Messekatalogdownload - Stuttgarter Antiquariatsmesse
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Verkaufsausstellung des Verbandes Deutscher Antiquare e. V. www.antiquare.de · www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de 29.1 . – 3 1 .1 . 201 6 55. ANTIQUARIATSMES S E Freitag 11.00 bis 19.30 Uhr Samstag und Sonntag 11.00 bis 18.00 Uhr 55. S T U T T G A R T E R A N T I Q U A R I A T S M E S S E 2 0 1 6 Öffnungszeiten: CHRISTIANõHESSEõAUKTIONEN õ õ õ õ õ õõõõõõõõõõõõõõ"CHERõqõ!UTOGRAPHENõqõ'RAPHIK Aus dem Sonderteil unserer Maiauktion 2016 Sammlung Victor Günthert, Teil III: Kinderbücher REISS & SOHN Buch- und Kunstantiquariat . Auktionen Große Buch- und Graphikauktionen im Frühjahr 2016 Einlieferungen ab sofort bis ca. Mitte März erbeten Lily Hildebrandt. Klein-Rainers Weltreise. 1918 Tom Seidmann-Freud. Buch der erfüllten Wünsche. 1929 Oskar Laske. Die Arche Noah. 1925 Aus unserer nächsten Auktion: J. Gerson, Opera. Straßburg 1488. Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung für kommende Auktionen. Osterbekstraße A Hamburg www.hesse-auktionen.de Tel + () Fax + () mail@hesse-auktionen.de Mitglied im Verband Deutscher Antiquare und International League of Antiquarian Booksellers 61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Telefon: 0 61 74-92 72 0 . Fax: 0 61 74-92 72 49 Internet: www.reiss-sohn.de . E-Mail: reiss@reiss-sohn.de Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik 55. Verkaufsausstellung 2016 Württembergischer Kunstverein Schlossplatz 2, Stuttgart Verband Deutscher Antiquare e.V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Verband Deutscher Antiquare e. V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Geschäftsstelle: Seeblick 1, 56459 Elbingen Telefon +49 (0)6435 90 91 47 · Fax +49 (0)6435 90 91 48 buch@antiquare.de · www.antiquare.de Vorstand: Christian Hesse, Vorsitzender Eberhard Köstler, Stellvertretender Vorsitzender Meinhard Knigge, Schatzmeister Sibylle Wieduwilt und Wolfgang Mecklenburg, Beisitzer Katalogredaktion: Meinhard Knigge und Christian Strobel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Norbert Munsch, Geschäftsstelle Irene Ferchl Gesamtherstellung: AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn 55. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 29. bis 31. Januar 2016 Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr Die Eintrittskarten für die Stuttgarter Antiquariatsmesse gelten gleichzeitig für die Antiquaria in Ludwigsburg Die Messe im Internet: www.antiquare.de und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Losverfahren: Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle Interessenten, die eines oder mehrere dieser Objekte erwerben möchten, tragen sich vor Beginn der Verlosung am Stand der Aussteller in eine von der Messeleitung vorbereitete Liste ein. Eingetragen werden der Titel aus dem Messekatalog, der Name des Interessenten und eine Eingangsnummer. Nach 45 Minuten entscheidet das Losverfahren, wobei die höchste gezogene Nummer gewinnt. Wichtig: Der Interessent muss während der Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem Messekatalog darf sich jeder Interessent nur einmal in die Liste eintragen. Der Eintrag muss vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt werden. Eingereichte (oder hingeworfene) Visitenkarten werden für die Auslosung nicht berücksichtigt. Aussteller dürfen am Losverfahren nicht teilnehmen. Ausstellerverzeichnis Name und Ort Aix-La-Chapelle, Aachen Bado e Mart, Padova (I) Stand 4 62A Name und Ort Stand Lindner, Hans, Mainburg 25 Linke, Günter, Berlin 14 Baeyer, Emanuel von, London (GB) 29 Löcker, Wien (A) 22 Banzhaf, Michael, Tübingen 47 Moritzberg, Hildesheim 28 Berg, Reinhold, Regensburg 2 Müller & Gräff, Stuttgart 38 Bibermühle –Tenschert, Ramsen (CH) 19 Müller, Johannes, Salzburg (A) 15 Blank, Herbert, Stuttgart 51 Neidhardt, F., Böblingen 54 Boerner, C. G., Düsseldorf 13 Nosbüsch, Manfred, Euskirchen-Kuchenheim 60 Braecklein, Wolfgang, Berlin-Friedenau 52 Pahor, Daša, München Büchel-Baur, Winnenden 11 Rambaldi, Molinella (Bologna) (I) Burgverlag, Wien (A) 21 Reiss & Sohn, Königstein im Taunus Cabinet Japonaise, Le, München 59 Schlicht, Rainer, Berlin 57 Carlsen, H., Kiel 26 Schmidt & Günther, Kelkheim 18 Düwal, Eckard, Berlin 42 Die Schmiede, Amsterdam (NL) 48 Eckert & Kaun, Bremen 43 Schmitz, Hans-Martin, Köln Engel & Co., Stuttgart 46 Schreyer, Hanno, Bonn 12 Fons Blavus, Renningen 36 Schumann, Hellmut, Zürich (CH) 41 Forum, ‘t Goy-Houten (Utrecht) (NL) 63 Seidel & Richter, Fürstenberg/Havel 24 Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup 20 Siegle, Franz, Mühlhausen/Kraichgau 20 Gruber, Gerhard, Heilbronn 32 Solmi, Giuseppe, Ozzano dell’Emilia (I) 31 Haas, Norbert, Bedburg-Hau 7 Stargardt, J. A., Berlin 62 Hatry, Thomas, Heidelberg 40 Strehler, Sindelfingen 61 Haufe & Lutz, Karlsruhe 44 Strobel, Christian, Irsee 66 Heckenhauer, J. J., Tübingen 23 Struck, Nikolaus, Berlin 3 Hohmann, Schemmerhofen 67 Stuttgarter Antiquariat, Stuttgart 65 Junk, Amsterdam (NL) 53 Trauzettel, Günther, Stolberg 58 Kainbacher, Dr. Paul, Baden bei Wien (A) 56 Tresor am Römer, Frankfurt am Main 49 Keune, Sabine, Aachen 39 Truppe, Matthäus, Graz (A) 27 Kiefer, Peter, Pforzheim 45 Turszynski, München 16 Klittich-Pfankuch, Braunschweig 10 Tusculum, London (GB) 30 Knigge, Meinhard, Hamburg 35 Utzt, Inge, Stuttgart 55 Köstler, Eberhard oHG, Tutzing 34 Valentien, Stuttgart 1 Konstantinopel, Enschede (NL) 17 Voerster, J., Stuttgart 68 Kromp, Daniela, München 50 Vömel, Düsseldorf 69 Laube, August, Zürich (CH) 64 Zipprich, Dieter, Bamberg 37 5 33 9 6 Rund um die Antiquariatsmesse Veranstaltungskalender Auftakt – „Nicht mehr lesen! Sehen!“ Irme Schaber unternimmt einen Streifzug durch die Fotogeschichte vom Neuen Sehen bis in die Nachkriegszeit Der Vormarsch des Visuellen begann in den 1920er Jahren, als die Fotografie zum Massenmedium wurde: Illustrierte Zeitschriften erreichten Millionenauflagen, Fotobücher wurden zu einem neuen Ausdrucksmittel. Die fotografische Avantgarde orientierte sich nicht mehr an der Malerei, sondern am Film, reflektierte das Tempo der Zeit mit optischen Verfremdungen sowie einer neuartigen Material- und Sachfotografie. 1929 zeigte die Stuttgarter Werkbundausstellung „Film und Fotografie“ in einer epochemachenden Übersichtsschau internationale Positionen und Anwendungsgebiete der neuen Fotoästhetik. Nach 1945 knüpfte eine junge Generation auf der Suche nach möglichst ideologiefreien Räumen daran an – um sich, wie etwa die „Subjektive Fotografie“ und andere Strömungen, bald schon in neue Zeit-Bild-Experimente zu stürzen. Irme Schaber arbeitet als Autorin und Dozentin zu Fotografie, Exil und Kulturgeschichte. Sie hat 2013 die große Biografie über die Fotoreporterin Gerda Taro veröffentlicht. Gemeinsame Auftaktveranstaltung der Stuttgarter Antiquariatsmesse und der Antiquaria Ludwigsburg Dienstag, 19. Januar 2016, 20 Uhr, Literaturhaus Stuttgart Ausstellung – Der Antiquar lässt sich fotografieren Porträtfotografien von Joachim Siener 1985 fand auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse etwas bis dahin Unerhörtes statt: Ein professionelles Fotostudio wurde aufgebaut. Dort machte der Fotograf Joachim Siener in Langzeit-Belichtungstechnik großformatige künstlerische Porträtaufnahmen von den Ausstellern auf der Messe. Dreißig Jahre lang lag dieser Schatz im Archiv, nun wurde er erstmals wieder gehoben und kann im Rahmen einer Ausstellung der Originale während der Messe gezeigt werden. Eine Momentaufnahme aus 55 Jahren Messegeschichte. Ein Blick zurück in die Geschichte des Antiquariatsbuchhandels und zugleich eine fotografische Begegnung mit früheren Antiquaren und heutigen Ausstellern in Stuttgart, die damals noch am Beginn ihrer Karriere standen. Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. Januar 2016, in den Räumen der Messe Zur Ausstellung erscheint ein bibliophil gestalteter Katalog mit ca. 60 großformatigen Abbildungen und interessanten Beiträgen in einer Auflage von 500 Exemplaren: Der Antiquar lässt sich fotografieren. Porträts von Joachim Siener. Herausgegeben von Eberhard Köstler und Frieder Weitbrecht. Mit Beiträgen von Björn Biester, Wulf D. von Lucius u. a. Verband Deutscher Antiquare e. V., Stuttgart 2016. 148 Seiten. Englische Broschur. (20 €; während der Messe 10 €). Vernissage und Benefiz-Auktion – Der Antiquar lässt sich fotografieren Porträtfotografien von Joachim Siener Im Anschluss an die Messe lädt der Verband Deutscher Antiquare am Samstag zur Vernissage in den Württembergischen Kunstverein. Mit großer Be- nefiz-Auktion geleitet von Godebert M. Reiss, musikalischer Umrahmung und Buffet. Eintritt frei. Samstag, 30. Januar 2016, 18.30 Uhr, Württembergischer Kunstverein Kultur.JUGEND – Wir kümmern uns um den Nachwuchs Junge Leute und altes Buch. Das passt doch gar nicht zusammen! Wir sehen das anders und bieten Studentinnen und Studenten der Stuttgarter „Hochschule der Medien“ eine Führung ausschließlich für sie. Einige Kollegen stellen ihnen besondere Bücher aus ihrer Messeauswahl vor. Weitere Schüler- oder Studentengruppen sind nach Absprache herzlich willkommen. Treffpunkt Samstag, 30. Januar 2016, 16 Uhr, Informationsstand des Verbands Deutscher Antiquare e.V. Kultur.LIVE – Führungen über die Antiquariatsmesse Führungen über die Messe für interessierte Besucher. Die Aussteller zeigen ihre bemerkenswertesten Exponate und schönsten Stücke, bei denen mancher Büchersammler sagen wird: DAS muss ich haben! Treffpunkt Samstag und Sonntag, 30. und 31. Januar 2016, 15 Uhr, Informationsstand des Verbands Deutscher Antiquare e.V. Fair information Messehinweis Place: Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, Stuttgart Ort: Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, Stuttgart Opening hours: Friday, 29th January – Sunday, 31st January 2016 Friday 11 a.m. – 7.30 p.m. Saturday, Sunday 11 a.m. – 6 p.m. Öffnungszeiten: Freitag, 29. Januar bis Sonntag, 31. Januar 2016 Freitag 11 bis 19.30 Uhr Samstag, Sonntag 11 bis 18 Uhr Admission fee: 5 € Children up to 12 years free Eintrittspreis: 5 € Kinder bis 12 Jahre frei Conditions of sale: All the objects displayed in this catalogue will be available for sale at the booths during the opening of the fair. If there is more than one customer who wants to buy an item from the catalogue there will be a decision by lot 45 minutes after the opening. Customers have to enter an official list and must be present at the booth when the decision takes place. No exhibitor may sell or reserve an item beforehand. All prices are in Euro and include the legally required value added tax except the objects marked with an asterisk (*). All exhibitors guarantee the incontestable origin and correct description of their merchandise. Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Kataloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende verkäuflich. Gibt es mehrere Interessenten für ein Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Minuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Vor der Auslosung müssen sich die Interessenten in eine Liste eintragen. Während der Auslosung müssen sie am Stand anwesend sein. Die Katalogpreise sind in Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Ausgenommen sind diejenigen Objekte, die von den Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie sind im Katalog mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren. Catalogue price: 10 € Katalogpreis: 10 € Phone during the fair: +49 (0)6435 90 91 47 Internet: www.antiquare.de and www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Messetelefon: +49 (0)6435 90 91 47 Internet: www.antiquare.de und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de ILAB Statement Erklärung der ILAB This Antiquarian Book Fair is officially endorsed by the largest professional association of Antiquarian Booksellers (ILAB). This means: Purchasers can rely upon the experience and expertise of the merchants as well as the authenticity of the merchandise. All books, manuscripts, autographs and prints have been thoroughly examined, authenticated and fully bibliographed. Any defects will be listed, and particularly valuable objects usually come with an individual, detailed description. Please read this description carefully. Any purchase may be returned for a full refund if the object is found to have significant, not previously described defects or has been incorrectly identified in the bibliography. Any returns must be requested within 30 days from the end of the Fair, and the object must be returned in the same condition as it was at the time of the purchase. All members of ILAB are required to offer this warranty. In case of violation of these warranty terms, that merchant can be expelled from the association. Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhändler (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer kann sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis der Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes verlassen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen und Graphiken sind entsprechend ihrem Wert eingehend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Etwaige Mängel sind angeführt, wertvollere Objekte zumeist mit einer separaten, detaillierten Beschreibung versehen. Bitte lesen Sie diese Erläuterung sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig gemacht und der Preis erstattet, wenn das Objekt wesentliche, nicht beschriebene Mängel aufweist oder bibliographisch unrichtig beschrieben ist. Die Reklamation muss innerhalb von 30 Tagen nach der Messe erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe in dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder müssen sich an diese Gewährleistungspflicht halten. Bei eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller aus dem Verband ausgeschlossen werden. Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen, Germany Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen Katalog Antiquariat Aix-la-Chapelle Stand 4 Eberhard B. Talke Pontdriesch 8 A · 52062 Aachen Telefon +49 (0)241 308 72 · Fax +49 (0)241 207 86 E-Mail: talke@aix-rarebooks.com · Internet: www.aix-rarebooks.com Inkunabeln · Altphilologie · Naturwissenschaften · Jura · Reisen ecology… He seems to have been the first to mention spinach in Western literature, the first to note the influence of light and heat on the growth of trees, and the first to establish that sap (which he knew was carried in veins–like blood vessels, he said, but without a pulse) is tasteless in the root and becomes flavored as it ascends.“ (William A. Wallace, DSB I, 101–2.) Aldine mit der ersten Ausgabe der astronomischen Tafeln von Ptolemaeus Ptolemaeus, Claudius. Inerrantium stellarum significationes per Nicolaum Leonicum è graeco translatae. XII Romanorum menses in veteribus monumentis Romae reperti. Ovidius Naso, Publius. Fastorum Lib. VI. Tristium Lib. V. De Ponto Lib. IIII. In Ibin. Ad Liviam. Venedig: Aldus et Andrea Socerus, Januar 1516. 2 Teile in 1 Band mit Holzschnitt-Druckermarke auf Titel und letztem Blatt, dunkelbraunes flämisches Ganzleder der Zeit mit 2 blindgeprägten Platten auf beiden Deckeln: Verkündigung und St. Jacobus, 8° (17 × 10,2 cm). € 12 500,– 2. Ausgabe, aber zum erstenmal mit den astronomischen Tafeln des Ptolemaeus. Seltener Platteneinband mit 2 religiösen Szenen: nicht in Fogelmark, „Expositition de reliures. Du XIIe siècle à la fin du XVIe“ of the Belgian Royal Library and in „Boekbanden uit vijf eeuwen““. Sehr seltene Ausgabe. Albertus Magnus. Parva naturalia. Tabula tractatuum parvorum naturalium … Venedig: Erben von Octavianus Scotus, 10. März 1517. 6 nn. Bll., 233 num. Bll., 1 weißes Bl. (fehlt), mit HolzschnittDruckermarke auf letztem Bl. verso und zahlreichen (18 großen) Holzschnitt-Initialen, Pergament der Zeit, folio ( 31,2 × 22 cm). € 4850,– Erste Ausgabe dieser Sammlung von 18 Abhandlungen. EDIT 16 785. „De vegetabilibus et plantis“, erstmalig in dieser Ausgabe gedruckt „is a masterpiece for its independence of treatment, its accuracy and range of detailed description, its freedom from myth, and its innovation in systematic classification. His comparative study of plants extended to all their parts, and his digressions show a remarkable sense of morphology and 8 Judaica – Simeon ben Zemah Duran, also Tzemach Duran (1361–1444). Sēfer hat-tašbēs. (Edited by Meir Kreskas). Amsterdam: Naftali Hirz Lēwi & Alex. Süsskind Lēwi 498–501 [1738–1741]. 4 Teile in 1 Band mit 4 separaten Titeln, holländisches Pergament der Zeit (fishbinding), folio (32 × 20,5 cm). € 2850,– Provenienz: Tilborer R.U. Unnas, Midraschhuus. – Siehe Abbildung. Astronomie – Galilei, Galileo. Systema cosmicum: in quo dialogis IV. de duobus maximus mundi systematibus, Ptolemaico & Copernicano … disseritur. Lyon: Jean-Antoine Huguetan 1641, mit gestochenem Titel, Portrait und einigen Holzschnitten im Text, blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit, 4° (23 × 16,5 cm). € 12 500,– 2. lateinische Ausgabe mit Teilen von Keplers „Astronomia nova“, hier als „Perioche ex introductione in Martem“ (Seiten 348–52) und P. A. Foscarinis „Epistola circa Pythagoricorum & Copernici opinionem de mobilitate terrae et stabilitate solis“ (Seiten 353–377). Zwei Standard Werke in 1 Band – Hippocrates (graece). Libri omnes, ad vetustos Codices summo studio collati & restaurati. Basel: Hieronymus Froben & [Nicolaus Episcopius] 1538, mit Holzschnitt-Druckermarke auf Titel und letztem Blatt, zusammen mit: Paulus Aegineta (graece). Libri septem, in principio singulorum librorum omnia indicantur, quae in eo continentur libro. Basel: Andreas Cratander August 1538, mit Holzschnitt Druckermarke auf Titel und letztem Blatt und einigen Initialen, blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit über Holzdeckeln, Schließen, folio (32 × 21,5 cm). € 14 500,– I. Zweite griechische Ausgabe (erste 1526). „Aus 3 Manuskripten und aus Galenus mit Umsicht verbessert“ hrsg. von Janus Cornarius (Waller). „Die Sammlung der Hippocratischen Schriften entspricht fast vollständig der von den alexandrinischen Ärzten gemachten Zusammenstellung. Besonders geschätzt Basel 1538 (Hirsch-H. III, 232). II. Zweite griechische Ausgabe (erste 1528). „The standard work on surgery“ (Garrison, History 124). Hrsg. von Hieronymus Gemusaeus. Maritime Geschichte – Morisot, Claude Barthelemy. Orbis Maritimi sive Rerum in Mari et Littoribus Gestarum Generalis Historia: in qua inventiones navium, earundem partes, armamenta. Instructiones classium, navigationes, praelia maritima, arma, stratagemata … Dijon: Pierre Palliot, 1643, mit 1 gestochenen Ansicht eines gefluteten Amphitheaters, 23 Karten und 20 Illustrationen im Text, Pergament der Zeit, folio (32,8 × 21 cm). € 8500,– Erste und einzige Ausgabe der ersten ausführlichen Geschichte der Seefahrt, hier im ersten Druck mit der Dedikation an Louis XIII, Januar 1643. „It includes numerous details of the voyages of Gerard de Veer in the Arctic, Thomas Cavendish, Sir Walter Raleigh, Le Moine in Florida, Thomas Hariot, and the exploration of the southern seas and islands by Magellan, Le Maire, Bernard Jantz, Sebalt de Wert and others. Part 1 includes Ptolemaic maps of the ancient world, while part 2 includes maps of North America, South America, the Strait of Magellan, Asia, Africa and Europe, based on those of Johann Theodor de Bry and others. The other engraved illustrations depict antique coins and medals, and ancient and modern vessels. The book is also a valuable source for naval architecture“ (Alden & Landis). – Siehe Abbildung. ‚He did not accept Kepler‘s ellipses, and he published astronomical tables intended to rival the Rudolphine Tables’ Lansbergius, Philippus. Tabula motuum coelestium perpetuae … Item, novae & genuinae motuum coelestium theoricae & astronomicarum observationum thesaurus. Leiden: Guilielmus Christianus for Zacharias Romanus, Middelburg 1632, mit gestochenem Portrait, Titel und Druckermarke, Pergament der Zeit, folio (29,5 × 19,5 cm). € 3800,– Erste Ausgabe. „In 1632, the year of his death, Lansberge published Tabula motuum caelestium perpetuae, the astronomical tables that he had been working on for 45 years. There were three different parts to this work. One part was entitled ‚Perpetual tables of the heavenly motions, made up from, and in accordance with, the observations of all times‘. The second part gave the theory which he had developed to calculate his tables in the first part and was entitled ‚New and genuine theories of the heavenly motions‘. The third part, ‚A treasure of astronomical observations‘, collected a large amount of data on eclipses and similar events which had been recorded over the years“. Houzeau/L. 12758. 9 Antiquariato Librario Bado e Mart Stand 62 A di Renato Bado · Stefania Bado Via dei Soncin 25 · 35121 Padova, Italien Telefon +39 049 87 55 317 · Fax +39 049 87 55 317 E-Mail: antiquariatolibrario@tin.it Architektur · Illustrierte Bücher · Inkunabeln · Naturwissenschaften und Technik · Reisen Mattioli, Pietro Andrea. I discorsi … nelli sei libri di Pedacio Dioscoride Anazarbeo della materia medicinale. Venezia, Vincenzo Valgrisi, 1568. 2 vols. Folio, 402 × 260 mm; half leather binding of the 1800 century; 180 pp. not numbered including title-page, 2 blank, last page with portrait, 1–672; 673–1257, 1, 12 not numbered, last blank. Printer’s mark on title-page, two other marks of Valgrisi; illustrated initials; 957 woodcuts within the text, one at full page with the portrait of the author, water coloured by contemporary hand. € 45 000,– Rare first edition of the Discorsi in Italian with beautiful contemporary colouring. – About 30 sheets of vol. I, mostly between K6 and R3, are damaged by high 10 acidity of the colour that caused the break of the paper, with partial loss of text. For the rest, fine specimen with wide margins. – Adams D-678; Blunt & Raphael, The Illustrated Herbal, 1979, pp. 132–133; Nissen 1304; Pritzel 5987; The Wellcome, 4135. Petrarca, Francesco. Trionfi e canzoniere. Venezia, Bartholomaeus de Zanis, 1497. Folio, 299 × 205 mm; ancient stiff vellum binding, sprayed edges; 8 leaves not numbered, including the first page blank, 128, 98, with the last blank page. Colophon in the sheet q8r and M9v, dated 11 July and 30 August 1497; initials decorated and figures on black background, round type, 6 woodcuts at full page. € 28 500,– Rare illustrated incunabula. Two parts in one volume: in the first the triumphs, in the second the sonnets and songs. Fine specimen with wide margins. – BMC V, 433 [IB. 23725]; BSB-Ink P-287; Essling 81; Goff P-392; HC * 12776; IGI 7559; Sander 5606. Foresti, Giacomo Filippo. De claris mulieribus. Ferrara, Laurentij de Rubeis, 1497. Folio; Jansenist morocco binding, title in gold on the back, gold edges; 176 leaves, 45 lines, gothic type, 2 illustrated plates at full page and 172 illustrations within the text of 56 illustrated matrices. € 58 000,– Original edition. One of the most famous picture books of the Renaissance dedicated to the Queen Beatrix of Aragon. – Two owners inscriptions written on title-page, letter of R. Ford D. Constable and written dedication dated 1818. Specimen with wide margins in excellent condition.– Goff J-204; IGI 5071; BMC VI, 613; Pellechet 2069; Oates 2246; Proctor 5762. Two rare illustrated works in one volume Bordone, Benedetto. Isolario. In Venetia, Francesco di Leno, ca. 1540. Folio; contemporary binding in vellum, manuscript title and 4 raised bands on the back. 20 pp., incl. frontispice, LXXIIII; frontispice with title in richly ornamented frame, 122 woodcut maps in the text, of which 2 are full-page and 4 double-page. € 38 000,– page. Title and 47 maps inside text engraved in copper. Excellent specimen. – Two extremely rare illustrated works joined together. The illustration of Zipangu is considered to be the first map of Japan printed in a book. In this work there are also maps of Cuba, Santo Domingo, Islands of Brazil, and Java; at the end there is „The new discovery of Mountain of Gold“, the first text that describes the conquest of Peru by Pizarro. – Adams P-1906; Alden Landis 590/54; BMC Italian, p. 534; Burden, The Mapping of America 42; JCB [3]: 324; Sabin 64151; Shirley The Mapping of the World, pp. 127–128. Wide margins. – BM STC Italian, 1465–1600, p.120; Harrisse, BAV, 221; Phillips, Atlases, 165; Sabin 6420; Shirley, World, 59; Adams B-2483. – Bound with: Porcacchi, Tommaso. L’isole più famose del mondo. In Venetia, Appresso gli heredi di Simon Galignani, 1590. 24 not numbered pp. including the engraved title, 203, 3 pp; sign.: a-b6 A-R6, last leaf blank. Italic and roman type, illustrated initials and ornaments, printer’s mark on last 11 Emanuel von Baeyer Ltd. Stand 29 130–132 Hamilton Terrace · London NW8 9UU, Großbritannien Telefon + 44 (0)20 73 72 16 68 E-Mail: art@evbaeyer.com · Internet: www.evbaeyer.com Kunst · Künstlerbücher · Zeichnungen und Graphik · Autographen Johann Ulrich Schellenberg (1709 – Winterthur – 1795). Boy Catching Butterflies. 1783. Brown wash over pencil and pen and brown ink. Size of sheet: 19,6 × 24,2 cm. Inscribed „Examen Schrift von Joh. Ulrich Schellenberg geschrieben auf den Herbst 1783“. € 2600,– Very charming drawing, probably a design for a title page, with measurement notes by the artist in pencil. 12 John Cage (1912 Los Angeles – 1992 New York) und Lois Long (1918 – New York – 2005). Mushroom Book, 1971–1972. € 15 000,– Complet set with 20 lithographs. Size of sheets: 57 × 38,2 cm. Each numbered and signed by the artists. With text by Alexander H. Smith. Published by Hollander Workshop, Inc. New York 1972. Edition of 75. In original blue bound folder. 13 Stand 47 Antiquariat Banzhaf Henriettenweg 3 · 72072 Tübingen Telefon +49 (0)7071 55 23 14 · Fax +49 (0)7071 55 23 15 E-Mail: Antiquariat-Banzhaf@t-online.de · Internet: www.antiquariat-banzhaf.de Illustrierte Bücher · Photographie · Naturwissenschaften · Buchwesen Ginsberg, Herbert. Sammlung Herbert Ginsberg. Ein Textband (Typoskript) und drei Bände mit zusammen ca. 500 montierten Abbildungen in Original-Fotografie. (Silbergelatine, teils getont). Berlin, um 1923. Uniforme Leinenbände d. Zeit mit Rückentitel. 4to. (295 × 230 mm). Gelenke teils angeschlissen, etwas bestoßen. € 8500,– Bedeutendes Dokument einer größtenteils verschollenen Sammlung exquisiter Ostasiatica: Netsuke, Bronzen, Keramiken, Gemälde, Masken, Lackarbeiten etc. Format der Bilder meist um die 60 × 60 bis 110 × 60 mm, anfangs zwei größere Fotos (170 × 230 mm) mit Aufnahmen der Räume, in denen die Sammlung seinerzeit ausgestellt war. Ginsberg hatte schon vor der Jahrhundertwende begonnen zu sammeln und vor allem auf Reisen in den Jahren 1907–08 seine Sammlung stark ausgebaut. Spätere Erwerbungen führten zu einem Bestand von 836 Stücken im Jahr 1923, von denen hier das Gros abgebildet ist. Die seinerzeit berühmte Sammlung wurde auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vorgestellt, u. a. Berlin, London, Basel, Den Haag, Los Angeles und New York. Das Typoskript mit kunstwissenschaftlichen Beschreibungen der Objekte, aber auch mit interessanten Hinweisen zu Herkunft und Einkaufsquellen (darunter renommierte Händler und Sammler, wie Joerg Truebner, Edgar Worch sowie Dr. A. Breuer und Meida und Otani, Japan). Ginsberg fungierte als Experte für Ostasiatica für die Staatlichen Museen und als Mitglied und Schatzmeister der Gesellschaft für Ostasiatische Kunst. Als Jude wurde er 1938 ins (niederländische) Exil getrieben, wo er im Untergrund überlebte. Seine Sammlung war als Leihgabe im Gemeente Museum in Den Haag verblieben, wurde aber nach der Invasion von Deutschen geplündert. Nur ein Rest von etwas über 100 Stücken wurde nach der Befreiung wiedergefunden und 1951 in New York ausgestellt. Bisher konnten verschollene Stücke meist nur durch alte Ausstellungskataloge der Sammlung dokumentiert werden, der hier angebotene private Katalog (sicher nur in einer Handvoll von Exemplaren hergestellt, unser Exemplar trägt im Textband eine eigenhändige Widmung Ginsbergs von 1925 an den Freund Ernst Saulmann) ermöglicht nun einen umfassenden Einblick in die Sammlung – sicher auch für Provenienz-Forscher von Interesse. – Trennblätter teils knitterig oder lose, Fotos teils gering ausgesilbert, insgesamt gut. Über KVK nur ein Exemplar des Katalogs in Leipzig nachweisbar. 14 Ryff, Walther Hermann. Confect Buoch/ und Hausz Apoteck. Kunstlich zubereiten/ Einmachen/ und gebrauchen/ Wes in Ordenlichen Apotecken/ und Haußhaltungen zur Arznet/ taeglicher notturft/ und auch zum lust/ dienlich unnd nuetz/ Trewliche Underrichtung/ Sovil dem gemeinen Man noetig/ in Acht theyl kürtzlich abgetheilt. Inhalt volkommnen Registers/ am volgenden blat … Zu Franckfurt/ Bei Chri(stian) Egen(olf). Erben 1558. Titel in Rot und Schwarz gedruckt mit zwei in Rot gedruckten Vignetten, 8 nn. Bll., 343 num. Bll. mit 61 teils halbseitigen Textholzschnitten. Wenig späterer Pergamentband mit überlappenden Stoßkanten am Vorderschnitt (162 × 92 mm). € 2400,– VD16, R 3932. Benzing, Ryff 139. Bitting 412. Seltene Ausgabe dieses bis in den Beginn des 17. Jahrhunderts in zahlreichen Ausgaben verbreiteten Koch- und Rezeptbuchs. Wenige Blatt mit kleinen Flecken. Schönes annähernd fleckenfreies Exemplar. Schmidt, Franz. Anleitung zur sicheren Erziehung und Vermehrung derjenigen Ahornarten, die allgemein vermehret zu werden verdienen. Mit Abbildungen. Wien, Kaiserl. Königl. Hof- und StaatsDruckerey 1812. VI, 50 (2) Seiten, mit 10 num. handkolorierten Kupfertafeln mit jeweils mehreren Abbildungen. Grüner Halblederband um 1960 mit goldgeprägtem Rückentitel. 4to (245 × 195 mm). € 2500,– Stafleu-Cowan V, 10.877. Pritzel 8268. Nicht bei Nissen BBI. Seltene Monographie des österreichischen Botanikers Franz Schmidt (1751–1835), der von 1779 an Forstbotanik an der k. k. Theresianischen Ritterakademie in Wien unterrichtete. Bekannt wurde er durch sein prachtvolles forstbotanisches Werk über die Baumzucht in Österreich mit 240 kolorierten Kupfertafeln. Sehr schönes fleckenfreies Exemplar dieses überaus seltenen Werkes. Über KVK kein Exemplar in deutschen Bibliotheken nachweisbar. Das Exemplar in der Stabi Berlin gilt als Kriegsverlust. Anthing, (Johann Friedrich). Collection de cent silhouettes des personnes illustres et célèbres dessinées d’après les originaux. Gotha, J. Perthes 1793. Mit gest. Titelvignette von J. Liebe, 4 nn. Bll., 100 Silhouetten-Kupfern in farbig gedruckten figürlichen und ornamental gestalteten Rahmen. Grüne Kartonage d. Zeit. Kl-4to (225 × 150 mm). In moderner Halblederbox mit goldgeprägtem Rückentitel. Fleckig, Ecken bestoßen. € 4000,– Thieme-B. I, 551. Kippenberg 7756. Slg. Borst 641. Sander 27. Seltene Titelauflage der Erstausgabe von 1791, bis auf ein alphabetisches Register mit dieser identisch. In der vorliegenden Sammlung von Schattenbildern wird zum ersten Mal der Versuch gemacht, die bedeutendsten Häuser Europas mit den besten Mitteln dieser Kunst in einem Portraitwerk nach der Natur zu vereinigen. Anthing, Sekretär von Suwarow, bereiste zwischen 1783 und 1800 einen Großteil Europas und schnitt (bis auf 10) die in seinem Werk vorkommenden Portrait-Silhouetten selbst nach den Originalen. Die hübschen Umrahmungen, welche dem Buch einen womöglich noch stärkeren Reiz geben, stammen wohl nur zum Teil von Anthing selbst. Sie sind in verschiedenen Farben (Ocker, Braun, Rotbraun und Orange) gedruckt und bestehen aus insgesamt 19 verschieden gestalteten sich wiederholenden Mustern. Neben deutschen und europäischen Fürsten und Würdenträgern sind unter anderem Portraits von Washington, Necker, Pitt sowie, wohl bedingt durch seine Tätigkeit als Sekretär von Suwarow, Portraits von russischen Generalen und Würdenträgern in verhältnismäßig großer Zahl, 20 insgesamt, darunter Rasoumofsky, Soltikoff, Stackelberg, Suwarow, Schouwaloff, Potemkin, Gallizin, Czernicheff, Peter I. und Katharina II. enthalten. Kopfbereich des Innenfalzes mit kleinem Wasserrand über mehrere Seiten, wenige Tafeln gering fleckig. Letzte Tafel im Fußbereich beschnitten. mit je vier fein ziselierten kleinen Messingknöpfen in den Ecken. Quer-Folio (415 × 310 mm). Kanten nur wenig berieben. € 2500,– Wohlerhaltenes Album mit längerer handschriftlicher Widmung zu Beginn an den Kapitain zur See Freiherrn von Seckendorff von dem Königl. Geheimen Commerzienrath Sartori, datiert Kiel, Mai 1891. Hinterer fliegender Vorsatz mit Stempel: Marine- u. Schutztruppenverein „Admiral v. Seckendorff“ Marktredwitz und Umgebung; handschriftlich ergänzt No 13. Die tadellos erhaltenen kontrastreichen Fotografien mit Abbildungen des Hafens, Industrie- und Werftanlagen, Gebäuden entlang der Bucht (Marineakademie, Wasserbad, Hotel Bellevue), Fischerdörfern, 2 Fotografien mit dem deutschen Geschwader 1885 und 1886 im Kieler Kriegshafen. Sehr schöne Gesamterhaltung. Wenz-Vietor, Else. Originalillustrationen zu dem Bilderbuch „Zirkus“. (München, um 1952). 8 Bll. Aquarelle über Federzeichnungen für die ganzseitigen Textillustrationen, 2 Bll. Aquarelle über Federzeichnungen für die Einbandillustrationen und ein Titelbl. mit Vignette in Feder als Entwurf für den Titel des Buches. Lose in Pergaminhülle. € 2000,– Dabei: Anna Keller. Zirkus, Bilder von Else Wenz-Vietor. München, Verlag Josef Müller 1952. 9 nn. Bll. mit 8 ganzseitigen farbigen Illustrationen und einer schwarzweißen Titelvignette. Farbig illustr. Originalpappband. Kl-8vo. Tadellos erhaltene Folge der Originalillustrationen und der Erstausgabe dieses hübsch illustrierten Kinderbuches der bekannten Kinderbuchillustratorin Else Wenz-Vietor. Fotoalbum – Kieler Hafen (Deckeltitel). Kiel, Schmidt & Wegener (Fotografen) 1885/1890. Mit 30 Originalfotografien mit Blindstempel des Fotoateliers von Schmidt & Wegener auf den Bildern (Albumin – ca. 170 × 278 mm) mont. auf 30 weißen Kartons mit gedruckten Bildunterschriften, 2 farbig lithogr. Plänen – Plan der Stadt Kiel 1886 und NordOstsee Kanal und Kieler Hafen, je ca. 300 × 390 mm und auf Leinwand aufgezogen. Roter Maroquinband d. Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel und reicher floraler Goldprägung auf den Deckeln. Messingschließe und Hafte. Goldschnitt. Deckel 15 Antiquariat Reinhold Berg e.K. Stand 2 Robert Berg Wahlenstraße 6 · 93047 Regensburg Telefon und Fax: +49 (0)941 522 29 E-Mail: rberg@bergbook.com · Internet: www.bergbook.com Alte Landkarten · Atlanten · Illustrierte Bücher · Dekorative Graphik · Blumenstiche Nöttelein, Jörg (1495–1557 Nürnberg). Nürnberg, 1562–63. Kupferstich, von 4 Platten gedruckt, zusammengesetzt und alt montiert auf Leinwand. Ohne linearen Maßstab, ohne Titel, Stecher- und Verlegerangaben. 89,5 × 84 cm. € 2800,– Nöttelein zählte zu den bedeutendsten Landmessern und Kartographen der Stadt Nürnberg und ihres Landgebietes. Die sorgfältig und äußerst detailliert gestochene „Große Wald- und Fraißkarte von Nürnberg“ von Jörg Nöttelein stellt in ihrer Detailreiche und mit ihrem sorgfältigem Kupferstich eine der besten Karten des 16. Jahrhunderts zum Nürnberger Land da. Die Genauigkeit war in der dama- 16 ligen Zeit bei einer so großmaßstäbigen Landkarte (ca. 1 : 50 000) kaum zu überbieten. Von heimat- und volkskundlichem Interesse sind teilweise heute verschwundene Straßen, Ortsansichten, einzelne Häuser, Wirtshauszeichen, Maibäume und Flurdenkmäler. Äußerst seltene, historisch wichtige Karte zur Nürnberger Kartographie des 16. Jahrhunderts. Alt montiert auf Leinwand mit Gebrauchsspuren, diese jedoch meist nur in den Rändern außerhalb des Kartenbildes. Der Oberrand mit Einrissen, Ausfranzungen sowie kleineren Fehlstellen. Das Papier leicht gebräunt und gering wasserfleckig. Jedoch noch gut erhaltenes Exemplar dieser seltenen Wandkarte. Verso Exlibris J. B. Holzinger 1883. – Cartographia Bavariae 2.17 u. Abb. 38. Anich, Peter & Hueber, Blasius. Tyrolis sub felici regimine Mariae Theresiae Rom. Imper. Aug. chorographice delineata a Petro Anich et Blasio Hueber Colonis oberperfussianis Curante Ignat. Weinhart Profess. Math. in Univers. Oenipontana. Aeri incisa á Ioa. Erneste Mansfeld Viennae 1774. Kupferstich, von 20 Platten gedruckt auf Leinwand mit Holzrollen. Wien, Mansfeld 1774. 220 × 225 cm. € 7800,– Dekoratives Exemplar der berühmten monumentalen Wandkarte des Tirolers Peter Anich (1723–1766), dem aus Perfuß bei Innsbruck stammenden Bauernsohn. Dieser bekam 1760 durch eine königliche und kaiserliche Hofresolution aus Wien den Auftrag das Tiroler Land nördlich des Brenners zu vermessen und kartographisch darzustellen. Das Ergebnis dieser Vermessung durch Peter Anich war eine äußerst detaillierte Karte, welche die entlegensten Winkel und damals noch unerschlossene Hochregionen zeigt. Bei diesem extrem schwierigen Unterfangen begleitete ihn nach einer Weile sein Jugendfreund Blasius Hueber, welcher sich nach kürzester Zeit als sehr geschickter Landvermesser hervortat. Anich verstarb früh am 1. September 1766. Hueber arbeite weiter an dem Projekt und vollendete die Karte im Juli 1769. Ab 1770 wurde unter dessen Aufsicht die Karte in Wien in Kupfer gestochen. Johann Ernst Mansfeld veröffentlichte die Karte im Jahre 1774 im Atlas Tyrolensis in Wien. Aufgrund des gigantischen Maßstabes von 1:104 000, der Detailtreue und der Größe des dargestellten Gebietes zählt sie zu den international bedeutendsten kartographischen Leistungen des 18. Jahrhunderts. Die Karte galt in dieser Zeit als wichtigste angesehene und über die damaligen Länder hinaus berühmteste österreichische Landkarte. Auch heute ist diese monumentale Wandkarte noch eine außerordentliche Informationsquelle für die historische Geographie und für die Glaziologie von Tirol. – Das Exemplar stammt aus dem Besitz der Familie von Zallinger. Professor Ignaz von Weinhart (Initiator der ersten Landesvermessung und Lehrer des Peter Anich) und Professor Franz von Zallinger (Inhaber des Lehrstuhls der Physik) lehrten 1779–81 Philosophie an der Universität zu Innsbruck. Später wurde Franz von Zallinger Weinharts Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Mathematik. – Das Papier leicht gebräunt. Überwiegend im Bereich des Unterrandes verschiedene hinterlegte Einrisse, sowie ein durchgehender Wasserrand. – J. Dörflinger, Österreichische Kartographie, Band 1, S. 65–67. 17 Bibermühle – Heribert Tenschert Stand 19 Bibermühle 1 · 8262 Ramsen, Schweiz Telefon +41 52 741 05 75 · Fax +41 52 742 05 79 E-Mail: mail@antiquariat-bibermuehle.ch · Internet: www. antiquariat-bibermuehle.com Illuminierte Manuskripte · Schöne und seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts Eine der letzten Handschriften eines mittelhochdeutschen Ritterepos in Versen in Privathand: der „Wigalois“ des Wirnt von Grafenberg mit 31 großen Bildern, aus der Sammlung Fürstenberg. Wirnt von Grafenberg. Wigalois mit dem Rade. Elsaß um 1420. Illuminierte Handschrift auf Papier mit 31 großen oder ganzseitigen Miniaturen aus dem Atelier von 1418 und von Diebold Lauber. € 2 400 000,– Eine von insgesamt nur zwei illustrierten Handschriften (und bei weitem die vollständigere) dieses literarisch bedeutenden Textes. Die einzige poetische Handschrift der Sammlung der Fürsten Fürstenberg aus Donaueschingen, die nicht in deutschen Bibliotheksbesitz eingegangen ist. (Die nachstehende streng wissenschaftliche Beschreibung stammt von Dr. Norbert Ott, dem Mitbegründer und -verfasser des vielbändigen Census der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters bis 1500. Weitere Informationen, v. a. die Literaturliste, können von uns bezogen werden). Siehe die beiden Farbtafeln im Bildanhang dieses Katalogs. Ehem. Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek, Cod. 71, heute Heribert Tenschert, Bibermühle: S. 1–433: Wirnt von Grafenberg, ›Wigalois‹ [W]er noch eren sinne / Trúwe vnd ere mynne / Der volget guter lere … – dar … vns nach gott sende / vs disem ellende / hie hat dis buch ein ende / Got vns sine helffe sende Amen Um 1420 entstanden im Übergang der „Elsässischen Werkstatt von 1418“ in die Werkstatt Diebold Laubers in Hagenau/Elsaß. Der Illustrator, der von Kautzsch (1895) S. 78f. noch als Maler D der Lauber-Werkstatt identifiziert wurde, gehört vermutlich der Gruppe III der „Werkstatt von 1418“ an (Saurma-Jeltsch [2001] 1, S. 12). Provenienz: Die Handschrift könnte – nach Kautzsch (1895) S. 78 – aus einer süddeutschen fürstlichen Privatbibliothek in die Donaueschinger Sammlung gelangt sein. Beim Verkauf der Bibliothek an das Land Baden-Württemberg im Jahre 1993 befand sich der Codex nicht mehr unter den Donaueschinger Beständen, sein Verbleib galt seither als unbekannt (s. Heinzer [1995] S. 313). Papier, 2 + 220 + 1 Blatt, neu paginiert (S. 255 übersprungen, die auf S. 175 und S. 242 folgenden Seiten als 175a und 242a gezählt). Ursprünglicher Lagenverband 18 nicht mehr rekonstruierbar, Reklamanten nicht erhalten. Bl. 242a ist bis auf einen geringen Rest herausgerissen. Folio: 276 × 205 mm. Bastarda, eine Hand (Schreiber wohl identisch mit dem Hauptschreiber der Historienbibel London, British Library, Add. 24917), einspaltig, 27–29 Zeilen, Verse abgesetzt, Schriftraum182 × 90 mm, zwei- bis fünfzeilige rote Bildbeischriften von der Texthand über den Illustrationen oder am Fuß der gegenüberliegenden Seite. Anfangsbuchstaben jeder Zeile rot gestrichelt, zweizeilige rote Lombarden, S. 1 Leerraum für nichtausgeführte achtzeilige Schmuckinitiale zum Textbeginn. Schreibereintrag S. 433: „Qui me schribebat [!] / nomen suum nesciebat [ !] / si melius scripsisset nomen suum imposuisset / Explicit liber iste / Laus tibi.“ 32 halb- bis ganzseitige kolorierte Federzeichnungen (S. 10, 15, 38, 44, 53, 58, 61, 68, 69, 74, 81, 86, 100, 106, 118, 127, 132, 145, 161, 163, 175a, 190, 199, 205, 223, 240, 242a, [herausgerissen bis auf einen schmalen Streifen am lnnenrand mit Resten einer Illustration (Bodenstück mit Baum sowie Hals und zwei Vorderbeine eines Pferdes)] 245, 281, 298, 323, 337). Bei den 2/3bis halbseitigen Illustrationen über und/oder unter der Zeichnung vier bis 13 Zeilen Text. Die Bildbeischriften in der Regel direkt über den Illustrationen außer bei den Zeichnungen auf den Seiten 38, 61, 69, 81, 132, 145, 161, 175a, 190, 205, 240, 245, 281, wo sie am Fuß der vorausgehenden Seite stehen. Die vierzeilige Bildbeischrift zur Illustration auf S. 44 fungiert zugleich als Maleranweisung: „hie mache wie kunig artus sinen nefen her / gawin enpfohet mit rittern vnd mit knechten / vnd in furte uff die burg zu der kúnigin vnd / ime daz pfert nach zucht.“ Format und Anordnung: Bis an die Blattränder weit über den Schriftspiegel reichende, halb- bis ganzseitige Illustrationen ohne Rahmung und ausgemalte Hintergründe, direkt auf den unbehandeltem Malgrund gesetzt. Zur Füllung des Hintergrunds stets nur mit dem Pinsel gemalte, ornamentale Blatt- und Blumenranken in Rot und Grün, selbst bei Kompositionen, bei denen der Hintergrund bereits mit durch die Szene bedingte Bäume oder Figuren gefüllt ist. Rote Bildbeischriften über der Illustration oder auf der Gegenseite unten. Bildaufbau und -ausführung: Die Szene beschränkt sich auf das wichtigste Handlungspersonal, das auf einem grünen, unregelmäßigen Bodenstück agiert. Die dargestellte Handlung ist durch Landschafts- und/oder Architektur-“Zitate“ verortet. Zahlreiche Kampf-, Dialog- Begegnungs- und Begrüßungsszenen. Kräftige, durchgezogene Umrißlinien, kaum Strichelung zur Modellierung oder Angabe von Schattenpartien; Modellierung vielmehr durch Farbstreifen und freigelassenen Papiergrund. Gedrungene Figuren mit großen runden Köpfen, Ringel-locken, L-förmigen Haken für die Nase, kurzen parallelen Federlinien für die Münder und starr blickenden Knopfaugen mit von dünnerer Feder gezeichneten Brauenbogen darüber. Meist lebhafte, durch die übergroßen Hände stark betonte Zeige- und Kommunikationsgesten. Die Damen tragen am Boden aufstoßende Gewänder mit wenigen Federlinien zur Angabe des Faltenwurfs (hauptsächlich Parallelfalten), die Herren kurze knielange Röcke, oft mit Zaddelwerk, und hautenge Beinlinge, die unmittelbar in die nicht zeichnerisch abgesetzten Schuhe übergehen. Rüstungen durch wenige bogenförmige Federlinien (für den Plattenharnisch) hervorgehoben. Bildthemen: Joram überreicht Ginover den Wundergürtel (S. 10); Gawan erhält den Gürtel (S. 15); Gawan erhält Florie zur Frau (S. 38); Gawan von Artus empfangen (S. 44); Wigalois’ Abschied von seiner Mutter Florie (S. 53) [Widersprüchliche Bildbeischrift, nach der Wigalois von Florie zu seiner Mutter reitet]; Wigalois’ Tugendprobe am Artushof (auf einem Stein sitzend) (S. 58); Artus und Ginover mit Hofstaat empfangen Wigalois (S. 61); die Dienerin Nereja trifft mit einem Zwerg zu Pferd am Artushof ein (S. 68); Nereja mit Zwerg fordern den Artushof im Auftrag der Königin von Korntin zur Aventiure (S. 69); Wigalois bricht zur Aventiure auf (S. 74); Wigalois tötet im Kampf einen Ritter (S. 81); Wigalois rettet eine Jungfrau vor zwei Riesen (S. 86); Wigalois trifft Königin Elamie von Tyrus (S. 100); Wigalois reitet mit Elamie zum roten Ritter Graf Hojir (S. 106); Harnischhilfe der Königin Parysa für Wigalois (S. 118); Wigalois reitet mit Nereja und dem Zwerg zu Graf Hojir (S. 127); Wigalois mit Begleitung trifft Hojir (S. 132); nach dem Kampf mit Hojir reitet Wigalois weg (S. 145); Wigalois legt im Beisein einer Dame (Nereja oder Larie) den Harnisch an (S. 161); Larie führt Wigalois vor die Königin (S. 163); Abschied Wigalois’ von Larie und der Königin, die ihm das Wunderbrot reicht (S. l75a); Wigalois trifft Beleare (S. 190); Wigalois’ Kampf mit dem Drachen Pfetan (S. 199); Auffindung des nach dem Drachenkampf bewußtlosen Wigalois (S. 205); Beleare verhandelt mit dem Fischer, um sich zu Wigalois ans andere Ufer bringen zu lassen (S. 223) [Widersprüchliche Bildbeischrift: Müller statt Fischer]; Abschied des Wigalois von Beleare (S. 240); [gestörte Illustration: möglicherweise Kampf Wigalois’ mit Ruel (S. 242a)]; die Riesin Ruel trägt Wigalois weg (S. 245) [Widersprüchliche Bildbeischrift: hier hat Wigalois Ruel überwältigt]; Wigalois hat die Teufelsbündler besiegt (S. 281); Japhite mit ihrem toten Gatten Roaz im Schoß [Pietà-Bildtyp], daneben Wigalois (S. 298); Graf Adan bewaffnet Wigalois (S. 232) [Widerspruch zum Text, wo Adan dem halbtoten Wigalois aus dem Harnisch hilft]; Larie krönt Wigalois bei der Hochzeit (S. 337). Farben: Beschränkung der Farbpalette auf warme, lavierend vermalte Rot- und Grüntöne: bräunliches Rot, warmes Braun, auch ausgedünnt heller vermalt, Ocker, ins Oliv changierendes Grün, das vor allem bei den Bodenstücken von Ockergelb untermalt ist. Keine Verwendung von Blau- und Grautönen. Die Handschrift zeigt sowohl im Layout wie in Farbgebung, Stil und Aufbau der Illustrationen die typischen Merkmale jener Produkte, die zwischen 1420 und 1430 im Übergang der „Werkstatt von 1418“ in der Lauber-Werkstatt entstanden und an denen noch Mitglieder der Maler-Gruppe III der älteren Werkstatt beteiligt sind. Die ehemals Donaueschinger ›Wigalois‹Handschrift zeigt wie die Handschriften London, British Library, Add. 24917 (Historienbibel), und München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 203 (Rudolf von Ems, ›Alexander‹) in Stil und Strichführung noch den direkten Kontakt mit den Malern der Gruppe III der „Werkstatt von 1418“: „Material – insbesondere Papiervorräte –, aber auch Vorlagen, Kriterien der Gestaltung und zumindest ein Mitarbeiter der dritten Malergruppe der Werkstatt von 1418 führen in das Umfeld Laubers.“ (Saurma-Jeltsch (2001) 1, S. 225). Die mit dem ehemals Donaueschinger Codex ebenfalls stilistisch eng verwandten Handschriften Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Mscr. Dresd. A 50 (Historienbibel), und Pommersfelden, Graf von Schönborn Kunstsammlungen Schloß Weißenstein, Hs. 320 (Otto von Passau, ›Die vierundzwanzig Alten‹) jedoch sind schon stärker in die Produktionsweise der Anfangszeit der LauberWerkstatt eingebunden. Die Geburt Mosis in Dresden, Bl. 103v z. B. stimmt jedoch in den Formeln und der Strichführung deutlich überein mit dem Empfang Gawans durch Artus im ›Wigalois‹ S. 44; offensichtlich arbeitete ein Maler der Gruppe III der „Werkstatt von 1418“ bei Lauber weiter. Ebenfalls engere stilistische Verwandschaft mit dem ehem. Donaueschinger ›Wigalois‹ weisen die etwas jüngeren Lauber-Historienbibeln in München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 1101 (frühe dreißiger Jahre), sowie Zürich, Zentralbibliothek, C 5 (Ende dreißiger Jahre) auf. So zeigt z. B. Larie im ›Wigalois‹ starke Übereinstimmung mit Potiphars Weib in München, B1. 71v und in Zürich, Bl. 73r. Auch der weitere Umkreis der oberrheinischen Textilkunst (Basler Fabeltier-Teppich: Basel, Historisches Museum. Inv.-Nr. 1889.61; Kölner Marientod-Teppich: Köln, Museum für Angewandte Kunst, Inv.-Nr. 1144; Donaueschinger Marientod-Teppich: Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen, ohne Inv.-Nr.) zeigt stilistische Verwandtschaft mit der ›Wigalois‹-Handschrift. Die Wigalois krönende Frau Larie auf S. 337 der Handschrift zeigt deutliche Übereinstimmungen mit der Dame mit dem Einhorn im Basler Teppich, v. a. hinsichtlich der Parallelfalten des Gewands, des Zaddelwerks und des Gesichtsausdrucks, und die Jünglinge des Teppichs erinnern an die Herren im Gefolge des Königs Artus in der Handschriften-Illustration S. 44. 19 Stand 51 Herbert Blank Melonenstraße 54 · 70619 Stuttgart Telefon +49 (0)711 47 21 30 · Fax +49 (0)711 47 84 08 · Mobil +49 (0)177 747 21 30 Literatur in Erstausgaben · Philosophie · Autographen · Illustrierte Bücher (Goethe, Johann Wolfgang). Die Leiden des jungen Werthers. Erster/Zweyter Theil. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung, 1774. 224 S. Mit 2 Titelvignetten von A. F. Oeser. Kalblederband der Zeit mit Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. € 28 000,– Erste Ausgabe, erster Druck, sehr selten. Mit dem Druckfehler-Verzeichnis S. 224; S. 39 als S. 36 bezeichnet. Mit den Presskorrekturen S. 16 und 10l. – Sehr gutes, nur schwach gebräuntes Exemplar; Einband gering berieben. – Hagen 80. – „Keines seiner Werke hat solches Aufsehen erregt und solchen internationalen Erfolg gehabt wie dieses schmale Buch. Eine Fülle von Abhandlungen ist geschrieben worden, in denen die Entstehung des epochemachenden Romans rekonstruiert, seine Beziehung zu Goethes eigenem Leben aufgehellt und immer erneut die künstlerische Meisterschaft dieses Romans analysiert worden sind“ (K. O. Conrady, 1982). – „Ob Sie nicht das Büchlein nach der ersten Ausgabe neudrucken wollen? es ist in der letzten Zeit viel Nachfrage danach gewesen, ich habe sie selbst in den Auktionen in gesteigertem Preis zu erhalten gesucht. Der erste Abdruck in seiner heftigen Unbedingtheit ists eigentlich, der die große Wirkung hervorgebracht hat; ich will die nachfolgenden Ausgaben nicht schelten, aber sie sind durch äußere Einflüße gemildert“ (Goethe, Briefkonzept vom 3. 7. 1824 an die Weygandsche Buchhandlung). Hebel, J(ohann) P(eter). Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen, Cotta, 1811. VIII, 296 S. Halblederband der Zeit mit Rückenschild und dekorativer -vergoldung. € 7500,– Erste Ausgabe, selten. Schönes, nahezu fleckenfreies Exemplar. Eines der Lieblingsbücher von Franz Kafka, Walter Benjamin, Ernst Bloch. Keller, Gottfried. Der grüne Heinrich. Roman. In vier Bänden. Braunschweig, Vieweg, 1854–55. Halbleinenbände der Zeit mit Rückentiteln. € 3000,– Erste Ausgabe der Urfassung, selten. Neben Goethes Wilhelm Meister einer der bedeutendsten Bildungsromane des 19. Jahrhunderts. – Gutes Exemplar aus der Bibliothek A. v. Pergen. Mit gest. Exlibris; Papier etwas gebräunt, Stempel auf Vortiteln. 20 (Kleist, Heinrich von). Die Familie Schroffenstein. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Bern und Zürch (!), Gessner, 1803. Titel, 265 S. Lederband der Zeit mit Rückenschild und reicher Goldprägung. € 16 000,– Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung, ein Rarissimum unter den Erstausgaben des 19. Jahrhunderts. – Buchblock etwas gelockert, 1 Bl. mit kleinem Ausriss am unteren Rand, kleiner Eckabriss ergänzt. Papier schwach gebräunt und etwas fleckig; einige Bl. mit kleinem Tintenfleck im unteren Rand. Namensstempel auf Titel und am Schluss. – Trotz der genannten Mängel noch wohlerhaltenes Exemplar in schönem, klassizistischen Einband. Lessing, Gotthold Ephraim. Wie die Alten den Tod gebildet: eine Untersuchung. Berlin, Voß, 1769. Titel, 3 Bl., 87 S. Mit 5 Kupfertafeln und 2 Titelvignetten. Halblederband der Zeit mit dekorativer Rückenvergoldung. € 2500,– Erste Ausgabe, selten. Sehr schönes Exemplar auf festem, fein geripptem Papier, frisch erhalten. Mörike, Eduard. Mozart auf der Reise nach Prag. Novelle. Stuttgart und Augsburg, Cotta, 1856. Titel, 1 Bl., 114 S., 1 Bl. Halblederband im Stil der Zeit mit Rückenschild und -vergoldung. € 2000,– Erste Ausgabe, selten. Papier etwas gebräunt, gering fleckig. Titel mit gelöschtem Stempel. Seume, J(ohann) G(ottfried). Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig und Leipzig, (Hartknoch), 1803. Mit gest. Frontispiz, gest. Titelvignette, XVI, 491 S., 1 Bl. Halblederband der Zeit mit Rückenschild und -vergoldung. € 3500,– Erste Ausgabe, selten. Gutes, nur gering gebräuntes Exemplar. Kleiner Stempel auf Titel, Besitzvermerk auf Vorsatz. Storm, Theodor. Sommer-Geschichten und Lieder. Berlin, Duncker, 1851. VIII, 150 S., 1 Bl. Anzeigen. Leinenband der Zeit mit Rückentitel. € 3500,– Erste Ausgabe der ersten selbständigen Veröffentlichung, sehr selten. – Name auf Vorsatz, gutes Exemplar. Benjamin, Walter. Über den Begriff der Geschichte. In: Walter Benjamin zum Gedächtnis. Los Angeles, Institut für Sozialforschung, 1942. Hektographierter Privatdruck, hrsg. von Max Horkheimer und Theodor W. Wiesengrund-Adorno. Titelporträt, Seite 1–16, S. 61–166. Leinenband der Zeit mit Rücken- und Deckeltitel. 4°. € 3000,– Äußerst seltener Erstdruck von Benjamins letzter Arbeit mit seinen vieldiskutierten geschichtsphilosophischen Thesen. – Brodersen E 437. – Dem Sammelband sind die Seiten 17–60 entnommen worden (mit dem Aufsatz von Horkheimer: Vernunft und Selbsterhaltung). Seite 61–122 enthält: Adorno: George und Hofmannsthal (ohne die erste Seite); Seite 123–161 enthält Horkheimers Aufsatz ‚Autoritärer Staat‘; S. 162–166 Bibliographische Notiz zu Benjamins Werk. – Einbandgelenk gebrochen, erste Blätter etwas lose. Benn, Gottfried. Kunst und Macht. (Aufsätze). Stuttgart-Berlin, Deutsche Verlags-Anstalt, (1934). 173 S., 2 S. Anzeigen. Orig.-Leinen. € 2000,– Erste Ausgabe, mit 5-zeiliger handschriftlicher Widmung Benns für die befreundeten Musikerinnen Else C. Kraus (Pianistin) und Alice Schuster (Sängerin), datiert 24. 10. 1934. Döblin, Alfred. Die Ermordung einer Butterblume und andere Erzählungen. München und Leipzig, Georg Müller, 1913. 2 Bl., 211 S. Orig.-Halbpergamentband. € 1200,– Erste Ausgabe der zweiten Veröffentlichung, selten. Frisches Exemplar. Hesse, Hermann. Siddhartha. Eine indische Dichtung. Berlin, S. Fischer, 1922. 147 S., 2 Bl. Orig.-Halbpergamentband mit goldgeprägten Rücken- und Deckeltiteln. € 6500,– Erste Ausgabe der sehr seltenen Vorzugsausgabe für Hermann Hesse, erschienen in nur 50 nummerierten und vom Autor signierten Exemplaren; nicht im Handel erschienen. Vorsatz mit eigenhändiger Widmung des Autors: Erinnerung an Lugano, Frühling 1921. – Sehr schönes und frisches Exemplar. Hofmannsthal, Hugo von. Die ägyptische Helena. Oper in zwei Aufzügen. Erster Druck der Mainzer Presse für den Insel-Verlag, Leipzig, 1928. 97 (3) S., Druck in Schwarz und Rot auf Japanpapier. Roter Maroquinband auf 9 Bünden mit Rücken-, Deckelund Innenkantenvergoldung. € 1500,– Erschienen in 200 nummerierten Exemplaren im Jahr der Erstausgabe; hier Nr. 10 von 75 Vorzugsexemplaren auf Japanpapier. Im Impressum vom Autor signiert. – Die Wege und die Begegnungen. Bremen, Bremer Presse 1913. 4 Bl., 22 S., 3 Bl. Druck in Schwarz und Rot auf Bütten. Signet, Initialen und Holzschnitt von Rudolf Alexander Schröder. Rotbrauner Orig.Maroquinband. € 3000,Erste Ausgabe, erschienen in 200 nummerierten Exemplaren. Erstes Werk der Bremer Presse, schönes Exemplar. Horvath, Ödön von. Geschichten aus dem Wiener Wald. Volksstück in drei Teilen. Berlin, PropyläenVerlag, (1931). 144 S., 2 Bl. Orig.-Halbleinen mit farbiger Deckelillustration. € 4500,– Erste Ausgabe, selten. Mit 5-zeiliger handschriftlicher Widmung des Autors für Ursula Höflich. – Beiliegt ein Presse-Foto der Uraufführung mit den Schauspielern Peter Lorre, Lucie Höflich, Frida Richard, Carola Neher, Heinrich Heilinger. Jünger, Ernst. Sturm. (Erzählung). Olten, 1963. Nachwort von Hans Peter des Coudres. Roter Maroquinband von Hugo Peiler, in Schuber. € 3000,– Erste Buchausgabe, eines der 55 Exemplare der Vorzugsausgabe mit einem ganzseitigen handschriftlichen Zitat des Autors. – Die Erzählung erschien im April 1923 in Fortsetzungen in der Tageszeitung ‚Hannoverscher Kurier‘. Sie galt als verschollen, war ihrem Autor selbst aus der Erinnerung entschwunden und wurde 1960 wieder aufgefunden. – Frisches, dekoratives Exemplar. Kafka, Franz. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig, Kurt Wolff, 1916. 29 S., l Bl. Anzeige. Schwarzer Orig.-Karton mit blauem Deckelschild. (Der jüngste Tag, 34). € 2000,– Erste Ausgabe. Name auf Titel; frisches Exemplar. Mann, Thomas. Herr und Hund. Ein Idyll. München, 1919. 95 S. Druck auf echtem handgeschöpftem Zanders-Bütten. Mit 9 Textillustrationen und illustriertem Umschlag von Emil Preetorius. Dekorativer Halbmaroquinband mit goldgeprägtem Rückentitel, Kopfgoldschnitt und beigebundener Orig.-Kartonage, in Schuber. € 7500,– Erste Ausgabe, sehr selten; erschienen in nur 120 nummerierten und vom Autor signierten Exemplaren. – Frisches, sehr gut erhaltenes Exemplar. Rilke, Rainer Maria. Die Sonette an Orpheus. Geschrieben als ein Grab-Mal für Wera Ouckama Knoop. Leipzig, Insel-Verlag, 1923. 65 S. auf echtem Büttenpapier. Orig.-Halblederband auf 5 Bünden mit goldgeprägtem Rückenschild, Lederecken, Kopfgoldschnitt, in Schuber. € 2000,– Erste Ausgabe, erschienen als Vorzugsausgabe in 300 nummerierten Exemplaren. Tadelloses, frisches Exemplar. (Walser, Robert). Die Gedichte. (Prosatext). (Bern, Sammlung „Bagatellen“, 1919). 2 Bl., Text, 2 sign. Orig.-Radierungen, 1 sign. Orig.-Holzschnitt von Gregor Rabinovitch. In Kassette. 2º. € 4000,– Äußerst seltene erste Ausgabe, erschienen in 30 nummerierten Exemplaren; von Walser am Textende handsigniert. – Gregor Rabinovitch (1884–1958), russischer Künstler, lebte seit 1912 in Paris, seit 1914 in Zürich. 21 Stand 13 C.G. Boerner GmbH Kasernenstraße 13 · 40213 Düsseldorf · Telefon +49 (0)211 13 18 05 · Telefax +49 (0)211 13 21 77 C.G. Boerner LLC · 23 East 73rd Street · New York, NY 10021, USA Telefon +1 212 772 73 30 · Fax +1 212 772 73 34 E-Mail: info@cgboerner.de · Internet: www.cgboerner.com Druckgraphik und Handzeichnungen alter und neuer Meister Friedrich August Kannegießer (1800 – Dresden – bis ca. 1860 nachweisbar). Dresdens Festungswerke im Jahre 1811, 1821–1825. 5 Aquarelle über Feder in Schwarz, jeweils ca. 115 × 165 mm (Blattmaße 230 × 355 mm). Ein Blatt monogrammiert und datiert: „K 22“. € 8500,– Kannegießer stammt aus einer Künstlerfamilie, sein Vater war Porzellanmaler in Meißen, und studierte ab 1817 bei Carl August Richter in Dresden. Seit 1824 arbeitete er dort selbstständig und spezialisierte sich auf Landschaftsansichten und Wiedergaben der städtischen Bauwerke in aquarellierten Federzeichnungen. „Man darf ihn den berufenen Schilderer des Dresden der Biedermeierzeit nennen“ (Thieme/Becker). Für den Organisten der ev. Hofkirche, Friedrich Georg Kirsten, schuf er 90 Ansichten der Stadtmauer. Dabei griff er auf Skizzen zurück, die vor deren Schleifung 1811 22 angefertigt worden waren und übertrug sie in gleich große, stilistisch einheitliche Zeichnungen. Kirsten verfasste dazu eine Beschreibung. Sein Exemplar gelangte später über die Sammlung König Friedrich August II. in Museumsbesitz, während eine von Kannegießer gezeichnete zweite Serie, die zahlreiche Modifikationen aufweist, etwa in der Staffage, in Privatbesitz verblieb. Wegen ihres eminenten dokumentarischen Werts wurden die Aquarelle 1890 vom „Verein für Geschichte Dresdens“ als Lichtdrucke herausgegeben. Kannegießers Ansichten sind aber auch von hohem künstlerischen Reiz. Wegen ihren Nüchternheit und der Fokussierung auf die Mauerflächen wirken sie äußerst modern. Hier werden 5 der Aquarelle mit einem Exemplar der Lichtdrucke (90 Ansichten und 2 Pläne in einer Mappe) angeboten. Der Meister des Dutuitschen Ölbergs. Sechs Blätter aus einer Passions-Serie, ca. 1450-ca. 1470. Kupferstiche, koloriert, jeweils 50/60 mm × 38/40 mm. Provenienz: Anna Wartys van Utrecht, Anfang des 16. Jahrhunderts; C. G. Boerner, Leipzig, Auktion Nr. 153, 3.–4. Mai 1927, Los 43; S. F. C. Wieder, Noordwijk; William H. Schab Gallery, New York, Katalog 40, 1963, Nr. 64; Privatbesitz Schweiz; Sotheby’s, London, 4. Dezember 1969, Los 13 (7 Blatt); Privatbesitz. € 25 000,– Die hier angebotenen Kupferstiche wurden erstmals 1927 von Max Lehrs in C. G. Boerners 153. Auktionskatalog beschrieben. Es handelt sich um Kopien eines Passionszyklus’, den Lehrs zuvor im 3. Band seines epochalen Werks zur Anfangszeit des Kupferstichs 1915 dem „Erasmus Meister“ zugeschrieben hatte. Den Künstler der variantenreichen Kopien bestimmte er als „Meister des Dutuitschen Ölbergs“, der am Niederrhein tätig war. Auch die heutige Forschung hält an dieser Lokalisierung fest, wenngleich sie mit der Nennung von Meisternamen zurückhaltender geworden ist. Die Kupferstiche stammen aus einem Brevier mit einheitlich kolorierten eingeklebten Druckgraphiken, das sich ursprünglich im Besitz der Nonne Anna Wartys van Utrecht befunden hatte. 1969 wurde es von Sotheby’s aufgelöst. 23 Stand 52 Wolfgang Braecklein Dickhardtstraße 48 · 12159 Berlin-Friedenau Telefon +49 (0)30 851 66 13 · Fax +49 (0)30 859 23 69 E-Mail: info@braecklein.berlin · Internet: www.braecklein.berlin Deutsche Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts · Reisen · Kulturgeschichte · Illustrierte Bücher Berliner Krakehler. Jahrgang 1, Nrn 1–46 und Jahrgang 2, Nr. 1 „Probenummer“. Alles Erschienene. Mit zahlr. Illustrationen. Zum Teil mit farbig bzw. mehrfarbig gedruckten Titelblättern. Folio. Pp. d. Z. Berlin, Ernst Litfaß, 1848–1849. € 5000,– Vollständiges Exemplar der außerordentlich witzigen satirischen Zeitschrift mit zahlreichen Holzschnitt-Illustrationen, zum Teil von W. Scholz. So äußerst selten! Nur dieses vollständige Exemplar seit 1950 (unser Kat. 48, Nr. 5) nachweisbar. – Estermann 8.229 (Nrn 42–46 und 1 von 1849 nicht nachgewiesen!). Busbeck, A. G. v. Reysen und Bottschafften, welche auff gnedigsten Befelch … Keyser Ferdinandi und Maximiliani II. … glücklich vollendet hat. Pp. d. 18. Jahrh. Frankfurt, A. Wechels Erben, 1596. € 4000,– Äußerst seltene erste deutsche Ausgabe des bedeutenden Gesandtschaftsberichts in vier Briefen, gesammelt erstmals 1589 in Paris erschienen. – Gutes, breitrandiges Exemplar. Kein Ex. im JAP seit 1950. – Siehe Tafel 3. Greiffenberg, Catharina Regina v. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte, zu Gottseeligem Zeitvertreib erfunden und gesetzet. Mit gestoch. Titel. Pergt. d. Z. Bayreuth und Nürnberg, Endter, 1662. – Beigeb.: (Birken, S. v.). Geistlicher Weihrauchkörner oder Andachtslieder I. Dutzet. Mit gestoch. Titel. Nürnberg, Dümler, 1652. € 6500,– I. Seltene erste Ausgabe ihres bekanntesten und wichtigsten Werkes. Cath. Regina von Greiffenberg (1633– 1694) gilt als „bedeutendste deutsche Dichterin der Barockzeit und eine der gelehrtesten Frauen ihres Zeitalters“ (Dünnhaupt). Seit über 60 Jahren nur ein Ex. im JAP. – VD17 23:233013P. – II. Erste Ausgabe der Sammlung geistlicher Lieder und Andachten. (Grimmelshausen, H. J. Chr. v.). Neueingerichteter und vielverbesserter Abentheurlicher Simplicissimus. An Tag geben von German Schleifheim von Sulsfort (pseud.). 5 Bücher nebst (mit eigenem Titel) Fortsetzung und Schluß oder 6. Buch. 608 S., 1 w. Bl., 2 Bl. (Zwischentitel und Index), S. 609–772. Mit gestoch. Titel. 12°. Pergt d. Z. Mompelgart, Joh. Fillon (d. i. Frankfurt/M., Gg. Müller), 1669. € 45 000,– Sehr frühe, dritte, Ausgabe des bedeutendsten deutschen Romans des 17. Jahrhunderts, erschienen im Jahr der Erstausgabe. Erstmals mit dem 6. Buch (Con- 24 tinuatio) in einem Band und durchpaginiert erschienen, kommt diese 3. Ausgabe an Wert der Erstausgabe ziemlich gleich. Sprachlich sorfältig überarbeitet wurde diese Edition Grundlage für alle späteren Ausgaben. Aus der Bibliothek des Nürnberger Patriziers Paul Carl Welser von Neunhog (1722–1788); später in der Sammlung Paul Wolfgang Merkel (1756–1820). – Dünnhaupt 5.4 (6 Exemplare); Battafarano 3.4 (10 Ex. Die Exemplare in Berlin, Donaueschingen, Leipzig und München sind danach Verluste). Das vorliegende Exemplar war bislang unbekannt. – Siehe Tafel 4. Hoffmann, E. T. A., E. W. Contessa und Fr. Baron de la Motte Fouqué. Kinder-Mährchen. Neue Auflage. Mit 6 kolor. Taf. u. 6 Vignetten von E. T. A. Hoffmann. Illustr. Orig.-Pappbd Berlin, G. Reimer, 1839. € 1800,– Zweite Ausgabe eines der schönsten Märchenbücher der deutschen Romantik im Originaleinband, mit den geistreichen und unkonventionellen Illustrationen von E. T. A. Hoffmann. – Wegehaupt I 1127. – Siehe Tafel 3. (Klopstock, Fr. G.). Oden. 4°. Dunkelroter Maroquinbd d. Z. auf 5 Bünden mit Rücken- und Deckelvergoldung. Goldschnitt. Hamburg, Bode, 1771. € 2200,– Erste öffentliche Sammelausgabe der Gedichte. In diesem prachtvollen Zustand sehr selten. – Siehe Tafel 3. Kuhlmann, Quirinus. A. Z! Breßlauers Himmlische Libesküsse, über di fürnemsten Oerter Der Hochgeheiligten Schrifft, vornehmlich des Salomonischen Hohenlides … Poetisch abgefasset. Pergamentbd d. Z. Jena, A. Müller, 1671. – Vorgeb.: (Fürer von Haimendorf, Chr. v.). Vermischter Gedichte-Kranz, bey Muß- und Neben-Stunden, aus Lust zusammgebunden von dem Pegnesischen Blumgenossen Filidor. Mit doppelblattgr. Frontispiz. Nürnberg, Scheurer, 1682. € 3000,– I. Erste Ausgabe einer der frühesten Veröffentlichungen des gerade zwanzigjährigen Kuhlmann. Sehr selten. – VD17 1:060535M. – II. Erste Ausgabe. Fürer von Haimendorf war der Schwager von Harsdörffer. – VD17 23:281536K. – Ein weiterer Beiband. Rogissart, E. de. Der Kluge und wohlerfahrne Hoffmeister Durch Italien. 3 Tle in 1 Bd. Mit mehrf. gefalt. Karte und 110 teils gefalt. KTafeln. Orig.-Lieferungs-Pappbd d. Z. Berlin, J. A. Rüdiger, 1712. € 3800,– Äußerst seltene erste Ausgabe des „schönsten und frischesten Liebesliederbuchs des 17. Jahrhunderts“ (Dünnhaupt), das einen einsamen Höhepunkt der deutschen Liebeslyrik im Barock darstellt. Das wichtige und geniale Buch enthält 70 Lieder mit Noten. – Seit 1910 nur drei weitere vollständige Exemplare im Handel nachweisbar. – VD17 23:283157S. – Siehe die Abbildungen links und auf Tafel 5. Zapf, Gg. W. Literarische Reisen, durch einen Theil von Baiern, Franken, Schwaben und der Schweiz. 4 Teile in 1 Band. Pappbd d. Z. Augsburg und Dessau, Gelehrtenbuchhandlung, 1783. € 1600,– Seltene erste Ausgabe, mit allen vier Teilen. Beschreibung einer Bibliotheksreise in Briefen. (Zeiller, M. und P. A. Lehmann). Das geöfnete Teutschland Worinnen Durch 10 Haupt-Reisen, vermittelst einer zierlichen und wohlgefasten Reise-Carten, die gewöhnlichste Post-Wege und Meilen … Mit Frontispiz und gr. gestoch. Faltkarte. Pergamentbd d. Z. Hamburg, Schiller, 1700. € 1800,– Erste Ausgabe der Neubearbeitung des ‚Fidus Achates‘, der nach Zeillers Tod anonym erschienen war. Beschreibt zehn Reisen von Hamburg aus in verschiedene europäische Metropolen. – Schönes Exemplar. Nur dieses Ex. im JAP seit 1950. – VD17 39:130568W. (Zhuang, Zhou). Die Sitten-Lehre der Chineser, von dem berühmten Tchang in Chinesischer Sprache zuerst aufgesetzet. Pp. d. Z. Frankfurt und Leipzig 1744. € 1500,– Frühe deutsche Ausgabe des bekannten, reich illustrierten französ. Tafelwerks. – Schönes, frisches und völlig unbeschnittenes Exemplar im Orig.-Lieferungszustand. – VD 18 192794892. – Siehe Tafel 6. Silbereinband. Dreiteilig gegossener, getriebener und punzierter Silbereinband über zwei 15fach ineinandergreifenden Scharnieren mit zahlreichen schönen Barock- und frühen Rokokoornamenten und drei biblischen Szenen auf Rücken und beiden Deckeln. Ziselierte Kapitaldeckel und zwei breite, ornamentierte Silberschließen. Dreiseitig gepunzter Goldschnitt. 14,5 × 7,5 cm. Südwestdeutschland um 1720. € 4500,– Dekorativer spätbarocker Silbereinband, dessen Ornamentik aus Bandel- und Beschlagwerk, Voluten, Agraffen, Wellenlinien und punktierter Flächenfüllung noch den Stil des 17. Jahrhunderts widerspiegelt. Prächtiges Beispiel eines spätbarocken Silbereinbands. – Siehe Tafel 6. (Stieler, K.) Die Geharnschte Venus oder LiebesLieder im Kriege gedichtet mit neuen GesangWeisen zu singen und zu spielen gesezzet … Mit gestoch. Titel und zahlr. Noten. 12°. Pergamentbd. Hamburg, Pfeiffer für Guht, 1660. € 25 000,– Seltene erste deutsche Ausgabe, nach der französischen Übersetzung des Jesuiten Dominique, der über 40 Jahre lang in China gelebt hatte. – Gestoch. Exlibris J. Chr. Gottscheds und von Breitenbauchs. – VD 18 1162048X. Ziegenhagen, F. H. Lehre vom richtigen Verhältnisse zu den Schöpfungswerken, und die durch öffentliche Einfürung derselben allein zu bewürkende algemeine Menschenbeglükkung. Mit gefalt. Frontispiz, 7 (1 gefalt.) gestoch. Tafeln von Chodowiecki sowie 8 gefalt. Seiten Musiknoten von W. A. Mozart. HLeder d. Z. Hamburg, Selbstverlag, 1792. € 5500,– Erste Ausgabe der bedeutenden Gesellschaftsutopie. Wichtiges, doch wenig bekanntes Werk der Aufklärung, zugleich ein frühes Hauptwerk des utopischen Sozialismus. Mit den oft fehlenden Musiknoten. Frisches und breitrandiges Exemplar auf feinem Schreibpapier. – Lanck./Oehler II 119–120 und 214. Für den Mozart-Erstdruck: Köchel 8, S. 706. – Siehe Tafel 4. Zimmermann, J. Gg. Ueber die Einsamkeit. 4 Bände. Mit gestoch. Porträt, 4 Titel- und 8 Textvign. 4°. Schöne Kalblederbde d. Z. mit reicher RVergoldung. Goldschnitt. Leipzig, Weidmanns Erben u. Reich, 1784–1785. € 2200,– Erste illustrierte und erste vollständige Ausgabe von Zimmermanns Hauptwerk, Vorzugsausgabe auf holländischem Royal-Papier. – Siehe Tafel 5. 25 Antiquariat Büchel-Baur Stand 11 Urban Büchel · Robert-Koch-Weg 9 · 71364 Winnenden Telefon +49 (0)7195 9772028 · Fax +49 (0)7195 9772029 E-Mail: info@buechel-baur.de · Internet: www.buechel-baur.de Alte Drucke · Historische Einbände · Erstausgaben · Geisteswissenschaften/Theologie · Naturwissenschaften · Musik Illustrierte Inkunabel – (Schedel, Hartmann). (Liber chronicarum). Nürnberg, A. Koberger 1493. Gr.-Folio. Titel, (17) Bll. Register (von 19: die fehlenden zwei Bll. älter handschriftlich auf 3 Bll. eingefügt); 296 röm. pag. Bll. (von 299: es fehlen die – mit Ausnahme der Kopfzeile – weißen Bll. 259–261), (6) Bll. (ohne das letzte weiße) = 320 von 326 Bll.Xylographischer Titel des Registers, über 1800 Holzschnitte von über 640 Stöcken von Wohlgemuth und Pleydenwurff, darunter 29 Stadtansichten auf Doppelblättern, 8 blattgroße Holzschnitte und zwei doppelblattgroße Karten (Welt, Europa). Leder d. 18. Jahrhunderts (Gelenke restauriert und im unteren Teil angerissen), Rückenvergoldung; gesprenkelter Schnitt. € 23 000,– z. B. die vier Windgötter Bl. V verso oder Sonne und Mond Bl. LXXVI recto (Details s. z. B. Füssel S. 18 f.). Finanziert und verlegt wurde das Vorhaben von den reichen Nürnberger Bürgern Sebald Schreyer und Sebastian Kammermeister; Koberger fungierte als Lohndrucker; die Auflagenhöhe wird auf ca. 1400 Exemplare geschätzt. Spiegel und Vorsätze neuer, vorderer Spiegel mit Exlibris. Originale Registerbll. und Bl. I recto mit eingemalten Initialen in Blau und Mauve, Registertitel mit Knickfalten und altem Besitzeintrag (fast unleserlich); einzelne tiefere Einrisse, z. T. in die Holzschnitte, meist geschlossen. Die Bll. des Anhangs neu eingefalzt (evtl. aus einem anderen Exemplar stammend). GW M40784; ISTC is00307000; BSB-Ink. S-195; HC 14508*; BMC II, 437; Schramm XVII, S. 408–576. – Siehe Abbildung. Erste Ausgabe, vor der deutschen erschienen. Hartmann Schedel, der Namensgeber dieses überaus reichhaltig ausgestatteten Werks, war mehr Redakteur als Autor. Er schöpfte aus vielfältigen historischen und zeitgenössischen Quellen, seine Leistung besteht aber nicht zuletzt darin, aus dieser Kompilation ein in sich geschlossenes Werk geschaffen zu haben. In der Anlage der Chronik hielt er sich an die Tradition christlicher Weltchronistik: sechs Weltalter unterteilen die Zeit von der Urzeit bis in seine – Schedels – Gegenwart, ein siebtes schließt sich an und enthält einen Ausblick auf das Jüngste Gericht. Trotz all dieser religiösen Orientierung hat Schedels Werk ein säkulares Zentrum, nämlich „die Beschreibung der wichtigsten Städte Deutschlands und des Abendlandes“ (Füssel). Auch die bedeutendsten Holzschnitte sind nicht zuletzt die beiden Karten und die Städteansichten. Die Holzschnitte stammen aus der damals führenden Nürnberger Kunstwerkstätte, in der auch Albrecht Dürer von 1486 bis 1489 lernte. Daraus hat sich in der Kunstgeschichte immer wieder die Frage ergeben, ob der junge Dürer einzelne Holzschnitte entworfen hat oder zumindest am Entwurf beteiligt gewesen ist. In der Diskussion sind Holzschnittbuch – Cicero, Marcus TulIius. Qfficia M.T.C. Ein Buch/So Marcus Tullius Cicero der Römer/zu seinem Sune Marco. Von den tugentsamen ämptern und zugehörungen/eynes wol und rechtlebenden Menschen … Augsburg, Heinrich Steiner, 29. April 1531. Fol. (8), XCI Bll., 1 w. Bl. Mit Titelholzschnitt, blattgr. Portraitholzschnitt (Titel verso) und 103 Textholzschnitten (3 wiederh.); 100 von ihnen und das Portrait stammen vom „Petrarca-Meister“, einer wird H. Burgkmair zugeschrieben (Bl. 78r), zwei sind von anonymen Holzschneidern (Bll. 50r, 71v). (Vorgeb.) Caesar, Gaius Julius. Gaii Julii Cesaris des großmechtigen ersten Römischen Keysers Historien vom Gallier und der Römer Burgerische krieg: so er selbst beschriben … Mainz, Johann Schöffer, September 1530. Fol. (32), CLXIII Bll., 1 w. Bl. Mit 14 blattgr. und 101 (3 wiederh.) etwas kleineren Textholzschnitten, große Holzschn.