Heft - Schwarzwaldverein
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Heft - Schwarzwaldverein
E 6246 1/2007 Erleben Sie den Westweg neu! Qualitätsoffensive Westweg: Einige Strecken wurden geändert Durch den Winterwald zum Gedächtnishaus Fohrenbühl Von Schiltach im Kinzigtal nach St. Georgen im Schwarzwald Wer hat die schönsten Wiesen im Schwarzwald? Was schön ist, schmeckt auch dem Vieh besonders gut Ferienwanderungen 2007 des Schwarzwaldvereins e.V. Radwanderung – Vom Schwarzwaldrand durch das Neckartal in den Odenwald, vom 12. bis 18. Mai 2007, Reise Nr. 65 B Zeit für Natur und Erholung im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark, vom 9. bis 16. September 2007, Reise Nr. 42 E Diese Radtour beginnt in Karlsruhe und führt über das Kloster Maulbronn – Hochdorf (Keltenmuseum) – Ludwigsburg, durch das Neckartal bis Bad Wimpfen, durch das Jagsttal mit Kloster Schöntal, über den Odenwald nach Osterburken (Römermuseum) – Walldürn – Mosbach, durch das Neckartal abwärts bis Neckarsteinach, ab Mosbach durch den Kraichgau über Eppingen nach Karlsruhe. Es bleibt Zeit für Sehenswürdigkeiten. Teilnehmerzahl: mind. 16 Personen Tagesstrecken: 50 bis 75 km Besondere Voraussetzungen: sicheres Beherrschen des Fahrrades mit Gepäck Unterkunft: Hotel, Pension, Jugendherberge Ort der Unterkunft: wechselnde Quartiere Kosten pro Teilnehmer: ¤ 400,– bis ¤ 450,– je nach Hotelkategorie Sonstige Leistungen: ÜF, HP in Jugendherbergen, Eintrittsgelder, Versicherung Anmeldeschluss: 1. April 2007 Anmeldung: Wilfried Süß, Lutherstr. 7, 76297 Stutensee-Staffort, Tel. 0 72 49/60 97 Unser Standquartier liegt in Bollendorf, nahe Trier. Das Gesicht dieser Landschaft ist geprägt von seiner Frühgeschichte. Prähistorische Funde, Kultur- und Naturdenkmäler, eingebettet in die wildromantische Atmosphäre dieser Region, animieren zu interessanten Wanderungen und Exkursionen. Der ständige, behutsame Umgang der Menschen mit der Natur, saubere Luft und ein mildes Klima, haben eine einmalige Flora und Fauna geschaffen. Der Seniorchef unseres Hotels, ein Kenner der Natur und Kultur seiner Heimat, weiht uns auf 4–5 stündigen Wanderungen in die Geheimnisse dieses Zaubergartens ein. Mit im Programm ist eine Luxemburgrundfahrt mit zweistündigem Aufenthalt und Stadtführung in der Stadt Luxemburg. Teilnehmerzahl: mind. 15, max. 20 Personen Tagesstrecken: 16 bis 20 km, bzw. 4 bis 5 Stunden Besondere Voraussetzungen: normale Kondition Unterkunft: Hotel Ort der Unterkunft: Auf der Ritschlay 3, 54669 Bollendorf Kosten pro Teilnehmer: im DZ ¤ 423,–; EZ ¤ 493,– bei eigener Anreise z.B. mit Wochenendticket Leistungen: Hotelunterkunft, Frühstück, Halbpension (3-Gang-Wahlmenu), Mitnahme eines Mittagsimbisses vom Frühstückstisch (kostenlos), Begrüßungskaffee mit Kuchen, 1x Picknick im Wald mit Erbsensuppe, kleine Weinverkostung im Gewölbekeller, Benutzung von Sauna, Fitnessraum und Wassertretbecken (Solarium gegen Gebühr), Luxemburgrundfahrt mit Stadtbesichtigung, 5 geführte Wanderungen, Insolvenz- und Reiserücktrittsversicherung Anmeldeschluss: 16. Juli 2007 Anmeldung: Hildegard Vögele, Breisacher Str. 30, 79106 Freiburg, Tel. 07 61/27 34 45, Handy 0171/9 30 35 64, E-Mail: hildegard.voegele@t-online.de Wanderreise in die Bretagne und Vendée, vom 25.8. bis 8.9.2007, Reise Nr. 73 A Wir werden die erste Woche auf Belle Île en mer (die Schöne im Meer) verbringen. Die Insel ist ein Kleinod im Atlantik mit einem ganz besonderen Klima und wird von uns in Tagesetappen umwandert. Es ist die landschaftlich wohl vielfältigste Insel in der Bretagne, berühmt durch die riesigen Hortensiensträucher mit unvorstellbar großen Blüten, die schroffen Felsen in den Buchten, den Duft der Ginsterblüten. Wir wandern in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Anforderungen. Hinfahrt mit dem Bus bis Quiberon, wo wir mit der Fähre übersetzen (ca. 45 Min.). Der Bus darf nicht mit auf die Insel. Er wird uns am Ende der ersten Wanderwoche auf Belle Île wieder in Quiberon abholen und uns zu unserem nächsten Zielort bringen und dort auch verbleiben. Auf der Insel muss ein Bus gemietet werden, der uns zu den Ausgangspunkten einer jeden Wanderung sowie am Ende einer jeden Tour holt und bringt. Die zweite Woche verbringen wir in der Vendée Les Sables d’Olonnes (Talmont-Saint Hilaire), wo wir ebenfalls die Umgebung erwandern bzw. Besichtigungen machen werden. Exkursionen auf die Ile de Ré und La Rochelle, Besichtigung einer Austernzucht mit Austernessen. Es gibt in der Bretagne und in der Vendée zwar keine hohen Berge, dennoch kann es anstrengend sein, wenn es, wie auf Belle Île, immer rauf und runter geht. Küstenwanderungen haben oft alpinen Charakter. Teilnehmerzahl: max. 45 Personen Tagesstrecken: 10–13 km, bzw. 4–5 Stunden Besondere Voraussetzungen: Trittsicherheit Unterkunft: Ferienwohnung Ort der Unterkunft: Belle Île en mer Kosten pro Teilnehmer: DZ ¤ 1 350,–; EZ bereits ausgebucht Leistungen: Busfahrt von und bis Freiburg, VP, Einrittsgelder, Fahrten vor Ort, Wanderführer, Lunchpaket bei ganztägigen Wanderungen, Tischwein Anmeldeschluss: 1. Juni 2007 Anmeldung: Schwarzwaldverein e.V., Schloßbergring 15, 79098 Freiburg, Tel. 07 61/3 80 53-0, Fax 07 61/3 80 53-20 Ansprechpartner: Frau Blüm, E-Mail: info@schwarzwaldverein.de 27. Hornberger Wanderwoche, vom 28. April bis 5. Mai 2007 Anmeldung/Auskunft: Schwarzwaldverein Ortsgruppe Hornberg e.V., Hermann Nick, Talstraße 7, 78132 Hornberg, Tel. + Fax 0 78 33/12 43, E-Mail: hermann.nick@online.de oder Tourist-Info Hornberg, Bahnhofstr. 3, 78132 Hornberg, Tel. 0 78 33/7 93 44, E-Mail: tourist.info@hornberg.de Rom – die ewige Stadt sehen und genießen, Besichtigungsreise vom 3. bis 10. November 2007, Reise Nr. 72 B Wir werden die Stadt zu Fuss erkunden und besichtigen die berühmtesten Monumente. Das voraussichtliche Besichtigungsprogramm unter Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel: Innenstadt, Trevibrunnen, Pantheon, Spanische Treppe und Piazza Navona Antikes Rom, Kolosseum, Forum Romanum und Venedigplatz Domitilla Katakomben, Albaner Berge, Castelgandolfo Besichtigung der Basiliken Santa Maria Maggiore, Sa Giovanni in Laterano und San Paul Deutscher Friedhof, durch Trastevere und das jüdische Viertel Das sind nur Beispiele, die jederzeit verändert und/oder ergänzt werden können. Wohnen werden wir im Hotel Pacific***, das etwa 10 Fuß-Minuten vom Vatikan entfernt ist. Wir wandern in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Anforderungen, abends gemeinsame Unternehmungen. Teilnehmerzahl: max. 45 Personen Tagesstrecken: 8–10 km, bzw. vorm. 4 Std. und nachm. 4 Std. Unterkunft: Hotel Ort der Unterkunft: Rom Kosten pro Teilnehmer: im DZ ¤ 980,–, EZ-Aufpreis ¤ 325,– Leistungen: Busfahrt von und bis Freiburg, HP, Eintrittsgelder, Fahrten vor Ort Sonstige Leistungen: Stadtführungen Anmeldeschluss: 15. August 2007 Anmeldung: Schwarzwaldverein e.V., Schloßbergring 15, 79098 Freiburg Tel. 07 61/3 80 53-0, Fax 07 61/3 80 53-20 Ansprechpartner: Frau Blüm, E-Mail: info@schwarzwaldverein.de Wanderparadies Bretagne Inhalt Inhalt Heimatpflege Wandern 6 Entdecken Sie den Westweg neu! Viele Streckenänderungen im Zuge der Qualitätsoffensive Westweg Besenfelder Brunnen sind reizvolle Zeitzeugen Die Ortsgruppe Besenfeld hat ein besonderes Heimatdenkmal geschaffen 31 Schwarzwald heißt nicht Walmdach Inhalt kann Identifikations-Muster einer bestimmten Region sein 33 Kleindenkmale halten die Geschichte lebendig Ein Rückblick der Erfassung im Enzkreis Das Gedächtnishaus auf dem Fohrenbühl Ein gastliches Haus für Wanderer am Mittelweg gelegen 12 17 Peru – unterwegs im Reich der Inka 18 Im Wanderparadies Andorra Zwischen Blumen und Berggipfeln, romanischen Kirchlein und kulinarischen Genüssen 22 Ganzheitliches Wandern 23 Gut geschult andere führen Zum fünfjährigen Bestehen der Heimat- und Wanderakademie 24 Europawoche 2007 Vom 4. bis 6. Mai 2007, „Zwischen Gäu und Schönbuch“ Neue Entwicklungen bei der Wanderführerausbildung Aktuell 4 Unterwegs im Reich der Inka Seiten 12–15 30 34 Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung 34 Endlich geschafft! Der Westweg ist „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ Jugend&Familie 35 Zehn Jahre Familienarbeit des Hauptvereins Rückblick und Standortbestimmung 38 Junior-Teamer-Training 2006 – ein voller Erfolg! Wie junge Menschen für ein Engagement im Schwarzwaldverein gewonnen werden können Naturschutz 26 28 Wer hat die schönsten Wiesen im Schwarzwald? Was schön ist, schmeckt auch dem Vieh besonders gut Ein Anziehungspunkt für viele Menschen Das Haus der Natur am Feldberg wurde fünf Jahre alt Junior-TeamerTraining 2006 – ein voller Erfolg! Seiten 38–39 Service 42 Personalien 43 Bücherschau Wandern Wandern Entdecken Sie den Westweg neu! Viele Streckenänderungen im Zuge der Qualitätsoffensive Westweg Von Hans-Georg Sievers D ie Qualitätsoffensive Westweg hat den bekanntesten Fernwanderweg des Schwarzwaldvereins deutlich verändert. Die Grösselbach-Furt (Trittsteine), das Schloss Neuenbürg, der Hohloh-See und die Weißtannenhöhe liegen jetzt direkt am Westweg. Dies sind nur einige wenige Beispiele für die Streckenveränderungen, die den Westweg für Wanderer attraktiver machen (siehe auch Seite 34). Mehr als zwei Jahre war der Schwarzwaldverein damit beschäftigt, für die weniger attraktiven Strecken des Westweges neue Alternativen zu finden. Maßstab waren dabei die Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbandes für Wanderwege (vgl. DER SCHWARZWALD I/2006). Die Mühe hat sich gelohnt. Im Januar 2007 hat der Westweg auf der Reisemesse CMT in Stuttgart das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ erhalten. Er reiht sich damit in die Riege der besten Wanderwege Deutschlands ein. Derzeit haben nur 20 Wege in Deutschland dieses Prädikat erhalten (www. wanderbares-deutschland.de). Auf fast allen Etappen hat es im Jahre 2006 zum Teil deutliche Streckenänderungen gegeben, und auch in diesem Jahr werden noch weitere Veränderungen durchge- 4 führt. Am wichtigsten ist wohl die Verlegung des Trennungspunktes der östlichen und der westlichen Variante nach Titisee…. Doch halt: Immer hübsch der Reihe nach. Hier nun – von Nord nach Süd – eine Übersicht über die wichtigsten Streckenverlegungen: Pforzheim Der Kupferhammer ist und bleibt der Startpunkt des Westweges. Seit Herbst 2006 jedoch beginnt er als schmaler Pfad durch den Laubwald. Damit erfüllt der Westweg bereits auf den ersten Metern die Erwartungen der Wanderer an einen Prädikatswanderweg. Zum Vergleich: Vorher musste der Wanderer zunächst die vielbefahrene Bundesstraße überqueren und dann kilometerlang auf Asphalt laufen. Der Westweg folgt nun auf dem ersten Kilometer bis zur Ruine Hoheneck dem Mittelweg und führt dann über die Höhen des Hämmerlesberges nach Dillstein hinab. bürg. Ein großer Teil dieser neuen Strecke verläuft auf naturbelassenen, pfadigen Wegen. Über den Grösselbach gelangt der Wanderer mit Hilfe von Trittsteinen, wie man sie sonst nur aus südlichen Ländern kennt. Auf dem anschließenden Pionierweg geht es immer dicht an der klaren Enz entlang bis zur Eisenbahnbrücke Neuenbürg. Von dort folgt ein Anstieg bis zum Schloss, dem ersten kulturellen Höhepunkt am Westweg. Am Buchberg schließlich mündet Neuenbürg Ab dem Unteren Enzsteg begleitet der Westweg die Enz flussaufwärts bis nach Neuen- Liegt nun direkt am Westweg: die Grösselbach-Furt vor Neuenbürg 1/2007 Wandern Kaltenbronn Der Kaltenbronn ist schwieriges Terrain für eine Alternativensuche, sind doch die Wege dort breit und gut ausgebaut. Trotzdem konnte eine Strecke gefunden werden, die etwas naturnahere Wege benutzt und zugleich die attraktivsten Stellen des Kaltenbronn einbindet. Zwischen Langsmartskopf-Hütte und Kreuzlehütte verläuft der Weg anstatt auf der breiten und häufig von Holztransportern befahrenen Alten Weinstraße nun am Rand zum Murgtal. Und durch den Schlenker zum Infozentrum Kaltenbronn und dem dortigen Gasthaus kommt der Wanderer auch noch am Hohloh-See vorbei. Weißtannenhöhe Die Weißtannenhöhe oberhalb von Breitnau ist beliebtes Wanderziel der örtlichen Gäste. Von dort hat man einen hübschen Blick auf Breitnau und zum Feldberg. Seit Sommer 2006 verläuft der Westweg direkt über die Höhe und nutzt dabei überwiegend die bei Wanderern so beliebten naturbelassenen Pfade. Trennungspunkt Titisee Wandern der neue Westweg wieder auf die bekannte Strecke ein. Der bisherige Westweg vom Unteren Enzsteg über Birkenfeld und Neuenbürg-Wilhelmshöhe bleibt als sogenannte Höhenvariante für den Wanderer ebenfalls mit der roten Raute ausgeschildert. schanze in nur 50 Höhenmetern und 300 Metern Wegstrecke den Gipfel erklimmen. Die wichtigste Änderung für den Westweg ist die Verlegung des Trennungspunktes der östlichen und westlichen Variante nach Titisee. Auf der westlichen Variante steigt der Westweg-Wanderer nun zunächst über den Höhenrücken zwischen Titisee und Hinterzarten bis nach Oberzarten. Dort beginnt mit dem so genannten Emil-Thoma-Weg einer der schönsten Anstiege auf den Feldberg. Im oberen Teil führt der Weg ab dem Rufenholzplatz auf schmalen Pfaden, die mit Baumwurzeln und Steinen durchsetzt sind, zum Grüblesattel zwischen Seebuck und Feldberg hinauf, wo er wieder auf die bisherige Strecke trifft. Durch die neue Streckenführung bleibt der Westweg-Wanderer vom touristischen Rummel am Feldberger Hof verschont. Denn auch die östliche Variante, die von Titisee der bisherigen Strecke über Bärental und Zweiseenblick zum Caritashaus folgt, bleibt ab dem Caritashaus südlich der Bundesstraße und führt über die Menzenschwander Hütte und den Feldberg-Pass direkt in Richtung Herzogenhorn. Östliche Variante: Herzogenhorn Westliche Variante: Kandern Südlich von Kandern erwartet den WestwegWanderer nun ein landschaftliches Glanzlicht: die enge Wolfsschlucht. Der Weg verläuft auf schmalen, teils ausgesetzten Pfaden bis nach Hammerstein. Von dort geht es über Egerten und die Baselblickhütte nach Wollbach. Sämtliche oben aufgeführten Streckenverlegungen konnte der Schwarzwaldverein gemeinsam mit den Gemeinden im Jahr 2006 realisieren. Hinter jeder Einzelmaßnahme stehen viele Stunden ehrenamtliches Engagement. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Für das Jahr 2007 stehen noch weitere Wegeverbesserungen an, beispielsweise in Dobel, Forbach, Hausach, am Weißenbachsattel und am Dinkelberg. Am Westweg gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Lassen Sie sich verführen von einem der schönsten Wanderwege Deutschlands. Der Westweg führt nun auch am Hohlohsee vorbei. Den Gipfel des Herzogenhorns berührt der Westweg auch nach der Verlegung noch immer nicht. Aber anstatt auf breitem Forstweg um den Gipfel herum zu laufen, kann der Wanderer nun von der Schweden- Abbildung links: Der Westweg trennt sich bereits in Titisee in die östliche und westliche Variante. Abbildung rechts: Vom unteren Enzsteg (vor Birkenfeld) verläuft der Westweg nun enzaufwärts zum Schloss Neuenbürg. Die bisherige Strecke über Birkenfeld bleibt Höhenvariante. © Landesvermessungsamt Baden-Württemberg 1/2007 5 Wandern Wandern Das Gedächtnishaus auf dem Fohrenbühl Ein gastliches Haus für Wanderer am Mittelweg gelegen Von Karlheinz Scherfling D as waren noch Zeiten, als ein Mitglied, das zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, dem Schwarzwaldverein einen Turm schenkte. So geschehen 1904. Damals entstand als Vorgänger des heutigen Gedächtnishauses eine Turmhütte. In der Sonderausgabe des SCHWARZWALD 1989 anlässlich der 125-Jahrfeier des Schwarzwaldvereins ist darüber folgendes nachzulesen: „Das heutige Gedächtnishaus des Schwarzwaldvereins auf dem Fohrenbühl, Gemarkung Lauterbach, wurde als solches nicht ganz von Grund auf erbaut, sondern es steht zum Teil auf dem Fundament der früheren Turmhütte, die unter Mithilfe von Robert Engelhorn, Kunstmaler aus BadenBaden, vom Bezirksverein Lauterbach des Württembergischen Schwarzwaldvereins gebaut worden war. In der Ausschußsitzung vom 27. Mai 1904 machte Engelhorn die Mitteilung, dass er für die ihm erwiesene Ehrung (Ernennung zum Ehrenvorsitzenden) als Gegenleistung dem Verein zur Erbauung eines Aussichtsturmes auf dem Mooswaldkopf behilflich sein wollte, insofern er für die Kosten desselben aufkomme. Am 20. Juli 1904 war der erste Spatenstich, am 3. September 1905 die offizielle Einweihung.“ 6 Schenkung an den Württembergischen Schwarzwaldverein Am 7. Juli 1924 schenkte der Schwarzwaldbezirksverein Lauterbach das Grundstück „Turmhütte mit Wirtschaftsgebäude mit Eingang“ auf dem 879 Meter hohen Mooswaldkopf dem Württembergischen Schwarzwaldverein mit Sitz in Stuttgart unter der Auflage, dass das Schenkungsobjekt in erster Linie der Umwandlung und Erhaltung als Gedächtnismal für die im Weltkrieg gefallenen Mitglieder des Württembergischen Schwarzwaldvereins zu dienen bestimmt sei, oder, falls es zu einer Verschmelzung mit einem ähnlichen Vereinskomme, den Mitgliedern des Gesamtvereins. 1934 schlossen sich der Württembergische und der Badische Schwarzwaldverein zusammen, und seither ist das Fohrenbühlhaus das Gedächtnishaus des Gesamtvereins. Der Württembergische Schwarzwaldverein vereinbarte nach der Schenkung mit den Bezirksvereinen Lauterbach und Schramberg, dass Schramberg für Stuttgart die schlüsselfertige Herstellung übernahm unter Leitung des Vorsitzenden des Schramberger Bezirksvereins, Dr. Oskar Junghans. Das Wanderheim Gedächtnishaus Fohrenbühl mit seinem markanten Turm Der Ausbau erfolgte nach Plänen von Professor Bonatz aus Stuttgart. An das an der Turmhütte entstandene Gedächtnishaus wurde noch ein Haus als Jugendherberge angebaut, das auch als Wanderheim diente. Der Aussichtsturm wurde von 12,60 auf 23,80 Meter aufgestockt. Mitglieder aus Lauterbach und Schramberg transportierten die Materialien vom Fuß des Mooswaldkopfes bis zur hundert Meter höheren Baustelle. Im August 1924 wurde das „Gedächtnishaus der Gefallenen des Weltkriegs 1914/18 vom Württembergischen Schwarzwaldverein“ feierlich eingeweiht. Immer wieder Sanierung und Ausbau Blättert man durch die Annalen des Gedächtnishauses, so zieht sich wie ein roter Faden das Thema Sanierung und Ausbau. Immer wieder musste der Hauptverein große Summen aufbringen, um das Haus technisch auf den neuesten Stand zu bringen und die Unterkunftsmöglichkeiten den sich verändernden Ansprüchen der Wande- 1/2007 Wandern Stefanie und Ralf King sorgen sich um die Wanderer. Endrisszimmer). Die Küche wurde durch einen Anbau auf der Nordseite erweitert und ein Acht-Plattenherd mit zwei Bratöfen angeschafft. 1957 kam der Einbau einer automatischen dreiteiligen Kühlanlage hinzu. 1960 wurde eine Ölfeuerungsanlage eingebaut, 1963 strichen Mitglieder der Ortsgruppe Schramberg die Holzschindeln an. 1974 machten staatliche Auflagen den Bau einer biologischen Kläranlage mit Abund Frischwasserleitungen erforderlich mit Kosten von rund 100 000 Mark. In den Jahren 1975 bis 1987 wurden viele Renovierungsarbeiten notwendig, Anschaffung von Kücheneinrichtungen, Kachelofenheizung im Wirtschaftsraum, Toilettenanlagen, Hofbelag, Rauchmelderanlage, Duschkabinen für drei Zimmer, Speicher für Warmwasseraufbereitung, wärmedämmende Fenster im ganzen Haus und Dachgauben in der Pächterwohnung. Die Gesamtkosten dieser Arbeiten – ohne Kläranlage – betrugen rund 272 000 Mark. Diese gewaltigen Summen waren eine schwere Belastung für den Hauptverein, die durch staatliche Zuschüsse und eine beispielhafte 1/2007 Unterstützungsaktion der Ortsgruppen des Bezirks Fohrenbühl erheblich gemindert werden konnten. Wenn angepackt wurde, ging’s wieder aufwärts Auch über unterschiedliche Belegungszahlen gibt ein Blick in die Annalen Aufschluss. So wird berichtet, dass die Übernachtungszahlen von Anfang an nicht den Erwartungen entsprachen. Von 1934 bis 1949 kamen durchschnittlich nur 159 Wanderer im Jahr, auch die Benutzung durch die Jugend sei enttäuschend gewesen. Die Krise wurde Am Kachelofen kann man es lange gemütlich aushalten. überwunden, als ein Großteil der kaum benutzten Schlafräume in Fremdenzimmer umgewandelt wurde. In den Jahren 1950 bis 1959 wurden nun durchschnittlich 1 292 Übernachtungen registriert. 1986 wurde gar 2 134 Mal im Gedächtnishaus genächtigt. Aber seither sind die Zahlen dramatisch rückläufig bis auf wenige hundert. Dies ist mit ein Anlass dafür, dass der Unterkunftstrakt des Gedächtnishauses jetzt grundlegend saniert und modernisiert werden muss, denn die Zimmer strahlen eben noch immer den Charme der 50er und 60er Jahre aus. Doch jedes Mal, wenn es in der Vergangenheit eher bergab als bergauf ging, packten engagierte Mitglieder an, führten Neues ein, investierten und leisteten viel Eigenarbeit, und der Erfolg blieb nicht aus. Neue Zeiten brachten neue Herausforderungen – und neuen Aufschwung. Ganz anders sieht es indes in der Gastronomie aus. Gerne kommen die Besucher aus nah und fern, um sich in der gemütlichen Gaststube niederzulassen und die Angebote aus der Küche von Küchenchef Ralf King und seiner Ehefrau Stefanie zu genießen oder Wandern rer anzupassen. 1935 etwa musste die Stromversorgung neu aufgebaut werden, um in der Küche Elektrogeräte und eine Kühlanlage betreiben und Warmwasser herstellen zu können. Das Thema Wasserversorgung tauchte immer wieder auf, da das Trinkwasser aus einer 65 Meter tiefer liegenden Quelle auf den Berg geschafft werden muss. 1948 wurde die sanitäre Anlage durch 19 Waschbecken mit Warm- und Kaltwasser erweitert. 1950 wurden vier Wasserspülklosetts eingebaut. Der Tagesraum im Erdgeschoss wurde in drei Wirtschaftsräume umgewandelt (Junghansstüble, Nebenzimmer und Info Bewirtung und Öffnungszeiten Bewirtschaftet wird das Gedächtnishaus Fohrenbühl von der Familie Stefanie und Ralf King, Telefon 0 74 22/44 61. Das Haus ist ganzjährig geöffnet außer Betriebsferien von Mitte Januar bis Mitte Februar. Ruhetag ist jeweils am Mittwoch von 17 Uhr an und am Donnerstag ganztags. Wegbeschreibung Zum Gedächtnishaus kommt man als Wanderer unter anderem über den Mittelweg, mit dem Auto von Fohrenbühl, der zwischen Lauterbach und Hornberg liegt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von der Bushaltestelle Adler, Fohrenbühl, die nächste Bahnstation ist in Hornberg an der Schwarzwaldbahn. am Kachelofen ein Bier oder Viertele zu trinken. In einem Tagungsraum mit 60 Sitzplätzen können auch größere Gesellschaften feiern oder zu Tagungen zusammenkommen. Nachmittags finden viele Gäste aus der näheren Umgebung den Weg zum Gedächtnishaus, um Kaffee zu trinken, einen Spaziergang auf den neu markierten Wegen zu machen oder die Kinder auf dem nahen Waldspielplatz sich austoben zu lassen. Seit 1971 kann man auch auf der „WalterSchweigler-Straße“ von der Passhöhe Fohrenbühl zum etwa ein Kilometer entfernten Gedächtnishaus fahren. MDR-Wandersendung Ende Januar war der Schwarzwaldverein Begleiter bei der Recherche zu den Sendungen „Vorfrühling im Schwarzwald“, die von den Höhen ins Markgräflerland führen. Sendetermine MDR Fernsehen: Teil 1: 18. April 2007, 16:30 –17:00 Uhr Teil 2: 2. Mai 2007, 16:30–17:00 Uhr „Der Rucksack“ im MDR Fernsehen sendet regelmäßig jeden 2. Mittwoch, 16.30–17.00 Uhr Wandersendungen, schauen Sie mal rein. 7 „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ ...bitte packen Sie mit an! Bei der Modernisierung des Wanderheims brauchen wir Ihre Unterstützung! Der Präsident des Schwarzwaldvereins ruft zur Spendenaktion auf. Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde, viele von Ihnen kennen das Wanderheim Fohrenbühl samt seinem imposanten Turm. Vielleicht kennen Sie es sogar noch aus der eigenen Kindheit, als man nach einer langen Wanderung dort verpflegt wurde, die müden Beine ausstrecken und in den Schlafräumen übernachten konnte. Mittlerweile gibt es dort leider kaum noch Übernachtungsgäste. Die Zimmer befinden sich auf dem Stand der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Unser aller Anspruch an Komfort ist gestiegen. Eine Sanierung des Beherbergungstraktes ist daher dringend nötig. Doch nicht nur der gestiegene Komfort, sondern auch ein moralisches Pflichtgefühl zwingt den gesamten Schwarzwaldverein als Eigentümer des Gedächtnishauses Fohrenbühl zu einer dringend nötigen Modernisierung. Der Besitz geht auf eine Schenkung der Ortsgruppe Lauterbach im Jahre 1924 zurück. Mit dieser Schenkung hat sich der Schwarzwaldverein verpflichtet, das Wanderheim Fohrenbühl als Gedächtnisstätte für die in den beiden Weltkriegen gefallenen Mitglieder zu erhalten. Außerdem steht das Gedächtnishaus Fohrenbühl als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. Das Denkmalschutzgesetz verpflichtet den Schwarzwaldverein ebenfalls, für die Erhaltung zu sorgen. Auf der Delegiertenversammlung im Juni 2006 in Lahr-Reichenbach wurde zur Finanzierung des Umbaus des Beherbergungstraktes eine Spendenaktion beschlossen. Die konkrete Ausführung wurde an den Hauptvorstand weitergeleitet, der das Projekt an das Präsidium delegiert hat. Das Präsidium hat die Agentur Michael Thümmrich aus Bad Krozingen mit der Konzeption und Durchführung der Spendenaktion nach einer offenen Ausschreibung beauftragt. Ich bitte Sie nun herzlich um Ihre engagierte Mithilfe und sich gemäß Beschluss der Delegiertenversammlung vom 24. Juni 2006 an der Spendenaktion zu beteiligen. Bitte aktivieren Sie die Mitglieder Ihrer Ortsgruppe, damit unsere Spendenaktion erfolgreich wird! Für Ihr besonderes Engagement zugunsten des Schwarzwaldvereins danke ich Ihnen jetzt schon ganz herzlich. Ihr Eugen Dieterle Präsident Bitte überweisen Sie Ihre Spende mit dem Kennwort „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ auf das folgende Konto: Dresdner Bank Freiburg, 4 127 821 02, BLZ 680 800 30 8 1/2007 ...bitte packen Sie mit an! Bei der Modernisierung des Wanderheims „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ Diese Zahlkarte hat schon jemand verwendet. Wenn auch Sie spenden möchten: Kontonummer 4 127 821 02 BLZ 680 800 30 Dresdner Bank Freiburg Stichwort: „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ www.thuemmrichdesign.de DANKE! 1/2007 www.gedaechtnishaus-fohrenbuehl.de 9 Wandern Wandern Durch den Winterwald zum Gedächtnishaus Fohrenbühl Eine Tour wie im März, obwohl es erst Mitte Januar war Von Karlheinz Scherfling Noch immer dreht sich das mächtige Wasserrad im Schüttesägemuseum in Schiltach. A uf Schneeschuhen zum Gedächtnishaus Fohrenbühl“, so stand es in unserem Kalender. Doch wie sagt in solchen Fällen Lahrs Ex-Bürgermeister: „Jo Pfiffedeckel“. In Freiburg zeigte das Thermometer 15 Grad, auf den Schwarzwaldhöhen war weit und breit kein Flöckchen Schnee zu sehen. Aber was soll’s, Wanderzeit ist immer, dachten wir uns, und zogen eben ohne Schneeschuhe los. Da man mit Schneeschuhen nicht ganz so schnell vorwärts kommt wie mit Wanderstiefeln, hatten wir uns eine Tagesstrecke vorgenommen, die kürzer war als eine Sommertour. Von Schiltach im Kinzigtal sollte es auf dem Mittelweg zum zehn Kilometer entfernten Gedächtnishaus auf dem Fohrenbühl gehen. Immerhin waren dabei rund 550 Höhenmeter zu bewältigen. Das Baden-Württemberg-Ticket ermöglichte eine kostengünstige Anfahrt, und um 9:45 Uhr standen wir auf dem „Hauptbahnhof Schiltach“. Wir hatten also jede Menge Zeit, und die nutzten wir zunächst für einen Besuch der 700 Jahre alten Fachwerkstadt. Schon auf dem Weg vom Bahnhof zum Städtchen stießen wir auf Sehenswertes. Unter einem Dach stehen drei rote Schienenbusse, die früher Jahrzehntelang durchs Kinzigtal brummten. Ältere Wanderer mögen sich noch an manchen Ausflug in eines der Schwarzwaldseitentäler mit diesen Fahrzeugen erinnern. Und gleich darauf stießen wir auf das Schüttesägemuseum, das auch das Flößermuseum beherbergt. 10 Prächtige Fachwerkhäuser umsäumen den Marktplatz von Schiltach. Wir hatten Glück. Im Winter gibt es nur begrenzte Besuchsmöglichkeiten, da aber Arbeiter einiges reparierten, durften wir die Innereien der alten Säge und das Museum besichtigen. In zwei Gebäuden zwischen Kinzig und einem Kanal ist das Thema Holz in seinen vielen Facetten vorgestellt. Sehenswert sind vor allem die alte Hochgangsäge, die noch mit Wasserkraft angetrieben wird, das mächtige unterschlächtige Wasserrad und die beeindrucke Transmission. Noch heute wird mit einem 30 kWGenerator Tag und Nacht Strom erzeugt. In wenigen Schritten gelangten wir über die Kinzigbrücke ins Zentrum des Städtchens, das sich als recht schiefe Ebene präsentiert. Prächtige Fachwerkhäuser rahmen den Marktplatz am Hang ein, von dem eine von Fachwerkwerkhäusern gesäumte Straße steil bergan führt. Das bemalte Rathaus überragt die Szenerie. Negativ fiel nur auf, dass dieses schöne Bild von vielen parkenden Autos gestört wird. Wie eindrucksvoll sind doch mittelalterliche Plätze ohne die Blechkarossen! Beim Italiener gab’s noch einen Cappuccino, dann machten wir uns auf den Weg, dem roten Rhombus mit dem weißen Strich folgend. Aber wir kamen nicht weit. Aus der evangelischen Stadtkirche klang Orgelmusik. Wir traten ein und lauschten der jungen Organistin, die gerade „Großer Gott, wir loben Dich“ anstimmte. Welch bewegender Augenblick in der mächtigen, im neobyzantinischen Rundbogenstil erbauten Kirche aus dem Jahr 1843. Seinerzeit war sie die zweitgrößte evangelische Kirche in Baden. Es war inzwischen nach elf Uhr geworden, als wir mit dem Aufstieg begannen. Der Weg führte in Serpentinen rasch auf die Höhe, und alsbald hatten wir schon einen beeindruckenden Ausblick auf das Kinzigtal, das Schiltachtal bis weit hinüber zu den Siedlungen auf den Höhen. Nach einer guten Stunde erreichten wir in 660 Meter Höhe Schöngrund und das Höhengasthaus „Heuwies“. Wir hatten nun wirklich noch nicht viel „geschafft“, aber der Tag war schon halb rum, und wir hatten Appetit. Freundlich begrüßte uns Karl Schumann in seiner Grenzmarke zwischen Baden und Württemberg neben dem Gedächtnishaus 1/2007 Wandern 1/2007 höhe Fohrenbühl, wo außer einem schwarz-weißen Hund noch alles zu schlafen schien. Jetzt kam ein weniger attraktives Wegstück, gut zwei Kilometer auf einer Asphaltstraße bis zur Abzweigung Reichenstein, verhieß uns ein Schild. Aber das Schauspiel der Wolken, die weite offene Landschaft und die alten Grenzsteine, die die einst badisch/württembergische Grenze markieren, ließen auch dieses Stück Weg kurzweilig werden. Was wäre das für ein tolles Schneeschuhgelände. Weiter ging’s durch einen Kiefernwald, bei Ober-Falken stießen wir auf einen Gedenkstein, der von der Ortsgruppe Tennenbronn den Wegemarkierern des Schwarzwaldvereins gewidmet ist – wohlgemerkt früherer Generationen. führte gemeinsam mit unserem Mittelweg zur „Staude“, einem edlen SchwarzwaldHöhengasthaus. In unserer Wanderkluft und mit dem Wunsch nach einer warmen Suppe fühlten wir uns zunächst etwas deplaziert, aber eine freundliche Bedienung meinte, Wanderer seien immer willkommen (und über der Tür hing ja schließlich das Emaille-Schild des Schwarzwaldvereins). Jetzt hatten wir nur noch gut fünf Kilometer Das Kapfhäusle, ein kleines strohgedecktes Bauernhaus Gedenkstein am Mittelweg für die ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereins Den heutigen gebührt ebenfalls solch eine Anerkennung, denn die neue Markierung erwies sich überall als ganz hervorragend. Mittlerweile hatten die wild vorüber ziehenden Wolken auch etwas Schneeregen im Gepäck, und es prasselte Graupelschauer Gedächtnishaus Fohrenbühl im Januar 2007 auf uns nieder, der an den Stammfüßen der Kiefern in weißen bis nach St. Georgen vor uns, die uns über Manschetten liegen blieb. Da kam uns das die Hochwälder Höhe in das SchwarzwaldGasthaus „Zum deutschen Jäger“ auf dem städtchen führte. Dank der guten ZugverWindkapf nach zwei Wanderstunden bindungen am Sonntag bekamen wir auch gerade recht zu einer Kaffeepause. Am bald einen Interregio nach Offenburg und Stammtisch hatten sich die Männer der Anschluss nach Freiburg. Nachbarschaft versammelt, um über allerlei Es wäre schön gewesen, wenn wir die wichtige und unwichtige Dinge zu disku- Landschaft im weißen Kleid erlebt und auf tieren. Kurz vor 12 zahlte einer nach dem Schneeschuhen erwandert hätten. Aber anderen und ging wohl nach Hause zum auch diese zwei Tage waren sehr einSonntagsbraten. Wir aber brachen wieder drucksvoll und bewiesen einmal mehr, dass auf, der Schneeregen hatte inzwischen auf- man das ganze Jahr über wandern kann gehört, und trafen nach einer dreiviertel und dass der Winterwald auch seine besonStunde auf den Querweg Lahr-Rottweil. Er deren Reize hat. 11 Wandern gastlichen Stube und empfahl uns zur Stärkung seine Schwarzwälder Wurst- und Speckspezialitäten aus eigener Schlachtung. Es bedurfte keiner großen Überredungskunst, und wir bestellten Speckvesper, Blutund Leberwurst, geräucherte Bratwurst und „Lumpensalat“, der sich als weißer und roter Schwartenmagen zu erkennen gab. Irgendwie hatte der Wirt nicht registriert, dass wir nur zu dritt waren, denn er tischte für mindestens sechs Leute auf. Da hieß es „ran an den Speck“, und während wir so Stück um Stück der köstlichen Würste und des Specks verzehrten, erzählte Karl Schumann von seiner Jahrzehnte langen Arbeit gemeinsam mit seiner Frau auf diesem kleinen Hof, auf dem noch neben der Gastronomie Landwirtschaft betrieben wird, und seiner Schichtarbeit bei Junghans in Schramberg. Er wusste manche Anekdote von Gästen zu berichten, aber auch von seiner Enttäuschung über Mitglieder des Schwarzwaldvereins der Ortsgruppe Schiltach, die demonstrativ einen Bogen um sein Lokal machen, weil er schon seit 35 Jahren in der Ortsgruppe Lauterbach Mitglied ist. Dafür seien Mitglieder aus Stuttgart umso lieber bei ihm zu Gast gewesen, und als sie „versumpften“, übernachteten sie einfach im Heu. Fast hätte uns das auch geblüht, denn mittlerweile waren drei Stunden vergangen, nicht zuletzt, weil sich auf einmal auch ein Paar in unsere Unterhaltung einmischte und sich als aktive Schwarzwaldvereinler der Ortsgruppe Schramberg zu erkennen gab. Dann brachen wir aber auf, wanderten jetzt meist nur noch wenig ansteigend, durch den Winterwald, in dem wir Stechpalmen entdeckten, die zum Teil Meterhoch waren, wie wir es in dieser Fülle noch nie gesehen hatten. Die Sonne stand schon ganz tief über dem Horizont, als wir das Gedächtnishaus Fohrenbühl erreichten. An üppiges Abendessen wollten wir nicht mehr denken nach diesem reichhaltigen Vesper am Nachmittag. Die Küche von Ralf und Stefanie King müssen wir nun eben bei einer anderen Gelegenheit mal kennen lernen. Nach einem Schlummertrunk am Kachelofen fielen wir recht müde und zufrieden in die Betten. Am Sonntagmorgen brachen wir nach einem herzhaften Frühstück zeitig auf, denn wir wollten nach dem 20 Kilometer entfernten St. Georgen wandern, immer weiter dem Mittelweg folgend. Aber zunächst stiegen wir auf den Aussichtsturm und erlebten eine atemberaubende Rundsicht. Gegen Osten war der Himmel mit fast schwarzen Wolken verhangen, die zuvor einigen Regen über dem Fohrenbühl abgeladen hatten. Aber sie zogen weg. Darunter waren die Umrisse der Schwäbischen Alb zu erkennen. Gen Westen zogen weiße Wolken über einen blauen Himmel, ein frischer Wind ließ sie rasch über uns hinwegfegen. Wir machten uns frohgemut auf den Weg, waren nach einer viertel Stunde an der Pass- Wandern Wandern Abendwanderung auf über 4 000 m auf der Insel Amantani im Titicacasee Endlose Sand- und Steinwüsten bedecken Peru Peru – unterwegs im Reich der Inka Von Frieder Haug F remde und verlockende Schlagwörter wie Inkareich, Titicacasee und Andenkondore lenkten die Jubiläumsreise für 25 Jahre Vorstandschaft in der Ortsgruppe Pfalzgrafenweiler schnell auf den südamerikanischen Kontinent. Ein ganzes Jahr wurde geplant, Hausarztbesuche zu Herz/Kreislauf eingefordert und Schutzimpfungen vorgenommen. Beste Reisezeit ist nach der Regenzeit im April/Mai, die Temperaturen sind dann für uns tagsüber frühsommerlich, aber mit kalten Nächten. Unser Zwölf-Stunden-Flug endete in der Abendsonne von Lima, direkt am Pazifik. Die Landschaft entlang der peruanischen Ostküste ist fast wüstenartig versteppt und wird nur durch die von den Bergen kommenden Flüsse unterbrochen. Diese ermöglichen mit ihrem Schmelzwasser von den Sechstausendern der Cordillera die Bewässerung der Felder. Langsame Höhenanpassung ist in den Anden ratsam Auf der endlos erscheinenden „Panamericana“ rollten wir im Bus nach Süden durch eine traumhafte Felsen- und Meerlandschaft. Pisco, bekannt durch Weinanbau und vor allem durch seinen berühmten Traubenbrand, war Ausgangspunkt zu einer Eingehwanderung in das Schutzgebiet auf der Halbinsel Paracas und einen Schnellbootbesuch auf den Ballestas-Inseln, den Kleinen Galapagosinseln. Millionen Vögel „produzieren“ hier Guano; Kormorane, Tölpel, Humboldtpinguine und Seelöwenherden präsentierten sich. Der Mumienfriedhof Chauchilla beherbergt inmitten der erbarmungslos trockenen Wüste eine Anzahl besterhaltener Mumien und Skelette aus der Prä-Inkazeit. In die Sahara versetzt fühlte sich die 24 Köpfe zählende Gruppe in der Oase Huacachina: inmitten von hohen Sanddünen wachsen um die kleine Lagune Dattelpalmen und Johannisbrotbäume. Barfuß bis über die Knöchel im Sand versinkend stiegen wir am Abend mühsam über 200 Höhenmeter auf die höchste Sanddüne und genossen hinter endlos erscheinenden Dünenkämmen den Sonnenuntergang. Die deutsche Forscherin Dr. Maria Reiche untersuchte jahrzehntelang die berühmten Scharrbilder in der Wüste bei Nazca, wir überflogen mit dem Kleinflugzeug die fast 2 000-jährigen Figuren und gewannen einen Eindruck der rätselhaften geometrischen Figuren. Dann kam der erste Aufstieg mit dem Bus auf über 2 300 Meter nach Arequipa, welche die Peruaner auch „weiße Stadt“ nennen, weil das weiße Vulkantuffgestein in der Stadt dominiert. Sie ist durch die schneebedeckten Vulkane El Misti, 5 822 Meter, Nevado Pichu Pichu, 5 664 Meter, und den alles überragenden Chachani, 6 057 Meter, umstellt – eine traumhafte Umgebung. Das große Ziel ist erreicht: Machu Picchu 12 1/2007 Wandern Wandern Start zum viertägigen Inkatrail beim legendären km 82 In das 17. Jahrhundert versetzte uns der Besuch des Klosters Santa Catalina, eine kleine Stadt in der Stadt. Andenkondore über dem Colca Canyon Den Patapampapass, mit 4 800 Meter höchster Reisepunkt, mussten wir passieren, um an den der Welt tiefsten Colca Cañon zu kommen. Unterwegs sahen wir zahlreiche Lamas, Alpacas und Vicuñas. Am Cruz del Condor lauerten wir mit Fotos und Ferngläsern behangen bei schwindelerregenden Blicken am frühen Morgen auf die Andenkondore. Mit der ersten Thermik kamen diese auch unter uns aus den Felsnischen und schraubten sich ganz nahe an uns vorbei hoch – ein beeindruckendes Schauspiel. Mit einer Spannweite von bis zu drei Metern flogen die Könige der Anden über unseren Köpfen. Auch der seltene grünblau schillernde Riesenkolibri wollte sich uns ganz nah zeigen. Damit hatten wir aber nur zwei der 170 Vogelarten gesehen Eine lange und sonnige Wanderung an diesem Cañon entlang durch 20 blühende Kakteenarten hindurch belohnte durch schöne Aussichten und trainierte gleichzeitig unseren Kreislauf für das immer noch bevorste- Blick auf den Nabel der Welt: Cuzco hende Hochgebirge. Über oft unbefestigte Pisten durch das Altiplano führte uns wieder eine lange Busfahrt, die am Ende mit einem überwältigenden Ausblick auf den Titicacasee lohnte. Auf fast 4 000 Metern werden hier noch Kartoffeln, Getreide und Mais angebaut. raum präsentierte eindrucksvoll die gesamte Produktpalette. Ähnlich den Bollenhüten aus dem Gutachtal tragen verheiratete Männer andere Strickmützen als Ledige. Eine Rundwanderung auf steilen Felsenpfaden erinnerte an die Schmugglerpfade an der Costa Brava. Strickende Männer auf dem Titicacasee Über die südamerikanische Wasserscheide zum Nabel der Welt Puno am Titicacasee liegt auf rund 3 800 Meter und war unser nächstes Ziel. Er ist der höchstgelegene befahrene See der Welt. Unser Planer und Reiseleiter Dr. Christian Haug hatte hier zu Zeiten seines Studiums 1998 zwei Semester Medizin studiert. Erste Kontakte mit Coca-Blättern hatten wir hier auf dem Markt. Als Tee oder durch Kauen können sie in dieser großen Höhe den Druck im Kopf lindern. Zu den Uros-Indianern auf den schwimmenden Schilfinseln fuhren wir mit einem großen Boot hinaus. Unter einfachen Verhältnissen war für uns die Übernachtung auf der Insel Amantani bei verschiedenen Familien vorbereitet – ein besonderes Erlebnis bei Kerzenschein und ohne fließendes Wasser. Außergewöhnliches schloss sich am nächsten Morgen an: nach kurzer Bootsfahrt legten wir an der Insel Taquile an – hier stricken alle Männer! Ein gemeinsamer Verkaufs- Über den 4 300 Meter hohen Pass La Raya mit der Wasserscheide zum Pazifik/dem Amazonasbecken gelangten wir zu einem weiteren Höhepunkt unserer Reise, zum Nabel der Welt: der Stadt Cuzco. Sie ist die älteste bewohnte Stadt Lateinamerikas und Hauptstadt des Inkareiches. Hier findet man eine große Anzahl Inkaruinen mit massiven, maßgenau gearbeiteten Steinmauern und viele spanische Kolonialbauten. Wir genossen nochmals auf der Plaza de Armas deftige einheimische Küche und gutes peruanisches Bier vor dem Start auf den viertägigen Inka-Trail. Überall lockte die neongelbe Inca Kola, ein geschmacklich herausforderndes Limonadengetränk, das es den Peruanern angetan hat. Beeindruckend waren die Märkte in den Städten, auf denen es wirklich alles gab. Traumhafte Eindrücke auf dem Inkatrail 1/2007 13 Wandern Wandern Gänzlich unbekannte Südfrüchte konnten wir der Reihe nach durchprobieren, die frischen Säfte daraus waren ein Gedicht. Unzählige Kartoffelsorten und viele Getreidearten gab es in großen offenen Säcken. Allerdings waren hier im engen Menschengedränge die fingerfertigen Taschendiebe allgegenwärtig, wie einige Teilnehmer zu ihrem Leidwesen feststellen mussten. Auf dem Pfad der Inkas Nach einer Einweisung über Ausrüstung und Organisation durch unsere Führer konnte es losgehen. Entsprechend der Nationalparkverwaltung Machu Picchu sind die Trailwanderer auf 500 pro Tag limitiert. Aufgrund der Größe musste unsere Gruppe 16 Träger für Zelte, Proviant und Gas, vier Köche und zwei Führer anmieten. Inkapfade gab es über tausende von Kilometer im Inkareich. Daran regelmäßig eingerichtete Läuferstationen garantierten schon damals die rasche Nachrichtenüberbringung in kürzester Zeit. Im Heiligen Tal der Inkas, dem Urubambatal, starteten wir frühmorgens beim legendären Kilometer 88 zur VierTage-Tour mit Endziel Machu Picchu. Auf der noch nächtlichen Anfahrt umsäumten uns von der ersten Morgensonne schon rosarot angestrahlte, schneebedeckte Sechstausender – ein einmaliges Panorama. Langsam stieg der Pfad entlang des Flusses an, erste Inkaruinen von Vorposten säumten bald den Trail. Eukalyptushaine mit kreischenden Papagaienschwärmen begleiteten uns. Unterwegs plötzlich ein Drei-Gänge-Menü im Zelt, ein für Wanderer so nicht notwendiger Luxus, welcher aber von vielen Besuchern offensichtlich als Standard verlangt wird. Für die Nachtlager wurden Zweimannzelte aufgebaut, es gab nur einfache Waschgelegenheiten. Wie schon am Titicacasee war auch hier im Hochgebirge der nächtliche Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens ein besonderes Erlebnis. Der zweite Trailtag war der anstrengendste, da er gleich zwei Pässe 14 bereithielt. Mit 4 198 Metern ist der Pass der Toten Frau (Warmiwañusca-Pass) unser höchster Punkt des ganzen Trails. Der Sage nach sollen zwei Nebenbuhler die gemeinsam begehrte junge Frau bis hier hinauf verfolgt haben, wo sie tot zusammenbrach. Unterwegs überholten uns zügigen Schrittes die Tragtiere der Anden, mit Taschen bepackte Lamas und ihre Führer. Aber auch unsere leichtfüßigen Träger (in einfachen Sandalen!), welche im Nationalpark maximal 20 Kilogramm tragen dürfen. Ab etwa 3 700 Metern wurde es insbesondere für die Älte- war am tiefsten Punkt zwischen den beiden Pässen wieder für uns vorbereitet. Danach folgte sofort der Aufstieg zum zweiten Pass an diesem Tag, dem Runkuraqay-Pass mit 3 998 Meter. Diesen Kraftakt unterbrach Gott sei Dank ein Halt an der nächsten Inkaruine Runkuraqay auf halber Höhe. Ohne große Pause schloss sich nahtlos der nächste Abstieg auf den nur grob aus Steinstufen in ständig wechselnder Tritthöhe gebauten Pfade an und brachte uns hinunter in einen subtropischen Regenwald mit hoher Luftfeuchtigkeit und satt blühender Pflanzen. Unbeschreibliche Vielfalt auf dem Markt in Puno Vicunas, eine der vier Lamaarten, auf dem Altiplano mit AndenSechstausendern ren unter uns merklich beschwerlicher. Keiner von der Gruppe war bisher in dieser Höhe mit einem acht bis zehn Kilogramm schweren Rucksack unterwegs. Da der Pfad bis zum Pass stetig steil anstieg, musste zwangsweise bald alle 50 Meter eine Pustepause eingelegt werden! Aber alle schafften es und wurden oben am Pass mit Berg Heil begrüßt. Die Mittagspause Unweit hinter der Ruinenstadt Sayacmarca/„Unzugängliche“ Stadt mit fantastischem Blick über das Aobamba Tal tauchte dann auf einem kleinen Plateau unerwartet, aber doch heiß begehrt das zweite Nachtlager auf! Nach einer eiskalten Katzenwäsche schmeckte das Abendessen besonders, allerdings hatten manche aufgrund der Höhenlage trotz der strammen Tagesleistung kaum Hungergefühle. 1/2007 Wandern In der Nacht öffnete der Himmel alle Schleusen, der Regenwald war in seinem Element. Das frühe Aufstehen im engen Zelt, das Anziehen von feuchter Kleidung und das regenbedingt fluchtartige Aufsuchen des Küchenzeltes ließen uns schnell wach werden. Wie Zwerge aussehend begannen wir unter unseren bunten Umhängen den dritten Wandertag auf dem Camino Inca. Kleine Frösche quakten zu Hunderten im triefnassen Moos. Bald hörte der Regen auf, Nebelschwaden wogten und ließen immer mehr Aussicht zu. Dann kam die Hiobsbotschaft: Kurz vor Machu Picchu, nach dem Sonnentor hatte ein Erdrutsch den Inkatrail unbegehbar gemacht! Dies bedeutete für unsere Gruppe den Abstieg von bisher unvorstellbaren 1 700 Höhenmetern an einem Stück! Unterwegs besichtigten wir die bekannte Inkaruine Wiñay Wayna, angeschmiegt an einen Steilhang. Die ausgeklügelte Wasserversorgung und die akribisch angelegten Feldterrassen Urubamba-Tal in einem Gasthaussaal. Vielen von uns war die Enttäuschung darüber ins Gesicht geschrieben. Der die ganze Nacht über auf das Blechdach trommelnde Starkregen milderte aber die Enttäuschung wieder ab beim Gedanken, jetzt in einem kleinen Zweimannzelt zu stecken! Mit dem ersten Pendelbus fuhren wir viele Serpentinen hoch zum Zielpunkt unserer gesamten Jubiläumsreise: Machu Picchu. Dichte Nebelschwaden verdeckten zu Beginn unsere Führung fast die gesamte Anlage. Aber dann lichteten sich Zug um Zug die feuchten Vorhänge und die sagenhafte Inkastadt konnte auf uns unbeschreiblich wirken. Ausmaß und Vielschichtigkeit der Anlage lassen sich nicht annähernd von einer Postkarte erfassen. Zwischen grasenden Lamas erkundeten wir unter jetzt heißer Mittagssonne die so lange vergessene Stadt. Wie viele Mannjahre an Arbeit waren hier wohl unter welchen Umständen geleistet worden? Damit hatten wir glücklich die erlebnisreichen Hauptwandertage unserer Reise überstan- den, welche uns so viele bleibende Eindrücke geboten haben. Die beiden Ärzte in der Gruppe hatten fast täglich kleinere Wehwehchen wie Verstauchungen, Kaktusstachel oder Durchfall zu behandeln, bis hin zu Infusionen, die zwecks Erhaltung der Mobilität des Patienten kurzerhand am Wanderstock befestigt wurden. Von nun an ging’s bergab Eine abenteuerliche Zugfahrt zurück nach Cuzco beschloss die eigentliche Reise. Ganz ungewohnt bewegte sich der Zug im ZickZack steil hinunter zum inzwischen prächtig beleuchteten Nabel der Welt. Nach der letzten Nacht in den Anden brachte ein Inlandflug die Gruppe wohlbehalten in die Hauptstadt Lima zurück. Bei einem festlichen Abschlussabend hieß es Abschied nehmen von einem vielseitigen Reise- und Wanderland, das so schnell keiner vergessen wird. Inka-Scharrbild „Kandelaber“ Wanderung im oberen Colca-Canyon zeugten vom hohen Baustandard der Inkas. Danach folgte der Steilabstieg ins Urubamba-Tal mit anschließendem Regenmarsch zwischen der Bahnlinie und dem reißenden Fluss nach Aguas Calientes. Da brachte ein Besuch des Thermalbades kleine Wunder für die geschundenen Muskeln und Gelenke. Unser drittes Nachtlager war erdrutschbedingt also nicht bei der Ruine Wiñay Wayna, um zum Sonnenaufgang am Sonnentor den ersten Blick über Machu Picchu zu genießen, sondern tief unten im 1/2007 Unser erstes Nachtlager am Inkatrail Der subtropische Regenwald macht seinem Namen alle Ehre 15 Wandern Regenwald und Steilabstieg machen uns das Leben schwer Wandern Wandern Auf den Spuren der Erdgeschichte Den neuen Geologiepark im Vordergrund, dahinter ein herrlicher Ausblick auf Lenzkirch – so präsentiert sich die Attraktion auf dem Schlicht-Aussichtspunkt nun vielen Wanderern auf dem Mittelweg. Ortsgruppe Lenzkirch richtete einen Geologiepark ein – Attraktion am Mittelweg M it viel Engagement und ehrenamtlicher Arbeit hat die Ortsgruppe Lenzkirch in den vergangenen zwölf Monaten auf dem Aussichtspunkt in der Schlicht, an dem der Mittelweg vorbeiführt, einen spannenden kleinen Geologiepark hergerichtet. Spaziergänger, Wanderer oder erdgeschichtlich Interessierte werden über die Gesteinsvorkommen rund um die Haslachgemeinde und im Bereich des Hochschwarzwaldes ausführlich informiert. Auf dem schön gelegenen Aussichtspunkt hoch über dem Haslach- und Urseetal wurden die Arbeiten in einer Art Gemeinschaftsaktion von Vereinsmitgliedern, freiwilligen Helfern, örtlichen Firmen, Bauhof und Forst realisiert. Zahlreiche große Gesteinsbrocken, die entlang des Wanderweges und rund um den Aussichtspunkt aufgestellt wurden, erzählen vieles aus der Erdgeschichte der Hochschwarzwälder Region. Kleine gesponserte MetallSchildchen wurden auf die Steine geschraubt. Auf diesen kann man nun lesen, ob es sich um Haslachgranit, Grauwacken, Buntsandstein oder Porphyr handelt. Wer nicht ganz so bewandert in der Gesteinskunde ist oder noch mehr wissen will, dem gibt eine große Informationstafel entsprechende Informationen. Man erfährt etwas über die Vergletscherungen der Eiszeit im Haslach- und Urseetal, die Ausläufer des Feldberg-Gletschers nach Osten, über Gesteinsformationen und die Lage der Endmoränen. Initiator war der Vorsitzende Harald Fritsche, Hobby-Geologe Jürgen Grimm hat an der Umsetzung der Idee entscheidend mitgewirkt. Er war es auch, der 16 immer wieder neue Gesteinsbrocken ausfindig gemacht hat, die dann hinauf in die Schlicht transportiert und dort aufgestellt wurden. Lenzkirch bietet sich für ein solches Projekt geradezu an. Denn keine andere Region im südlichen Schwarzwald bietet eine solche erdgeschichtliche Vielfalt und den Aufschluss so vieler Gesteinsarten wie gerade das Haslachtal zwischen Hochfirst, Urseetal, der beginnenden Wutachschlucht und – auf der anderen Seite – Fischbacher Höhe und Schluchsee. Dies wurde auch schon von vielen GeologieExperten in der Fachliteratur festgehalten. Sogar auf Kohleschichten, was für den Schwarzwald eine absolute Besonderheit ist, kann man an einigen Stellen rund um Lenzkirch stoßen. Finanziert wurde das Projekt neben der Hilfe von Firmen oder Ehrenamtlichen ausschließlich aus der Kasse der Schwarzwaldvereinsortsgruppe Lenzkirch. Dabei schlug vor allem die professionelle Infotafel zu Buche. Noch nie in der über 120-jährigen Geschichte der Ortsgruppe Lenzkirch wurden in wenigen Jahren soviel Arbeit und auch finanzielle Mittel eingesetzt, die Gästen und Einheimischen gleichermaßen zugute kommen. Zu den in den vergangen Jahren abgeschlossenen Projekten zählen die Sanierung der Ruine Urach und der historischen Wasserhäuschen, die Säntisblickhütte wurde renoviert und die Haslachschlucht wieder zugänglich gemacht. Die Gemeindekasse wurde entlastet, indem auf Vereinskosten zahlreiche Ruhebänke rund um den Kurort, aber auch in den Ortsteilen Saig und Kappel aufgestellt wurden. Manfred-G. Haderer Herbstlich, aber dennoch stimmungsvoll und musikalisch von zwei Albhornbläsern umrahmt, so wurde die neue Attraktion Ende September eingeweiht. 