwandern. Nebenbei
wurden viele Spiele drinnen und draußen
gespielt, die für eine spätere Mitarbeit bei
Freizeiten oder in der Ortsgruppe hilfreich
sind. Der Höhepunkt jedoch war die RodelAktion bei der alle gemeinsam auf möglichst wenigen Schlitten den Hang hinunter
kommen sollten. Das zweite Treffen fand in
Freiburg statt. Hier war das Hauptthema, ein
38
eigenes Projekt zu planen, das am vierten
Treffen realisiert werden sollte. Die Jugendlichen entschieden sich gemeinsam für eine
Floßbau-Aktion und verteilten die Aufgaben untereinander. Neben viel Theorie ging
es auch an diesem Wochenende raus in die
Natur. Es wurde eine Geocaching-Tour
(Schnitzeljagd mit GPS-Geräten) aufgebaut,
bei der ein Cache (Schatz) den Hinweis auf
den nächsten enthielt. So wurde nebenbei
Orientierung im Gelände und der Umgang
mit GPS-Geräten vermittelt. Abends wurde
gemeinsam eine spannende Nacht-Stadtführung durch Freiburg mitgemacht.
Das dritte Treffen war die Teilnahme am
Jugendtreffen in Lahr-Reichenbach. Die
Junior-Teamer bildeten eine eigene Gruppe,
die alle Aktionen genauso mitmachte wie
eine normale Jugendgruppe des Schwarzwaldvereins. Das besondere hierbei war,
dass sie zum ersten Mal Kontakt mit anderen Schwarzwaldvereinsjugendgruppen,
den hauptamtlichen Mitarbeitern, dem Präsidium und dem Hauptjugendleiter Jörg
Schött hatten. Und dann war es endlich
soweit.
Etwas später als ursprünglich geplant,
fand im Oktober die Floßbau-Aktion statt.
Nachdem das Holz abgeholt worden war
(das freundlicherweise von der pädagogischen Ideenwerkstatt Bagage gespendet
wurde), konnte in Forchheim mit dem Bau
des Floßes begonnen werden. Es wurde
gehämmert und gesägt und alle halfen tatkräftig mit. Endlich fertig! Nun musste das
Floß nur noch den Test bestehen und auf
dem Wyhler Baggersee mit Besatzung
schwimmen. Als das Floß erfolgreich
Schneespiele sind Schulungsfaktor und
Spaßfaktor zugleich.
schwamm, wurde doch noch gekentert um
auch selbst herauszufinden, ob das Wasser
wirklich herbstliche Temperaturen hat.
Nachdem sich alle wieder in Freiburg ein
wenig aufgewärmt hatten, ging es abends
nach Emmendingen zum Deutschen Tagebucharchiv. Dort führte uns Jutta JägerSchenk durch die Ausstellung und las uns
einige Passagen aus Tagebüchern vor. Der
Info
2007 gibt es eine kleine Version des
Junior-Teamer-Trainings für Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren,
die sich für ein Engagement bei der
Jugend im Schwarzwaldverein interessieren.
Informationen hierzu im Jugendprogramm, bei der Jugendgeschäftstelle
Telefon: 07 61/3 80 53-14
E-Mail: jugend@schwarzwaldverein.de
oder bei Thorsten Albrecht
Telefon: 0 76 42/92 15 23
E-Mail: thorsten.albrecht@swv-jugend.de
1/2007
Jugend
Jugend
Interview
mit Eva, Philipp und Yannic,
Teilnehmer des JuniorTeamer-Trainings 2006
Kurz ein paar Sätze zu Euch...
Yannic: Ich bin Yannic Stadelmann,
komme aus Endingen und bin 16 Jahre alt.
Eva: Und mein Name ist Eva Hildebrandt,
bin 14 Jahre und wohne in Burg Birkenhof, das ist in der Nähe von Kirchzarten.
Philipp: Ich heiße Philipp, bin schon fünf
Mal beim Bockhorn Zeltlager dabei gewesen und wohne in Tengen.
Projektziel erreicht: Das Floß schwimmt.
Pause im Schnee
Abend klang gemütlich bei Brettspielen und
vielen Diskussionen über Tagebücher und
Privatsphäre aus. Das fünfte Treffen war die
Abschlussveranstaltung in Tengen, bei der
die Jugendlichen Inhalte zum Thema Aufsichtspflicht und Jugendschutzgesetz erarbeiteten. Auch wurden noch viele praktische Tipps bei der Leitung von
Veranstaltungen und Gruppenstunden
Fakten 2006
Anzahl: 9 Teilnehmer davon 3 weiblich
und 6 männlich
Alter: zwischen 14 und 18 Jahren
Herkunft: Endingen, Freiburg und
Umland, Tengen und Küssaberg.
Zeitaufwand der Teilnehmer: 5 Treffen
mit insgesamt über 175 Stunden
(6 Teilnehmer haben an allen Veranstaltungen teilgenommen)
Verbindung zum Schwarzwaldverein: durch Ortsgruppe (4 mal), durch
Zeltlager Bockhorn (2 mal), durch sonstige Freizeiten (2 mal) und durch Tagesveranstaltungen (1 mal).