-Druckermarke Schöffers. Die Illustrationen stammen zum größten Teil aus der H.-S.-Beham-Schule, die blattgroßen aus der Cäsar-Ausgabe Grüningers von 1508. Dunkelbrau- 26 ner blindgeprägter Lederband d. Zt. (teilw. stärker berieben, Kanten und Kap. bestoßen, Vordergelenk angebrochen), Vorsätze entfernt. € 11 000,– I: Zweiter Druck der ersten Steiner-Ausgabe, in der Übersetzung durch J. Neuber; wie immer mit dem ausgewechselten Holzschnitt BI. 71 v, hier auch mit dem geänderten Schriftzug „VLIZES“ (BI. 86r). II: Erste Mainzer Ausgabe; übersetzt von R. Philesius. Zwei Werke mit berühmten Illustrationen in einem Band, die Holzschnitte durchweg in guten Abdrucken. Der gesamte Band etwas gebräunt (3 Bll. stärker) und stockfleckig. I: VD 16, C 3239; Schweiger I, 228; Fairfax-Murray (German Books) 118; BMSTC (German Books) 209; nicht bei Adams. II: VD 16, C 56; Schweiger 1,51; BMSTC (German Books) 172; Adams C 80; Muther 1740; nicht in Fairfax-Murray. Philosophie / Medizin – Theophrast, (Philippus … Bombastus von Hohenheim, gen. Paracelsus). Astronomia magna oder die gantze Philosophia sagax der großen und kleinen Welt … Vor nie in Truck außgangen. Frankfurt / Main, Lechler / Feyerabend 1571. Folio. (16), 165 Bll. + 1 nicht gezähltes weißes Bl. Ohne das letzte Bl. mit dem Druckvermerk und der wiederholten Druckermarke. Titel in Rot und Schwarz gedruckt, Holzschnitt-Druckermarke. Einband mit Blatt einer mittelalterlichen Pergamenthandschrift überzogen. € 3000,– Erste Ausgabe des Hauptwerks von Paracelsus. Das Exemplar stammt aus dem Vorbesitz des Brixener Weihbischofs Johannes Nas (1534–1590). Ein neuerer Eintrag auf dem hinteren Spiegel weist darauf hin, belegt wird er durch das auf den Vorderschnitt geprägte Besitzerzeichen „NB“ (s. Czerwenka: Der Franziskaner und Weihbischof von Brixen Johannes Nas und seine Privatbibliothek). Im Satzspiegel etwas stärker gebräunt. VD16 P 401; Sudhoff 131. Pflanzen- / Insektenbuch – Merian, Maria Sibylla. Histoire générale des insectes de Surinam et de toute l’Europe … Tome premier. Des Plantes de Surinam et de tout l’Europe, contenant Leurs Descriptions, leures figures, leures differentes Metamorphoses … Troisième Edition … Tome premier (richtig: troisième) de plantes de Surinam. Paris, Delnos 1771. Gr.–Folio (291 × 451 mm). Gestochenes und gefaltetes Frontispiz, Drucktitel (beide aus einem Exemplar von Bd. 1). 69 Seiten Text, 69 Kupfertafeln (separat paginiert). Grünes Halbleder d. Zt. (Deckel mit Marmorpapier bezogen) mit Goldprägung und goldgeprägtem Titel auf Rücken. € 3800,– Dritter Band der Delnos’schen Ausgabe (= 3. Ausg.), zugleich der seltenste und erst nach der Drucklegung der ersten beiden erschienen. Spiegel und freie Vorsätze aus Marmorpapier (der vordere Vorsatz aufgezogen). Sitwell/ Blunt 119. Pflanzenbuch – (Schinz, Salomon). Anleitung zu der Pflanzenkenntniß und derselben nützlichsten Anwendung. Mit 100 illuminirten Tafeln. Zürich, Verlag des Waysenhauses 1774 (-77). Folio. 129 Ss., (1) S. (weiß), (3), (100) Bll. Titelvignette, 2 Kupfertafeln mit Pflanzendetails, 101 Abbildungen auf 100 Seiten, alles gestochen und – außer der Titelvignette – handkoloriert. Halbpergament d. Zt. (Rücken mit Läsuren). € 3000,– Erste Ausgabe. Teils von Originalstöcken der „Historia stirpium“ des Leonh. Fuchs gedruckt und von den Waisenkindern ausgemalt (Nissen). Davor die später separat herausgegebenen „Primae Lineae Botanicae ex tabulis phytographicis J. Gesneri“, die Nissen in einer separaten Edition von 1775 anführt (Nr. 1762). Buchblock gebrochen. Durchgehend leicht gebräunt und etwas fleckig. Nissen 1761 (vgl. auch 1762); Pritzel 8201. Naturphilosophie – Goethe, Johann Wolfgang von. Zur Farbenlehre. Erster ( – Zweiter) Band. Erklärungen der zu Goethe’s Farbenlehre gehörigen Tafeln. Anzeige und Übersicht des Goethischen Werkes zur Farbenlehre. Ein Heft mit XVI illuminierten Kupfertafeln … Zusammen 3 Bde. Tübingen, Cotta 1810 (Textbde.) und (Wien, Geistinger 1830 / Tafelbd.). 8° (Textbde.) und 4° (Tafelbd.). XLVIII, 654; XXVIII, 757; 24, 12 Ss. Mit 17 (!) Kupfertafeln (auf Nr. II folgt II a [hier in umgekehrter Reihenfolge eingebunden], 12 davon handkoloriert. Halbleder d. Zt., Tafelband abweichend gebunden. € 8700,– Erste vollständige Ausgabe, der Tafelband – wie häufig – im Wiener Nachdruck. Lt. W. Hagen bildet der Nachdruck des Tafelbandes die Grundlage für alle Ausgaben ab 1842 einschließlich der Weimarer; die Cotta-Ausgabe wurde in 750 Exemplaren gedruckt. Tafelband etwas stärker gebräunt, die Tafeln sehr sauber (meist auf bläulichem Papier gedruckt). Hagen 347 und 348 b, c; Fischer (Cotta) 764, Goed. IV, 3, 583, 46) a. Fotografien – Frith, (Francis). Upper Egypt and Ethiopia. London / Glasgow / Edinburgh, Mackenzie (ca. 1862). Gr.-Folio (446 × 332 mm). Schmucktitel mit Foto, Haupttitel, Inhaltsverzeichnis, (36) Bll. je mit montierter Fotografie und gedrucktem Untertitel, (36) Bll mit erläuterndem Text (folgen dem jeweiligen Foto). Mit braunrotem Leinen- / Baumwollgewebe (buckram) überzogener Einband d. Zt. € 5000,– Band 3 der zweiten, erweiterten Ausgabe. Größe der Fotos: ca. 16 × 22,5 cm. 28 von ihnen sind vom Fotografen handschriftlich signiert, 6 davon datiert (alle 1857) und 9 nummeriert. „The prints in this edition are of much stronger quality than those in the first edition having been gold-toned“ (Gernsheim). Francis Frith (1822–1898) zählt zu den bedeutendsten Landschaftsfotografen seiner Zeit. Vor allem die Fotos von seinen drei Reisen in den Orient (ab 1856) begründen bis heute seinen Ruhm. Einige der Bll. mit Fotos stockfleckig (nur wenige Fotos davon geringfügig betroffen); vor etwa der Hälfte der Fotos das Zwischenblatt aus Seidenpapier/Papier erhalten. Gernsheim 195; Forster/ Heiting/Stuhlman S. 66. 27 Antiquariat Burgverlag Stand 21 Inhaber Robert Schoisengeier Burgring 1 + 3 · 1010 Wien Telefon +43 1 587 73 11 · Fax +43 1 586 22 79 · Mobil +43 664 263 07 44 E-Mail: office@burgverlag.com · Internet: www.burgverlag.com Alte Drucke · Naturwissenschaften · Kunst · Geographie · Graphik Frisi, Paolo. Instituzioni di Meccanica, Idrostatica, Idraulica, ed Architettura Civile. Lezioni dell’ Abe. Frisi Ex.-barnabita fatte in Brera. [Manuskript]. Brera [Milano], Handschrift 1773 e 1774. 8°. 4 Bll., 253 Manuskriptseiten. Mit 10 Falttaf. (Tuschzeichnungen). Beiliegend: 2 ergänzende Bll. in der selben Handschrift mit Fig. HLn. Randeinrisse a. d. ersten 5 Bll. restaur. In gutem Zustand. € 5000,– Vgl. Poggendorff I, Sp. 806/807. – Paolo Frisi (1728– 1784), italienischer Mathematiker, Astronom und Publizist. Besonders bekannt durch seine Arbeit über Hydraulik. Er war Mitglied der Akademien der Wissenschaften von London, Berlin, Petersburg, Bologna, Kopenhagen, Stockholm, Uppsala, Haarlem, Siena und Bern, korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Paris. Bei diesem Manuskript scheint es sich um einen weitgeführten Vorentwurf zu dem drei Jahre später erschienenen Druckwerk zu 28 handeln. (1777 in Mailand bei Giuseppe Galeazzi: „Instituzioni Di Meccanica, D’Idrostatica, D’Idrometria e Dell’Architettura Statica, e Idraulica“). Im vorl. Manuskript befinden sich 10 Taf. (mit 105 Fig. in Tusche) entgegen der Druckausgabe, in der nur 7 Taf. vorkommen. Poggendorff nennt das Werk nicht! Allerdings wird ebendort abschließend festgehalten: Paolo Frisi „hinterliess gegen 20 Arbeiten handschriftlich“. Fugger – Liebler, Petrus. Torques Poëtico-Fuggeriana ex uno metallo confecta: Septem Monilibus adornata, bis millibus, octingentis, octuaginta annulis curiosè catenata: seu versus unicus heroicus, bis millies octingesies manentibus iisdem vebis sensu, significatione illae […] Poësi variatus. Per illustri & Generoso Domino Dn. Francisco Ernesto Fugger, Comiti in Kirchberg &Weissenhorn, Baroni in Bolweil. &c. Septimo inchoato (sapientiæ) anno, utramq[ue] sapientiam in aggredienti XIV. Calend: Octobr. M.D.C.LIV. Heilbronn, J. G. Kraus (1655). kl.-8°. 3 Bll., 103 S. Mit jesuit. Titelvign. Brosch. des 18. Jhdts. Durchgeh. stärker feuchtigkeitsrandig. 2 Bll. im Innensteg eingerissen. € 2000,– Gebetartiges Lobgedicht („Kranz mit sieben Anhängern“) des Karmeliters Petrus Liebler auf den damals siebenjährigen Franz Ernst Fugger, Graf von Kirchberg und Weissenhorn (1648–1711), das alle sieben Jahre wiederholt begonnen werden sollte. Mit ausführl. Widmung. Im Abschnitt „Ad Lectorem“ wird auf Bernardus Bauhusius als Vorbild für die Art des Verses mit 14 Silben verwiesen. Bauhusius (1576–1619) war ein flämischer Jesuit und Liederschreiber. Weiters auf den Jesuiten Hieremias Drexelius (1581–1638), der Hofprediger von Herzog Maximilian I. in München und glühender Befürworter der Hexenverfolgung war. Beschwörungsartige Paraphrasierung (weitgehend bloß durch Umstellungen in der Abfolge der Worte) einer 14silbigen Verszeile. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. Hodler – Loosli, C[arl] A[lbert]. Ferdinand Hodler. Zürich, Rascher & Cie. 1919–1920. 2°. (45 × 36, 5 cm.). 275 (v. 276) Taf. in Lichtdruck u. XX (v. XXVIII?) farb. lithogr. Taf. OKart.-Mappen. Lieferungs-Mappen (Num. 1–16). Rücken meist rissig. Staubfleckig. Ohne Umschlag-Mappe Nr. 15. EA. € 1900,– Ausgabe „A“ Nr. V. – Enthält 117 Tafeln mit 141 Abb. nach Zeichnungen, 159 Reproduktionen nach Gemälden und Plastiken (2) in Lichtdruck u. 28 Faksimiles nach Gemälden in Farblithographie. – In unserem Exemplar fehlt Tafel Nr. 13 („Sumpflandschaft“). – Beigaben: Ders. Ferdinand Hodler. Beiträge zur Erkenntnis seiner Persönlichkeit und seines Schaffens. Vorzugsausgabe „A“ Nr. V. Ebda. 1918. 2°. VIII, 9 S., 2 farblithogr. Taf., 2 schw.-w. Taf. in Lichtdruck sowie 10 mont. schw.-w. Taf. OKart.-Mappe. Mappe staubfleckig, gelöst u. randrissig. – Dazu: Ders. (Hrsg.). Vierundzwanzig Handzeichnungen Ferdinand Hodlers mit begleitendem Text. Ebda. 1919. 2°. 2 Bll., 5 (1) S., 1 Bl., 24 Taf. in Lichtdruck. OKart.-Mappe. Mappe stark randrissig, unt. Flügel fehlt. Kl. Fleck a. d. Titelbl. – Keine portofreie Lieferung möglich! – Siehe Abbildung. [Stoke, Melis]. Hollandtsche Riim-Kroniik. Onhoudende de geschiedenissen der Graven van Hollandt tot het Jaar MCCCV. Voon enen wiens naeme noch onbekent is, voor 286. Jaren beschreven. Met een Vorrede des Edelen E. Jonkh. Jan vander Does. Amsterdam, Barendt Adriaensz 1591. 4°. Tit., 5 Bll., 100 S., 2 Bll. Mit gr. Titelvign. Pgmt. d. Zt. Durchgeh. Braunfl. im rechten Außensteg. Titelbl. m. Fehlstelle im w. Rd. sauber restaur. € 1600,– BMC S. 96 – Erstdruck der berühmten Reimchronik des Melis Stoke (1235–1305) in mittelniederländischer Sprache verfasst, war eine der ersten Chroniken in den Niederlanden- Als eines der frühesten historiografischen Werke Hollands ist sie auch ein wichtiges Studienobjekt für die Sprachforschung. Mit einer Vorrede von Jan Vander Does (1545–1604) sowie einer Namensliste alle Grafen von Holland und Zeeland von 903 bis 1549. – Handschriftl. Vermerk des Historikerrs, Ludwig Kluit: „Dere uitgave van de Rymkronyke van Melis Stoke Welke de eerste uitgave van de Kronyke is, is op Kosten van Hendrik Laurenszoon Spiegel […] gedrukt“. Spiegel (1549–1612) war einer der bedeutendsten Amsterdamer Gelehrten in der 2. Hälfte des 16. Jahdhunderts. Strauss, Johann (Sohn). Sinngedichte. Walzer für das Pianoforte. [Op. 1. WZ-45]. Wien, Pietro Mechetti [1845]. qu.-4°. Illustr. Tit., 11 gest. Notens. Plattennummer 3983. Flex. HLn. Lithogr. Titelbl. in Rot. Deckbl. u. erstes Bl. gestemp., stellenw. fleckig. Schlußbl. randverstärkt. EA. € 1200,– Weinmann S. 68 – Das Erstlingswerk von Johann Strauss Sohn aus dem Jahr 1844, erstmal erschienen 1845. Mit fein lithographierter Titelvignette. – Der Walzer „Sinngedichte“ fand bei seiner Uraufführung am 15. Oktober 1844 im Casino Dommayer in Hietzing jubelnden Beifall, der sich in einem kurz darauf erschienenen Feuilleton des Schriftstellers Franz Wiest widerspiegelt. Es schließt mit folgenden Worten: „Gute Nacht, Lanner! Guten Abend, Strauß-Vater! Guten Morgen, Strauß-Sohn!“ (vgl. Mailer, Johann Strauß Werkverzeichnis S. 296). – Gegen den Willen seines Vaters schlug Johann Strauss Sohn eine Musikerkarriere ein. Montenegro. Photoalbum. 1916/1917. gr.-4°. 27 Bll. Mit 106 mont. Orig.-Photographien (11,5 × 16,5 cm.). Ln. d. Zt. Einband berieb. € 1500,– Original-Photographien u. a. auf Silbergelatine zeigen Ansichten von Landschaften, Städten, militärischen und kommunalen Einrichtungen während des Ersten Weltkrieges in den Jahren 1916 und 1917. Darunter Ansichten von Cetinje, Rijeka, Virpazar, Bar, Ulcini, Njegusi, Deutsche U-Boot-Offiziere, Podgorica, Souz, Danilovgrad, Plav, Ipek, Djakova, Decani, Cattaro u.a. – Siehe Abbildung rechts. 29 Stand 59 Le Cabinet Japonais Gottfried & Matthias Ruetz Barer Str. 46 · 80799 München Telefon +49 (0)89 17 117 444 E-Mail: kotobuki@gmx.net · Internet: www.kotobuki.de Japanische Farbholzschnitte und Bücher 18. bis 20. Jahrhunderts Tsunetomi Kitano. Titel: Frau im Schnee. Verleger: Nishimura Kumakichi. Siegel: Tsunetomi. 30 Veröffentlichungsjahr: circa 1923. Format: oban tate-e (45 cm × 29 cm). € 750,– Utagawa Hiroshige (1797–1861). Aus der Serie: „Meisho Edo Hyakkei“ – 100 berühmte Ansichten von Edo. Titel: „Ueno sannai, Tsuki-no-matsu“ – Mondpinie, im Tempelbereich. Signatur: Hiroshige ga. Verleger: Uoei. Veröffentlichungsjahr: datiert 1857. Format: oban (24,2 cm × 35,4 cm). € 3200,– 31 Antiquariat H. Carlsen Stand 26 Clausewitzstraße 5 · 24105 Kiel Telefon +49 (0)431 888 84 60 · Fax +49 (0)431 888 84 70 E-Mail: Antiq.H.Carlsen@T-online.de Schöne und seltene Bücher aus fünf Jahrhunderten Ausführliche Relation Von dem zu Ausgang deß 1714ten Jahres in Franckreich angelangten Persianischen Ambassadeurs, Mehemed Riza-Beg, Worinnen Von dessen Person, Conduite, Einzügen, Audienzen, Geschencken, Verrichtungen, Divertissimens und Abzuge ausführlich gehandelt wird. Nebst einigen Historischen Remarquen. Mit gestochenem Frontispiz, 114 Seiten, Pappband der Zeit, 17,5 × 10 cm, Augsburg, Geiger, 1716. € 1800,– Auf französischen Berichten basierende „Relation“ der persischen Gesandtschaft unter dem armenischen Edelmann Mehemed Riza-Beg an den französischen Hof Ludwigs XIV. Der Besuch Mehemed Riza-Begs fand ein ungeheures mediales Echo in Bezug auf seinen luxuriösen Lebensstil und seine vielen angeblichen oder wahren Liebschaften. Bereits 1716 erschien ein in mehrere Sprachen übersetzter exotischer Liebesroman (d’Hostelfort: „Amanzolide, nouvelle historique et galante“), der Dichtung, Gerüchte und Wahrheiten des persischen Gesandtenbesuches geschickt verquickte und dem geneigten Publikum darbot. Einband etwas berieben, ohne den hinteren Vorsatz, mit gestochenem Exlibris „Zur Breitenbauchschen Bibliothek“. Charleton, William. Exercitationes de differentiis & nominibus animalium. Quibus accendunt mantissa anatomica, et quaedam de variis fossilium generibus, deque differentiis & nominibus colorum. Editio secunda, duplo fere auctior priori, novisque iconibus ornata. Mit gestochener Titelvignette u. 15 (1 ganzseitiger) Kupferstichen, 2 Kupfertafeln, 10 Blatt, 119 Seiten, 106 Seiten, 2 Blatt, 78 Seiten, 10 Blatt, Wildledereinband der Zeit, Rücken mit Lederbezug des 18. Jahrhunderts, Deckel mit dem goldgeprägten Wappen des Paulanerordens zu Paris „Charitas“, 30,5 × 21 cm, Oxford, Sheldon, 1677. € 2800,– Stark erweiterte zweite Ausgabe des „Onomastikon zoikon“ von 1668. Der erste Teil behandelt Vögel, es folgt ein Teil über Fische und dann einer über Fossilien. Typographisch aufwendiger Druck in verschiedenen Schriftarten (Antiqua, Fraktur, Griechisch usw.), schön illustriert. Titel mit Besitzvermerk der Pariser Pau- 32 laner, zwei kleinen alten Stempeln und Besitzvermerk des französischen Botanikers und Amerikareisenden Charles Plumier (1646–1704), der dem oben genannten Orden angehörte. Einige Seiten mit alten handschriftlichen Anmerkungen (von Plumiers Hand?). – Einband teils fleckig und angestaubt, Rücken berieben, innen etwas gebräunt. – Siehe Abbildung. Meder, David. Acht Hexenpredigten Darinnen Von des Teuffels Mordkindern, der Hexen, Unholden, Zauberischen, Drachenleuten, Milchdieben, etc. erschrecklichem Abfalle, Lastern und Ubelthaten, dadurch die Göttliche Maiestät gelestert … Bericht, was vermöge heiliger Göttlicher Schrifft … darbey thun solle. 6 Blatt, 119 nummerierte Blatt, (angebunden: mehrere Leichenpredigten der Zeit), Pergamentband der Zeit, 20 × 16 cm, Leipzig, Apel, 1605. € 2400,– Versuch des protestantischen Pastors David Meder (1545–1616) Einfluss auf die teils kontroversen Vorstellungen zu nehmen wie Hexen verfolgt und abgeurteilt werden sollten, sowie Widersprüchlichkeiten in Bezug auf unterschiedliche Auffassungen von Hexensabbat, Teufelsbuhlschaft und Teufelspakt zu klären. Meder zeigte sich als vehementer Befürworter von Hexenverfolgungen und deren Bestrafung, billigte reuigen Beschuldigten allerdings auch eine Gnadengewährung zu und zeigte sich z. B. skeptisch gegenüber Beschuldigungen von bereits in Haft befindlichen angeblichen Hexen. – Einband fleckig, innen unterschiedlich (teils stärker) gebräunt, einige Blatt der angebundenen Leichenpredigten angeschmutzt und mit Eckabrissen (teils Textverlust). Montanus, Arnold. Denckwürdige Gesandtschafften der Ost-Indischen Gesellschaft in den Vereinigten Niederländern, an unterschiedliche Keyser von Japan. Mit Kupfertitel, 1 gefalteten Kupferkarte, 24 doppelblattgroßen Kupfertafeln sowie 70 Textkupfern, 3 Blatt, 443 Seiten, 4 Blatt, Lederband der Zeit (Vorderdeckel im Zentrum mit unkenntlich gemachtem Wappenmedaillon), 31,5 × 22,5 cm, Amsterdam, Meurs, 1670. € 3800,– Einband berieben, die Innenseite der Einbanddeckel mit einigen kleineren Wurmspuren, die letzte Seite etwas angestaubt, sonst innen ein sehr sauberes, fleckenfreies Exemplar. Musterbuch der Firma J. J. Rousek, Prag, mit über 1000 montierten, teils farbigen bzw. handkolorierten, handschriftlich nummerierten und mit Anmerkungen versehenen Abbildungen von Haushaltsgegenständen (meist Metallwaren) auf 104 Seiten (weitere 20 Seiten unbenutzt), Halbledereinband der Zeit mit montiertem Lederschild auf dem Einbanddeckel, 35,5 × 26 cm, Prag, ca. 1900–1910. € 2000,– Musterkatalog der 1885 gegründeten und bis heute existierenden Prager Traditionsfirma (V. J. Rousek). Rousek war und ist spezialisiert auf Metallwaren aller Art. Der Katalog illustriert das breit gefächerte Angebot der Firma: Messer, Schlösser, Kannen, Werkzeuge usw. usw. – Einband berieben und bestossen, innen teils fleckig. „Cautio Criminalis“ mit angebundener Handschrift Spee, Friedrich. Cautio criminalis. Seu de processibus contra sagas liber. Das ist Peinliche Warschawung von Anstell: und Führung des Processes gegen die angegebene Zauberer, Hexen und Unholden: An die Obrigkeit Teutscher Nation, So wohl auch Deroselben Rhäten, Beichtvättern, Commissarien, Inquisitoren, Richtern, Advocaten, Priestern und Predigern und andern sehr nützlich und nötig. Durch einen unbenahmpten Römisch: Catholischen an Tag gegeben. Nunmehr dem Gemeinen Vatterland und männiglich zum besten ins Teutsch trewlich ubersetzt sampt einem ordentlichen Register. 8 Blatt, 317 (recte 217) Seiten (Paginierung springt von Seite 199 auf 300), 19 nicht nummerierte Seiten, Pergamentband der Zeit, 20 × 16 cm, Franckfurt am Mayn, Hummen 1649. € 7800,– Erste vollständige deutsche Ausgabe (eine etwas gekürzte Ausgabe erschien 1647 in Bremen) des erstmals 1631 anonym in Latein erschienenen wegweisenden Werkes zur Praxis der damaligen Hexenverfolgung. Die Autorschaft des Jesuiten Friedrich Spee (1591–1635) wurde erst Jahre später durch Leibníz gelüftet. Spees Ansatz der Kritik war nicht der Glaube an Hexen und Hexerei an sich, sondern die barbarische Anwendung der Folter um gewünschte Geständnisse zu erzwingen. Spee stellte somit ein wichtiges Fundament der Praxis frühneuzeitlicher Rechtsfindung infrage. Die Entschiedenheit seiner Argumentation stellt ihn über alle anderen Kritiker der damaligen Zeit. Angebunden eine Handschrift über die Rechtmäßigkeit, Personen zu verhaften und zu foltern, die von angeblichen inhaftierten Hexen denunziert wurden. 29 nicht nummerierte Blatt. Zeitgenössische Abschrift eines Gutachtens der Akademie von Strassburg auf Anfrage des Rates der Stadt Strassburg aus dem Jahre 1608. Grundlage waren Hexenverbrennungen in „der Statt O“ (eventuell die benachbarte Stadt Offenburg, in der um das Jahr 1608 Hexenverbrennungen stattfanden) und die Denunzierung einer „Mariam“. Das Gutachten wurde von den Rechtsgelehrten Melchior Junius der Jüngere (1572–1613), Johann Michael Beuthen (gestorben 1618) und Justus Meier (Mejerius, 1566–1622) erstellt und unterzeichnet. Der Anfrage in Bezug auf Rechtmäßigkeit erteilten die Rechtsgelehrten eine ausführliche negative Antwort. – Einband etwas fleckig, Rücken oben mit kleiner Reparatur, innen papierbedingt gleichmäßig gebräunt, einige Wurmspuren im hinteren Gelenk. Tucher, Johann Georg. Belegenheit und heutiger Zustand deß Hertzogthums Savoyen, und Fürstenthums Piemont, nach jedes unterschiedlichen Landschafften, Natur-Gütern, fürnehmsten Plätzen und Regenten, Grafen, Hertzogen, und so wohl vormaligen, als heutiger Kriegs-Händeln, Ausführlicher und richtige, weder sonst in Teutscher Sprach bishero geschehen, beschrieben, … Mit gestochenem Frontispiz, 17 (3 gefalteten) Tafeln, 4 gefalteten Karten, 10 Blatt, 672 Seiten, 17 Blatt, Pergamentband der Zeit, 20,5 × 16,5 cm, Nürnberg, Endter, 1690. € 2400,– Detaillierte Landeskunde von Savoyen und Piemont mit Beschreibungen der Landschaften, Städte, Festungen und Sehenswürdigkeiten, Sitten und Gebräuche der Bewohner sowie umfangreiche Kapitel über die wechselvolle Geschichte. – Einband etwas angestaubt, 2 Karten mit hinterlegtem Einriss, innen etwas gebräunt. Hier kaufte der Zedlitz Waren- und Rechnungsbuch des Kaufhauses Poden in Bad Aussee (Steiermark). Handschriftlich geführt in den Jahren 1831 bis 1854. Enthält 610 beschriebene Seiten und 24 Blatt alphabetisches Kundenregister. Lederband der Zeit mit vier ledernen Bindebändern, 42 × 28 cm, Bad Aussee 1831–54. € 1200,– Seit 1704 (bis 1908) führte die Familie Poden das älteste Kaufhaus (Podenhaus) in Bad Aussee. Das vorliegende Waren- und Rechnungsbuch beinhaltet Verzeichnisse der gelieferten bzw. verkauften Waren und die Kontostände der Abnehmer größerer Warenmengen. Geliefert wurden hauptsächlich Lebensmittel (Gewürze, Kaffee, Käse, Slibowitz usw.) und Haushaltgegenstände. Der Kundenkreis war in Bad Aussee und Umgebung ansässig (Bad Ischl, Altaussee, Hallstadt), darunter die Salinenverwaltung, die Kirche St. Paul, verschiedene k. u. k. Ämter, meist jedoch Privatpersonen, darunter der österreichische Schriftsteller Joseph Christian von Zedlitz und Anna Baronin von Brandhofen, die bürgerliche (Anna Plochl) Gattin Erzherzog Johanns. Ein interessantes Dokument steiermärkischer Wirtschaftsgeschichte. – Einband berieben und bestoßen, vorderer Einbanddeckel mit Fehlstelle im Lederbezug, hinterer Einbanddeckel mit beschädigter unterer Kante, innen etwas gebräunt, die letzten Blatt (Register) mit unterschiedlich starken Randläsuren, beiliegend einige alte handschriftliche Zettel. Vorsatz mit Prüfungsvermerk einer k. k. Steuerbehörde (Lacksiegel, gegengezeichnet Gerhard Poden) aus dem Jahre 1841, bis zur Seite 303 mit je zwei Prägestempel („Control“). 33 Stand 42 Eckard Düwal Schlüterstraße 17 · 10625 Berlin Telefon +49 (0)30 313 30 30 · Fax +49 (0)30 313 30 09 · Messetelefon +49 (0)163 313 30 30 E-Mail: duewal@duewal.de · Internet: www.duewal.de Wertvolle Bücher und Autographen Rau, Johann. Cosmographia. Das ist: Ein schöne Richtige und volkomliche Beschreibung deß Göttlichen Geschöpffs/ Himmels und der Erden. Frankfurt a. M., Nicolas Bassaeus, 1597. Folio. Mit 21 blattgr. Kupferkarten (1 als Taf., 5 größere im Rande gefaltet), 93 Textholzschn., 1 gef. Stammtaf. sowie Titelvign., Initialen, Vign. u. Druckermarke in Holzschnitt. Titel in Rot u. Schwarz. 18 Bl. (1 w.), 1031 S., 6 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln auf 5 Bünden m. hs. Rückentitel. m. 7 (st. 8) Eckbeschlägen u. 2 intakten Messingschließen. € 12 000,– (Seuse, Heinrich). Der ewigen Wiszheit betbüchlin. Basel, Jacob von Pforzheim für Marx Werdemüller, Zürich, 1518. 8vo. Mit Titelholzschn. u. Bordüren, 2 astrolog. Holzschn. im Kalender sowie 58 teils mehrf. wiederh. Textholzschn. Titel u. Kalendarium in Rot u. Schwarz. 20 nn., CCVIII Bl. Ldr. d. Zeit auf 3 Bünden m. blindgepr. Deckeln u. 2 Messingschließen. € 13 500,– VD 16 S 6101. – Sehr seltene Ausgabe des ab dem 14. Jahrhundert weitverbreiteten deutschen Andachtsbuches des Konstanzer Mystikers Heinrich Seuse (1295/97–1366), entstanden 1330/31. Dem Gespräch zwischen Ewiger Weisheit und dem Jünger folgen zahlreiche Gebete, die hier um einige deutsche Lieder u. a. von Sebastian Brant ergänzt wurden. Nach dem Kalender Holzschnitte zum Bestimmen der Sonntagsbuchstaben und der Goldenen Zahl. – Am Rücken d. Einbandes größere Fehlstellen. Titel m. mehreren Zahlen u. Name, verso u. auf letztem Bl. kl. Stempel. Teils gering fleckig. 4 (3 doppelseitig) v. alter Hand mit Gebeten beschriebene Bl. vor- u. nachgebunden. – Siehe Abbildung. 34 VD 16 R 380. – Sabin 67977. – Erste Ausgabe der seltenen, sehr umfangreichen u. reich illustrierten Weltbeschreibung des protestantischen Geistlichen und Kosmologen Johann Rau aus Hessen, die auch auf den letzten 5 Seiten Amerika beschreibt. Mit astronomischen Textholzschnitten (Planetenbahnen, Sonnenstand, Sphären, astronom. Berechnungen) sowie zahlr. Städteansichten aus dem Saur’schen Städtebuch. Die 21 gest. Karten nach Quad (Europae descriptio): Weltkarte, Europa und Länderkarten sowie deutsche Gebietskarten. – 2 Kupfertaf. zusätzlich beigebunden. Dreiteiliges Exlibris der Familie Kreß von Kressenstein, datiert 1630/31. Der schöne Einband mit Plattenstempeln „Judith mit dem Haupt des Holofernes“ / „Jael“ (berieben), datiert 1571 (Platten verschiedener süddt. Werkstätten vom Meister NP von 1559, vgl. EDB p002589), umgeben von Rollenstempeln. – Etw. berieben u. gebräunt, kl. Einriss am Kapital. Nur vereinzelte Fleckchen, die letzten Bl. u. d. Hinterdeckel m. kl. Wurmgang. Ausgesprochen schöner, sehr wohlerhaltener Band des seltenen Werkes. Friedrich II., der Große, König von Preußen (1712–1786). Eigenh. Brief m. Paraphe. (Lager bei Staudenz), 24. (IX. 1745). 3/4 S. 4to. € 9500,– An Fredersdorf, vormaligen Kammerdiener und „grand factotum du roi Frédéric“ (Voltaire): „bleibe du nuhr in berlin und laße dier curirn, hier Schlagen wier uns alle Tage wie die Teüwel herum, der Schirm von Hanichek mus nach Pohtzdam auch ein Tisch, 2 Statuen und 4 portreter von Wato (Watteau) … ich habe vielle Sorgen und chagrin ich werde froh seindt Knobelstorf zu sehen, ich weis nicht ob Porporino nichts mitgebracht hat von was ihm ist bestellet worden? …“ Gekürzt gedruckt in J. Richter, Die Br. Fr. d. Gr. an Fredersdorf, S. 51 als Nummer 1. – Gering fleckig, kl. Randeinrisse, hs. Nr. u. Stempel „Das Recht zur Veröffentlichung ist vergeben“. – Erster erhaltener Brief Friedrichs an seinen Vertrauten aus dem 2. Jahr des 2. Schlesischen Krieges. Canetti, Elias. Die Blendung. Roman. Wien, Leipzig, Zürich, Herbert Reichner, 1936. 8vo. 560 S. OLwd. m. zweifarbiger Deckelillustration von Alfred Kubin u. Rückentitel. Roter Kopfschnitt. € 1200,– WG² 4. – Sternfeld-Tiedemann 51. – Erste Ausgabe. – Einband minimal fleckig u. berieben. Ganz leichte Stauchung am oberen Schnitt. Ein ungewöhnlich gut erhaltener, schöner Band der seltenen ersten Einzelveröffentlichung Canettis mit der berühmten Kubinschen Deckeillustration. Horváth, Ödön (von). Geschichten aus dem Wiener Wald. Volksstück in drei Teilen. Berlin, Propyläen-Verlag, (1931). 8vo. 143 S., 2 Bl. OKart. m. Deckeltitel. € 750,– WG² 4. – Erste öffentliche Ausgabe in der seltenen Bindequote des Arcadia Verlags (auf d. Deckel), in welchem auch der nichtöffentliche Erstdruck erschien. – Einband etw. fleckig u. berieben, kl. Wasserspur, sonst gut. Kafka, Franz. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig, Kurt Wolff, 1916. 8vo. 28 S., 2 Bl. OBrosch. m. blauem RSchild. Unbeschnitten. € 1500,– Dietz 31. – Raabe 146,4. – Raabe (Zeitschr.) 145.34. – Erste Buchausgabe, verändert gegenüber dem Erstdruck in „Arkadia“ von 1913. – Band 34 der Bücherei „Der jüngste Tag“. – Kanten minimal berieben. Exlibris im Innendeckel. Sehr schönes, wohlerhaltenes Exemplar. Mann, Thomas. Dieser Krieg. Der grösste deutsche Schriftsteller unserer Zeit gibt in diesem Büchlein einen entscheidend wichtigen Beitrag zur restlosen Klarstellung der Vorgeschichte dieses Krieges und seines unausbleiblichen Ausgangs (Londoner Brief, Sonderausgabe). (London, Londoner Brief?), [1940]. 8vo. 1 Bl., 18 S. m. Klammern geheftet, in schlichten Pp.-Deckeln m. Lwd.-Streifen. € 15 000,– Potempa G 732.4. – Tarndruck zur geheimen Zirkulation in Deutschland. Der Name des Autors steht nicht auf dem Titelblatt. Mit geänderter Einleitung gegenüber Manuskript u. engl. Ausgabe. Evtl. identisch mit Potempa 732.1, dem nicht nachweisbaren Erstdruck von angebl. 32 Seiten bei Bermann-Fischer Stockholm, der „beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Amsterdam bis auf wenige Exemplare vernichtet“ wurde. – Äußerst selten (nur 1 Ex. im KVK und 1 Ex. im Jb. d. APr. 1950ff., beide mit Seitenzahl 18 und ergänzten Angaben des Erstdrucks, der gleichgesetzt wird), der Hinweis auf den „Londoner Brief“, der gegenüber d. Titel montiert ist, für uns nicht nachweisbar, aber offensichtlich zugehörig. – Umschlag fleckig. Zeitgenöss. Besitzvermerk aus d. Exil im Innendeckel. Klammerheftung rostend, etw. fleckig. – Siehe Abbildung. Schmidt, Arno (1914–1979). 4 Erstausgaben mit persönlicher familiärer Widmung mit Unterschrift und 1 sign. Katalog 1949–1976. € 6000,– 1) Schmidts Erstling Leviathan, Rowohlt 1949 (Bock 1.1.1) mit mehrz. Widmung an seine Schwägerin Erna Rose mit „… Dank für mannigfache bibliothekarische Hilfe: Cordingen, den 28. X. 49“. (gering best., einige Bleistiftmarginalien). 2) Fouqé und einige seiner Zeitgenossen, Stahlberg 1958 (Bock 1.1.8.1) an dieselbe „… als Dank für Materiallieferung. Darmstadt, den 24. X. 58“. (OUmschl. m. Tesa-Reparaturen liegt bei). 3) Kühe in Halbtrauer, Stahlberg 1964 (Bock 1.1.15) an seine Schwiegermutter Else Murawski „Liebe Muttel! Zur Erinnerung an Bargfeld an den Schreibtisch – über Eck – den 24. VI. 65“ (OUmschl. etw. gebräunt). 4) Cooper, Satanstoe, dt. v. A. Schmidt, Goverts 1976 (Bock 1.6.19) „Ein Gegenstück zum ‚Riesen Jermak‘ für Erna [Rose]. Bargfeld, den 10. 4. 78“. 5) Eberhard Schlotter. Katalog [Aachen, Suermondt-Museum 1957]. Eines von 50 nummer. Ex., von Schlotter u. Schmidt signiert. (Bock 1.3.57.3–5). – Erna Rose, geborene Murawski war die Schwester von Schmidts Ehefrau Alice. – Die Geschichte vom Riesen Jermak erschien zuerst in „Die Andere Zeitung“ vom 6. 9. 61 (Bock 1.2.61.09.06) und erweitert im „Trommler beim Zaren“ 1966 (Bock 1.1.17). – Vollständig u. wohlerhalten. – Siehe Abbildung. 35 Antiquariat Eckert & Kaun Stand 43 Plantage 13 · 28215 Bremen Richtweg 4 · 28195 Bremen (Ladengeschäft) Telefon +49 (0)421 722 04 · Fax +49 (0)421 70 76 58 E-Mail: info@eckert-kaun.de · Internet: www.eckert-kaun.de Literatur · Illustrierte Bücher · Kunst · Architektur · Photographie · Philosophie Koran – El Koran das heißt Die Lesung. Die Offenbarungen des Mohammed ibn Abdallah, des Propheten Gottes. Zu Schrift gebracht durch Abdelkaaba Abdallah Abu-Bekr übertragen durch Lazarus Goldschmidt im Jahre der Flucht 1334 oder 1916 der Fleischwerdung. Berlin, Brandus 1916. Gr.-4° (37 × 28 cm). 214 S., 1 Bl. auf van GeldernBütten. Mit farbig illustriertem Doppeltitel. Grüner Orig.-Pergamentband mit reicher Goldprägung auf beiden Deckeln u. Kopfgoldschnitt. € 1200,– Rodenberg 445. – Eines von 200 (gesamt 240) Exemplaren. – Wortgetreue Übertragung nach der Flügelschen Ausgabe. Die Ausstattung (farbiger Titel und farbige Zierleisten) im Gepräge der älteren Handschriften sowie die Lettern zur verwendeten Delitsch-Antiqua stammen von Goldschmidt, gedruckt bei Julius Klinkhardt in Leipzig. – Einband gering berieben, Rücken etwas verblasst, oberes Kapital im hinteren Außengelenk ganz leicht eingerissen, die ersten 4 Blatt leicht stockfleckig. – Schönes Exemplar. Laurentius von Schnüffis (d. i. Johann Martin). Des Miranten, Eines welt- und hof-verwirrten Hirtens wunderlicher Weeg nach der Ruhseeligen Einsamkeit. Auf inständiges Anhalten, auch fürnemmer Persohnen, auf ein neues aufgelegt. Costantz, David Hautt 1689. 7 Bll., 306 S. Mit einigen Notenbeispielen. Pergament der Zeit mit 2 Messingschließen. € 1700,– Dünnhaupt II, S. 1076, 2d. – Stark überarbeitete Fassung des zuerst 1665 unter dem Titel „Philotheus, oder des Miranten … wunderlicher Weeg“ anonym erschienenen Werkes. Der österreichische Dichter, Innsbrucker Hofschauspieler und Komponist Johann Martin (1633–1702) trat 1665 in den Kapuzinerorden ein, nahm den Namen Laurentius von Schnüffis an und wirkte als Seelsorger und Prediger. In seinem Roman, einer allegorischen Autobiographie, erzählt er von der Bekehrung des Höflings „Mirant“ (ein Anagramm des Namens Martin) zum geistlichen Stand, ergänzt durch Lieder mit Melodien für Singstimme und Begleitinstrument (vgl. NDB 13, S. 723 f.). Laurentius ist „witzig, komödiantisch, parodierend, verfügt jedoch nicht minder über anmutige und innige Töne“ (KNLL 10, S. 51) und er ist „der letzte bedeutende Vertreter der … gepflegten geistlichen Bukolik“ (KNLL). – Einband etwas fleckig, Innengelenke leicht gelockert, dadurch auch der vordere fliegende Vorsatz zum Teil gelöst, einige Lagen stärker braunfleckig, gering stockfleckig, 36 wenige Seiten mit schwachem Feuchtigkeitsrand, sehr vereinzelt kleine Läsuren. Haeckel, Ernst. Kunstformen der Natur. Erste (u.) Zweite Sammlung (u.) Supplement-Heft. 11 Lieferungen. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut 1899–1904. Folio (36,5 × 28 cm). 2 Bll., 100 teils chromolithographische Tafeln (35 davon mit einem transparenten Überblatt), mit dem dazugehörigen beschreibenden Text u. den Inhaltsverzeichnissen jeder Lieferung, 51 S. (Supplement-Heft). Illustrierte Orig.-Umschläge in 2 illustrierten Orig.Leinenkassetten. € 2800,– Erste Ausgabe in einem guten Exemplar. – Haeckels Vorlagenwerk war von großem Einfluss auf die Kunst der Jahrhundertwende. – Kassetten gering beschabt, die Umschläge im Falz leicht beschabt (2 davon eingerissen), Tafeln und Textseiten vereinzelt mit winzigen Läsuren, Block des Supplement-Heftes gebrochen. Kafka, Franz. Der Heizer. Ein Fragment. Leipzig, Kurt Wolff 1913. 47 S. mit dem Frontispiz „Im Hafen von New York“ (d. i. die Fähre von Brooklyn), 4 S. Anzeigen. Rostroter Orig.-Velours-Einband mit montiertem weißen Deckelschild. € 6500,– Erste Ausgabe von Kafkas zweiter Veröffentlichung. – Smolen/Stammerjohann 3.1.B.1; Dietz 21; Raabe/ Hannich-Bode 147.2. – Erschienen als dritter Band in der Reihe „Der jüngste Tag“, gedruckt im Mai 1913 bei Poeschel & Trepte. In dieser Einbandvariante von größter Seltenheit. – Es handelt sich bei dem Text um das erste Kapitel des 1927 erschienenen Romans „Amerika“. – Frisches, fleckenfreies Exemplar der fragilen Ausgabe. Kanten leicht beschabt, Kapitale gering bestoßen, hinteres Außengelenk aufgeplatzt. – Siehe Abbildung. Kafka, Franz. Die Verwandlung. Leipzig, Kurt Wolff 1915. 72 (1) S., 5 S. Verlagsanzeigen von Werken Kafkas. Orig.-Pappband mit dem Verlagssignet, schwarzgeprägtem Deckel- u. Rückentitel u. blauem Kopfschnitt. € 3500,– Erste Ausgabe. – Smolen/Stammerjohann 22/23.1.B; WG. 3; Dietz 26; Raabe/Hannich-Bode 146.3. – (= Der jüngste Tag 22/23). – Die Erzählung erschien bereits vorher im Oktober-Heft der „Weißen Blätter“, ehe sie, von Kafka verbessert im November 1915 als Buchausgabe erschien. – Seltene gebundene Ausgabe, ohne den Umschlag und das erwähnte Titelbild von Ottomar Starke. – Einband etwas lichtrandig und minimal fleckig, Kanten leicht berieben, Kapitale leicht bestoßen. Nahezu fleckenfreies Exemplar auf schwerem Papier. – Siehe Abbildung. Mann, Thomas. Der kleine Herr Friedemann. Novellen. Berlin, S. Fischer 1898. 2 Bll., 198 (2) S. Neuer Halblederband mit gepunztem Kopfgoldschnitt, handgefertigtem Bezugspapier, handumstochenem mehrfarbigen Kapitalband in gefütterter Kassette mit Holzfurnier und Lederecken von Roland Meuter, Ascona. € 1200,– Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung. – WG. 2; Potempa B 1; Bürgin I,1. – (= Collection Fischer Bd. 6). – Das letzte Blatt (Inhaltsverzeichnis) in oberer Ecke sehr fein restauriert. – Schönes Exemplar in einem hübschen modernen Einband. Mann, Thomas. Herr und Hund. Ein Idyll. München, Schutzverband Deutscher Schriftsteller 1919. Gr.-8° (23 × 16,5 cm). 93 (2) S. mit 9 Illustrationen von Emil Preetorius, Illustr. Orig.-Pappband mit Vorder- u. Hinterdeckelillustration v. Preetorius. € 1800,– Erste Ausgabe. – Eines von 120 nummerierten und von Thomas Mann signierten Exemplaren. – Bürgin I,14; Potempa E 27,1; WG. 15. – Druck auf echtem handgeschöpften Zanders-Bütten bei Knorr & Hirth in München. – Der empfindliche Einband minimal berieben und etwas stockfleckig, Text vereinzelt leicht stockfleckig. Insgesamt sehr ordentliches Exemplar des seltenen Buches. – Siehe Abbildung. Trakl, Georg. Gedichte. Leipzig, Kurt Wolff 1913. 65 S. Grau-brauner Orig.-Pappband mit Deckeltitel in blauem Kreis. € 1500,– Erste Ausgabe der einzigen zu Lebzeiten erschienenen Gedichtsammlung. – WG. 1; Raabe/Hannich-Bode 304.3; Dietz 7/8.1; Smolen/Stammerjohann 7/8.1.B.2. – (= Der jüngste Tag 7/8). – Exemplar aus der 2. Binderate ohne die 2 Seiten Anzeigen. Beiliegen 2 Verlagsprospekte des Kurt Wolff Verlages (Arcadia und Carl Hauptmann). – Schmaler Fleck im hinteren Innengelenk, Kanten minimal berieben, insgesamt jedoch sehr schönes Exemplar. – Siehe Abbildung. Paris – Liébert, A(lphonse). Les ruines de Paris et de ses environs 1870–1871. Cent photographies. Texte par Alfred d’Aunay. 2 vols. Paris, éditée par la Photographie Américaine S. Liébert 1871. Quer4°. 2 Texthefte jeweils mit 9 S. (ungezählt) u. 100 auf Karton montierte Original-Fotografien (Albuminabzüge) in zwei späteren Halbleinen-Kassetten mit montiertem Orig.-Lederrücken. € 8500,– Erste Ausgabe. – Selten. – Spektakuläre Fotografien dokumentieren die Zerstörungen in Paris und Umgebung am Ende des Deutsch-Französischen Krieges, als sich in der Blutigen Maiwoche Regierungstruppen und Kommunarden verbissene Kämpfe lieferten und Barrikaden errichteten. – Das Bildformat beträgt etwa 180 × 250 mm, einige Fotografien 200 × 260 mm, die Kartongröße etwa 340 × 440 mm. – Texthefte etwas unfrisch und mit leichten Läsuren, die Kartons in den Rändern teilweise leicht (2 Kartons stärker) stock- und fingerfleckig, ein Foto mit kleinen Stockflecken, ein Foto mit geringen Kratzspuren. – Siehe Abbildung. 37 Stand 46 Engel & Co. GmbH Alexanderstraße 11 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 04 13 · Fax +49 (0)711 236 00 21 E-Mail: info@buch-engel.com · www.buch-engel.com Naturwissenschaften · Geographie/Völkerkunde · Philosophie · Anthroposophie · Religion · Literatur · Kunst Naturwissenschaft und Reisen Buffon, (George Louis Leclerc Compte de). Naturgeschichte der Vögel. Aus dem Französischen übersetzt, mit Anmerkungen, Zusätzen und vielen Kupfern vermehrt durch Friedrich Heinrich Wilhelm Martini (später: Bernhard Christian Otto). Bd. 1–28 u. 33. Pauli, Berlin 1772–1807. Mit 16 (2 s/w) kolor. Frontispizes, 29 (2 s/w) kolor. Titelvignetten und 1342 (v. 1344) kolorierten Kupfertafeln u. 2 nicht kolor. Kupfertaf. Meisterhafte uniforme neue Halblederbände im Stil der Zeit mit Rückenschild u. Rückenvergoldung. € 14 000,– Exemplar und enthält alle Kupfer zweimal, neben den kolorierten Kupfern des Wiener Nachdrucks die nicht kolorierten Kupfer der Orig.-Ausgabe. – Wegen des langen Erscheinungszeitraumes sind so komplette Exemplare äußerst selten. – Es erschienen insgesamt 35 Bände + 2 Supplements mit laut Nissen 1683 (Wood 1575) Kupfern. – „One of the most valuable of the many editions of this remarkable work. … The illustrations are drawn from several sources, but most of them are prints from the plates of the original French treatise.“ – Wood 268. Nissen 159. – Siehe Abbildung. Dekorative Reihe. Sehr seltenes Werk mit prächtigen kolorierten Tafeln auf besserem Papier gedruckt als die nicht kolorierte Ausgabe. – Band 16 ist ein getrüffeltes Koldewey, Karl. Die zweite deutsche Nordpolfahrt in den Jahren 1869 und 1870 unter Führung des Kapitän Karl Koldewey. Hrsg. von dem Verein für die deutsche Nordpolfahrt in Bremen. 2 Teile in 4 Bänden. Brockhaus, Lpz. 1873–74. Mit zus. 2 Stahlstichporträts, 11 (davon 7 gefalt.) farblithogr. Ktn., 10 farblithogr. Taf., 33 Taf. in Lithogr. u. Kupferstich, 16 Holzschn.-Taf. u. 59 Holzschn. im Text. Sehr schöne neue Hldr.-Bände im Stil der Zeit. Gering stockfleckig. € 1800,– Sehr selten. – Chavanne 1961, Henze III, 52ff. (Kreslin, Georg). Neu-vermehrtes und verbessertes Aderlaß-Büchlein/ Das ist: Ein Astronomischer Grund und Bericht/ vom Aderlassen/ Schrepffen und Baden/ zu Erhaltung menschlicher Gesundheit/ und Verlängerung deß Lebens/ biß zu seinem/ von Gott und der Natur bestimten/ Tod und Ende desselbigen … Endter, Nürnberg 1665. 10 Bl., 144 S., 4 Bl. (letztes weiß) mit Titel in Rot und Schwarz mit Druckermarke als Titelvignette, 1 gefalt. gest. Tafel, 1 gefalt. Tabelle in Rot und Schwarz u. 20 Textholzschn. Pergament d. Zt. Exlibris verso Titel. Die Kupfertaf. alt auf zeitgenöss. Papier ausgeschnitten u. aufgezogen. Titel mit gelöschtem Stempel, letztes Bl. mit kleinem Loch im weißen Rand. Gelenke etwas locker. Gering stockfl. Sehr schönes frisches Exemplar. € 2000,– Laut Vorrede stammt das Werk von dem „weltberühmten hocherfahrenen“ Astronom Georgio Kreslino. Die Universitätsbibliothek Wien, die eines der wenigen verzeichneten Exemplare besitzt, gibt auch Georg Kreslin (1563–1628) als Verfasser an. Desweiteren geben sie (wie auch bei dem Exemplar in der Freiburger Univ.-Bibl.) eine abweichende Kollation an, wonach 38 in unserem Exemplar zusätzlich noch „Eine kürtzliche / jedoch recht wohlgemeinte Erinnerung / Über dieses gantze Büchlein“ enthalten ist. – Ausgesprochen seltenes Aderlass-Büchlein in einem guten, kompletten Exemplar. Lucas, Pierre Hippolyte. Histoire naturelle des animaux articulès. 3 Bände. Bertrand, Paris (1846)49. (Exploration scientifique de l’Algerie pendant les annees 1840, 1841, 1842 … Sciences physiques. Zoologie). XXXV, 403 S., 4 Bl., 590 S. u. 7 Bl., 527 S. mit 122 handkolorierten Kupfertafeln. Folio (30 × 39 cm). Hldr. d. Zt. Berieben u. bestoßen. Rücken etwas beschäd. Neu eingehängt. Teils stockfleckig. € 6500,– Sehr seltenes Werk über algerische Insekten, enthält: Crustaceen, Arachniden, Myriapoden, Hexapoden, Coleopteren, Lepidopteren, Orthopteren, Hemipteren, Hymenopteren, Nevropteren u. Dipteren. – Die prachtvollen kolorierten Tafeln mit mehreren Darstellungen. – Horn/Schenkling 14032; Nissen 2578. Naumann, Johann Andreas, Naturgeschichte der Vögel Deutschlands nach eigenen Erfahrungen entworfen. Durchaus umgearbeitet, systematisch geordnet, sehr vermehrt, vervollständigt, und mit getreu nach der Natur eigenhändig gezeichneten und gestochenen Abbildungen … aufs Neue herausgegeben von dessen Sohne Johann Friedrich Naumann. u. Fortsetzung der Nachträge, Zusätze und Verbesserungen … 14 Teile in 13 Bänden. Fleischer, Lpz. / Hoffmann, Stgt. 1822–60. Mit 3 Porträts, 10 (davon 5 kolor.) gest. Front. u. 274 (v. 391) handkolorierten Kupfertafeln. Ln. d. Zt. u. 2 Mappen. Gering berieben. Die Tafeln lose in Mappen, dadurch sehr breitrandig und von beeindruckender Frische und sehr schönem Kolorit. – Nissen 666. € 9800,– Geschichte Müller, J. Ch. und G. G. Küster. Altes und Neues Berlin. Das ist: Vollständige Nachricht von der Stadt Berlin, derselben Erbauern, Lage, Kirchen, Gymnasiis: ingleichen von den Königlichen, und andern öffentlichen Gebäuden; dem Rath-Hause, dessen, und der Bürgerschafft Gütern, Vorrechten, Privilegiis und andern das Policey- und StadtWesen betreffenden Sachen; Wobey dasjenige, so in Krieges- und Friedens-Zeiten von Anno 1106. biß itzo in hiesigen Residentzien merckwürdiges vorgegangen, aus Diplomatibus, guten und zuverläßigen, theils auch archivischen Nachrichten und den besten Auctoribus erzehlet wird. Band 1–2 (v. 4). Schmid / Haude & Spener, Bln. (1737)-1752. 5 Bl., 436 S., 2 Bl., S. 437–1029 (richtig 840 S., Seitenzählung springt von S. 724 zu S. 913), 1 S. u. 6 Bl. mit gest. Titelvign., 1 gefalt. gest. Vogelschauansicht, 2 gefalt. gest. Plänen u. 4 (v. 6?) gest. Tafeln. Folio. Lederbände d. Zt. (gering abweichend). Etwas stärker beschabt. u. etwas bestoßen. Rücken v. Bd. I fachmännisch repariert. € 3500,– Einzige Ausgabe. Sehr selten. – Engelmann 336. – Von dem auf fünf Bände angelegten Werk erschienen nur die ersten vier: MNE II, 57. – „Erster Versuch einer Berlinischen Chronik … noch heute kaum zu entbehren, wo es sich um Detailforschung handelt“ (ADB XVII, 436). – Die große Vogelschauansicht von J. B. Schultz (33 × 60 cm) ist 1738 datiert. – Es fehlen 2 Tafeln in Bd. I. Drei Tafeln, wohl zu Bd. II gehörig, sind lose beigelegt. Die große Ansicht und der große Plan sind auf stärkerem (besseren) Papier gedruckt als in Vergleichsexemplaren. – Siehe Abbildung. 39 Fons Blavus Antiquariat Stand 36 Hans-Günter Bilger Kindelbergweg 46 · 71272 Renningen Telefon +49 (0)7159 90 25 02 · Fax +49 (0)7159 90 25 03 E-Mail: mail@fonsblavus.eu · Internet: www.fonsblavus.eu Schöne und wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts · Literatur · Naturwissenschaften Aquin, Thomas von. Werkeausgabe. SUMMA TOTIVS THEOLOGIAE … IN TRES PARTES AB AVCTORE SVO DISTRIBVTA … (Sechs Teile in einem Band). Angebunden: Aug(ustini) Hunnaei. De sacramentis ecclesiae Christi, axiomata. (Mit: Brevissimus Catechismus Catholicus). Antwerpen: Ex officina Christophori Plantini 1585. [24], 252; [8], 252; [12], 392; [16], 234, [ein Blatt weiß]; [4], 198, [ein Blatt: Censura et Approbatio]; [168 (5 Indizes)]; [32] Seiten. Farbschnitt. Reich blindgeprägter Schweinsleder-Holzdeckelband der Zeit mit zwei intakten Schließen auf fünf Doppelbünden. Folio. € 2400,– Sehr dekoratives Exemplar der Werkeausgabe des Thomas von Aquin im originalen Zustand mit intakten Schließen. Aufwändiger Druck aus der berühmten Offizin des Antwerpener Druckers Christoph Plantin. Thomas von Aquin (Roccasecca/Aquino um 1225–1274 Fossanova) war Dominikaner und einer der einflussreichsten Philosophen und Theologen der Geschichte. Vollständige Werkeausgabe mit den Teilen: I; II,1; II,2; III; Supplement zum 3. Teil; höchst aufwändiger IndexTeil (168 Seiten) mit fünf Indizes; Hunnaei (angebunden). Mit den sechs Titelblättern je mit der HolzschnittDruckermarke des Christoph Plantin: „LABORE ET CONSTANTIA“. – Exemplar aus der Bibliothek des ehemaligen Augustiner-Chorherren-Klosters in Dießen am Ammersee in Bayern, Diözese Augsburg. Mit handschriftlichem Besitzeintrag am ersten Titelblatt: „Monasterij B. Mariae V. in Dießen“. Das „Unserer Lieben Frau“ geweihte Kloster wurde vor 1150 durch die Grafen von Dießen als Doppelkloster gegründet. – Durchgehend etwas gebräunt, jedoch wenig fleckig. Kleine Wurmgänge in den Decken, Spiegeln und vereinzelt auch innen, meist in den Stegen. Farbschnitt leicht entfärbt. Einband etwas fleckig, angestaubt und bestoßen, besonders die beiden unteren Ecken. Gutes Exemplar. (Adams A 1440; Voet, L.: Plantin Press 2314). Frischlin, Nikodemus. DIDO, TRAGOEDIA NOVA, EX QVARTO LIBRO VIRGILIANAE AENEIDOS: in quo ardentissimus amor Didonis in Aeneam, & Tragicus eiusdem exitus, describitur. ACCESSIT LVDORVM CIRcensium, qui proximo Maio celebrati sunt Stuccardiae, descriptio. [Erste Auflage]. Tübingen: Alexander Hock 1581. 28 nnum. Blätter. Neuer, fester Pappband mit goldgeprägtem Rückentitel. Kl.-8vo. € 1200,– Der sehr seltene erste Tübinger Abdruck von Frischlins Tragödie „Dido“. Wohl aus den Arbeiten mit sei- 40 nen Schülern entstanden und sicher für Aufführungen gedacht, hatte Frischlin diesen Stoff in mehreren seiner späteren Veröffentlichungen wieder abgedruckt. – Blatt fünf mit kleiner Fehlstelle im Bundsteg. Schönes, wenig fleckiges Exemplar. (VD16 F 2926; Goedeke II, Seite 140, 42e; Graesse II, 636; Seck/Wilhelmi: Frischlin Bibliographie Nr. 50; Strauß: Frischlin Seite 100 f.). [List, Friedrich]. Aufruf an unsere Mitbürger in Sachsen die Anlage einer Eisenbahn zwischen Dresden und Leipzig betreffend. Da diese Schrift gratis ausgetheilt wird, so bittet man zur möglichsten Verbreitung derselben beizutragen. Leipzig [März 1834]: Haack. 24 Seiten. Titelblatt mit HolzschnittVignette: Wimpelgeschmückte Dampflokomotive „No. 1 K.Sachsen“ mit angehängtem, vollbesetzten Personenwagen mit der Aufschrift „Leipzig-Dresden-Berlin“. Neuer marm. Umschlag. € 5800,– Eine der seltensten Veröffentlichungen des großen Nationalökonomen und Pioniers des deutschen Eisenbahnwesens. Dieser mitreißende Aufruf des aus seinem amerikanischen Exil zurückgekehrten Friedrich List, inzwischen amerikanischer Konsul im Großherzogtum Baden, erschien Anfang März 1834 in Leipzig als Vorbereitung für die Gründungsversammlung (17. März) der Leipzig-Dresdener Eisenbahngesellschaft. Noch fast zwei Jahre sollte es dauern, bis in Deutschland die erste Eisenbahnstrecke (Nürnberg-Fürth im Dezember 1835) eingeweiht wurde und erst 1839 kam es zur Verwirklichung dieser ersten, von List hier angeregten deutschen Ferneisenbahnstrecke Leipzig-Dresden. – Titelblatt aufgezogen. Gebräunt und durchgehend stock- und fingerfleckig. Kleine Randausbrüche in den Stegen der letzten beiden Blätter (ohne Textverlust) fachgerecht restauriert. (List-Bibliographie Nr. 242; nicht in der Slg. Borst; in keiner deutschen Auktion seit 1950). Melanchthon, Philipp. CORPUS Doctrinae Christianae. Das ist, Gantze Summa der rechten waren Christlichen Lehre des heyligen Euangelij, nach innhalt Göttlicher, Prophetischen vnd Apostolischen Schrifften, inn etliche Bücher gantz richtig, Gottselig vnd Christlich verfasset … Zu nutz vnd anleytung der Pfarrherrn vnd Kirchendiener … Sampt einem vollkommenen Register. Frankfurt am Main 1561: Gedruckt von David Zöpfel, Johann Rasch und Sigmund Feierabend. Titelblatt in Rot-Schwarz-Druck mit einem Holzschnitt-Por- trät Melanchthons, 15 nnum. Blätter (davon eines weiß), 427 num. Blätter. Überaus reich blindgeprägter Schweinsleder-Holzdeckelband der Zeit auf vier Doppelbünden mit geprägtem Rückenschild. Decken je mit bischöflichem Wappensupralibros. Folio. € 4500,– Prachtvolle deutsche Ausgabe von Melanchthons Lebenswerk im wohlerhaltenen, zeitgenössischen Originalzustand mit intakten Schließen. Als ‚Summa‘, Abschluss oder Testament zu seinem theologischen Lebenswerk hatte Philipp Melanchthon (Bretten 1497– 1560 Wittenberg) acht Wochen vor seinem Tod den – im wahrsten Sinne des Begriffes – ‚Corpus doctrinae christianae‘ als Sammlung und Zusammenfassung seiner wichtigsten dogmatischen Hauptschriften herausgegeben (die erste dt. Ausgabe erschien 1560). – Der dekorative Einband wenig berieben, bestoßen bzw. fleckig. Rücken und Vorderdeckel mit Signaturschildchen. Vorsatzspiegel gestempelt. Durchgehend gebräunt und stellenweise etwas stärker stockfleckig. (VD16 M 2895; nicht bei Adams; nicht in der Bibliotheca Lindesiana; nicht im BM STC). Oetinger, Halophilo Irenäo [Pseudonym für Friedrich Christoph Oetinger]. Die Metaphysic in Connexion mit der Chemie, worinnen sowohl die wichtigste übersinnliche Betrachtungen der Philosophie und theologiae naturalis & revelatae, als auch ein clavis und Select aus Zimmermanns und Neumanns allgemeinen Grundsätzen der Chemie nach den vornehmsten subjectis in alphabetischer Ordnung nach Beccheri heut zu Tag recipirten Gründen abgehandelt werden, samt einer Dissertation DE DIGESTIONE, ans Licht gegeben. Schw[äbisch] Hall: Messerer [1770]. Titelblatt, 3 nnum. Blätter Widmung, Seite (3) – Seite 634, 8 nnum. Blätter. Farbschnitt. Pappband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. Kl.-8vo. € 7500,– Exemplar aus der Handbibliothek des Philosophen F. W. J. Schelling (Leonberg 1775–1854 Bad Ragaz) mit handschriftlichem Eintrag am Titel: „Schelling. Dono dedit / Dn. [Dominus] Ph. Jäger / 1. Oct. 09 Decanus Waibling[ensis]“: „Als Geschenk hat es gegeben Herr Ph. Jäger am 1. Oct. [18]09. Dekan in Waiblingen“. Das ist Philipp Friedrich Jäger (Denkendorf 1751–1823 Waiblingen), zunächst Pfarrer in Cannstatt, von 1796– 1823 Dekan in Waiblingen. Das vorliegende Exemplar wurde am 11. September 1855 in Berlin in einer Auktion mit Büchern aus Schellings Nachlass durch Th. Müller mit der Katalognummer 279 des gedruckten Katalogs versteigert. In dem handschriftlichen Verzeichnis, das Schellings Schwiegersohn C. U. von Zech von dessen Handbibliothek anfertigte, wird der Band unter der Nummer 795 detailliert beschrieben. Offenbar handelt es sich hier um das weltweit zweite bekannte Exemplar aus Schellings Nachlassversteigerung. „Zeugnis von einem in jenen Tagen ersteigerten Buch aus Schellings Bibliothek legt[e] bislang einzig ein in der ‚Harvard Andover Library of Theology‘ wiederentdecktes Exemplar von Friedrich Schleiermacher … ab“ (MüllerBergen a. a. O., Seite XI). – Angebunden: (I.): J. F. le Bret. Acta Ecclesiae Graecae … Stuttgart: Metzler 1764; (II.): A. Opinianus: Dialogvs de Nvmero Apocalyptico DCLXVI [666]. Agathopoli [Wittenberg] 1769. – Durchgehend gebräunt, vereinzelt stockfleckig. Seite 537 ff. mit Unterstreichungen und Marginalien in Bleistift. Hinterer Vorsatz mit zahlreichen hs. Anmerkungen in Bleistift. Titelblatt mit Stempel und fl. Vorsatz mit hs. Besitzeintrag des Schweizer Theologen und Slawisten Fritz Lieb (1892–1970). Einband etwas fleckig, berieben und bestoßen. Rücken mit größerer Bezugsfehlstelle. (Ehmann: Oetingers Leben und Briefe Seiten 315 f. und 845; Gutekunst/Zwink: Oetinger-Katalog, WLB Stuttgart 1982, Seite 198; Mälzer 2035 mit irrtümlich zwei weiteren Ausgaben von 1768 und 1771; Müller, Th.: Verzeichnis von Büchern … aus dem Nachlasse von Geh. Rath von Schelling … Berlin 1855, Nr. 279, Seite 12; Müller-Bergen/Ziehe: Schellings Bibliothek, Nr. 795, Seite 200; Weyer-Menkhoff/Breymeyer: Schelling Bibliographie 105; nicht bei Brunet, Ferchl, Ferguson, Gmelin, Graesse, Hayn/Gotendorf, Rosenthal BMP). Villingen – Digasser, Martin. Villinganu[s], Franciscanum Conventualem, Vicarium Provinciae Argentinae. Ein Geistlich Zeuchhauß, oder Rüst Kammer für die Ordens vnd Closterleuth. Darinnen starcke, unfälbare Waffen zufinden, wider allerley Versuchung … Auß einem Italienischen Tracktetlein ins Deutsch versetzt … [Erster Teil]. [- Der ander Thail. Darinnen etliche schöne Gebett begriffen, die man in allerley anligen zu Gott dem Herren vm[b] hilff sprechen mag … ]. (Villingen 1596): [Egidius Reitter]. (Druckvermerk am Ende: „Getruckt inn der Osterreichischen Statt Villingen vor dem Schwartzwald. Anno 1596.“). Titel in RotSchwarz-Druck. 59 nnum. Blätter, das letzte weiß; Stücktitel, 55 nnum. Blätter, die letzten beiden weiß. Drei ganzseitige, qualitätvolle Holzschnitte. Flexibler Pergamentband der Zeit unter Verwendung einer älteren Pergamenthandschrift. Kl.-8vo. € 3800,– Erstes in Villingen gedrucktes Buch im originalen Zustand. Wie schon mehrfach war die Universität Freiburg 1594/1595 wegen der drohenden Pest ins Exil nach Villingen ausgewichen. Vermutlich sah der Drucker Egidius Reitter darin eine Geschäftsgrundlage und gründete in Villingen die erste Druckerei, aus der jedoch nur dieser hier vorliegende, erste Villinger Druck von 1596 nachweisbar ist. Die drei qualitätvollen Holzschnitte mit den Darstellungen von Anna Selbdritt, Beweinung Christi und der Veronika mit dem Schweißtuch. Das Monogramm „HS“ deutet wohl auf Hans Schäufelein d. J. hin. – Durchgehend wenig gebräunt, teils etwas stärker stockfleckig. Vorderes fliegendes Vorsatzblatt mit dreizeiligem, zeitgenössischen Besitzvermerk einer Ordensschwester: „ich gehör Sch[wester] vrsula jacobe raindorff / erin alß lang Gott vnd mein liebe / obrigkaitt will:“. Der Manuskripteinband stärker knittrig und besonders am Rücken und hinten mit teils größeren Fehlstellen. Ohne die Schließbänder. (VD16 G 997; Centralblatt für Bibliothekswesen Bd. 5, 1888, Seite 444; Reske Seite 947). Bitte beachten Sie unsere Tafeln 7 und 8. 41 Stand 63 Antiquariaat Forum BV Laurens Hesselink · Tuurdijk 16 · 3997 MS ’t Goy-Houten (Utrecht), Niederlande Telefon +31 30 601 19 55 · Fax +31 30 601 18 13 E-Mail: info@forumrarebooks.com · Internet: www.forumrarebooks.com & www.forumislamicworld.com Atlanten · Früher Buchdruck · Illustrierte Bücher · Naturwissenschaften · Reisen und Entdeckungen An 18th-century plan for the Nicaragua Canal, with a folding map First-hand information on the journey of La Pérouse Bastide, Martin de la. Mémoire sur un nouveau passage de la Mer du Nord à la Mer du Sud. Paris, Didot fils aîné, 1791. 8vo. With large folding engraved map (38 × 56 cm) showing part of Nicaragua and Costa Rica (between the 9th and 13th parallel). Contemporary wrappers. € 12 500,– Lesseps, J.-B.-B., Baron de. Voyage de Lapérouse, rédigé d’après ses manuscrits originaux. Paris, A. Bertrand, Delaunay, 1831. 8vo. Engr. frontispiece portrait of La Pérouse, facsimile of one of his letters, large folding engr. map. Modern half calf, spine gilt. € 9500,– Rare first and only edition of a proposal to build a canal or passage across Nicaragua to connect the Atlantic Ocean to the Pacific Ocean. The commercial advantages of a canal through Central America were obvious (it would considerably shorten the sea voyage between New York and San Francisco) and Nicaragua seemed to offer the most practical route. Bastide, pointing out that much successful work on canals had been carried out in recent years, was much more optimistic and proposed a route from San Juan de Nicaragua up the San Juan River into Lake Nicaragua and from there to the „Golfe de Papagayo“ (a mistake for Baie de Malines?). – Some soiling, otherwise in very good condition and untrimmed, leaving all deckles intact. – Chadenat 1637 (lacking the map); JCB 3439; Sabin 38408; cf. Hill, „The Nicaraguan Canal idea to 1913“, in: The Hispanic American historical review vol. 28 (May 1948), no. 2. This account, with manuscripts from La Pérouse and notes from De Lesseps, as the only survivor of the expedition, is the only publication that gives us firsthand information about the journey. With an extensive appendix, a. o. containing letters from La Pérouse, as well as the account of Captain Peter Dillon about his findings on Vanikoro. – Good copy. – Sabin 38965; not in Hill, nor Chadenat. 42 Attractive unpublished monograph on colourful orchids Monograph on monkshood with early lithographed plates Passedouët, A.F. Les Cypripèdes. Histoire, iconographie[,] culture. Description des espèces anciennes et nouvelles. Ouvrage orné de vignettes et de planches coloriées. Antwerp, June 1880. Folio. Manuscript in black ink on laid and wove paper, with title-page in black and red ink with pen and ink drawing of an orchid, 52 watercolour drawings (somewhat irregularly numbered), illustrating (mostly single) specimens of orchids, including 7 double-page and 2 drawings with 2 specimens, and 4 pen and ink drawings in text. Contemporary red half morocco, gold-tooled spine. € 12 500,– Reichenbach, Heinrich Gottlieb L. Monographia Generis Aconiti iconibus omnium specierum coloratis illustrata Latine et Germanice elaborata. Volumen I [all published]. Leipzig, F. C. G. Vogel, 1820[1821]. Folio. With 18 numbered hand-coloured plates (6 engraved and 12 lithographed), and 1 uncoloured engraved plate. Modern blue cloth with title on spine. € 6000,– Attractively illustrated, unpublished manuscript on the colourful lady’s-slipper orchids from the genus Cypripedium, a genus of leafy-stemmed terrestrial orchids, native to temperate and colder regions of the Northern Hemisphere. The information and illustrations are collected from various sources, including the works of Morren, Planchon, Van Houtte, André. The manuscript also contains original descriptions and illustrations of several newly discovered species. – Some foxing throughout, occasionally affecting the illustrations. Spine slightly chipped and the sides a bit stained. Unpublished manuscript on orchids from the genus Cypripedium. Monograph on an important horticultural group, the poisonous aconite, monkshood or wolfsbane. Reichenbach pursued his interest in aconites and delphiniums with dogged determination: in March 1819 he published „Uebersicht der Gattung Aconitum“, which was followed by the present work, published in two parts in 1820 and 1821. He never published a second volume, but started a new work which combined his observations on the aconite with the delphinium. – Very good copy of a monograph on the herb aconite with fine engravings and early lithographs. – Dunthorne 257; GFB, p. 72; Nissen, BBI 1607; Stafleu & Cowan 8871. 43 Antiquariat Winfried Geisenheyner Stand 20 Postfach 480155 · 48078 Münster-Hiltrup · Roseneck 6 · 48165 Münster-Hiltrup Telefon +49 (0)2501 78 84 · Fax +49 (0)2501 136 57 · Mobil +49 (0)172 536 71 96 E-Mail: rarebooks@geisenheyner.de · Internet: www.geisenheyner.de Kinderbücher und Bilderbücher · Alte Naturwissenschaften · Autographen ABC – Oswalt, Heinrich. Der kleine A-B-CSchütz. Lustiges Bilder--Alphabet. Mit koloriertem lithographiertem Titel und 50 kolorierten Illustrationen von Heinrich Oswalt. Frankfurt/Main. Literarische Anstalt, (Rütten & Löning), (1874). 19,5 × 25,8 cm. Halblederband der Zeit. 26 einseitig bedruckte Bll. € 1200,– Sehr seltene erste Ausgabe. – „Eine Art ABC-Struwwelpeteriade; zu jedem Buchstaben des Alphabets gibt es eine Versgeschichte mit einem Kind als Hauptperson, dessen Namen ebenso mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt, wie der Name einer 2. Person oder die Bezeichnung eines wichtigen Gegenstandes. Heinrich Oswalt (1830–91), der wohl nicht nur die Verse verfasst, sondern auch die Zeichnungen entworfen hat, war ein Neffe Joseph Rüttens, eines der beiden Verlagsgründer, und leitete seit 1887 den Verlag Rütten & Loening alleine“ (Rühle 301). – Wegehaupt III, 2827 (inkomplett!). Klotz III, 5247/1 mit nur 25 Bll. StuckVilla II, 88, Pressler Abb.16. Düsterdieck 4120, 6.Aufl. – Mit einigen fachmännisch und sauber restaurierten Einrissen, sonst schönes und gut erhaltenes Exemplar. – Siehe Abbildung. Beskow – Malkowsky, Emil Ferdinand. Der kluge Fridolin. Mit farbig lithographiertem Titel und 18 meist ganzseitigen farblithographierten Illustrationen von Elsa Beskow. Fürth. G. Löwensohn, (1912). 25,5 × 33,5 cm. Farbig illustrierter Originalhalbleinwandband (etwas berieben und fleckig). 15 Bll. Verlags-Nr. 2413. € 680,– 44 Sehr seltene erste deutsche Ausgabe, von der die Bibliographen vermuten, dass es sich bei der Originalausgabe um das ebenfalls 1912 erschienene Werk „Pelles nya kläder“ handelt. – Der kleine Fridolin hilft fleißig in Haus und Hof und erhält dafür einen neuen blauen Anzug aus der Wolle seines eigenen Schafes. So kann das lesende Kind zum einen den Weg von der Schafwolle zum fertigen Anzug verfolgen, erlebt mit dem fleißigen Jungen aber auch die vielen auf einem Bauernhof anfallenden Arbeiten. „Entscheidend für Elsa Beskows (1874–1953) beherrschende Position in der schwedischen Kinderliteratur war ihr künstlerisches Vermögen, schwedische Kinder im Kreise der Familie, im Ablauf des Jahres und in ihrer natürlichen Umwelt überzeugend zu zeichnen“ (Künnemann in LKJ I, S. 143). Ries, Wilhelminische Zeit, S. 435,5. Klotz, Bilderbücher I, 426/7. Nicht bei Cotsen – weder die schwedische Originalausgabe noch die vorliegende deutsche. – Vorsätze erneuert; mit leichten Gebrauchsspuren; einige kleine Randeinrisse im weissen Rand fachmännisch restauriert; insgesamt jedoch ordentliches Exemplar. Meggendorfer, Lothar. Münchener Kasperl-Theater. 2.: Kasperl in Afrika. Mit farblithographiertem Titel und 11 (5 davon doppelblattgross) farblithographierten und von Hand beikolorierten Tafeln von L. Meggendorfer. München. Braun & Schneider, (1879). 33,5 × 26 cm. Illustrierter Originalhalbleinwandband (berieben, Kanten etwas bestoßen, Rücken fachmännisch restauriert). 12 Bll. € 1800,– Erste Ausgabe. – Eines der frühesten MeggendorferBilderbücher, das in seinen Bildern die starkfarbigen Figuren jeweils über der braunen Querwand des Kasperltheaters vorstellt. Es sind immer 2 Figuren im Dialog auf grauem Grunde dargestellt; vgl. dazu ausführlich Ries, Wilhelminische Zeit S. 275, 362 und 710,5. – Dieses Bilderbuch zeigt „10 Szenen, die Kasperl als Diener eines englischen Lords auf einer abenteuerlichen Reise nach Afrika darstellen. Seine Rede ist mit bayrischen Dialektbrocken durchsetzt. Als Satire auf das koloniale Interesse der Engländer lesbar, handelt es sich zugleich selbst um ein naiv-chauvinistisches Hauruck- und Prügelstück mit entsprechendem Bild vom ‚Neger‘„ (HKJL 1850–1900, Nr. 610). – Katzenheim, Meggendorfer S. 248. Krahé 99. Stuck-Villa II, 74. LKJ II, S. 460. Wegehaupt IV, 1432. – Mit einem anderen Thema erschien im gleichen Jahr noch eine erste Serie. – Außerordentlich selten. im HDKJL. – Das Werk besticht neben dem qualitätvollen Druck auf Büttenpapier und der Breitrandigkeit der Seiten vor allem auch durch seine bestechend feine und saubere Kolorierung der Kupfertafeln. – Bei Band II (Asien) fehlt die Karte. – Teils leicht stockfleckig und mit kleinen Einbandbeschädigungen, sonst schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar, das in vorliegendem kompletten Zustand sehr selten angeboten wird. – Siehe Abbildung. Originalaquarelle Wenz-Viëtor, Else. Geh aus, mein Herz und suche Freud. Folge von 19 Originalaquarellen von Else Wenz-Viëtor. Icking. (1940-ca.1959). € 2900,– Die komplette Ausgabe Schäffer, Daniel Fr. Der Weltumsegler. Oder Reise durch alle fünf Theile der Erde mit vorzüglicher Hinsicht auf ihre Bewohner, auf die Schönheiten und Merkwürdigkeiten der Natur und Kunst. Zum Selbstunterricht der Jugend. 7 Bände. Mit 55 handkolorierten und 1 schwarz/weißen Kupfertafel, sowie 1 (statt 2) Kupferstichkarten von Meno Haas nach Schüppel und G. A. Lehmann. Berlin. Oehmigke und C. G. Flittner, 1801–17. 20,4 × 17 cm. Halblederbände der Zeit mit Rückenschildern und Rückenvergoldung (Rücken teils etwas stärker berieben, 1 Gelenk fachmännisch restauriert). € 1800,– Die fast komplette Folge aller Originalillustrationen zu einer Sammlung von 25 Gedichten, u.a. von Paul Gerhardt, Goethe, Eichendorff, Mörike, Keller, DrosteHülshoff, Rilke, Fontane, Th. Storm etc., die der Verlag Josef Müller in München für Kinder zusammengestellt hatte. Dazu hat Else Wenz-Viëtor 24 Farbillustrationen geschaffen, von denen hier 18 im Original vorliegen, zusätzlich noch die Farbillustration zur Einbandabbildung. – „Wenn man die Arbeiten nach ihren Entstehungsjahren geordnet betrachtet, so fällt auf, daß Else Wenz-Viëtor ihre Konturentechnik der stilgeschichtlichen Entwicklung gemäß immer mehr verfeinerte. Die gleiche Entwicklung läßt sich in der Art der Kolorierung beobachten. Sind in den frühen Arbeiten in den Bilderbüchern für Kleinkinder die Töne einfach und ohne Übergänge nebeneinandergesetzt, so werden sie später viel zarter und differenzierter. Die vielen Zwischentöne wiederzugeben mag für den Druck nicht immer leicht gewesen sein“ (Bode, Ausstellungskatalog Wenz-Viëtor, S. 18). Dieses von A. Bode angesprochene Problem ist hier beim Vergleich der Originale mit den Illustrationen der beiliegenden Erstausgabe von 1960 sehr gut zu sehen. – Siehe Abbildung. Erste Ausgabe der sehr selten kompletten Reihe in 7 Bänden. – Schäffer (1765–1835) „entwarf seine zum Teil mehrbändigen Werke vor allem für die private Unterrichtung Heranwachsender. Seine Einführungen in die Geschichte und Geographie sind auf dem Hintergrund des Wissens seiner Zeit verfaßt. Den großen Wert, den Schäffer auf die Darstellung der Lebensweisen und Gewohnheiten der verschiedensten Völkerschaften legte, begründet er ausführlich in seinem Vorwort“ (Strobach in LKJ IV, 484). – Die Bände sind jeweils in sich abgeschlossen und beschreiben einzelne Erdteile oder Länder. Bd. I: Amerika und Westindien; II: Afrika; III: Australien, Süd- und Mittelasien; IV: Nord-Asien und Kaukasische Landenge; V: Das europäische Rußland; VI: Finnland, Lappland, Schweden, Dänemark, Norwegen, die Färöer und Island; VII: Großbritanien und Ireland (sic). – Zu dem Illustrator Meno Haas (1752–1833), dessen erstes größeres Illustrationswerk die vorliegende Ausgabe war, vgl. LKJ IV, S. 254. – Wegehaupt I, 1879. Slg. Strobach 190. Nicht 45 Antiquariat Gerhard Gruber Stand 32 Königsberger Straße 4 · 74078 Heilbronn Telefon +49 (0)7131 452 45 · Fax +49 (0)7131 91 04 74 E-Mail: info@antiquariat-gruber.de · Internet: www.antiquariat-gruber.de Geschichte der Naturwissenschaften · Alte Technik und Medizin · Firmengeschichte Feuerwerkerei – Von der Anwendung des Pulvers zur Lustfeuerwerkerei. Deutsche Handschrift auf Papier (mit Wasserzeichen „Dresden“). Dresden (?). (Ca. 1750). (21 × 17 cm). 342 (14 (9w)) S. Halbpergamentband der Zeit unter Verwendung einer alten Pergament-Handschrift. € 3500,– Umfangreiche und saubere Darstellung über die Produktionsabläufe der barocken Feuerwerkskunst in einheitlichem Schriftbild, aber ohne Abbildungen. – Beschrieben werden „alle Feuerwerke, welche bey großen Feyerlichkeiten auf höchsten Befehle abgebrannt werden, durch die Artillerie verfertigt und angewendet“. Hackspan, Theodor (Hrsg.). Liber Nizachon Rabbi Lipmanni. Editus typis Academicis (i.e. Altdorfinis). Accessit Tractatus de usu librorum Rabbinicorum. Nürnberg. Endter. 1644. (19,5 × 14,5 cm). (14) 512 (24) S. Mit Kupfertitel. – Vorgebunden: Louis de Dieu (Hrsg.). Gêlyânâ dè Yuhannân qaddîsâ id est, Apocalypsis Sancti Johannis, ex manuscripto exemplari è bibliotheca Clariss. Viri Iosephi Scaligeri deprompto, edita charactere Syro, & Ebraeo, cum versione Latina, & notis. Leiden. Elzevir. 1627. (20) 211 S. Titel in rot und schwarz mit architektonischer Holzschnitt-Bordüre. – Vorgebunden: Thomas Bang. Caelum orientis et prisci mundi triade exercitationum literarium repraesentatum. Kopenhagen. Morsing für Haubold. 1657. (10) 224 S. Mit gestochenem Titel. Pergamentband der Zeit. € 3900,– Zu I: Editio princeps des von Yom-Tob Lipmann-Mülhausen 1399 in Krakau geschriebenen „Sefer ha-Nizzahon“. Das in 7 Teile (entsprechend der Wochentage) und 354 Paragraphen (mit Bezug auf die Tage des Jahres) unterteilte Werk versucht die Grundprinzipien des jüdischen Glaubens zu bestimmen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. – VD17 23:270299X. Zu II: Editio princeps der von Dieu edierten Ausgabe der syrischen Übersetzung der Apokalypse der sogenannten „Harklensis“. Das mit syrischen, hebräischen, griechischen und lateinischen Typen gedruckte Werk ist das erste mit syrischen Typen gedruckte Buch bei Elzevier. – Rahir 230; Willems 269; Zu III: Erste Gesamtausgabe dieser Sammlung von Disputationen. – „Reimmann says the book was rare in his time. (Ferguson). – Ferguson I, 69; Caillet 687. 46 Khunrath, Conrad. Medulla destillatoria et medica. Das ist, Warhafftiger eigentlicher gründtlicher bericht, wie man den Spiritum Vini, durch mittel seines hinter ihme verlassenen Saltzes, item die Perlen, Corallen, deßgleichen alle andere Oliteten auß den Crescentibus, als Früchten, Resinen und anderen Sachen mehr … künstlich Destilliren … soll. Schleswig. Wegener. (1594). (18,5 × 14,5 cm). 