1/2007 Wandern Bundesweit einheitliche Zertifizierung für Natur- und Landschaftsführer W ie in vielen Lebensbereichen ist der Wandel oft das einzig Beständige. Das gilt auch für unsere Wanderführerausbildung (der Begriff Wanderführer wird für Wanderführerinnen und Wanderführer benutzt). Auf dem Feld der Natur- und Landschaftsführungen bewegen sich viele Gruppen. Sie zeigen interessierten Gästen Natur, Kultur, Heimat, Brauchtum und regionale Produkte. Da die Ausbildungen unterschiedliche Qualitäten und Ziele haben, hat sich der bundesweite Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz (BANU) zum Ziel gesetzt, eine bestimmte Qualität bei den Natur- und Landschaftsführern verstärkt werden. So geht es um Fragen, die wir aus unserer Wanderführerausbildung bereits kennen: Wie führe ich eine Gruppe, wie spreche ich die Teilnehmer der Gruppe an, wie reagiere ich situationsbedingt oder wie mache ich eine Wanderung interessant und lebendig, also Fragen der Führungsdidaktik, der Kommunikation und Erlebnispädagogik. Nun stehen die Wandervereine in Baden-Württemberg vor der Frage, ob sie sich dieser Entwicklung, zur Gleichstellung mit anderen Ausbildungen, anschließen und ihre Lehrgänge um die geforderten Bereiche ergänzen oder ob sie bei der nach der Konzeption von 1998 bewährten staatlich anerkannten Ausbildung blei- Wanderer wollen nicht nur auf dem richtigen Weg geführt werden, sondern auch etwas über das Drumherum erfahren. anzustreben. Erreichen die Lehrpläne das gewünschte Niveau, kann die Ausbildung anerkannt und zertifiziert werden. Naturund Landschaftsführungen haben, auch gegen Entgelt, landes- und bundesweit zugenommen. In Baden-Württemberg gibt es etwa acht unterschiedliche Qualifikationen und Ausbildungen. Sie führen Bezeichnungen wie Alb-, Bodensee- oder Schwarzwald-Guide, Naturparkführer, Gästeführer oder Gewässerführer. Alle diese Ausbildungen haben bestimmte Schwerpunkte und Ziele. So werden die Naturschutzverbände ihre Gäste zu naturkundlichen Höhepunkten führen, die Gewässerführer werden die Bedeutung des Wassers in der Landschaft herausstellen und die Verbände der Landfrauen werden ihre Heimat und die regionalen Produkte preisen. Mit der Steigerung und Sicherung der Qualität in der Ausbildung ist nicht beabsichtigt, die Ausbildungen zu vereinheitlichen. Die unterschiedlichen Ziele sollen erkennbar bleiben. Die BANU möchte jedoch, dass die grundsätzlichen Kenntnisse, um Gruppen erfolgreich zu führen, 1/2007 Wunsch, das in der Wanderführerausbildung Gelernte zu erhalten und zu ergänzen. Auch für die Ausbildungsreferenten sollen Lehrgänge angeboten werden, um auf dem Gebiet der Wissensvermittlung auf dem Laufenden zu bleiben. Nach Abwägung aller Gesichtspunkte haben sich beide Wandervereine entschlossen, den Umfang ihrer Wanderführerausbildung um die geforderten Bereiche zu ergänzen. Dies bedeutet jedoch, dass die Ausbildung zum Wanderführer um ein Wochenende verlängert wird. Im Gegenzug ist jedem Beteiligten, wie teilweise auch schon bisher, künftig freigestellt, wie er den Erste Hilfe-Lehrgang absolviert. Beim Abschluss-Lehrgang muss das Zeugnis eines Erste Hilfe-Lehrgangs vorliegen, das dem Umfang eines Wochenend-Lehrgangs entspricht und nicht älter als drei Jahre sein darf. Die BANU wirbt in ihrem Programm mit einem Zertifikat. Nun geht es darum, einen Lehrgangsplan aufzustellen, der nach wie vor Wanderführer-Lehrgang ist, aber eben auch den Kriterien nach BANU ent- Wandern kann man auch mit dem Rad, was an die Wanderführer spezielle Anforderungen stellt. ben wollen. Bei verschiedenen Informationsveranstaltungen wurde lebhaft über die neue Entwicklung diskutiert, da befürchtet wird, eine Bürokratisierung und Abhängigkeit komme mit der BANU-Zertifizierung zustande. In den Besprechungen mit den Referenten der Heimat- und Wanderakademie wurde Pro und Kontra abgewogen. Ebenso führten die beiden Präsidenten Dr. U. Rauchfuß und Eugen Dieterle Gespräche mit der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden- Württemberg im Umweltministerium, die die BANU im Land vertritt. Dabei konnten die Bedenken einer Reglementierung und Abhängigkeit weitgehend ausgeräumt werden. Zu akzeptieren ist, dass die nach dem erweiterten Lehrplan ausgebildeten Wanderführer jährlich eine Fortbildungsveranstaltung besuchen sollen. Dies können zum Beispiel das beliebte, gemeinsam vom Schwäbischen Albverein und Schwarzwaldverein organisierte Wanderführertreffen oder Fortbildungen aus dem Programmheft der Heimat- und Wanderakademie sein. Es ist der verständliche spricht. Dazu wird ein Antrag auf Anerkennung unserer Wanderführer-Ausbildung als gleichwertiger Zertifikats-Lehrgang bei der BANU eingereicht. Wir hoffen, dass wir bei dem vorgelegten Lehrplan die Anerkennung erreichen. Das Zertifikat des Deutschen Wanderverbandes, ebenso unsere Ausbildung als „staatlich anerkannt“ durch das Kultusministerium, bleiben erhalten. Sicherlich haben einzelne, nach 1998 ausgebildete Wanderführer, Interesse an diesem Zertifikat. Dies bedeutet, dass sie ein zusätzliches Wochenende aufbringen müssen, für die Fächer Führungsdidaktik, Kommunikation, Tourismus, Recht und Erlebnispädagogik. Die Namen dieser Fächer klingen anspruchsvoll. Fast alles wurde jedoch in den bereits besuchten Lehrgängen behandelt. Der Stoff erfährt an diesem zusätzlichen Wochenende jedoch eine Vertiefung und Erweiterung. Sollte die Anerkennung erreicht werden, wird der Schwäbische Albverein mit den Lehrgängen bereits im Frühjahr 2007, der Schwarzwaldverein erst ab Herbst 2007 beginnen. Hans-Martin Stübler 17 Wandern Neue Entwicklungen bei der Wanderführerausbildung Wandern Wandern Im Wanderparadies Andorra Abb. oben: Im Naturpark Sorteny Abb. Mitte: Kleine romanische Kirche Sant de Caselles 12 Jd. Abb. unten: Aufstieg zum Naturpark Sorteny Zwischen Blumen und Berggipfeln, romanischen Kirchlein und kulinarischen Genüssen Von Annette Eichkorn U m 3 Uhr nachts geht es in Freiburg los, denn wir von der Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl wollen an einem Tag bis zu unserem Ziel Andorra kommen. Durchs Rhônetal, Nîmes, Montpellier bis Perpignan geht es über die Autobahn, dann nähern wir uns über landschaftlich schöne Strecken den Pyrenäen, am Fluss Têt vorbei über den Col de Puymorens; beim Grenzort Pas de la Casa geraten wir in dichten Nebel, und sind froh, dass wir kurz nach dem Schild Douane die Tunneleinfahrt finden, die uns bis nach Soldeu, unserem Urlaubsort bringt. Hier ist von Nebel keine Spur mehr und nach wenigen Minuten haben wir gegen 19 Uhr unser Hotel Himàlaia erreicht. Im Zeitraffertempo erfolgt Zimmerverteilung und Duschen, dann geht es sofort zum Essen. Schon jetzt staunen wir über die rie- 18 sige Auswahl an Vorspeisen, warmen Gerichten (täglich gibt es mehrere Fleischsorten und Fisch), Gemüse, Pasta, Pommes frites und mehr; und last but not least eine riesige Dessertauswahl von Kuchen, Eis, Tiramisu, Crème und Obst. Nach dem Essen werden wir mit einem Empfangscocktail begrüßt, und wir lernen Erika kennen, eine unserer beiden Wanderführerinnen. Eugenia, die die zweite Gruppe führt (etwas kürzere Wanderungen), lernen wir am anderen Morgen kennen. Der erste Tag führt uns ins nahe gelegene Tal von Ransol, und wir müssen heute 610 Höhenmeter überwinden. Nach zwei Kilometern auf einer kleinen Asphaltstrasse erreichen wir die Brücke „Pont de Mos“, von da an führt ein schmaler Pfad aufwärts am rauschenden Gebirgsbach entlang, bereichert durch Wasserfälle und unzählige Alpenrosen. Bald erreichen wir den ersten der idyllisch gelegenen Bergseen. Weiter geht es zum nächst höher gelegenen See und an der Berghütte Coma de Ján (2 220 m) vorbei. Sie ist von spanischen Wanderern belegt, und wir erfahren, dass diese Hütten im Sommer für jeden zugänglich sind. Ein Blick ins Innere zeigt uns zwei Räume: es gibt eine Feuerstelle, einen Tisch und eine Art Bettgestell, wo man seinen Schlafsack ausbreiten kann. In jeder Hütte befindet sich eine Wanderkarte, damit man sich orientieren kann. Für den jetzt folgenden Abstieg laufen wir umsichtig (wegen des Stieres) durch die Kuhherde und steigen dann über einen steilen Pfad hinab bis zur Asphaltstrasse, wo uns der Bus erwartet. 1/2007 Wandern Wandern Hauptgang: Gebratene Chorizo (span. Paprikawurst) und Lamm. Dazu Rotwein ■ Dessert: noch warmer Apfelkuchen (dünner Teig, köstlich!) ■ Und zum Abschluss ein Espresso. Nachmittags besichtigen wir das Heiligtum Meritxell, das nach wiederholten Diebstählen der Madonna und Brand im Jahr 1972 völlig neu und modern (mit schwarzweiß Effekten) aufgebaut wurde von Ricard Bofill. Auf dem Rückweg besichtigen wir noch die kleine romanische Kirche Sant Joàn de Caselles aus dem 12. Jh. mit dem typischen Chorgitter aus Eisen, ein Hinweis auf die frühere Eisenverarbeitung hier. Am nächsten Tag starten wir direkt vom Hotel aus; ein kleiner Pfad führt umsäumt von blühenden, rosafarbenen Alpenrosen durch einen dunklen Kiefernwald, der uns herrliche Ausblicke auf das Inclestal und die Siscaro-Ebene bietet. Bevor wir den Kiefernwald hinter uns lassen, nutzen wir eine kurze Pause, um schon einen Teil des Picknicks zu probieren (der Rucksack wird dann leichter!). Wir erfahren, dass hier in der Nähe vor einigen Tagen ein Bär gesehen wurde, und dass sein Auftauchen gemeldet werden soll. Trotz intensiver Beobachtung haben wir den Bär bis zuletzt nicht gesichtet, was vielleicht auch beruhigender war. Von einem Panoramaweg aus sehen wir tief unter uns, wo sich das Inclestal teilt; wir blicken hinab auf die Mäander des Baches im Talgrund, bleiben immer wieder stehen, um gelben Türkenbund, Enzian (blau und gelb) und Anemonen zu fotografieren. Dann erreichen wir den malerischen Bergsee Siscaró, wo wir eine Pause einlegen. Ein erfrischendes Fußbad gibt Power für den nun folgenden Aufstieg bis zur Passhöhe. Bald haben wir es geschafft, mehr oder weniger schnaufend, und befinden uns nun auf dem Pas de las Vacas (2 564 m). Hier oben weht ein erstaunlich kräftiger Wind. Für unser Picknick steigen wir deshalb den steilen Wiesenhang hinab, bis wir am Bach einen Platz finden mit viel ■ Naturpark Sorteny Von der einheimischen Küche begeistert Das Mittagessen bekommen wir in einem einheimischen Restaurant – ein Essen mit besten Spezialitäten der Region. ■ Vorspeise: Salatteller mit Spargel, Oliven, Serranoschinken Gipfelfoto auf dem Pessons 2 858 m 1/2007 Abb. oben: Gelber Türkenbund auf dem Weg zum Siscaró Bergsee Abb. unten: Eidechse an den Tristaina Seen „Sitzmöglichkeit“, das heißt dicken Steinen. Netterweise setzt sich ein Frosch in fotogener Pose auf einen Stein und beobachtet sein potentielles Opfer, ein größeres Insekt. Danach geht es in kurzer Zeit zurück zum Hotel. Heute geht es in den Norden zum Naturpark Sorteny, bekannt wegen seines großen Pflanzenreichtums. Auf der Fahrt dorthin haben wir immer wieder schöne Ausblicke auf die waldreiche Landschaft, auf Felsvorsprünge, auf denen sich oft eine kleine romanische Kirche oder auch eine kleine Festung befindet. 19 Wandern Wandern Der Weg ist gesäumt von unzähligen Blumen Der Beginn der Wanderung führt über einen schönen Wiesenpfad bis zur Hütte Refugi de Rialp, 1 990 m, wo wir die Ruhe, die Natur und den Blick auf die Bergspitzen bei blauem Himmel genießen. Dann wird es ernst: Erika, unsere Wanderführerin, schickt uns einen sehr steilen Hang hinauf. Nach 40 Minuten Schnaufen haben wir den Bergsattel „Port Siguer“ erreicht und werden mit einem schönen Rundblick auf die umliegenden Berge belohnt. Die ganze Wiese und der Abhang sind übersät mit gelbem Enzian und unzähligen anderen Blumen in allen Farben. Auf dem Weg zum Heiligtum von Meritxell Knabenkraut bei den Tristaina Seen Es folgt ein kurzer Abstieg zur nächsten Hütte, und dort unten am nahegelegenen Gebirgsbach finden wir einen schattigen Platz zum Picknick machen und zum Füße kühlen. Auf dem Weiterweg zum Bus besichtigen wir noch einen kleinen Botanikgarten, wo trotz der Trockenheit viele interessante Pflanzen zu sehen sind, u. a. Heilpflanzen und Kakteen. Am Nachmittag besichtigen wir ein Adels-Haus „Casa 20 Areny-Plandolit“ in Ordino. Ordino hat eine nette Altstadtgasse, die Häuser sind wie fast überall aus Naturstein gebaut; und auch die kleine Kirche lohnt einen Besuch. Die Madonna in einer Nische gleicht der aus Meritxell, hat aber einen freundlicheren Gesichtsausdruck; außerdem scheint sie echt alt zu sein, denn sie ist hinter Glas ge sichert. Und immer wieder werden die Füße gekühlt Heute fahren wir in das Tal von Madriu (UNESCO Weltnaturerbe) in der Nähe der Hauptstadt gelegen. Ein Tag bummeln und Shopping statt wandern Es folgt ein Ruhetag, was das Wandern betrifft. Wir fahren in die Hauptstadt Andorra la Vella. Das Thermometer steigt auf 40 Grad; da hat keiner Lust, ins Thermalbad zu gehen, wie im Programm angeboten. So haben wir Zeit zum Bummeln und Einkaufen, und anschließend spendiert uns Manfred zu unserer Überraschung eine Fahrt mit der Gondel auf 2 000 Meter Höhe, um ein wenig durchzuatmen. Auf dieser Höhe ist die Hitze besser zu ertragen, und wir genießen den weiten Rundblick. Am Nachmittag besichtigen wir in der Hauptstadt das Parlament. Es liegt im obe- Picknick nach dem Gipfel von Pessons Der erste Teil des Weges mit dicken „Pflastersteinen“ erinnert an eine Römerstrasse. Es geht angenehm durch Wald, was wir bei der Hitze zu schätzen wissen, und da die Luft trockener und frischer ist als bei uns, fällt der Anstieg leichter als gedacht. An einigen Stellen laufen wir über Gletscherschliff, passieren eine Ansammlung von Häusern (aus Naturstein), die verlassen scheinen, und erreichen dann unseren Rastplatz „Font Verd“, wo wieder „Füße kühlen“ angesagt ist. Weiter geht es über ein Geröllfeld, über den „Coll Jovell“ bis zum „Engolasters-See“. Das Mittagessen im Restaurant oberhalb vom „Llacs de Engolasters“ beginnt schon mit einer üppigen Vorspeise, gefolgt vom Hauptgang mit sechs verschiedenen Fleischsorten (auch Kaninchen), gebratener Wurst, Gemüse und Folienkartoffel. Dazu, ganz originell, kühles Bier aus dem Krug. Nach dem Dessert der obligatorische Espresso, damit wir wieder fit sind für den Rückweg, vorbei am Stausee – Blick auf die Hauptstadt – und dann noch drei Kilometer ohne Steigung bis zum Bus. ren Teil der Stadt, wo es ein paar hübsche, kleine Gassen und interessante Brunnen gibt. Das Parlamentsgebäude ist natürlich auch aus Naturstein gebaut und nicht größer als ein Herrenhaus. „Pessons“-Seen – wie Perlen aneinander gereiht. Diese Wanderung durch die wunderschöne Granitlandschaft des „Circ de Pessons“ mit seinen markanten Bergformationen gehört zu den attraktivsten Touren Andorras. Der Ausgangsort unserer Wanderung befindet sich oberhalb von Soldeu nahe der französichen Grenze. Heute haben wir 864 Höhenmeter vor uns bis auf den Gipfel von Pessons. Zunächst geht es 300 Höhenmeter bergauf bis zum ersten Bergsee. Dort ist Eugenia, die Wanderführerin, schon mit dem Jeep hingefahren, denn – die Überraschung des Tages – es gibt ein andorranisch-spanisches Picknick, und nun werden die Köstlichkeiten auf unsere Rucksäcke verteilt. Der Weg wird jetzt steiniger und schmaler, und es folgt ein Bergsee nach dem andern, einer bezaubernder als der andere, wirklich eine Bilderbuchlandschaft. Am vor- 1/2007 Wandern Info Andorra liegt zwischen Frankreich und Spanien im Herzen der Pyrenäen, hat eine Fläche von 468 km2 und mehr als 65 000 Einwohner. Das Land ist sehr gebirgig. 65 Berggipfel übersteigen die 2 000 Meter-Grenze. Der höchste Berg ist der „Pic de Coma Pedrosa“ (2 942 m). Der niedrigste Punkt liegt an der Grenze zwischen Spanien und Andorra (840 m). Andorra ist ein Paradies für Skiläufer und Wanderer. Hauptstadt: La Vella Sprache: Katalanisch, aber man spricht auch Spanisch und Französisch Regierungsform: Parlamentarisches Ko-Fürstentum (Frankreich/Spanien) Infos: www.andorra.be/de/2.4htm 1/2007 Mit Sekt wird eine gelungene Wanderwoche begossen Unser heutiger Ausgangspunkt im Nordwesten Andorras ist Creussans (Skistation). Wir wandern zum Circ de Tristaina und den von ihm umrahmten Bergseen. Trotz Gewitterankündigung wandert eine Gruppe durch die Felswand – in forciertem Tempo – und die andere mit unserer spanischen Wanderführerin Eugenia, deren typisches „Weer gähn“ (wir gehen) in unseren Ohren bleibt. Unterwegs sehen wir viele Gruppen von Pferden (für Fleischverarbeitung). Mit misstrauischem Blick auf die Gewitterwolken genießen wir Picknick und Fußbad, denn dies ist der letzte Wandertag. Den Abschluss bildet die „Urkundenverleihung“, begossen mit einem vorzüglichen trockenen Sekt. Wir haben Glück mit dem Wetter, und so beginnt die Heimreise mit der Fahrt über den Pass Envalira und wie bei der Hinreise über den Col de Puymorens. Die Fotofans freuen sich, dass diesmal der Train jaune touristique zu sehen ist, ein gelber Panoramazug, der parallel zur Passstraße fährt (und der seinen Strom übrigens nicht aus einer Oberleitung bezieht, sondern aus einer dritten Schiene). Bei der Mittagsrast bei Montpellier wundern wir uns in dem angrenzenden kleinen Waldstück, das total vertrocknet ist, über ein Konzert – nein einen Radau – von unzähligen großen Zikaden. Nur mühsam sind sie zu erkennen, da sie sich in Farbe und Struktur kaum von der Baumrinde unterscheiden. Es herrscht eine derart unerträgliche Hitze, dass sogar auf den Autobahntafeln angezeigt wird, dass man viel trinken soll. Um 22.30 Uhr sind wir dann daheim in Freiburg. Andorra Spanien gehört. Weiter geht es über Wiesen schon auf spanischem Gebiet – zur Abwechslung gibt es eine kurze Regenschauer – bis zu einem nahe gelegenen Gipfel. Trotz Bewölkung haben wir eine schöne Rundumsicht. Der nächst höhere Berg heißt Pic Negre, ein kahler Gipfel. Der Rückweg führt an einem Bunker aus der Franco-Zeit vorbei, und nachdem wir eine Hütte passiert haben, geht es weiter bergab, über die Loipe; dann noch ein kurzer Aufstieg und wir haben uns das Mittagessen verdient. ■ Vorspeise: Salat, Tomaten, diesmal auch Knoblauch, Schinken. ■ Hauptgang: Lamm ■ Dessert: Melonenscheiben und Birnen. Dazu Rotwein. Und zum Abschluss Café mit einem Rum-Likör. Nachmittags besuchen wir das Tabakmuseum, wo wir nicht nur die alten Maschinen zur Herstellung von Zigaretten kennen lernen, sondern auch wirtschaftliche Hintergründe und erfahren, dass fast jeder am Schmuggel beteiligt war (auch Zollbeamte). Wandern letzten Bergsee sind drei von uns damit beschäftigt, das Picknick zu verstecken, denn wir wollen die schwere Last nicht auf dem uns bevorstehenden steilen Anstieg auf den Gipfel mitschleppen. Von weitem sehen die drei aus wie Schmuggler, die mit Säcken und Taschen hinter Steinen und Büschen verschwinden. Dann folgt der Anstieg zum Gipfel (2 858 m), der den Bergkessel überragt. Anstrengend, weil nicht nur steil, sondern auch schwierig zu gehen durch viele kleine lose Steine. Und dann das Gipfelerlebnis! Der Blick von oben erfasst nicht nur die 17 Bergseen, sondern auch unzählige Gipfel des östlichen Andorra bis hinüber ins französische Carlit-Massiv. Nach vielen Gipfelfotos geht es hinunter zu dem wohl verdienten Picknick. Auf einem großen, flachen Felsen wird alles ausgebreitet: Brot, Tomaten, Oliven (gefüllt mit Sardellenpaste), Serranoschinken, Chorizo, Käse (Manchego, Ziegenkäse), Rotwein. Von Erika habe ich etwas Neues gelernt: sie nimmt eine halbe Tomate und verreibt sie auf einer Brotscheibe. Dies schmeckt nicht nur gut, sondern macht das Ganze schön saftig. An alles wurde gedacht, auch an Teller und Becher. Zum Nachtisch gibt es noch Melone, saftig und süß. Ist so ein Picknick noch steigerungsfähig – dazu noch die Kulisse aus Bergseen, Steinen und Gipfel? Unser heutiger Ausgangsort ist nahe der spanischen Grenze auf 2 052 Metern, der Wald von La Rabassa, ein Langlauf-Skigebiet mit 15 km Loipe. Heute haben wir nur 230 Höhenmeter zu überwinden. Wir laufen zunächst auf weichem Waldboden durch lichten Kiefernwald bis zu einer ummauerten Quelle, die halb zu Andorra, halb zu Das Land der Pyrenäen Liebe Wanderfreunde, Das Wanderhotel Himàlaia in Andorra erstellt seit 7 Jahren einzigartige, vergnügliche und attraktive Wanderprogramme für europäische Wandervereine, die vollkommen auf die Bedürfnisse unserer Gäste zugeschnitten sind. Wir befinden uns in einer europäischen Region einzigartiger Schönheit aufgrund ihrer Naturschutzgebiete, die besonders reich an kultureller, historischer und menschlicher Vergangenheit ist und deren Wurzeln bis in die Frühgeschichte der Menschheit vor 15.000 Jahren zurückgehen. In den von unseren Führern zusammengestellten Programmen finden Sie das Beste aus diesem Angebot. Beispiel eines Wanderprogramms ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ 8 Übernachtungen im 4-Sterne-KomfortHotel Himàlaia mit Halbpension 6 geführte Halbtageswanderungen mit deutschsprachigem Wanderführer in den schönsten Wandergebieten Andorras 4 geführte kulturelle Ausflüge: alte Schmiede “Rossell”, Heiligtum von “Meritxell”, adliges Haus “Areny”, Andorras Parlament und Hauptstadt Andorra la vella 1x Eintritt ins Kurbad “Caldea” 2x Mittagsessen im Restaurant 3x Lunchpaket des Hotels Nutzung des Wellness-Bereiches im Hotel (inkl. Sauna und Whirlpool) Angebot für SWV-Mitglieder Termine: Juni, September, Oktober 2007: 380,– ¤ Termine: Juli, August 2007: 420,–¤ Preise sind gültig ab einer Gruppengröße von 10 Personen. Wanderhotel Himàlaia Soldeu Herr Marcos Berasaluce Tel. 00 34 93 508 96 20 Fax 00 34 93 508 96 21 Email: marcos.berasaluce@himalaiahotels.com www.himalaiahotels.com 21 Wandern Wandern Ganzheitliches Wandern Von Alfred Heffner, vormaliger Vizepräsident des Schwarzwaldvereins D ie Idee, dass Wandern mehr als nur ein Bewegungsablauf des Menschen ist, hatte seinerzeit der langjährige Präsident des Schwäbischen Albvereins und gleichzeitig der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine, Georg Fahrbach. Ihm wird nachfolgendes Zitat zugeschrieben: „Wandern ist mehr als ein Gehen von Ort zu Ort, Wandern ist das Erfassen und Erleben der Natur und Kultur einer Landschaft, Wandern ist ein Weg zur Persönlichkeitsbildung.