1/2007
gegeben. Abends wurde ein lustiges Clowntheater in Singen angeschaut, das für viele
Lacher sorgte. Abschließend wurde über
das ganze Projekt diskutiert und die weitere
Mitarbeit bei der Jugend im Schwarzwaldverein besprochen. Und ganz am Ende gab
es die verdienten Teilnahmebescheinigungen mit den Glückwünschen des Jugendbeirats überreicht. Neben diesen Veranstaltungen nahmen die Junior-Teamer zum Teil
am Planungstreffen für das neue Jugendprogramm 2007 teil. Sie brachten eigene
Ideen ein und unterstützen bei vielen Veranstaltungen das Leitungsteam. Das Ziel,
dass Freundschaften und eine feste Gruppe
entstehen sollten, wurde voll erreicht und
alle Teilnehmer des Junior-Teamer-Trainings bringen sich auf ihre eigene Art als
ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Jugend
im Schwarzwaldverein ein. Bei zahlreichen
Veranstaltungen des aktuellen Jugendprogramms 2007 sind die Junior-Teamer
zusammen mit erfahrenen Kräften im Leitungsteam dabei. Die Jugend im Schwarzwaldverein hat mit dieser Veranstaltungsreihe ein sehr gutes Konzept entwickelt um
neue junge Mitarbeiter für eine ehrenamtliche Tätigkeit im Jugendverband zu gewinnen. Es hat sich gezeigt, dass es mit dem
richtigen Ansatz durchaus möglich ist, die
„schwierige“ Altersgruppe der Jugendlichen
für den Schwarzwaldverein und OutdoorThemen zu interessieren und zur Mitarbeit
zu motivieren.
Auch über das Jahr 2006 unterstützt der
Jugendbeirat eine weitere Jugendwanderaktion der bisherigen Junior-Teamer
Gruppe um die Verbindung zum Schwarzwaldverein und Freundschaften innerhalb
der Gruppe zu fördern.
Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, am Junior-TeamerTraining teilzunehmen?
Yannic: Also ich wurde von Thorsten nach
einer Gruppenstunde in Endingen angesprochen. Als dann Till und Andy auch
noch mitmachten war für mich gleich klar:
Da bin ich dabei!
Eva: Ich kannte die Jugend im Schwarzwaldverein eigentlich nur von einer Höhlentour, an der ich teilgenommen habe.
Kurz darauf bekam ich von der Geschäftsstelle einen Brief über das Junior-TeamerTraining und der hat mich neugierig
gemacht.
Philipp: Ich bekam auch einen Brief, aber
von Nadja. Sie hat mich angeschrieben, ob
ich nicht daran teilnehmen möchte.
Welches war das schönste
Treffen und warum?
Eva: Ich finde die Treffen lassen sich nur
schwer miteinander vergleichen, da wir
jedes Mal etwas völlig anderes gemacht
haben.
Philipp: Ich fand auch alle super.
Yannic: Also mir hat das 2. Treffen in Freiburg am besten gefallen. Wir kannten uns
untereinander schon ein wenig, die Regeln
waren klar und wir hatten besonders viel
Spaß.
Welche Situationen bleiben
Euch am besten in Erinnerung?
Philipp: Die beste Situation war, als das
Floß geschwommen ist. Das war toll.
Eva: Natürlich bleibt mir das frühe Aufstehen in Erinnerung, obwohl ich eigentlich
ausschlafen hätte können. Auch die
gemeinsamen Unternehmungen waren toll.
Es hat sich eine gute Gruppe gebildet.
Yannic: Also mir persönlich bleibt
natürlich am besten in Erinnerung, dass ich
39
Jugend
Jugend
beim Spielen mit dem Kopf gegen den Balken gerannt bin. Das war im Seminarraum
der Geschäftsstelle...
Eva und Philipp lachend: Stimmt...
für Kinder und Jugendliche eine tolle Freizeitgestaltung angeboten wird.
Was findet Ihr an der Jugend
im Schwarzwaldverein
besonders interessant?
Yannic: Es gehört halt zum Schwarzwaldverein dazu.
Eva: Aber Yannic – was haben wir gelernt?
Mit anderen gemeinsam, draußen in der
Natur, unterwegs sein und sich aus eigener
Kraft fortbewegen. Ne, im Ernst – man
merkt eigentlich erst, wenn man selbst beim
Schwarzwaldverein aktiv ist, was so alles
gemacht wird und was für tolle Wanderformen es doch gibt.
Yannic: Stimmt, zum Beispiel Schneeschuhwandern und Kanuwandern ist toll.
Philipp: Für mich ist Jugendwandern etwas
mit dem Schwarzwaldverein gemeinsam zu
unternehmen. Man bewegt sich ja fast immer.
Philipp: Dass man mit anderen Kindern
und Jugendlichen zusammen ist und auch
die Leiter besonders witzig sind...
Eva: Ich glaube die Zusammenarbeit der
ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter ist beim Schwarzwaldverein besonders gut. Ich erinnere mich dabei auch
besonders daran, als Frau Blüm uns zusätzlich zum laufenden Seminar mit Obst und
dem Mittagessen versorgt hat.
Oder die Zusammenarbeit beim Planungstreffen – das klappt hier irgendwie
alles total super...
Yannic: Einmal sind es natürlich die einmaligen Aktionen, von denen man viele nur
mit Freunden nicht machen würde. Dann
natürlich auch die netten Betreuer und dass
Jugendwandern ist für mich...
Was sind Eure nächsten Aufgaben und in welchem Bereich
engagiert ihr Euch?
Yannic: Ich werde hauptsächlich in der
Ortsgruppe Endingen Aktionen machen.
Eva: Und ich leite zwei Wochenend-Aktionen des Jugendprogrammes mit. Einmal das
Kletterwochenende und die Übernachtung
in der Scheune.
Philipp: Ich bin als Betreuer auf dem Bockhorn-Zeltlager von Nadja dabei.
Für meine weitere ehrenamtliche Tätigkeit beim Schwarzwaldverein wünsche ich mir...
Philipp: Viele nette Leute!
Yannic: Im Moment kann alles so bleiben
wie es ist.
Eva: Ich weiß es noch nicht so genau. Hoffentlich bleiben die vielen netten Leute
dabei, die ich bisher beim Schwarzwaldverein kennen gelernt habe. Und natürlich,
dass ich bei meinen Aktionen nur brave
Kinder dabei habe...