4 (1w) nn. Bll., 122 num. Bll., 8 nn. Bll. Pergamentband des 17. Jahrhunderts mit verblasster Deckelprägung und handschriftlichem Monogramm „HCD / Ao 1756“ auf dem Vorderdeckel. € 4800,– Sehr seltene erste Ausgabe seines Hauptwerkes. – Als Anhänger von Paracelsus war Khunrath von der Transmutation der Mineralien und Metalle sowie von den Lebenselixieren überzeugt. Er war stark mystischtheosophisch beeinflusst und verdiente seinen Lebensunterhalt mit dem Vertrieb spagyrischer Heilmittel. – Sieben Blätter mit kleinen hinterlegten Wurmspuren und geringem Buchstabenverlust. Die letzten sieben Blätter mit leicht restauriertem oberen Rand (ohne Textverlust). Einband restauriert. – DSB 7, 354; VD16 K877; Ferguson I, 461; Brüning 655. Kutschen – Janel. (Modèles des voitures bourgeoises à la Françaises). (Paris. Chereau. 1760–90). (30,5 × 46 cm). Daraus 14 (2 kolorierte) Kupfertafeln von P. P. Choffard nach Janel. Lose in moderner Leinwand-Kassette. € 1200,– Die Tafeln jeweils mit einer hübschen Seitenansicht sowie einer halben Draufsicht und Legende am Rand. – Drei Tafeln an den Rändern etwas fleckig und mit kleinen Läsuren, sonst wohlerhalten. – Ornamentstichsammlung 1430; Guilmard S. 239. – Selten. – Siehe Abbildung. ligen Hersteller, vergleichbare Zusammenstellungen für die Main-Weser Bahn ab 1850, die Hessische Ludwigsbahn ab 1852 und die Bebra-Hanau Bahn ab 1865; zwei handschriftliche Briefe der Maschinenfabrik Esslingen an die General-Direktion der Eisenbahnen in ElsaßLothringen von 1873 und 1874 zu einer Ausschreibung von Waggons; eine Mappe mit Materialien zur Gotthard-Bahn (ca. 1890), eine Mappe mit Materialien „Locomotiven mit comprimirter Luft“, darunter ein Brief von Fritz Marti, dem Gründer der elektrischen Gurtenbahn (ca. 1875). Die hier vorliegenden Schriftstücke beschäftigen sich nicht nur mit den Produkten der eigenen Firma, sondern stellenweise auch mit denen der Konkurrenz. – Die technischen Zeichnungen häufig auf braunem, brüchigem Pergaminpapier mit Einrissen und Randläsuren, die Schriftstücke vereinzelt mit Aktenlochung im linken Rand und leicht angerändert. Insgesamt jedoch gut erhalten. – Siehe Abbildung. Maschinenfabrik Esslingen (Hrsg.). Ungewöhnlich umfangreiche und seltene Dokumentation zur Frühgeschichte des Eisenbahnbaus in Württemberg anhand von Originaldokumenten der berühmten Maschinenfabrik mit über 120 vereinzelt kolorierten und meist gefalteten Konstruktionszeichnungen, überwiegend auf Pergaminpapier, 2 gefalteten Lithographien und 5 gefalteten Blaupausen jeweils in Schutzhülle, sowie ca. 140 Blatt Schriftstücke. (Esslingen. Ca. 1856–90). (35 × 23 cm). Lose in zwei modernen Leinwand-Kassetten. € 14 000,– Vorhanden sind technische Zeichnungen in den Größen von 8 × 12 cm bis 70 × 95 cm und in den Maßstäben von 1:1 bis 1:100. Sie zeigen teils Längs- und Querschnitte durch Lokomotiven und Eisenbahnwagen sowie deren Details. Wegen der Fülle des Materials können hier nur einzelne Objekte hervorgehoben werden wie z.B. bei den Zeichnungen: Auslenkbarer Pferdebahnwagen; Längs- und Querschnitte durch die „Badische Locomotive No. III“; gedeckte und offene Güterwagen für die Kgl. Württ. Staatsbahnen (1858–1859); LaternenStützen zu den Lokomotiven; Dampfkessel zur Heizung der Ural-Wagen; Lagerbüchsen für Güterwagen der Kgl. Württ. Staatseisenbahn; zweiachsiger Durchgangswagen 1. und 2. Klasse; Heizwagen für die Eisenbahndirektion Frankfurt; Weight’s Federung auf der Birmingham London Railway (ca. 1860); Wagen der Kgl. Württ. Post (ca. 1890); Frein electrique par M. Achard (ca. 1880); Patent-Locomotive 1852. Einige Zeichnungen sind signiert „Carl Klein““ bzw. „Eßlingen 18. Juni 1856 A. Ehrhardt“ oder tragen den Stempel der „Kgl. Eisenbahnwagenwerkstätte Heilbronn“. – Die reinen Schriftstücke betreffen u.a. Zusammenstellungen der Spurloks der Badischen Staatsbahnen von der ersten Lokomotive „Löwe“ von September 1840 an bis zur 70. Lokomotive 1854 nebst Angaben der jewei- Melsbach, Fr. (Hrsg.). Preisbuch von Fr. Melsbach in Sobernheim. Kartonage- & Papierwaren-Fabrik, Lithographie, Buch- & Steindruckerei, Lager Pharmaceutischer Utensilien. Sobernheim. 1889. (27 × 18,5 cm). 120 S. Mit 285 bedruckten Papiermustern und 78 Textholzschnitten. Farbig illustrierter Original-Leinwandband. € 3600,– Ungewöhnlich schöner und aufwendiger Verkaufskatalog für Etiketten und Geschäftsdrucksachen für Apotheken. Das umfangreiche Angebot lässt sich anhand des vorliegenden Katalogs sehr gut nachvollziehen, der ursprünglich 1886 gedruckt, jedoch 1889 abgeändert wurde. Das Besondere an diesem Preisverzeichnis sind die herrlichen montierten OriginalEtiketten und prachtvollen Hochglanz-Etiketten für verschiedene Waren des Apothekenbedarfs. Unter den Mustern befinden sich außerdem Einwickelpapiere, diverse aufklebbare Siegelmarken, Rezeptblätter und Rechnungsformulare in unterschiedlichen Größen und Ausführungen. – Dekoratives und hervorragend erhaltenes Exemplar. Neumark, Georg. Glückwünschende Schertzreime und ein auf rechte Polnische Ahrt nachgesätztes Tantzlied welches dem Ehrnvesten, Vorachtbaren und Vornehmen H. Dietrich Schellhammern … mit Anna-Margreta Fridrichin den 30. Herbstmonatstag des 1651. Jahres sein Hochzeitliches Ehrenfest feyerlich begieng … bey seiner Durch- und Heimreise freundlich hinterlassen. Ohne Ort und Drucker und Jahr. (1651). (30 × 20 cm). Doppelblatt. Mit vierzeiligen Musiknoten verso und recto auf dem zweiten Blatt. € 2500,– Erstdruck dieser großen Rarität. – Ungewöhnlich an vorliegendem Druck sind die ausführlichen Angaben zur Aufführungspraxis der Kompositionen am Schluss. – Neumark wurde bekannt als Komponist des Liedes „Wer nur den lieben Gott läßt walten“. – Sehr gut erhalten. – Dünnhaupt IV, 2963, 15; nicht im VD 17, im KVK und bei Wolffheim. 47 Antiquariat Norbert Haas Stand 7 An den Kastanien 31 · 47551 Bedburg-Hau Telefon +49 (0)2821 711 59 91 · Fax +49 (0)2821 711 59 93 E-Mail: info@antiquariat-norbert-haas.de · Internet: www.antiquariat-norbert-haas.de Alte Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik · Atlanten Altenahr. Wanderkarte des Ahrtals zwischen Rech und Kreuzberg (‚Itineraire de la vallée de l‘Ahr depuis Rech jusqu’á Kreuzberg. Déposé’). Lithographie v. Jean Nicolas Ponsart, dat. 1840, 25,5 × 70 cm. € 3200,– Links und rechts neben der Karte 20 Ansichten von Burg Kreuzberg, Burgfelsen bei Altenburg, Landschaft um Altenahr von Westen, Blick auf die Heisley vom Gasthof „zum Durchbruch“ (später Hotel Caspari) aus, Straßentunnel bei Altenahr, Ruine Are und Straßentunnel, Burg Are von der Bonner Straße aus gesehen, Blick vom Kirchhof auf Altenahr, Ruine Are und Tunnel, Panorama vom Weißen Kreuz bei Altenahr, Landschaft um Altenahr von Osten, Blick von Ruine Are, Altenahr, Saffenburg, Reimerzhoven mit der Rabenley, Kreuzberg, Lochmühle mit Felseinschnitt der Ahrtalstraße, Landschaft um Mayschoß von Osten, Laach und die Guck-ley, Burgtor der Ruine Are, Blick auf die Heisley (heute Rheinischer Hof). Breisach. Befestigungsplan (‚Plan Du Nouveau Brisac que sa Maijeste tres Chretienne à commencè á le faire batir l‘an 1699 Selon le Dessein de Monsieur de Vauban cette Plan une de plus reguliere et de plus jobie de l’Europe… – J. Roppelt. Enseigne de Bamberg.’). Aquarellierte Tuschefederzeichnung v. Johann Baptist Roppelt, um 1765, 46,5 × 68 cm. – Siehe Abbildung. € 2800,– 48 Europa. ‚Totius Europae Littora Novissimè edita. Pascaert vertoonende alle de See-Custen van Europa ‘T Amsterdam by L. Renard’. Altkolorierter Kupferstich n. Frederick de Wit b. Louis Renard in Amsterdam, 1715, 49 × 89 cm. € 8500,– Koeman, C. (Atlantes) Ren 1. – Seltene Seekarte von Europa mit dekorativen Kartuschen und einer Insetkarte des Mittelmeers. – Siehe Abbildung. Freiburg. Befestigungsplan mit Karte der Umgebung und Einzeichnungen von Truppenstellungen im Jahre 1744 (‚Plan de Fribourg avec ses attaques 3 Septembere, 1744.‘). Anonyme Tuschefeder- und Pinselzeichnung, dat. 1744, 48 × 76,5 cm. € 2500,– Achtfach gefaltet auf Leinen. – Außen auf dem Leinen Schild mit Titel „Plan de Fribourg avec ses attaques 3 Septembere, 1744.“ – Provenienz: Bibliothek der Herzöge von Luynes. – Charles Louis d’Albert de Luynes (1717–1771) gehörte zur Familie der Herzöge von Luynes. – Oben links und unten links vorbereitete Kartuschen für den Titel und die Legende, noch nicht ausgefüllt. – Beiliegend jedoch ein Zettel mit Auflistung des Titels und der Legende. – Unter der Karte Maßstab. – Sehr fein ausgeführter und perfekt erhaltener Manuskriptplan. Hohenlohe. ‚Hohenloh‘s Burgen Ihro Durchlauchten Den Herren Fürsten zu Hohenlohe ehrfurtsvoll gewidmet von F. Mayer’. Lithographie v. F. Mayer n. Philipp Baumann, um 1830, 42 × 44 cm. € 3800,– Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, Nr. 854. – Sammelblatt mit 21 Ansichten. – Mittig Burg Brauneck bei Creglingen umgeben von Schloss Pfedelbach, Schloss Bartenstein, Schloss Ludwigsruhe (Langenburg), Burg Leofels (Ilshofen), Schloss Waldenburg, Schloss Bartenau (Künzelsau), Schloss und Marktplatz zu Oehringen, Schloss Döttingen (Braunsbach-Döttingen), Schloss Kirchberg (Kirchberg an der Jagst), Schloss Karlsberg (Weikersheim), Neues Schloss Ingelfingen, Schloss Kupferzell, Schloss Schrozberg, Schloss Schillingsfürst, Schloss Neuenstein, Schloss Haltenbergstetten (Niederstetten), Jagdschloss Friedrichsruhe (Zweiflingen), Burg Tierberg (Braunsbach), Schloss Langenburg und Schloss Orient (?). – Sehr seltenes Souvenirblatt der Burgen von Hohenlohe! Jerusalem. Gesamtansicht (‚Destrvccio Iherosolime. – Jerusalem zerstorung‘). Kolorierter Holzschnitt v. Hartmann Schedel aus Schedels Weltchronik: Das buch der Croniken… b. Michael Wolgemut, Hanns Pleydenwurff u. Anton Koberger in Nürnberg, 1493, 27 × 55 cm. € 3500,– München. Stadtplan (‚Umgebungen von München herausgegeben auf Allerhöchsten Befehl Sr Majestät des Königs von der Königlichen Direction des statistisch-topographischen Bureau im Jahre 1812‘). Kupferstich v. Seitz & C. Schleich n. Rickauer, dat. 1812, 68 × 86 cm. € 3500,– Pazifik. ‚Maris Pacifici, (quod vulgò Mar del Zur) cum regionibus circumiacentibus, insulisque in eodem paßim sparsis, novißima descriptio. Cum privilegijs Imp. & Reg. Maiestatum, nec non Cancellariae Brabantiae, ad decennium. – Spe Et Metv. – Genio Et Ingenio Nobili Dn. Nicolao Roccoxio, Patricio Antverpiensi, Abrahamus Ortelius Regiae Mts. geographus sub. merito dedicabat. 1589.‘ Altkolorierter Kupferstich v. Abraham Ortelius aus Theatrum Orbis Terrarum… b. Cornelis Claesz. in Amsterdam, dat. 1589 ersch. 1598, 34,5 × 49,5 cm. € 9000,– van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol. III B, 0600:31; 31:121; van den Broecke, Ortelius Atlas Maps, page 101, 52, No. 12; Burden, the Mapping of North America S. 93 ff., No. 74. – Zeigt den Pazifik von Japan, den Philippinen bis Neuguinea im Westen und von Alaska über Mittelamerika bis Südamerika und der Magellanstraße im Osten. – Oben rechts dekorative Titelkartusche; unten rechts Privileg; unten links Kartusche mit Dedikation und Datierung 1589. – Mittig das Schiff „Victoria“ von Ferdinand Magellan. – Erste gedruckte Karte des Pazifiks in tadellosem Zustand! Pirna. Gesamtansicht mit der Festung Sonnenstein (‚Vue de la Fortesse de Sonnenstein du côté du chemin par oú l‘on va a Königstein, qui regarde en bas la Ville de Pirna, et d’un côté l’Elbe, et les Campagnes de Dresden. Peint et gravé par Berd: Bellotto dit Canaletto Pein: R:’). Kupferstich v. Bernardo Michiel Canaletto (Bellotto), 1753–63, 41 × 55 cm. € 6000,– Kozakiewicz, Bernardo Bellotto genannt Canaletto, Nr. 224. – Das Wappen auf der Platte radiert. – Schöner kräftiger und breitrandiger Abdruck! Rheinlauf. ‚Rhenus per tres Tabellas delineatus cum finitimis fortificatis Urbibus, Archibus in Forma et aliis Territoriis ad Rhenum adjacentibus, cumq. variis utilißimis Annotationibus in Honorem Sacrae Caesareae, Majestatis Et Sereniss. Electorum per Jaques De Michal, Capitaneum. cum Sacr. Caes. Majest. Clementissimo Privilegio Ad Annos Decem et aeri insculptus à Mattheo Seuttero. Augustano Sac. Caes. Et Reg. Cathol. Majest. Geogr.‘ Altkolorierter Kupferstich v. Jacques de Michal b. Matthäus Seutter in Augsburg, 1725, 164,5 × 73 cm. € 3800,– Tooley’s Dic. of Mapm. Rev. Ed. K-P, S. 248; Sandler, Johann Baptista Homann, Die Homännischen Erben, Matthäus Seutter und ihre Landkarten, S. 12, Nr. 362– 364. – Sehr seltene Rheinlaufkarte von der Quelle bis Rees am Niederrhein mit dem Weserlauf von der Quelle bis Bremen. – Mittig der Mainlauf von Königshofen und Zeil bis zur Mündung in den Rhein. – Oben rechts Titelkartusche umgeben von 9 Porträts von Kaiser Karl VI. und 8 Kurfürsten. – Unten rechts Kartusche mit Erklärungen und Maßstab. – Links und rechts neben der Karte Ansichtenleisten mit 34 Plänen und Ansichten von Kaub, Hohenfels (Oberpfalz), Rheinfels, Hammerstein, Bingen, Karlsruhe, Hohenzollern, Säulen bei Oppenheim, Schloß Lichtenberg, Pfalzburg, Fleckenstein, Salm, Schlettstatt, Ulm, Belfort (Frankreich), Hohentwiel, Konstanz, Hünningen, Neu Breisach, Alt Breisach, Freiburg, Strasbourg, Landau, Philippsburg, Fort Louis, Mannheim, Mainz, Koblenz, Bonn und Wesel. – Die Karte mit zahlreichen Wappen der anliegenden Herrschaftsgebiete. Verona a. d. Etsch / Venetien. Gesamtansicht aus der Vogelschau (‚Verona Fidelis‘). Kupferstich v. Paolo Frambotti, 1648, 48,5 × 85 cm. – Siehe Abbildung. € 4800,– Weltkarte. ‚Orbis Terrarum Tabula Recens Emendata Et In Lucem Edita Per N. Visscher.‘ Kolorierter Kupferstich b. Nicolaes Visscher in Amsterdam, 1663, 31 × 47 cm. € 2800,– Shirley, The Mapping of the World. Early Printed World Maps 1472–1700, Nr. 431 u. Abb. plate 318. Zell am Harmersbach. Gesamtansicht (‚Zell – Zell‘). Kupferstich v. Friedrich Bernhard Werner b. Joseph Friedrich Leopold in Augsburg, 1735, 20 × 29 cm. € 2200,– Marsch, Friedrich Bernhard Werner, S. 162, Nr. 215; Schefold, Alte Ansichten aus Baden, Nr. 35625. – Seltener 1. und einziger Zustand! – Einzige gedruckte Gesamtanischt von Zell am Harmersbach! 49 Antiquariat Thomas Hatry Stand 40 Hauptstraße 119 · 69117 Heidelberg Telefon +49 (0)6221 26202 · E-Mail: info@antiquariat-hatry.de Erstellung und Bearbeitung von Sammlungen · Deutsche Literatur von Barock bis Moderne · Wissenschaften ersten Mal in der Geschichte der Buchdruckkunst eine frühe Formulierung der Menschenrechte wahr. Die Erwiderungen Martin Luthers auf diese Forderungen entwickelten sich von anfänglicher Teilzustimmung zu scharfer Ablehnung, nachdem eine Niederlage der Revolutionäre absehbar war. Die hier vorliegenden Drucke befinden sich zumeist in gutem Zustand; sämtlich einzeln mit einem schmalen Papierstreifen am Rücken gefestigt, teils knapp beschnitten. € 68 000,– Der Deutsche Bauernkrieg Außergewöhnliche Sammlung von 23 Flugschriften aus den Jahren 1524–25. Das Konvolut enthält neben den „Bauernartikeln“ auch die vier berühmten Stellungnahmen von Martin Luther, die scharfe Entgegnung von Philipp Melanchthon und zwei seltene Texte von Thomas Müntzer. Die „Revolution des gemeinen Mannes“ gegen die Obrigkeit, die sich seit dem Spätmittelalter ankündigte und 1524 zu ersten Aufständen in Süddeutschland führte, wurde entscheidend von reformatorischen Bestrebungen und vor allem durch Thomas Müntzer befeuert, der öffentlich die Ansicht vertrat, dass jeder Mensch auch ohne die Vermittlung der hierarchischen Kirche seinen Weg zu Gott und seinem Seelenheil finden könne. Damit wurden der Absolutheitsanspruch der katholischen Kirche untergraben und die Bauern bestätigt, für ein menschenwürdigeres Leben zu rebellieren. Mit der Abfassung der „Zwölf Artikel“ von Memmingen wurde zum 50 Im einzelnen: I: Rychsner, Utz: Ain hübsch Gesprechbiechlein / von aynem Pfaffen und ainem Weber […]. 1524. VD16 R 2213. II: Rott, Hans: Ernstlicher verstandt gutter und falscher Prediger / mit erklerung des Pfaffenschöffel […]. 1524. VD16 R 3381. III: Peringer, Diepold: Ein Sermon geprediget vom Pawren zu Werdt bey Nürmberg am Sontag vor Faßnacht, von dem freyen willen des Menschen. Eylenburgk, 1524. VD16 P 1406. IV: Link, Wenzeslaus: Ob die Geystlichen Auch schuldig sein, Zinße, geschoß etc. zugeben […]. [1524]. VD16 L 1814. V: [Rhegius, Urbanus]: Das Blatten: Kutten: Kappen: Schern / Schmern / Saltz / Schmaltz / und alles der gleichen […]. [1524]. VD16 R 1758 (1530?). VI: Ain Nützliches Gesprech und underweisung / zu notturfft der bekümertten menschen ursach […]. 1525. VD16 N 2067. VII: Brunfels, Otto: Won dem Pfaffen Zehenden […]. [1524]. VD16 B 8566. VIII: Strauß, Jakob: Auffrur Zwitracht vnd Uneinigkeyt, zwischen woren Euangelischen Christen […]. 1525. VD16 S 9473. IX: Hernach volgen die Clöster und Schlösser so durch die Pawernn am Schwartzwald / Tauber / Jagst / Auch im Bambergischen und Wirtzburgischen Landen eingenommen / zerschläpfft und verprent sindt […]. 1525. Bei Panzer bzw. Weller fehlende Relation. Gilhofer (1905) 361. Für uns nicht im VD16 nachweisbar. X: Der […] herren Casimirn und herren Georgen […] / anzeygen / wie die gewesen empörung und auffrürn / nit den wenigsten tayl / auß ungeschickten predigen entstanden sindt […]. 1525. Panzer 2479. Der Text später erneut abgedruckt. Für uns nicht im VD16 nachweisbar. XI: [Lotzer, Sebastian und Christian Schappeler?]: Die gründtlichen und rechten haupt Artickel / aller Bauerschafft. [Forchheim, Hans Bär], 1525. Einer der 24 Nachdrucke. VD16 G 3546 (falsche Kollation). XII: Luther, Martin: Ermanunge zum fride auff die zwelff artickel der Bawrschafft ynn Schwaben. Auch widder die reubischen und mördisschen rotten der andern bawren. [Wittenberg, Joseph Klug], 1525. VD16 L 4692 u. 7499. XIII: Luther, Martin: Wider die Mordischen vnd Reubischen Rotten der Bawren. [Nürnberg, Peypus], 1525. VD16 L 7494. XIV: Luther, Martin: Eyn Sendebrieff von dem harten buchlin widder die bauren. Wittenberg, [M. Lotter], 1525. VD16 L 5944. XV: Luther, Martin: Ain lection wider die Rottengayster / vnd wie sich weltlich oberkayt halten sol […]. [Augsburg, Simprecht Ruff], 1525. VD16 L 5438. XVI: Müntzer, Thomas: Bekentnus […]. Ein Sendbrieff. [Leipzig, Michael Blum], 1525. VD16 B 1552. XVII: Agricola, Johann: Außlegung des XIX Psalm […] Durch Thomas Müntzer an seyner besten Junnger ainen / auff new prophetisch […]. [Augsburg, Heinrich Steiner von Augsburg], 1525. VD16 A 947. XVIII: Melanchthon, Philipp: Eyn Schrift […] widder die artikel der Bawrschafft. [Wittenberg, 1525]. VD16 M 4205. XIX: Köpfel, Wolfgang: Das die Pfaffhait schuldig sey Burgerlichen Ayd zuthun. On verletzung jrer Eeren. 1525. VD16 C 821. XX: Brenz, Johannes: Von Gehorsam der underthon / gegen jrer oberkait. [Augsburg, P. Uhlhart], 1525. VD16 B 7932. XXI: Ein gloubwirdig / und warhafftig underricht wie die Dhoringischen pawern vor Franckenhawszen umb yhr miszhandlug gestrafft und bey de stett Franckenhawszen und Molhawszen erobert worden. [Dresden, Emserpresse], 1525. VD16 G 2205. Früher Melanchthon zugeschrieben. XXII: [Motschiedler, Georg]: Eyn newer Dialog’ […] wann die selben bayd vertriben und die Münch Clöster auch verbrannt würden. [Nürnberg, Höltzel, um 1525]. VD16 M 6456. XXIII: [Osiander, Andreas]: Ein Christlich Predig wider die vnchristlichen Empörung vnnd vngehorsam etlicher vnterthanen. [1525]. VD16 C 2336. Genaue Kollation und Beschreibung auf Anfrage. – Siehe Abbildung. Ein Meisterwerk der Deutschen Mystik Seuse, Heinrich. Büchlein der ewigen Weisheit und Die hundert Betrachtungen. Manuskript auf Papier, Süddeutschland, (um 1470). Blattgröße 211 × 154 mm. 179 Blätter. Der originalen Handschrift fehlen insgesamt 25 Blätter (davon 3 weiß). Einige fehlende Textstellen wurden im späten 16. Jahrh. ergänzt. Beigeb.: Heinrich von Bitterfeld: Von der Beschaulichkeit. [Tractatus de vita contemplativa et activa deutsch]. 28 Bl. Deutsche Bastarda, einspaltig, nicht regliert, 25 Zeilen, in brauner Tinte, durchgehend rubriziert. Größere dunkle Flecken um die Fehlblätter herum lassen vermuten, dass diese absichtlich entfernt und ergänzt wurden. Blindgeprägter Kalblederband der Zeit über Holzdeckel, Rücken durch Wurmfraß beschädigt, Bindung und Kapitale aber noch intakt. € 32 000,– Der Text Susos (entstanden um 1330) ist einer der meistverbreiteten Texte der Deutschen Mystik; der Handschriftenzensus nennt über 160 erhaltene Manuskripte. Unser Exemplar noch vor einer gedruckten Ausgabe. Das Buch gehört zu den Perlen der Weltliteratur, – für Reinhold Schneider „zum Krongut unserer Sprache; es hat wenig seinesgleichen an Innigkeit und Feuer, Herzlichkeit und Einfalt, Tiefsinn und Schönheit, an umschmelzender Gewalt.“ Der beigebundene Text (entstanden um 1400) stammt von einem Domini- kaner und Reformtheologen, der an der Universität Prag lehrte. Der Text ist Hedwig von Polen gewidmet und diente der Hebung der Laienfrömmigkeit. Zwei sprachlich abweichende Fassungen sind im Zensus verzeichnet. Genaue Kollation und Beschreibung auf Anfrage. – Siehe Abbildung. Das Typographische Institut Heidelberg Richard Weissbach und sein Verlag. Substantielle Sammlung der von ihm verlegten Druckwerke. Heidelberg, 1911–1942. Ca. 63 Bücher. Opbde., Ohln. bzw. Opgmt. € 14 000,– Der 1882 geborene Verleger studierte seit 1905 in Heidelberg und wurde durch die Publikation des „Kondor“ zum wichtigsten Verleger des Frühexpressionismus. Die von Ernst Blass herausgegebene Zeitschrift „Die Argonauten“ versammelte Autoren wie Ernst Bloch, Franz Jung, Robert Musil, Rudolf Borchardt, Walter Benjamin u. a. Mit dem Letztgenannten verband Weissbach eine lebenslange Freundschaft, auch wenn die geplante Zeitschrift „Angelus Novus“ nicht über eine verworfene erste Nummer hinauskam. Für einen der illustrierten Pressendrucke zeichnete Rudolf Schlichter mit seiner ersten Arbeit verantwortlich. Zur Messe erscheint eine Bibliographie mit zahlr. Abbildungen. 51 Antiquariat Haufe & Lutz Stand 44 Kronenstraße 24 76133 Karlsruhe Telefon +49 (0)721 37 68 82 E-Mail: info@haufe-lutz.de · Internet: www.haufe-lutz.de Seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Kinderbücher · Literatur und illustrierte Bücher · Geschichte · Rechts- und Wirtschaftswissenschaften · Naturwissenschaften · Technik ABC – Adam, V(ictor). [Alphabet et chriffres récréatifs]. Paris, Aumont und Tessari [1834]. Quer4°. (26,5 × 33,5 cm). 10 handkolor. lithogr. Tafeln mit jeweils 4 Abbildungen, 1 Bl. (Inhaltsverzeichnis). HLdr. d. Zt. mit kl. goldgepr. Rückenfileten. € 2000,– Nicht bei Gumuchian. – Erste Ausgabe der sehr seltenen kolorierten, großformatigen Bögen. – Eindrucksvolles ABC-Buch mit 24 Buchstaben- und 12 Zahlendarstellungen, die Tafeln in kräftigen Abdrucken und herrlichem frischen Kolorit. In amüsanter Weise stehen die Buchstaben inmitten einer Szenerie von Personen, Tieren oder Dingen, deren Namen mit dem jeweiligen Buchstaben beginnen. Die Zahlen sind teils symbolisch gedeutet, teils spielerisch in die Darstellung integriert, so steht die 7 für die 7 Todsünden und die 8 bildet den Korpus eines Kontrabasses. – Victor Adam (1801–1866) war Historienmaler und Lithograph in Paris, wo er überwiegend Illustrationen zur Revolution und der Zeit des Empire veröffentlichte. Sein Werk wurde 1839 von Frederic Boye neu gestochen, mit Text versehen und in Stockholm neu verlegt. Adams Werk war so ansprechend, daß seine Lithographien im Jahr 1836 offensichtlich für ein weiteres ABC Buch als Vorlage dienten, die von J. Gschihay entworfen wurden (vgl. Pressler, Schöne alte Kinderbücher, S. 202 und S. 21 mit Abb.). – Einband leicht berieben, Kapital mit kl. Läsuren, schönes sauberes Exemplar, lediglich die erste Tafel im äußeren Rand mit kl. fachmännischen Ausbesserungen. Bodoni – (Lama, Giuseppe de). Vita del cavaliere Giambattista Bodoni, tipografo italiano, e catalogo cronologico delle sue edizioni. 2 Teile in 1 Band. Parma, Stamperia Ducale 1816–1817. Gr.8°. 3 Bl., III, 1 Bl., 231 S.; 3 Bl., IX, 1 Bl., 252 S. mit 2 Kupfertafeln von Gubernatis und Fr. Rosspina nach Palmino Pigozzi. Dunkelgrüner Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel u. reicher Rückenverg. € 4000,– Bigmore-Wyman 69. Brooks 1170. Giani, Autentiche edizioni Bodonianae 1/2. – Erste Ausgabe der ersten Biographie des berühmten italienischen Typographen und gleichzeitig erste Bibliographie der Drucke Bodonis (Band II). – Eventuell handelt es sich bei vorliegendem Exemplar um eines von 12 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf feinem Velin-Papier. – Das erste Titelkupfer zeigt ein Medaillen-Porträt Bodonis, das zweite einen trauernden Posaunen-Engel an eine 52 Druckerpresse gelehnt. – Stehkanten geringf. berieben, vorderer Spiegel mit Spuren eines entfernten Exlibris, außergewöhnlich schönes und sauberes Exemplar auf großem Velin-Papier in einem dekorativen zeitgenöss. Einband. Braun, Isabella. Allerneuestes Theaterbilderbuch. Ein plastisches Bilderbuch mit beweglichen Figuren in 4 theatralischen Aufzügen nebst einleitenden Versen u. 4 Lustspielen. Esslingen, J. F. Schreiber (1883). 4°. [6] unbez. Bl. mit 4 aufstellbaren farblithographierten Kulissentafeln, davon 2 mit jeweils 1 beweglichen Figur von Paul Wagner. OHln. mit farblithogr. Deckelbild. € 1400,– Ries 956,7. Wegehaupt IV, 257. – Erste Ausgabe. – „Das berühmte ‚allerneueste Theaterbilderbuch‘ mit kleinen Theaterstücken der Jugendschriftstellerin und Pädagogin Isabella Braun (1815–1886) geht in vier Kulissenbildern mit jeweils drei bis vier Ebenen die vier Jahreszeiten durch: 1. ‚Frühling‘: Blick in die Stube mit spielenden Kindern. 2. ‚Die Landpartie‘: Kinder am Strand spielend. 3. ‚Zur Apfellese‘: Kinder auf Terrasse Äpfel pflückend und essend. 4. ‚Weihnachten‘: Kinder im Schnee spielend mit Blick in den Innenraum mit dem erleuchteten Weihnachtsbaum. – Das Kinderorchester im Vordergrund der Einbandillustration, dessen den Taktstock schwingender kleiner Dirigent durchaus an den jungen W. A. Mozart erinnert. – Der Münchener Zeichner P. Wagner (1822–1937) ist vor allem bekannt für die Schreiberschen Papiertheater, für die er eine große Zahl an Kulissen und Figuren entwarf“ (Laub, Spielbilderbücher 306 zur Nachdruckausgabe). – „Der Betrachter ist hier in das Bildgeschehen eingebunden, was durch die manuelle Betätigung der Ziehstreifen noch erhöht wird“ (H. Herbst im Nachwort zur Nachdruckausgabe). – Ecken leicht bestoßen, Textbl. etwas stockfl., sehr gutes Exemplar. Meistereinbände von Gotthilf Kurz Colette, (Sidonie-Gabrielle Claudine). La treille muscate. Illustré de quatorze lithographies originales en couleurs de (Constantin ou Kostia) Terechkovitch. (Paris, Éditions Robert Léger) 1961. Folio. 90, (3) S. mit 14 Orig.-Farblithographien. Hellbrauner genarbter Ziegenledereinband mit gepr. Rückentitel u. Liniendekor, Kopfgoldschnitt in Orig.-Halbleder-Pappschuber (signiert: Gotthilf Kurz). € 2400,– Vgl. Einband-Slg. Kurz in der Württ. Landesbibliothek Nr. 397. – Eines von 99 num. Exemplaren auf Vélin d’Arches. – Mit einer Einleitung „Une journée de Colette à la Treille Muscate“ von André Dunoyer de Segonzac und einem abgedruckten Brief „Lettre à Colette“ von Jean Cocteau. – Der Buchbinder, Buchkünstler und Graphiker Gotthilf Kurz (1923–2010) war nach seiner Ausbildung an der Werkkunstschule in Offenbach (1943–1949) an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart tätig und danach am Collège Technique Municipal Estienne in Paris (1955–1956). Er war seit 1965 Leiter der Meisterklasse für Buchbinder an der Akademie für das graphische Gewerbe in München und von 1967 bis 1982 Präsident der internationalen Vereinigung „Meister der Einbandkunst“. 1994 ehrte ihn das Land Baden-Württemberg für sein Wirken als Lehrer und Künstler mit der Verleihung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg. – Sehr gutes Exemplar in hervorragendem Meistereinband. gestanzte Schlitze zusammengesteckt werden. – Der italienische Designer und Objektkünstler Enzo Mari (geb. 1932) studierte an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand in den Jahren von 1952 bis 1956 Literatur und Kunst. Sein Interesse galt besonders der Psychologie der Visuellen Wahrnehmung. Er wurde durch seine Arbeiten für die italienischen Unternehmen Danese, Gavina, Artemide, Olivetti und Castelli (Möbelhersteller) bekannt. Er unterrichtete am Polytechnikum Mailand, am Zentrum für Visuelle Kommunikation in Parma, an der Akademie der Schönen Künste in Carrara sowie 1963–1966 an der Scuola Umanitaria in Mailand und erhielt eine Ehrenprofessur im Fachbereich Design an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. 1968 war er Teilnehmer der 4. documenta in Kassel. – Mappe teils stärker braunfl. und angestaubt, wenige Tafeln mit leichten Kratzspuren, sonst gut erhalten. Whitman, Walt. The complete writings. Leaves of grass. The complete prose works. [Issued under the ed. … of Richard Maurice Bucke … With add. bibliogr. and critical material prep. by Oscar Lovell Triggs. 10 Bände. New York, The Knickerbocker Press: G. P. Putnam’s Sons 1902. Gr.-8°. Mit farb. Frontisp. Dunkelgrüne OHldr. mit goldgepr. Rückentiteln u. dekorativer Rückenverg. € 6000,– The Paumanok Edition. – Eines von 300 num. Exemplaren auf „Ruisdael hand-made paper“, signiert vom Verleger. – Band IV mit mont. Original-Briefumschlag adressiert: „Walt Whitman. Attorny Generali Office. Washington D.C.“ dat. Feb. 23th. (18)67. – Rücken geringf. aufgehellt, Exlibris einer amerik. Bibliothek, sehr schönes Exemplar. Valéry, Paul [Traduction]. Les bucoliques de Virgile. Lithographies originales en couleurs de Jacques Villon. Paris, Scripta & Picta 1953. Folio. XXX, 126 p. mit 44 Orig.-Farblithographien. Hellbrauner genarbter Ziegenledereinband mit gepr. Rückentitel u. graph. Deckelornamentik, Kopfgoldschnitt in Orig.-Halbleder-Kassette mit gepr. Rückentitel (signiert: Gotthilf Kurz). € 2800,– Monod 11330. Vgl. Einband-Slg. Kurz in der Württ. Landesbibliothek Nr. 348. – Eines von 245 num. Exemplaren auf Vélin d’Arches, die Lithographien gedruckt bei Moulot Frères in Paris. – Sehr gutes Exemplar in hervorragendem Meistereinband. Spiele – Mari, Enzo. Il gioco delle favole. (Das Fabelspiel. Le jeu des fables. The fable game). Milano, Danese (1965). Folio (50 × 24 cm). 6 Bildtafeln aus Kunststoff mit farb. Serigraphien. Illustr. OKart.Mappe. € 400,– Sehr seltene erste Ausgabe. – Die Kunststoff-Tafeln mit 45 plakativen Tier-Motiven können durch aus- 53 Antiquariat J. J. Heckenhauer e. K. Stand 23 Roger Sonnewald · Holzmarkt 5 · 72070 Tübingen · Seit 1823 Telefon +49 (0)7071 230 18 · Fax +49 (0)7071 23651 · Mobil +49 (0)172 740 95 69 E-Mail: ant@heckenhauer.de · Internet: www.heckenhauer.de Geisteswissenschaften · Literatur (Hermann Hesse) · Kunst (Illustrierte Bücher) · Russland · Württemberg Hesse, Hermann. Romantische Lieder. Dresden und Leipzig, E. Pierson, 1899. 2 Blatt, 44 Seiten. Blauer Halbleinenband. € 4280,– Erste Ausgabe von Hermann Hesses äußerst seltenem Erstlingswerk, in nur 600 Exemplaren im Jahre 1899 erschienen, von denen nur 54 Exemplare bis zum Jahre 1900 verkauft wurden. „Wie wichtig schien mir im Herbst 1899 dieses kleine Büchlein, als ich das erste Exemplar meines ersten Buches in der Hand hielt! Ich bin dem treu geblieben, was ich damals begonnen habe, aber es war ein mühsamer Weg, und die Mühe hat sich nicht gelohnt. Aber dennoch: das Beste, was das Leben geben kann …“ (Hesse an Alice Leuthold, 4. Juli 1930). Hier die sehr seltene vierte Umschlag/ Einband-Variante (ref. Volker Michels). Heckel, Erich. „Ben Alexander“. Original Lithographie. 1927. Links unten in Bleistift bezeichnet „Ben Alexander 20/20“, rechts unten in Bleistift signiert und datiert „Erich Heckel 27“. 49,1 × 38,4 cm auf 70,5 × 50 cm. € *2380,– Ben Alexander, amerikanischer Filmschauspieler (1911–1969), spielte bereits ab dem Alter von 5 Jahren als Kinderdarsteller und dann in Stummfilmen. Bis 1927 war er schon in mehr als 35 Filmen zu sehen. In Deutschland wurde er 1930 durch seine Rolle des Franz Kemmerich im Film „Im Westen nichts Neues“ bekannt. Alexander had his best-known role as that of „Kemmerick“ the tragic amputation victim in the film „All Quiet on the Western Front“. Ben Alexander erhielt drei Sterne auf dem „Hollywood Walk of Fame“. Erich Heckel (1883–1970) fertigte einige SchauspielerPorträts an, so auch von Asta Nielsen. – Dube L 280 II von II, hier der endgültige Zustand mit der dunklen Jacke. – Siehe Abbildung. Heckel, Erich. „Stehender Frauenakt im Atelier“ und „Schlafendes Mädchen“. (Zwei Motive auf einem Blatt). 1913 und 1914. Original-Tuschzeichnungen auf breitrandigem Bütten. Gut erhalten. Ca. 51 × 25,5 cm. Das (rückseitige) Motiv „Schlafendes Mädchen“ ist rechts unten in Bleistift signiert und datiert „Erich Heckel 14“. The motive „sleeping girl“ is full signed and dated in pencil with „Erich Heckel 14“. € *22 800,– Sehr seltenes frühes Blatt. Die Datierung des Aktmotives ist aufgrund eines ganz ähnlichen Aquarells gesichert und vom Nachlass Erich Heckel bestätigt. – Siehe Abbildung. 54 Meyer, J(ohann J(acob). Mahlerische Reise auf der neuen Kunst-Strasse aus dem Etschtal in Tyrol über das Stilfser-Joch durch das Veltlin längs dem Comersee nach Mayland. Zürich, (Selbstverlag), I. I. Meyer, 1831. Quer-Quart, 22,5 × 29 cm, Plattenformat: 14,5 × 19,3 cm. Mit gestochenem Titel mit Aquatinta-Vignette und 36 Aquatinta-Tafeln, gestochen von F. Hegi. Die Wegkarte von H. Keller ist in Kopie beigefügt. Zeitgenössische Halbledermappe mit blindgeprägten Leinendeckelbezügen und Ganzgelbschnitt. € 6380,– Sehr seltene erste Ausgabe. Engelmann 1002. Die Heerstrasse über das Stilfserjoch wurde von der österreichischen Regierung unter der Leitung der Ingenieure Donezani, Domenico und Porro 1824 erbaut. Die Tafeln sind durchwegs gut erhalten, am Rand leicht fleckig. Moll, Alb. und Pleibel, A. L. Die Schwäbische Alb. Eine Schilderung ihrer schönsten und interessantesten Punkte. Mit 14 lithographischen Ansichten von Eberhard Emminger, C. Schacher und J. Wölffle. 3 Abteilungen in 1 Band. Urach, Th. Caelius, 1860. Quer-Quart. 24, 30, 34 Seiten. Grüner Originalleinenband mit Rückenschild. Ecken etwas bestoßen. Tafeln und Titel in Teil 1 stärker stockfleckig, die anderen Teile leicht stockfleckig, sonst von guter Erhaltung. € 5800,– Sehr seltene und gesuchte Erstausgabe eines der schönsten Ansichtenwerke der Schwäbischen Alb mit herrlichen Ansichten von Hohen-Neuffen, Urach (3), Hohen-Wittlingen, Seeburg, Güterstein, Reutlingen, Lichtenstein, Hohenzollern, Kirchheim, Hohenstauffen, Reissenstein, Rosenstein. Pushkin – (Chernyshevsky, Nikolai). Aleksandr Sergevic Pushkin. Ego zhizn’ i socinenija. St. Petersburg 1856. Kl.-Oktav. VII, 132 Seiten, 2 Blatt. Mit 1 Porträt in Stahlstich. With frontispiece. Halbleinen des späten 19. Jh. mit marmoriertem Schnitt und marmorierten Deckel-Bezügen. – Leicht stockfleckig. Der Schnitt teilw. etwas ausgelaufen. € 1180,– Frühe und seltene Original Puschkin-Biographie. Enthält einen Abschnitt über das Leben des Autors sowie Gedichte und Auszüge aus Onegin. Chernyshevsky war auch der Herausgeber der Zeitschrift „Sovremnik“. – Sibanov 7103. Riedl, Christine Charlotte. Lindauer Kochbuch, für guten bürgerlichen und feineren Tisch eingerichtet, bestehend in achtzehnhundert und zwei, in langjähriger Praxis erprobten Rezepten. Zweite, viel verbesserte, um 200 Rezepte vermehrte Auflage. Lindau, Johann Thomas Stettner, 1855. Oktav. VI, 745 Seiten, 1 nn. Seite. Mit 63 Abbildungen auf 9 lithographierten Tafeln. Braunes Originalleinen mit goldgeprägtem Rückentitel und geprägtem Deckel, mit gelben Vorsatzpapieren. Alte Namenseintragung auf dem fliegenden Vorsatz, Rücken ausgeblichen, Gelenke erneuert, durchgehend etwas stockfleckig. € 280,– Die Verfasserin war Gastwirtin und früher Köchin in einigen der ersten Hotels und Bäder. Scultetus, Johannes (Schultes, Johann). Armamentarium chirurgicum XLIII. tabulis aeri elegantissimè incisis, nec ante hac visis, exornatum. Opus posthumum, medicinae pariter ac chirurgiae studiosis perutile & necessarium, in quo tot, tam veterum ac recentiorum instrumenta ab authore correcta. The Hague, Ex Officina Adriani Vlacq, 1656–1657. Oktav. (22), 328 Seiten, 2 nn. Blatt. Mit 44 ganzseitigen Kupfertafeln mit zahlreichen Darstellungen und mit dem (oft fehlenden) gestochenen Titel (Frontispiz). Zeitgenössischer Pergamentband mit handgeschriebenem Rückentitel. Contemporary vellum, with handwritten title on spine. Vorderes Gelenk leicht gelockert, alte Namenseintragung auf Vorsatz. Aus der Bibliothek eines fürstlichen Leibarztes. € 1980,– Schultes (1595 in Ulm geboren, 1645) war in Ulm und Venedig als Stadtarzt tätig. Hier die seltene zweite Auflage, die erstmals im Oktavformat erschien. Die erste Auflage erschien als Folioformat. Das Werk zeigt auf den 44 Tafeln die chirurgischen Instrumente und Anwendungsbeispiele bzw. Operationen. Schultes Werk reformierte die medizinische Versorgung in Europa. Taglioni, Ph. (Filippo) – Lindpaintner, Peter Joseph (von). Danina oder Joko der Brasilianische Affe, idealisches Ballett in 4 Acten von Ph. Taglioni in Musik gesetzt und Seiner Majestät dem König Wilhelm von Württemberg allunterthänigst gewidmet von Lindpaintner. Vollständiger von seinem Schüler Ludwig Schunke verfertigter Clavier Auszug. Mannheim, Ferd. Heckel, (circa 1827). Quer-Quart. Titelblatt mit gestochener Vignette von Weng, 95 Seiten. Zeitgenössischer Halblederband mit Buntpapierüberzug. € 320,– Sehr selten. Die Handlung spielt unweit Fernambuck in Brasilien. Filippo Taglioni (1777–1871) war Choreograf und Balletttänzer. Die Familie Taglioni lebte u. a. später in Berlin in der Französischen Straße. – Lindpaintner (1791–1856), gebürtig aus Koblenz, war Komponist und Dirigent. – Eine Aufführung fand am 9. Mai 1827 in Mannheim statt. Weiss, Peter. Hölderlin. Stück in zwei Akten. Herstellung Walter Ruppert. Frankfurt a. M., Suhrkamp, 1971. Folio. 109 Seiten mit 40 Seiten Textänderungen separat, auf Seite 40 eine Bibliographie und eine Danksagung an Martin Walser. Kartonierter Original-Halbleinen-Umschlag. Gut erhalten, leichte Gebrauchsspuren. € 240,– Hier die sehr seltene vervielfältigte Typoskript-Form als Vorlage für die Erstaufführung am Stuttgarter Staatstheater, nebst den Textänderungen. (Siehe auch Hellmuth Karasek in DIE ZEIT, 24. September 1971). von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, Maximilian Wunibald (1750–1818). Erhebung des Karl Schü(t)z (Fürstlich Hohenzollerischer Sigmaringischer Hof & Regierungsrath) in den erblichen Adels- und Ritterstand sowie Verleihung des Prädikats des Heiligen Römischen Reichs genannt Edlen Schüz von Lenzenau. Schloss Zeil, 15. April 1790. 33 × 24,5 cm. 12 Blatt. Kalligraphische Urkunde in schwarzer Tinte auf Pergament, mit eigenhändiger Unterschrift des Fürsten auf dem letzten Blatt und ganzseitig gemaltem Wappen in Deckfarben und Gold. Sämtliche Seiten von Bordüren umgeben. Die Eingangsseite mit besonders aufwendigen kalligraphischen Initialen. Roter Samteinband, an goldschwarzer Bordüre hängende Messingkapsel (Durchmesser 10 cm), nebst dem Siegel. Der Einband mit goldenen Schließbändern. In Holzschatulle liegend. Der Samteinband auf der Vorderseite mit kleinen Fehlstellen, die schwarzen Schließbänder lose, sonst von guter Erhaltung. € *1980,– Seltene, prachtvolle Ernennungsurkunde nebst ausführlicher heraldischer Beschreibung des Wappens. Schü(t)z war in zweiter Ehe mit Anna Maria Gebele verheiratet. – Siehe Abbildung. 55 Antiquariat Hohmann Stand 67 Lilienstraße 13 · 88433 Schemmerhofen Telefon +49 (0)7356 662 98 10 E-Mail: mail@oeconomie.de · Internet: www.oeconomie.de Wirtschaftswissenschaften ·Wirtschaftsgeschichte ·Firmengeschichte May, Johann Carl. Versuch einer allgemeinen Einleitung in die Handlungs-Wissenschaft, theoretisch und praktisch abgehandelt. Erster, oder allgemeiner Theil; Zweyter, oder besonderer Theil. Neue, vermehrte und verbesserte Auflage. Altona und Lübeck, verlegts David Iversen, 1770. (52) 448; (35), 476 S., 2 in 1 Bd., HPgmt., etw. fleckig, unt. Kap. m. kl. Fehlstelle, Exl., vord. Vorsatzbl. erneuert. € 2000,– und Fabrikanten statt einer glücklichen Zukunft die traurigen Aussichten eröffnet. …“ (Commerz-Bibliothek 413). Hirsching V, 107. Humpert 5289. (Merkantilische Bücher-Kunde 70). Weber; Literaturgeschichte 67. – „… ein aufgeweckter, lebensnaher Geist … der sein kluges Buch mit schwungvoller Feder schrieb, zeigt einen klaren und scharfen Weitblick, der sich auf seine große Erfahrung stützt. …“ (Löffelholz; Geschichte 234). Holzmann, Bohatta -. – Anhang: System der Oekonomisch-Politischen oder Kameralischen Wissenschaften. – Verfasserangabe nach Ian McNeely: The Emancipation of Writing; German Civil Society in the Making, 1790s-1820s; Berkeley 2003; 261. – OCLC verzeichnet bisher kein, KVK zwei Exemplare. Spendelin, Johann Christian. Handbuch über die gesammten deutschen Steuerrechte. Erster Theil; Zweiter Theil. Chursachsen. Cöthen und Leipzig, in der Glandenbergischen Hofbuchhandlung, 1790. XII 206 (= 306); (3), 214 S., 2 Bde., marmor. Kt., unbeschn. € 650,– Stammhammer; Finanzwissenschaft. – „… Churfürstl. Sächs. bestalltgewesenen Steuerrevisor.“ – „ … sitzt seit 1792, wegen falschen Geldmünzens, im Zuchthause zu Torgau …“ (Hamberger, Meusel VII, 558). – „… war Steuerrevisor in Belzig.“ (Hamberger, Meusel XX, 539). – Zweiter Titel: Handbuch über die gesammten chursächsischen Steuerrechte. Erster Theil; Zweiter Theil. – Mehr nicht erschienen. „… Auctionatores geben jährlich 6 Thlr. Auditeurs bei der Armee 2 Thlr. Auer-Wärter 1 Thlr. Personensteuer. … Buchführer oder Buchhändler, wie andere Kaufleute. …“ Krämer, Bernard August. Ideen zur Verbesserung der bürgerlichen Gewerbe. Ein patriotischer Versuch. Göttingen, bei Johann Christian Dieterich, 1800. 102 S., (1) gef. Tab.Taf., kl.okt., Pp., kl. Rsch. € 380,– „… Nie scheint mir demnach das Bedürfniß dringender gewesen zu sein, durch heilsame Vorschläge die vaterländische Industrie zu beleben, als gerade jetzt, wo der Deutsche durch den unpatriotischen Hang nach ausländischen Fabrikaten, und Vernachlässigung, oder Geringschätzung der einheimischen Erzeugnisse letzten den allmähligen Verfall unwillkürlich zuzubereiten beginnt, folgsam dem deutschen Gewerbsmanne 56 (Weisser, Johann F. C.). Das gesammte RechnungsWesen. Zum Gebrauch für Wirtembergische Probatoren, Substituten und Schreiber von A. Stuttgart, bei Carl Eichele, 1802. VI XIV (7)-207, 22 S., marmor. Pp., hs. Rsch., Spiegel m. Klebesp., Vors. beschnitten. € 300,– Say, Jean Baptiste. Abhandlung über die NationalOekonomie, oder einfache Darstellung der Art und Weise, wie die Reichthümer entstehen, vertheilt und verzehrt werden. Aus dem Französischen übersetzt mit Anmerkungen und Zusätzen versehen von Ludwig Heinrich Jakob. Halle und Leipzig, in Commission der Ruffischen Verlagshandlung, 1807. XXXII 486 S., (2) S. Anz.; VI 544 S., 2 Bde., neuer. marmor. Pp., tls. Gebr.sp., tls. stockfl. € 2200,– Carpenter; Bestsellers XXXIII 3. Humpert 13120. (Kress 6386). (Menger 669). – “Traité d’économie politique.” (Paris 1803). – Erste deutsche Ausgabe. – „… auf mannigfaltige Weise schon früh zu Ideen beigetragen hat, die man seitdem als wesentlich und bedeutend für die ökonomische Analyse betrachtet. …“ (Baumol). – Beiliegend William J. Baumol: Vademecum zu einem frühen Klassiker der ökonomischen Wissenschaft. Jean-Baptiste Say und der „Traité“. Grasmeyer, G(eorg) L(udwig) W(ilhelm). Materialien zu einem allgemeinen Plan für die Assekuradeurs in Hamburg. Erfahrnen und sachkundigen Männern zur Prüfung vorgelegt. Hamburg, gedruckt bey Friedrich Hermann Nestler, 1809. XX 270 (2) S., kl.okt., Ldr., etw. berieben, Exl., WaV. € 700,– Commerz-Bibliothek 673. Neumann; Versicherungswesen 212. – „… Bevollmächtigter der AssekuranzSozietät von 1803.“ – OCLC verzeichnet bisher kein, KVK (= Grassmeyer) ein Exemplar. – Mit handschriftlicher Widmung vom Verfasser. Gülich, Gustav von. Ueber die gegenwärtige Lage des englischen und des deutschen Handels mit einer allgemeinen Uebersicht der Fortschritte der Production und Consumtion in Europa und Amerika. Göttingen, bei Vandenhoeck und Ruprecht, 1834. X 250 (2) S., mehr. Tab., HLdr., tls. stockfl. € 900,– ADB IL, 623. Goldsmiths -. Humpert -. Kress -. – „… hatte er auf mehreren Reisen nach England technische Kenntnisse gesammelt und, um sie im Inlande zu verwerthen, eine Papierfabrik (Wertheim) bei Hameln und eine Kohlenbergwerk angelegt. …“ (Max Bär). – OCLC verzeichnet bisher ein Exemplar in Polen, KVK drei in Deutschland. Dictionnaire du Commerce et des Marchandises, contenant tout ce qui concerne le commerce de terre et de mer. Tome Premier (A-F); Tome Deuxième (G-Z). Encyclopédie du Commerçant. Paris, Guillaumin et Cie., 1837–1839. (3), 996 S., (3 (1) gef.) Ktn.; (3), (997)-2252 S., (1) Kte., 2 Bde., qt., HLdr., berieben, Eckn. bestoßen, tls. st. stockfl. € 350,– Krausz, J. C. C. (= Johann Carl Cornelius Krauss). Die Kunst der kaufmännischen Buchführung nach doppelter, italienischer Methode mit Berührung verschiedener Systeme derselben. Mit besonderer Rücksicht auf Hamburg nach neuen vereinfachten und doch vervollkommenden Maximen. Als Handbuch für Kaufleute und als Lehrbuch für Lehrer und zum Selbstunterrichte, zugleich auch als kritisches Seitenstück zu „Crüger’s Kaufmann“ und „Averdieck’s Handlungs-Comptoir“ bearbeitet. Hamburg, In Commission bei Hoffmann & Campe, 1840. (8) 629 S., (1) Bl. Berichtigungen, HLdr., mehr. NaV., tls. st. stockfl. € 650,– (Augspurg; Buchführung 1872, 8 : 1839). (Humpert 6749 : 1839). – „… practischem Buchführer und Lehrer des Buchführens in Hamburg.“ – Das Vorwort datiert „Hamburg, im November 1839.“ – OCLC und KVK verzeichnen bisher nur ein Exemplar. Courcelle-Seneuil, J(ean) G(ustave). Theorie und Praxis des Geschäftsbetriebs in Ackerbau, Gewerbe und Handel. Deutsch bearbeitet von G. A. Eberbach. Mit einem Fürwort von F. v. Steinbeis. Stuttgart, Verlag von Carl Grüninger, 1868. XII 550 (1) S., gepr. Ln., vord. Gelenk etw. gelockert, StvT. € 450,– Humpert 3891. HWB 1956, 1361. – „Manuel des Affaires, ou Traité théorique et pratique des Entreprises industrielles, commerciales et agricoles“ (1857). – „… Sehr frühzeitig erkannte Ferdinand von Steinbeis, auf dessen Wirken die gesunde wirtschaftliche Struktur Württembergs maßgeblich zurückgeht, den für die deutschen Verhältnisse hohen Wert des Werkes, das, auf seine Veranlassung übersetzt und durch ihn bereichert, 1868 … erschien. … Diese einzige Übersetzung eines seiner Werke ins Deutsche (Courcelles Einfluß auf die spanische Literatur war erheblich größer!) erschien ein bzw. zwei Jahre vor den Arbeiten von Emminghaus und Lindwurm …“ (Sundhoff). Launhardt, W(ilhelm). Das Wesen des Geldes und die Währungsfrage. Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann, 1885. VI (1), 75 S., Ln., StaVuT. € 900,– Masui 876. Menger 234. Soetbeer; Litteraturnachweis 239. – „… schien mir vor Allem eine Widerlegung der weitverbreiteten Anschauung erforderlich, dass das Geld nichts anderes als eine Waare sei und sein Preis wie der aller überigen Waaren von seiner Menge abhänge. Dem gegenüber musste die Thatsache erwiesen und hervorgehoben werden, dass bei freier offener Währung die Geldeinheit zu einem unveränderlichen Maassstab für alle Preise wird, wie beispielsweise das Meter für die Raumgrössen. …“ (Vorwort). Pantaleoni, Maffeo. Pure Economics. Translated by T. Boston Bruce. London, Macmillan and Co., 1898. (1) Bl., xiii, 315 S., (44) Fig., (4) S. Anz., gr.okt., Ln., etw. bestoßen, Rckn.prg., Exl., StaVvT. € 300,– New Palgrave III, 794. (WWE 1983, 295). – “Principii di Economia Pura.” (1889). – Erste englische Ausgabe. – “… Pantaleoni’s ‘Manuale di Economia Pura’ … The English edition embodies additions and alterations by the author … (Vorwort des Übersetzers). – Mehrere Prägestempel im Text. „Prefaces. The Theory of Utility. The Theory of Value. Application of the General Theory of Value to determinate Categories of Commodities.” Bernoulli, Hans. Das Niggerbaby und andere lyrische Ergüsse über Währungsfragen und soziale Miseren. Berlin und Bern, Freiland-Freigeld-Verlag, (1923). 94 S., mehr. Ill., kt., vord. Ebd. m. kl. Läsuren, WaT. € 350,– Freiwirtschaftliche Bibliothek -. – Mit handschriftlicher Widmung „Hans und Irene Krückeburg in alter Freundschaft gewidmet vom Verfasser“. Bernoulli, Hans. Der Schandfleck und andere Verse über die Währungsverbrechen unserer Zeit. Bern, Genossenschaft Verlag freiwirtschaftlicher Schriften, (1931). 120 S., kt., Rckn. u. Randläs. rest., WaT. € 650,– Freiwirtschaftliche Bibliothek -. – Mit handschriftlicher Widmung „Maja Krückeburg zu eigen. Der Verfasser und Patenonkel. Weihnachten 1931.” Mises, Ludwig von. Nationalökonomie. Theorie des Handelns und Wirtschaftens. Genf, Editions Union, 1940. XVI 756 S., kl.qt., Kt., StaV., Tit. etw. beschn., tls. Anstr. € 2500,– Mises 15. New Palgrave III, 480. – Erste Ausgabe. – „Human Action.“ Debreu, Gerard. Theory of Value. An Axiomatic Analysis of Economic Equilibrium. Cowles Foundation for Research in Economics, Monograph 17. New York + London, John Wiley & Sons + Chapman & Hall, 1959. XII 114 S., mehr. Fig., gr.okt., Ln., NaV., Anstr., OU. m. Gebr.sp. u. Randläs. € 300,– WWE 1983, 89. – Erste Ausgabe. 57 Stand 53 Antiquariaat Junk Allard Schierenberg Van Eeghenstraat 129 · 1071 GA Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 676 31 85 · Fax +31 20 675 14 66 E-Mail: books@antiquariaatjunk.com · Internet: www.antiquariaatjunk.com Alte Naturwissenschaften · Reisen Curtis, J. British Entomology; being illustrations and descriptions of the genera of Insects found in Great Britain and Ireland; containing coloured figures from nature of the most rare and beautiful species, and in many instances of the plants upon which they are found. London, printed for the author, 1823–1840. 8 volumes. Royal-8vo (235 × 142 mm). With 770 hand-coloured engraved plates. Contemporary red half morocco, gilt decorated and lettered spines, frontcovers with red morocco label „Veritas vincit omnia J.W“, gilt edges. € 8400,– An attractively bound copy of the first edition, with all plates finely engraved. In later editions many of the plates are reproduced in lithography, which makes them less attractive. This work was originally published in parts, and once described by Cuvier as „the paragon of perfection“. The treated insects are depicted together with flowers or plants, which render the plates particularly charming. John Curtis was born in Norwich in 1791, son of an engraver, and his mother was described as a „cultivator of flowers“. At the age of sixteen he went to work for a local solicitor and began to supplement his income by collecting and selling insect specimens to the gentlemen entomologists of the day and learnt the art of scientific illustration. His first published illustrations appeared in Kirby and Spence’s bestseller „Introduction to Entomology“ (1815–26). In 1817 he went to London where he met many of the leading natural historians of the day, such as Sir Joseph Banks. „John Curtis is described as the first entomologist to earn a living, albeit a rather poor one, as a scientist. He liked to travel although it proved difficult because of his financial problems but he collected extensively in Britain, Ireland and Europe. In 1825 he travelled to Scotland by steam packet and returned by land, walking most of the way and collecting insects and adding thirty-two new species to the British list – all material for his dream work ‚British Entomology‘„ (Gilbert p. 142). A systematically bound copy. Provenance: armorial bookplate of John Waterhouse Halifax and another bookplate „Queen Margaret’s School, presented by Mrs. Doherty Waterhouse“. – Horn & Schenkling 4184; Nissen ZBI, 1000. Demidoff, A. Voyage dans la Russie Méridionale et la Crimée, par la Hongrie, la Valachie et la Moldavie, exécuté en 1837 … dédié à S. M. Nicolas Ier, Empereur de toutes les Russes: Atlas d’histoire naturelle. Paris, E. Bourdin, 1842. Folio (435 × 280 mm). 58 With 95 engraved plates (including 4 folded maps), of which 84 beautifully hand-coloured. Contemporary blond calf, gilt decorated spines, sides with double gilt borders, gilt edges. € 26 500,– Most probably the finest plates on Russian natural history. The spectacular plates, some heightened with gold and silver, are made after drawings by the most famous natural history artists of the period such as Travies, Prêtre and Oudart. Especially the ichthyological plates are of a great beauty and belong to the very best ever made on this subject. Demidoff (1812–1870) was a well-known traveller, who married Princess Mathilde, daughter of Jerôme Bonaparte. The plates are arranged as follows: Pisces 32 hand-coloured plates; Aves 3 hand-coloured plates, Amphibia (& Reptilia) 13 handcoloured plates; Polypi 3 (1 hand-coloured) plates; Ecailles des Poissons et des Reptiles 3 hand-coloured plates; Mammalia 4 hand-coloured plates, Crustacea 1 hand-coloured plate; Arachnoidea 1 hand-coloured plate, Cryptogamia 7 hand-coloured plates; Mollusca 12 hand-coloured plates; Geologie 4 hand-coloured plates & 4 (3 hand-coloured folded) maps; Terrain Carbonifères 8 plates. – „… the 13 hand-coloured, engraved plates … represent the first coloured iconography of the reptiles of southern Russia to be published“ (Adler III p. 110). – Nissen ZBI, 1072. Doubleday, E. & Westwood, J. O. The genera of Diurnal Lepidoptera: comprising their generic characters, a notice of their habits and transformations, and a catalogue of the species of each genus. London, Longman, Brown, Green, and Longmans, 1846–1852. 2 volumes. Folio (375 × 270 mm). pp. xi, (1), 1–250; (2), 251–534, with 86 lithographed plates of which 85 splendidly handcoloured. Contemporary green half morocco, richly gilt decorated spines in 6 compartments, marbled sides (minor skilful repair to bindings). € 20 000,– One of the rarest and most beautiful iconographies on butterflies. The magnificently handcoloured plates were drawn and lithographed by William C. Hewitson. Hewitson was a very wealthy naturalist and formed the most complete collection of diurnal lepidoptera of the world (now in the British Museum). „Hewitson was a most accomplished artist and scrupulously accurate draughtsman, and his figures, whether of birds’ eggs or butterflies, are drawn and coloured with conscientious care … In his own line, as a pictorial describer of butterflies, Hewitson stands unrivalled“ (DNB. IX pp. 758–59). The work was published in 54 parts. The first 31 parts by Doubleday and due to his early death the work was continued by Westwood. The work is fully discussed by F. Hemming in the „Journal of the Soc. for Bibl. of Nat. Hist. Vol. I, 11. pp. 335–464“. „The number of new species figured by Doubleday is very considerable, and is even larger than appears at first sight“ (Hemming). „Westwood remarked that the butterfly collection of the British Museum was ‚one of the finest ever formed‘, and Doubleday based his work on that collection, gaining other information. Particularly on butterfly habits, from manuscripts and drawings also in the British Museum. The famous collection of drawings by John Abbot painted in America and sent to England, plus those of General Hardwicke’s collection of Indian drawings gave much of this information“(Gilbert. Butterfly Collectors and Painters p. 82). The first plate, an anatomical plate, was never coloured. A fine copy without any foxing. – Horn & Schenkling 5034: „Sehr selten“; Nissen ZBI, 1150. Gaertner, J. De frvctibvs et seminibvs plantarvm. Accedvnt seminvm centvriae qvinqve priores (continens seminum centurias quinque posteriores). Stuttgart, typis Academiae Carolinae / Tübingen, typis G. H. Schrammii / Leipzig, C. F. O. Richter, 1788–1807. 3 volumes. 4to (255 × 205 mm). (I:) pp. (12), clxxxii, (2), 384, (8), with engraved plates 1–79; (II:) pp. lii, (4, incl. 1 blank leaf), 504, with engraved plates 80–180; (III, 1:) pp. (8), 1–128, with engraved plates 181–202; (III, 2:) pp. (4), 129–256 with engraved plates 203–225. Contemporary calf, gilt ornamented spines in 6 compartments with red and green gilt lettered labels (spine of first and third volume with some repair). € 9000,– is very rare and added an „Index synonymorum“ pp. 505–520 to the second volume, which must be considered a second issue of the 2nd volume as many copies were distributed without the second index which was issued a year later in 1792. The title page on the second volume is dated 1791. „But Gärtner’s theory of the seed is one of his most valuable contributions to the science“ (Sachs p. 124). An excellent copy of this famous classic on the morphology of fruits and plant seeds. Its fine and elaborately engraved plates are almost all by the wellknown Nürnberg artist J. Sturm. – Stafleu & Cowan 1925 & 1921; Hunt 697. Trew, C. J. Plantae Selectae quarum imagines ad exemplaria naturalia Londini in hortis curiosorum nutrita manu artificiosa doctaque pinxit Georgius Dionysius Ehret … Augsburg, J. J. Haid, 1750–73. Large folio (550 × 380 mm). pp. (iv), 56, (2), with general title in red, gold and black, and three engraved portraits, and 100 hand-coloured engraved plates, the first word of the engraved captions to each heightened in liquid gold; a fine large fresh copy in recent half green morocco. € 85 000,– First edition, an exceptionally fine and very large, uncut copy, of one of the most beautiful and distinctive flower books of the eighteenth century, with magnificent plates by Georg Dionysius Ehret. „The genius of Ehret was the dominant influence in botanical art during the middle years of the eighteenth century“ (Blunt). – Dunthorne 309; Great Flower Books p. 78; Hunt 539; Johnston 429; Nissen BBI, 1997; Stafleu & Cowan 15131. – See illustration. First edition, first issue with the very rare supplement by the author’s son Carl Friedrich Gaertner. The first volume is dedicated to Joseph Banks. The work is a taxonomic landmark and many of the seeds and fruits derive from Cook’s first voyage and from the collection of Sir Joseph Banks. „In 1778 he (Gaertner) was in London, renewing his contact with Joseph Banks, and, as always, hospitably received at the treasure-house in Soho square. Since his first visit, Banks and Solander had made their great trip around the world with Cook on his first voyage (1768–1771). The collections of that trip were liberally made available to Gaertner, who was allowed to take named specimens with him, often of new taxa that had only been provided with manuscript names by Banks and Solander. The same was true of fruits obtained from specimens grown at Kew, among which were plants brought back by Banks and Solander, as well as the first introductions from South Africa by Masson …“ (F. A. Stafleu. Joseph Gaertner and his Carpologia p. 1). Gaertner incorporated unused material from the East Indies obtained from Leiden, as well as plants from Japan and the Cape given to him by Thunberg. Joseph Gaertner died in 1791 finishing the third part of the second volume up to page 504. The second volume was distributed with 504 pages including an „Index generum universalis“ (pp. 489–504). Carl Friederich Gaertner published the third volume which 59 Antiquariat Dr. Paul Kainbacher Stand 56 Eichwaldgasse 1 · 2500 Baden bei Wien, Österreich Telefon +43 699 110 192 21 E-Mail: paul.kainbacher@kabsi.at · Internet: www.antiquariat-kainbacher.at Reisen · Expeditionen · Ethnologie · Naturwissenschaften Orientreise 1586 Mergenthal, Hans. Gründliche und warhafftige Beschreibung Der Löblichen vnd Ritterlichen Reise vnd Meerfart in das heilige Land nach Hierusalem des Durchlauchtigen und Hochgebornen Fürsten vnnd Herrn / Herrn Albrechten / Hertzogen zu Sachssen / Landgraffen in Düringen / Markgraffen zu Meissen / etc. Dabey ein kurtzer Ausszug der Pilgramschaft ins gelobte Land / Hertzog Wilhelmen zu Sachssen / auch anderer Fürsten aus diesem hochlöblichen Stammen / So wol etlicher Graffen / vom Adel / und anderer / so mit darbey gewesen / zubefinden. Gestellet durch Den Gestrengen und vesten Hansen von Mergenthal. So selbsten persönlich mit und darbey gewesen. Leipzig, Zachariam Berwaldt, Verleger Hennig Grossen 1586. 4to. 60 Blatt. Pappband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel, Einband etwas gebräunt, Vorderdeckel mit Feuchtrand, innen ein sehr gutes Exemplar. € 8500,– Frühes Werk aus der Reihe „Europäische Reiseberichte des späten Mittelalters“. Mergenthal beschreibt hier die Reise des Fürsten Albrecht, Herzog zu Sachsen, 1476 nach Jerusalem. Die Reise führte von Dresden über Weimar, Coburg, Bamberg, Nürnberg, München, Innsbruck, Bozen, Florenz nach Rom. Unterwegs werden zahlreiche Adelige mitgenommen. Von Venedig führte die Schiffsreise nach Corfu, Kreta, Rhodos, Cypern und schließlich nach Jerusalem. Beschrieben wird auch die Rückreise, wobei hier Kärnten mit Villach durchreist wird. Im Anhang sind etliche Pilgerreisen in das Heilige Land um 1150 dargestellt. Selten! – Röhricht 1476 3b. Durch Syrien und Mesopotamien Oppenheim, Max Freiherr von. Vom Mittelmeer zum Persischen Golf. Durch den Hauran, die syrische Wüste und Mesopotamien. 2 Bände. Berlin, Reimer 1899–1900. Gr.-8vo. XV, 334 S.; XIII S., 1 Bl., 434 S. Mit zahlreichen Abbildungen, Tafeln, 1 Plan, 4 Karten und 1 großen Karte in 2 gefalt. Kartenblättern. Sehr dekorative Original-Leinenbände mit Prägungen am Vorder- und Hinterdeckel (Rücken fachmännisch hinterlegt und durch Verwendung des Original-Materials ist diese Restaurierung beinahe nicht ersichtlich), einige St. a. Vorsatz und Titel, insgesamt ein schönes Exemplar. € 2800,– 60 Max Freiherr von Oppenheim (1860–1946) war Diplomat, Orientalist und Archäologe. Er war Mitarbeiter des Kaiserlichen Generalkonsulates in Kairo und da er keine spezielle Aufgabe hatte, konnte er zahlreiche Forschungsreisen, v. a. im Orient durchführen. Seine größte Entdeckung war 1899 der Siedlungshügel Tell Halaf und die dort befindliche Halaf-Kultur. Er bereiste weite Teile Syriens, u. a. Palmyra, und gibt nicht nur von den antiken Stätten, sondern auch von der Bevölkerung und den Landschaften ein interessantes Bild. Islamische und christliche Architektur in Nordmesopotamien Preusser, Conrad. Nordmesopotamische Baudenkmäler altchristlicher und islamischer Zeit. 2 Bände (Textband und Tafelband). Leipzig, Hinrichs 1911. Folio. 3 Bl., 71 S. Mit 1 Kartenskizze und 225 Abbildungen auf 82 Tafeln und im Text. OriginalBroschurbände in Original-Schuber (Innenfalz des Schubers mit Einriss), Innenlasche Broschur des Tafelbands mit Einriss, Textband unaufgeschnitten, ein sehr gut erhaltenes Set dieser Rarität. € 12 000,– Conrad Preusser war Teilnehmer der Assur-Expedition. Während dieser Zeit unternahm er eine Spezialexpedition entlang bislang wenig bekannter Routen im Norden Mesopotamiens. Die Reiseroute verlief von Assur aus auf der linken Seite des Tigris aufwärts über Zacho nach Geziret ibn Omar, über den Strom, um den Tur Abdin in zwei Hauptrichtungen zu durchschneiden, einer westlichen bis Midjat und einer südlichen bis Nisibin. Von hier aus über Dara, Mardin, Diarbekir, den nördlichsten Punkt der Route, und wendet sich dann wieder nach SW über Wiranschehir nach Harran. Von hier steigt sie nochmals nordwestlich nach Urfa, dann westlich bis Biregik, wo der Euphrat überschritten wird, um sich nun in flachem Bogen über Karkemisch und Bumbug nach Aleppo zu wenden. Islamische Bauwerke Sarre, Friedrich. Denkmäler Persischer Baukunst. Geschichtliche Untersuchung und Aufnahme Muhammedanischer Backsteinbauten in Vorderasien und Persien. Berlin, Ernst Wasmuth 1901–1910. Folio (51 cm). 2 Bände (Textband und Tafelband). Textband: X, 166 S. mit 229 Abbildungen. Tafelband: 8 S. mit 90 Tafeln (4 doppelseitige, einige farbig). (Das Tafelverzeichnis gibt 123 Nummern auf 90 Tafeln an – so komplett). Neue Leinenbände mit Rückenbeschriftung. Sehr guter Zustand. € 20 000,– Eine Rarität! – Die Tafeln erschienen in 7 Lieferungen im Zeitraum 1901–1910. Sarre, deutscher Orientalist und Kunsthistoriker, fotografierte selbst und nahm auf seinen Reisen in Kleinasien und Persien immer einen ausgebildeten und kompetenten Architekten mit. Die Ergebnisse seiner Reisen sind seine großartigen Werke, darunter das hier vorliegende. Hier enthalten ist auch bereits die im Jahre 1921 herausgegebene Einzelveröffentlichung: Konia. Seldschukische Baudenkmäler. Der österr. Landschaftsmaler Edmund von Wörndle zu Adelsfried und Weiherburg (1827–1906) gilt als der letzte bedeutende Vertreter der Romantischen Malerei in Tirol. – „Zusammen mit seinem Bruder besuchte er die Wiener Akademie der Bildenden Künste. Die Professoren Franz Steinfeld und Thomas Ender unterrichteten ihn in der Landschaftsmalerei. 1855 brach er mit einem österreichischen Pilgerzug nach Palästina und Syrien auf. Auf dieser Reise entstanden die Skizzen für die Palästina-Bilder. Diese Bilder wurden in Wien und in Innsbruck veröffentlicht. Von 1856 bis 1859 lebte er in der österreichischen Botschaft im Palazzo Venezia in Rom. Zu dieser Zeit erhielt er zahlreiche Aufträge aus der ganzen Welt. 1859 zog er nach Innsbruck, wo er sich im Ansitz seiner Familie niederließ“ (Wikipedia). – Das vorliegende Werk „Bilder aus dem heiligen Lande“ erschien in drei Lieferungen und liegt hier ohne Lieferungsumschläge vor. Die Tafeln zeigen Landschaftsbilder („Jerusalem“, „Nazareth“, „Jeremiasgrotte“, „Platz der Bergpredigt“, „Stadt Sichem“, „Stadt und See Tiberias“, „Thal Josaphat“ u. a.) nach den plastischen Zeichnungen des Verfassers. – Sehr selten. – Tobler 230; vgl. Thieme/B. XXXVI, 170 (unter dem Titel „Ansichten von den heil. Stätten in Palästina“). –Siehe Abbildung. Islamische Kunst Sarre, Friedrich. Erzeugnisse Islamischer Kunst. Sammlung F. Sarre. Mit epographischen Beiträgen von Eugen Mittwoch. 2 Bände. 1. Band: Metall. 2. Band: Seldschukische Kleinkunst. Leipzig, Hiersemann 1906–1909. Gr.-4to. VIII S., 1 Bl., 82 S. mit 10 Tafeln und 54 Abbildungen; VIII, 54 S., 1 Bl. mit 25 Tafeln und 38 Abbildungen im Text. Original-Kartonbände, leicht fleckig, gute Exemplare. € 3800,– Katalog der umfassenden Sammlung Friedrich Sarres über mohammedanische Kunst aus Vorderasien. Die Gegenstände sind nach Metall, Keramik und Glas, Miniaturmalerei sowie Textilkunst geordnet. Diese Kataloge sind keine trockene Auflistung, sondern vielmehr ein Handbuch für Sammler und Freunde orientalischer Kunst. – Siehe Abbildung. Fotografien 1856 Wörndle zu Adelsfried und Weiherburg, Edmund von. Bilder aus dem heiligen Lande. Von Edmund Wörndle v. Adelsfried. Photographien nach Original-Cartons. Wien, Joseph Bermann 1856. Qu.Folio. (31 × 44,5 cm). Titelblatt, ein Bl. Beschreibung der Tafeln u. 12 mont. Orig.-Fotografien (ca. 19 × 29 cm) auf Untersatzkartons. In dekorativer neuer Halbledermappe. € 12 000,– Islamische Architektur in Milet Wulzinger, Karl, Paul Wittek und Friedrich Sarre. Das islamische Milet. (Milet. Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1899, hg. v. Theodor Wiegand. Bd. 3/H. 4). Berlin und Leipzig, Walter de Gruyter 1935. Gr.-4to. 4 Bl., 127 S., 2 Bl. mit 68 Tafeln und 72 Abbildungen im Text. Original-Leinenband (an den Rändern etwas angebräunt), ein gutes Exemplar. € 6500,– Das Werk über das islamische Milet ist ein selbständiger Band aus der Reihe Milet. Im Mittelpunkt stehen die Ausgrabungen aus der seldschukisch-islamischen Epoche Milets. Die künstlerisch hochstehendste Schöpfung ist dabei sicherlich die Eljas Bey Moschee. Paul Wittek beschreibt die historische Epoche: Milet in der türkischen Zeit. Wulzinger befasst sich mit: Die Entstehung der islamischen Stadt. Friedrich Sarre erarbeitete: Die Keramik der islamischen Zeit von Milet. Wittek beschäftigt sich auch mit den islamischen Inschriften von Balat-Milet. 61 Antiquariat Sabine Keune Stand 39 Kupferstraße 15 · 52070 Aachen Telefon +49 (0)241 900 72 747 · Fax +49 (0241) 900 72 757 E-Mail: S.Keune@t-online.de · www.antiquariat-keune.eu Kinderbücher · Miniaturbücher Avrilly). Éditions du Renard Pale 2006. 30,5 × 25 cm. 57 nn. Bl. Spiralbindung. Ausgestanzter OU. In Kartonmappe mit montierten ausgestanzten Buchstaben. € 2200,– Erste Ausgabe. Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe, im Impressum von den 27 Künstlern eigenhändig signiert. Ein faszinierendes Künstlerbuch, auch typographisch hervorragend gestaltet. Jeder Buchstabe des Alphabets von einem anderen Künstler collagiert. Dabei sind u. a. Ben Vautier, Lucien Clergue, Florent Chopin, Alfons Alt und Pierre Tilman. Anschauungsbuch – 30 Werkstätten von Handwerkern. Nebst ihren hauptsächlichsten Werkzeugen und Fabrikaten. Mit erklärendem Text. Mit 30 handkolorierten lithographierten Tafeln. Stuttgart und Eßlingen. Schreiber und Schill (um 1848). 6. Aufl. 34 × 21,8 cm. 12 S., 60 nn. Bl. Farb. lithogr. OHlwd. € 4300,– Berliner Handpresse ABC – Bilder-ABC. 24 handkolorierte Kupferstiche auf Karten. o. O. o. V. (um 1815). Je 11 × 8,5 cm. 24 OPp.-Karten. Lose in Buntpapier-Umschlag und OPp.-Schuber. € 1800,– Sehr selten. Die anmutigen, auch typographisch bestechenden Bilder in kräftigem Altkolorit, stellen die einzelnen Buchstaben und Begriffe pantomimisch dar. 1979 erschien unter dem fiktiven Titel „Vergnügliches Bilder-ABC“ der Nachdruck einer Leporelloausgabe der Karten mit einem Begleitheft. „Die vierundzwanzig handkolorierten Kupfer, die in Süddeutschland oder Österreich – manches deutet auf Wien hin – um 1815 entstanden sein mögen, schildern eine heitere, anmutige Welt, so recht nach dem Herzen eines „Taugenichts“. (A. d. Geleitwort von Dietmar Debes, W). Vereinzelt minimal fl. Umschlag und Schuber mit leichtem Abrieb. Schönes Exemplar. ABC – Dupuy, Patricia (Hrsg.). ABC du Collage. Metteuse en oeuvre Patricia Dupuy. Conception graphique Jean-Pierre Borezée. Collaboration artistique Jean-Paul Kahn. Mit 27 ganzs. farbigen Ill. nach Collagen von Lucien Clergue, Mimi Parent, Ben Vautier u. a. (Chateauvieux und 62 Herausragendes, vorzüglich koloriertes Bilderbuch. Die wichtigsten Berufe und Handwerke der Zeit (EA 1845) werden sehr informativ und anschaulich dargestellt, Buchbinder, Hufschmied, Scherenschleifer, Tischler, Bäcker, Schuster, Bürstenmacher, Schneider, Weber u. v. a. Einbandtext: Arbeit ist des Bürgers Zierde. Segen ist der Mühe Preis. Handwerk hat goldnen Boden. Vgl. Seebaß II, 2172. Die ersten Blätter gering braunfl. Tafeln fachkundig auf neuen Steg gesetzt. Gering bestoßen. Balthusz (d. i. Balthazar Klossowski de Rola). Mitsou. Quarante Images par Baltusz. Preface de Rainer Maria Rilke. Mit 40 Lithographien auf Tafeln von Balthusz. Erlenbach-Zürich und Leipzig. Rotapfel (1921). 24,6 × 19 cm. 13 S., 41 nn. Bl. OU. € 1600,– Erste Ausgabe. Die Bildergeschichte des nicht ganz dreizehn Jahre alten Künstlers Balthusz (1908–2001). Balthazar fand die Katze am Schloß von Nyon, nahm sie mit nach Genf, erlebte Schönes und Schwieriges mit der kapriziösen kleinen Freundin und eines Tages verschwand sie wieder. Das Vorwort schrieb Rainer Maria Rilke (1875–1926), sein Mentor, der Freund seiner Mutter, der Malerin Elizabeth Dorothea Spiro (1886–1969). Wilpert/Gühring 37 (Rilke). Ritzer E 36. Der empfindliche Umschlag an den Rändern gebräunt u. gering braunfleckig. Berliner Handpresse – Jörg, Ingrid – Von „Annes Wiese“ zum „Begnadigten Truthahn“. 30 Kinderbücher der Berliner Handpresse. Mit ganzs. u. doppels. farbigen Linolschnitten von Ingrid Jörg. Berlin. Berliner Handpresse (1984–2010). 33,5 × 34,5 cm. OHlwd. mit farbigem Linolschnitt. € 8400,– Erste Ausgaben. Schöne Sammlung von prachtvollen, farbenfrohen Pressendrucken. Alle zwischen 1984 und bis zur Auflösung des Verlags im Sommer 2010 in der Berliner Handpresse jährlich erschienenen Bilderbücher mit Orig.-Linolschnitten von Ingrid Jörg. Jeweils nummeriert und handsigniert. Limitierte Auflagen von 100 Exemplaren. Handeinbände. Die Texte von verschiedenen Autoren, darunter Manfred Hocke, Aras Ören und Kurt Bartsch, sechs wurden von der Büchnerpreisträgerin Felicitas Hoppe verfasst. „Bilderbücher für Erwachsene werden gerade dadurch wichtig, daß ihre Texter an Wortwitz und Anspielung so reich sind, daß sie sich neben einer so intensiven Bildwelt, wie sie bei Ingrid Jörg sich feiert, behaupten können.“ (G. Ramseger in Fünfundzwanzig Jahre Berliner Handpresse S. 6). Neubauer 106, 112, 118. Spindler 65, 67, 69, 71. Isphording 92, 95. – Siehe Abbildung. Gontcharova – Puschkin, Alexander. Conte de Tsar Saltan et de son fils le glorieux et puissant prince Gvidon Saltanovitch et de sa belle Princesse Cygne. Mise en francais par Claude Anet. Mit 16 ganzs. handkolorierten Ill. und handkoloriertem Buchschmuck von Natalia Gontcharova. Paris. Éditions de la Sirène. 1921. 30 × 23 cm. 24 nn. Bl. auf 6 gefalteten Bogen. In OPp.-Mappe mit handkoloriertem ill. Papier. € 3500,– Gebrüder Grimm unter Bezug auf „Die lächerlichen Wünsche“ von Charles Perrault. LdI, Heller A/3. Miniaturbuch – Dante Alighieri. La Divinia Commedia. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz. Milano. Ulrico Hoepli 1878. 