“ Dieses Zitat wurde in eine zeitgemäße Kurzform gebracht, die lautet: Die Wanderteilnehmer müssen während der Wanderung körperlich und geistig betreut werden (Betreuungskonzept). Das Betreuungskonzept ist zweigliedrig, es beinhaltet neben der körperlichen (Fürsorge) der Wanderteilnehmer auch deren geistige Betreuung (Hinweise und Informationen) vor, bei und nach einer Wanderung. Unter der „körperlichen Betreuung“ ist die Fürsorge des Wanderführers um das gesundheitliche Wohlergehen der Wanderteilnehmer sowie die notwendigen Hilfeleistungen bei unterwegs auftretenden ■ ■ ■ Kontakt mit der Landschaft und seinem Umfeld kommen und dabei zu seiner Freude neue Entdeckungen in der Tierund Pflanzenwelt machen kann. Für den Kulturwanderer sind es die Erddenkmale und Bauwerke profaner und sakraler Kunst, die er aufsuchen, bestaunen und bewundern kann. Für den Kontaktfreudigen ist es nicht wichtig, „wohin“, sondern „mit wem“ er geht, dass er sich unterhalten oder Kontakte knüpfen kann und darin seine Befriedigung findet. „Wanderst Du, nütz nit nur Dein Füß, auch Dein Kopf, auch Dein Herz.“ Wanderer haben vielseitige Interessen, zum Beispiel auch an all dem, was am Wegesrand blüht. „Wanderungen sollen zielgerichtet, auf die Natur und Kultur des ausgewählten Wandergebiets ausgerichtet und erlebnisorientiert sein.“ Die Vision war und ist, die Wanderführerausbildung im Sinne der gewählten Leitidee und des „Ganzheitlichen Wanderns“ vorzunehmen. Die Ausbildung soll entwicklungsfähig bleiben und nachstehende Inhalte berücksichtigen: ■ Im Mittelpunkt der gesamten Konzeption muss der aufgeklärte Mensch sowohl als Wanderführer als auch als Wanderteilnehmer stehen. ■ Jede Wanderung muss durch einen kompetenten Wanderführer sicher geführt werden (Sicherheitskonzept). Die sichere Wanderführung wird durch eine intensive Schulung der Wanderführer in der Vorbereitung und Nachbereitung von Wanderungen erreicht. 22 Die Dynamik des Waldwachstums, wie kann man sie besser erleben als beim Blick auf eine Naturverjüngungsfläche? Gesundheitsschäden zu verstehen. Dazu gehört auch, dass bei längeren Wanderungen die abnehmende Leistungsfähigkeit altersbedingt und abhängig von Klima und Wetterlage zur Unfallverhütung berücksichtigt werden muss. Unter der geistigen Betreuung sind zutreffende Erklärungen, Hinweise und Informationen des Wanderführers zum Wandergebiet sowie seiner geologischen, botanischen, kulturellen Beschaffenheit und seiner historischen Vergangenheit gemeint. Das „ganzheitliche Wandern“ verkörpert den geistigen Inhalt des Wanderns. Wandern muss Interessenvielfalt bieten (Konzept der Vielseitigkeit). Wanderer haben vielseitige Interessen, denen sie nachgehen wollen. Einige Beispiele: ■ Für den Naturfreund ist es ein gesteigertes Naturerlebnis, wenn er in engsten Für den sportlichen Wanderer steht die körperliche Leistung im Vordergrund, die er sich abfordert, um sich gesundheitlich „fit“ zu machen oder zu fühlen. Dazu gehören Teilnahme an einem Wandermarathon oder anstrengende Berg- und/ oder Radwanderungen (vergl. auch dazu „Prinzip der Ganzheitlichkeit“). ■ Anzustrebendes Ziel bei Wanderungen ist es, den Wanderteilnehmern eine erlebnisreiche Wanderung zu ermöglichen (Erlebnispädagogisches Erfahrungskonzept). Um dies zu erreichen, sollen Wanderungen thematisiert, differenziert und aktualisiert angeboten werden, damit für jede Alters-, Leistungs- und Interessengruppe Anreize zum Mitwandern geboten werden. Der Reiz des Erlebens ist nicht altersgebunden. Oft ist es eine unvorhergesehene Überraschung oder das Staunen über ein Objekt, das die■ 1/2007 Wandern Prinzip der Ganzheitlichkeit Das größte Geschenk der Natur an den Menschen ist die Fähigkeit, sich von seiner Umwelt ein eigenes persönliches Bild zu machen. Es unterliegt seiner freien Willensentscheidung, mit welchen Gedanken und Gefühlen er auf objektive Eindrücke oder subjektive Empfindungen reagiert. Dem einzelnen Wanderer muss es überlassen bleiben, inwieweit er sein Umfeld wahrnehmen und die Außenwelt auf sein Innenleben einwirken lassen will. Ich möchte versuchen, „Ganzheitlichkeit“ beim Wandern am Beispiel eines Naturliebhabers zu erklären. Das Wandern eröffnet als Freizeitbetätigung einen zwanglosen, unmittelbaren Zugang zur Natur, der es ermöglicht, jahreszeitlich abhängige Veränderungen unmittelbar vor Ort wahrzunehmen und zu erleben. Dabei können sich beim Wanderer alle Sinne entfalten. Eine dem Thema angepasste Geh-Geschwindigkeit ermöglicht es, eine körperliche (Gehen) und gleichzeitig geistige Verbindung (Wahrnehmung) mit dem Umfeld (Natur) einzugehen. Dabei werden die menschlichen Sinne geschärft und durch ihren ständigen Gebrauch (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen) für genaue Beobachtungen und Abläufe sensibilisert. Durch seine sinnliche Wahrnehmungsfähigkeit ist der Mensch in der Lage, neben dem Gehen gleichzeitig die Reaktion seiner Sinnesorgane zu realisieren und auf sich einwirken zu lassen. Dabei können Gefühle wie Stau- nen, Freude, Glück oder Zufriedenheit aufkommen, was in jedem Fall zur Lebensfreude beitragen kann. Von seiner Interessenlage und seiner Lebenseinstellung ist es abhängig, ob er seiner Gefühlsregung erkennbaren Ausdruck geben will.Wenn beim Wandern viele positive Eindrücke wie Bilder aneinandergereiht werden, entsteht ein Gesamteindruck (Gesamtbild), der als Erlebnis in der Erinnerung gespeichert und dort abrufbar gehalten wird. Viele dieser Eindrücke – natürlich auch andere – sind es, die ein Wandererleben bis ins hohe Alter bereichern können. Die Ganzheitlichkeit beim Wandern besteht also in der geistigen Übereinstimmung von Körper, Geist und Seele, die durch Erlebnisse in der Natur und/oder Kultur einer bestimmten Landschaft, beim Wandern verursacht, erlebt und in Erinnerung behalten werden. Gut geschult andere führen Die Wanderakademie des Schwäbischen Albvereins und des Schwarzwaldvereins ist 2006 fünf Jahre alt geworden. Am 17. September 2006 wurde dies im Freilichtmuseum Neuhaus ob Eck gebührend gefeiert (siehe DER SCHWARZWALD IV/2006). Bei dem Festakt berichteten Alfred Heffner, vormaliger Vizepräsident des Schwarzwaldvereins und einer der Väter der Akademie, sowie Peter Stoll, Ehrenpräsident des Schwäbischen Albvereins, über die Motive der Wanderakademie. E igentlich ist es beinahe zu früh, schon fünf Jahre nach der Gründung ein Jubiläum zu feiern. Aber die Probephase ist vorbei. Eine Situationsanalyse ist möglich und Korrekturen, sofern nötig, können angebracht werden. Um es vorweg zu nehmen – die Akademie ist gut angelaufen, sie ist vielfältig aktiv, aber natürlich sind ihre Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. Trotzdem stellt sich die Frage, ob nicht nur althergebrachte Dinge in ein neues Gewand gekleidet wurden. Nehmen wir als Beispiel die Wanderführerausbildung des Schwäbischen Albvereins. Ich gehe davon aus, dass die Verhältnisse beim Schwarzwaldverein ähnlich waren. Aus der Erkenntnis, dass Wandergruppen eine kompetente Führung brauchen, gab es schon in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts erste Ansätze für Wanderführer-Lehrgänge, die in den siebziger Jahren mit dem Leiter der Akademie Comburg, Siegfried Schöpfer, in ein systematisches Konzept 1/2007 Zum fünfjährigen Bestehen der Heimat- und Wanderakademie Von Peter Stoll, Ehrenpräsident des Schwäbischen Albvereins eingegliedert wurden. Dabei wurde ein dreistufiges Lehrgangssystem für die Ausbildung von Wanderführern entwickelt. Eine ganze Reihe von Wanderfreunden, ich nenne zum Beispiel die Wanderfreunde Stahl, Schöpfer, Schraitle, Siehler, Rößler und Lautenschlager, engagierten sich dabei ganz besonders. Warum aber dann eine Wanderakademie? In den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg hat sich unsere Gesellschaft tiefgreifend verändert. Die Zielsetzungen unserer Vereine sind zwar vom Grundsatz her die alten geblieben, aber sie erfuhren und erfahren immer noch Erweiterungen und Ergänzungen, die sie inzwischen zu echten Heimat- vereinen im besten Sinne werden ließen. So musste und wollte man den neuen Verhältnissen Rechnung tragen und die großen Defizite im Heimatwissen in der Bevölkerung ausgleichen. Zwar gab es schon immer Fortbildungs- und Fachveranstaltungen im Schwarzwald- und Albverein. Aber immer mehr entstand das Bedürfnis deren Programme zu ordnen, systematisieren und auszuweiten. Die Einbindung von Fachleuten wurde immer notwendiger, gleichgültig, ob sie aus den eigenen Reihen kamen oder vereinsfremd waren. Gleichzeitig erfuhr das Wanderwesen einen immensen Aufschwung in der Bevölkerung. Das Wandern ist der beliebteste Volkssport geworden und Das Sachwissen der Wanderführer lässt die Wanderung für alle zum Erlebnis werden. 23 Wandern sen Effekt auslöst. An solche Reizeffekte heranzuführen oder sie herbeizuführen, ist die Kunst des gekonnten und sensiblen Führens einer Wanderung. Wandern Wandern hat sich vom Inhalt her sehr gewandelt. Nach unserer Auffassung ist Wandern mehr als das sture Abspulen eines Marschs durchs Gelände. Es liegt also nahe, nein es ist also eine dringende Notwendigkeit, diese Zielsetzungen unserer Heimatvereine in das Wanderwesen zu integrieren und in die Bevölkerung hinaus zu tragen. Der Stellenwert von Naturschutz und Landschaftspflege und die Kulturarbeit wurde neben dem reinen Wanderwesen für unsere Vereine, die auch anerkannte Naturschutzvereine sind, immer wichtiger. Aus- und Fortbildungsangebote wurden deswegen vermehrt für Mitglieder- und Nichtmitglieder ins Programm aufgenommen und die Bedeutung unserer Wandervereine mit dem weitgehend ehrenamtlichen Engagement nahm für die Gesellschaft zu, ohne dass es von der Öffentlichkeit besonders registriert wurde. In Gesprächen zwischen Präsident Eugen Dieterle vom Schwarzwaldverein und mir kam dann die Idee auf, eine Akademie könnte sich hier sinnvoll betätigen. Die Präsidien der beiden Vereine kamen überein, diesen Weg gemeinsam zu begehen. Was sich inzwischen als richtig erwiesen hat. Das Jahresprogramm mit seiner Fülle von qualifizierten Veranstaltungen zeigt dies in beeindruckender Weise. Wir sind froh, dass sich die Wanderfreunde Stübler und Dr. Roth als Akademieleiter engagieren. Dankbar sei bemerkt, dass die Unterstützung durch die Landesregierung, die nach Gesprächen mit Ministerpräsident Erwin Teufel zustande kam, eine wichtige Hilfe darstellen. Ich danke besonders dem Kultusministerium mit dem damals zuständigen Ministerialdirigenten Halder und erlaubt ist. Auch wenn es in unserem Land dies bisher nicht gibt (mit Ausnahme des Truppenübungsplatzes in Münsingen), so müssen wir uns doch auf solche Entwicklungen einstellen. Inzwischen sind rund 1 000 Wanderführer beim Schwarzwaldverein und Schwäbischen Albverein nach dem neuen System bestellt. Wahrlich ein Erfolgsergebnis Während der Rast gibt der Wanderführer Informationen über das Wandergebiet. Ministerialrat Laske, die sich sehr aufgeschlossen zeigten und deren Mitarbeiter uns bestens unterstützen. Für die Vorbereitung der Unterlagen für die Wanderführerausbildung standen verdiente Wanderfreunde mit ihrer Erfahrung und ihrem Sachwissen zur Verfügung. Neben denen des Schwäbischen Albvereins müssen besonders die Leistungen von den Wanderfreunden Alfred Heffner und Rudi Maier vom Schwarzwaldverein herausgestellt werden. So gelang es recht zügig, das Unterrichtsmaterial zu erstellen, um die Zertifizierung der Ausbildung durch das Land zu erhalten. Dies erschien uns wichtig, weil sich inzwischen bundesweit Probleme beim Betreten von Naturschutzgebieten abzeichnen, was in den neuen Bundesländern zum Teil nur bei Führungen durch zertifizierte Naturschutzmitarbeiter Leider ist es nicht immer leicht, sachkundige Referenten für die Veranstaltungen der Akademie zu gewinnen und leider haben die Veranstaltungen der Akademie, die auch Nichtmitgliedern offen stehen, bisher keinen Einfluss auf die für uns so wichtige Mitgliederentwicklung, die uns Sorge macht. Ehrenamtlicher Einsatz ist für unsere Mitglieder selbstverständlich. Die Akademie muss sich darum kümmern, mehr Menschen für ideelle Werte zu begeistern. Trotzdem benötigt das anspruchsvolle Programm finanzielle Mittel. Hoffentlich geht die Unterstützung durch die öffentliche Hand nicht weiter zurück. Die Arbeit, auch die der Akademie, wäre sonst in Frage gestellt. Schließlich habe ich den Wunsch, dass die allgemeinen theoretischen Unterlagen für den Unterricht durch regionale Besonderheiten ergänzt werden. Wandern soll Spaß machen, Wissen und echtes Heimatgefühl vermitteln. Ich glaube, wir sind auf dem rechten Weg. Ich danke allen, die an der Akademie beteiligt, sind und wünsche für die weitere Arbeit alles Gute. Europawoche 2007 Vom 4. bis 6. Mai 2007, „Zwischen Gäu und Schönbuch“ (vorläufiges Programm) 4. Mai 2007 Weil der Stadt (Marktplatz, parken an der Stadthalle) – Grafenau – Burschelberg – Aidlingen – Hochberg – Ehningen ........................................................ca. 16 km 5. Mai 2007 Ehningen (Sportgelände) – Mauren – Hildrizhausen – Breiter Stein – Schlossberg – Herrenberg....................................ca. 18 km 6. Mai 2007 Herrenberg (Markthalle) – Mönchberg – Grafenberg – Müneck – Schönbuchspitz – Hohenentringen – Ammerbuch-Entringen .......................................................ca. 18 km 24 A uf unseren Wanderungen wird viel Kulturelles, Interessantes, Informatives an den Wegen oder bei Besichtigungen geboten, getreu unserem Motto: „Wandern mit Körper, Geist und Seele“. Anreise und Übernachtung sind individuell selbst vorzunehmen. Die entsprechenden Touristinfos senden Interessenten gerne einen Zimmernachweis oder Stellplatznachweis oder nehmen Buchungen entgegen. Die Wanderungen sind kostenfrei, Eintrittsgelder und Fahrtkosten sind selbst zu tragen. Start ist jeweils 9:00 Uhr am Treffpunkt. Bei Mittagsrasten und an den Etappenzielen wird für das leibliche Wohl gesorgt. Am Ende der Tagesetappe ist um 18:00 Uhr ein kostenpflichtiger Rücktransfer mit dem Bus zum morgendlichen Ausgangspunkt vorgesehen. Info Schwarzwaldverein e. V. Gunter Schön, Hfw. Wandern Wildbader Str. 3 72297 Seewald Tel. 0 74 47/12 91 Fax 0 74 47/5 39 hfw-wandern@schwarzwaldverein.de Schwäbischer Albverein e. V. Karl Heinz Lautenschlager, Hfw. Wandern Alosenweg 66 70329 Stuttgart Tel. 07 11/42 18 09 Fax 07 11/4 20 47 64 1/2007 Wandern Wandern Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg Samstag, 24. März 2007 in Sersheim – Geologisch-historische Wanderung zwischen Metter und Stromberg mit Rudolf Haller, Anmeldung Schwäbischer Albverein Samstag, 31. März 2007 in Bad Boll – Vorfrühling am Albtrauf mit Martin Schmid, Anmeldung Schwäbischer Albverein Samstag, 7. April 2007 in Anhausen – Burgen und Märzenbecher im Lautertal mit Wolf-Dietrich Herder, Anmeldung Schwäbischer Albverein Samstag, 14. April 2007, Reichenau – Weltkulturerbe und Gemüseinsel mit Dr. Elmar Zohren, Information Schwarzwaldverein Sonntag, 15. April 2007 in Ulm – Lebenselixier Wasser – auf der Schwäbischen Alb besonders rar mit Willi Siehler, Anmeldung Schwäbischer Albverein Samstag, 21. April 2007 in Veringenstadt – Neandertaler und Hexenhemd mit Georg Merk, Information Schwäbischer Albverein Samstag, 28. April 2007 in Sulz (bei Lahr) – Kräuterführung mit Ursula Weiher, Information Schwarzwaldverein Donnerstag, 3. Mai 2007 in Herrenberg – Im Gäu zwischen Geologie und Geschichte mit Reiner Kaupat, Anmeldung Schwäbischer Albverein Samstag, 12. Mai 2007 in Bad Urach – Nordic-Walking-Wasserfall-Tour mit Wolfgang Busal, Anmeldung Schwäbischer Albverein Samstag, 12. Mai 2007 in Oberbergen im Kaiserstuhl – Orchideen am Kaiserstuhl mit Konrad Baumer, Information Schwarzwaldverein Sonntag, 13. Mai 2007 in Großbottwar – Der Brotweg in Yach mit Peter Lange, Information Schwarzwaldverein Sonntag, 20. Mai 2007 in Bad Buchau – Wie die Ruhe-Christi-Kapelle entstand mit Rudolf Müllerschön, Anmeldung Schwäbischer Albverein Sonntag, 20. Mai 2007 in Achdorf – Wutachschlucht mit Martin Schwenninger, Anmeldung Schwarzwaldverein Freitag, 25. Mai 2007 in Sasbach – Orchideen am Rheindamm mit Reinhold Treiber, Anmeldung Schwarzwaldverein Montag, 28. Mai 2007 – Sportlichkulturelle Wanderung um Calw mit Hartmut Würfele, Information Schwarzwaldverein Samstag, 12. Mai 2007 in Loßburg – Schwarzwaldguide mit Dr. Andreas Megerle, Gunter Schön, Anmeldung Schwarzwaldverein Wochenende 2./3. Juni 2007 im Kloster Schöntal – Wanderführertreffen mit KarlHeinz Lautenschlager, Gunter Schön, Anmeldung Schwarzwaldverein Sonntag, 3. Juni 2007 in Heuneburg – Die Kelten – wie sie lebten und wohnten mit Wolf-Dietrich Herder, Anmeldung Schwäbischer Albverein Samstag, 3. Juni 2007, St. Johann-Bleichstetten – Naturschutzgebiet Rutschen mit Georg Nau, Information Schwäbischer Albverein Samtag, 9. Juni 2007 in Bad Wildbad – Moorrundwanderung, Anmeldung Schwarzwaldverein Sonntag, 10. Juni 2007 in Stuttgart-Möhringen – Schmetterlingsblütler – nah betrachtet mit Kurt-Heinz Lessig, Information Schwäbischer Albverein Infos Bitte fordern Sie unser vollständiges Programm an oder informieren Sie sich im Internet unter www.wanderakademie.de 13. Mai | Sams tag | Heidelbe rg 20 m Program 2007 Alt Heidelberg, du feine... – historischer und literarisch er Altstadt-Rundgang Heidelberg war bis 1720 Residenzstadt der Kurfürsten „Pfalz bey Rhein“. Vielfältige und langwierige Religionsauseinandersetzungen führten zu dem einschneidende n Ergebnis, dass zukünftig Mannheim Dreh- und Angelpunkt der Kurpfalz wurde. Jedoch heute noch spiegelt die Altstadt nach über 280 Jahren diesen historischen und kulturellen Mittelpunkt des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wider. Wenn auch die politische Bedeutung danach im Schwinden war, gaben andere Gesellschaftskr eise wie Dichter, Maler und Musiker in der Zeit der Romantik der „Ländlich Schönsten“ ihr Profil zurück. Termin Ort Treffpunkt Dauer Fortbildungen Einkehr Kosten Anreise Leitung Sonntag, 25. Februar 2007 in Freiburg – Mit Schulen kooperierren – als Verein profitieren, Anmeldung Schwarzwaldverein Samstag, 03. März 2007 in Freiburg – Rhetorik für Wanderführer mit Roland Luther, Anmeldung Schwarzwaldverein Samstag, 31. März 2007 in Malsch – Von Wünschelruten und Erdstrahlen mit Gerhard Jung, Anmeldung Schwarzwaldverein Freitag, 20. April 2007 in Freiburg – Einführung in das Kartenlesen mit Rudi Maier, Anmeldung Schwarzwaldverein Donnerstsag, 17. Mai 2007 in Heidelberg – 100 Jahre homo heidelbergensis mit Adalbert Grieshaber, Anmeldung Schwarzwaldverein Samstag, 28. April 2007 in Loßburg – Radwandern mit Wilfried Süß und Gunter Schön, Anmeldung Schwarzwaldverein Samstag, 19. Mai 2007 in Aha – Vom Abend in die Sternennacht mit Dr. Karl-Ludwig Gerecke, Anmeldung Schwarzwaldverein Samstag, 5. Mai 2007 in Beuron – Literarische Wanderung im Donautal mit Willi Rößler, Anmeldung Schwäbischer Albverein 1/2007 Wochenende 5./6. Mai 2006, Wanderheim Eninger Weide – Radwandern mit Richard Weidner, Anmeldung Schwäbischer Albverein nen Exkursio ng Ausbildu ung Fortbild Anmeldung Veranstalter Samstag, 13. Mai Heidelberg 10.30 Uhr, am Löwenbrunnen/ Universitätsplatz bis ca. 12.00 Uhr, nach Wunsch 14.00 bis ca. 16.00 Uhr nach Vereinbarung möglich, sonst Rucksackvesper 3,– € DB: Hbf. Heidelberg, dann mit Bus 41 o. 42 alle 10 min. (Fahrzeit ca. 15 min.) zum Universitätsplatz; Pkw: mit Parkleitsystem in die Altstadt Eberhard Grießhaber, 0 62 21/41 33 39 bis 5. Mai, 07 61/3 80 53-23 Schwarzwaldverein e. V. Aha | Samstag | 13. Mai Vom Abend in die Vollmondnacht – Wanderung am Schluchse e 21 Abendstimmung am größten Schwarzwaldse e: Eine naturkundliche Wanderung in den Sonnenunterga ng bis zum Einbruch der Dunkelheit. Wir horchen auf Vogelstimmen im Wald, beobachten Wasservögel am See, lernen Spuren von Rothirsch und Biber kennen und lauschen später auf die Geräusche der Nacht. Die Wanderung ist auch geeignet für Familien und Kinder ab 10 Jahre. Mitbringen: gutes Schuhwerk, Fernglas, Taschenlampe, maximal 30 Teilnehmer Termin Ort Treffpunkt Dauer Wegstrecke An-/Abstieg Karte Anreise Leitung Anmeldung Veranstalter Samstag, 13. Mai Aha 18.30 Uhr, P. beim ehem. Schulhaus Aha, Straße nach Menzenschwand, 300 m westl. der Abzweigung von der B 500 bis ca. 21.30 Uhr ca. 9 km 200 m FK Blatt 509, Waldshut-Tienge n DB: Freiburg Hbf., Richtung Seebrugg, Bhf. Aha. Rückfahrt 22.08 Uhr Dr. Karl-Ludwig Gerecke, Kreisforstamt Breisgau-Hochschwarzwald bis 11. Mai, 07 91/3 80 53-23 Schwarzwaldverein e. V. Exkursionen Exkursionen Schwäbischer Albverein e. V. Hauptgeschäftsstelle Heimat- und Wanderakademie Karin Kunz Hospitalstr. 21 B 70174 Stuttgart Tel. 07 11/2 25 85 26 Fax 07 11/2 25 85 92 akademie@schwaebischer-albverein.de Schwarzwaldverein e. V. Hauptgeschäftsstelle Heimat- und Wanderakademie Katja Camphausen Schloßbergring 15 79098 Freiburg Tel. 07 61/3 80 53 23 Fax 07 61/3 80 53 20 akademie@schwarzwaldverein.de www.wanderakademie.de 25 Naturschutz Naturschutz Wer hat die schönsten Wiesen im Schwarzwald? Was schön ist, schmeckt auch dem Vieh besonders gut Von Rainer Oppermann und Peter Lutz A rtenreiche, blumenbunte Wiesen einerseits, hochwertiges Viehfutter andererseits: Ist das nicht ein Widerspruch – das müssen wir uns fragen, wenn wir die heutige Landwirtschaft betrachten? Schwindet nicht die Vielfalt auf unseren Wiesen, wenn die moderne Landwirtschaft ihre Produktion intensiviert? Das muss nicht sein! Dies zeigte der Wettbewerb zur Wiesenmeisterschaft, der im vergangenen Jahr im Schwarzwald stattfand. Die Wiesenmeisterschaft war ein Gemeinschaftsprojekt des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), des Schwarzwaldvereins, des Naturschutzbundes (NABU) sowie des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR). Landwirte aus dem mittleren Schwarzwald, die blumenbunte und besonders schöne Wiesen bewirtschaften, konnten sich bei der Meisterschaft beteiligen. Zum Anmeldeschluss hatten sich insgesamt rund 60 Flächen um die Preise beworben. „Mit der Meisterschaft wollen wir verdeutlichen, was Landwirte für die Erhaltung der Artenvielfalt leisten“, sagt Dr. Rainer Oppermann, Grünlandexperte und Organisator der Meisterschaft. Dabei zählte nicht nur, dass möglichst viele Pflanzen und Tiere auf den Wiesen eine Heimat finden, sondern auch die Futterqualität der Wiesen gut ist. „Wir haben die Wiesen sowohl nach naturschutzfachlichen als auch nach futterbaulichen Kriterien bewertet.“ Ausschlaggebend waren unter anderem die Anzahl bestimmter Pflanzenarten, das Vorkommen von Gift- und so genannten Problempflanzen (z. B. Herbstzeitlose) und die Futterzusammensetzung. Die von den Landwirten angemeldeten Flächen wurden im Mai und Juni nach ökologischen und futterbaulichen Kriterien bewertet. Danach ermittelte eine Jury die Sieger dieser Meisterschaft. In der Jury ver- 26 Auf den Schwarzwaldhöhen sind besonders schöne Wiesen oft großflächig vorhanden; man findet darauf sogar Orchideen – wie hier bei Gütenbach. treten, waren Experten des Naturschutzbundes, des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands, des Landwirtschaftsamtes sowie der Versuchsanstalt für Grünlandwirtschaft Aulendorf. Der Schwarzwaldverein schickte Dr. Elmar Zohren, den Bezirksnaturschutzwart aus dem Hegau, als Juror. „Wir haben viele wunderbar artenreiche Flächen gesehen“, schwärmte Zohren. „Diese großartige Leistung der Landwirte ist die Lebensgrundlage für zahlreiche Tierarten. Und nicht zu vergessen: Die bunten Wiesen mit verschiedenen Gräsern, Blumen und Kräutern sind eine Freude fürs Auge.