Ich wünsche Euch bei euren weiteren
Aktionen viel Erfolg und hoffe, dass Ihr
den Kontakt zum Schwarzwaldverein
weiterhin aufrecht erhaltet. Vielen
Dank für das nette Interview mit Euch.
Jugend in Bewegung
Eine neue Internetseite zum Jugendwandern im Schwarzwald
U
nter der Adresse www.jugend-inbewegung.de präsentiert die Jugend
im Schwarzwaldverein seit Anfang
Januar 2007 eine neue Internetseite mit
Touren und Themen rund um das Jugendwandern.
www.jugend-in-bewegung.de –
die neue Startseite
Die Idee des „Arbeitskreis Jugendwandern“
war es, einer jungen Zielgruppe, aber auch
Familien, Lehrern und Jugendleitern eine
40
zeitgemäße Informations- und Austauschplattform zu schaffen und so Lust auf Touren und Ausflüge im Schwarzwald zu
machen. Die Seite gliedert sich inhaltlich in
drei Bereiche: In der Rubrik „Unterwegs“
finden sich Touren, Ziele und Veranstaltungen für junge Leute. Unter „Drumherum“
entsteht eine Sammlung von Informationen
zu unterschiedlichen Formen des Jugendwanderns, zur Ausrüstung sowie von Tipps
und Tricks für Outdooraktivitäten. Der
Bereich „Mittendrin“ steht für Begegnung
und Mitteilungen zur Verfügung: So können
sich die Besucher der Seite in einem OnlineForum austauschen und verabreden oder
digitale Grußkarten mit Motiven von
Jugendfreizeiten und Touren der Jugend im
Schwarzwaldverein versenden. Die datenbankgestützte Webseite, die zum Teil aus
Mitteln der Stiftung Wanderjugend finanziert wird, versteht sich nicht als fertiges
und komplettes Nachschlagewerk, sondern
bietet zur Zeit einem Anfangsbestand an
Inhalten an, der nach und nach erweitert
werden soll. Das Projekt lädt alle Interessierten ein, sich am Zusammentragen von
Informationen zu beteiligen.
Über Möglichkeiten der Mitarbeit gibt die
Jugendgeschäftsstelle in Freiburg Auskunft.
Jugendpreis des Präsidenten
Mit dem Preis im Wert von 500 Euro,
der auch im Jahr 2007 vergeben wird,
soll eine besondere Leistung für unsere
Jugendarbeit gewürdigt werden, wie
zum Beispiel der Aufbau von Jugendarbeit (insbesondere die Gründung von
Jugendgruppen), langfristiges und
erfolgreiches Engagement im Jugendverband sowie besondere Aktionen der
Jugendarbeit, die dem Erscheinungsbild
des Jugendverbandes in der Öffentlichkeit zugute kommen.
Weitere Informationen sind beim
Hauptjugendleiter und der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg erhältlich.
Hier können auch Vorschläge für die
nächste Preisverleihung bis zum
15. März 2007 eingereicht werden.
1/2007
Jugend
Jugend
„Der magische Kristall“
Die Jugendgruppe Oberwolfach spielt ein Theaterstück
Wer mag wohl aufgeregter gewesen sein, die Akteure oder die jungen Zuschauer?
S
pannung und Aufregung herrschen an
einem Nachmittag im Dezember hinter
der Bühne. Ein letztes Überprüfen von
Kostümen und Requisiten, das Licht und die
Technik stehen. Die Darsteller gehen vor
ihrem großen Auftritt noch einmal den Text
ihrer Rollen im Kopf durch. Dann ist es
soweit: Nach einer kurzen und herzlichen
Begrüßung durch Gabriele Schäfer, der
Bezirksfachwartin für Familie und Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Oberwolfach, setzt die Musik ein und der Vorhang
öffnet sich für die Erstaufführung des Theaterstückes „Der magische Kristall“. Jetzt
konnten die über 180 kleinen und großen
Besucher, darunter auch die Vorsitzenden
des Wanderbezirks Kinzigtal im Schwarzwaldverein Herbert Klingmann und Erwin
Maulbetsch, einen ersten Blick auf die mär-
chenhaften Kulissen von Claudia Schäfer
werfen. Die Kulissen die sich in sieben
Wechseln vom prachtvollen Palastsaal über
eine gruselige Sumpflandschaft bis hin zu
einer Kristallhöhle mit beleuchteter Truhe
hinzogen. Das Theaterstück handelt von
einem Koboldanführer, dem es durch einen
raffinierten Trick gelingt, den magischen
Kristall aus dem Feenpalast zu entwenden.
Da die Kräfte des Kristalls das Feenland vor
feindlichen Übergriffen schützten, beauftragt der König seine zwei besten Feen, dem
Kobold den kostbarsten Besitz wieder zu
entreißen. Um aber in das Reich der
Kobolde zu gelangen, müssen die Feen
Jaron und Fearn sich zuerst mit vielen
Gefahren auseinander setzen. Am Ende sind
sie jedoch nicht allein im Kampf gegen den
Kobold. Ein Zauberer und sein Uhu stehen
ihnen auf ihrer gefährlichen Reise beiseite.
Mitgewirkt haben die Darsteller: Gabriele
Schäfer, Isabella Haas, Jessica Gorczyk,
Selina Hauer, Mona Dreher, Melinda Echle,
Kim Echle, Melanie Müller, Leonie Fritsch,
Ramona Schoch, Jana Schmider, Luisa Hille,
Anna Mulvey, Stimme des Uhu: Claudia
Schäfer, Regie: Gabriele Schäfer, Kulissen:
Claudia Schäfer. Für die Requisiten sorgte
Hans-Dieter Schäfer, für die Technik: Martina Schäfer. Materiallieferanten waren Dirk
und Otto Armbruster, die Kulissen transportierte Anton Talmon.