55 × 38 mm. 4 nn. Bl., 499 S. Goldschnitt. Goldgepr. blaues Maroquin mit Innenvergoldung. € 2600,– Erste Ausgabe. Schönes Exemplar des „Dantino“. Eins von 1000 Exemplaren. Gedruckt in der „Occhio di Mosca“, der Mückenauge-Type (fly’s eye type), der Druck von derart winzigen Lettern soll das Sehvermögen von Setzer und Korrektor ernsthaft beeinträchtigt haben. Bondy 92. Welsh 2169. Spielmann 114. Rücken schwach berieben. Münchener Bilderbücher. 17 Bände. Mit tlw. handkolorierten Holzschnitten von W. Busch, E. Ille, F. Pocci u. a. München. Braun & Schneider (1861– 1890). 17 × 22 und 22 × 17 cm. OPp. mit farbiger Efeuranke. € 1600,– Schöne Sammlung von 17 Bänden der insgesamt 36 Bände umfassenden Reihe mit Holzschnitten von W. Busch, W. Diez, G. Fröhlich, Eduard Ille, Franz Graf von Pocci, Carl August Reinhardt u. a. Vorhanden sind die Nummern 1, 3 (Bilder-A.B.C. für kleine Kinder), 8, 9, 10, 14, 16, 18, 19, 21, 25, 28 (A-B-C-Buch aus dem Thierreich in Reimen und Bildern), 29, 30, 33, 35 und 36. Die lustigen und lehrreichen Bildergeschichten sind jeweils zuerst in den „Münchener Bilderbogen“ erschienen. S. Wegehaupt II. Tlw. gering bestoßen. Eins von 599 nummerierten Exemplaren. Zauberhafte Märchenillustrationen. Die Malerin, Graphikerin und Bühnenbildnerin, die zahlreiche futuristische Bücher illustrierte, verließ Rußland 1915 und lebte ab dann in Paris. „Goncarovas Gestaltung der Bilder, teppichartige Dekorationen, Bordüren und Schmuckinitialen ist sehr sorgfältig geplant und durchgeführt: Drei Teppichseiten mit vegetabilen Motiven bilden den Anfang und das Ende… Die farbenfrohe, helle Kolorierung ist im Pochoirverfahren ausgeführt, d. h. mit Schablonen und von Hand.“ (Bowlt/Hernard S. 133). Bowlt/Hernard 79 mit Abb. Cotsen 9032. – Siehe Abbildung. Honegger-Lavater, Warja. La Fable du Hasard. Mit Farblithographie in Leporellofaltung. Basel. Basilius Presse (1968). 15,7 × 11 cm. 30 nn. Bl. in Leporellofaltung. Farbig lithogr. OPp. in farbig lithogr. OPp.Schuber. € 390,– Erste Ausgabe. Mit handschriftlicher Signatur von Warja Honegger-Lavater. Eine Imagerie gedruckt als Original-Graphik in den Atelier Arte Paris. Die Künstlerin erzählt die Fabel in ihrer unnachahmlichen Zeichensprache nach dem Märchen „Der Arme und der Reiche“ der Gontcharova 63 Antiquariat Peter Kiefer Stand 45 Steubenstraße 36 · 75172 Pforzheim Telefon +49 (0)7231 923 20 E-Mail: info@kiefer.de · Internet: www.kiefer.de Alte Drucke · Handschriften und Theologie · Genealogie · Heraldik · Politik · Sozialismus · Wirtschaft Aquila, Pietro (tätig in Palermo u. Rom ca. 1650– 1692). Effigies Romanorum Imperatorum ex antiquis numismatibus, quae in Thesauro Christinae Reginae adservantur delineatae… a Julio Caesare, ad Leopoldum semp. Augus. Rom, J.J.de Rubeis 1681. Imp.Fol. Mit 166 radierten Medaillons, davon 164 num. Portraits der römischen Kaiser von Julius Cäsar bis Franz I. auf 56 Bl., jwls. auf Darst. beschnitten u. auf 15 Bl. Bütten aufgezogen. Hlwd. d. 19. Jhs. mit blauem Dsch. mit goldgepr. Tit.: „Die römischen Kaiser“. (Etw. gelockert, leicht berieb. u. best., Rckn. minimal fl.). € 4500,– AKL 4, S. 598. Thieme-B. II, 51. – Das erste (unnum.) Medaillon zeigt eine Allegorie auf Rom. Die letzte Radierung mit leerem Medaillon links u. Kartusche mit Adler, mit dem Impressum u. Datum 1681. Mindestens die beiden letzten Portraitbl. mit den num. Portraits 159–164 sind jedoch später datiert, so dass das Werk in dieser Vollständigkeit nicht vor 1745 (Krönungsjahr Franz I.) erschienen sein konnte. – 1 Bl. lose, tls. fleckig u. 1 Bl. mit Wurmgang, die übrigen mit 1–3 winzigen Wurmlöchern im unt. Rand. Buchobjekt – Bouillon, François. La nuit de Mangbetou. La nuit du Mangbetou. Paris, Moreau 1978. 50 × 620 mm. [4] Bl. Spiegel-Einband, in Kartonschuber mit Titelaufdruck. € 450,– Nr. 49 von 50 nummerierten und signierten Exemplaren, aus einer Gesamtauflage von 90. Vom Pariser Illustrator François Bouillon als „instrument-livre“ bezeichnetes Objekt, mit je einer Radierung, Gouache und Collage. Dehmel, R. (Hrsg.). Der Buntscheck. Köln, Schaffstein & Co. 1904. 4°. Mit zahlr. kolor. Illustrationen von E. R. Weiss, E. Kreidolf, K. Hofer und K. F. von Freyhold. 55 S. Illustr. Opbd. (Rckn. lädiert und mit größeren Fehlstellen). € 1500,– Schug 514. Pressler 113. – Eins der Ex. der Luxusausgabe. – Verso vord. flieg. Vorsatz von Dehmel sign. u. als Luxus-Exemplar bezeichnet. – Innen gutes Ex. Fotografie – Bonfils, Felix. Panorama von Jerusalem (vom Ölberg aus gesehen). Fotografie (Albumin) aus drei Teilen zu einem Panorama zusammen gesetzt und auf Karton montiert. In der Mitte Falz. 21,5 × 84 cm. € 1500,– 64 Fotografie – Kier Prem, Michele. Venedig. 10 Fotografien (Salzpapierabzüge) aus der Venedig-Serie. 1855. Folio. – Gut erhalten. € 4500,– Fuchs – Weis, H. Ernst Fuchs. Das graphische Werk. Mit 5 signierten Original-Radierungen von E. Fuchs und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen. Wien und München, Verlag für Jugend und Volk 1967. 192 S. 31 × 24,5 cm. Pinkfarbener OriginalLederband. € 900,– Eins von 200 nummerierten Exemplaren der Luxusausgabe mit den fünf Radierungen auf aufgewalztem indischen Papier. Fuchs, Ernst. „Sechzehn und eins“. 17 AquatintaRadierungen (9 getönt, 8 farb.). O. O., Edition Volker Huber 1976. Gr.-Fol. 17 Bll. Lose in Olwd.Mappe. – Nr. 5 von 99 Ex. – Die Radierungen blattweise vom Künstler sign. und num. € 3000,– Krapf, J. L. Reise in Ost-Afrika ausgeführt in den Jahren 1837–55. Zur Beförderung der Ostafrikanischen Erd- und Missionskunde. 2 Tle. in 1 Bd. Kornthal u. Stgt., Selbstverlag in Commiss. bei W. Stroh 1858. Mit lith. gefalt. Karte. XIV, 505; 521 S. Einf. Lwd. um 1880 (Rckn. läd. u. mit Fehlstellen). € 3600,– Embacher 177. ADB XVII, 49. – Erste Ausgabe, in einer kleinen Auflage erschienen. K. (1810–1881), auf einer Reise in das Dsaggaland im Jahre 1848 entdeckte er den 18000 Fuß hohen Schneeberg Kilimandscharo. – Durchgeh. gebr. u. tls. stockfleckig. – Von größter Seltenheit. – Mit hs. Widmung von Krapf auf dem Titel, datiert 1856. Auf dem vord. Vorsatz hs.: „Julie Amthor. Erhalten von Frau Dr. Krapf im Febr. 1884“. Martius, J. N. Unterricht von der Magia naturali und derselben medicinischen Gebrauch auf magische Weise. Beygefügt ein Neueröffnetes Kunst-Kabinett und Ant. Mizaldi hundert Curieuse Kunst-Stücke. Ffm. u. Lpz., Nicolai 1751. Titelkupfer, 7 Bl., 296 S., 11 Bl. Mod. Hldr. (Vorsätze erneuert). € 500,– Ferguson II, 547, Anmerk. Erste deutsche Ausgabe. – Stärker gebräunt. Neu-eröfnete lustige, Die, Schaubühne Menschlicher Gewohn- und Thorheiten: Entworffen in 7 Classes: Als I. Vieler Art seltsamer Würme/ so die Menschen plagen und nagen. II. Caffée- und Thée-Logia, dessen Gebrauch und Mißbrauch. III. Biere-Logie, allerhand Biere Krafft und Tugend. IV. Tabaco-Logia, oder deren nützlichen Gebrauch und Mißbrauch. V. Caseologia; derer sonderbahre Zubereitung und Geschmack. VI. Wurstologia, derer Composition nach eines jeden Landes Arth. VII. Gänse-Logia, warum man dieselbe[n] auff Martini martert un[d] bratet. Alle auff das kurtzweiligste beschrieben, und jedes in ein besonderes Tractätlein von einem Liebhaber guter Gesellschafft abgefasset, und mit Kupffern erleutert. (Hbg., Wiering 1690). 12°. Mit 6 dplblgr. Kupfertaf. u. einigen Holzschn. Getrennte Seitenzählung. Prgt. d. Zt. (Gebräunt u. fl., tls. berieb. u. best.). € 6300,– VD17 12:645614Z (tls. abweichende Kollat.). BL (German books) N 124. Graesse VI/1, 297. Arents, Tobacco II, 409 (ausführl. mit Abb.); Mueller, Kaffee 188. Schoellhorn 1075 (nur Biere-Logia). Hayn-G. VII, 131 („Complete Expl. sehr selten u. gesucht!“). – Außerordentlich seltene, erste und einzige Sammelausgabe. Einzelne Teile möglicherweise schon vorher einzeln erschienen (?). – Enthält, jeweils mit einem schönen, kuriosen Frontispiz: I. Wurm-Logia vieler seltzamer Würmer, so die Menschen plagen und nagen. Doppelblattgr. Gesamt-Titel, Front., 117 S., 1 Bl. – II. Caffee- und The-Logia, dessen Gebrauch und Mißbrauch. Front., 2 Bl., 88 S. – III. Biere-Logia … Oration v. d. Gersten-Korn … Mit Front. u. 120 S. – IV. TabacoLogia, oder deren nützlichen Gebrauch und Mißbrauch. (Darin mit eigenem Titelbl.: 1. Sinnreiches Lob des Tobacks. Von Johann Rauchwohl. 2. Appendix, oder erneuerte nicotianische Policey- und TabacksOrdnung). Front., 120 S. – V. Caseologia (Käse). 72 S. – VI. Wurstologia. Novissima et aucta … Front. (für Caseologia u. Wurstologia gemeinsam), 60 S. – VII. Gänse-Logia … u. endlich ihre unschuldige Marter, Pein u. Todt … Front., 72 S. – Drucktitel mit Einriss. Durchgeh. gebräunt, tls. stockfl. Front. oben knapp beschnitten, insges. recht ordentlich. Reinhard, C. Der Bär und der Mond. Mit lith. u. kolor. Titel u. 20 einseitig bedruckten lith. Bl. mit ca. 25 meist kolor. Illustr. Hbg., Hoffmann u. Campe, London, Trübner & Co. u. Paris, Franck 1855. Illustr. Ou. € 450,– Rümann 1755. Erste Ausgabe. Als Märchen eingekleidete Satire in gereimten Versen, in der die Versuche des Bären des Nordens (- Russland), dem Halbmond (Türkei), dem der schon manchen Bienenkorb abgerungen, auch die Honigscheiben der Donaufürstentümer auszunehmen, arg gegeißelt werden. Den Hauptreiz bilden die kolor. Lith. des berühmten Karikaturenzeichners C. Reinhardt. – Gutes Ex. Schwaben – (Landgerichtsordnung). Des Freyen Kaiserlichen Lanndtgerichts in Obern vnd Nidern Schwaben: Ordnung. Innsbruck, Paur 1618. Kl.4°. Titel mit ornament. Holzschnittbordüre. Mod. Hprgt. € 480,– Sizilien – Egly, M. de. Histoire des rois des deux siciles de la maison de France. Contenant ce qu’il y a de plus interessant dans l’histoire de Naples, depuis la fondation de la monarchie jusqu’a present. 4 Bde. Paris, Nyon fils 1741. Mit 4 gefalt. Kupferktn. Ldrbde. d. Zt. mit Rsch. u. Rverg. (Kap. tls. mit kl. Ausrissen, berieb. u. best.). € 480,– Brunet VI, 25739. Erste Ausgabe. – Leicht gebräunt, tls. stockfl. 1 Karte tls. mit Knickfalten. Kl. AntiquariatsZettel a. Innendeckel. Tennis. Revised laws of lawn-tennis, as adopted by the Marylebone Cricket Club, and the All England Croquet and Lawn-Tennis Club. 3. ed. London, „The Field“ Office 1880. Kl.8°. Mit 2 ganzs. Plänen u. einigen Textabb. 4 Bl., 18 S., 3 Bl. Obrosch. (Rckn. beschäd., fleckig). € 2000,– Seltene, frühe Ausgabe. – Buchblock gebrochen, tls. leicht fleckig. – Dabei: Dass., 4. ed. 1881. Obrosch. (Beide stark fleckig und Bindung tls. gelockert, Läs.). – Innen gut. – The Laws of Lawn-Tennis. For the Year 1906. – Selten. Württemberg – Dorst, J. G. L. Württembergisches Wappenbuch oder die Wappen des immatriculirten Adels im Königreich Württemberg. Nebst einer heraldischen Beschreibung der Wappen und kurzen historisch-genealogischen Notizen. Halle, Graeger 1846. Kl.4°. Mit 247 Wappen auf 117 farb. lithogr. Taf. 3 Bl., 64 S. Hldr. d. Zt. mit Rverg. (Tls. leicht berieb.). € 600,– Heyd 6769. Von Berchem 72. – Etw. fleckig. – Exlibris. Island – Horrebow, N. Nouvelle description physique-historique, civile et politique de l’Islande, avec des observations Critiques sur l’histoire naturelle de cette isle, donnee par M. Anderson. 2 Bde. Paris, Charpentier 1764. XLII, 368 S.; V, 372 S. Ldrbde. d. Zt. (Berieben u. bestoßen, Kap. läd., ein Gelenk etw. geriss.). € 500,– Graesse III, 372. Fiske 257–58. Bruun III, 617 (gibt wohl irrtüml. Kupfer an). Brunet III, 339. Hoefer 25, 193. Cox I, 183 (engl. und dän. Ausgabe). Engelmann II, 597 (deutsche Ausgabe). – Erste französische Ausgabe. Eine der frühen und berühmten Beschreibungen Islands, die erstmals 1752 in dänischer Sprache erschien. Der Jurist Niels Horrebow (1712–1760) unternahm 1750/51 eine Expedition nach Island um astronomische und physikalische Daten zu sammeln, dabei entdeckte er, dass die Insel ganze vier Längengrade weiter westlich liegt als von den Geographen bis anhin angenommen. – Ohne die Karte von Knopf. – First French edition of Horrebow’s (1712–1760) ‚Tilforladelige Efterretninger om Island‘ (The natural history of Iceland), first published in Danish in 1752. It was written after the author’s residence of more than two years in Iceland. – Tls. stockfleckig. Vereinzelt wasserrandig. Exlibris unschön entfernt. Schwaben. „Le Cercle de Souabe …“. Von 2 Pl. gedr. Kupferstichkte. n. Sanson bei Covens u. Mortier, Amsterdam um 1710. 54 × 86,5 cm. Mit Kopftitel, fig. Titelkart. u. fig. Meilenzeiger. Gefaltet. – Kl. Randläs. € 180,– 65 Antiquariat Klittich-Pfankuch Stand 10 GmbH & Co. Theaterwall 17 · 38100 Braunschweig Telefon +49 (0)531 24 28 80 · Fax +49 (0)531 135 05 E-Mail: antiquariat@klittich-pfankuch.de · Internet: www.klittich-pfankuch.de Landeskunde · Geschichte · Militaria · Dekorative Graphik · Schachbücher Braunschweig – Lachmann, H. W. L. Flora der Umgegend von Braunschweig. 2 Bde. Braunschweig, Meyer, 1827–1831. 8°. Mit 1 altkol. Karte u. 5 gefalt. Tab. (davon 1 als Lithographie). Originale grüne Leinenbände. € 380,– Pritzel 4970. Der Verfasser (1801–1861) war Arzt u. Naturforscher. Mit der handkolorierten geognostischbotanischen Karte und einer Widmung des Verfassers. – Leopold – Geisler, A. F. Leben und Karakter Leopolds, Herzogs zu Braunschweig-Lüneburg. Ein Beitrag zum vollkommensten Gemälde der Menschheit im 18ten Jhdt. Leipzig, Cöthen, 1786. Mit Porträt, 2 Tafeln, 2 Vignetten u. 1 Holzschnittvignette. 36 Bll. Subskribenten u. Vorbericht, 167 S. Halblederband mit Rückenvergoldung. € 285,– – Pfeffinger, Joh. Friderich. Historie des Braunschweig-Lüneburgischen Hauses, und selbiger Landen … Beschaffenheit der Sültze und derselben Soothmeister … 3 Bde. Hamburg, König & Richter, 1731–1734. 8°. Mit 4 Kupferporträts von C. Fritzsch u. 8 Tabellen. Lederbände der Zeit. € 380,– – Reglement für die Bürgergarde zu Braunschweig. Vieweg, 1832. Kl.-8°. 56 Seiten. Neuer marmorierter Pappband. € 285,– – Rehtmeier, P. J. Braunschweig-Lüneburgische Chronica, Oder: Hist. Beschreibung Der Durchlauchtigsten Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg … vormals zus. getragen u. beschrieben durch … Henricum Bünting und Johannem Letzner … 3 Bde. Braunschweig, Detleffsen, 1722. Folio. Mit 1 Frontispiz, vielen Abb. u. Vignetten, 65 Kupfertafeln u. 1 Holzschnitttafel. Halblederbände (verblasst) mit goldgeprägten Rückenschildern. € 780,– – (Vechelde, C. F. v.). Ordenssaal des Durchlauchtigsten Sammt-Hauses Braunschweig-Lüneburg. Braunschweig, Streuber und Kothe, 1837. 4°. Mit 45 altkolorierten Lithographien von Orden auf 13 Tafeln, davon 2 gefaltet. Titel mit Vignette, Vorwort, 80 Textseiten. Neuer Halblederband (der originale lithographierte Umschlag ist nicht eingebunden). € 680,– – Venturini, K. Handbuch der vaterländischen Geschichte für alle Stände Braunschweig-Lüneburgscher Landesbewohner … 4 Bde. Braunschweig, 66 Vieweg, 1805–1809. 8°. Mit 1 gefalteten Tabelle. Halblederbände der Zeit mit neuen Rückenschildern. € 185,– – Wappenbuch der Braunschweiger Länder. (Rückentitel) Drei Sammelbände. Originales Manuskript vom Ende des 19. Jahrhunderts. Lex.-4°. Mit ca. 460 meist handkol. (aquarellierten) Wappen und handschriftlichem beschreibenden Text auf zus. 269 Blättern, am Ende 7 Blätter Register. Halblederbände mit reicher Rückenvergoldung. € 3800,– Seltenes, genealogisches Manuskript eines unbekannten Verfassers und Zeichners. Die Wappen sind im Text ausgeführt, aber überwiegend eingeklebt. Sie sind in kräftigen und leuchtenden Farben sachgerecht ausgeführt. Die Blätter haben gering unterschiedliche Größe und Papierstärke. Die Handschrift ist gut lesbar. Innen gebräunt bzw. getönt, teilweise fleckig. Harz – Sprengel, J. F. (Hrsg.). Beschreibung der harzischen Bergwerke nach ihrem ganzen Umfange. Berlin, Vlg. der Buchhandlung der Realschule, 1753. Kl.-8°. Mit einer Titelvignette. 32 Bll., 108 S., 1 Bl. Inhalt. Neuer Halbpergamentband. € 285,– Schwaben wie es isst und – trinkt. Von Wilhelm Mannbach (d. i. W. Bachmann). 4 Hefte in einem Band. Leipzig, Jackowitz, 1844–1845. Kl.-8°. Mit 4 altkolorierten Umrißkupfern. 40, 40, 32 S., 1 Bl., 39 S. Marmorierter Pappband mit goldgeprägtem grünen Rückenschildchen. € 285,– Frankreich – Souvenirs de Paris et de ses environs. Monuments et Sites les plus remarquables. Dessines d’après nature et lithographiées à deux teintes par Fichot. Paris, Lemiere, um 1850. Quer-4°. Ein farbiger Titel, zus. 46 getönte Lithographien. Originaler blauer bildgeprägter u. goldverzierter Leinenband. Dreikantgoldschnitt. € 225,– Varia – Brockhaus – Allgemeine deutsche RealEncyklopädie für die gebildeten Stände. Conversations-Lexikon. 9. Originalauflage. 15 Bde. Leipzig, Brockhaus, 1843–1848. 8°. Braune Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung. € 285,– Rechtswissenschaft – Zincken, C. F. W. Rechtliche Wirthschaftssätze und Cautelen bey Contracten, Kaufen, Verkaufen, Verpachten und Verwalten öffentlicher oder Privatgüter, so weit sich ein Wirth und Cammeralist davon Kenntniß erwerben muß … Riga, Hartknoch, 1772. Kl.-8°. XXXII, 159 S. Lederband mit Rückenvergoldung. € 285,– Kochbuch – Bergner, Anna. Pfälzer Kochbuch. Eine Sammlung von 1002 praktisch bewährten Kochrecepten aller Art … Nebst Anhange von 28 verschiedenen Speise-Zetteln … Mannheim, Löffler, 1858. Kl.-8°. XXXVIII, 638 S. Halblederband der Zeit. € 185,– – (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] vermutlich Johann Wursthorn). Biere-Logia, Entworffen In einer zierlichen wohl abgefaßten Oration, von dem Gersten-Korn und Braunschweigischen Mumme / sampt andern Wohlschmeckende Bieren Ihrer Krafft und Wirckung: Auch / wie die Menschen … in wunderliche Gestalten transformiret werden. Gedruckt in itzigen Jahr (1690). 12°. Mit 1 Titelkupfer u. 1 Holzschnittvignette. 120 S. Privater Pergamentband. € 650,– Horn-Arndt 110; vergl. Weiss, Gastron. 452. Seltene Kleinschrift zum Lob besonders der braunschweigischen Mumme u. anderer Biere. – (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] vermutlich Johann Wursthorn). Caseologia, oder Außführliche Beschreibung Aller und jeder Auß- und Inländichen Käse / … absonderlich aber denen geschwornen Käse-Rittern zu sonderbarer Nachricht … von Fitz Käse-Fäixen / wohlfür gestellten Käse-Visitirern zu Buxtehude. Gedruckt zu Stanckfort / bey Hans Käse-Barten / und eben in diesem Jahr (1720). 12°. Mit Titelvignette. 36 unn. Blätter. Privater Pergamentband. € 580,– Weiss, Gastron. 451 u. Horn-Arndt 110 (2. Auflage). – (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] vermutlich Johann Wursthorn). Gänse-Logia, Das ist: Der Gänse Wunderbarliche Geburt / löbliches Leben / vielfältige Gut- und Wohltaten / so das Menschliche Geschlecht von ihnen geniesset./ … Neben angehängter / hochwichtigen … Frage / warumb die Gänse Jährlichen auff St. Martini Fest geschlachtet / gebraten und mit Freuden verzehret werden. Gedruckt in diesem Jahr (1690). 12°. Mit 1 Titelkupfer und 1 Titelvignette. 72 S. Privater Pergamentband. € 580,– Horn-Arndt, 110; Vergl. Weiss, Gastron. 452; Hayn-G. VI, 356 wegen der „Gänse-Rätsel“. – (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] d. i. vermutlich Johann Wursthorn). Wurstologia novissima et aucta, Das ist: Neu-vermehrte / wahr- und eigentliche Beschreibung Aller Arten Würste / … Allen recht- redlich auffrichtig / unverketzerten / lieblich-schmeckenden Braunschweigischer Würste Liebhabern / zum Nutz und angenehmen Gefallen zu Drucke befördert durch … Johann Wursthorn, Stadt-Schreiber im Westphälischen Schwein-Paradiese. Cum Privilegio Farciminali & Consensu Por- corum. Schweinfurth (?) im Lande Wursten / durch Hans Darm / In Verlegung Niels Pölß im Jahre 1690. 12°. Mit einem Titelkupfer, einer Titelvignette und 30 unn. Blättern. Privater Pergamentband. € 680,– Weiss, Gastron. 452; Horn-Arndt 110; Lissner „Wurstologia“ S. 111; Hayn-G. IX, 635; in 10 Kapiteln abgefasste seltene Kleinschrift zum Lobe der Wurst, zumal der „Echten und rechten Braunschweigschen“. – Blüher, (P. M.) (Hrsg.). Meisterwerk der Speisen und Getränke. Französisch-Deutsch-Englisch (und andere Sprachen). Encyclopédie de Cuisine … International Encyclopaeia of Food … 2., verbesserte Sterotyp-Auflage. 2 Bde. Leipzig, Blüher, 1898. Lex.-4°. Mit 2 Porträts, 2 Tafeln (1 davon doppelblattgroß) und einer gefalteten Karte vom Rhein mit den Nebengebieten. VIII, 2014 S., 1 Bl. Originale Halblederbände. € 225,– Exlibris von Harry Schraemli auf Innendeckel, gestempelter Namenszug in Rot auf Frontispiz verso. – Braune-Berlin, Clara (Bearb.). Spezial-SeefischKochbuch. Besonders für die feinere und bürgerliche Küche. Bearbeitet von Clara Braune-Berlin; Heinrich Hollmeyer-Geestemünde; Georg Frerichs … und Fischereiinpektor Duge-Cuxhaven. Gestemünde, Lenk & Linne, 1910. 8°. Mit 8 farbigen Tafeln mit Seefischen (Chromolithographien, mit kleinen Defekten). 99 S., 2 Bll. Anz. Orig. dunkelroter Leinenband mit aufgeklebter Illustration auf dem Vorderdeckel. € 225,– – Frankfurt – Das kleine Jedermann nützliche und wohleingerichete Frankfurter Kochbuch, in welchem ganz leicht zu erlernen wie allerley Speisen gut und schmackhaft zuzubereiten sind … Von einer hiesigen Hausfrau zum eigenen Gebrauch veranstaltet, jetzt aber zum allgemeinen Nutzen öffentlich … herausgegeben. Angebunden: Anweisung zum Einmachen und Aufbewahren der vorzüglichsten Obst- und anderen Früchte … 5. Auflage. Frankfurt / M., Jäger, 1801. 8°. 82 S., 3 Bll. Register; 48 S. Aufgeschnittene Broschur als Pappband. € 225,– – (Friedel, Luise Beate A. geb. Utrecht). Gründliche Anweisung alle nur denkbare Conditoreywaaren selbst zu verfertigen. Ein Handbuch für Hausmütter, Köche und Haushälterinnen. 3. vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin, Langhoff, 1796. 8°. Mit 2 gefalteten Kupfertafeln. XVI, 176 S. Marmorierter Pappband. € 480,– – Woltersdorf, E. G. Das Ganze der Brot-, Semmel-, Kuchen- und Pfefferkuchenbäkkerei, nebst vollständiger Anweisung, aller Arten Nüdeln, Oblaten, Küchenbakkwerk, Honigkuchen zu bereiten, Obst zu darren … mit einem vollständigen Verzeichniß aller, in Deutschland vorhandenen, in diese Fächer einschlagenden, gedruckten Werke, so wie mit ausführlichem Register. Für Bäcker von Profession, … Ilmenau, Voigt, 1824. 8°. X, 568 S., 3 Bll.. Marmorierter Pappband. € 680,– 67 Antiquariat Meinhard Knigge Stand 35 Lübecker Str. 143 · 22087 Hamburg Telefon: + 49 (0)40 250 09 15 E-Mail: Knigge.Antiquariat@t-online.de Naturwissenschaften · Technik · Handwerk · Architektur Dürer – Mihes, Julie. Die Verehrung der Heiligen Dreyeinigkeit. Nach dem Originalgemälde von Albrecht Dürer in Umrissen auf Stein gezeichnet. 16 (1 gefalt.) lithogr. Tafeln (inkl. Titel u. Widmungsblatt). [Wien, 1821–1823]. Groß-Folio (67,0 × 48,8 cm). Späterer Halblederband. € 2500,– Dürers „Allerheiligenbild“ von 1511 ist heute im Kunsthistorischen Museum Wien. Die Historienmalerin u. Lithographin Julie Mihes hat die Hauptszenen in Originalgröße auf einzelne Blätter übertragen. Sie war Schülerin von Sebastian Weygandt in Breslau u. lebte – verheiratet mit dem Kustos der Sammlungen von Schloss Ambras, Alois Primisser – seit 1820 in Wien. Enthalten sind Titel-, Widmungs- u. Übersichtsblatt sowie alle 13 Teildarstellungen. Textblatt fehlt. – Provenienz: 1. „WBG“, d.i. die Signatur des Kgl. Preuss. Divisionsauditeurs Würtemberg (Lugt 2606). – 2. Exlibris Adalbert Lanna d. J. – Heller: Dürer II, 2331. – Winkler 543, 2. Gebauer, Fr[iedrich]. Katalog der Maschinen für Bleicherei, Färberei, Druckerei und Appretur von Fr. Gebauer, Charlottenburg, und Barbarahütte Fr. Gebauer bei Neurode in Schlesien. Mit zahlr. meist ganzseitigen Holzstichen u. 1 farbigen Tafel. Berlin, W. Moeser, 1896. 4to. (31,3 × 24,3 cm). 4 Bl., 301 S. Orig.-Leinwandband mit Vorderdeckel aus gold- u. blindgeprägtem Zelluloid; Spiegel u. Vorsätze mit je einer großen Ansicht der Fabrikanlagen als farbigem Holzstich. € 1000,– Reich illustrierter Maschinenkatalog im besonders ausgefallenen Einband. – Carl Friedrich Wilhelm Gebauer heiratete 1858 in die Spandauer Bleicherei von G. H. Bretsch ein u. übernahm 1862 die Geschäftsführung unter eigenem Namen. Durch die Entwicklung von Textilmaschinen schuf er bis zum Ende des Jahrhunderts ein Großunternehmen mit über 1000 Beschäftigten. „G. wurde durch seine Konstruktionen der Begründer des deutschen Textilveredelungsmaschinenbaues.“ (NDB VI, S. 110f.). Hand Calender auf das Jahr Jesu Christi 1770. Mit Porträt u. 12 Monatsdarstellungen. Leipzig, J. G. Schreibers Witwe, [1769]. 4,7 × 3,5 cm. 30 gestochene u. in Rot u. schwarz gedruckte Blatt. Brokatpapierumschlag d. Zt. € 1200,– Gutes Exemplar eines kleinen Leipziger Taschenkalenders, dieser Jahrgang mit dem Porträt der Kurfürstin Flanderky, Paul. Seetiere etc. Naturstudien für Kunst u. Kunstgewerbe. Mit 100 Tafeln. Dresden, G. Kühtmann, [1901–1902]. Folio (ca. 44 × 34 cm). 2 Bl. u. Tafeln lose in Orig.-Leinwandmappe. € 1800,– Einzige Ausgabe der umfangreichsten Mappe des in Berlin tätigen Malers u. Zeichenlehrers Paul Flanderky. – „Leider sind die Bilder gerade unserer besten Fischmaler Paul Flanderky und Curt Bessiger in Forschungsberichten und populären Zeitschriften zerstreut.“ (Nissen ZBI II, S. 260, ohne vorliegendes Werk zu kennen). – Siehe Abbildung. 68 Amalie Augusta von Sachsen u. 12 „Szenen aus dem häuslichen und ländlichen Leben“ (Bondy S. 51). – Siehe Abbildung. Hantwercks Buch der Satler (!) Innung. Laucha. Freiburg. und Mücheln. 1731. Deutsche Handschrift auf kräftigem Bütten mit brauner und schwarzer Tinte von verschiedenen Schreibern ausgeführt. Laucha, 31. Mai 1731 bis 31. Dezember 1830. 8vo. Blattgröße: ca. 20,6 × 16,9 cm. 167 Blatt. Grüner Halbpergamentband d. Zt. € 2000,– Hochinteressantes Dokument des Sattlerhandwerks aus den an der Unstrut bzw. der Geisel gelegenen Ortschaften Laucha, Freiberg u. Mücheln. Anlass, dieses Buch anzulegen, war der große Stadtbrand in Laucha vom 13. April 1731 bei dem „unser alten Brüeffe alle Verbrant“ waren. Nach dem Titel folgen drei Blatt mit Bemerkungen dazu u. Meistern die vor dem Brand in Laucha tätig gewesen sind. Es folgen die Zunfteintragungen zu den Quartalstreffen u. den Lehrlings- u. Gesellenangelegenheiten. Unter den erwähnten Namen findet sich fast durchgehend die Familie Feistkorn (Christoph sen. u. jun., Samuel, Christian Gottlob), außerdem immer wieder die Familie Vogel. Von den übrigen Meistern seien die Namen Bebel, Blaubach, Ebert, Goldacker, Münzel, Rost u. Walter erwähnt. Leuchte, Paul. Vollständige Zeichnungs-Schule in zwölf Abschnitten. Methodisch neu bearbeitet für Gÿmnasien, Schulen und den Selbstunterricht. Mit 52 lithogr. Tafeln. Ulm, ohne Verlag u. Drucker, 1834. 29,8 × 23,4 cm. 8 lithogr. Textblätter. Marmorierter Pappband d. Zt. € 2500,– Vollständig lithographierte Anleitung zum Zeichnen, erarbeitet von dem Ulmer Professor der Zeichenkunst. Der Verfasser beginnt mit einfachen Strich-, Umriss- u. Schattierübungen, bevor er im dritten bis fünften Abschnitt die einzelnen Körperteile bis hin zum ganzen Körper in Konstruktions-, Umriss- u. plastischer Darstellung ausführt. Abschnitt 6 bringt Skelett u. Muskulatur. Abschnitte 7 bis 10 widmen sich der Pflanzendarstellung, der Band schließt mit Abschnitten zur Geometrie u. Perspektive sowie zu Verzierung u. Ornament. – Thieme/Becker 23, S. 144. – Nagel: Schwäb. Künstlerlexikon S. 77. – Vgl. Winkler 480. Meyer, Ernst Julius Jacob. Versuch einer medicinischen Topographie und Statistik der Haupt- und Residenz-Stadt Dresden. Mit gefalt. grenzkolor. lithogr. Stadtplan u. 3 lithogr. Tafeln mit Linienkolorit. Stolberg am Harz u. Leipzig, B. G. H. Schmidt, 1840. 4to. (28,5 × 21,3 cm). XX, 350 S. Halblederband d. Zt. mit Rückenvergoldung (am Schwanz signiert: BORMANN). € 1500,– „Unter den neueren Werken dieser Art gebührt der Schrift Meyer’s nach Umfang, Reichhaltigkeit und Sorgfalt der Anordnung unbestritten die erste Stelle. Ja, es verdient diese Stelle schon durch seine überaus interessanten statistischen Bemerkungen, die sich selbst über Gegenstände erstrecken, die man sonst in ähnlichen Werken unerörtert findet.“ (Jen. Allg. Lit.-Zeitung, 37. Jg., 1841, Sp. 347–349). – Der vorliegende Band ist (im Gegensatz zur Normalausgabe) auf besserem Papier gedruckt. Stadtplan u. Tafeln sind linienkoloriert, der Stadtplan mit statt 42 insgesamt 89 Bezeichnungen. – Gebunden von dem Dresdner Buchbinder Otto Bormann, nachweisbar zwischen 1840 u. 1860. Micheli, Pier Antonio. Nova plantarvm genera ivxta Tournefortii methodvm disposita. Mit 6 gest. Vignetten u. Initialen sowie 108 gest. Tafeln. Florenz, B. Paperini, 1729. Gr.-4to. (ca. 31,5 × 21,5 cm). 12 Bl., 234 S. Neuer Halblederband. € 2500,– Michelis „native talent won him the respect of, and eventually a prominent position among, the botanists of his time… (his) attitude was, in fact, quite close to that of Linnaeus, who expresssed his admiration for him. His concern is evident in the first part of his ‚Nova plantarum genera‘ of 1729. In this work Micheli considered some 1,900 species, of which nearly 1,400 were new. The greater number of these new species were thallophytes – fungi, lichens, liverworts, and mosses – which Micheli classified for the first time… he may properly be considered the founder of mycology.“ (DSB IX, p. 368). – Unbeschnitten. – Nissen 1363. – Stafleu/ Cowan 5974. – Volbracht 1371. Die neuesten Fahrzeuge der Grossh. badischen Staatsbahnen, nach Originalen der Grossh. Betriebsverwaltung. Mit doppelblattgr. lithogr. Titel u. 20 doppelblattgr. lithogr. Tafeln. Karlsruhe, W. Creuzbauer, [1864]. Imperial-Folio (57,5 × 43,5 cm). Halbleinwandband d. Zt. € 1800,– Da die Badischen Bahnen ab 1840 als Breitspurbahn angelegt worden waren, mussten sie 1854/55 auf Normalspur umgestellt werden, um den Anschluss an das übrige deutsche Netz zu gewährleisten. Im vorliegenden Band werden die neuen Lokomotiven vorgestellt: die Crampton-Lokomotive (Gattung IX), ihr Nachfolgemodell der Gattung XII sowie die ab 1855 eingeführten dreikuppligen Güterzuglokomotiven. Vian, Henri. Album mit 52 auf kräftigen Karton montierten Photographien von Kunstgewerbegegenständen aus dem Atelier von Henri Vian in Paris. Ohne Ort u. Datum, wohl Paris 1880–1900. Groß-Folio (ca. 46 × 37 cm). 52 Blatt. Lederband d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung. € 4500,– Henri Vian, Großvater des bekannten Schriftstellers Boris Vian, war ein angesehener französischer Bronzier, dessen Arbeiten heute hoch gehandelt werden. Sie zeichnen sich durch hervorragende Qualität aus u. sind meist im Stil Louis XIV., XV. u. XVI. – Das Album enthält Wandleuchter u. -uhren, Kamineinfassungen, Standuhren, Ensembles aus Uhren u. Leuchtern, Plastiken, Betten, stehende Kristallleuchter u. Feuerböcke. Wolf, Ferdinand. Die Verfertigung der Handfeuerwaffen nebst einer geschichtlichen Darstellung ihrer Einrichtung von der Entstehung bis auf die neueste Zeit. Mit 18 gest. Tafeln. Text- u. Tafelband. Karlsruhe, Chr. Th. Groos, 1832. 8vo. u. Quer-Großfolio. (Text: 21,0 × 12,7 cm; Tafeln: 27,6 × 45,5 cm). Text: XX, 451, (1 S.). Atlas: Titel, 3 Bl. Text: Roter Chagrinlederband d. Zt. Atlas: Roter Halbchagrinlederband d. Zt. (Buchbindermarke: „C. Deimling. Relieur à Carlsruhe“). € 2000,– Umfangreiches Standardwerk zur Geschichte u. damaligen Stand der Produktion von Handfeuerwaffen. Wolf war zwischen 1823 u. 1825 Kommandant der Gewehrfabrik in St. Blasien. Seine dort gemachten Erfahrungen erlaubten ihm genaue Einblicke in die innere Einrichtung einer Gewehrfabrik u. die Produktion der Gewehre. – Provenienz: Textband mit Stempel der Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen. 69 Stand 34 Eberhard Köstler oHG Inhaber Eberhard Köstler und Dr. Barbara van Benthem Bockmayrstraße 24 · 82327 Tutzing Telefon +49 (0)8158 36 58 · Fax +49 (0)8158 36 66 · Mobil +49 (0)151 2888 2218 E-Mail: info@autographs.de · Internet: www.autographs.de Autographen und Dokumente von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse Eines der frühesten Bücher Stefan Georges George, Stefan, Dichter (1868–1933). Pilgerfahrten. Wien, („Für den Verfasser gedruckt bei VaillantCarmanne in Lüttich“), 1891. Gr.-8°. 44 S. OKart. mit OPgt.-Schutzumschlag (minimal fleckig und wellig). € 2500,– Erste Ausgabe. – Landmann 6. – Gedruckt in 100 Exemplaren auf leicht rötlich getöntem Bütten; noch ohne den später bei einigen Exemplaren hinzugefügten Aufdruck. – Eines der frühesten und seltensten Werke Georges. – Ganz minimal fleckig. Wenige Seiten mit textkritischen Eintragungen in leichtem Bleistift. „das erste von Melchior Lechter gestaltete George-Buch“ George, Stefan, Dichter (1868–1933). Das Jahr der Seele. Berlin, „Im Verlage der Blätter für die Kunst“, 1897. 8°. 25 nn. Bl. Goldgeprägte grüne Lwd. d. Zt. mit eingebundenem illustr. Orig.-Umschlag nach Melchior Lechter. € 2800,– Erste Ausgabe. – Landmann 89. Kat. Marbach 136. Raub A 7. Schauer II, 15 (Abb.). – Eins von 200 Exemplaren (Gesamtaufl.: 206) auf starkem Holländischen Bütten. – „Was sich sonst gegenüber Georges Werk verbietet, bei dem Gedichtband ‚Das Jahr der Seele‘ scheint es gestattet: die Dichtung als Ausdruck persönlichen Erlebnisses zu verstehen.“ (Kat. Marbach). – „Das Jahr der Seele“ ist das erste von Melchior Lechter gestaltete George-Buch: der Titelholzschnitt (Orgel spielender Engel im Blütengarten) wird auf dem Umschlag wiederholt; Lechter war auch für die Druckanordnung verantwortlich. Diese orientierte sich an dem Manuskript Georges, das zum ersten Mal dessen unverbundene Schreibschrift zeigte. – Druck bei Otto von Holten, Berlin. – Titel in Rot und Schwarz, die Zeilenanfänge, Überschriften und Zierleisten in Rot und Blau. – Papierbedingt minimal gebräunt. Unbeschnitten und sehr schön erhalten. Vorzugsausgabe in violettem Maroquin George, Stefan, Dichter (1868–1933). Der siebente Ring. Berlin, „Blaetter für die Kunst“, 1907. 4°. Mit Buchschmuck von Melchior Lechter, darunter Frontispiz, Titel und 16 Zierseiten. 213 S., 2 Bl. Violettes OMaroquin mit Deckel- und Rvg. sowie Kopfgoldschnitt (Kanten leicht berieben). € 1500,– 70 Erste Ausgabe. – Landmann 267. Raub A 62. Schauer II Tafel 14. – Eins von 500 Ex. auf stark strukturiertem, gelblichem Bütten (Gesamtaufl. 536). Eines der ganz wenigen Luxus-Exemplare in dem von Lechter gestalteten und auf dem Vorderdeckel signierten Original-Maroquineinband. – Gesetzt aus der Stefan George-Schrift, gedruckt in Rot und Schwarz bei Otto von Holten, Berlin. – Das letzte von Melchior Lechter ausgestattete George-Werk mit den prachtvollen Doppelblättern als Titel und am Schluss sowie vor jedem der sieben Teile, jede Seite mit einer Bordüre. – Die umfangreichste lyrische Sammlung Georges mit 184 Gedichten, ganz im Banne des von George als „Maximin“ verehrten Max von Kronberg. „Das Werk ist eines der gequältesten, widersprüchlichsten und unergründlichsten, die es gibt […] Gleich der Titel des Bandes gibt Rätsel auf. Die Sammlung ist zunächst einmal das siebte Werk Georges […] Das Werk setzt sich aus sieben Büchern zusammen, die sich in konzentrischen Kreisen um das zentrale Kapitel legen, um das Buch Maximin. Die Anzahl der Stücke in jedem der Zyklen ist ein Vielfaches von Sieben.“ (C. David, Stefan George. Sein dichterisches Werk. 1967. S. 200f.). – Vorne und unten unbeschnitten. Sehr schön erhalten. – Siehe Abbildung. Gottfried August Bürger in Halle Album amicorum des Gütersloher Pastors Christian Ludwig Schlüter. Halle, Gütersloh u.a., 1763– 1772. Mit 1 kolor. Tuschzeichnung. 65 Bl. mit Eintragungen auf zusammen ca. 125 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Goldprägung, Bordüren und Monogramm „C. L. S.“, Goldschnitt (etwas bestoßen). € 2500,– Stammbuch aus Halle mit zwei der frühesten und äußerst seltenen handschriftlichen Zeugnisse G. A. Bürgers (1747–1794). Die Briefausgabe von Joost/Wargenau kennt nur einen früheren Beleg, datiert Halle 1760, dann erst wieder zwei Albumblätter aus Halle 1765, jedoch nicht den hier vorliegenden Eintrag. Der nächste laut Joost/Wargenau bekannte Beleg ist ein Stammbuchblatt, datiert Halle 23. IV. 1766, auf dessen Rückseite sich der Halter des vorliegenden Albums verewigt hat: „C. L. Schlüter studioso in Theologia della Vestphalia“. Bürger, der bis 1768 in Halle studierte und dann an die Universität zu Göttingen ging, war demnach ein Freund und Kommilitone C. L. Schlüters (1746–1826), der später als Pfarrer in Gütersloh und wichtiger Verbreiter des Pietismus wirkte. – Bürgers Einträge in Schlüters Stammbuch sind zudem von besonderem Interesse, da er ironischen Bezug auf Friedrich II. nimmt. In der Manier der Hallenser Studenten datiert mit „Saal-Athen den 11.hujo 1765“ schreibt er, ein Gedicht von C. F. Weiße zitierend: „Noch wallt die Freud in meiner Brust / Noch hab ich viel zu leben lust / Wenn mich die Parcen nicht vertreiben / doch daß ich winselnd Abschied nähm / Wenn schon zu früh die Parce käm / das lasse ich wohl bleiben.“ Darunter die Bitte: „Schätzbahrer Freund, hiebey erinnere dich auch in der Entfernung an deinen aufrichtigen Freund Gottfr. Aug. Bürger aus d[em] Halberstädt[ischen] d[er] G[ottesgelahrtheit] Befl[issenen]“. Darüber hinaus hinterlässt Bürger einen zweiten Eintrag auf der Vorderseite des Blattes, ganz ähnlich wie Schlüter nur wenig später im April 1766 sich im oben erwähnten Stammbuch auf der Rückseite von Bürgers Widmung einschreibt. Hier nun kommentiert Bürger das „Halle, le 16eme 10bre 1765“ datierte Stammbuchblatt eines „sincere Ami et Frere J. J. Kaiser de l’Alsace“, der unter dem Titel „Phil. de Sans-Souci“ nicht frei von Ironie auf Friedrich II. verweist. Das kommentiert Bürger in französischer Sprache: „C’etoit un homme fola- | tre, qui n’avoit rien | qu’un coeur impudent | et un peu de philosophie fanatique | Dieux le convertisse“. Dieser Kommentar ist nicht zusätzlich eigenhändig signiert, ein Vergleich von Schrift und Tinte mit dem auf der Blattrückseite befindlichen Haupteintrag G. A. Bürgers machen je- doch deutlich, dass er nur von dessen Hand stammen kann. Zwei Drittel aller weiteren Einträge in Schlüters Album stammen von Studenten der Universität Halle. – Ausführliche Beschreibung auf Wunsch. Dresdener Musikleben „Handschriften gesammelt von Volkmar Schurig 1851“. Stammbuch und Autographenalbum. Dresden, 1851–98. Qu.-4° (24 × 29,5). 179 pag. Seiten. Ldr. d. Zt. mit reicher Deckelvergoldung und goldgepr. Supralibros „Album“ sowie dreiseitigem Goldschnitt (berieben, Bindung gelockert, hinteres Innengelenk gebrochen). € 9800,– Prachtvolles großformatiges Album des Musikers Volkmar Schurig (1822–1899) mit einer großen Anzahl sehr schöner musikalischer Albumblätter, darunter Eintragungen von Friedrich Silcher, Ignaz Moscheles, Carl Gottlieb Reißiger, Carl Friedrich Zöllner, Julius Becker, Julius Rietz, Edmund Kretzschmer, Felix Draeseke, Jean Louis Nicodé, Friedrich August Kummer, Theodor Uhlig, Friedrich Grützmacher, Joseph Tichatschek, Moritz Fürstenau, Hugo Riemann u. v. a. Unter den Eintragungen von Malern und Dichtern ragen diejenigen von Ludwig Richter, Ludwig Uhland und Adolf Böttger heraus. – Schurig besuchte das Lehrerseminar in Dresden-Friedrichstadt und erhielt dort seine musikalische Ausbildung. Von 1842 bis 1852 bekleidete er das Amt des Chordirektors in der Dresdner Synagoge. Im Jahr 1856 wurde Schurig als Kantor an die evangelische Gemeinde in Pressburg berufen. 1861 kehrte der Musiker nach Dresden zurück. 1871 übernahm er den Gesangsunterricht an der Königlichen Blindenanstalt und wurde zwei Jahre später zum Kantor der Annenkirche gewählt. Von 1876 bis 1896 lehrte Schurig das Fach Theorie an der Musik-Akademie von Bernhard Rollfuss. – Einmaliges kulturgeschichtliches Dokument. – Ausführliche Beschreibung auf Wunsch verfügbar. – Siehe Abbildung. 71 Stand 17 Konstantinopel Rare & Fine Books · Robert A. van den Graven Kortenaerstraat 17 · 7513 AC Enschede, Niederlande Telefon: +31 53 432 46 75 E-Mail: konstantinopel@gmail.com · Internet: www.konstantinopel.nl Medieval Manuscripts · Incunabula · Early Printing · Voyages Amman, Jost / Weigel, Hans. Habitus praecipuorum populorum, tam virorum quam foeminarum singulari arte depicti. Trachtenbuch darin fast allerley und der furnembsten Nationen die heutigs tags bekandt sein. Nuremberg, Hans Weigel, [1577]. Folio. 161 (instead of 220) hand-numbered woodcut plates. € 15 000,– First edition of Jost Amman’s celebrates encyclopaedic book of costumes. A fragmented copy, as usual; in the early 19th century, the plates were mounted on backing paper by the owner, the trained landscape painter Jakob Linckh (1786–1841) from Stuttgart (cf. Thieme/B. 23, 254), who also coloured the volume throughout and supplemented all missing parts of the images and even of the text by hand. Linckh, who had studied in Rome, visited Greece in 1810. Although the present collection begins with the plate showing the Emperor, as originally issued, the remaining woodcuts follow no apparent order. 20 plates show costumes of Turkey, Arabia, Persia, Egypt, and Ethiopia; others depict Greeks, Russians, and Englishmen. 28 plates show the costumes of today’s Italy; German cities are well represented, as are France and Spain, Bohemia and Hungary. Also includes the famous picture of the Brazilian Tupinamba Indians: a man with a crown and belt of feathers, a knife, and a bow and arrow, beside a long-haired woman carrying a baby in a knotted sling. This illustration is „one of the first likenesses of the Brazilian Indian“ (Borba de Moraes). For comparision, in 1994 a copy with only 53 coloured woodcut engravings made 8050 GBP. Complete copies are not be found in the auction records. Alphonsus de Spina. [Fortalicium fidei contra iudeos saracenos aliosque, christiane fidei … inimicos]. Lyon, Guillaume Balsarin, 22. V. 1487. 18th century full calf with panelled boards. Small Folio, 29 cm. € 12 500,– The first four books of this notorious work are directed against those who deny the divinity of Christ, and against heretics, Jews, and Muslims. The section on Islam lists the numerous Sarracen wars, while the fifth book contains one of the earliest printed discussions of witchcraft and is a precursor to the „Malleus maleficarum“. Birken, Sigmund von. Der vermehrte DonauStrand: mit allen seinen Ein- und Zuflüssen, angelegenen Königreichen, Provintzen, Herrschafften und Städten … vom Ursprung bis zum Ausflusse; in Dreyfacher Land-Mappe vorgestellet; auch samt 72 kurtzer Verfassung einer Hungar- und Türckis. Chronik, und des Anno 1663. und 1664. geführten Türken-Krieges. Jacob von Sandrart / Kupferstecher und Kunsthändler in Nurnberg, 1684. [1] gef. Bl., [4] Bl., 231 S., 55 engravings. 8vo. € 2250,– On the Turkish Wars in Europe. The engravings depict cities on the way to the Ottoman capital: Ulm, Augsburg, Nurnberg, Regensburg, Passau, Linz, Wien, Pressburg, Tokay, Temeswar, Belgrad, Adrianopel, and Constantinopel. We have not found a copy in any library containing more than 50 engravings. Half of the Vienna panorama is however missing in our copy. Contemporary calf (rubbed). Auction record Bassenge € 2088 (50 engravings, 2010). Caracciolus, Robertus. Sermones de Laudibus Sanctorum. Basel, Nikolaus Kessler, 26. II. 1490. Folio, 189 leaves. Sumptuous contemporary blindstamped calf over wooden boards, a Nuremberg binding (Kyriss shop K115), metalwork centre-and cornerpieces, two clasps, chaining staple at head of lower cover. Presumably with a medieval chain taken from another binding. € 8000,– Dominican convent of Bamberg, contemporary inscriptions on a2 and a5. Dionysius Bertochu. Opera agricolationum … Reggio, Emilia, 14 October 1496. Bound with: Crescenzi, Pietro de. XII Bucher von dem Feldbau und vollkommener Bestellung eines ordentlichen Mayershofs, oder Landguts. Straßburg, Jobin, 1586. Bound with: Hortvlanica, Paralipomena Et Marginalia. Das ist, Gartenkunst zum Feldbuch angehörig. Straßburg, Jobin 1586. € 9000,– Sammelband of 3 works on Agriculture, including one Incunabula, in a fine 16th century blindstamped binding. Gurlitt, Cornelius. Die Baukunst Konstantinopels. Berlin (Wasmuth) 1912. € 12 500,– A rare and important survey of the architecture of Constantinople. A panoramic and comprehensive overview of many centuries of architectural evolution in Istanbul. Intimantibus Nobis 29 April 1259. Written at the papal court in Anagni. A seminal document for Franciscan relations. 10 lines written in dark brown ink in an Italian Gothic Script. Size: 205 × 305 mm. € 3750,– Alexander IV. lobt auf Grund der Berichte der Kölner Minoriten den Einsatz des Erzbischofs zu ihren Gunsten und ermahnt, also fortzufahren.Incipit: Intimantibus nobis. Adressat: Erzbischof von Köln. Pope, Alexander IV, was a Cardinal Protector of the Franciscans, also called the Order of Friars Minor. This papal letter (not a bull!) attests of his sympathies and is addressed to the Archbishop of Cologne: Konrad von Hochstaden (or Conrad of Hochstadt, 1238–1261), under which reign the first phase of the famous Cologne Cathedral was build. In 1257 Konrad issued an indulgence of hundred days, for everyone who prayed for the Holy Franciscus and Clara. In 1259, (the contents of this very letter) he praises the Archbishop for his efforts to protect the Franciscan monks, who referred to themselves as „little brothers“ (Fraticelli or Minoriten), and had been resident in the city since 1221. Juvenal – Persius. [Satyrae]. Venice, Aldus and Andreae Torresani, August 1501 (but ca 1515). Bound with: C. Valerii Catulli Veronensis liber I. Alb. Tibvlli Eqvitis Romani Libri IIII. Sex. Avrelii Propertij Vmbri Libri IIII. Cn. Cornelii Galli fragmenta. Basel, Henricus Petrus, 1530. [8], 192 Bll. € 3000,– With the bookplate of Hector Pomer, friend of Dürer. The bookplate does not appear in Strauss (Albrecht Durer Woodcuts and Wood Blocks. NY, 1980). Provenance: Ex-Ludwig Collection, Ex-collection J. Paul Getty Museum. 3950. Mer des histoires. Le premier volume de la mer des histoires & Auquel & le second ensuyuãt. Est contenu tant du vieil testament que du nouueau toutes les Hystoires / Actes et Faictz dignes de memoire / puis la creation du Monde. [Les Angeliers], 1543. Large folio. € 15 000,– The „Rudimentum Novitiorum“ as the work is called in Latin, was first printed in Lübeck, richly illustrated with more than 150 woodcuts. This is the French translation „La Mer des histoires“. In the Latin edition the world map is identical, only bigger in size. It sold for over 1 million dollars in 2013. World map, map of the Holy land and numerous woodcut illustrations in text. Detailed description upon request. Monastic devotional manuscript. Latin compendium containing an Antiphonal for the whole liturgical year, a Hymnal, the Common of the Saints and a number of short texts on the nature of dying well. Central Germany (Erfurt), c. 1498. € 20 000,– This is a fine monastic manuscript from one of the greatest German medieval libraries, the Charterhouse of St. Salvatorberg in Erfurt, in an excellent state of preservation and in its original binding. Apart from its liturgical contents, it holds a number of versions of a rare text written by members of the Erfurt Charterhouse, one of which is evidently of great importance for the history of the text and its future study, and others which appear to be unique. 258 leaves. Detailed description upon request. Sammelband. Three post incunabula, a fine sammelband in its original blindstamped binding with clasps. With the important world map. € 5500,– 1. In somnium Scipionis Libri duo: et septem eiusdem libri Saturnaliorum Macrobius, Ambrosius Theodosius Cologne: Eucharius Cervicornus, 1521. [5 leaves]. I-CXLVI. Printers mark on Verso 2. Auli Gellii noctium atticarum libri undeviginti: cum gratia et privilegio imperiali ad sexennium. Printed in Strassburg 1517. Aedibus Ioannis Knoblouchi, Mense Mario. Anno M.D.XVII. Ductu Matthiæ Shurerij. [10 leaves] 106 pages [26 leaves]. 3. M. Fabii Quintiliani Oratoriarum institutionum lib. XII. una cum Declamationibus eiudem argutissimis, ad horrendæ vetustatis exemplar repositis, diligenterque impressis. Coloniæ in ædibus Eucharii Cervicorni & Heronis Fuchs. Anno virginei partus. M.D.XII. mense martio. (1521). Title in red and black within illustrated border. Many errors in foliation. Dedicatory epistle of the Oratoriarum institutionum lib.XII. [6 leaves] I-CLIX Stella, Jacques – Claudine Bouzonnet-Stella. Les jeux et plaisirs de l’enfance. Paris, 1657. First rare edition. Perhaps first state, the plates are not only numbered as usual but numbered with in combination with letters. 38 original plates (out of 50), plus engraved frontispiece (laid down on paper). Original binding but rebacked in the 19th century. € 2500,– Claudine Bouzonnet-Stella (1636–1697) was a French engraver, in 1657 she was granted exclusive rights by the king to publish prints after Stella’s designs. In the same year she issued „Les Jeux et Plaisirs de l’Enfance“ (The Games and Pleasures of Childhood), produced for and dedicated to children. Still the unnatural attitudes of the children’s bodies are indicative of the contemporary conception of children as miniature adults. 73 Stand 50 Daniela Kromp Heimeranstraße 63 · 80339 München Telefon +49 (0)89 540 475 27 E-Mail: daniela.kromp@gmx.de Handschriften und Unika · Seltene Bücher · Illustrata · Einbände · Kunst auf Papier Der Prototyp des Dichters, in „Lebensgröße“ König David beim Harfenspiel. Karton (Entwurf für ein Wandgemälde), unsigniert. Kohle mit Weißhöhung auf starkem bläulichen Velin, zusammengesetzt aus 8 Teilen. Süddeutsch, 2. Viertel 19. Jahrhundert. 140 × 220 cm. € 25 000,– „Der alttestamentarische König David, der Verfasser von kunstvollen Psalmen, [galt] dem christlichen Mittelalter als Prototyp des Dichters und wurde u.a. als Patron der Meistersinger verehrt“ (Dichter und Lenker, S. 16). – Provenienz: Privatbesitz Baden-Württemberg. Zuvor Privatbesitz Freiburg i.Br., im näheren Umfeld der Villa Johann Georgs von Sachsen (1869–1938), in dessen Sammlung sich das Werk laut Angaben des Vorbesitzers zuvor befunden haben soll. – Siehe Abbildung Tafel 15. Weder nachweis- noch auffindbar Bühne – Pirchan, Emil. Der Garten des Paradieses. Dramatische Rhapsodie von Hans Reinhart. Musik von Felix Petyrek. Zehn Lithographien. Wien, Linz und München, Gurlitt 1951. Typographischer Titel, 1 Bl. (von Petyrek eh. signiertes Notenfaksimile), lithographierter kolorierter Titel und 10 kolorierte und signierte Lithographien von Emil Pirchan auf Simili-Japan. Lose in einfachem Pappumschlag d. Zt., die Lithographien zusätzlich unter leichte Passepartouts gelegt. 35,5 × 50,5 cm. € 2500,– Offensichtlich Probedruck zu einem nie erschienenen Werk. Über KVK weltweit in keiner Bibliothek nachweisbar. – Alle Lithographien sowie das lithographierte Titelblatt wohl von Pirchan selbst mit metallischen Farben koloriert. Auf einem beiliegenden weißen Doppelblatt sowie auf dem Pappumschlag und dem Titelblatt hs. Notizen des Buchbinders. – Emil Pirchan (1884–1957), der auch als Schriftsteller und Architekt bekannt geworden ist, war „einer der in Theorie und Praxis maßgeblichsten Bühnenausstatter des 20. Jahrhunderts“ (Ostdeutsche Biographie online). Die lithographische Folge „Der Garten des Paradieses“ ist wohl auf Grundlage der Bühnenausstattung entstanden, die Pirchan 1949 zur Inszenierung der Oper im Landestheater Linz entworfen hatte (vgl. Schepelmann-Rieder S. 72). – Hans Reinhart (1880–1963) war ein Schweizer Mäzen und Schriftsteller. „Aus langjähriger Verehrung für Hans Christian Andersen entstanden drei dramatische Bearbeitungen von Märchen, die Reinharts 74 Freund, der anthroposophische Komponist und Pianist Felix Petyrek, vertonte (Die arme Mutter und der Tod, Der Garten des Paradieses, Der Schatten)“ (NDB 21, S. 364f.). Felix Petyrek (1892–1951) hatte als „engagierter Exponent der musikalischen Moderne (…) maßgeblichen Anteil an der Verbreitung zeitgenössischer Musik in Deutschland und Österreich zur Zeit der Weimarer Republik. (…) 1939 erhielt er einen Ruf als Professor für Klavier und Musiktheorie an das Konservatorium Leipzig. Auch dort setzte er sich unermüdlich für die musikalische Moderne ein und brachte zahlreiche Werke ausländischer und jüdischer Komponisten zur Aufführung“ (du Closel, S. 453f.). Seine bereits 1932 entstandene Oper „Der Garten des Paradieses“ wurde 1942 in Leipzig uraufgeführt. – Passepartouts teils etwas angestaubt und im Rand leicht knickspurig. Der typographische Titel (gedruckt auf einen Doppelbogen) mehrfach gefaltet und mit Bleistiftanweisungen und -kritzeleien des Buchbinders. Sonst ohne Mängel. – Zu Tafel 7 vgl. Erika Schepelmann-Rieder, Emil Pirchan und das expressionistische Bühnenbild, Abb. „Anwendung der Spirallinie in einer Figurinenskizze“. Zu Petyrek vgl. Amaury du Closel, Erstickte Stimmen. Entartete Musik im Dritten Reich, S. 453f. Farbholzschnitte „à la poupée“ Burnat-Provins, Marguerite. Heures d´automne. Vevey, Säuberlin & Pfeiffer 1904. 115 S., mit ca. 50 Vignetten in Farbholzschnitt von Marguerite Burnat-Provins. Original-Broschur mit illustriertem Umschlag. 17 × 19 cm (quer). € 1400,– Eines von 338 nummerierten Exemplaren auf „papier fauve spécial“ (daneben wurden 12 Exemplare auf „Hollande“ abgezogen). Die Holzschnitte in bis zu drei Farben, meist nur von einer Platte gedruckt, die mit zwei Farben zugleich eingefärbt wurde. Die Anwendung dieser Methode ist in der Zeit um 1900 und vor allem bei Holzschnitten ungewöhnlich; sie kam hauptsächlich im 18. Jh. und üblicherweise nur bei Tiefdrucktechniken zum Einsatz („à la poupée“). Bemerkenswert ist außerdem, dass Bild und Text hier teilweise übereinander gedruckt wurden. So entsteht durch den Verlauf zweier Farben und das Ineinanderfließen von Text und Bild in Kombination mit dem falbfarbenen Papier eine reizvolle und außergewöhnliche Wirkung. – Umschlag etwas unfrisch und leicht berieben. Papier teils mit Knickspuren im Rand. Buchblock angebrochen. – Vgl. AKL XV, S. 255. – Siehe Abbildung. 75 Stand 64 August Laube Buch- und Kunstantiquariat · Nachfolgerin Brigitta Laube Oppliger Trittligasse 19 · 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 44 256 88 99 · Fax +41 44 256 88 98 E-Mail: augustlaube@augustlaube.ch · Internet: www.augustlaube.ch Illustrierte Bücher · Graphik · Zeichnungen · Aquarelle · Schweizer Romantik und 11/12. Fortsetzung der Vorrede zum Wappenbuch und S. 12 „Beschreibung aller Burgermeistern“, Bl. 16, 19, 22, 23, 25, 28, 31, 32 Fortsetzung der Burgermeister (Gedichte auf 50 Burgermeister), Bl. 71 gestoch. Titel zum Wappenbuch 1605, 71–74, 79–84, 95–141, 152 = 56 Wappenkupfer 1605, 155 gedrucktes Register zum Wappenbuch 1674, 159 allegor. Kupfer zum Wappenbuch 1674. Die gedruckten Blätter und die Wappenkupfer sind unbeschnitten in den Band eingebunden. Die Paginierung geht fortlaufend durch den ganzen Band, mehrere Blätter (leere?) fehlen. Die Wappenkupfer meist mit handschriftlichen Zusätzen. Auf der Deckelinnenseite ein kleiner Wappenstempel der Familie Ziegler. Späterer Besitzeintrag „Lh. Eggimann“. Einige Blätter eingerissen. Dietrich Meyer Meyer, Dietrich. Waapenbuch Der Wolgebornen, Edlen vnd Bürgerlichen Geschlächter … mit einer loblichen Statt vnd Herrschaft Zürich … geregiert vnd gewonet haben … Zürich. Durch Dietrich Meyer, 1605. Gestochener Titel, 56 Wappen-Kupfer, alles in zeitgenöss. Kolorit. Ferner Titel zur Ausgabe 1674, Kupfer der Landvogteien und allegor. Kupfer ebenfalls koloriert. Klein-Folio. Schweinslederband. € 6300,– 1. Ausgabe. In einer Papierhandschrift mit Einträgen von Jakob Ziegler (1591–1676) und seinem Sohn Hans Jakob Ziegler (1640–1683). Die Handschrift wurde von Jakob Ziegler um 1650 begonnen, die Einträge von seiner Hand reichen bis ca. 1676 (HLB der Schweiz gibt als Todesdatum 1670 an). Sie beinhalten Stadtpolitisches, Chronikartiges, aber auch zahlreiche zum Teil sehr amüsante persönliche Angelegenheiten. – Kollation: S. 1–12: S. 1 Kupferportrait des J. C. Hirzel von Caspar Meyer eingeklebt. S. 5/11 kolor. Kupfer von Meyer mit den Wappen der Vogteien (s. o.), S. 5 Titel zur 2. Ausgabe des Meyerschen Wappenbuchs 1674 mit gedrucktem Text verso. Bl. 1–35, S. 36/37, Bl. 38–81: Bl. 76 und 79 gedruckte Vorrede zum Wappenbuch 2. Ausgabe, Bl. 79 mit zusätzlicher Paginierung S. 3/4. S. 5–14, Bl. 15–70 und 1 unn. Zwischenblatt nach Bl. 45, auf Bl. 64 ein Kupfer eingeklebt, 22 leere Bl., Bl. 71–154, 2 leere Bl., Bl. 155–176 (173 fehlt), 3 leere Bl. Davon gedruckt oder gestochene Bll. bzw Tafeln: S. 5/6 76 Bosio, Antonio. Roma subterranea novissima. Rome, Vitale Mascardi for Blasio Diversini & Zanobio Masotti, 1651, Groß-Folio. 2 Bde. I: Vortitel, gest. Titel, 1 doppelbl. gest. Tafel und 91 ganzseitige gest. Textillustrationen. 2 Bll., 14 SS., 626 SS., 29 SS. II: Gest. Titel, 6 doppelbl. gest. Tafeln (eine gefaltet) und 125 ganzseitige gest. Textillustrationen. 2 Bll., 6 SS., 718 SS., 24 SS. Die schönen Titel gedruckt in Rot und Schwarz und mit großer gest. Vignette versehen. Unzählige Holzschnittillustrationen im Text. Anfangs- und Schlussvignetten sowie dekorative Holzschnittinitialen. Lederbände der Zeit mit floraler Rückenvergoldung. € 6100,– Antonio Bosio VD17: 12; 116508B/116515L (Ed. 1659); Berlin Cat. 1859. Erste lateinische Ausgabe, übersetzt und herausgegeben von Paolo Aringhi. Bosio (1576–1629) verbrachte fast sein ganzes Leben mit der Erforschung der römischen Katakomben und gilt als Vater der Archäologie des Christentums. Das Werk ist reich illustriert mit Darstellungen von römischen Gräbern, Sarkophagen und den Katakomben, sowie Wandmalereien und Mosaikdekorationen, von denen viele heute zerfallen oder zerstört sind. Die Illustrationen sind identisch mit der Ausgabe von 1632. Ausgezeichnetes, schönes Exemplar, teils leicht gebräunt. Cowper, William. The anatomy of the human body with figures drawn after the life by some of the best masters in Europe. Oxford and London, Sam. Smith and Benj. Walford, 1698. Groß-Folio. Mit gest. Porträt Cowpers in Mezzotinto, gest. Frontispiz, gest. Titel mit Vignette und 114 Kupfertafeln. Davon 9 im Anhang, 7 unn. Bll. Einführung. 1 Blatt Erklärungen je Tafel. 2 Bll Index am Schluss. Blindgepr. Leder der Zeit über 7 Bünden. Stehkantenvergoldung. Deckel etwas berieben, Kapitale defekt, Ecken und Rücken rest., Innendeckel repariert. € 13 000,– Provenienz: Library of the Medical Society of the County of Kings, Exlibris und Ausscheidungsstempel (Titel und Tafeln verso gestempelt); Library of J. H. Hunt, M. D. 27 Bedford Ave., Brooklyn, L. I. (Stempel); Handschr. Besitzervermerk „Henry Sam …..1840“. – Choulant. History and bibliography of anatomical illustration (1945). Neuausgabe der zuerst vom holländischen Chirurgen Godfried Bidloo (1649–1713) publizierten anatomischen Tafeln. Zum Missfallen von Bidloo übernahm Cowper (1666–1709) vom Verleger je 300 Tafeln und veröffentlichte diese, zusammen mit einem neuen Text, unter neuem Titel und eigenem Namen. Vignola, Giacomo Barozzi da. Livre nouveau ou regles des cinq ordres d’architecture, par Jacques Barozzio de Vignole … En 1757. A Paris chèz Giacomo Barozzi da Vignola Charpentier rue St. Jacques au coq. avec Privilege du Roy. Gestochener Titel und 109 Tafeln inkl. „avis au lecteur“, davon 7 Falttafeln. Tafeln 39 und 109 nach Piranesi. Folio. Rücken restauriert. Marmorierter Pappband der Zeit. Innen sauber. € 6500,– Provenienz: Bibliothèque d’Hauteville (Ex-Libris im Innendeckel). – Cohen-de Ricci 1016. Giacomo Barozzi da Vignola (1507–1573) war ein italienischer Architekt und auch Theoretiker der Renaissance-Architektur. Barozzi studierte zuerst Malerei in Bologna, aber legte sich auf die Architektur fest. Seine Arbeit führte ihn auch nach Frankreich, wo er zwei Jahre (1541–1543) blieb. Zurück in Italien schuf Vignola viele Bauwerke in und um Rom und arbeitete als Baumeister am St. Petersdom (1564–1568 zweiter Architekt, 1568– 1574 alleiniger Architekt). Sein literarisches Hauptwerk ist das architekturtheoretische Lehrbuch von 1562 zu den Regeln der fünf Ordnungen der Architektur, das hier in französischer Übersetzung vorliegt. Darin versucht er, architektonische Gliederungselemente in einer festen Wechselbeziehung von Zahlen zu normieren. Da er seine Theorien sehr praktisch und gut anwendbar präsentierte, gehörte Vignola neben Serlio und Palladio zu den drei Autoren, die den italienischen Stil weit verbreiteten. Die seltene erste Folio-Ausgabe der französischen Übersetzung. Die späteren Folio-Ausgaben enthielten nur noch 104 Tafeln. Falttafeln z. T. mehrmals gefaltet, ansonsten tadelloses Exemplar. William Cowper 77 Stand 25 Hans Lindner Spessartweg 3–5 · 84048 Mainburg Telefon +49 (0)8751 56 17 · Fax +49 (0)8751 54 18 E-Mail: lindner.mainburg@t-online.de · Internet: www.antiquariat-lindner.de Kinder-Bilderbücher · Literatur und illustrierte Bücher des 20. Jahrhunderts · Pressendrucke · Avantgarde Bauhausbücher – Malewitsch, Kasimir. Die gegenstandslose Welt. München, Albert Langen Verlag (1927). 23,1 × 18,2 cm. 104 S. mit 92 Abbildungen, illustr. OBroschur. € 1400,– Wingler S. 563; Das A und O des Bauhauses S. 132f. (mit Abb.); Fleischmann 169; Holstein, Bauhaus 202; Rowell & Wye 709; Schauer II, 123 (mit Abbildung); Bolliger 1, 112: „Die theoretischen Schriften des Künstlers in erster deutscher Ausgabe: ›Einführung in die Theorie des additionalen Elementes der Malerei‹ und ›Suprematismus‹.“ – Deutsche Erstausgabe. ‹bauhausbücher›, Band 11. Typografie und Umschlag: L. Moholy-Nagy. Umschlag leicht angestaubt, sonst ungewöhnlich frisches Exemplar. Dada – Arp, [Hans]. Die Wolkenpumpe. (Hannover), Paul Steegemann (1920). 23,4 × 15,3 cm. 28 ungez. Seiten, OKarton mit Umschlagzeichnung von Arp. € 2900,– Centre Pompidou Dada 1213; Hagenbach 3; Meyer 26; Dada-Ausstellung Zürich-Paris 303. – Erste Ausgabe von Hans Arps bedeutendem Gedichtband. ‹Silbergäule›, [Band 52–53]. Im Impressum falsche Reihenzählung: 50–51. Umschlag mit unscheinbarer schwacher Knickspur, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar. – Im Impressum eigenh. Widmung von Arp an den Journalisten und Verleger George Hugnet. Dada – MERZ 21. Erstes VEILCHEN-HEFT. Eine kleine Sammlung von Merz-Dichtungen aller Art von Kurt Schwitters. Hannover, Merz-Verlag 1931. 21,4 × 31,7 cm. 12 einseitig bedruckte Blätter (S. 106–117 der Gesamtfolge), 2 Illustr. von Schwitters (1 typografische Konstruktion), chamoixfarbener OUmschlag, rot und schwarz bedruckt. € 5800,– Centre Pompidou Dada 1385; Almanacco Dada 91 (Abb. S. 692); Ades S. 131; Schmalenbach-Bolliger VI, 247. – Erste Ausgabe dieser Sammlung von MerzGedichten und Ursonaten, dabei „Ich und meine Ziele“ und eine wichtige Abhandlung über den Merzbau, der Kathedrale des erotischen Elends. Umschlag mit unbedeutenden kleinen Läsuren, ungewöhnlich gut erhalten. Die Ente. Herausgeber: Bernhard Gröttrup; Schriftleitung: Hardy Worm. 2. Jahrgang, Nr. 31–33, 35– 40, 42–44, 47, 49–52 in 17 Heften. Berlin 1932. 47 × 31,5 cm. Mit zahlreichen Illustrationen und Anzeigen. € 1250,– 78 Sewald 233 (mit ganzseitiger Abbildung auf Seite 87). – Konvolut von 17 Heften des zweiten Jahrgangs der kurzlebigen Satirezeitschrift, die der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands nahestand und im Februar 1933 ihr Erscheinen einstellen musste. Mit regelmäßigen Beiträgen des Schriftleiters Hardy Worm und des Herausgebers Bernhard Gröttrup, sowie von Erich Kästner, Roda Roda, Peter Scher, Erich Weinert u. a. Illustrationen von [Rudolf] Herrmann, Karl Holtz, Herbert Sandberg, [Werner] Saul, Otto Schoff, Kurt Werth u. a. Die Hefte nur vereinzelt mit kleinen Randeinrissen, sonst erstaunlich gut erhalten. Die Ente. Herausgeber: Bernhard Gröttrup; Schriftleitung: Hardy Worm. 3. Jahrgang, Nr. 1–7 in sieben Heften. Berlin 1933. 47 × 31,5 cm. Mit zahlreichen Illustrationen und Anzeigen. € 750,– Hefte 1–7 des Jahrgangs 1933. In Heft 7 der Bericht von Hardy Worm über den „Nazi-Überfall auf die Ente“, der kurz darauf zur Einstellung der Zeitung führte. Mit Beiträgen von Hardy Worm, Bernhard Gröttrup, Oskar Maria Graf, Erich Kästner, Erich Weinert u. a. Illustrationen von [Rudolf] Herrmann, Karl Holtz, [Werner] Saul, Otto Schoff, Kurt Werth u. a. Ungewöhnlich gut erhalten. Gampp, Josua L[eander]. Eisenbahn Bilderbuch. [Text] von Anna Erika Gampp. Oldenburg i/O., Nürnberger Bilderbücher Verlag Gerhard Stalling (1926). 15,5 × 9,5 cm. 12 einseitig bedruckte Blätter in Leporellofaltung mit durchgehender farbiger Illustration, farbig illustr. OPp. (minimal berieben). € 480,– Klinkow/Scheffer S. 30f.; Liebert/Stalling 28; Cotsen 3659; Reinhardt/Gampp S. 20 (mit 2 Abbildungen); Stuck-Villa II, 188. – ‹Nürnberger Bilderbücher› Nr. 28. Erste Ausgabe eines der seltensten und reizvollsten Stalling-Leporellos. – Ungewöhnlich gut erhalten. Hesse, Hermann. Orgelspiel. (Zum zweiten Juli 1937). [Berlin, Erasmusdruck 1937]. 25 × 12,6 cm. 8 ungez. Seiten (einschl. Umschlag) mit großer Titelvignette und reproduzierter Musikzeile von J. S. Bach. € 180,– Mileck III, 58. – Erste Ausgabe. Privadruck, in kleiner Auflage auf Büttenpapier gedruckt. „Aus den Gedichten Josef Knechts von Hermann Hesse“. Ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar in einem Briefkuvert (Poststempel: 1. 7. [19]37). So schön erhalten sehr selten. Kreidolf, Ernst. Fitzebutze. Allerhand Schnickschnack für Kinder von Paula und Richard Dehmel. Berlin und Leipzig, Insel-Verlag bei Schuster & Loeffler, Weihnachten 1900. 29,5 × 23 cm. 40 S. mit farbigen Illustrationen, farbig illustr. Vorsätze, OPp. (leicht angestaubt, Rücken gering berieben und bestoßen) mit farbigem Deckelbild (Vitzliputzli umgeben von Kindern zwischen Bäumen). € 4800,– Hess/Wachter B 17; Pressler S. 203 (mit Abb. 120); Rühle (Böse Kinder) 976; Sarkowski 365; Schweizer Bilderbuch-Illustratoren 265 (mit Farbabbildungen auf den Tafeln 2 und 3). – Sehr seltene erste Ausgabe dieses Bilderbuch-Klassikers, der in einer Auflage von 4000 Exemplaren im Auftrag von A. W. Heymel von Drugulin gesetzt und von C. Wolf & Sohn auf starkes Büttenpapier gedruckt wurde. Nur gelegentlich leicht fleckig, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar mit eigenh. Widmung von Ernst Kreidolf an Heinrich Moser. fable: a red square for the good new order and a black one for the bad old ways“. – Ein illustriertes Hauptwerk des russischen Konstruktivismus und Suprematismus. Teilweise bereits 1920 in Witebsk entstanden, aber erst 1922 in Berlin in Russisch verlegt. Ungewöhnlich frisches Exemplar. – Siehe Abbildung. Neues Pfefferkuchen-ABC für artige Kinder. 24 Farbdruckbilder mit lustigen Reimen. Stuttgart, Loewes Verlag Ferdinand Carl [1907]. 17,5 × 11,3 cm. Titel und 24 einseitig bedruckte Tafeln mit Chromolithografien, dunkelbrauner OHlwd. (nur sehr leicht fleckig und berieben) mit gewölbtem Deckel in Lebkuchenform, auf den fünf hellbraune Mandeln eingeprägt sind. € 750,– Hinrichs 12, S. 1040; vgl. Pressler S. 207 (mit Abb. 22), Stuck-Villa II, 82; Müller 163 (alle die Ausgabe von 1887 bei Effenberger). – Neuausgabe dieses originellen, bereits 1887 unter dem Titel „Neuestes PfefferkuchenABC…“, bei Effenberger erschienenen ABC-Buchs, das nach dem Einband des Buches benannt ist, der in Form und Farbe einem Lebkuchen gleicht. ABC-Buch in Form eines Bilderrätsels, in dem jedem Buchstaben des ABC in der Regel zwei Farbdruckbilder zugeordnet sind, die durch „lustige Reime“ erklärt werden. Erstaunlich gut erhalten. Reyem, M. Der Handwerksmann. Seinen kleinen Freunden zur Freude und Belehrung gewidmet. Bilder von E. E.-S. Berlin, Druck u. Verlag von W. Hagelberg [um 1890]. 25,5 × 19,5 cm. 48 S. mit zahlreichen, teils ganzseitigen Chromolithografien, OHlwd. (Kanten etwas berieben) mit farbigen Deckelbildern. € 480,– Lissitzky, El (Lazar Markovic Lisickij, 1890–1941). Suprematische Erzählung von 2 Quadraten in 6 Konstruktionen [Text russisch: Cuprematischesky skas pro dva kvadrata v 6ti postroikach]. Berlin, Verlag „Skythen“ 1920 (publ. 1922). 28 × 22,5 cm. 20 ungez. Seiten mit 9 meist zweifarbigen Illustrationen, davon 2 für den Umschlag, OKarton mit Umschlagillustrationen in Rot und Schwarz. € 29 000,– Nisbet Nr. 1922/7; S. Lissitzky-Küppers ›El Lissitzky‹, 1967, S. 80–91; Rowell/Wye 405 (vollständig abgebildet); From Manet to Hockney 67 (mit 2 Abb.); Infancia y arte moderno (IVAM 1998) S. 140–142; Castleman, A Century of Artists Books, 1994, S. 135 (Abb. 71): „El Lissitzky confronted two squares in a revolutionary Erste und wohl einzige Ausgabe. Reizend illustriertes und gestaltetes Bilderbuch, das von KvK und OpenWorldCat lediglich in einem Exemplar der Cambridge University nachgewiesen wird. Erschienen im Gelegenheitsverlag des Lithografen Wolf Hagelberg (1825– 1896), der 1858 die renommierte Berliner Luxus-Papier-Fabrik gegründet hat. Deckel und Vorsätze etwas stockfleckig, sonst kaum fleckig und ungewöhnlich gut erhalten. – Folgende Handwerksberufe werden vorgestellt: Schneider, Weber, Tapezierer, Schuhmacher, Klempner, Uhrmacher, Bäcker, Schmied und Stellmacher, Gärtner, Müller, Fischer, Seemann, Maurer und Zimmermann, Töpfer, Maler, Schlosser, Bergmann, Glaser, Böttcher, Tischler, Buchbinder. Weiss, Ernst. Der Fall Vukobrankovics. Berlin, (Ohlenroth Erfurt für) Verlag Die Schmiede 1925. 19 × 12,7 cm. 203, (5) S., karminroter OPp. (Georg Salter) mit illustr. Orig.-Umschlag in Hellgrün, Schwarz, Ocker und Rosa. € 480,– Raabe 328/14; Serke, Böhmische Dörfer 1987, S. 242 (mit Abbildung); Holstein/Salter 286. – Erste Ausgabe. ‹Aussenseiter der Gesellschaft›, Band 4. Rekonstruktionsversuch des Falls aus dem Blickwinkel des Gerichtsberichterstatters. – Verlagsfrisches Exemplar. Hier mit dem tadellos erhaltenen Original-Schutzumschlag. So schön und mit dem Originalumschlag praktisch unauffindbar. 79 Antiquariat Günter Linke Stand 14 Niebuhrstraße 78 · 10629 Berlin Telefon + 49 (0)30 88 91 64 20 · Mobil + 49 (0)160 78 28 258 E-Mail: info@avantgardebooks.com · Internet: www.avantgardebooks.com Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts · Dada · Originalgraphik · Philosophie Dokument des Züricher Dadaismus und in der vorliegend schönen Erhaltung von großer Seltenheit. – Siehe Abbildung. Arp, Hans – Tzara, Tristan. Vingt-cinq poèmes. H. Arp: Dix gravures sur bois. Collection Dada IV. Zürich, Imprimerie Julius Heuberger 1918. 21 × 15 cm. 52 ungezählte Seiten. Originalkarton mit typographischem Titel und einem Holzschnitt von Arp auf aufgeklebter Goldfolie. € 8000,– Originalausgabe. Arntz 16–25 – Hagenbach 46 – Centre Pompidou, Dada 1310, mit Abbildungen auf den Seiten 270, 699, 963 und 964 – Dada in Zürich 82 – Hans Arp zum 100. Geburtstag 6 – Motherwell/Karpel 416 – The Artist and the Book 2. – Vierte Buchpublikation der Züricher Dadaisten mit insgesamt 12 Originalholzschnitten von Hans Arp (2 Holzschnitte wiederholen sich). Außergewöhnliches Künstlerbuch in schönem Zusammenklang von Text und Illustration. Eines der Hauptwerke dadaistischer Buchillustration. Einband mit wenigen, kleinen Fleckchen, sonst gutes, kaum gebräuntes Exemplar. Schad, Christian. Analyse babylonienne. Originalholzschnitt. Von Christian Schad unten links betitelt und unten rechts voll signiert. 1918. 12,9 × 8 cm (Blattgröße 23 × 15,8 cm). € 12 000,– Janco, Marcel – Tzara, Tristan. 1re Exposition Dada: Cubistes, Art Nègre: Conférences sur l’Art faites par Tristan Tzara, Samedi le 13., 20., 27. Jan. (1917). Entrée 1 Fr. (Zurich). Galerie Corray, Bahnhofstr. 19. Tiefenhofe 12. Zürich, 1917. 42,5 × 26,4 cm. Originallinolschnitt auf weissem Maschinenpapier. € 60 000,– Originalausgabe. Dada in Zürich 142 – Ilk, Marcel Janco, das graphische Werk 19 mit ganzseitiger Abbildung auf Seite 37 – Dada. Eine internationale Bewegung 1916–1925, 94 – Centre Pompidou, Dada 1425 mit ganzseitiger Abbildung auf Seite 988 – Washington Dada, Seite 52, plate 12 – Hans Arp zum 100. Geburtstag, Seite 36 mit Abbildung. – Das berühmte Plakat der ersten Dada-Ausstellung in Zürich von Marcel Janco in Linol geschnitten und in kleiner Auflage gedruckt (weniger als 50 Exemplare, Ilk). Herausragendes 80 Dada in Zürich 59 mit Abbildung auf Seite 168 – Galeria Schwarz 1970, Nr. 24 mit Abbildung auf Seite 27. – Christian Schad schuf im Jahr 1918 eine Reihe von abstrakten Holzschnitten, von denen er nur einige wenige Abzüge herstellte. Zu dieser Gruppe gehört auch vorliegender Holzschnitt. Es ist der einzige dieser Holzschnitte, den Schad mit einem Titel versah und der in einer Auflage von 38 Exemplaren gedruckt wurde. Der Druckstock des Holzschnittes gilt als verschollen. Der Holzschnitt war als Beilage für die Luxusausgabe der Züricher Zeitschrift Dada 4/5 vorgesehen, die in einer Auflage von 38 Exemplaren erscheinen sollte. Von dieser Luxusausgabe wurden jedoch nur wenige Exemplare hergestellt und so ist zu erklären, dass sich allein im Nachlaß des Herausgebers dieser Zeitschrift noch 11 nicht zur Verwendung gekommene Exemplare befanden. Siehe dazu: Dokumentations-Bibliothek III. Teile der Bibliothek und Sammlung Tristan Tzara. Paris, Nr. 154. Schad war eng befreundet mit Walter Serner und Mitglied des Züricher Dadakreises. 