“ Am 9. September 2006 zeichnete Peter Hauck, Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, die Sieger auf der Baden-Messe in Freiburg aus. Insgesamt gab es drei Preiskategorien mit jeweils drei Siegern. Alle Preisträger erhielten neben wertvollen Sachpreisen auch je drei Flaschen „Wiiwegle-Wii“ der ANM, der eigens für den Schwarzwaldverein ausgebaut und abgefüllt wird. Auf der Messe gab es auch eine Ausstellung zur Wiesenmeisterschaft. So wie es sehr unterschiedliche Wiesen im Schwarzwald gibt, gab es auch drei unterschiedliche Preiskategorien. Kategorie artenreiche Fettwiesen und -weiden Wenn Wiesen gedüngt und oft geschnitten, also intensiv bewirtschaftet werden, bezeichnet man sie als „Fettwiesen“. Dieser Wiesentyp bildete die erste Preiskategorie. Der Ertrag einer Fettwiese liegt bei 50 und 70 Dezitonnen (= Doppelzentner) Heu pro Hektar, das ist eine Menge, die von den Hochleistungswiesen um das 1,5 bis 2-fache übertroffen wird. Je artenreicher und bunter eine solche Wiese war, desto besser wurde sie bewertet. Im mittleren Schwarzwald kommen mehrere Wiesentypen vor, im Wettbewerb waren Goldhafer- und Bärwurzwiesen, vereinzelt auch Glatthaferwiesen der Tallagen vertreten. Die kennzeichnenden Pflanzenarten dieser artenreichen Fettwiesen sind Margerite, Rotklee, Bärwurz, Storchschnabel, Witwenblume, Pippau, Glockenblumen und andere. Den prämierten SiegerWiesen gemeinsam ist, dass sie sowohl artenreich wie auch blumenbunt sind und gleichzeitig einen gut entwickelten Bestand von Gräsern aufweisen. Die Gräser und Kräuter stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander, so dass der Bestand eine hohe Nutzungselastizität aufweist. Für ihre Wiesen gewannen Franz Trenkle, Gütenbach-Wildgutach den 1. Preis, Roman Braun, Furtwangen-Linach den 2. Preis und Bernhard Dorer, Furtwangen den 3. Preis. Wie bekommt man eine solche Wiese? Das „Nutzungsrezept“ für diese artenreichen Fettwiesen ist eine Bewirtschaftung, die optimal an den Standort angepasst ist. Die Flächen werden in der Regel spät geheut (Juni bis Anfang Juli), in einzelnen Jahren auch einmal früher. Sodann erhalten sie gelegentlich eine leichte Festmistdüngung, was dazu beiträgt, dass sie nicht ganz aushagern, sondern eine gewisse Wüchsigkeit erhalten bleibt. Auf diese Weise zeigen die Wiesen einen guten Futterwert und es kommt noch genügend Licht in den Bestand, dass sich eine Vielfalt an Kräutern (und auch Tieren wie Schmetterlingen und Heuschrecken) behaupten kann. Für die Landwirte bedeutet dies qualitativ hochwertiges Heu. Somit ist die Bewirtschaftung fast eine Kunst, denn das bedeutet, sich intensiv mit den natürlichen Gegebenheiten auseinander zu setzen und sie richtig zu nutzen. 1/2007 Naturschutz Die nächste Kategorie waren die „artenreichen Magerwiesen“. Das sind Wiesen, die in der Regel ein Mal jährlich, also extensiv genutzt werden. Das Ertragsniveau dieser Die Jury aus Fachleuten bereiste Juni 2006 alle Wiesen, die im Wettbewerb prämiert wurden. Vom Schwarzwaldverein nahm Herr Dr. Zohren (Dritter von links) daran teil. Flächen liegt meist zwischen 20 und 50 Dezitonnen (= Doppelzentner) Heu pro Hektar – also niedrig und damit sicherlich im Grenzbereich einer rentablen Nutzung. Im mittleren Schwarzwald handelt es sich meist um sehr magere Goldhaferwiesen, Flügelginsterweiden oder um moorige Wiesen mit Pfeifengras, Trollbumen und Orchideen. Charakteristische Pflanzenarten dieser mageren Wiesen sind Teufelskralle, Flügelginster, Thymian, Borstgras und Kreuzblume. Die artenreichen Magerwiesen wachsen auf den von Natur aus sehr mageren oder feuchten Standorten – im mittleren Schwarzwald sind dies steinige Böden oder feuchte Stellen. Der Wiesen-Pippau -– eine besonders typische Pflanzenart der gut gepflegten Wirtschaftswiesen. 1/2007 Auch hier gilt es, bei der Bewirtschaftung eine standortangepasste Bewirtschaftung durchzuführen. In der Regel lässt der Standort gerade mal einen späten Schnitt im Jahr zu. Aus Sicht der Erhaltung von Ertrag und Futterwert, aber auch der ökologischen Vielfalt kann eine leichte Festmistdüngung sinnvoll sein. Die meisten der artenreichen Magerwiesen werden mit einer solch angepassten Düngung bewirtschaftet, eine Nulldüngung kann aus landwirtschaftlicher, aber auch aus ökologischer Sicht zu Problemen führen. Eine zu starke Düngung jedoch lohnt sich nicht und würde Nachteile in futterbaulicher wie auch in ökologischer Hinsicht bewirken. Es ist eine große Kunst und Herausforderung, Wiesen und Weiden so zu bewirtschaften, dass sie einen akzeptablen Futterwert haben und zugleich viele Pflanzenarten aufweisen: das Zusammenspiel und das richtige Gefühl und Maß für Düngung, Schnittzeitpunkt und Wiesen- bzw. Weidepflege ist hier entscheidend. Eine solche standortangepasste Bewirtschaftung geht oft auf Jahrzehnte lange Erfahrungen und Traditionen zurück. Für ihre Leistungen in dieser Kategorie wurde im Wettbewerb Heinrich Till, Schluchsee-Äule (1. Preis), Lothar Jäckle, St. Georgen-Stockwald (2. Preis) und Felix Schonhardt, Simonswald-Obersimonswald (3. Preis) ausgezeichnet. Kategorie Gesamtbetrieb In der letzten Kategorie „Gesamtbetrieb“ wurden Betriebe ausgezeichnet, die mehrere Flächen angemeldet hatten und sowohl artenreiche Fettwiesen als auch artenreiche Magerwiesen bewirtschaften. Die prämierten Betriebe zeichnen sich dadurch aus, dass sie Wiesen- und Weidenutzung pflegen und verschiedenartige Flächen bewirtschaf- Schwarzwälder Wiesen können sehr bunt sein – hier mit Witwenblume (lilafarbene, kissenförmige Blumen). ten. Darüber hinaus sind die Betriebe sehr bemüht, ausdrücklich auch die Artenvielfalt ihrer Flächen zu erhalten. Auch hier fiel der Jury die Wahl der Sieger nicht leicht, gab es doch einige Betriebe, die diese Kriterien erfüllten und die sehr vielfältige Flächen bewirtschaften und stolz auf diese Vielfalt sind. Zu Siegern wurden Albert Scherzinger, Furtwangen-Rohrbach (1. Preis), Eva-Maria Agostini, Löffingen-Göschweiler (2. Preis) und Lothar Baur, St. Georgen-Brigach (3. Preis) gekürt. Allen Preisträgern herzlichen Glückwunsch vom Schwarzwaldverein! Info Am 9. Juli 2007 bietet das Naturschutzreferat in seinem Programm einen sicher interessanten Besuch beim „Wiesenmeister“ Karlheinz Agostini in LöffingenGöschweiler an. Fazit und Ausblick Viele Betriebe empfanden allein schon die Teilnahme am Wettbewerb als Würdigung ihres z. T. Jahrzehnte währenden Engagements zur Erhaltung der Vielfalt. Sie waren sehr erfreut über die Ausrichtung dieser Meisterschaft, zumal hier erstmals gleichberechtigt ökologische und futterbauliche Kriterien bewertet wurden. Die Wiesenmeisterschaft im Schwarzwald zeigte denn auch, dass Artenreichtum und Futterwert einer Fläche beide miteinander erfüllt sein können und nicht im Widerspruch zueinander stehen. Angedacht ist, die Wiesenmeisterschaft jährlich wechselnd in verschiedenen Regionen Baden-Württembergs, vielleicht auch wieder hier im Schwarzwald stattfinden zu lassen. Artenreiche, blumenbunte Wiesen vor einem Schwarzwaldhof 27 Naturschutz Kategorie artenreiche Magerwiesen Naturschutz Naturschutz Ein Anziehungspunkt für viele Menschen Das Haus der Natur am Feldberg wurde fünf Jahre alt Von Hubertus Knoblauch A m 14. Dezember 2001 wurde das Haus der Natur am Feldberg feierlich eröffnet. Seitdem haben über 140 000 Menschen die Ausstellung im jüngsten und größten Naturschutzzentrum des Landes Baden-Württemberg gesehen und über 80 000 junge und alte Feldberg-Besucher haben an einer der mehr als 3 000 Veranstaltungen des Hauses teilgenommen. Nicht zu vergessen die über 60 000 Menschen, die lediglich die Toiletten im Haus der Natur genutzt haben. Was vor zehn Jahren klein und provisorisch mit der Naturschutz-Info-Station des Schwarzwaldvereins im Feldberger Hof begonnen hat, ist nun ein veritables Naturschutzzentrum geworden, dessen Besucherzahlen sich durchaus mit denen großer Nationalparkhäuser messen können. Der Schwarzwaldverein im Haus der Natur Der Schwarzwaldverein trägt nun als einziger Naturschutzverband in Baden-Württemberg zusammen mit dem Land Baden-Württemberg, den drei Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut und der Gemeinde Feldberg das Naturschutzzentrum am touristischen Haupt-Anziehungspunkt des Schwarzwaldes. Auch die Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle des Naturparks Südschwarzwald im Haus der Natur trägt vielfältige Früchte. Das Haus der Natur steht jederzeit für Ansprüche des Schwarzwaldvereins offen. Die Heimat- und Wanderakademie führt und führte Wanderungen im Sommer und – mit Schneeschuhen – auch im Winter. Wer dabei war, erinnert sich bestimmt „gerne“ an die Schneeschuhwanderung der Naturschutzwarte, die über einen arktischen Feldberg mit Schnee- und Eissturm führte. Einige Seminare der Akademie wurden im Haus organisiert und auch die ehrenamtlichen Streifengänger der Wutachschlucht und des Feldbergs werden von hier aus koordiniert. An der Infotheke werden Besucher im Sommer von Mitarbeitern mit dem Vereinslogo an der Hemdbrust begrüßt und beraten. In diesem Jahr soll das Haus der Natur als eines der Westwegportale gestaltet werden und einer der wenigen als Premium-Wanderweg zertifizierten Wege in Deutschland, der Feldbergsteig, beginnt am Haus. Wandern wird also groß geschrieben. Das Haus der Natur wächst In den fünf Jahren seines Bestehens ist im und um das Haus der Natur einiges geschehen. Zu der festen Dauerausstellung kam inzwischen ein Feldberggarten dazu. Hier kann man charakteristische Pflanzen des Feldbergs sogar barrierefrei anschauen. Gerne darf man hier auch sein Vesper auspacken. Vor dem Haus entstanden große 28 Der Wichtelpfad ist für kleine und große Kinder ein Erlebnis Bild oben: Blick in den Feldberggarten Bild Mitte: Gebannt beobachtet die Gruppe einen Dreizehenspecht. Bild unten: Der Auerhahn, wichtige Leitart auch für den Naturschutz 1/2007 Naturschutz Naturschutz Info Das Jahresprogramm des Hauses der Natur senden wir (gegen Porto) gerne zu, man kann es aber auch im Internet unter www.naturschutzzentren-bw.de ansehen. Haus der Natur Dr.-Pilet-Spur 4 79868 Feldberg Telefon 0 76 76/93 36-30 Öffnungszeiten: Täglich außer montags von 10 bis 17 h (in den Ferien Baden-Württemberg und vom 11.6 bis zum 25.7.2007 täglich) Schneeschuhwandern ist Wintersport abseits vom Skibetrieb. Gesteinsfelder mit acht wichtigen Gesteinen des Schwarzwaldes. Neu dazu kam auch der „Wichtelpfad im Auerhuhnwald“. Ein wildromantischer Erlebnispfad führt in der Nähe des Hauses durch den Lebensraum des Auerhuhns, und allen großen und kleinen Kindern wird hier die Welt der Auerhühner näher gebracht. Als besonderes Highlight wurde anlässlich des Jubiläums im Dezember 2006 eine neue Attraktion im Haus der Natur eröffnet: Eine faszinierende 3D-Schau im Medienraum des Hauses bietet eine ganz neue, eindrucksvolle Möglichkeit, das Naturschutzgebiet Feldberg sowie den Naturpark Südschwarzwald zu erleben und dies unterlegt mit den launigen Kommentaren von Feldbergranger Achim Laber und den „Buren zum Alange“. In diesem Jahr sind folgende Projekte geplant: Das BMU Projekt Feldberg Belchen Oberes Wiesental stellt in Großdioramen die wichtigsten Lebensräume des Projektgebietes dar. Dazu ist ein virtueller Ballonflug über den Südschwarzwald in der Planung. Und voraussichtlich im Juni wird Minister Hauk den „Hosentaschenranger“ der Öffentlichkeit vorstellen. Lassen Sie sich überraschen. Das Programm 2007 Zum Jahresbeginn gibt es natürlich ein neues Programm. Im Jahresprogramm 2007 wird alt Bewährtes wie zum Beispiel die beliebte Rangerwanderung genauso angeboten wie ein Holzbildhauerworkshop, ein Vortrag über Zecken und Fuchsbandwürmer oder ein Pilztag. Auch der Schwarzwaldverein findet sich wieder. So wird – immerhin unter den „Highlights“ des Im chleine Wiesetal Do ruscht e Bächli still un chlei in usem schöne Tal umgeh vo Matte, Wald un Stei un Strössli äng un schmal. Zuem wandere lade überall i Wägwieser gschaffe us Holz au schöni Hütte mit Grillplätz derbie im Schwarzwldvrein sie Stolz. Sin mir unterwägs, lusche mir de Vogelstimme, sísch heimelig do im Wald numme d´Gipfel düen üs trurig stimme, s´Waldstärbe macht nit halt 1/2007 Veranstaltungsprogrammes aufgeführt – einfach nur auf dem prämierten Feldbergsteig gewandert, aber auch gemeinsame Seminare über „Konfliktbewältigung für Streifengänger“ oder zu „Trendsportarten in Schutzgebieten“ werden angeboten. Das Haus der Natur als eines der sieben staatlichen Naturschutzzentren in BadenWürttemberg hat sich am Feldberg gut etabliert und so darf ein Zitat vom Feldberger Bürgermeister Stefan Wirbser, bekanntlich ein kritischer Beobachter der Arbeit des Naturschutzes und des Schwarzwaldvereins, vom 5. Geburtstag an dieser Stelle nicht fehlen: „Beim Bau des Hauses schlugen zwei Seelen in meiner Brust, aber in den letzten Jahren hat eine unwahrscheinliche Entkrampfung des Verhältnisses zwischen Naturschutz und Tourismus stattgefunden.“ Doch isch me uff em Höchste obe, do sieht meh viel un ohni Gäld, froh muesch doch dört d´r Härgott lobe, ihm danke für die schöne Wält. Gang au nitt achtlos an de Blüemli vorbei, die dir d´r Wäg düen säume mängs stoht versteckt dört hinderem Stei im Schatte unter de Bäume. Mir hänn kei Verlange in d´Grossstadt z´ränne in üsse Bärge sinn mir deheim, un Plätzli wo mir no nitt chänne zeigt üs d´r Schwarzwalverein Else Wittum 29 Heimatpflege Heimatpflege Besenfelder Brunnen sind reizvolle Zeitzeugen Die Ortsgruppe Besenfeld hat ein besonderes Heimatdenkmal geschaffen D Brunnen am alten Rathaus mit dem Besenfelder Bua, einem heimischen Original Kirchlesbrunnen gegenüber Laurentiusbrunnen Info Zur Information für Interessenten noch Folgendes: Ein Infoblatt mit allen Stationen des Brunnenwegs gibt es kostenlos in der Seewald-Touristik unter: Telefon 0 74 47/94 60 11 oder E-Mail: gemeinde@seewald.eu. Ebenso wird auf Wunsch eine Wanderkarte vom Erholungsgebiet Seewald zugesandt, die ebenfalls kostenlos erhältlich ist, lediglich ein Freikuvert wird dazu erbeten. Ferner: Auch in den Ortsteilen Göttelfingen, Hochdorf und Erzgrube der Gesamtgemeinde Seewald im Kreis Freudenstadt gibt es sehenswerte Brunnenanlagen, die in dem Infoblatt erwähnt werden. Nebenbei: Einkehrmöglichkeiten sind in Besenfeld genügend vorhanden. 30 ie Ortsgruppe Besenfeld im Bezirk Kniebis hat ein besonderes Heimatdenkmal geschaffen. Zusammen mit der Gemeindeverwaltung hat sie einen Brunnenweg angelegt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielten die öffentlichen Brunnen vor allem auf den Dörfern eine existentielle Rolle in der Wasserversorgung und damit im Alltagsleben der Menschen. Eine Wasserquelle, eine Wasserzufuhr und damit eine gerechte Verteilung des Wassers beschäftigte die Bewohner der Orte immer wieder. Öffentliche Brunnen, denen „Laufwasser“ zugeführt wurde, waren quasi Lebensadern, und weil man sich beim Wasserschöpfen begegnete, zumeist waren es die Frauen, entwickelten sich die Brunnen auch zu lebendigen Treffpunkten. Die Stunde am Brunnen war die Stunde der Frauen, wo sie unter sich waren und man ein Schwätzchen halten konnte und sich Rebstockbrunnen in Besenfeld vom „Neuesten im Flecken“ berichtete. Somit waren diese Brunnen nicht nur die Quelle für das Lebenselixier Wasser, sondern auch eine Quelle des Soziallebens. Die Gemeinde Seewald im Kreis Freudenstadt und hier besonders der Kernort Besenfeld hat sich der alten und auch neuen Brunnen im Ort angenommen und gemeinsam mit dem Besenfelder Schwarzwaldverein einen interessanten Brunnenweg geschaffen, den man kennen lernen sollte. Die Brunnen sind in einem Brunnenweg miteinander verbunden. Sie bilden häufig reizvolle Kleindenkmäler und als Zeugen ihrer Zeit vermitteln sie einen Eindruck, dass Brunnen mit ihren gefüllten Trögen zum Ortsbild gehörten und das Erscheinungsbild einer Ansiedlung mit geprägt haben. Der Brunnenweg in Besenfeld hat davon ein Stück für die heutige Zeit bewahrt und ist nicht nur deswegen einen Besuch wert. Es sind insgesamt 13 Brunnen erfasst, die auf einer Strecke von rund sieben Kilometern aufzu- spüren sind. Für die Heimatkundler von starkem Interesse ist die Einbindung des Hochbehälters am Nagoldursprung. Also, wenn man so will, wird man verpflichtet, die Nagoldquelle in Urnagold aufzusuchen, eben zur Quelle zu gehen. In früheren Volksschulzeiten war in der Gegend um Nagold ein Ausflugstag mit Ziel Nagoldquelle obligatorisch. Da erfährt man anhand einer Infotafel an einer Parkbucht Richtung Eisenbach einige Details über den Fluss Nagold. So auch, dass der Fluss genau 92 Kilometer in seinem Lauf zurücklegt, um in Pforzheim in die Enz zu münden. Der Verlauf des Brunnenwegs Ausgestattet mit einem Plan – erhältlich in der Seewald-Touristik – ist Start am jetzigen Rathaus „Alte Sonne“ in Besenfeld. Parkplätze sind dort oder im nahen Umfeld vorhanden. Der Rathausbrunnen am Anfang, daneben im Hinterhof ein Schachtbrunnen, eine einstige Zisterne. Danach folgt der „Alte Rathausbrunnen mit dem Besenfelder Bua“, einer originellen Figur. An allen Brunnen sind Informationstafeln angebracht, für die der Schwarzwaldverein verantwortlich zeichnet. Sie zu lesen, ist recht interessant und gibt geschichtliche Hintergründe her. Dabei fällt auf, dass sich immer wieder Bürger von Besenfeld für den Erhalt alter Brunnen einsetzten, bis zum heutigen Tage. Das beweist die Tatsache, dass Anwohner die Brunnen unentgeltlich pflegen, erst recht, wenn die Tröge mit hübschen Blumen gefüllt sind. So beim SchreinersbergersBrunnen in der Kniebisstrasse und beim Rebstock-Brunnen in der Urnagolder Straße. Jedoch meist sprudelt das Wasser aus dem Hahn und spielt seine eigene, beruhigende Plätschermelodie. Die Namen habe es auch in sich: Der Lammwirtsbrunnen hat mit dem einstigen Gasthaus Lamm zu tun, der Kirchlesbrunnen gegenüber der Laurentiuskirche weist mit seiner Brunnensäule noch ein einzigartiges Relikt aus der Erbauerzeit auf und der HansjörglesBrunnen führt zu einem „Schmiedschorsch“, der im Brunnen die Hufeisen gekühlt haben soll. Der Brunnenweg ist unterhaltsam von Station zu Station. Er regt darüber hinaus auch an, über die Wasserversorgung nachzudenken, die man allzu häufig als selbstverständlich hinnimmt. Man wird sich dessen bewusst, was auf einfache Weise dieses Wort ausdrückt: „Wasser ist Leben.“ 1/2007 Heimatpflege Inhalt kann Identifikations-Muster einer bestimmten Region sein Als Reaktion auf den Beitrag „Planen und Bauen im Naturpark Südschwarzwald, wie der Gemeinde Schluchsee ein neues städtebauliches Leitbild verpasst wurde“ von Wolf Hockenjos in DER SCHWARZWALD IV/2006, sandten Jean-Michel Damm, Siedlungsplaner des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee und Sprecher der AG Siedlungsentwicklung, Axel Dietrich, freier Architekt im Südschwarzwald und Mitglied der AG Siedlungsentwicklung sowie Manfred Merstetter, Bürgermeister der Gemeinde Schluchsee und Mitglied der AG Siedlungsentwicklung, den folgenden Beitrag der Redaktion zu. P lanen und Bauen im Naturpark Südschwarzwald – Ein Projekt der AG Siedlungsentwicklung des Naturparks Südschwarzwald mit Unterstützung der Hochschule für Technik Stuttgart: Nach dem Leitbild der Naturschutzkonzeption ist das Ziel des Naturparks, die charakteristische Eigenart und Vielfalt des Südschwarzwaldes als vorbildliche Erholungslandschaft zu erhalten, zu pflegen und weiter zu entwickeln. Die Naturparkidee betrachtet Landschaft und Siedlung als Einheit. Der Südschwarzwald sowie die angrenzenden Räume zeichnen sich durch ihren ländlichen Charakter und die in vielen Fällen noch erhaltenen Ortsbilder aus. In unserem Raum gibt es eine bemerkenswerte Dichte von gelungenen, historischen und modernen Gebäuden, von Brücken, Wohnanlagen und Straßenkörpern, die als modellhaft anzuschauen sind. Gleichwohl gibt es auch andere Beispiele, die man nicht wiederholen sollte. Laut den Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg ist bis 2020 mit einem weiteren Zuwachs der Bevölkerung durch Wanderungsgewinne zu rechnen. Dies bedeutet, dass auch weiterhin neue Wohnungen benötigt werden. Hierbei ist jedoch stärker als je zuvor, auf einen 1/2007 sparsamen Umgang mit Grund und Boden als auch auf ein an den Raum angepasstes Siedlungs- und Landschaftsbild zu achten. Nur so kann auch künftig gewährleistet werden, dass unser Landschafts- und Siedlungsbild seine Besonderheiten wahren und somit einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung unseres Raumes leisten kann. Um dieses Anliegen auch umsetzen zu können, spielt die Information von Fachleuten, Planern, kommunalen Vertretern und der Öffentlichkeit eine besondere Rolle. Idealvorstellungen orientieren sich an historisch gewachsenen Bildern. Siedlung und Architektur sind immer Abbild der Gesellschaft, beziehungsweise einer Lebensgemeinschaft. Siedlungs- und Landschaftsbilder, die über Jahrhunderte, langsam und nach örtlichen Bedürfnissen gewachsen sind, werden in ihrer Authentizität, in der Geschlossenheit der Ortsbilder und der Schwarzwaldhöfe allgemein als Kulturleistung empfunden. Der Strukturwandel der letzten 30 bis 40 Jahre, der Niedergang der Landwirtschaft, die Zu- und Abwanderungen aus dem ländlichen Raum und die Funktionsverluste der Dörfer sind heute an den Siedlungsstrukturen, den Ortsbildern und den Bautypologien bis zu Moderne Konstruktionen aus Weißtanne: Skibrücke auf dem Feldberg (oben) und ein Schwarzwälder Haus. 31 Heimatpflege Schwarzwald heißt nicht Walmdach gestalterischen handwerklichen Details und Materialien ablesbar. Die Neubaugebiete und Neubauten zeigen, dass die heutigen Bewohner offensichtlich „eigene Schönheitsideale“ und Idealbilder aus Städten, anderen Regionen und Ländern, aus Baumarktprospekten und oft eine Mischung von allem in baulich vegetativer Kostümierung zum Ausdruck bringen. Es besteht die Gefahr, dass viele regionstypische Eigenarten verloren gehen bzw. beliebig austauschbar erscheinen. Über kurz oder lang hat diese Entwicklung einen Identitätsverlust zur Folge. Es führt jedoch in die falsche Richtung zu sagen, dass Schwarzwald Walmdach oder Krüppelwalm heißt. Der Schwarzwaldhof, auch in zerlegten und adaptierten Formen ist Versatzstück und bildet keine neue eigenständige Formensprache und führt zur Beliebigkeit. Ein Schwarzwaldhaus ist ein Schwarzwaldhaus, ist ein Schwarzwaldhaus, ist ein Schwarzwaldhaus… und dies auf Grund seiner funktionalen Gebundenheit, die nicht einer Architektenidee entstammt. Neues Bauen, regionaler Prägung müsste daher Elemente der Ausrichtung nach den heutigen Funktionen und Lebensgewohnheiten als Grundlage der Entwurfsgedanken enthalten. Eingebunden in die Besonderheiten der regionalen Topographie und der klimatischen Gegebenheiten. Nicht zuletzt auch unter der schwerpunktmäßigen Verwendung des Baustoffes Holz in seiner ganzen Bandbreite von traditioneller Zimmermannskunst bis hin zur modernen Fertigungstechnologie mit Holzbaustoffen. Also nicht auf der Suche nach der neuen Form sondern auf der Suche nach dem Inhalt. Inhalt als Identifikations-Muster einer bestimmten Region. Einordnung in Funktion und Topographie bedeutet aber in der realen Umsetzbarkeit die Belange der Bau- Heimatpflege Heimatpflege leitplanung. Die Träger dieser Planungsprozesse sind daher in besonderem Maße gefordert, ihr Augenmerk auf die Verträglichkeit, die Einbindung und vor allen Dingen auf die Folgewirkungen in gebauter Form zu richten. Dies bedarf einer qualifizierten Kenntnis der Materie, und kann in den seltensten Fällen den Gemeinden in Eigenregie überlassen werden. Insbesondere in den ländlich, dörflichen Strukturen des Schwarzwaldes, wo die personelle Besetzung solcher qualifizierter Posten nur selten realisierbar ist. Die Gemeinden im Naturpark Südschwarzwald stehen vor der großen Herausforderung, Attraktivität, Vielfalt und Schönheit ihrer Kulturlandschaft (Außen- und Innenbereich) zu erhalten und weiter zu entwickeln. Neben der Bedeutung für den Tourismus ist die Bedeutung für die heimische Bevölkerung und künftiger Generationen nicht zu vernachlässigen. Eine der Zielsetzungen ist die Erhaltung der Kulturlandschaft in Abstimmung mit den Belangen des Tourismus und der Siedlungsentwicklung. Die Arbeitsgruppe Siedlungsentwicklung des Naturparks Südschwarzwald setzt sich als Ziel, das Bewusstsein der Planungsverantwortlichen, der Bürgerinnen und Bürger und auch der Touristen des Naturparks Südschwarzwald für die bebaute Landschaft zu wecken. Es wird nicht angestrebt, neue Planungsgrundsätze oder Vorschriften für das Planen und Bauen zu entwickeln. Vielmehr sollen durch eine Auseinandersetzung mit histori- schen Bauten, der Betrachtung der Entwicklung der letzten Jahre sowie einer Gesamtanalyse der Siedlungsplanung die Zukunftsperspektiven der Gemeinden im Naturpark Südschwarzwald verbessert, die Lebensqualität im ländlichen Raum gesteigert und die regionale Identität gestärkt werden, letztendlich auch mit möglichen positiven Auswirkungen auf Wirtschaft und Tourismus.Unterstützung für eine erste Projektphase fand die Arbeitsgruppe in der Gemeinde Schluchsee und der Hochschule für Technik Stuttgart. In einem ersten Schritt wurden von Studenten des Masterstudienganges Stadtplanung die bestehende Situation der Hochschwarzwaldregion analysiert und Alternativen zu bestehenden Leitbildern entwickelt. Die Studenten des Masterstudienganges setzten sich aus Hochschulabsolventen der Studienrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen, Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur, Vermessung/Geoinformatik und Geografie oder anderer raumbezogener, planungsrelevanter Fachrichtungen zusammen. Das von ihnen entwickelte Konzept „Schluchsee 2020“ bildet mit seinem übergeordneten Leitbild der bandartigen Siedlungsentwicklung, den