Jugendprogramm 2007
Info
Von Winterabenteuer bis Geocaching
D
er Jugendverband des Schwarzwaldvereins präsentiert wieder seine aktuelle Veranstaltungsbroschüre. Die
Thematik der Outdooraktivitäten für Kinder,
Jugendliche und junge Erwachsene reicht
von der Schneeschuhtour und dem Winterabenteuer über die Ritter-, Barfuß- oder
Sonnenaufgangswanderung bis hin zur
„Schatzsuche per Satellit“, einem Wochenende rund um’s Geocaching für Kinder.
Auch ein Ski- und Snowboard-Wochenende, ein Kletterkurs, eine Kanutour und
andere Outdoorveranstaltungen warten auf
erlebnishungrige junge Teilnehmer. Besonders stark ist 2007 der Akzent auf Touren im
Ländle: Mit der Trekkingtour „Total quer“
auf dem Querweg an Pfingsten, einer Rad-
Zu allen Veranstaltungen sind auch
Nichtmitglieder willkommen. Das Programm 2007 kann kostenlos angefordert werden bei der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg Tel. 07 61/3 80 53-14.
tour am Bodensee und der Spontanfreizeit
„Quer durch Bawü“ im Sommer, finden sich
in diesem Jahr gleich drei mehrtägige Touren
im Programm, die Jugendliche einladen, sich
auf den Weg durch
Baden-WürttemHallo,
berg zu machen.
Die Freizeitklassiker in den großen
Ferien für Kinder
von 10–14 Jahren
sind die beiden
Sommerzeltlager
am Bockhorn und
die Woche auf
der Nordseeinsel
Borkum.
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Über alle Veranstaltungen informiert
auch die Internetseite des
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Jugendverbandes
(www.jugend-imschwarzwaldverein.de).
Hier finden sich auch viele
Fotogalerien mit Bildern von
den Veranstaltungen des
vergangenen Jahres.
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Service
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35 Jahre Partnerschaft – Brücken verbinden
Ufer, Freundschaften verbinden Völker
A
m 19. September 1971 wurde eine Freundschaft zwischen Mitgliedern des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl mit
Sitz in Freiburg und der Compagnie Belfort Loisirs (CBL) mit Sitz in Belfort offiziell als Partnerschaft begründet und im Rathaus der Stadt Belfort durch den Bürgermeister in einer Feier
beurkundet.
Nun nach 35 Jahren, zum 60. Geburtstag der
Compagnie Belfort Loisirs und 35 Jahre Partnerschaft, konnte diese im Laufe der Zeit immer
enger gewordene Freundschaft am 28. Oktober
2006 erneut bekräftigt werden. Dazu hatte der
Bürgermeister der Stadt Belfort, Jean-Pierre Chevènement, Delegationen der beiden Vereine eingeladen. Mit dabei auch Jean Louis Wolff als zuständiger Stadtratsvertreter für Sport und einige
andere Mitglieder des Stadtrates. In den Ansprachen wurden die engen Kontakte der beiden Vereine über die Grenzen hinweg gewürdigt. Obwohl gelegentliche Sprachschwierigkeiten
bestehen, haben sich über die Vereinsaktivitäten
hinaus auch viele persönliche private Freundschaften entwickelt. Dies ist gerade hier in der
Oberrheinregion von großer Bedeutung für die
gegenseitige Anerkennung und den Respekt vor
den Interessen der anderen Seite. Beide Vereine
bieten den Mitgliedern neben schönen Wanderungen auch kulturelle Veranstaltungen. Die Arbeit der Compagnie Belfort Loisirs findet in der
Region Belfort große Anerkennung. Der Präsi-
dent der Compagnie Belfort Loisirs, Francis
Peroz, bedankte sich bei den Vertretern der Stadt
Belfort für die Anerkennung durch die dortige
Stadtverwaltung, die insbesondere immer wieder
bei Jubiläen mit Feiern im Rathaus besonderen
Ausdruck findet. Der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Ortgruppe Hohbühl, Manfred Metzger, bekräftigte die Fortsetzung der Partnerschaft
und erklärte: „Gemeinsam haben wir in den
35 Jahren von einander viel gelernt, insbesondere
auch die unterschiedlichen Lebensweisen diesseits und jenseits des Rheins zu respektieren. Die
Franzosen haben uns Belfort und Umgebung,
aber auch das Elsass näher gebracht. Wir konnten ihnen Freiburg und den schönen Schwarzwald zeigen. Auch für die nächste Zeit sind
wieder viele gemeinsame Veranstaltungen, Wanderungen und Reisen geplant.“
Die Begründer der Partnerschaft (von links):
Andre Baumgartner, CBL Ehrenmitglied;
Alfred Pross damals Vorsitzender der Ortsgruppe
Hohbühl und Roger Zurbach, CBL Ehrenpräsident
Bundesverdienstkreuz
für Claus-Peter Hilger
A
m 14. Oktober 2006 erhielt Claus-Peter Hilger in seinem Heimatort Häusern aus den
Händen von Landrat Tilmann Bollacher das Bundesverdienstkreuz in Anerkennung seines bürgerschaftlichen Engagements. Claus-Peter Hilger,
Redakteur in Ruhe, ist seit über 50 Jahren aktives
Mitglied der Ortsgruppe St. Blasien und seit 1974
dort im Vorstand tätig. Darüber hinaus diente er
neun Jahre dem Hauptverein als Schriftleiter der
Vereinszeitschrift DER SCHWARZWALD. Neben
seinem Beruf gilt sein großes Interesse der Geschichte seiner Heimatstadt St. Blasien, die
gleichzeitig aufgrund der geschichtlichen Bedeutung St. Blasiens vor und nach der Säkularisation
maßgeblich die Geschichte des südlichen
Schwarzwalds prägte. Zu den damit verbundenen Themen verfasste er seither und ständig zahlreiche Veröffentlichungen. Zu Recht wurde Hilger im Jahr 1997 dafür den Fürstabt-Gerbert-Preis
der Stadt St. Blasien verliehen. Obwohl ClausPeter Hilger ein glänzender Vertreter der schreibenden Zunft ist, ist er auch ein begnadeter Erzähler, der mit seiner ihm eigenen humorvollen
und schelmischen Art seine Hörerschaft begeistert. Als Chronist der Ortsgruppe versteht er es
meisterhaft, Vereins- und Zeitgeschehen nicht
nur seinen Wanderfreunden in St. Blasien und
Häusern nahe zu bringen. Dabei spult Hilger
nicht nur Zahlen und Fakten ab, sondern kennt
42
die eine oder andere Anekdote über die damals
handelnden Menschen und schildert anschaulich
ihre Lebensverhältnisse und persönlichen Schicksale. Gleichermaßen beliebt sind die Stadt-, Domund Klosterführungen in St. Blasien und seine
Beiträge bei heimatgeschichtlichen Wanderungen. Beispielsweise ist sein jüngstes Engagement
um die Wiederbelebung des alten Klosterweges
von St. Blasien nach Waldshut zu erwähnen.