2 ähnliche Holzschnitte steuerte Schad auch der im November 1919 erschienenen Dadazeitschrift „Der Zeltweg“ bei. Von großer Seltenheit. Manet to Hockney 127 – Peyrè. Peinture et poésie 63 mit Abbildung auf Seite 156. – Nr. 46 von 90 nummerierten Exemplaren auf „Grand Velin d’Arches“. Die Gesamtauflage betrug 120 Exemplare. Nicolas de Stael hatte die Auflage auf eigene Kosten bei Marthe Fequet und Pierre Baudier in Paris drucken lassen. Die radikal abstrakten Holzschnitte von Nicolas de Stael inspirierten René Char zu der Vorstellung, dass es sich dabei um Fussabdrücke des berühmten Himalaya-Schneemenschen Yeti handeln könnte. Selten angebotenes, großartiges Künstlerbuch der Moderne. Tanguy, Yves – Péret, Benjamin. Feu central. Avec des illustrations d’Yves Tanguy. Paris, K éditeur 1947. 24,8 × 19,3 cm. 107 Seiten und 4 Tafeln mit Illustrationen von Yves Tanguy. Illustrierte Originalbroschur mit einer Umschlaggestaltung von Pierre Faucheux nach einem Entwurf von Yves Tanguy (= Collection le quadrangle, 2). € 4500,– Typographie – Rasch, Heinz und Bodo. Gefesselter Blick. 25 kurze Monografien und Beiträge über die neue Werbegestaltung. Mit Unterstützung des „Ringes der Werbegestalter des Schweizer Werkbundes“ u. a. herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Heinz und Bodo Rasch. 140 Abbildungen. Stuttgart, Wissenschaftlicher Verlag Dr. Zaugg & Co. 1930. 26 × 21,5 cm. 111 Seiten. Originalleinenband mit Vorderdeckel aus transparentem Zelluloid. € 18 000,– Originalausgabe. Andel, Avantgarde Page Design 348 – Fleischmann, Bauhaus Drucksachen, Typografie, Reklame, Seite 354 – The Avant-Garde applied Cat. L326 mit Abbildung auf Seite 336. – Herausragend gestaltete Publikation zur avantgardistischen Werbegestaltung der Zeit mit Beiträgen u.a. von Willi Baumeister, Max Bill, Max Burchartz, Walter Dexel, John Heartfield, El Lissitzky, Moholy-Nagy, Kurt Schwitters, Jan Tschichold, Vordemberge-Gildewart und Piet Zwart. Das Buch dokumentiert Material, welches im Rahmen einer Wanderausstellung durch mehrere Städte vom Graphischen Klub Stuttgart im Februar 1930 gezeigt worden ist. Für Einband und Typographie des Buches waren die Brüder Rasch verantwortlich. Mit dem häufig fehlenden Erratablatt. Sehr selten. – Siehe Abbildung. Originalausgabe. Wittrock, Yves Tanguy. Das graphische Werk 16. Nr. XVI von 30 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Papier „pur fil Johannot“ und mit einer beiliegenden Originalradierung (17,5 × 13,7 cm, Blattgröße 23,8 × 18,9 cm) von Yves Tanguy, die nur in dieser Vorzugsausgabe enthalten ist. Schönes Exemplar auf besserem Papier und mit der Originalradierung von Yves Tanguy von großer Seltenheit. Celan, Paul. Schwarzmaut. Gedichte. Mit 15 Originalradierungen von Gisèle Celan-Lestrange. Vaduz, Brunidor 1969. 33,5 × 26,5 cm. 35 nicht nummerierte Blätter. Originalumschlag in Originalleinwanddecke und Schuber. € 8000,– Erstausgabe. Wilpert/Gühring 55. Eines von 70 (Gesamtauflage 85) nummerierten Exemplaren auf „Vélin de Rives“. Druckvermerk sowohl vom Autor als auch von der Künstlerin voll signiert. Enthält 14 bisher unveröffentlichte Gedichte von Paul Celan und 15 ganzseitige Radierungen seiner Frau. Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung. Stael, Nicolas de – Char, René. Poèmes. Paris, Aux dépens de l’artiste 1952. 370 × 295 mm. 48 nicht nummerierte, lose eingelegte Blätter mit 14 ganzseitigen, abstrakten Originalholzschnitten von Nicolas de Stael. Originalbroschur in mit einer farbigen Originallithographie illustrierten Originalchemise im schwarzen Originalschuber. € 18 000,– Originalausgabe. Woimant and de Stael 2–15, 94 – Castleman. A century of artists books, Seite 191 – From 81 Stand 22 Antiquariat Löcker Annagasse 5 · 1010 Wien, Österreich Telefon +43 1 512 73 44 · Fax +43 1 512 73 44 15 E-Mail: loecker@loecker.at · Internet: www.loecker.at Alte Drucke · Architektur · Kunst · Literatur · Judaica · Autographen Altenberg – [Programmzettel Gedenkveranstaltung]. In Memoriam Peter Altenberg. Konzert-Direktion Hugo Heller, Wien: Kleiner Musikvereinssaal, Sonntag den 19. Jänner 1919. | Musik (Wagner: Einzug der Götter in Walhall): Die Bläservereinigung der Wiener Oper | Gedächtnisworte: Egon Friedell. Wien, Hugo Heller 1918. 15,5 × 23,5 cm. Bugfalten, Blattrand m. kl. Einriss; papierbed. etw. vergilbt. € 800,– Rarissimum, weder im Handel noch bei Bibliotheken nachweisbarer Programmzettel der Trauerfeier für Peter Altenberg. „Wie aus geheimnisvoll verborgener Nähe schwebt feierlich Hörnerklang in den Saal … Dann spricht Egon Friedell seinen Gruß an den großen Verblichenen. Kurze, einfache, liebevoll kluge Worte…“ (WAZ, 20. 1. 1919). – Das Grabdenkmal, für dessen Finanzierung ein Teil des Ertrages dieser Veranstaltung gedacht war, schuf Adolf Loos. Bisher unbekanntes Gedicht von Georg Trakl Autograph – [in:] Hölderlin, Friedrich. Dramen und Übersetzungen. Jena. Diederichs 1905. 8°. 297, (3) S. Mit 1 Portr. Hölderlins. OBrosch. m. schwarzgedr. Rücken- u. Deckeltitel. Auf vord. Spiegel m. Exlibris v. Georg Trakl. € 64 000,– Aus der Bibliothek Georg Trakls. – Verso Reihentitel mit einer, der Publikationsgeschichte bisher unbekannten, von Trakl mit Bleistift eigenhändig geschriebenen, datierten (1911) und monogrammierten (G. T.) Vor- 82 form (?) des Gedichtes „Melancholie des Abends“. Das mit Bleistift sauber notierte Gedicht in 2 Strophen (8 Zeilen) ist mit „Hölderlin“ betitelt, die erste Strophe weist Ähnlichkeiten zu dem Gedicht „Melancholie des Abends“ auf. Die vorliegende Niederschrift unterscheidet sich wesentlich von der bekannten endgültigen Fassung. Diese hatte schließlich 4 Strophen (16 Zeilen), sie erschien im einzigen zu Trakls Lebzeiten erschienenen Gedichtband „Gedichte“ (1913). Es war bislang ohne Varianten und lediglich als Typoskript Trakls ohne handschriftliche Überarbeitung oder Korrekturen von Trakls Hand überliefert. – Siehe Abbildung. Baumann, Oscar. Eine afrikanische Tropen-Insel. Fernando Póo und die Bube dargestellt auf Grund einer Reise im Auftrag der k. k. Geographischen Gesellschaft in Wien. [in Beibindung]: Ders. In Deutsch-Ostafrika während des Aufstandes. Reise der Hans Meyer’schen Expedition in Usambara. Wien u. Olmütz, Hölzel 1888 und 1890. 8°. IX, (1), 150 S. mit 1 kl. Titelvign., 16 Illustr. im Text, auf Tafelseiten sowie auf 1 doppelblattgr. Tafel [in beiden Werken] v. Hans Fischer u. Franz Zimerman, nach Skizzen des Verfassers sowie 1 mehrf. gef., farb. Karte und VIII, 224 S. mit 18 Illustr. und einer (mehrf. gefalteten) farbigen Originalkarte. Leinenbd. d. Zt. m. goldgepr. Rückentit. u. blindgepr. Deckelrahmen. Bestoßen u. berieben, Text gebräunt u. z. Tl. fingerfleckig, im hint. Falz aufgeplatzt. € 2200,– Henze I, 200ff. Die Promotionsarbeit des bedeutenden österreichischen Afrika-Forschers Oscar Baumann (1864–1899). Oskar Lenz, der 1885 die österreichischungarische Kongo-Expedition vorbereitete, lud ihn ein, die Expedition als Topograph zu begleiten. B. unternahm eine zweimonatige Rundreise auf der Insel Fernando Póo und lieferte mit seinen Beobachtungen wertvolle Beiträge zur Kenntnis der Insel und ihrer Bewohner, der Bube, von deren Sprache er zwei Vokabularien zusammenstellte, lieferte. – 1887 promovierte B. in Leipzig mit dem „Versuch einer Monographie von Fernando Póo“, einer Vorarbeit zu vorliegendem Werk. In dem angebundenen Werk beschreibt B. eine Reise, die ihn als Begleiter des deutschen Forschungsreisenden Hans Meyer 1888 nach Ostafrika führte, um den Kilimandscharo zu bezwingen. Das Ergebnis dieser Expedition war die erste topographische Aufnahme von Usambara (vgl. dazu: Ausstellungskat. „Abenteuer Ostafrika“, S.147). Regensburg – Müller, Adalbert (Text) und Bernhard Grueber (Illustr.). Regensburger Vergissmeinnicht. Ansichten des Schönsten und Merkwürdigsten der königl. bayer. Kreishauptstadt Regensburg und ihrer Umgebungen. Mit beschreibendem Texte. Regensburg, Manz [1844]. 12,5 × 9,5 cm. Gest. Tit., 32 Stahlstich-Tafeln (nach Bernhard Grueber; Abb. größe 8 × 5,5 cm), 64 S. Halbleinenbd. d. Zeit m. goldgepr. Deckeltitel in zierl. Streicheisen-Rahmung, umseit. Goldschnitt u. farb. Vorsätzen. Kanten leicht berieben; Papierbezug am Rüücken mit Fehlstelle, Tafeln lediglich an den Rändern etw. stockfl. € 1200,– Engelmann 807; vgl. zu Grueber: Thieme/Becker 16, 125 u. Wurzbach 5, 389f.; vgl. zu Müller: ADB 22, 511–512. – Erste Ausgabe. Reizendes Ansichten-Album der Stadt Regensburg im Miniaturformat. – Die Ansichten u. a. von St. Emmeran, Dominikanerkirche, Befreiungshalle, Rathaus, Dreifaltigkeitsberg, Haidplatz, Abbach, Prüfening, Dechbetten, Maria Ort, Etterzhausen, Walhalla (2). Steinbarg, Elisier. Aleph Beth (Alef Beys). (Illustriert von Arthur Kolnig, Rubin Zalikawits [Reuven Rubin] und Salomon Lerner) [= translit. jiddisch]. Chernivtsi (Czernowitz, Kulturvlg. f. Rumänien) 1921. 8°. 148 S. Mit zahlr., kleinen s/w. Textillustr. u. einigen ganzs. Abb. Halbleinenbd. d. Zeit m. mont. Vorderdeckel des OUmschlages (Einbandentw. v. Arthur Kolnig). Leicht berieben, im Text etw. gegilbt. – Titelbl. mit eh. Widmung des Verfassers an Dr. Israel Schessler (translit: „Meinem lieben, wichtigen Freund als Geschenk.“). € 1800,– Widmungsexemplar dieser sehr seltenen Fibel in jiddischer Sprache. Die Geschichten, Kinderreime und -lieder sind teils in Druck-, teils in Schreibschrift. Der aus Moldawien gebürtige Elieser Steinbarg (1880–1932) schrieb vor allem in jiddischer Sprache. Die Lyrikerin Rose Ausländer veröffentlichte zwischen 1931 und 1933 zahlreiche seiner Texte in Czernowitzer Zeitungen. Auch der junge Paul Celan soll mit Vorliebe Steinbarg-Fabeln deklamiert haben. Wagner, Richard. – Wagner, Richard (1813–1883); Wagner, Cosima (1837–1930). 2 Original-Photos von Richard und Cosima Wagner. Elliott & Fry, London, Baker Street (1877). Das Photo Richard Wagners ist mit Tinte signiert, das Photo Cosimas von Richard mit „Meine Frau“ untertitelt, rückseitig von Cosima mit Tinte signiert. Sehr gut erhalten, das Photo Cosimas etwas geblichen. Diese Aufnahmen entstanden während Wagners zweitem Aufenthalt in London, nach Fertigstellung des Parsifal-Librettos, dessen Komposition Wagner im September dieses Jahres begann. Von Wagner signierte Photos gelten als überaus selten. Vanselow 28. € 15 500,– „Am Donnerstag, den 24. [Mai 1877], hatte er notgedrungen den Photographen Elliott & Fry eine Sitzung zu einer Anzahl von Aufnahmen zu widmen und abends den Empfang einiger Londoner Freunde in seinem Hause; … ein erneutes Whitebait-Dinner in Greenwich fällt in diese Zwischenzeit: die Fahrt mit dem Dampfer hin und zurück war bei grauem milden Wetter sehr geglückt und die ungeheuere Weltstadt in ihrem dichten Nebelschleier machte bei der Heimkehr einen großartigen Eindruck. „Der Traum Alberichs“, sagte er, „sei hier erfüllt: Nibelheim, Weltherrschaft, Arbeit, Tätigkeit, überall der Druck von Dampf und Nebel!“ (Glasenapp, Das Leben Richard Wagners. Bd. 5, S. 357f.).- Siehe Abbildung. 83 Antiquariat am Moritzberg Stand 28 Dr. Lothar Hennighaus Zierenbergstraße 90 · 31137 Hildesheim Telefon +49 (0)5121 174 40 47 · Messetelefon +49 (0)176 52 57 09 18 E-Mail: antiquariat.moritzberg@t-online.de · Internet: www.antiquariat-hildesheim.de Drucke aus sieben Jahrhunderten und allen Gebieten Americana Pomponius Mela. Pomponii Melae Hispani, Libri de situ orbis tres, adiectis IOachimi VAdiani Heluetii in eosdem Scholiis: Addita quoq(ue) in Geographia(m) Catechesi: & Epistola Vadiani ad Agricola(m) digna lectu. Cum Indice summatim omnia complectete. Wien, Johannes Singriener für Lukas Atlantse, Mai 1518. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Bordüre am Titel und Druckermarke am Schluß. 23 nn. Bl., 132 fol., 1 Bl. 2°. HLeder d. Zeit. € 9500,– EA der Bearbeitung und Edition. Text und ScholienDruck in einer Antiqua. Die Holzschnitt-Bordüre, unterteilt in 12 Felder, zeigt meist musizierende Frauen. Im Brief des Bearbeiters Joachim von Watt (oder Vadianus; 1484–1551) an Rudolf Agricola schlägt jener vor, die neuentdeckte Welt nach Amerigo Vespucci „Amerika“ zu nennen, wie auch schon der Karto- graph Martin Waldseemüller als erster vorgeschlagen hatte: „The annotations contain several references to Vespuccius and the discoveries of the Spaniards and Portugese, and the appendix epistle of Vadianus to Agricola, first printed in 1515, contains on folio 128 the passage in which the new world is called America.“ (Sabin #63956; vol. 15, 269). Harrisse (S. 160f, #92) weist darauf hin, dass dieser Pomponius-Druck sich auf dem Madrider Index von 1667 befand. Zu Vadianus siehe auch Jöcher II, 1610f; VD16 M 2310; diese Ausgabe nicht bei Brunet (vgl. IV, 799ff). – Rücken in neuerer Zeit (Anfang 20. Jhdt.?) unter Verwendung des alten Materials erneuert; Vorsätze erneuert; die ersten 40 und die letzten 17 Bl. mit professionell hinterlegten Randausrissen (kein Textverlust, Bl. 10 mit Buchstabenverlust); einige Bl. zu Beginn angeschmutzt bzw. fleckig; zahlr. zeitgenössische Glossen in Tinte. Schoppe, Caspar. Opuscula. (Rückentitel). Sammelband von 6 Schriften in einem Band. Amsterdam, Pluymer, 1660–64. Mit 4 gestochenen Titelvignetten und einigen Holzschnittvignetten. Kl.8°. Pergament d. Z. mit rotem Lederrückenschild. € 2000,– Enthält a) Scoppius, Gasparis. Gerardi Johannis Vossii libro, de vitiis sermonis animadversiones. Amsterdam 1660. 23 S. Dünnhaupt 87.2. b) Scoppius, Gasparis. De arte critica. Amsterdam, 1662. 11 Bl., 128 S., 4 Bl. Dünnhaupt 7.2. c) Scoppius, Gasparis. Verisimilium libri quatuor. Amsterdam 1662. 16 Bl., 168 S. Dünnhaupt 3.2. d) Scoppius, Casparis. Suspectarum lectionum libri quinque. Amsterdam 1664. 4 Bl., 304 S., 12 Bl. e) Schoppus, Gasparis. Priapeia, sive diversorum poetarum in Priapum lusus. Padua (=Amsterdam), Nicolaus (= Pluymer), 1664. 9 Bl., 175 S. Dünnhaupt 4.2. Hayn-Got. VI, 295. f) Scoppius, Casp. Symbola critica in L. Apuleji. Amsterdam 1664. 3 Bl., 98 S. Dünnhaupt 20.2. – Gering berieben und gebräunt; Rückenschild angerändert. Stundenbuch – Horae Beat. Mariae Virg. Hore intemerate virginis marie secundu usum Romanum. Gedruckt auf Jungfernpergament in 29 Zeilen; durchgehend in Rot und Blau mit Gold rubriziert. Paris, G. Anabaat für Germain Hardouyn, 1. Oktober 1505. Mit Druckermarke und 15 (von 16) großen und 29 kleineren Holz- oder Metallschnitten, koloriert und mit Gold; zahlr. eingemalte Initialen in Rot oder Blau und mit Gold, am Schluß 84 mit kleinerem Metallschnitt in architektonischer Umrahmung (ohne Kolorit). 106 (von 108) Bl. 8°. Etwas späterer Kalbsledereinband mit vergoldetem Lilien-Semé und zentralem Monogramm „I B“; Goldschnitt. € 22 500,– eine Mappe mit 4 signierten Originalgrafiken von R. S. Berner, Y. Kuschel, V. Pfüller und H. Wagenbreth. Die Vorzugsausgabe (gesamt 126 Exemplare) für die 26 Sponsoren ist alphabetisch nummeriert; dies ist Nr. E, vom Autor, Übersetzer und Verleger signiert. – Gering berieben; ungelesen; ob beiliegender OU (am Rücken schwach berieben und verblasst) tatsächlich zur Vorzugsausgabe gehört, ist nicht gesichert. Buffon, Georges Louis Leclerc de, BernardGermain-Etienne Comte de Lacepède. Buffon. Oeuvres complètes. Mises en ordre, précédées d´une Notice sur la vie de l´Auteur, et suvie d´un Discours intitulé: Vue générale des progrès de plusieurs branches des sciences naturelles depuis le milieu de derniere siècle; par le Comte de Lacepède/ Bernard-Germain-Etienne Comte de Lacèpede: Suite et Compl ément des Oeuvres de Buffon: 1. Histoire naturelle des Quadrupèdes-Ovipares; 2–5. Histoire naturelle des Poissons und hinter dem 5 Eränzungsband eingebunden: Nouvelle Édition (Buffon) – die Supplementbände ohne Auflagenangabe. Zus. 17 Bände (18 Teile): 12 Bände (Buffon) und 5 Ergänzungsbände (Lacepède) sowie 1 weiterer Titel (der Essay von Lacepède) hinter Ergänzungsband 5. Paris, Rapet et Cie, 1817ff. Mit 2 gest. Titelportraits und zahlr Abbildungen auf 336 Kupfertafeln (einige davon gefaltet). Zus. über 10000 S.. 8°. HLederbände der Zeit mit ornamentaler Rückenvergoldung und dreiseitigem marmorierten Schnitt.. € 2500,– Die schönen Illustrationen (meist in architektonischen Bordüren), ausgemalt in der Art von Miniaturen, zeigen Aderlaßmann, Johannes mit dem Giftbecher, Judas’ Verrat, Mariae Heimsuchung, die Kreuzigung, Verkündigung der Hirten, die Heiligen Drei Könige, die Flucht nach Ägypten usw.; die kleineren meist mit Heiligendarstellungen. – Bohatta 807; Lacombe 148f; Tenschert: Horae B.M.V. II, Nr. 70. – Etwas berieben; Kanten, Ecken und Bünde bestoßen und mit etwas Bezugsleder-Verlust; alte Glossen auf fliegenden Vorsätzen; Blätter etwas knapp beschnitten, dadurch teils Verlust von Bordürenrand; teils etwas fleckig; 3 radierte Wörter am Schlussblatt; es fehlen die Bl. d3 und d6. Gering berieben und bestoßen; Kapitale und Bezugspapier der Deckel etwas beschabt; Lederecken teils mit winzigen Bezugsläsuren; vereinzelt kleine Bezugspapierläsuren; winzige Fehlstelle am oberen Kapital von Band 2 (kaum bemerkbar); Vorsätze etwas leimschattig; bei einigen Bänden erste und letzte Bll. stärker stockfleckig – ansonsten teils etwas stockfleckig; Tafel 16 in Band 5 (zur Entwicklungsgeschichte des Menschen) mit größerem Ausschnitt (Bildverlust); 2 Tafeln in falscher Reihenfolge eingebunden; Die Tafelnumerierung in Band 1 des Buffon beginnt mit Nr. 2 – als Tafel 1 zählt hier das nicht numerierte Portrait Buffons; das Portrait Lacepèdes ebenfalls in Band 1 des Buffon eingebunden. Trotz der beschriebenen kleineren Mängel ein schönes Exemplar. Graesse I, 566. Vorzugsausgabe – Sorrentino, Gilbert. Mulligan Stew. Roman. Aus dem Amerikanischen von Joachim Kalka. Augsburg, MaroVerlag, 1997. 8 nn. Bll., 609 S., 3 Bll. Gr.8°. OPappbd mit Deckelvignette. € 250,– Montaigne, Michel de. Gesammelte Schriften. Historisch-kritische Ausgabe. Mit Einleitungen und Anmerkungen unter Zugrundelegung der Übertragung von Johann Joachim Bode hg. von Otto Flake und Wilhelm Weigand. EA. 8 Bände. München und Leipzig, Georg Müller, 1908–12. Mit Titelporträt. Zus. ca. 2805 S.. 8°. OHLederbände mit reicher Rückenvergoldung. € 600,– Dt. EA. Aus dem Umschlagstext: „’Mulligan Stew’ ist Gilbert Sorrentinos Meisterwerk. Die amerikanische Literaturkritik nennt dieses funkelnde Romanmonster in einem Zug mit James Joyce’ ‚Ulysses‘„. Beiliegend Etwas berieben; gering bestoßen; Bd 8 mit kleiner Fehlstelle der Rückenvergoldung; Vorsätze papierbedingt gebräunt. 25 Jahre Georg Müller Verlag 102; WG² 7 (Flake). 85 Stand 38 Müller & Gräff Calwer Straße 54 · 70173 Stuttgart Telefon +49 (0)711 29 41 74 · Fax +49 (0)711 24 09 08 E-Mail: Mueller-und-Graeff@t-online.de · Internet: www.Buchantiq.de Baden-Württemberg · Geschichte · Kunst · Literatur · Philosophie · Theologie · Landeskunde Alte Städteansichten und Landkarten Stuttgarter Frühdruck – Cyprianus, Caecilius. Opera. (Stuttgart, Drucker der Erwählung Maximilians um 1486). 2°. 131 (statt 132) Bll. (ohne das erste weiße Bl.) Got. Typ., 2 Sp., 44–47 Zl. Holzdeckelband d. Zt. mit breitem Schweinsleder-Rücken d. Zt. mit Rollen-Blindprägung und Resten einer Metallschließe (Krampen). € 12 000,– GW 7887. BMC III/675. Fünfte Ausgabe der Werke Cyprians und eines von nur drei in Stuttgart im 15. Jahrhundert gedruckten Werken. Geldner (I, S. 271) schreibt bei der Behandlung Stuttgarts als Wiegendruckort: „… in den Stuttgarter Steuerbüchern wird aber um diese Zeit [1486] ein Drucker Hans Scheffer (= Johann Scheffler?) genannt, in dem man heute den einzigen Stuttgarter Buchdrucker des 15. Jahrhunderts vermutet“. (Siehe auch Amelung S. 364). – Deckel und Rücken mit zahlreichen Wurmgängen, der Buchblock mit geringeren Wurmspuren. Blatt a II mit rasiertem Stempel und handschriftlichen Eintragungen der Paginierung. Ohne Rubrizierung und Initialen. Stellenweise Marginalien und Anstreichungen von alter Hand mit Tinte sowie durchgehend handschriftlich paginiert (die Eintragungen sind verblasst). Das erste weiße Blatt (a 1) ist noch als Rest vorhanden (ca. 2,5 cm vom Falz aus), und wurde alt ergänzt. Dieses Blatt weist alte Besitzvermerke auf und ein Exlibris. Anfangs im Bundsteg etwas wasserrandig. Bad Boll – Bauhin, Johann. Historia novi et admirabilis fontis balneique Bollensis in Ducato Wirtembergico ad acidulas Goepingenses. 2 Teile in 1 Band. Mit über 300 Textholzschnitten. Montbéliard (Mömpelgard), Foillet 1598. 8 Bll., 291 S., 4 Bll.; 222 S., 16 Bll. Hprgt. d. 18. Jhdts. € 6000,– VD 16, B 850. Heyd 10622. Seltene erste Ausgabe eines der wichtigsten Werke in der Geschichte der Balneologie und frühes Erzeugnis der ersten Mömpelgarder Offizin. Die erste Monographie über die neuentdeckten Schwefelquellen von Bad Boll. Der Anhang enthält zahlreiche Holzschnitte, darunter die ersten Abbildungen der bei der Entdeckung der Quelle aufgefundenen Petrefakten und ca. 100 Darstellungen der dort angebauten Äpfel und Birnen. Bauhins Schrift geht über den Rahmen eines balneologischen Werkes weit hinaus und beschreibt ausführlich auch Mineralien und Fossilien. – Einband etwas berieben. Etwas gebräunt, stockfleckig und stellenweise wasserrandig. Einige Blätter mit teils restaurierten Rand- oder Eckdefekten. Titel aufgezogen. – Innendeckel mit gr. Wap- 86 penexlibris von Franziskus Töpsl (1711–1796), Probst des Augustiner-Chorherrenstifts Polling. Vorsätze mit bibliographischen Notizen u. Besitzeinträgen, Monogrammstempel des Philologen u. Historikers Wolfgang Krämer (1885–1972) sowie montierten Katalogausschnitten u. Stahlstichansicht von Bad Boll. Kalenderreform – Plieninger, Lambert Floridus. Kurtz Bedencken Von der Emendation deß Jars, durch Babst Gregorium den XIII. fürgenomen, un von seinem Kalender, nach ihm Kalendarium Gregorianum perpetuum intituliert. Straßburg, Rihel 1583. 8 Bll., 95 S. Neuerer Hprgt. € 1500,– VD 16, P 3479. Braunbehrens, Kalender 3.8. Seltene Schrift zur gregorianischen Kalenderreform aus protestantischer Sicht. „In ähnlicher Weise wie Osiander, polemisch und spöttisch, schreibt Lambert Floridus Plieninger gegen die Kalenderreform Gregor XIII. Er sei Nachfolger des römischen Kaisers und nicht Nachfolger des Heilands. Plieninger warnt die Deutschen, auf die römischen Vorschriften einzugehen, damit über sie nicht der Herzog Alba oder eine Bartholomäusnacht hereinbreche“ (Braunbehrens). – Rückentitel handschriftlich. Kanten etwas berieben. Papier gebräunt. Wildbad – Blumenthal, Karl. Wildbad und Umgebung (Deckeltitel). Serie von 28 Fotografien. Wildbad (1898). Ca. 22 × 28 cm (Bildgr.) u. ca. 35 × 43 cm (Kartongr.). Lederkassette mit eingelassenem Deckeltitel (hinter Glas). € 1500,– Montagekartons mit gedruckter Adresse von Karl Blumenthal, Hoffotograf der Königin. Aus dem Besitz von König Wilhelm II. (Exlibris). Die Kartons verso gestempelt „Wilhelm II. Privateigentum“ und handschriftlich bezeichnet. Eine Ansicht mit datiertem Blindprägestempel. – Kartons teils etwas gebräunt bzw. stockfleckig und auch gewellt. 2 Fotos mit kl. Abrieben. Kassette berieben und bestoßen. Ohne Schlüssel. George, Stefan u. Karl Wolfskehl (Hrsg. u. Einl.). Deutsche Dichtung. 3 Bde. (= Alles). Mit Buchschmuck von Melchior Lechter. Berlin, Blätter für die Kunst 1900–1902. 97, (7); 97, (5) 181, (3); S. Okt. € 1500,– Landmann 121, 140, 157. W. G. II, 469, 14/15/18. Privatdruck. Eins von 400 bzw. 300 (gesamt 403 bzw. 303) Exemplaren. Gedruckt bei Otto von Holten. „Schwarzer Druck mit Initialen und Zierleisten am innern Rand und roten Überschriften, Seitenzahlen und Marginalien, Einleitung rot und blau in Versalien“ (Landmann). Bd. I: Jean Paul, ein Stundenbuch für seine Verehrer; II: Goethe; III: Das Jahrhundert Goethes. – Als Beilage: Orig.-Verlagsankündigung für die 3 Bände auf Bütten. – Einbände u. Papier gebräunt. Die überstehenden Kanten der Deckel mit Randläsuren. Unbeschnitten, teils nicht aufgeschnitten. Mit einem von Melchior Lechter gestalteten Exlibris. Bd. III: Der erste Bogen gelockert. graphien von Erich Heckel, Wilhelm Plünnecke, Max Unold, Richard Seewald, Eberhard Viegener, Conrad Felixmüller, Otto Gleichmann, Ernst Barlach, Paul Klee, Max Burchartz, Lyonel Feininger, Kurt Schwitters. Hannover, H. Böhme 1919. 4°. 158 S. Ohln. € 2200,– Rücken verblaßt. Eine Ecke angestoßen. Papier leicht gebräunt. Vorderes Gelenk angebrochen. Insges. noch recht gutes Exemplar. Lasker-Schüler, Else. Der Malik. Eine Kaisergeschichte mit Bildern und Zeichnungen. Mit farb. Frontispiz nach Franz Marc, 4 farb. Tafn. und 25 Illustrationen der Verfasserin. Berlin, Cassirer 1919. 4°. 102 S. Orig.-Halbwildledereinband mit Seidenbezug und Kopfgoldschnitt. € 3000,– Erste Ausgabe. Exemplar Nr. 1 (!) von 100 signierten Exemplaren der Vorzugsausgabe. – Seidenbezug berieben. Exlibris auf Vorsatz entfernt. Vorderes Gelenk stark gelockert. Teilweise unaufgeschnitten. Am Schnitt stockfleckig. Lasker-Schüler, Else. Styx. Gedichte. Buchschmuck von Fidus. Berlin, A. Juncker 1902. 77 S. Hprgt. d. Zt. mit eingeb. vorderem OU. € 1500,– Raabe 182.1. W. G. 1. Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung. Angebunden: Diess. Das Peter HilleBuch. Ebenda [1906]. 84. S. – Erste Ausgabe der dritten Veröffentlichung. W. G. 3. – Vordere Orig.-Umschläge mit eingebunden. – Geringe Gebrauchsspuren. Grosz, George. Ecce Homo. Mit 84 Offsetlithographien auf Tafeln u. 16 Farbtafn. nach Aquarellen in Siebenfarben-Offsetdruck. Berlin, Malik Vlg. 1923. 4°. Okt. € 3000,– Erste Ausgabe der Serie C. – Der Malik-Verlag S. 56: „In dem Ermittlungsverfahren gegen Malik-Verlag gegen George Grosz wegen Vergehens gegen § 184 wird die Beschlagnahme des Werkes: ‚Ecce Homo‘ … angeordnet, da ein wesentlicher Teil der Abbildungen das Scham- und Sittlichkeitsgefühl des Beschauers in geschlechtlicher Beziehung verletzt, das gesamte Werk somit einen unzüchtigen Charakter hat und demgemäß der Einziehung unterliegt“. – Einband sowie die 2 ersten und letzten Blätter stockfleckig, sonst nur vereinzelte Stockflecken. Ecken rechts unten leicht angestoßen. – Siehe Abbildung. Jünger, Friedrich Georg. Der Aufmarsch des Nationalismus. Hrsg. und mit Vorwort von Ernst Jünger. Leipzig, Aufmarsch Verlagsges. 1926. Kl.8°. XX, 69 S., 3 Bll. Oln. € 1200,– Der Aufmarsch, 2. – Erste Ausgabe des Erstlingswerkes. Coudres C1. W. G. 1. Mohler, konservative Revolution 105.1.10. – Einband stockfleckig. Innen nur wenig stockfleckig. Küppers, Paul Erich (Hrsg.). Das Kestnerbuch. Mit Beiträgen von Th. Mann, Döblin, Lasker-Schüler u. a. Mit 6 Orig.-Holzschnitten und 6 Orig.-Litho- Lechter, Melchior – Thomas v. Kempen. Die vier Bücher von der Nachfolge Christi. Auf Grundlage der Goerresschen Übertragung. Durchges. Ausg. Einband, Gestaltung und Initialen von Melchior Lechter. Berlin, Einhorn Presse 1922. 2°. 327 S. Brauner Orig.-Kalbsledereinband mit Blindprägung, goldgeprägter Deckelvignette u. 2 Metallschließen. € 1200,– Einhorn-Presse, Opus IV. Rodenberg 151/IV. Exemplar 512/1005. Von Melchior Lechter im Druckvermerk eigenh. monogrammiert. – Auf Altbütten gedruckt, breitrandiger Druck in Schwarz, Rot und Blau von Otto von Holten, Berlin, unter Leitung von M. Lechter. Gesetzt aus der Bernhard-Antiqua in größerem Schriftgrad. – Lechter fügte dem Thomas von Kempen-Text ein „Vorchristliches Präludium“ und ein ebensolches „Postludium“ bei und verwendete dafür Texte aus den hinduistischen Upanishaden. Lechter gründete 1896 die Einhornpresse und „begann 1896 mit Buchdeckelmalereien zu Werken des ihm befreundeten Stefan George, durch den er dann wohl überhaupt die Anregung, sich der Buchkunst zu widmen, empfing“ (Rodenberg 150). – Kanten minimal berieben. Gutes Exemplar. Schmidt, Arno. Orpheus. Mit 28 signierten Radierungen von Eberhard Schlotter. Frankfurt u. a., Ullstein u. Wien, Propyläen 1974. 2°. 76 S. Ohln. in Hln.-Schuber. € 1500,– Nr. XXIII/XXV Exemplaren der Serie A1, mit der zusätzlich beigegebenen signierten Radierung mit Porträt von Arno Schmidt. – Gutes Exemplar. 87 Stand 15 Johannes Müller Haydnstraße 5 · 5020 Salzburg, Österreich Telefon +43 662 84 63 38 · Mobil +43 664 201 09 25 E-Mail: office@antiquariat-mueller.at · Internet: www.antiquariat-mueller.at Alte Bücher · Landkarten · Stadtansichten Alte Drucke Bartholomaeus Anglicus. De proprietatibus rerum. Nürnberg, Anton Koberger 1483. Fol. Gotische Type, zweispaltig, 266 Bll (st. 268, fehlen das erste u. letzte weiße Blatt), mit großer eingemalter Eingangsinitiale mit Blattgold u. farb. Rankenwerk, sowie zahlr. eingemalten Initialen in Rot und Blau, blindgepr. Ldrbd. über Holzdeckeln d. Zt. € 12 500,– GW 3409 – Hain-C. 2506 – Proctor 2036 – Goff B 137 – BMC II, 425. – Seltene frühe Ausgabe (die achte), die erste bei Koberger. Eines der ersten Nachschlagewerke, das auch die Pflanzenwelt beschreibt. – „An encyclopaedia … still important for its information on political geography and its accounts of natural history. It treats also of medicine, cosmology, form and matter, meteorology, minerals, metals, trees, plants, measures and weights, musical instruments, and very other matters“ (Stillwell, Awakening IV, 595). – Tls. etwas braun- oder fingerfleckig, Bl. 66 u. 140 mit kl. Eckabriß unten; Bl. 194 mit Einriss, Rücken tls. ergänzt, insges. schönes, breitrandiges Exemplar im ersten Einband. – Siehe Abbildung. Bernardus,Trevisanus. Von der hermetischenn Philosophia, das ist vom Gebenedeiten Stain der weisen der hocherfarnen und fürtrefflichen Philosophen. Item, Dicta Alani, Darinn alles hell und klar an tag geben wirdt. Ex libris Henrici Vuolffij. Jetz von newem widerumb mit fleiß corigirt und ubersehen. Straßburg, Chr. Müller Erben 1582. 8°. 96 nn. Bll., mod. Pbd. € 2800,– VD16 B 2012 – Ferguson I, 100f. – Brüning 578 – vgl. Duveen 69 (nur 3. Ausg. v. 1586) u. Ferchl 38. – Sehr seltene, zweite deutsche Ausgabe (erstmals 1574 erschienen), vom Straßburger Arzt Michael Toxites herausgegeben. – Enth. in 4 Teilen die Ausführungen des Bernardus und als Anhang von Alanus de Insulis „Dicta Alani“. – Leicht gebräunt, 2 Bll. mit ergänztem Eckabriss, tls. etwas wasserfleckig, mit wenigen zeitgenöss. Unterstreichungen. Grotius, Hugo. De jure belli ac pacis libri tres. Editio secunda emendatior, & multis locis auctior. Amsterdam, W. Blaeu 1631. Kl. 4°. 12 Bll., 554 S., 23 Bll., mit Holzschn. – Druckermarke auf Titel. Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel. € 4000,– Ter Meulen-D. 567: „La plus important des cinq éditions“ – vgl. PMM 125. – Erste Amsterdamer Ausgabe. – Insgesamt dritte Ausgabe des erstmals 1625 erschienenen Hauptwerkes von Hugo Grotius (1583–1645) mit dem er zum Begründer des internationalen Völkerrechts wird. – Titelblatt mit altem hs. Besitzvermerk, tlw. etwas fleckig und gebräunt sowie mit alten hs. Marginalien und Unterstreichungen, Ebd. fleckig. Wolff, Heinrich. Herliche Medicische Tractat, vor nie in truck kommen. Von Cur des Podagrams, des Hocherfarnen alten Medici, Arnaldi de Villa Nova. Item vom Holtz des Lebens, vom Goldöl, Antimoniiöl und Wein. Von den Tugenden der Perlen, Corallen und Spiritus vini. Von der Pestilentz: und andern nützlichen materien. Nunmals erst … in truck verfaertiget. Straßburg, B. Jobin 1576. 8°. 124 nn. Bll., Ldr. d. 18. Jhdts. € 3500,– 88 VD 16 W4291 – Killy XII, 545 – Duveen 625: „This book can not be found in any of the usual bibliographies. It seems to be very rare“. – Sehr seltene alchemomedizinische Traktatsammlung des Nürnberger Stadtarztes Heinrich Wolff (1520–1581). – Leicht gebräunt, 2 Bll. mit ergänztem Eckabriss, tls. etwas wasserfleckig, mit wenigen zeitgenöss. Unterstreichungen, Rücken erneuert. Architektur Fischer von Erlach, Johann Bernhard. Entwurff, einer historischen Architectur, in Abbildung unterschiedener berühmten Gebäude … 5 Tle. in 1 Band. Wien 1721 oder Leipzig 1725. Quer Gr. Fol. 44 (zwischengeb.) Bll., mit 5 gestoch. Zwischentiteln, gestoch. Widm. – Bl., gestoch. Frontispiz, gestoch. Karte und 84 (3 gefalt.) Kupfertafeln, Ldr. d. Zt. mit RSch. u. Rverg. € 6500,– Nebehay-W. 176 – Fowler 121 – Kat. d. Ornamentstichslg. Berlin 2106. – Text in Deutsch und Französisch. – Ohne den gest. Haupttitel. – Die erste (Wiener) Ausgabe und die zweite (Leipziger) Ausgabe sind völlig identisch, lediglich Erscheinungsort und -jahr auf dem Haupttitel wurden abgeändert. – Großartiges Architekturwerk, in dem Fischer seine eigenen Entwürfe für das kaiserliche Wien (Karlskirche, Palais Trautson, Palais Gallas) in Beziehung zu den antiken Weltwundern und den imperialen Architekturen im Osmanischen Reich, in China und Persien setzt. – Tls. etwas braunoder fingerfleckig, Ebd. berieben, Rücken unterlegt, die Kupfer in kräftigen Abdrucken und breitrandig. Musik Beethoven, Ludwig van. Fidelio. Eine große Oper in 2 Aufzugen, im vollständigen, einzig-rechtmässigen Clavierauszug. Für die jetzigen Aufführungen des kais. kön. Hoftheaters neu vermehrt und verändert. 2 Tle. in 1 Band. Wien, Artaria u. Comp. (1814). [Pl. Nr. 2327–2343]. Quer 4°. 2 kalligr. Titel u. Widmungsbl. in Zierschrift sowie 189 S., mit gest. Musiknoten u. 9 leere Bll., Halblederbd. d. Zt. mit vergold. Rückentitel. € 8000,– Beethovenhaus-Bonn Bibl. C 72b / 67 – Kinsky-H. 183f. – Hirsch IV, 318 – Dorfmüller 322. – Erste Ausgabe der dritten Fassung; sogen. Widmungsexemplar (Titel ohne Preisangabe). – Aus Einzelausgaben zusammengestellte Folge der Ouvertüre u. der Nrn. 1–16, jede Nr. separat pag. Vorhanden sind auch die 9 leeren Bll. – Verfasser des Klavierauszugs war Ignatz Moscheles. – Unterschiedlich stockfleckig, der Ziertitel stärker, zu Beginn auch leichter Wasserfleck, Einband etwas berieben u. bestoßen, insgesamt gutes Exemplar der seltenen Erstausgabe. Fotografie Frith, Francis. Egypt and Palestine Photographed and Described. 2 Bände. London, James S. Virtue (1858–59). Fol. 41 Bll.; 42 Bll., mit zus. 76 Originalfotografien (Albumin auf Karton), Halbldrbde. d. Zt. mit Rtit. € 9500,– Ibrahim-Hilmy I, 249 – „Travelers in ancient lands“, S. 193 – Gernsheim S. 342ff. – Blackmer 1942. – Erste Ausgabe. – Vintage Albuminabzüge, Bildgrößen meist ca. 14 × 22 bzw. 16 × 23 cm. Meist mit einkopiertem Namen von Frith und Bildnummer, Trägerkarton mit typogr. Bezeichnung u. dem Datum der Aufnahme 1857. – Die Texte zu den Bildern wurden von Sophia und Reginald Poole verfasst. – Francis Frith (1822–1898) war der größte Verleger der Ansichtsphotographie seiner Zeit. Vor allem die Aufnahmen seiner drei Orientreisen (1856–59) begründeten seinen Ruhm. – Text leicht gebräunt u. nur gering fleckig, Trägerkarton meist etwas stockfleckig, überwiegend schöne tonige Abzüge, Ebde. etwas berieben. – Siehe Abbildung. 89 Antiquariat F. Neidhardt Stand 54 Untere Gasse 20 · 71032 Böblingen Telefon + 49 (0)7031 81 99 50 · Fax +49 (0)7031 81 99 51 E-Mail: info@antiquariat-neidhardt.de · Internet: www.fine-books.com Seltene und illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Naturwissenschaften · Technik · Einbände Großer Guckkasten in Buchform. Klappbarer Guckkasten aus Holz, erstes Viertel d. 19. Jhdts. Geschlossen 59 × 43 × 12 cm, geöffnet 52 × 59 × 43 cm. Mit 2 originalen Linsen von je 12 cm Durchmesser und dreiteiliger Messingschließe. Dazu 16 kolorierte Guckkastenblätter verschiedener Verlage. € 23 500,– Sehr seltene und reizvolle Variante eines klappbaren Guckkastens. Im Prinzip wird der Vorderdeckel des „Buches“, in den die optischen Linsen montiert sind, aufgeklappt und durch ebenfalls aufgestellte, vorher innenliegende, Seitenwände stabilisiert. Die Blätter werden dann auf den Boden im Kasten gelegt und können von außen durch einen, im 45°-Winkel befestigten, großen Spiegel durch die Linsen betrachtet werden. Um die Illusion eines Folianten zu verstärken, sind „Kopfund Fußschnitt“ mit Marmorpapier bezogen, der „Vorderschnitt“ durch geschnitzte „Seiten“ dargestellt. Die Konstruktion und die Tatsache, dass der Guckkasten auch zusammengeklappt ein dekoratives Objekt darstellt, spricht für die Vermutung, dass er im Gebrauch einer wohlhabenden Familie und nicht eines professionellen Guckkästners stand. – Insgesamt sehr gut erhalten und weitgehend im originalen Zustand. Der Spiegel eventuell später ersetzt, eine kleine Holzergänzung am unteren Hinterdeckel, die Holzeinschübe im Deckel zum Schutz der Linsen erneuert. – Weitere Guckkastenblätter können angeboten werden. – Vgl. „Der Guckkasten“, Füsslin-Vlg., Abb. 11 (Guckkasten in Buchform mit 1 Linse). Ganz, Die Welt im Kasten, 1994. Ich sehe was, was du nicht siehst, Slg. W. Nekes, 2002. – Siehe Tafel 9. Hayne, Friedrich Gottlob. Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneikunde gebräuchlichen Gewächse … 14 Bde. Berlin, Selbstverlag, 1805-(1846). 4°. Mit lithogr. Porträt und 648 kolorierten Pflanzentafeln (624 gestoch. und 24 lithogr.). Halblederbde. der Zeit mit 2 goldgepr. Rückenschildchen, dreiseit. Rotschnitt und Buntpapiervorsätzen (1 Rücken und 2 Gelenke restauriert). € 14 500,– Vollständiges Exemplar der bedeutenden Medizinalflora mit dem fast immer fehlenden letzten Band, der nurmehr zwei Lieferungen und 24 Tafeln umfasste. Da über einen Zeitraum von über 40 Jahren erschienen, sind komplette, einheitliche Exemplare selten. – Das vorliegende Exemplar enthält zusätzlich den Bibliographien unbekannt gebliebene Subskribentenver- 90 zeichnisse (insg. 5 Blätter, davon 2 mit Erläuterungen botanischer Fachbegriffe verso), 1 Blatt mit Widmung, 1 Blatt mit Nachricht des Verfassers sowie 37 beigebundene Lieferungsumschläge (Vorderseiten mit Titel sowie 5 Rückseiten mit Text). – Hayne (1763–1832) war Professor an der Berliner Universität und Verfasser mehrerer botanischer Werke. Sein Hauptwerk wurde mit vorzüglich kolorierten Tafeln ausgestattet, die zumeist Friedrich Guimpel schuf, der Professor an der Berliner Kunstakademie war. Abgebildet ist jeweils eine Pflanze mit ihren Blütenständen und Samen. – Einbände mit moderaten Gebrauchsspuren, Tafeln in fünf Bänden tls. etwas gebräunt, vereinzelt mit leichtem Textabklatsch, vereinzelte leichte Stockflecken, das Porträt und das darauf folgende Titelblatt etwas stärker betroffen. Insgesamt schönes Exemplar aus einer Hand mit Besitz- und Preisvermerk des Erstbesitzers. – Nissen BBI 815. Stafleu-C. 2508. Slg. Plesch S. 251 f. Livius, Titus. Romische Historie … meniglich kürtzweilich und dienstlich zu lesen. (Übersetzt von B. Schöfferlin und I. Wittig). Mainz, J. Schöffer, 1514. Kl.-Fol. (28 × 20 cm). Mit Titelholzschnitt, 1 ganzseit. und 236 (inkl. wdh.) halbseit. Holzschnitten. 12 Bl., 410 (recte 412, davon 1 w.) num. Bl. Halblederbd. um 1900 mit Gold- und Blindprägung (Ecken berieben). € 3600,– Dritte Ausgabe der ersten deutschen Livius-Übersetzung, seitengleich zuvor bei Schöffer bereits 1505 und 1507 erschienen. Laut Muther das am reichsten illustrierte Buch aus einer Mainzer Offizin und eines der schönsten Holzschnittbücher des frühen 16. Jahrhunderts. – Der württembergische Jurist und herzogl. Kanzler Bernhard Schöfferlin (ca. 1436/38–1501) verfasste, vermutlich für Herzog Erberhard im Barte, eine Darstellung der römischen Geschichte in deutscher Sprache. Dazu verarbeitete er zahlreiche antike Vorlagen, als Hauptquelle diente ihm Titus Livius. Bei seinem Tod hinterließ er ein unfertiges Manuskript, welches Ivo Wittich vollendete und veröffentlichte. – Der ganzseitige Holzschnitt zeigt Kaiser Maximilian im Kreise seiner Kurfürsten, vor ihm Schöfferlin, sein aufgeschlagenes Buch präsentierend. „Die Bilder stellen eine Schatzgrube deutscher Kulturgeschichte des Mittelalters dar: Trachten … Bauwerke, Burgen, Kirchen, Stadtansichten, Landschaften, Schiffe“ (Reiniger, Sickingens Ebernburg, S. 16). – Auf dem Titel verso die bekannte Erwähnung zur Erfindung der Buchdruckerkunst in Mainz durch den „kunstreichen Johan Güttenberg“. – Oberer Rand etw. knapp, Titel und Blatt 2 mit kleinen Hinterlegungen, vereinzelte hinterlegte Einrisse, vereinzelt minimal fleckig, insgesamt sauber und ordentlich erhalten. – VD 16, L 2104. Goedeke I, 446, 14 c. – Vgl. Muther 645. Adams 1357. – Siehe Abbildung. Reitter, Johann Daniel und Gottlob Friedrich Abel. Abbildung der 100 deutschen wilden HolzArten. Stuttgart, Druckerei der Herzoglichen Hohen-Karls-Schule, 1790 (-94). 4°. Mit 100 kolorierten Kupfertafeln. 7 Bl., 38 S. Halblederbd. der Zeit mit goldgepr. Rückenschildchen (Rücken und Kanten leicht berieben). € 5800,– Erste Ausgabe des hervorragend illustrierten und sehr fein kolorierten Werkes. Die Tafeln wurden vom württembergischen Hof-Kupferstecher G. D. Abel gezeichnet und gestochen. Außergewöhnlich plastisch wirken die Darstellungen durch gestochene Schatten, welche die Illusion erzeugen, die Pflanze stände dreidimensional etwas über der Papieroberfläche. Dargestellt sind Zweig, Blatt und Frucht. – Hervorragend erhaltenes Exemplar ohne die hin und wieder auftretenden Oxidationen des Kolorits bei Vergleichsexemplaren. – Nissen BBI 1617. Stafleu-C. 8971. – Siehe Abbildung links. Wilhelm, Gottlieb Tobias. Unterhaltungen aus der Naturgeschichte. 27 Bde. Wien, Selbstverlag und Pichler, 1813–32. 8°. Mit 27 gestoch. Titeln, gestoch. Porträt und 1569 Kupfertafeln, davon 1551 koloriert. Uniforme Pappbde. der Zeit mit goldgepr. Rückentitel und schlichter Rückenvergoldung. € 16 000,– Komplette Reihe der bekannten, umfangreichen Naturgeschichte in einem fast druckfrischen und absolut vollständigen Exemplar. Vorliegend die Wiener Ausgabe, die Erstausgabe erschien 1792–1828 in Augsburg bei Engelbrecht. In beiden Ausgaben kann die Qualität des Kolorits unterschiedlich ausfallen, dieses Exemlar mit schönem, kräftigen Kolorit. – Gliedert sich wie folgt: Bde. 1–10 zu Pflanzen mit 608 Tafeln, 11–13: Menschen (196), 14–15: Mineralreich (132), 16–17: Säugetiere (150), 18–19: Vögel (90), 20–22: Insekten (151), 23–24: Fische (96), 25: Amphibien (40), 26–27: Muscheln und Würmer (106). – Die empfindlichen Pappeinbände nur leicht berieben, insgesamt hervorragend erhalten. – Komplette Exemplare mit allen Bänden und Tafeln des Werkes sind sehr selten. – Nissen BBI 2152 und ZBI 4408. – Siehe Abbildung der ersten 13 Bände unten. 91 Antiquariat Manfred Nosbüsch Stand 60 Carl-Koenen-Straße 25 · 53881 Euskirchen-Kuchenheim Telefon +49 (0)2251 62 52 72 · Fax +49 (0)2251 62 53 46 Filiale Berlin: Fasanenstraße 28 · 10719 Berlin · Telefon +49 (0)30 889 220 91 88 E-Mail: info@nosbuesch.com Schöne Literatur · Geisteswissenschaften · Reisebeschreibungen · Geschichte Aesop. Die Fabeln des Äsopus. Fables d’Esope. Favole di Esopo. Fabulae Aesopi. (Lieferungstitel: Die Fabeln des Aesop in deutscher, lateinischer, französischer und italienischer Sprache). 3. Auflage. 2 Bände. Wien, Müller, (1847). XVI, 180 S.; 180 S. Mit 2 gest. Titeln, 2 Titelkupfern und 90 Kupfertafeln von M. Pöltzel, Blaschke, J. Gerstner, J. Belling nach S. Perger. Spätere grüne Lederbände im Stil der Zeit, mit 3 farbigen Rückenschildern und -vergoldung. € 1200,– Eingebunden sind 23 blaue, bedruckte Orig.-Lieferungsumschläge. – Auf leicht bläulichem Papier gedruckt. Unbeschnitten. – Sehr gutes, sauberes Exemplar in dekorativen Einbänden. Bonaventura (A. Klingemann). Die Nachtwachen des Bonaventura. München, Der Bücherwinkel, 1923. 4to. 150 S., 1 Bl. Mit 17 signierten Orig.-Radierungen von Bruno Goldschmitt. Pergamentband mit Rückenschild und -vergoldung, beide Deckel mit Sternenhimmel aus kleinen Goldpunktem mit stilisierter Zinnenmauer im unteren Rand, schwarze Japanpapiervorsätze und Kopfgoldschnitt (sign.: Nis Lorenzen, Flensburg, Werkstatt für Buchkunst). € 1800,– 3. Druck des Bücherwinkels. – Eins von 275 num. Exemplaren, Druckvermerk vom Künstler signiert. – Sehr schönes Exemplar. d’Aviler, C. A. Cours d’architecture qui comprend les ordres de Vignole avec des commentaires, les figures & les descriptions de ses plus beaux bâtimens, & de ceux de Michel-Ange, des intructions et des precepts … & généralement tout ce qui regarde l’art de bastir. Nouvelle édition, enrichie de nouvelles planches, & revue & augmentée … par PierreJean Mariette. Paris, Jombert, 1760. 4to. LVI, 447 pp. With engraved frontispiece, 80 mostly folding engraved plates and 84 text-engravings. Contemp. mottled full calf, richly gilt. € 1800,– Title page with 2 brownstains. Else a very good, clean and wide-margined copy in a decorative binding. Diderot, Denis. Jakob und sein Herr. Aus Diderots ungedrucktem Nachlasse. 1.–2. Teil in 2 Bänden. Berlin, Johann Friedrich Unger, 1792. 1 Bl., 330 S.; 339 S. Mit gest. Frontispiz und gest. Titel mit Vi- 92 gnette von Chodowiecki. Hellbraune Lederbände im Stil der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und reicher -vergoldung. € 950,– Erste deutsche Ausgabe, erschien 5 Jahre vor der französischen Original-Ausgabe. – Übersetzt von C. S. Mylius. – Durchgehend mehr oder weniger braunfleckig, sonst gutes Exemplar in sehr schönen Einbänden. Engelhardt, Georg (Hrsg.). Russische Miscellen zur genauern Kenntnis Russlands und seiner Bewohner. 1.–4. Bändchen in 4 Bänden. St. Petersburg, gedruckt bei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, 1828–32. 1 Bl., 5 Bll., 204 S.; 2 Bll., III, 229 S.; 2 Bll., 229 S.; 2 Bll., 297 S. Mit 4 lithogr. Titelblättern jeweils mit Vignette, 2 lithogr. Tafeln, 1 gefalt. lithogr. Karte, 1 gefalt. lithogr. Plan und 1 gefalt. Tabelle. Halblederbände der Zeit mit geprägtem Rückentitel und Blindprägung. € 2000,– Erste Ausgabe. – Rücken berieben, Gelenke teils angeplatzt. Stempel auf Rückseite der gest. Titel. Gelegentlich gering fleckig, sonst gutes Exemplar. Junker, Carl Ludwig. Sammelband mit 3 Titeln: I. Grundsätze der Mahlerey. Zürich, Orell, Geßner, Fueßlin, 1775. 175 S. Mit gest. Titelvignette. – II. Christus Köpfe. Bern, bey der typographischen Gesellschaft, 1776. 16 Bll., 77 S. (S. 53–77: Anhang Marien Köpfe). Mit gest. Titelvignette und 24 Textkupfern. – III. Betrachtungen über Mahlerey, Tonund Bildhauerkunst. Bern, Serini, 1778. 1 Bl., 190 S. Marmorierter Lederband der Zeit mit Rückenschild und reicher -vergoldung. € 900,– Alle Titel in erster Ausgabe. – Gestochenes Exlibris auf Vorsatz (Joannes Gabriel Baro de Collenbach). – Stellenweise gering fleckig. – Schönes Exemplar. Lesser, Friedrich Christian. Testaceo-Theologia, Oder: Gründlicher Beweis des Daseyns der vollkommensten Eigenschaften eines göttlichen Wesens, aus natürlicher und geistlicher Betrachtung der Schnecken und Muscheln, zur gebührenden Verherrlichung des grossen Gottes, und Beförderung des ihm schuldigen Dienstes ausgefertigt. Leipzig, Michael Blochberger, 1744. 3 Bll., 984 S., 40 Bll. Mit gest. Porträt-Frontispiz und 22 gest. Tafeln mit 157 Abbildungen. Pappband der Zeit. € 750,– Erste Ausgabe. – Einband berieben. Rücken mit Einrissen, mittiger Knickspur und Fehlstelle am oberen Kapital. 1. Lage teils gelöst. 1 Tafel mit Ausriss, 1 Abbildung darauf mit Bildverlust. 8 Tafeln mit schwachem Braunfleck. Stellenweise gering gebräunt bzw. fleckig, sonst gutes Exemplar. Schranz, Joseph und Leon Jean-Baptiste Sabatier. Le Bosphore (Deckeltitel). Constantinopel, J. Schranz et A. Percheron, o. J. (ca. 1850). Quer-Folio. Mit 2 gefalt. getönten lithogr. Panoramen, jeweils aus 4 Blättern zusammengesetzt, und 12 (5 getönten, 7 farbigen) lithogr. Tafeln. Blindgeprägte Leinwand der Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel. € 7500,– Druck der Lithographien von Frick, Paris. – Zwei der farbigen Tafeln jeweils mit 2 Abbildungen. – Einband etwas berieben und beschabt, Ecken bestoßen. Durchgehend mit leichtem Wasserrand in unterer Ecke. St. Petersburger Taschen-Kalender auf das Jahr nach Christi Geburt 1815. St. Petersburg, bei der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften, (1814). Kl.-8vo. 319 S. Marmorierter Pappband der Zeit mit Rückenschild. € 650,– Inhalt u. a.: Darstellung des Welt-Systems (Fortsetzung); Kleine Antikritik; Nelsons Leben; Neue Erfindungen; Uebersicht der merkwürdigsten Begebenheiten des verflossenen Jahres; Captain Flinders. – Auf bläulichem Papier gedruckt. – Kanten stärker berieben. Sonst gutes Exemplar. Süßmilch, Johann Peter. Die Göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts, aus der Geburt, dem Tode und der Fortpflanzung desselben erwiesen. Vierte verbesserte Ausgabe, genau durchgesehen und näher berichtigt von Christian Jacob Baumann. 3 Bände. Berlin, Verlag der Buchhandlung der Realschule, 1775–76. 5 Bll., XX, 576 S., 130 S. Tabellen, 1 Bl.; 2 Bll., 579 S., 81 S. Tabellen; XVI, 735 S., 68 S. Tabellen. Halblederbände der Zeit auf 5 Bünden mit 2 farbigen Rückenschildern und -vergoldung. € 1800,– Alter Namenseintrag (U. Celsing) auf Vorsatz. – Sehr schönes Exemplar. Valmont de Bomare, J. C. Mineralogie, ou nouvelle exposition du regne minéral. Ouvrage dans lequel on a tâché de ranger dans l’ordre le plus naturel les individus de ce Regne, & où l’on expose leurs propriétés & usages méchaniques; avec un dictionnaire nomenclateur et des tables synoptiques. 2 vols. Paris, Vincent, 1762. (2), XIV, (2), 565, (2) pp; (2), 374, (2), 6 pp. With 11 fold. tables. Contemp. full calf with 2 col. labels, richly gilt. € 1400,– First edition. – A few pages brownstained else a fine copy. Vehse, Eduard. Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation. 6 Abteilungen, 1.–48. Band. In 25 Bänden gebunden. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1851–1860. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel, reicher ornamentaler Rückenvergoldung sowie goldgeprägtem Monogramm. € 3200,– Erste Ausgabe. – Die einzelnen Abteilungen jeweils mit unterschiedlicher Rückendekoration und in unterschiedlichen Brauntönen. Exlibris auf Innendeckel. – Sehr gutes und frisches Exemplar in dekorativen Einbänden der Zeit. Verlaine, Paul. Les Amies – Filles. Lithographies de Jean Berque. (Paris), Gonin, 1932. 4to. 54 S., 3 Bll. Mit 34 Orig.-Lithographien in Rötel von Jean Berque. Lose Bogen mit Orig.-Umschlag und Orig.-Halbpergamentdecke in Orig.-Schuber mit Pergamentkanten. € 2200,– Exemplaire d’artiste, außerhalb der Auflage von 99 num. Exemplaren, im Druckvermerk vom Künstler signiert. Zusätzlich beigegeben: 2 sign. Orig.-Aquarelle, 35 Orig.-Lithographien in verschiedenen Zuständen teilweise mit hs. Korrekturvermerken des Künstlers sowie ein ganzseitiger hs. Brief von Philippe Gonin an den Vorbesitzer, in sep. Umschlag mit hs. und sign. Vermerk von Gonin: „aquarelle originale, planches libres et états uniques“. – Schuberkanten stellenweise berieben. – Gutes Exemplar. Wallerius, Johan Gottschalk. Mineralsystem, worin die Fossilien nach Klassen, Abtheilungen, Gattungen, Arten und Spielarten angeordnet, beschrieben und durch Beobachtungen, Versuche und Abbildungen erläutert werden: in einem Auszug gebracht und mit äußern Beschreibungen und Zusätzen vermehrt, herausgegeben von Nathanael Gotfried Leske. 2 Teile in 2 Bänden. Berlin, Friedrich Nicolai, 1781. XVI, 2 Bll., 396 S.; XII, 4 Bll., 572 S., 8 Bll. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. Spätere Halblederbände mit Rückenschild und -vergoldung. € 2800,– Erste Ausgabe. – 1. Teil: Erd- und Steinarten; 2. Teil: Erze und Steinwüchse. – Unbeschnitten. – Sehr gutes Exemplar. Werner, Abraham Gottlob. Neue Theorie von der Entstehung der Gänge, mit Anwendung auf den Bergbau besonders den freibergischen. Freiberg, gedruckt und verlegt in der Gerlachischen Buchdrukkerei, 1791. XXX, 256 S. Späterer Halbleinwandband mit Rückenschild. € 1100,– Erste Ausgabe. – Alter Name auf Vorsatz. Gering gebräunt bzw. fleckig. Gutes Exemplar. Werner, Abraham Gottlob. Von den äußerlichen Kennzeichen der Foßilien. Leipzig, Siegfried Lebrecht Crusius, 1774. 302 S., 1 Bl. Mit 8 gefalt. Tabellen. Späterer Halblederband mit Rückenschild und -vergoldung. € 4200,– Erste Ausgabe. – Stellenweise alte Annotationen in Bleistift. Schönes, breitrandiges und unbeschnittenes Exemplar. 93 Antiquariat Daša Pahor Stand 5 Dr. Alexander Johnson & Dr. Daša Pahor Jakob-Klar-Str. 12 · 80796 München Telefon +49 (0)89 27 37 23 52 E-Mail: antiquariat@pahor.de · Internet: www.pahor.de Landkarten · Ansichten · Geographie · Geschichte · Bücher The Kilian view of Augsburg (1626) Kilian, Wolfgang. Augusta Vindelicorum Augspurg. Augsburg, 1626. Copper engraved wall map of 8 joined sheets and 4 letterpress text panels. (Good condition, especially for an early 17th Century wall map, overall complete, but some surface abrasions and chipping with some loss to engraved surface, some very old restoration). Overall 117 × 147 cm (46 × 58 inches). € 6500,– The extremely rare first edition of Wolfgang Kilian’s monumental and iconic bird’s eye view of Augsburg, a celebrated masterpiece of topographical engraving, capturing the city during the twilight of its Golden Era. The present first edition of the celebrated „Kilian View“ of Augsburg is one of the most impressive and iconic masterpieces of German engraving and topographical art of its era. Of a monumental size (engraved on 8 massive sheets, plus text panels), what was then one of the world’s wealthiest cities appears in unprecedented detail by the design of Wolfgang Kilian (1581–1662), one of Germany’s leading engravers and the most prominent member of a family dynasty of artists that prospered in Augsburg for two centuries. Augsburg is captured from a panoptic perspective, and its vaguely triangular form is shown to be encircled within its great medieval walls, while a rolling and verdant agrarian landscape lies beyond. Within the city proper, each and every building, from the great churches and civic edifices, down to small private homes, is exactingly captured in almost photographic detail. In the composition’s upper corners, angels hold aloft the arms of both the city and of the Holy Roman Empire. The city’s numerous sites and attributes, as captured on the view, are explained on the bilingual (Latin and German) text panels that run below the map. The text begins with a succinct history of Augsburg, followed by a list of the city’s 30 Roman Catholic churches and monasteries, followed by its 9 Protestant churches. Amazingly, this is followed by a list of 270 additional sites including: the Fuggerai (founded in 1516 by the Fugger family, it is the World’s oldest social housing complex still in operation); the Synagogue, Cathedral; and the magnificent newly-built Rathaus (city hall). Kilian’s masterpiece ranks as one of the largest, most accurate, detailed and finely engraved views of any city from its era. It is also the natural successor to the other great monumental view of the city, Jorg Seld and Hans Weiditz’s exceedingly rare woodcut, Sacri Romani Imperii Civitas Augusta Vindelicorum (1521), made just over a century earlier. The present 94 first edition of Kilian’s plan of Augsburg is extremely rare, and we are not aware of another example appearing at auction or in dealers’ catalogues during the last 25 years. – Wolfgang Adam and Siegrid Westphal, Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit: Städte und Residenzen im alten deutschen Sprachraum (Berlin, 2012), p. 2333; Max Schefold, Alte Ansichten aus Bayerisch-Schwaben. Katalogband (Weißenhorn 1985), no. 40154; Christina Thon, Augsburger Barock. Ausstellung unter dem Patronat von ICOM [Exhibition Catalogue] (Augsburg, 1968), no. 42. Timechart – History of Great Nations Strass, Friedrich. Allgemeine Uebersicht der Weltgeschichte von den aeltesten Zeiten bis auf gegenwärtige in Strömen und Flüßen dargestellt von Friedrich Strass. Augsburg: V. Zanna et Comp., [1830]. Copper engraving with full original colour, in 3 unjoined sheets. (Very good condition, lovely original colour, mild toning, small nicks in blank margins and light stains in lower area). Each sheet 47 × 71 cm. € 1400,– A very rare edition of Friedrich Strass’s large and resplendently coloured time chart depicting the interconnecting streams of the histories of different World civilizations and nations from 3984 BC up to 1830. This large and colourful time chart employs ingenious visual methods to graphically illustrate historical events. The history of the World is presented as the interwoven streams featuring the stories of its great civilizations / nations weave their way down the time chart like the paths of streams. History is shown to commence with Genesis, which is shown here to have occurred in 3984 BC, a date close to that asserted by the Ussher Chronology. This theory as to the timing of Genesis (which was said to have occurred in 4004 BC) was devised by James Ussher (1581–1656), the Archbishop of Armagh and the Primate of All Ireland (in office between 1625–1656), and is based on his „literal reading“ of the Bible. The Ussher Chronology gained widespread popularity in certain Protestant circles during the 19th Century. The time line starts at the top of the composition with the great ancient civilizations, namely, the Italians; Greeks; Asia Minor; Assyrians; Syrians; Phoenicians; Jews; Egyptians and the Chinese. Down the various streams are plotted the names and dates of different eras and rulers. The stream on the furthest right details major world events. Part way down, the civilizations in the Western and Mediterranean world converge into the ‚Roman Empire‘, before splintering again into various new entities. The streams then continue to weave, combine and separate, mitigated by the interconnecting streams of major events and characters, towards the bottom of the time line, where the individual streams are represented by the nations and regions of Denmark; Sweden; Russia; the German States; Austria; Holland; Switzerland; France; the Italian States; States of the Church (Papal States); Spain; Great Britain; Greece; Persia; and China. William Bell, who issued his own version of the time chart in London in 1849, described the merits of Strass’s conception to the study of history:“However natural it may be to assist the perspective faculty, in its assumption of abstract time, by the idea of a line … it is astonishing that … the image of a Stream should not have presented itself to any one … The expressions of gliding, and rolling on; or of a rapid current, applied to time, are equally familiar to us with those of long and short. Neither does it require any great discernment to trace … in the rise and fall of empire, an allusion to the source of a river, and to the increasing rapidity of a current, in proportion with the declivity of their channels towards the engulfing ocean. Nay, the metaphor … gives greater liveliness to the ideas, and impresses events more forcibly upon the mind, that the stiff regularity of the straight line. It diversified power likewise of separating the various currents into subordinate branches, or of uniting them into one vast ocean of power … tends to render the idea by its beauty more attractive, by tis simplicity more perspicuous, and by its resemblance more consistent.“ (Rosenberg & Grafton, pp.143 and 147). The present time chart is derived from Friedrich Strass’s exceedingly rare Strom der Zeiten (‚Stream of Time‘) (1804). Strass’s work proved to be highly influential and was widely copied in both Europe and America, and translated into several languages, including Russian. All of the large German editions are very rare, and the present example, in unjoined sheets with resplendent original colour, is an especially fine example. – Cf. OCLC (Re: 1818 Zanna ed.): 165398011; (Re: derivative 1849 London ed.) Daniel Rosenberg & Anthony Grafton, Cartographies of Time, pp. 143f. and 147, Figure 4:45. – Siehe Abbildung. 95 Rambaldi Studio Bibliografico Stand 33 Via Provinciale Superiore, 43 · 40062 Molinella (Bologna), Italien Telefon +39 335 812 98 26 · Fax +39 051 690 50 21 E-Mail: info@rambaldirarebooks.com · Internet: www.rambaldirarebooks.com Seltene Bücher des 15. bis 18. Jahrhunderts · Frühe Manuskripte Titus Livius Manuscript travel account to Germany / Museums – Anonymous – „Memorie di viaggio passando dall’Italia in Germania dal Tirolo“ (starting 30 august 1832). Manuscript on paper, in the size of a travel handbook, oblong 8vo (100 × 163 mm), contemporary green boards, altogether 142 leaves, of which the first 34 leaves are containing the account of a travel from Rovereto through Innsbruck to Munich, and the others family chronicles (in the years 1841–1862), and 38 blanks. € 2500,– Here we find a description of the Glyptothek of Munich, of the Alte Pinakothek, of the collection of the early prints, of the Cathedral, and a first-hand interesting account of the casting and construction of the Bavaria statue, which was commissioned by Ludwig I of Bavaria. This monument was cast at the Munich foundry of J. B. Stiglmair between 1844 and 1850 and is the first colossal statue since Classical Antiquity to consist entirely of cast bronze. The manuscript records specifically that for its construction (i.e. the head of the Bavaria statue) had been used metal from bronze Turkish cannons salvaged from the 1827 naval Battle of Navarino. These cannons had been sold in Europe as recycling material under the then Greek King Otto, son of Ludwig I, and a number of them had reached Bavaria. Then, in a separate 4-leaves letter (of the same hand of the manuscript) there is a very detailed description 96 of the project of the frescoes of K. F. Schinkel which (afterwards) adorned the exterior of the Altes Museum in Berlin, sadly largely lost in the 2nd world war because of the explosion of a tank truck in front of the museum. According the text of the letter, the anonymous traveller affirms to have met personally Schinkel himself, who showed him the preparatory tempera sketches and cartoons, and let him the chance to describe carefully all the cycle of frescoes. Livius, Titus. Römische Historien mit etlichen newen translation auß dem Latein … sampt nun dem vierdten theyl der Römische Historien auß fünff Lateinischen büchern Livii, jetzt newlich im Closter (Lorß genant) erfunden … Mainz, J. Schöffer, 1533. Folio (315 × 220 mm), attractive contemporary German blind-stamped pigskin over wooden boards, decorated with the four Evangelists with theirs symbols as well as two large middle plates with different images of Judith with the head of Holofernes (both signed „MR“), front cover with blind stamped with „TITUS LIVIUS“ and „B R 1598“. Ff. 14 nn., 545 num., 1 nn., with 4 figurated woodcut borders, more than 270 fine woodcuts in text (some repeated) and woodcut printer’s device at end, all the woodcut illustrations are finely colored by a contemporary hand. (Some repairs to the parchment at spine, joints a bit weak). € 19 000,– Erste vollständige Ausgabe der deutschen Livius-Übersetzung. Die deutsche Übersetzung von B. Schöfferlin und Ivo Wittich wurde in der vorliegenden Ausgabe von N. Carbach und J. Micyllus bearbeitet. Erstmals mit den 1527 in einer Lorscher Handschrift entdeckten Büchern XLI-XLV. „Die Entdeckung der 5 neuen Bücher zu Lorsch veranlaßte neue Übertragungen“ (Goedeke). – Eines der wenigen bekannten kolorierten Exemplare des Werkes. Die prächtigen Holzschnitte mit Kriegs- und Schlachtenszenen, Ratssitzungen, Verhandlungen, Gerichtsszenen, Schiffen, Landschaften, Städteansichten sowie Porträts bekannter Zeitgenossen in guten Abdrucken, das Kolorit farbenfroh und kräftig. – The master „MR“ of the signed plates on the binding not in Haebler. VD 16, L-2107; Adams L-1359; Goedeke II, 320, 8; Schweiger I, 545; Not in BMC STC. – Siehe Abbildung. Rumpolt, Marx. Ein new Kochbuch, das ist ein gruendtliche Beschreibung. Frankfurt, Johann Saur for the heirs of Peter Fischer, 1604. Folio (315 × 202 mm), contemporary vellum, bound at the end are 41 blank leaves (some waterstained) which probably had to receive written recipes. Title in red and black with woodcut vignette, numerous woodcuts and large device on final leaf, woodcut initials. Ff. (6), 41, (1 blank), CXCIX, (2). € 9000,– Third edition of the most extensive cook book of its age. Rumpolt had been the personal cook to Daniel Brendel von Homburg, Elector of Mainz. When it was first pub- lished in 1581, his cookbook was the first large-format and richly illustrated German cookery book. The fine woodcuts, many by the celebrated Jost Amman, depict various scenes, including banquets, the preparation of food, and staff of a noble household. Chapters are headed by a woodcut of the animal (turtle, hedgehog, squirrel, frog, bear, ostrich, etc.) used in the recipes for that chapter. – Ein historisches Standardwerk von höchstem Rang mit vielen berühmten Holzschnitten, die Bankette und Festtafeln zeigen, Hofmeister, Einkäufer, Kämmerer, Truchsesse, Mundschenke, Köche u. Küchenszenen, Tiere u. v. a. „Dieses monumentale Werk stellt mit einem Schlag alles bis anhin Erschienene auf diesem Gebiet in den Schatten. Kein anderes Land konnte sich rühmen, auch nur annaherend etwas Gleichwertiges herausgebracht zu haben. Dieses Buch ist eine Berufskunde, wie man sie sich nicht besser vorstellen kann. Vom kulturgeschichtlichen Standpunkte ist das Werk hochinteressant, gibt es doch einen umfassenden Überblick über das gesamte Gebiet der Gastronomie. Es ist genau angegeben, wieviel verschiedene Gerichte man von allen gangbaren Tieren machen kann … Zum ersten Male stossen wir auch auf die Kartoffel, und zwar nur mit einem einzigen Rezept, das merkwürdigerweise unserer ‚Rosti‘ ähnelt“ (Schraemli). Weiss 3285; cf. Vicaire 762. – Siehe Abbildung. Ramusio, Giovanni Battista. Delle navigationi et viaggi … Volume primo [e secondo, e terzo]. Venezia, Giunti, 1613/1606/1556. Folio (310/315 × 205/210 mm), 3 vols. in contemporary limp vellum, a composite set but with all volumes of the same size and similar bindings (vols. I/II have golden edges and a golden fleuron on covers). Complete with all the maps and illustrations. The 1st vol. has the 3 doublepage engraved maps, and the 3rd vol. the 7 woodcut maps, and other woodcuts in the text. The 3rd vol. has nearly 20 leaves (also with woodcut maps) from a visibly shorter copy; some other leaves bear colouring attempts. Ff. [38], 394; 6, 9–18, [10], 256, 90; [6], 36, 430. € 16 000,– Sixth (last) edition of volume 1, fourth edition of volume 2, and first edition of volume 3. The first volume relates almost entirely to Africa, the second to Asia and the third to America. 97 Stand 9 Reiss & Sohn Buch- und Kunstantiquariat Adelheidstraße 2 · 61462 Königstein im Taunus Telefon +49 (0)6174 92 720 · Fax +49 (0)6174 92 72 49 E-Mail: reiss@reiss-sohn.de · Internet: www.reiss-sohn.de Alte Drucke · Naturwissenschaften · Atlanten · Geographie und Reisen · Illustrata Druck, den Hevelius auf eigene Kosten herausbrachte. – Nur vereinzelt minimal fleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsspuren im weißen Rand. Tafel Z mit zwei sorgfältig restaurierten Randeinrissen. – Siehe Abbildung. Heller, J. Schreib Kalender auff das Jar Christi M.D.LIII. Nürnberg, J. Daubmann, (1553). 4to. Mit Holzschnitt-Titelbordüre, Textbordüren u. 12 Monatsdarstellungen in Holzschnitt. 14 nn. Bll. Mod. marmorierter Pappband. € 9000,– Matthäus, Geschichte des Nürnberger Kalenderwesens (in AGB 1968), S. 768 u. 1184; noch nicht im VD 16; über KVK zur Zeit kein weiteres Exemplar in deutschen Bibliotheken nachweisbar. – Äußerst seltener Kalender des Rhetikus- und Melanchthonschülers, Kalenderschreibers, Astronomen, Komponisten. Bemerkenswert ist die Einleitung Hellers: „… Andere bewegliche und unbewegliche Fest werden ordentlich im folgenden Calender angezeigt, darinn alle Rechnung auff gewissen grundt der newen Astronomey Nicolai Copernici, mit sonderm fleyß, von newem gestellet ist“. 10 Jahre nach Erscheinen von Copernicus’ „De revolutionibus orbium coelestium“ dürfte dies wohl der erste Kalender mit Berechnungen nach dem kopernikanischen Weltbild sein. – Linke untere Ecke des Titels mit Fehlstelle mit etwas Bildverlust in der Bordüre. 9 Bll. des Kalenders mit handschriftlichen Einträgen der Zeit in deutscher Sprache. Hevelius, J. Cometographia. Danzig, S. Reiniger für den Autor, 1668. Fol. (36:24 cm). Mit gest. Titel, 38 (4 doppelblattgr.) Kupfertafeln, 1 großen u. ca. 70 kleinen Textkupfern, 3 gest. Vignetten u. 2 gest. Initialen. 18 Bll., 913 S., 23 Bll. Ldr. d. 18. Jh. mit goldgeprägter Deckelbordüre u. Rückenvergoldung; etwas berieben, vereinzelte Schabspuren, Rücken restauriert. € 48 000,– VD 17 39:125414W; DSB V, 362; Volkoff, Hevelius 10; Honeyman 1674. – Erste Ausgabe seines umfassenden Werkes über die Kometen, seltener als seine „Selenographia“. Mit Kepler und Cassini ist Hevelius der erste, der sich systematisch und wissenschaftlich mit den Kometen befaßte und alle Informationen, insbesondere auch über die zahlreichen Kometenerscheinungen seiner Zeit, zusammentrug. Prachtvoller, splendider 98 Sacrobosco, J. de. Sphaera mundi. Daran: Johannes Regiomontanus. Disputationes contra Cremonensia deliramenta (und) Georg Peurbach. Motus planetarum. Venedig, B. Locatellus für O. Scotus, 1490. 4to (21:16 cm). Rom. Typ. Mit 1 blattgr. u. zahlr. meist schematischen Textholzschnitten, davon 7 in 2–3 Farben gedruckt, Druckermarke in Rot. 48 nn. Bll. Prgt. d. 19. Jahrhunderts. € 16 000,– GW M14646; BMC V, 438; Goff J-409. – Vierte Ausgabe der Sphaera mundi mit den beigedruckten Werken von Regiomontanus und Peurbach, so erstmals 1482 bei Ratdolt erschienen. Gleichzeitig eine überragende Pionierleistung des Buchdrucks mit den mehrfarbig gedruckten Illustrationen. Der blattgr. Holzschnitt zeigt die personifizierte „Astronomia“, an ihrer Seite Urania und Ptolemaeus. – Teilw. etwas fleckig, wenige alte Anmerkungen, teilw. hs. Kopftitel, Farbdruck teilw. durchschlagend, Titel mit wenigen kleinen Tintenflecken. Erste 7 Bll. mit Hinterlegungen im unteren weißen Rand. – Siehe Abbildung. zu Ilmenau. (Weimar) 1785–94. Mit 1 Kupfertafel (in Heft 1). 16 S. (Heft 1–5, 7), 11 S. (Heft 6); Heft 2–4 mit zusätzl. Begleitschreiben von je 1 Bl. Zusammen in 1 mod. marm. Pappband in 4to. € 4000,– Goed. IV/3, 574 f., 2, 4–10; Kippenberg 411–416 (beide ohne die Begleitschreiben). Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. Publicandum der Fürstl. Sächs. zur Dirigirung des Ilmenauer Bergwerks gnädigst verordneten Commission. Weimar den 14ten Jul. 1797. 4to. 1 Bl. Mod. marm. Pappband. € 1500,– Goed. IV/3, 575, 2, 12; Kippenberg 418. Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. (Caduc-Erklärung). Nachdem die mit dem 10ten und 11ten Termin in Rest stehenden Beyträge zu dem Ilmenauer Bergbau … nicht bezahlt worden sind. Weimar, den 28sten December 1797. 4to. 1 Bl. (beidseitig bedruckt). Mod. marm. Pappband. € 1500,– Goed. IV/3, 575, 2, 13; Kippenberg 419. Bergbau unter Goethes Leitung Die nachfolgenden Bände versammeln die wichtigsten Schriften zur Wiederaufnahme des Ilmenauer Bergbaues, von Goethes euphorischer Eröffnungsrede im Februar 1784 bis zur „Caduc-Erklärung“ vom Dezember 1797 und der letzten Mitteilung Goethes in dieser Sache im April 1800. (Goethe, J. W. v.). Rede bey Eröffnung des neuen Bergbaues zu Ilmenau. Den 24sten Februar 1784. (Weimar) 1784. Kl.-4to. 4 Bll. Mod. marm. Pappband. € 3000,– Goed. IV/3, 574, 2, 3; Kippenberg 410; Hagen 165. – „Wurde während der Dauer von Goethes Rede im Amtsgebäude von Ilmenau unter den außen aufgestellten Bergleuten verteilt“ (H.). – Goethe bemühte sich in seiner Eigenschaft als Bergbaudirektor den Kupfer- und Silberbergbau in Ilmenau wiederzubeleben, um die Not der dortigen Bevölkerung zu lindern. 1784 wurde die Eröffnung des Bergbaus feierlich begangen, doch erst im September 1792 gelang die Förderung erzhaltigen Materials, das allerdings nur einen sehr geringen Silberanteil hatte. Ein verheerender Stolleneinbruch im Jahre 1796 führte zum endgültigen Scheitern des Unternehmens. (Goethe, J. W. v.). Nachricht von dem am 24sten Februar 1784 geschehenen feyerlichen Wiederangriff des Bergwerks zu Ilmenau. (Weimar 1784). 2 Bll. Mod. marm. Pappband. € 2000,– Goed. IV/3, 574, 2, 2; Hagen 165a Anm.; nicht bei Kippenberg. Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. Erste (- Siebente) Nachricht von dem Fortgang des neuen Bergbaues Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. Eine mit den Herren Bevollmächtigten der Ilmenauer Berggewerkschaft im Monat December des verwichenen Jahres gepflogene Deliberation … Weimar, den 29. May 1798. Kl.-8vo. 2 Bll. Mod. marm. Pappband. € 1800,– Goed. IV/3, 575, 2, 14; Kippenberg 421. Goethe, J. W. v., C. G. Voigt u. F. G. Osann. Publicandum der Fürstl. Sächs. Bergwerks-Commission. Weimar den 2. April 1800. 4to. 1 Bl. Mod. marm. Pappband. € 2800,– Goed. IV/3, 575, 2, 15; Kippenberg 422. – „Dieses Publikandum ist … das letzte amtliche Schriftstück Goethes, das in dieser Sache nachweisbar ist“ (Kippenberg). Mit einem Goedeke u. Kippenberg unbekannten Begleitschreiben vom 16. April 1800 (2 Bll., letztes weiß): „Die Fürstl. Bergwerks-Commisssion hieselbst hat mir den Auftrag ertheilt …“. Goethe, J. W. v. – (Eckardt, J. L. v.). Nachricht von dem ehmaligen Bergbau bey Ilmenau in der Grafschaft Henneberg und Vorschläge ihn durch eine neue Gewerkschaft wieder in Aufnahme zu bringen. Weimar 1783. Mit 1 gefalt. Kupferkarte. 36 S., 6 Bll. (l. w.). € 2000,– Die schöne Faltkarte wurde aus Kostengründen nicht allen Exemplaren beigegeben. Eckardt war von 1778– 1783 als Hof- u. Regierungsrat in Weimar tätig. Goethe, J. W. v. – Voigt, J. K. W. Ew. werden bisher nicht ohne Ungeduld einige Nachricht von dem Fortgang Ilmenauer Bergwerkes, erwartet haben … 1789. 