in die Landschaft eingebundenen grünen Keilen und der Veränderung der Verkehrsführung einen Weg, um die Besonderheit des Ortes neu zu definieren und aufzuwerten. Gleichzeitig wird über die Verbindung von Bebauung, Landschaft und Verkehr Bauen mit heimischem Holz eine neue Identität formuliert, welche die vorhandenen Potentiale nutzt, ausbaut und verstärkt, um Schluchsee und die Region weiterhin für ihre Bewohner und Besucher attraktiv zu gestalten. Aus Sicht der Arbeitsgruppe war die Zusammenarbeit sehr erfolgreich; die Arbeiten stellen Visionen dar und haben gezeigt, dass das Thema „Planen und Bauen im Südschwarzwald“ mit viel Emotionen und diversen unterschiedlichen Ansichten verbunden ist. Die Arbeiten haben zweifelsohne einen ersten Beitrag zu einer weiteren intensiven Auseinandersetzung mit diesem Thema geführt und die weitere Diskussion angefacht. Die Arbeitsgruppe Siedlungsentwicklung ist offen für Jedermann; bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Verwaltung des Naturparks Südschwarzwald. Ort zum Rasten und Nachdenken Gedenkstein des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe St. Blasien verein St. Blasien sei im vergangenen Jahr 120 Jahre alt geworden, mehrere Generationen hätten in dieser Zeit die Aufgaben des Vereins erfüllt und sich für Wandern und Natur eingebracht. Allen, die vor uns waren, sei dieser Stein gewidmet, so der Vorsitzende der Ortsgruppe, Ein Gedenkstein für alle verstorbenen Mitglieder des Schwarzwaldvereins wurde am Muchenländerweg durch Stadtpfarrer Pater Arno Lehmann, der eine Georg Kappeler eingeweiht. überraschend große Zahl von Wanderfreunas Wandern in der Natur eine den begrüßen konnte. Unter den rund Ahnung des Lebens bei Gott. Gewid- 70 Wanderern galt sein Gruß besonders Alt„ met unseren Toten die leben. Bürgermeister Dr. Gießer, Bürgermeister Schwarzwaldverein St. Basien 2006“, so Johann Meier, Kreisvorsitzendem Gert Philsteht es auf dem Stein, der in St. Blasien am lip aus Laufenburg, den Vorsitzenden der Muchenländerweg, zwischen Parkplatz und Nachbarortsgruppen Bernau und Häusern, Wildgehege, aufgestellt und in einer Feier- Franz Kaiser und Georg Lebtig. Ein besonstunde geweiht wurde. Der Schwarzwald- deres Willkommen und Dank galt Stadt- D 32 pfarrer Pater Georg Kappeler, der nicht nur gekommen war, um den Stein einzuweihen, sondern der auch den Text für die Tafel eingebracht hatte. Zur Gestaltung des Platzes, wurde am Wegrand eine kleine Ausbuchtung geschaffen, ein Halbkreis mit Findlingen aufgestellt, der größte davon als der eigentliche Gedenkstein. Zwei Sitzbänke wurden aufgestellt, der Platz teils eingeschottert und teils eingesät. Hier habe sich Vorstandsmitglied Hubert Armbruster besonders eingesetzt, unterstützt von Thomas Muchenberger und Andreas Armbruster vom städtischen Bauhof. Pater Georg Kappeler verband das Wort Gedenkstein mit dem Wort „nachdenken“. Hier am Wanderweg sei ein Platz geschaffen worden, der zum Rasten und Nachdenken einlade. Nachdenken auch über die, mit denen man ein Stück des Weges gemeinsam gehen durfte und die nicht mehr unter uns weilten. Zwei Lieder und ein gemeinsam gebetetes „Vaterunser“ gehörten zur Feier. (cph) 1/2007 Heimatpflege Ein Rückblick der Erfassung im Enzkreis I m Landratsamt des Enzkreises fand für die sechzig ehrenamtlichen Erfasserinnen und Erfasser eine Abschlussveranstaltung statt. Neben dem stellvertretenden Landrat Wolfgang Herz, der die Anwesenden begrüßte, gab es von verschiedenen Seiten Lob, Anerkennung und Dank. Der ehrenamtliche Einsatz und die damit verbundene Arbeit der vergangenen vier Jahre wurden lebendig. Barbara Hauser am Grenzstein der Wildbanngrenze von 1580, wo sie bei der Aufnahme mit Kreide die Inschrift lesbar gemacht hat. Ein ehrgeiziges Projekt startete Die flächendeckende Erfassung von Kleindenkmalen als landesweites Gemeinschaftsprojekt des Landesdenkmalamtes, Schwarzwaldvereins (SWV), Schwäbischen Albvereins (SAV) und Schwäbischen Heimatbundes ging im Februar 2003 im Enzkreis in die Umsetzungsphase. „Verborgenes finden, damit diese Dinge nicht verloren gehen“, nannte der damalige Landrat Werner Burkhart diesen ehrenamtlichen Einsatz für die Kleindenkmale. Eine Arbeit die sehr intensiv und aufwendig sei, stellte Martina Blaschka vom Landesdenkmalamt das Projekt vor. Sie war in den folgenden Jahren die „Leitstelle“ als Bindeglied zwischen Vereinen, Behörden, Koordinatoren und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Mit Barbara Hauser (SWV-Bezirk Schwarzwaldpforte) und Wolfgang Kummer (Landratsamt) bildete sich im Enzkreis ein Koordinationsteam. Sie waren 1/2007 Ansprechpartner für die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die hinaus gingen in Wald und Flur und ohne die das Projekt nicht umsetzbar gewesen wäre. Zum „Motor“ entwickelte sich schnell das Engagement von Babara Hauser (SWV-Bezirksfachwartin). Gesucht wurden Mitstreiter, Menschen mit Interesse an der Ortsgeschichte, die mit offenen Augen hinausgingen. Menschen, die sich auf geschichtliche Spuren begaben, Das Hafnerkreuz Spaß am Suchen nach Verborgenem fanden und mit Hartnäckigkeit und Ausdauer gefundenen Spuren folgten. Nach und nach konnten Viele begeistert werden. Sie alle ahnten nicht, was auf sie zu kam bei der Suche nach steinernen Zeitzeugen wie Markierung- und Grenzsteinen, alten Brunnen, Steinriegeln, Feldkreuzen, Erinnerungssteinen oder Bildstöcken. Doch keiner möchte heute im Rückblick die gesammelten Erfahrungen und das Miteinander missen. Mit Kamera, Karte und Kreide unterwegs Über fünfzig Mitstreiter hatte Barbara Hauser bei der Erfassung der Kleindenkmale in den 28 Gemeinden des Enzkreises mit insgesamt siebzig Gemarkungen an ihrer Seite – für sie nicht nur Unterstützung sondern eine Bereicherung, diese Menschen kennen gelernt zu haben. Zur Dokumentation galt es den genauen Standort, die Art oder den Namen des Kleindenkmals, die Inschrift und den Erhaltungszustand in Erfassungsbögen einzutragen sowie Lageskizzen und Fotos anzufertigen. Oft war es aber bereits ein langer Weg und Zufall, diese versteckt liegenden Objekte zu finden. So hatte Babara Hauser – und sie war oft selbst zum Erfassen unterwegs – neben der Kamera auch topografische Karten 1:25 000, Gartenschere, Zollstock, Bürste, Kreise und Bleistift im Rucksack. Versteckt liegende, von Dickicht überwucherte Kleindenkmale aus Bundsandstein mussten frei geschnitten oder von Flechten und Moosen vorsichtig gesäubert werden. Inschriften, Jahreszahlen und Zeichen wurden mit Kreide nachgezogen und so oft überhaupt erst lesbar gemacht. Erst dann kann das entdeckte Kleinod im Bild festgehalten werden, wie das Birkenfelder Sühnekreuz, der Grenzstein der Wildbanngrenze von 1580, der Gedenkstein eines Waldunfalls von 1783 oder das Hafnerkreuz von 1507, das als Mahnmahl für einen Mord steht. Alle diese Steine haben etwas zu erzählen. Oft sind es düstere Geschichten von Mord und Totschlag, wie die vom Hafnerkreuz: „Vor hunderten von Jahren verlief die Straße zwischen Schwann und Neuenbürg abseits der heutigen Landesstraße. 1507 befand sich ein Hafner auf dem Heimweg vom „Badischen“. Dort hatte er seine Ware verkauft. Fast schon wieder in der Heimat, wurde ihm am Wegesrand aufgelauert. Die Räuber schlugen den Hafner tot und beraubten ihm seines Erlös“. Aber auch Grenzsteine mit ihrem Wappen und Jahreszahlen erzählen spannende Geschichten von einstigen Besitzverhältnissen. Alle diese werden mit der Dokumentation für die Nachwelt festgehalten. Was passiert mit den Daten dieser „Zeitzeugen“? Eine Bilderauswahl aus allen Dokumentationen, die Martina Blaschka (Landesdenkmalamt) zusammengestellt hatte und bei der Abschlussveranstaltung präsentierte, ließ die dahinter steckende Arbeit erahnen. Akribisch und mit großer Sorgfalt waren die Aufzeichnungen gemacht worden. Die Arbeit des Projektes zeigt immer wieder auf, welche Bedeutung diese kleinen Denkmale haben. Sie stehen als Zeitzeugen für Heimat und kulturelle Identität. Alle Daten werden einheitlich bearbeitet und digital erfasst. Wenn alles komplett ist, versicherte Martina Blaschka, bekommen der Landkreis und die Gemeinden die Unterlagen in digitaler Form (DVD) zurück. Sie sind dann für die Gemeinde sowie Interessierte nutzbar und Barbara Hauser (SWVBezirk Schwarzwaldpforte) möchte bis dahin auch noch die „weißen Flecken“ im Enzkreis erfassen und in die Dokumentation einfließen lassen. Antje Möller 33 Heimatpflege Kleindenkmale halten die Geschichte lebendig Aktuell Aktuell Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung Endlich geschafft! D Der Westweg ist „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ er Hauptvorstand beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung am 27. Januar 2007 in der Hauptgeschäftsstelle in Freiburg mit einer Vielzahl von Themen. Spendenaktion für das „Gedächtnishaus Fohrenbühl“ Präsidium und Hauptvorstand haben mit dem Konzept der Agentur Michael Thümmrich aus Bad Krozingen die Spendenaktion zugunsten der Sanierung des Unterkunftstraktes des Gedächtnishauses Fohrenbühl jetzt auf den Weg gebracht. Das Gedächtnishaus ist ein Gedächtnismal für die in den Weltkriegen gefallenen Mitglieder des Schwarzwaldvereins und besitzt den Status eines Denkmals. Daraus ergibt sich die Verpflichtung des Schwarzwaldvereins, für die Erhaltung des Gedächtnishauses zu sorgen. Im Mittelpunkt der Spendenaktion steht das Motto „...bitte packen Sie mit an“. Damit wird das Vorhaben als Gemeinschaftsaufgabe des gesamten Schwarzwaldvereins deutlich gemacht und an die Solidarität aller Mitglieder appelliert. Als Spender werden die Mitglieder, Ortsgruppen, Bezirke des Schwarzwaldvereins sowie Gönner, Firmen und Sponsoren angesprochen. Die Aktion und das Vorhaben wird in dieser Ausgabe DER SCHWARZWALD ausführlich dargestellt (siehe Seiten 6–11). 138. Hauptversammlung am 16./17. Juni 2007 in Appenweier und im Renchtal Zentrum der diesjährigen Hauptversammlung, die der Bezirk Renchtal ausrichtet, ist die große Schwarzwaldhalle in Appenweier. Die Delegiertenversammlung, der Festabend und der Schwarzwaldvereins-Wandertreff am Sonntagmittag finden hier statt. Das Motto der Hauptversammlung lautet „Landschaft und Heimat, Vielfalt erhalten“. U.a. werden folgende Wanderexkursionen zum Kennenlernen der Region angeboten: Obstgarten Renchtal mit Sonderkulturen und Besichtigung des Obst-Großmarktes Mittelbaden in Oberkirch, Wanderung durch die landschaftsprägenden Weinberge mit Weinprobe, Weidewirtschaft im Renchtal zur Erhaltung von Wald und Grünland. Im nächsten Heft wird ausführlich berichtet. Hauptversammlungen bis 2010 Inzwischen liegen für die Ausrichtung der Hauptversammlungen in den nächsten Jahren folgende Bewerbungen vor: 2008: Ortsgruppe Geisingen (Terminvorschlag: 14./15. Juni) 2009: Ortsgruppe Neuenbürg 2010: Ortsgruppe Mitteltal-Obertal Mitgliederwerbung Heutzutage wird es immer schwieriger, Mitglieder zu werben und an den Verein zu binden. Mitgliederwerbung muss daher immer an oberster Stelle der Vereinsarbeit stehen. Der Hauptvorstand beschäftigte sich in seinen Beratungen mit dieser Thematik. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, gelungene, persönliche Beispiele der Mitgliederwerbung darzustellen. Aufgrund der eigenen Erfolgserlebnisse der Mitglieder des Hauptvorstandes kristallisierten sich drei wichtige Bereiche einer erfolgreichen Mitgliederwerbung heraus: persönliche Ansprache, besondere zielgruppenspezifische Angebote, stärkere Zusammenarbeit der Ortsgruppen im Bezirk. Der Hauptvorstand wird sich weiterhin intensiv mit der Thematik befassen und eine Handreichung für die Ortsgruppen erarbeiten. Walter Sittig, Hauptgeschäftsführer Heidrun Hiemer vom Deutschen Wanderverband überreicht das Zertifikat „Qualitätsweg“ A uf der Reisemesse CMT in Stuttgart hat der Deutsche Wanderverband am 13. Januar 2007 den Westweg (sowie noch drei andere Wanderwege im Sauerland und in der Pfalz) mit dem begehrten Qualitätszertifikat ausgezeichnet. Die stellvertretende Präsidentin des Deutschen Wanderverbandes Heidrun Hiemer überreichte das Zertifikat an Schwarzwaldvereins-Präsident Eugen Dieterle und Christopher Krull, Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH. Zuvor hatte sich Eugen Dieterle in einer kurzen Ansprache für die Unterstützung der ehrenamtlichen Mitglieder des Schwarzwaldvereins bedankt, ohne die eine Zertifizierung des Westweges nicht möglich gewesen wäre. Der älteste Fernwanderweg Deutschlands ist damit der erste Wanderweg in Baden-Württemberg, der die Auszeichnung erhält. In ganz Deutschland sind derzeit 20 Wanderwege zwischen 20 und 500 Kilometern Länge als Qualitätsweg zertifiziert. Nähere Informationen unter: www.wanderbares-deutschland.de Georg Sievers Neue Öffnungzeiten der Hauptgeschäftsstelle Sie wollen die Hauptgeschäftsstelle besuchen oder sich über die Verkaufsartikel informieren, die dort für Sie bereit gehalten werden? Dann beachten Sie bitte ab 1. Februar folgende Öffnungszeiten: Mo–Do 9:00–12:00 Uhr und 14:00–16:00 Uhr; Fr 9:00–12:00 Uhr Sie wollen einen Mitarbeiter direkt sprechen? Dann bitten wir Sie um eine vorherige Terminabsprache, damit Ihr Weg nicht umsonst war, wenn dieser evtl. wegen eines auswärtigen Termins nicht im Hause sein sollte. Sie erreichen die einzelnen Fachbereiche unter: Frau Camphausen, Wanderakademie ........Tel. 0761/3 80 53-23 ......akademie@schwarzwaldverein.de Herrn Lutz, Naturschutz ............................Tel. 0761/3 80 53-15 ......naturschutz@schwarzwaldverein.de Herrn Seyl, Jugend/Familie ........................Tel. 0761/3 80 53-14 ......jugend@schwarzwaldverein.de Herrn Schenk, Wegereferat ......................Tel. 0761/3 80 53-24 ......wege-verwaltung@schwarzwaldverein.de Herrn Sievers, Wegereferat ........................Tel. 0761/3 80 53-17 ......wege@schwarzwaldverein.de Wir freuen uns Herrn Sittig, Hauptgeschäftsführer ............Tel. 0761/3 80 53-11 ......walter.sittig@schwarzwaldverein.de auf Ihren Besuch. Frau Walzer, Buchhaltung ..........................Tel. 0761/3 80 53-13 ......buchhaltung@schwarzwaldverein.de Die Mitarbeiter Frau Blüm, Verkauf/Sekretariat ..................Tel. 0761/3 80 53-0 ........info@schwarzwaldverein.de der HauptgeschäftsFrau Teichmann, Verkauf/Sekretariat ..........Tel. 0761/3 80 53-12 ......sekretariat@schwarzwaldverein.de stelle in Freiburg 34 1/2007 Familie Familie Zehn Jahre Familienarbeit des Hauptvereins Rückblick und Standortbestimmung Von Stephan Seyl W ann genau der Beginn der Familienarbeit im Schwarzwaldverein zu datieren ist, darüber kann man sicher lange diskutieren. Aktivitäten für und mit Familien hat es im Schwarzwaldverein sicher immer gegeben, auch eigene Gruppen müssen Anfang der 90er Jahre schon hier und da existiert haben, zumindest wurden in den Jahresberichtsbögen des Hauptvereins in dieser Zeit schon „Familien-Kinder-Gruppen“ erhoben. Seit 1994 wurde in den Jahresberichtsbögen nach „Festen Familiengruppen“ gefragt, damals übrigens noch auf dem Bogen der Jugendarbeit. Mitte der 90er Jahre formulierten einige „Eltern-Kind-Gruppen“ im Schwarzwaldverein einen anderen Anspruch an das Wandern und die Freizeitgestaltung und entwickelten auch zum Teil innerhalb der Ortsvereine ein eigenes Selbstverständnis. Dass diese Gruppen quasi in Form einer „Selbsthilfebewegung für familienfreundliches Wandern“ entstanden, zeigt, dass auch unter den Mitgliedern des Schwarzwaldvereins der Anspruch an eine familien- und kindgerechte Gestaltung der Aktivitäten gewachsen war. Der Hauptverein nahm diese Signale auf und so kam es 1996 zum ersten Treffen von „Eltern-Kind-Gruppen“ in Gutach, an dem sich sechs Familiengruppen beteiligten. Im gleichen Jahr fand eine Tagung mit dem Thema „Familienwandern“ auf dem Feldberg statt. Von da an begann die Vernetzung der Familiengruppen – damals übrigens gefördert und koordiniert von der ersten Bildungsreferentin des Schwarzwaldvereins, Gabriele Schmalz. Die Wichtigkeit des Themas wurde erkannt und vom Hauptverein 1998/99 zum Jahresthema befördert. Nicht zuletzt versprach man sich von der Familienarbeit auch neue und jüngere Mitglieder als Zuwachs für die Ortsgruppen. 1998 kam es zur Gründung und zum ersten Treffen des „Arbeitskreises Familienarbeit“, der für die folgenden Jahre den Themenbereich im Schwarzwaldverein voran brachte. Dieser Arbeitskreis veröffentlichte 1999 die Arbeitshilfe „Familie auf Tour „ und bot den ersten Lehrgang für FamilienleiterInnen am Schluchsee an. Im 1/2007 Bild oben: Familienwanderung am Feldberg 1996 Bild links: Praxisseminar am Schluchsee Jahr 2000 einigte sich der Arbeitskreis auf das eigene Logo der Familie im Schwarzwaldverein. Im selben Jahr ging vom Arbeitskreis auch die Initiative aus, die Familienarbeit zum Fachbereich des Schwarzwaldvereins zu machen, was in der 131. Hauptversammlung in Donaueschingen im Jahr 2000 auch geschah. Erster Hauptfachwart wurde Tilman von Kutzleben und sein Stellvertreter Gerhard Schmidt, der drei Jahre später das Amt des Hauptfachwarts übernahm. In diese Zeit fällt auch das Ende des Arbeitskreis Familienarbeit, der abgelöst werden sollte von der Tagung der Bezirksfachwarte Familienarbeit. Zu diesem Treffen wurde 2003 erstmals eingeladen. Damit vollzog sich die Übertragung des „freischwebenden“ Arbeitskreises in die Vereinsstruktur des Schwarzwaldvereins. Im selben Jahr erschien erstmals das eigene Jahresprogramm Familie, das auch in den folgenden Jahren ausgewählte Veranstaltungen von Familiengruppen publizierte. Nach den erfolgreichen Lehrgängen der Jahre 1999 bis 2001 gab es in den Folgejahren die ersten Rückschläge: Veranstaltungen fielen mangels Beteiligung aus, der Bedarf an „Ausbildung“ bei den Aktiven war scheinbar vorerst gedeckt. Der Fachbereich reagierte mit dem Angebot dezentraler Ausbildungsveranstaltungen, die Gerhard Schmidt 2004 bis 2005 in interessierten Bezirken anbot. Im Jahr 2006 hat sich die Familienarbeit im Schwarzwaldverein etabliert. Nach dem positiven Aktivismus der „Gründerjahre“ hat sich etwas „Alltag“ breitgemacht. Knapp zehn Jahre nach dem ersten organisierten Treffen von Familiengruppen im Schwarzwaldverein, brachte das „1. Forum Familienarbeit“ wieder etwas Bewegung in die Diskussion im Fachbereich. Zu dieser Tagung, die im Oktober 2006 stattfand, gibt eine Dokumentation, die in Freiburg angefordert werden kann. Standortbestimmung Die Frage „Wie sieht die Familienarbeit im Schwarzwaldverein 2006 aus?“ kann kaum knapp beantwortet werden. Zu unterschiedlich stellt sich die Situation in den Ortsgruppen und Bezirken dar. Aus der Gesamtsicht lässt sich jedoch sagen, dass die Familienarbeit im Schwarzwaldverein seit den Anfangsjahren quantitativ kontinuierlich gewachsen ist. 35 Dies macht die folgende Grafik deutlich: Familienarbeit im SWV 1992–2006 100 90 80 70 Anzahl Familie Familie Familienarbeit in der Ortsgruppe 60 50 Feste Familiengruppe 40 Interesse am Aufbau Familiengruppe 30 20 10 0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Jahr in einigen Ortsgruppen die Familienmitgliedschaft auch Ehepaaren (noch – oder: wieder ohne) kleine Kinder gewissermaßen als „Spartarif“ gewährt wird und zunehmend Ortsgruppen unwillig sind, die nicht beitragsrelevanten Kinder aus Familienmitgliedschaften in ihrer Mitgliederstatistik zu erfassen, diese Daten zu pflegen und an den Hauptverein zu melden. Als subjektive Beobachtung zum aktuellen Stand der Familienarbeit im Schwarzwaldverein sind aus meiner Sicht folgende drei Punkte bemerkenswert: Es gibt eine starke personelle Fluktuation in der Mitarbeiterschaft. So ist aus der „Gründerzeit“ ein guter Teil der Familienleiter nicht mehr in diesem Arbeitsfeld aktiv. Manche sind mit Zerfall ihrer Familiengruppe von der Bildfläche verschwunden, einige haben entnervt aufgegeben, manche haben in der Ortsgruppe „Karriere“ gemacht und sind nun in anderer Funktion im Verein aktiv. Im Die Zahl der Ortsgruppen, die Familienarbeit anbieten, steigt mit kleinen Einbrüchen stetig an, die festen Familiengruppen legen zu. Das Interesse an der Gründung von Familiengruppen sinkt in den letzten Jahren, was darauf hindeuten könnte, dass einige Ortsgruppen ihren Wunsch realisieren konnten, andere hingegen diesen Plan (vorerst?) nicht mehr weiterverfolgen. Wichtig ist bei diesen Zahlen zu wissen, dass die Familienarbeit nicht in allen Ortsgruppen Konstanz hat, einige Vereine, die bereits Familienarbeit angeboten hatten oder sogar eine feste Familiengruppe hatten, geben später wieder im Jahresbericht an, keine Familienarbeit, bzw. keine feste Gruppe anzubieten. Die folgende Aufstellung zeigt diesen Sachverhalt: „Besteht eine feste Familiengruppe?“ Antworten im... ■ Jahresbericht 2004: 46 „ja“ ■ Jahresbericht 2005: 44 „ja“ Rechnerisch: –2 Neue Gründung: 11 Keine Gruppe mehr: 13 = –2 „Findet in Ihrer Ortsgruppe Familienarbeit statt?“ Antworten im... Jahresbericht 2004: 86 „ja“ ■ Jahresbericht 2005: 94 „ja“ ■ Rechnerisch: +8 Neue Familienarbeit: 21 Keine Familienarbeit mehr: 13 = +8 36 Grundlehrgang Familienarbeit auf dem Kniebis Das Minus von zwei festen Familiengruppen von 2004 auf 2005 legt auf den ersten Blick nahe, dass zwei Familiengruppen aufgegeben haben. Tatsächlich verhält es sich so, dass 11 Ortsgruppen angeben, 2005 eine Familiengruppe zu haben wo 2004 noch keine war. Dementsprechend sagen 13 Ortsgruppen, die 2004 noch eine Familiengruppe meldeten, dass es 2005 keine mehr gibt. Dies zeigt, dass es eine gewisse Fluktuation in der Familienarbeit gibt und legt aber zugleich den Schluss nahe, dass in den letzten Jahren mehr als die zuletzt erfassten 94 Vereine gibt, die Erfahrungen mit der Familienarbeit gesammelt haben. Insgesamt kann aufgrund dieser Zahlen davon ausgegangen werden, dass sich die Familienarbeit im Schwarzwaldverein etabliert hat, auch wenn die Zahl der Familienmitglieder – absolut gesehen – im Sinken begriffen ist. Dies ließe sich zum Teil mit der sinkenden durchschnittlichen Kinderzahl pro Familie erklären. Die statistische Aussagekraft wird ohnehin dadurch getrübt, dass Gegensatz zu anderen Fachbereichen in unserem Verein ist die Aktivität in der Familienarbeit häufig – nicht ausschließlich – an eine bestimmte zeitliche Spanne geknüpft, nämlich die, in der die eigenen Kinder klein sind. So ergibt sich – grob überschlagen – eine Spanne von maximal zehn Jahren, in denen die typische Motivation zur Familienarbeit, nämlich seinen eigenen Kindern, seiner eigenen Familie, zusammen mit anderen Familien, ein Angebot zu schaffen, bestimmend ist. Die Bezirksstrukturen der Familienarbeit sind (bis auf wenige Ausnahmen) schwach entwickelt. Das mag unter anderem damit zu erklären sein, dass die Motivation zur Familienarbeit aus einem „Selbsthilfegedanken“ entspringt, nämlich für die eigene Familie, die eigenen Kinder zusammen mit anderen ein attraktives Angebot zu schaffen. Die Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen Gruppen im Bezirk liegt dem erst einmal fern. Zudem halsen sich Eltern kleiner Kinder ungern noch zusätzliche Aufgaben und Ämter auf; nicht grundlos sind 1/2007 Familie Familie vielfach die Funktionen in Vereinen mit Menschen besetzt, die ihre Phase der „jungen Familie“ schon hinter sich haben. Die Familienarbeit läuft zunehmend der Jugendarbeit den Rang ab. Schon jetzt gibt es deutlich mehr Familiengruppen als Jugendgruppen. Den Ortsgruppen erscheint – sofern nicht ohnehin beide Arbeitsbereiche in einen Topf geworfen werden – häufig die Familienarbeit als die erfolgversprechendere Strategie, junge Mitglieder zu gewinnen. Und nicht zuletzt gibt es viele Jugendleiter, die mittlerweile selbst eine Familie gegründet haben und aus ihrer biografischen Situation heraus schließlich ihr Angebot auf Familien konzentrieren. Abschließend lässt sich sagen, dass die Familienarbeit inzwischen nicht mehr aus dem Schwarzwaldverein wegzudenken ist. Viele Ortsgruppen sehen in ihr eine Chance auf Fortbestand des Vereinslebens. Andererseits belegt die schwache strukturelle Verankerung in den Bezirken, dass dieser Arbeitsbereich in seiner Bedeutung deutlich hinter den traditionellen Fachbereichen rangiert. Die Rückmeldung aus dem Forum Familienarbeit hat gezeigt, dass es wieder Bedarf an inhaltlicher Auseinandersetzung und Weiterentwicklung im Fachbereich gibt. Aufgabe des Fachbereichs wird es sein, in den kommenden Jahren die Familienarbeit als „Querschnittsthema“ weiter zu etablieren und offene Fragen – wie zum Beispiel das Zusammenspiel mit der Jugendarbeit – konzeptionell zu beantworten. Ausbaufähig scheint auch das Sortiment von Arbeits- und Werbematerial sowie das Angebot der Beratung interessierter Ortsgruppen. (Dieser Text basiert auf dem einführenden Referat des „1. Forum Familienarbeit“, Oktober 2006. Die Tagungsdokumentation kann bei der Geschäftsstelle in Freiburg angefordert werden.) Der Apfelsaft hat gut geschmeckt D er Einladung der Familiengruppe der Ortsgruppe Schopfheim, selbst Apfelsaft herzustellen, folgten 24 Kinder mit ihren Eltern. Bei sonnigem Sonntags-Herbstwetter startete ein kurze Wanderung zum Feld mit den großen, alten Apfelbäumen. Mit viel Spaß wurden die Apfel zuerst geerntet oder vom Boden aufgelesen und in 15 große Säcke verpackt. Mit Anhänger und Traktor wurde die Ware zum Hof der Familie Schwald gebracht. Die Früchte mussten danach gewaschen, geschnitzelt und ausgepresst werden. Die Maische musste natürlich von den Kindern probiert werden. „Hm, schmeckt wie Apfelmus“, war die einstimmige Meinung der Kinder. Dies alles fand bei Kindern und Erwachsenen reges Interesse, denn kaum einer kannte die erforderlichen Maschinen oder hatte schon selbst einmal solche Mengen von Äpfel gekeltert. Das Ergebnis der Anstrengung jedenfalls schmeckte allen Beteiligten ganz vorzüglich. Beim anschließenden Spielen, Unterhalten und Grillen kam jeder auf seine Kosten. Der vorbereitete Apfeldruck, Muster in aufgeschnittene Äpfel schneiden, mit Wasserfarben bemalen und dann auf Papier drucken, fand großen Anklang. Für alle Teilnehmer war es ein schöner und lehrreicher Nachmittag. Die Kinder konnten lernen, dass Apfelsaft herstellen Mühe und Arbeit kostet, aber auch Freude am Gelingen bereitet. Die Familiengruppe und ihre Gäste bedanken sich recht herzlich bei Frau und Herr Schwald und bei allen Organisatoren für die guten Ideen und das schmackhafte Ergebnis. Nach dem Sammeln der Äpfel wurden sie gewaschen und geschnitzelt, bevor sie in die Presse kamen Mit Eseln wandern Auf unseren Bericht über das Eselwandern im Dreisamtal in DER SCHWARZWALD IV/2006 kam die Anfrage, wie und wo man solche Touren mit Kindern organisieren kann. Im Dreisamtal ist dies möglich mit: 1/2007 Eselwanderungen e.V. Naturpädagogik für Schulklassen, Verleih von Packeseln und geführte Touren, Erwinstraße 107 79102 Freiburg, Telefon: 07 61/7 07 57 17, E-Mail: post@eselwanderungen.de www.eselwanderungen.de 37 Jugend Jugend Junior-Teamer-Training 2006 – ein voller Erfolg! Wie junge Menschen für ein Engagement im Schwarzwaldverein gewonnen werden können Von Thorsten Albrecht, Jugendbeirat I m Frühjahr 2005 wurde die Idee eines Lehrgangs für Nachwuchsjugendleiter im Arbeitskreis Jugendwandern der Jugend im Schwarzwaldverein geboren. Nach ersten Ideen und Konzepten wurde daraus eine Veranstaltungsreihe von fünf Wochenenden, in der unterschiedlichste Themen behandelt werden sollten. Ein besonderes Ziel war es, eine gut gemischte Gruppe aus Mädchen und Jungen ab 14 Jahren aus Ortsgruppen sowie aus den Teilnehmern von Ferienfreizeiten und Tagesveranstaltungen für diesen Lehrgang zu gewinnen. Der Jugendbeirat unterstützte die Idee und mit Matthias Burger und Thorsten Albrecht stand ein geeignetes und hoch motiviertes Trainer-Team zur Verfügung. Gleich zu Beginn des Jahres 2006 wurden „ausgewählte“ Jugendliche vom Jugendbeirat angeschrieben und angerufen. Acht davon meldeten sich für die erste Veranstaltung an, die gleich Anfang Februar in Titisee-Neustadt stattfand. An diesem ersten Wochenende ging es hauptsächlich darum, dass sich die Gruppe untereinander kennenlernte. Auch theoretische Inhalte wurden am ersten Treffen vermittelt. Dies waren die Organisation des Schwarzwaldvereins, insbesondere des Jugendverbandes, und das Jugendwandern. Nebenbei wurden viele Spiele drinnen und draußen gespielt, die für eine spätere Mitarbeit bei Freizeiten oder in der Ortsgruppe hilfreich sind. Der Höhepunkt jedoch war die RodelAktion bei der alle gemeinsam auf möglichst wenigen Schlitten den Hang hinunter kommen sollten. Das zweite Treffen fand in Freiburg statt. Hier war das Hauptthema, ein 38 eigenes Projekt zu planen, das am vierten Treffen realisiert werden sollte. Die Jugendlichen entschieden sich gemeinsam für eine Floßbau-Aktion und verteilten die Aufgaben untereinander. Neben viel Theorie ging es auch an diesem Wochenende raus in die Natur. Es wurde eine Geocaching-Tour (Schnitzeljagd mit GPS-Geräten) aufgebaut, bei der ein Cache (Schatz) den Hinweis auf den nächsten enthielt. So wurde nebenbei Orientierung im Gelände und der Umgang mit GPS-Geräten vermittelt. Abends wurde gemeinsam eine spannende Nacht-Stadtführung durch Freiburg mitgemacht. Das dritte Treffen war die Teilnahme am Jugendtreffen in Lahr-Reichenbach. Die Junior-Teamer bildeten eine eigene Gruppe, die alle Aktionen genauso mitmachte wie eine normale Jugendgruppe des Schwarzwaldvereins. Das besondere hierbei war, dass sie zum ersten Mal Kontakt mit anderen Schwarzwaldvereinsjugendgruppen, den hauptamtlichen Mitarbeitern, dem Präsidium und dem Hauptjugendleiter Jörg Schött hatten. Und dann war es endlich soweit. Etwas später als ursprünglich geplant, fand im Oktober die Floßbau-Aktion statt. Nachdem das Holz abgeholt worden war (das freundlicherweise von der pädagogischen Ideenwerkstatt Bagage gespendet wurde), konnte in Forchheim mit dem Bau des Floßes begonnen werden. Es wurde gehämmert und gesägt und alle halfen tatkräftig mit. Endlich fertig! Nun musste das Floß nur noch den Test bestehen und auf dem Wyhler Baggersee mit Besatzung schwimmen. Als das Floß erfolgreich Schneespiele sind Schulungsfaktor und Spaßfaktor zugleich. schwamm, wurde doch noch gekentert um auch selbst herauszufinden, ob das Wasser wirklich herbstliche Temperaturen hat. Nachdem sich alle wieder in Freiburg ein wenig aufgewärmt hatten, ging es abends nach Emmendingen zum Deutschen Tagebucharchiv. Dort führte uns Jutta JägerSchenk durch die Ausstellung und las uns einige Passagen aus Tagebüchern vor. Der Info 2007 gibt es eine kleine Version des Junior-Teamer-Trainings für Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren, die sich für ein Engagement bei der Jugend im Schwarzwaldverein interessieren. Informationen hierzu im Jugendprogramm, bei der Jugendgeschäftstelle Telefon: 07 61/3 80 53-14 E-Mail: jugend@schwarzwaldverein.de oder bei Thorsten Albrecht Telefon: 0 76 42/92 15 23 E-Mail: thorsten.albrecht@swv-jugend.de 1/2007 Jugend Jugend Interview mit Eva, Philipp und Yannic, Teilnehmer des JuniorTeamer-Trainings 2006 Kurz ein paar Sätze zu Euch... Yannic: Ich bin Yannic Stadelmann, komme aus Endingen und bin 16 Jahre alt. Eva: Und mein Name ist Eva Hildebrandt, bin 14 Jahre und wohne in Burg Birkenhof, das ist in der Nähe von Kirchzarten. Philipp: Ich heiße Philipp, bin schon fünf Mal beim Bockhorn Zeltlager dabei gewesen und wohne in Tengen. Projektziel erreicht: Das Floß schwimmt. Pause im Schnee Abend klang gemütlich bei Brettspielen und vielen Diskussionen über Tagebücher und Privatsphäre aus. Das fünfte Treffen war die Abschlussveranstaltung in Tengen, bei der die Jugendlichen Inhalte zum Thema Aufsichtspflicht und Jugendschutzgesetz erarbeiteten. Auch wurden noch viele praktische Tipps bei der Leitung von Veranstaltungen und Gruppenstunden Fakten 2006 Anzahl: 9 Teilnehmer davon 3 weiblich und 6 männlich Alter: zwischen 14 und 18 Jahren Herkunft: Endingen, Freiburg und Umland, Tengen und Küssaberg. Zeitaufwand der Teilnehmer: 5 Treffen mit insgesamt über 175 Stunden (6 Teilnehmer haben an allen Veranstaltungen teilgenommen) Verbindung zum Schwarzwaldverein: durch Ortsgruppe (4 mal), durch Zeltlager Bockhorn (2 mal), durch sonstige Freizeiten (2 mal) und durch Tagesveranstaltungen (1 mal). 1/2007 gegeben. Abends wurde ein lustiges Clowntheater in Singen angeschaut, das für viele Lacher sorgte. Abschließend wurde über das ganze Projekt diskutiert und die weitere Mitarbeit bei der Jugend im Schwarzwaldverein besprochen. Und ganz am Ende gab es die verdienten Teilnahmebescheinigungen mit den Glückwünschen des Jugendbeirats überreicht. Neben diesen Veranstaltungen nahmen die Junior-Teamer zum Teil am Planungstreffen für das neue Jugendprogramm 2007 teil. Sie brachten eigene Ideen ein und unterstützen bei vielen Veranstaltungen das Leitungsteam. Das Ziel, dass Freundschaften und eine feste Gruppe entstehen sollten, wurde voll erreicht und alle Teilnehmer des Junior-Teamer-Trainings bringen sich auf ihre eigene Art als ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Jugend im Schwarzwaldverein ein. Bei zahlreichen Veranstaltungen des aktuellen Jugendprogramms 2007 sind die Junior-Teamer zusammen mit erfahrenen Kräften im Leitungsteam dabei. Die Jugend im Schwarzwaldverein hat mit dieser Veranstaltungsreihe ein sehr gutes Konzept entwickelt um neue junge Mitarbeiter für eine ehrenamtliche Tätigkeit im Jugendverband zu gewinnen. Es hat sich gezeigt, dass es mit dem richtigen Ansatz durchaus möglich ist, die „schwierige“ Altersgruppe der Jugendlichen für den Schwarzwaldverein und OutdoorThemen zu interessieren und zur Mitarbeit zu motivieren. Auch über das Jahr 2006 unterstützt der Jugendbeirat eine weitere Jugendwanderaktion der bisherigen Junior-Teamer Gruppe um die Verbindung zum Schwarzwaldverein und Freundschaften innerhalb der Gruppe zu fördern. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, am Junior-TeamerTraining teilzunehmen? Yannic: Also ich wurde von Thorsten nach einer Gruppenstunde in Endingen angesprochen. Als dann Till und Andy auch noch mitmachten war für mich gleich klar: Da bin ich dabei! Eva: Ich kannte die Jugend im Schwarzwaldverein eigentlich nur von einer Höhlentour, an der ich teilgenommen habe. Kurz darauf bekam ich von der Geschäftsstelle einen Brief über das Junior-TeamerTraining und der hat mich neugierig gemacht. Philipp: Ich bekam auch einen Brief, aber von Nadja. Sie hat mich angeschrieben, ob ich nicht daran teilnehmen möchte. Welches war das schönste Treffen und warum? Eva: Ich finde die Treffen lassen sich nur schwer miteinander vergleichen, da wir jedes Mal etwas völlig anderes gemacht haben. Philipp: Ich fand auch alle super. Yannic: Also mir hat das 2. Treffen in Freiburg am besten gefallen. Wir kannten uns untereinander schon ein wenig, die Regeln waren klar und wir hatten besonders viel Spaß. Welche Situationen bleiben Euch am besten in Erinnerung? Philipp: Die beste Situation war, als das Floß geschwommen ist. Das war toll. Eva: Natürlich bleibt mir das frühe Aufstehen in Erinnerung, obwohl ich eigentlich ausschlafen hätte können. Auch die gemeinsamen Unternehmungen waren toll. Es hat sich eine gute Gruppe gebildet. Yannic: Also mir persönlich bleibt natürlich am besten in Erinnerung, dass ich 39 Jugend Jugend beim Spielen mit dem Kopf gegen den Balken gerannt bin. Das war im Seminarraum der Geschäftsstelle... Eva und Philipp lachend: Stimmt... für Kinder und Jugendliche eine tolle Freizeitgestaltung angeboten wird. Was findet Ihr an der Jugend im Schwarzwaldverein besonders interessant? Yannic: Es gehört halt zum Schwarzwaldverein dazu. Eva: Aber Yannic – was haben wir gelernt? Mit anderen gemeinsam, draußen in der Natur, unterwegs sein und sich aus eigener Kraft fortbewegen. Ne, im Ernst – man merkt eigentlich erst, wenn man selbst beim Schwarzwaldverein aktiv ist, was so alles gemacht wird und was für tolle Wanderformen es doch gibt. Yannic: Stimmt, zum Beispiel Schneeschuhwandern und Kanuwandern ist toll. Philipp: Für mich ist Jugendwandern etwas mit dem Schwarzwaldverein gemeinsam zu unternehmen. Man bewegt sich ja fast immer. Philipp: Dass man mit anderen Kindern und Jugendlichen zusammen ist und auch die Leiter besonders witzig sind... Eva: Ich glaube die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter ist beim Schwarzwaldverein besonders gut. Ich erinnere mich dabei auch besonders daran, als Frau Blüm uns zusätzlich zum laufenden Seminar mit Obst und dem Mittagessen versorgt hat. Oder die Zusammenarbeit beim Planungstreffen – das klappt hier irgendwie alles total super... Yannic: Einmal sind es natürlich die einmaligen Aktionen, von denen man viele nur mit Freunden nicht machen würde. Dann natürlich auch die netten Betreuer und dass Jugendwandern ist für mich... Was sind Eure nächsten Aufgaben und in welchem Bereich engagiert ihr Euch? Yannic: Ich werde hauptsächlich in der Ortsgruppe Endingen Aktionen machen. Eva: Und ich leite zwei Wochenend-Aktionen des Jugendprogrammes mit. Einmal das Kletterwochenende und die Übernachtung in der Scheune. Philipp: Ich bin als Betreuer auf dem Bockhorn-Zeltlager von Nadja dabei. Für meine weitere ehrenamtliche Tätigkeit beim Schwarzwaldverein wünsche ich mir... Philipp: Viele nette Leute! Yannic: Im Moment kann alles so bleiben wie es ist. Eva: Ich weiß es noch nicht so genau. Hoffentlich bleiben die vielen netten Leute dabei, die ich bisher beim Schwarzwaldverein kennen gelernt habe. Und natürlich, dass ich bei meinen Aktionen nur brave Kinder dabei habe... Ich wünsche Euch bei euren weiteren Aktionen viel Erfolg und hoffe, dass Ihr den Kontakt zum Schwarzwaldverein weiterhin aufrecht erhaltet. Vielen Dank für das nette Interview mit Euch. Jugend in Bewegung Eine neue Internetseite zum Jugendwandern im Schwarzwald U nter der Adresse www.jugend-inbewegung.de präsentiert die Jugend im Schwarzwaldverein seit Anfang Januar 2007 eine neue Internetseite mit Touren und Themen rund um das Jugendwandern. www.jugend-in-bewegung.de – die neue Startseite Die Idee des „Arbeitskreis Jugendwandern“ war es, einer jungen Zielgruppe, aber auch Familien, Lehrern und Jugendleitern eine 40 zeitgemäße Informations- und Austauschplattform zu schaffen und so Lust auf Touren und Ausflüge im Schwarzwald zu machen. Die Seite gliedert sich inhaltlich in drei Bereiche: In der Rubrik „Unterwegs“ finden sich Touren, Ziele und Veranstaltungen für junge Leute. Unter „Drumherum“ entsteht eine Sammlung von Informationen zu unterschiedlichen Formen des Jugendwanderns, zur Ausrüstung sowie von Tipps und Tricks für Outdooraktivitäten. Der Bereich „Mittendrin“ steht für Begegnung und Mitteilungen zur Verfügung: So können sich die Besucher der Seite in einem OnlineForum austauschen und verabreden oder digitale Grußkarten mit Motiven von Jugendfreizeiten und Touren der Jugend im Schwarzwaldverein versenden. Die datenbankgestützte Webseite, die zum Teil aus Mitteln der Stiftung Wanderjugend finanziert wird, versteht sich nicht als fertiges und komplettes Nachschlagewerk, sondern bietet zur Zeit einem Anfangsbestand an Inhalten an, der nach und nach erweitert werden soll. Das Projekt lädt alle Interessierten ein, sich am Zusammentragen von Informationen zu beteiligen. Über Möglichkeiten der Mitarbeit gibt die Jugendgeschäftsstelle in Freiburg Auskunft. Jugendpreis des Präsidenten Mit dem Preis im Wert von 500 Euro, der auch im Jahr 2007 vergeben wird, soll eine besondere Leistung für unsere Jugendarbeit gewürdigt werden, wie zum Beispiel der Aufbau von Jugendarbeit (insbesondere die Gründung von Jugendgruppen), langfristiges und erfolgreiches Engagement im Jugendverband sowie besondere Aktionen der Jugendarbeit, die dem Erscheinungsbild des Jugendverbandes in der Öffentlichkeit zugute kommen. Weitere Informationen sind beim Hauptjugendleiter und der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg erhältlich. Hier können auch Vorschläge für die nächste Preisverleihung bis zum 15. März 2007 eingereicht werden. 1/2007 Jugend Jugend „Der magische Kristall“ Die Jugendgruppe Oberwolfach spielt ein Theaterstück Wer mag wohl aufgeregter gewesen sein, die Akteure oder die jungen Zuschauer? S pannung und Aufregung herrschen an einem Nachmittag im Dezember hinter der Bühne. Ein letztes Überprüfen von Kostümen und Requisiten, das Licht und die Technik stehen. Die Darsteller gehen vor ihrem großen Auftritt noch einmal den Text ihrer Rollen im Kopf durch. Dann ist es soweit: Nach einer kurzen und herzlichen Begrüßung durch Gabriele Schäfer, der Bezirksfachwartin für Familie und Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Oberwolfach, setzt die Musik ein und der Vorhang öffnet sich für die Erstaufführung des Theaterstückes „Der magische Kristall“. Jetzt konnten die über 180 kleinen und großen Besucher, darunter auch die Vorsitzenden des Wanderbezirks Kinzigtal im Schwarzwaldverein Herbert Klingmann und Erwin Maulbetsch, einen ersten Blick auf die mär- chenhaften Kulissen von Claudia Schäfer werfen. Die Kulissen die sich in sieben Wechseln vom prachtvollen Palastsaal über eine gruselige Sumpflandschaft bis hin zu einer Kristallhöhle mit beleuchteter Truhe hinzogen. Das Theaterstück handelt von einem Koboldanführer, dem es durch einen raffinierten Trick gelingt, den magischen Kristall aus dem Feenpalast zu entwenden. Da die Kräfte des Kristalls das Feenland vor feindlichen Übergriffen schützten, beauftragt der König seine zwei besten Feen, dem Kobold den kostbarsten Besitz wieder zu entreißen. Um aber in das Reich der Kobolde zu gelangen, müssen die Feen Jaron und Fearn sich zuerst mit vielen Gefahren auseinander setzen. Am Ende sind sie jedoch nicht allein im Kampf gegen den Kobold. Ein Zauberer und sein Uhu stehen ihnen auf ihrer gefährlichen Reise beiseite. Mitgewirkt haben die Darsteller: Gabriele Schäfer, Isabella Haas, Jessica Gorczyk, Selina Hauer, Mona Dreher, Melinda Echle, Kim Echle, Melanie Müller, Leonie Fritsch, Ramona Schoch, Jana Schmider, Luisa Hille, Anna Mulvey, Stimme des Uhu: Claudia Schäfer, Regie: Gabriele Schäfer, Kulissen: Claudia Schäfer. Für die Requisiten sorgte Hans-Dieter Schäfer, für die Technik: Martina Schäfer. Materiallieferanten waren Dirk und Otto Armbruster, die Kulissen transportierte Anton Talmon. Jugendprogramm 2007 Info Von Winterabenteuer bis Geocaching D er Jugendverband des Schwarzwaldvereins präsentiert wieder seine aktuelle Veranstaltungsbroschüre. Die Thematik der Outdooraktivitäten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene reicht von der Schneeschuhtour und dem Winterabenteuer über die Ritter-, Barfuß- oder Sonnenaufgangswanderung bis hin zur „Schatzsuche per Satellit“, einem Wochenende rund um’s Geocaching für Kinder. Auch ein Ski- und Snowboard-Wochenende, ein Kletterkurs, eine Kanutour und andere Outdoorveranstaltungen warten auf erlebnishungrige junge Teilnehmer. Besonders stark ist 2007 der Akzent auf Touren im Ländle: Mit der Trekkingtour „Total quer“ auf dem Querweg an Pfingsten, einer Rad- Zu allen Veranstaltungen sind auch Nichtmitglieder willkommen. Das Programm 2007 kann kostenlos angefordert werden bei der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg Tel. 07 61/3 80 53-14. tour am Bodensee und der Spontanfreizeit „Quer durch Bawü“ im Sommer, finden sich in diesem Jahr gleich drei mehrtägige Touren im Programm, die Jugendliche einladen, sich auf den Weg durch Baden-WürttemHallo, berg zu machen. Die Freizeitklassiker in den großen Ferien für Kinder von 10–14 Jahren sind die beiden Sommerzeltlager am Bockhorn und die Woche auf der Nordseeinsel Borkum. Vorw ort |3 JUG END PRO GRA Winte raben teuer www.jugend- im-schwarzw MM 2007 aldverein.de im Schwarzw aldver ein im Schwa 1/2007 Über alle Veranstaltungen informiert auch die Internetseite des im Z astler tal Jugendverbandes (www.jugend-imschwarzwaldverein.de). Hier finden sich auch viele Fotogalerien mit Bildern von den Veranstaltungen des vergangenen Jahres. hier halte t ihr unse r Jugendpr mal habe ogramm n wir für 2007 in Erl ebn euch Veransta der Han is | 5 ltungen zusa eine Menge neue d. Auch aber auch diesund jede mmenget n etwas schon beka ragen, und dabei ist! nnte wir hoffe Wir wün n, dass für schen euch freuen uns Wer jede viel Spaß lieb lau auf viele mit unse rem Juge ten Fasnet er in der spannend ndpr e Aktivität gen tümme winterlich mmsge en im Jahr auogra richtig: und en l, 2007 Sch nee,! Sch Bei unsere der ist an Natur seinen die mW nee, Sch In ein interab sem Woche Spaß hat als nee Jörg Schö enteue nende im hütte er urigen Wa . tt r dreht bei mit Hauptjug sich alle uns wir uns Holzofen ldendleiter Stephan haben s um er Ba joerg.scho Seyl sislage do ett@swv-j r. Bildungsr rt untern ugend.de ehmen Von eferent (fa wir stephan.se st) alle s, wa yl@s Spa wv-jugends im W ß ma .de inter Schnee cht: Spiele im , ein Au Schnee sflug auf schuhe im Sch n, nee und Lagerfeue Natür r vieles ÜBERSI lich CHT uns auc versuchen mehr. h wir Erlebnis, kieren am Bau ein Juge wir dar es Junior-Tea ndwandern, Freiz nen wir in auc Iglus und eit mer-Trai we h eine ja imm ning Jugendtr Übern nn die Be er no Also: effen 2007 din ch achtun Wer Seite Ausbildun g (in die gungen stim macht 05flüchten... g ). me mit? Seite 26 geheiz Adressen – das te Hü n, risJugendbe Aben tte kön Seite 27 zirke/DW teuer Teilnahm J ebedingu warte Seite 28 ngen t! Hinweise zur Anm Seite 32 eldung Veran Anmelde staltu formular ng: Seite 33 Term in: JPM-20 Seite S Ort: 36 07-02 17. a –1 Kontakt Seite 37 8.02.2 Teiln ehme Jugend im rInne Zastlertal 007 Schwarzwald Leitu Schloßbergri n: (be verein ng: 6–10 i jugend@schwng 15, 79098 Freibu Mädch Freiburg) arzwaldvere rg, Fon: en & Carol 07 61/3 Impressum in.de, www. Jungen ine Ko,ste jugend-im-sc 80 53-14 Fax: -20 Herausgeber , 14–1 Jan-He Eckerlin, hwarzwaldv n: : Jugend JU G END WAN Steph 7 Leistuerein.de Auflage: nn 4 000 Stück im Schwarzwald an Sey Jahre ngen Dtion:ERN Mitglie ing Ross verein, Schloß Redak : l, der 29 bergring Gestaltung Sonja Schelb und ERLE B N I S Foton 15, 79098 Toure ,00 ¤, Stephan und Repro Freiburg nle Seyl Nichtm duktion: achwe (Mehr itung, Vo einsjugend, is: aufwind, Thors werbeagentur aufwin itglied llverpf Hinw bettzim FREIZ EI TEN Zeltlag ten Albrec Markus Scharf er 33 legung ht, Matth d, Bahlin eis gen sch erteam Bockh e, Marco me e: uh Burger, Carina , Unter ,00 ¤ Schelb, Sonja ias Ve orn ransta Jost, Schwä Nu e, Unfall r/Matratz Unsere Freizei Schelb, Beate bringu -, Haftp enlage AU S B I LD UNLande ten, lteker, bei gün r: Stephabischer Albve ng Anme Schlen sjugendplans Erlebnisveranstaltun r), G flic rn Seyl, ldung: gen und Jug Baden-Württ Bankverbind end im stigen Sch htversicheru SchneeLehrgänge emberg. Anwerden ung: Volksb nee melde Schwa ng unterstützt siehe ank Freibu schlus aus Mittel rzwald bedingung rg, BLZ: 680 900 s: 05 n desSeite 36 en verein 00, Konto: .02.20 124 83 08 07 N rzwald ver ein 41 Service Service 35 Jahre Partnerschaft – Brücken verbinden Ufer, Freundschaften verbinden Völker A m 19. September 1971 wurde eine Freundschaft zwischen Mitgliedern des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl mit Sitz in Freiburg und der Compagnie Belfort Loisirs (CBL) mit Sitz in Belfort offiziell als Partnerschaft begründet und im Rathaus der Stadt Belfort durch den Bürgermeister in einer Feier beurkundet. Nun nach 35 Jahren, zum 60. Geburtstag der Compagnie Belfort Loisirs und 35 Jahre Partnerschaft, konnte diese im Laufe der Zeit immer enger gewordene Freundschaft am 28. Oktober 2006 erneut bekräftigt werden. Dazu hatte der Bürgermeister der Stadt Belfort, Jean-Pierre Chevènement, Delegationen der beiden Vereine eingeladen. Mit dabei auch Jean Louis Wolff als zuständiger Stadtratsvertreter für Sport und einige andere Mitglieder des Stadtrates. In den Ansprachen wurden die engen Kontakte der beiden Vereine über die Grenzen hinweg gewürdigt. Obwohl gelegentliche Sprachschwierigkeiten bestehen, haben sich über die Vereinsaktivitäten hinaus auch viele persönliche private Freundschaften entwickelt. Dies ist gerade hier in der Oberrheinregion von großer Bedeutung für die gegenseitige Anerkennung und den Respekt vor den Interessen der anderen Seite. Beide Vereine bieten den Mitgliedern neben schönen Wanderungen auch kulturelle Veranstaltungen. Die Arbeit der Compagnie Belfort Loisirs findet in der Region Belfort große Anerkennung. Der Präsi- dent der Compagnie Belfort Loisirs, Francis Peroz, bedankte sich bei den Vertretern der Stadt Belfort für die Anerkennung durch die dortige Stadtverwaltung, die insbesondere immer wieder bei Jubiläen mit Feiern im Rathaus besonderen Ausdruck findet. Der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Ortgruppe Hohbühl, Manfred Metzger, bekräftigte die Fortsetzung der Partnerschaft und erklärte: „Gemeinsam haben wir in den 35 Jahren von einander viel gelernt, insbesondere auch die unterschiedlichen Lebensweisen diesseits und jenseits des Rheins zu respektieren. Die Franzosen haben uns Belfort und Umgebung, aber auch das Elsass näher gebracht. Wir konnten ihnen Freiburg und den schönen Schwarzwald zeigen. Auch für die nächste Zeit sind wieder viele gemeinsame Veranstaltungen, Wanderungen und Reisen geplant.“ Die Begründer der Partnerschaft (von links): Andre Baumgartner, CBL Ehrenmitglied; Alfred Pross damals Vorsitzender der Ortsgruppe Hohbühl und Roger Zurbach, CBL Ehrenpräsident Bundesverdienstkreuz für Claus-Peter Hilger A m 14. Oktober 2006 erhielt Claus-Peter Hilger in seinem Heimatort Häusern aus den Händen von Landrat Tilmann Bollacher das Bundesverdienstkreuz in Anerkennung seines bürgerschaftlichen Engagements. Claus-Peter Hilger, Redakteur in Ruhe, ist seit über 50 Jahren aktives Mitglied der Ortsgruppe St. Blasien und seit 1974 dort im Vorstand tätig. Darüber hinaus diente er neun Jahre dem Hauptverein als Schriftleiter der Vereinszeitschrift DER SCHWARZWALD. Neben seinem Beruf gilt sein großes Interesse der Geschichte seiner Heimatstadt St. Blasien, die gleichzeitig aufgrund der geschichtlichen Bedeutung St. Blasiens vor und nach der Säkularisation maßgeblich die Geschichte des südlichen Schwarzwalds prägte. Zu den damit verbundenen Themen verfasste er seither und ständig zahlreiche Veröffentlichungen. Zu Recht wurde Hilger im Jahr 1997 dafür den Fürstabt-Gerbert-Preis der Stadt St. Blasien verliehen. Obwohl ClausPeter Hilger ein glänzender Vertreter der schreibenden Zunft ist, ist er auch ein begnadeter Erzähler, der mit seiner ihm eigenen humorvollen und schelmischen Art seine Hörerschaft begeistert. Als Chronist der Ortsgruppe versteht er es meisterhaft, Vereins- und Zeitgeschehen nicht nur seinen Wanderfreunden in St. Blasien und Häusern nahe zu bringen. Dabei spult Hilger nicht nur Zahlen und Fakten ab, sondern kennt 42 die eine oder andere Anekdote über die damals handelnden Menschen und schildert anschaulich ihre Lebensverhältnisse und persönlichen Schicksale. Gleichermaßen beliebt sind die Stadt-, Domund Klosterführungen in St. Blasien und seine Beiträge bei heimatgeschichtlichen Wanderungen. Beispielsweise ist sein jüngstes Engagement um die Wiederbelebung des alten Klosterweges von St. Blasien nach Waldshut zu erwähnen. Arno Lehmann, Ortsgruppe St. Blasien, Georg Lebtig, Ortsgruppe Häusern Landrat Tilmann Bollacher überreichte Claus-Peter Hilger das Bundesverdienstkreuz. Alfons Stadler Am 25. November 2006 ist Alfons Stadler nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben. Durch seinen Tod verliert die Ortsgruppe Hornberg ein hoch angesehenes Mitglied und einen Wanderfreund, der die Ortsgruppe maßgebAlfons Stadler lich mitgeprägt hat. Herr Alfons Stadler ist im Jahr 1955 in den Schwarzwaldverein Ortsgruppe Hornberg eingetreten. Im Jahr 1965 übernahm er das Amt als Werbewart (Fachwart für Öffentlichkeitsarbeit), das er bis zu seinem Tode begleitet hat. Von 1978–1996 war er auch als Wanderwart für die Ortsgruppe tätig. In dieser Zeit hat er mit seinen Wanderfreunden die Hornberger Wanderwoche, die Wanderund Studienreisen mit der Ortsgruppe Gutach ins Leben gerufen und mit Erfolg begleitet. Dabei hat er das örtliche Wanderprogramm, die Wanderfreundschaften mit den Ortsgruppen Oberwolfach, Karlsruhe, Waldbronn, Reipertswiller im Elsaß und dem Schwäbischen Albverein Balingen gepflegt und ausgebaut. Für all diese Arbeit wurde er aus Dankbarkeit im Jahr 1996 zum Ehrenmitglied der Ortsgruppe ernannt. Die Ortsgruppe und seine Mitglieder sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Annemarie Blum Am 16. November 2006 verstarb im Alter von 91 Jahren Annemarie Blum in Karlsruhe. Sie war jahrzehntelang Mitglied der Ortsgruppe Karlsruhe. Viele Jahre leitete sie Volkstanzlehrgänge im Jugendbezirk II. Von 1976 bis 1993 Annemarie Blum führte sie ununterbrochen 17 Jahre lang jede Woche Übungsstunden mit der Mädchentanzgruppe der Ortsgruppe Langenbrand durch. Dazu reiste sie eigens mit der Bahn von Karlsruhe nach Langenbrand und fuhr am Abend wieder zurück nach Karlsruhe, nachdem sie von Artur Klumpp zum Albtalbahnhof Bad Herrenalb gebracht worden war. Ab 1991 übernahm sie die Singgruppe der Ortsgruppe Karlsruhe von ihrem verstorbenen Mann. Rund zehn Jahre leitete sie die Singgruppe. Die regelmäßig stattfindenden Singabende wurden vor allem gerne von älteren Mitgliedern besucht. Aus Altersgründen musste sie dann diese Tätigkeit aufgeben. Annemarie Blum hat sich im musisch-kulturellen Bereich um den Schwarzwaldverein besonders verdient gemacht. 1/2007 Service GPS Navigation Kai Matthießen, 96 Seiten, 50 Abb.; Broschüre, Format 12 x 18,5 cm; ¤ 8,90; Bruckmann Verlag München; ISBN 3-7654-3912-3 Asisa Madian und Kai Matthießen erklären in dem handlichen Büchlein „GPS Navigation“ aus der neuen Reihe „Bruckmann Basic“ die Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten von GPS. Einleitend antworten die Autoren auf die Fragen: Wie funktioniert GPS? Was kann GPS? Wer kann GPS nutzen? Ein Kapitel ist der Hardware gewidmet, ein weiteres der Software. Ausführlich erklären Madian und Matthießen wie man GPS und Kartenmaterial aufeinander abstimmt, um schließlich optimal die Route planen zu können. Im Anhang finden sich schließlich wertvolle Infos wie gebräuchliche Abkürzungen, GPS-Empfänger im Vergleich, ein Herstellerverzeichnis, einschlägige Internetadressen sowie Tipps zu Zubehör und Software. Zahlreiche Bilder und Skizzen veranschaulichen die Funktionsweise von GPS. Das handliche Buch eignet sich zur Vorbereitung wie zum Nachschlagen unterwegs. Bl. GPS, Kompass & Höhenmesser, Detlef Ridder, bhv Praxis, 208 Seiten, Format 14,8 x 21,0 cm mit CDROM, ISBN 3-8266-7386-7, ¤ 9,95; erhältlich bei der Hauptgeschäftsstelle. Die Navigation mit GPS wird auch unter Wanderern und Bergsteigern immer beliebter. Neben Kompass, Karte und Höhenmesser sind GPS-Systeme ideale Hilfsmittel zur metergenauen Ortsbestimmung, insbesondere bei Nebel und im fremden Gelände. Dieses Buch zeigt, wie Sie mit GPS, Kompass und Höhenmesser Ihre Wandertouren planen und diese Hilfsmittel richtig im Gelände einsetzen. Mit diesem Wissen ausgerüstet behalten Sie stets die Orientierung. Die dem Buch beiliegende CD-ROM enthält anschauliche Videos zur Anwendung von GPSSoftware. Aus dem Inhalt: Die Technik im Griff – Tourenplanung mit GPS, Kompass und Höhenmesser; Der Berg ruft – Bedienung eines GPS; Einstellungen; Erstellen von Routen und Wegpunkten; Volle Peilung – Kompass einsetzen; Positionsbestimmung; Neigungsmessung; Hoch hinaus – Funktionsweise von Höhenmessern; Höhenbestimmung; Luftdruckmessung; Wetterbestimmung; Umgang mit Karten – Kartensysteme; Scannen und Kalibrieren von Karten; Karten in den PC laden, ausarbeiten und ins GPS übertragen; Geocaching – Schatzsuche per GPS; Auf CD: Videos zur Anwendung von GPS-Software. Empfohlen besonders für den Einsteiger und Praktiker, da Handbuch mit CD-ROM-Anleitung. Bl. Auf Tour mit dem GPS-Empfänger Manfred Feller, 155 Seiten, Broschüre, Kompass-Verlag/Mair Dumont, Ostfildern, ISBN 3-85491-794-5, ¤ 9,95. Eine neue Epoche für das Orientieren im Gelände hat begonnen! GPS (Global Positioning System/System zur weltweiten 1/2007 Standortbestimmung). Das richtige Buch für den Praktiker. Keine Angst: Fachkenntnisse sind nicht erforderlich. Jeder Neueinsteiger wird schnell zum Profi. Aber auch der erfahrene Benutzer wird viel Neues entdecken. Der Endausbau des GPS ist abgeschlossen. Die Verschlüsselung der Positions-Daten ist aufgehoben. Abmessungen und Gewicht wurden auf Handy-Format reduziert; auch der Preis ist inzwischen akzeptabel. Ständig abrufbare Positionen, Anzeige der zurückgelegten Strecke, Geschwindigkeit, grafische Darstellung der Route und Anzeige der voraussichtlichen Zielankunft, ergänzend dazu genaue Zeitangaben, Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangsdaten und Kopplung mit dem Computer machen den GPS-Empfänger zum idealen Navigator. Dieses Buch erläutert in übersichtlicher, leicht verständlicher Darstellung alle wichtigen Funktionen, Anwendungsgebiete und Kopplungsmöglichkeiten des GPS-Empfängers. Ausführliche Tabellen, Beispiele, Algorithmen, Farbabbildungen und -skizzen lassen keine Fragen mehr offen. Sie werden den richtigen GPS-Empfänger für sich auswählen können. Nach Lektüre dieses Buches verstehen Sie komplizierte Begriffe wie „Gauß-Krüger-Gitter“, „Geografische Gitter“, „UTM-Gitter“ und „Missweisung“. Es gibt viele Möglichkeiten, den GPS-Empfänger einzusetzen; für Wanderer, Bergsteiger, Ballonfahrer, Radsportler, Autofahrer etc. – Dieses Buch ist so anschaulich gestaltet, dass es sofort zu einer Schnuppertour animiert. Empfehlung: Gutes Allroundbuch, besonders für unterwegs gut geeignet, da im Taschenbuchformat Bl. GPS-Navigation auf OutdoorTouren Praxisbuch und Ratgeber, Uli Benker, Bruckmann-Verlag München, 192 Seiten mit 160 Abbildungen, Format 16,5 x 23,5 cm, Broschüre mit Fadenheftung, ISBN 3765444995, ¤ 19,90; erhältlich bei der Hauptgeschäftsstelle. Auf einer Wanderung trotz Markierung verlaufen? Von schlechtem Wetter überrascht und nur mit Mühe zur Hütte oder zum Auto gefunden? Mit GPS wäre das nicht passiert! Das weltweit verfügbare Satellitennavigationssystem GPS (Global Positioning System) gehört für viele OutdoorSportler inzwischen zum festen Ausrüstungsbestandteil. Der Ratgeber „GPS“ aus der BruckmannReihe „BergSportPraxis“ erklärt übersichtlich und verständlich die Grundlagen, die wichtigsten Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten. Das im Mai 2005 erstmals erschienene Buch wurde bereits aktualisiert und mit Infos zu technischen Neuerungen in den letzten Monaten ergänzt. Autor Uli Benker befasst sich seit Jahren intensiv mit dem Thema GPS-Navigation und veröffentlicht regelmäßig Gerätetests. In diesem praktischen Handbuch erklärt er anschaulich und mit vielen Skizzen und Fotos illustriert, worauf es beim Umgang mit GPS ankommt. Er zeigt, wie man mit speziellen, aufladbaren Karten den eigenen Wanderweg in Echtzeit verfolgt und somit immer genau weiß, wo man gerade ist. Oder wie man Punkte speichert, egal ob Fotospot, Sehenswürdigkeit, Zeltplatz oder Wasserstelle, um sie auch nach Jahren wieder zu finden. Er gibt Tipps für den Gerätekauf, zur richtigen Einstellung und zum optimalen Empfang. Ebenso erklärt er, wie man Touren mit GPS effektiv – auch am PC – plant. Ein Glossar und weiterführende Adressen machen den Einstieg leicht und informieren den Profi über die neuesten Entwicklungen. Wertvoll auch für Radler, Mountainbiker und Motorradfahrer. Empfohlen besonders für Fortgeschrittene PCAnwender und technisch Interessierte. Bl. Schwarzwald-Baar-Heuberg Ein Führer zu Kultur, Geschichte und Natur, Gessler/ Becker, 216 Seiten, 150 farbige Abbildungen und Karten, kartoniert, Silberburg-Verlag, Tübingen, ISBN 3-87407-706-3, ¤ 16,90, im Buchhandel erhältlich. Das Autorenduo Karin Gessler und Jörg Becker hat sich auf den Weg gemacht und die Kulturregion Schwarzwald-Baar-Heuberg neu entdeckt. Das Ergebnis dieser umfangreichen Recherchen liegt jetzt druckfrisch vor: ein außergewöhnlicher Reiseführer, der auf neun Reiserouten und zehn Thementouren künftig jeden, der an regionaler Kultur und Natur interessiert ist, durch eine der reizvollsten Landschaften Baden-Württembergs begleitet. Informativ und unterhaltsam (ent-)führen die vorgestellten Streifzüge in die reiche Geschichte und Gegenwart der Landkreise Rottweil und Tuttlingen sowie des Schwarzwald-BaarKreises. Die kenntnisreichen Texte, die verlockenden Farbaufnahmen von Andreas Beck und anderen Fotografen und die zahlreichen Karten machen es dem Leser leicht, sich in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg zu orientieren und dabei Neues zu entdecken. Bl. Wandern rund um Karlsruhe Erle/Wasow, 128 Seiten, ca. 100 Farbabbildungen und ca. 25 Karten, 11,5 x 21 cm, Broschüre, G. Braun Buchverlag Karlsruhe, ISBN 3-7650-8343-7, ¤ 12,90 Seit 1992 werden die Wandertipps der Autoren Michael Erle und Carsten Wasow (Hauptwegewart im Odenwaldclub) wöchentlich in den Badischen Neuesten Nachrichten veröffentlicht. Ausgesuchte Wanderungen rund um Karlsruhe und in der Region werden nun in diesem handlichen und kompakten Band vorgestellt. Mit 25 familienfreundlichen Touren kann die Umgebung Karlsruhes in alle Himmelsrichtungen erkundet werden. Die Wanderungen sind zwischen 9 und 20 km lang. Ganz wichtig sind Hinweise auf Rast- und Einkehrmöglichkeiten. Zu jeder Route gibt es eine Übersichtskarte, die die Vorbereitung erleichtert. Hinweise auf empfehlenswerte Karten runden das benutzerfreundliche Buch ab. Die Ausgangspunkte der Wanderungen sind alle bequem mit dem KVV zu erreichen. Hinweise auf Sehenswürdigkeiten am Wegesrand und interessante Museen runden die Informationen ab. Das Buch ist reich bebildert und durch die Übersichtskarten zu jeder Wanderung äußerst benutzerfreundlich. Ein ideales Geschenk für Wanderer und Spaziergänger, die gerne alleine oder mit der Familie Tagestouren unternehmen. Bl. 43 Service Bücherschau Service Service Langlaufen in BadenWürttemberg 80 Loipen für Anfänger und Geübte, Ralph Hahn, 168 Seiten, 112 Farbfotos und farbige Karten, kartoniert, Silberburg-Verlag, Tübingen, ISBN 3-87407-718-7, ¤ 14,90, erhältlich bei der Hauptgeschäftsstelle. Skilanglauf hat Konjunktur! Was gibt es Schöneres, als an einem sonnenverwöhnten Wintertag eine Skiwanderung über die Hochflächen der Schwäbischen Alb oder im tief verschneiten Schwarzwald zu unternehmen? Auch ein Skitag im Schwäbisch-Fränkischen Wald oder im württembergischen Allgäu ist ein Genuss. Der Südwesten ist ein Eldorado für Langlauffreunde und Skating-Spezialisten. Wer sich bis dato noch schwer tat, die richtige Loipe zu finden, dem wird es mit diesem Buch jetzt leicht gemacht. Der Autor Ralph Hahn, Journalist und Biologe, natürlich selbst passionierter Langläufer, hat die 80 schönsten und abwechslungsreichsten Loipen in Baden-Württemberg in diesem Band versammelt. Das Buch bietet übersichtliche Tourensteckbriefe zu jeder Loipe: Länge, Schwierigkeitsgrad, Beschaffenheit der Strecke und vieles mehr. Detaillierte Loipenkarten verdeutlichen den Streckenverlauf und geben wichtige Anhaltspunkte für die Wahl der Langlaufroute. Nützliche Internetadressen und Telefonnummern helfen beim Abfragen der örtlichen Schneelagen. Mit diesem praktischen Buch steht dem Langlaufvergnügen in Baden-Württemberg nichts mehr im Wege! Bl. Kunst am Kaiserstuhl Streifzüge durch eine Kulturlandschaft Von Hans-Otto Mühleisen (Hrsg.) mit Texten von Hermann Brommer, Bernd Mathias Kremer und Hans Otto Mühleisen, 104 Seiten, zahlreiche Fotos, ISBN-3-89870-284-7, Kunstverlag Josef Fink, 8816 Lindenberg, ¤ 8,50. Die Kunst am Kaiserstuhl beschränkt sich keineswegs auf die kostbaren Schätze in den Kirchen von Breisach, Niederrotweil oder Endingen. Praktisch in jedem Dorf haben die Autoren Kleinode aus den unterschiedlichsten Epochen zwischen dem späten Mittelalter und dem Barock Wandern und Urlaub im In- und Ausland DEUTSCHLAND Wanderurlaub in der Sächsischen Schweiz /Elbsandsteingebirge Neu beim Schwarzwaldverein Wohnen Sie im Landhotel „Deutsches Haus“ bei Familie Carl Familiär geführtes Haus mit 28 Zi. (54 Betten), DU/WC, TV, Telefon Reichhaltiges Frühstücksbuffet, HP (3-Gang-Menü, 2 Wahlessen) • Ausflugsziele: Dresden, Meißen, Seiffen, Prag, Moritzburg • Sonderangebote für Gruppen im Juli & ab 08. Oktober 2007 Gerne senden wir Ihnen unverbindlich unsere Infomappe mit Gruppenpreisen, Wandervorschlägen, Haus- und Gebietsprospekte zu. • • Hauptgschäftsstelle, Schloßbergring 15, 79098 Freiburg, Tel. 07 61/3 80 53-0, Fax -20, verkauf@schwarzwaldverein.de 01824 Gorisch/OT • Cunnersdorf 20 • Tel.: 035021/904800 • Fax: 67684 • Mail: carl-cunnersdorf@t-online.de www.hotel-deutscheshaus.de 3814 ET 3714 ET Haguenau 3715 OT Strasbourg 3616 OT 3716 ET Offenburg 3617 ET 3717 ET 3617 OT Ettenheim 3618 OT 3619 OT 3620 ET Belford Colmar 3719 OT Mulhouse ho Müllheim 3721 ET Basel Haguenau . Wissembourg 3814 ET La Petite Pierre 3714 ET Sverne . Sarrebourg 3715 OT Le Donon 3616 OT Mont Ste-Odile 3716 ET St-Dié 3617 OT Ste-Marie-aux-Mines 3617 ET Sizilien 8 Tg. 08.05.–15.05.07 € 869,– inkl. HP Flug Ischia 8 Tg. 03.11.–10.11.07 € 679,– inkl. HP Flug Sardinien 9 Tg. 18.05.–26.05.07 € 739,– inkl. HP Bus Elba 7 Tg. 16.09.–22.09.07 € 520,– inkl. 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EZ-Zuschläge auf Anfrage, Änderungen vorbehalten > Werben heißt informieren. 44 Erwin Schmider Grubacker 5 77761 Schiltach Tel. 0 78 36/95 59 44 Fax 95 79 44 Mobil 01 71/2 38 69 16 erwin@wander-touren.de www.wander-touren.de 1/2007 Service Titelbild und Rücktitel Bildnachweis Titelbild: Das Gedächtnishaus Fohrenbühl ist in die Jahre gekommen und muss weiter saniert werden. Dazu startet der Hauptverein eine große Spendenaktion. Foto: Karlheinz Scherfling Rücktitel: Der Westweg, der im Januar 2007 als „Qualitätsweg wanderbares Deutschland“ zertifiziert wurde, ist auch im Winter eine Wanderung wert, wie hier mit Schneeschuhen auf dem Blösling. Foto: Karlheinz Scherfling J. Banach 4 E. Spiegelhalter 5 K. Scherfling 6–7, 10–11, 31–32 Dr. C. Haug 12–13 Dr. D. Hock 12 J. Schmieder 15 F. Haug 12–15 M. Haderer 16 M. Metzger 18–20 M. Geisenhof 22 Service entdeckt und auch Werke aus dem Jugendstil und der Neuzeit dokumentiert. Auf drei Streifzügen erschließt sich dem Leser (und wenn er das Bändchen im Rucksack mitnimmt, auch dem Wanderer) der künstlerische Reichtum in den Kirchen und Kapellen zwischen Wald und Reben, auf Löshügeln und in Tälern zwischen den Vulkanbergen. So ganz nebenbei haben die Autoren auch noch Geschichte und Geschichten erzählt über frühere Herrschaften und den Volksglauben und man erfährt, welche Bedeutung die Schutzpatrone der Kirchen für die Menschen hatten. sch R. Oppermann 26–27 Naturschutzzentrum 28–29 R. Jetter 30 C. Hilger 32 B. Hauser 33 G. Schön 34 S. Seyl 35–36 M. Sütterlin 37 M. Burger 38–39 T. Albrecht 38–39 G. Schäfer 41 Anzeigenschluß für Heft II/2007 ist der 16. März 2007. Wandern und Urlaub im In- und Ausland DEUTSCHLAND Wenn Sie ihre Manuskripte mit dem Computer schreiben, können Sie uns helfen, Kosten und Zeit zu sparen. Die Westwegwanderung Das letzte Abenteuer des Schwarzwalds Entfliehen Sie dem Trubel und genießen Sie die himmlische Ruhe unserer Heimat geführte Wanderungen von Pforzheim bis nach Basel Sa 02.06.–Mi 13.06.2007 Sa 07.07.–Mi 18.07.2007 Sa 04.08.–Mi 15.08.2007 Sa 15.09.–Mi 26.09.2007 Für Gruppen sind auf Wunsch andere Termine möglich. Mehrtagesetappen nach Absprache. Genießen Sie Ihren Urlaub beim Schicken Sie bitte die Diskette oder CD mit Ausdrucken, vollständiger Adresse und Bankverbindung an: karlheinz.scherfling@tonline.de Michael Schiel staatl. anerkannter Wanderführer Badener Str. 82 76571 Gaggenau Tel./Fax 0 72 25-7 12 44 www.westwegwanderung.de michaelschiel@westwegwanderung.de Singenden Heidewirt SPANIEN im 3*S Heidehotel Herrenbrücke in Müden an der Örtze Unser Programm ist speziell abgestimmt auf Busreisen von 25 bis 120 Personen. Spezielle Gruppenpreise für Vereine schon ab 38,- Euro HP. Im Programm ist enthalten Tanzabend mit dem singenden Heidewirt, Heideabend mit dem Schiffer- La Finca de la Gomera klavier, 5stündige geführte Heidetour, 2stündige Kutschfahrt durch die Heide, Kegelabend für Ihre Gruppe. Über Ihre Anfrage würden wir uns freuen. Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot zukommen: Tel. 0 50 53/98 26 90 I Fax 0 50 53/14 18 www.herrenbruecke.de Wandern mit Alexander in eine andere Welt. Tel.: 06252.789840 www.fincaclub-la-cerca.de GRIECHENLAND FRANKREICH Wanderparadies S/O-Küste Kreta Traumferienwohnungen „Haus ROMA“ www.ost-kreta-live.de • roma-gr@germanosnet.gr deutscher Besitzer • Tel. 0030 28420 61180 • Fax 0030 28420 61514 20% Rabatt für alle Mitglieder des Schwarzwaldvereins SONSTIGES Pässe- und Gebirgsfahrten mit dem Midi-Reisebus SCHWEIZ 07.06. – 10.06.07 26.06.– 30.06.07 14.07. – 15.07.07 29.09.– 04.10.07 20.07. – 21.10.07 Dolomiten und Julische Alpen Französische Seealpen (bis2 810 m) Stilfser Joch und Splügen (Hotel auf 2 750 m) Riesen- und Altvatergebirge Schweizer Jura 380 ¤ 490 ¤ 195 ¤ 540 ¤ 180 ¤ Titicacasee – Bolivien – Rio de Janeiro 11.08. – 24.08.07 großes Besichtigungsprogramm in Bolivien und Rio, Angeln am Titicacasee möglich 2 900 ¤ Brasilien – Rio Araguaia – Rio de Janeiro 19.08.– 02.09.07 Angelreise in hervorragendes Angelrevier, Besichtigungen in Rio und Brasilia 3 800 ¤ Bei beiden Reisen: Linienflüge, Neckarbus-Reiseleitung, Abholung an der Haustür. Fordern Sie unseren Reisekatalog Info: HB-Omnibusverkehr GmbH • 72189 Vöhringen • Tel. 07454/9663-0 • www.neckarbus.de 1/2007 45 Wanderfreundliche Unterkünfte im Schwarzwald Schwarzwaldgasthof Thurnerwirtshaus Tel. 0 76 69 / 2 10, 79274 St. Märgen mit Hallenbad und Sauna bietet für Westwegwanderer durchgehend warme Küche. Montag Ruhetag Unterhalb des Spitzfelsens gelegene Übernachtungsmöglichkeit Ideal für Wanderer auf dem Hansjakob- und dem Westweg. Saisonbetonte Küche, hausgemachte Spezialitäten. Zu jeder Jahreszeit ein Grund zum Einkehren. Zimmer mit Dusche und WC, Gepäcktransport. Infos unter: Tel. 07831/286 • Fax 07831/8933 Pastor@HotelBlume.de • www.HotelBlume.de Gasthof Pension Scheffellinde Fam. Wiggert und Hille Wohl umpflanzt von Hag und Bäumen zeigt mit ländlich schlichten Räumen Achdorf sich als Ausruhnest. Aus der dicht verzweigten Linde rufen wir dem schmucken Kinde Maria-Gutta spring mit dem Glas. Joseph Viktor von Scheffel Treffpunkt vieler Wanderfreunde • • • • • 78176 Blumberg-Achdorf • Telefon 0 77 02 / 94 72 • Fax 0 77 02 / 52 96 • Wildspezialitäten Typische Gerichte aus der Region Kuchen aus eigener Herstellung Erlesene badische und württembergische Weine Schöne Gartenterrasse Spielplatz Gästezimmer Montag Ruhetag Wanderheime des Schwarzwaldvereins Wanderheim „Belchenblick“ 79691 Neuenweg (750 m) Geeignet für Wochenend- und Ferienaufenthalte. Wanderziele in der Umgebung: Belchen, Nonnenmattweiher, Blauen, Hochweide Kälbelescheuer, Schneiderhof, Endenburg, Feldberg und Wiedener Eck. Anmeldung und Anfragen bitte an: Doris Möckel, Alpenblick 9, 79585 Steinen-Hägelberg, Tel. 0 76 27/47 24 16, wanderheim.belchenblick@web.de • Ferienregion Wutachschlucht • Am Ostweg Pforzheim/Schaffhs. • 18 gemütliche Gästezimmer DU/WC/TV • Rustikale Gaststube • Gepäckservice/Wanderproviant • Trockenraum mit Stiefeltrockner • Wanderkartenverleih Gasthof zur Burg Familie Schmidt 79879 WutachEwattingen Tel. 07709-279 Fax 614 www.gasthof-burg.de Gasthaus „Zum Kreuz“ Familie Handke 79780 Stühlingen-Weizen Tel. 07744-92970 oder 335 www.gasthaus-kreuz.de Liebe Wanderfreunde Am Einstieg in die Wutachschlucht bietet unser familiengeführter Gasthof – 26 Zi. mit DU/WC/TV/Balkon – gemütliche neue Gasträume – ein reichhaltiges Speisenangebot – Biergarten, Spielplatz, Kegelbahn – Montag Ruhetag – Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m) der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre, Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb. Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91 diesslin-huette@schwarzwaldverein-schoenau.de WANDERHEIM BRANDENKOPF Auf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald, direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg und Hansjakobweg-Wanderer. Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach, Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag, vom 01.03.–31.10. Montag Wanderheim & Rasthaus Stöcklewaldturm Direkt am Mittelweg gelegen • Ganzjährig geöffnet, Mo ab 16 Uhr und Dienstag Ruhetag • Gastraum mit 50 Plätzen und Biergarten • Ein Familienzimmer mit max. 5 Betten und ein Mehrbettzimmer mit 7 Betten • Neu: Dusche und WC Anmeldg. bei Susanna Schomisch 0 77 22/41 67 • sschomisch@web.de An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg) im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche: Wanderheim Kreuzmoos Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager) Gastraum mit 60 Sitzplätzen Großes Freigelände mit Biergarten Anmeldung & Anfrage: Gottfried Broßmer Schuttergasse 9 77955 Ettenheim Tel. 0 78 22/98 68 www.swvstore.de Service Service 46 Neue Öffnungszeiten der Hauptgeschäftsstelle Ab dem 1. Februar 2007 gelten folgende Öffnungszeiten: Ihr Etappenziel in SCHWEIGMATT Direkt am Westweg Donnerstag Ruhetag Tel. 0 76 22/68 39 56 www.berggasthof-waldhaus.de Montag–Donnerstag: 9:00–12:00 Uhr und 14:00–16:00 Uhr Freitag: 9:00–12:00 Uhr 1/2007 Service Service Impressum ISSN 0944-4505 Herausgeber: Schwarzwaldverein e.V., Schloßbergring 15 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0, Telefax 07 61 / 3 80 53-20 versehen Sie jedes Bild mit einer Bildunterschrift und ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. Bilder, die nicht zugeordnet werden können, können leider nicht verwendet werden. Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01, Kt.-Nr. 201 49 46 Für unverlangt eingesandte Beiträge, Bilder, Besprechungsexemplare usw. wird keine Haftung übernommen. Rücksendung erfolgt nur bei Rückporto. Die Redaktion behält sich deren redaktionelle Bearbeitung und Abdruck vor. Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. 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