Arno Lehmann, Ortsgruppe St. Blasien,
Georg Lebtig, Ortsgruppe Häusern
Landrat Tilmann Bollacher überreichte
Claus-Peter Hilger das Bundesverdienstkreuz.
Alfons Stadler Am 25. November
2006 ist Alfons Stadler
nach kurzer, schwerer
Krankheit im Alter
von 80 Jahren verstorben. Durch seinen Tod verliert die
Ortsgruppe Hornberg
ein hoch angesehenes
Mitglied und einen
Wanderfreund, der die
Ortsgruppe maßgebAlfons Stadler
lich mitgeprägt hat.
Herr Alfons Stadler ist
im Jahr 1955 in den Schwarzwaldverein Ortsgruppe Hornberg eingetreten. Im Jahr 1965 übernahm er das Amt als Werbewart (Fachwart für
Öffentlichkeitsarbeit), das er bis zu seinem Tode
begleitet hat. Von 1978–1996 war er auch als
Wanderwart für die Ortsgruppe tätig.
In dieser Zeit hat er mit seinen Wanderfreunden die Hornberger Wanderwoche, die Wanderund Studienreisen mit der Ortsgruppe Gutach ins
Leben gerufen und mit Erfolg begleitet. Dabei hat
er das örtliche Wanderprogramm, die Wanderfreundschaften mit den Ortsgruppen Oberwolfach, Karlsruhe, Waldbronn, Reipertswiller im
Elsaß und dem Schwäbischen Albverein Balingen gepflegt und ausgebaut.
Für all diese Arbeit wurde er aus Dankbarkeit
im Jahr 1996 zum Ehrenmitglied der Ortsgruppe
ernannt. Die Ortsgruppe und seine Mitglieder
sind ihm zu großem Dank verpflichtet.
Annemarie Blum Am 16. November
2006 verstarb im Alter
von 91 Jahren Annemarie Blum in Karlsruhe. Sie war jahrzehntelang Mitglied
der Ortsgruppe Karlsruhe.
Viele Jahre leitete
sie Volkstanzlehrgänge
im Jugendbezirk II.
Von 1976 bis 1993
Annemarie Blum
führte sie ununterbrochen 17 Jahre lang
jede Woche Übungsstunden mit der Mädchentanzgruppe der Ortsgruppe Langenbrand durch. Dazu reiste sie eigens mit der Bahn von Karlsruhe nach
Langenbrand und fuhr am Abend wieder zurück
nach Karlsruhe, nachdem sie von Artur Klumpp
zum Albtalbahnhof Bad Herrenalb gebracht worden war. Ab 1991 übernahm sie die Singgruppe
der Ortsgruppe Karlsruhe von ihrem verstorbenen Mann. Rund zehn Jahre leitete sie die Singgruppe. Die regelmäßig stattfindenden Singabende wurden vor allem gerne von älteren
Mitgliedern besucht. Aus Altersgründen musste
sie dann diese Tätigkeit aufgeben. Annemarie
Blum hat sich im musisch-kulturellen Bereich
um den Schwarzwaldverein besonders verdient
gemacht.
1/2007
Service
GPS Navigation
Kai Matthießen, 96 Seiten, 50
Abb.; Broschüre, Format 12 x
18,5 cm; ¤ 8,90; Bruckmann Verlag München; ISBN 3-7654-3912-3
Asisa Madian und Kai Matthießen erklären in dem handlichen Büchlein „GPS Navigation“
aus der neuen Reihe „Bruckmann Basic“ die
Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten von
GPS. Einleitend antworten die Autoren auf die
Fragen: Wie funktioniert GPS? Was kann GPS?
Wer kann GPS nutzen? Ein Kapitel ist der Hardware gewidmet, ein weiteres der Software. Ausführlich erklären Madian und Matthießen wie
man GPS und Kartenmaterial aufeinander abstimmt, um schließlich optimal die Route planen
zu können. Im Anhang finden sich schließlich
wertvolle Infos wie gebräuchliche Abkürzungen,
GPS-Empfänger im Vergleich, ein Herstellerverzeichnis, einschlägige Internetadressen sowie
Tipps zu Zubehör und Software. Zahlreiche Bilder und Skizzen veranschaulichen die Funktionsweise von GPS. Das handliche Buch eignet
sich zur Vorbereitung wie zum Nachschlagen unterwegs.
Bl.
GPS, Kompass & Höhenmesser,
Detlef Ridder, bhv Praxis, 208 Seiten, Format 14,8 x 21,0 cm mit CDROM, ISBN 3-8266-7386-7, ¤ 9,95;
erhältlich bei der Hauptgeschäftsstelle. Die Navigation mit GPS wird
auch unter Wanderern und Bergsteigern immer
beliebter. Neben Kompass, Karte und Höhenmesser sind GPS-Systeme ideale Hilfsmittel zur
metergenauen Ortsbestimmung, insbesondere
bei Nebel und im fremden Gelände. Dieses Buch
zeigt, wie Sie mit GPS, Kompass und Höhenmesser Ihre Wandertouren planen und diese Hilfsmittel richtig im Gelände einsetzen. Mit diesem
Wissen ausgerüstet behalten Sie stets die Orientierung.
Die dem Buch beiliegende CD-ROM enthält
anschauliche Videos zur Anwendung von GPSSoftware. Aus dem Inhalt: Die Technik im Griff –
Tourenplanung mit GPS, Kompass und Höhenmesser; Der Berg ruft – Bedienung eines GPS;
Einstellungen; Erstellen von Routen und Wegpunkten; Volle Peilung – Kompass einsetzen; Positionsbestimmung; Neigungsmessung; Hoch hinaus – Funktionsweise von Höhenmessern;
Höhenbestimmung; Luftdruckmessung; Wetterbestimmung; Umgang mit Karten – Kartensysteme; Scannen und Kalibrieren von Karten;
Karten in den PC laden, ausarbeiten und ins GPS
übertragen; Geocaching – Schatzsuche per GPS;
Auf CD: Videos zur Anwendung von GPS-Software. Empfohlen besonders für den Einsteiger
und Praktiker, da Handbuch mit CD-ROM-Anleitung.
Bl.
Auf Tour mit dem GPS-Empfänger
Manfred Feller, 155 Seiten, Broschüre, Kompass-Verlag/Mair
Dumont, Ostfildern, ISBN
3-85491-794-5, ¤ 9,95. Eine
neue Epoche für das Orientieren im Gelände hat begonnen!
GPS (Global Positioning System/System zur weltweiten
1/2007
Standortbestimmung). Das richtige Buch für den
Praktiker. Keine Angst: Fachkenntnisse sind nicht
erforderlich. Jeder Neueinsteiger wird schnell
zum Profi. Aber auch der erfahrene Benutzer
wird viel Neues entdecken. Der Endausbau des
GPS ist abgeschlossen. Die Verschlüsselung der
Positions-Daten ist aufgehoben. Abmessungen
und Gewicht wurden auf Handy-Format reduziert; auch der Preis ist inzwischen akzeptabel.
Ständig abrufbare Positionen, Anzeige der
zurückgelegten Strecke, Geschwindigkeit, grafische Darstellung der Route und Anzeige der voraussichtlichen Zielankunft, ergänzend dazu genaue Zeitangaben, Sonnenaufgangs- und
Sonnenuntergangsdaten und Kopplung mit dem
Computer machen den GPS-Empfänger zum
idealen Navigator.
Dieses Buch erläutert in übersichtlicher, leicht
verständlicher Darstellung alle wichtigen Funktionen, Anwendungsgebiete und Kopplungsmöglichkeiten des GPS-Empfängers. Ausführliche
Tabellen, Beispiele, Algorithmen, Farbabbildungen und -skizzen lassen keine Fragen mehr
offen. Sie werden den richtigen GPS-Empfänger
für sich auswählen können. Nach Lektüre dieses
Buches verstehen Sie komplizierte Begriffe wie
„Gauß-Krüger-Gitter“, „Geografische Gitter“,
„UTM-Gitter“ und „Missweisung“. Es gibt viele
Möglichkeiten, den GPS-Empfänger einzusetzen;
für Wanderer, Bergsteiger, Ballonfahrer, Radsportler, Autofahrer etc. – Dieses Buch ist so anschaulich gestaltet, dass es sofort zu einer
Schnuppertour animiert. Empfehlung: Gutes Allroundbuch, besonders für unterwegs gut geeignet, da im Taschenbuchformat
Bl.
GPS-Navigation auf OutdoorTouren
Praxisbuch und Ratgeber, Uli
Benker,
Bruckmann-Verlag
München, 192 Seiten mit 160
Abbildungen, Format 16,5 x
23,5 cm, Broschüre mit Fadenheftung, ISBN 3765444995,
¤ 19,90; erhältlich bei der Hauptgeschäftsstelle.
Auf einer Wanderung trotz Markierung verlaufen? Von schlechtem Wetter überrascht und nur
mit Mühe zur Hütte oder zum Auto gefunden? Mit
GPS wäre das nicht passiert! Das weltweit verfügbare Satellitennavigationssystem GPS (Global
Positioning System) gehört für viele OutdoorSportler inzwischen zum festen Ausrüstungsbestandteil. Der Ratgeber „GPS“ aus der BruckmannReihe „BergSportPraxis“ erklärt übersichtlich und
verständlich die Grundlagen, die wichtigsten
Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten. Das
im Mai 2005 erstmals erschienene Buch wurde
bereits aktualisiert und mit Infos zu technischen
Neuerungen in den letzten Monaten ergänzt.
Autor Uli Benker befasst sich seit Jahren intensiv
mit dem Thema GPS-Navigation und veröffentlicht regelmäßig Gerätetests. In diesem praktischen Handbuch erklärt er anschaulich und mit
vielen Skizzen und Fotos illustriert, worauf es
beim Umgang mit GPS ankommt. Er zeigt, wie
man mit speziellen, aufladbaren Karten den eigenen Wanderweg in Echtzeit verfolgt und somit
immer genau weiß, wo man gerade ist. Oder wie
man Punkte speichert, egal ob Fotospot, Sehenswürdigkeit, Zeltplatz oder Wasserstelle, um sie
auch nach Jahren wieder zu finden. Er gibt Tipps
für den Gerätekauf, zur richtigen Einstellung und
zum optimalen Empfang.
Ebenso erklärt er, wie man Touren
mit GPS effektiv – auch am PC – plant. Ein
Glossar und weiterführende Adressen machen
den Einstieg leicht und informieren den Profi
über die neuesten Entwicklungen. Wertvoll auch
für Radler, Mountainbiker und Motorradfahrer.
Empfohlen besonders für Fortgeschrittene PCAnwender und technisch Interessierte.
Bl.
Schwarzwald-Baar-Heuberg
Ein Führer zu Kultur, Geschichte und Natur, Gessler/
Becker, 216 Seiten, 150 farbige
Abbildungen und Karten,
kartoniert, Silberburg-Verlag,
Tübingen, ISBN 3-87407-706-3,
¤ 16,90, im Buchhandel erhältlich.
Das Autorenduo Karin Gessler und Jörg Becker
hat sich auf den Weg gemacht und die Kulturregion Schwarzwald-Baar-Heuberg neu entdeckt.
Das Ergebnis dieser umfangreichen Recherchen
liegt jetzt druckfrisch vor: ein außergewöhnlicher
Reiseführer, der auf neun Reiserouten und zehn
Thementouren künftig jeden, der an regionaler
Kultur und Natur interessiert ist, durch eine der
reizvollsten Landschaften Baden-Württembergs
begleitet. Informativ und unterhaltsam (ent-)führen
die vorgestellten Streifzüge in die reiche Geschichte und Gegenwart der Landkreise Rottweil
und Tuttlingen sowie des Schwarzwald-BaarKreises. Die kenntnisreichen Texte, die verlockenden Farbaufnahmen von Andreas Beck und
anderen Fotografen und die zahlreichen Karten
machen es dem Leser leicht, sich in der Region
Schwarzwald-Baar-Heuberg zu orientieren und
dabei Neues zu entdecken.
Bl.
Wandern rund um Karlsruhe
Erle/Wasow, 128 Seiten, ca. 100
Farbabbildungen und ca. 25
Karten, 11,5 x 21 cm, Broschüre, G. Braun Buchverlag
Karlsruhe, ISBN 3-7650-8343-7,
¤ 12,90
Seit 1992 werden die Wandertipps der Autoren Michael
Erle und Carsten Wasow
(Hauptwegewart im Odenwaldclub) wöchentlich
in den Badischen Neuesten Nachrichten veröffentlicht. Ausgesuchte Wanderungen rund um
Karlsruhe und in der Region werden nun in diesem handlichen und kompakten Band vorgestellt.
Mit 25 familienfreundlichen Touren kann die Umgebung Karlsruhes in alle Himmelsrichtungen erkundet werden. Die Wanderungen sind zwischen
9 und 20 km lang. Ganz wichtig sind Hinweise
auf Rast- und Einkehrmöglichkeiten. Zu jeder
Route gibt es eine Übersichtskarte, die die Vorbereitung erleichtert. Hinweise auf empfehlenswerte Karten runden das benutzerfreundliche
Buch ab. Die Ausgangspunkte der Wanderungen
sind alle bequem mit dem KVV zu erreichen.
Hinweise auf Sehenswürdigkeiten am Wegesrand
und interessante Museen runden die Informationen ab. Das Buch ist reich bebildert und durch
die Übersichtskarten zu jeder Wanderung äußerst
benutzerfreundlich. Ein ideales Geschenk für
Wanderer und Spaziergänger, die gerne alleine
oder mit der Familie Tagestouren unternehmen.
Bl.
43
Service
Bücherschau
Service
Service
Langlaufen in BadenWürttemberg
80 Loipen für Anfänger und Geübte, Ralph Hahn, 168 Seiten, 112
Farbfotos und farbige Karten, kartoniert, Silberburg-Verlag, Tübingen,
ISBN 3-87407-718-7, ¤ 14,90, erhältlich bei der Hauptgeschäftsstelle.
Skilanglauf hat Konjunktur! Was gibt es Schöneres, als an einem sonnenverwöhnten Wintertag
eine Skiwanderung über die Hochflächen der
Schwäbischen Alb oder im tief verschneiten
Schwarzwald zu unternehmen? Auch ein Skitag
im Schwäbisch-Fränkischen Wald oder im württembergischen Allgäu ist ein Genuss. Der Südwesten ist ein Eldorado für Langlauffreunde und
Skating-Spezialisten. Wer sich bis dato noch
schwer tat, die richtige Loipe zu finden, dem wird
es mit diesem Buch jetzt leicht gemacht. Der
Autor Ralph Hahn, Journalist und Biologe, natürlich selbst passionierter Langläufer, hat die 80
schönsten und abwechslungsreichsten Loipen in
Baden-Württemberg in diesem Band versammelt. Das Buch bietet übersichtliche Tourensteckbriefe zu jeder Loipe: Länge, Schwierigkeitsgrad, Beschaffenheit der Strecke und vieles
mehr. Detaillierte Loipenkarten verdeutlichen
den Streckenverlauf und geben wichtige Anhaltspunkte für die Wahl der Langlaufroute.
Nützliche Internetadressen und Telefonnummern helfen beim Abfragen der örtlichen
Schneelagen. Mit diesem praktischen Buch steht
dem Langlaufvergnügen in Baden-Württemberg
nichts mehr im Wege!
Bl.