2 Bll. (l. w.). Mod. marm. Pappband. € 1800,– Zwischenbericht über die Ereignisse der Jahre 1788/89. Johann Karl Wilhelm Voigt, der jüngere Bruder Christian Gottlobs, war als Bergrat in Ilmenau tätig und Verfasser einer „Geschichte des Ilmenauischen Bergbaues“. 99 Antiquariat Rainer Schlicht Stand 57 Cauerstr. 20 · 10587 Berlin (Charlottenburg) Ladengeschäft während der Bayreuther Festspiele vom 25. Juli bis 28. August: Antiquariat Rainer Schlicht (in der Hofgartenpassage) · Richard-Wagner-Str. 22 · 95444 Bayreuth Telefon +49 (0)30 341 77 35 oder +49 (0)173 362 68 84 E-Mail: schlicht.buch@t-online.de · Internet: www.antiquariat-schlicht.de Seltene und schöne Bücher · Graphik · Musik (speziell Richard Wagner und Bayreuther Festspiele) France, Anatole. Le Procurateur de Judée. Paris, Société des Amis du Livre, 1902. Ca. 17,5 × 11,5 cm. 75 (3) Seiten, 3 nn. Blätter Mitgliederverzeichnis. Mit Titelvignette, 1 Initiale, 11 Vignetten und 1 Culde-Lampe-Vignette (gestochen von Louis Muller nach Vorzeichnungen von Aug. Fr. Gorguet). Roter geglätteter Maroquinband auf vier Bünden, mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenemblem, die Innendeckel mit reich und vielfarbig intarsierten Darstellungen mit militärischen Emblemen, fliegende Vorsätze mit honigfarbener Moiréeseide bezogen, Goldschnitt; Original-Broschur mit eingebunden; in ledergefasstem Schuber. € 3500,– Nr. 68 von 130 nummerierten Exemplaren, auf festes Papier gedruckt, nur für die Mitglieder der „Société des Amis du Livre“. Vollständig als Radierung gedrucktes Buch, der Text in einer schönen, gut lesbaren Kursive „buriné“ von Frédéric Pimpe. Erzählung um Pontius Pilatus, zuvor erschienen in „L’Etui de Nacre“, illustriert von Aug. Fr. Gorguet. Auf einem Vorsatzblatt die eigenhändige Widmung von Anatole France an den Genfer Bibliophilen Frédéric Raisin: „Je suis flatté et charmé d’entrer, si somptueusement vêtu, dans la belle bibliothèque du très docte et très aimable Frédéric Raisin / Anatole France“. Der Genfer Raisin (1851–1923) war Jurist und mehrfach Genfer Großrat; als Literaturliebhaber übersetzte er Diaz und legte sich eine bedeutende Bibliothek an. Mit seinem von van Muyden gestochenen Exlibris mit dem Fuchs, der nach den Trauben schmachtet. In einem reich intarsierten signierten Meistereinband von Charles Meunier (1866– 1946), einem der bedeutendsten Pariser Buchbinder des Fin de siècle. Rücken mit kleiner Verfärbung, der Schuber etwas verblasst. Handgeschriebenes Gebetbuch des Barock Neumann, Caspar. M Caspar Neumanns Christerbaulicher Kern-Schatz zum Gebeht Allen GOTT ergebenen Seelen zum Trost wahrer Andacht und Eiffriger Aufmunterung zum Gebeht mit einigen Trostreichen Gebethern und auserlesenen Liedern vermehret, und Mit allen Fleiß hierinnen zusammen getragen und ausgeschrieben zu Deventer Ao 1742 Von Johann Christian Beudorff Sergeant. Deventer, 1742. Ca. 16,5 × 11 cm. 8 Blätter, 216 Seiten, mit Zierrahmen und 4 ganzseitigen Federzeichnungen. Roter, goldgeprägter Lederband der Zeit mit Goldschnitt. € 2200,– 100 Von Johann Christian Beudorff in Deventer 1742 mit Sepiatinte auf Vergé-Papier geschriebenes Gebetbuch. Einband etwas berieben und fleckig. Bemerkenswert feine und qualitätvolle Arbeit. Medizin – Richter, Wilhelm Michael. Synopsis praxis medico-obstetriciae quam per hos viginti annos Mosquae exercuit. Moskau, Typis Universitatis Mosquensis, 1810. Ca. 24,5 × 20 cm. 3 Blätter, XVIII Seiten, 424 Seiten, mit gestochener Titelvignette, 2 gefalteten Tabellen und 9 gefalteten Kupfertafeln. Brauner Lederband mit rotem Rücken, mit Rückentitel und Rückenvergoldung sowie goldgeprägter Deckelbordüre. € 7500,– Erste Ausgabe. Hirsch-Hübotter V, 19. Seltenes Werk zur Gynäkologie des in Moskau geborenen Wilhelm Michael Richter (1767–1822), der in Göttingen und Berlin studierte und ab 1790 Professor der Geburtshilfe an der Universität zu Moskau wurde. Er war als Arzt und Geburtshelfer sehr geschätzt und wurde auch an den kaiserlichen Hof gezogen; so zur Entbindung der Kaiserin Alexandra Feodorowna, der Gemahlin Nicolais am 17. April 1818, als der nachmalige Kaiser Alexander II. das Licht der Welt erblickte. Besitzvermerk auf Vorsatz, Monogramm-Stempel verso Titel, Tafeln teils mit hinterlegten Falzeinrissen, wenige Seiten auf bläulichem Papier gedruckt, Rückenkanten hinterlegt, Ecken leicht bestoßen. Reinhardt, Franz. Freund u. Feind. Ein Kriegsbilderbuch für die braven Piper’sbuben. Handschrift auf Papier mit 15 ganzseitigen aquarellierten Tuschzeichnungen. [München], Dez. 1915. Ca. 31,4 × 24,5 cm. In Halbleinenmappe mit aquarellierter TuschTitelzeichnung auf dem Vorderdeckel. € 3800,– Außergewöhnliches Zeitdokument aus der Familie des bekannten Verlegers. „Mein Vater und sein Bruder bekamen von dem Kunstakademieprofessor Franz Reinhardt, der mit meinem Großvater befreundet war, 1915 das handgemalte Kriegsbilderbuch Freund und Feind geschenkt, damit sie sich im zarten Alter von vier bzw. zwei Jahren von den Kriegsparteien ein Bild machen konnten.“ (Ernst Piper in „Nacht über Europa“. Berlin, Propyläen, 2013). In originellen Karikaturen werden die Kriegsgegner Deutschlands vorgestellt und in Spottversen verhöhnt. Der Einleitungstext stellt den Piper-Jungen eine Aufgabe: „Habt schön acht und zählt mit mir, wieviel Feinde haben wir?“ Schon 1915 war die Definition einer „Achse des Bösen“ einfach: „Wer sich gegen uns vereint, den betrachten wir als Feind. Wer es mit uns Deutschen hält, wird den Freunden zugezählt. Solche sind nicht viele da, dreimal hoch für sie, hurra!“ Nun werden vierzehn Kriegsgegner vorgestellt: „Allererstens, unbestritten, ist das Inselvolk der Briten ganz besonders drauf erpicht, daß das Deutsche Reich zerbricht. England hat die halbe Welt und das allermeiste Geld. Schiffe baut es Tag und Nacht zum Beweise seiner Macht, achtet weder mein noch dein. Was es braucht, das steckt es ein.“ Es folgen Inder, Buren, Kanadier, Negerfürsten, Hottentotten, Franzosen und deren Kolonialvölker („Senegalesen und Tunesen / Hat er sich dort aufgelesen … In Französisch Hinterland / Findet er noch allerhand, / Kongoneger, Sudanesen, / Kaffern hab ich auch gelesen“), Belgier, „Am Balkan sind’s die Serben, die dort für die Russen sterben“, Montenegro, „Italienische Briganten / Heißen jene Räuberbanden, / die im Lande der Citronen / Jenseits unsrer Alpen wohnen“ … „Von den schlitzgeäugten Japsen / Weiß man, daß sie gerne grapsen“ und „Endlich kommet noch zum Schluß / Aus dem Osten her der Ruß.“ Die letzte Doppelseite ist den Verbündeten gewidmet: „Die wir uns als Freund gewählt / sind gar rasch zusammgezählt / Österreich-Ungarn, die Türkei / und Bulgarien dabei.“ Das letzte Blatt mit dem noch optimistischen Ausblick „Unser stolzes Deutsches Reich / Stärkt und einigt sich zugleich. / So daß wir trotz Übermacht / Sieger bleiben in der Schlacht.“ Zehn gefalzte und fadengeheftete Doppelblätter, „MBM“-Bütten „Ingres d’Arches“ (aus Feindesland!). Franz Reinhardt (1881–1946) war Professor an der Münchner Kunstakademie und durch die Veröffentlichung seiner Federzeichnungen zu Simson (1913) mit dem Verleger Reinhard Piper in Kontakt gekommen. Beilage: Gefangenen-Transport 1916. Kinderaquarell von Franz Reinhardt (1904–1965), dem Sohn des gleichnamigen Malers. Dazu: Eigenhändiger Brief des Jungen an Reinhard Piper. München, 30. XII. 1916. Eine Seite, rückseitig Tuschzeichnung. Bedankt sich für ein Buch („Schützengrabenzeitungen“) und verspricht, dem Verleger bei nächster Gelegenheit dazu ein paar Zeichnungen zu geben. Leinenrücken erneuert; die erste und letzte Seite leicht gebräunt. Mappe, erste Seite und das letzte Aquarell mit Kritzeleien der „Piper’sbuben“. – Siehe Abbildung. Musik Mozart, Wolfgang Amadeus. Idomeneo, Rè di Creta o sia Jlia e Jdamente. Drama Eroico in tre atti. Musica di W. A. Mozart. Bonn, N. Simrock, ohne Jahr (1805). Ca. 36,5 × 27 cm. Titelblatt, 365 Seiten. Halblederband der Zeit mit neuerem ovalen Fronttitelschild aus Spaltleder. € 4000,– Wagner, Richard. Original-Fotografie (Albuminabzug) von Fritz Luckhardt mit rückseitiger Widmung von Richard Wagner. Brustbild, Kopf im Halbprofil nach rechts. Wien, Fritz Luckhardt, ohne Jahr (1872). Ca. 14 × 10 cm (Fotogröße), ca. 15,2 × 11,3 cm (Kartonformat). € 7800,– Erste gedruckte Ausgabe der Idomeneo-Partitur im 5. Abzug (vgl.: Haberkamp, Gertraud: Die Erstdrucke der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart; S. 163ff.). Verlags-Nr. 444. KV 366. Enthält die Zwischentitel „I Domeneo Rè Di Creta“ zum 2. und 3. Akt. Preisangabe auf dem Titelblatt: Prezzo: 48 fr. Unbeschnittenes Exemplar in bemerkenswert frischer Innenerhaltung. Rückseitig mit Widmung (Sepiatinte) von Richard Wagner in gereimter Form, Unterschrift und Zusatz für den Musiker und Musiklehrer Franz Neuhofer (1804-?): „Für den Autograph. / Ein Photograph – / Für Beethover, / an Neuhofer. / Dez. 1872. / Richard / Wagner / in Person“. Foto im Kabinett-Format, aufgenommen von Fritz Luckhardt in Wien am 9. Mai 1872. Braam 46; Vanselow 24; Geck 25 A. Alt beidseitig unter Glas in schwarz lackiertem Rahmen (Außenmaß ca. 17,7 × 13,6 cm) gerahmt (ungeöffnet). Unterrand des Kartons ca. 5 mm beschnitten (minimaler Verlust). Beiliegend von unbekannter Hand beschriftetes Porträtfoto Neuhofers (Visitenkartenformat, Gebr. Matter, Mannheim): „Kammer-Musiker Franz Neuhofer hat von Richard Wagner sein Bild als Widmung bekommen. 1872.“ Über Franz Neuhofer findet sich weder in den Tagebüchern von Cosima Wagner noch im Wagner Briefe Verzeichnis (WBV) ein Hinweis. Wagner, Richard. Die Meistersinger von Nürnberg. München, Drei Masken Verlag, 1922. Ca. 36 × 29 cm. Titelblatt, 462 Seiten, 1 Seite Druckvermerk. Ziegelroter Original-Halblederband mit Marmorpapierbezug, goldgeprägtem Rücken und Kopfgoldschnitt. € 2500,– Faksimile der Reinschrift der autographen Partitur. Eines von 410 arabisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage 530 Exemplare). Einband gering berieben. kleiner Fleck auf Rücken. Schönes Exemplar. 101 Antiquariat Schmidt & Günther Stand 18 Bahnstraße 25 · 65779 Kelkheim Telefon +49 (0)6195 741 24 · Fax +49 (0)6195 742 91 · Mobil +49 (0)172 682 01 68 E-Mail: schmidtxguenther@t-online.de Bibliophilie · Illustrierte Bücher · Kunstwissenschaft Architektonisches Skizzen-Buch. Eine Sammlung enthaltend Landhäuser, Villen, ländlichen Gebäuden, Gartenverzierungen, städtischen Wohngebäuden, Dekorationen innerer Räume, Gittern, Erkern…, welche zur Verschönerung baulicher Anlagen dienen und in Berlin, Potsdam und anderen Orten ausgeführt sind. Heft 1–200 (Alles Erschienene). Berlin, Ernst Korn 1853–86. Folio. Mit insgesamt 1206 teils chromolithographierten, teils getönten, teils lithographierten Tafeln. Gebunden in 14 Halblederbdn. d. Zeit. € 15 000,– Eines von 100 nummerierten Exemplaren d. Vorzugsausgabe der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Bütten u. in Halbleder gebunden. Das Impressum wurde v. Else Lasker-Schüler handschriftlich signiert. In Berlin war Sie Mitbegründerin der großen avantgardistischen Zeitschrift „Der Sturm“ und heiratete Georg Levi, dem Sie den Namen Herwarth Walden gab. – Raabe 182/2. Die komplette Folge des seltenen Periodikums mit insgesamt 1206 Tafeln. Die meist sehr dekorativen Tafeln, davon zahlr. farbig, zeigen mehrheitlich Berliner und Potsdamer Bauten bedeutender Architekten wie Schinkel, Persius, Stüler, Schadow, Hitzig etc. Sehr seltene surrealistische Zeitschrift. Hrsg. v. M. Tapié u. J. Marembert. Das erste Heft wurde mit einem offenen Brief an André Breton eröffnet. Heft 1 mit Zeichnung auf rosa Papier v. M. Tapié „Narcisse“ u. 4 Beilagenzetteln mit verschiedenen Ankündigungen. Heft 2 auf Titel „Demobilisation de la Poesie“, Dada Beitrag v. M. Perrin. Mit Zeichnung v. R. Sby auf rosa Papier u. 4 Beilagezetteln. Heft 3 mit dem Titel „Entartete Kunst“ in deutscher Fraktur. Mit 1 Zeichnung auf orangenem Papier v. P. Minne. Heft 4 mit dem Titel „Art Poetiqué“. Mit einer Zeichnung auf orangem Papier v. A. Gagnaire. Heft 5 mit dem Titel „6 Manifestes – Histoire de la Sale Peinture“. Mit 1 Zeichnung auf gelbem Papier v. U. Senn. Komplett sehr selten. Sehr gut erhalten. Codex Manesse. Die Manessische Liederhandschrift. Faksimile in farbigem Lichtdruck. Leipzig, Insel-Verlag 1925–27. Folio. 844 S. Mit 137 ganzseitigen farbigen Miniaturen. Orig.-Schweinslederbd. mit Deckel- u. Rückenprägung. (Signiert H. Sperling, Leipzig). € 12 800,– Der Codex Manesse, auch Manessische Liederhandschrift genannt, ist die umfangreichste u. berühmteste Liederhandschrift des Mittelalters. Die Handschrift enthält ausschließlich dichterische Werke in hochdeutscher Sprache. Die insgesamt 137 Miniaturen gelten als bedeutendes Dokument oberrheinischer gotischer Buchmalerei. In 320 Exemplaren erschienen. – Sarkowski 1054. Nolde. – Schiefler, G. Das graphische Werk Emil Noldes bis 1910. Das graphische Werk Emil Noldes von 1910–1925. 2 Bde. Berlin, J. Bard u. Euphorion Verlag 1911–27. 4to. 313 S. Mit 3 ganzseitigen Orig.-Lithographien (davon 2 farbig), 4 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten u. 57 Orig.-Holzschnitten im Text. Orig.-Kart. u. Leinenbd. € 13 500,– Eines von 450 bzw. 520 nummerierten Exemplaren. Die überreiche Ausstattung mit Orig.-Graphik, insgesamt 64 Arbeiten von Emil Nolde, machen dieses Werk zu einer bibliophilen Kostbarkeit. – Schiefler/Mosel 40–78, 153–165, L 35, L 71 u. L 77/II. Lasker-Schüler, E. Das Peter Hille-Buch. Mit einem Bildnis Peter Hilles nach einer Zeichnung der Verfasserin. Berlin, Paul Cassirer 1919. Klein-Folio. 109 S. Orig.-Halblederbd. mit Rückentitel. In Orig.Schuber. € 3800,– 102 Les Réverbères. Heft 1–5 (Alles). Paris 1938–39. 4to. Je Heft 8 S. auf verschiedenfarbigen Papier gedruckt sowie jeweils 1 blattgroße Zeichnung verschiedener Künstler beiliegend. € 10 000,– Kirchner. – Döblin, A. Das Stiftsfräulein und der Tod. Eine Novelle. Berlin, A.R. Meyer 1913. 4to. 12 S. Mit 5 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten v. E.L. Kirchner. Illustr. Orig.-Brs. € 6800,– Erstausgabe. E.L. Kirchners Holzschnitte zu Döblins Novelle „Das Stiftsfräulein und der Tod“ stellen seine erste Illustrationsfolge dar. Eine Inkunabel der expressionistischen Literatur. – Dube H 199–203. Ringelnatz, J. Vorstadt-Bordell. Acht Orig.-Lithographien von Eugen Hamm. Mit einleitendem Gedicht v. Joachim Ringelnatz. Leipzig, Menes (1923), Folio. Titelbl.., 2 Textbl. u. 8 (6 farb.) Orig.-Lithographien v. Eugen Hamm. Illustr. Orig.-Halbleinenmappe € 2400,– Seltenes Mappenwerk des Leipziger Malers Eugen Hamm mit dem Gedicht „Bordell“ von Joachim Ringelnatz. Hier in der Erstveröffentlichung: Sämtliche Orig.-Lithos sind signiert u. datiert (19)22. Eugen Hamm war Schüler von Lovis Corinth u. Henri Matisse. In kleiner Auflage erschienen, vermutlich nur in 50 Exemplaren. – Kayser-des-Coudres 27. – Hayn-Got. IX,260. – Wilpert/Gühring 2/21. Rilke, Rainer, Maria. Das Marien-Leben. Leipzig, Insel-Verlag (1913). 4to. 26 S. Violetter Orig.Maroquinbd. mit ornamentaler Deckelvergoldung, Deckeltitel u. Kopfgoldschnitt. € 4000,– Eines von 200 Exemplaren auf van Geldern-Bütten. Der besonders schöne Einbandentwurf stammt von Henry van de Velde und wurde in der Kunstgewerbeschule, Weimar, gebunden. „Das Marien-Leben“ von R. M. Rilke in der schönsten u. elegantesten Ausgabe. – Sarkowski 1351. – Ritzer E 34. – von Mises 84. Rilke, Rainer Maria. Gesammelte Gedichte. Leipzig, Insel-Verlag 1930–34. 4to. 1200 S. Orig.Halbpergamentbde. mit Rückentitel u. Kopfgoldschnitt. € 6800,– Eines von 200 numerierten Exemplaren auf MonvalBütten. Bd. 1: Erste Gedichte – Frühe Gedichte. Bd. 2: Das Buch der Bilder – Das Stundenbuch – Requiem. Bd. 3: Neue Gedichte – Das Marienleben – Duineser Elegien. Bd. 4: Die Sonette an Orpheus – Poèmes français – Nachlese. – Müller-Krumbach 52 mit 4 Abb. – Rodenberg 494. – von Misis 129. – Schauer, Bd. II,75. Rilke, Rainer Maria. Das Buch der Bilder. Leipzig, Insel-Verlag 1913. 4to. 205 S. Zitronenfarbener Orig.-Maroquinbd. mit Rückenvergoldung, zentraler Deckelvignette u. Kopfgoldschnitt. (Signiert Kunstgewerbeschule Weimar). € 3000,– 19. Druck der Ernst-Ludwig-Presse, eines von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. – Stürz 19. – Sarkowski 1337. – Rodenberg76. Trakl, Georg. Sebastian im Traum. Leipzig, Kurt Wolff Verlag 1915. 4to. 88 S. Graugrüner Orig.Lederbd. mit Rückenvergoldung, Rückentitel u. Kopfgoldschnitt. € 5000,– Erstausgabe und eines von 25 Exemplaren der unauffindbaren Vorzugsausgabe. Die mit Abstand seltenste aller Trakl Veröffentlichungen. Auf dem Vorsatz mit neunzeiliger eigenhändiger Widmung des Kunsthändlers und Autors Wilhelm Uhde, Paris, Weihnacht 1934. – Raabe 304/4. – Wilpert/Gühring 2/4 Benn, Gottfried. Spaltung. Neue Gedichte. Berlin, Alfred Richard Meyer 1925. 4to. 37 S. Orig.-Brs. Mit montiertem Deckelschild. € 2000,– Erstausgabe. Enthält 14 Gedichte im Erstdruck. – Lohner/Zenner 1.47. – Wilpert/Gühring 2/14. – Raabe 24/14. Tschernychow, Jakob. Architektonische Fantasien. 101 farbige Tafeln. 101 architektonische Miniaturen. Unter Mitarbeit von D. Kopanitzin u. Pawlowa. Leningrad, 1933. 4to. Vier Titelblätter: Russisch, Englisch, Französisch, Deutsch. 102 S. mit 101 Kleinabbildungen im Text u. 101 einseitig bedruckte Farbtafeln. Brauner Orig.-Leinenbd. mit blindgeprägtem Rücken- u. Deckeltitel € 9800,– Tschernikows Hauptwerk. Eines der am aufwendigsten gedruckten Kunstbücher im nachrevolutionären Russland. Kokoschka, Oskar. Ezra Pound. The Seafarer from the Anglo-Saxon with a portrait of the poet by Oskar Kokoschka. Frankfurt, Ars Librorum 1965. Folio. 13 S. Mit 1 signierten Orig.-Lithographie. In Orig.-Mappe. € 2600,– In 165 numerierten Exemplaren als 11. Ars-Librorum Druck erschienen. Der Druckvermerk von Ezra Pound signiert. – Wingler/Welz 293. Breton, André. Second Manifeste du Surréalisme. Frontispice de Salvator Dali /Club des Soixante.1). Paris, Édition Kra 1930. 4to. 103 S. Orig.-Brs. Mit Titelaufdruck € 3800,– Eines von 110 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der farbigen pochoirkolorierten Tafel von Salvator Dali. Wichtiges Dokument der surrealistischen Bewegung, erweitert gegenüber der Erstausgabe um einige substanzielle Kapitel. Arp, Hans. Der Pyramidenrock. Gedichte. Erlenbach 1924. 4to. Frontispiz Porträt des Autors, gezeichnet von Amadeo Modigliani. 70 S. Typographisch gestalteter Orig.-Kartbd. € 2000,– Erstausgabe der bedeutenden Gedichtsammlung aus der Dada-Epoche. Enthält so berühmte Gedichte wie „Sankt Ziegensack springt aus dem Ei – Opus Null – Das bezungte Bett – Der gebadete Urtext – Die Schwalbenhode. Exemplar in der besseren Einbandausstattung aus festem Karton (gewöhnliche Ausgabe in Broschur). Wilpert/Gühring 2/5. Grosz, George. Phantastische Gebete. Verse von Richard Huelsenbeck. Zeichnungen von George Grosz. Berlin, Der Malik-Verlag, Abteilung Dada. Zweite, erweiterte Auflage 1920. 4to. 32 S. Mit 13 Zeichnungen von G. Grosz. Illustrierte Orig.Broschur mit jeweils einer Einbandzeichnung auf Vorder- u. Rückendeckel. € 4000,– Erstausgabe der von Grosz illustrierten Ausgabe. Die erste Ausgabe erschien 1916 mit Orig.-Holzschnitten von Hans Arp in Zürich. – Dada, Eine internationale Bewegung 1916–1925. 24 mit Abb. Sintenis, Renée. Badende Mädchen. Fünfzehn (mit Titel 16) Radierungen von Renée Sintenis. Berlin, Fritz Gurlitt (1919). 4to. In Mappe. € 2800,– Ist die Graphikfolge ohnehin schon selten genug, so liegt sie hier in Probedrucken vor. Sämtliche 16 Orig.Radierungen sind signiert, das Titelblatt zusätzlich bezeichnet „Probedrucke“. – Pommeranz-Liedke S. 214. Bellmer, Hans. Monseigneur Bouvier. Les Mystères du Confessional. Bourg-la-Reine, Dominique Viglino 1973. Groß-Folio. 146 Blatt u. 9 signierte Orig.-Radierungen. In lilafarbener Orig.-Seidenmoirée-Decke und Kassette. € 5800,– Eines von 140 numerierten Exemplaren. Aufwendig gedruckte Publikation mit den bemerkenswerten Radierungen in der so typisch erotischen Auffassung des Künstlers. 103 Antiquariaat Die Schmiede Stand 48 A. + G. Leyerzapf Brouwersgracht 4 · 1013 GW Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 625 05 01 E-Mail: schmiede@xs4all.nl · Internet: www.dieschmiede.nl Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen Borchardt, Rudolf. Rede über Hofmannsthal. Öffentlich gehalten am 8. September 1902 zu Göttingen. Leipzig, Zeitler 1905. II, 65 S. OHpgt. Gr.8°. € 800,– 1. Ausg. der 1. im Handel erschienenen Veröffentlichung des Verfassers, die kurz nach Erscheinen von ihm zurückgezogen wurde. Grüninger/Tg. 506; Horodisch 11. Druck von Drugulin in 600 Expl. 1 von 30 Expl. der Vorzugsausgabe auf Bütten, Vortitel vom Verf. signiert, nummeriert und mit 3zeiligem eigenhändigem Zusatz. Vorsatz mit Besitzvermerk von Willy Haas. Brecht, Bert. „An die Tänzerin Leistikow!“. Dreistrophiges eigenhändiges Gedicht (Titel u. 12 Zeilen) mit Unterschrift des Verfassers. [Augsburg, April 1918]. € 9500,– Auf unbedrucktem gefaltetem Briefbogen. Lange verschollenes Gedicht des 20jährigen Dichters, das erst vor kurzem im Nachlass der 1948 in Holland gestorbenen Künstlerin auftauchte. Einziger Hinweis war bislang ein Brief Brechts an Caspar Neher vom April 1918, in dem er seine für die Augsburger Neuesten Nachrichten verfasste Rezension einer Solovorstellung Leistikows erwähnt, die ihres überschwenglichen Tons wegen von der Redaktion abgelehnt worden war. In diesem Brief schreibt Brecht auch, ein Gedicht an die Tänzerin geschickt zu haben und zitiert daraus eine Strophe, die allerdings mit dem hier vorliegenden Text wenig Ähnlichkeit hat. Bislang wurde der Text nur im Brecht-Jahrbuch 37, 2012 veröffentlicht. – Siehe Tafel 11 Broch, Hermann. Der Tod des Vergil. (New York,) Pantheon (1945). 524 S. OHln. Gr.8°. € 950,– 1. dt. Ausg., gegenüber der wenige Wochen vorher erschienenen englischen Übersetzung verändert und erweitert. Jonas 14; St / T. 80. Vorsatz mit 8zeiligem eigenh. Gedicht und eigenhändiger Widmung des Autors an das Ehepaar Victor und Bettina Kahler vom Juli 1945. Der Wiener Industrielle Victor von Kahler, ein Neffe Erich von Kahlers, war 1940 nach Amerika geflohen und freundete sich mit Broch im Haus seines Onkels an. Burchartz, Max. Raskolnikoff. 10 Steinzeichnungen. [Düsseldorf,] Galerie Flechtheim 1919. 1 Blatt Einleitung und Druckvermerk + 10 signierte OrLithographien (Bildgr. jeweils ca. 40 × 30 cm). Illustr. OHln.-Mappe. Gr.2°. € 6500,– 104 Lang 26 (m. Abb.); Rodenberg I, 353. (2. Werk der Galerie Flechtheim). Eindrucksvolle expressionistische Folge des später vor allem als Werbegraphiker bekanntgewordenen Künstlers, der damals zum Freundeskreis von Kurt Schwitters in Hannover gehörte. Einleitung von Paul E. Küppers. Handpressendruck unter Aufsicht des Künstlers bei Edler & Krische in 100 num. Expl., hier 1 von 70 Expl. auf getöntem Bütten, Druckvermerk vom Künstler nummeriert und signiert, alle Graphiken vom Künstler mit Bleistift signiert und bezeichnet. Mappe fleckig. – Siehe Abbildung. Goethe, [J. W.]. Vier Jahreszeiten. (Offenbach, Ernst Engel 1921.) 30 nn. S. (einschließlich Titel), 4 signierte ganzseitige farbige Original-Aquarelle von Heinrich Holz. Lose Bogen in handgebundener Kassette. 4°. € 1800,– Schmiedt S. 22 (mit Abb.); nicht bei Schauer. Der seltene 1. Druck der Ernst-Engel-Presse, dem nur ein kleiner Auftragsdruck vorausging. Auf beigelegtem Blatt mit folgendem eigenhändigen Impressum des Künstlers: „Von diesem Buche sind nur 60 Exemplare in den Buchdruckerwerkstätten der technischen Lehranstalten zu Offenbach auf der Tiegelpresse von Herrn Ernst Engel mit Walter Tiemann Kursiv-Schrift hergestellt worden. Davon habe ich die ersten 7 Exemplare mit je 4 Original Aquarellen versehen, in denen sich die Darstellungen nicht wiederholen. Dieses Exemplar trägt die Nummer VII Heinrich Holz Offenbach am Main, Ostern 1922“. Breitrandiger Druck auf Van Gelderbütten. Loerke, Oskar. Der Steinpfad. Kärntner Sommer 1939. 2 Bände in 1. (Berlin, V. O. Stomps [1938–39]). 2 Bl., 25 S.; 2 Bl., 26 S., 1 Bl. Hln. € 1250,– Jeweils 1. Ausg., beide Titelblätter mit dem Vermerk „Als Manuskript in wenigen Stücken gedruckt“. Die letzten Lyrikveröffentlichungen des Autors zu seinen Lebzeiten, beide mit eigenhändiger Widmung des Verfassers an den mit ihm befreundeten Schriftsteller C. F. W. Behl, der die Bände laut seinem Besitzvermerk auf Vorsatz im September 1945 zusammenbinden ließ. Vortitel von „Kärntner Sommer“ zusätzlich mit 2 eigenhändigen Gedichten des Verfassers. Mann, Thomas. Unordnung und frühes Leid. Berlin, Fischer (1926). 129 S., Band-, Schuber-und Vorsatzillustration und Titelvignette von Karl Walser. Farbig illustr. OLed. mit Schuber. Kl.8°. € 3000,– 1. Ausg. Bürgin I, 31; Bad./H. B60. Schöner Druck von Jakob Hegner in der Bessemer-Kursiv. 1 von 300 num. Expl. der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Handbütten, Titelvignette in Originalradierung, Druckvermerk vom Verf. signiert. Expl. für den Illustrator mit (statt der Nummer) rot eingedrucktem Vermerk: „Dieses Exemplar wurde für Karl Walser über die Auflage gedruckt“. Musil, Robert. Der Mann ohne Eigenschaften. 3 Bände. Berlin, Rowohlt (Band 3: Lausanne, Imprimerie centrale) 1930–43. Zus. 2145 S., 3 Tafeln. OLn. (von E. R. Weiss). € 4400,– es alle Offiziere waren. Einige fanden die Dichtung an sich schön, Einige fanden alles zu phantastisch, aber die Meisten waren innerlich entrüstet“. Vorsatz mit eigenh. Widmung d. Verf.: „Herrn Oberstleutnant v. Auer/ in hoher Verehrung gehorsamst/ überreicht von/ Fritz v. Unruh./ Moyencourt, 7./8. 15.“ Der im Buch als „Der Ulan“ auftretende Autor überreichte dieses Exemplar, wohl eines der ersten Autorenexemplare, einem seiner Vorgesetzten, der möglicherweise für das Verfahren gegen Unruh sorgte. Da die Auflage offensichtlich zurückgezogen wurde, entging Unruh einer Bestrafung. Der von allen Bibliographen als Erstdruck bezeichnete Privatdruck von 1919 weicht vom Text dieser Ausgabe erheblich ab. 1. Ausg. dieses Meilensteins der modernen Literatur. Vortitel von Band 1 vom Verfasser signiert. Einband von Band 1 etwas fleckig und mit kleinen Rückeneinrissen. Rilke, Rainer Maria. Duineser Elegien. Leipzig, Insel 1923. 43 S. OPp. € 8500,– 1. öffentl. Ausg. Ritzer E9; Sark. 1338A. Zweifarbiger Druck auf Maschinenbütten.Vorsatz (Vorder- u. Rückseite) mit eigenhändigem, „für Moritz Heimann“ überschriebenem Gedicht des Verfassers „Die Frucht“ (12 Zeilen), unterschrieben „RMR./ (Muzot s/Sierre, im Februar/ 1924.)“. Das zu Lebzeiten Rilkes ungedruckte Gedicht gehört zu einer Reihe von Widmungsgedichten in Exemplaren der „Duineser Elegien“, die Rilke an u. a. Carossa, Faesi und Hofmannsthal schickte, so auch an Heimann, den langjährigen Lektor Samuel Fischers. Der Erstdruck im Frühlingsheft 1938 des „Inselschiff“ und alle späteren Abdrucke erfolgten ohne Erwähnung des Widmungsempfängers. Rücken und Innendeckelbezug etwas lädiert. – Siehe Tafel 11 Schnitzler, Arthur. Die Hirtenflöte. Wien, Deutsch-Österr. Verlag 1912. 105 S., 9 (8 ganzseitige) ORadierungen (darunter 1 Porträt des Autors) von Ferdinand Schmutzer. OLed. mit reicher Verg. € 950,– 1. Ausg. Zweifarbiger Druck auf Van Gelderbütten in 400 num. Expl. Handeinband der Wiener Werkstätte nach Entwurf von Josef Hoffmann. Unruh, Fritz von. Vor der Entscheidung. Ein Gedicht. Berlin, Reiss 1915. 186 S. + 2 S. Anzeigen. Illustr. OHpgt. € 700,– Seltene, laut Druckvermerk „im Sommer 1915“ gedruckte Erstausgabe dieser Szenen aus dem Weltkrieg, deren pazifistische Tendenz den Autor vor ein Kriegsgericht brachte. Über die Entstehung des Werks schreibt Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt in seinen Erinnerungen: „Oft, sehr oft sprachen wir und diskutierten zusammen ganze Nächte hindurch, nachdem er ein neues Stück des Werkes gedichtet hatte. Wie es fertig war, las er es den Herren des K. K. Stabes vor. Es war interessant zu sehen, wie es auf die Einzelnen wirkte.Man muß nicht dabei vergessen, daß Velde, Nele van de. 12 Originallinolschnitte. [Weimar circa 1916]. Kordelgeheftetes Album mit 12 auf dünnem Japan abgezogenen Linolschnitten, montiert auf festem Zandersbütten (WZ: JWZanders 1914). € 1600,– Formate jeweils ca. 55 × 90 mm. In Papierumschlag mit handschriftlichem Titel „Bois modernes/ Tirage à la main/ et taille/ de/ Mlle. Van de Velde“. 1. Blatt mit eigenhändiger Widmung der Künstlerin „Für Papa u. Meme/ von Nele.“ Wohl von der Künstlerin selbst angefertigtes Heft mit diesem zu ihrem Frühwerk gehörenden Zyklus über die 12 Monate des Jahres. Vermutlich in Belgien in den 30er Jahren erschien ein Privatdruck unter dem Titel „L’année républicaine“, dem die Graphiken dieses Unikats als Vorlage dienten. – Siehe Abbildung. Zürcher Diskuszionen. Flugblätter aus dem Gesamtgebiet des modernen Lebens. 3 Jahrgänge (32 Nummern in 20 Heften) in 1 Band. Zürich (ab Nr.12: Paris) 1897–1902. Zus. 258 S., 2 Abbildungen. Marm. HPerg. mit verg. RTitel. 4°. € 1450,– Bauer/D. 3.2; Laakm./Tg. 486. Vollständiges Expl. dieser legendären, unregelmäßig erschienenen Zeitschrift Oskar Panizzas. Wie in seinen Büchern fulminierte er auch hier gegen die wilhelminische Moral, was zu ständiger behördlicher Verfolgung führte. Die ersten 10 Hefte sind deshalb nahezu unfindbar. Die meisten Beiträge stammen vom Hrsg. (teils unter Pseudonymen), daneben auch Beiträge von u. a. Fanny Reventlow und Ludwig Scharf. Mit Titel und Register zum 2. Jahrgang, aber ohne das Deckblatt zum 1. Jahrgang und das „Einladungs-Zirkular“. Exemplar von Alfred Richard Meyer mit eigenhändigem Kommentar gegenüber dem Titel und von ihm bezeichneter Beilage. 105 Stand 6 Hans-Martin Schmitz Luxemburger Straße 124 · 50939 Köln Telefon +49 (0)221 44 85 35 · Fax +49 (0)221 424 89 41 E-Mail: schmitz@asianartschmitz.de · Internet: www.asianartschmitz.de Alte Kunst aus Japan und China Bunpô gafu (Malalbum des Bunpô). 1 Bd., komplett. 31 Doppelseiten, 30 Holzschnitte (sumizuri) und vereinzelt leichtes Braun und Ocker. Illustrator: Kawamura Bunpô. Vorwort: 2 S., datiert hinoto u (1807), sign.: Tôshû Taira Mitsutane; Siegel: Mitsutane. Frontispiz: Kalligraphie, sign.: Keinsai, Siegel: Shomei und Kensai. Impressum: dat.: Bunka hinoto u (1807) Mitwinter, sign.: Bunpô Basei, Siegel: Nanzanô. Verleger: Yanagiwara Kihei, Osaka und Yoshida Shinbei, Kyoto. Anzeige, dass auf dieses Werk noch Band 2 bis Band 10 veröffentlicht werden sollen. Maße: 26,1 × 18 cm. Japan. Ausgabe ca. 1850. € 800,– Tôkai Kisô ryôdôchû kaihô zukan. (Ostmeer und Kisô [Straße]. Bebildeter Führer beider Reisewege). 1 Bd., komplett. Schwarz-weiß-Holzschnitt (sumizuri), 1 Doppelseite Vorwort und 75 Doppelseiten. Verleger: Suharaya Mohei, Edo, Datum: Bunka 4 (1807), Maße: 16 × 11,4 cm. Einband: Beigegrau; Titelschild ergänzt, mit handschriftlichem Titel: Tôkai Kisô ryôdôchû kaizukan. € 180,– Katsushika Hokusai (1760–1849). Onna imagawa (Geschichten tugendhafter Frauen). 1 Bd. komplett, 106 Farbholzschnitt, 27 Doppelseiten mit 13 Farbholzschnitten in den Farben Schwarz, Blau, Grau und Orange, das tobira in Blau, Grün und Gelb mit matsukawabishi-Reserven oben und unten, gefüllt mit sayagata-Muster. [Verlag: Eirakuya Tôshirô, Nagoya], Datum: o. J., Einband: orangefarben; Titelschild: Hokusai Onna imagawa zen. € 650,– Morallehrbuch bzw. Verhaltensregeln für Frauen, das seit 1687 bekannt ist. Die von Hokusai illustrierte 1. Ausgabe wurde aufgelegt in den Jahren 1850, 1855 und 1866 (Kraft). Lane und Hillier datieren das Buch auf 1820er Jahre bzw. 1828. Die erste datierte Ausgabe stammt aus dem Jahr 1844. Hier eine Ausgabe in den Farben Schwarz, Blau, Grau und Orange. Das tobira in Blautönen, Grün und Gelb mit matsukawabishiReserven oben und unten, gefüllt mit sayagata-Muster. Utagawa Kunisada (1786–1865). Farbholzschnitt. Drei Damen in zwei Booten auf dem Sumidagawa beim Feuerwerk an der Ryogoku-Brücke. Format: ôban, Triptychon, Signatur: Toyokuni ga im toshidama, Verlag: Daikukuya Heikichi, Plattenschneider: Hori kô Fusajirô, Zensur: Kingusa und Watanabe. Datum: 1849–50. € 1300,– Siehe die Abbildung unten. Ohara Koson (1877–1945). Farbholzschnitt mit Blindprägung. Zwei Kakadu auf roter Stange, Format: ôban, signiert und Siegel: Hozon, Ver- leger: Kawaguchi, Plattenschneider: Itô, Drucker: Komatsu. Datum: ca. 1930. € 1200,– 107 Stand 12 Antiquariat Hanno Schreyer Inhaber Georg Schreyer Euskirchener Straße 57–59 · 53121 Bonn Telefon +49 (0)228 62 10 59 · Fax +49 (0)228 61 30 29 E-Mail: SchreyerBonn@t-online.de Alte Stadtansichten und Landkarten aus aller Welt · Wertvolle Bücher Warum ist es am Rhein so schön … ! ? Abb. 1 Stolzenfels Abb. 2 Rheinstein 108 Abb. 3 Kaub Abb. 4 Wellmich Abb. 5 Lorelei Abb. 6 Bacharach Der Schöne Rhein – Sammlung von ca. 160 altgouachierten bzw. altkolorierten Ansichten in verschiedenen Techniken der Zeit. Ca. 1800–1870. Formate von 9 × 14 cm bis 18 × 28 cm Bildgröße, zumeist alt montiert auf getönte Unterlagen. € 19 800,– Rand beschnitten und auf Unterlagekartons montiert sind. Die „colorierten“ oder in „feinstem Künstlercolorit“ angebotenen Ansichten kosteten in der Zeit bei den Verlagen ein Vielfaches des normalen Preises. Diese Art Vorzugsausgaben sind immer selten. – Besonders hervorzuheben ist eine äußerst seltene Folge: Mahlerische Ansichten des Rheins von Mainz bis Düsseldorf. Nürnberg, bei Conrad Riedel, um 1810. 23 Bll. (beiliegend: 1 Bl. Coblenz. Frankfurt, Wilmans). Umschlag d. Zt. mit gedrucktem Titel. – 2 Bll. bez. „G. Adam sc.“. Es handelt sich wohl um den Nürnberger Künstler Georg Adam (1784–1823), der mit dem Verleger Conrad Riedel (1788–1859) u. a. zusammenarbeitete. Nicht bei Schmitt, Engelmann etc. Für uns kein Exemplar nachweisbar. – Insgesamt sehr gut erhalten! Sehr umfangreiche Sammlung über den romantischen klassischen Mittel-Rhein, das UNESCO-Welterbe „Oberes Mittelrheintal“, zwischen Bingen / Rüdesheim und Rolandswerth / Königswinter, aber auch mit einigen Ansichten von Düsseldorf, Köln, Bonn, Bad Ems, Wiesbaden und Mainz. Vertreten sind fast alle bekannten Künstler und Verleger zu diesem Thema. Die genaue Zuordnung ist manchmal schwierig, da die meisten Blätter üblicherweise bis zum 109 Stand 41 Hellmut Schumann Holzgasse 4 · Postfach 2827 · 8022 Zürich 1, Schweiz Telefon +41 44 251 02 72 · Fax +41 44 252 79 61 E-Mail: info@schumann.ch · Internet: www.schumann.ch Alte Drucke · Inkunabeln · Helvetica · Geschichte der Wissenschaften · Illustrierte Bücher Biblia Germanica – Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft Altes und Neues Testaments. Verdeutscht von … Martin Luther: Und auf … Verordnung … Ernsts, Herzogen zu Sachsen … von etlichen reinen Theologen … erkläret … Von neuem mit Fleiß übersehen … und … vermehret. 3 Tle. in 1 Bd. Mit figürl. Titelkupfer, 12 ganzs. Portraitkupfern von J. C. Claussner, 9 Portraittafeln biblischer Personen, 4 doppelblattgr. Reisekarten mit prächtigen barocken Nebendarstellungen und Kartuschen, 2 doppelblattgr. Plänen, zus. 21 gest. Zwischentiteln (mit reicher figürl. Staffage) und Kupfertafeln (teilw. 110 doppelblattgr. und gefaltet) sowie mehreren Initialen und Vignetten in Holzschnitt. 2-spaltig. Typogr. Titel, 61 unn. Bll., 740 SS.; 512 SS.; 480 SS., 8 unn. Bll. Gr.-Folio. Dunkelrot eingefärbtes Kalbldr. d. Zt. auf schweren Holzdeckeln über 7 echten Bünden, mit reicher, goldgepr. Rokoko-Ornamentik, Kruzifix mit geschnitztem Corpus aus schwarzem Holz auf geradem Metallkreuz montiert, 2 ziselierten Messingschließen, punziertem Goldschnitt, Schließbändern. Nürnberg, J. A. Endter, 1768. € 35 000,– Prächtiges und dekoratives Exemplar der Kurfürstenbibel in schönem Einband, hier in der besten u. gesuchtesten Ausgabe vorliegend. Geschenkexemplar des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. an einen Stettiner Bischof mit beiliegendem sign. Brief des Königs. Der Text enthält auch das Buch Esra und entspricht der Luther-Version von 1545, welche durch kleingedruckte Glossen erklärt wird. Die Illustrationen sind vielfältig und liegen in noch guten Abzügen vor: Das Titelkupfer zeigt Moses und Christus links und rechts an den Säulen eines tempelähnlichen Gebäudes, in dessen Architrav das fürstliche Wappen der ernestinischen Linie. Es folgen die 11 Kupferportraits der sächsischen Fürsten mit deren Wappen (auf 4 der Portraits je 1 kl. Ansicht von Jena, Wittenberg, Utrecht und Würzburg), schließlich das Luther-Epitaph, das Luther in ganzer Gestalt im Talar zeigt. Weiter finden sich 9 ganzseitige Abb. biblischer Personen (Moses, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel und die 4 Evangelisten), 1 Darstellung der Arche Noah, 2 Stadtpläne von Jerusalem, 4 Karten, 1 Falttafel mit Ansicht des Hüttenund Zeltlagers der Israeliten, 18 Kupferstiche als Zwischentitel, die biblischen Büchern bzw. Schriftgruppen vorangestellt wurden. Sie stellen zumeist auf 12 kleinen Feldern den Inhalt wichtiger Begebenheiten erzählend vor Augen und sind gewissermaßen visualisierte Inhaltsangaben. Die Illustrationsfolge schließt mit der doppelblattgr. Darstellung der Übergabe der Augsburger Konfession an Karl V. (1530). Der volle Wortlaut der 28 Artikel ist davor abgedruckt. – Bibelsammlung Stuttgart E 1552; Jahn 91ff.; Jackson 9; vgl. Graesse I, 379; Ebert 2191. Diese Ausgabe nicht bei Darlow/ Moule, Lüthi und im BMC. – Siehe Abbildung. Goethe, (Johann Wolfgang von). Wilhelm Meisters Wanderjahre oder Die Entsagenden. Ein Roman. Erster Theil (alles Erschienene). 4 Bll., 550 SS., 1 Bl. 8vo. HLdr. d. Zt. mit Rückenschild. Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta, 1821. € 1480,– Erstausgabe der Erstfassung. Auf den ersten 4 Bll. sind Sprüche u. Gedichte abgedruckt, die tlw. aus dem „West-oestlichen Divan“ stammen. Der Roman schließt sich an „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ an und enthält auch Novellen, Märchen, Briefe, Dialoge usw. – Goedeke IV/3, 434; Kippenberg 402; Hagen 425; Meyer 1329; Brieger 730; Borst 1359; Hirzel A 369; Dorn 388; Wilpert/Gühring 121. Klinger – Eulenberg, Herbert. Zelt (Opus XIV). Mit Versen. Mit 46 Orig. – Rad. von Max Klinger. 76 SS., 2 Bll. 4to (355 × 250 mm). Orig. Maroquinbd. (Meink, Berlin). Berlin, Amsler & Ruthhardt, (1923). € 7800,– Bedeutendes Jugendstilbuch, eines von 110 Exx. aus der Gesamtauflage von 120, von Eulenberg signiert. – Beyer 323–377. La Fontaine, J. de. Fables choisis, mises en vers. 4 Bde. in 2. Mit gest. Frontisp. von C. N. Cochin nach J.-B. Oudry u. N. Dupuis, 1 gest. Portrait und 275 Kupfertafeln nach J.-B. Oudry gest. von Aubert, Beauvais, Cochin, Duret, Tardieu u. v. a. sowie 119 culs-de-lampe in Holzschn. von Papillon u. Le Sieur nach J.-J. Bachelier. Gr. – Folio. Halbmaroquin d. 19. Jh. Paris, Jombert für Desaint & Saillant u. Durant, 1755–59. € 11 500,– Erste Ausgabe aus einer Gesamtauflage von 948 Exx. Gehört zu den schönsten u. kostbarsten Editionen Frankreichs im 18. Jh. – Cohen/de Ricci 548f. („magnifique ouvrage“); Schäfer, Fünf Jhdte. Buchillustr., 134; Cat. Fürstenberg (1965), Nr. 19. Magnus, Olaus. Historia … de gentium Septentrionalium variis conditionibus statibusve, & de morum, rituum, superstitionum, exercitorum, regiminis, disciplinae victus &c mirabili diversitate. Holzschn. auf Titel u. letztem Bl., 493 Textholzschnitte u. l gr. gef. Holzschnittkarte von Skandinavien, Schottland, Island, Grönland, den balt. Staaten u. Teilen von Russland. (48) Bll., 854 SS., (1) Bl. Folio (285 × 200 mm). Pergament d. Zt. Basel, H. Petri, (1567). € 6500,– Erste Basler Ausgabe v. Olaus Magnus (1490–1558) berühmtem Quellenwerk. Reich illustr. Geschichte u. geogr. Beschreibung der Länder und Sitten der Völker Nordeuropas. Die große Karte (ca. 575 × 500 mm), datiert von 1567, ist eine Reduktion einer venezian. „Carta Marina“. – VD 16 M 225; Brunet III, 1302 (éd. plus belle); Alden I, 116; vgl. Simon, Gastronomica 1117; Sabin 43831; Hieronymus, 1488 Petri – Schwabe 1988 (1997), 486. Nieuhof(f), Joan. Het Gezantschap Der Neêrlandtsche Oost-Indische Compagnie, aan den grooten Tartarischen Cham, den tegenwoordigen Keizer van China … Een Naukeurigen Beschreyving der Sineesche Steden … 2 Tle. in 1 Bd. Titel gedr. in Rot u. Schwarz. Mit gest. Frontispiz, 2 ganzs. Wappen, gef. Karte von China, 1 Verfasser-Portrait, 34 doppelblattgr. Tafeln, 110 halbs. Textabb., gest. Kopfstücken u. Initialen, ornamentalen Kopf- u. Endstücken in Holzschn. (8), 208, 258, (10) SS. Folio. Pgt. d. Zt. Amsterdam, Jacob van Meurs, 1665. € 7500,– Erste Ausgabe der prachtvollen und reich illustr. Reisebeschreibung der ersten Gesandtschaft der VereinigtenOstindischen Kompanie nach China in den Jahren 1655–57. – Vgl. Lipperheide Le 1 (inkomplett); Cox I, S. 325; Cordier S. 2344; Brunet IV, 77; Tiele, S. 179 (Nr. 800); Kress S.1276. (Sade, Donatien Alphonse Françoise, Marquis de). La Nouvelle Justine, ou Les Malheurs de la vertu. Ouvrage orné d’un Frontispiece et de 40 Sujets graves avec soin. Mit Frontispiz und 40 lithogr. Tafeln. 12mo (133 × 82 mm). Rotes Halbmaroquin d. 19. Jh. mit goldgepr. RTitel. En Hollande (Paris), 1797 (d. i. Brüssel?, ca. 1860). € 11 800,– Der berühmte erotische Text des Marquis de Sade (1740–1814), mit den sehr freizügigen Illustrationen nach Vorlagen d. 18. Jh. Alle auffindbaren Ausgaben wurden konfisziert und zerstört. Wort für Wort Nachdruck nach der EA von 1797. Nur ein weiteres Ex. in der Erotic Collection der BL nachweisbar. – Gay/Lemonnyer III, 388; vgl. Apollinaire 525–528; vgl. Hayn/ Gotendorf VII, 25–26; Kearney, The Privat Case 1630 (BL), London 1981. 111 Stand 24 Antiquariat Seidel & Richter Inhaberin Kerstin Seidel Grüner Winkel 10 · 16798 Fürstenberg/Havel Telefon +49 (0)33093 61 18 70 E-Mail: Antiquariat-Berlin@t-online.de Bibliophilie · Geschichte · Graphik · Illustrierte Bücher · Kunst und Literatur Zeev Raban G. Braque Als ich das Licht verlöschte. Dreißig Nachtgedichte. Ausgewählt v. Hans Bender u. Nikolaus Wolters. Neu-Isenburg, Edition Tiessen, 1985. 4°. M. 4 ganzs. sign. Orig.-Kaltnadelradierungen v. Jochen Geilen u. einer zusätzl. Folge d. Radierungen numm. u. sign., lose in einer Mappe, ohne Pag. OPp. u. Mappe in Schuber. Nr. 35 v. 45 Exempl. d. Vorzugsausg. € 540,– 45. Druck d. Ed. Tiessen. U.a. m. Gedichten v. C. Brentano, J. W. Goethe, G. Benn, R.M. Rilke, St. George, E. Lasker-Schüler, I. Bachmann u.v.m. – Jochen Geilen (geb. 1946 Olsberg), Studium an d. Werkkunstschule Bielefeld u. d. Kunstakademie Düsseldorf, freischaffend, seit 1995 Prof. f. Zeichnung, Illustration u. Druckgraphik an d. Fachhochschule f. Gestaltung, Bielefeld, zahlr. Ausstellungen u. Veröffentlichungen. Benoit, Pierre. L’Atlantide. (Neuausgabe der Ausgabe v. 1919 m. faksimilierten Widmungsblatt). (St.Jena-de-Luz 2002). 4°. M. 7 ganzs. Illustr. nach Radierungen v. (Almery) Lobel-Riche u. 1 Taf. 199 S., 7 Bll. Hellbrauner Maroquin- Handeinband m. farb. Lederapplikation, Tupfpapiervors. u. gepunztem, Graphit eingefärbtem Schnitt in Lwd.-Kassette m. Ldr.-RSchild. (v. C. K. Skogry ?). Numm. Exempl. auf Velin d’Arches v. Buchbinder im Druckverm. signiert. € 500,– Exemplar f. d. 7. „Biennale Mondiale de la Reliure d’Art“ 2003. Zur Förderung d. Kunst des Buchbindens 112 W. Jaeckel wird alle zwei Jahre ein Titel der franz. Literatur ausgewählt und d. Teilnehmern zur Verfügung gestellt. – P. Benoit (1886–1962), franz. Schriftsteller u. Mitglied d. Academie Française, Präsident d. „Societe des gens de lettres“. Für obigen Roman (dt.: „Die Königin von Atlantis“) erhielt er d. „Grand Prix d’Roman“. – Almery Lobel-Riche (1880–1950), franz. Maler u. Kupferstecher. Braque, G. – Saint-Pol-Roux (d. i. P. P. Roux). Aout. Paris, L. Broder, 1958. Quer-4°. Mit 4 (davon 2 farb.) Orig.-Radierungen v. Georges Braque. 41 S., 7 Bll. Lose Bogen in OUmschlag u. OLwd.-Kassette. Nr. 40 v. 120 (GA 140) Exempl. v. Künstler signiert. € 3800,– The Artist and the Book 41; Hofmann XXIV; Vallier 135. – Siehe Abbildung. Jaeckel, W. – Dehmel, Richard. Aber die Liebe. Zwei Folgen Gedichte. Berlin, Steinthal, 1921. 4°. M. 31 Orig.-Radierungen (2 auf Titel, 15 Taf. u. 14 im Text) v. Willy Jaeckel. 143 S., 8 Bll. Prgt.-Handeinbd. d. Zt. m. Rücken- u. Deckelfileten u. Kopfgoldschn. (sign. Bruno Scheer, Berlin). Etw. bestaubt. Nr. 75 v. 270 Exempl. a. Bütten (GA 340), im Druckverm.v. W. Jaeckel signiert. € 580,– Willy Jaeckel (Breslau 1888–1944 Berlin) zählt zu den wichtigsten Vertreter d. dt. Expressionismus. – Siehe Abbildung. Herold, R. – Die verbrannte Taube. Zwölf jiddische Gedichte. Nachdichtung v. Werner Günzerodt. Leipzig, Hochschule für Buchkunst u. Graphik, 1968. 4°. M. 15 Prägungen u. Orig.-Radierungen v. Rainer Herold auf verschiedenen Papieren von Kurt Stein. 23 Bll. OPrgt. in Blockbuchbindung im Schuber. Nr. 47 v. 50 Exempl. im Druckverm. v. R. Herold signiert. € 650,– Handdruck v. R. Herold in d. Werkstätten d. Hochschule, beiliegend 3 Grußkarten d. Buchbinders Kurt Stein. Jünger, Ernst. Subtile Jagden. Stuttgart, KlettCotta, 1995. 4°. M. 10 Farbstiftzeichnungen a. Taf. u. illustr. Vors. v. Walter Lisenmaier. 228 S. OHLdr. m. farb. DIllustr. in Form einer Lünette im Schuber. Nr. 82 v. 500 Exempl., im Druckverm. v. Autor u. Illustrator signiert. € 280,– Aus Anlaß des 100. Geburtstages v. E. Jünger erschienen! – W. Lisenmaier (Stuttgart 1917–2000 Ebikon), Schweizer Maler u. Entomologe, war spezialisiert auf Insektendarstellungen. Lechter, Melchior. Ein achtblättriger Lotus. Gebete der Nacht. Mit einem nirvänischen Vor- und Nachgesang. Berlin, Otto von Holten, 1935. 4°. M. reichem Buchschmuck v. M. Lechter, Druck in Blau u. Schwarz. 15 Bll. OHPrgt. m. gold. Rücken- u. Deckeltit. im Schuber. (Exlibris a. Vors., Schuber leicht berieben u. etw. lichtrandig). Nr. 76 v. 150 Exempl., im Druckverm. v. Lechter monogrammiert. € 740,– Schauer II, 12; Raub A 129. – Opus VII der EinhornPresse. – Sonderausgabe z. 70. Geburtstag v. M. Lechter. Die Druckplatten wurden nach dem Druck vernichtet. Leiberg, H. – Das Hohe Lied Salomon. Berlin, Edition Ligatur, 1991. Folio. Handgeschriebener Text m. tlw. übermalten Orig.-Lithographien u. einer lose beiliegenden m. Wachskreide in Rot überarb., sign. u. numm. Orig.-Lithographie v. Helge Leiberg. 28 Bll. OLwd. m. DIllustr. in Rot in Schuber. Nr. 58 v. 76 (GA 92) Exempl., im Druckverm. v. Künstler signiert. € 850,– 1. Buch der Edition Ligatur. – Isphording 215, auch d. Text v. Leiberg direkt auf d. Stein gedruckt. – Siehe Abbildung. Mörike, Eduard. Gedichte. Darmstadt, Ernst Ludwig Presse f. d. K. Wolff Vlg. München, 1921. M. einer in Rot gedruckten Initiale. 66 S., 3 Bll. Dunkelblauer OMaroquinbd. m. Vergold. u. Ganzgoldschn. in OSchuber m. DSch. Eins v. 350 Exempl. € 640,– Sechstes der Stundenbücher. – Rodenberg 77; Schauer II, 64. Moore, George. The Brook Kerith. A Syrian story with twelve engravings by Stephen Gooden. London, Heinemann, 1929. 4°. M. 12 (davon 9 ganzs.) Kupferstichen v. Stephen Gooden. 4 Bll., 361 S. Ldr. d.Zt. a. 5 Bünden, goldgepr. RTit. u. Fileten u. Kopfgoldschn (sign.: Sangorski & Sutcliffe, London). Nr. 372 v. 375 Exempl. auf handgeschöpften Papier, v. Autor u. Illustrator im Druckverm. signiert. € 340,– George Augustus Moore (1852–1933), irischer Schriftsteller u. Kunstkritiker, studierte zuerst Kunst in Paris, wo er mit vielen franz. Künstlern u. Schriftstellern befreundet war. 1913 reiste er nach Jerusalem und fand d. Stoff f. sein erstmals 1916 erschienenes Buch „The Brook Kerith“, einer ungewöhnlichen Neuinterpretation des Lebens Jesu. Der nichtgöttl. Christus stirbt nicht, sondern geht nach Indien um d. Weisheit zu finden. Stepen Gooden (1892–1955), Grafiker u. Illustrator, hat in den 20iger Jahren d. Kupferstich in Großbritannien neu belebt, arbeitete aber auch mit anderen graphischen Techniken. Raban, Zeev. Das Hohelied Salomons in Bildern v. S. Raban. Hrsg., durch „the song of songs“. Text in Hebräisch u. Deutsch. Jerusalem 1930. 4°. M. 26 mont. Farbtaf. u. ornamentalen Bordüren v. Z. Raban. Reliefgepräg. floralverzierter OLwd. m. eingelassener Kupferplakette. (Rückengelenke tlw. etw. angeplatzt u. Widm.a. Vors.) € 540,– Zeev Raban (1890–1970), als Wolf Rawicki in Lodz/ Polen geboren, Maler u. Designer, studierte in München, Brüssel u. Paris, wurde stark beeinflusst v. Jugendstil u. Art Deco. A. Mucha war sein Vorbild aber auch d. traditionelle persische Stil, 1921 ging er nach Israel an d. Bezalel Academy. – Siehe Abbildung. Schwitters, Kurt. Anna Blume. Dichtungen. Hannover, Steegemann, 1919. 37 S. OBrosch. m. DIllustr. Tlw. etw. gebräunt u. Rücken verstärkt. (Die Silbergäule 39/40). Erste Ausgabe. € 700,– W./G. 1; Raabe 273,1; Meyer 20.1. – Die erste Publikation des Autors! Walden Heimann, Nell. Unter Sternen. Gedichte. Berlin, Stössinger, Officina Serpentis, 1933. 4°. 102 S., 1 Bl. OHldr. m. gold. RTit., Deckel m. Seide bzw. Vorderdeckel m. farb. Malerei v. N. Walden. Nr. 10 v. 25 v. d. Dichterin bemalten u. sign. Exempl. (GA 500). € 450,– Mit Widmung v. 1954 von Nell Walden a. Vors. – Raabe 323.1 u. Sternfeld/T. 523 schreiben, dass die Auflage durch Emigration d. Dichterin u. des Verlegers nicht mehr in d. Handel kam. 113 Antiquariat Franz Siegle GmbH Stand 20 Im Rauchleder 13 · 69242 Mühlhausen/Kraichgau Telefon +49 (0)6222 630 82 E-Mail: antiquariat.siegle@t-online.de · Internet: www.antiquariat-siegle.de Alte Medizin · Homöopathie · Alte Naturwissenschaften und Technik · Interessante Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts Böhme, Jacob. Alle Theosophische Schrifften. 15 Teile in 6 Bänden. Mit 22 teils doppelblattgr. Titelkupfern, 4 (2 gefalt.) Kupfertafeln, 1 Textkupfer und 1 gefalt. Tabelle. Halblederbände um 1800 mit Rückenvergoldung. Amsterdam, ohne Druckerangabe (vermutlich Wetstein oder Blaeu), 1682. € 6000,– Die erste vollständige, textkritisch bearbeitete BöhmeAusgabe. – Ihr Wert ist erhöht durch Beigabe der als Quellen so wichtigen, biographischen Berichte, besonders der (in den späteren Ausgaben fehlenden oder in den Text der Berichte verarbeiteten) Urkunden. Die Herausgabe besorgte der Regensburger Mystiker J. G. Gichtel, der seit 1668 in Amsterdam lebte und Korrektor in der Blaeuschen Druckerei war, wo wahrscheinlich auch diese sorgfältig, in einer hübschen Fraktur gedruckte Ausgabe hergestellt wurde. – Die einzelnen Teile lassen keine Zugehörigkeit zum Ganzen erkennen, sie sollten auch als Einzelausgaben bestehen können. Daher erklärt sich die Verschiedenheit der Zusammenstellung der einzelnen Exemplare. Einzelne hs. Anmerkungen, Titel mit zierlichem Besitzvermerk, etwas knapp beschnitten. Einbände repariert. Im Ganzen ein sehr gut erhaltenes Exemplar. – Buddecke 1. Goedeke III, 30, 32. Faber du Faur I, 116. Dünnhaupt I, 389, 3. Slg. Neuforge 330. Hayne, F. G. Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse, wie auch solcher, welche mit ihnen verwechselt werden können. 13 in 7 Bänden. Mit lithogr. Porträt und 624 altkolorierten Kupferstichtafeln. 4°. Prächtige Halblederbände im Stil der Zeit mit reicher Rückenvergoldung. Berlin, auf Kosten des Verfassers, 1805–1837. € 13 000,– Einzige Ausgabe dieses prachtvollen Arzneipflanzenwerkes. – Alle Blumen und Gräser zeichnen sich nicht nur durch große Detailtreue aus, sondern auch durch ein feines Altkolorit. – Teils etwas fleckig, stellenw. auch Feuchtigkeitspuren, insgesamt jedoch sehr schönes, attraktives Exemplar. – Siehe Abbildung. (Knorr von Rosenroth, Chr.). Kabbala denudata seu doctrina hebraeorum transcendentalis et metaphysica atque theologica opus. 2 Bände. Mit 2 gestoch. Frontispizen und 17 teils gefalt. Kupfertafeln. Kl.-4°. Pergamentbände der Zeit. Sulzbach und Frankfurt, A. Lichtenthaler und B. Ch. Wust für J. D. Zunner, 1677–1684. € 7500,– 114 F. G. Hayne Vollständiges Exemplar mit der oft fehlenden „Porta Coelorum“ (I/3) des portugiesischen Rabbiners Abraham Cohen Irica, jedoch ohne Helmonts „Adumbratio Kabbalae Christianae“, die ebenfalls oft fehlt. – „Extrémement rare et recherchée“ (Caillet 5815). – „Wichtiges Quellenwerk, das seine Bedeutung bis heute nicht eingebüßt hat“ (Dünnhaupt 13). – „Dieses Kompendium von Schriften der jüdischen Mystik aus verschiedenen Zeiträumen, von denen die meisten durch K.s Übersetzung ins Lateinische zum erstenmal bekannt wurden, suchte – wie vormals Joh. Reuchlins humanistische Studien – den Nachweis zu führen, daß die Kabbala ihrem Kern nach christlich sei. K. war, gestützt auf die Etymologie des Wortes, davon überzeugt, daß in den von ihm mitgeteilten kabbalistischen Schriften das Geheimwissen einer Uroffenbarung der Kosmogonie aufbewahrt sei“ (NDB). – Frontispize verso mit hs. Sign., Stempel in Bd. 2 gelöscht. Bemerkenswert gutes Exemplar. – VD17 23:328135T (Variante) und 3:008491E (Gesamtwerk). Scholem, Bibl. Kabbalistica, 668. Reuchlin, Johannes. De arte cabalistica libri tres, Leoni X. dicati. Mit großer Holzschnittdruckermarke a. d. Titel. 4 nn., 79 num. Bll., 1 nn. Bl., Folio. Mod. flexibler Pergamentband im Stil der Zeit unter Verwendung eines gewaschenen Manuskriptblattes. Hagenau, Th. Anshelm, 1517. € 12 000,– Erste Ausgabe; das philosophisch-kabbalistische Hauptwerk Reuchlins. – Eines der seltensten Werke Reuchlins und eines der grundlegenden Werke zur Geschichte der Kabbala während der Renaissance, in der wiederholt christliche Gelehrte wie Pico della Mirandola, Postel, Agrippa von Nettesheim und Reuchlin versuchten, die Lehren der Kabbala dem Abendland zu vermitteln. – In diesem typographisch meisterhaften Druck Anshelms, der zu den bedeutendsten Humanisten-Druckern zählt, sind viele Stellen in hebräischen und griechischen Typen gedruckt. Auf der Titelrückseite ein Privileg Kaiser Maximilians für die hebräischen, griechischen und lateinischen Erstdrucke unter besonderer Beachtung seiner editorischen Verdienste. Dieses Privileg gehört zu den frühesten seiner Art und ist ein buchhandelsgeschichtliches Dokument von hohem Wert. – Einband etwas wellig; im Titelblatt kleiner, restaurierter Einriss in der Druckermarke, wenige Bll. anfangs leicht wasserrandig. Im ersten Buch zahlr. Marginalien von alter Hand auf den weißen Rändern. – Im ganzen schönes, breitrandiges Exemplar. – Benzing, Reuchlin, 99. Adams, R 381. Brit. Mus., German Books STC, 732 (inkplt.). Schrank, Franz von Paula von. Flora Monacensis seu plantae sponte circa Monachium nascentes. Bde. II-IV (von 4). Mit 300 lithogr. Tafeln von J. N. Mayrhoffer und J. Prestele, davon Taf. 301–400 in feinem Kolorit. Gr.-Folio. Mod. Halbleinen mit Rückenschild. München, Inst. Lithogr. Scholae Festivalis, 1814–1818. € 5000,– Inkunabeln der Lithographie! – Die Tafeln zeigen Pflanzen insbesondere von München und Umgebung, die im Botanischen Garten in München zusammengetragen wurden. „An extremely uncommon work“ (Plesch Collection 686). – Die erklärenden Textbll. meist stockfl., in Bd. II auch stellenw. wasserrandig. Die Tafeln durchweg auf besserem Papier und überwiegend sauber. Vereinzelt mit großer hs. Paginierung in der rechten oberen Ecke. – Die Tafeln in Bd. IV mit äußerst zartem Kolorit. – Nissen 1803. Dussler, S. 110. Winkler 521, 147. – Siehe Abbildung. Franz von Paula von Schrank Wilken, Friedrich. Geschichte der Bildung, Beraubung und Vernichtung der alten Heidelbergischen Büchersammlungen. Mit 2 gestoch. gefalt. Tafeln. X Seiten, 1 Bl., 552 Seiten. Marmor. Pappband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung. Heidelberg, Oswald, 1817. € 450,– Erste Ausgabe. – „Maßgebliche Geschichte der alten Palatina, der berühmten, untergegangenen Heidelberger Bibliothek. Bedeutend ist das beschreibende Verzeichnis der aus Rom zurückgegebenen Handschriften“ (Slg. Krieg 156). – Im Wesentlichen war es Wilkens Engagement zu verdanken, dass 1816, neben 38 Manuskripten aus Paris, 847 Manuskripte aus Rom wieder nach Heidelberg zurückgeführt werden konnten. – Auf dem fliegenden Vorsatz eigenh. Namenszug des Dichters und Philologen Karl Simrock (1802–1876). Württemberg – Ernewert Gemein Landt Recht, Des Hertzogthumbs Württemberg. Mit Kupfertitel, 1 gestoch. Tafel und 1 mehrfach gefalt. Tabelle. 18 Bll., 537 Seiten. Folio. Ansprechender mod. Lederband mit Rückenschild. Stuttgart, Rößlin, 1626. € 1200,– Das dritte Landrecht Württembergs, bereits 1607 und 1609 in Tübingen gedruckt, aber erst 1610 amtlich veröffentlicht. – „In der Fassung von 1610 blieb es bis zum Inkrafttreten unseres ‚Bürgerlichen Gesetzbuches‘ am 1. Januar 1900, also drei Jahrhunderte lang, ununterbrochen in Geltung“ (Kaspers, Vom Sachsenspiegel zum Code Napoléon, S. 88). 115 Giuseppe Solmi Studio Bibliografico Stand 31 Giuseppe Solmi Via Stradelli Guelfi, 2 · 40064 Ozzano Emilia (BO), Italien Telefon +39 51 651 10 29 · Fax +39 51 79 61 52 E-Mail: info@giuseppesolmi.it · Internet: www.giuseppesolmi.it Handschriften · Miniaturen · Inkunabeln Arabic prayerbook. Illuminated manuscript on paper, Ottoman Turkey, dated 1022 AH, 1613/14 AD. 228 leaves (complete). Leaf dimensions 305 × 205 mm, writing space 231 × 138 mm. 17 lines to page on single column written in a Naskh script in black ink. Titles and some words in red ink. Two unwan – illuminated headings – in colours and gold. All pages framed by a red line (jadwal). Inside the colophon you can find: „it [this manuscript] was finished at dawn of the third day, by Muhammad al Hiram Manthur in the year 1022“. The date, 116 in red ink, was corrected by a successive hand in 1122. Leather binding with blind and gold tooled decorations. € 3200,– Some repaired worm-holes on blank margins, otherwise in fine condition. The text opens with a „captatio benevolentiae“ to the Prophet and Islam. Prayers and invocations to the Prophet are in the 73 following chapters. From the chapter 22 (Leaf 74 v.) on the invocations are followed by an answer, probably for the communal prayer. Missal. Fragment of a vellum leaf, carolingian transitional script, XII century, probably Northern Italy. Dimensions 309 × 220 mm, written space 280 × 204 mm, neumes on a four-line stave. Fragment coming from a binding but in good condition. Some initials in red and yellow. € 1500,– Biblia Sacra Iuxta Vulg. vers. NT – Epistles of St. Paul to the Romans, 1: „Paulus servo Christi Iesu vocatus apostolus segregatus in evangelium Dei quod ante promiserat per prophetas suos in scripturis sanctis de Filio suo qui factus est ex semine David secundum carnem qui praedestinatione est Filius Dei in virtute secundum spiritum sanctificationis ex resurrectione mortuorum.“ Biblia Sacra Iuxta Vulg. vers. VT – Isaia, 62: „propter Sion non tacebo et propter Ierusalem non quiescam donec egrediatur ut splendor iustus eius et salvator eius ut lampas accendatur et videbunt gentes iustum tuum et cuncti reges inclitum tuum et vocabitur …“. Missal Saints. Double leaf on vellum, gothic script, datable to the end of the XIV or beginning of XV century, probably Italy. Leaf dimensions 339 × 238 mm, writing space 200 × 145 mm. Text in brown ink on double columns with 23 lines. Decorated with numerous initials in red and blue ink with very fine contrasting penworks. Titles in red ink. € 750,– Leaves taken from a binding, but in good condition. Some holes on blank margins and light traces of use. The text includes the parts of the Mass dedicated to some Saints: Eusebio, Sisto, Felicissimo & Agapito, Donato and others. 117 Stand 62 J. A. Stargardt Autographenhandlung · Gegründet 1830 · Seit 1885 im Besitz der Familie Mecklenburg Xantener Straße 6 · 10707 Berlin Telefon +49 (0)30 882 25 42 · Fax +49 (0)30 882 24 66 E-Mail: info@stargardt.de · Internet: www.stargardt.de Autographen und Urkunden · Auktionen Freud, Sigmund (1856–1939). Eigenh. Brief mit Unterschrift „Sigm. Freud“. London 27. IV. 1939. 1 Seite groß-4°. Auf seinem Briefpapier. Leicht gebräunt. Kleine Faltenrisse. Mit Umschlag. € 16 000,– Inhaltsreicher Brief an den niederländischen Schriftsteller und Journalisten Cornelis de Dood in Amsterdam über sein Werk „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“. – Freud hatte seine letzte Schrift kurz zuvor im Alter von 82 Jahren im Londoner Exil herausgegeben. „… Nur schwere Erkrankung konnte mich abhalten, Ihren so interessanten Brief früher zu beantworten. Auch heute, keineswegs hergestellt, muß ich [mich] mit der kürzesten Würdigung desselben begnügen. Ich weiß wie viele Lücken meine Darstellung jener Urzeiten des Volkes Israel gelassen hat. Nicht ohne Absicht bei der außerordentlichen Unsicherheit des Gegenstandes zog ich vor mein Interesse auf wenige, vielleicht fundamentale Punkte zu konzentriren. Die Diskussion der mannigfachen Möglichkeiten, die Sie in Betracht ziehen, wäre sehr verlockend. In einem Stück möchte ich meinen Widerspruch aufrecht halten. Es ist kaum glaublich, daß Moses die Beschneidung bei den Juden vorfand, sie war nach allen Zeugnissen uralter aegyptischer Brauch …“ Freud starb am 23. September des Jahres. King Jr., Martin Luther (1929–1968). Brief mit Unterschrift. Atlanta, Georgia 15. VII. 1963. 1 Seite groß-4°. Mit gedrucktem Briefkopf „Southern Christian Leadership Conference / Martin Luther King, Jr., President“. Faltspuren am linken und rechten Rand. Minimal fleckig. € 3000,– An Josef Weil in Tel-Aviv, der ihn in seinem Einsatz für die Gleichberechtigung Schwarzer in den Vereinigten Staaten unterstützte. „… Your encouraging words are of inestimable value for the continuance of our humble efforts. It is heartwarming to know that we have friends all over the world who take time out of their busy schedules to write us. I trust that our paths will cross sometime in the future … / Martin Luther King Jr.“ Geschrieben zwei Wochen vor seiner berühmten „I have a dream“-Rede anlässlich des Marsches auf Washington, D.C. 118 Leibniz, Gottfried Wilhelm Freiherr von (1646– 1716). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Hannover 25. IV. 1702. 2 Seiten 4°. Etwas fleckig, linker Rand fachmännisch angefalzt (Respektblatt erneuert). € 18 000,– An den englischen Gelehrten William Wotton (1666– 1727), dem er für dessen „History of Rome from the Death of Antoninus Pius, to the Death of Severus Alexander“ dankt. Er habe das Buch sogleich dem Kurfürsten (Georg Ludwig von Hannover, dem späteren König Georg I. von Großbritannien) überreichen wollen, doch dieser, ein Freund der englischen Literatur, besitze bereits ein Exemplar, in dem er mit Vergnügen lese. Leibniz lobt Gelehrsamkeit wie literarische Qualität des Werkes; der Satz, dass die Geschichte die Schule der Fürsten sei, gelte in hohem Maße von Wottons Werk, das die Cäsaren in ihren Tugenden und Lastern anschaulich darstelle. Die Lektüre habe seinen Appetit angeregt und er wünsche sich die Muße und Kräfte, seinen verschiedenen Neigungen nachzugehen. „… Vix acceptum Librum principi Electorali nostro attuli, qui Anglicis literis delectatur. Sed jam me vos apud illum praeveneratis. Nec habebat tantum librum, sed et legebat et quod potius est, fruebatur, quod per fata non licuit maximae spei principi“ (der am 19. März verstorbene König Wilhelm III. von England) „cui erat destinatus. Vetus dictum est, Historiam esse Scholam principum, sed vix alia magis, quam qualis a Te delecta est, ubi Caesares virtutibus vitiisque, et dignis utroque genere eventibus insignes, velut in Tabula suis lineamentis atque coloribus spectandi proponuntur …“ Erwähnt ferner Wottons „Reflections upon ancient and modern learning“ von 1694. Akademie-Ausgabe Band I, 21 Nr. 95 (mit mehreren Abweichungen nach dem Konzept gedruckt). Walser, Robert (1878–1956). Eigenh. Manuskript mit Namen am Kopf. (Bern, Dezember 1921 / Januar 1922.) 2 1/2 Seiten 4° (drei einseitig eng beschriebene Blätter, das erste unten links etwas beschnitten). € 28 000,– „Neues“ (geändert aus: „Was ich erlebt habe“, „Erlebtes“ und „Neuigkei[ten]“) „von Robert Walser“. „Ein Mädchen ließ mich wissen, sie säh mich gern glücklich, die zarte Seele! Was verstehen Frauen unter Glück? Eine reizvolle Haushaltung! Aber man soll immer erst ein wenig unglücklich sein wollen. Nachher gleicht sich’s aus. Eine andere schrieb mir, sie leide an innerer Leere, vielleicht war’s aber bloß Pose oder ein Kniff, um mich unruhig zu machen, aber ich mache mir keinen Vorwurf. Ich pflege keinerlei Träumerei mehr; mir ist’s um was Anderes zu tun. Eine dritte unterdrückte um meinetwillen eine ‚Träne‘. Was für ein Ereignis; eine Vierte erzählte mir auf einem Spaziergang ihre und ihrer Familie bilderreiche Geschichte, wofür ich ihr warm die Hand drückte. … In wünschenswerter Behaglichkeit las ich die ‚Biene Maja‘, Seiten aus Keller’s Grünem Heinrich, Stellen aus dem sich ungemein angenehm unoriginell gebenden Dichter Stifter, ferner was s. Zt. Heine über Deutschland schrieb, sowie eine übermütig-kokette, graziöse Novelle von Brentano, der mit den Jahren fromm wurde, womit er besser ein bischen gewartet hätte. … Gestern sah ich ‚Orpheus und Euridike‘ von Gluck. Das Theater war halb leer; ein gänzlich unbesuchtes würde besser ausgesehen haben. Wie die paar Begeisterten einsam dastanden! Einer erinnerte mich mit seiner seltsamen Figur an den Ingenieur Hermann in Puschkin’s ‚Pikdame‘. Die Aufführung ging an. Ich lobe nicht, denn wer eine Leistung lobt, sieht aus, als hätt’ er noch nie eine bessere gesehen. Bravo, bravissimo, der versteht sein Handwerk! Ist das nicht der geborene Rezensent? …“ Auf der Rückseite des dritten Blattes eine kurze Nachricht Walsers an den Herausgeber des „Neuen Mer- kur“, Efraim Frisch: „Lieber Herr Frisch, wenn Sie dieses hier bringen können, so soll’s mich freuen. / Mit bestem Gruß / Robert Walser / Manuelstraße 72.“ – An dieser Adresse wohnte Walser von November 1921 bis Januar 1922. Ein Abdruck des Textes kam nicht zustande. Robert Walser: Das Gesamtwerk, hrsg. v. Jochen Greven, Genf und Hamburg 1966–1975, Band VII S. 145–148. Wittgenstein, Ludwig (1889–1951). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Cambridge, „East Rd.“, „Tuesday“ (vom Empfänger ergänzt „29. 11. 38“). 2 3/4 Seiten 4°. Liniertes Konzeptpapier. Schwach gebräunt, kleine Randläsuren. € 6000,– An den Nationalökonomen Piero Sraffa, seinen Freund und Kollegen am Trinity College in Cambridge, den er in einer Geldangelegenheit um Rat bittet. „… When I saw you yesterday I said, I wanted to ask your advice about some thing today. Today however I forgot all about it, for obvious reasons. So I must ask it in writing as it’s urgent. When I went to Norway about 2 1/2 years ago I had a letter of credit issued to me by my bank … I took it to Bergen & got money there whenever I wanted it from the ‚BergensKreditbank‘. As I lived a days journey away from Bergen & didn’t want to carry the letter of credit about with me I deposited it at the ‚Kreditbank‘, & they just took it out when I came to them for money … When I left Norway last Christmas I didnt take the letter of credit out but left it in the bank in Bergen. Now my bank here wants me to write a letter to the bank in Bergen asking them to send me back my letter of credit … Now I dont know how to write to them …“ 1936/37 hatte Wittgenstein abgeschieden in Norwegen gelebt und mit der Niederschrift der „Philosophischen Untersuchungen“ begonnen. – Piero Sraffa war in Cambridge für Wittgenstein einer seiner wichtigsten Gesprächspartner; im Vorwort zu den „Philosophischen Untersuchungen“ (1945) würdigt er die Kritik, „die ein Lehrer dieser Universität, Herr P. Sraffa durch viele Jahre unablässig an meinen Gedanken geübt hat. Diesem Ansporn verdanke ich die folgenreichsten Ideen dieser Schrift“. Unveröffentlicht. – In „Ludwig Wittgenstein, Cambridge Letters“, hrsg. von B. Mc Guiness und G. H. v. Wright (1998) ist nur ein Brief von Sraffa an Wittgenstein gedruckt; „the other side of the correspondence … was long preserved by Sraffa but seems at present to be lost“. Außerdem zeigen wir aus dem Nachlaß von Wilhelm von Kaulbach (1805–1874) eine Reihe von Originalzeichnungen und Studien für seine bekannten Historienbilder und Fresken in der Neuen Pinakothek München und im Neuen Museum Berlin (heute verloren) sowie Illustrationen zu Goethes „Braut von Korinth“ und Schillers „Verbrecher aus verlorener Ehre“. 119 Kunstkabinett Strehler Stand 61 Brigitte & Birgit Strehler M.A. · Hermelinweg 7 · 71063 Sindelfingen Telefon +49 (0)7031 70 88 20 · Fax +49 (0)7031 70 88 222 E-Mail: info@kunstkabinett-strehler.de · Internet: www.kunstkabinett-strehler.de Kunst auf Papier aus fünf Jahrhunderten · Dekorative Blumengraphik · Illustrierte Bücher und klassische Moderne Hans Baldung gen. Grien, „Der Heilige Martin“, mit Monogramm AD, 1505/07 und Erich Heckel, „Hockende“ Hans Baldung, gen. Grien (1485–1545). „Der heilige Martin“, original Holzschnitt von 1505/07 auf Bütten der Zeit (23,4 × 16 cm) mit Wasserzeichen, trägt das Monogramm AD, da in der Werkstatt von Albrecht Dürer in Nürnberg geschnitten, Werksverzeichnis Nr. 9. € 2800,– Erich Heckel (1883–1970). „Hockende“, original Ätzung von 1907. Signiert mit Bleistift: E. Heckel 07. In der Platte monogr. und dat.: „H 07“. Größe: 19,5 × 14,6 cm. Werksverzeichnis Dube Nr. 22. € 3800,– Kräftiger Druck mit schönem Plattenton auf breitrandigem Bütten. Sowerby, James. English Botany, or coloured figures of British plants. 36 Bde. London 1790–1814. Mit 2592 altkolorierten Kupfertafeln. Hldr.-Bde. 120 der Zeit mit zwei RSchildern und etwas RVergoldung. € 6900,– Nissen 2225. – Erste Ausgabe von Sowerbys groß angelegter „English Botany“ mit den fast 2600 Tafeln zu der als Mitarbeiter James Edward Smith gewonnen werden konnte. Die Blumenkupfer mit dekorativen Blüten, Gräsern, Farnen, Moos und Gestein in schönem, zeitgenöss. Kolorit, vereinzelt auch in Farben gedruckt. Schönes einheitlich gebundenes Ex. Bessa, Pancrace. Flore des jardiniers, amateurs et manufacturiers. D’après les dessins de Bessa. Extraits de l’Herbier de l’amateur. 1. Auflage, Band 1–4 in 2 Bden. 390 + 1 altkolorierte Kupfertafeln, Paris, Audot 1836. Je Bd. 2 Titelblätter und 2 Registerblätter am Schluß. 4°. Neuer Lederbd., alter Leder-Rücken montiert. € 13 800,– Nissen 161 (389 Tafeln). – Pancrace Bessa (1772–1835), Schüler von Spaendonck und Redouté, Blumenmaler der Herzogin von Berry und des Naturhistorischen Museums Paris, war einer der bedeutendsten Blumenmaler Frankreichs. – Sein brillant illustriertes Werk über alle damals bekannten Garten- und Zimmerpflanzen besticht durch seine wunderschönen altkolorierten Kupfer, ausgeführt in kräftigen leuchtenden Farben in feiner Nuancierung. Abgebildet sind u.a. Akelei, Amaryllis, Azalee, Chrysantheme, Goldregen, Hyazinthe, Kaiserkrone, Lilienarten, Lobelie, Maiglöckchen, Petunie, Phlox, Rhododendron, Rosen, Tamarinde, Tulpe und verschiedene in Europa vorkommende Orchideen. Ein Kupferstich „Paeonia Moul“ – chin. Pfingstrose – zusätzlich eingebunden. Zweiter Band durchgehend mit Leinöl an den Rändern befleckt, restauriert, Tafeln alle ganz sauber. So komplett wie hier selten. – Schönes Ex. Altkolorierte Kupferstiche aus „Herbier l’Amateur de Fleurs“, Bruxelles, 1828 Herbier de l’Amateur de Fleurs, verlegt von Pierre A. J. Drapiez (1778–1856). Brüssel, de Mat 1828– 1835, 4°, 8 Bde. Mit 599 altkolorierten Kupferstichen gez. von Pancrace Bessa (1772–1835) und gest. von Barrais. Hldr.-Bde der Zeit mit RVergoldung und zwei RSchildern, in guter Erhaltung. € 13 500,– Nissen 2324. – Erste Ausgabe mit den wunderschönen von Bessa gezeichneten Blumen. Alle Blumenkupfer mit dekorativen Blüten in herrlichem farbenfrohen Altkolorit und den Pflanzen und Blütenteilen in schwarz/ weiß. – Siehe Abbildung. Hohenlohe – Hansselmann, Ch. E. Beweiß (und: Fortsetzung des Beweises), wie weit der Römer Macht, in den mit verschiedenen teutschen Völkern geführten Kriegen, auch in die nunmehrige OstFränkische, sonderlich Hohenlohische, Lande eingedrungen. Schwäbisch Hall, Messerer, 1. Bd. 1768 und 2. Bd. 1773. Fol. Mit gefalt. genealogischer Ta- belle, 4 gefalt. Kupferstichkarten und 30 Kupfertaf. mit 36 Kupfern in 2 Bdn. Band 1 : 12 Bl., 248 S. HLd. mit rotem RSchild, Band 2 : 9 Bl., 460 S., 14 Bl. Hld. d. Zt. (beschädigt, beschabt, restauriert). € 1450,– Erste Ausgabe. Heyd 309. ADB X, 529: „Das Werk beschäftigt sich in der Hauptsache mit der römischen Epoche der Ostfränkischen Provinz. Die nächste Veranlassung dazu hatten ihm die Ausgrabungen römischer Ueberreste gegeben, die er in der Umgebung von Oehringen mit Eifer und Sachkunde zu betreiben pflegte. Er hat durch diese Arbeiten der wissenschaftlichen Kenntniß nicht blos der römischen Epoche des ostfränkischen Landes, sondern auch der nächstfolgenden Jahrhunderte und des Gauzeitalters einen bleibenden Dienst erwiesen.“ – Christian Ernst Hansselmann (1699–1776) stammte aus Weikersheim und war seit 1730 hohenlohischer Archivar beim Hauptarchiv in Öhringen. – Einzelne Tafeln knapp beschnitten, in Teil 2 die Tafel 21 am Ende eingebunden. 121 Antiquariat Christian Strobel Stand 66 Gebath Hang 9 · 87660 Irsee Telefon +49 (0)8341 966 16 82 · Fax +49 (0)8341 966 16 97 E-Mail: antiquariat-strobel@t-online.de · Internet: www.antiquariat-strobel.de Allgäu/Bayerisch Schwaben · Orts- und Landeskunde · Bibliographie · Geisteswissenschaften · Geschichte und Kulturgeschichte · Wein und Weinbau Album amicorum – „Denkmal der Freundschaft für Elisabetha Eleonore Juncker aus Dürckheim an der Haardt. Frankfurt d. 12ten Oct. 1808“. Frankfurt, Bad Dürkheim und St. Petersburg, 1808–1831. Qu.-8° (11,5 × 18 cm). Mit 2 Aquarellen, 3 lavierten Pinselzeichnungen und Scherenschnitt. 101 Bl., davon 35 mit Eintragungen. Rotes Leder der Zeit mit Deckelbordüre, reicher Rückenvergoldung und Rückenschild sowie dreiseitigem Goldschnitt. € 1100,– Reizvolles Stammbuch, belegt die familiären und kommerziellen Verflechtungen zwischen den Handelsmetropolen Frankfurt und St. Petersburg. Wie aus einem Eintrag der Eignerin hervorgeht, verließ sie Frankfurt am 26. Oktober 1808, am 21. Mai 1811 reiste sie aus St. Petersburg ab. Während des Aufenthalts in St. Petersburg haben sich eingetragen: Friedrich Lorentz („Assessor beim Collegio der auswärtigen Angelegenheiten“), Mitglieder der Familien Fröbelius, Lorentz und Pasko, James Murr, Friedrich und M. Knust (alle Mai 1811). Aus dem engeren Familienkreis in Bad Dürkheim und Frankfurt: Friederich Carl, Phillipp Chr. und H. Juncker (Brüder), Philippina Dorothea Juncker (Schwester). Unter den Frankfurter Namen: C. und Franz Hölzle, Friedrich Wilhelm Kroß, George Bernion aus Mannheim, Johann Valentin und Anna Magdalena Scheidler, C. F. Schnackenburg etc. – Mit vier hübschen blattgroßen Zeichnungen: Zwei ländliche Anwesen (von der Eignerin signiert, 1811 datiert und bezeichnet „St. Petersburg“), asiatischer Tempel und kolorierte Felsenlandschaft. – Einige Blätter entnommen, eines mit Randläsuren wieder einmontiert. Vereinzelt minimal fingerfleckig, vorderer Innendeckel mit Exlibris. Der dekorative Einband wenig fleckig und kaum berieben. – Siehe Abbildung. 122 Album amicorum – „Dem Andencken“. Meist Prag, 1800–1808. Qu.-8° (11,1 × 19,1 cm). Mit aquarelliertem Titel und 15 Tusch- und Federzeichnungen. 98 Bl., davon 26 mit Eintragungen oder Zeichnungen. Leder der Zeit mit goldgeprägten Bordüren und dreiseitigem Goldschnitt in marmoriertem Kartonumschlag und Pappschuber der Zeit. € 1200,– Reizend illustriertes Stammbuch aus der böhmischen Adelsfamilie der Malowetz (vgl. Kneschke VI, 95). Enthalten sind zwei signierte blattgroße Pinselzeichnungen von Emanuel Baron Malowetz (1779–1823), dem Wurzbach bescheinigt: „war k. k. Kämmerer und Major und ein geschickter Zeichner“ (XVI, 340). Bemerkenswert zwei Ansichten des Malowetz-Schlosses Zwiestow („Sweistow“) und der zugehörigen Kirche von Schlapanow, beide signiert „Marie Malovetz“ und datiert Prag 1801. Auch die weiteren graphischen Beiträge sind von guter Qualität. Anhaltspunkte zur genauen Identifizierung der Eignerin bieten: Marie und Louise Malowetz nennen sich Schwestern, Ernst und Many (= Emanuel?) Brüder, außerdem findet sich „ton fidel mari“ Leopold (1808). Weitere Familiennamen: Auersperg, Freyberg, Lagransky, Ledebur, Wasmuth. – Der Einband etwas berieben, Vorderdeckel mit kleiner Wurmspur, Rücken des Schubers fehlt. Schön erhalten. – Siehe Abbildung. Fischer, Johann Christian. Der Fränkische Weinbau auf dem Felde und in dem Keller sammt den daraus entstehenden Vortheilen nach patriotischen und physikalischen Grundsätzen beschrieben. Neue verbesserte Auflage. Würzburg, F. X. Rienner, 1791. 8° (17,2 × 11 cm). XVI, 228 S., 6 Bl. Pappe der Zeit mit Rückenschild. € 1100,– Die sehr seltene letzte Ausgabe der ersten umfassenden Monographie über den Weinbau in Franken, gegenüber der Erstausgabe Marktbreit 1782 erheblich erweitert. – Johann Christian Fischer (1734–1818) aus Marktbreit war Weinbauer und Weinhändler und hatte auf Reisen auch den Weinbau in Frankreich, Ungarn und deutschen Anbaugebieten studiert. „Sein Buch spielt auch heute noch oder wieder eine große Rolle in der fränkischen Weinliteratur“ (Hans Breider in Claus). – Etwas gebräunt und gering fleckig. Einband leicht berieben und bestoßen. – Schoene 3 7620. Fugger – Lehenbrief von Christoff Fugger, Herr zu Kirchberg und Weissenhorn, zu Gunsten des Matthäus Weickhmann und seiner Brüder Georg, Hans Georg und Wolf Dietrich, mehrere Güter und Einkünfte betreffend. Deutsche Handschrift auf Pergament. Ohne Ort, 27. VIII. 1566. Blattgröße 23 × 33,5 cm. Faltblatt mit angehängtem Siegel in Holzkapsel. € 650,– Schöne 27zeilige Urkunde, genannt werden detaillierte Einkünfte aus dem „Tiphinger Prüel“ beim Herdbrucker Tor in Ulm, ein Hof zu „Schneggenhofen“ im Besitz des Georg Trew (?) und eine Sölde zu Unterkirchberg im Besitz des Conrad Strigel. – Rückseitig angestaubt, ohne den Kapseldeckel, sonst sauber und wohlerhalten. Greaves, John. Miscellaneous works: many of which are now first published. Published by Thomas Birch. 2 Bände. London, J. Hughs für J. Brindley und C. Corbett, 1737. 8° (20 × 12,5 cm). Mit 8 Kupfertafeln (davon 3 gefaltet). 3 Bl., LXXII S., 1 Bl., IX, 356 (recte 360) S.; 2 Bl., S. 359–540, 3 Bl., S. 591–800 (so komplett). Halbleder der Zeit mit Rückenschild. € 1500,– Erste Gesamtausgabe der Werke des britischen Mathematikers und Orientreisenden (1602–1652). – Enthält den Erstdruck einer Arbeit von Newton: „A dissertation upon the sacred cupit of the jews. Translated from the Latin of Isaac Newton, not yet published“ (Babson, Newton, 2nd suppl., 20, No. 40: „the first publication in any language“). – Ränder vereinzelt etwas angestaubt oder fleckig, Titel mit altem Besitzvermerk. Die Einbände gering berieben, Vorderdeckel von Band II mit vertikaler Knickspur. – Schönes Exemplar aus der schottischen „Signet Library“, alle Deckel mit dem goldgeprägten Signet. – Ibrahim-Hilmy I, 276. Lowndes 933. Rauwolf, Leonhard. Aigentliche beschreibung der Raiß, so er vor diser zeit gegen Auffgang inn die Morgenländer, fürnemlich Syriam, Iudaeam, Arabiam, Armeniam etc. […] selbs volbracht: neben vermeldung vil anderer seltzamer und denckwürdiger sachen, die alle er auff solcher erkundiget, gesehen und observiert hat. 3 Teile in 1 Band. (Lauingen, Leonhart Reinmichel), 1582. 4° (19,5 × 16 cm). Mit 3 Titelholzschnitten. 8 Bl., 487 S. Marmorierte Pappe um 1830 mit zwei farbigen Rückenschildern. € 5500,– Erste Ausgabe. – „Enthält die früheste in Europa gedruckte Kunde vom Kaffee“ (Mueller 173). – „Highly influential travel account by the learned Augsburg physician and botanist who journeyed to Jerusalem in the years 1573 to 1576 […] Rauwolf’s account of coffee as a social drink of the East is thought to be the earliest in a printed book […] His book became the prime source on the subject of coffee for the reports of later western travellers to the Orient who usually copied from it, adding their own experiences […] Rauwolf was the first modern botanist to collect and describe the preparation and consumption of coffee“ (Hünersdorff/ Hasenkamp 1221). – 1583 erschien eine zweite Auflage, die noch um einen illustrierten vierten Teil vermehrt wurde. – Stellenweise leicht gebräunt oder stockfleckig, einige Blätter mit Wurmspur im seitlichen Rand (meist sauber geschlossen), die weiße Rückseite des letzten Blattes mit Vermerk und kleinem Stempel aus dem Jahr 1861, hinteres Vorsatzblatt mit Eckausschnitt und Besitzvermerk aus dem Jahr 1836. Einband etwas berieben und bestoßen. Insgesamt schönes Exemplar des wichtigen Werkes. – VD 16 R 430. Bucher, Lauingen, 121. Tobler 79–80. Schrank, Franz von Paula. Reise nach den südlichen Gebirgen von Baiern, in Hinsicht auf botanische, mineralogische, und ökonomische Gegenstände, nebst Nachrichten von den Sitten, der Kleidung, und andern Merkwürdigkeiten der Bewohner dieser Gegenden. München, Joseph Lindauer, 1793. 8° (19 × 12,5 cm). Mit gestochener Titelvignette und Kupfertafel. 9 Bl., 418 S., 5 Bl. Wenig späteres Halbleder mit Rückenschild. € 680,– Erste Ausgabe. – Schrank hatte 1788 auf Befehl der Kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften die Gegend um Eurasburg, Benediktbeuern, Tegernsee, Miesbach, Schliersee, Rosenheim und Traunstein bereist. Die hier vorgelegten Ergebnisse sind sowohl naturwissenschaftlich als auch volkskundlich von Bedeutung. – Etwas gebräunt und stockfleckig, Vorsätze mit Eintragung. Einband etwas berieben und bestoßen, Gelenke am oberen Rücken eingerissen, Rückenschild mit Absplitterung. – De Backer/Sommervogel VII, 916, 20. Lentner 16362: „Sehr selten und gesucht!“ Vollkommener Unterricht vor Kellermeister, Wie nicht alleine mit dem Weine vom Anfange der Weinlese umzugehen, sondern auch die ältere wohl zu erhalten, denen hinfälligen zu helfen, auch allerhand Weine anzustellen sind […] Absonderlich ist beygefügt eine accurate Keller-Ordnung, wie solche an vielen Fürstl. Höfen in steter Observanz ist […] Wie auch vom Bier, und was dabey zu thun. Delitzsch und Leipzig, Johann Heinrich Schmidt, 1779. 8° (17,5 × 10,5 cm). Mit gestochenem Frontispiz. 205 S. Braunes Kalbsleder der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung. € 1600,– Erste Ausgabe. – Sehr seltene Sammlung von Ratschlägen und Rezepten. – Das schöne Frontispiz zeigt einen Kellermeister beim Einstreuen einer Zutat (Holzspäne?) in ein Fass. – Leicht gebräunt, ein Doppelblatt (S. 199–202) etwas aus der Bindung vorstehend. Sehr schönes, für einen Titel der Gebrauchsliteratur ungewöhnlich attraktiv gebundenes Exemplar. – Schoene3 12050. 123 Stand 3 Nikolaus Struck Buch- und Kunstantiquariat · Spandauer Straße 29 · 10178 Berlin Telefon +49 (0)30 242 72 61 · Fax +49 (0)30 242 40 65 E-Mail: info@antiquariat-struck.de · Internet: www.antiquariat-struck.de Alte Stadtansichten · Landkarten · Dekorative Graphik · Berufsdarstellungen · Atlanten · Ansichtenwerke · Landes- und Ortsgeschichte · Reisen burg, London, Neapel, Rom usw.), am rechten rand 18 Darstellungen mit den Landestrachten (Potugais, Etats Sardes, Polonais, Danois usw.). Im Kartenbild ca. 40 weitere kleine Stadtansichten. – Die Karte war ursprünglich in Segmenten auf Leinwand montiert. Die Leinwand wurde entfernt und die Karte zusammengesetzt. Afrika. Kupferstichkarte, bei G. G. de Rossi, „Totivs Africae nova et excata Tabvla … per Gvlielmv Blaew Amstelodami MDCLXXIX“, dat. 1679, 57 × 90,5 (s. Abbildung). € 12 000,– Betz, Mapping of Africa, Nr. 113. 2 (= second State). Schilder, Monumenta Cartographica Neerlandica, Bd. 5 mit Nachweis und Abb.; – Von der vergleichbaren Karte von Amerika konnte Burden (Mapping of America) nur 1 Exemplar nachweisen. – Die Karte ist von 2 Platten gestochen und zusammengesetzt. Über der Karte Kopftitel mit der Datierung 1679 (wahrscheinlich der 2. Zustand dieser Karte, wenn man die Angaben von Burden analog anwendet). – Nur wenige Exemplare dieser Karte sind bekannt. Belgien. Kupferstichkarte in 15 Blatt n. Friex b. Crepy in Paris, „Cartes des Provinces des Pays Bas. ..“, dat. 1744, 132 × 210. € 2400,– Wandkarte von Belgien mit den angrenzenden Ländern. Hier vorliegend in 15 Blatt und noch nicht zusammengesetzt. Oben rechts prachtvolle Rokokokartusche. Donaulauf. Kupferstichkarte von Willem Janszoon Blaeu, „Tractvs Danubii …“, mit altem Grenzkolorit, 1635, 40,5 × 89. € 2800,– Krogt, Koeman’s Atlantis Neerlandici, Nr. 1110:2 A.. – Die Karte erschien nur in der 2-bändigen deutschen Ausgabe des Theatrum von 1635. Europa. Stahlstichkarte, n. Perrot, verbessert von A. Vuillemin bei Fatout in Paris, „Carte pittoresque & Maritime de L’Europe.“, mit altem Grenzkolorit, dat. 1854, 81 × 108. € 1000,– Wandkarte von Europa. Am linken Rand insgesamt 18 kleine Ansichten europ. Städte (Berlin, Wien, St. Peters- 124 Galizien. Westgalizien. Kupferstichkarte in 12 Blatt (je 44 × 55,5 cm.) v. H. Benedicti nach A. Mayer von Heldensfeld, „Carte von West – Galizien welche … in den Jahren 1801–1804 … durch den K. K. Generalquartiermeisterstab militärisch aufgenommen worden …“, 1808–1809, zusammengesetzt 176 × 186,5 cm. € 1950,– Dörflinger, Österr. Karten des 19. Jahrh., Kapitel 4.7.0.2. (= S. 750/751). Die Karte erschien in Lieferungen ab 1808 (- 1811). Ein längerer Zeitraum als geplant, aber der Stecher H. Benedicti verstarb im Jahr 1809 (weitere Informationen dazu bei Dörflinger, s. oben), so dass sich wahrscheinlich deswegen die Auslieferung der letzten Blätter dieser Karte verzögerte. – Die Karte zeigt im Norden Warschau, im Osten Chelm, im Südwesten Krakau. – Jedes Blatt ist in 6 Segmenten auf Leinwand montiert. Mit einem Pappschuber der Zeit. – Sehr gut erhalten. Mecklenburg. Manuskript – Karte von J. A. Overheide, „Situations Carte (Brouillon) von dem Hertzogthum Meklenburg nach der kleinen gedoppelt vergrößert von J.A. Overheide Anno 1738. – Maasstab von 5 Meilen“, aquarelliert, dat. 1738, 89 × 114. € 6000,– Rarität, wie alle Manuskriptkarten. – Der Zeichner Hauptmann J.A. Overheide lebte Mitte des 18. Jahrhunderts. Bekannt ist von ihm nur eine Karte der Grafschaft Bad Pyrmont, die im Verlag Homann Erben 1753 erschienen ist. Weitere Daten, insbesondere Lebensdaten, Wohnort usw. waren über ihn nicht zu ermitteln. – Ob die vorliegende Karte ein Entwurf für eine noch zu stechende Karte sein sollte, ist nicht zu belegen, ist aber auch nicht unwahrscheinlich. – Die Karte wurde auf 4 Blättern gezeichnet und ist bereits zusammengesetzt. Dargestellt ist das Herzogtum Mecklenburg in der Begrenzung Ostsee, Barth, Strehlitz, Perleberg, Lauenburg, Lübeck. Mit Einzeichnung der Straßen – Alte Faltstellen wurden geglättet, kleinere Einrisse in den Rändern sowie in den Faltstellen restauriert. separat gedruckte, kol. Titelkartusche. Unten links ein kol. Meilenanzeiger, darüber ein großer Adler mit Wappen (kol.). – Bruchstellen restauriert. Rheinpfalz. Kupferstichkarte in 6 Blatt, von Leizelt n. P. Dewarat b. I. L.C. Rheinwald, mit altem Grenz- und Flächenkolorit, 1794–1799, je 60 × 79 (s. Abbildung) € 1800,– Pommern. Kupferstichkarte, (von 12 Platten gedruckt) von Eilhard Lubinus, „Nova illustrissimi principatus Pomeraniae descriptio. ..“, mit Flächenkolorit, um 1758, 125 × 215 cm. (s. Abbildung) € 25 000,– Ausstellungskatalog Sammlung Niewodniczanski in Stettin 1998, Karte Nr. 15. – Bei der vorliegenden Karte handelt es sich um die wichtigste Pommernkarte, die jemals gedruckt worden ist. Sie war Vorbild für zahlreiche, verkleinerte Nachdrucke im 17. und 18. Jahrhundert. Die 1. Auflage erschien 1618 und ist in der Regel unkoloriert. In den Wirren des 30-jährigen Krieges sind die Originalkupferstichplatten verschwunden, wurden aber 1756 wieder entdeckt und man gab die Karte 1758 erneut heraus. Beide Ausgaben sind extrem selten. – Die Karte ist umgeben von einer schmalen Wappenleiste sowie zahlreichen Stadtansichten Pommerns. – Sie ist in 12 Segmenten auf Leinwand montiert. Rheinlauf. Kupferstichkarte, aus der deutschen Ausgabe des Atlas Novus b. G. Blaeu, „Rhenvs, Mosella, Vahalis, Mosa, & reliqui qui in illos se exonerant Flvvii“, mit altem Grenzkolorit, um 1634, 76 × 49 (H) (s. Abbildung) € 4750,– Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Bd. II, Nr. 1120. 2A. – Sehr seltene Karte des Rheinlaufes bei Blaeu, die nur in 2 Varianten der deutschen Ausgabe des Atlas Novus (1634 und 1635) erschienen ist und bereits 1635 in den anderssprachigen Ausgaben durch die bekannte Karte des Rheinlaufs ersetzt wurde. Mit den Platten der Germaniakarte wurde diese Rheinlaufkarte separat für die ersten Blaeu – Atlanten gedruckt. Zeigt den ganzen Rheinverlauf. Oben links kol. Windrose, oben rechts Hellwig/Reiniger/Stopp, Nr. 90–95 (jede Karte wurde einzeln erfasst). Alle Karten in 9 Segmenten auf Lwd. montiert und faltbar. Mit einer Kassette der Zeit mit Rückenschild. Die Karten lassen sich zu einer Gesamtkarte der Pfalz zusammensetzten. Die Karte erschien anläßlich des 1. Koalitionskrieges (1792–1797) und verzeichnet kleinste Orte. – Die kolorierte Fassung ist sehr selten. Rumänien – Bulgarien. Kupferstichkarte, von Gottf(ied) Iac(ob) Haupt aus Augsburg, „Danubii Fluminis. Pars infima, in qua Transylvania, Walchia, Moldavia, Bulgaria, Servia, Thracia et Bessarab accurate distinctum ..“, mit altem Grenzkolorit, um 1737, 55,5 × 67,5 (s. Abbildung) € 3600,– Einblattdruck. Szantai, Atlas Hungaricus, S. 220 (Haupt 2) und Abb. Seite 219. Bei Bagrow/Skelton ist keine Karte von Haupt verzeichnet. Stopp-Langel kennt nur eine (1) Karte von Haupt „Tartaria Minor“. Auch anderen Bibliographien sind keine Karten von Haupt bekannt, so daß es sich hier um eine der Karten handelt, die das Prädikat „extrem selten“ wirklich verdienen! – Unten rechts die Titelkartusche, daneben ein Krieger sowie ein Adler. Die Karte zeigt die Donau von Belgrad bis zur Mündung ins Schwarze Meer. Gebiet: Rumänien und Siebenbürgen, Bulgarien, Istanbul, das nördl. Griechenland, Makedonien. Allseitig ist die Karte umgeben von einer Randleiste mit insgesamt 17 kleinen Stadtansichten und Grundrissen, jeweils mit einer kurzen Beschreibung zur Stadtgeschichte. Am oberen Rand befinden sich Ansichten der Städte Temeswar, Belgrad, Gros Wardein (Oradea), Nissa (Nis) und Widdin (Vidin). Am rechten und linken Rand Befestigungsgrundrisse von Hermannstadt (Sibiu), Fogaras (Fagaras), Klauenburg (Cluj-Napoca), Semendria (Smederevo), Sophia (Sofia), Bender Tekin (Tighina), Zatmar (Satu Mare), Sabacz (Sabac), Segedin (Szeged) und Giula (Gyula). Am unteren Rand mittig ein Meilenanzeiger flankiert von 2 Ansichten von Oczacow (Otschakiw) und Adrianopel (Edirne). – In der Bugfalte 2 kleine restaurierte Löcher. 125 Stuttgarter Antiquariat Stand 65 Götz Kocher-Benzing · Rathenaustraße 21 · 70191 Stuttgart Telefon +49 (0)711 256 84 02 · Telefax +49 (0)711 257 61 74 E-Mail: goetz.kocher.benzing@t-online.de · Internet: www.stuttgarter-antiquariat.de Bücher des 15. bis 18. Jahrhunderts · Humanismus und Reformation · Illustrierte Bücher Hus – Processus consistorialis Martyrij Io. Huss, cum correspondentia Legis Gratiae, ad ius Papisticum, in Simoniacos & fronicatores Papistas. … [Hrsg. von Otto Brunfels]. [Strassburg, Johann Schott 1525]. 4to. 22 Bll.nnum., das letzte weiss. Mit 31 Holzschnitten. Pappband. € 6000,– Einzige lateinische Ausgabe des Berichts über den Prozeß gegen Jan Hus (1370–1415), sehr selten. Der Herausgeber Otto Brunfels edierte um 1524/25 eine Sammlung kleinerer Schriften von Jan Hus in drei Teilen. Als Ergänzung dazu veröffentlichte er aus dem Nachlass Ulrich von Huttens ein altes Manuskript, das die Leidensgeschichte Hus’ bis zu seiner Verurteilung beim Konstanzer Konzil enthielt, ergänzt durch eine Version des Antichrist-Themas. „Als einzige Flugschrift des Themenkreises ist sie reichlich durch einfache Holzschnitte illustriert. Damit knüpft sie an eine Form der Kommunikation an, die bereits vor der Erfindung des Buchdrucks zur Agitation unter jenen Teilen des Volkes benutzt wurde, die nicht lesen konnten“ (Hoyer, Jan Hus und der Hussitismus, in: Flugschriften als Massenmedium der Reformationszeit 1980. S. 297). – Bll. c1 und c3 mit fachgerecht restaurierten Einrissen, schönes Exemplar. VD 16, P-4945; Köhler 3800; Schmidt, Schott 98; Muller 152; Ritter III, 1931; Böcking, Hutten II, p. 426 f. Hutten, Ulrich von. Opera poetica (Hrsg. von Eobanus Hessus). [Strassburg, Crato Mylius] 1538. 8vo. 147 Bll.nnum., ohne das letzte weiße Blatt. Mit halbseitigem Holzschnitt des „Vir bonus“ von Hans Sebald Beham und zwei Holzschnitt-Initialen. – Vorgebunden: S. Abydenus Corallus [Pseud: Nikolaus Gerbel?]. Dialogi septem, festive candidi. [Strassburg, Johann Schott 1521]. 8vo. 54 Bll.nnum. Mit drei Holzschnitten. Pergamentband der Zeit mit Rückentitel (Rücken etwas angestaubt). € 8500,– Schöner Sammelband mit zwei bedeutenden Erstausgaben des deutschen Humanismus. I: Erste und für zweihundert Jahre einzige Gesamtausgabe, eine der großen Seltenheiten der HuttenLiteratur. Sie enthält die erste Auswahl von vierzehn poetischen Werken Huttens aus seiner frühen Phase, darunter auch Dichtungen zum Judenbücherstreit. II: Erste und einzige zeitgenössische Ausgabe, selten. Sammlung von sieben satirischen Dialogen, von P. Merker in: der Verfasser des Eccius Dedolatus etc. dem Pforzheimer Humanisten Nicolaus Gerbel (1485– 126 1560) zugewiesen. „Unter den zahlreichen Reformationssatiren dieser Zeit ragen sie ebensowohl durch inneren Gehalt wie durch formale Überlegenheit hervor“ (Merker). Die Holzschnitte zeigen Hutten, den Papst und das Papstwappen. – Titel von II mit teilweise gelöschtem Stempel, einzelne Marginalien, Eintragungen und Unterstreichungen, kaum fleckig und gut erhalten. I: VD 16, H-6395; Benzing, Hutten 1; Böcking, Hutten L-1. II: VD 16, C-5037; Benzing, Strasbourg 417; Köhler 604; Böcking, Hutten IV, 553 ff. Mennel, Jakob. De inclito atqz apud Germanos rarissimo actu ecclesiastico Kalen. Augusti Auguste. Celebrato anno domini. 1518. [Augsburg, Sigmund Grimm & Marx Wirsung] 1518. 4to. 8 Bll. nnum. Mit fast blattgroßem Titelholzschnitt und Wappenholzschnitt am Schluss, beide vom Petrarcameister. Geheftet, ohne Einband. € 2200,– Erste Ausgabe, zeitgleich mit einer deutschen Ausgabe erschienen. Das Buch „erschien aus Anlaß der zur Verteidigung des Christentums gegen die Türken erfolgten Verleihung der Kardinalswürde an Albrecht von Brandenburg und eines Schwertes samt einem von Papst Leo X. am Weihnachtstag gesegneten helmartigen Pelzhut an den Kaiser Maximilian durch die päpstlichen Legaten Cajetan und Lang“ (Musper). Der Titelholzschnitt zeigt einen Engel, der die Insignien der beiden Verleihungen trägt, der Holzschnitt am Schluss Mennels Wappen. Mennel (1460–1525) war Hofhistoriograph im Dienste Kaiser Maximilians; seine historischen Werke, vor allem zur Geschichte der Habsburger, rühmt Burmeister (NDB), der seine „Arbeitsweise, die erstmals eine konsequente Anwendung hilfswissenschaftlicher Methoden erkennen läßt“, besonders hervorhebt. – Schönes, sauberes Exemplar. – VD 16, M-4614; ; Dodgson II, 125, 4 (schreibt die Holzschnitte L. Beck zu); Musper, Nachlese zum Petrarkameister, in: Gutenberg Jb. 1951, S. 110 ff. mit Abb.; Maximilian-Ausst. Wien 1959, Nr. 127; Potthast 763. – Siehe Abbildung links. Solinus, Gaius Julius. De mirabilibus mundi, sive collectanea memorabilium. Parma, Andreas Portilla 20. Dezember 1480. 4to. 101 (von 102) Bll.nnum., ohne das erste weisse Blatt. Moderner Pergamentband. € 4800,– Seltene Ausgabe des im 3. Jahrhundert entstandenen Hauptwerks des Solinus, gedruckt von dem aus Turin stammenden Andreas Portilla, der zwischen 1472 und 1484 in Bologna, Parma und Reggio Emilia tätig war. Der „M.cccclxxx. xiii. Kalen. Ianuariis“ datierte Druck wurde laut BMC wohl um den Jahreswechsel 1479– 1480 hergestellt. Das Exemplar stammt aus dem Besitz des deutschen Geistlichen Johannes Stiglitz mit dessen Besitzeintrag „Joh Stiglitzius“ auf dem letzten Blatt. Stiglitz studierte ab 1481 in Bologna und erwarb während dieser Zeit offenbar zahlreiche italienische Drucke; Bücher aus seinem Besitz finden sich in grösserer Zahl in deutschen Bibliotheken (Knod. Deutsche Studenten in Bologna Nr. 3686). – Titel minimal angestaubt und mit handschriftlicher Signatur, alte Foliierung und zahlreiche zeitgenössische Marginalien und Unterstreichungen von unterschiedlichen Händen, Schluß mit weiterem Besitzeintrag, schönes breitrandiges Exemplar. – ISTC is00619000; GW M-42823; BMC VII 937; Goff S-619.. – Siehe Abbildung oben. Strauss, Jacob. Eyn new wunderbarlich Beychtpüchlin in dem die warhafft gerecht beicht vnd pueßfertigkeit, christenlichen gelert vnd angezeygt wirt, … [Erfurt, Matthes Maler 1523]. 4to. 18 Bll. nnum. Mit kleinem Titelholzschnitt, auf dem 2. Blatt wiederholt. Pergamentband. € 1200,– Zweite Ausgabe dieser wichtigen „Quelle aus der Frühzeit des Beichtinstituts innerhalb der sich entwickelnden evangelisch-lutherischen Kirche. – Einige zeitgenössische Anstreichungen, unterer Rand von Blatt 5 hinterlegt, einige Fleckchen, sonst gut erhalten. – VD 16, S-9492; v. Hase 526; Barge, Strauss, 4b (12); Kuczynski 3609. 127 Stand 58 Günther Trauzettel Haumühle 8 · 52223 Stolberg Telefon + 49 (0)2402 81542 · Mobil + 49 (0)1577 330 08 08 E-Mail: antiquariat.trauzettel@t-online.de · Internet: www.antiquariat-trauzettel.de Literatur und Geistesleben zwischen Barock und Romantik; wissenschaftlich und bibliophil Albertinus, Aegidius. Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt, dessen wunderbarliches, abenthewrliches und possirliches Leben, was gestallt er schier alle ort der Welt durchloffen, allerhand Ständt, Dienst und Aembter versucht, vil guts und böses begangen und außgestanden, jetzt reich, bald arm, und wiederumb reich und gar elendig worden, doch letztlich sich bekehrt hat, hierin beschriben wirdt. Durch (…) theils auß dem Spanischen (des Mateo Alemán und des Luján de Sayavedra) verteutscht, theils gemehrt und gebessert. Getruckt zu München, durch Nicolaum Henricum. Anno M.DC.XV. (8) Bll. (die letzten beiden weiß), 723, (10) S. Pergamentband d. Zt. mit Schutzkanten. Etwas fleckig, späteres handschriftl. Rückenschild. Schließbänder fehlen. € 3300,– Erste (dt.) Ausgabe (Dünnhaupt 227, 43.I; Goedeke II, 577, 9a). – Ohne das letzte weiße Bl., etwas gebräunt, etwas fleckig; Titel und einige Bll. mit kleinen Eck- und Randausrissen ohne Textberührung; etliche Bll. mit fachkundig hinterlegten Wurmgängen, meist im Rand; zeitgenöss. Besitzeintrag eines Kapuzinerklosters a. d. Titel. – „Von außerordentlicher Seltenheit. Der 1. Abenteuerroman, der in Deutschland erschien und noch vor dem Dreißigjährigen Krieg den Typus des ‚Landstörtzers‘ brachte. Grimmelshausen fußt vielfach auf diesem Buch. Das Buch ist weit mehr als eine Übersetzung“ (Wolfskehl /Slg. Manheimer 5). „Oft aufgelegter pikaresker Roman von äußerster Wichtigkeit für die weitere Entwicklung des deutschen Schelmenromans; von unmittelbarem Einfluß auf Grimmelshausen“ (Dünnhaupt). Dohm, Christian Wilhelm. Ueber die bürgerliche Verbesserung der Juden. Berlin und Stettin, Friedrich Nicolai 1781–1783. Halblederbände d. Zt. mit zwei farb. Rückenschilden und -vergoldung. An Bd. 2 Rücken im unteren Drittel restauriert und Bandschild teils abgerieben, Ecken teils restauriert. € 3800,– Erste Ausgabe (Goedeke VI, 285, 9., 4 [nur Bd.1]; Fürst I, 210; Eichstädt 90 u. 106; Borst 410 [nur Bd. 1]; Meyer, Mendelssohn 294 u. 295). – Bd. 1 teils etwas, Bd. 2 nur gelegentlich etwas stockfleckig, beide Bde. vom oberen Schnitt her mit eher leichtem Feuchtfleck außerhalb des Textes. Zeitgenöss. Anmerkungen und Besitzeintrag „Freyberg“ a. d. Vorsatz von Bd. 1. – Mit beiden Teilen in erster Ausgabe zeitgenössisch einheitlich und relativ aufwendig gebunden ist das „bahnbrechende“, 128 „epochemachende“ Werk äußerst selten. „… Anspruch auf Unsterblichkeit gewann [Dohm] mit seiner ‚Apologie meiner beschnittenen Brüder‘„ (R. Gay, Geschichte der Juden in Deutschland, München 1993, S. 104). Als erster Nichtjude forderte Dohm die völlige bürgerliche Gleichstellung der Juden in Deutschland. Die Resonanz auf den Traktat war groß, aber zwiespältig; die Auseinandersetzung damit bestimmt den Inhalt des zweiten Bandes, der einen Text Mendelssohns im Erstdruck enthält. Die Thesen Dohms wirkten über Preußen hinaus. Das Toleranzedikt Josephs II. von 1782 fußt ganz offensichtlich darauf. Mirabeau sorgte für die Bekanntmachung des Textes in Frankreich (1785), wo 1791 Dohms Reformvorschläge Grundlage der Emanzipationsgesetze wurden; Napoleon setzte die Gleichstellung in den besetzten deutschen Gebieten durch, 1812 folgte Preußen den Forderungen Dohms. – Siehe Abbildung. Goethe, Johann Wolfgang von. Die Wahlverwandtschaften. Ein Roman. Erster (- Zweyter) Theil. In zwei Bänden. Tübingen, in der J. G. Cottaischen Buchhandlung 1809. Titel, 306 S.; 340 S. Halblederbände d. Zt. mit zwei Rückenschilden und -vergoldung. Etwas berieben, an Ecken und Kapitalen etwas bestoßen. € 1400,– Erste Ausgabe (Hagen 327; Goedeke IV/III, 388, 181). – Leicht gebräunt; meist leicht, gelegentlich etwas stärker stockfleckig; einige zeitgenöss. Marginalien eines begeisterten Lesers. – „Die Wahlverwandtschaften sind in diesem [Goethes] Werk eine Wende. Es beginnt mit ihnen die letzte Reihe seiner Hervorbringungen, von deren keiner mehr er sich ganz abzulösen vermocht hat, weil bis ans Ende ihr Herzschlag in ihm lebendig blieb“ (W. Benjamin). „… es ist doch mein bestes Werk“ (Goethe, lt. H. Laube). Goethe, Johann Wolfgang von. Schriften. Erster (- Vierter) Theil [Vier:] Band [Th. 1–3:] mit Kupfern. In vier Bänden. Mit vier gestochenen Titelvignetten (J. W. Meil inv. et sc.) und acht Kupfern (D. Berger sc.; D. Chodowiecki bzw. J. C. Krüger del.). Berlin, bei Christian Friedrich Himburg 1775– 1779. Rote Lederbände im Stil d. Zt. mit Rückenvergoldung, Zierbünde und Deckelborduren auf schwarzem Grund, Kanten- und Innenkantenvergoldung. € 2800,– Erste Ausgabe (Hagen 2s1a und 4,4.; Goedeke IV/III, 1, h1 und h3; Dorn, Meil 302–304 und 348; Engelmann, Nachträge, Chodowiecki/Berger 35, 36, 37, 53, 54, 85, 87 und /Geyser 83, 84). – Etwas stockfleckig, älterer Namenstempel a. d. Titel von Bd. 1 und Bl. A2 des dritten Bandes. Ein Kupfer mit kleinem Loch am Rand der Abb. Marmorierte Vorsätze. – Seltene erste Ausgabe der ersten in Deutschland, fast gleichzeitig mit der Bieler Gesamtausgabe gedruckten Sammlung der bis dahin erschienenen Schriften Goethes. Sie wurde Vorbild für die spätere Ausgabe bei Göschen; für Goethe war sie Textgrundlage z. B. für die Neubearbeitung des Werther. Goethe – Reichardt, Johann Friedrich. Musik zu Göthe’s Werken. Erster (- Dritter) Band. In einem Band. [Einzeltitel:] I: Erwin und Elmire. Ein Singspiel in zwey Acten von Göthe. In Musik gesetzet von … Berlin, im Verlage der neuen berlinischen Musikhandlung (1793). Gr-4°. (3) Bll., 108 S. II: Göthe’s lyrische Gedichte. Mit Musik von … Ebda. (1794). (2) Bll., 39, (1) S. III: Jery und Bätely. Ein Singspiel in einem Aufzuge von Göthe in Musik gesetzt von …. Berlin, im Verlage des Autors (1801). (2) Bll., 28 S. Roter Halbmaroquinband (um 1880) mit Rückenvergoldung, vergoldete Linien a. d. Lederkanten der Decken. Etwas berieben, etwas fleckig. € 4500,– Erste Ausgabe (Goedeke IV/III, 131, 112a [Erwin und Elmire; die Angaben zu Jery und Bätely ebda. S. 239, 55a, 3. sind irrig]; Eitner VIII, 166 u. 167; Kippenberg 905, 907, 908 [nur der dritte Band mit Reihentitel]; RISM R 796, 807, 837; nicht bei Wolffheim; nicht bei Hirsch). – Etwas stockfleckig, Reihentitel und Titel von Bd. 3 im Bug mit kleiner alt hinterlegter Fehlstelle, Bd. 3 ca. 1 cm kürzer und schmaler. Je ein Titel von Bd. 1 und 2 mit nahezu zeitgenöss. Namen „C.J (?) Sax“, d. i. der belgische Instrumentenbauer Charles Joseph Sax (1790–1865). Jeweils am Schluss der drei Bände der etwas spätere Eignerstempel „Geh.Rath Wagener Marburg“, d. i. Guido Richard Wagener (Berlin 1822–1896 Marburg), der eine bedeutende Musikaliensammlung zusammentrug. – Ganz vollständige Exemplare wie das vorliegende zählen zu den größten Seltenheiten (nicht nur) der Goethe-Literatur. Das letzte für mich nachweisbare Angebot aller drei Bände (allerdings ohne den dritten Reihentitel) finde ich in dem Goethe-Katalog 226 des Antiquariats Leo Liepmannssohn von 1932, dort unter No. 265: „Von größter Seltenheit, besonders der nahezu unauffindbare 3. Teil. Erste Ausgabe dieser wertvollen Sammlung.“ – Siehe Abbildung. Kant, Immanuel. Critik der practischen Vernunft. Riga, bey Johann Friedrich Hartknoch 1788. 292 S. Halblederband d. Zt. auf fünf Bünden mit Rückenschild und reicher -vergoldung. Etwas berieben. € 2500,– Erste Ausgabe (Warda 112; Adickes 67). – Papierbedingt gleichmäßig leicht gebräunt, Außenbll. i. d. Ecken leimschattig. – Das Hauptwerk der Moralphilosophie Kants. „Der ‚Kategorische Imperativ‘ – der Ursprung moderner Ethik – entwuchs der Kritik der praktischen Vernunft“ (Carter/Muir S. 419). Schelling, F. W. J. Zeitschrift für spekulative Physik. Ersten Bandes erstes Heft (- Zweyten Bandes zweytes Heft). Vier Hefte in zwei Bänden [d. i. alles, was erschien]. Jena und Leipzig, bei Christian Ernst Gabler 1800–1801. Gr-8°. Halblederbände d. Zt. mit zwei farb. Rückenschilden und -vergoldung. Etwas berieben, Ecken etwas bestoßen. € 1900,– Erste Ausgabe (Schneeberger 60–63; Jost 62–63; Diesch 469; Kirchner 587). – Etwas stockfleckig. Gemusterte Vorsätze. Der jeweils erste Hefttitel ist nicht eingebunden. – Selten, besonders so aufwendig gebunden und wohlerhalten. 129 Stand 49 Tresor am Römer Inhaberin Sibylle Wieduwilt · Buch- und Kunstantiquariat Braubachstraße 32 · 60311 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 28 12 48 · Fax +49 (0)69 28 21 60 E-Mail: info@tresor-am-roemer.de · Internet: www.tresor-am-roemer.de Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Francofurtensien · Autographen · Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik plar Nr. 78 für den Dordrechter Notar Steenbergen. Wie meist ohne das bei Nissen erwähnte Porträt. Uns ist keine holländische Ausgabe mit Porträt bekannt. Text und wenige Tafeln durch Bindung etwas wellig, 2 Tafeln mit Quetschfalte im Papier, Innengelenke vor längerer Zeit verstärkt. Sehr schönes, breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar. – Siehe Abbildung. Dapper, O(lfert). Umbständliche und Eigentliche Beschreibung von Africa, Und denen darzu gehörigen Königreichen und Landschaften, als Egypten, Barbarien, Libyen, Biledulgerid, dem Lande der Negros, Guinea, Ethiopien, Abyßina, und den Africanischen Insulen: … 2 Teile in 1 Band. Amsterdam, Jacob von Meurs, 1670–1671. 4°. Gestochener Titel, 3 nn. Bl., 695 (recte 693) S., 6 nn. Bl.; Titel, 101 S., 1 nn. Bl., mit 13 (10 gefalteten) doppelblattgroßen gestochenen Karten, 30 (6 gefalteten) doppelblattgroßen Kupfertafeln und 56 Textkupfern. Pergament der Zeit mit goldgeprägtem Supralibros (F mit Krone) und Kürzel F.H.Z.S. sowie Jahreszahl (1688) auf Vorderdeckel und Wappensupralibros auf Rückendeckel, (gering fleckig, unteres Gelenk mit kleiner Fehlstelle). € 7800,– Knorr, Georg Wolfgang. Deliciae naturae selectae, of uitgeleezen kabinet van natuurlyke zeldzaamheden; welke de drie ryken der natuur aanbieden, om door keurige liefhebberen verzameld te worden … Nu in het Nederduitsch overgezet en met aanmerkingen vermeerderd door Ph. I. S. Muller. 2 Bände. Dordrecht, A. Blussé en Zoon, 1771. Groß-Folio. Gestochener Titel, 2 nn. Bl., XXXII, 67 S.; 1 nn. Bl., XXXIV (recte XXX) S., S. (3)-70, mit 91 (1 gefalteten) altkolorierten Kupfertafeln. Etwas späteres Halbleder mit Rückenvergoldung und Rückenschild, (leicht berieben, Ecken etwas gestaucht). € 22 500,– Erste deutsche Ausgaben. Kainbacher 157; Gay 219; Cox I, 361 Anm.; vgl. Cat. Scheepv. Mus. I, 199. Dappers Zusammenstellung verschiedener Berichte, gilt als die umfassendste Beschreibung Afrikas im 17. Jahrhundert. „An important early work on Africa in general … it was carefully compiled from the best sources of information.“ Die Kupfertafeln mit Ansichten von Kairo, Tanger, Algier, Tunis, Tripolis, Mina, Lovango, Luanda, Kap der guten Hoffnung, Valetta u. a. Die Textkupfer mit Darstellungen von Eingeborenen, Tieren, Pflanzen etc. Wie meist ohne das gestochene Porträt. Teils etwas gebräunt und teilweise leicht braunfleckig. Stempel auf Titel verso. Exemplar aus der Bibliothek von Friedrich I., Herzog zu Sachsen-Gotha-Altenburg. Erste und einzige holländische Ausgabe. Nissen ZBI 2229; Landwehr, Col. plates 97; Graesse IV, 35; Welcome III, 405; Ludwig 347. Eines der schönsten illustrierten Werke zur Naturgeschichte des 18. Jahrhunderts, das auf seinen Tafeln die Sammlungsstücke berühmter deutscher Naturalienkabinette wiedergibt. Die großformatigen, prachtvoll und nuanciert kolorierten Tafeln zeigen Korallen (15), Muscheln (7), Schmetterlinge (6), Seeigel (4), Mineralien (6), Hummer und Spinnen (7), Seesterne (4), Fische (9), Vögel (7), Säugetiere (14) und Reptilien (12). Subskribentenexem- Forster, Georg. Johann Reinhold Forster’s Reise um die Welt während den Jahren 1772 bis 1775 in dem von Seiner itzregierenden Großbrittannischen Majestät auf Entdeckungen ausgeschickten und durch den Capitän Cook geführten Schiffe „the Resolution“ unternommen. Vom Verfasser selbst aus dem Englischen übersetzt, mit dem Wesentlichsten aus des Capitain Cooks Tagebüchern und andern Zusätzen für den deutschen Leser vermehrt und durch Kupfer erläutert. 2 Bände. Berlin, Haude 130 und Spener, 1778–1780. 4°. 17 nn. Bl., 451 S.; 2 nn. Bl., 467 S., 1 nn. Bl., mit 1 mehrfach gefalteten Kupferkarte und 11 Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit Rückenschildern und Rückenvergoldung, (etwas berieben, Ecken gestaucht, oberes Gelenk von Band 1 mit kleinem Einriss, Rücken von Band 2 mit kleiner Fehlstelle). € 4800,– vorrede von der deutschen Poesie. Mischauflage. 7 Teile in 5 Bänden. Leipzig, Fritsch (1–4); Frankfurt und Leipzig, Blochberger, Straube (Teil 7), 1697–1734. 8°. Mit gestochenem Frontispiz. 4 Pappbände des 19. Jahrhunderts (1–4) und blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit (5–7), (etwas beschabt, leicht fleckig). € 1800,– Erste deutsche Ausgabe. Goedeke VI, 246, 6; Engelmann 98; Henze II, 264; Sabin 25131; Cox I, 61; Beddie 1250. Berühmter Reisebericht von Cooks zweiter Reise, die Johann Reinhold Forster als Naturforscher auf dessen Hauptschiff „Resolution“ begleitete. Forster war es verboten, einen eigenen Bericht dieser Reise in England zu veröffentlichen, sein Sohn Georg, der ebenfalls an der Reise teilnahm, übernahm daher diese Aufgabe. „Mehr noch als durch die Kenntnis der Flora und Fauna der Südseeinseln hat sich Reinhold durch umfassende Vergleichung und philosophische Ordnung der einzelnen Beobachtungen und Wahrnehmungen Ruhm und Anerkennung erworben. Er ist der Bahnbrecher geworden für die vergleichende Völker- und Länderkunde, wie für wissenschaftliche Reisebeschreibungen in Deutschland“ (Goed. VI, 238). Die Tafeln zeigen Pflanzen, Waffen, Handarbeiten und Gebrauchsgegenstände. Die große Karte der Südhalbkugel mit detaillierten Darstellungen der Kontinente Afrika, Südamerika und Australien. Karte mit kleinem Randeinriss, etwas stockfleckig und gebräunt, Exlibris auf Innendeckel und Namensstempel auf Vorsatz von Band 1. Teile 2 und 7 in erster, die anderen Teile in zweiter Auflage. Komplett sehr selten. Goedeke III, 269, 5; Faber du Faur 1345 u. 1346. Wichtigste Sammlung der deutschen Lyrik des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. Bände 1 und 2, herausgegeben von Benjamin Neukirch, vereinen verschiedenste Autoren der Hochbarockdichtung, darunter Hoffmannswaldau, Lohenstein, Gryphius, Hancke, Besser, Knorr von Rosenroth, Canitz, Neukirch u. a., die anderen Teile mit verschiedenen, teils unbekannten Herausgebern. Der siebente und letzte Teil erschien erstmals zusammen mit der dritten bzw. zweiten Auflage der vorangegangenen Teile und verzeichnet die Autoren des Spätbarocks, wie Gottsched, Günther, Hamann, Königsmark, Burckhard, usw. Teils gebräunt, sonst gutes Exemplar. Roberts, David. The Holy Land, Syria, Idumea, Arabia, Egypt & Nubia. With historical descriptions by G. Croly. 6 Bände in 3 Bänden. London, Day & Son, 1855–1856. 4°. Mit 2 gestochenen Karten und 248 teils mehrfach getönten Tafeln (inklusive Porträt, und 6 Titelseiten). Rotes Maroquin der Zeit mit dreifachen goldgeprägten Deckelfileten, Rückenvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung und Rückentiteln, Goldschnitt, (etwas berieben, Ecken gering bestoßen). € 8500,– Erste Ausgabe der sogenannten „kleinen“ Ausgabe des monumentalen Ansichtenwerkes. Abbey, Travel 388; Ibrahim-H. II, 177; Graesse VI, 137; Lipperheide Lc12. Das erstmals 1842–1849 in 3 Foliobänden erschienene Werk, wurde hier mit exakt verkleinerten Lithographien neu herausgegeben. Die schönen Ansichten mit Darstellungen von Personen, Städten, Landschaften und zahlreicher bedeutender Ruinen. Zwei der Tafeln koloriert („Interview with Mehemet … in Alexandria“ und „Ansicht von Gizeh mit der Sphinx“). Der bedeutende englische Vedutenmaler Roberts (1796–1864) bereiste in den Jahren 1838 und 39 den Orient, wo er zahlreiche Zeichnungen schuf, die dann von dem belgischen Graveur Louis Haghe lithographiert wurden. Gering stockfleckig, sehr schönes Exemplar in einem signierten Meistereinband von James Hayday. Hoffmannswaldau – Neukirch, Benjamin (Hrsg.). Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bisher ungedruckter Gedichte. Erster (-) siebender Theil. Nebenst einer Luther, Martin. Teütscher Adel. An den Christelichen Adel teütscher Nation: von des Christenlichen stands besserung. (Straßburg, Martin Flach, 1520). Kl.-4°. 47 nn., 1 w. Bl., mit Holzschnitt-Titelbordüre. Etwas späteres bewegliches Pergament mit Wappensupralibros auf Vorder- und Rückendeckel und Schließbändern, (leicht fleckig, Schließbänder erneuert). € 11 000,– Erster und seltenerer von zwei im Jahr der Erstausgabe (Juni 1520) erschienenen Nachdrucken bei Martin Flach in Straßburg. Erkenntlich an der figürlichen Titelbordüre. Benzing 691; VD 16, L 3756; Dommer 159 (schreibt den Druck noch Cratander in Basel zu). Erste und berühmteste der 3 großen reformatorischen Schriften Martin Luthers, mit dem um Kapitel 26 erweiterten Text. Luther wendet sich direkt an den Adelsstand, um ihn für seine Ziele der Umgestaltung der Christenheit zu gewinnen. Die figürliche Holzschnittbordüre des Titels mit 12 benannten Darstellungen eines Mannes in ritterlicher Tracht mit Wappenschild. Im Text wendet sich Luther massiv gegen den Ablasshandel und die daran verdienenden Fugger. „Hie müst man werlich auch den Fuckern/ und der gleichen geselschafte(n)/ ein zaum ins maul legen.“ (Blatt 45 verso). Sehr schönes Exemplar dieses seltenen und wichtigen Titels in einem nahezu zeitgenössischen Einband mit dem Wappensupralibros von Anton Fugger. Vor- und Nachsatz mit altem Papier erneuert. Supralibros auf dem Rückendeckel von uns nicht zuzuordnen. – Siehe Abbildung. 131 Matthäus Truppe Stand 27 Buchhandlung & Antiquariat Stubenberggasse 7 · 8010 Graz, Österreich Telefon: +43 316 82 95 52 E-Mail: truppe@speed.at Wertvolle Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts Albertus Magnus. De natura locoru(m). Wien, H. Vietor und J. Singriener für L. & L. Alantsee, 1514. 52 nn. Bll. mit Holzschnitt-Titelbordüre und einem ganzseit. Wappenholzschnitt Kaiser Maximilians I. (auf dem letzten Bl.). 8°. Mod. HPgmt. unter Verwendung von Material des 18. Jahrhunderts. € 18 000,– Erste Ausgabe von dem Wiener Mathematiker und Astronomen Georg Tannstetter, gen. Collimitius (1482– 1535), herausgegeben, selten. – Sabin 671: „Interesting to the American collector an account of marginal note relating to Vespuccius, which seems to have insert with moveable type, on the recto of the last leaf in signature e [hier d], after the book had been printed“. – Leicht gebräunt und nur vereinzelt leicht fleckig oder wasserrandig. Teils kleinere zeitgenössische Randnotizen oder Anstreichungen. Mehrere durchgängige Wurmgänge, gegen Ende zahlreicher (ohne Textverlust). Atlas – Homann & Seutter. Sammelband. (Ohne Ort und Drucker, um 1780). 66 altkolorierte meist doppelblattgr. Kupferstichkarten bzw. Kupfertafeln. Gr.-Fol. HLdr. der Zeit mit modernen Marmorpapierbezügen (Rücken mit kl. Wurmgängen, etwas beschabt und bestoßen). € 13 000,– Privat zusammengestellter Atlas mit 64 Kupferstichkarten und 2 Kupfertafeln von Kartographen des 18. Jahrhunderts. Unter den Karten und Tafeln sind 29 von Johann Baptist Homann bzw. seinen Erben, 27 von Matthäus (Matthias) Seutter, 3 von Tobias Conrad Lotter, 4 von Nicolaes Visscher, 2 von Gerad Valck und 1 von Johann Jakob Lidl. Unter den Karten sind eine Weltkarte und 4 Erdteilkarten, Karten der deutschen, schweizerischen und österreichischen Länder, von Frankreich, Italien, Spanien und Portugal, den Niederlanden und von Belgien, den Britischen Inseln, Skandinavien, Russland, dem Balkan, dem Osmanischen Reich sowie zwei Karten von Südamerika. – Eine Aufstellung der Karten senden wir auf Wunsch zu. Beethoven, Ludwig van. Wellingtons Sieg oder die Schlacht bey Vittoria. Für das Piano-Forte. 91tes Werk. Wien, Steiner, (1816). 1 Kupfertitel., 29 S. (1 S. typographische „Pränumerations-Anzeige“, S. 2–29 Notendruck). Quer-4°. Pp. des 20. Jahrhunderts mit Deckelschild. € 1000,– (Steiner Platten Nummer C. D. S. 2361). – Erste Ausgabe des von Beethoven selbst bearbeiteten Klavierauszugs (enthält die mit Februar 1816 datierte „Prä- 132 numerations-Anzeige“, die fehlende Angabe zum „Preis“ und den Druckfehler „Marlbroug“ auf S. 5). – Kinsky 255. – Durchgehend etwas fleckig und gebräunt. Titel mit Resten eines hs. Namens. Restaurierte Randläsuren. – Siehe Abbildung. Hagecius von Libotschan, Wencel. Annales Bohemorum. Nunc plurimis animadversionibus historico-chronologico-criticis, nec non diplomatibus, literis publicis, re genealogica, numaria, variique generis antiquis aeris incisis monumentis aucti a Gelasio a S. Catharina [d. i. Gelasius Dobner]. 6 Bde. Prag, (Bd. 1:) Kirchner, (Bde. 2–6:) Clauser, (1761)-1782. 31 (13 davon gefalt.) Kupfertafeln. 8°. HLdr. des 19. Jahrhunderts mit Rückenschild (etwas berieben und bestoßen). € 2000,– Erste Ausgabe. – Wurzbach III, 331. – Die vorliegende kritische Bearbeitung von Gelasius [auch: Felix Jacob] Dobner gilt als die wissenschaftliche Widerlegung dieser Böhmenchronik des Wenzel Hagek von Libocan. Gelasius Dobner, der größten Wert auf die Trennung von Fiktion und historischen Fakten legte, befasste sich eingehend und kritisch mit den Quellen zur böhmischen Geschichte und war in der Lage eine quellenkritische Widerlegung und Neuausgabe des Werkes von Hagecius zu veröffentlichen. – Gebräunt und etwas fleckig. Johann Jakob (von Khuen-Belasy), Erzbischof von Salzburg und (Feliciano Ninguarda). Constitutiones, et decreta concinnata atque in provinciali synodo Salisbvrgensi edita. Anno Domini M. D. LXVIIII. [1569]. Dillingen, Sebald Mayer, 1574. 22 Bll., 409 S., 7 Bll. mit 1 ganzseitigen Wappenholz- schnitt. 8°. Blindgeprägtes SchweinsLdr. der Zeit auf 3 Bünden (Rücken mit hs. Titel, Schließbänder fehlen, etwas bestoßen und fleckig). € 900,– Erste Ausgabe. – VD16 S 1530. – „Das wichtigste von allen Salzburger Provinzialkonzilien ist dasjenige vom 14.–28. März 1569 unter Mitwirkung des Theologen Felician Ninguarda, der dann auch die Constitutionen und Decrete nach Rom zur Approbation überbrachte. Damit wurde endlich im Anschlusse an die Beschlüsse von Trient für immer eine solide Grundlage der Kirchenreform dieser Provinz gewonnen“ (Wetzer/W. X, 1638). – Vorderer Buchinnendeckel und Titel mit alten hs. Besitzvermerken. Einige alte hs. Unterstreichungen bzw. Randnotizen. Etwas gebräunt, teils leicht fleckig. Karadzic, Vuk Stefanovic. Srpske narodne poslovice i druge razlicne kao one obicaj use [Kyrillisch]. Wien, Mechitaristen, 1849. LIII, 388 S. 8°. Rotes Maroquin der Zeit mit Rückentitel und Rückenvergoldung (etwas bestoßen und beschabt). € 1200,– Erste Ausgabe, selten. – „Serbische Volkssprichwörter und andere wie jene volkstümlich gewordenen Redensarten“. – Vorsatze oxidiert und mit hs. Nummer. Durchgehend fleckig und etwas gebräunt. Locomotivfabrik Krauss & Comp. Actien-Gesellschaft München und Linz a. D. Ausgabe 1907. (München, Selbstverlag), 1907. 51 Tafeln. QuerKl.-4°. Lwd. der Zeit mit Deckeltitel (etw. bestoßen). € 380,– Katalog der späteren Krauss Maffei A.G. aus dem Jahre 1907 mit Abbildung von 51 in Produktion befindlichen Dampflokomotiven – Etw. fleckig (Titel stärker) und leicht gebräunt. Buchblock minimal gelockert. Das taktische Lichtbilderbuch. Zusammengestellt aus Flugzeugaufnahmen von Ost und West. Aus der Zeit von Kriegsbeginn 1914 bis Frühjahr 1916. Mit Text und 308 Lichtbildern. (Ohne Ort und Drucker), 1916. 1 nn. Bl., III, 158 num. Bll. 4°. OLwd. (etwas berieben und bestoßen, Gebrauchsspuren). € 2200,– Erste Ausgabe, sehr selten („Nur für den Dienstgebrauch“). – Heidtmann 13823. – Das vorliegende, zu Schulungszwecken vom Generalstab herausgegebene „Taktische Lichtbilderbuch“ besteht aus 308 aus Flugzeugen aufgenommen Fotografien und erläuterndem Text. Ziel ist es: „1. das Interesse und Verständnis für die Fliegeraufnahme bei der Truppe zu fördern, 2. den Leser des Lichtbildes in der Lösung seiner Aufgaben schulen und vervollkommnen, 3. als Nachschlagewerk dienen, um jederzeit beim Lesen neuer Lichtbilder, die guten alten Beispiele zum Vergleich und zur Überzeugung heranziehen zu können … Zu diesem Zweck sind die besten Aufnahmen aus den Kriegsjahren 1914 und 1915 bis Frühjahr 1916 von Ost und West hier zusammengetragen und kurz erläutert worden. Zum Vergleich der militärischen Anlagen des Gegners mit den eigenen sind da und dort Lichtbilder eigener Stellungen eingefügt, die jedoch als solche ausdrücklich kenntlich gemacht sind“ (Einleitung). – Etwas gebräunt und teils fleckig. Lebenwaldt, Adam von. Land-, Stadt- Und HausArtzney-Buch. Nürnberg, J. C. Lochner, 1695. 12 Bll., 720 (recte 716) S., 16 Bll. (Register). 1 Kupferporträt von Ph. Kilian, 2 (1 gefalt.) Kupfertafeln. 4°. Mod. Pgmt. unter Verwendung von altem Material (fleckig und etwas gebräunt). € 3000,– Erste Ausgabe. – Wellcome III, 467. – Lebenwaldt schrieb medizinische Bücher, darunter sein medizinisches Hauptwerk „Land-Stadt- Und Hauß-Arztney-Buch“, in dem er die vermutlich umfassendste Darstellung der Pest gab, die während des 17. Jahrhunderts erschien. Dieses Werk enthält neben der wohl besten Epidemiologie des späten 17. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt auf der Pest, detaillierte Vorschläge zur Hygiene sowie eine Geschichte der Pest. – Etwas gebräunt und stellenw. etwas fleckig. Titel auf altem Papier fachmännisch aufgezogen und mit ca. 1,5 cm großer Fehlstelle im unteren Rand (minimaler Buchstabenverlust). Portis [oder Porzio], Leonardo (de). De sestertio, talentis, pecunijs, ponderibus, me(n)suris, stipendijs militaribus antiquis, ac provinciaru(m), regum, populi Romani, Caesarumque redditibus, libri duo. (Basel), Froben, o. J. (ca. 1520). 2 Bll., 62 S., 3 Bll. 8°. Mod. HPgmt. unter Verwendung von Material des 18. Jahrhunderts. € 900,– Frühe Ausgabe dieses öfters aufgelegten Handbuchs über die Münzen, Maße und Gewichte des Altertums. – VD16 P 4394. – Titel mit hs. Besitzvermerk und größerem Tintenfleck. Vereinzelte hs. Randanmerkungen. Etwas gebräunt, durchgängige kl. Wurmgänge. Wiener Secession – Max Klinger Beethoven. XIV. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession [Deckeltitel]. (Wien, Holzhausen), 1902. 85 S., 6 Bll. mit zahlr. Textillustrationen (darunter 1 farb. Titel und 16 teils farbige ganzseitige Original-Holzschnitte). 8°. Farb. illustr. OKart. mit aufgeklebtem braunem blindgeprägtem OU (dieser zum Großteil erneuert). € 1800,– Erste Ausgabe des berühmten Ausstellungskatalogs der Wiener Secession zur Beethoven-Ausstellung im Jahre 1902, der einzige Katalog der Wiener Secession mit Original-Graphiken. – Etwas gebräunt und leicht fleckig. Wiener Werkstätte – Almanach der Wiener Werkstätte. (Redaktion Max Mell. Ausstattung Josef Hoffmann). Wien, Rosenbaum, o. J. (1911). 1 Bl., 126 S. mit Buchschmuck von Josef Hoffmann. 12 (4 farb.) Tafeln. Kl.-8°. OLwd. der Wiener Werkstätte nach einem Entwurf von Josef Hoffmann (leicht bestoßen). € 800,– Erste Ausgabe. – Almanach der Wiener Werkstätte mit dem Buchschmuck von Josef Hoffmann, 12 Tafeln mit Reproduktionen von Künstlern wie Josef Hoffmann, Gustav Klimt, Ivan Mestrovic, C. O. Czeschka, Koloman Moser, Moritz Jung, Oskar Kokoschka, Berthold Löffler, Paris Gütersloh usw. – Papierbedingt gebräunt. Exlibris. 133 Antiquariat Turszynski Stand 16 Herzogstraße 66 · 80803 München Telefon +49 (0)89 755 25 98 · Telefax +49 (0)89 755 25 96 E-Mail: antiquariat@turszynski.de · Internet: www.turszynski.de Seltene und kuriose Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts Aufstellbilderbuch – Wir fahren auf die Messe! Leipzig, F. A. Berger, ca. 1875. Mit 9 (8 aufklappbaren) farbig lithogr. Tafeln. Farbig lithograph. Vorderdeckel, Rücken und hintere Decke unauffällig erneuert. 24,5 × 22 cm. € 2400,– Wegehaupt III, 4092; Seebaß II, 2221. – Ein für seine Zeit bemerkenswert ideenreiches Aufstellbilderbuch. „Einzigartiges aufstell- und aufklappbares Bilderbuch wie es um diese Zeit und in solchem Umfang (vor Meggendorfer) sehr selten war, mit unendlich vielen lustigen Figuren, die auch vom Kostüm her interessant sind. Die Tafeln stellen in geschlossenem Zustand meist das Publikum vor den verschiedenen Zirkuseingängen dar“ (Seebaß). Hinter jedem Vorhang verbergen sich verschiedene Gestalten der kunterbunten Zirkus- und Messewelt: ein Dompteur mit Raubtieren, reitende und jonglierende Affen, wilde Eisbären, der größte und kleinste Mensch der Welt, zwei Menschenfresser, ein Zauberkünstler sowie eine große Manege mit allen Artisten und Tieren. – Vorderdeckel an den Rändern beschabt und mit geringem Papierverlust, an der unteren Ecke etwas mehr (1 × 3 cm). Die Klappen tls. an den Rändern leicht berieben. Die Verbindungsstege des leporelloartig gefalteten Buchs fachmännisch erneuert. Hecker, Friedrich. Die Erhebung des Volkes in Baden für die deutsche Republik im Frühjahr 1848. Basel, Schabelitz, 1848. Mit Holzschnitt-Frontispiz und 3 (1 gefalt.) Holzschnitt-Tafeln. 2 Bll., 128 S. Einfache HLwd. um 1920. € 1400,– Slg. Friedlander 232; Lautenschlager 8108; NDB VIII, 182; ADB L, 94. – Seltene erste Ausgabe, besonders mit allen Illustrationen, da die beiden Tafeln „Gefecht bei Kandern“ und „Einnahme von Freiburg“ erst später nachgeliefert wurden und bei den meisten Exemplaren fehlen. – Hecker zählte zu der sehr entschlossenen Minderheit, die 1848 in Frankfurt die Abschaffung der Fürstentümer forderte und für die Republik eintrat; als die Mehrheit für die künftige Reichsverfassung stimmte, verließ Hecker das Parlament. Nach Mannheim zurückgekehrt, begann er mit den Vorbereitungen für einen bewaffneten Aufstand, der jedoch rasch zu einem Debakel wurde. Nach dem ersten Zusammenstoß mit den regulären Truppen am 20. April 1848 in Kandern liefen seine Revoluzzer auseinander. Hecker selbst floh in die Schweiz, wo er in Muttenz die vorliegende Schrift verfasste und drucken ließ. Kurz danach wanderte er nach den Staaten aus, wo er in Illinois eine Farm erwarb. Im Volksmund lebt der erfolglose 134 Revolutionär als Träger des „Heckerhutes“ sowie im „Heckerlied“ weiter; mit seinem typischen Hut ist Hecker auch als Frontispiz abgebildet. – Tls. braunfleckig. Die gefalt. Tafeln am unteren Rand etwas knittrig und mit kl. Hinterlegung. Wenige kurze Anstreichungen. Heidelberger Romantik – Herrn Buchhändler Georg Zimmer am Tage seiner Verbindung, den 19. July 1807. Mit Demoiselle Maria Bender gewidmet von seinen Freunden. Heidelberg, o. Dr., 1807. 1 w. Bl., 3 Bll., 1 w. Bl. Roter Maroquin d. Zt. mit Rücken- und Deckelfileten. € 1500,– Nicht im KVK, für mich bibliographisch nicht nachweisbar. – Hochinteressante Gelegenheitsschrift zu der Hochzeit des Heidelberger Verlegers Johann Georg Zimmer (1777–1853) mit Marie Charlotte Bender (1788–1875), Tochter des Pfarrers Bender in Rohrbach. Der gelernte Buchhändler Zimmer gründete 1805 mit Jakob Christian Benjamin Mohr die „Akademische Buchhandlung von Mohr & Zimmer“, aus der er 1815 ausschied und lutherischer Pfarrer wurde. – Während seiner Tätigkeit als Buchhändler und Verleger stand Zimmer in regem Kontakt mit den Literaten seiner Zeit, besonders zu nennen wären Tieck, Hölderlin, Jean Paul, Savigny, Görres und natürlich Arnim und Brentano, deren „Knaben Wunderhorn“ seit 1805/1806 bei Mohr & Zimmer veröffentlicht wurde. Besonders mit Clemens Brentano war er in herzlicher Freundschaft verbunden, der sich als Verfasser des neunstrophigen Hochzeitsgedichts durch folgenden Vers anbietet: „Und die Blume will er fragen, Und des Abendhimmels Licht: Doch was Stern und Blume sage, Deutet ihm sein Herz noch nicht.“ – Der Ausdruck „Stern und Blume“ ist natürlich aus dem Schlussvers des berühmten Gedichtes Brentanos „Was reif in diesen Zeilen steht“ bekannt, auch taucht er nicht weniger als fünfzehnmal im Gockel-Märchen auf. Trotzdem lässt sich das Gedicht wohl nicht Brentano zuschreiben; erst in einem auf den 13. Juli 1807 datierten Brief Zimmers an Brentano verkündet er diesem die bevorstehende Hochzeit, eine Einladung dazu wurde aber nicht ausgesprochen (dankenswerte Auskunft des Leiters der Brentano-Abteilung im Frankfurter Goethe-Haus / Freies Deutsches Hochstift). – Der Spekulation über die Autorenschaft ist bei einem Druck wie diesem natürlich Tür und Tor geöffnet; die Vorstellung von „Stern und Blume“ ist bereits in Hölderlins Hyperion enthalten (vgl. dazu ausführlich: Anke Bennholdt-Thomsen, Untersuchungen zur Sprachauffassung Hölderlins. Bonn, Bouvier 1967). Auch der in dem Eingangsvers gebrauchte Ausdruck „Waller“ (für einen umherschweifenden Menschen) deutet stark auf Hölderlin, der zu dieser Zeit von Brentano verehrt wurde und mit Zimmer bekannt war. Aber auch das ist eine Sackgasse: Hölderlin bewohnte seit dem Mai 1807 den später so genannten Hölderlinturm, amüsanter weise betreut von Lotte Zimmer (nicht mit Johann Georg verwandt!). – Der hübsche Einband ganz leicht fleckig. Ränder der weißen Blätter tls. etwas gebräunt. Schönes Exemplar! Lola Montez – Der Engelsturtz. (München, 1848). Lithograph. Einblattdruck. 49 × 38 cm. € 1200,– Nicht bei Pfister, Lentner und Maillinger. – „Die wohl bekannteste Lola-Montez-Karikatur hat Komposition, Bildidee und Bildaufbau dem bekannten Rubens-Bild der Münchner Alten Pinakothek entlehnt. Sie soll von Franz Seitz, dem Direktor für Dekoration am Münchner Hoftheater, stammen und seit Ende Februar 1848 in München verbreitet worden sein“ (Mit Zorn und Eifer. Karikaturen aus der Revolution 1848/49. Der Bestand des Reiss-Museums Mannheim, Kat.-Nr. 15). – Auf dem Blatt ist der „11. Feb. 1848“ als Tag der vom Volk erzwungenen Abreise der Mätresse des Königs genannt. – Knickspuren, wenig fleckig. Meggendorfer – Hervilly, E. de. Monsieur Séraphin de Chiképatan. Natif de Gratin-les-Gommeux. Paris, Nouvelle Librairie de la Jeunesse, (1894). Mit 8 farblithogr. Tafeln mit beweglichen Ziehelementen und 13 Illustrationen von Lothar Meggendorfer. Illustr. OHLwd. 37 × 26 cm. € 1200,– Krahé 51; Krahé, Spielwelt 49; vgl. Ries S. 713, 88 (deutsche Erstausgabe). – Erste französische Ausgabe von „Gigerl’s Freud und Leid“, das im selben Jahr erschien. In der französischen Adaption wird aus dem Wiener Gecken der Monsieur Séraphin de Chiképatan, die Tafeln sind jedoch die gleichen. Der Text stammt von dem französischen Journalisten und Schriftsteller Ernest d’Hervilly (1839–1911). – Gutes, aber nicht perfektes Exemplar: Einband gering berieben. 3 Tafeln mit Einriss am unteren Rand, bei der ersten ca. 3 cm ins Bild reichend, die beiden anderen am unteren weißen Rand alt mit Tesa geklebt. Beim Ruderer ein Ruder geknickt, Billardspieler mit gebrochenem Queue. Die Ziehmechanismen sind vollständig und leichtgängig. Morgenstern, Karl. Auszüge aus den Tagebüchern und Papieren eines Reisenden. – Reise in Italien. Ersten Bandes erstes (-drittes) Heft. (Alles Erschienene!). I, 1: Neapel. – I, 2: Florenz. – I, 3: Milano, Parma usw. 3 Bde. Dorpat, auf Kosten des Verfassers und Leipzig, In Commission bey P. G. Kummer, 1811–1813. Mit 1 gefalt. Kupfertafel. XXII, 200 S.; SS. (201)-520; 4 Bll., SS. (521)-806. Marmorierte Pappbde. d. Zt. mit grünem Rückenschild. € 1400,– ADB XXII, 231; Goed. VII, 423, 22. – Johann Karl Simon Morgenstern (1770–1852) wirkte seit 1802 als Professor für Ästhetik, Eloquenz und Altklassische Philologie an der Universität von Dorpat; gleichzeitig war er bis 1839 der erste Direktor der Dorpater Uni- versitätsbibliothek. Er prägte den Begriff „Bildungsroman“ in einem seiner Festvorträge. Seine Mutter Johanna Morgenstern ist bekannt als Autorin des seinerzeit sehr beliebten „Magdeburger Kochbuchs“. – 1808/09 unternahm Morgenstern eine ausgedehnte Reise durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien, die ihn auch in sein heimatliches Magdeburg führte. Später veröffentlichte er den hier vorliegenden Teil, der die Reise durch Italien vollständig beschreibt; die weiteren geplanten Bände zu den anderen Ländern wurden nicht veröffentlicht. – Gering berieben. Tls. etwas braunfleckig. Schönes, dekorativ gebundenes Exemplar! Schlichten, J. F. v. Vues de Mannheim … avec une explication des planches. Mannheim, Schwan, 1782. Mit 26 Kupfertafeln (1 doppelblattgr.) der Gebrüder Klauber. 14 S. Pappband d. Zt. 26 × 34 cm. € 2400,– Thieme/B. XXX, 109. Veitenheimer 997. – Erste Ausgabe. – Seltene Folge von Mannheim-Ansichten mit hübscher Staffage (Tore, Kurfürstl. Schloss, Kirchen, Zeughaus, Kasernen, Paradeplatz, Kaufhaus, Sternwarte, Markt, Zuchthaus etc.). – Einband beschabt und fleckig, Vorderdeckel mit hs. Vermerk. Tls. etwas gebräunt und in den Rändern gering stockfleckig, Vorsatz mit kleinem Exlibris (Vischer, Friedrich Theodor). Leben und Tod des Joseph Brehm, gewesten Helfers zu Reutlingen, am 18ten Juli 1829. Von Philipp Ulrich Schartenmaier. Tübingen, Georg Heinrich Reiß, 1829. Mit lithograph. Portrait als Frontispiz und mehrfach gefalt. kolor. Lithographie (28 × 38 cm). 14 S., 1 w. Bl. Pappband d. Zt. € 1500,– So praktisch unauffindbare Ausgabe des berühmten „Schartenmaier-Gedichts“; die beiden einzigen Bibliotheksnachweise über KVK jeweils ohne die hier vorliegenden Illustrationen! – Am 30. 8. 1828 fand eine Nachbarin des Reutlinger Geistlichen Joseph Brehm (geb. 1790) eine Nachgeburt in dessen Toilette; seine Magd Anna Kohberger stand schon länger im Verdacht von Brehm geschwängert worden zu sein. Eine sofort angestellte amtsärztliche Untersuchung bestätigte die Vermutung einer kurz vorher stattgefundenen Geburt, der Leichnam des Kindes wurde im Keller des Hauses von Brehm gefunden. Im Verhör gestand Brehm, er habe der Mutter nach der heimlichen Hausgeburt das Kind entzogen und es letztendlich erwürgt, um der Schande in der Gemeinde zu entgehen. Das Todesurteil gegen Joseph Brehm wurde am 18. 7. 1829 vollstreckt. – Aus der in Württemberg aufsehenerregenden Geschichte machte der junge, später bedeutende Literaturwissenschaftler und Philosoph Friedrich Theodor Vischer (1807–1887) die hier vorliegende Moritat auf den Tag der Hinrichtung, die mit dem Vierzeiler endet: „Laut hört man es knarveln, schallen, Und der Kopf ist rab gefallen; O verehrtes Publikum, Bring doch keine Kinder um!“ – Die schöne kolorierte Tafel zeigt Brehm in einer Kutsche auf dem Weg zur Richtstatt. – Fliegender Vorsatz mit zeitgen. Namenseintrag Autenrieth. Rücken berieben. 135 Tusculum Rare Books Ltd. Stand 30 20 Brechin Place · London SW7 4QA, Großbritannien Mobil +49 (0)172 868 48 80 E-Mail: tusculum@tiscali.co.uk · www.tusculum-rare-books.com Alte Drucke · Literatur · Fridericiana · Kostbare Einbände · Moderne Buchkunst Seltene Aldinen Inkunabel (Epistolae Graecae). Epistolae diversorum philosophorum, oratorum, Rhetorum (graece, ed. Marcus Musurus). Venedig, Aldus Manutius, 1499. 2 Bde. (der 1. Teil wie üblich als Bd. II gebunden). 4to. 266 Bl., 138 Bl. Letztes Blatt von Bd. 1 fehlt, später im 19. Jh. in Handschrift hinzugebunden. Franz. Maroquin des frühen 19. Jhdts. mit Deckel- u. Rückenvergoldung; Goldschnitt. Gest. Wappenexlibris. In Lwd.-Kassette. € 26 000,– Äußerst seltene Editio Princeps vieler in dem Werk enthaltener Briefe von 35 altgriechischen u. neubyzantinischen Autoren. In elegantem Maroquin und in Bestzustand aus der Bibliothek des für seine zwei umfangreichen Aldinen-Sammlungen berühmten russischen Grafen Dimitrij Petrovich de Boutourlin. Die erste Sammlung ging beim Brand von Moskau 1812 unter, die zweite baute er innerhalb von nur 15 Jahren auf. Sie wurde von 1839–1841 in drei Auktionen bei Silvestre in Paris versteigert. Text breitrandig u. frisch (nicht gewaschen), in sehr gut erhaltenem Maroquineinband. – HC 6659; GW 9367; Renouard S. 18, Nr. 1: „édition qui est rare“. Antimachiavel (Friedrich der Große). Examen du Prince de Machiavel. La Haye, Jean van Duren, 1741 (recte 1740). XXXII, 342 S.; 343–364 S. Gest. Titel-Vignette. Lederband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung. Marmorpapier auf Spiegel u. Vorsatz. In roter Maroquinkassette mit Goldprägung und Signum „V“ , geprägt im Stil der für die königliche Bibliothek in Sanssouci gefertigten Einbände (vgl. W. J. Kaiser, Die Bücher des Königs, Berlin (2012), Nr. 80.3). € 3800,– Seltene erste Ausgabe von Friedrichs berühmtester Schrift. Es ist sein zweites Werk, das er noch als Kronprinz 1739 in Rheinsberg schrieb. Friedrich unternahm es, Machiavellis Werk „Der Fürst“ (1532) über die Grundsätze und Maßregeln für fürstliches Handeln im Geiste aufgeklärter Humanität zu widerlegen. Berühmt wurde der Satz im 1. Kapitel, der für Friedrichs natur- 136 rechtliches Herrschaftsverständnis kennzeichnend ist: „Der Fürst ist keineswegs ein unumschränkter Herr der Völker, die unter seiner Botmäßigkeit stehen, weit gefehlt, er ist unter denselben nicht mehr als der erste Diener.“ Friedrich beauftragte Voltaire mit der Korrektur und Herausgabe. Nach Friedrichs Thronbesteigung am 31. Mai 1740 sollte Voltaire die Veröffentlichung um jeden Preis verhindern. Der holländische Drucker van Duren ließ sich aber von Voltaire nicht davon abbringen. Das Werk fand reißenden Absatz. Noch zu Lebzeiten des Königs erschienen bereits 38 Ausgaben. In sehr gutem Zustand. – Barbier II, 357; Bengesco II, 370; W. J. Kaiser, Die Bücher des Königs, Berlin 2012, Nrn. 43.1–8. Widmungsexemplar – Gracq, Julien. Le Rivage des Syrtes. Paris, Josef Corti, 1931. 8vo. 354 S., 1 Bl. Orig.-Broschur. € 2600,– Erste Ausgabe mit eigenhändiger Widmung des Autors: „A Monsieur Gris / ce livre à la destinée imprévue / Hommage de / Julien Gracq“ mit einer Anspielung auf die vom ihm verweigerte Annahme des Prix Goncourt. In sehr gutem Zustand. Hölderlin, Friedrich. Gedichte. Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1826. 8° (160 × 92 mm). 1 Bl., 226 S., 1 Bl. Hübscher blauer Maroquinband mit Rücken- und Deckelvergoldung, signiert L. Nabholz, Zürich. In Schuber. Exlibris. € 9800,– Sehr seltene erste Ausgabe der ersten Gedichtsammlung Hölderlins mit 69 Gedichten und dem Erstdruck von „Der Tod des Empedokles“. Hrsg. von Ludwig Uhland und Gustav Schwab. Uhland in seinem Schreiben an Cotta: „Wenn der Sinn für eine großartige Poesie in Deutschland nicht erstorben ist, so muß diese Sammlung Aufsehen machen…“. Provenienz: aus der Bibliothek von Paul Scherrer-Bylund (1900–1992), Schweizer Bibliothekar und von 1963 bis 1971 Direktor der Zentralbibliothek Zürich. Frisches, nahezu fleckenfreies Exemplar auf feingeripptem Bütten in einem Meistereinband. – Goedeke V, 472,8.3; Seebaß 13; Borst 1494. Geschenkexemplar an seine Frau Sachs, Hans. Sehr herrliche Schoene und warhaffte Gedicht. Nürnberg, Christoff Heußler, 1560. 2. Aufl. Folio. 8 Bl., 545 Bl. Auf letzter Seite unten: Autograph von Hans Sachs mit Widmung des Buches an seine Frau. Mit zusätzlichem Holzschnitt-Porträt „Des Hans Sachsen Bildnuß“ in zeitgenössischem Handkolorit (nach 1563) auf vorderen Innendeckel montiert. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit mit 2 orig. Messingschließen und je 4 orig. Messingbeschlägen auf den Deckeln. Auf Vorderdeckel schwarz geprägt „Das I Buch HS“. In moderner Halblederkassette. € 38 000,– Hochbedeutendes Geschenkexemplar des Autors mit eigenhändiger, vierzeiliger Zueignung an seine zweite Frau Barbara mit folgendem Text: „ich Hans Sachs schenk dis erste puoch meiner gedicht meiner lieben Ewirtin Barbara das sie das von meint wegen pehalt und darin les ir ben lang anno salute / im 1567 jar. Jx.“ Von allergrößter Seltenheit: Im deutschen Handel in den letzten Jahrzehnten kein Hans Sachs-Autograph und schon gar kein derart beziehungsreiches Widmungsexemplar seiner Werke. Provenienz: Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek in Donaueschingen. Etwas fleckig und leicht gebräunt, vordere Vorsatzpapiere mit kleinen Wurmspuren, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar in bestens erhaltenem Einband der Zeit. – Goedeke II, 421, 33; Eduard Johne in: Badische Heimat, 1921, S. 56 ff., mit ausführl. Bericht über das Geschenkexemplar aus der Fürstl. Fürstenberg. Hofbibliothek zu Donaueschingen (Sonderkatalog auf Anfrage). – Siehe Tafel 13. Hochbedeutendes Widmungsexemplar Schelling, Friedrich Wilhelm J. Ueber die Möglichkeit einer Form der Philosophie überhaupt. Tübingen, Jakob Friedrich Heerbrandt, 1795 (recte: 1794). 8° (163 × 98 mm). Titel, 62 S. auf feingeripptem Bütten. Lindgrüner Pappband der Zeit. In grüner Lwd.-Kassette mit Rückenschild. € 34 000,– Erste Ausgabe der frühen philosophischen Schrift des jungen Schelling in einem außergewöhnlichen Widmungsexemplar, von allergrößter Seltenheit. Die ganzseitige eigenhändige Widmung aus dem Jahre 1794 auf dem vorderen Vorsatz an den Freund und Mitstudenten an der Tübinger Universität, den Historiker Johann Christian Pfister (1772–1835) mit einem Zitat aus Spinozas Ethik und einer darauf sich beziehenden Zueignung. Das Spinoza-Zitat aus Ethik Teil II, 43. Lehrsatz lautet in deutscher Übersetzung: „Was kann es ferner Klareres und Gewisseres geben, um als Kennzeichen der Wahrheit zu dienen, als eine wahre Idee? Fürwahr, wie das Licht sich selbst und auch Finsternis offenbart, so ist die Wahrheit das Kennzeichen ihrer selbst und des Falschen.“ Mit dem griechischen Zitat ἑν και παν (Eins und Alles) nimmt Schelling Bezug auf seine Spinoza-Rezeption (Pantheismus) und damit auf ein entscheidendes Stadium in der Entwicklung seiner philosophischen Ideen hin zur Naturphilosophie. – Johann Christian Pfister (1772–1835), Historiker und evangelischer Theologe, wurde 1832 zum Prälaten und Generalsuperintendenten in Tübingen ernannt. Er studierte ab 1790 im Tübinger Stift, wo er Freundschaft mit dem Stiftler Schelling schloss. Widmungsexemplare Schellings aus so früher Zeit und mit derart beziehungsreicher Widmung sind von allergrößter Seltenheit. Einbandrücken berieben, sonst sehr frisches, nahezu fleckenfreies Ex. – Goedeke V, 11, 27.1; Jost 31; Schneeberger 43. – Siehe Tafel 14. Prachtausgabe in deutschem Intarsien-Einband der Zeit Schiller, Friedrich. Don Karlos Infant von Spanien. Mit Kupfern. Leipzig, G. J. Göschen, 1802. Groß-8° (211 × 132 mm). Titel, 432 S. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz der Elisabeth von Heinrich Schmidt nach Tischbein und fünf Kupferstichen von Amadeus Wenzel Böhm nach F. L. Catel. Deutscher Intarsien-Einband der Zeit aus rotem quergenarbten Maroquin. € 8900,– Sehr seltene erste Luxusausgabe in großem Format und auf starkem Velinpapier in einem für die damaligen Zeitläufte bemerkenswert prachtvollen deutschen Intarsien-Maroquinband. Das wunderschön gedruckte und gestaltete Buch ist das Ergebnis eines Verlegerwettstreites zwischen Göschen und Cotta. Der mit Schiller befreundete Verleger Göschen wollte Schillers berühmtes Bühnenwerk als ein „Non plus ultra“ der Typographie drucken. Verwendet wurde die elegante BourgisAntiqua, gedruckt in Anwesenheit von Göschen auf festem weißen Velin. Schiller in einem Brief an Crusius: „das schönste, was ich in dieser Art kenne.“ Provenienz: 1. Handschriftlicher Eintrag auf zweitem Vorsatzblatt: „Andenken einer Freundin. Hamburg, den 6. März 1806.“ 2. Paul Hirsch (1881–1951) mit seinem Exlibris auf Innendeckel. Hirsch, ein berühmter Bibliophiler aus Frankfurt mit bedeutender Musikbibliothek und Einbandsammlung, gründete 1922 die Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft. Das Velinpapier wie häufig stellenweise leicht fleckig. Der wunderschöne klassizistische Einband in sehr gutem Zustand. – Goedeke V, 181, 10; Marcuse 229; Rümann (18. Jhdt.) 1019. – Siehe Tafel 14. Spee, Friedrich von. Trutz Nachtigal ein geistlich poetisches Lustwäldlein. Hrsg. von Clemens Brentano. Berlin, F. Dümmler, 1817. 12°. Mit gest. Frontispiz, Titel, Zueignung, IV-XXX, 2 Bl. Register, 458 S. In der seltenen rotbraunen Orig.-Broschur mit hübscher Deckelillustration. € 2200,– Der kaum auffindbare Kölner Erstdruck von 1649 ist von Brentano, mit einer umfangreichen Biographie von Spee versehen, im Wesentlichen wortgleich herausgegeben worden. Die Entwürfe zu den Einbanddeckeln u. zum Titelbild stammen von Brentano selbst. Provenienz: Schloss Lerchenborg bei Kalundborg in Dänemark. Text vereinzelt leicht fleckig, sonst sehr gut erhalten. Selten. 137 Antiquariat Inge Utzt Stand 55 Rippoldsauer Straße 9 · 70372 Stuttgart Telefon +49 (0)711 56 29 49 · Fax +49 (0)711 55 61 66 E-Mail: ant.utzt@t-online.de und info@antiquariat-utzt.de · Internet: www.antiquariat-utzt.de Bücher von, über und für Frauen Albertus Magnus. Von den Geheimnissen der Weiber wie auch von den Tugenden der Kräuter Steine und Thiere und den Wunderwerken der Welt. Samt Michael Scoti Büchlein von den Geheimnissen der Natur. Mit Königl. Pohln. und Churfürstl. Sächsischer Freyheit. Mit gestoch. Front. u. Textvign. Nürnberg, in der Raspischen Buchhandlung, 1755. 368 S., 8 Bll. Reg. Etwas späterer Ppbd. mit hs. Rückenschild, Name auf Titel. € 650,– Ferguson I, 15. – Aus dem Inhalt: I. Von Erzeugung der Mutterfrucht. II. Von Bildung der Leibsfrucht. III. Von den Einflussen derer Planeten. IV. Von Erzeugung derer unvollkommenen Thiere. V. Vom Ausgang der Leibsfrucht aus der Bärmutter. VI. Von der Mißgeburt in der Natur. VII. Von den Zeichen der Empfängnuß. VIII. Von den Zeichen, ob ein Knäblein oder Mägdlein im Mutterleib sey. IX. Von den Zeichen der verscherzten Jungferschafft. X. Von den Zeichen der Keuschheit. XI. (fälschlich als IX. bezeichnet). Von den Gebrechen der Bärmutter. XII. Von den Verhinderungen der Empfängnuß. Letztes Capitel. Von des Saamens Natur und Zurichtung. – Text stellenweise gering gebräunt. [Arnim, Bettine v.]