Kunst am Kaiserstuhl
Streifzüge durch eine Kulturlandschaft
Von Hans-Otto Mühleisen (Hrsg.) mit Texten von
Hermann Brommer, Bernd Mathias Kremer und
Hans Otto Mühleisen, 104 Seiten, zahlreiche
Fotos, ISBN-3-89870-284-7, Kunstverlag Josef
Fink, 8816 Lindenberg, ¤ 8,50.
Die Kunst am Kaiserstuhl beschränkt sich keineswegs auf die kostbaren Schätze in den Kirchen von Breisach, Niederrotweil oder Endingen.
Praktisch in jedem Dorf haben die Autoren Kleinode aus den unterschiedlichsten Epochen zwischen dem späten Mittelalter und dem Barock
Wandern und Urlaub im In- und Ausland
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Wanderurlaub in der Sächsischen Schweiz /Elbsandsteingebirge
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Trentino
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Champagne/Paris 6 Tg.
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Norwegen
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Wandern & Kuren
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Vogesenclubs 1:25 000
EUROPA
3718 OT
Selestat . Ribeauvillé 3717 ET
Le Hohneck . Gérardmer 3618 OT
Colmar . Kaysersberg 3718 OT
Bussang La Bresse 3619 OT
Grand Ballon . Munster 3719 OT
Thann . Masevaux 3620 ET
Huningue . Bâle 3721 ET
Preis je Karte: 10,10 EUR
12 Tg.
11 Tg.
€ 489,– inkl. HP Bus
€ 1279,– inkl. HP Bus
€ 1329,– inkl. HP Bus/Flug
Hinreise mit Bus und Schiff – Rückreise mit Flug nach Frankfurt Hahn-oder Schiff
La Gomera
8 Tg.
24.10.–31.10.07
€ 995,– inkl. HP Flug
Für Gruppen und Vereine gestalten wir gerne ein individuelles Wanderprogramm!
EZ-Zuschläge auf Anfrage, Änderungen vorbehalten
> Werben heißt informieren.
44
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1/2007
Service
Titelbild und Rücktitel
Bildnachweis
Titelbild:
Das Gedächtnishaus Fohrenbühl ist in die Jahre gekommen und muss weiter saniert werden. Dazu startet
der Hauptverein eine große Spendenaktion.
Foto: Karlheinz Scherfling
Rücktitel: Der Westweg, der im Januar 2007 als „Qualitätsweg
wanderbares Deutschland“ zertifiziert wurde, ist auch im
Winter eine Wanderung wert, wie hier mit Schneeschuhen
auf dem Blösling.
Foto: Karlheinz Scherfling
J. Banach 4
E. Spiegelhalter 5
K. Scherfling 6–7, 10–11,
31–32
Dr. C. Haug 12–13
Dr. D. Hock 12
J. Schmieder 15
F. Haug 12–15
M. Haderer 16
M. Metzger 18–20
M. Geisenhof 22
Service
entdeckt und auch Werke aus dem Jugendstil
und der Neuzeit dokumentiert. Auf drei Streifzügen erschließt sich dem Leser (und wenn er das
Bändchen im Rucksack mitnimmt, auch dem
Wanderer) der künstlerische Reichtum in den Kirchen und Kapellen zwischen Wald und Reben,
auf Löshügeln und in Tälern zwischen den Vulkanbergen. So ganz nebenbei haben die Autoren
auch noch Geschichte und Geschichten erzählt
über frühere Herrschaften und den Volksglauben
und man erfährt, welche Bedeutung die Schutzpatrone der Kirchen für die Menschen hatten.
sch
R. Oppermann 26–27
Naturschutzzentrum 28–29
R. Jetter 30
C. Hilger 32
B. Hauser 33
G. Schön 34
S. Seyl 35–36
M. Sütterlin 37
M. Burger 38–39
T. Albrecht 38–39
G. Schäfer 41
Anzeigenschluß für Heft II/2007
ist der 16. März 2007.
Wandern und Urlaub im In- und Ausland
DEUTSCHLAND
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Schwarzwaldvereins
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79691 Neuenweg (750 m)
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Wanderziele in der Umgebung: Belchen,
Nonnenmattweiher, Blauen, Hochweide Kälbelescheuer,
Schneiderhof, Endenburg, Feldberg und Wiedener Eck.
Anmeldung und Anfragen bitte an:
Doris Möckel, Alpenblick 9, 79585 Steinen-Hägelberg,
Tel. 0 76 27/47 24 16, wanderheim.belchenblick@web.de
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Gasthof zur Burg
Familie Schmidt 79879 WutachEwattingen Tel. 07709-279
Fax 614 www.gasthof-burg.de
Gasthaus
„Zum Kreuz“
Familie Handke
79780 Stühlingen-Weizen
Tel. 07744-92970 oder 335
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Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb.
Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91
diesslin-huette@schwarzwaldverein-schoenau.de
WANDERHEIM BRANDENKOPF
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direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise
mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute
Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg
und Hansjakobweg-Wanderer.
Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach,
Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net
Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag,
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Stöcklewaldturm
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An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg)
im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche:
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Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager)
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Anmeldung & Anfrage:
Gottfried Broßmer Schuttergasse 9 77955 Ettenheim Tel. 0 78 22/98 68
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Service
Service
46
Neue Öffnungszeiten
der Hauptgeschäftsstelle
Ab dem 1. Februar 2007 gelten
folgende Öffnungszeiten:
Ihr Etappenziel in SCHWEIGMATT
Direkt am Westweg
Donnerstag Ruhetag Tel. 0 76 22/68 39 56
www.berggasthof-waldhaus.de
Montag–Donnerstag:
9:00–12:00 Uhr und 14:00–16:00 Uhr
Freitag:
9:00–12:00 Uhr
1/2007
Service
Service
Impressum ISSN 0944-4505
Herausgeber: Schwarzwaldverein e.V., Schloßbergring 15
79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,
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