. Dies Buch gehört dem König. – Gespräche mit Daemonen. 3 Teile in 2 Bdn. Berlin, Schroeder u. Selbstverlag, 1843–1852. VIII S., S. 1–307, Tit., 1 S., S. 308–598; 1 Bl., VIII, 371 S. HPgt. um 1900 mit goldgepr. Rückentit. u. ornament. Rückenvergold., Text gering fleckig u. etwas gebräunt. € 1100,– Erste Ausgabe. – Goed. VI, 85, 7 und 10; Borst 2055; Houben I, 33ff.; Pataky I, 18. – Erste Ausgabe der seltenen gesellschaftskritischen Schriften. „Dies Buch gehört dem König“ ist ein fiktiver Dialog zwischen der Mutter Goethes und der des preußischen Königs. Bettine von Arnim „erwies sich damit als ausgezeichnete Taktikerin. Denn durch die Widmung an den König von Preußen gelang es ihr, öffentlich all das zu sagen, was andernfalls unweigerlich der Zensur zum Opfer gefallen wäre: daß die Obrigkeit allein für das Wohl der Untertanen verantwortlich sei, die in diesem Land in oft beispiellosem Elend lebten“ (Carmen Stadelhofer). Zeitgenossen wie Adolf Stahr besprachen das Königsbuch begeistert und K. F. Gutzkow schrieb: „Das neue Königsbuch […]. ‚Dies Buch gehört dem König‘, es gehört der Welt. Es gehört der Geschichte an, wie Dantes ‚Komödie‘, Macchiavellis ‚Fürst‘, wie Kants ‚Kritik der reinen Vernunft‘. Es sagt Dinge, die niemand gesagt hat, die aber, weil sie von Millionen gefühlt werden, gesagt 138 werden mußten.“ Desillusioniert wird sie zur scharfen Kritikerin des Monarchen, schreibt ihre enttäuschte Abrechnung „Gespräche mit Daemonen!“, gewidmet dem „Geist des Islam, vertreten durch den großmüthigen Abdul-Meschid-Kahn. Kaiser der Osmanen“. – Vorderumschlag der Orig.-Broschur in Bd. 1 eingebunden. Wie immer ohne Haupttitel mit Verlag und Jahreszahl, die sich nur auf den Umschlägen befanden. [Engelhard, Caroline]. Erzählungen von der Verfasserin von Juliens Briefen. Mit gestoch. fig. Titelvignette. Braunschweig, Vieweg, 1821. Tit., Inh., 348 S. Marmor. Pappband d. Zt. mit goldgepr. Deckelbordüren, Rücken berieben. Besitzvermerk auf Vorsatz. € 680,– Goed. VI, 431, 16, 4; Gross 86; Schmidt, Gallerie deutscher pseudonymer Schriftsteller 102. – Erstausgabe dieses seltenen Werkes der Tochter von Philippine Gatterer. Sie war mit Sophie Mereau befreundet und von April 1805 bis September 1806 Kindermädchen bei ihr. In ihrer Heimatstadt Kassel war Caroline Engelhard mit den Brüdern Grimm befreundet. Sie veröffentlichte 1806–09 „Gesammelte Briefe von Julie“ und alle ihre späteren Schriften erschienen unter diesem Pseudonym, das erst 1824 gelüftet wurde. Im vorliegenden Werk stehen neben Märchen „wahre Geschichten“ aus dem Leben von Frauen, die längste Erzählung ist „Die Männerfeindin“ betitelt. Caroline Engelhard, die unverheiratet blieb, gründete eine „Stiftung für unvermählte Töchter“. Kein Exemplar im KVK nachweisbar. Grupen, Christian Ulrich. De uxore theotisca. Von der Teutschen Frau. Insbesondere: I. De virginum praegustatoribus … II. Von Braut und Bräutigam und ihren Benennungen. III. Von der Jungfräulichen Aussteuer, Kisten-Pfande und Ingedomte. IV. Filia in capillo & casa, von der unberathenen Tochter. V. Von der Angel-Sächsischen Braut. VI. Von den Mantel-Kindern. Mit einer Praeliminair-Dissertation. Von der Vermählung Hertzogs Henrichs des Leuens mit der Königlich-Englischen Printzeßin Mathildis … Mit 4 (1 gefalt.) Kupferstichen und 8 Textkupfern. Göttingen, Johann Wilhelm Schmidt, 1748. Kl.-4°. 32 nn. Bll. (Vorrede), 63, 290 S., 23 nn. Bll. (Index). HPgt. € 780,– Erstausgabe. – Hayn/Got. II, 696. – Bedeutendes Werk zur deutschen Rechts- und Kulturgeschichte mit vielen Dokumenten zur juristischen, sozialen und materiellen Situation der Frauen seit dem Mittelalter. Die in und Eigenschafft“, „Von dem Nutzen und dessen Würckungen welche die eheliche Ergötzlichkeit mit sich bringt“, „Artzney-Mittel des Frauenzimmers“, aber auch „Ob die Frau in der Liebe beständiger als der Mann“ und „Von Speis und Tranck“. – Handschriftliche Anmerkungen auf letztem, weißen Blatt, Einband gering angeschmutzt, insgesamt sehr gutes Exemplar dieses interessanten Werkes. Klopstock, Margareta. Hinterlaßne Schriften. (Hrsg. von Fr. G. Klopstock). Hamburg, Bohn, 1759. LXXXIV, 84 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentit., restauriert. € 650,– der Vorrede angekündigte Fortsetzung wurde nie veröffentlicht. Der Autor (1692–1767) war u. a. Bürgermeister von Hannover und galt als „das bedeutendste hannoversche Stadtoberhaupt im 18. Jahrhundert“. Er reformierte und modernisierte das Armen- und Schulwesen, das Feuerlösch- und Medizinalwesen und reaktivierte in Vergessenheit geratene Privilegien. – Einband etwas berieben, Text papierbedingt gebräunt und vereinzelt stockfleckig, insgesamt jedoch gutes Exemplar dieses überaus interessanten Werkes. – Siehe Abbildung. Hellwig, L. Christoph de. Neu-entdeckte Heimligkeiten Des Frauenzimmers. Bestehend in III. Theilen. Wovon der Erste eine vollkommene Beschreibung von Erzeugung der Menschen … II. Auserlesene Curieuse Erörterte Medicinische und Physicalische Fragen … III. Von der Diaet rechtem Gebrauch der Speise und Tranck … 5. Aufl. Mit gestoch. Front. Franckfurth und Leipzig, Ernst Ludwig Niedts sel. Wittwe, 1734. Front., Tit., 6 Bll., 619 S., 10 Bll. Pgt. d. Zt., alter Besitzvermerk auf Vorsatz. € 750,– Der Autor (1663–1721) war Stadtphysicus zu Erfurt, Schöpfer des „Hundertjährigen Kalenders“ und erfand um 1700 in Bad Tennstedt, wo er zeitweise Stadtphysicus war, eine Zahnbürste, was dort durch ein Denkmal dokumentiert wird. Er schrieb, teilweise unter Pseudonym, 31 Bücher und Schriften. Im vorliegenden Werk schreibt er u. a. über „Von der Schönheit des Frauenzimmers“, „Die Schönheit zu erhalten“, „Von dem rechten Alter zu heyrathen“, „Von der Weiber Natur Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 178, 75; Burckhardt/ Nicolai 98. – Das vorliegende Werk stellt ein ergreifendes Dokument einer großen Liebe dar. Es enthält Briefe von verschiedenen Absendern, „Briefe von Verstorbnen an Lebendige“, „Der Tod Abels. Ein Trauerspiel“, „Zween geistliche Gesänge“ und „Fragment eines Gesprächs“. Margarete (Meta) Klopstock, geb. Moller (1728–1758) „ist die erste, die den Brief ‚als eine Kunst des Spontanen, Persönlichen und Lebensnahen‘ in Deutschland zu höchstem Rang geführt hat … Mit ihren Briefen erschließt die Hamburger Bürgerstochter – viel überzeugender noch als der zeitgleich auftretende Briefreformer Gellert – die Möglichkeiten einer Geschlechts- und Klassengrenzen transzendierenden Briefprosa“ (Dt. Lit. von Frauen, Bd. 1). – Papier etwas gebräunt, erstes weißes Blatt mit handschriftlichem Besitzvermerk, insgesamt gutes Exemplar dieser seltenen Ausgabe. La Roche, Sophie von. Briefe an Lina als Mädchen. (Bd. 2 und 3: … als Mutter.) Ein Buch für junge Frauenzimmer die ihr Herz und ihren Verstand bilden wollen. Bd. 1 : 2. Aufl. Mit 3 gestoch. Front. Leipzig, Martin Gräff, 1788–97. Tit., 266 S., 1 Bl. (Errata); XII, 249, 2 S. (Verzeichniß einiger Schrifen); 240 S. Marmor. Pp.-Bde. d. Zt. mit roten Rückenschildchen und ornament. Rückenvergold., etwas bestoßen und berieben. € 1000,– Bd. 1 erschien erstmals 1785 in Speyer, die Fortsetzungsbände 2 und 3 liegen hier in erster Auflage vor. – ADB 17, S. 717ff.; Goed. IV, 1, 597, 40, 9; Wegehaupt IV, 1243; Ehrlich-Haefeli etc., „Mutter und Mütterlichkeit“ S. 73ff.; ausführliche Würdigung s. Neumann „Zwischen Emanzipation und Anpassung“ S. 60 ff. wo u. a. zu lesen ist: „La Roche verfasste die ‚Briefe an Lina‘ von einem gesellschaftlichen Standpunkt aus, der die sozialen Gegebenheiten und Strukturen akzeptiert, weil die Zufriedenheit im eigenen Stand Voraussetzung für ein glückliches Leben ist.“ „’Häuslichkeit’ war sicher das propagierte Ziel und der entsprechende Rahmen, an dem alles gemessen wurde. Bei aller Vielstimmigkeit, Widersprüchlichkeit und Verständigung bleiben jedoch die getrennten Sphären, Aufgaben, Rollen und besonders die Hierarchie der Geschlechter unantastbar und nicht hintergehbar“ (Becker-Cantarino, Die ersten deutschen Frauenzeitschriften). – Text durchgehend etwas gebräunt und teilweise wasserfleckig, trotzdem habenswertes Exemplar dieses seltenen Werkes. 139 Stand 1 Galerie Valentien Gellertstraße 6 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 62 42 · Fax +49 (0)711 24 62 41 · Mobil +49 (0)171 43 73 788 E-Mail: info@galerie-valentien.de · Internet: www.galerie-valentien.de Kunst des 20. Jahrhunderts · Gemälde · Graphik · Illustrierte Bücher Hesse“. Das in einer Auflage von nur 20 Exemplaren im Handdruck erschienene Buch, geht auf die Reisen zurück, die Grieshaber und Vrieslander nach Beendigung ihres Studiums an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule nach Ägypten und Griechenland unternommen haben. Es ist inspiriert von einem achtmonatigen Aufenthalt in dem Fellachendorf „Ezbet el Nakhl“ bei Kairo (siehe Mayer, Tagröte, Stgt. 1998, S. 14ff.). – Ein Exemplar der „Aegyptischen Reise“ ist im Jahr 1938 in der Ausstellung „arabische Volksbücher, griechische Volksmalerei“ gezeigt worden (Galerie Valentien), was einem Athener Bekannten Grieshabers zur Kenntnis kam, der mit Brief vom 30. Juni 1938 eine Bestellung dafür aufgab. Den damaligen Verkaufspreis hat Grieshaber mit „Reichsmark 200,–“ auf dem Bestellbrief notiert. Wenige Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. – Siehe Abbildung. HAP Grieshaber, Konfrontation mit Arp – Arp, Jean. Dreams and Projekts, New York, Curt Valentin, 1952, 28 Holzschnitte und 15 Seiten Text auf Arches-Bütten in losen Lagen, 23 × 29 cm, gedruckt bei Fequet et Baudier, Paris, in einer Auflage von 320 Exemplaren, im Druckvermerk von Arp signiert und nummeriert 293/320, Kartonumschlag in Kartonschuber. Nur in vorliegendem Exemplar: 16 Holzschnitte von HAP Grieshaber, jeweils einem Arp-Holzschnitt gegenübergestellt. Unikat. € 15 000,– Grieshaber, HAP und Vrieslander, Klaus. Aegyptische Reise, 1931 von Gries und 1932 von Vries aufgesuchte Dörfer, Lädchen, Varietés und Kaffeehäuser, Reutlingen 1936, Privatdruck in der Reihe „Reutlinger Drucke“, Grieshaber bei Sautter, 24,5 × 19,5 cm, 88 Seiten, 2 Farbholzschnitte, Orig. Pp. Bd., im Druckvermerk nummeriert: 6 (von 20). € 3800,– Fürst 36/1–36/2, Fichtner 6. Mit Widmung von fremder Hand: „Für meinen Freund Eugen im Mai 1937“. Auf dem Vorsatzblatt Eigentumsvermerk „Maria Schwab- 140 Arntz 148–175, Fürst 56/10–56/25. – Ausstellungen: Grieshaber und die Moderne, Spendhaus Reutlingen 2009, Kat. 115, S. 154. – Die eindrucksvolle Gegenüberstellung von 16 Holzschnitten Grieshabers mit den abstrakten Kompositionen Arps entsprang der Initiative von Dr. Herbert Herrmann, Kunsthistoriker und Galerist in Stuttgart, der aus Enttäuschung über die Arp-Blätter, im Jahr 1954 Grieshaber beauftragte, die leergebliebenen Seiten zu bedrucken und formal auf Arp zu reagieren (vgl. schriftl. Erklärung Hermanns, 1954). Höchst interessant, die kraftvolle Wirkung der aus der Anschauung entwickelten und auf ihre Grundformen komprimierten „gegenständlichen“ Bilder Grieshabers im Vergleich zu der blass erscheinenden artifiziellen Abstraktion Arps. Mit Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Oktoberrevolution – Grieshaber, HAP. Die Flut – 60 Jahre Roter Oktober, 1976, Zeichnung in Bleistift und roter Tusche auf Transparentpapier, 45 × 61,7 cm. Und: Vorzeichnung für den ebenfalls vorliegen- den gleichnamigen Holzschnitt, Fürst 76/20, der als Probedruck ungefaltet bleibt, signiert. Beide Blätter zusammen. € 4500,– Der Holzschnitt wurde geschaffen als gefaltete Buchbeilage für die Verlage Philipp Reclam jun., Leipzig, und Röderberg, Frankfurt am Main, in einer Gesamtauflage von 350 Exemplaren. – Dargestellt ist ein Lastwagen mit einem Klavierspieler samt Flügel auf der Ladefläche. In einem Brief an Hans Marquardt (Reclam Verlag) vom 4. März 1976 erklärt Grieshaber das Sujet wie folgt: … „Ein Lastauto fährt mich durch die Straßen Moskaus. Wir spielen: … Freiheit schöner Götterfunke… So sangen es die Gefangenen im Stadion von Santiago de Chile zur Oktoberrevolution.“ – Entwurfszeichnung und Probedruck von sehr guter Erhaltung. Miró, Joan. L’Astre du Marécage. Farbige Aquatintaradierung auf Chiffon de Mandeure-Papier, 1967, 104 × 72,5 cm, in Bleistift signiert und auf 75 nummeriert, Verleger Maeght, Paris, Dupin 426. € 15 000,– In bestem Erhaltungszustand. – Siehe Abbildung. Miró, Joan. Sonatine I. Farbige Aquatintaradierung auf Arches-Bütten, 1966, 31 × 24,5 cm (Papiermaße 57 × 45 cm), mit Bleistift signiert und bezeichnet „H. C.“ (Künstlerabzug „Hors commerce“), Verleger Maeght, Paris, Dupin 418. € 2500,– Miró, Joan. Je travaille comme un jardinier. Farbige Lithographie auf Japan, 1959, 40,2 × 32,5 cm, mit Bleistift signiert und auf 15 nummeriert, Verleger XXe siècle, Paris, Mourlot 309 (MA 377). € 3000,– Blatt 7 der Folge, aus der Vorzugsausgabe auf Japan – neben 75 + 25 Exemplaren der Normalausgabe auf Bütten. Erhaltungszustand einwandfrei. Miró, Joan. Bouquet de Rêves pour Neila. Farbige Lithographie auf Japan, 1967, 32,8 × 50 cm, mit Bleistift signiert, Verleger und Drucker Fernand Mourlot, Paris, Mourlot 480. € 3000,– Illustration – zusammen mit 17 weiteren Lithos – eines Gedichtes von Yvan Goll. Aus der auf Japan gedruckten und Blatt für Blatt signierten Suite der Vorzugsausgabe, Auflage 25 Exemplare. Erhaltungszustand einwandfrei. Miró, Joan. Partie de Campagne V. Farbige Aquatintaradierung auf Chiffon de Mandeure-Papier, 1967, 74,5 × 104 cm, mit Bleistift signiert und bezeichnet „hors commerce“ (Künstlerabzug außerhalb des Handels) neben der Auflage von 75 Exemplaren, Verleger Maeght, Paris, Dupin 434. € 10 600,– Miró, Joan. Porteur d’Eau / IV. Farbige Aquatintaradierung auf Rives-Bütten, 1962, 56 × 75 cm, mit Bleistift signiert und auf 75 nummeriert, Verleger Maeght, Paris, Dupin 340. € 3500,– Mit minimalem Lichtrand und kleiner Papierstauchung am Oberrand, sonst gut erhalten. Miró, Joan. Fissures, Blatt 2, Farbige Aquatintaradierung auf Rives-Bütten, 1969, 19,5 × 29 cm (Papiermaße 48,5 × 58 cm), mit Bleistift signiert und auf 75 nummeriert, Verleger Maeght, Paris, Dupin 466. € 3800,– In bestem Erhaltungszustand. Miró, Joan. L’Astre Patagon. Farbige Lithographie auf Rives-Bütten, 1960, 48,5 × 65 cm, mit Bleistift signiert und auf 150 nummeriert, Verleger Maeght, Paris, Mourlot 265 (MA 197). € 3500,– Mit Ausnahme eines minimalen Lichtrandes sehr gut erhalten. Miró, Joan. Liberté des Libertés. Farbige Lithographie auf Arches-Bütten, 1971, 46,6 × 34,6 cm, mit Bleistift signiert und auf 125 nummeriert, Verleger Le Soleil Noir, Paris, Mourlot 748. € 3500,– Das Blatt ist zu einer Edition von Gedichten von Alain Jouffroy erschienen. Erhaltungszustand einwandfrei. 141 Stand 68 Antiquariat J.Voerster Relenbergstraße 20 · 70174 Stuttgart Telefon +49 (0)711 29 71 86 · Fax +49 (0)711 22 94 267 Mobil +49(0)172 71 77 662 E-Mail: mail@antiquariat-voerster.de · Internet: www.antiquariat-voerster.de Autographen · Musik · Theater · Deutsche Literatur · Erstausgaben Bach, C. Ph. E. Zwey Litaneyen aus dem SchleswigHolsteinischen Gesangbuche mit ihrer Bekannten Melodie für Acht Singstimmen in zwey Chören und dem dazu gehörigen Fundament in Partitur gesetzt … Herausgegeben von N. Schiorring. (Partitur in Typendruck). Kopenhagen, In Commission bey Chr. G. Prost. Gedruckt bey A. F. Stein 1786. Quer-Quart. 4 Bl. 47 S. Etwas fleckig. Besitzeintrag im vorderen Deckel. Pappband der Zeit. Neues Rückenschild. Zwei verblasste Tintenflecken auf dem vorderen Deckel. € 3200,– Von größter Seltenheit. Erste (und einzige) Ausgabe. – „Meinen Freunden übergebe ich hierbey die alte und neue Litaney aus dem Holsteinischen Gesangbuche mit ihrer Melodie und Harmonie in Partitur“ (Vorrede). Bach beschreibt in der Vorrede (4 S.) die Veränderungen bei der Ausführung dieser Litaneien: „Bey der Ausführung werden Beyde Chöre Sänger in einem geraumen Sale an beyden Enden von einander getheilt, und zwischen Ihnen, in der Mitte des Sals, wird das Fundament, oder der Grundbaß, mit der Orgel, oder einem andern durchdringenden Clavierinstrument nebst einem Contraviolon, ausgeführt“. – Die Bearbeitung entstand 1785 im hohen Alter von 71 Jahren und wurde 1786 von seinem ehemaligen Schüler Nils Schiorring (1743–1798) in Kopenhagen herausgeben. – Slg. Hoboken 234; Wotquenne 204; RISM B117. Haydn, J. Die Schöpfung, ein Oratorium. In Musik gesetzt von Joseph Haydn. Mit höchster Bewilligung von der kurfürstl. Hofmusik zum Besten der Armen das erstemal aufgeführt im Redoutensaale den 27ten Merz 1800. München, F. S. Hübschmann (1800). 23 S. Umschlag der Zeit, etwas lädiert. € 950,– Äußerst rare Libretto-Ausgabe zur Münchener Erstaufführung im Redoutensaal an der Prannerstraße. Zu Beginn des ersten Teils eine kurze Einführung in die Vorstellung vom Urchaos der „Momente vor der Schöpfung“. Auf S. 12 ein Satzfehler: „Vom tiefsten Meeresgrund / Wälzt sich auf schäumender Well er / sich empor“ (unter Auslassung des Subjekts „Leviathan“). – Hoboken unbekannt. Kafka, F. In der Strafkolonie. Leipzig, Kurt Wolff Verlag 1919. 68 S., 2 Bl. Papierbedingt leicht gebräunt. Stempel auf S. 1 fachgerecht entfernt. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel, Kopfgoldschnitt, Lesebändchen. Kanten leicht 142 berieben. In moderner Leinenkassette mit goldgepr. Rückentitel. € 5500,– Erste Ausgabe. Titel in Schwarz und Blau. „Dieses Buch wurde als viertes der neuen Folge der DrugulinDrucke im Mai 1919 … in der Offizin W. Drugulin in Leipzig in einer einmaligen Auflage von 1000 Exemplaren gedruckt.“ (Impressum). – Dietz 50. Lenz, Jacob Michael Reinhold (1751–1792). Eigenhändiger Brief mit von fremder Hand hinzugefügtem Namenszug. Ohne Ort und Datum, Ende März 1776? Quart. Doppelbogen. 1/2 Seite. Papier leicht gebräunt. Bibliotheksstempel. € 6500,– Offenbar an den Frankfurter Advokaten Hieronymus Peter Schlosser (1735–1797), den ältesten Bruder von Goethes Schwager Johann Georg Schlosser in Emmendingen, gerichtet. „Ew. HochEdelgebohren werden gehorsamst ersucht gegenwärtiges Päckgen gedruckter Sachen mit eilf Dukaten beschwert an Dero Herrn Bruder Hn. Hofrath Schlosser in Emme[n]dingen aufs geschwindemöglichste gütigst zu befördern“. Geschrieben wahrscheinlich im März 1776, als Lenz von Straßburg über Frankfurt nach Weimar zu Goethe reiste. In Frankfurt fand er Aufnahme bei Goethes Eltern, die mit dem Juristen Hieronymus Peter Schlosser gut befreundet waren. Im Briefwechsel von J. G. Schlosser ist mehrfach von Bücher- und Geldsendungen die Rede, die er durch seinen Freund Lenz erwartete. – Brief mit dem Bibliotheksstempel von Fritz Schlosser (= Sohn des Adressaten) versehen, der eine bedeutende Privatbibliothek (ca. 35 000 Bände) hatte. – Unveröffentlicht. (Nicht in der Briefausgabe von Damm Frankfurt 2005). – Autographe von Lenz sind selten im Handel. Mozart, W. A. – Niemtschek, F. Leben des K.K. Kapellmeisters Wolfgang Gottlieb Mozart. Nach Quellen beschrieben. Prag, Herrlisch 1798. 1 Bl., 78 S., 2 Bl. unten rechts angerändert. Fehlender Text handschriftlich ergänzt. 1 Bl. etwas wasserfleckig. Leicht gebräunt. Späterer Leinenband. € 4500,– Sehr seltene Erstausgabe der ersten selbständigen Mozart-Biographie. Wichtiges und sehr frühes Quellenwerk. Niemtschek erhielt dazu zahlreiche Informationen von Mozarts Witwe Constanze. Ihm ist auch der hier enthaltene, später formulierte Augenzeugenbericht zu verdanken, der das erste Auftreten der Mozartkinder am Wiener Kaiserhof 1762 schildert (S. 5). – 1808 erschien eine 2. Auflage. – Wolffheim II, 576; RISM (ecrits impr.) S. 612. Reger, Max (1873–1916). Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift. (Poststempel) Leipzig, 12. 10. [19]10. 1 Seite. € 780,– Kurze Mitteilung an seinen Patenonkel und dessen Frau, Johann B. Ulrich in Wien, dem er freudig mitteilt, daß er soeben den Ehrendoktortitel der medicinischen Fakultät der Universität Berlin erhalten hat „Euer doppelter Dr. Max Reger (Dr.phil h.c. und Dr. med. h.c.)“. Storm – Liederbuch dreier Freunde: Theodor Mommsen. Theodor Storm. Tycho Mommsen. Kiel, Schwers’sche Buchhandlung 1843. VI, 170 S. Gelber bedruckter Orig.-Pappband mit typografischer Verzierung, etwas berieben. In modernem Schuber. € 2500,– Sehr seltene und einzige Ausgabe und die erste Buchveröffentlichung Storms. – Während der Kieler Studienjahre machte Storm die Bekanntschaft Theodor Mommsens, die entscheidend für ihn wurde. In der Kieler ‚Clique‘ „lernte Storm die Gedichte Eduard Mörikes kennen … zu dessen Werk (entwickelte) er poetisch die größte Affinität. Heine, Goethe, Eichendorff … hießen Storms Lehrer. Er wurde, wie er selbst zugibt, ihr Schüler, niemals ihr Nachahmer. Zusammen mit Gedichten von Theodor und Tycho Mommsen erschien 1843 das ‚Liederbuch dreier Freunde‘; Storm lieferte über vierzig Beiträge. Einen Beweis, dass Tycho Mommsen die restliche Auflage vom Verleger makulieren ließ, was die Seltenheit des Werkes erklären würde, konnte bei der Durchsicht des Briefwechsels der Brüder Mommsen jedoch nicht gefunden werden“ (vgl. Th. Storm Briefwechsel mit Th. Mommsen. Hrsg. v. H.-E. Teitge, S. 12). – Borst 2089; Teitge 1400; Wilpert/ Gühring 1. Interessantes Dokument zur Theatergeschichte in Stuttgart. – Bittschreiben des noch jungen Kapellmeisters Richard Wagner an die Königliche HoftheaterIntendanz in Stuttgart. Wagner hatte das Buch und Partitur seiner Oper „Rienzi“ ans Hoftheater geschickt mit der Bitte bis „späthestens in vier Wochen über die Annahme oder Nicht-Annahme zur Aufführung derselben“ zu entscheiden. „… Meine Honorar-Bedingungen sind: Fünf und Zwanzig Louisd’or, bei dem Ankauf der Partitur zahlbar, und: die Hälfte der Brutto-Einnahme der sechsten Vorstellung der Oper, welche als Benefiz des Komponisten dem Publikum anzukündigen sein würde …“. – Auf der Briefrückseite befindet sich ein ganzseitiger Entwurf des Antwortschreibens an Wagner. „… die Intendanz (vermutlich Wilhelm von Taubenheim) … bedauert Sie unendlich, hievon in diesem Augenblick keinen Gebrauch machen zu können, da sie wegen des bevorstehenden Theaterbaues vorerst keine neue Oper kauft …“ Der Umbau des Stuttgarter Hoftheaters erfolgte 1845. – Die UA von „Rienzi“ fand 1842 in der neueröffneten Semper Oper in Dresden statt und Wagner hatte damit seinen ersten musikalischen Erfolg. In Stuttgart wurde die Oper erstmals im April 1886 aufgeführt. – Wagner-Briefe-Verzeichnis 414 (dort mit dem Hinweis: unveröffentlicht). (Uhland, L.). Sechs vaterländische Gedichte. Würtemberg, 1816. 16 S., stockfleckig. Rückenfalz. Schief beschnitten. € 4500,– Sehr seltener, anonymer Erstdruck. „Uhlands Gedichte und einige anonym erschienene Flugschriften von ihm kursierten zunächst unter der Hand, bevor 1816 die [hier vorliegende] erste Ausgabe ‚Sechs Vaterländische Gedichte …‘ mit der Verlagsangabe ‚Würtemberg 1816‘ offenbar ohne Uhlands Wissen herauskam.“ (Marbacher Kataloge, Nr. 34, S. 53 f.). „Die meisten Lieder …, auch außer den vaterländischen, haben politisches Gepräge, so sehr war seine Seele von den Kämpfen der Zeit hingenommen. (…). Ein Lied folgt oft rasch dem andern, … den 24. (Febr. entstand): Württemberg; den 1. Sept.: Das alte Recht; den 3.: Gespräch; den 6.: An die Volksvertreter …“ (Emma Uhland, Ludwig Uhlands Leben, S. 122). – Goedeke VIII, 237, 23; Waldmüller 33. – Siehe Abbildung. Wagner, Richard (1813–1883). Eigenhändiger Brief mit Datum und Unterschrift. Dresden, 2. August 1844. Quart. 1 Seite. Etwas fleckig. Rückseitig mit Briefentwurf von anderer Hand. Randläsuren, teils alt repariert. € 8500,– L. Uhland 143 Stand 69 Galerie Vömel GmbH Orangeriestraße 6 · 40213 Düsseldorf Telefon +49 (0)211 32 74 22 · Fax +49 (0)211 13 52 67 · Mobil +49 (0)171 20 17 596 E-Mail: mail@galerie-voemel.de · Internet: www.galerie-voemel.de Graphik des 20. Jahrhunderts Liebermann, Max (1847–1935). „Badende Jungen“. Kaltnadelradierung, 1918. Signiert und bezeichnet: „I/2. Etat“. 18,5 × 24,0 cm. Schiefler 313 b. Prov.: Slg. Dr. Stinnes, Dr. A. Klipstein, Lugt 2373a. € 2200,– Liebermann, Max (1847–1935). „Die Netzflickerinnen“. Lithographie, 1921. Im Stein signiert. Postkarte zum „Potsdamer Kunstsommer“. 8,0 × 14,0 cm. Achenbach 26/b. € 450,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Fortuna III“. Holzschnitt auf Japanpapier, 1954. Signiert. Probedruck. 31,8 × 22,2 cm. Lammek H 241. € 450,– Bissier, Julius (1893–1965). „Werner Schmalenbach gewidmet“, Julius Bissier, „28. 09. 59“ G. Tusche auf weissem Ingres. 24,0 × 31,5 cm. € 5400,– Siehe Abbildung. Gilles, Werner (1894–1961). „Landschaft mit Reiter“. Rohrfederzeichnung, 1937. Signiert. 49,0 × 35,0 cm. € 750,– Gilles, Werner (1894–1961). „Landschaft auf Ischia“. Bleistift auf hellgrauem Zeichenpapier, 1956. Signiert und datiert. 32,5 × 45,0 cm. € 1800,– Heckel, Erich (1883–1970). „Seiltänzerin“. Radierung, 1963. Signiert, datiert und bezeichnet. Auflage 31 Expl. 24,9 × 16,2 cm. Dube 192 II. € 1200,– Heckel, Erich (1883–1970). „30.Jahresblatt: Feigenblatt und Früchte“. Holzschnitt, 1960. Signiert und datiert. 18,3 × 12,9 cm. Dube H 433. € 500,– Heckel, Erich (1883–1970). „33. Jahresblatt: Stillleben“. Holzschnitt, 1963. Signiert und datiert. 18,3 × 11,2 cm. Dube H 449. € 500,– Kerkovius, Ida (1879–1970). „Schwäne“. Farbkreide um 1930. Monogrammiert, signiert und betitelt. 25,0 × 40,0 cm. € 6200,– 144 Marcks, Gerhard (1889–1981). „Strauße“. Holzschnitt auf Japan, 1955/56. Signiert und nummeriert. 10/25. 25,8 × 31,1 cm. Lammek H 250. € 1200,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Löwe und Zebras“. Holzschnitt auf Japan, 1956. Signiert und nummeriert. 43/50. 15,8 · 32,7 cm. Lammek H 252. € 1200,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Die Katze“, Linolschnitt auf Japan, 1967. Signiert und nummeriert. 5/13. 53,0 × 67,0 cm. Lammek L 8. € 1500,– Siehe Abbildung. Marcks, Gerhard (1889–1981). „Sitzender Knabe“. Bleistiftzeichnung auf Papier. Signiert. 28,0 × 17,0 cm. € 300,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Auflehnung II“. Holzschnitt auf Bütten, 1947. Signiert. Blatt 10 der Mappe „Orpheus“. 10 Holzschnitte zu den Versen des Ovid. 34,0 × 20,5 cm. Lammek 180.10. € 250,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Tod durch die Mänaden“. Holzschnitt auf Bütten, 1947. Signiert. Bl. 11 der Mappe „Orpheus“ 10 Holzschnitte zu den Versen des Ovid. 30,4 × 33,2 cm. Lammek 180.11. € 250,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Totenklage“. Holzschnitt auf Bütten, 1947. Signiert. Bl. 6 der Mappe „Orpheus“ 10 Holzschnitte zu den Versen des Ovid. 15,1 × 29,0 cm. Lammek 180.6. € 250,– Miró, Joan (1893–1983). Mappe von Rafael Alberti: „Maravillas con variaciones acrosticas en el jardin de Miró. Litografias de Joan Miró“. Mit 20 signierten Lithographien. 1.500 Expl., nummeriert von 301 bis 1.800. Expl. Nr. 437. Ediciones poligrafo, S.A.; Barcelona 1975. € 2900,– Sintenis, Renée (1888–1965). „o.T.“. Zeichnung. Monogrammiert. 30,0 × 23,5 cm. € 900,– Sintenis, Renée (1888–1965). Mappe: „31 Holzstiche zu des Longus Hirtengeschichten von Daphnis und Chloe“. Verlag Dr. E. Hauswedell, Hamburg. Auflage 230 Expl., davon 30 auf Japan. Signiert. Exemplar Nr. 26. € 3800,– Weidl, Seff (1915–1972). „Figurenstudie“. Aquarell auf Bütten. Signiert. 34,0 × 28,0 cm. € 250,– Orlik, Emil (1870–1932). „Marktweib“. Farbholzschnitt um 1898. Signiert. Aus „Kleine Holzschnitte“. 10,4 × 7,3 cm. € 150,– Wörn, Walter (1901–1963). „Badende“. Zeichnung, 1949; Unbezeichnet. 20,8 × 29,9 cm. Z 526. € 300,– Schneider, Herbert (1924–1983). „Tanz auf grünen Blättern“. Bleistift 1975. Signiert und datiert, betitelt. 43,0 × 55,0 cm. € 450,– Wörn, Walter (1901–1963). „Figurengruppe am Geländer“. Bleistift. Monogrammiert. 10,4 × 10,2 cm. € 250,– Literatur Feinhals, Josef. Non Olet oder die heiteren Tischgespräche des Collofino über den Orbis Cacatus. Mit Widmung des Autors. Auflage 300. € 90,– Levy, Rudolf. Lieder des alten Morelli. Privatdruck der Galerie Flechtheim 1922. Mit zahlreichen Illustrationen, das erste Portrait handsigniert von Rudolf Grossmann und am Ende des Buches von Rudolf Levy und mit Widmung an Alex Vömel. Auflage 200, Nummer 44. Mit leichten Flecken auf dem Einband. € 250,– Ringelnatz, Joachim. Fahrensleute. Verlag der Galerie Flechtheim. Erschienen in einmaligen Auflage vom 125 Exemplaren. Geschmückt mit Kaltnadelradierungen von Otto Schoff, jeweils signiert. Am Ende nummeriert mit Nummer 95, signiert von Joachim Ringelnatz. € 800,– Uhde, Wilhelm. Von Bismarck bis Picasso. Erinnerungen und Bekenntnisse. Mit 6 Illustrationen. Zürich, Oprecht, 1938. € 50,– 145 Antiquariat Dieter Zipprich Stand 37 Karolinenstraße 18 · 96049 Bamberg Telefon: +49 (0)951 50 99 32 00 E-Mail: antiquariat.zipprich@freenet.de · Internet: www.antiquariat-zipprich.de Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten Geschichte Brotuff, Ernst, Georg Hahn u. a. Historia Martisburgica. Darinnen Chronica Ditmari, Bischoffs zu Marßburg, von seiner Zeit Geschichte, nemlich Kayser Henrici Aucupis, Ottonis Magni, Ottonis II. Ottonis III. und Henrici Claudi, in acht unterschiedenen Büchern beschrieben. Hierzu seind von wegen verwandnis der zeit und orts kommen, der thewren Helden Wiprechten, Vatern und Sohnes, Graffen zu Groitzsch, Marggraffen zu Lausnitz und Burggraffen zu Magdeburg: Item Hertzog Friederichen, des ersten, und Ditzmanni Gebrüdern, L. in Thüringen und Marggraffen zu Meissen löbliche Thaten. Ingleichen Merseburgische Chronica und Antiquitates … 4 Teile in 1 Band. Leipzig, Groß, 1606. Mit 90 Textholzschnitten (79 Porträts, tls. in Schmuckbordüren, 11 Wappen) sowie 2 Holzschnitt-Druckermarken, zahlr. Schmuckinitialen, Schlussvignetten und Titelbordüren. 8 nn. Bl., 264 S.; 1 nn. Bl., S. 279–412; 4 nn. Bl., S. 433–702, 7 nn. Bl. Folio, Halblederband um 1800 (etwas beschabt) mit goldgepr. Rückentitel, Rückenverg. und Buntpapierbezug. € 2500,– VD17 3:640690Z. Potthast 548 a. Graesse II, 410 (Ditmarus, Anm.). Erste Ausgabe. – Bedeutendes, reich illustriertes Sammelwerk zur Geschichte Merseburgs, zugleich wichtige Quelle für die Reichsgeschichte unter den Ottonen, darunter die berühmte Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg (975–1018) in dt. E. A., sowie: I. Garzon von Bononien (d. i. Giovanni Garzoni): Chronica, oder Historienn von dem löblichen Thewren Helde, Graff Wiprechten zu Groitzsch in Meissen … Item, Ein ander Chronica, von des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Friderichen, Landgraffen in Döringen, Marggraffen zu Meissen … II. Ernst Brotuff: Chronica und Antiquitates des alten Keyserlichen Stiffts, der Römischen Burg, Colonia, unnd Stadt Marßburg, an der Sala in öbern Sachsen … III. Georg Hahn: Historiae Martisburgicae, Das ist, der Merseburgischen Chronica Appendix oder Continuatio … – Durchgängig etwas gebräunt und gering fleckig. Einige wenige Bl. mit kl. Randschäden. Insges. schönes Exemplar des raren Leipziger Druckes, die Holzschnitte in kräftigen Abzügen. Thietmar von Merseburg. Chronici Ditmari Epsicopi Mersepurgii, libri VII, nunc primum in lucem editi. Accessere de vita & familia Ditmari, tam paterna quam maternae stirpis, item de veteribus 146 Mysniae Marchionibus, usque ad Conradum, Timonis F. ex historia Ditmari context & expositiones. Herausgegeben von Reiner Reineck (Reinero Reineccio). Gezählt werden nur 7 Bücher, es sind aber tatsächlich 8. – Angebunden: Reineccius, R.: Origines illustriss. stirpis Brandeburgicae, seu Historiae Expositiones geminae de nobiliss. et antiquiss. Welforum prosapia. E Germanica Lingua in Latinam conversae. Item Commentarius de Marchionum & Electorum Brandeburgicum … progenie deducta. Frankfurt a. M., A. Wechel, 1581 u. 1580. 6 nn. Bl., 123 S., 3 nn. Bl., 81 (1) S., 1 w. Bl. verso mit wdh. Druckermarke, ein gef. Stammbaum. Folio, flex. Pgt. d. Zt. mit handschr. Rückensch. Etwas fleckig. € 2000,– VD16, D 2094. Adams D 695 u. VD16, R 860. Wegele 436. – Kritische Ausgabe der für die ottonische Spätzeit wichtigen Chronik des Bischofs von Merseburg, mit Genealogie des Autors und Ergänzungen über die Geschichte der Mark Meißen. Die Geschichte der Stadt Merseburg und die Geschicke und Taten der „frommen Könige Sachsens“ waren für T. eng miteinander verbunden, beides zu schildern war seine Absicht. Angebunden ist die erste lat. Ausg. der Geschichte Brandenburgs, mit bes. Augenmerk auf den Übergang an die Hohenzollern. – Zu Reineccius: VD16, R 860. Adams R 326. ADB XXVIII, 17f. Der MelanchthonSchüler Reiner Reineck (1541–1595) unterrichtete in Helmstedt und war Hofhistoriker der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. „Er hat sich in Frankfurt um die Erforschung der brandenburgischen Geschichte, namentlich durch seine ‚Chronik des Chur- und fürstl. Hauses der Markgrafen zu Brandenburg‘ (Wittenberg 1580), die 1581 auch in lateinischer Bearbeitung erschien, wesentliche Verdienste erworben“ (ADB). (Enthält: Historia de vita Hugonis et Theodorici, March. Brandeburgensium von Georgio Sabino). – Text vereinzelt ein wenig fleckig. Titel und letztes Blatt alt gestempelt, Besitzeintrag von alter Hand. Gutes Exemplar. Zobel, Chr. (Hrsg.). Sachsenspiegel. Auffs newe ubersehen, mit Summariis und newen Additionen … durch Christoff Zobel. Leipzig, E. Vögelin, 1569. 6 nn. Bl., 528 (recte 540) röm. num., 43 nn. Bll. Mit 1 blattgr. Wappen-Holzschnitt sowie HolzschnittDruckermarke auf dem Titel u. am Ende. Folio, Pgt. d. Zt., in mod. Pgt.-Schuber. € 3600,– VD 16, D 752. BM STC, German Books S. 343. Vgl. Stintzing/L. I, 549 und Kaspers S. 38. Nicht bei Adams. – Berühmte Bearbeitung des Sachsenspiegels durch den sächsischen Juristen Christoph Zobel (1499–1560). Er „übersetzte den Sachsenspiegel in den Meißner Dialekt und ins Lateinische, um den Wünschen der sächsischen Praxis nach einem verständlichen Recht entgegenzukommen“ (Kleinheyer/ Schröder S. 341). – Angebunden: Peinlich Halßgericht … Keyser Carols deß Fünfften, und deß Heyligen Römischen Reichs peinlich Gerichtsordnung, auff den Reichßtägen zu Augspurg und Regenspurg, in jaren dreyssig, und zwey und dreyssig gehalten, auffgericht und beschlossen. Frankfurt, P. Schmidt für H. Feyerabend, 1569. 6 nn., 29 röm. num. Bl. Mit Titelholzschnitt und 6 Textholzschnitten sowie großer Holzschnittdruckermarke am Ende. – Schön illustrierte Ausgabe der Carolina, die 1532 ratifiziert wurde. „Die Hals- oder Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V. (…) trägt als wahrhaft reformierendes Gesetzes- werk trotz ihrer ausdrücklich subsidiären Geltung zu einer weitgehenden Neugestaltung des Strafrechts bei (…) und bleibt Grundlage und Ausgangspunkt eines gemeinen deutschen Strafrechts“ (Kasper, S. 132). Die interessanten Holzschnitte (vom Petrarcameister u. a.) stammen aus frühen Ausgaben. Gezeigt werden Reichstagssitzung, Jüngstes Gericht, Doppeladler über Wappen, Gerichtsverhandlung, Folterung und Peinliches Verhör. VD 16, D 1086. Nicht im BM STC und bei Adams. – Zustand für beide Werke: Stellenw. schwach gebräunt und tls. im Ober- und Unterrand etw. wasserrandig, vereinz. fleckig, 1 Bl. mit restaur. Einriss, vord. flieg. Vorsatz mit Eckabschnitt, vord. Innengelenk leicht gelockert. Oberes Kapital leicht eingerissen, unteres Kapital mit kl. Fehlstelle, Ecken bestoßen. Insges. gutes Exemplar aus dem Besitz des Juristen Heinrich Giesebert (1604–77) mit dessen Besitzeintrag auf dem ersten Titelblatt, dat. 1649 (mit wenigen Marginalien und Unterstreichungen von seiner Hand). Theologie Benediktinischer Psalter. Psalterium Monasticum, dispositum per hebdomadam secundum regulam Sancti Benedicti. Cum ordinario officii de tempore. Ex breviario monastico Pauli V. P. M. auctoritate nuper recognito. Toul, Belgrand und Laurent, 1642. Titel in rot-schwarz, Titelkupfer von L. Gaultier. 11 nn. Bl., 399 (1) S., XC S., 135 (recte 133) S. Paginierung zweimal springend. Rot-Schwarz-Druck, Quadratnotation auf je 4 roten Notenzeilen. Gr.Folio, blindgepr. Schweinsleder d. Zt. auf 6 Bünden über Holzdeckeln, 10-teilige getriebene Messingbeschläge, intakte Schließen, Rotschnitt, Blattweiser aus älterem Pergament (Makulatur). Einbd. etw. angegraut, Kopf leicht beschädigt. € 1900,– Vollständiges Exemplar. Seltener, prachtvoller Druck aus Toul (nicht bei KVK, Graesse und Brunet). Der Titelkupfer zeigt die Hl. Hidulphus und Vitonus. – Durchgehend leicht gebräunt, einzelne von alter Hand hinterlegte und tls. handschriftl. ergänzte Ein- und Ausrisse. Vorderer Innenfalz alt verstärkt, Titel am Rand fleckig. Major, Johannes (auch John Mair oder Haddingtonus Scotus). Quartus sententiarum Johannis Majoris. Paris, Philippe Pigouchet für Jean Granjon, 29. VI. 1509. 3 nn., 1 w., CCXXIV Bl., 20 nn. Bl., mit Verlegermarke in vierteiliger Metallschnitt-Bordüre auf dem Titel, Wappenholzschnitt auf Titelrückseite, einigen schwarzgrundigen Metallschnitt-Initialen u. Metallschnitt-Druckermarke. Folio, mod. Pgt mit 4 Bindebändern. € 2500,– Adams M 251. Shaaber M 45; STC 298. Vgl. Panzer VII, 536, 312 (kollationsgleiche Variante mit Verlagsadresse Poncet le Preux). – Schöne und seltene Pariser Postinkunabel mit dem Kommentar des schottischen Theologen und Philosophen John Major (1469–1550) zum 4. Buch der Sentenzen des Petrus Lombardus. Auf dem Titel die von vier Zierleisten umgebene Marke des Verlegers Jean Granjon (Renouard 395), verso das Lilienwappen, auf dem ersten nn. Bl. am Schluss die Marke des Druckers Philippe Pigouchet (Renouard 919). – Titel mit kl. Tintenwischer, die letzten Bl. gering angeschmutzt u. wurmstichig, sonst aber ein schönes Exemplar. – Siehe Abbildung. 147 Tafeln Tafel 1 Wigalois mit dem Rade. Mit 31 großen Bildern illustrierte mittelhochdeutsche Epenhandschrift. Elsaß um 1420. Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 19 Tafel 2 Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 19 Tafel 3 A. G. Busbeck E. T. A. Hoffmann, Contessa und Fouqué Friedrich Gottlieb Klopstock Wolfgang Braecklein · Stand 52 Tafel 4 Hans Jacob Christoph v. Grimmelshausen F. H. Ziegenhagen mit Musik von W. A. Mozart Wolfgang Braecklein · Stand 52 Tafel 5 Kaspar Stielers Liebesliedbuch J. G. Zimmermann. Ueber die Einsamkeit Wolfgang Braecklein · Stand 52 Tafel 6 Spätbarocker Silbereinband E. de Rogissarts Italien-Tafelwerk Wolfgang Braecklein · Stand 52 Tafel 7 Schiestl’s Inspirationen im Skizzenbuch: Schiestl, Rudolf. Skizzenbuch aus dem Jahr 1929 mit 40 Blatt Originalzeichnungen in Bleistift. „Karlsruhe / Stuttgart / Kalchreuth“. 19,2 × 11,6 cm (Blattgröße: 19,4 × 13 cm). Genieteter OriginalPappband der Firma Georess. € 4500,– Sehr wohl erhaltenes, umfangreiches Original-Skizzenbuch von Rudolf Schiestl (Würzburg 1878–1931 Nürnberg). Schiestl war Schüler von Franz von Stuck und seit 1910 Professor für Graphik in Nürnberg. Während des Ersten Weltkrieges war er 1917 künstlerischer Leiter der Liller Kriegszeitung. – Seine Radierungen, Zeichnungen und Holzschnitte sind weit über seine fränkische Heimat hinaus berühmt geworden (z. B. „Der Tod von Basel“). Für den Künstler ist das Skizzenbuch ein besonderer Ort. Ernst Ludwig Kirchner bezeichnete dies als „Ekstase des ersten Sehens“. Nahezu alles, was für Schiestl von Interesse war, wurde in Skizzen festgehalten „Eine Butterdose, ein Wirtshausschild regte ihn künstlerisch nicht minder an und wurde ebenso abgezeichnet wie ein seltener Kopf oder ein eigenartiger Baum“ (Kielmann). – Das erste Blatt mit seinem Namenszug und dem Jahr 1929 versehen. Einband etw. fleckig. Fons Blavus Antiquariat · Stand 36 Das erste weibliche Skelett der Medizingeschichte in einem Anatomie-Atlas. Platter, Felix. DE CORPORIS HVMANI STRVCTVRA ET VSV LIBRI III. Tabvlis methodicè explicati, ICONIBVS accuratè illustrati. Qui libri cùm Operi practico recens ab eodem autore edito plurimùm inseruiant, denuò sunt publicati. LIBER PRIMVS. Corporis humani partium simplicium structura & vsus. (- LIBER SECVNDVS. Corporis humani partium compositarum & vsus. – LIBER Tertius. Corporis humani partium pericones delineatarum explicatio). Drei Teile in einem Band gebunden. [Titelauflage]. Basel: König 1603. 4 nnum. Blätter, Seite 1 – Seite 140; Seite 141 – Seite 197, eine Seite ‚Errata‘, ein Blatt mit Frobens Druckermarke verso; Zwischentitel, ein Blatt, 50 numerierte Blätter (Kupferstiche mit Erläuterungen synchron-optisch). Farbschnitt. Guter Pergamentband der Zeit auf sieben durchgezogenen Bünden mit geprägtem Rückentitel. 4to. € 6500,– Prächtiger Anatomie-Atlas in der Tradition Vesals mit der ersten Abbildung eines weiblichen Skeletts in der Medizingeschichte und zum ersten Mal mit sämtlichen Abbildungen in detailgenauen Kupferstichen (statt Holzschnitte). Auch ein menschlicher Embryo und ein Kind sind hier zum ersten Mal dargestellt. Felix Platter (Basel 1536–1614 Basel) gilt neben Vesal als Pionier der pathologischen Anatomie. Nach dem Studium der Medizin (1552– 1557) in Montpellier und nach Reisen durch Frankreich und Deutschland wurde er 1571 zum Stadtarzt und Professor der Universität Basel ernannt, deren Rektor und Dekan er mehrfach gewesen war. Felix Platter leitete 1557 die erste Sektion einer menschlichen Leiche in Deutschland, auf die während seiner 50jährigen ärztlichen Tätigkeit ca. 300 weitere folgten. Er gilt als einer der Begründer der Gerichtsmedizin und hatte bereits 1583 herausgefunden, dass die Augenlinse zur Fokussierung des Bildes auf dem Augenhintergrund dient. Bei der vorliegenden Titelauflage der ersten Auflage von 1583 bei Froben hat sich dessen große Druckermarke auf Blatt Bb4 erhalten. „A milestone in the history of medical illustration“ (Herrlinger 129–131). – Textteil mit Feuchtrand im Fußsteg. Vereinzelt zeitgenössische Marginalien meist in den Außenstegen. Einband berieben, untere Ecken stärker bestoßen. Gutes Exemplar. (VD17 14:019458Q; Adams P 1405 nur mit Teil 3; ADB XXVI, 266; Choulant/Frank 216; Hirsch-Hüb. IV, 585; NDB XX, 518; Paisey BL-STC 17: P 739; Wellcome 66263/D). Fons Blavus Antiquariat · Stand 36 Tafel 8 Tafel 9 Großer Guckkasten in Buchform Antiquariat F. Neidhardt · Stand 54 Trentsensky, Joseph. Oesterreichische Heerschau in 52 Blättern. Wien, Verlag der Trentsenskyschen Kunst und Musikalienhandlung, o. J. (circa 1820/30). Large folio (44,5 × 37,5 cm), contemporary pasteboard and cloth box with lithographic title pasted on the upper cover, containing 52 lithographic plates (including the title, and the table with the scheme of the work) all of them in beautiful contemporary coloring; with an extra added (unfinished) drawing. € 6500,– All the plates are showing officers of the Austrian army in full uniform, often riding their horses, and are very finely colored. First edition, very rare, here complete with all the plates, and unknown to most of bibliographies. Book of Hours. Printed on vellum, Use of Rome, in Latin with some French. Paris, printed by Nicolas Higman for Guillaume Eustace, 1516. 8vo. (ca. 140 × 86 mm), 152 leaves, late 16th cent. vellum binding, complete, with fourteen large and one small finely illuminated metal-cuts. € 13 000,– Guillaume Eustace was a prolific Parisian bookseller, recorded from 1497 to 1535. He was one of only two publishers to have been granted by the king, Louis XII, a personal privilege to issue new titles; the other one was the famous Parisian printer and bookseller Antoine Vérard. The present edition was published in 1516, as is stated in two colophons; it is the product of a collaboration with the printer Nicolas Higman (also spelt Hygman), with whom Eustace worked regularly in the second decade of the 16th century. Bohatta was not aware of the existence of this particular edition, though he mentioned another one, in his „Bibliographie der Livres d’Heures“, also with an almanac running from 1516 to 1530, but with the date of 20 October 1516 on the title-page (Bohatta 993 and 994). The present edition seems to be quite rare and we have been able to trace only one other copy (Christie’s, New York, 7 October 1994, lot 104). Rambaldi Studio Bibliografico · Stand 33 Tafel 10 Tafel 11 Bertolt Brecht „An die Tänzerin Leistikow“ Rainer Maria Rilke. Duineser Elegien. Antiquariaat Die Schmiede · Stand 48 Tafel 12 Luther, Martin, Alle Bücher und Schrifften. 8 Bände. Mit 8 teils wiederholten TitelholzschnittVignetten und 8 (6 wiederholten ganzseit.) Textholzschnitten. Blindgeprägte Schweinslederbände der Zeit auf Holzdeckeln, jeweils mit 2 intakten Schließen, monogrammiert und datiert „ZV S. Thomas 1578“. Jena, D. Richtzenhan und Th. Rebart, 1568–1577. € 18 000,– Einheitlich gebundenes Exemplar der Jenaer Luther-Gesamtausgabe in sehr guter Erhaltung. Wie meist aus versch. Auflagen: Bände I–V im vierten Druck, Bände VI–VIII im dritten, mit dem oft fehlenden Register von T. Kirchner. – Aus dem Erstbesitz der Thomaskirche in Leipzig, angeschafft von deren Superintendenten, dem bedeutenden Reformator und Kirchenlieddichter Nikolaus Selnecker (1530–1592). Antiquariat Franz Siegle GmbH · Stand 20 Tafel 13 Sachs, Hans. Sehr herrliche Schöne und warhaffte Gedicht. Nürnberg 1560. Geschenkexemplar mit beziehungsreichem Hans Sachs-Autograph. Aus der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 30 Tafel 14 Außergewöhnliches Widmungsexemplar von Friedrich Wilhelm J. Schelling Schiller, Friedrich von. Don Karlos. Leipzig 1802. In einem prachtvollen deutschen Intarsien-Maroquinband der Zeit Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 30 Tafel 15 Der Prototyp des Dichters, in „Lebensgröße“: König David beim Harfenspiel Daniela Kromp · Stand 50 Anzeigen RAHMENTHEMA BIBLIOPHILE GESELLSCHAFTEN BURG GIEBICHENSTEIN KUNSTHOCHSCHULE HALLE Bestellungen: Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1 · 56459 Elbingen T +49 (0)6435 909147 F +49 (0)6435 909148 buch@antiquare.de www.antiquare.de VERBAND DEUTSCHER ANTIQUARE E.V. BESONDERE BÜCHER HANDBUCH MITGLIEDERVERZEICHNIS 2015/2016 Der Antiquar lässt sich fotografieren Porträts von Joachim Siener. Eine Momentaufnahme aus 55 Jahren Messegeschichte. Kabinettausstellung 29. bis 31. Januar 2016, innerhalb der 55. Stuttgarter Antiquariatsmesse Vernissage 30. Januar 2016, 18.30 Uhr, Württembergischer Kunstverein, Eintritt frei. Große Benefiz-Auktion geleitet von Godebert M. Reiss, Musik, Buffet Katalog Der Antiquar lässt sich fotografieren. Porträts von Joachim Siener. Herausgegeben von Eberhard Köstler und Frieder Weitbrecht. Mit Beiträgen von Björn Biester, Wulf D. von Lucius u. a. Verband Deutscher Antiquare e. V., Stuttgart 2016. 148 Seiten. Englische Broschur. ISBN 978–3-9815734–4-2 (20 Euro; während der Messe 10 Euro) GESCHICHTE BIBLIOPHILIE Bestellungen: Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1 · 56459 Elbingen T +49 (0)6435 909147 F +49 (0)6435 909148 buch@antiquare.de www.antiquare.de VERBAND DEUTSCHER ANTIQUARE E.V. BUCHWISSENSCHAFT SCHRIFTEN DAS ANTIQUARIAT Der Antiquar lässt sich fotografieren. Porträts von Joachim Siener. Herausgegeben von Eberhard Köstler und Frieder Weitbrecht. Mit Beiträgen von Björn Biester, Wulf D. von Lucius u.a. 2016. 148 Seiten. Englische Broschur. ISBN 978-3-9815734-4-2 (20 Euro) Die Pressen der Brüder Kleukens. Aus der Sammlung der Barbara AchillesStiftung Hamburg. Mit einem bio-bibliographischen Abriss der Pressen und ihrer Protagonisten von Theo Neteler. Katalogteil von Christian Hesse, Fotografien von Grit Hesse. 2015. 84 Seiten. Englische Broschur. ISBN 978-3-9815734-1-1 (20 Euro) »Dem heitern Himmel ew’ger Kunst entstiegen …« Die Mörike-Sammlung Klaus Berge, beschrieben von Edgar Harwardt. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2014. 318 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-98157345-0-4 (20 Euro) Cotta - Der Verleger der Horen. Cottas Archiv, vorgestellt von Helmuth Mojem. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2013. 92 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-8-8 (20 Euro) Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. 2011. Mit einem Essay und 20 historischen Fotografien. 432 Seiten. 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Ein seltenes eigenhändiges Blatt Heines aus den letzten Jahren seiner „Matratzengruft“: Seit Jahren schrieb Heine fast ausschließlich durch Sekretärshand und gebrauchte kaum noch die Feder. François Buloz, Herausgeber der „Revue des Deux Mondes“, hatte den schwerkranken Dichter am 19. März 1853 mit seiner Frau Marie besucht. ¶ Heine, Briefwechsel, hg. von F. Hirth, Bd. 3 (Berlin 1920), S. 334f., Nr. 990; Erste GA nach den Hss., hg. von F. Hirth, Bd. 3 (Mainz 1952), S. 459f., Nr. 1189. Säkularausg., Bd. 3, Kommentar, S. 244f. Düsseldorfer Ausg., Bd. 3/2, S. 734f. Antiquariate Kotte Autographs GmbH und Inlibris Gilhofer Nfg Auf der Antiquaria Ludwigsburg, Stand 53/54 Gemeinschaftskatalog auf Anfrage: Tel. +43 (0)1 409 61 90 · Tel. +49 (0)8367 913 227 Der Hexenhammer – editio princeps Heinrich Institoris. Malleus maleficarum. [Speyer, Peter Drach, vor April 1487]. 129 Bll. (ohne das l. w. Bl.). Rubriziert; Lombarden in rot und blau, gelegentlich mit Federwerk, Absatzmarken zu Kapitelbeginn, einige Majuskeln hervorgehoben. Weißer Pappband des 19. Jhs. mit gedr. Rückenschildchen. In maßgefertigter grüner Maroquinkassette. Folio. Editio princeps des berüchtigten „Hexenhammers“, der die Methode des Strafverfahrens gegen Hexen darlegt und, von der neuen Technik des Buchdrucks beflügelt, wesentlich zum frühneuzeitlichen Hexenwahn beitrug. Vollständige Exemplare der Erstausgabe sind selten. – Schönes, sauberes Exemplar aus der berühmten Donaueschinger Fürstenberg-Bibliothek mit deren gedr. Rückenschildchen und Signatur. ¶ HC* 9238. Goff I-163. ISTC ii00163000. HARTUNG & HARTUNG Antiquariat · Auktionen D-80333 MÜNCHEN · KAROLINENPLATZ 5A Telefon (+) 49 - 89 - 28 40 34 · Telefax (+) 49 - 89 - 28 55 69 www.hartung-hartung.com Illuminierte Handschriften Inkunabeln · Holzschnittbücher Kupferstichwerke – Schöne Einbände Alte kolorierte Atlanten und Tafelwerke Alte Medizin und Naturwissenschaften Deutsche Literatur in Erstausgaben – Autographen Illustrierte Bücher des 16.-20. Jahrhunderts Graphik – Städteansichten – Landkarten AUKTIONEN jeweils im Mai und November Tradition und Erfahrung im ältesten Münchner Buchauktionshaus. Angebote von Nachlässen und Bibliotheksauflösungen, Sammlungen und hochwertigen bibliophilen Einzelobjekten jederzeit erbeten. Besichtigung größerer Objekte an Ort und Stelle. Anmeldung von Beiträgen bis spätestens Januar bzw. Juli erbeten. Reich illustrierte Kataloge auf Anforderung gegen Unkostenbeitrag erhältlich. Unverbindliche individuelle Beratung. Voraussichtlich am 9. Mai 2016 – vor unserer Frühjahrsauktion – folgt auf Auktion 125 vom November 2010 – wiederum mit Sonderkatalog: BIBLIOTHEK DR. GEORG FISCHER (Teil 2) Entdeckungsreisen ab 1650, Bibliophilie, Okkulta, Erotica, Enzyklopädien, englische u. französische Literatur in Luxusausgaben und Meistereinbänden 1890 –1950. Reich illustrierter Katalog mit ca. 750 Nummern ¤ 25,– (Katalog zu Teil 1 – Auktion 125 – ist vergriffen) Huldigungsschrift der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften, Wien, an Erzherzog Rainer v. Österreich, in monumentalem Prachteinband, 1897. Unsere Auktionstermine für 2016 9.–11. Mai und 7.–9. November 2016 Anmeldung von Beiträgen, möglichst unter vorheriger Einsendung von Listen, jederzeit erbeten. Besichtigung größerer Objekte an Ort und Stelle. Einlieferungen aus dem Ausland sind frei von Einfuhrsteuern. HARTUNG & HARTUNG Bücher & Autographen $XNWLRQLQ=»ULFK0£U] .ROOHU$XNWLRQHQ$*Ơ+DUGWXUPVWUDVVHƠ=»ULFK 7HOƠRƬFH#NROOHUDXNWLRQHQFRP www.kollerauktionen.com W. Kandinsky und F. Marc Der Blaue Reiter · München 1912 AUK TION WERT VOLLE BÜCHER Am 23. & 24. mAI IN HAmBURg EinliEfErungEn ab sofort ErbEtEn. unsErE ExpErtEn bEsuchEn und bEratEn siE gErn. h#-e$w## 5 · 20355 hm!* · te#. 040 37 49 610 · $m!*@ke--e*e*k!$-.e · www.ke--e*e*k!$-.e S O E B E N E R S C H I E N E N Der Jüngste Tag Eine neue Bibliographie 2., erweiterte Auflage von Josef Smolen Unentbehrlich für jeden Sammler, Bibliothekar und Antiquar Preis auf Anfrage Burgverlag Wien ISBN 978-3-9501100-6-7 KUNST IST UNSERE LEIDENSCHAFT ! KUNST VERSICHERN UNSERE ARBEIT. MU M U SE S E EN N · S A MM M LU LUNG NGEN NG EN N · A US U STT EELL LU L U NG G EN E · M EESS SE SEN N ve e rs rsic ic ch he e rn r w ir i A nt n iiq q ui u tä ä te t e n. n 5 +,5 :, 0; /, 2< :0*/,9 9 =0* , Bahnhofstraße 13 · 75417 Mühlacker Tel. 07041/9690-0 · Fax 07041/9690-25 info@schmid-online.com www.schmid-online.com Venator & Hanstein Buch- und Graphikauktionen FRÜHJAHRSAUKTIONEN 2016 18. März Bücher Manuskripte Autographen Alte Graphik 19. März Moderne Graphik Zeitgenössische Graphik Einlieferungen sind bis Mitte Januar willkommen Maximilian Prinz zu Wied-Neuwied. Reise ins innere Nord-America. 1839-41 Atlasband mit Aquatintatafeln und Vignetten von Bodmer Cäcilienstraße 48 · 50667 Köln · Tel. 0221–257 54 19 · Fax 0221–257 55 26 info@venator-hanstein.de · www.venator-hanstein.de Messe-Stuttgart-2016-Venator.indd 1 13.11.15 15:19 Aktuelle Kataloge der Aussteller Emanuel von Baeyer (Stand 29) Dominique-Vivant Denon [1747–1825] and his Circle. London 2015. 120 S., 106 Abb. C. G. Boerner (Stand 13) Lagerliste 134 – Miscellanea Wolfgang Braecklein (Stand 52) Katalog 88 – Messeliste Katalog 89 – Barocke Bücherlust. Bücher aus dem 17. Jahrhundert. Dabei zahlreiche Barockromane Engel & Co. (Stand 46) Katalog 203 – Literatur, Kunst, Philosophie, Geschichte, Naturwissenschaften, Geographie und Reisen (174 Nrn.) Liste 2/2015 – Neueingänge (521 Nrn.) Fons Blavus (Stand 36) Messeliste Winfried Geisenheyner (Stand 20) Kinderbuchkatalog XLI – Bilderbücher, BrettSpiele um 1900, Zehn kleine Negerlein (Schutzgebühr 15 €) Bulletin No. 12 – Kinderbücher, Bilderbücher, Märchen & Sagen Herbert Post: Halle – Offenbach – München. Dokumentationsbibliothek und Bibliographie der Drucke der Werkstätten Burg Giebichenstein aus den Jahren 1925–1951 und der Herbert Post-Presse 1953–1973. 44 S. Engl. Broschur mit Bütten-Umschlag (Schutzgebühr 10 € zzgl. Porto) ABSEITIG – Robert Renato Schmidt und der Merlin-Verlag. Lebensabriss und Bibliographie des Dichters und seines Verlages in Heidelberg und Baden-Baden (1926–1932); mit einem Anhang zu Herbert Grossberger. 98 S. mit ca. 140 farbigen Abbildungen (Schutzgebühr 20 € zzgl. Porto) J. J. Heckenhauer (Stand 23) Katalog 282 – Philosophie. Bibliothek Hans Joachim Krämer Katalog 283 – Varia. Seltene und schöne Bücher, ausgewählte Graphik Dr. Paul Kainbacher (Stand 56) Katalog VII (N.F.) – Naturalis Historia. De terrarum gentiumque historia deque peregrinatio Katalog VI (N.F.) – Reisen und Entdeckungen Sabine Keune (Stand 39) Katalog 54 – Kinderbücher. Mit einem Beitrag von Friedrich C. Heller. 222 Nummern. Fast alle in Farbe abgebildet. (Schutzgebühr 10 €) Katalog 55 – Pictorial Literature. Vierte Folge. Bilderbücher aus der Sammlung Martin Kaiser. 247 Nummern. Fast alle in Farbe abgebildet. (Schutzgebühr 10 €) Thomas Hatry (Stand 40) Z.A.G. – Hannah verdient sich ihre Brötchen. Bibliographie der im Zeitschriftenverlag (Berlin 1931–1942) erschienenen Romane und Lebensabriss des holländischen Anarchisten und Verlegers Anthon Bakels. 128 S. mit ca. 400 Abbildungen (Schutzgebühr 20 € zzgl. Porto) 184 Klittich-Pfankuch (Stand 10) Buchauswahl zur Stuttgarter Antiquariatsmesse 2016 Meinhard Knigge (Stand 35) Nikolaus Struck (Stand 3) Messeliste Katalog 180 / Teil 1 – Berlin und Potsdam. Ansichten bis 1815 (Schutzgebühr 10 €) Katalog 13 – Seuchen, Pharmazie, Seelenheilkunde Daniela Kromp (Stand 50) Katalog 1 – „Zierrat“. Musterbücher, Original-Entwürfe, Unikate und Vorlagenwerke aus den Gebieten Kunsthandwerk / Kunstgewerbe, Mode und Architektur August Laube (Stand 64) Alte Meister Graphik, Moderne Graphik, Alte Drucke, Zeichnungen, Schweizer Künstler Günter Linke (Stand 14) Dada in Zürich. Dokumentation einer Sammlung. 128 Seiten mit ca. 70 beschriebenen Objekten zur Dadabewegung in Zürich von 1916–1920. Mit zahlreichen Abbildungen. Erscheint Anfang 2016 anlässlich des 100jährigen Dada-Jubiläums (Schutzgebühr ca. 50 €) Hellmut Schumann (Stand 41) Katalog 180 / Teil 2 – Berlin Ansichten von 1815 bis ca. 1880 (Schutzgebühr 10 €) Katalog 195 – Portraits. 3420 Nummern Katalog 196 – Güter und Herrensitze in Deutschland. 1271 Nummern Katalog 199 – Ansichten und Landkarten aus Deutschland. Ca. 4000 Nummern Katalog 200 – Berliner Ansichten von Rosenberg. Ca. 40 Nummern (Schutzgebühr 5 €) Tusculum Rare Books (Stand 30) Catalogue XX – Fine Bindings, Prestigious Books, Important Provenances. 36 Nrn. Catalogue XXI – Deutsche Literatur Teil III, Rara. 30 Nrn. Sonderkatalog (German/English): HANS SACHS. Sehr herrliche Schoene … Gedicht. Nürnberg 1560. Geschenkexemplar an seine zweite Frau Barbara mit eigenhändiger Widmung. 8 Seiten mit Abb. Catalogue 602 – Fine and Rare Books Inge Utzt (Stand 55) Seidel & Richter (Stand 24) Katalog 100 – Auf dem Flügelpferde durch die Zeiten. 100 Bücher aus drei Jahrhunderten von, über und für Frauen Katalog 87–25 Jahre Antiquariat Seidel & Richter J. Voerster (Stand 68) Christian Strobel (Stand 66) Katalog 10 – Allgäu, Bayerisch Schwaben (6. Folge) Messeliste Katalog 43 – Musik. 213 ausgewählte Stücke aus den Rubriken Opernpartituren, Klavierauszüge, Symphonien, Orchesternoten, Opernliteratur, MusikGeschichte und -Theorie, Musikinstrumentenkunde, Musiker-Autographen 185 Verfasser- und Künstlerregister Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten und die Tafelnummern A Abel, Gottlob Friedrich 91 Adam, Georg 109 Adam, Victor 52 Aesop 92 Agricola, Johann 51 Albertinus, Aegidius 128 Albertus Magnus 8, 132, 138 Album amicorum 71, 122 Alphonsus de Spina 72 Altenberg, Peter 82 Amman, Jost 72 Anich, Peter 17 Anthing, Johann Friedrich 15 Aquila, Pietro 64 Arnim, Bettine von 138 Arp, Hans 78, 80, 103, 140 B Bach, C. P. E. 142 Bachmann, W. 66 Baldung Grien, Hans 120 Balthusz 62 Bang, Thomas 46 Bartholomaeus Anglicus 88 Bastide, Martin de la 42 Bauhin, Johann 86 Baumann, Oscar 82 Beethoven, Ludwig van 89, 132 Bellmer, Hans 103 Bender, Hans 112 Benedicti, H. 124 Benjamin, Walter 21 Benn, Gottfried 21, 103 Benoit, Pierre 112 Bergner, Anna 67 Bernardus Trevisanus 88 Bernoulli, Hans 57 Bessa, Pancrace 120 Biblia Germanica 110 Birken, Sigmund von 72 186 Bissier, Julius 144 Blaeu, W. 124, 125 Blüher, P. M. 67 Blumenthal, Karl 86 Böhme, Jacob 114 Boldrian, Sixtus 67 Bonaventura 92 Bonfils, Felix 64 Borchardt, Rudolf 104 Bordone, Benedetto 11 Bosio, Antonio 76 Bouillon, François 64 Bouzonnet-Stella, Claudine 73 Braque, George 112 Braune-Berlin, Clara 67 Braun, Isabella 52 Brecht, Bert 104, Tafel 11 Brenz, Johannes 51 Breton, André 103 Broch, Hermann 104 Brotuff, Ernst 146 Brunfels, Otto 50 Bürger, Gottfried August 71 Buffon, George Louis Leclerc de 38, 85 Burchartz, Max 104 Burnat-Provins, Marguerite 74 Busbeck, A. G. von 24, Tafel 3 Colette, Sidonie-Gabrielle Claudine 52 Contessa, E. W. 24 Courcelle-Seneuil, Jean Gustave 57 Cowper, William 77 Crescenzi, Pietro de 72 Curtis, John 58 Cyprianus, Caecilius 86 C E Cage, John 12 Canaletto (Bernardo Bellotto) 49 Canetti, Elias 35 Caracciolus, Robertus 72 Catullus, Gaius Valerius 73 Celan, Paul 81 Char, René 81 Charleton, William 32 Chernyshevsky, Nikolai 55 Cicero, Marcus Tullius 26 Eckardt, J. L. von 99 Egly, M. de 65 Engelhard, Caroline 138 Engelhardt, Georg 92 Eulenberg, Herbert 111 D Dante Alighieri 63 Dapper, Olfert 130 D’Aviler, C. A. 92 Debreu, Gerard 57 Dehmel, Richard 64, 112 Delcourt, Pierre 79 Demidoff, A. 58 Diderot, Denis 92 Dieu, Louis de 46 Digasser, Martin 41 Dionysius Bertochu 72 Döblin, Alfred 21, 102 Dohm, Christian Wilhelm 128 Dorst, J. G. L. 65 Doubleday, E. 58 Dürer, Albrecht 68 Dupuy, Patricia 62 F Feinhals, Josef 145 Fischer, Johann Christian 122 Fischer von Erlach, Johann Bernhard 89 Flanderky, Paul 68 Foresti, Giacomo Filippo 11 Forster, Georg 130 Fouqué, Friedrich de la Motte 24 Frambotti, Paolo 49 France, Anatole 100 Freud, Sigmund 118 Friedel, Luise Beate A. 67 Friedrich II., der Große 34, 136 Frischlin, Nikodemus 40 Frisi, Paolo 28 Frith, Francis 27, 89 Fuchs, Ernst 64 Fugger, Christoff 123 G Gaertner, J. 59 Galilei, Galileo 8 Gampp, Josua Leander 78 Gastl, Johann 29 Gebauer, Friedrich 68 Geisler, A. F. 66 Gellius, Aulus 73 George, Stefan 70, 86 Gilles, Werner 144 Ginsberg, Herbert 14 Goethe, Johann Wolfgang von 20, 27, 99, 104, 111, 129 Gontcharova, Natalia 63 Gracq, Julien 136 Grasmeyer, Georg Ludwig Wilhelm 56 Greaves, John 123 Greiffenberg, Catharina Regina von 24 Grieshaber, HAP 140 Grimmelshausen, H. J. C. von 24, Tafel 4 Gröttrup, Bernhard 78 Grosz, George 87, 103 Grotius, Hugo 88 Grueber, Bernhard 83 Grupen, Christian Ulrich 138 Gülich, Gustav von 57 Günzerodt, Werner 113 Gurlitt, Cornelius 72 H Hackspan, Theodor 46 Haeckel, Ernst 36 Hagecius von Libotschan, Wencel 132 Hahn, Georg 146 Hamm, Eugen 102 Hansselmann, C. E. 121 Haupt, Gottfried Jacob 125 Haydn, Joseph 142 Hayne, Friedrich Gottlob 90, 114 Hebel, Johann Peter 20 Heckel, Erich 54, 120, 144 Hecker, Friedrich 134 Heller, J. 98 Hellwig, L. Christoph de 139 Herold, Rainer 113 Hervilly, E. de 135 Hesse, Hermann 21, 54, 78 Hevelius, J. 98 Hippocrates 9 Hiroshige, Utagawa 31 Hodler, Ferdinand 29 Hölderlin, Friedrich 82, 136 Hoffmann, E. T. A. 24, Tafel 3 Hoffmann, Josef 133 Hoffmann von Hoffmannswaldau, C. 131 Hofmannsthal, Hugo von 21 Hokusai, Katsushika 106 Holz, Heinrich 104 Homann, Johann Baptist 132 Honegger-Lavater, Warja 63 Horae B. M. V. 84, Tafel 10 Horrebow, N. 65 Horvath, Ödön von 21, 35 Hueber, Blasius 17 Hus, Jan 126 Hutten, Ulrich von 126 J Jaeckel, Willy 112 Janco, Marcel 80 Janel 46 Jörg, Ingrid 63 Jünger, Ernst 21, 113 Jünger, Friedrich Georg 87 Junker, Carl Ludwig 92 Juvenal 73 K Kafka, Franz 21, 35, 36, 37, 142 Kannegießer, Friedrich August 22 Kant, Immanuel 129 Karadzic, Vuk Stefanovic 133 Keller, Gottfried 20 Kerkovius, Ida 144 Khuen-Belasy, Johann Jakob von 132 Khunrath, Conrad 46 Kier Prem, Michele 64 Kilian, Wolfgang 94 King, Martin Luther 118 Kirchner, Ernst Ludwig 102 Kitano, Tsunetomi 30 Kleist, Heinrich von 20 Klingemann, August 92 Klinger, Max 111, 133 Klopstock, Friedrich Gottlieb 24, Tafel 3 Klopstock, Margareta 139 Klossowski de Rola, Balthazar 62 Knorr, Georg Wolfgang 130 Knorr von Rosenroth, C. 114 Köpfel, Wolfgang 51 Kokoschka, Oskar 103 Koldewey, Karl 38 Koran 36, 116 Koson, Ohara 107 Krämer, Bernard August 56 Krapf, J. L. 64 Krauss, Johann Carl Cornelius 57 Krauss & Comp. 133 Kreidolf, Ernst 79 Kreslin, Georg 38 Küppers, Paul Erich 87 Küster, G. G. 39 Kuhlmann, Quirinus 24 Kunisada, Utagawa 106 L Lacepède, Bernard Germain Étienne de 85 Lachmann, H. W. L. 66 La Fontaine, J. de 111 Lama, Giuseppe de 52 Lansbergius, Philippus 9 La Roche, Sophie von 139 Lasker-Schüler, Else 87, 102 Launhardt, Wilhelm 57 Laurentius von Schnüffis 36 Lebenwaldt, Adam von 133 187 Lechter, Melchior 70, 87, 113 Lehmann, P. A. 25 Leiberg, Helge 113 Leibniz, Gottfried Wilhelm von 118 Lenz, Jacob Michael Reinhold 142 Lesseps, J. B. B. de 42 Lesser, Friedrich Christian 92 Lessing, Gotthold Ephraim 20 Leuchte, Paul 69 Levy, Rudolf 145 Liebermann, Max 144 Liébert, Alphonse 37 Liebler, Petrus 28 Lindpaintner, Peter Joseph von 55 Link, Wenzeslaus 50 Lissitzky, El 79 List, Friedrich 40 Livius, Titus 90, 96 Loerke, Oskar 104 Loosli, Carl Albert 29 Lotzer, Sebastian 50 Lubinus, Eilhard 125 Lucas, Pierre Hippolyte 39 Luedecke, Heinz 79 Luther, Martin 50, 51, 110, 131, Tafel 12 M Macrobius, Ambrosius Theodosius 73 Magnus, Olaus 111 Major, Johannes 147 Malewitsch, Kasimir 78 Malkowsky, Emil Ferdinand 44 Mann, Thomas 21, 35, 37, 105 Mannbach, Wilhelm 66 Marcks, Gerhard 144 Marembert, J. 102 Mari, Enzo 53 Martin, Johann 36 Martius, J. N. 64 Maschinenfabrik Esslingen 47 Mattioli, Pietro Andrea 10 May, Johann Carl 56 Meder, David 32 Meggendorfer, Lothar 44, 135 Meister des Dutuitschen Ölbergs 23 188 Melanchthon, Philipp 40, 51 Mell, Max 133 Melsbach, F. 47 Mennel, Jakob 126 Mergenthal, Hans 60 Merian, Maria Sibylla 27 Meyer, Dietrich 76 Meyer, Ernst Julius Jacob 69 Meyer, Johann Jacob 54 Michal, Jacques de 49 Micheli, Pier Antonio 69 Mihes, Julie 68 Miró, Joan 141, 145 Mises, Ludwig von 57 Missale 117 Mörike, Eduard 20, 113 Moll, A. 54 Mommsen, Theodor 143 Mommsen, Tycho 143 Montaigne, Michel de 85 Montanus, Arnold 32 Montez, Lola 135 Moore, George 113 Morgenstern, Karl 135 Morisot, Claude Barthelemy 9 Motschiedler, Georg 51 Mozart, Wolfgang Amadeus 25, 101, 142, Tafel 4 Müller, Adalbert 83 Müller, J. C. 39 Müntzer, Thomas 51 Musil, Robert 105 Musurus, Marcus 136 Osann, F. G. 99 Osiander, Andreas 51 Oswalt, Heinrich 44 Overheide, J. A. 124 N R Naumann, Johann Andreas 39 Nerlinger, Oscar 79 Neukirch, Benjamin 131 Neumann, Caspar 100 Neumark, Georg 47 Niemtschek, F. 142 Nieuhof, Joan 111 Ninguarda, Feliciano 132 Nöttelein, Jörg 16 Nolde, Emil 102 Raban, Zeev 113 Ramusio, Giovanni Battista 97 Rasch, Bodo 81 Rasch, Heinz 81 Rau, Johann 34 Rauwolf, Leonhard 123 Reger, Max 143 Rehtmeier, P. J. 66 Reichardt, Johann Friedrich 129 Reichenbach, Heinrich Gottlieb L. 43 Reinhard, C. 65 Reinhardt, Franz 100 Reitter, Johann Daniel 91 Reuchlin, Johannes 115 Rhegius, Urbanus 50 O Oetinger, Friedrich Christoph 41 Oppenheim, Max von 60 Orlik, Emil 145 Ortelius, Abraham 49 P Panizza, Oskar 105 Pantaleoni, Maffeo 57 Paracelsus 27 Passedouët, A. F. 43 Paulus Aegineta 9 Péret, Benjamin 81 Peringer, Diepold 50 Persius 73 Petrarca, Francesco 10 Pfeffinger, J. Friderich 66 Pirchan, Emil 74 Platter, Felix Tafel 8 Pleibel, A. L. 54 Plieninger, Lambert Floridus 86 Poden, Kaufhaus 33 Pomponius Mela 84 Ponsart, Jean Nicolas 48 Porcacchi, Tommaso 11 Portis, Leonardo de 133 Preusser, Conrad 60 Psalterium 147 Ptolemaeus, Claudius 8 Pushkin, Aleksandr Sergevic 55, 63 Q Quintilianus, Marcus Fabius 73 Richter, Wilhelm Michael 100 Riedl, Christine Charlotte 55 Rilke, Rainer Maria 21, 103, 105, Tafel 11 Ringelnatz, Joachim 102, 145 Roberts, David 131 Rogissart, E. de 24, Tafel 6 Roppelt, Johann Baptist 48 Rott, Hans 50 Rousek, J. J. 33 Roux, Paul-Pierre 112 Rumpolt, Marx 97 Rychsner, Utz 50 Ryff, Walther Hermann 14 S Sabatier, Leon Jean-Baptiste 93 Sachs, Hans 137, Tafel 13 Sacrobosco, J. de 98 Sade, Donatien Alphonse Françoise de 111 Saint-Pol-Roux 112 Sarre, Friedrich 60, 61 Say, Jean Baptiste 56 Schad, Christian 80 Schäffer, Daniel F. 45 Schappeler, Christian 50 Schedel, Hartmann 26 Schellenberg, Johann Ulrich 12 Schelling, Friedrich Wilhelm J. 41, 129, 137, Tafel 14 Schiefler, Gustav 102 Schiestl, Rudolf Tafel 7 Schiller, Friedrich 137, Tafel 14 Schinz, Salomon 27 Schlichten, J. F. von 135 Schlüter, Christian Ludwig 71 Schmidt, Arno 35, 87 Schmidt, Franz 14 Schneider, Herbert 145 Schnitzler, Arthur 105 Scholz, W. 24 Schoppe, Caspar 84 Schrank, Franz von Paula 115, 123 Schranz, Joseph 93 Schurig, Volkmar 71 Schwitters, Kurt 78, 113 Scultetus, Johannes 55 Seume, Johann Gottfried 20 Seuse, Heinrich 34, 51 Seutter, Matthäus 132 Simeon ben Zemah Duran 8 Sintenis, Renée 103, 145 Solinus, Gaius Julius 127 Sorrentino, Gilbert 85 Sowerby, James 120 Spee, Friedrich von 33, 137 Spendelin, Johann Christian 56 Sprengel, J. F. 66 Stael, Nicolas de 81 Steinbarg, Elisier 83 Stella, Jacques 73 Stieler, Kaspar 25, Tafel 5 Stoke, Melis 29 Storm, Theodor 20, 143 Strass, Friedrich 94 Strauß, Jakob 50, 127 Strauss, Johann (Sohn) 29 Süßmilch, Johann Peter 93 T Taglioni, Filippo 55 Tanguy, Yves 81 Tapié, M. 102 Thietmar von Merseburg 146 Thomas von Aquin 40 Thomas von Kempen 87 Trakl, Georg 37, 82, 103 Trentsensky, Joseph Tafel 10 Trew, C. J. 59 Tschernychow, Jakob 103 Tuscher, Johann Georg 33 Tzara, Tristan 80 U Uhde, Wilhelm 145 Uhland, Ludwig 143 Unruh, Fritz von 105 V Valéry, Paul 53 Valmont de Bomare, J. C. 93 Vechelde, C. F. von 66 Vehse, Eduard 93 Velde, Nele van de 105 Venturini, K. 66 Verlaine, Paul 93 Vian, Henri 69 Vignola, Giacomo Barozzi da 77 Vischer, Friedrich Theodor 135 Voigt, Christian Gottlob 99 Voigt, Johann Karl Wilhelm 99 Vrieslander, Klaus 140 W Wagner, Cosima 83 Wagner, Richard 83, 101, 143 Waldburg zu Zeil und Trauchburg, Maximilian Wunibald von 55 Walden Heimann, Nell 113 Wallerius, Johan Gottschalk 93 Walser, Robert 21, 119 Weidl, Seff 145 Weigel, Hans 72 Weis, H. 64 Weiss, Ernst 79 Weiss, Peter 55 Weissbach, Richard 51 Weisser, Johann F. C. 56 Wenz-Viëtor, Else 15, 45 Werner, Abraham Gottlob 93 Werner, Friedrich Bernhard 49 Westwood, J. O. 58 Whitman, Walt 53 Wilhelm, Gottlieb Tobias 91 Wilken, Friedrich 115 Wirnt von Grafenberg 18, Tafel 1-2 Wittek, Paul 61 Wittgenstein, Ludwig 119 Wörn, Walter 145 Wörndle zu Adelsfried und Weiherburg, Edmund von 61 Wolf, Ferdinand 69 Wolff, Heinrich 88 Wolfskehl, Karl 86 Wolters, Nikolaus 112 Woltersdorf, E. G. 67 Worm, Hardy 78 Wulzinger, Karl 61 Wursthorn, Johann 67 Z Zapf, G. W. 25 Zeiller, M. 25 Zhuang, Zhou 25 Ziegenhagen, F. H. 25, Tafel 4 Zimmer, Georg 134 Zimmermann, J. G. 25, Tafel 5 Zincken, C. F. W. 66 Zobel, C. 146 189 14 15 16 17 18 13 19 20 21 22 29 28 23 12 24 25 26 27 11 56 30 57 31 32 33 37 36 35 10 34 58 9 38 59 60 46 39 40 41 45 44 43 42 8 47 48 49 50 55 54 53 52 51 61 62 62a 63 64 65 66 67 68 69 Copyright by LUCKWALDT Messen 30.10.2015 Stand Aussteller 1 Valentien 14 Günter Linke 25 Hans Lindner 2 Reinhold Berg 15 Johannes Müller 26 H. Carlsen 3 Nikolaus Struck 16 Turszynski 27 Matthäus Truppe 4 Aix-La-Chapelle 17 Konstantinopel 28 Moritzberg 5 Daša Pahor 18 Schmidt & Günther 29 Emanuel von Baeyer 6 Hans-Martin Schmitz 19 Bibermühle –Tenschert 30 Tusculum 7 Norbert Haas 20 Franz Siegle 31 Giuseppe Solmi 9 Reiss & Sohn 20 Winfried Geisenheyner 32 Gerhard Gruber 10 Klittich-Pfankuch 21 Burgverlag 33 Rambaldi 11 Büchel-Baur 22 Löcker 34 Eberhard Köstler 12 Hanno Schreyer 23 J. J. Heckenhauer 35 Meinhard Knigge 13 C. G. Boerner 24 Seidel & Richter 36 Fons Blavus 190 Standplan Cafeteria WC FotoAusstellung 6 5 4 7 3 Info Treppe 2 1 EINGANG Stand Aussteller 37 Dieter Zipprich 49 Tresor am Römer 61 Strehler 38 Müller & Gräff 50 Daniela Kromp 62 J. A. Stargardt 39 Sabine Keune 51 Herbert Blank 62A Bado e Mart 40 Thomas Hatry 52 Wolfgang Braecklein 63 Forum 41 Hellmut Schumann 53 Junk 64 August Laube 42 Eckard Düwal 54 F. Neidhardt 65 Stuttgarter Antiquariat 43 Eckert & Kaun 55 Inge Utzt 66 Christian Strobel 44 Haufe & Lutz 56 Dr. Paul Kainbacher 67 Hohmann 45 Peter Kiefer 57 Rainer Schlicht 68 J. Voerster 46 Engel & Co. 58 Günther Trauzettel 69 Vömel 47 Michael Banzhaf 59 Le Cabinet Japonaise 48 Die Schmiede 60 Manfred Nosbüsch 191 tra t s g Landtag i r. rst ka e Neues Schloss Pl an ie P Staatsgalerie Ko ö ß Theater Kunstverein Schlossplatz K a P ße n do eo Th tr nra d-A de na ue r-S tr. r. -S t rs P r Königs bau ss eu le e P lzs ß Bo r-H il Ne c He ilbr on ne rS tr. ch a Frie dric h st r. S Hauptbahnhof Ch ar lot te ns tr. Anfahrt zur Stuttgarter Antiquariatsmesse Wenn Sie auf der A8 von München/Karlsruhe unterwegs sind, nehmen Sie bei Stuttgart die Ausfahrt Degerloch und folgen der B 27 in Richtung Zentrum. Auf der A 81 von Heilbronn nehmen Sie die Ausfahrt Zuffenhausen, B 10 bis Pragsattel und biegen ab Richtung Zentrum. Vom Flughafen fahren Sie mit der S2 oder S3 zum Hauptbahnhof. Die Eintrittskarte für die Stuttgarter Antiquariatsmesse gilt gleichzeitig für die Antiquaria / Ludwigsburg. 30. Antiquaria / Ludwigsburg 28. bis 30. Januar 2016 Musikhalle Ludwigsburg (gegenüber dem Bahnhof) Öffnungszeiten: Donnerstag 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr Freitag 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr Samstag 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr Sie erreichen die beiden Messen vom Hauptbahnhof Stuttgart oder vom Bahnhof Ludwigsburg aus im 15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5. CHRISTIANõHESSEõAUKTIONEN õ õ õ õ õ õõõõõõõõõõõõõõ"CHERõqõ!UTOGRAPHENõqõ'RAPHIK Aus dem Sonderteil unserer Maiauktion 2016 Sammlung Victor Günthert, Teil III: Kinderbücher REISS & SOHN Buch- und Kunstantiquariat . Auktionen Große Buch- und Graphikauktionen im Frühjahr 2016 Einlieferungen ab sofort bis ca. Mitte März erbeten Lily Hildebrandt. Klein-Rainers Weltreise. 1918 Tom Seidmann-Freud. Buch der erfüllten Wünsche. 1929 Oskar Laske. Die Arche Noah. 1925 Aus unserer nächsten Auktion: J. Gerson, Opera. Straßburg 1488. Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung für kommende Auktionen. Osterbekstraße A Hamburg www.hesse-auktionen.de Tel + () Fax + () mail@hesse-auktionen.de Mitglied im Verband Deutscher Antiquare und International League of Antiquarian Booksellers 61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Telefon: 0 61 74-92 72 0 . Fax: 0 61 74-92 72 49 Internet: www.reiss-sohn.de . E-Mail: reiss@reiss-sohn.de Verkaufsausstellung des Verbandes Deutscher Antiquare e. V. www.antiquare.de · www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de 29.1 . – 3 1 .1 . 201 6 55. ANTIQUARIATSMES S E Freitag 11.00 bis 19.30 Uhr Samstag und Sonntag 11.00 bis 18.00 Uhr 55. S T U T T G A R T E R A N T I Q U A R I A T S M E S S E 2 0 1 6 Öffnungszeiten: