Messekatalogdownload - Stuttgarter Antiquariatsmesse

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Messekatalogdownload - Stuttgarter Antiquariatsmesse
Verkaufsausstellung des
Verbandes Deutscher Antiquare e. V.
www.antiquare.de · www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
29.1 . – 3 1 .1 . 201 6
55. ANTIQUARIATSMES S E
Freitag 11.00 bis 19.30 Uhr
Samstag und Sonntag 11.00 bis 18.00 Uhr
55. S T U T T G A R T E R A N T I Q U A R I A T S M E S S E 2 0 1 6
Öffnungszeiten:
CHRISTIANõHESSEõAUKTIONEN
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õõõõõõõõõõõõõõ"­CHERõqõ!UTOGRAPHENõqõ'RAPHIK
Aus dem Sonderteil unserer Maiauktion 2016
Sammlung Victor Günthert, Teil III: Kinderbücher
REISS & SOHN
Buch- und Kunstantiquariat . Auktionen
Große Buch- und Graphikauktionen
im Frühjahr 2016
Einlieferungen ab sofort bis ca. Mitte März erbeten
Lily Hildebrandt. Klein-Rainers Weltreise. 1918
Tom Seidmann-Freud. Buch der erfüllten Wünsche. 1929
Oskar Laske. Die Arche Noah. 1925
Aus unserer nächsten Auktion: J. Gerson, Opera. Straßburg 1488.
Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung für kommende Auktionen.
Osterbekstraße  A
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Mitglied im Verband Deutscher Antiquare
und International League
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61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2
Telefon: 0 61 74-92 72 0 . Fax: 0 61 74-92 72 49
Internet: www.reiss-sohn.de . E-Mail: reiss@reiss-sohn.de
Wertvolle Bücher
Autographen
Illustrierte Werke
Graphik
55. Verkaufsausstellung 2016
Württembergischer Kunstverein
Schlossplatz 2, Stuttgart
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Die Vereinigung von Buchantiquaren,
Autographen- und Graphikhändlern
Verband Deutscher Antiquare e. V.
Die Vereinigung von Buchantiquaren,
Autographen- und Graphikhändlern
Geschäftsstelle:
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Telefon +49 (0)6435 90 91 47 · Fax +49 (0)6435 90 91 48
buch@antiquare.de · www.antiquare.de
Vorstand:
Christian Hesse, Vorsitzender
Eberhard Köstler, Stellvertretender Vorsitzender
Meinhard Knigge, Schatzmeister
Sibylle Wieduwilt und Wolfgang Mecklenburg, Beisitzer
Katalogredaktion: Meinhard Knigge und Christian Strobel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Norbert Munsch, Geschäftsstelle
Irene Ferchl
Gesamtherstellung:
AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn
55. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 29. bis 31. Januar 2016
Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr
Die Eintrittskarten für die Stuttgarter
Antiquariatsmesse gelten gleichzeitig für die
Antiquaria in Ludwigsburg
Die Messe im Internet:
www.antiquare.de und
www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
Losverfahren:
Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen
in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung
nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle
Interessenten, die eines oder mehrere dieser
Objekte erwerben möchten, tragen sich vor
Beginn der Verlosung am Stand der Aussteller
in eine von der Messeleitung vorbereitete Liste
ein. Eingetragen werden der Titel aus dem
Messekatalog, der Name des Interessenten und
eine Eingangsnummer. Nach 45 Minuten entscheidet das Losverfahren, wobei die höchste
gezogene Nummer gewinnt.
Wichtig: Der Interessent muss während der
Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem
Messekatalog darf sich jeder Interessent nur
einmal in die Liste eintragen. Der Eintrag muss
vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt
werden. Eingereichte (oder hingeworfene)
Visitenkarten werden für die Auslosung nicht
berücksichtigt.
Aussteller dürfen am Losverfahren nicht teilnehmen.
Ausstellerverzeichnis
Name und Ort
Aix-La-Chapelle, Aachen
Bado e Mart, Padova (I)
Stand
4
62A
Name und Ort
Stand
Lindner, Hans, Mainburg
25
Linke, Günter, Berlin
14
Baeyer, Emanuel von, London (GB)
29
Löcker, Wien (A)
22
Banzhaf, Michael, Tübingen
47
Moritzberg, Hildesheim
28
Berg, Reinhold, Regensburg
2
Müller & Gräff, Stuttgart
38
Bibermühle –Tenschert, Ramsen (CH)
19
Müller, Johannes, Salzburg (A)
15
Blank, Herbert, Stuttgart
51
Neidhardt, F., Böblingen
54
Boerner, C. G., Düsseldorf
13
Nosbüsch, Manfred, Euskirchen-Kuchenheim 60
Braecklein, Wolfgang, Berlin-Friedenau
52
Pahor, Daša, München
Büchel-Baur, Winnenden
11
Rambaldi, Molinella (Bologna) (I)
Burgverlag, Wien (A)
21
Reiss & Sohn, Königstein im Taunus
Cabinet Japonaise, Le, München
59
Schlicht, Rainer, Berlin
57
Carlsen, H., Kiel
26
Schmidt & Günther, Kelkheim
18
Düwal, Eckard, Berlin
42
Die Schmiede, Amsterdam (NL)
48
Eckert & Kaun, Bremen
43
Schmitz, Hans-Martin, Köln
Engel & Co., Stuttgart
46
Schreyer, Hanno, Bonn
12
Fons Blavus, Renningen
36
Schumann, Hellmut, Zürich (CH)
41
Forum, ‘t Goy-Houten (Utrecht) (NL)
63
Seidel & Richter, Fürstenberg/Havel
24
Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup
20
Siegle, Franz, Mühlhausen/Kraichgau
20
Gruber, Gerhard, Heilbronn
32
Solmi, Giuseppe, Ozzano dell’Emilia (I)
31
Haas, Norbert, Bedburg-Hau
7
Stargardt, J. A., Berlin
62
Hatry, Thomas, Heidelberg
40
Strehler, Sindelfingen
61
Haufe & Lutz, Karlsruhe
44
Strobel, Christian, Irsee
66
Heckenhauer, J. J., Tübingen
23
Struck, Nikolaus, Berlin
3
Hohmann, Schemmerhofen
67
Stuttgarter Antiquariat, Stuttgart
65
Junk, Amsterdam (NL)
53
Trauzettel, Günther, Stolberg
58
Kainbacher, Dr. Paul, Baden bei Wien (A)
56
Tresor am Römer, Frankfurt am Main
49
Keune, Sabine, Aachen
39
Truppe, Matthäus, Graz (A)
27
Kiefer, Peter, Pforzheim
45
Turszynski, München
16
Klittich-Pfankuch, Braunschweig
10
Tusculum, London (GB)
30
Knigge, Meinhard, Hamburg
35
Utzt, Inge, Stuttgart
55
Köstler, Eberhard oHG, Tutzing
34
Valentien, Stuttgart
1
Konstantinopel, Enschede (NL)
17
Voerster, J., Stuttgart
68
Kromp, Daniela, München
50
Vömel, Düsseldorf
69
Laube, August, Zürich (CH)
64
Zipprich, Dieter, Bamberg
37
5
33
9
6
Rund um die Antiquariatsmesse
Veranstaltungskalender
Auftakt – „Nicht mehr lesen! Sehen!“
Irme Schaber unternimmt einen Streifzug durch
die Fotogeschichte vom Neuen Sehen bis in die
Nachkriegszeit
Der Vormarsch des Visuellen begann in den 1920er
Jahren, als die Fotografie zum Massenmedium
wurde: Illustrierte Zeitschriften erreichten Millionenauflagen, Fotobücher wurden zu einem neuen
Ausdrucksmittel. Die fotografische Avantgarde
orientierte sich nicht mehr an der Malerei, sondern am Film, reflektierte das Tempo der Zeit mit
optischen Verfremdungen sowie einer neuartigen
Material- und Sachfotografie. 1929 zeigte die Stuttgarter Werkbundausstellung „Film und Fotografie“
in einer epochemachenden Übersichtsschau internationale Positionen und Anwendungsgebiete der
neuen Fotoästhetik. Nach 1945 knüpfte eine junge
Generation auf der Suche nach möglichst ideologiefreien Räumen daran an – um sich, wie etwa
die „Subjektive Fotografie“ und andere Strömungen, bald schon in neue Zeit-Bild-Experimente zu
stürzen.
Irme Schaber arbeitet als Autorin und Dozentin zu
Fotografie, Exil und Kulturgeschichte. Sie hat 2013
die große Biografie über die Fotoreporterin Gerda
Taro veröffentlicht.
Gemeinsame Auftaktveranstaltung der Stuttgarter
Antiquariatsmesse und der Antiquaria Ludwigsburg
Dienstag, 19. Januar 2016, 20 Uhr, Literaturhaus
Stuttgart
Ausstellung – Der Antiquar lässt sich fotografieren
Porträtfotografien von Joachim Siener
1985 fand auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse
etwas bis dahin Unerhörtes statt: Ein professionelles
Fotostudio wurde aufgebaut. Dort machte der Fotograf Joachim Siener in Langzeit-Belichtungstechnik großformatige künstlerische Porträtaufnahmen
von den Ausstellern auf der Messe. Dreißig Jahre
lang lag dieser Schatz im Archiv, nun wurde er erstmals wieder gehoben und kann im Rahmen einer
Ausstellung der Originale während der Messe gezeigt werden. Eine Momentaufnahme aus 55 Jahren
Messegeschichte. Ein Blick zurück in die Geschichte
des Antiquariatsbuchhandels und zugleich eine fotografische Begegnung mit früheren Antiquaren
und heutigen Ausstellern in Stuttgart, die damals
noch am Beginn ihrer Karriere standen.
Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. Januar 2016, in den
Räumen der Messe
Zur Ausstellung erscheint ein bibliophil gestalteter
Katalog mit ca. 60 großformatigen Abbildungen
und interessanten Beiträgen in einer Auflage von
500 Exemplaren:
Der Antiquar lässt sich fotografieren. Porträts
von Joachim Siener. Herausgegeben von Eberhard Köstler und Frieder Weitbrecht. Mit Beiträgen von Björn Biester, Wulf D. von Lucius u. a.
Verband Deutscher Antiquare e. V., Stuttgart 2016.
148 Seiten. Englische Broschur. (20 €; während der
Messe 10 €).
Vernissage und Benefiz-Auktion – Der Antiquar lässt sich fotografieren
Porträtfotografien von Joachim Siener
Im Anschluss an die Messe lädt der Verband Deutscher Antiquare am Samstag zur Vernissage in den
Württembergischen Kunstverein. Mit großer Be-
nefiz-Auktion geleitet von Godebert M. Reiss, musikalischer Umrahmung und Buffet. Eintritt frei.
Samstag, 30. Januar 2016, 18.30 Uhr, Württembergischer Kunstverein
Kultur.JUGEND – Wir kümmern uns um den Nachwuchs
Junge Leute und altes Buch. Das passt doch gar
nicht zusammen! Wir sehen das anders und bieten
Studentinnen und Studenten der Stuttgarter „Hochschule der Medien“ eine Führung ausschließlich für
sie. Einige Kollegen stellen ihnen besondere Bücher
aus ihrer Messeauswahl vor. Weitere Schüler- oder
Studentengruppen sind nach Absprache herzlich
willkommen.
Treffpunkt Samstag, 30. Januar 2016, 16 Uhr,
Informationsstand des Verbands Deutscher Antiquare e.V.
Kultur.LIVE – Führungen über die Antiquariatsmesse
Führungen über die Messe für interessierte Besucher. Die Aussteller zeigen ihre bemerkenswertesten Exponate und schönsten Stücke, bei denen
mancher Büchersammler sagen wird: DAS muss
ich haben!
Treffpunkt Samstag und Sonntag, 30. und 31. Januar 2016, 15 Uhr, Informationsstand des Verbands
Deutscher Antiquare e.V.
Fair information
Messehinweis
Place: Württembergischer Kunstverein,
Schlossplatz 2, Stuttgart
Ort: Württembergischer Kunstverein,
Schlossplatz 2, Stuttgart
Opening hours:
Friday, 29th January – Sunday, 31st January 2016
Friday 11 a.m. – 7.30 p.m.
Saturday, Sunday 11 a.m. – 6 p.m.
Öffnungszeiten:
Freitag, 29. Januar bis Sonntag, 31. Januar 2016
Freitag 11 bis 19.30 Uhr
Samstag, Sonntag 11 bis 18 Uhr
Admission fee: 5 €
Children up to 12 years free
Eintrittspreis: 5 €
Kinder bis 12 Jahre frei
Conditions of sale: All the objects displayed in this
catalogue will be available for sale at the booths
during the opening of the fair. If there is more than
one customer who wants to buy an item from the
catalogue there will be a decision by lot 45 minutes
after the opening. Customers have to enter an official list and must be present at the booth when
the decision takes place. No exhibitor may sell or
reserve an item beforehand. All prices are in Euro
and include the legally required value added tax
except the objects marked with an asterisk (*). All
exhibitors guarantee the incontestable origin and
correct description of their merchandise.
Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Kataloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende
verkäuflich. Gibt es mehrere Interessenten für ein
Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Minuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Vor
der Auslosung müssen sich die Interessenten in eine
Liste eintragen. Während der Auslosung müssen sie
am Stand anwesend sein. Die Katalogpreise sind in
Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer.
Ausgenommen sind diejenigen Objekte, die von den
Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie
sind im Katalog mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie
Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren.
Catalogue price: 10 €
Katalogpreis: 10 €
Phone during the fair: +49 (0)6435 90 91 47
Internet: www.antiquare.de
and www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
Messetelefon: +49 (0)6435 90 91 47
Internet: www.antiquare.de
und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
ILAB Statement
Erklärung der ILAB
This Antiquarian Book Fair is officially endorsed
by the largest professional association of Antiquarian Booksellers (ILAB). This means: Purchasers
can rely upon the experience and expertise of the
merchants as well as the authenticity of the merchandise. All books, manuscripts, autographs and
prints have been thoroughly examined, authenticated and fully bibliographed. Any defects will
be listed, and particularly valuable objects usually
come with an individual, detailed description. Please
read this description carefully. Any purchase may
be returned for a full refund if the object is found to
have significant, not previously described defects or
has been incorrectly identified in the bibliography.
Any returns must be requested within 30 days
from the end of the Fair, and the object must be
returned in the same condition as it was at the time
of the purchase. All members of ILAB are required
to offer this warranty. In case of violation of these
warranty terms, that merchant can be expelled from
the association.
Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem
weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der
Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhändler (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer
kann sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis
der Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes
verlassen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen
und Graphiken sind entsprechend ihrem Wert eingehend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Etwaige Mängel sind angeführt, wertvollere Objekte
zumeist mit einer separaten, detaillierten Beschreibung versehen. Bitte lesen Sie diese Erläuterung
sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig gemacht und
der Preis erstattet, wenn das Objekt wesentliche,
nicht beschriebene Mängel aufweist oder bibliographisch unrichtig beschrieben ist. Die Reklamation muss innerhalb von 30 Tagen nach der Messe
erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe in
dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt
des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder
müssen sich an diese Gewährleistungspflicht halten.
Bei eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller
aus dem Verband ausgeschlossen werden.
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Seeblick 1, 56459 Elbingen, Germany
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Katalog
Antiquariat Aix-la-Chapelle
Stand 4
Eberhard B. Talke
Pontdriesch 8 A · 52062 Aachen
Telefon +49 (0)241 308 72 · Fax +49 (0)241 207 86
E-Mail: talke@aix-rarebooks.com · Internet: www.aix-rarebooks.com
Inkunabeln · Altphilologie · Naturwissenschaften · Jura · Reisen
ecology… He seems to have been the first to mention
spinach in Western literature, the first to note the influence of light and heat on the growth of trees, and the
first to establish that sap (which he knew was carried in
veins–like blood vessels, he said, but without a pulse) is
tasteless in the root and becomes flavored as it ascends.“
(William A. Wallace, DSB I, 101–2.)
Aldine mit der ersten Ausgabe der astronomischen Tafeln von Ptolemaeus
Ptolemaeus, Claudius. Inerrantium stellarum
significationes per Nicolaum Leonicum è graeco
translatae. XII Romanorum menses in veteribus
monumentis Romae reperti. Ovidius Naso, Publius.
Fastorum Lib. VI. Tristium Lib. V. De Ponto Lib.
IIII. In Ibin. Ad Liviam. Venedig: Aldus et Andrea Socerus, Januar 1516. 2 Teile in 1 Band mit
Holzschnitt-Druckermarke auf Titel und letztem
Blatt, dunkelbraunes flämisches Ganzleder der
Zeit mit 2 blindgeprägten Platten auf beiden Deckeln: Verkündigung und St. Jacobus, 8° (17 × 10,2
cm).
€ 12 500,–
2. Ausgabe, aber zum erstenmal mit den astronomischen Tafeln des Ptolemaeus. Seltener Platteneinband mit 2 religiösen Szenen: nicht in Fogelmark, „Expositition de reliures. Du XIIe siècle à la fin du XVIe“
of the Belgian Royal Library and in „Boekbanden uit
vijf eeuwen““. Sehr seltene Ausgabe.
Albertus Magnus. Parva naturalia. Tabula tractatuum parvorum naturalium … Venedig: Erben
von Octavianus Scotus, 10. März 1517. 6 nn. Bll.,
233 num. Bll., 1 weißes Bl. (fehlt), mit HolzschnittDruckermarke auf letztem Bl. verso und zahlreichen
(18 großen) Holzschnitt-Initialen, Pergament der
Zeit, folio ( 31,2 × 22 cm).
€ 4850,–
Erste Ausgabe dieser Sammlung von 18 Abhandlungen.
EDIT 16 785. „De vegetabilibus et plantis“, erstmalig
in dieser Ausgabe gedruckt „is a masterpiece for its
independence of treatment, its accuracy and range of
detailed description, its freedom from myth, and its
innovation in systematic classification. His comparative
study of plants extended to all their parts, and his digressions show a remarkable sense of morphology and
8
Judaica – Simeon ben Zemah Duran, also Tzemach Duran (1361–1444). Sēfer hat-tašbēs. (Edited
by Meir Kreskas). Amsterdam: Naftali Hirz Lēwi
& Alex. Süsskind Lēwi 498–501 [1738–1741]. 4
Teile in 1 Band mit 4 separaten Titeln, holländisches
Pergament der Zeit (fishbinding), folio (32 × 20,5
cm).
€ 2850,–
Provenienz: Tilborer R.U. Unnas, Midraschhuus. –
Siehe Abbildung.
Astronomie – Galilei, Galileo. Systema cosmicum:
in quo dialogis IV. de duobus maximus mundi
systematibus, Ptolemaico & Copernicano … disseritur. Lyon: Jean-Antoine Huguetan 1641, mit gestochenem Titel, Portrait und einigen Holzschnitten
im Text, blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit, 4°
(23 × 16,5 cm).
€ 12 500,–
2. lateinische Ausgabe mit Teilen von Keplers „Astronomia nova“, hier als „Perioche ex introductione in
Martem“ (Seiten 348–52) und P. A. Foscarinis „Epistola circa Pythagoricorum & Copernici opinionem de
mobilitate terrae et stabilitate solis“ (Seiten 353–377).
Zwei Standard Werke in 1 Band – Hippocrates
(graece). Libri omnes, ad vetustos Codices summo
studio collati & restaurati. Basel: Hieronymus
Froben & [Nicolaus Episcopius] 1538, mit Holzschnitt-Druckermarke auf Titel und letztem Blatt,
zusammen mit: Paulus Aegineta (graece). Libri
septem, in principio singulorum librorum omnia
indicantur, quae in eo continentur libro. Basel:
Andreas Cratander August 1538, mit Holzschnitt
Druckermarke auf Titel und letztem Blatt und einigen Initialen, blindgeprägtes Schweinsleder der
Zeit über Holzdeckeln, Schließen, folio (32 × 21,5
cm).
€ 14 500,–
I. Zweite griechische Ausgabe (erste 1526). „Aus 3 Manuskripten und aus Galenus mit Umsicht verbessert“
hrsg. von Janus Cornarius (Waller). „Die Sammlung der
Hippocratischen Schriften entspricht fast vollständig
der von den alexandrinischen Ärzten gemachten Zusammenstellung. Besonders geschätzt Basel
1538 (Hirsch-H. III, 232). II. Zweite griechische Ausgabe (erste 1528). „The standard
work on surgery“ (Garrison, History 124).
Hrsg. von Hieronymus Gemusaeus.
Maritime Geschichte – Morisot, Claude Barthelemy. Orbis Maritimi sive Rerum in Mari et Littoribus Gestarum Generalis Historia: in qua inventiones
navium, earundem partes, armamenta. Instructiones
classium, navigationes, praelia maritima, arma, stratagemata … Dijon: Pierre Palliot, 1643, mit 1 gestochenen Ansicht eines gefluteten Amphitheaters,
23 Karten und 20 Illustrationen im Text, Pergament
der Zeit, folio (32,8 × 21 cm).
€ 8500,–
Erste und einzige Ausgabe der ersten ausführlichen
Geschichte der Seefahrt, hier im ersten Druck mit der
Dedikation an Louis XIII, Januar 1643. „It includes
numerous details of the voyages of Gerard de Veer in
the Arctic, Thomas Cavendish, Sir Walter Raleigh, Le
Moine in Florida, Thomas Hariot, and the exploration
of the southern seas and islands by Magellan, Le Maire,
Bernard Jantz, Sebalt de Wert and others. Part 1 includes Ptolemaic maps of the ancient world, while part
2 includes maps of North America, South America,
the Strait of Magellan, Asia, Africa and Europe, based
on those of Johann Theodor de Bry and others. The
other engraved illustrations depict antique coins and
medals, and ancient and modern vessels. The book is
also a valuable source for naval architecture“ (Alden &
Landis). – Siehe Abbildung.
‚He did not accept Kepler‘s ellipses,
and he published astronomical tables
intended to rival the Rudolphine
Tables’
Lansbergius, Philippus. Tabula motuum
coelestium perpetuae … Item, novae &
genuinae motuum coelestium theoricae
& astronomicarum observationum thesaurus. Leiden: Guilielmus Christianus
for Zacharias Romanus, Middelburg
1632, mit gestochenem Portrait, Titel und
Druckermarke, Pergament der Zeit, folio
(29,5 × 19,5 cm).
€ 3800,–
Erste Ausgabe. „In 1632, the year of his
death, Lansberge published Tabula motuum
caelestium perpetuae, the astronomical tables
that he had been working on for 45 years.
There were three different parts to this work.
One part was entitled ‚Perpetual tables of the
heavenly motions, made up from, and in accordance with, the observations of all times‘.
The second part gave the theory which he had
developed to calculate his tables in the first
part and was entitled ‚New and genuine theories of the heavenly motions‘. The third part,
‚A treasure of astronomical observations‘,
collected a large amount of data on eclipses
and similar events which had been recorded
over the years“. Houzeau/L. 12758.
9
Antiquariato Librario Bado e Mart
Stand 62 A
di Renato Bado · Stefania Bado
Via dei Soncin 25 · 35121 Padova, Italien
Telefon +39 049 87 55 317 · Fax +39 049 87 55 317
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Architektur · Illustrierte Bücher · Inkunabeln · Naturwissenschaften und Technik · Reisen
Mattioli, Pietro Andrea. I discorsi … nelli sei libri
di Pedacio Dioscoride Anazarbeo della materia
medicinale. Venezia, Vincenzo Valgrisi, 1568. 2 vols.
Folio, 402 × 260 mm; half leather binding of the 1800
century; 180 pp. not numbered including title-page,
2 blank, last page with portrait, 1–672; 673–1257,
1, 12 not numbered, last blank. Printer’s mark on
title-page, two other marks of Valgrisi; illustrated
initials; 957 woodcuts within the text, one at full
page with the portrait of the author, water coloured
by contemporary hand.
€ 45 000,–
Rare first edition of the Discorsi in Italian with beautiful contemporary colouring. – About 30 sheets of vol.
I, mostly between K6 and R3, are damaged by high
10
acidity of the colour that caused the break of the paper,
with partial loss of text. For the rest, fine specimen with
wide margins. – Adams D-678; Blunt & Raphael, The
Illustrated Herbal, 1979, pp. 132–133; Nissen 1304;
Pritzel 5987; The Wellcome, 4135.
Petrarca, Francesco. Trionfi e canzoniere. Venezia,
Bartholomaeus de Zanis, 1497. Folio, 299 × 205 mm;
ancient stiff vellum binding, sprayed edges; 8 leaves
not numbered, including the first page blank, 128,
98, with the last blank page. Colophon in the sheet
q8r and M9v, dated 11 July and 30 August 1497;
initials decorated and figures on black background,
round type, 6 woodcuts at full page.
€ 28 500,–
Rare illustrated incunabula. Two parts in one volume:
in the first the triumphs, in the second the sonnets and
songs. Fine specimen with wide margins. – BMC V, 433
[IB. 23725]; BSB-Ink P-287; Essling 81; Goff P-392;
HC * 12776; IGI 7559; Sander 5606.
Foresti, Giacomo Filippo. De claris mulieribus.
Ferrara, Laurentij de Rubeis, 1497. Folio; Jansenist
morocco binding, title in gold on the back, gold
edges; 176 leaves, 45 lines, gothic type, 2 illustrated
plates at full page and 172 illustrations within the
text of 56 illustrated matrices.
€ 58 000,–
Original edition. One of the most famous picture
books of the Renaissance dedicated to the Queen Beatrix of Aragon. – Two owners inscriptions written on
title-page, letter of R. Ford D. Constable and written
dedication dated 1818. Specimen with wide margins in
excellent condition.– Goff J-204; IGI 5071; BMC VI,
613; Pellechet 2069; Oates 2246; Proctor 5762.
Two rare illustrated works in one volume
Bordone, Benedetto. Isolario. In Venetia, Francesco
di Leno, ca. 1540. Folio; contemporary binding in
vellum, manuscript title and 4 raised bands on the
back. 20 pp., incl. frontispice,
LXXIIII; frontispice with title
in richly ornamented frame,
122 woodcut maps in the text,
of which 2 are full-page and 4
double-page.
€ 38 000,–
page. Title and 47 maps inside text engraved in copper.
Excellent specimen. – Two extremely rare illustrated
works joined together. The illustration of Zipangu is
considered to be the first map of Japan printed in a
book. In this work there are also maps of Cuba, Santo
Domingo, Islands of Brazil, and Java; at the end there is
„The new discovery of Mountain of Gold“, the first text
that describes the conquest of Peru by Pizarro. – Adams
P-1906; Alden Landis 590/54; BMC Italian, p. 534; Burden, The Mapping of America 42; JCB [3]: 324; Sabin
64151; Shirley The Mapping of the World, pp. 127–128.
Wide margins. – BM STC Italian, 1465–1600, p.120; Harrisse,
BAV, 221; Phillips, Atlases, 165;
Sabin 6420; Shirley, World, 59;
Adams B-2483. – Bound with:
Porcacchi, Tommaso. L’isole più
famose del mondo. In Venetia,
Appresso gli heredi di Simon
Galignani, 1590. 24 not numbered pp. including the engraved
title, 203, 3 pp; sign.: a-b6 A-R6,
last leaf blank. Italic and roman
type, illustrated initials and ornaments, printer’s mark on last
11
Emanuel von Baeyer Ltd.
Stand 29
130–132 Hamilton Terrace · London NW8 9UU, Großbritannien
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Kunst · Künstlerbücher · Zeichnungen und Graphik · Autographen
Johann Ulrich Schellenberg (1709 – Winterthur –
1795). Boy Catching Butterflies. 1783. Brown wash
over pencil and pen and brown ink. Size of sheet:
19,6 × 24,2 cm. Inscribed „Examen Schrift von Joh.
Ulrich Schellenberg geschrieben auf den Herbst
1783“.
€ 2600,–
Very charming drawing, probably a design for a title
page, with measurement notes by the artist in pencil.
12
John Cage (1912 Los Angeles – 1992 New
York) und Lois Long (1918 – New York – 2005).
Mushroom Book, 1971–1972.
€ 15 000,–
Complet set with 20 lithographs. Size of sheets: 57 × 38,2
cm. Each numbered and signed by the artists. With text
by Alexander H. Smith. Published by Hollander Workshop, Inc. New York 1972. Edition of 75. In original
blue bound folder.
13
Stand 47
Antiquariat Banzhaf
Henriettenweg 3 · 72072 Tübingen
Telefon +49 (0)7071 55 23 14 · Fax +49 (0)7071 55 23 15
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Illustrierte Bücher · Photographie · Naturwissenschaften · Buchwesen
Ginsberg, Herbert. Sammlung Herbert Ginsberg. Ein Textband (Typoskript) und drei Bände
mit zusammen ca. 500 montierten Abbildungen in
Original-Fotografie. (Silbergelatine, teils getont).
Berlin, um 1923. Uniforme Leinenbände d. Zeit
mit Rückentitel. 4to. (295 × 230 mm). Gelenke teils
angeschlissen, etwas bestoßen.
€ 8500,–
Bedeutendes Dokument einer größtenteils verschollenen Sammlung exquisiter Ostasiatica: Netsuke, Bronzen, Keramiken, Gemälde, Masken, Lackarbeiten etc.
Format der Bilder meist um die 60 × 60 bis 110 × 60 mm,
anfangs zwei größere Fotos (170 × 230 mm) mit Aufnahmen der Räume, in denen die Sammlung seinerzeit
ausgestellt war.
Ginsberg hatte schon vor der Jahrhundertwende begonnen zu sammeln und vor allem auf Reisen in den
Jahren 1907–08 seine Sammlung stark ausgebaut. Spätere Erwerbungen führten zu einem Bestand von 836
Stücken im Jahr 1923, von denen hier das Gros abgebildet ist. Die seinerzeit berühmte Sammlung wurde
auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland
vorgestellt, u. a. Berlin, London, Basel, Den Haag, Los
Angeles und New York. Das Typoskript mit kunstwissenschaftlichen Beschreibungen der Objekte, aber
auch mit interessanten Hinweisen zu Herkunft und
Einkaufsquellen (darunter renommierte Händler und
Sammler, wie Joerg Truebner, Edgar Worch sowie Dr.
A. Breuer und Meida und Otani, Japan).
Ginsberg fungierte als Experte für Ostasiatica für die
Staatlichen Museen und als Mitglied und Schatzmeister
der Gesellschaft für Ostasiatische Kunst. Als Jude
wurde er 1938 ins (niederländische) Exil getrieben,
wo er im Untergrund überlebte. Seine Sammlung war
als Leihgabe im Gemeente Museum in Den Haag verblieben, wurde aber nach der Invasion von Deutschen
geplündert. Nur ein Rest von etwas über 100 Stücken
wurde nach der Befreiung wiedergefunden und 1951
in New York ausgestellt. Bisher konnten verschollene
Stücke meist nur durch alte Ausstellungskataloge der
Sammlung dokumentiert werden, der hier angebotene
private Katalog (sicher nur in einer Handvoll von Exemplaren hergestellt, unser Exemplar trägt im Textband
eine eigenhändige Widmung Ginsbergs von 1925 an den
Freund Ernst Saulmann) ermöglicht nun einen umfassenden Einblick in die Sammlung – sicher auch für
Provenienz-Forscher von Interesse. – Trennblätter teils
knitterig oder lose, Fotos teils gering ausgesilbert, insgesamt gut. Über KVK nur ein Exemplar des Katalogs
in Leipzig nachweisbar.
14
Ryff, Walther Hermann. Confect Buoch/ und
Hausz Apoteck. Kunstlich zubereiten/ Einmachen/
und gebrauchen/ Wes in Ordenlichen Apotecken/
und Haußhaltungen zur Arznet/ taeglicher notturft/ und auch zum lust/ dienlich unnd nuetz/
Trewliche Underrichtung/ Sovil dem gemeinen Man
noetig/ in Acht theyl kürtzlich abgetheilt. Inhalt
volkommnen Registers/ am volgenden blat … Zu
Franckfurt/ Bei Chri(stian) Egen(olf). Erben 1558.
Titel in Rot und Schwarz gedruckt mit zwei in Rot
gedruckten Vignetten, 8 nn. Bll., 343 num. Bll. mit 61
teils halbseitigen Textholzschnitten. Wenig späterer
Pergamentband mit überlappenden Stoßkanten am
Vorderschnitt (162 × 92 mm).
€ 2400,–
VD16, R 3932. Benzing, Ryff 139. Bitting 412. Seltene
Ausgabe dieses bis in den Beginn des 17. Jahrhunderts
in zahlreichen Ausgaben verbreiteten Koch- und Rezeptbuchs. Wenige Blatt mit kleinen Flecken. Schönes
annähernd fleckenfreies Exemplar.
Schmidt, Franz. Anleitung zur sicheren Erziehung
und Vermehrung derjenigen Ahornarten, die allgemein vermehret zu werden verdienen. Mit Abbildungen. Wien, Kaiserl. Königl. Hof- und StaatsDruckerey 1812. VI, 50 (2) Seiten, mit 10 num.
handkolorierten Kupfertafeln mit jeweils mehreren
Abbildungen. Grüner Halblederband um 1960
mit goldgeprägtem Rückentitel. 4to (245 × 195
mm).
€ 2500,–
Stafleu-Cowan V, 10.877. Pritzel 8268. Nicht bei Nissen
BBI. Seltene Monographie des österreichischen Botanikers Franz Schmidt (1751–1835), der von 1779 an Forstbotanik an der k. k. Theresianischen Ritterakademie
in Wien unterrichtete. Bekannt wurde er durch sein
prachtvolles forstbotanisches Werk über die Baumzucht in Österreich mit 240 kolorierten Kupfertafeln.
Sehr schönes fleckenfreies Exemplar dieses überaus seltenen Werkes. Über KVK kein Exemplar in deutschen
Bibliotheken nachweisbar. Das Exemplar in der Stabi
Berlin gilt als Kriegsverlust.
Anthing, (Johann Friedrich). Collection de cent
silhouettes des personnes illustres et célèbres dessinées d’après les originaux. Gotha, J. Perthes 1793.
Mit gest. Titelvignette von J. Liebe, 4 nn. Bll., 100 Silhouetten-Kupfern in farbig gedruckten figürlichen
und ornamental gestalteten Rahmen. Grüne Kartonage d. Zeit. Kl-4to (225 × 150 mm). In moderner
Halblederbox mit goldgeprägtem Rückentitel. Fleckig, Ecken bestoßen.
€ 4000,–
Thieme-B. I, 551. Kippenberg 7756. Slg. Borst 641.
Sander 27. Seltene Titelauflage der Erstausgabe von
1791, bis auf ein alphabetisches Register mit dieser
identisch. In der vorliegenden Sammlung von Schattenbildern wird zum ersten Mal der Versuch gemacht, die
bedeutendsten Häuser Europas mit den besten Mitteln
dieser Kunst in einem Portraitwerk nach der Natur zu
vereinigen. Anthing, Sekretär von Suwarow, bereiste
zwischen 1783 und 1800 einen Großteil Europas und
schnitt (bis auf 10) die in seinem Werk vorkommenden
Portrait-Silhouetten selbst nach den Originalen. Die
hübschen Umrahmungen, welche dem Buch einen
womöglich noch stärkeren Reiz geben, stammen wohl
nur zum Teil von Anthing selbst. Sie sind in verschiedenen Farben (Ocker, Braun, Rotbraun und Orange)
gedruckt und bestehen aus insgesamt 19 verschieden
gestalteten sich wiederholenden Mustern. Neben deutschen und europäischen Fürsten und Würdenträgern
sind unter anderem Portraits von Washington, Necker,
Pitt sowie, wohl bedingt durch seine Tätigkeit als
Sekretär von Suwarow, Portraits von russischen Generalen und Würdenträgern in verhältnismäßig großer
Zahl, 20 insgesamt, darunter Rasoumofsky, Soltikoff,
Stackelberg, Suwarow, Schouwaloff, Potemkin, Gallizin, Czernicheff, Peter I. und Katharina II. enthalten.
Kopfbereich des Innenfalzes mit kleinem Wasserrand
über mehrere Seiten, wenige Tafeln gering fleckig.
Letzte Tafel im Fußbereich beschnitten.
mit je vier fein ziselierten kleinen Messingknöpfen
in den Ecken. Quer-Folio (415 × 310 mm). Kanten
nur wenig berieben.
€ 2500,–
Wohlerhaltenes Album mit längerer handschriftlicher
Widmung zu Beginn an den Kapitain zur See Freiherrn
von Seckendorff von dem Königl. Geheimen Commerzienrath Sartori, datiert Kiel, Mai 1891. Hinterer
fliegender Vorsatz mit Stempel: Marine- u. Schutztruppenverein „Admiral v. Seckendorff“ Marktredwitz
und Umgebung; handschriftlich ergänzt No 13. Die
tadellos erhaltenen kontrastreichen Fotografien mit
Abbildungen des Hafens, Industrie- und Werftanlagen, Gebäuden entlang der Bucht (Marineakademie,
Wasserbad, Hotel Bellevue), Fischerdörfern, 2 Fotografien mit dem deutschen Geschwader 1885 und 1886
im Kieler Kriegshafen. Sehr schöne Gesamterhaltung.
Wenz-Vietor, Else. Originalillustrationen zu dem
Bilderbuch „Zirkus“. (München, um 1952). 8 Bll.
Aquarelle über Federzeichnungen für die ganzseitigen Textillustrationen, 2 Bll. Aquarelle über
Federzeichnungen für die Einbandillustrationen
und ein Titelbl. mit Vignette in Feder als Entwurf für den Titel des Buches. Lose in Pergaminhülle.
€ 2000,–
Dabei: Anna Keller. Zirkus, Bilder von Else Wenz-Vietor. München, Verlag Josef Müller 1952. 9 nn. Bll. mit 8
ganzseitigen farbigen Illustrationen und einer schwarzweißen Titelvignette. Farbig illustr. Originalpappband.
Kl-8vo. Tadellos erhaltene Folge der Originalillustrationen und der Erstausgabe dieses hübsch illustrierten
Kinderbuches der bekannten Kinderbuchillustratorin
Else Wenz-Vietor.
Fotoalbum – Kieler Hafen (Deckeltitel). Kiel,
Schmidt & Wegener (Fotografen) 1885/1890. Mit
30 Originalfotografien mit Blindstempel des Fotoateliers von Schmidt & Wegener auf den Bildern
(Albumin – ca. 170 × 278 mm) mont. auf 30 weißen
Kartons mit gedruckten Bildunterschriften, 2 farbig
lithogr. Plänen – Plan der Stadt Kiel 1886 und NordOstsee Kanal und Kieler Hafen, je ca. 300 × 390
mm und auf Leinwand aufgezogen. Roter Maroquinband d. Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel
und reicher floraler Goldprägung auf den Deckeln.
Messingschließe und Hafte. Goldschnitt. Deckel
15
Antiquariat Reinhold Berg e.K.
Stand 2
Robert Berg
Wahlenstraße 6 · 93047 Regensburg
Telefon und Fax: +49 (0)941 522 29
E-Mail: rberg@bergbook.com · Internet: www.bergbook.com
Alte Landkarten · Atlanten · Illustrierte Bücher · Dekorative Graphik · Blumenstiche
Nöttelein, Jörg (1495–1557 Nürnberg). Nürnberg,
1562–63. Kupferstich, von 4 Platten gedruckt, zusammengesetzt und alt montiert auf Leinwand.
Ohne linearen Maßstab, ohne Titel, Stecher- und
Verlegerangaben. 89,5 × 84 cm.
€ 2800,–
Nöttelein zählte zu den bedeutendsten Landmessern und Kartographen der Stadt Nürnberg und
ihres Landgebietes. Die sorgfältig und äußerst detailliert gestochene „Große Wald- und Fraißkarte von
Nürnberg“ von Jörg Nöttelein stellt in ihrer Detailreiche und mit ihrem sorgfältigem Kupferstich eine
der besten Karten des 16. Jahrhunderts zum Nürnberger Land da. Die Genauigkeit war in der dama-
16
ligen Zeit bei einer so großmaßstäbigen Landkarte
(ca. 1 : 50 000) kaum zu überbieten. Von heimat- und
volkskundlichem Interesse sind teilweise heute verschwundene Straßen, Ortsansichten, einzelne Häuser, Wirtshauszeichen, Maibäume und Flurdenkmäler.
Äußerst seltene, historisch wichtige Karte zur Nürnberger Kartographie des 16. Jahrhunderts. Alt montiert
auf Leinwand mit Gebrauchsspuren, diese jedoch meist
nur in den Rändern außerhalb des Kartenbildes. Der
Oberrand mit Einrissen, Ausfranzungen sowie kleineren Fehlstellen. Das Papier leicht gebräunt und gering
wasserfleckig. Jedoch noch gut erhaltenes Exemplar
dieser seltenen Wandkarte. Verso Exlibris J. B. Holzinger 1883. – Cartographia Bavariae 2.17 u. Abb. 38.
Anich, Peter & Hueber, Blasius. Tyrolis sub felici
regimine Mariae Theresiae Rom. Imper. Aug. chorographice delineata a Petro Anich et Blasio Hueber
Colonis oberperfussianis Curante Ignat. Weinhart
Profess. Math. in Univers. Oenipontana. Aeri incisa
á Ioa. Erneste Mansfeld Viennae 1774. Kupferstich,
von 20 Platten gedruckt auf Leinwand mit Holzrollen. Wien, Mansfeld 1774. 220 × 225 cm. € 7800,–
Dekoratives Exemplar der berühmten monumentalen
Wandkarte des Tirolers Peter Anich (1723–1766),
dem aus Perfuß bei Innsbruck stammenden Bauernsohn. Dieser bekam 1760 durch eine königliche und
kaiserliche Hofresolution aus Wien den Auftrag das
Tiroler Land nördlich des Brenners zu vermessen
und kartographisch darzustellen. Das Ergebnis dieser Vermessung durch Peter Anich war eine äußerst
detaillierte Karte, welche die entlegensten Winkel
und damals noch unerschlossene Hochregionen zeigt.
Bei diesem extrem schwierigen Unterfangen begleitete ihn nach einer Weile sein Jugendfreund Blasius
Hueber, welcher sich nach kürzester Zeit als sehr
geschickter Landvermesser hervortat. Anich verstarb
früh am 1. September 1766. Hueber arbeite weiter an
dem Projekt und vollendete die Karte im Juli 1769.
Ab 1770 wurde unter dessen Aufsicht die Karte in
Wien in Kupfer gestochen. Johann Ernst Mansfeld
veröffentlichte die Karte im Jahre 1774 im Atlas
Tyrolensis in Wien. Aufgrund des gigantischen Maßstabes von 1:104 000, der Detailtreue und der Größe
des dargestellten Gebietes zählt sie zu den international bedeutendsten kartographischen Leistungen
des 18. Jahrhunderts. Die Karte galt in dieser Zeit
als wichtigste angesehene und über die damaligen
Länder hinaus berühmteste österreichische Landkarte. Auch heute ist diese monumentale Wandkarte
noch eine außerordentliche Informationsquelle für
die historische Geographie und für die Glaziologie
von Tirol. – Das Exemplar stammt aus dem Besitz der
Familie von Zallinger. Professor Ignaz von Weinhart
(Initiator der ersten Landesvermessung und Lehrer
des Peter Anich) und Professor Franz von Zallinger
(Inhaber des Lehrstuhls der Physik) lehrten 1779–81
Philosophie an der Universität zu Innsbruck. Später
wurde Franz von Zallinger Weinharts Nachfolger auf
dem Lehrstuhl für Mathematik. – Das Papier leicht
gebräunt. Überwiegend im Bereich des Unterrandes
verschiedene hinterlegte Einrisse, sowie ein durchgehender Wasserrand. – J. Dörflinger, Österreichische
Kartographie, Band 1, S. 65–67.
17
Bibermühle – Heribert Tenschert
Stand 19
Bibermühle 1 · 8262 Ramsen, Schweiz
Telefon +41 52 741 05 75 · Fax +41 52 742 05 79
E-Mail: mail@antiquariat-bibermuehle.ch · Internet: www. antiquariat-bibermuehle.com
Illuminierte Manuskripte · Schöne und seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts
Eine der letzten Handschriften eines mittelhochdeutschen Ritterepos in Versen in
Privathand: der „Wigalois“ des Wirnt von Grafenberg mit 31 großen Bildern, aus der
Sammlung Fürstenberg.
Wirnt von Grafenberg. Wigalois mit dem Rade.
Elsaß um 1420. Illuminierte Handschrift auf Papier mit 31 großen oder ganzseitigen Miniaturen
aus dem Atelier von 1418 und von Diebold Lauber.
€ 2 400 000,–
Eine von insgesamt nur zwei illustrierten Handschriften (und bei weitem die vollständigere) dieses literarisch
bedeutenden Textes. Die einzige poetische Handschrift
der Sammlung der Fürsten Fürstenberg aus Donaueschingen, die nicht in deutschen Bibliotheksbesitz eingegangen ist. (Die nachstehende streng wissenschaftliche Beschreibung stammt von Dr. Norbert Ott, dem
Mitbegründer und -verfasser des vielbändigen Census
der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des
Mittelalters bis 1500. Weitere Informationen, v. a. die
Literaturliste, können von uns bezogen werden). Siehe
die beiden Farbtafeln im Bildanhang dieses Katalogs.
Ehem. Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergische
Hofbibliothek, Cod. 71, heute Heribert Tenschert,
Bibermühle:
S. 1–433: Wirnt von Grafenberg, ›Wigalois‹
[W]er noch eren sinne / Trúwe vnd ere mynne / Der
volget guter lere … – dar … vns nach gott sende / vs
disem ellende / hie hat dis buch ein ende / Got vns sine
helffe sende Amen
Um 1420 entstanden im Übergang der „Elsässischen
Werkstatt von 1418“ in die Werkstatt Diebold Laubers
in Hagenau/Elsaß. Der Illustrator, der von Kautzsch
(1895) S. 78f. noch als Maler D der Lauber-Werkstatt
identifiziert wurde, gehört vermutlich der Gruppe III
der „Werkstatt von 1418“ an (Saurma-Jeltsch [2001]
1, S. 12).
Provenienz: Die Handschrift könnte – nach Kautzsch
(1895) S. 78 – aus einer süddeutschen fürstlichen Privatbibliothek in die Donaueschinger Sammlung gelangt sein. Beim Verkauf der Bibliothek an das Land
Baden-Württemberg im Jahre 1993 befand sich der
Codex nicht mehr unter den Donaueschinger Beständen, sein Verbleib galt seither als unbekannt (s. Heinzer
[1995] S. 313).
Papier, 2 + 220 + 1 Blatt, neu paginiert (S. 255 übersprungen, die auf S. 175 und S. 242 folgenden Seiten als
175a und 242a gezählt). Ursprünglicher Lagenverband
18
nicht mehr rekonstruierbar, Reklamanten nicht erhalten. Bl. 242a ist bis auf einen geringen Rest herausgerissen. Folio: 276 × 205 mm.
Bastarda, eine Hand (Schreiber wohl identisch mit dem
Hauptschreiber der Historienbibel London, British Library, Add. 24917), einspaltig, 27–29 Zeilen, Verse abgesetzt, Schriftraum182 × 90 mm, zwei- bis fünfzeilige
rote Bildbeischriften von der Texthand über den Illustrationen oder am Fuß der gegenüberliegenden Seite.
Anfangsbuchstaben jeder Zeile rot gestrichelt, zweizeilige rote Lombarden,
S. 1 Leerraum für nichtausgeführte achtzeilige Schmuckinitiale zum Textbeginn. Schreibereintrag S. 433:
„Qui me schribebat [!] / nomen suum nesciebat [ !] / si
melius scripsisset nomen suum imposuisset / Explicit
liber iste / Laus tibi.“
32 halb- bis ganzseitige kolorierte Federzeichnungen (S. 10, 15, 38, 44, 53, 58, 61, 68, 69, 74, 81, 86, 100,
106, 118, 127, 132, 145, 161, 163, 175a, 190, 199, 205,
223, 240, 242a, [herausgerissen bis auf einen schmalen
Streifen am lnnenrand mit Resten einer Illustration (Bodenstück mit Baum sowie Hals und zwei Vorderbeine
eines Pferdes)] 245, 281, 298, 323, 337). Bei den 2/3bis halbseitigen Illustrationen über und/oder unter der
Zeichnung vier bis 13 Zeilen Text. Die Bildbeischriften
in der Regel direkt über den Illustrationen außer bei
den Zeichnungen auf den Seiten 38, 61, 69, 81, 132,
145, 161, 175a, 190, 205, 240, 245, 281, wo sie am Fuß
der vorausgehenden Seite stehen. Die vierzeilige Bildbeischrift zur Illustration auf S. 44 fungiert zugleich
als Maleranweisung: „hie mache wie kunig artus sinen
nefen her / gawin enpfohet mit rittern vnd mit knechten / vnd in furte uff die burg zu der kúnigin vnd / ime
daz pfert nach zucht.“
Format und Anordnung: Bis an die Blattränder weit
über den Schriftspiegel reichende, halb- bis ganzseitige
Illustrationen ohne Rahmung und ausgemalte Hintergründe, direkt auf den unbehandeltem Malgrund gesetzt. Zur Füllung des Hintergrunds stets nur mit dem
Pinsel gemalte, ornamentale Blatt- und Blumenranken
in Rot und Grün, selbst bei Kompositionen, bei denen
der Hintergrund bereits mit durch die Szene bedingte
Bäume oder Figuren gefüllt ist. Rote Bildbeischriften
über der Illustration oder auf der Gegenseite unten.
Bildaufbau und -ausführung: Die Szene beschränkt sich
auf das wichtigste Handlungspersonal, das auf einem
grünen, unregelmäßigen Bodenstück agiert. Die dargestellte Handlung ist durch Landschafts- und/oder
Architektur-“Zitate“ verortet. Zahlreiche Kampf-, Dialog- Begegnungs- und Begrüßungsszenen. Kräftige,
durchgezogene Umrißlinien, kaum Strichelung zur
Modellierung oder Angabe von Schattenpartien; Modellierung vielmehr durch Farbstreifen und freigelassenen Papiergrund. Gedrungene Figuren mit großen runden Köpfen, Ringel-locken, L-förmigen Haken für die
Nase, kurzen parallelen Federlinien für die Münder und
starr blickenden Knopfaugen mit von dünnerer Feder
gezeichneten Brauenbogen darüber. Meist lebhafte,
durch die übergroßen Hände stark betonte Zeige- und
Kommunikationsgesten. Die Damen tragen am Boden
aufstoßende Gewänder mit wenigen Federlinien zur
Angabe des Faltenwurfs (hauptsächlich Parallelfalten),
die Herren kurze knielange Röcke, oft mit Zaddelwerk,
und hautenge Beinlinge, die unmittelbar in die nicht
zeichnerisch abgesetzten Schuhe übergehen. Rüstungen durch wenige bogenförmige Federlinien (für den
Plattenharnisch) hervorgehoben.
Bildthemen: Joram überreicht Ginover den Wundergürtel (S. 10); Gawan erhält den Gürtel (S. 15); Gawan
erhält Florie zur Frau (S. 38); Gawan von Artus empfangen (S. 44); Wigalois’ Abschied von seiner Mutter
Florie (S. 53) [Widersprüchliche Bildbeischrift, nach
der Wigalois von Florie zu seiner Mutter reitet]; Wigalois’ Tugendprobe am Artushof (auf einem Stein
sitzend) (S. 58); Artus und Ginover mit Hofstaat empfangen Wigalois (S. 61); die Dienerin Nereja trifft mit
einem Zwerg zu Pferd am Artushof ein (S. 68); Nereja
mit Zwerg fordern den Artushof im Auftrag der Königin von Korntin zur Aventiure (S. 69); Wigalois bricht
zur Aventiure auf (S. 74); Wigalois tötet im Kampf
einen Ritter (S. 81); Wigalois rettet eine Jungfrau vor
zwei Riesen (S. 86); Wigalois trifft Königin Elamie von
Tyrus (S. 100); Wigalois reitet mit Elamie zum roten
Ritter Graf Hojir (S. 106); Harnischhilfe der Königin
Parysa für Wigalois (S. 118); Wigalois reitet mit Nereja
und dem Zwerg zu Graf Hojir (S. 127); Wigalois mit
Begleitung trifft Hojir (S. 132); nach dem Kampf mit
Hojir reitet Wigalois weg (S. 145); Wigalois legt im Beisein einer Dame (Nereja oder Larie) den Harnisch an (S.
161); Larie führt Wigalois vor die Königin (S. 163); Abschied Wigalois’ von Larie und der Königin, die ihm das
Wunderbrot reicht (S. l75a); Wigalois trifft Beleare (S.
190); Wigalois’ Kampf mit dem Drachen Pfetan (S. 199);
Auffindung des nach dem Drachenkampf bewußtlosen
Wigalois (S. 205); Beleare verhandelt mit dem Fischer,
um sich zu Wigalois ans andere Ufer bringen zu lassen
(S. 223) [Widersprüchliche Bildbeischrift: Müller statt
Fischer]; Abschied des Wigalois von Beleare (S. 240);
[gestörte Illustration: möglicherweise Kampf Wigalois’ mit Ruel (S. 242a)]; die Riesin Ruel trägt Wigalois
weg (S. 245) [Widersprüchliche Bildbeischrift: hier hat
Wigalois Ruel überwältigt]; Wigalois hat die Teufelsbündler besiegt (S. 281); Japhite mit ihrem toten Gatten
Roaz im Schoß [Pietà-Bildtyp], daneben Wigalois (S.
298); Graf Adan bewaffnet Wigalois (S. 232) [Widerspruch zum Text, wo Adan dem halbtoten Wigalois
aus dem Harnisch hilft]; Larie krönt Wigalois bei der
Hochzeit (S. 337).
Farben: Beschränkung der Farbpalette auf warme, lavierend vermalte Rot- und Grüntöne: bräunliches Rot,
warmes Braun, auch ausgedünnt heller vermalt, Ocker,
ins Oliv changierendes Grün, das vor allem bei den Bodenstücken von Ockergelb untermalt ist. Keine Verwendung von Blau- und Grautönen.
Die Handschrift zeigt sowohl im Layout wie in Farbgebung, Stil und Aufbau der Illustrationen die typischen Merkmale jener Produkte, die zwischen 1420
und 1430 im Übergang der „Werkstatt von 1418“ in
der Lauber-Werkstatt entstanden und an denen noch
Mitglieder der Maler-Gruppe III der älteren Werkstatt
beteiligt sind. Die ehemals Donaueschinger ›Wigalois‹Handschrift zeigt wie die Handschriften London, British Library, Add. 24917 (Historienbibel), und München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 203 (Rudolf
von Ems, ›Alexander‹) in Stil und Strichführung noch
den direkten Kontakt mit den Malern der Gruppe III
der „Werkstatt von 1418“: „Material – insbesondere
Papiervorräte –, aber auch Vorlagen, Kriterien der Gestaltung und zumindest ein Mitarbeiter der dritten Malergruppe der Werkstatt von 1418 führen in das Umfeld Laubers.“ (Saurma-Jeltsch (2001) 1, S. 225). Die
mit dem ehemals Donaueschinger Codex ebenfalls stilistisch eng verwandten Handschriften Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Mscr. Dresd. A 50 (Historienbibel), und
Pommersfelden, Graf von Schönborn Kunstsammlungen Schloß Weißenstein, Hs. 320 (Otto von Passau,
›Die vierundzwanzig Alten‹) jedoch sind schon stärker
in die Produktionsweise der Anfangszeit der LauberWerkstatt eingebunden. Die Geburt Mosis in Dresden, Bl. 103v z. B. stimmt jedoch in den Formeln und
der Strichführung deutlich überein mit dem Empfang
Gawans durch Artus im ›Wigalois‹ S. 44; offensichtlich
arbeitete ein Maler der Gruppe III der „Werkstatt von
1418“ bei Lauber weiter.
Ebenfalls engere stilistische Verwandschaft mit dem
ehem. Donaueschinger ›Wigalois‹ weisen die etwas
jüngeren Lauber-Historienbibeln in München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 1101 (frühe dreißiger
Jahre), sowie Zürich, Zentralbibliothek, C 5 (Ende
dreißiger Jahre) auf. So zeigt z. B. Larie im ›Wigalois‹
starke Übereinstimmung mit Potiphars Weib in München, B1. 71v und in Zürich, Bl. 73r. Auch der weitere
Umkreis der oberrheinischen Textilkunst (Basler Fabeltier-Teppich: Basel, Historisches Museum. Inv.-Nr.
1889.61; Kölner Marientod-Teppich: Köln, Museum
für Angewandte Kunst, Inv.-Nr. 1144; Donaueschinger Marientod-Teppich: Donaueschingen, Fürstlich
Fürstenbergische Sammlungen, ohne Inv.-Nr.) zeigt
stilistische Verwandtschaft mit der ›Wigalois‹-Handschrift. Die Wigalois krönende Frau Larie auf S. 337
der Handschrift zeigt deutliche Übereinstimmungen
mit der Dame mit dem Einhorn im Basler Teppich, v.
a. hinsichtlich der Parallelfalten des Gewands, des Zaddelwerks und des Gesichtsausdrucks, und die Jünglinge
des Teppichs erinnern an die Herren im Gefolge des
Königs Artus in der Handschriften-Illustration S. 44.
19
Stand 51
Herbert Blank
Melonenstraße 54 · 70619 Stuttgart
Telefon +49 (0)711 47 21 30 · Fax +49 (0)711 47 84 08 · Mobil +49 (0)177 747 21 30
Literatur in Erstausgaben · Philosophie · Autographen · Illustrierte Bücher
(Goethe, Johann Wolfgang). Die Leiden des jungen Werthers. Erster/Zweyter Theil. Leipzig, in der
Weygandschen Buchhandlung, 1774. 224 S. Mit 2
Titelvignetten von A. F. Oeser. Kalblederband der
Zeit mit Rückenschild und floraler Rückenvergoldung.
€ 28 000,–
Erste Ausgabe, erster Druck, sehr selten. Mit dem
Druckfehler-Verzeichnis S. 224; S. 39 als S. 36 bezeichnet. Mit den Presskorrekturen S. 16 und 10l. – Sehr
gutes, nur schwach gebräuntes Exemplar; Einband
gering berieben. – Hagen 80. – „Keines seiner Werke hat
solches Aufsehen erregt und solchen internationalen
Erfolg gehabt wie dieses schmale Buch. Eine Fülle
von Abhandlungen ist geschrieben worden, in denen
die Entstehung des epochemachenden Romans rekonstruiert, seine Beziehung zu Goethes eigenem Leben
aufgehellt und immer erneut die künstlerische Meisterschaft dieses Romans analysiert worden sind“ (K.
O. Conrady, 1982). – „Ob Sie nicht das Büchlein nach
der ersten Ausgabe neudrucken wollen? es ist in der
letzten Zeit viel Nachfrage danach gewesen, ich habe
sie selbst in den Auktionen in gesteigertem Preis zu
erhalten gesucht. Der erste Abdruck in seiner heftigen
Unbedingtheit ists eigentlich, der die große Wirkung
hervorgebracht hat; ich will die nachfolgenden Ausgaben nicht schelten, aber sie sind durch äußere Einflüße gemildert“ (Goethe, Briefkonzept vom 3. 7. 1824
an die Weygandsche Buchhandlung).
Hebel, J(ohann) P(eter). Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen, Cotta, 1811. VIII,
296 S. Halblederband der Zeit mit Rückenschild und
dekorativer -vergoldung.
€ 7500,–
Erste Ausgabe, selten. Schönes, nahezu fleckenfreies
Exemplar. Eines der Lieblingsbücher von Franz Kafka,
Walter Benjamin, Ernst Bloch.
Keller, Gottfried. Der grüne Heinrich. Roman. In
vier Bänden. Braunschweig, Vieweg, 1854–55. Halbleinenbände der Zeit mit Rückentiteln. € 3000,–
Erste Ausgabe der Urfassung, selten. Neben Goethes
Wilhelm Meister einer der bedeutendsten Bildungsromane des 19. Jahrhunderts. – Gutes Exemplar aus der
Bibliothek A. v. Pergen. Mit gest. Exlibris; Papier etwas
gebräunt, Stempel auf Vortiteln.
20
(Kleist, Heinrich von). Die Familie Schroffenstein. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Bern und
Zürch (!), Gessner, 1803. Titel, 265 S. Lederband
der Zeit mit Rückenschild und reicher Goldprägung.
€ 16 000,–
Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung, ein Rarissimum unter den Erstausgaben des 19. Jahrhunderts. –
Buchblock etwas gelockert, 1 Bl. mit kleinem Ausriss
am unteren Rand, kleiner Eckabriss ergänzt. Papier
schwach gebräunt und etwas fleckig; einige Bl. mit
kleinem Tintenfleck im unteren Rand. Namensstempel
auf Titel und am Schluss. – Trotz der genannten Mängel
noch wohlerhaltenes Exemplar in schönem, klassizistischen Einband.
Lessing, Gotthold Ephraim. Wie die Alten den
Tod gebildet: eine Untersuchung. Berlin, Voß, 1769.
Titel, 3 Bl., 87 S. Mit 5 Kupfertafeln und 2 Titelvignetten. Halblederband der Zeit mit dekorativer
Rückenvergoldung.
€ 2500,–
Erste Ausgabe, selten. Sehr schönes Exemplar auf festem, fein geripptem Papier, frisch erhalten.
Mörike, Eduard. Mozart auf der Reise nach Prag.
Novelle. Stuttgart und Augsburg, Cotta, 1856. Titel,
1 Bl., 114 S., 1 Bl. Halblederband im Stil der Zeit mit
Rückenschild und -vergoldung.
€ 2000,–
Erste Ausgabe, selten. Papier etwas gebräunt, gering
fleckig. Titel mit gelöschtem Stempel.
Seume, J(ohann) G(ottfried). Spaziergang nach
Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig und Leipzig,
(Hartknoch), 1803. Mit gest. Frontispiz, gest. Titelvignette, XVI, 491 S., 1 Bl. Halblederband der Zeit
mit Rückenschild und -vergoldung.
€ 3500,–
Erste Ausgabe, selten. Gutes, nur gering gebräuntes
Exemplar. Kleiner Stempel auf Titel, Besitzvermerk
auf Vorsatz.
Storm, Theodor. Sommer-Geschichten und Lieder.
Berlin, Duncker, 1851. VIII, 150 S., 1 Bl. Anzeigen.
Leinenband der Zeit mit Rückentitel.
€ 3500,–
Erste Ausgabe der ersten selbständigen Veröffentlichung, sehr selten. – Name auf Vorsatz, gutes Exemplar.
Benjamin, Walter. Über den Begriff der Geschichte.
In: Walter Benjamin zum Gedächtnis. Los Angeles,
Institut für Sozialforschung, 1942. Hektographierter Privatdruck, hrsg. von Max Horkheimer und
Theodor W. Wiesengrund-Adorno. Titelporträt,
Seite 1–16, S. 61–166. Leinenband der Zeit mit Rücken- und Deckeltitel. 4°.
€ 3000,–
Äußerst seltener Erstdruck von Benjamins letzter Arbeit mit seinen vieldiskutierten geschichtsphilosophischen Thesen. – Brodersen E 437. – Dem Sammelband
sind die Seiten 17–60 entnommen worden (mit dem
Aufsatz von Horkheimer: Vernunft und Selbsterhaltung). Seite 61–122 enthält: Adorno: George und Hofmannsthal (ohne die erste Seite); Seite 123–161 enthält
Horkheimers Aufsatz ‚Autoritärer Staat‘; S. 162–166
Bibliographische Notiz zu Benjamins Werk. – Einbandgelenk gebrochen, erste Blätter etwas lose.
Benn, Gottfried. Kunst und Macht. (Aufsätze).
Stuttgart-Berlin, Deutsche Verlags-Anstalt, (1934).
173 S., 2 S. Anzeigen. Orig.-Leinen.
€ 2000,–
Erste Ausgabe, mit 5-zeiliger handschriftlicher Widmung Benns für die befreundeten Musikerinnen Else
C. Kraus (Pianistin) und Alice Schuster (Sängerin),
datiert 24. 10. 1934.
Döblin, Alfred. Die Ermordung einer Butterblume
und andere Erzählungen. München und Leipzig,
Georg Müller, 1913. 2 Bl., 211 S. Orig.-Halbpergamentband.
€ 1200,–
Erste Ausgabe der zweiten Veröffentlichung, selten.
Frisches Exemplar.
Hesse, Hermann. Siddhartha. Eine indische
Dichtung. Berlin, S. Fischer, 1922. 147 S., 2 Bl.
Orig.-Halbpergamentband mit goldgeprägten Rücken- und Deckeltiteln.
€ 6500,–
Erste Ausgabe der sehr seltenen Vorzugsausgabe für
Hermann Hesse, erschienen in nur 50 nummerierten
und vom Autor signierten Exemplaren; nicht im Handel erschienen. Vorsatz mit eigenhändiger Widmung
des Autors: Erinnerung an Lugano, Frühling 1921. –
Sehr schönes und frisches Exemplar.
Hofmannsthal, Hugo von. Die ägyptische Helena.
Oper in zwei Aufzügen. Erster Druck der Mainzer
Presse für den Insel-Verlag, Leipzig, 1928. 97 (3) S.,
Druck in Schwarz und Rot auf Japanpapier. Roter
Maroquinband auf 9 Bünden mit Rücken-, Deckelund Innenkantenvergoldung.
€ 1500,–
Erschienen in 200 nummerierten Exemplaren im Jahr
der Erstausgabe; hier Nr. 10 von 75 Vorzugsexemplaren
auf Japanpapier. Im Impressum vom Autor signiert.
– Die Wege und die Begegnungen. Bremen, Bremer
Presse 1913. 4 Bl., 22 S., 3 Bl. Druck in Schwarz und
Rot auf Bütten. Signet, Initialen und Holzschnitt
von Rudolf Alexander Schröder. Rotbrauner Orig.Maroquinband.
€ 3000,Erste Ausgabe, erschienen in 200 nummerierten Exemplaren. Erstes Werk der Bremer Presse, schönes
Exemplar.
Horvath, Ödön von. Geschichten aus dem Wiener
Wald. Volksstück in drei Teilen. Berlin, PropyläenVerlag, (1931). 144 S., 2 Bl. Orig.-Halbleinen mit
farbiger Deckelillustration.
€ 4500,–
Erste Ausgabe, selten. Mit 5-zeiliger handschriftlicher
Widmung des Autors für Ursula Höflich. – Beiliegt ein
Presse-Foto der Uraufführung mit den Schauspielern
Peter Lorre, Lucie Höflich, Frida Richard, Carola
Neher, Heinrich Heilinger.
Jünger, Ernst. Sturm. (Erzählung). Olten, 1963.
Nachwort von Hans Peter des Coudres. Roter Maroquinband von Hugo Peiler, in Schuber. € 3000,–
Erste Buchausgabe, eines der 55 Exemplare der Vorzugsausgabe mit einem ganzseitigen handschriftlichen
Zitat des Autors. – Die Erzählung erschien im April
1923 in Fortsetzungen in der Tageszeitung ‚Hannoverscher Kurier‘. Sie galt als verschollen, war ihrem Autor
selbst aus der Erinnerung entschwunden und wurde
1960 wieder aufgefunden. – Frisches, dekoratives Exemplar.
Kafka, Franz. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig,
Kurt Wolff, 1916. 29 S., l Bl. Anzeige. Schwarzer Orig.-Karton mit blauem Deckelschild. (Der
jüngste Tag, 34).
€ 2000,–
Erste Ausgabe. Name auf Titel; frisches Exemplar.
Mann, Thomas. Herr und Hund. Ein Idyll. München, 1919. 95 S. Druck auf echtem handgeschöpftem Zanders-Bütten. Mit 9 Textillustrationen und
illustriertem Umschlag von Emil Preetorius. Dekorativer Halbmaroquinband mit goldgeprägtem
Rückentitel, Kopfgoldschnitt und beigebundener
Orig.-Kartonage, in Schuber.
€ 7500,–
Erste Ausgabe, sehr selten; erschienen in nur 120 nummerierten und vom Autor signierten Exemplaren. –
Frisches, sehr gut erhaltenes Exemplar.
Rilke, Rainer Maria. Die Sonette an Orpheus.
Geschrieben als ein Grab-Mal für Wera Ouckama Knoop. Leipzig, Insel-Verlag, 1923. 65 S. auf
echtem Büttenpapier. Orig.-Halblederband auf 5
Bünden mit goldgeprägtem Rückenschild, Lederecken, Kopfgoldschnitt, in Schuber.
€ 2000,–
Erste Ausgabe, erschienen als Vorzugsausgabe in 300
nummerierten Exemplaren. Tadelloses, frisches Exemplar.
(Walser, Robert). Die Gedichte. (Prosatext). (Bern,
Sammlung „Bagatellen“, 1919). 2 Bl., Text, 2 sign.
Orig.-Radierungen, 1 sign. Orig.-Holzschnitt von
Gregor Rabinovitch. In Kassette. 2º.
€ 4000,–
Äußerst seltene erste Ausgabe, erschienen in 30 nummerierten Exemplaren; von Walser am Textende handsigniert. – Gregor Rabinovitch (1884–1958), russischer
Künstler, lebte seit 1912 in Paris, seit 1914 in Zürich.
21
Stand 13
C.G. Boerner GmbH
Kasernenstraße 13 · 40213 Düsseldorf · Telefon +49 (0)211 13 18 05 · Telefax +49 (0)211 13 21 77
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Druckgraphik und Handzeichnungen alter und neuer Meister
Friedrich August Kannegießer (1800 – Dresden
– bis ca. 1860 nachweisbar). Dresdens Festungswerke im Jahre 1811, 1821–1825. 5 Aquarelle über
Feder in Schwarz, jeweils ca. 115 × 165 mm (Blattmaße 230 × 355 mm). Ein Blatt monogrammiert und
datiert: „K 22“.
€ 8500,–
Kannegießer stammt aus einer Künstlerfamilie, sein
Vater war Porzellanmaler in Meißen, und studierte ab
1817 bei Carl August Richter in Dresden. Seit 1824 arbeitete er dort selbstständig und spezialisierte sich auf
Landschaftsansichten und Wiedergaben der städtischen
Bauwerke in aquarellierten Federzeichnungen. „Man
darf ihn den berufenen Schilderer des Dresden der
Biedermeierzeit nennen“ (Thieme/Becker). Für den
Organisten der ev. Hofkirche, Friedrich Georg Kirsten,
schuf er 90 Ansichten der Stadtmauer. Dabei griff er
auf Skizzen zurück, die vor deren Schleifung 1811
22
angefertigt worden waren und übertrug sie in gleich
große, stilistisch einheitliche Zeichnungen. Kirsten verfasste dazu eine Beschreibung. Sein Exemplar gelangte
später über die Sammlung König Friedrich August
II. in Museumsbesitz, während eine von Kannegießer
gezeichnete zweite Serie, die zahlreiche Modifikationen
aufweist, etwa in der Staffage, in Privatbesitz verblieb.
Wegen ihres eminenten dokumentarischen Werts wurden die Aquarelle 1890 vom „Verein für Geschichte
Dresdens“ als Lichtdrucke herausgegeben. Kannegießers Ansichten sind aber auch von hohem künstlerischen Reiz. Wegen ihren Nüchternheit und der
Fokussierung auf die Mauerflächen wirken sie äußerst
modern.
Hier werden 5 der Aquarelle mit einem Exemplar der
Lichtdrucke (90 Ansichten und 2 Pläne in einer Mappe)
angeboten.
Der Meister des Dutuitschen Ölbergs. Sechs Blätter aus einer Passions-Serie, ca. 1450-ca. 1470. Kupferstiche, koloriert, jeweils 50/60 mm × 38/40 mm.
Provenienz: Anna Wartys van Utrecht, Anfang des
16. Jahrhunderts; C. G. Boerner, Leipzig, Auktion
Nr. 153, 3.–4. Mai 1927, Los 43; S. F. C. Wieder,
Noordwijk; William H. Schab Gallery, New York,
Katalog 40, 1963, Nr. 64; Privatbesitz Schweiz;
Sotheby’s, London, 4. Dezember 1969, Los 13 (7
Blatt); Privatbesitz.
€ 25 000,–
Die hier angebotenen Kupferstiche wurden erstmals
1927 von Max Lehrs in C. G. Boerners 153. Auktionskatalog beschrieben. Es handelt sich um Kopien eines
Passionszyklus’, den Lehrs zuvor im 3. Band seines
epochalen Werks zur Anfangszeit des Kupferstichs
1915 dem „Erasmus Meister“ zugeschrieben hatte. Den
Künstler der variantenreichen Kopien bestimmte er als
„Meister des Dutuitschen Ölbergs“, der am Niederrhein tätig war. Auch die heutige Forschung hält an
dieser Lokalisierung fest, wenngleich sie mit der Nennung von Meisternamen zurückhaltender geworden ist.
Die Kupferstiche stammen aus einem Brevier mit einheitlich kolorierten eingeklebten Druckgraphiken, das
sich ursprünglich im Besitz der Nonne Anna Wartys van Utrecht befunden hatte. 1969 wurde es von
Sotheby’s aufgelöst.
23
Stand 52
Wolfgang Braecklein
Dickhardtstraße 48 · 12159 Berlin-Friedenau
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Deutsche Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts · Reisen · Kulturgeschichte · Illustrierte Bücher
Berliner Krakehler. Jahrgang 1, Nrn 1–46 und Jahrgang 2, Nr. 1 „Probenummer“. Alles Erschienene.
Mit zahlr. Illustrationen. Zum Teil mit farbig bzw.
mehrfarbig gedruckten Titelblättern. Folio. Pp. d. Z.
Berlin, Ernst Litfaß, 1848–1849.
€ 5000,–
Vollständiges Exemplar der außerordentlich witzigen
satirischen Zeitschrift mit zahlreichen Holzschnitt-Illustrationen, zum Teil von W. Scholz. So äußerst selten!
Nur dieses vollständige Exemplar seit 1950 (unser Kat.
48, Nr. 5) nachweisbar. – Estermann 8.229 (Nrn 42–46
und 1 von 1849 nicht nachgewiesen!).
Busbeck, A. G. v. Reysen und Bottschafften, welche auff gnedigsten Befelch … Keyser Ferdinandi
und Maximiliani II. … glücklich vollendet hat.
Pp. d. 18. Jahrh. Frankfurt, A. Wechels Erben,
1596.
€ 4000,–
Äußerst seltene erste deutsche Ausgabe des bedeutenden Gesandtschaftsberichts in vier Briefen, gesammelt
erstmals 1589 in Paris erschienen. – Gutes, breitrandiges
Exemplar. Kein Ex. im JAP seit 1950. – Siehe Tafel 3.
Greiffenberg, Catharina Regina v. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte, zu Gottseeligem Zeitvertreib erfunden und gesetzet. Mit gestoch. Titel.
Pergt. d. Z. Bayreuth und Nürnberg, Endter, 1662. –
Beigeb.: (Birken, S. v.). Geistlicher Weihrauchkörner
oder Andachtslieder I. Dutzet. Mit gestoch. Titel.
Nürnberg, Dümler, 1652.
€ 6500,–
I. Seltene erste Ausgabe ihres bekanntesten und wichtigsten Werkes. Cath. Regina von Greiffenberg (1633–
1694) gilt als „bedeutendste deutsche Dichterin der
Barockzeit und eine der gelehrtesten Frauen ihres
Zeitalters“ (Dünnhaupt). Seit über 60 Jahren nur ein
Ex. im JAP. – VD17 23:233013P. – II. Erste Ausgabe der
Sammlung geistlicher Lieder und Andachten.
(Grimmelshausen, H. J. Chr. v.). Neueingerichteter und vielverbesserter Abentheurlicher Simplicissimus. An Tag geben von German Schleifheim
von Sulsfort (pseud.). 5 Bücher nebst (mit eigenem
Titel) Fortsetzung und Schluß oder 6. Buch. 608
S., 1 w. Bl., 2 Bl. (Zwischentitel und Index), S.
609–772. Mit gestoch. Titel. 12°. Pergt d. Z. Mompelgart, Joh. Fillon (d. i. Frankfurt/M., Gg. Müller),
1669.
€ 45 000,–
Sehr frühe, dritte, Ausgabe des bedeutendsten deutschen Romans des 17. Jahrhunderts, erschienen im
Jahr der Erstausgabe. Erstmals mit dem 6. Buch (Con-
24
tinuatio) in einem Band und durchpaginiert erschienen,
kommt diese 3. Ausgabe an Wert der Erstausgabe ziemlich gleich. Sprachlich sorfältig überarbeitet wurde diese
Edition Grundlage für alle späteren Ausgaben. Aus der
Bibliothek des Nürnberger Patriziers Paul Carl Welser
von Neunhog (1722–1788); später in der Sammlung
Paul Wolfgang Merkel (1756–1820). – Dünnhaupt 5.4
(6 Exemplare); Battafarano 3.4 (10 Ex. Die Exemplare
in Berlin, Donaueschingen, Leipzig und München sind
danach Verluste). Das vorliegende Exemplar war bislang unbekannt. – Siehe Tafel 4.
Hoffmann, E. T. A., E. W. Contessa und Fr. Baron
de la Motte Fouqué. Kinder-Mährchen. Neue Auflage. Mit 6 kolor. Taf. u. 6 Vignetten von E. T. A.
Hoffmann. Illustr. Orig.-Pappbd Berlin, G. Reimer,
1839.
€ 1800,–
Zweite Ausgabe eines der schönsten Märchenbücher
der deutschen Romantik im Originaleinband, mit den
geistreichen und unkonventionellen Illustrationen von
E. T. A. Hoffmann. – Wegehaupt I 1127. – Siehe Tafel 3.
(Klopstock, Fr. G.). Oden. 4°. Dunkelroter Maroquinbd d. Z. auf 5 Bünden mit Rücken- und
Deckelvergoldung. Goldschnitt. Hamburg, Bode,
1771.
€ 2200,–
Erste öffentliche Sammelausgabe der Gedichte. In diesem prachtvollen Zustand sehr selten. – Siehe Tafel 3.
Kuhlmann, Quirinus. A. Z! Breßlauers Himmlische Libesküsse, über di fürnemsten Oerter Der
Hochgeheiligten Schrifft, vornehmlich des Salomonischen Hohenlides … Poetisch abgefasset. Pergamentbd d. Z. Jena, A. Müller, 1671. – Vorgeb.:
(Fürer von Haimendorf, Chr. v.). Vermischter
Gedichte-Kranz, bey Muß- und Neben-Stunden,
aus Lust zusammgebunden von dem Pegnesischen
Blumgenossen Filidor. Mit doppelblattgr. Frontispiz. Nürnberg, Scheurer, 1682.
€ 3000,–
I. Erste Ausgabe einer der frühesten Veröffentlichungen
des gerade zwanzigjährigen Kuhlmann. Sehr selten. –
VD17 1:060535M. – II. Erste Ausgabe. Fürer von Haimendorf war der Schwager von Harsdörffer. – VD17
23:281536K. – Ein weiterer Beiband.
Rogissart, E. de. Der Kluge und wohlerfahrne
Hoffmeister Durch Italien. 3 Tle in 1 Bd. Mit
mehrf. gefalt. Karte und 110 teils gefalt. KTafeln.
Orig.-Lieferungs-Pappbd d. Z. Berlin, J. A. Rüdiger,
1712.
€ 3800,–
Äußerst seltene erste Ausgabe des „schönsten und
frischesten Liebesliederbuchs des 17. Jahrhunderts“
(Dünnhaupt), das einen einsamen Höhepunkt der deutschen Liebeslyrik im Barock darstellt. Das wichtige und
geniale Buch enthält 70 Lieder mit Noten. – Seit 1910
nur drei weitere vollständige Exemplare im Handel
nachweisbar. – VD17 23:283157S. – Siehe die Abbildungen links und auf Tafel 5.
Zapf, Gg. W. Literarische Reisen, durch einen Theil
von Baiern, Franken, Schwaben und der Schweiz. 4
Teile in 1 Band. Pappbd d. Z. Augsburg und Dessau,
Gelehrtenbuchhandlung, 1783.
€ 1600,–
Seltene erste Ausgabe, mit allen vier Teilen. Beschreibung einer Bibliotheksreise in Briefen.
(Zeiller, M. und P. A. Lehmann). Das geöfnete
Teutschland Worinnen Durch 10 Haupt-Reisen, vermittelst einer zierlichen und wohlgefasten Reise-Carten, die gewöhnlichste Post-Wege
und Meilen … Mit Frontispiz und gr. gestoch.
Faltkarte. Pergamentbd d. Z. Hamburg, Schiller,
1700.
€ 1800,–
Erste Ausgabe der Neubearbeitung des ‚Fidus Achates‘,
der nach Zeillers Tod anonym erschienen war. Beschreibt zehn Reisen von Hamburg aus in verschiedene
europäische Metropolen. – Schönes Exemplar. Nur
dieses Ex. im JAP seit 1950. – VD17 39:130568W.
(Zhuang, Zhou). Die Sitten-Lehre der Chineser,
von dem berühmten Tchang in Chinesischer Sprache zuerst aufgesetzet. Pp. d. Z. Frankfurt und
Leipzig 1744.
€ 1500,–
Frühe deutsche Ausgabe des bekannten, reich illustrierten französ. Tafelwerks. – Schönes, frisches und
völlig unbeschnittenes Exemplar im Orig.-Lieferungszustand. – VD 18 192794892. – Siehe Tafel 6.
Silbereinband. Dreiteilig gegossener, getriebener
und punzierter Silbereinband über zwei 15fach ineinandergreifenden Scharnieren mit zahlreichen
schönen Barock- und frühen Rokokoornamenten
und drei biblischen Szenen auf Rücken und beiden
Deckeln. Ziselierte Kapitaldeckel und zwei breite,
ornamentierte Silberschließen. Dreiseitig gepunzter
Goldschnitt. 14,5 × 7,5 cm. Südwestdeutschland um
1720.
€ 4500,–
Dekorativer spätbarocker Silbereinband, dessen Ornamentik aus Bandel- und Beschlagwerk, Voluten,
Agraffen, Wellenlinien und punktierter Flächenfüllung noch den Stil des 17. Jahrhunderts widerspiegelt.
Prächtiges Beispiel eines spätbarocken Silbereinbands.
– Siehe Tafel 6.
(Stieler, K.) Die Geharnschte Venus oder LiebesLieder im Kriege gedichtet mit neuen GesangWeisen zu singen und zu spielen gesezzet … Mit
gestoch. Titel und zahlr. Noten. 12°. Pergamentbd.
Hamburg, Pfeiffer für Guht, 1660.
€ 25 000,–
Seltene erste deutsche Ausgabe, nach der französischen
Übersetzung des Jesuiten Dominique, der über 40 Jahre
lang in China gelebt hatte. – Gestoch. Exlibris J. Chr.
Gottscheds und von Breitenbauchs. – VD 18 1162048X.
Ziegenhagen, F. H. Lehre vom richtigen Verhältnisse zu den Schöpfungswerken, und die durch
öffentliche Einfürung derselben allein zu bewürkende algemeine Menschenbeglükkung. Mit gefalt.
Frontispiz, 7 (1 gefalt.) gestoch. Tafeln von Chodowiecki sowie 8 gefalt. Seiten Musiknoten von W.
A. Mozart. HLeder d. Z. Hamburg, Selbstverlag,
1792.
€ 5500,–
Erste Ausgabe der bedeutenden Gesellschaftsutopie.
Wichtiges, doch wenig bekanntes Werk der Aufklärung, zugleich ein frühes Hauptwerk des utopischen
Sozialismus. Mit den oft fehlenden Musiknoten. Frisches und breitrandiges Exemplar auf feinem Schreibpapier. – Lanck./Oehler II 119–120 und 214. Für den
Mozart-Erstdruck: Köchel 8, S. 706. – Siehe Tafel 4.
Zimmermann, J. Gg. Ueber die Einsamkeit. 4
Bände. Mit gestoch. Porträt, 4 Titel- und 8 Textvign.
4°. Schöne Kalblederbde d. Z. mit reicher RVergoldung. Goldschnitt. Leipzig, Weidmanns Erben
u. Reich, 1784–1785.
€ 2200,–
Erste illustrierte und erste vollständige Ausgabe von
Zimmermanns Hauptwerk, Vorzugsausgabe auf holländischem Royal-Papier. – Siehe Tafel 5.
25
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Illustrierte Inkunabel –
(Schedel, Hartmann). (Liber
chronicarum). Nürnberg, A.
Koberger 1493. Gr.-Folio.
Titel, (17) Bll. Register (von
19: die fehlenden zwei Bll. älter
handschriftlich auf 3 Bll. eingefügt); 296 röm. pag. Bll. (von
299: es fehlen die – mit Ausnahme der Kopfzeile – weißen
Bll. 259–261), (6) Bll. (ohne
das letzte weiße) = 320 von
326 Bll.Xylographischer Titel
des Registers, über 1800 Holzschnitte von über 640 Stöcken
von Wohlgemuth und Pleydenwurff, darunter 29 Stadtansichten auf Doppelblättern,
8 blattgroße Holzschnitte und
zwei doppelblattgroße Karten
(Welt, Europa). Leder d. 18.
Jahrhunderts (Gelenke restauriert und im unteren Teil angerissen), Rückenvergoldung; gesprenkelter Schnitt.
€ 23 000,–
z. B. die vier Windgötter Bl. V
verso oder Sonne und Mond Bl.
LXXVI recto (Details s. z. B.
Füssel S. 18 f.). Finanziert und
verlegt wurde das Vorhaben von
den reichen Nürnberger Bürgern Sebald Schreyer und Sebastian Kammermeister; Koberger
fungierte als Lohndrucker; die
Auflagenhöhe wird auf ca. 1400
Exemplare geschätzt. Spiegel
und Vorsätze neuer, vorderer
Spiegel mit Exlibris. Originale
Registerbll. und Bl. I recto mit
eingemalten Initialen in Blau und
Mauve, Registertitel mit Knickfalten und altem Besitzeintrag
(fast unleserlich); einzelne tiefere Einrisse, z. T. in die Holzschnitte, meist geschlossen. Die
Bll. des Anhangs neu eingefalzt
(evtl. aus einem anderen Exemplar stammend). GW M40784;
ISTC is00307000; BSB-Ink.
S-195; HC 14508*; BMC II, 437; Schramm XVII, S.
408–576. – Siehe Abbildung.
Erste Ausgabe, vor der deutschen erschienen. Hartmann Schedel, der Namensgeber dieses überaus reichhaltig ausgestatteten Werks, war mehr Redakteur als
Autor. Er schöpfte aus vielfältigen historischen und
zeitgenössischen Quellen, seine Leistung besteht aber
nicht zuletzt darin, aus dieser Kompilation ein in sich
geschlossenes Werk geschaffen zu haben. In der Anlage
der Chronik hielt er sich an die Tradition christlicher
Weltchronistik: sechs Weltalter unterteilen die Zeit
von der Urzeit bis in seine – Schedels – Gegenwart, ein
siebtes schließt sich an und enthält einen Ausblick auf
das Jüngste Gericht. Trotz all dieser religiösen Orientierung hat Schedels Werk ein säkulares Zentrum, nämlich
„die Beschreibung der wichtigsten Städte Deutschlands
und des Abendlandes“ (Füssel). Auch die bedeutendsten Holzschnitte sind nicht zuletzt die beiden Karten
und die Städteansichten. Die Holzschnitte stammen
aus der damals führenden Nürnberger Kunstwerkstätte, in der auch Albrecht Dürer von 1486 bis 1489
lernte. Daraus hat sich in der Kunstgeschichte immer
wieder die Frage ergeben, ob der junge Dürer einzelne
Holzschnitte entworfen hat oder zumindest am Entwurf beteiligt gewesen ist. In der Diskussion sind
Holzschnittbuch – Cicero, Marcus TulIius. Qfficia
M.T.C. Ein Buch/So Marcus Tullius Cicero der
Römer/zu seinem Sune Marco. Von den tugentsamen ämptern und zugehörungen/eynes wol und
rechtlebenden Menschen … Augsburg, Heinrich
Steiner, 29. April 1531. Fol. (8), XCI Bll., 1 w. Bl.
Mit Titelholzschnitt, blattgr. Portraitholzschnitt
(Titel verso) und 103 Textholzschnitten (3 wiederh.); 100 von ihnen und das Portrait stammen
vom „Petrarca-Meister“, einer wird H. Burgkmair
zugeschrieben (Bl. 78r), zwei sind von anonymen
Holzschneidern (Bll. 50r, 71v). (Vorgeb.) Caesar,
Gaius Julius. Gaii Julii Cesaris des großmechtigen
ersten Römischen Keysers Historien vom Gallier
und der Römer Burgerische krieg: so er selbst beschriben … Mainz, Johann Schöffer, September
1530. Fol. (32), CLXIII Bll., 1 w. Bl. Mit 14 blattgr.
und 101 (3 wiederh.) etwas kleineren Textholzschnitten, große Holzschn.-Druckermarke Schöffers. Die Illustrationen stammen zum größten Teil
aus der H.-S.-Beham-Schule, die blattgroßen aus der
Cäsar-Ausgabe Grüningers von 1508. Dunkelbrau-
26
ner blindgeprägter Lederband d. Zt. (teilw. stärker
berieben, Kanten und Kap. bestoßen, Vordergelenk
angebrochen), Vorsätze entfernt.
€ 11 000,–
I: Zweiter Druck der ersten Steiner-Ausgabe, in der
Übersetzung durch J. Neuber; wie immer mit dem ausgewechselten Holzschnitt BI. 71 v, hier auch mit dem
geänderten Schriftzug „VLIZES“ (BI. 86r). II: Erste
Mainzer Ausgabe; übersetzt von R. Philesius. Zwei
Werke mit berühmten Illustrationen in einem Band, die
Holzschnitte durchweg in guten Abdrucken. Der gesamte Band etwas gebräunt (3 Bll. stärker) und stockfleckig. I: VD 16, C 3239; Schweiger I, 228; Fairfax-Murray (German Books) 118; BMSTC (German Books)
209; nicht bei Adams. II: VD 16, C 56; Schweiger 1,51;
BMSTC (German Books) 172; Adams C 80; Muther
1740; nicht in Fairfax-Murray.
Philosophie / Medizin – Theophrast, (Philippus …
Bombastus von Hohenheim, gen. Paracelsus). Astronomia magna oder die gantze Philosophia sagax
der großen und kleinen Welt … Vor nie in Truck
außgangen. Frankfurt / Main, Lechler / Feyerabend 1571. Folio. (16), 165 Bll. + 1 nicht gezähltes
weißes Bl. Ohne das letzte Bl. mit dem Druckvermerk und der wiederholten Druckermarke. Titel in
Rot und Schwarz gedruckt, Holzschnitt-Druckermarke. Einband mit Blatt einer mittelalterlichen
Pergamenthandschrift überzogen.
€ 3000,–
Erste Ausgabe des Hauptwerks von Paracelsus. Das
Exemplar stammt aus dem Vorbesitz des Brixener
Weihbischofs Johannes Nas (1534–1590). Ein neuerer
Eintrag auf dem hinteren Spiegel weist darauf hin, belegt wird er durch das auf den Vorderschnitt geprägte
Besitzerzeichen „NB“ (s. Czerwenka: Der Franziskaner und Weihbischof von Brixen Johannes Nas und
seine Privatbibliothek). Im Satzspiegel etwas stärker
gebräunt. VD16 P 401; Sudhoff 131.
Pflanzen- / Insektenbuch – Merian, Maria Sibylla.
Histoire générale des insectes de Surinam et de toute
l’Europe … Tome premier. Des Plantes de Surinam
et de tout l’Europe, contenant Leurs Descriptions,
leures figures, leures differentes Metamorphoses
… Troisième Edition … Tome premier (richtig:
troisième) de plantes de Surinam. Paris, Delnos
1771. Gr.–Folio (291 × 451 mm). Gestochenes und
gefaltetes Frontispiz, Drucktitel (beide aus einem
Exemplar von Bd. 1). 69 Seiten Text, 69 Kupfertafeln
(separat paginiert). Grünes Halbleder d. Zt. (Deckel
mit Marmorpapier bezogen) mit Goldprägung und
goldgeprägtem Titel auf Rücken.
€ 3800,–
Dritter Band der Delnos’schen Ausgabe (= 3. Ausg.),
zugleich der seltenste und erst nach der Drucklegung
der ersten beiden erschienen. Spiegel und freie Vorsätze
aus Marmorpapier (der vordere Vorsatz aufgezogen).
Sitwell/ Blunt 119.
Pflanzenbuch – (Schinz, Salomon). Anleitung zu
der Pflanzenkenntniß und derselben nützlichsten
Anwendung. Mit 100 illuminirten Tafeln. Zürich,
Verlag des Waysenhauses 1774 (-77). Folio. 129 Ss.,
(1) S. (weiß), (3), (100) Bll. Titelvignette, 2 Kupfertafeln mit Pflanzendetails, 101 Abbildungen auf 100
Seiten, alles gestochen und – außer der Titelvignette
– handkoloriert. Halbpergament d. Zt. (Rücken mit
Läsuren).
€ 3000,–
Erste Ausgabe. Teils von Originalstöcken der „Historia
stirpium“ des Leonh. Fuchs gedruckt und von den
Waisenkindern ausgemalt (Nissen). Davor die später
separat herausgegebenen „Primae Lineae Botanicae ex
tabulis phytographicis J. Gesneri“, die Nissen in einer
separaten Edition von 1775 anführt (Nr. 1762). Buchblock gebrochen. Durchgehend leicht gebräunt und
etwas fleckig. Nissen 1761 (vgl. auch 1762); Pritzel
8201.
Naturphilosophie – Goethe, Johann Wolfgang
von. Zur Farbenlehre. Erster ( – Zweiter) Band.
Erklärungen der zu Goethe’s Farbenlehre gehörigen
Tafeln. Anzeige und Übersicht des Goethischen
Werkes zur Farbenlehre. Ein Heft mit XVI illuminierten Kupfertafeln … Zusammen 3 Bde. Tübingen, Cotta 1810 (Textbde.) und (Wien, Geistinger
1830 / Tafelbd.). 8° (Textbde.) und 4° (Tafelbd.).
XLVIII, 654; XXVIII, 757; 24, 12 Ss. Mit 17 (!)
Kupfertafeln (auf Nr. II folgt II a [hier in umgekehrter Reihenfolge eingebunden], 12 davon handkoloriert. Halbleder d. Zt., Tafelband abweichend
gebunden.
€ 8700,–
Erste vollständige Ausgabe, der Tafelband – wie häufig
– im Wiener Nachdruck. Lt. W. Hagen bildet der Nachdruck des Tafelbandes die Grundlage für alle Ausgaben
ab 1842 einschließlich der Weimarer; die Cotta-Ausgabe wurde in 750 Exemplaren gedruckt. Tafelband
etwas stärker gebräunt, die Tafeln sehr sauber (meist auf
bläulichem Papier gedruckt). Hagen 347 und 348 b, c;
Fischer (Cotta) 764, Goed. IV, 3, 583, 46) a.
Fotografien – Frith, (Francis). Upper Egypt and
Ethiopia. London / Glasgow / Edinburgh, Mackenzie (ca. 1862). Gr.-Folio (446 × 332 mm). Schmucktitel mit Foto, Haupttitel, Inhaltsverzeichnis, (36)
Bll. je mit montierter Fotografie und gedrucktem
Untertitel, (36) Bll mit erläuterndem Text (folgen
dem jeweiligen Foto). Mit braunrotem Leinen- /
Baumwollgewebe (buckram) überzogener Einband
d. Zt.
€ 5000,–
Band 3 der zweiten, erweiterten Ausgabe. Größe der
Fotos: ca. 16 × 22,5 cm. 28 von ihnen sind vom Fotografen handschriftlich signiert, 6 davon datiert (alle
1857) und 9 nummeriert. „The prints in this edition
are of much stronger quality than those in the first
edition having been gold-toned“ (Gernsheim). Francis
Frith (1822–1898) zählt zu den bedeutendsten Landschaftsfotografen seiner Zeit. Vor allem die Fotos von
seinen drei Reisen in den Orient (ab 1856) begründen
bis heute seinen Ruhm. Einige der Bll. mit Fotos stockfleckig (nur wenige Fotos davon geringfügig betroffen);
vor etwa der Hälfte der Fotos das Zwischenblatt aus
Seidenpapier/Papier erhalten. Gernsheim 195; Forster/
Heiting/Stuhlman S. 66.
27
Antiquariat Burgverlag
Stand 21
Inhaber Robert Schoisengeier
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Frisi, Paolo. Instituzioni di Meccanica, Idrostatica,
Idraulica, ed Architettura Civile. Lezioni dell’ Abe.
Frisi Ex.-barnabita fatte in Brera. [Manuskript].
Brera [Milano], Handschrift 1773 e 1774. 8°. 4 Bll.,
253 Manuskriptseiten. Mit 10 Falttaf. (Tuschzeichnungen). Beiliegend: 2 ergänzende Bll. in der selben
Handschrift mit Fig. HLn. Randeinrisse a. d. ersten
5 Bll. restaur. In gutem Zustand.
€ 5000,–
Vgl. Poggendorff I, Sp. 806/807. – Paolo Frisi (1728–
1784), italienischer Mathematiker, Astronom und Publizist. Besonders bekannt durch seine Arbeit über
Hydraulik. Er war Mitglied der Akademien der Wissenschaften von London, Berlin, Petersburg, Bologna,
Kopenhagen, Stockholm, Uppsala, Haarlem, Siena
und Bern, korrespondierendes Mitglied der Akademie
der Wissenschaften von Paris. Bei diesem Manuskript
scheint es sich um einen weitgeführten Vorentwurf
zu dem drei Jahre später erschienenen Druckwerk zu
28
handeln. (1777 in Mailand bei Giuseppe Galeazzi: „Instituzioni Di Meccanica, D’Idrostatica, D’Idrometria e
Dell’Architettura Statica, e Idraulica“). Im vorl. Manuskript befinden sich 10 Taf. (mit 105 Fig. in Tusche) entgegen der Druckausgabe, in der nur 7 Taf. vorkommen.
Poggendorff nennt das Werk nicht! Allerdings wird
ebendort abschließend festgehalten: Paolo Frisi „hinterliess gegen 20 Arbeiten handschriftlich“.
Fugger – Liebler, Petrus. Torques Poëtico-Fuggeriana ex uno metallo confecta: Septem Monilibus
adornata, bis millibus, octingentis, octuaginta annulis curiosè catenata: seu versus unicus heroicus, bis
millies octingesies manentibus iisdem vebis sensu,
significatione illae […] Poësi variatus. Per illustri
& Generoso Domino Dn. Francisco Ernesto Fugger, Comiti in Kirchberg &Weissenhorn, Baroni in
Bolweil. &c. Septimo inchoato (sapientiæ) anno,
utramq[ue] sapientiam in aggredienti XIV. Calend:
Octobr. M.D.C.LIV. Heilbronn, J. G. Kraus (1655).
kl.-8°. 3 Bll., 103 S. Mit jesuit. Titelvign. Brosch. des
18. Jhdts. Durchgeh. stärker feuchtigkeitsrandig. 2
Bll. im Innensteg eingerissen.
€ 2000,–
Gebetartiges Lobgedicht („Kranz mit sieben Anhängern“) des Karmeliters Petrus Liebler auf den damals
siebenjährigen Franz Ernst Fugger, Graf von Kirchberg und Weissenhorn (1648–1711), das alle sieben
Jahre wiederholt begonnen werden sollte. Mit ausführl. Widmung. Im Abschnitt „Ad Lectorem“ wird
auf Bernardus Bauhusius als Vorbild für die Art des
Verses mit 14 Silben verwiesen. Bauhusius (1576–1619)
war ein flämischer Jesuit und Liederschreiber. Weiters
auf den Jesuiten Hieremias Drexelius (1581–1638), der
Hofprediger von Herzog Maximilian I. in München
und glühender Befürworter der Hexenverfolgung war.
Beschwörungsartige Paraphrasierung (weitgehend bloß
durch Umstellungen in der Abfolge der Worte) einer
14silbigen Verszeile. – Bibliographisch von uns nicht
nachweisbar.
Hodler – Loosli, C[arl] A[lbert]. Ferdinand Hodler.
Zürich, Rascher & Cie. 1919–1920. 2°. (45 × 36,
5 cm.). 275 (v. 276) Taf. in Lichtdruck u. XX (v.
XXVIII?) farb. lithogr. Taf. OKart.-Mappen. Lieferungs-Mappen (Num. 1–16). Rücken meist rissig. Staubfleckig. Ohne Umschlag-Mappe Nr. 15.
EA.
€ 1900,–
Ausgabe „A“ Nr. V. – Enthält 117 Tafeln mit 141 Abb.
nach Zeichnungen, 159 Reproduktionen nach Gemälden und Plastiken (2) in Lichtdruck u. 28 Faksimiles
nach Gemälden in Farblithographie. – In unserem
Exemplar fehlt Tafel Nr. 13 („Sumpflandschaft“). –
Beigaben: Ders. Ferdinand Hodler. Beiträge zur Erkenntnis seiner Persönlichkeit und seines Schaffens.
Vorzugsausgabe „A“ Nr. V. Ebda. 1918. 2°. VIII, 9 S.,
2 farblithogr. Taf., 2 schw.-w. Taf. in Lichtdruck sowie
10 mont. schw.-w. Taf. OKart.-Mappe. Mappe staubfleckig, gelöst u. randrissig. – Dazu: Ders. (Hrsg.).
Vierundzwanzig Handzeichnungen Ferdinand Hodlers mit begleitendem Text. Ebda. 1919. 2°. 2 Bll., 5
(1) S., 1 Bl., 24 Taf. in Lichtdruck. OKart.-Mappe.
Mappe stark randrissig, unt. Flügel fehlt. Kl. Fleck a. d.
Titelbl. – Keine portofreie Lieferung möglich! – Siehe
Abbildung.
[Stoke, Melis]. Hollandtsche Riim-Kroniik. Onhoudende de geschiedenissen der Graven van Hollandt tot het Jaar MCCCV. Voon enen wiens naeme
noch onbekent is, voor 286. Jaren beschreven. Met
een Vorrede des Edelen E. Jonkh. Jan vander Does.
Amsterdam, Barendt Adriaensz 1591. 4°. Tit., 5
Bll., 100 S., 2 Bll. Mit gr. Titelvign. Pgmt. d. Zt.
Durchgeh. Braunfl. im rechten Außensteg. Titelbl.
m. Fehlstelle im w. Rd. sauber restaur.
€ 1600,–
BMC S. 96 – Erstdruck der berühmten Reimchronik
des Melis Stoke (1235–1305) in mittelniederländischer
Sprache verfasst, war eine der ersten Chroniken in
den Niederlanden- Als eines der frühesten historiografischen Werke Hollands ist sie auch ein wichtiges
Studienobjekt für die Sprachforschung. Mit einer Vorrede von Jan Vander Does (1545–1604) sowie einer
Namensliste alle Grafen von Holland und Zeeland von
903 bis 1549. – Handschriftl. Vermerk des Historikerrs,
Ludwig Kluit: „Dere uitgave van de Rymkronyke van
Melis Stoke Welke de eerste uitgave van de Kronyke
is, is op Kosten van Hendrik Laurenszoon Spiegel
[…] gedrukt“. Spiegel (1549–1612) war einer der bedeutendsten Amsterdamer Gelehrten in der 2. Hälfte
des 16. Jahdhunderts.
Strauss, Johann (Sohn). Sinngedichte. Walzer für
das Pianoforte. [Op. 1. WZ-45]. Wien, Pietro Mechetti [1845]. qu.-4°. Illustr. Tit., 11 gest. Notens.
Plattennummer 3983. Flex. HLn. Lithogr. Titelbl. in
Rot. Deckbl. u. erstes Bl. gestemp., stellenw. fleckig.
Schlußbl. randverstärkt. EA.
€ 1200,–
Weinmann S. 68 – Das Erstlingswerk von Johann
Strauss Sohn aus dem Jahr 1844, erstmal erschienen
1845. Mit fein lithographierter Titelvignette. – Der
Walzer „Sinngedichte“ fand bei seiner Uraufführung
am 15. Oktober 1844 im Casino Dommayer in Hietzing jubelnden Beifall, der sich in einem kurz darauf
erschienenen Feuilleton des Schriftstellers Franz Wiest
widerspiegelt. Es schließt mit folgenden Worten: „Gute
Nacht, Lanner! Guten Abend, Strauß-Vater! Guten
Morgen, Strauß-Sohn!“ (vgl. Mailer, Johann Strauß
Werkverzeichnis S. 296). – Gegen den Willen seines
Vaters schlug Johann Strauss Sohn eine Musikerkarriere
ein.
Montenegro. Photoalbum. 1916/1917. gr.-4°. 27
Bll. Mit 106 mont. Orig.-Photographien (11,5 × 16,5
cm.). Ln. d. Zt. Einband berieb.
€ 1500,–
Original-Photographien u. a. auf Silbergelatine zeigen
Ansichten von Landschaften, Städten, militärischen
und kommunalen Einrichtungen während des Ersten
Weltkrieges in den Jahren 1916 und 1917. Darunter
Ansichten von Cetinje, Rijeka, Virpazar, Bar, Ulcini,
Njegusi, Deutsche U-Boot-Offiziere, Podgorica, Souz,
Danilovgrad, Plav, Ipek, Djakova, Decani, Cattaro u.a.
– Siehe Abbildung rechts.
29
Stand 59
Le Cabinet Japonais
Gottfried & Matthias Ruetz
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Japanische Farbholzschnitte und Bücher 18. bis 20. Jahrhunderts
Tsunetomi Kitano. Titel: Frau im Schnee. Verleger: Nishimura Kumakichi. Siegel: Tsunetomi.
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Veröffentlichungsjahr: circa 1923. Format: oban
tate-e (45 cm × 29 cm).
€ 750,–
Utagawa Hiroshige (1797–1861). Aus der Serie:
„Meisho Edo Hyakkei“ – 100 berühmte Ansichten
von Edo. Titel: „Ueno sannai, Tsuki-no-matsu“ –
Mondpinie, im Tempelbereich. Signatur: Hiroshige
ga. Verleger: Uoei. Veröffentlichungsjahr: datiert
1857. Format: oban (24,2 cm × 35,4 cm). € 3200,–
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Schöne und seltene Bücher aus fünf Jahrhunderten
Ausführliche Relation Von dem zu Ausgang deß
1714ten Jahres in Franckreich angelangten Persianischen Ambassadeurs, Mehemed Riza-Beg,
Worinnen Von dessen Person, Conduite, Einzügen,
Audienzen, Geschencken, Verrichtungen, Divertissimens und Abzuge ausführlich gehandelt wird.
Nebst einigen Historischen Remarquen. Mit gestochenem Frontispiz, 114 Seiten, Pappband der Zeit,
17,5 × 10 cm, Augsburg, Geiger, 1716.
€ 1800,–
Auf französischen Berichten basierende „Relation“
der persischen Gesandtschaft unter dem armenischen
Edelmann Mehemed Riza-Beg an den französischen
Hof Ludwigs XIV. Der Besuch Mehemed Riza-Begs
fand ein ungeheures mediales Echo in Bezug auf seinen
luxuriösen Lebensstil und seine vielen angeblichen oder wahren Liebschaften. Bereits 1716 erschien ein in
mehrere Sprachen übersetzter exotischer Liebesroman (d’Hostelfort:
„Amanzolide, nouvelle historique et
galante“), der Dichtung, Gerüchte
und Wahrheiten des persischen
Gesandtenbesuches geschickt verquickte und dem geneigten Publikum darbot. Einband etwas berieben, ohne den hinteren Vorsatz, mit
gestochenem Exlibris „Zur Breitenbauchschen Bibliothek“.
Charleton, William. Exercitationes de differentiis & nominibus
animalium. Quibus accendunt
mantissa anatomica, et quaedam
de variis fossilium generibus, deque differentiis &
nominibus colorum. Editio secunda, duplo fere
auctior priori, novisque iconibus ornata. Mit gestochener Titelvignette u. 15 (1 ganzseitiger) Kupferstichen, 2 Kupfertafeln, 10 Blatt, 119 Seiten, 106
Seiten, 2 Blatt, 78 Seiten, 10 Blatt, Wildledereinband
der Zeit, Rücken mit Lederbezug des 18. Jahrhunderts, Deckel mit dem goldgeprägten Wappen des
Paulanerordens zu Paris „Charitas“, 30,5 × 21 cm,
Oxford, Sheldon, 1677.
€ 2800,–
Stark erweiterte zweite Ausgabe des „Onomastikon
zoikon“ von 1668. Der erste Teil behandelt Vögel, es
folgt ein Teil über Fische und dann einer über Fossilien.
Typographisch aufwendiger Druck in verschiedenen
Schriftarten (Antiqua, Fraktur, Griechisch usw.), schön
illustriert. Titel mit Besitzvermerk der Pariser Pau-
32
laner, zwei kleinen alten Stempeln und Besitzvermerk
des französischen Botanikers und Amerikareisenden
Charles Plumier (1646–1704), der dem oben genannten
Orden angehörte. Einige Seiten mit alten handschriftlichen Anmerkungen (von Plumiers Hand?). – Einband
teils fleckig und angestaubt, Rücken berieben, innen
etwas gebräunt. – Siehe Abbildung.
Meder, David. Acht Hexenpredigten Darinnen Von
des Teuffels Mordkindern, der Hexen, Unholden,
Zauberischen, Drachenleuten, Milchdieben, etc. erschrecklichem Abfalle, Lastern und Ubelthaten,
dadurch die Göttliche Maiestät gelestert … Bericht, was vermöge heiliger Göttlicher Schrifft …
darbey thun solle. 6 Blatt, 119
nummerierte Blatt, (angebunden: mehrere Leichenpredigten
der Zeit), Pergamentband der
Zeit, 20 × 16 cm, Leipzig, Apel,
1605.
€ 2400,–
Versuch des protestantischen Pastors David Meder (1545–1616) Einfluss auf die teils kontroversen Vorstellungen zu nehmen wie Hexen
verfolgt und abgeurteilt werden
sollten, sowie Widersprüchlichkeiten in Bezug auf unterschiedliche
Auffassungen von Hexensabbat,
Teufelsbuhlschaft und Teufelspakt
zu klären. Meder zeigte sich als vehementer Befürworter von Hexenverfolgungen und deren Bestrafung,
billigte reuigen Beschuldigten allerdings auch eine Gnadengewährung zu und zeigte sich
z. B. skeptisch gegenüber Beschuldigungen von bereits
in Haft befindlichen angeblichen Hexen. – Einband
fleckig, innen unterschiedlich (teils stärker) gebräunt,
einige Blatt der angebundenen Leichenpredigten angeschmutzt und mit Eckabrissen (teils Textverlust).
Montanus, Arnold. Denckwürdige Gesandtschafften der Ost-Indischen Gesellschaft in den Vereinigten Niederländern, an unterschiedliche Keyser
von Japan. Mit Kupfertitel, 1 gefalteten Kupferkarte,
24 doppelblattgroßen Kupfertafeln sowie 70 Textkupfern, 3 Blatt, 443 Seiten, 4 Blatt, Lederband
der Zeit (Vorderdeckel im Zentrum mit unkenntlich gemachtem Wappenmedaillon), 31,5 × 22,5 cm,
Amsterdam, Meurs, 1670.
€ 3800,–
Einband berieben, die Innenseite der Einbanddeckel
mit einigen kleineren Wurmspuren, die letzte Seite
etwas angestaubt, sonst innen ein sehr sauberes, fleckenfreies Exemplar.
Musterbuch der Firma J. J. Rousek, Prag, mit
über 1000 montierten, teils farbigen bzw. handkolorierten, handschriftlich nummerierten und
mit Anmerkungen versehenen Abbildungen von
Haushaltsgegenständen (meist Metallwaren) auf
104 Seiten (weitere 20 Seiten unbenutzt), Halbledereinband der Zeit mit montiertem Lederschild
auf dem Einbanddeckel, 35,5 × 26 cm, Prag, ca.
1900–1910.
€ 2000,–
Musterkatalog der 1885 gegründeten und bis heute
existierenden Prager Traditionsfirma (V. J. Rousek).
Rousek war und ist spezialisiert auf Metallwaren aller
Art. Der Katalog illustriert das breit gefächerte Angebot der Firma: Messer, Schlösser, Kannen, Werkzeuge usw. usw. – Einband berieben und bestossen,
innen teils fleckig.
„Cautio Criminalis“
mit angebundener Handschrift
Spee, Friedrich. Cautio criminalis. Seu de processibus contra sagas liber. Das ist Peinliche Warschawung von Anstell: und Führung des Processes gegen
die angegebene Zauberer, Hexen und Unholden:
An die Obrigkeit Teutscher Nation, So wohl auch
Deroselben Rhäten, Beichtvättern, Commissarien,
Inquisitoren, Richtern, Advocaten, Priestern und
Predigern und andern sehr nützlich und nötig.
Durch einen unbenahmpten Römisch: Catholischen an Tag gegeben. Nunmehr dem Gemeinen
Vatterland und männiglich zum besten ins Teutsch
trewlich ubersetzt sampt einem ordentlichen Register. 8 Blatt, 317 (recte 217) Seiten (Paginierung
springt von Seite 199 auf 300), 19 nicht nummerierte
Seiten, Pergamentband der Zeit, 20 × 16 cm, Franckfurt am Mayn, Hummen 1649.
€ 7800,–
Erste vollständige deutsche Ausgabe (eine etwas gekürzte Ausgabe erschien 1647 in Bremen) des erstmals
1631 anonym in Latein erschienenen wegweisenden
Werkes zur Praxis der damaligen Hexenverfolgung. Die
Autorschaft des Jesuiten Friedrich Spee (1591–1635)
wurde erst Jahre später durch Leibníz gelüftet. Spees
Ansatz der Kritik war nicht der Glaube an Hexen und
Hexerei an sich, sondern die barbarische Anwendung
der Folter um gewünschte Geständnisse zu erzwingen.
Spee stellte somit ein wichtiges Fundament der Praxis
frühneuzeitlicher Rechtsfindung infrage. Die Entschiedenheit seiner Argumentation stellt ihn über alle anderen
Kritiker der damaligen Zeit. Angebunden eine Handschrift über die Rechtmäßigkeit, Personen zu verhaften
und zu foltern, die von angeblichen inhaftierten Hexen
denunziert wurden. 29 nicht nummerierte Blatt. Zeitgenössische Abschrift eines Gutachtens der Akademie von
Strassburg auf Anfrage des Rates der Stadt Strassburg aus
dem Jahre 1608. Grundlage waren Hexenverbrennungen
in „der Statt O“ (eventuell die benachbarte Stadt Offenburg, in der um das Jahr 1608 Hexenverbrennungen
stattfanden) und die Denunzierung einer „Mariam“.
Das Gutachten wurde von den Rechtsgelehrten Melchior Junius der Jüngere (1572–1613), Johann Michael
Beuthen (gestorben 1618) und Justus Meier (Mejerius,
1566–1622) erstellt und unterzeichnet. Der Anfrage in
Bezug auf Rechtmäßigkeit erteilten die Rechtsgelehrten
eine ausführliche negative Antwort. – Einband etwas
fleckig, Rücken oben mit kleiner Reparatur, innen papierbedingt gleichmäßig gebräunt, einige Wurmspuren
im hinteren Gelenk.
Tucher, Johann Georg. Belegenheit und heutiger
Zustand deß Hertzogthums Savoyen, und Fürstenthums Piemont, nach jedes unterschiedlichen
Landschafften, Natur-Gütern, fürnehmsten Plätzen
und Regenten, Grafen, Hertzogen, und so wohl
vormaligen, als heutiger Kriegs-Händeln, Ausführlicher und richtige, weder sonst in Teutscher Sprach
bishero geschehen, beschrieben, … Mit gestochenem Frontispiz, 17 (3 gefalteten) Tafeln, 4 gefalteten
Karten, 10 Blatt, 672 Seiten, 17 Blatt, Pergamentband der Zeit, 20,5 × 16,5 cm, Nürnberg, Endter,
1690.
€ 2400,–
Detaillierte Landeskunde von Savoyen und Piemont
mit Beschreibungen der Landschaften, Städte, Festungen und Sehenswürdigkeiten, Sitten und Gebräuche
der Bewohner sowie umfangreiche Kapitel über die
wechselvolle Geschichte. – Einband etwas angestaubt, 2
Karten mit hinterlegtem Einriss, innen etwas gebräunt.
Hier kaufte der Zedlitz
Waren- und Rechnungsbuch des Kaufhauses
Poden in Bad Aussee (Steiermark). Handschriftlich geführt in den Jahren 1831 bis 1854. Enthält
610 beschriebene Seiten und 24 Blatt alphabetisches Kundenregister. Lederband der Zeit mit vier
ledernen Bindebändern, 42 × 28 cm, Bad Aussee
1831–54.
€ 1200,–
Seit 1704 (bis 1908) führte die Familie Poden das älteste
Kaufhaus (Podenhaus) in Bad Aussee. Das vorliegende
Waren- und Rechnungsbuch beinhaltet Verzeichnisse
der gelieferten bzw. verkauften Waren und die Kontostände der Abnehmer größerer Warenmengen. Geliefert
wurden hauptsächlich Lebensmittel (Gewürze, Kaffee,
Käse, Slibowitz usw.) und Haushaltgegenstände. Der
Kundenkreis war in Bad Aussee und Umgebung ansässig (Bad Ischl, Altaussee, Hallstadt), darunter die
Salinenverwaltung, die Kirche St. Paul, verschiedene
k. u. k. Ämter, meist jedoch Privatpersonen, darunter
der österreichische Schriftsteller Joseph Christian von
Zedlitz und Anna Baronin von Brandhofen, die bürgerliche (Anna Plochl) Gattin Erzherzog Johanns. Ein
interessantes Dokument steiermärkischer Wirtschaftsgeschichte. – Einband berieben und bestoßen, vorderer
Einbanddeckel mit Fehlstelle im Lederbezug, hinterer
Einbanddeckel mit beschädigter unterer Kante, innen
etwas gebräunt, die letzten Blatt (Register) mit unterschiedlich starken Randläsuren, beiliegend einige alte
handschriftliche Zettel. Vorsatz mit Prüfungsvermerk
einer k. k. Steuerbehörde (Lacksiegel, gegengezeichnet
Gerhard Poden) aus dem Jahre 1841, bis zur Seite 303
mit je zwei Prägestempel („Control“).
33
Stand 42
Eckard Düwal
Schlüterstraße 17 · 10625 Berlin
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Wertvolle Bücher und Autographen
Rau, Johann. Cosmographia. Das ist: Ein schöne
Richtige und volkomliche Beschreibung deß Göttlichen Geschöpffs/ Himmels und der Erden. Frankfurt a. M., Nicolas Bassaeus, 1597. Folio. Mit 21
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gefaltet), 93 Textholzschn., 1 gef. Stammtaf. sowie
Titelvign., Initialen, Vign. u. Druckermarke in
Holzschnitt. Titel in Rot u. Schwarz. 18 Bl. (1 w.),
1031 S., 6 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über
Holzdeckeln auf 5 Bünden m. hs. Rückentitel. m.
7 (st. 8) Eckbeschlägen u. 2 intakten Messingschließen.
€ 12 000,–
(Seuse, Heinrich). Der ewigen Wiszheit betbüchlin.
Basel, Jacob von Pforzheim für Marx Werdemüller,
Zürich, 1518. 8vo. Mit Titelholzschn. u. Bordüren,
2 astrolog. Holzschn. im Kalender sowie 58 teils
mehrf. wiederh. Textholzschn. Titel u. Kalendarium
in Rot u. Schwarz. 20 nn., CCVIII Bl. Ldr. d. Zeit
auf 3 Bünden m. blindgepr. Deckeln u. 2 Messingschließen.
€ 13 500,–
VD 16 S 6101. – Sehr seltene Ausgabe des ab dem
14. Jahrhundert weitverbreiteten deutschen Andachtsbuches des Konstanzer Mystikers Heinrich Seuse
(1295/97–1366), entstanden 1330/31. Dem Gespräch
zwischen Ewiger Weisheit und dem Jünger folgen
zahlreiche Gebete, die hier um einige deutsche Lieder
u. a. von Sebastian Brant ergänzt wurden. Nach dem
Kalender Holzschnitte zum Bestimmen der Sonntagsbuchstaben und der Goldenen Zahl. – Am Rücken
d. Einbandes größere Fehlstellen. Titel m. mehreren
Zahlen u. Name, verso u. auf letztem Bl. kl. Stempel.
Teils gering fleckig. 4 (3 doppelseitig) v. alter Hand mit
Gebeten beschriebene Bl. vor- u. nachgebunden. – Siehe
Abbildung.
34
VD 16 R 380. – Sabin 67977. – Erste Ausgabe der
seltenen, sehr umfangreichen u. reich illustrierten Weltbeschreibung des protestantischen Geistlichen und
Kosmologen Johann Rau aus Hessen, die auch auf
den letzten 5 Seiten Amerika beschreibt. Mit astronomischen Textholzschnitten (Planetenbahnen, Sonnenstand, Sphären, astronom. Berechnungen) sowie zahlr.
Städteansichten aus dem Saur’schen Städtebuch. Die
21 gest. Karten nach Quad (Europae descriptio): Weltkarte, Europa und Länderkarten sowie deutsche Gebietskarten. – 2 Kupfertaf. zusätzlich beigebunden.
Dreiteiliges Exlibris der Familie Kreß von Kressenstein, datiert 1630/31. Der schöne Einband mit Plattenstempeln „Judith mit dem Haupt des Holofernes“ /
„Jael“ (berieben), datiert 1571 (Platten verschiedener
süddt. Werkstätten vom Meister NP von 1559, vgl.
EDB p002589), umgeben von Rollenstempeln. – Etw.
berieben u. gebräunt, kl. Einriss am Kapital. Nur vereinzelte Fleckchen, die letzten Bl. u. d. Hinterdeckel
m. kl. Wurmgang. Ausgesprochen schöner, sehr wohlerhaltener Band des seltenen Werkes.
Friedrich II., der Große, König von Preußen
(1712–1786). Eigenh. Brief m. Paraphe. (Lager bei
Staudenz), 24. (IX. 1745). 3/4 S. 4to.
€ 9500,–
An Fredersdorf, vormaligen Kammerdiener und „grand
factotum du roi Frédéric“ (Voltaire): „bleibe du nuhr in
berlin und laße dier curirn, hier Schlagen wier uns alle
Tage wie die Teüwel herum, der Schirm von Hanichek
mus nach Pohtzdam auch ein Tisch, 2 Statuen und 4
portreter von Wato (Watteau) … ich habe vielle Sorgen
und chagrin ich werde froh seindt Knobelstorf zu
sehen, ich weis nicht ob Porporino nichts mitgebracht
hat von was ihm ist bestellet worden? …“ Gekürzt gedruckt in J. Richter, Die Br. Fr. d. Gr. an Fredersdorf,
S. 51 als Nummer 1. – Gering fleckig, kl. Randeinrisse,
hs. Nr. u. Stempel „Das Recht zur Veröffentlichung ist
vergeben“. – Erster erhaltener Brief Friedrichs an seinen
Vertrauten aus dem 2. Jahr des 2. Schlesischen Krieges.
Canetti, Elias. Die Blendung. Roman. Wien,
Leipzig, Zürich, Herbert Reichner, 1936. 8vo.
560 S. OLwd. m. zweifarbiger Deckelillustration
von Alfred Kubin u. Rückentitel. Roter Kopfschnitt.
€ 1200,–
WG² 4. – Sternfeld-Tiedemann 51. – Erste Ausgabe.
– Einband minimal fleckig u. berieben. Ganz leichte
Stauchung am oberen Schnitt. Ein ungewöhnlich gut
erhaltener, schöner Band der seltenen ersten Einzelveröffentlichung Canettis mit der berühmten Kubinschen
Deckeillustration.
Horváth, Ödön (von). Geschichten aus dem Wiener Wald. Volksstück in drei Teilen. Berlin, Propyläen-Verlag, (1931). 8vo. 143 S., 2 Bl. OKart. m.
Deckeltitel.
€ 750,–
WG² 4. – Erste öffentliche Ausgabe in der seltenen
Bindequote des Arcadia Verlags (auf d. Deckel), in
welchem auch der nichtöffentliche Erstdruck erschien.
– Einband etw. fleckig u. berieben, kl. Wasserspur,
sonst gut.
Kafka, Franz. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig,
Kurt Wolff, 1916. 8vo. 28 S., 2 Bl. OBrosch. m.
blauem RSchild. Unbeschnitten.
€ 1500,–
Dietz 31. – Raabe 146,4. – Raabe (Zeitschr.) 145.34.
– Erste Buchausgabe, verändert gegenüber dem Erstdruck in „Arkadia“ von 1913. – Band 34 der Bücherei
„Der jüngste Tag“. – Kanten minimal berieben. Exlibris
im Innendeckel. Sehr schönes, wohlerhaltenes Exemplar.
Mann, Thomas. Dieser Krieg. Der grösste deutsche
Schriftsteller unserer Zeit gibt in diesem Büchlein
einen entscheidend wichtigen Beitrag zur restlosen
Klarstellung der Vorgeschichte dieses Krieges und
seines unausbleiblichen Ausgangs (Londoner Brief,
Sonderausgabe). (London, Londoner Brief?), [1940].
8vo. 1 Bl., 18 S. m. Klammern geheftet, in schlichten
Pp.-Deckeln m. Lwd.-Streifen.
€ 15 000,–
Potempa G 732.4. – Tarndruck zur geheimen Zirkulation in Deutschland. Der Name des Autors steht nicht
auf dem Titelblatt. Mit geänderter Einleitung gegenüber
Manuskript u. engl. Ausgabe. Evtl. identisch mit Potempa 732.1, dem nicht nachweisbaren Erstdruck von
angebl. 32 Seiten bei Bermann-Fischer Stockholm, der
„beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Amsterdam bis auf wenige Exemplare vernichtet“ wurde.
– Äußerst selten (nur 1 Ex. im KVK und 1 Ex. im Jb.
d. APr. 1950ff., beide mit Seitenzahl 18 und ergänzten
Angaben des Erstdrucks, der gleichgesetzt wird), der
Hinweis auf den „Londoner Brief“, der gegenüber d.
Titel montiert ist, für uns nicht nachweisbar, aber offensichtlich zugehörig. – Umschlag fleckig. Zeitgenöss.
Besitzvermerk aus d. Exil im Innendeckel. Klammerheftung rostend, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.
Schmidt, Arno (1914–1979). 4 Erstausgaben mit
persönlicher familiärer Widmung mit Unterschrift
und 1 sign. Katalog 1949–1976.
€ 6000,–
1) Schmidts Erstling Leviathan, Rowohlt 1949 (Bock
1.1.1) mit mehrz. Widmung an seine Schwägerin Erna
Rose mit „… Dank für mannigfache bibliothekarische
Hilfe: Cordingen, den 28. X. 49“. (gering best., einige
Bleistiftmarginalien). 2) Fouqé und einige seiner Zeitgenossen, Stahlberg 1958 (Bock 1.1.8.1) an dieselbe „…
als Dank für Materiallieferung. Darmstadt, den 24. X.
58“. (OUmschl. m. Tesa-Reparaturen liegt bei). 3) Kühe
in Halbtrauer, Stahlberg 1964 (Bock 1.1.15) an seine
Schwiegermutter Else Murawski „Liebe Muttel! Zur
Erinnerung an Bargfeld an den Schreibtisch – über Eck
– den 24. VI. 65“ (OUmschl. etw. gebräunt). 4) Cooper, Satanstoe, dt. v. A. Schmidt, Goverts 1976 (Bock
1.6.19) „Ein Gegenstück zum ‚Riesen Jermak‘ für Erna
[Rose]. Bargfeld, den 10. 4. 78“. 5) Eberhard Schlotter.
Katalog [Aachen, Suermondt-Museum 1957]. Eines
von 50 nummer. Ex., von Schlotter u. Schmidt signiert.
(Bock 1.3.57.3–5). – Erna Rose, geborene Murawski
war die Schwester von Schmidts Ehefrau Alice. – Die
Geschichte vom Riesen Jermak erschien zuerst in „Die
Andere Zeitung“ vom 6. 9. 61 (Bock 1.2.61.09.06)
und erweitert im „Trommler beim Zaren“ 1966 (Bock
1.1.17). – Vollständig u. wohlerhalten. – Siehe Abbildung.
35
Antiquariat Eckert & Kaun
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Koran – El Koran das heißt Die Lesung. Die
Offenbarungen des Mohammed ibn Abdallah, des
Propheten Gottes. Zu Schrift gebracht durch Abdelkaaba Abdallah Abu-Bekr übertragen durch Lazarus Goldschmidt im Jahre der Flucht 1334 oder
1916 der Fleischwerdung. Berlin, Brandus 1916.
Gr.-4° (37 × 28 cm). 214 S., 1 Bl. auf van GeldernBütten. Mit farbig illustriertem Doppeltitel. Grüner
Orig.-Pergamentband mit reicher Goldprägung auf
beiden Deckeln u. Kopfgoldschnitt.
€ 1200,–
Rodenberg 445. – Eines von 200 (gesamt 240) Exemplaren. – Wortgetreue Übertragung nach der Flügelschen Ausgabe. Die Ausstattung (farbiger Titel und farbige Zierleisten) im Gepräge der älteren Handschriften
sowie die Lettern zur verwendeten Delitsch-Antiqua
stammen von Goldschmidt, gedruckt bei Julius Klinkhardt in Leipzig. – Einband gering berieben, Rücken
etwas verblasst, oberes Kapital im hinteren Außengelenk ganz leicht eingerissen, die ersten 4 Blatt leicht
stockfleckig. – Schönes Exemplar.
Laurentius von Schnüffis (d. i. Johann Martin).
Des Miranten, Eines welt- und hof-verwirrten Hirtens wunderlicher Weeg nach der Ruhseeligen Einsamkeit. Auf inständiges Anhalten, auch fürnemmer
Persohnen, auf ein neues aufgelegt. Costantz, David
Hautt 1689. 7 Bll., 306 S. Mit einigen Notenbeispielen. Pergament der Zeit mit 2 Messingschließen.
€ 1700,–
Dünnhaupt II, S. 1076, 2d. – Stark überarbeitete Fassung des zuerst 1665 unter dem Titel „Philotheus,
oder des Miranten … wunderlicher Weeg“ anonym
erschienenen Werkes. Der österreichische Dichter,
Innsbrucker Hofschauspieler und Komponist Johann
Martin (1633–1702) trat 1665 in den Kapuzinerorden
ein, nahm den Namen Laurentius von Schnüffis an und
wirkte als Seelsorger und Prediger. In seinem Roman,
einer allegorischen Autobiographie, erzählt er von der
Bekehrung des Höflings „Mirant“ (ein Anagramm
des Namens Martin) zum geistlichen Stand, ergänzt
durch Lieder mit Melodien für Singstimme und Begleitinstrument (vgl. NDB 13, S. 723 f.). Laurentius ist
„witzig, komödiantisch, parodierend, verfügt jedoch
nicht minder über anmutige und innige Töne“ (KNLL
10, S. 51) und er ist „der letzte bedeutende Vertreter der
… gepflegten geistlichen Bukolik“ (KNLL). – Einband
etwas fleckig, Innengelenke leicht gelockert, dadurch
auch der vordere fliegende Vorsatz zum Teil gelöst,
einige Lagen stärker braunfleckig, gering stockfleckig,
36
wenige Seiten mit schwachem Feuchtigkeitsrand, sehr
vereinzelt kleine Läsuren.
Haeckel, Ernst. Kunstformen der Natur. Erste (u.)
Zweite Sammlung (u.) Supplement-Heft. 11 Lieferungen. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut 1899–1904. Folio (36,5 × 28 cm). 2 Bll., 100 teils
chromolithographische Tafeln (35 davon mit einem
transparenten Überblatt), mit dem dazugehörigen
beschreibenden Text u. den Inhaltsverzeichnissen
jeder Lieferung, 51 S. (Supplement-Heft). Illustrierte Orig.-Umschläge in 2 illustrierten Orig.Leinenkassetten.
€ 2800,–
Erste Ausgabe in einem guten Exemplar. – Haeckels
Vorlagenwerk war von großem Einfluss auf die Kunst
der Jahrhundertwende. – Kassetten gering beschabt,
die Umschläge im Falz leicht beschabt (2 davon eingerissen), Tafeln und Textseiten vereinzelt mit winzigen
Läsuren, Block des Supplement-Heftes gebrochen.
Kafka, Franz. Der Heizer. Ein Fragment. Leipzig,
Kurt Wolff 1913. 47 S. mit dem Frontispiz „Im Hafen
von New York“ (d. i. die Fähre von Brooklyn), 4 S.
Anzeigen. Rostroter Orig.-Velours-Einband mit
montiertem weißen Deckelschild.
€ 6500,–
Erste Ausgabe von Kafkas zweiter Veröffentlichung.
– Smolen/Stammerjohann 3.1.B.1; Dietz 21; Raabe/
Hannich-Bode 147.2. – Erschienen als dritter Band in
der Reihe „Der jüngste Tag“, gedruckt im Mai 1913
bei Poeschel & Trepte. In dieser Einbandvariante von
größter Seltenheit. – Es handelt sich bei dem Text
um das erste Kapitel des 1927 erschienenen Romans
„Amerika“. – Frisches, fleckenfreies Exemplar der
fragilen Ausgabe. Kanten leicht beschabt, Kapitale
gering bestoßen, hinteres Außengelenk aufgeplatzt. –
Siehe Abbildung.
Kafka, Franz. Die Verwandlung. Leipzig, Kurt
Wolff 1915. 72 (1) S., 5 S. Verlagsanzeigen von Werken Kafkas. Orig.-Pappband mit dem Verlagssignet,
schwarzgeprägtem Deckel- u. Rückentitel u. blauem
Kopfschnitt.
€ 3500,–
Erste Ausgabe. – Smolen/Stammerjohann 22/23.1.B;
WG. 3; Dietz 26; Raabe/Hannich-Bode 146.3. – (= Der
jüngste Tag 22/23). – Die Erzählung erschien bereits
vorher im Oktober-Heft der „Weißen Blätter“, ehe
sie, von Kafka verbessert im November 1915 als Buchausgabe erschien. – Seltene gebundene Ausgabe, ohne
den Umschlag und das erwähnte Titelbild von Ottomar
Starke. – Einband etwas lichtrandig und minimal fleckig, Kanten leicht berieben, Kapitale leicht bestoßen.
Nahezu fleckenfreies Exemplar auf schwerem Papier.
– Siehe Abbildung.
Mann, Thomas. Der kleine Herr Friedemann. Novellen. Berlin, S. Fischer 1898. 2 Bll., 198 (2) S. Neuer
Halblederband mit gepunztem Kopfgoldschnitt,
handgefertigtem Bezugspapier, handumstochenem
mehrfarbigen Kapitalband in gefütterter Kassette
mit Holzfurnier und Lederecken von Roland Meuter, Ascona.
€ 1200,–
Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung. – WG. 2;
Potempa B 1; Bürgin I,1. – (= Collection Fischer Bd.
6). – Das letzte Blatt (Inhaltsverzeichnis) in oberer
Ecke sehr fein restauriert. – Schönes Exemplar in einem
hübschen modernen Einband.
Mann, Thomas. Herr und Hund. Ein Idyll. München, Schutzverband Deutscher Schriftsteller 1919.
Gr.-8° (23 × 16,5 cm). 93 (2) S. mit 9 Illustrationen von Emil Preetorius, Illustr. Orig.-Pappband
mit Vorder- u. Hinterdeckelillustration v. Preetorius.
€ 1800,–
Erste Ausgabe. – Eines von 120 nummerierten und
von Thomas Mann signierten Exemplaren. – Bürgin
I,14; Potempa E 27,1; WG. 15. – Druck auf echtem
handgeschöpften Zanders-Bütten bei Knorr & Hirth
in München. – Der empfindliche Einband minimal
berieben und etwas stockfleckig, Text vereinzelt leicht
stockfleckig. Insgesamt sehr ordentliches Exemplar des
seltenen Buches. – Siehe Abbildung.
Trakl, Georg. Gedichte. Leipzig, Kurt Wolff 1913.
65 S. Grau-brauner Orig.-Pappband mit Deckeltitel
in blauem Kreis.
€ 1500,–
Erste Ausgabe der einzigen zu Lebzeiten erschienenen
Gedichtsammlung. – WG. 1; Raabe/Hannich-Bode
304.3; Dietz 7/8.1; Smolen/Stammerjohann 7/8.1.B.2.
– (= Der jüngste Tag 7/8). – Exemplar aus der 2. Binderate ohne die 2 Seiten Anzeigen. Beiliegen 2 Verlagsprospekte des Kurt Wolff Verlages (Arcadia und Carl
Hauptmann). – Schmaler Fleck im hinteren Innengelenk, Kanten minimal berieben, insgesamt jedoch sehr
schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.
Paris – Liébert, A(lphonse). Les ruines de Paris et
de ses environs 1870–1871. Cent photographies.
Texte par Alfred d’Aunay. 2 vols. Paris, éditée par
la Photographie Américaine S. Liébert 1871. Quer4°. 2 Texthefte jeweils mit 9 S. (ungezählt) u. 100 auf
Karton montierte Original-Fotografien (Albuminabzüge) in zwei späteren Halbleinen-Kassetten mit
montiertem Orig.-Lederrücken.
€ 8500,–
Erste Ausgabe. – Selten. – Spektakuläre Fotografien dokumentieren die Zerstörungen in Paris und Umgebung
am Ende des Deutsch-Französischen Krieges, als sich in
der Blutigen Maiwoche Regierungstruppen und Kommunarden verbissene Kämpfe lieferten und Barrikaden
errichteten. – Das Bildformat beträgt etwa 180 × 250
mm, einige Fotografien 200 × 260 mm, die Kartongröße
etwa 340 × 440 mm. – Texthefte etwas unfrisch und mit
leichten Läsuren, die Kartons in den Rändern teilweise
leicht (2 Kartons stärker) stock- und fingerfleckig, ein
Foto mit kleinen Stockflecken, ein Foto mit geringen
Kratzspuren. – Siehe Abbildung.
37
Stand 46
Engel & Co. GmbH
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Naturwissenschaft und Reisen
Buffon, (George Louis Leclerc Compte de). Naturgeschichte der Vögel. Aus dem Französischen
übersetzt, mit Anmerkungen, Zusätzen und vielen
Kupfern vermehrt durch Friedrich Heinrich Wilhelm Martini (später: Bernhard Christian Otto). Bd.
1–28 u. 33. Pauli, Berlin 1772–1807. Mit 16 (2 s/w)
kolor. Frontispizes, 29 (2 s/w) kolor. Titelvignetten
und 1342 (v. 1344) kolorierten Kupfertafeln u. 2
nicht kolor. Kupfertaf. Meisterhafte uniforme neue
Halblederbände im Stil der Zeit mit Rückenschild
u. Rückenvergoldung.
€ 14 000,–
Exemplar und enthält alle Kupfer zweimal, neben den
kolorierten Kupfern des Wiener Nachdrucks die nicht
kolorierten Kupfer der Orig.-Ausgabe. – Wegen des
langen Erscheinungszeitraumes sind so komplette Exemplare äußerst selten. – Es erschienen insgesamt 35
Bände + 2 Supplements mit laut Nissen 1683 (Wood
1575) Kupfern. – „One of the most valuable of the
many editions of this remarkable work. … The illustrations are drawn from several sources, but most of
them are prints from the plates of the original French
treatise.“ – Wood 268. Nissen 159. – Siehe Abbildung.
Dekorative Reihe. Sehr seltenes Werk mit prächtigen
kolorierten Tafeln auf besserem Papier gedruckt als die
nicht kolorierte Ausgabe. – Band 16 ist ein getrüffeltes
Koldewey, Karl. Die zweite deutsche Nordpolfahrt in den Jahren 1869 und 1870 unter Führung
des Kapitän Karl Koldewey. Hrsg. von dem Verein
für die deutsche Nordpolfahrt in Bremen. 2 Teile
in 4 Bänden. Brockhaus, Lpz. 1873–74. Mit zus. 2
Stahlstichporträts, 11 (davon 7 gefalt.) farblithogr.
Ktn., 10 farblithogr. Taf., 33 Taf. in Lithogr. u.
Kupferstich, 16 Holzschn.-Taf. u. 59 Holzschn. im
Text. Sehr schöne neue Hldr.-Bände im Stil der Zeit.
Gering stockfleckig.
€ 1800,–
Sehr selten. – Chavanne 1961, Henze III, 52ff.
(Kreslin, Georg). Neu-vermehrtes und verbessertes
Aderlaß-Büchlein/ Das ist: Ein Astronomischer
Grund und Bericht/ vom Aderlassen/ Schrepffen
und Baden/ zu Erhaltung menschlicher Gesundheit/
und Verlängerung deß Lebens/ biß zu seinem/ von
Gott und der Natur bestimten/ Tod und Ende
desselbigen … Endter, Nürnberg 1665. 10 Bl., 144
S., 4 Bl. (letztes weiß) mit Titel in Rot und Schwarz
mit Druckermarke als Titelvignette, 1 gefalt. gest.
Tafel, 1 gefalt. Tabelle in Rot und Schwarz u. 20 Textholzschn. Pergament d. Zt. Exlibris verso Titel. Die
Kupfertaf. alt auf zeitgenöss. Papier ausgeschnitten
u. aufgezogen. Titel mit gelöschtem Stempel, letztes
Bl. mit kleinem Loch im weißen Rand. Gelenke
etwas locker. Gering stockfl. Sehr schönes frisches
Exemplar.
€ 2000,–
Laut Vorrede stammt das Werk von dem „weltberühmten hocherfahrenen“ Astronom Georgio Kreslino. Die
Universitätsbibliothek Wien, die eines der wenigen verzeichneten Exemplare besitzt, gibt auch Georg Kreslin (1563–1628) als Verfasser an. Desweiteren geben
sie (wie auch bei dem Exemplar in der Freiburger
Univ.-Bibl.) eine abweichende Kollation an, wonach
38
in unserem Exemplar zusätzlich noch „Eine kürtzliche / jedoch recht wohlgemeinte Erinnerung / Über
dieses gantze Büchlein“ enthalten ist. – Ausgesprochen
seltenes Aderlass-Büchlein in einem guten, kompletten
Exemplar.
Lucas, Pierre Hippolyte. Histoire naturelle des
animaux articulès. 3 Bände. Bertrand, Paris (1846)49. (Exploration scientifique de l’Algerie pendant
les annees 1840, 1841, 1842 … Sciences physiques.
Zoologie). XXXV, 403 S., 4 Bl., 590 S. u. 7 Bl.,
527 S. mit 122 handkolorierten Kupfertafeln. Folio
(30 × 39 cm). Hldr. d. Zt. Berieben u. bestoßen. Rücken etwas beschäd. Neu eingehängt. Teils stockfleckig.
€ 6500,–
Sehr seltenes Werk über algerische Insekten, enthält:
Crustaceen, Arachniden, Myriapoden, Hexapoden,
Coleopteren, Lepidopteren, Orthopteren, Hemipteren, Hymenopteren, Nevropteren u. Dipteren. – Die
prachtvollen kolorierten Tafeln mit mehreren Darstellungen. – Horn/Schenkling 14032; Nissen 2578.
Naumann, Johann Andreas, Naturgeschichte der
Vögel Deutschlands nach eigenen Erfahrungen entworfen. Durchaus umgearbeitet, systematisch geordnet, sehr vermehrt, vervollständigt, und mit getreu nach der Natur eigenhändig gezeichneten und
gestochenen Abbildungen … aufs Neue herausgegeben von dessen Sohne Johann Friedrich Naumann.
u. Fortsetzung der Nachträge, Zusätze und Verbesserungen … 14 Teile in 13 Bänden. Fleischer, Lpz. /
Hoffmann, Stgt. 1822–60. Mit 3 Porträts, 10 (davon
5 kolor.) gest. Front. u. 274 (v. 391) handkolorierten Kupfertafeln. Ln. d. Zt. u. 2 Mappen. Gering
berieben. Die Tafeln lose in Mappen, dadurch sehr
breitrandig und von beeindruckender Frische und
sehr schönem Kolorit. – Nissen 666.
€ 9800,–
Geschichte
Müller, J. Ch. und G. G. Küster. Altes und Neues
Berlin. Das ist: Vollständige Nachricht von der
Stadt Berlin, derselben Erbauern, Lage, Kirchen,
Gymnasiis: ingleichen von den Königlichen, und
andern öffentlichen Gebäuden; dem Rath-Hause,
dessen, und der Bürgerschafft Gütern, Vorrechten, Privilegiis und andern das Policey- und StadtWesen betreffenden Sachen; Wobey dasjenige, so
in Krieges- und Friedens-Zeiten von Anno 1106.
biß itzo in hiesigen Residentzien merckwürdiges
vorgegangen, aus Diplomatibus, guten und zuverläßigen, theils auch archivischen Nachrichten und
den besten Auctoribus erzehlet wird. Band 1–2 (v.
4). Schmid / Haude & Spener, Bln. (1737)-1752. 5
Bl., 436 S., 2 Bl., S. 437–1029 (richtig 840 S., Seitenzählung springt von S. 724 zu S. 913), 1 S. u. 6 Bl.
mit gest. Titelvign., 1 gefalt. gest. Vogelschauansicht,
2 gefalt. gest. Plänen u. 4 (v. 6?) gest. Tafeln. Folio.
Lederbände d. Zt. (gering abweichend). Etwas stärker beschabt. u. etwas bestoßen. Rücken v. Bd. I
fachmännisch repariert.
€ 3500,–
Einzige Ausgabe. Sehr selten. – Engelmann 336. – Von
dem auf fünf Bände angelegten Werk erschienen nur die
ersten vier: MNE II, 57. – „Erster Versuch einer Berlinischen Chronik … noch heute kaum zu entbehren, wo
es sich um Detailforschung handelt“ (ADB XVII, 436).
– Die große Vogelschauansicht von J. B. Schultz (33 × 60
cm) ist 1738 datiert. – Es fehlen 2 Tafeln in Bd. I. Drei
Tafeln, wohl zu Bd. II gehörig, sind lose beigelegt. Die
große Ansicht und der große Plan sind auf stärkerem
(besseren) Papier gedruckt als in Vergleichsexemplaren.
– Siehe Abbildung.
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Hans-Günter Bilger
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Aquin, Thomas von. Werkeausgabe. SUMMA TOTIVS THEOLOGIAE … IN TRES PARTES AB
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einem Band). Angebunden: Aug(ustini) Hunnaei.
De sacramentis ecclesiae Christi, axiomata. (Mit:
Brevissimus Catechismus Catholicus). Antwerpen:
Ex officina Christophori Plantini 1585. [24], 252; [8],
252; [12], 392; [16], 234, [ein Blatt weiß]; [4], 198, [ein
Blatt: Censura et Approbatio]; [168 (5 Indizes)]; [32]
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Schließen. Aufwändiger Druck aus der berühmten Offizin des Antwerpener Druckers Christoph Plantin.
Thomas von Aquin (Roccasecca/Aquino um 1225–1274
Fossanova) war Dominikaner und einer der einflussreichsten Philosophen und Theologen der Geschichte.
Vollständige Werkeausgabe mit den Teilen: I; II,1; II,2;
III; Supplement zum 3. Teil; höchst aufwändiger IndexTeil (168 Seiten) mit fünf Indizes; Hunnaei (angebunden). Mit den sechs Titelblättern je mit der HolzschnittDruckermarke des Christoph Plantin: „LABORE ET
CONSTANTIA“. – Exemplar aus der Bibliothek des
ehemaligen Augustiner-Chorherren-Klosters in Dießen am Ammersee in Bayern, Diözese Augsburg. Mit
handschriftlichem Besitzeintrag am ersten Titelblatt:
„Monasterij B. Mariae V. in Dießen“. Das „Unserer
Lieben Frau“ geweihte Kloster wurde vor 1150 durch
die Grafen von Dießen als Doppelkloster gegründet.
– Durchgehend etwas gebräunt, jedoch wenig fleckig.
Kleine Wurmgänge in den Decken, Spiegeln und vereinzelt auch innen, meist in den Stegen. Farbschnitt
leicht entfärbt. Einband etwas fleckig, angestaubt und
bestoßen, besonders die beiden unteren Ecken. Gutes
Exemplar. (Adams A 1440; Voet, L.: Plantin Press 2314).
Frischlin, Nikodemus. DIDO, TRAGOEDIA
NOVA, EX QVARTO LIBRO VIRGILIANAE
AENEIDOS: in quo ardentissimus amor Didonis
in Aeneam, & Tragicus eiusdem exitus, describitur.
ACCESSIT LVDORVM CIRcensium, qui proximo Maio celebrati sunt Stuccardiae, descriptio.
[Erste Auflage]. Tübingen: Alexander Hock 1581.
28 nnum. Blätter. Neuer, fester Pappband mit goldgeprägtem Rückentitel. Kl.-8vo.
€ 1200,–
Der sehr seltene erste Tübinger Abdruck von Frischlins Tragödie „Dido“. Wohl aus den Arbeiten mit sei-
40
nen Schülern entstanden und sicher für Aufführungen
gedacht, hatte Frischlin diesen Stoff in mehreren seiner
späteren Veröffentlichungen wieder abgedruckt. – Blatt
fünf mit kleiner Fehlstelle im Bundsteg. Schönes, wenig
fleckiges Exemplar. (VD16 F 2926; Goedeke II, Seite
140, 42e; Graesse II, 636; Seck/Wilhelmi: Frischlin
Bibliographie Nr. 50; Strauß: Frischlin Seite 100 f.).
[List, Friedrich]. Aufruf an unsere Mitbürger in
Sachsen die Anlage einer Eisenbahn zwischen Dresden und Leipzig betreffend. Da diese Schrift gratis
ausgetheilt wird, so bittet man zur möglichsten
Verbreitung derselben beizutragen. Leipzig [März
1834]: Haack. 24 Seiten. Titelblatt mit HolzschnittVignette: Wimpelgeschmückte Dampflokomotive
„No. 1 K.Sachsen“ mit angehängtem, vollbesetzten
Personenwagen mit der Aufschrift „Leipzig-Dresden-Berlin“. Neuer marm. Umschlag.
€ 5800,–
Eine der seltensten Veröffentlichungen des großen
Nationalökonomen und Pioniers des deutschen Eisenbahnwesens. Dieser mitreißende Aufruf des aus seinem
amerikanischen Exil zurückgekehrten Friedrich List,
inzwischen amerikanischer Konsul im Großherzogtum
Baden, erschien Anfang März 1834 in Leipzig als Vorbereitung für die Gründungsversammlung (17. März)
der Leipzig-Dresdener Eisenbahngesellschaft. Noch
fast zwei Jahre sollte es dauern, bis in Deutschland die
erste Eisenbahnstrecke (Nürnberg-Fürth im Dezember
1835) eingeweiht wurde und erst 1839 kam es zur Verwirklichung dieser ersten, von List hier angeregten
deutschen Ferneisenbahnstrecke Leipzig-Dresden.
– Titelblatt aufgezogen. Gebräunt und durchgehend
stock- und fingerfleckig. Kleine Randausbrüche in den
Stegen der letzten beiden Blätter (ohne Textverlust)
fachgerecht restauriert. (List-Bibliographie Nr. 242;
nicht in der Slg. Borst; in keiner deutschen Auktion
seit 1950).
Melanchthon, Philipp. CORPUS Doctrinae Christianae. Das ist, Gantze Summa der rechten waren
Christlichen Lehre des heyligen Euangelij, nach
innhalt Göttlicher, Prophetischen vnd Apostolischen Schrifften, inn etliche Bücher gantz richtig,
Gottselig vnd Christlich verfasset … Zu nutz vnd
anleytung der Pfarrherrn vnd Kirchendiener …
Sampt einem vollkommenen Register. Frankfurt
am Main 1561: Gedruckt von David Zöpfel, Johann Rasch und Sigmund Feierabend. Titelblatt in
Rot-Schwarz-Druck mit einem Holzschnitt-Por-
trät Melanchthons, 15 nnum. Blätter (davon eines
weiß), 427 num. Blätter. Überaus reich blindgeprägter Schweinsleder-Holzdeckelband der Zeit auf
vier Doppelbünden mit geprägtem Rückenschild.
Decken je mit bischöflichem Wappensupralibros.
Folio.
€ 4500,–
Prachtvolle deutsche Ausgabe von Melanchthons Lebenswerk im wohlerhaltenen, zeitgenössischen Originalzustand mit intakten Schließen. Als ‚Summa‘,
Abschluss oder Testament zu seinem theologischen
Lebenswerk hatte Philipp Melanchthon (Bretten 1497–
1560 Wittenberg) acht Wochen vor seinem Tod den – im
wahrsten Sinne des Begriffes – ‚Corpus doctrinae christianae‘ als Sammlung und Zusammenfassung seiner
wichtigsten dogmatischen Hauptschriften herausgegeben (die erste dt. Ausgabe erschien 1560). – Der dekorative Einband wenig berieben, bestoßen bzw. fleckig.
Rücken und Vorderdeckel mit Signaturschildchen. Vorsatzspiegel gestempelt. Durchgehend gebräunt und
stellenweise etwas stärker stockfleckig. (VD16 M 2895;
nicht bei Adams; nicht in der Bibliotheca Lindesiana;
nicht im BM STC).
Oetinger, Halophilo Irenäo [Pseudonym für
Friedrich Christoph Oetinger]. Die Metaphysic
in Connexion mit der Chemie, worinnen sowohl
die wichtigste übersinnliche Betrachtungen der Philosophie und theologiae naturalis & revelatae, als
auch ein clavis und Select aus Zimmermanns und
Neumanns allgemeinen Grundsätzen der Chemie
nach den vornehmsten subjectis in alphabetischer
Ordnung nach Beccheri heut zu Tag recipirten
Gründen abgehandelt werden, samt einer Dissertation DE DIGESTIONE, ans Licht gegeben.
Schw[äbisch] Hall: Messerer [1770]. Titelblatt, 3
nnum. Blätter Widmung, Seite (3) – Seite 634, 8
nnum. Blätter. Farbschnitt. Pappband der Zeit mit
handschriftlichem Rückentitel. Kl.-8vo. € 7500,–
Exemplar aus der Handbibliothek des Philosophen F.
W. J. Schelling (Leonberg 1775–1854 Bad Ragaz) mit
handschriftlichem Eintrag am Titel: „Schelling. Dono
dedit / Dn. [Dominus] Ph. Jäger / 1. Oct. 09 Decanus
Waibling[ensis]“: „Als Geschenk hat es gegeben Herr
Ph. Jäger am 1. Oct. [18]09. Dekan in Waiblingen“.
Das ist Philipp Friedrich Jäger (Denkendorf 1751–1823
Waiblingen), zunächst Pfarrer in Cannstatt, von 1796–
1823 Dekan in Waiblingen. Das vorliegende Exemplar
wurde am 11. September 1855 in Berlin in einer Auktion
mit Büchern aus Schellings Nachlass durch Th. Müller
mit der Katalognummer 279 des gedruckten Katalogs
versteigert. In dem handschriftlichen Verzeichnis, das
Schellings Schwiegersohn C. U. von Zech von dessen
Handbibliothek anfertigte, wird der Band unter der
Nummer 795 detailliert beschrieben. Offenbar handelt
es sich hier um das weltweit zweite bekannte Exemplar
aus Schellings Nachlassversteigerung. „Zeugnis von
einem in jenen Tagen ersteigerten Buch aus Schellings
Bibliothek legt[e] bislang einzig ein in der ‚Harvard
Andover Library of Theology‘ wiederentdecktes Exemplar von Friedrich Schleiermacher … ab“ (MüllerBergen a. a. O., Seite XI). – Angebunden: (I.): J. F. le
Bret. Acta Ecclesiae Graecae … Stuttgart: Metzler 1764;
(II.): A. Opinianus: Dialogvs de Nvmero Apocalyptico DCLXVI [666]. Agathopoli [Wittenberg] 1769.
– Durchgehend gebräunt, vereinzelt stockfleckig. Seite
537 ff. mit Unterstreichungen und Marginalien in Bleistift. Hinterer Vorsatz mit zahlreichen hs. Anmerkungen
in Bleistift. Titelblatt mit Stempel und fl. Vorsatz mit hs.
Besitzeintrag des Schweizer Theologen und Slawisten
Fritz Lieb (1892–1970). Einband etwas fleckig, berieben
und bestoßen. Rücken mit größerer Bezugsfehlstelle.
(Ehmann: Oetingers Leben und Briefe Seiten 315 f.
und 845; Gutekunst/Zwink: Oetinger-Katalog, WLB
Stuttgart 1982, Seite 198; Mälzer 2035 mit irrtümlich
zwei weiteren Ausgaben von 1768 und 1771; Müller,
Th.: Verzeichnis von Büchern … aus dem Nachlasse von
Geh. Rath von Schelling … Berlin 1855, Nr. 279, Seite
12; Müller-Bergen/Ziehe: Schellings Bibliothek, Nr.
795, Seite 200; Weyer-Menkhoff/Breymeyer: Schelling
Bibliographie 105; nicht bei Brunet, Ferchl, Ferguson,
Gmelin, Graesse, Hayn/Gotendorf, Rosenthal BMP).
Villingen – Digasser, Martin. Villinganu[s], Franciscanum Conventualem, Vicarium Provinciae
Argentinae. Ein Geistlich Zeuchhauß, oder Rüst
Kammer für die Ordens vnd Closterleuth. Darinnen starcke, unfälbare Waffen zufinden, wider
allerley Versuchung … Auß einem Italienischen
Tracktetlein ins Deutsch versetzt … [Erster Teil].
[- Der ander Thail. Darinnen etliche schöne Gebett
begriffen, die man in allerley anligen zu Gott dem
Herren vm[b] hilff sprechen mag … ]. (Villingen
1596): [Egidius Reitter]. (Druckvermerk am Ende:
„Getruckt inn der Osterreichischen Statt Villingen
vor dem Schwartzwald. Anno 1596.“). Titel in RotSchwarz-Druck. 59 nnum. Blätter, das letzte weiß;
Stücktitel, 55 nnum. Blätter, die letzten beiden weiß.
Drei ganzseitige, qualitätvolle Holzschnitte. Flexibler Pergamentband der Zeit unter Verwendung einer
älteren Pergamenthandschrift. Kl.-8vo. € 3800,–
Erstes in Villingen gedrucktes Buch im originalen Zustand. Wie schon mehrfach war die Universität Freiburg 1594/1595 wegen der drohenden Pest ins Exil nach
Villingen ausgewichen. Vermutlich sah der Drucker
Egidius Reitter darin eine Geschäftsgrundlage und
gründete in Villingen die erste Druckerei, aus der jedoch nur dieser hier vorliegende, erste Villinger Druck
von 1596 nachweisbar ist. Die drei qualitätvollen Holzschnitte mit den Darstellungen von Anna Selbdritt,
Beweinung Christi und der Veronika mit dem Schweißtuch. Das Monogramm „HS“ deutet wohl auf Hans
Schäufelein d. J. hin. – Durchgehend wenig gebräunt,
teils etwas stärker stockfleckig. Vorderes fliegendes
Vorsatzblatt mit dreizeiligem, zeitgenössischen Besitzvermerk einer Ordensschwester: „ich gehör Sch[wester] vrsula jacobe raindorff / erin alß lang Gott vnd mein
liebe / obrigkaitt will:“. Der Manuskripteinband stärker
knittrig und besonders am Rücken und hinten mit teils
größeren Fehlstellen. Ohne die Schließbänder. (VD16
G 997; Centralblatt für Bibliothekswesen Bd. 5, 1888,
Seite 444; Reske Seite 947).
Bitte beachten Sie unsere Tafeln 7 und 8.
41
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An 18th-century plan for the Nicaragua Canal,
with a folding map
First-hand information on the
journey of La Pérouse
Bastide, Martin de la. Mémoire sur un nouveau
passage de la Mer du Nord à la Mer du Sud. Paris,
Didot fils aîné, 1791. 8vo. With large folding engraved map (38 × 56 cm) showing part of Nicaragua
and Costa Rica (between the 9th and 13th parallel).
Contemporary wrappers.
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Lesseps, J.-B.-B., Baron de. Voyage de Lapérouse,
rédigé d’après ses manuscrits originaux. Paris, A.
Bertrand, Delaunay, 1831. 8vo. Engr. frontispiece
portrait of La Pérouse, facsimile of one of his letters, large folding engr. map. Modern half calf, spine
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Rare first and only edition of a proposal to build a canal
or passage across Nicaragua to connect the Atlantic
Ocean to the Pacific Ocean. The commercial advantages of a canal through Central America were obvious
(it would considerably shorten the sea voyage between
New York and San Francisco) and Nicaragua seemed
to offer the most practical route. Bastide, pointing out
that much successful work on canals had been carried
out in recent years, was much more optimistic and proposed a route from San Juan de Nicaragua up the San
Juan River into Lake Nicaragua and from there to the
„Golfe de Papagayo“ (a mistake for Baie de Malines?).
– Some soiling, otherwise in very good condition and
untrimmed, leaving all deckles intact. – Chadenat 1637
(lacking the map); JCB 3439; Sabin 38408; cf. Hill,
„The Nicaraguan Canal idea to 1913“, in: The Hispanic
American historical review vol. 28 (May 1948), no. 2.
This account, with manuscripts from La Pérouse and
notes from De Lesseps, as the only survivor of the
expedition, is the only publication that gives us firsthand information about the journey. With an extensive
appendix, a. o. containing letters from La Pérouse, as
well as the account of Captain Peter Dillon about his
findings on Vanikoro. – Good copy. – Sabin 38965; not
in Hill, nor Chadenat.
42
Attractive unpublished monograph
on colourful orchids
Monograph on monkshood
with early lithographed plates
Passedouët, A.F. Les Cypripèdes. Histoire, iconographie[,] culture. Description des espèces anciennes et nouvelles. Ouvrage orné de vignettes et
de planches coloriées. Antwerp, June 1880. Folio.
Manuscript in black ink on laid and wove paper,
with title-page in black and red ink with pen and
ink drawing of an orchid, 52 watercolour drawings (somewhat irregularly numbered), illustrating
(mostly single) specimens of orchids, including 7
double-page and 2 drawings with 2 specimens, and
4 pen and ink drawings in text. Contemporary red
half morocco, gold-tooled spine.
€ 12 500,–
Reichenbach, Heinrich Gottlieb L. Monographia
Generis Aconiti iconibus omnium specierum coloratis illustrata Latine et Germanice elaborata. Volumen I [all published]. Leipzig, F. C. G. Vogel, 1820[1821]. Folio. With 18 numbered hand-coloured
plates (6 engraved and 12 lithographed), and 1
uncoloured engraved plate. Modern blue cloth with
title on spine.
€ 6000,–
Attractively illustrated, unpublished manuscript on
the colourful lady’s-slipper orchids from the genus
Cypripedium, a genus of leafy-stemmed terrestrial
orchids, native to temperate and colder regions of the
Northern Hemisphere. The information and illustrations are collected from various sources, including
the works of Morren, Planchon, Van Houtte, André.
The manuscript also contains original descriptions
and illustrations of several newly discovered species.
– Some foxing throughout, occasionally affecting the
illustrations. Spine slightly chipped and the sides a bit
stained. Unpublished manuscript on orchids from the
genus Cypripedium.
Monograph on an important horticultural group, the
poisonous aconite, monkshood or wolfsbane. Reichenbach pursued his interest in aconites and delphiniums
with dogged determination: in March 1819 he published „Uebersicht der Gattung Aconitum“, which
was followed by the present work, published in two
parts in 1820 and 1821. He never published a second
volume, but started a new work which combined his
observations on the aconite with the delphinium. – Very
good copy of a monograph on the herb aconite with
fine engravings and early lithographs. – Dunthorne 257;
GFB, p. 72; Nissen, BBI 1607; Stafleu & Cowan 8871.
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ABC – Oswalt, Heinrich. Der kleine A-B-CSchütz. Lustiges Bilder--Alphabet. Mit koloriertem
lithographiertem Titel und 50 kolorierten Illustrationen von Heinrich Oswalt. Frankfurt/Main.
Literarische Anstalt, (Rütten & Löning), (1874).
19,5 × 25,8 cm. Halblederband der Zeit. 26 einseitig
bedruckte Bll.
€ 1200,–
Sehr seltene erste Ausgabe. – „Eine Art ABC-Struwwelpeteriade; zu jedem Buchstaben des Alphabets gibt
es eine Versgeschichte mit einem Kind als Hauptperson, dessen Namen ebenso mit dem jeweiligen Buchstaben beginnt, wie der Name einer 2. Person oder die
Bezeichnung eines wichtigen Gegenstandes. Heinrich
Oswalt (1830–91), der wohl nicht nur die Verse verfasst, sondern auch die Zeichnungen entworfen hat,
war ein Neffe Joseph Rüttens, eines der beiden Verlagsgründer, und leitete seit 1887 den Verlag Rütten &
Loening alleine“ (Rühle 301). – Wegehaupt III, 2827
(inkomplett!). Klotz III, 5247/1 mit nur 25 Bll. StuckVilla II, 88, Pressler Abb.16. Düsterdieck 4120, 6.Aufl.
– Mit einigen fachmännisch und sauber restaurierten
Einrissen, sonst schönes und gut erhaltenes Exemplar.
– Siehe Abbildung.
Beskow – Malkowsky, Emil Ferdinand. Der kluge
Fridolin. Mit farbig lithographiertem Titel und 18
meist ganzseitigen farblithographierten Illustrationen von Elsa Beskow. Fürth. G. Löwensohn, (1912).
25,5 × 33,5 cm. Farbig illustrierter Originalhalbleinwandband (etwas berieben und fleckig). 15 Bll.
Verlags-Nr. 2413.
€ 680,–
44
Sehr seltene erste deutsche Ausgabe, von der die Bibliographen vermuten, dass es sich bei der Originalausgabe
um das ebenfalls 1912 erschienene Werk „Pelles nya
kläder“ handelt. – Der kleine Fridolin hilft fleißig in
Haus und Hof und erhält dafür einen neuen blauen
Anzug aus der Wolle seines eigenen Schafes. So kann
das lesende Kind zum einen den Weg von der Schafwolle zum fertigen Anzug verfolgen, erlebt mit dem
fleißigen Jungen aber auch die vielen auf einem Bauernhof anfallenden Arbeiten. „Entscheidend für Elsa
Beskows (1874–1953) beherrschende Position in der
schwedischen Kinderliteratur war ihr künstlerisches
Vermögen, schwedische Kinder im Kreise der Familie,
im Ablauf des Jahres und in ihrer natürlichen Umwelt überzeugend zu zeichnen“ (Künnemann in LKJ
I, S. 143). Ries, Wilhelminische Zeit, S. 435,5. Klotz,
Bilderbücher I, 426/7. Nicht bei Cotsen – weder die
schwedische Originalausgabe noch die vorliegende
deutsche. – Vorsätze erneuert; mit leichten Gebrauchsspuren; einige kleine Randeinrisse im weissen Rand
fachmännisch restauriert; insgesamt jedoch ordentliches Exemplar.
Meggendorfer, Lothar. Münchener Kasperl-Theater. 2.: Kasperl in Afrika. Mit farblithographiertem
Titel und 11 (5 davon doppelblattgross) farblithographierten und von Hand beikolorierten Tafeln
von L. Meggendorfer. München. Braun & Schneider,
(1879). 33,5 × 26 cm. Illustrierter Originalhalbleinwandband (berieben, Kanten etwas bestoßen, Rücken fachmännisch restauriert). 12 Bll.
€ 1800,–
Erste Ausgabe. – Eines der frühesten MeggendorferBilderbücher, das in seinen Bildern die starkfarbigen
Figuren jeweils über der braunen Querwand des Kasperltheaters vorstellt. Es sind immer 2 Figuren im Dialog auf grauem Grunde dargestellt; vgl. dazu ausführlich Ries, Wilhelminische Zeit S. 275, 362 und 710,5.
– Dieses Bilderbuch zeigt „10 Szenen, die Kasperl als
Diener eines englischen Lords auf einer abenteuerlichen Reise nach Afrika darstellen. Seine Rede ist mit
bayrischen Dialektbrocken durchsetzt. Als Satire auf
das koloniale Interesse der Engländer lesbar, handelt
es sich zugleich selbst um ein naiv-chauvinistisches
Hauruck- und Prügelstück mit entsprechendem Bild
vom ‚Neger‘„ (HKJL 1850–1900, Nr. 610). – Katzenheim, Meggendorfer S. 248. Krahé 99. Stuck-Villa II,
74. LKJ II, S. 460. Wegehaupt IV, 1432. – Mit einem
anderen Thema erschien im gleichen Jahr noch eine
erste Serie. – Außerordentlich selten.
im HDKJL. – Das Werk besticht neben dem qualitätvollen Druck auf Büttenpapier und der Breitrandigkeit
der Seiten vor allem auch durch seine bestechend feine
und saubere Kolorierung der Kupfertafeln. – Bei Band
II (Asien) fehlt die Karte. – Teils leicht stockfleckig und
mit kleinen Einbandbeschädigungen, sonst schönes
und sehr gut erhaltenes Exemplar, das in vorliegendem
kompletten Zustand sehr selten angeboten wird. – Siehe
Abbildung.
Originalaquarelle
Wenz-Viëtor, Else. Geh aus, mein Herz und suche
Freud. Folge von 19 Originalaquarellen von Else
Wenz-Viëtor. Icking. (1940-ca.1959).
€ 2900,–
Die komplette Ausgabe
Schäffer, Daniel Fr. Der Weltumsegler. Oder Reise
durch alle fünf Theile der Erde mit vorzüglicher
Hinsicht auf ihre Bewohner, auf die Schönheiten
und Merkwürdigkeiten der Natur und Kunst.
Zum Selbstunterricht der Jugend. 7 Bände. Mit 55
handkolorierten und 1 schwarz/weißen Kupfertafel, sowie 1 (statt 2) Kupferstichkarten von Meno
Haas nach Schüppel und G. A. Lehmann. Berlin.
Oehmigke und C. G. Flittner, 1801–17. 20,4 × 17
cm. Halblederbände der Zeit mit Rückenschildern und Rückenvergoldung (Rücken teils etwas
stärker berieben, 1 Gelenk fachmännisch restauriert).
€ 1800,–
Die fast komplette Folge aller Originalillustrationen zu
einer Sammlung von 25 Gedichten, u.a. von Paul Gerhardt, Goethe, Eichendorff, Mörike, Keller, DrosteHülshoff, Rilke, Fontane, Th. Storm etc., die der Verlag
Josef Müller in München für Kinder zusammengestellt
hatte. Dazu hat Else Wenz-Viëtor 24 Farbillustrationen
geschaffen, von denen hier 18 im Original vorliegen,
zusätzlich noch die Farbillustration zur Einbandabbildung. – „Wenn man die Arbeiten nach ihren Entstehungsjahren geordnet betrachtet, so fällt auf, daß Else
Wenz-Viëtor ihre Konturentechnik der stilgeschichtlichen Entwicklung gemäß immer mehr verfeinerte.
Die gleiche Entwicklung läßt sich in der Art der Kolorierung beobachten. Sind in den frühen Arbeiten in
den Bilderbüchern für Kleinkinder die Töne einfach
und ohne Übergänge nebeneinandergesetzt, so werden
sie später viel zarter und differenzierter. Die vielen
Zwischentöne wiederzugeben mag für den Druck nicht
immer leicht gewesen sein“ (Bode, Ausstellungskatalog
Wenz-Viëtor, S. 18). Dieses von A. Bode angesprochene
Problem ist hier beim Vergleich der Originale mit den
Illustrationen der beiliegenden Erstausgabe von 1960
sehr gut zu sehen. – Siehe Abbildung.
Erste Ausgabe der sehr selten kompletten Reihe in 7
Bänden. – Schäffer (1765–1835) „entwarf seine zum
Teil mehrbändigen Werke vor allem für die private
Unterrichtung Heranwachsender. Seine Einführungen
in die Geschichte und Geographie sind auf dem Hintergrund des Wissens seiner Zeit verfaßt. Den großen
Wert, den Schäffer auf die Darstellung der Lebensweisen und Gewohnheiten der verschiedensten Völkerschaften legte, begründet er ausführlich in seinem
Vorwort“ (Strobach in LKJ IV, 484). – Die Bände sind
jeweils in sich abgeschlossen und beschreiben einzelne
Erdteile oder Länder. Bd. I: Amerika und Westindien;
II: Afrika; III: Australien, Süd- und Mittelasien; IV:
Nord-Asien und Kaukasische Landenge; V: Das europäische Rußland; VI: Finnland, Lappland, Schweden,
Dänemark, Norwegen, die Färöer und Island; VII:
Großbritanien und Ireland (sic). – Zu dem Illustrator
Meno Haas (1752–1833), dessen erstes größeres Illustrationswerk die vorliegende Ausgabe war, vgl. LKJ IV,
S. 254. – Wegehaupt I, 1879. Slg. Strobach 190. Nicht
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Feuerwerkerei – Von der Anwendung des Pulvers
zur Lustfeuerwerkerei. Deutsche Handschrift auf
Papier (mit Wasserzeichen „Dresden“). Dresden (?).
(Ca. 1750). (21 × 17 cm). 342 (14 (9w)) S. Halbpergamentband der Zeit unter Verwendung einer alten
Pergament-Handschrift.
€ 3500,–
Umfangreiche und saubere Darstellung über die Produktionsabläufe der barocken Feuerwerkskunst in einheitlichem Schriftbild, aber ohne Abbildungen. – Beschrieben werden „alle Feuerwerke, welche bey großen
Feyerlichkeiten auf höchsten Befehle abgebrannt werden, durch die Artillerie verfertigt und angewendet“.
Hackspan, Theodor (Hrsg.). Liber Nizachon
Rabbi Lipmanni. Editus typis Academicis (i.e. Altdorfinis). Accessit Tractatus de usu librorum Rabbinicorum. Nürnberg. Endter. 1644. (19,5 × 14,5 cm).
(14) 512 (24) S. Mit Kupfertitel. – Vorgebunden:
Louis de Dieu (Hrsg.). Gêlyânâ dè Yuhannân qaddîsâ id est, Apocalypsis Sancti Johannis, ex manuscripto exemplari è bibliotheca Clariss. Viri Iosephi Scaligeri deprompto, edita charactere Syro,
& Ebraeo, cum versione Latina, & notis. Leiden.
Elzevir. 1627. (20) 211 S. Titel in rot und schwarz
mit architektonischer Holzschnitt-Bordüre. – Vorgebunden: Thomas Bang. Caelum orientis et prisci
mundi triade exercitationum literarium repraesentatum. Kopenhagen. Morsing für Haubold. 1657.
(10) 224 S. Mit gestochenem Titel. Pergamentband
der Zeit.
€ 3900,–
Zu I: Editio princeps des von Yom-Tob Lipmann-Mülhausen 1399 in Krakau geschriebenen „Sefer ha-Nizzahon“. Das in 7 Teile (entsprechend der Wochentage)
und 354 Paragraphen (mit Bezug auf die Tage des Jahres) unterteilte Werk versucht die Grundprinzipien des
jüdischen Glaubens zu bestimmen und einem breiten
Publikum zugänglich zu machen. – VD17 23:270299X.
Zu II: Editio princeps der von Dieu edierten Ausgabe
der syrischen Übersetzung der Apokalypse der sogenannten „Harklensis“. Das mit syrischen, hebräischen, griechischen und lateinischen Typen gedruckte
Werk ist das erste mit syrischen Typen gedruckte Buch
bei Elzevier. – Rahir 230; Willems 269;
Zu III: Erste Gesamtausgabe dieser Sammlung von Disputationen. – „Reimmann says the book was rare in his
time. (Ferguson). – Ferguson I, 69; Caillet 687.
46
Khunrath, Conrad. Medulla destillatoria et medica.
Das ist, Warhafftiger eigentlicher gründtlicher bericht, wie man den Spiritum Vini, durch mittel seines
hinter ihme verlassenen Saltzes, item die Perlen,
Corallen, deßgleichen alle andere Oliteten auß den
Crescentibus, als Früchten, Resinen und anderen
Sachen mehr … künstlich Destilliren … soll. Schleswig. Wegener. (1594). (18,5 × 14,5 cm). 4 (1w) nn.
Bll., 122 num. Bll., 8 nn. Bll. Pergamentband des
17. Jahrhunderts mit verblasster Deckelprägung und
handschriftlichem Monogramm „HCD / Ao 1756“
auf dem Vorderdeckel.
€ 4800,–
Sehr seltene erste Ausgabe seines Hauptwerkes. – Als
Anhänger von Paracelsus war Khunrath von der Transmutation der Mineralien und Metalle sowie von den
Lebenselixieren überzeugt. Er war stark mystischtheosophisch beeinflusst und verdiente seinen Lebensunterhalt mit dem Vertrieb spagyrischer Heilmittel.
– Sieben Blätter mit kleinen hinterlegten Wurmspuren
und geringem Buchstabenverlust. Die letzten sieben
Blätter mit leicht restauriertem oberen Rand (ohne
Textverlust). Einband restauriert. – DSB 7, 354; VD16
K877; Ferguson I, 461; Brüning 655.
Kutschen – Janel. (Modèles des voitures bourgeoises à la Françaises). (Paris. Chereau. 1760–90).
(30,5 × 46 cm). Daraus 14 (2 kolorierte) Kupfertafeln
von P. P. Choffard nach Janel. Lose in moderner
Leinwand-Kassette.
€ 1200,–
Die Tafeln jeweils mit einer hübschen Seitenansicht
sowie einer halben Draufsicht und Legende am Rand.
– Drei Tafeln an den Rändern etwas fleckig und mit
kleinen Läsuren, sonst wohlerhalten. – Ornamentstichsammlung 1430; Guilmard S. 239. – Selten. – Siehe
Abbildung.
ligen Hersteller, vergleichbare Zusammenstellungen für
die Main-Weser Bahn ab 1850, die Hessische Ludwigsbahn ab 1852 und die Bebra-Hanau Bahn ab 1865; zwei
handschriftliche Briefe der Maschinenfabrik Esslingen
an die General-Direktion der Eisenbahnen in ElsaßLothringen von 1873 und 1874 zu einer Ausschreibung
von Waggons; eine Mappe mit Materialien zur Gotthard-Bahn (ca. 1890), eine Mappe mit Materialien
„Locomotiven mit comprimirter Luft“, darunter ein
Brief von Fritz Marti, dem Gründer der elektrischen
Gurtenbahn (ca. 1875). Die hier vorliegenden Schriftstücke beschäftigen sich nicht nur mit den Produkten
der eigenen Firma, sondern stellenweise auch mit denen
der Konkurrenz. – Die technischen Zeichnungen häufig
auf braunem, brüchigem Pergaminpapier mit Einrissen und Randläsuren, die Schriftstücke vereinzelt mit
Aktenlochung im linken Rand und leicht angerändert.
Insgesamt jedoch gut erhalten. – Siehe Abbildung.
Maschinenfabrik Esslingen (Hrsg.). Ungewöhnlich umfangreiche und seltene Dokumentation zur
Frühgeschichte des Eisenbahnbaus in Württemberg
anhand von Originaldokumenten der berühmten
Maschinenfabrik mit über 120 vereinzelt kolorierten
und meist gefalteten Konstruktionszeichnungen,
überwiegend auf Pergaminpapier, 2 gefalteten Lithographien und 5 gefalteten Blaupausen jeweils
in Schutzhülle, sowie ca. 140 Blatt Schriftstücke.
(Esslingen. Ca. 1856–90). (35 × 23 cm). Lose in zwei
modernen Leinwand-Kassetten.
€ 14 000,–
Vorhanden sind technische Zeichnungen in den Größen
von 8 × 12 cm bis 70 × 95 cm und in den Maßstäben von
1:1 bis 1:100. Sie zeigen teils Längs- und Querschnitte
durch Lokomotiven und Eisenbahnwagen sowie deren
Details. Wegen der Fülle des Materials können hier
nur einzelne Objekte hervorgehoben werden wie z.B.
bei den Zeichnungen: Auslenkbarer Pferdebahnwagen;
Längs- und Querschnitte durch die „Badische Locomotive No. III“; gedeckte und offene Güterwagen für
die Kgl. Württ. Staatsbahnen (1858–1859); LaternenStützen zu den Lokomotiven; Dampfkessel zur Heizung der Ural-Wagen; Lagerbüchsen für Güterwagen
der Kgl. Württ. Staatseisenbahn; zweiachsiger Durchgangswagen 1. und 2. Klasse; Heizwagen für die Eisenbahndirektion Frankfurt; Weight’s Federung auf der
Birmingham London Railway (ca. 1860); Wagen der
Kgl. Württ. Post (ca. 1890); Frein electrique par M.
Achard (ca. 1880); Patent-Locomotive 1852. Einige
Zeichnungen sind signiert „Carl Klein““ bzw. „Eßlingen 18. Juni 1856 A. Ehrhardt“ oder tragen den Stempel
der „Kgl. Eisenbahnwagenwerkstätte Heilbronn“. –
Die reinen Schriftstücke betreffen u.a. Zusammenstellungen der Spurloks der Badischen Staatsbahnen von
der ersten Lokomotive „Löwe“ von September 1840 an
bis zur 70. Lokomotive 1854 nebst Angaben der jewei-
Melsbach, Fr. (Hrsg.). Preisbuch von Fr. Melsbach
in Sobernheim. Kartonage- & Papierwaren-Fabrik, Lithographie, Buch- & Steindruckerei, Lager
Pharmaceutischer Utensilien. Sobernheim. 1889.
(27 × 18,5 cm). 120 S. Mit 285 bedruckten Papiermustern und 78 Textholzschnitten. Farbig illustrierter Original-Leinwandband.
€ 3600,–
Ungewöhnlich schöner und aufwendiger Verkaufskatalog für Etiketten und Geschäftsdrucksachen für
Apotheken. Das umfangreiche Angebot lässt sich anhand des vorliegenden Katalogs sehr gut nachvollziehen, der ursprünglich 1886 gedruckt, jedoch 1889
abgeändert wurde. Das Besondere an diesem Preisverzeichnis sind die herrlichen montierten OriginalEtiketten und prachtvollen Hochglanz-Etiketten für
verschiedene Waren des Apothekenbedarfs. Unter den
Mustern befinden sich außerdem Einwickelpapiere,
diverse aufklebbare Siegelmarken, Rezeptblätter und
Rechnungsformulare in unterschiedlichen Größen
und Ausführungen. – Dekoratives und hervorragend
erhaltenes Exemplar.
Neumark, Georg. Glückwünschende Schertzreime
und ein auf rechte Polnische Ahrt nachgesätztes
Tantzlied welches dem Ehrnvesten, Vorachtbaren
und Vornehmen H. Dietrich Schellhammern … mit
Anna-Margreta Fridrichin den 30. Herbstmonatstag
des 1651. Jahres sein Hochzeitliches Ehrenfest feyerlich begieng … bey seiner Durch- und Heimreise
freundlich hinterlassen. Ohne Ort und Drucker und
Jahr. (1651). (30 × 20 cm). Doppelblatt. Mit vierzeiligen Musiknoten verso und recto auf dem zweiten
Blatt.
€ 2500,–
Erstdruck dieser großen Rarität. – Ungewöhnlich an
vorliegendem Druck sind die ausführlichen Angaben
zur Aufführungspraxis der Kompositionen am Schluss.
– Neumark wurde bekannt als Komponist des Liedes
„Wer nur den lieben Gott läßt walten“. – Sehr gut
erhalten. – Dünnhaupt IV, 2963, 15; nicht im VD 17,
im KVK und bei Wolffheim.
47
Antiquariat Norbert Haas
Stand 7
An den Kastanien 31 · 47551 Bedburg-Hau
Telefon +49 (0)2821 711 59 91 · Fax +49 (0)2821 711 59 93
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Alte Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik · Atlanten
Altenahr. Wanderkarte des Ahrtals zwischen Rech
und Kreuzberg (‚Itineraire de la vallée de l‘Ahr
depuis Rech jusqu’á Kreuzberg. Déposé’). Lithographie v. Jean Nicolas Ponsart, dat. 1840, 25,5 × 70
cm.
€ 3200,–
Links und rechts neben der Karte 20 Ansichten von
Burg Kreuzberg, Burgfelsen bei Altenburg, Landschaft
um Altenahr von Westen, Blick auf die Heisley vom
Gasthof „zum Durchbruch“ (später Hotel Caspari)
aus, Straßentunnel bei Altenahr, Ruine Are und Straßentunnel, Burg Are von der Bonner Straße aus gesehen, Blick vom Kirchhof auf Altenahr, Ruine Are und
Tunnel, Panorama vom Weißen Kreuz bei Altenahr,
Landschaft um Altenahr von Osten, Blick von Ruine
Are, Altenahr, Saffenburg, Reimerzhoven mit der Rabenley, Kreuzberg, Lochmühle mit Felseinschnitt der
Ahrtalstraße, Landschaft um Mayschoß von Osten,
Laach und die Guck-ley, Burgtor der Ruine Are, Blick
auf die Heisley (heute Rheinischer Hof).
Breisach. Befestigungsplan (‚Plan Du Nouveau Brisac que sa Maijeste tres Chretienne à commencè á le
faire batir l‘an 1699 Selon le Dessein de Monsieur
de Vauban cette Plan une de plus reguliere et de
plus jobie de l’Europe… – J. Roppelt. Enseigne de
Bamberg.’). Aquarellierte Tuschefederzeichnung v.
Johann Baptist Roppelt, um 1765, 46,5 × 68 cm. –
Siehe Abbildung.
€ 2800,–
48
Europa. ‚Totius Europae Littora Novissimè edita.
Pascaert vertoonende alle de See-Custen van Europa ‘T Amsterdam by L. Renard’. Altkolorierter
Kupferstich n. Frederick de Wit b. Louis Renard in
Amsterdam, 1715, 49 × 89 cm.
€ 8500,–
Koeman, C. (Atlantes) Ren 1. – Seltene Seekarte von
Europa mit dekorativen Kartuschen und einer Insetkarte des Mittelmeers. – Siehe Abbildung.
Freiburg. Befestigungsplan mit Karte der Umgebung und Einzeichnungen von Truppenstellungen
im Jahre 1744 (‚Plan de Fribourg avec ses attaques
3 Septembere, 1744.‘). Anonyme Tuschefeder- und
Pinselzeichnung, dat. 1744, 48 × 76,5 cm. € 2500,–
Achtfach gefaltet auf Leinen. – Außen auf dem Leinen
Schild mit Titel „Plan de Fribourg avec ses attaques 3
Septembere, 1744.“ – Provenienz: Bibliothek der Herzöge von Luynes. – Charles Louis d’Albert de Luynes
(1717–1771) gehörte zur Familie der Herzöge von
Luynes. – Oben links und unten links vorbereitete
Kartuschen für den Titel und die Legende, noch nicht
ausgefüllt. – Beiliegend jedoch ein Zettel mit Auflistung
des Titels und der Legende. – Unter der Karte Maßstab. – Sehr fein ausgeführter und perfekt erhaltener
Manuskriptplan.
Hohenlohe. ‚Hohenloh‘s Burgen Ihro Durchlauchten Den Herren Fürsten zu Hohenlohe ehrfurtsvoll
gewidmet von F. Mayer’. Lithographie v. F. Mayer n.
Philipp Baumann, um 1830, 42 × 44 cm. € 3800,–
Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, Nr. 854.
– Sammelblatt mit 21 Ansichten. – Mittig Burg Brauneck bei Creglingen umgeben von Schloss Pfedelbach,
Schloss Bartenstein, Schloss Ludwigsruhe (Langenburg), Burg Leofels (Ilshofen), Schloss Waldenburg,
Schloss Bartenau (Künzelsau), Schloss und Marktplatz
zu Oehringen, Schloss Döttingen (Braunsbach-Döttingen), Schloss Kirchberg (Kirchberg an der Jagst),
Schloss Karlsberg (Weikersheim), Neues Schloss Ingelfingen, Schloss Kupferzell, Schloss Schrozberg, Schloss
Schillingsfürst, Schloss Neuenstein, Schloss Haltenbergstetten (Niederstetten), Jagdschloss Friedrichsruhe
(Zweiflingen), Burg Tierberg (Braunsbach), Schloss
Langenburg und Schloss Orient (?). – Sehr seltenes
Souvenirblatt der Burgen von Hohenlohe!
Jerusalem. Gesamtansicht (‚Destrvccio Iherosolime. – Jerusalem zerstorung‘). Kolorierter Holzschnitt v. Hartmann Schedel aus Schedels Weltchronik: Das buch der Croniken… b. Michael
Wolgemut, Hanns Pleydenwurff u. Anton Koberger
in Nürnberg, 1493, 27 × 55 cm.
€ 3500,–
München. Stadtplan (‚Umgebungen von München
herausgegeben auf Allerhöchsten Befehl Sr Majestät des Königs von der Königlichen Direction des
statistisch-topographischen Bureau im Jahre 1812‘).
Kupferstich v. Seitz & C. Schleich n. Rickauer, dat.
1812, 68 × 86 cm.
€ 3500,–
Pazifik. ‚Maris Pacifici, (quod vulgò Mar del Zur)
cum regionibus circumiacentibus, insulisque in
eodem paßim sparsis, novißima descriptio. Cum
privilegijs Imp. & Reg. Maiestatum, nec non Cancellariae Brabantiae, ad decennium. – Spe Et Metv.
– Genio Et Ingenio Nobili Dn. Nicolao Roccoxio,
Patricio Antverpiensi, Abrahamus Ortelius Regiae
Mts. geographus sub. merito dedicabat. 1589.‘ Altkolorierter Kupferstich v. Abraham Ortelius aus
Theatrum Orbis Terrarum… b. Cornelis Claesz.
in Amsterdam, dat. 1589 ersch. 1598, 34,5 × 49,5
cm.
€ 9000,–
van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol.
III B, 0600:31; 31:121; van den Broecke, Ortelius Atlas
Maps, page 101, 52, No. 12; Burden, the Mapping of
North America S. 93 ff., No. 74. – Zeigt den Pazifik
von Japan, den Philippinen bis Neuguinea im Westen
und von Alaska über Mittelamerika bis Südamerika und
der Magellanstraße im Osten. – Oben rechts dekorative
Titelkartusche; unten rechts Privileg; unten links Kartusche mit Dedikation und Datierung 1589. – Mittig
das Schiff „Victoria“ von Ferdinand Magellan. – Erste
gedruckte Karte des Pazifiks in tadellosem Zustand!
Pirna. Gesamtansicht mit der Festung Sonnenstein (‚Vue de la Fortesse de Sonnenstein du côté
du chemin par oú l‘on va a Königstein, qui regarde
en bas la Ville de Pirna, et d’un côté l’Elbe, et les
Campagnes de Dresden. Peint et gravé par Berd:
Bellotto dit Canaletto Pein: R:’). Kupferstich v.
Bernardo Michiel Canaletto (Bellotto), 1753–63,
41 × 55 cm.
€ 6000,–
Kozakiewicz, Bernardo Bellotto genannt Canaletto,
Nr. 224. – Das Wappen auf der Platte radiert. – Schöner
kräftiger und breitrandiger Abdruck!
Rheinlauf. ‚Rhenus per tres Tabellas delineatus cum
finitimis fortificatis Urbibus, Archibus in Forma
et aliis Territoriis ad Rhenum adjacentibus, cumq.
variis utilißimis Annotationibus in Honorem Sacrae
Caesareae, Majestatis Et Sereniss. Electorum per
Jaques De Michal, Capitaneum. cum Sacr. Caes. Majest. Clementissimo Privilegio Ad Annos Decem et
aeri insculptus à Mattheo Seuttero. Augustano Sac.
Caes. Et Reg. Cathol. Majest. Geogr.‘ Altkolorierter
Kupferstich v. Jacques de Michal b. Matthäus Seutter
in Augsburg, 1725, 164,5 × 73 cm.
€ 3800,–
Tooley’s Dic. of Mapm. Rev. Ed. K-P, S. 248; Sandler,
Johann Baptista Homann, Die Homännischen Erben,
Matthäus Seutter und ihre Landkarten, S. 12, Nr. 362–
364. – Sehr seltene Rheinlaufkarte von der Quelle bis
Rees am Niederrhein mit dem Weserlauf von der Quelle
bis Bremen. – Mittig der Mainlauf von Königshofen
und Zeil bis zur Mündung in den Rhein. – Oben rechts
Titelkartusche umgeben von 9 Porträts von Kaiser Karl
VI. und 8 Kurfürsten. – Unten rechts Kartusche mit Erklärungen und Maßstab. – Links und rechts neben der
Karte Ansichtenleisten mit 34 Plänen und Ansichten
von Kaub, Hohenfels (Oberpfalz), Rheinfels, Hammerstein, Bingen, Karlsruhe, Hohenzollern, Säulen bei
Oppenheim, Schloß Lichtenberg, Pfalzburg, Fleckenstein, Salm, Schlettstatt, Ulm, Belfort (Frankreich),
Hohentwiel, Konstanz, Hünningen, Neu Breisach,
Alt Breisach, Freiburg, Strasbourg, Landau, Philippsburg, Fort Louis, Mannheim, Mainz, Koblenz, Bonn
und Wesel. – Die Karte mit zahlreichen Wappen der
anliegenden Herrschaftsgebiete.
Verona a. d. Etsch / Venetien. Gesamtansicht aus
der Vogelschau (‚Verona Fidelis‘). Kupferstich v.
Paolo Frambotti, 1648, 48,5 × 85 cm. – Siehe Abbildung.
€ 4800,–
Weltkarte. ‚Orbis Terrarum Tabula Recens Emendata Et In Lucem Edita Per N. Visscher.‘ Kolorierter
Kupferstich b. Nicolaes Visscher in Amsterdam,
1663, 31 × 47 cm.
€ 2800,–
Shirley, The Mapping of the World. Early Printed
World Maps 1472–1700, Nr. 431 u. Abb. plate 318.
Zell am Harmersbach. Gesamtansicht (‚Zell –
Zell‘). Kupferstich v. Friedrich Bernhard Werner
b. Joseph Friedrich Leopold in Augsburg, 1735,
20 × 29 cm.
€ 2200,–
Marsch, Friedrich Bernhard Werner, S. 162, Nr. 215;
Schefold, Alte Ansichten aus Baden, Nr. 35625. –
Seltener 1. und einziger Zustand! – Einzige gedruckte
Gesamtanischt von Zell am Harmersbach!
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Antiquariat Thomas Hatry
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Erstellung und Bearbeitung von Sammlungen · Deutsche Literatur von Barock bis Moderne ·
Wissenschaften
ersten Mal in der Geschichte der Buchdruckkunst
eine frühe Formulierung der Menschenrechte wahr.
Die Erwiderungen Martin Luthers auf diese Forderungen entwickelten sich von anfänglicher Teilzustimmung zu scharfer Ablehnung, nachdem eine
Niederlage der Revolutionäre absehbar war. Die
hier vorliegenden Drucke befinden sich zumeist in
gutem Zustand; sämtlich einzeln mit einem schmalen Papierstreifen am Rücken gefestigt, teils knapp
beschnitten.
€ 68 000,–
Der Deutsche Bauernkrieg
Außergewöhnliche Sammlung von 23 Flugschriften aus den Jahren 1524–25. Das Konvolut
enthält neben den „Bauernartikeln“ auch die vier
berühmten Stellungnahmen von Martin Luther, die
scharfe Entgegnung von Philipp Melanchthon und
zwei seltene Texte von Thomas Müntzer. Die „Revolution des gemeinen Mannes“ gegen die Obrigkeit, die sich seit dem Spätmittelalter ankündigte
und 1524 zu ersten Aufständen in Süddeutschland
führte, wurde entscheidend von reformatorischen
Bestrebungen und vor allem durch Thomas Müntzer befeuert, der öffentlich die Ansicht vertrat, dass
jeder Mensch auch ohne die Vermittlung der hierarchischen Kirche seinen Weg zu Gott und seinem
Seelenheil finden könne. Damit wurden der Absolutheitsanspruch der katholischen Kirche untergraben und die Bauern bestätigt, für ein menschenwürdigeres Leben zu rebellieren. Mit der Abfassung
der „Zwölf Artikel“ von Memmingen wurde zum
50
Im einzelnen: I: Rychsner, Utz: Ain hübsch Gesprechbiechlein / von aynem Pfaffen und ainem Weber […].
1524. VD16 R 2213. II: Rott, Hans: Ernstlicher verstandt gutter und falscher Prediger / mit erklerung des
Pfaffenschöffel […]. 1524. VD16 R 3381. III: Peringer,
Diepold: Ein Sermon geprediget vom Pawren zu Werdt
bey Nürmberg am Sontag vor Faßnacht, von dem
freyen willen des Menschen. Eylenburgk, 1524. VD16
P 1406. IV: Link, Wenzeslaus: Ob die Geystlichen
Auch schuldig sein, Zinße, geschoß etc. zugeben […].
[1524]. VD16 L 1814. V: [Rhegius, Urbanus]: Das
Blatten: Kutten: Kappen: Schern / Schmern / Saltz /
Schmaltz / und alles der gleichen […]. [1524]. VD16 R
1758 (1530?). VI: Ain Nützliches Gesprech und underweisung / zu notturfft der bekümertten menschen
ursach […]. 1525. VD16 N 2067. VII: Brunfels, Otto:
Won dem Pfaffen Zehenden […]. [1524]. VD16 B 8566.
VIII: Strauß, Jakob: Auffrur Zwitracht vnd Uneinigkeyt, zwischen woren Euangelischen Christen […].
1525. VD16 S 9473. IX: Hernach volgen die Clöster
und Schlösser so durch die Pawernn am Schwartzwald / Tauber / Jagst / Auch im Bambergischen und
Wirtzburgischen Landen eingenommen / zerschläpfft
und verprent sindt […]. 1525. Bei Panzer bzw. Weller
fehlende Relation. Gilhofer (1905) 361. Für uns nicht
im VD16 nachweisbar. X: Der […] herren Casimirn
und herren Georgen […] / anzeygen / wie die gewesen
empörung und auffrürn / nit den wenigsten tayl / auß
ungeschickten predigen entstanden sindt […]. 1525.
Panzer 2479. Der Text später erneut abgedruckt. Für
uns nicht im VD16 nachweisbar. XI: [Lotzer, Sebastian und Christian Schappeler?]: Die gründtlichen und
rechten haupt Artickel / aller Bauerschafft. [Forchheim, Hans Bär], 1525. Einer der 24 Nachdrucke.
VD16 G 3546 (falsche Kollation). XII: Luther, Martin:
Ermanunge zum fride auff die zwelff artickel der Bawrschafft ynn Schwaben. Auch widder die reubischen und
mördisschen rotten der andern bawren. [Wittenberg,
Joseph Klug], 1525. VD16 L 4692 u. 7499. XIII: Luther,
Martin: Wider die Mordischen vnd Reubischen Rotten
der Bawren. [Nürnberg, Peypus], 1525. VD16 L 7494.
XIV: Luther, Martin: Eyn Sendebrieff von dem harten
buchlin widder die bauren. Wittenberg, [M. Lotter],
1525. VD16 L 5944. XV: Luther, Martin: Ain lection
wider die Rottengayster / vnd wie sich weltlich oberkayt halten sol […]. [Augsburg, Simprecht Ruff], 1525.
VD16 L 5438. XVI: Müntzer, Thomas: Bekentnus […].
Ein Sendbrieff. [Leipzig, Michael Blum], 1525. VD16
B 1552. XVII: Agricola, Johann: Außlegung des XIX
Psalm […] Durch Thomas Müntzer an seyner besten
Junnger ainen / auff new prophetisch […]. [Augsburg,
Heinrich Steiner von Augsburg], 1525. VD16 A 947.
XVIII: Melanchthon, Philipp: Eyn Schrift […] widder
die artikel der Bawrschafft. [Wittenberg, 1525]. VD16
M 4205. XIX: Köpfel, Wolfgang: Das die Pfaffhait
schuldig sey Burgerlichen Ayd zuthun. On verletzung
jrer Eeren. 1525. VD16 C 821. XX: Brenz, Johannes:
Von Gehorsam der underthon / gegen jrer oberkait.
[Augsburg, P. Uhlhart], 1525. VD16 B 7932. XXI:
Ein gloubwirdig / und warhafftig underricht wie die
Dhoringischen pawern vor Franckenhawszen umb
yhr miszhandlug gestrafft und bey de stett Franckenhawszen und Molhawszen erobert worden. [Dresden,
Emserpresse], 1525. VD16 G 2205. Früher Melanchthon zugeschrieben. XXII: [Motschiedler, Georg]:
Eyn newer Dialog’ […] wann die selben bayd vertriben und die Münch Clöster auch verbrannt würden.
[Nürnberg, Höltzel, um 1525]. VD16 M 6456. XXIII:
[Osiander, Andreas]: Ein Christlich Predig wider die
vnchristlichen Empörung vnnd vngehorsam etlicher
vnterthanen. [1525]. VD16 C 2336. Genaue Kollation
und Beschreibung auf Anfrage. – Siehe Abbildung.
Ein Meisterwerk der Deutschen Mystik
Seuse, Heinrich. Büchlein der ewigen Weisheit und
Die hundert Betrachtungen. Manuskript auf Papier,
Süddeutschland, (um 1470). Blattgröße 211 × 154
mm. 179 Blätter. Der originalen Handschrift fehlen
insgesamt 25 Blätter (davon 3 weiß). Einige fehlende
Textstellen wurden im späten 16. Jahrh. ergänzt.
Beigeb.: Heinrich von Bitterfeld: Von der Beschaulichkeit. [Tractatus de vita contemplativa et activa
deutsch]. 28 Bl. Deutsche Bastarda, einspaltig, nicht
regliert, 25 Zeilen, in brauner Tinte, durchgehend
rubriziert. Größere dunkle Flecken um die Fehlblätter herum lassen vermuten, dass diese absichtlich
entfernt und ergänzt wurden. Blindgeprägter Kalblederband der Zeit über Holzdeckel, Rücken durch
Wurmfraß beschädigt, Bindung und Kapitale aber
noch intakt.
€ 32 000,–
Der Text Susos (entstanden um 1330) ist einer der
meistverbreiteten Texte der Deutschen Mystik; der
Handschriftenzensus nennt über 160 erhaltene Manuskripte. Unser Exemplar noch vor einer gedruckten
Ausgabe. Das Buch gehört zu den Perlen der Weltliteratur, – für Reinhold Schneider „zum Krongut unserer
Sprache; es hat wenig seinesgleichen an Innigkeit und
Feuer, Herzlichkeit und Einfalt, Tiefsinn und Schönheit, an umschmelzender Gewalt.“ Der beigebundene
Text (entstanden um 1400) stammt von einem Domini-
kaner und Reformtheologen, der an der Universität
Prag lehrte. Der Text ist Hedwig von Polen gewidmet
und diente der Hebung der Laienfrömmigkeit. Zwei
sprachlich abweichende Fassungen sind im Zensus
verzeichnet. Genaue Kollation und Beschreibung auf
Anfrage. – Siehe Abbildung.
Das Typographische Institut Heidelberg
Richard Weissbach und sein Verlag. Substantielle
Sammlung der von ihm verlegten Druckwerke.
Heidelberg, 1911–1942. Ca. 63 Bücher. Opbde.,
Ohln. bzw. Opgmt.
€ 14 000,–
Der 1882 geborene Verleger studierte seit 1905 in Heidelberg und wurde durch die Publikation des „Kondor“ zum wichtigsten Verleger des Frühexpressionismus. Die von Ernst Blass herausgegebene Zeitschrift
„Die Argonauten“ versammelte Autoren wie Ernst
Bloch, Franz Jung, Robert Musil, Rudolf Borchardt,
Walter Benjamin u. a. Mit dem Letztgenannten verband Weissbach eine lebenslange Freundschaft, auch
wenn die geplante Zeitschrift „Angelus Novus“ nicht
über eine verworfene erste Nummer hinauskam. Für
einen der illustrierten Pressendrucke zeichnete Rudolf
Schlichter mit seiner ersten Arbeit verantwortlich. Zur
Messe erscheint eine Bibliographie mit zahlr. Abbildungen.
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Antiquariat Haufe & Lutz
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Seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Kinderbücher · Literatur und illustrierte Bücher ·
Geschichte · Rechts- und Wirtschaftswissenschaften · Naturwissenschaften · Technik
ABC – Adam, V(ictor). [Alphabet et chriffres récréatifs]. Paris, Aumont und Tessari [1834]. Quer4°. (26,5 × 33,5 cm). 10 handkolor. lithogr. Tafeln
mit jeweils 4 Abbildungen, 1 Bl. (Inhaltsverzeichnis). HLdr. d. Zt. mit kl. goldgepr. Rückenfileten.
€ 2000,–
Nicht bei Gumuchian. – Erste Ausgabe der sehr seltenen kolorierten, großformatigen Bögen. – Eindrucksvolles ABC-Buch mit 24 Buchstaben- und 12 Zahlendarstellungen, die Tafeln in kräftigen Abdrucken und
herrlichem frischen Kolorit. In amüsanter Weise stehen
die Buchstaben inmitten einer Szenerie von Personen,
Tieren oder Dingen, deren Namen mit dem jeweiligen
Buchstaben beginnen. Die Zahlen sind teils symbolisch
gedeutet, teils spielerisch in die Darstellung integriert,
so steht die 7 für die 7 Todsünden und die 8 bildet den
Korpus eines Kontrabasses. – Victor Adam (1801–1866)
war Historienmaler und Lithograph in Paris, wo er
überwiegend Illustrationen zur Revolution und der
Zeit des Empire veröffentlichte. Sein Werk wurde
1839 von Frederic Boye neu gestochen, mit Text versehen und in Stockholm neu verlegt. Adams Werk war
so ansprechend, daß seine Lithographien im Jahr 1836
offensichtlich für ein weiteres ABC Buch als Vorlage
dienten, die von J. Gschihay entworfen wurden (vgl.
Pressler, Schöne alte Kinderbücher, S. 202 und S. 21
mit Abb.). – Einband leicht berieben, Kapital mit kl.
Läsuren, schönes sauberes Exemplar, lediglich die erste
Tafel im äußeren Rand mit kl. fachmännischen Ausbesserungen.
Bodoni – (Lama, Giuseppe de). Vita del cavaliere
Giambattista Bodoni, tipografo italiano, e catalogo cronologico delle sue edizioni. 2 Teile in 1
Band. Parma, Stamperia Ducale 1816–1817. Gr.8°. 3 Bl., III, 1 Bl., 231 S.; 3 Bl., IX, 1 Bl., 252 S.
mit 2 Kupfertafeln von Gubernatis und Fr. Rosspina nach Palmino Pigozzi. Dunkelgrüner Hldr.
d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel u. reicher Rückenverg.
€ 4000,–
Bigmore-Wyman 69. Brooks 1170. Giani, Autentiche
edizioni Bodonianae 1/2. – Erste Ausgabe der ersten
Biographie des berühmten italienischen Typographen
und gleichzeitig erste Bibliographie der Drucke Bodonis (Band II). – Eventuell handelt es sich bei vorliegendem Exemplar um eines von 12 Exemplaren
der Vorzugsausgabe auf feinem Velin-Papier. – Das
erste Titelkupfer zeigt ein Medaillen-Porträt Bodonis,
das zweite einen trauernden Posaunen-Engel an eine
52
Druckerpresse gelehnt. – Stehkanten geringf. berieben,
vorderer Spiegel mit Spuren eines entfernten Exlibris,
außergewöhnlich schönes und sauberes Exemplar auf
großem Velin-Papier in einem dekorativen zeitgenöss.
Einband.
Braun, Isabella. Allerneuestes Theaterbilderbuch.
Ein plastisches Bilderbuch mit beweglichen Figuren
in 4 theatralischen Aufzügen nebst einleitenden
Versen u. 4 Lustspielen. Esslingen, J. F. Schreiber
(1883). 4°. [6] unbez. Bl. mit 4 aufstellbaren farblithographierten Kulissentafeln, davon 2 mit jeweils
1 beweglichen Figur von Paul Wagner. OHln. mit
farblithogr. Deckelbild.
€ 1400,–
Ries 956,7. Wegehaupt IV, 257. – Erste Ausgabe. –
„Das berühmte ‚allerneueste Theaterbilderbuch‘ mit
kleinen Theaterstücken der Jugendschriftstellerin und
Pädagogin Isabella Braun (1815–1886) geht in vier
Kulissenbildern mit jeweils drei bis vier Ebenen die
vier Jahreszeiten durch: 1. ‚Frühling‘: Blick in die Stube
mit spielenden Kindern. 2. ‚Die Landpartie‘: Kinder am
Strand spielend. 3. ‚Zur Apfellese‘: Kinder auf Terrasse
Äpfel pflückend und essend. 4. ‚Weihnachten‘: Kinder
im Schnee spielend mit Blick in den Innenraum mit dem
erleuchteten Weihnachtsbaum. – Das Kinderorchester
im Vordergrund der Einbandillustration, dessen den
Taktstock schwingender kleiner Dirigent durchaus an
den jungen W. A. Mozart erinnert. – Der Münchener
Zeichner P. Wagner (1822–1937) ist vor allem bekannt
für die Schreiberschen Papiertheater, für die er eine
große Zahl an Kulissen und Figuren entwarf“ (Laub,
Spielbilderbücher 306 zur Nachdruckausgabe). – „Der
Betrachter ist hier in das Bildgeschehen eingebunden,
was durch die manuelle Betätigung der Ziehstreifen
noch erhöht wird“ (H. Herbst im Nachwort zur Nachdruckausgabe). – Ecken leicht bestoßen, Textbl. etwas
stockfl., sehr gutes Exemplar.
Meistereinbände von Gotthilf Kurz
Colette, (Sidonie-Gabrielle Claudine). La treille
muscate. Illustré de quatorze lithographies originales en couleurs de (Constantin ou Kostia) Terechkovitch. (Paris, Éditions Robert Léger) 1961.
Folio. 90, (3) S. mit 14 Orig.-Farblithographien.
Hellbrauner genarbter Ziegenledereinband mit
gepr. Rückentitel u. Liniendekor, Kopfgoldschnitt
in Orig.-Halbleder-Pappschuber (signiert: Gotthilf
Kurz).
€ 2400,–
Vgl. Einband-Slg. Kurz in der Württ. Landesbibliothek Nr. 397. – Eines von 99 num. Exemplaren auf
Vélin d’Arches. – Mit einer Einleitung „Une journée
de Colette à la Treille Muscate“ von André Dunoyer
de Segonzac und einem abgedruckten Brief „Lettre à
Colette“ von Jean Cocteau. – Der Buchbinder, Buchkünstler und Graphiker Gotthilf Kurz (1923–2010)
war nach seiner Ausbildung an der Werkkunstschule
in Offenbach (1943–1949) an der Staatlichen Akademie
der Bildenden Künste in Stuttgart tätig und danach
am Collège Technique Municipal Estienne in Paris
(1955–1956). Er war seit 1965 Leiter der Meisterklasse
für Buchbinder an der Akademie für das graphische
Gewerbe in München und von 1967 bis 1982 Präsident
der internationalen Vereinigung „Meister der Einbandkunst“. 1994 ehrte ihn das Land Baden-Württemberg
für sein Wirken als Lehrer und Künstler mit der Verleihung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg. – Sehr gutes Exemplar in hervorragendem
Meistereinband.
gestanzte Schlitze zusammengesteckt
werden. – Der italienische Designer und
Objektkünstler Enzo Mari (geb. 1932)
studierte an der Accademia di Belle Arti
di Brera in Mailand in den Jahren von
1952 bis 1956 Literatur und Kunst. Sein
Interesse galt besonders der Psychologie
der Visuellen Wahrnehmung. Er wurde
durch seine Arbeiten für die italienischen Unternehmen Danese, Gavina,
Artemide, Olivetti und Castelli (Möbelhersteller) bekannt. Er unterrichtete am
Polytechnikum Mailand, am Zentrum
für Visuelle Kommunikation in Parma,
an der Akademie der Schönen Künste in
Carrara sowie 1963–1966 an der Scuola
Umanitaria in Mailand und erhielt eine
Ehrenprofessur im Fachbereich Design
an der Hochschule für bildende Künste
Hamburg. 1968 war er Teilnehmer der 4.
documenta in Kassel. – Mappe teils stärker braunfl. und
angestaubt, wenige Tafeln mit leichten Kratzspuren,
sonst gut erhalten.
Whitman, Walt. The complete writings. Leaves
of grass. The complete prose works. [Issued under
the ed. … of Richard Maurice Bucke … With add.
bibliogr. and critical material prep. by Oscar Lovell
Triggs. 10 Bände. New York, The Knickerbocker
Press: G. P. Putnam’s Sons 1902. Gr.-8°. Mit farb.
Frontisp. Dunkelgrüne OHldr. mit goldgepr. Rückentiteln u. dekorativer Rückenverg.
€ 6000,–
The Paumanok Edition. – Eines von 300 num. Exemplaren auf „Ruisdael hand-made paper“, signiert vom
Verleger. – Band IV mit mont. Original-Briefumschlag
adressiert: „Walt Whitman. Attorny Generali Office.
Washington D.C.“ dat. Feb. 23th. (18)67. – Rücken
geringf. aufgehellt, Exlibris einer amerik. Bibliothek,
sehr schönes Exemplar.
Valéry, Paul [Traduction]. Les bucoliques de Virgile. Lithographies originales en couleurs de Jacques
Villon. Paris, Scripta & Picta 1953. Folio. XXX,
126 p. mit 44 Orig.-Farblithographien. Hellbrauner
genarbter Ziegenledereinband mit gepr. Rückentitel u. graph. Deckelornamentik, Kopfgoldschnitt
in Orig.-Halbleder-Kassette mit gepr. Rückentitel
(signiert: Gotthilf Kurz).
€ 2800,–
Monod 11330. Vgl. Einband-Slg. Kurz in der Württ.
Landesbibliothek Nr. 348. – Eines von 245 num. Exemplaren auf Vélin d’Arches, die Lithographien gedruckt
bei Moulot Frères in Paris. – Sehr gutes Exemplar in
hervorragendem Meistereinband.
Spiele – Mari, Enzo. Il gioco delle favole. (Das Fabelspiel. Le jeu des fables. The fable game). Milano,
Danese (1965). Folio (50 × 24 cm). 6 Bildtafeln aus
Kunststoff mit farb. Serigraphien. Illustr. OKart.Mappe.
€ 400,–
Sehr seltene erste Ausgabe. – Die Kunststoff-Tafeln
mit 45 plakativen Tier-Motiven können durch aus-
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Hesse, Hermann. Romantische Lieder. Dresden
und Leipzig, E. Pierson, 1899. 2 Blatt, 44 Seiten.
Blauer Halbleinenband.
€ 4280,–
Erste Ausgabe von Hermann Hesses äußerst seltenem
Erstlingswerk, in nur 600 Exemplaren im Jahre 1899
erschienen, von denen nur 54 Exemplare bis zum Jahre
1900 verkauft wurden. „Wie wichtig schien mir im
Herbst 1899 dieses kleine Büchlein, als ich das erste
Exemplar meines ersten Buches in der Hand hielt!
Ich bin dem treu geblieben, was ich damals begonnen
habe, aber es war ein mühsamer Weg, und die Mühe
hat sich nicht gelohnt. Aber dennoch: das Beste, was
das Leben geben kann …“ (Hesse an Alice Leuthold,
4. Juli 1930). Hier die sehr seltene vierte Umschlag/
Einband-Variante (ref. Volker Michels).
Heckel, Erich. „Ben Alexander“. Original Lithographie. 1927. Links unten in Bleistift bezeichnet „Ben Alexander 20/20“, rechts unten in Bleistift signiert und datiert „Erich Heckel 27“. 49,1 ×
38,4 cm auf 70,5 × 50 cm.
€ *2380,–
Ben Alexander, amerikanischer Filmschauspieler
(1911–1969), spielte bereits ab dem Alter von 5 Jahren
als Kinderdarsteller und dann in Stummfilmen. Bis
1927 war er schon in mehr als 35 Filmen zu sehen.
In Deutschland wurde er 1930 durch seine Rolle des
Franz Kemmerich im Film „Im Westen nichts Neues“
bekannt. Alexander had his best-known role as that of
„Kemmerick“ the tragic amputation victim in the film
„All Quiet on the Western Front“. Ben Alexander erhielt drei Sterne auf dem „Hollywood Walk of Fame“.
Erich Heckel (1883–1970) fertigte einige SchauspielerPorträts an, so auch von Asta Nielsen. – Dube L 280
II von II, hier der endgültige Zustand mit der dunklen
Jacke. – Siehe Abbildung.
Heckel, Erich. „Stehender Frauenakt im Atelier“
und „Schlafendes Mädchen“. (Zwei Motive auf
einem Blatt). 1913 und 1914. Original-Tuschzeichnungen auf breitrandigem Bütten. Gut erhalten. Ca.
51 × 25,5 cm. Das (rückseitige) Motiv „Schlafendes
Mädchen“ ist rechts unten in Bleistift signiert und
datiert „Erich Heckel 14“. The motive „sleeping
girl“ is full signed and dated in pencil with „Erich
Heckel 14“.
€ *22 800,–
Sehr seltenes frühes Blatt. Die Datierung des Aktmotives ist aufgrund eines ganz ähnlichen Aquarells
gesichert und vom Nachlass Erich Heckel bestätigt.
– Siehe Abbildung.
54
Meyer, J(ohann J(acob). Mahlerische Reise auf
der neuen Kunst-Strasse aus dem Etschtal in Tyrol
über das Stilfser-Joch durch das Veltlin längs dem
Comersee nach Mayland. Zürich, (Selbstverlag), I.
I. Meyer, 1831. Quer-Quart, 22,5 × 29 cm, Plattenformat: 14,5 × 19,3 cm. Mit gestochenem Titel mit
Aquatinta-Vignette und 36 Aquatinta-Tafeln, gestochen von F. Hegi. Die Wegkarte von H. Keller
ist in Kopie beigefügt. Zeitgenössische Halbledermappe mit blindgeprägten Leinendeckelbezügen
und Ganzgelbschnitt.
€ 6380,–
Sehr seltene erste Ausgabe. Engelmann 1002. Die Heerstrasse über das Stilfserjoch wurde von der österreichischen Regierung unter der Leitung der Ingenieure Donezani, Domenico und Porro 1824 erbaut. Die Tafeln
sind durchwegs gut erhalten, am Rand leicht fleckig.
Moll, Alb. und Pleibel, A. L. Die Schwäbische Alb.
Eine Schilderung ihrer schönsten und interessantesten Punkte. Mit 14 lithographischen Ansichten von
Eberhard Emminger, C. Schacher und J. Wölffle. 3
Abteilungen in 1 Band. Urach, Th. Caelius, 1860.
Quer-Quart. 24, 30, 34 Seiten. Grüner Originalleinenband mit Rückenschild. Ecken etwas bestoßen.
Tafeln und Titel in Teil 1 stärker stockfleckig, die
anderen Teile leicht stockfleckig, sonst von guter
Erhaltung.
€ 5800,–
Sehr seltene und gesuchte Erstausgabe eines der schönsten Ansichtenwerke der Schwäbischen Alb mit herrlichen Ansichten von Hohen-Neuffen, Urach (3),
Hohen-Wittlingen, Seeburg, Güterstein, Reutlingen,
Lichtenstein, Hohenzollern, Kirchheim, Hohenstauffen, Reissenstein, Rosenstein.
Pushkin – (Chernyshevsky, Nikolai). Aleksandr
Sergevic Pushkin. Ego zhizn’ i socinenija. St. Petersburg 1856. Kl.-Oktav. VII, 132 Seiten, 2 Blatt. Mit
1 Porträt in Stahlstich. With frontispiece. Halbleinen des späten 19. Jh. mit marmoriertem Schnitt
und marmorierten Deckel-Bezügen. – Leicht
stockfleckig. Der Schnitt teilw. etwas ausgelaufen.
€ 1180,–
Frühe und seltene Original Puschkin-Biographie. Enthält einen Abschnitt über das Leben des Autors sowie
Gedichte und Auszüge aus Onegin. Chernyshevsky
war auch der Herausgeber der Zeitschrift „Sovremnik“.
– Sibanov 7103.
Riedl, Christine Charlotte. Lindauer Kochbuch,
für guten bürgerlichen und feineren Tisch eingerichtet, bestehend in achtzehnhundert und zwei, in
langjähriger Praxis erprobten Rezepten. Zweite,
viel verbesserte, um 200 Rezepte vermehrte Auflage. Lindau, Johann Thomas Stettner, 1855. Oktav.
VI, 745 Seiten, 1 nn. Seite. Mit 63 Abbildungen auf
9 lithographierten Tafeln. Braunes Originalleinen
mit goldgeprägtem Rückentitel und geprägtem Deckel, mit gelben Vorsatzpapieren. Alte Namenseintragung auf dem fliegenden Vorsatz, Rücken
ausgeblichen, Gelenke erneuert, durchgehend etwas
stockfleckig.
€ 280,–
Die Verfasserin war Gastwirtin und früher Köchin in
einigen der ersten Hotels und Bäder.
Scultetus, Johannes (Schultes, Johann). Armamentarium chirurgicum XLIII. tabulis aeri elegantissimè incisis, nec ante hac visis, exornatum.
Opus posthumum, medicinae pariter ac chirurgiae
studiosis perutile & necessarium, in quo tot, tam
veterum ac recentiorum instrumenta ab authore
correcta. The Hague, Ex Officina Adriani Vlacq,
1656–1657. Oktav. (22), 328 Seiten, 2 nn. Blatt. Mit
44 ganzseitigen Kupfertafeln mit zahlreichen Darstellungen und mit dem (oft fehlenden) gestochenen
Titel (Frontispiz). Zeitgenössischer Pergamentband
mit handgeschriebenem Rückentitel. Contemporary vellum, with handwritten
title on spine. Vorderes Gelenk
leicht gelockert, alte Namenseintragung auf Vorsatz. Aus
der Bibliothek eines fürstlichen
Leibarztes.
€ 1980,–
Schultes (1595 in Ulm geboren,
1645) war in Ulm und Venedig
als Stadtarzt tätig. Hier die seltene
zweite Auflage, die erstmals im
Oktavformat erschien. Die erste
Auflage erschien als Folioformat.
Das Werk zeigt auf den 44 Tafeln die chirurgischen Instrumente und Anwendungsbeispiele
bzw. Operationen. Schultes Werk
reformierte die medizinische Versorgung in Europa.
Taglioni, Ph. (Filippo) – Lindpaintner, Peter Joseph (von). Danina oder Joko der Brasilianische
Affe, idealisches Ballett in 4 Acten von Ph. Taglioni in Musik gesetzt und Seiner Majestät dem
König Wilhelm von Württemberg allunterthänigst
gewidmet von Lindpaintner. Vollständiger von seinem Schüler Ludwig Schunke verfertigter Clavier
Auszug. Mannheim, Ferd. Heckel, (circa 1827).
Quer-Quart. Titelblatt mit gestochener Vignette
von Weng, 95 Seiten. Zeitgenössischer Halblederband mit Buntpapierüberzug.
€ 320,–
Sehr selten. Die Handlung spielt unweit Fernambuck in
Brasilien. Filippo Taglioni (1777–1871) war Choreograf
und Balletttänzer. Die Familie Taglioni lebte u. a. später
in Berlin in der Französischen Straße. – Lindpaintner
(1791–1856), gebürtig aus Koblenz, war Komponist
und Dirigent. – Eine Aufführung fand am 9. Mai 1827
in Mannheim statt.
Weiss, Peter. Hölderlin. Stück in zwei Akten. Herstellung Walter Ruppert. Frankfurt a. M., Suhrkamp, 1971. Folio. 109 Seiten mit 40 Seiten Textänderungen separat, auf Seite 40 eine Bibliographie
und eine Danksagung an Martin Walser. Kartonierter Original-Halbleinen-Umschlag. Gut erhalten,
leichte Gebrauchsspuren.
€ 240,–
Hier die sehr seltene vervielfältigte Typoskript-Form
als Vorlage für die Erstaufführung am Stuttgarter
Staatstheater, nebst den Textänderungen. (Siehe auch
Hellmuth Karasek in DIE ZEIT, 24. September 1971).
von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, Maximilian Wunibald (1750–1818). Erhebung des Karl
Schü(t)z (Fürstlich Hohenzollerischer Sigmaringischer Hof & Regierungsrath) in den erblichen
Adels- und Ritterstand sowie Verleihung des Prädikats des Heiligen Römischen Reichs genannt Edlen
Schüz von Lenzenau. Schloss Zeil, 15. April 1790.
33 × 24,5 cm. 12 Blatt. Kalligraphische Urkunde in
schwarzer Tinte auf Pergament, mit eigenhändiger
Unterschrift des Fürsten auf dem letzten Blatt und
ganzseitig gemaltem Wappen in Deckfarben und
Gold. Sämtliche Seiten von Bordüren umgeben.
Die Eingangsseite mit besonders
aufwendigen kalligraphischen Initialen. Roter Samteinband, an goldschwarzer Bordüre hängende Messingkapsel (Durchmesser 10 cm),
nebst dem Siegel. Der Einband mit
goldenen Schließbändern. In Holzschatulle liegend. Der Samteinband
auf der Vorderseite mit kleinen
Fehlstellen, die schwarzen Schließbänder lose, sonst von guter Erhaltung.
€ *1980,–
Seltene, prachtvolle Ernennungsurkunde nebst ausführlicher heraldischer Beschreibung des Wappens.
Schü(t)z war in zweiter Ehe mit Anna
Maria Gebele verheiratet. – Siehe Abbildung.
55
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May, Johann Carl. Versuch einer allgemeinen Einleitung in die Handlungs-Wissenschaft, theoretisch
und praktisch abgehandelt. Erster, oder allgemeiner Theil; Zweyter, oder besonderer Theil. Neue,
vermehrte und verbesserte Auflage. Altona und
Lübeck, verlegts David Iversen, 1770. (52) 448;
(35), 476 S., 2 in 1 Bd., HPgmt., etw. fleckig, unt.
Kap. m. kl. Fehlstelle, Exl., vord. Vorsatzbl. erneuert.
€ 2000,–
und Fabrikanten statt einer glücklichen Zukunft die
traurigen Aussichten eröffnet. …“
(Commerz-Bibliothek 413). Hirsching V, 107. Humpert 5289. (Merkantilische Bücher-Kunde 70). Weber;
Literaturgeschichte 67. – „… ein aufgeweckter, lebensnaher Geist … der sein kluges Buch mit schwungvoller
Feder schrieb, zeigt einen klaren und scharfen Weitblick, der sich auf seine große Erfahrung stützt. …“
(Löffelholz; Geschichte 234).
Holzmann, Bohatta -. – Anhang: System der Oekonomisch-Politischen oder Kameralischen Wissenschaften.
– Verfasserangabe nach Ian McNeely: The Emancipation of Writing; German Civil Society in the Making,
1790s-1820s; Berkeley 2003; 261. – OCLC verzeichnet
bisher kein, KVK zwei Exemplare.
Spendelin, Johann Christian. Handbuch über die
gesammten deutschen Steuerrechte. Erster Theil;
Zweiter Theil. Chursachsen. Cöthen und Leipzig,
in der Glandenbergischen Hofbuchhandlung, 1790.
XII 206 (= 306); (3), 214 S., 2 Bde., marmor. Kt.,
unbeschn.
€ 650,–
Stammhammer; Finanzwissenschaft. – „… Churfürstl.
Sächs. bestalltgewesenen Steuerrevisor.“ – „ … sitzt seit
1792, wegen falschen Geldmünzens, im Zuchthause zu
Torgau …“ (Hamberger, Meusel VII, 558). – „… war
Steuerrevisor in Belzig.“ (Hamberger, Meusel XX,
539). – Zweiter Titel: Handbuch über die gesammten
chursächsischen Steuerrechte. Erster Theil; Zweiter
Theil. – Mehr nicht erschienen. „… Auctionatores
geben jährlich 6 Thlr. Auditeurs bei der Armee 2 Thlr.
Auer-Wärter 1 Thlr. Personensteuer. … Buchführer
oder Buchhändler, wie andere Kaufleute. …“
Krämer, Bernard August. Ideen zur Verbesserung
der bürgerlichen Gewerbe. Ein patriotischer Versuch. Göttingen, bei Johann Christian Dieterich,
1800. 102 S., (1) gef. Tab.Taf., kl.okt., Pp., kl.
Rsch.
€ 380,–
„… Nie scheint mir demnach das Bedürfniß dringender gewesen zu sein, durch heilsame Vorschläge die
vaterländische Industrie zu beleben, als gerade jetzt,
wo der Deutsche durch den unpatriotischen Hang
nach ausländischen Fabrikaten, und Vernachlässigung,
oder Geringschätzung der einheimischen Erzeugnisse
letzten den allmähligen Verfall unwillkürlich zuzubereiten beginnt, folgsam dem deutschen Gewerbsmanne
56
(Weisser, Johann F. C.). Das gesammte RechnungsWesen. Zum Gebrauch für Wirtembergische Probatoren, Substituten und Schreiber von A. Stuttgart, bei Carl Eichele, 1802. VI XIV (7)-207, 22 S.,
marmor. Pp., hs. Rsch., Spiegel m. Klebesp., Vors.
beschnitten.
€ 300,–
Say, Jean Baptiste. Abhandlung über die NationalOekonomie, oder einfache Darstellung der Art und
Weise, wie die Reichthümer entstehen, vertheilt und
verzehrt werden. Aus dem Französischen übersetzt mit Anmerkungen und Zusätzen versehen
von Ludwig Heinrich Jakob. Halle und Leipzig, in
Commission der Ruffischen Verlagshandlung, 1807.
XXXII 486 S., (2) S. Anz.; VI 544 S., 2 Bde., neuer.
marmor. Pp., tls. Gebr.sp., tls. stockfl.
€ 2200,–
Carpenter; Bestsellers XXXIII 3. Humpert 13120.
(Kress 6386). (Menger 669). – “Traité d’économie politique.” (Paris 1803). – Erste deutsche Ausgabe. – „… auf
mannigfaltige Weise schon früh zu Ideen beigetragen
hat, die man seitdem als wesentlich und bedeutend für
die ökonomische Analyse betrachtet. …“ (Baumol). –
Beiliegend William J. Baumol: Vademecum zu einem
frühen Klassiker der ökonomischen Wissenschaft.
Jean-Baptiste Say und der „Traité“.
Grasmeyer, G(eorg) L(udwig) W(ilhelm). Materialien zu einem allgemeinen Plan für die Assekuradeurs in Hamburg. Erfahrnen und sachkundigen Männern zur Prüfung vorgelegt. Hamburg,
gedruckt bey Friedrich Hermann Nestler, 1809.
XX 270 (2) S., kl.okt., Ldr., etw. berieben, Exl.,
WaV.
€ 700,–
Commerz-Bibliothek 673. Neumann; Versicherungswesen 212. – „… Bevollmächtigter der AssekuranzSozietät von 1803.“ – OCLC verzeichnet bisher kein,
KVK (= Grassmeyer) ein Exemplar. – Mit handschriftlicher Widmung vom Verfasser.
Gülich, Gustav von. Ueber die gegenwärtige Lage
des englischen und des deutschen Handels mit einer
allgemeinen Uebersicht der Fortschritte der Production und Consumtion in Europa und Amerika.
Göttingen, bei Vandenhoeck und Ruprecht, 1834. X
250 (2) S., mehr. Tab., HLdr., tls. stockfl. € 900,–
ADB IL, 623. Goldsmiths -. Humpert -. Kress -. – „…
hatte er auf mehreren Reisen nach England technische
Kenntnisse gesammelt und, um sie im Inlande zu verwerthen, eine Papierfabrik (Wertheim) bei Hameln
und eine Kohlenbergwerk angelegt. …“ (Max Bär). –
OCLC verzeichnet bisher ein Exemplar in Polen, KVK
drei in Deutschland.
Dictionnaire du Commerce et des Marchandises,
contenant tout ce qui concerne le commerce de terre
et de mer. Tome Premier (A-F); Tome Deuxième
(G-Z). Encyclopédie du Commerçant. Paris, Guillaumin et Cie., 1837–1839. (3), 996 S., (3 (1) gef.)
Ktn.; (3), (997)-2252 S., (1) Kte., 2 Bde., qt., HLdr.,
berieben, Eckn. bestoßen, tls. st. stockfl. € 350,–
Krausz, J. C. C. (= Johann Carl Cornelius Krauss).
Die Kunst der kaufmännischen Buchführung nach
doppelter, italienischer Methode mit Berührung
verschiedener Systeme derselben. Mit besonderer
Rücksicht auf Hamburg nach neuen vereinfachten
und doch vervollkommenden Maximen. Als Handbuch für Kaufleute und als Lehrbuch für Lehrer und
zum Selbstunterrichte, zugleich auch als kritisches
Seitenstück zu „Crüger’s Kaufmann“ und „Averdieck’s Handlungs-Comptoir“ bearbeitet. Hamburg, In Commission bei Hoffmann & Campe,
1840. (8) 629 S., (1) Bl. Berichtigungen, HLdr., mehr.
NaV., tls. st. stockfl.
€ 650,–
(Augspurg; Buchführung 1872, 8 : 1839). (Humpert
6749 : 1839). – „… practischem Buchführer und Lehrer
des Buchführens in Hamburg.“ – Das Vorwort datiert
„Hamburg, im November 1839.“ – OCLC und KVK
verzeichnen bisher nur ein Exemplar.
Courcelle-Seneuil, J(ean) G(ustave). Theorie und
Praxis des Geschäftsbetriebs in Ackerbau, Gewerbe und Handel. Deutsch bearbeitet von G. A.
Eberbach. Mit einem Fürwort von F. v. Steinbeis.
Stuttgart, Verlag von Carl Grüninger, 1868. XII
550 (1) S., gepr. Ln., vord. Gelenk etw. gelockert,
StvT.
€ 450,–
Humpert 3891. HWB 1956, 1361. – „Manuel des
Affaires, ou Traité théorique et pratique des Entreprises industrielles, commerciales et agricoles“ (1857).
– „… Sehr frühzeitig erkannte Ferdinand von Steinbeis,
auf dessen Wirken die gesunde wirtschaftliche Struktur
Württembergs maßgeblich zurückgeht, den für die
deutschen Verhältnisse hohen Wert des Werkes, das, auf
seine Veranlassung übersetzt und durch ihn bereichert,
1868 … erschien. … Diese einzige Übersetzung eines
seiner Werke ins Deutsche (Courcelles Einfluß auf die
spanische Literatur war erheblich größer!) erschien ein
bzw. zwei Jahre vor den Arbeiten von Emminghaus
und Lindwurm …“ (Sundhoff).
Launhardt, W(ilhelm). Das Wesen des Geldes
und die Währungsfrage. Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann, 1885. VI (1), 75 S., Ln., StaVuT.
€ 900,–
Masui 876. Menger 234. Soetbeer; Litteraturnachweis
239. – „… schien mir vor Allem eine Widerlegung der
weitverbreiteten Anschauung erforderlich, dass das
Geld nichts anderes als eine Waare sei und sein Preis
wie der aller überigen Waaren von seiner Menge abhänge. Dem gegenüber musste die Thatsache erwiesen
und hervorgehoben werden, dass bei freier offener
Währung die Geldeinheit zu einem unveränderlichen
Maassstab für alle Preise wird, wie beispielsweise das
Meter für die Raumgrössen. …“ (Vorwort).
Pantaleoni, Maffeo. Pure Economics. Translated by
T. Boston Bruce. London, Macmillan and Co., 1898.
(1) Bl., xiii, 315 S., (44) Fig., (4) S. Anz., gr.okt., Ln.,
etw. bestoßen, Rckn.prg., Exl., StaVvT.
€ 300,–
New Palgrave III, 794. (WWE 1983, 295). – “Principii
di Economia Pura.” (1889). – Erste englische Ausgabe.
– “… Pantaleoni’s ‘Manuale di Economia Pura’ … The
English edition embodies additions and alterations
by the author … (Vorwort des Übersetzers). – Mehrere Prägestempel im Text. „Prefaces. The Theory of
Utility. The Theory of Value. Application of the General Theory of Value to determinate Categories of
Commodities.”
Bernoulli, Hans. Das Niggerbaby und andere lyrische Ergüsse über Währungsfragen und soziale
Miseren. Berlin und Bern, Freiland-Freigeld-Verlag, (1923). 94 S., mehr. Ill., kt., vord. Ebd. m. kl.
Läsuren, WaT.
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Freiwirtschaftliche Bibliothek -. – Mit handschriftlicher Widmung „Hans und Irene Krückeburg in alter
Freundschaft gewidmet vom Verfasser“.
Bernoulli, Hans. Der Schandfleck und andere
Verse über die Währungsverbrechen unserer Zeit.
Bern, Genossenschaft Verlag freiwirtschaftlicher
Schriften, (1931). 120 S., kt., Rckn. u. Randläs. rest.,
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Freiwirtschaftliche Bibliothek -. – Mit handschriftlicher
Widmung „Maja Krückeburg zu eigen. Der Verfasser
und Patenonkel. Weihnachten 1931.”
Mises, Ludwig von. Nationalökonomie. Theorie
des Handelns und Wirtschaftens. Genf, Editions
Union, 1940. XVI 756 S., kl.qt., Kt., StaV., Tit. etw.
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Mises 15. New Palgrave III, 480. – Erste Ausgabe. –
„Human Action.“
Debreu, Gerard. Theory of Value. An Axiomatic
Analysis of Economic Equilibrium. Cowles Foundation for Research in Economics, Monograph 17.
New York + London, John Wiley & Sons + Chapman & Hall, 1959. XII 114 S., mehr. Fig., gr.okt., Ln.,
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Alte Naturwissenschaften · Reisen
Curtis, J. British Entomology; being illustrations
and descriptions of the genera of Insects found in
Great Britain and Ireland; containing coloured figures from nature of the most rare and beautiful species, and in many instances of the plants upon which
they are found. London, printed for the author,
1823–1840. 8 volumes. Royal-8vo (235 × 142 mm).
With 770 hand-coloured engraved plates. Contemporary red half morocco, gilt decorated and lettered
spines, frontcovers with red morocco label „Veritas
vincit omnia J.W“, gilt edges.
€ 8400,–
An attractively bound copy of the first edition, with
all plates finely engraved. In later editions many of the
plates are reproduced in lithography, which makes them
less attractive. This work was originally published in
parts, and once described by Cuvier as „the paragon
of perfection“. The treated insects are depicted together with flowers or plants, which render the plates
particularly charming. John Curtis was born in Norwich in 1791, son of an engraver, and his mother was
described as a „cultivator of flowers“. At the age of
sixteen he went to work for a local solicitor and began
to supplement his income by collecting and selling insect specimens to the gentlemen entomologists of the
day and learnt the art of scientific illustration. His first
published illustrations appeared in Kirby and Spence’s
bestseller „Introduction to Entomology“ (1815–26).
In 1817 he went to London where he met many of
the leading natural historians of the day, such as Sir
Joseph Banks. „John Curtis is described as the first
entomologist to earn a living, albeit a rather poor one,
as a scientist. He liked to travel although it proved difficult because of his financial problems but he collected
extensively in Britain, Ireland and Europe. In 1825 he
travelled to Scotland by steam packet and returned by
land, walking most of the way and collecting insects
and adding thirty-two new species to the British list –
all material for his dream work ‚British Entomology‘„
(Gilbert p. 142). A systematically bound copy. Provenance: armorial bookplate of John Waterhouse Halifax
and another bookplate „Queen Margaret’s School,
presented by Mrs. Doherty Waterhouse“. – Horn &
Schenkling 4184; Nissen ZBI, 1000.
Demidoff, A. Voyage dans la Russie Méridionale et
la Crimée, par la Hongrie, la Valachie et la Moldavie,
exécuté en 1837 … dédié à S. M. Nicolas Ier, Empereur de toutes les Russes: Atlas d’histoire naturelle. Paris, E. Bourdin, 1842. Folio (435 × 280 mm).
58
With 95 engraved plates (including 4 folded maps),
of which 84 beautifully hand-coloured. Contemporary blond calf, gilt decorated spines, sides with
double gilt borders, gilt edges.
€ 26 500,–
Most probably the finest plates on Russian natural
history. The spectacular plates, some heightened with
gold and silver, are made after drawings by the most
famous natural history artists of the period such as Travies, Prêtre and Oudart. Especially the ichthyological
plates are of a great beauty and belong to the very best
ever made on this subject. Demidoff (1812–1870) was a
well-known traveller, who married Princess Mathilde,
daughter of Jerôme Bonaparte. The plates are arranged
as follows: Pisces 32 hand-coloured plates; Aves 3
hand-coloured plates, Amphibia (& Reptilia) 13 handcoloured plates; Polypi 3 (1 hand-coloured) plates;
Ecailles des Poissons et des Reptiles 3 hand-coloured
plates; Mammalia 4 hand-coloured plates, Crustacea
1 hand-coloured plate; Arachnoidea 1 hand-coloured
plate, Cryptogamia 7 hand-coloured plates; Mollusca
12 hand-coloured plates; Geologie 4 hand-coloured
plates & 4 (3 hand-coloured folded) maps; Terrain Carbonifères 8 plates. – „… the 13 hand-coloured, engraved
plates … represent the first coloured iconography of the
reptiles of southern Russia to be published“ (Adler III
p. 110). – Nissen ZBI, 1072.
Doubleday, E. & Westwood, J. O. The genera
of Diurnal Lepidoptera: comprising their generic
characters, a notice of their habits and transformations, and a catalogue of the species of each genus.
London, Longman, Brown, Green, and Longmans,
1846–1852. 2 volumes. Folio (375 × 270 mm). pp. xi,
(1), 1–250; (2), 251–534, with 86 lithographed plates
of which 85 splendidly handcoloured. Contemporary green half morocco, richly gilt decorated spines
in 6 compartments, marbled sides (minor skilful
repair to bindings).
€ 20 000,–
One of the rarest and most beautiful iconographies
on butterflies. The magnificently handcoloured plates
were drawn and lithographed by William C. Hewitson.
Hewitson was a very wealthy naturalist and formed the
most complete collection of diurnal lepidoptera of the
world (now in the British Museum). „Hewitson was
a most accomplished artist and scrupulously accurate
draughtsman, and his figures, whether of birds’ eggs
or butterflies, are drawn and coloured with conscientious care … In his own line, as a pictorial describer of
butterflies, Hewitson stands unrivalled“ (DNB. IX pp.
758–59). The work was published in 54 parts. The first
31 parts by Doubleday and due to his early death the
work was continued by Westwood. The work is fully
discussed by F. Hemming in the „Journal of the Soc.
for Bibl. of Nat. Hist. Vol. I, 11. pp. 335–464“. „The
number of new species figured by Doubleday is very
considerable, and is even larger than appears at first
sight“ (Hemming). „Westwood remarked that the butterfly collection of the British Museum was ‚one of the
finest ever formed‘, and Doubleday based his work on
that collection, gaining other information. Particularly
on butterfly habits, from manuscripts and drawings
also in the British Museum. The famous collection of
drawings by John Abbot painted in America and sent to
England, plus those of General Hardwicke’s collection
of Indian drawings gave much of this information“(Gilbert. Butterfly Collectors and Painters p. 82). The first
plate, an anatomical plate, was never coloured. A fine
copy without any foxing. – Horn & Schenkling 5034:
„Sehr selten“; Nissen ZBI, 1150.
Gaertner, J. De frvctibvs et seminibvs plantarvm.
Accedvnt seminvm centvriae qvinqve priores (continens seminum centurias quinque posteriores).
Stuttgart, typis Academiae Carolinae / Tübingen,
typis G. H. Schrammii / Leipzig, C. F. O. Richter, 1788–1807. 3 volumes. 4to (255 × 205 mm). (I:)
pp. (12), clxxxii, (2), 384, (8), with engraved plates
1–79; (II:) pp. lii, (4, incl. 1 blank leaf), 504, with
engraved plates 80–180; (III, 1:) pp. (8), 1–128, with
engraved plates 181–202; (III, 2:) pp. (4), 129–256
with engraved plates 203–225. Contemporary calf,
gilt ornamented spines in 6 compartments with red
and green gilt lettered labels (spine of first and third
volume with some repair).
€ 9000,–
is very rare and added an „Index synonymorum“ pp.
505–520 to the second volume, which must be considered a second issue of the 2nd volume as many copies
were distributed without the second index which was
issued a year later in 1792. The title page on the second
volume is dated 1791. „But Gärtner’s theory of the seed
is one of his most valuable contributions to the science“
(Sachs p. 124). An excellent copy of this famous classic
on the morphology of fruits and plant seeds. Its fine and
elaborately engraved plates are almost all by the wellknown Nürnberg artist J. Sturm. – Stafleu & Cowan
1925 & 1921; Hunt 697.
Trew, C. J. Plantae Selectae quarum imagines ad
exemplaria naturalia Londini in hortis curiosorum
nutrita manu artificiosa doctaque pinxit Georgius
Dionysius Ehret … Augsburg, J. J. Haid, 1750–73.
Large folio (550 × 380 mm). pp. (iv), 56, (2), with
general title in red, gold and black, and three engraved portraits, and 100 hand-coloured engraved
plates, the first word of the engraved captions to
each heightened in liquid gold; a fine large fresh copy
in recent half green morocco.
€ 85 000,–
First edition, an exceptionally fine and very large,
uncut copy, of one of the most beautiful and distinctive
flower books of the eighteenth century, with magnificent plates by Georg Dionysius Ehret. „The genius
of Ehret was the dominant influence in botanical art
during the middle years of the eighteenth century“
(Blunt). – Dunthorne 309; Great Flower Books p. 78;
Hunt 539; Johnston 429; Nissen BBI, 1997; Stafleu &
Cowan 15131. – See illustration.
First edition, first issue with the very rare supplement
by the author’s son Carl Friedrich Gaertner. The first
volume is dedicated to Joseph Banks. The work is a
taxonomic landmark and many of the seeds and fruits
derive from Cook’s first voyage and from the collection of Sir Joseph Banks. „In 1778 he (Gaertner) was in
London, renewing his contact with Joseph Banks, and,
as always, hospitably received at the treasure-house in
Soho square. Since his first visit, Banks and Solander
had made their great trip around the world with Cook
on his first voyage (1768–1771). The collections of that
trip were liberally made available to Gaertner, who
was allowed to take named specimens with him, often
of new taxa that had only been provided with manuscript names by Banks and Solander. The same was
true of fruits obtained from specimens grown at Kew,
among which were plants brought back by Banks and
Solander, as well as the first introductions from South
Africa by Masson …“ (F. A. Stafleu. Joseph Gaertner
and his Carpologia p. 1). Gaertner incorporated unused
material from the East Indies obtained from Leiden, as
well as plants from Japan and the Cape given to him by
Thunberg. Joseph Gaertner died in 1791 finishing the
third part of the second volume up to page 504. The
second volume was distributed with 504 pages including an „Index generum universalis“ (pp. 489–504). Carl
Friederich Gaertner published the third volume which
59
Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
Stand 56
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Reisen · Expeditionen · Ethnologie · Naturwissenschaften
Orientreise 1586
Mergenthal, Hans. Gründliche und warhafftige
Beschreibung Der Löblichen vnd Ritterlichen Reise
vnd Meerfart in das heilige Land nach Hierusalem
des Durchlauchtigen und Hochgebornen Fürsten
vnnd Herrn / Herrn Albrechten / Hertzogen zu
Sachssen / Landgraffen in Düringen / Markgraffen
zu Meissen / etc. Dabey ein kurtzer Ausszug der Pilgramschaft ins gelobte Land / Hertzog Wilhelmen
zu Sachssen / auch anderer Fürsten aus diesem hochlöblichen Stammen / So wol etlicher Graffen / vom
Adel / und anderer / so mit darbey gewesen / zubefinden. Gestellet durch Den Gestrengen und vesten
Hansen von Mergenthal. So selbsten persönlich mit
und darbey gewesen. Leipzig, Zachariam Berwaldt,
Verleger Hennig Grossen 1586. 4to. 60 Blatt. Pappband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel,
Einband etwas gebräunt, Vorderdeckel mit Feuchtrand, innen ein sehr gutes Exemplar.
€ 8500,–
Frühes Werk aus der Reihe „Europäische Reiseberichte
des späten Mittelalters“. Mergenthal beschreibt hier die
Reise des Fürsten Albrecht, Herzog zu Sachsen, 1476
nach Jerusalem. Die Reise führte von Dresden über
Weimar, Coburg, Bamberg, Nürnberg, München, Innsbruck, Bozen, Florenz nach Rom. Unterwegs werden
zahlreiche Adelige mitgenommen. Von Venedig führte
die Schiffsreise nach Corfu, Kreta, Rhodos, Cypern
und schließlich nach Jerusalem. Beschrieben wird auch
die Rückreise, wobei hier Kärnten mit Villach durchreist wird. Im Anhang sind etliche Pilgerreisen in das
Heilige Land um 1150 dargestellt. Selten! – Röhricht
1476 3b.
Durch Syrien und Mesopotamien
Oppenheim, Max Freiherr von. Vom Mittelmeer
zum Persischen Golf. Durch den Hauran, die syrische Wüste und Mesopotamien. 2 Bände. Berlin,
Reimer 1899–1900. Gr.-8vo. XV, 334 S.; XIII S., 1
Bl., 434 S. Mit zahlreichen Abbildungen, Tafeln, 1
Plan, 4 Karten und 1 großen Karte in 2 gefalt. Kartenblättern. Sehr dekorative Original-Leinenbände
mit Prägungen am Vorder- und Hinterdeckel (Rücken fachmännisch hinterlegt und durch Verwendung des Original-Materials ist diese Restaurierung
beinahe nicht ersichtlich), einige St. a. Vorsatz und
Titel, insgesamt ein schönes Exemplar.
€ 2800,–
60
Max Freiherr von Oppenheim (1860–1946) war Diplomat, Orientalist und Archäologe. Er war Mitarbeiter
des Kaiserlichen Generalkonsulates in Kairo und da er
keine spezielle Aufgabe hatte, konnte er zahlreiche Forschungsreisen, v. a. im Orient durchführen. Seine größte
Entdeckung war 1899 der Siedlungshügel Tell Halaf
und die dort befindliche Halaf-Kultur. Er bereiste weite
Teile Syriens, u. a. Palmyra, und gibt nicht nur von den
antiken Stätten, sondern auch von der Bevölkerung und
den Landschaften ein interessantes Bild.
Islamische und christliche Architektur
in Nordmesopotamien
Preusser, Conrad. Nordmesopotamische Baudenkmäler altchristlicher und islamischer Zeit. 2 Bände
(Textband und Tafelband). Leipzig, Hinrichs 1911.
Folio. 3 Bl., 71 S. Mit 1 Kartenskizze und 225 Abbildungen auf 82 Tafeln und im Text. OriginalBroschurbände in Original-Schuber (Innenfalz des
Schubers mit Einriss), Innenlasche Broschur des Tafelbands mit Einriss, Textband unaufgeschnitten, ein
sehr gut erhaltenes Set dieser Rarität.
€ 12 000,–
Conrad Preusser war Teilnehmer der Assur-Expedition. Während dieser Zeit unternahm er eine Spezialexpedition entlang bislang wenig bekannter Routen im
Norden Mesopotamiens. Die Reiseroute verlief von
Assur aus auf der linken Seite des Tigris aufwärts über
Zacho nach Geziret ibn Omar, über den Strom, um den
Tur Abdin in zwei Hauptrichtungen zu durchschneiden, einer westlichen bis Midjat und einer südlichen bis
Nisibin. Von hier aus über Dara, Mardin, Diarbekir, den
nördlichsten Punkt der Route, und wendet sich dann
wieder nach SW über Wiranschehir nach Harran. Von
hier steigt sie nochmals nordwestlich nach Urfa, dann
westlich bis Biregik, wo der Euphrat überschritten
wird, um sich nun in flachem Bogen über Karkemisch
und Bumbug nach Aleppo zu wenden.
Islamische Bauwerke
Sarre, Friedrich. Denkmäler Persischer Baukunst.
Geschichtliche Untersuchung und Aufnahme Muhammedanischer Backsteinbauten in Vorderasien
und Persien. Berlin, Ernst Wasmuth 1901–1910.
Folio (51 cm). 2 Bände (Textband und Tafelband).
Textband: X, 166 S. mit 229 Abbildungen. Tafelband:
8 S. mit 90 Tafeln (4 doppelseitige, einige farbig).
(Das Tafelverzeichnis gibt 123 Nummern auf 90
Tafeln an – so komplett). Neue Leinenbände mit Rückenbeschriftung. Sehr guter Zustand. € 20 000,–
Eine Rarität! – Die Tafeln erschienen in 7 Lieferungen
im Zeitraum 1901–1910. Sarre, deutscher Orientalist
und Kunsthistoriker, fotografierte selbst und nahm auf
seinen Reisen in Kleinasien und Persien immer einen
ausgebildeten und kompetenten Architekten mit. Die
Ergebnisse seiner Reisen sind seine großartigen Werke,
darunter das hier vorliegende. Hier enthalten ist auch
bereits die im Jahre 1921 herausgegebene Einzelveröffentlichung: Konia. Seldschukische Baudenkmäler.
Der österr. Landschaftsmaler Edmund von Wörndle
zu Adelsfried und Weiherburg (1827–1906) gilt als der
letzte bedeutende Vertreter der Romantischen Malerei
in Tirol. – „Zusammen mit seinem Bruder besuchte
er die Wiener Akademie der Bildenden Künste. Die
Professoren Franz Steinfeld und Thomas Ender unterrichteten ihn in der Landschaftsmalerei. 1855 brach er
mit einem österreichischen Pilgerzug nach Palästina
und Syrien auf. Auf dieser Reise entstanden die Skizzen
für die Palästina-Bilder. Diese Bilder wurden in Wien
und in Innsbruck veröffentlicht. Von 1856 bis 1859
lebte er in der österreichischen Botschaft im Palazzo
Venezia in Rom. Zu dieser Zeit erhielt er zahlreiche
Aufträge aus der ganzen Welt. 1859 zog er nach Innsbruck, wo er sich im Ansitz seiner Familie niederließ“
(Wikipedia). – Das vorliegende Werk „Bilder aus dem
heiligen Lande“ erschien in drei Lieferungen und liegt
hier ohne Lieferungsumschläge vor. Die Tafeln zeigen
Landschaftsbilder („Jerusalem“, „Nazareth“, „Jeremiasgrotte“, „Platz der Bergpredigt“, „Stadt Sichem“,
„Stadt und See Tiberias“, „Thal Josaphat“ u. a.) nach
den plastischen Zeichnungen des Verfassers. – Sehr
selten. – Tobler 230; vgl. Thieme/B. XXXVI, 170 (unter
dem Titel „Ansichten von den heil. Stätten in Palästina“). –Siehe Abbildung.
Islamische Kunst
Sarre, Friedrich. Erzeugnisse Islamischer Kunst.
Sammlung F. Sarre. Mit epographischen Beiträgen
von Eugen Mittwoch. 2 Bände. 1. Band: Metall. 2.
Band: Seldschukische Kleinkunst. Leipzig, Hiersemann 1906–1909. Gr.-4to. VIII S., 1 Bl., 82 S. mit 10
Tafeln und 54 Abbildungen; VIII, 54 S., 1 Bl. mit 25
Tafeln und 38 Abbildungen im Text. Original-Kartonbände, leicht fleckig, gute Exemplare. € 3800,–
Katalog der umfassenden Sammlung Friedrich Sarres
über mohammedanische Kunst aus Vorderasien. Die
Gegenstände sind nach Metall, Keramik und Glas, Miniaturmalerei sowie Textilkunst geordnet. Diese Kataloge sind keine trockene Auflistung, sondern vielmehr
ein Handbuch für Sammler und Freunde orientalischer
Kunst. – Siehe Abbildung.
Fotografien 1856
Wörndle zu Adelsfried und Weiherburg, Edmund
von. Bilder aus dem heiligen Lande. Von Edmund
Wörndle v. Adelsfried. Photographien nach Original-Cartons. Wien, Joseph Bermann 1856. Qu.Folio. (31 × 44,5 cm). Titelblatt, ein Bl. Beschreibung
der Tafeln u. 12 mont. Orig.-Fotografien (ca. 19 × 29
cm) auf Untersatzkartons. In dekorativer neuer
Halbledermappe.
€ 12 000,–
Islamische Architektur in Milet
Wulzinger, Karl, Paul Wittek und Friedrich Sarre.
Das islamische Milet. (Milet. Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre
1899, hg. v. Theodor Wiegand. Bd. 3/H. 4). Berlin
und Leipzig, Walter de Gruyter 1935. Gr.-4to. 4 Bl.,
127 S., 2 Bl. mit 68 Tafeln und 72 Abbildungen im
Text. Original-Leinenband (an den Rändern etwas
angebräunt), ein gutes Exemplar.
€ 6500,–
Das Werk über das islamische Milet ist ein selbständiger
Band aus der Reihe Milet. Im Mittelpunkt stehen die
Ausgrabungen aus der seldschukisch-islamischen Epoche Milets. Die künstlerisch hochstehendste Schöpfung
ist dabei sicherlich die Eljas Bey Moschee. Paul Wittek
beschreibt die historische Epoche: Milet in der türkischen Zeit. Wulzinger befasst sich mit: Die Entstehung
der islamischen Stadt. Friedrich Sarre erarbeitete: Die
Keramik der islamischen Zeit von Milet. Wittek beschäftigt sich auch mit den islamischen Inschriften von
Balat-Milet.
61
Antiquariat Sabine Keune
Stand 39
Kupferstraße 15 · 52070 Aachen
Telefon +49 (0)241 900 72 747 · Fax +49 (0241) 900 72 757
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Avrilly). Éditions du Renard Pale 2006. 30,5 × 25
cm. 57 nn. Bl. Spiralbindung. Ausgestanzter OU. In
Kartonmappe mit montierten ausgestanzten Buchstaben.
€ 2200,–
Erste Ausgabe. Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe, im Impressum von den 27 Künstlern eigenhändig signiert. Ein faszinierendes Künstlerbuch, auch
typographisch hervorragend gestaltet. Jeder Buchstabe
des Alphabets von einem anderen Künstler collagiert.
Dabei sind u. a. Ben Vautier, Lucien Clergue, Florent
Chopin, Alfons Alt und Pierre Tilman.
Anschauungsbuch – 30 Werkstätten von Handwerkern. Nebst ihren hauptsächlichsten Werkzeugen und Fabrikaten. Mit erklärendem Text. Mit 30
handkolorierten lithographierten Tafeln. Stuttgart
und Eßlingen. Schreiber und Schill (um 1848). 6.
Aufl. 34 × 21,8 cm. 12 S., 60 nn. Bl. Farb. lithogr.
OHlwd.
€ 4300,–
Berliner Handpresse
ABC – Bilder-ABC. 24 handkolorierte Kupferstiche auf Karten. o. O. o. V. (um 1815). Je 11 × 8,5
cm. 24 OPp.-Karten. Lose in Buntpapier-Umschlag
und OPp.-Schuber.
€ 1800,–
Sehr selten. Die anmutigen, auch typographisch bestechenden Bilder in kräftigem Altkolorit, stellen die
einzelnen Buchstaben und Begriffe pantomimisch dar.
1979 erschien unter dem fiktiven Titel „Vergnügliches
Bilder-ABC“ der Nachdruck einer Leporelloausgabe
der Karten mit einem Begleitheft. „Die vierundzwanzig handkolorierten Kupfer, die in Süddeutschland oder
Österreich – manches deutet auf Wien hin – um 1815
entstanden sein mögen, schildern eine heitere, anmutige
Welt, so recht nach dem Herzen eines „Taugenichts“.
(A. d. Geleitwort von Dietmar Debes, W). Vereinzelt
minimal fl. Umschlag und Schuber mit leichtem Abrieb. Schönes Exemplar.
ABC – Dupuy, Patricia (Hrsg.). ABC du Collage. Metteuse en oeuvre Patricia Dupuy. Conception graphique Jean-Pierre Borezée. Collaboration artistique Jean-Paul Kahn. Mit 27 ganzs.
farbigen Ill. nach Collagen von Lucien Clergue,
Mimi Parent, Ben Vautier u. a. (Chateauvieux und
62
Herausragendes, vorzüglich koloriertes Bilderbuch.
Die wichtigsten Berufe und Handwerke der Zeit (EA
1845) werden sehr informativ und anschaulich dargestellt, Buchbinder, Hufschmied, Scherenschleifer,
Tischler, Bäcker, Schuster, Bürstenmacher, Schneider,
Weber u. v. a. Einbandtext: Arbeit ist des Bürgers
Zierde. Segen ist der Mühe Preis. Handwerk hat goldnen Boden. Vgl. Seebaß II, 2172. Die ersten Blätter gering braunfl. Tafeln fachkundig auf neuen Steg gesetzt.
Gering bestoßen.
Balthusz (d. i. Balthazar Klossowski de Rola).
Mitsou. Quarante Images par Baltusz. Preface de
Rainer Maria Rilke. Mit 40 Lithographien auf Tafeln von Balthusz. Erlenbach-Zürich und Leipzig.
Rotapfel (1921). 24,6 × 19 cm. 13 S., 41 nn. Bl.
OU.
€ 1600,–
Erste Ausgabe. Die Bildergeschichte des nicht ganz
dreizehn Jahre alten Künstlers Balthusz (1908–2001).
Balthazar fand die Katze am Schloß von Nyon, nahm
sie mit nach Genf, erlebte Schönes und Schwieriges
mit der kapriziösen kleinen Freundin und eines Tages
verschwand sie wieder. Das Vorwort schrieb Rainer
Maria Rilke (1875–1926), sein Mentor, der Freund
seiner Mutter, der Malerin Elizabeth Dorothea Spiro
(1886–1969). Wilpert/Gühring 37 (Rilke). Ritzer E 36.
Der empfindliche Umschlag an den Rändern gebräunt
u. gering braunfleckig.
Berliner Handpresse – Jörg, Ingrid – Von „Annes
Wiese“ zum „Begnadigten Truthahn“. 30 Kinderbücher der Berliner Handpresse. Mit ganzs. u. doppels. farbigen Linolschnitten von Ingrid Jörg. Berlin.
Berliner Handpresse (1984–2010). 33,5 × 34,5 cm.
OHlwd. mit farbigem Linolschnitt.
€ 8400,–
Erste Ausgaben. Schöne Sammlung von prachtvollen,
farbenfrohen Pressendrucken. Alle zwischen 1984 und
bis zur Auflösung des Verlags im Sommer 2010 in
der Berliner Handpresse jährlich erschienenen Bilderbücher mit Orig.-Linolschnitten von Ingrid Jörg.
Jeweils nummeriert und handsigniert. Limitierte Auflagen von 100 Exemplaren. Handeinbände. Die Texte
von verschiedenen Autoren, darunter Manfred Hocke,
Aras Ören und Kurt Bartsch, sechs wurden von der
Büchnerpreisträgerin Felicitas Hoppe verfasst. „Bilderbücher für Erwachsene werden gerade dadurch wichtig,
daß ihre Texter an Wortwitz und Anspielung so reich
sind, daß sie sich neben einer so intensiven Bildwelt,
wie sie bei Ingrid Jörg sich feiert, behaupten können.“
(G. Ramseger in Fünfundzwanzig Jahre Berliner Handpresse S. 6). Neubauer 106, 112, 118. Spindler 65, 67, 69,
71. Isphording 92, 95. – Siehe Abbildung.
Gontcharova – Puschkin, Alexander. Conte de
Tsar Saltan et de son fils le glorieux et puissant prince
Gvidon Saltanovitch et de sa belle Princesse Cygne.
Mise en francais par Claude Anet. Mit 16 ganzs.
handkolorierten Ill. und handkoloriertem Buchschmuck von Natalia Gontcharova. Paris. Éditions
de la Sirène. 1921. 30 × 23 cm. 24 nn. Bl. auf 6 gefalteten Bogen. In OPp.-Mappe mit handkoloriertem
ill. Papier.
€ 3500,–
Gebrüder Grimm unter Bezug auf „Die lächerlichen
Wünsche“ von Charles Perrault. LdI, Heller A/3.
Miniaturbuch – Dante Alighieri. La Divinia
Commedia. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz.
Milano. Ulrico Hoepli 1878. 55 × 38 mm. 4 nn. Bl.,
499 S. Goldschnitt. Goldgepr. blaues Maroquin mit
Innenvergoldung.
€ 2600,–
Erste Ausgabe. Schönes Exemplar des „Dantino“. Eins
von 1000 Exemplaren. Gedruckt in der „Occhio di
Mosca“, der Mückenauge-Type (fly’s eye type), der
Druck von derart winzigen Lettern soll das Sehvermögen von Setzer und Korrektor ernsthaft beeinträchtigt haben. Bondy 92. Welsh 2169. Spielmann 114.
Rücken schwach berieben.
Münchener Bilderbücher. 17 Bände. Mit tlw. handkolorierten Holzschnitten von W. Busch, E. Ille, F.
Pocci u. a. München. Braun & Schneider (1861–
1890). 17 × 22 und 22 × 17 cm. OPp. mit farbiger
Efeuranke.
€ 1600,–
Schöne Sammlung von 17 Bänden der insgesamt 36
Bände umfassenden Reihe mit Holzschnitten von W.
Busch, W. Diez, G. Fröhlich, Eduard Ille, Franz Graf
von Pocci, Carl August Reinhardt u. a. Vorhanden sind
die Nummern 1, 3 (Bilder-A.B.C. für kleine Kinder),
8, 9, 10, 14, 16, 18, 19, 21, 25, 28 (A-B-C-Buch aus dem
Thierreich in Reimen und Bildern), 29, 30, 33, 35 und
36. Die lustigen und lehrreichen Bildergeschichten
sind jeweils zuerst in den „Münchener Bilderbogen“
erschienen. S. Wegehaupt II. Tlw. gering bestoßen.
Eins von 599 nummerierten Exemplaren. Zauberhafte Märchenillustrationen. Die Malerin,
Graphikerin und Bühnenbildnerin, die zahlreiche futuristische Bücher illustrierte, verließ Rußland 1915 und lebte ab dann in Paris.
„Goncarovas Gestaltung der Bilder, teppichartige Dekorationen, Bordüren und Schmuckinitialen ist sehr sorgfältig geplant und
durchgeführt: Drei Teppichseiten mit vegetabilen Motiven bilden den Anfang und das
Ende… Die farbenfrohe, helle Kolorierung
ist im Pochoirverfahren ausgeführt, d. h. mit
Schablonen und von Hand.“ (Bowlt/Hernard
S. 133). Bowlt/Hernard 79 mit Abb. Cotsen
9032. – Siehe Abbildung.
Honegger-Lavater, Warja. La Fable du
Hasard. Mit Farblithographie in Leporellofaltung. Basel. Basilius Presse (1968).
15,7 × 11 cm. 30 nn. Bl. in Leporellofaltung.
Farbig lithogr. OPp. in farbig lithogr. OPp.Schuber.
€ 390,–
Erste Ausgabe. Mit handschriftlicher Signatur
von Warja Honegger-Lavater. Eine Imagerie
gedruckt als Original-Graphik in den Atelier
Arte Paris. Die Künstlerin erzählt die Fabel in
ihrer unnachahmlichen Zeichensprache nach
dem Märchen „Der Arme und der Reiche“ der
Gontcharova
63
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Aquila, Pietro (tätig in Palermo u. Rom ca. 1650–
1692). Effigies Romanorum Imperatorum ex antiquis numismatibus, quae in Thesauro Christinae
Reginae adservantur delineatae… a Julio Caesare,
ad Leopoldum semp. Augus. Rom, J.J.de Rubeis
1681. Imp.Fol. Mit 166 radierten Medaillons, davon
164 num. Portraits der römischen Kaiser von Julius
Cäsar bis Franz I. auf 56 Bl., jwls. auf Darst. beschnitten u. auf 15 Bl. Bütten aufgezogen. Hlwd. d.
19. Jhs. mit blauem Dsch. mit goldgepr. Tit.: „Die
römischen Kaiser“. (Etw. gelockert, leicht berieb. u.
best., Rckn. minimal fl.).
€ 4500,–
AKL 4, S. 598. Thieme-B. II, 51. – Das erste (unnum.)
Medaillon zeigt eine Allegorie auf Rom. Die letzte
Radierung mit leerem Medaillon links u. Kartusche mit
Adler, mit dem Impressum u. Datum 1681. Mindestens
die beiden letzten Portraitbl. mit den num. Portraits
159–164 sind jedoch später datiert, so dass das Werk
in dieser Vollständigkeit nicht vor 1745 (Krönungsjahr
Franz I.) erschienen sein konnte. – 1 Bl. lose, tls. fleckig
u. 1 Bl. mit Wurmgang, die übrigen mit 1–3 winzigen
Wurmlöchern im unt. Rand.
Buchobjekt – Bouillon, François. La nuit de Mangbetou. La nuit du Mangbetou. Paris, Moreau 1978.
50 × 620 mm. [4] Bl. Spiegel-Einband, in Kartonschuber mit Titelaufdruck.
€ 450,–
Nr. 49 von 50 nummerierten und signierten Exemplaren, aus einer Gesamtauflage von 90. Vom Pariser
Illustrator François Bouillon als „instrument-livre“
bezeichnetes Objekt, mit je einer Radierung, Gouache
und Collage.
Dehmel, R. (Hrsg.). Der Buntscheck. Köln, Schaffstein & Co. 1904. 4°. Mit zahlr. kolor. Illustrationen
von E. R. Weiss, E. Kreidolf, K. Hofer und K. F. von
Freyhold. 55 S. Illustr. Opbd. (Rckn. lädiert und mit
größeren Fehlstellen).
€ 1500,–
Schug 514. Pressler 113. – Eins der Ex. der Luxusausgabe. – Verso vord. flieg. Vorsatz von Dehmel sign. u.
als Luxus-Exemplar bezeichnet. – Innen gutes Ex.
Fotografie – Bonfils, Felix. Panorama von Jerusalem (vom Ölberg aus gesehen). Fotografie (Albumin) aus drei Teilen zu einem Panorama zusammen
gesetzt und auf Karton montiert. In der Mitte Falz.
21,5 × 84 cm.
€ 1500,–
64
Fotografie – Kier Prem, Michele. Venedig. 10 Fotografien (Salzpapierabzüge) aus der Venedig-Serie.
1855. Folio. – Gut erhalten.
€ 4500,–
Fuchs – Weis, H. Ernst Fuchs. Das graphische
Werk. Mit 5 signierten Original-Radierungen von E.
Fuchs und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.
Wien und München, Verlag für Jugend und Volk
1967. 192 S. 31 × 24,5 cm. Pinkfarbener OriginalLederband.
€ 900,–
Eins von 200 nummerierten Exemplaren der Luxusausgabe mit den fünf Radierungen auf aufgewalztem
indischen Papier.
Fuchs, Ernst. „Sechzehn und eins“. 17 AquatintaRadierungen (9 getönt, 8 farb.). O. O., Edition
Volker Huber 1976. Gr.-Fol. 17 Bll. Lose in Olwd.Mappe. – Nr. 5 von 99 Ex. – Die Radierungen blattweise vom Künstler sign. und num.
€ 3000,–
Krapf, J. L. Reise in Ost-Afrika ausgeführt in
den Jahren 1837–55. Zur Beförderung der Ostafrikanischen Erd- und Missionskunde. 2 Tle. in
1 Bd. Kornthal u. Stgt., Selbstverlag in Commiss.
bei W. Stroh 1858. Mit lith. gefalt. Karte. XIV, 505;
521 S. Einf. Lwd. um 1880 (Rckn. läd. u. mit Fehlstellen).
€ 3600,–
Embacher 177. ADB XVII, 49. – Erste Ausgabe, in
einer kleinen Auflage erschienen. K. (1810–1881), auf
einer Reise in das Dsaggaland im Jahre 1848 entdeckte
er den 18000 Fuß hohen Schneeberg Kilimandscharo.
– Durchgeh. gebr. u. tls. stockfleckig. – Von größter
Seltenheit. – Mit hs. Widmung von Krapf auf dem Titel,
datiert 1856. Auf dem vord. Vorsatz hs.: „Julie Amthor.
Erhalten von Frau Dr. Krapf im Febr. 1884“.
Martius, J. N. Unterricht von der Magia naturali und
derselben medicinischen Gebrauch auf magische
Weise. Beygefügt ein Neueröffnetes Kunst-Kabinett
und Ant. Mizaldi hundert Curieuse Kunst-Stücke.
Ffm. u. Lpz., Nicolai 1751. Titelkupfer, 7 Bl., 296 S.,
11 Bl. Mod. Hldr. (Vorsätze erneuert).
€ 500,–
Ferguson II, 547, Anmerk. Erste deutsche Ausgabe. –
Stärker gebräunt.
Neu-eröfnete lustige, Die, Schaubühne Menschlicher Gewohn- und Thorheiten: Entworffen in
7 Classes: Als I. Vieler Art seltsamer Würme/ so
die Menschen plagen und nagen. II. Caffée- und
Thée-Logia, dessen Gebrauch und Mißbrauch. III.
Biere-Logie, allerhand Biere Krafft und Tugend. IV.
Tabaco-Logia, oder deren nützlichen Gebrauch und
Mißbrauch. V. Caseologia; derer sonderbahre Zubereitung und Geschmack. VI. Wurstologia, derer
Composition nach eines jeden Landes Arth. VII.
Gänse-Logia, warum man dieselbe[n] auff Martini
martert un[d] bratet. Alle auff das kurtzweiligste
beschrieben, und jedes in ein besonderes Tractätlein
von einem Liebhaber guter Gesellschafft abgefasset,
und mit Kupffern erleutert. (Hbg., Wiering 1690).
12°. Mit 6 dplblgr. Kupfertaf. u. einigen Holzschn.
Getrennte Seitenzählung. Prgt. d. Zt. (Gebräunt u.
fl., tls. berieb. u. best.).
€ 6300,–
VD17 12:645614Z (tls. abweichende Kollat.). BL
(German books) N 124. Graesse VI/1, 297. Arents,
Tobacco II, 409 (ausführl. mit Abb.); Mueller, Kaffee
188. Schoellhorn 1075 (nur Biere-Logia). Hayn-G.
VII, 131 („Complete Expl. sehr selten u. gesucht!“).
– Außerordentlich seltene, erste und einzige Sammelausgabe. Einzelne Teile möglicherweise schon vorher
einzeln erschienen (?). – Enthält, jeweils mit einem
schönen, kuriosen Frontispiz: I. Wurm-Logia vieler
seltzamer Würmer, so die Menschen plagen und nagen.
Doppelblattgr. Gesamt-Titel, Front., 117 S., 1 Bl. – II.
Caffee- und The-Logia, dessen Gebrauch und Mißbrauch. Front., 2 Bl., 88 S. – III. Biere-Logia … Oration
v. d. Gersten-Korn … Mit Front. u. 120 S. – IV. TabacoLogia, oder deren nützlichen Gebrauch und Mißbrauch. (Darin mit eigenem Titelbl.: 1. Sinnreiches Lob
des Tobacks. Von Johann Rauchwohl. 2. Appendix,
oder erneuerte nicotianische Policey- und TabacksOrdnung). Front., 120 S. – V. Caseologia (Käse). 72
S. – VI. Wurstologia. Novissima et aucta … Front. (für
Caseologia u. Wurstologia gemeinsam), 60 S. – VII.
Gänse-Logia … u. endlich ihre unschuldige Marter,
Pein u. Todt … Front., 72 S. – Drucktitel mit Einriss.
Durchgeh. gebräunt, tls. stockfl. Front. oben knapp
beschnitten, insges. recht ordentlich.
Reinhard, C. Der Bär und der Mond. Mit lith. u.
kolor. Titel u. 20 einseitig bedruckten lith. Bl. mit ca.
25 meist kolor. Illustr. Hbg., Hoffmann u. Campe,
London, Trübner & Co. u. Paris, Franck 1855. Illustr. Ou.
€ 450,–
Rümann 1755. Erste Ausgabe. Als Märchen eingekleidete Satire in gereimten Versen, in der die Versuche des
Bären des Nordens (- Russland), dem Halbmond (Türkei), dem der schon manchen Bienenkorb abgerungen, auch die Honigscheiben der Donaufürstentümer
auszunehmen, arg gegeißelt werden. Den Hauptreiz
bilden die kolor. Lith. des berühmten Karikaturenzeichners C. Reinhardt. – Gutes Ex.
Schwaben – (Landgerichtsordnung). Des Freyen
Kaiserlichen Lanndtgerichts in Obern vnd Nidern
Schwaben: Ordnung. Innsbruck, Paur 1618. Kl.4°.
Titel mit ornament. Holzschnittbordüre. Mod.
Hprgt.
€ 480,–
Sizilien – Egly, M. de. Histoire des rois des deux
siciles de la maison de France. Contenant ce qu’il
y a de plus interessant dans l’histoire de Naples,
depuis la fondation de la monarchie jusqu’a present.
4 Bde. Paris, Nyon fils 1741. Mit 4 gefalt. Kupferktn.
Ldrbde. d. Zt. mit Rsch. u. Rverg. (Kap. tls. mit kl.
Ausrissen, berieb. u. best.).
€ 480,–
Brunet VI, 25739. Erste Ausgabe. – Leicht gebräunt, tls.
stockfl. 1 Karte tls. mit Knickfalten. Kl. AntiquariatsZettel a. Innendeckel.
Tennis. Revised laws of lawn-tennis, as adopted by
the Marylebone Cricket Club, and the All England
Croquet and Lawn-Tennis Club. 3. ed. London,
„The Field“ Office 1880. Kl.8°. Mit 2 ganzs. Plänen
u. einigen Textabb. 4 Bl., 18 S., 3 Bl. Obrosch. (Rckn.
beschäd., fleckig).
€ 2000,–
Seltene, frühe Ausgabe. – Buchblock gebrochen, tls.
leicht fleckig. – Dabei: Dass., 4. ed. 1881. Obrosch.
(Beide stark fleckig und Bindung tls. gelockert, Läs.).
– Innen gut. – The Laws of Lawn-Tennis. For the Year
1906. – Selten.
Württemberg – Dorst, J. G. L. Württembergisches
Wappenbuch oder die Wappen des immatriculirten
Adels im Königreich Württemberg. Nebst einer
heraldischen Beschreibung der Wappen und kurzen
historisch-genealogischen Notizen. Halle, Graeger
1846. Kl.4°. Mit 247 Wappen auf 117 farb. lithogr.
Taf. 3 Bl., 64 S. Hldr. d. Zt. mit Rverg. (Tls. leicht
berieb.).
€ 600,–
Heyd 6769. Von Berchem 72. – Etw. fleckig. – Exlibris.
Island – Horrebow, N. Nouvelle description physique-historique, civile et politique de l’Islande, avec
des observations Critiques sur l’histoire naturelle
de cette isle, donnee par M. Anderson. 2 Bde. Paris,
Charpentier 1764. XLII, 368 S.; V, 372 S. Ldrbde. d.
Zt. (Berieben u. bestoßen, Kap. läd., ein Gelenk etw.
geriss.).
€ 500,–
Graesse III, 372. Fiske 257–58. Bruun III, 617 (gibt
wohl irrtüml. Kupfer an). Brunet III, 339. Hoefer 25,
193. Cox I, 183 (engl. und dän. Ausgabe). Engelmann
II, 597 (deutsche Ausgabe). – Erste französische Ausgabe. Eine der frühen und berühmten Beschreibungen
Islands, die erstmals 1752 in dänischer Sprache erschien.
Der Jurist Niels Horrebow (1712–1760) unternahm
1750/51 eine Expedition nach Island um astronomische
und physikalische Daten zu sammeln, dabei entdeckte
er, dass die Insel ganze vier Längengrade weiter westlich
liegt als von den Geographen bis anhin angenommen.
– Ohne die Karte von Knopf. – First French edition of
Horrebow’s (1712–1760) ‚Tilforladelige Efterretninger
om Island‘ (The natural history of Iceland), first published in Danish in 1752. It was written after the author’s
residence of more than two years in Iceland. – Tls.
stockfleckig. Vereinzelt wasserrandig. Exlibris unschön
entfernt.
Schwaben. „Le Cercle de Souabe …“. Von 2 Pl.
gedr. Kupferstichkte. n. Sanson bei Covens u. Mortier, Amsterdam um 1710. 54 × 86,5 cm. Mit Kopftitel, fig. Titelkart. u. fig. Meilenzeiger. Gefaltet. – Kl.
Randläs.
€ 180,–
65
Antiquariat Klittich-Pfankuch
Stand 10
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Braunschweig – Lachmann, H. W. L. Flora der
Umgegend von Braunschweig. 2 Bde. Braunschweig, Meyer, 1827–1831. 8°. Mit 1 altkol. Karte
u. 5 gefalt. Tab. (davon 1 als Lithographie). Originale
grüne Leinenbände.
€ 380,–
Pritzel 4970. Der Verfasser (1801–1861) war Arzt u.
Naturforscher. Mit der handkolorierten geognostischbotanischen Karte und einer Widmung des Verfassers.
– Leopold – Geisler, A. F. Leben und Karakter
Leopolds, Herzogs zu Braunschweig-Lüneburg.
Ein Beitrag zum vollkommensten Gemälde der
Menschheit im 18ten Jhdt. Leipzig, Cöthen, 1786.
Mit Porträt, 2 Tafeln, 2 Vignetten u. 1 Holzschnittvignette. 36 Bll. Subskribenten u. Vorbericht, 167 S.
Halblederband mit Rückenvergoldung.
€ 285,–
– Pfeffinger, Joh. Friderich. Historie des Braunschweig-Lüneburgischen Hauses, und selbiger
Landen … Beschaffenheit der Sültze und derselben
Soothmeister … 3 Bde. Hamburg, König & Richter,
1731–1734. 8°. Mit 4 Kupferporträts von C. Fritzsch
u. 8 Tabellen. Lederbände der Zeit.
€ 380,–
– Reglement für die Bürgergarde zu Braunschweig. Vieweg, 1832. Kl.-8°. 56 Seiten. Neuer
marmorierter Pappband.
€ 285,–
– Rehtmeier, P. J. Braunschweig-Lüneburgische
Chronica, Oder: Hist. Beschreibung Der Durchlauchtigsten Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg … vormals zus. getragen u. beschrieben durch
… Henricum Bünting und Johannem Letzner … 3
Bde. Braunschweig, Detleffsen, 1722. Folio. Mit 1
Frontispiz, vielen Abb. u. Vignetten, 65 Kupfertafeln
u. 1 Holzschnitttafel. Halblederbände (verblasst)
mit goldgeprägten Rückenschildern.
€ 780,–
– (Vechelde, C. F. v.). Ordenssaal des Durchlauchtigsten Sammt-Hauses Braunschweig-Lüneburg.
Braunschweig, Streuber und Kothe, 1837. 4°. Mit
45 altkolorierten Lithographien von Orden auf 13
Tafeln, davon 2 gefaltet. Titel mit Vignette, Vorwort, 80 Textseiten. Neuer Halblederband (der
originale lithographierte Umschlag ist nicht eingebunden).
€ 680,–
– Venturini, K. Handbuch der vaterländischen Geschichte für alle Stände Braunschweig-Lüneburgscher Landesbewohner … 4 Bde. Braunschweig,
66
Vieweg, 1805–1809. 8°. Mit 1 gefalteten Tabelle.
Halblederbände der Zeit mit neuen Rückenschildern.
€ 185,–
– Wappenbuch der Braunschweiger Länder. (Rückentitel) Drei Sammelbände. Originales Manuskript vom Ende des 19. Jahrhunderts. Lex.-4°. Mit
ca. 460 meist handkol. (aquarellierten) Wappen und
handschriftlichem beschreibenden Text auf zus. 269
Blättern, am Ende 7 Blätter Register. Halblederbände mit reicher Rückenvergoldung.
€ 3800,–
Seltenes, genealogisches Manuskript eines unbekannten
Verfassers und Zeichners. Die Wappen sind im Text
ausgeführt, aber überwiegend eingeklebt. Sie sind in
kräftigen und leuchtenden Farben sachgerecht ausgeführt. Die Blätter haben gering unterschiedliche
Größe und Papierstärke. Die Handschrift ist gut lesbar.
Innen gebräunt bzw. getönt, teilweise fleckig.
Harz – Sprengel, J. F. (Hrsg.). Beschreibung der
harzischen Bergwerke nach ihrem ganzen Umfange.
Berlin, Vlg. der Buchhandlung der Realschule, 1753.
Kl.-8°. Mit einer Titelvignette. 32 Bll., 108 S., 1 Bl.
Inhalt. Neuer Halbpergamentband.
€ 285,–
Schwaben wie es isst und – trinkt. Von Wilhelm
Mannbach (d. i. W. Bachmann). 4 Hefte in einem
Band. Leipzig, Jackowitz, 1844–1845. Kl.-8°. Mit
4 altkolorierten Umrißkupfern. 40, 40, 32 S., 1 Bl.,
39 S. Marmorierter Pappband mit goldgeprägtem
grünen Rückenschildchen.
€ 285,–
Frankreich – Souvenirs de Paris et de ses environs.
Monuments et Sites les plus remarquables. Dessines
d’après nature et lithographiées à deux teintes par Fichot. Paris, Lemiere, um 1850. Quer-4°. Ein farbiger
Titel, zus. 46 getönte Lithographien. Originaler
blauer bildgeprägter u. goldverzierter Leinenband.
Dreikantgoldschnitt.
€ 225,–
Varia – Brockhaus – Allgemeine deutsche RealEncyklopädie für die gebildeten Stände. Conversations-Lexikon. 9. Originalauflage. 15 Bde. Leipzig,
Brockhaus, 1843–1848. 8°. Braune Halblederbände
der Zeit mit Rückenvergoldung.
€ 285,–
Rechtswissenschaft – Zincken, C. F. W. Rechtliche
Wirthschaftssätze und Cautelen bey Contracten,
Kaufen, Verkaufen, Verpachten und Verwalten öffentlicher oder Privatgüter, so weit sich ein Wirth
und Cammeralist davon Kenntniß erwerben muß
… Riga, Hartknoch, 1772. Kl.-8°. XXXII, 159 S.
Lederband mit Rückenvergoldung.
€ 285,–
Kochbuch – Bergner, Anna. Pfälzer Kochbuch.
Eine Sammlung von 1002 praktisch bewährten
Kochrecepten aller Art … Nebst Anhange von 28
verschiedenen Speise-Zetteln … Mannheim, Löffler,
1858. Kl.-8°. XXXVIII, 638 S. Halblederband der
Zeit.
€ 185,–
– (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] vermutlich Johann Wursthorn). Biere-Logia, Entworffen In
einer zierlichen wohl abgefaßten Oration, von dem
Gersten-Korn und Braunschweigischen Mumme
/ sampt andern Wohlschmeckende Bieren Ihrer
Krafft und Wirckung: Auch / wie die Menschen …
in wunderliche Gestalten transformiret werden. Gedruckt in itzigen Jahr (1690). 12°. Mit 1 Titelkupfer
u. 1 Holzschnittvignette. 120 S. Privater Pergamentband.
€ 650,–
Horn-Arndt 110; vergl. Weiss, Gastron. 452. Seltene
Kleinschrift zum Lob besonders der braunschweigischen Mumme u. anderer Biere.
– (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] vermutlich Johann Wursthorn). Caseologia, oder Außführliche
Beschreibung Aller und jeder Auß- und Inländichen
Käse / … absonderlich aber denen geschwornen
Käse-Rittern zu sonderbarer Nachricht … von Fitz
Käse-Fäixen / wohlfür gestellten Käse-Visitirern
zu Buxtehude. Gedruckt zu Stanckfort / bey Hans
Käse-Barten / und eben in diesem Jahr (1720). 12°.
Mit Titelvignette. 36 unn. Blätter. Privater Pergamentband.
€ 580,–
Weiss, Gastron. 451 u. Horn-Arndt 110 (2. Auflage).
– (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] vermutlich
Johann Wursthorn). Gänse-Logia, Das ist: Der
Gänse Wunderbarliche Geburt / löbliches Leben
/ vielfältige Gut- und Wohltaten / so das Menschliche Geschlecht von ihnen geniesset./ … Neben
angehängter / hochwichtigen … Frage / warumb
die Gänse Jährlichen auff St. Martini Fest geschlachtet / gebraten und mit Freuden verzehret
werden. Gedruckt in diesem Jahr (1690). 12°. Mit 1
Titelkupfer und 1 Titelvignette. 72 S. Privater Pergamentband.
€ 580,–
Horn-Arndt, 110; Vergl. Weiss, Gastron. 452; Hayn-G.
VI, 356 wegen der „Gänse-Rätsel“.
– (Boldrian, Sixtus [Pseudonym] d. i. vermutlich Johann Wursthorn). Wurstologia novissima
et aucta, Das ist: Neu-vermehrte / wahr- und eigentliche Beschreibung Aller Arten Würste / …
Allen recht- redlich auffrichtig / unverketzerten /
lieblich-schmeckenden Braunschweigischer Würste
Liebhabern / zum Nutz und angenehmen Gefallen
zu Drucke befördert durch … Johann Wursthorn,
Stadt-Schreiber im Westphälischen Schwein-Paradiese. Cum Privilegio Farciminali & Consensu Por-
corum. Schweinfurth (?) im Lande Wursten / durch
Hans Darm / In Verlegung Niels Pölß im Jahre 1690.
12°. Mit einem Titelkupfer, einer Titelvignette und
30 unn. Blättern. Privater Pergamentband. € 680,–
Weiss, Gastron. 452; Horn-Arndt 110; Lissner „Wurstologia“ S. 111; Hayn-G. IX, 635; in 10 Kapiteln abgefasste seltene Kleinschrift zum Lobe der Wurst, zumal
der „Echten und rechten Braunschweigschen“.
– Blüher, (P. M.) (Hrsg.). Meisterwerk der Speisen
und Getränke. Französisch-Deutsch-Englisch (und
andere Sprachen). Encyclopédie de Cuisine … International Encyclopaeia of Food … 2., verbesserte
Sterotyp-Auflage. 2 Bde. Leipzig, Blüher, 1898.
Lex.-4°. Mit 2 Porträts, 2 Tafeln (1 davon doppelblattgroß) und einer gefalteten Karte vom Rhein mit
den Nebengebieten. VIII, 2014 S., 1 Bl. Originale
Halblederbände.
€ 225,–
Exlibris von Harry Schraemli auf Innendeckel, gestempelter Namenszug in Rot auf Frontispiz verso.
– Braune-Berlin, Clara (Bearb.). Spezial-SeefischKochbuch. Besonders für die feinere und bürgerliche Küche. Bearbeitet von Clara Braune-Berlin;
Heinrich Hollmeyer-Geestemünde; Georg Frerichs
… und Fischereiinpektor Duge-Cuxhaven. Gestemünde, Lenk & Linne, 1910. 8°. Mit 8 farbigen
Tafeln mit Seefischen (Chromolithographien, mit
kleinen Defekten). 99 S., 2 Bll. Anz. Orig. dunkelroter Leinenband mit aufgeklebter Illustration auf
dem Vorderdeckel.
€ 225,–
– Frankfurt – Das kleine Jedermann nützliche
und wohleingerichete Frankfurter Kochbuch, in
welchem ganz leicht zu erlernen wie allerley Speisen
gut und schmackhaft zuzubereiten sind … Von einer
hiesigen Hausfrau zum eigenen Gebrauch veranstaltet, jetzt aber zum allgemeinen Nutzen öffentlich
… herausgegeben. Angebunden: Anweisung zum
Einmachen und Aufbewahren der vorzüglichsten
Obst- und anderen Früchte … 5. Auflage. Frankfurt / M., Jäger, 1801. 8°. 82 S., 3 Bll. Register; 48 S.
Aufgeschnittene Broschur als Pappband. € 225,–
– (Friedel, Luise Beate A. geb. Utrecht). Gründliche Anweisung alle nur denkbare Conditoreywaaren
selbst zu verfertigen. Ein Handbuch für Hausmütter, Köche und Haushälterinnen. 3. vermehrte und
verbesserte Auflage. Berlin, Langhoff, 1796. 8°. Mit
2 gefalteten Kupfertafeln. XVI, 176 S. Marmorierter
Pappband.
€ 480,–
– Woltersdorf, E. G. Das Ganze der Brot-, Semmel-,
Kuchen- und Pfefferkuchenbäkkerei, nebst vollständiger Anweisung, aller Arten Nüdeln, Oblaten, Küchenbakkwerk, Honigkuchen zu bereiten, Obst zu darren …
mit einem vollständigen Verzeichniß aller, in Deutschland vorhandenen, in diese Fächer einschlagenden,
gedruckten Werke, so wie mit ausführlichem Register.
Für Bäcker von Profession, … Ilmenau, Voigt, 1824. 8°.
X, 568 S., 3 Bll.. Marmorierter Pappband.
€ 680,–
67
Antiquariat Meinhard Knigge
Stand 35
Lübecker Str. 143 · 22087 Hamburg
Telefon: + 49 (0)40 250 09 15
E-Mail: Knigge.Antiquariat@t-online.de
Naturwissenschaften · Technik · Handwerk · Architektur
Dürer – Mihes, Julie. Die Verehrung der Heiligen
Dreyeinigkeit. Nach dem Originalgemälde von Albrecht Dürer in Umrissen auf Stein gezeichnet. 16 (1
gefalt.) lithogr. Tafeln (inkl. Titel u. Widmungsblatt).
[Wien, 1821–1823]. Groß-Folio (67,0 × 48,8 cm).
Späterer Halblederband.
€ 2500,–
Dürers „Allerheiligenbild“ von 1511 ist heute im
Kunsthistorischen Museum Wien. Die Historienmalerin u. Lithographin Julie Mihes hat die Hauptszenen
in Originalgröße auf einzelne Blätter übertragen. Sie
war Schülerin von Sebastian Weygandt in Breslau u.
lebte – verheiratet mit dem Kustos der Sammlungen
von Schloss Ambras, Alois Primisser – seit 1820 in
Wien. Enthalten sind Titel-, Widmungs- u. Übersichtsblatt sowie alle 13 Teildarstellungen. Textblatt fehlt.
– Provenienz: 1. „WBG“, d.i. die Signatur des Kgl.
Preuss. Divisionsauditeurs Würtemberg (Lugt 2606).
– 2. Exlibris Adalbert Lanna d. J. – Heller: Dürer II,
2331. – Winkler 543, 2.
Gebauer, Fr[iedrich]. Katalog der Maschinen für
Bleicherei, Färberei, Druckerei und Appretur von
Fr. Gebauer, Charlottenburg, und Barbarahütte Fr.
Gebauer bei Neurode in Schlesien. Mit zahlr. meist
ganzseitigen Holzstichen u. 1 farbigen Tafel. Berlin,
W. Moeser, 1896. 4to. (31,3 × 24,3 cm). 4 Bl., 301 S.
Orig.-Leinwandband mit Vorderdeckel aus gold- u.
blindgeprägtem Zelluloid; Spiegel u. Vorsätze mit je
einer großen Ansicht der Fabrikanlagen als farbigem
Holzstich.
€ 1000,–
Reich illustrierter Maschinenkatalog im besonders ausgefallenen Einband. – Carl Friedrich Wilhelm Gebauer heiratete 1858 in die Spandauer Bleicherei von
G. H. Bretsch ein u. übernahm 1862 die Geschäftsführung unter eigenem Namen. Durch die Entwicklung von Textilmaschinen schuf er bis zum Ende des
Jahrhunderts ein Großunternehmen mit über 1000
Beschäftigten. „G. wurde durch seine Konstruktionen
der Begründer des deutschen Textilveredelungsmaschinenbaues.“ (NDB VI, S. 110f.).
Hand Calender auf das Jahr Jesu Christi 1770.
Mit Porträt u. 12 Monatsdarstellungen. Leipzig,
J. G. Schreibers Witwe, [1769]. 4,7 × 3,5 cm. 30
gestochene u. in Rot u. schwarz gedruckte Blatt.
Brokatpapierumschlag d. Zt.
€ 1200,–
Gutes Exemplar eines kleinen Leipziger Taschenkalenders, dieser Jahrgang mit dem Porträt der Kurfürstin
Flanderky, Paul. Seetiere etc. Naturstudien für
Kunst u. Kunstgewerbe. Mit 100 Tafeln. Dresden, G.
Kühtmann, [1901–1902]. Folio (ca. 44 × 34 cm). 2 Bl.
u. Tafeln lose in Orig.-Leinwandmappe. € 1800,–
Einzige Ausgabe der umfangreichsten Mappe des in
Berlin tätigen Malers u. Zeichenlehrers Paul Flanderky. – „Leider sind die Bilder gerade unserer besten
Fischmaler Paul Flanderky und Curt Bessiger in Forschungsberichten und populären Zeitschriften zerstreut.“ (Nissen ZBI II, S. 260, ohne vorliegendes Werk
zu kennen). – Siehe Abbildung.
68
Amalie Augusta von Sachsen u. 12 „Szenen aus dem
häuslichen und ländlichen Leben“ (Bondy S. 51). –
Siehe Abbildung.
Hantwercks Buch der Satler (!) Innung. Laucha. Freiburg. und Mücheln. 1731. Deutsche
Handschrift auf kräftigem Bütten mit brauner und
schwarzer Tinte von verschiedenen Schreibern ausgeführt. Laucha, 31. Mai 1731 bis 31. Dezember
1830. 8vo. Blattgröße: ca. 20,6 × 16,9 cm. 167 Blatt.
Grüner Halbpergamentband d. Zt.
€ 2000,–
Hochinteressantes Dokument des Sattlerhandwerks
aus den an der Unstrut bzw. der Geisel gelegenen Ortschaften Laucha, Freiberg u. Mücheln. Anlass, dieses
Buch anzulegen, war der große Stadtbrand in Laucha
vom 13. April 1731 bei dem „unser alten Brüeffe alle
Verbrant“ waren. Nach dem Titel folgen drei Blatt mit
Bemerkungen dazu u. Meistern die vor dem Brand in
Laucha tätig gewesen sind. Es folgen die Zunfteintragungen zu den Quartalstreffen u. den Lehrlings- u.
Gesellenangelegenheiten. Unter den erwähnten Namen
findet sich fast durchgehend die Familie Feistkorn
(Christoph sen. u. jun., Samuel, Christian Gottlob),
außerdem immer wieder die Familie Vogel. Von den
übrigen Meistern seien die Namen Bebel, Blaubach,
Ebert, Goldacker, Münzel, Rost u. Walter erwähnt.
Leuchte, Paul. Vollständige Zeichnungs-Schule in
zwölf Abschnitten. Methodisch neu bearbeitet für
Gÿmnasien, Schulen und den Selbstunterricht. Mit
52 lithogr. Tafeln. Ulm, ohne Verlag u. Drucker,
1834. 29,8 × 23,4 cm. 8 lithogr. Textblätter. Marmorierter Pappband d. Zt.
€ 2500,–
Vollständig lithographierte Anleitung zum Zeichnen,
erarbeitet von dem Ulmer Professor der Zeichenkunst.
Der Verfasser beginnt mit einfachen Strich-, Umriss- u.
Schattierübungen, bevor er im dritten bis fünften Abschnitt die einzelnen Körperteile bis hin zum ganzen
Körper in Konstruktions-, Umriss- u. plastischer Darstellung ausführt. Abschnitt 6 bringt Skelett u. Muskulatur. Abschnitte 7 bis 10 widmen sich der Pflanzendarstellung, der Band schließt mit Abschnitten zur
Geometrie u. Perspektive sowie zu Verzierung u. Ornament. – Thieme/Becker 23, S. 144. – Nagel: Schwäb.
Künstlerlexikon S. 77. – Vgl. Winkler 480.
Meyer, Ernst Julius Jacob. Versuch einer medicinischen Topographie und Statistik der Haupt- und
Residenz-Stadt Dresden. Mit gefalt. grenzkolor.
lithogr. Stadtplan u. 3 lithogr. Tafeln mit Linienkolorit. Stolberg am Harz u. Leipzig, B. G. H.
Schmidt, 1840. 4to. (28,5 × 21,3 cm). XX, 350 S.
Halblederband d. Zt. mit Rückenvergoldung (am
Schwanz signiert: BORMANN).
€ 1500,–
„Unter den neueren Werken dieser Art gebührt der
Schrift Meyer’s nach Umfang, Reichhaltigkeit und Sorgfalt der Anordnung unbestritten die erste Stelle. Ja, es
verdient diese Stelle schon durch seine überaus interessanten statistischen Bemerkungen, die sich selbst über
Gegenstände erstrecken, die man sonst in ähnlichen
Werken unerörtert findet.“ (Jen. Allg. Lit.-Zeitung, 37.
Jg., 1841, Sp. 347–349). – Der vorliegende Band ist (im
Gegensatz zur Normalausgabe) auf besserem Papier
gedruckt. Stadtplan u. Tafeln sind linienkoloriert, der
Stadtplan mit statt 42 insgesamt 89 Bezeichnungen. –
Gebunden von dem Dresdner Buchbinder Otto Bormann, nachweisbar zwischen 1840 u. 1860.
Micheli, Pier Antonio. Nova plantarvm genera
ivxta Tournefortii methodvm disposita. Mit 6 gest.
Vignetten u. Initialen sowie 108 gest. Tafeln. Florenz, B. Paperini, 1729. Gr.-4to. (ca. 31,5 × 21,5 cm).
12 Bl., 234 S. Neuer Halblederband.
€ 2500,–
Michelis „native talent won him the respect of, and
eventually a prominent position among, the botanists
of his time… (his) attitude was, in fact, quite close to
that of Linnaeus, who expresssed his admiration for
him. His concern is evident in the first part of his ‚Nova
plantarum genera‘ of 1729. In this work Micheli considered some 1,900 species, of which nearly 1,400 were
new. The greater number of these new species were
thallophytes – fungi, lichens, liverworts, and mosses –
which Micheli classified for the first time… he may properly be considered the founder of mycology.“ (DSB
IX, p. 368). – Unbeschnitten. – Nissen 1363. – Stafleu/
Cowan 5974. – Volbracht 1371.
Die neuesten Fahrzeuge der Grossh. badischen
Staatsbahnen, nach Originalen der Grossh. Betriebsverwaltung. Mit doppelblattgr. lithogr. Titel
u. 20 doppelblattgr. lithogr. Tafeln. Karlsruhe, W.
Creuzbauer, [1864]. Imperial-Folio (57,5 × 43,5 cm).
Halbleinwandband d. Zt.
€ 1800,–
Da die Badischen Bahnen ab 1840 als Breitspurbahn angelegt worden waren, mussten sie 1854/55 auf Normalspur umgestellt werden, um den Anschluss an das übrige deutsche Netz zu gewährleisten. Im vorliegenden
Band werden die neuen Lokomotiven vorgestellt: die
Crampton-Lokomotive (Gattung IX), ihr Nachfolgemodell der Gattung XII sowie die ab 1855 eingeführten
dreikuppligen Güterzuglokomotiven.
Vian, Henri. Album mit 52 auf kräftigen Karton
montierten Photographien von Kunstgewerbegegenständen aus dem Atelier von Henri Vian in
Paris. Ohne Ort u. Datum, wohl Paris 1880–1900.
Groß-Folio (ca. 46 × 37 cm). 52 Blatt. Lederband d.
Zt. mit reicher Rückenvergoldung.
€ 4500,–
Henri Vian, Großvater des bekannten Schriftstellers
Boris Vian, war ein angesehener französischer Bronzier, dessen Arbeiten heute hoch gehandelt werden.
Sie zeichnen sich durch hervorragende Qualität aus u.
sind meist im Stil Louis XIV., XV. u. XVI. – Das Album
enthält Wandleuchter u. -uhren, Kamineinfassungen,
Standuhren, Ensembles aus Uhren u. Leuchtern, Plastiken, Betten, stehende Kristallleuchter u. Feuerböcke.
Wolf, Ferdinand. Die Verfertigung der Handfeuerwaffen nebst einer geschichtlichen Darstellung ihrer
Einrichtung von der Entstehung bis auf die neueste
Zeit. Mit 18 gest. Tafeln. Text- u. Tafelband. Karlsruhe, Chr. Th. Groos, 1832. 8vo. u. Quer-Großfolio. (Text: 21,0 × 12,7 cm; Tafeln: 27,6 × 45,5 cm).
Text: XX, 451, (1 S.). Atlas: Titel, 3 Bl. Text: Roter
Chagrinlederband d. Zt. Atlas: Roter Halbchagrinlederband d. Zt. (Buchbindermarke: „C. Deimling.
Relieur à Carlsruhe“).
€ 2000,–
Umfangreiches Standardwerk zur Geschichte u. damaligen Stand der Produktion von Handfeuerwaffen.
Wolf war zwischen 1823 u. 1825 Kommandant der
Gewehrfabrik in St. Blasien. Seine dort gemachten Erfahrungen erlaubten ihm genaue Einblicke in die innere
Einrichtung einer Gewehrfabrik u. die Produktion der
Gewehre. – Provenienz: Textband mit Stempel der
Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen.
69
Stand 34
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Bockmayrstraße 24 · 82327 Tutzing
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Autographen und Dokumente von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse
Eines der frühesten Bücher Stefan Georges
George, Stefan, Dichter (1868–1933). Pilgerfahrten.
Wien, („Für den Verfasser gedruckt bei VaillantCarmanne in Lüttich“), 1891. Gr.-8°. 44 S. OKart.
mit OPgt.-Schutzumschlag (minimal fleckig und
wellig).
€ 2500,–
Erste Ausgabe. – Landmann 6. – Gedruckt in 100
Exemplaren auf leicht rötlich getöntem Bütten; noch
ohne den später bei einigen Exemplaren hinzugefügten
Aufdruck. – Eines der frühesten und seltensten Werke
Georges. – Ganz minimal fleckig. Wenige Seiten mit
textkritischen Eintragungen in leichtem Bleistift.
„das erste von Melchior Lechter
gestaltete George-Buch“
George, Stefan, Dichter (1868–1933). Das Jahr der
Seele. Berlin, „Im Verlage der Blätter für die Kunst“,
1897. 8°. 25 nn. Bl. Goldgeprägte grüne Lwd. d. Zt.
mit eingebundenem illustr. Orig.-Umschlag nach
Melchior Lechter.
€ 2800,–
Erste Ausgabe. – Landmann 89. Kat. Marbach 136.
Raub A 7. Schauer II, 15 (Abb.). – Eins von 200 Exemplaren (Gesamtaufl.: 206) auf starkem Holländischen
Bütten. – „Was sich sonst gegenüber Georges Werk
verbietet, bei dem Gedichtband ‚Das Jahr der Seele‘
scheint es gestattet: die Dichtung als Ausdruck persönlichen Erlebnisses zu verstehen.“ (Kat. Marbach). –
„Das Jahr der Seele“ ist das erste von Melchior Lechter
gestaltete George-Buch: der Titelholzschnitt (Orgel
spielender Engel im Blütengarten) wird auf dem Umschlag wiederholt; Lechter war auch für die Druckanordnung verantwortlich. Diese orientierte sich an
dem Manuskript Georges, das zum ersten Mal dessen
unverbundene Schreibschrift zeigte. – Druck bei Otto
von Holten, Berlin. – Titel in Rot und Schwarz, die
Zeilenanfänge, Überschriften und Zierleisten in Rot
und Blau. – Papierbedingt minimal gebräunt. Unbeschnitten und sehr schön erhalten.
Vorzugsausgabe in violettem Maroquin
George, Stefan, Dichter (1868–1933). Der siebente
Ring. Berlin, „Blaetter für die Kunst“, 1907. 4°. Mit
Buchschmuck von Melchior Lechter, darunter Frontispiz, Titel und 16 Zierseiten. 213 S., 2 Bl. Violettes
OMaroquin mit Deckel- und Rvg. sowie Kopfgoldschnitt (Kanten leicht berieben).
€ 1500,–
70
Erste Ausgabe. – Landmann 267. Raub A 62. Schauer
II Tafel 14. – Eins von 500 Ex. auf stark strukturiertem, gelblichem Bütten (Gesamtaufl. 536). Eines der
ganz wenigen Luxus-Exemplare in dem von Lechter gestalteten und auf dem Vorderdeckel signierten
Original-Maroquineinband. – Gesetzt aus der Stefan
George-Schrift, gedruckt in Rot und Schwarz bei Otto
von Holten, Berlin. – Das letzte von Melchior Lechter
ausgestattete George-Werk mit den prachtvollen Doppelblättern als Titel und am Schluss sowie vor jedem
der sieben Teile, jede Seite mit einer Bordüre. – Die
umfangreichste lyrische Sammlung Georges mit 184
Gedichten, ganz im Banne des von George als „Maximin“ verehrten Max von Kronberg. „Das Werk ist eines
der gequältesten, widersprüchlichsten und unergründlichsten, die es gibt […] Gleich der Titel des Bandes
gibt Rätsel auf. Die Sammlung ist zunächst einmal das
siebte Werk Georges […] Das Werk setzt sich aus sieben
Büchern zusammen, die sich in konzentrischen Kreisen
um das zentrale Kapitel legen, um das Buch Maximin.
Die Anzahl der Stücke in jedem der Zyklen ist ein
Vielfaches von Sieben.“ (C. David, Stefan George. Sein
dichterisches Werk. 1967. S. 200f.). – Vorne und unten
unbeschnitten. Sehr schön erhalten. – Siehe Abbildung.
Gottfried August Bürger in Halle
Album amicorum des Gütersloher Pastors Christian Ludwig Schlüter. Halle, Gütersloh u.a., 1763–
1772. Mit 1 kolor. Tuschzeichnung. 65 Bl. mit Eintragungen auf zusammen ca. 125 Bl. Ldr. d. Zt. mit
reicher Goldprägung, Bordüren und Monogramm
„C. L. S.“, Goldschnitt (etwas bestoßen). € 2500,–
Stammbuch aus Halle mit zwei der frühesten und
äußerst seltenen handschriftlichen Zeugnisse G. A.
Bürgers (1747–1794). Die Briefausgabe von Joost/Wargenau kennt nur einen früheren Beleg, datiert Halle
1760, dann erst wieder zwei Albumblätter aus Halle
1765, jedoch nicht den hier vorliegenden Eintrag. Der
nächste laut Joost/Wargenau bekannte Beleg ist ein
Stammbuchblatt, datiert Halle 23. IV. 1766, auf dessen
Rückseite sich der Halter des vorliegenden Albums
verewigt hat: „C. L. Schlüter studioso in Theologia
della Vestphalia“. Bürger, der bis 1768 in Halle studierte
und dann an die Universität zu Göttingen ging, war
demnach ein Freund und Kommilitone C. L. Schlüters
(1746–1826), der später als Pfarrer in Gütersloh und
wichtiger Verbreiter des Pietismus wirkte. – Bürgers
Einträge in Schlüters Stammbuch sind zudem von besonderem Interesse, da er ironischen Bezug auf Friedrich II. nimmt. In der Manier der Hallenser Studenten
datiert mit „Saal-Athen den 11.hujo 1765“ schreibt er,
ein Gedicht von C. F. Weiße zitierend: „Noch wallt die
Freud in meiner Brust / Noch hab ich viel zu leben lust
/ Wenn mich die Parcen nicht vertreiben / doch daß
ich winselnd Abschied nähm / Wenn schon zu früh die
Parce käm / das lasse ich wohl bleiben.“ Darunter die
Bitte: „Schätzbahrer Freund, hiebey erinnere dich auch
in der Entfernung an deinen aufrichtigen Freund Gottfr.
Aug. Bürger aus d[em] Halberstädt[ischen] d[er] G[ottesgelahrtheit] Befl[issenen]“. Darüber hinaus hinterlässt Bürger einen zweiten Eintrag auf der Vorderseite
des Blattes, ganz ähnlich wie Schlüter nur wenig später
im April 1766 sich im oben erwähnten Stammbuch auf
der Rückseite von Bürgers Widmung einschreibt. Hier
nun kommentiert Bürger
das „Halle, le 16eme 10bre
1765“ datierte Stammbuchblatt eines „sincere
Ami et Frere J. J. Kaiser de
l’Alsace“, der unter dem
Titel „Phil. de Sans-Souci“
nicht frei von Ironie auf
Friedrich II. verweist.
Das kommentiert Bürger
in französischer Sprache:
„C’etoit un homme fola- |
tre, qui n’avoit rien | qu’un
coeur impudent | et un peu
de philosophie fanatique
| Dieux le convertisse“.
Dieser Kommentar ist
nicht zusätzlich eigenhändig signiert, ein Vergleich
von Schrift und Tinte mit
dem auf der Blattrückseite
befindlichen Haupteintrag
G. A. Bürgers machen je-
doch deutlich, dass er nur von dessen Hand stammen
kann. Zwei Drittel aller weiteren Einträge in Schlüters
Album stammen von Studenten der Universität Halle.
– Ausführliche Beschreibung auf Wunsch.
Dresdener Musikleben
„Handschriften gesammelt von Volkmar Schurig 1851“. Stammbuch und Autographenalbum.
Dresden, 1851–98. Qu.-4° (24 × 29,5). 179 pag. Seiten. Ldr. d. Zt. mit reicher Deckelvergoldung und
goldgepr. Supralibros „Album“ sowie dreiseitigem
Goldschnitt (berieben, Bindung gelockert, hinteres
Innengelenk gebrochen).
€ 9800,–
Prachtvolles großformatiges Album des Musikers
Volkmar Schurig (1822–1899) mit einer großen Anzahl sehr schöner musikalischer Albumblätter, darunter
Eintragungen von Friedrich Silcher, Ignaz Moscheles,
Carl Gottlieb Reißiger, Carl Friedrich Zöllner, Julius Becker, Julius Rietz, Edmund Kretzschmer, Felix
Draeseke, Jean Louis Nicodé, Friedrich August Kummer, Theodor Uhlig, Friedrich Grützmacher, Joseph
Tichatschek, Moritz Fürstenau, Hugo Riemann u. v.
a. Unter den Eintragungen von Malern und Dichtern
ragen diejenigen von Ludwig Richter, Ludwig Uhland
und Adolf Böttger heraus. – Schurig besuchte das Lehrerseminar in Dresden-Friedrichstadt und erhielt dort
seine musikalische Ausbildung. Von 1842 bis 1852 bekleidete er das Amt des Chordirektors in der Dresdner
Synagoge. Im Jahr 1856 wurde Schurig als Kantor an
die evangelische Gemeinde in Pressburg berufen. 1861
kehrte der Musiker nach Dresden zurück. 1871 übernahm er den Gesangsunterricht an der Königlichen
Blindenanstalt und wurde zwei Jahre später zum Kantor der Annenkirche gewählt. Von 1876 bis 1896 lehrte
Schurig das Fach Theorie an der Musik-Akademie von
Bernhard Rollfuss. – Einmaliges kulturgeschichtliches
Dokument. – Ausführliche Beschreibung auf Wunsch
verfügbar. – Siehe Abbildung.
71
Stand 17
Konstantinopel
Rare & Fine Books · Robert A. van den Graven
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Medieval Manuscripts · Incunabula · Early Printing · Voyages
Amman, Jost / Weigel, Hans. Habitus praecipuorum populorum, tam virorum quam foeminarum
singulari arte depicti. Trachtenbuch darin fast allerley und der furnembsten Nationen die heutigs tags
bekandt sein. Nuremberg, Hans Weigel, [1577].
Folio. 161 (instead of 220) hand-numbered woodcut
plates.
€ 15 000,–
First edition of Jost Amman’s celebrates encyclopaedic
book of costumes. A fragmented copy, as usual; in the
early 19th century, the plates were mounted on backing
paper by the owner, the trained landscape painter Jakob
Linckh (1786–1841) from Stuttgart (cf. Thieme/B. 23,
254), who also coloured the volume throughout and
supplemented all missing parts of the images and even
of the text by hand. Linckh, who had studied in Rome,
visited Greece in 1810. Although the present collection
begins with the plate showing the Emperor, as originally issued, the remaining woodcuts follow no apparent order. 20 plates show costumes of Turkey, Arabia,
Persia, Egypt, and Ethiopia; others depict Greeks, Russians, and Englishmen. 28 plates show the costumes of
today’s Italy; German cities are well represented, as are
France and Spain, Bohemia and Hungary. Also includes
the famous picture of the Brazilian Tupinamba Indians:
a man with a crown and belt of feathers, a knife, and a
bow and arrow, beside a long-haired woman carrying
a baby in a knotted sling. This illustration is „one of
the first likenesses of the Brazilian Indian“ (Borba de
Moraes). For comparision, in 1994 a copy with only 53
coloured woodcut engravings made 8050 GBP. Complete copies are not be found in the auction records.
Alphonsus de Spina. [Fortalicium fidei contra
iudeos saracenos aliosque, christiane fidei … inimicos]. Lyon, Guillaume Balsarin, 22. V. 1487. 18th
century full calf with panelled boards. Small Folio,
29 cm.
€ 12 500,–
The first four books of this notorious work are directed against those who deny the divinity of Christ,
and against heretics, Jews, and Muslims. The section
on Islam lists the numerous Sarracen wars, while the
fifth book contains one of the earliest printed discussions of witchcraft and is a precursor to the „Malleus
maleficarum“.
Birken, Sigmund von. Der vermehrte DonauStrand: mit allen seinen Ein- und Zuflüssen, angelegenen Königreichen, Provintzen, Herrschafften
und Städten … vom Ursprung bis zum Ausflusse;
in Dreyfacher Land-Mappe vorgestellet; auch samt
72
kurtzer Verfassung einer Hungar- und Türckis.
Chronik, und des Anno 1663. und 1664. geführten
Türken-Krieges. Jacob von Sandrart / Kupferstecher und Kunsthändler in Nurnberg, 1684. [1] gef.
Bl., [4] Bl., 231 S., 55 engravings. 8vo.
€ 2250,–
On the Turkish Wars in Europe. The engravings depict cities on the way to the Ottoman capital: Ulm,
Augsburg, Nurnberg, Regensburg, Passau, Linz, Wien,
Pressburg, Tokay, Temeswar, Belgrad, Adrianopel, and
Constantinopel. We have not found a copy in any
library containing more than 50 engravings. Half of
the Vienna panorama is however missing in our copy.
Contemporary calf (rubbed). Auction record Bassenge
€ 2088 (50 engravings, 2010).
Caracciolus, Robertus. Sermones de Laudibus
Sanctorum. Basel, Nikolaus Kessler, 26. II. 1490.
Folio, 189 leaves. Sumptuous contemporary blindstamped calf over wooden boards, a Nuremberg
binding (Kyriss shop K115), metalwork centre-and
cornerpieces, two clasps, chaining staple at head
of lower cover. Presumably with a medieval chain
taken from another binding.
€ 8000,–
Dominican convent of Bamberg, contemporary inscriptions on a2 and a5.
Dionysius Bertochu. Opera agricolationum …
Reggio, Emilia, 14 October 1496. Bound with:
Crescenzi, Pietro de. XII Bucher von dem Feldbau und vollkommener Bestellung eines ordentlichen Mayershofs, oder Landguts. Straßburg, Jobin,
1586. Bound with: Hortvlanica, Paralipomena Et
Marginalia. Das ist, Gartenkunst zum Feldbuch
angehörig. Straßburg, Jobin 1586.
€ 9000,–
Sammelband of 3 works on Agriculture, including
one Incunabula, in a fine 16th century blindstamped
binding.
Gurlitt, Cornelius. Die Baukunst Konstantinopels.
Berlin (Wasmuth) 1912.
€ 12 500,–
A rare and important survey of the architecture of Constantinople. A panoramic and comprehensive overview
of many centuries of architectural evolution in Istanbul.
Intimantibus Nobis 29 April 1259. Written at
the papal court in Anagni. A seminal document
for Franciscan relations. 10 lines written in dark
brown ink in an Italian Gothic Script. Size: 205 × 305
mm.
€ 3750,–
Alexander IV. lobt auf Grund der Berichte der Kölner
Minoriten den Einsatz des Erzbischofs zu ihren Gunsten und ermahnt, also fortzufahren.Incipit: Intimantibus nobis. Adressat: Erzbischof von Köln. Pope, Alexander IV, was a Cardinal Protector of the Franciscans,
also called the Order of Friars Minor. This papal letter
(not a bull!) attests of his sympathies and is addressed to
the Archbishop of Cologne: Konrad von Hochstaden
(or Conrad of Hochstadt, 1238–1261), under which
reign the first phase of the famous Cologne Cathedral
was build. In 1257 Konrad issued an indulgence of
hundred days, for everyone who prayed for the Holy
Franciscus and Clara. In 1259, (the contents of this very
letter) he praises the Archbishop for his efforts to protect the Franciscan monks, who referred to themselves
as „little brothers“ (Fraticelli or Minoriten), and had
been resident in the city since 1221.
Juvenal – Persius. [Satyrae]. Venice, Aldus and
Andreae Torresani, August 1501 (but ca 1515).
Bound with: C. Valerii Catulli Veronensis liber I.
Alb. Tibvlli Eqvitis Romani Libri IIII. Sex. Avrelii Propertij Vmbri Libri IIII. Cn. Cornelii Galli
fragmenta. Basel, Henricus Petrus, 1530. [8], 192
Bll.
€ 3000,–
With the bookplate of Hector Pomer, friend of Dürer.
The bookplate does not appear in Strauss (Albrecht
Durer Woodcuts and Wood Blocks. NY, 1980). Provenance: Ex-Ludwig Collection, Ex-collection J. Paul
Getty Museum. 3950.
Mer des histoires. Le premier volume de la mer des
histoires & Auquel & le second ensuyuãt. Est contenu tant du vieil testament que du nouueau toutes
les Hystoires / Actes et Faictz dignes de memoire /
puis la creation du Monde. [Les Angeliers], 1543.
Large folio.
€ 15 000,–
The „Rudimentum Novitiorum“ as the work is called
in Latin, was first printed in Lübeck, richly illustrated
with more than 150 woodcuts. This is the French translation „La Mer des histoires“. In the Latin edition the
world map is identical, only bigger in size. It sold for
over 1 million dollars in 2013. World map, map of the
Holy land and numerous woodcut illustrations in text.
Detailed description upon request.
Monastic devotional manuscript. Latin compendium containing an Antiphonal for the whole
liturgical year, a Hymnal, the Common of the
Saints and a number of short texts on the nature of dying well. Central Germany (Erfurt), c.
1498.
€ 20 000,–
This is a fine monastic manuscript from one of the
greatest German medieval libraries, the Charterhouse
of St. Salvatorberg in Erfurt, in an excellent state of
preservation and in its original binding. Apart from
its liturgical contents, it holds a number of versions of
a rare text written by members of the Erfurt Charterhouse, one of which is evidently of great importance
for the history of the text and its future study, and
others which appear to be unique. 258 leaves. Detailed
description upon request.
Sammelband. Three post incunabula, a fine sammelband in its original blindstamped binding with
clasps. With the important world map. € 5500,–
1. In somnium Scipionis Libri duo: et septem eiusdem
libri Saturnaliorum Macrobius, Ambrosius Theodosius Cologne: Eucharius Cervicornus, 1521. [5 leaves].
I-CXLVI. Printers mark on Verso
2. Auli Gellii noctium atticarum libri undeviginti: cum
gratia et privilegio imperiali ad sexennium. Printed in
Strassburg 1517. Aedibus Ioannis Knoblouchi, Mense
Mario. Anno M.D.XVII. Ductu Matthiæ Shurerij.
[10 leaves] 106 pages [26 leaves]. 3. M. Fabii Quintiliani Oratoriarum institutionum lib. XII. una cum
Declamationibus eiudem argutissimis, ad horrendæ
vetustatis exemplar repositis, diligenterque impressis.
Coloniæ in ædibus Eucharii Cervicorni & Heronis
Fuchs. Anno virginei partus. M.D.XII. mense martio.
(1521). Title in red and black within illustrated border.
Many errors in foliation. Dedicatory epistle of the
Oratoriarum institutionum lib.XII. [6 leaves] I-CLIX
Stella, Jacques – Claudine Bouzonnet-Stella. Les
jeux et plaisirs de l’enfance. Paris, 1657. First rare
edition. Perhaps first state, the plates are not only
numbered as usual but numbered with in combination with letters. 38 original plates (out of 50),
plus engraved frontispiece (laid down on paper).
Original binding but rebacked in the 19th century.
€ 2500,–
Claudine Bouzonnet-Stella (1636–1697) was a French
engraver, in 1657 she was granted exclusive rights by the
king to publish prints after Stella’s designs. In the same
year she issued „Les Jeux et Plaisirs de l’Enfance“ (The
Games and Pleasures of Childhood), produced for and
dedicated to children. Still the unnatural attitudes of
the children’s bodies are indicative of the contemporary
conception of children as miniature adults.
73
Stand 50
Daniela Kromp
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Der Prototyp des Dichters, in „Lebensgröße“
König David beim Harfenspiel. Karton (Entwurf
für ein Wandgemälde), unsigniert. Kohle mit Weißhöhung auf starkem bläulichen Velin, zusammengesetzt aus 8 Teilen. Süddeutsch, 2. Viertel 19.
Jahrhundert. 140 × 220 cm.
€ 25 000,–
„Der alttestamentarische König David, der Verfasser
von kunstvollen Psalmen, [galt] dem christlichen Mittelalter als Prototyp des Dichters und wurde u.a. als
Patron der Meistersinger verehrt“ (Dichter und Lenker,
S. 16). – Provenienz: Privatbesitz Baden-Württemberg.
Zuvor Privatbesitz Freiburg i.Br., im näheren Umfeld
der Villa Johann Georgs von Sachsen (1869–1938),
in dessen Sammlung sich das Werk laut Angaben des
Vorbesitzers zuvor befunden haben soll. – Siehe Abbildung Tafel 15.
Weder nachweis- noch auffindbar
Bühne – Pirchan, Emil. Der Garten des Paradieses.
Dramatische Rhapsodie von Hans Reinhart. Musik
von Felix Petyrek. Zehn Lithographien. Wien, Linz
und München, Gurlitt 1951. Typographischer Titel,
1 Bl. (von Petyrek eh. signiertes Notenfaksimile),
lithographierter kolorierter Titel und 10 kolorierte
und signierte Lithographien von Emil Pirchan auf
Simili-Japan. Lose in einfachem Pappumschlag d.
Zt., die Lithographien zusätzlich unter leichte Passepartouts gelegt. 35,5 × 50,5 cm.
€ 2500,–
Offensichtlich Probedruck zu einem nie erschienenen
Werk. Über KVK weltweit in keiner Bibliothek nachweisbar. – Alle Lithographien sowie das lithographierte
Titelblatt wohl von Pirchan selbst mit metallischen
Farben koloriert. Auf einem beiliegenden weißen
Doppelblatt sowie auf dem Pappumschlag und dem
Titelblatt hs. Notizen des Buchbinders. – Emil Pirchan
(1884–1957), der auch als Schriftsteller und Architekt
bekannt geworden ist, war „einer der in Theorie und
Praxis maßgeblichsten Bühnenausstatter des 20. Jahrhunderts“ (Ostdeutsche Biographie online). Die lithographische Folge „Der Garten des Paradieses“ ist wohl
auf Grundlage der Bühnenausstattung entstanden, die
Pirchan 1949 zur Inszenierung der Oper im Landestheater Linz entworfen hatte (vgl. Schepelmann-Rieder
S. 72). – Hans Reinhart (1880–1963) war ein Schweizer
Mäzen und Schriftsteller. „Aus langjähriger Verehrung
für Hans Christian Andersen entstanden drei dramatische Bearbeitungen von Märchen, die Reinharts
74
Freund, der anthroposophische Komponist und Pianist
Felix Petyrek, vertonte (Die arme Mutter und der Tod,
Der Garten des Paradieses, Der Schatten)“ (NDB 21, S.
364f.). Felix Petyrek (1892–1951) hatte als „engagierter
Exponent der musikalischen Moderne (…) maßgeblichen Anteil an der Verbreitung zeitgenössischer Musik
in Deutschland und Österreich zur Zeit der Weimarer
Republik. (…) 1939 erhielt er einen Ruf als Professor
für Klavier und Musiktheorie an das Konservatorium
Leipzig. Auch dort setzte er sich unermüdlich für
die musikalische Moderne ein und brachte zahlreiche
Werke ausländischer und jüdischer Komponisten zur
Aufführung“ (du Closel, S. 453f.). Seine bereits 1932
entstandene Oper „Der Garten des Paradieses“ wurde
1942 in Leipzig uraufgeführt. – Passepartouts teils
etwas angestaubt und im Rand leicht knickspurig.
Der typographische Titel (gedruckt auf einen Doppelbogen) mehrfach gefaltet und mit Bleistiftanweisungen
und -kritzeleien des Buchbinders. Sonst ohne Mängel.
– Zu Tafel 7 vgl. Erika Schepelmann-Rieder, Emil
Pirchan und das expressionistische Bühnenbild, Abb.
„Anwendung der Spirallinie in einer Figurinenskizze“.
Zu Petyrek vgl. Amaury du Closel, Erstickte Stimmen.
Entartete Musik im Dritten Reich, S. 453f.
Farbholzschnitte „à la poupée“
Burnat-Provins, Marguerite. Heures d´automne.
Vevey, Säuberlin & Pfeiffer 1904. 115 S., mit ca. 50
Vignetten in Farbholzschnitt von Marguerite Burnat-Provins. Original-Broschur mit illustriertem
Umschlag. 17 × 19 cm (quer).
€ 1400,–
Eines von 338 nummerierten Exemplaren auf „papier
fauve spécial“ (daneben wurden 12 Exemplare auf
„Hollande“ abgezogen). Die Holzschnitte in bis zu
drei Farben, meist nur von einer Platte gedruckt, die mit
zwei Farben zugleich eingefärbt wurde. Die Anwendung dieser Methode ist in der Zeit um 1900 und vor
allem bei Holzschnitten ungewöhnlich; sie kam hauptsächlich im 18. Jh. und üblicherweise nur bei Tiefdrucktechniken zum Einsatz („à la poupée“). Bemerkenswert
ist außerdem, dass Bild und Text hier teilweise übereinander gedruckt wurden. So entsteht durch den Verlauf zweier Farben und das Ineinanderfließen von Text
und Bild in Kombination mit dem falbfarbenen Papier
eine reizvolle und außergewöhnliche Wirkung. – Umschlag etwas unfrisch und leicht berieben. Papier teils
mit Knickspuren im Rand. Buchblock angebrochen. –
Vgl. AKL XV, S. 255. – Siehe Abbildung.
75
Stand 64
August Laube
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und 11/12. Fortsetzung der Vorrede zum Wappenbuch
und S. 12 „Beschreibung aller Burgermeistern“, Bl. 16,
19, 22, 23, 25, 28, 31, 32 Fortsetzung der Burgermeister
(Gedichte auf 50 Burgermeister), Bl. 71 gestoch. Titel
zum Wappenbuch 1605, 71–74, 79–84, 95–141, 152 =
56 Wappenkupfer 1605, 155 gedrucktes Register zum
Wappenbuch 1674, 159 allegor. Kupfer zum Wappenbuch 1674. Die gedruckten Blätter und die Wappenkupfer sind unbeschnitten in den Band eingebunden.
Die Paginierung geht fortlaufend durch den ganzen
Band, mehrere Blätter (leere?) fehlen. Die Wappenkupfer meist mit handschriftlichen Zusätzen. Auf der
Deckelinnenseite ein kleiner Wappenstempel der Familie Ziegler. Späterer Besitzeintrag „Lh. Eggimann“.
Einige Blätter eingerissen.
Dietrich Meyer
Meyer, Dietrich. Waapenbuch Der Wolgebornen,
Edlen vnd Bürgerlichen Geschlächter … mit einer
loblichen Statt vnd Herrschaft Zürich … geregiert
vnd gewonet haben … Zürich. Durch Dietrich
Meyer, 1605. Gestochener Titel, 56 Wappen-Kupfer,
alles in zeitgenöss. Kolorit. Ferner Titel zur Ausgabe 1674, Kupfer der Landvogteien und allegor.
Kupfer ebenfalls koloriert. Klein-Folio. Schweinslederband.
€ 6300,–
1. Ausgabe. In einer Papierhandschrift mit Einträgen
von Jakob Ziegler (1591–1676) und seinem Sohn Hans
Jakob Ziegler (1640–1683). Die Handschrift wurde
von Jakob Ziegler um 1650 begonnen, die Einträge von
seiner Hand reichen bis ca. 1676 (HLB der Schweiz
gibt als Todesdatum 1670 an). Sie beinhalten Stadtpolitisches, Chronikartiges, aber auch zahlreiche zum
Teil sehr amüsante persönliche Angelegenheiten. –
Kollation: S. 1–12: S. 1 Kupferportrait des J. C. Hirzel
von Caspar Meyer eingeklebt. S. 5/11 kolor. Kupfer
von Meyer mit den Wappen der Vogteien (s. o.), S. 5
Titel zur 2. Ausgabe des Meyerschen Wappenbuchs
1674 mit gedrucktem Text verso. Bl. 1–35, S. 36/37, Bl.
38–81: Bl. 76 und 79 gedruckte Vorrede zum Wappenbuch 2. Ausgabe, Bl. 79 mit zusätzlicher Paginierung S.
3/4. S. 5–14, Bl. 15–70 und 1 unn. Zwischenblatt nach
Bl. 45, auf Bl. 64 ein Kupfer eingeklebt, 22 leere Bl., Bl.
71–154, 2 leere Bl., Bl. 155–176 (173 fehlt), 3 leere Bl.
Davon gedruckt oder gestochene Bll. bzw Tafeln: S. 5/6
76
Bosio, Antonio. Roma subterranea novissima.
Rome, Vitale Mascardi for Blasio Diversini & Zanobio Masotti, 1651, Groß-Folio. 2 Bde. I: Vortitel,
gest. Titel, 1 doppelbl. gest. Tafel und 91 ganzseitige
gest. Textillustrationen. 2 Bll., 14 SS., 626 SS., 29 SS.
II: Gest. Titel, 6 doppelbl. gest. Tafeln (eine gefaltet)
und 125 ganzseitige gest. Textillustrationen. 2 Bll.,
6 SS., 718 SS., 24 SS. Die schönen Titel gedruckt
in Rot und Schwarz und mit großer gest. Vignette
versehen. Unzählige Holzschnittillustrationen im
Text. Anfangs- und Schlussvignetten sowie dekorative Holzschnittinitialen. Lederbände der Zeit mit
floraler Rückenvergoldung.
€ 6100,–
Antonio Bosio
VD17: 12; 116508B/116515L (Ed. 1659); Berlin Cat.
1859. Erste lateinische Ausgabe, übersetzt und herausgegeben von Paolo Aringhi. Bosio (1576–1629) verbrachte fast sein ganzes Leben mit der Erforschung
der römischen Katakomben und gilt als Vater der
Archäologie des Christentums. Das Werk ist reich
illustriert mit Darstellungen von römischen Gräbern,
Sarkophagen und den Katakomben, sowie Wandmalereien und Mosaikdekorationen, von denen viele heute
zerfallen oder zerstört sind. Die Illustrationen sind
identisch mit der Ausgabe von 1632. Ausgezeichnetes,
schönes Exemplar, teils leicht gebräunt.
Cowper, William. The anatomy of the human body
with figures drawn after the life by some of the best
masters in Europe. Oxford and London, Sam. Smith
and Benj. Walford, 1698. Groß-Folio. Mit gest. Porträt Cowpers in Mezzotinto, gest. Frontispiz, gest.
Titel mit Vignette und 114 Kupfertafeln. Davon 9 im
Anhang, 7 unn. Bll. Einführung. 1 Blatt Erklärungen
je Tafel. 2 Bll Index am Schluss. Blindgepr. Leder der
Zeit über 7 Bünden. Stehkantenvergoldung. Deckel
etwas berieben, Kapitale defekt, Ecken und Rücken
rest., Innendeckel repariert.
€ 13 000,–
Provenienz: Library of the Medical Society of the
County of Kings, Exlibris und Ausscheidungsstempel (Titel und Tafeln verso gestempelt); Library of
J. H. Hunt, M. D. 27 Bedford Ave., Brooklyn, L. I.
(Stempel); Handschr. Besitzervermerk „Henry Sam
…..1840“. – Choulant. History and bibliography of
anatomical illustration (1945).
Neuausgabe der zuerst vom holländischen Chirurgen
Godfried Bidloo (1649–1713) publizierten anatomischen Tafeln. Zum Missfallen von Bidloo übernahm
Cowper (1666–1709) vom Verleger je 300 Tafeln und
veröffentlichte diese, zusammen mit einem neuen Text,
unter neuem Titel und eigenem Namen.
Vignola, Giacomo Barozzi da. Livre nouveau ou
regles des cinq ordres d’architecture, par Jacques
Barozzio de Vignole … En 1757. A Paris chèz
Giacomo Barozzi da Vignola
Charpentier rue St. Jacques au coq. avec Privilege du
Roy. Gestochener Titel und 109 Tafeln inkl. „avis au
lecteur“, davon 7 Falttafeln. Tafeln 39 und 109 nach
Piranesi. Folio. Rücken restauriert. Marmorierter
Pappband der Zeit. Innen sauber.
€ 6500,–
Provenienz: Bibliothèque d’Hauteville (Ex-Libris
im Innendeckel). – Cohen-de Ricci 1016. Giacomo
Barozzi da Vignola (1507–1573) war ein italienischer
Architekt und auch Theoretiker der Renaissance-Architektur. Barozzi studierte zuerst Malerei in Bologna,
aber legte sich auf die Architektur fest. Seine Arbeit
führte ihn auch nach Frankreich, wo er zwei Jahre
(1541–1543) blieb. Zurück in Italien schuf Vignola viele
Bauwerke in und um Rom und arbeitete als Baumeister
am St. Petersdom (1564–1568 zweiter Architekt, 1568–
1574 alleiniger Architekt). Sein literarisches Hauptwerk
ist das architekturtheoretische Lehrbuch von 1562 zu
den Regeln der fünf Ordnungen der Architektur, das
hier in französischer Übersetzung vorliegt. Darin versucht er, architektonische Gliederungselemente in einer
festen Wechselbeziehung von Zahlen zu normieren.
Da er seine Theorien sehr praktisch und gut anwendbar präsentierte, gehörte Vignola neben Serlio und
Palladio zu den drei Autoren, die den italienischen Stil
weit verbreiteten. Die seltene erste Folio-Ausgabe der
französischen Übersetzung. Die späteren Folio-Ausgaben enthielten nur noch 104 Tafeln. Falttafeln z. T.
mehrmals gefaltet, ansonsten tadelloses Exemplar.
William
Cowper
77
Stand 25
Hans Lindner
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Kinder-Bilderbücher · Literatur und illustrierte Bücher des 20. Jahrhunderts · Pressendrucke ·
Avantgarde
Bauhausbücher – Malewitsch, Kasimir. Die gegenstandslose Welt. München, Albert Langen Verlag
(1927). 23,1 × 18,2 cm. 104 S. mit 92 Abbildungen,
illustr. OBroschur.
€ 1400,–
Wingler S. 563; Das A und O des Bauhauses S. 132f.
(mit Abb.); Fleischmann 169; Holstein, Bauhaus 202;
Rowell & Wye 709; Schauer II, 123 (mit Abbildung);
Bolliger 1, 112: „Die theoretischen Schriften des Künstlers in erster deutscher Ausgabe: ›Einführung in die
Theorie des additionalen Elementes der Malerei‹ und
›Suprematismus‹.“ – Deutsche Erstausgabe. ‹bauhausbücher›, Band 11. Typografie und Umschlag: L.
Moholy-Nagy. Umschlag leicht angestaubt, sonst ungewöhnlich frisches Exemplar.
Dada – Arp, [Hans]. Die Wolkenpumpe. (Hannover), Paul Steegemann (1920). 23,4 × 15,3 cm. 28
ungez. Seiten, OKarton mit Umschlagzeichnung
von Arp.
€ 2900,–
Centre Pompidou Dada 1213; Hagenbach 3; Meyer 26;
Dada-Ausstellung Zürich-Paris 303. – Erste Ausgabe
von Hans Arps bedeutendem Gedichtband. ‹Silbergäule›, [Band 52–53]. Im Impressum falsche Reihenzählung: 50–51. Umschlag mit unscheinbarer schwacher
Knickspur, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar. – Im Impressum eigenh. Widmung von Arp an den
Journalisten und Verleger George Hugnet.
Dada – MERZ 21. Erstes VEILCHEN-HEFT. Eine
kleine Sammlung von Merz-Dichtungen aller Art
von Kurt Schwitters. Hannover, Merz-Verlag 1931.
21,4 × 31,7 cm. 12 einseitig bedruckte Blätter (S.
106–117 der Gesamtfolge), 2 Illustr. von Schwitters
(1 typografische Konstruktion), chamoixfarbener
OUmschlag, rot und schwarz bedruckt. € 5800,–
Centre Pompidou Dada 1385; Almanacco Dada 91
(Abb. S. 692); Ades S. 131; Schmalenbach-Bolliger
VI, 247. – Erste Ausgabe dieser Sammlung von MerzGedichten und Ursonaten, dabei „Ich und meine Ziele“
und eine wichtige Abhandlung über den Merzbau, der
Kathedrale des erotischen Elends. Umschlag mit unbedeutenden kleinen Läsuren, ungewöhnlich gut erhalten.
Die Ente. Herausgeber: Bernhard Gröttrup; Schriftleitung: Hardy Worm. 2. Jahrgang, Nr. 31–33, 35–
40, 42–44, 47, 49–52 in 17 Heften. Berlin 1932.
47 × 31,5 cm. Mit zahlreichen Illustrationen und
Anzeigen.
€ 1250,–
78
Sewald 233 (mit ganzseitiger Abbildung auf Seite 87).
– Konvolut von 17 Heften des zweiten Jahrgangs der
kurzlebigen Satirezeitschrift, die der Sozialistischen
Arbeiterpartei Deutschlands nahestand und im Februar
1933 ihr Erscheinen einstellen musste. Mit regelmäßigen Beiträgen des Schriftleiters Hardy Worm und des
Herausgebers Bernhard Gröttrup, sowie von Erich
Kästner, Roda Roda, Peter Scher, Erich Weinert u. a.
Illustrationen von [Rudolf] Herrmann, Karl Holtz,
Herbert Sandberg, [Werner] Saul, Otto Schoff, Kurt
Werth u. a. Die Hefte nur vereinzelt mit kleinen Randeinrissen, sonst erstaunlich gut erhalten.
Die Ente. Herausgeber: Bernhard Gröttrup; Schriftleitung: Hardy Worm. 3. Jahrgang, Nr. 1–7 in sieben
Heften. Berlin 1933. 47 × 31,5 cm. Mit zahlreichen
Illustrationen und Anzeigen.
€ 750,–
Hefte 1–7 des Jahrgangs 1933. In Heft 7 der Bericht
von Hardy Worm über den „Nazi-Überfall auf die
Ente“, der kurz darauf zur Einstellung der Zeitung
führte. Mit Beiträgen von Hardy Worm, Bernhard
Gröttrup, Oskar Maria Graf, Erich Kästner, Erich
Weinert u. a. Illustrationen von [Rudolf] Herrmann,
Karl Holtz, [Werner] Saul, Otto Schoff, Kurt Werth u.
a. Ungewöhnlich gut erhalten.
Gampp, Josua L[eander]. Eisenbahn Bilderbuch.
[Text] von Anna Erika Gampp. Oldenburg i/O.,
Nürnberger Bilderbücher Verlag Gerhard Stalling
(1926). 15,5 × 9,5 cm. 12 einseitig bedruckte Blätter
in Leporellofaltung mit durchgehender farbiger
Illustration, farbig illustr. OPp. (minimal berieben).
€ 480,–
Klinkow/Scheffer S. 30f.; Liebert/Stalling 28; Cotsen
3659; Reinhardt/Gampp S. 20 (mit 2 Abbildungen);
Stuck-Villa II, 188. – ‹Nürnberger Bilderbücher› Nr.
28. Erste Ausgabe eines der seltensten und reizvollsten
Stalling-Leporellos. – Ungewöhnlich gut erhalten.
Hesse, Hermann. Orgelspiel. (Zum zweiten Juli
1937). [Berlin, Erasmusdruck 1937]. 25 × 12,6 cm.
8 ungez. Seiten (einschl. Umschlag) mit großer
Titelvignette und reproduzierter Musikzeile von J.
S. Bach.
€ 180,–
Mileck III, 58. – Erste Ausgabe. Privadruck, in kleiner
Auflage auf Büttenpapier gedruckt. „Aus den Gedichten Josef Knechts von Hermann Hesse“. Ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar in einem Briefkuvert (Poststempel: 1. 7. [19]37). So schön erhalten sehr
selten.
Kreidolf, Ernst. Fitzebutze. Allerhand Schnickschnack für Kinder von Paula und Richard Dehmel.
Berlin und Leipzig, Insel-Verlag bei Schuster &
Loeffler, Weihnachten 1900. 29,5 × 23 cm. 40 S. mit
farbigen Illustrationen, farbig illustr. Vorsätze, OPp.
(leicht angestaubt, Rücken gering berieben und bestoßen) mit farbigem Deckelbild (Vitzliputzli umgeben von Kindern zwischen Bäumen). € 4800,–
Hess/Wachter B 17; Pressler S. 203 (mit Abb. 120);
Rühle (Böse Kinder) 976; Sarkowski 365; Schweizer
Bilderbuch-Illustratoren 265 (mit Farbabbildungen
auf den Tafeln 2 und 3). – Sehr seltene erste Ausgabe
dieses Bilderbuch-Klassikers, der in einer Auflage von
4000 Exemplaren im Auftrag von A. W. Heymel von
Drugulin gesetzt und von C. Wolf & Sohn auf starkes
Büttenpapier gedruckt wurde. Nur gelegentlich leicht
fleckig, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar
mit eigenh. Widmung von Ernst Kreidolf an Heinrich
Moser.
fable: a red square for the good new order and a black
one for the bad old ways“. – Ein illustriertes Hauptwerk des russischen Konstruktivismus und Suprematismus. Teilweise bereits 1920 in Witebsk entstanden,
aber erst 1922 in Berlin in Russisch verlegt. Ungewöhnlich frisches Exemplar. – Siehe Abbildung.
Neues Pfefferkuchen-ABC für artige Kinder. 24
Farbdruckbilder mit lustigen Reimen. Stuttgart,
Loewes Verlag Ferdinand Carl [1907]. 17,5 × 11,3
cm. Titel und 24 einseitig bedruckte Tafeln mit
Chromolithografien, dunkelbrauner OHlwd. (nur
sehr leicht fleckig und berieben) mit gewölbtem
Deckel in Lebkuchenform, auf den fünf hellbraune
Mandeln eingeprägt sind.
€ 750,–
Hinrichs 12, S. 1040; vgl. Pressler S. 207 (mit Abb. 22),
Stuck-Villa II, 82; Müller 163 (alle die Ausgabe von
1887 bei Effenberger). – Neuausgabe dieses originellen,
bereits 1887 unter dem Titel „Neuestes PfefferkuchenABC…“, bei Effenberger erschienenen ABC-Buchs,
das nach dem Einband des Buches benannt ist, der in
Form und Farbe einem Lebkuchen gleicht. ABC-Buch
in Form eines Bilderrätsels, in dem jedem Buchstaben
des ABC in der Regel zwei Farbdruckbilder zugeordnet sind, die durch „lustige Reime“ erklärt werden.
Erstaunlich gut erhalten.
Reyem, M. Der Handwerksmann. Seinen kleinen
Freunden zur Freude und Belehrung gewidmet.
Bilder von E. E.-S. Berlin, Druck u. Verlag von
W. Hagelberg [um 1890]. 25,5 × 19,5 cm. 48 S. mit
zahlreichen, teils ganzseitigen Chromolithografien,
OHlwd. (Kanten etwas berieben) mit farbigen Deckelbildern.
€ 480,–
Lissitzky, El (Lazar Markovic Lisickij, 1890–1941).
Suprematische Erzählung von 2 Quadraten in 6
Konstruktionen [Text russisch: Cuprematischesky
skas pro dva kvadrata v 6ti postroikach]. Berlin,
Verlag „Skythen“ 1920 (publ. 1922). 28 × 22,5 cm. 20
ungez. Seiten mit 9 meist zweifarbigen Illustrationen,
davon 2 für den Umschlag, OKarton mit Umschlagillustrationen in Rot und Schwarz.
€ 29 000,–
Nisbet Nr. 1922/7; S. Lissitzky-Küppers ›El Lissitzky‹,
1967, S. 80–91; Rowell/Wye 405 (vollständig abgebildet); From Manet to Hockney 67 (mit 2 Abb.); Infancia
y arte moderno (IVAM 1998) S. 140–142; Castleman, A
Century of Artists Books, 1994, S. 135 (Abb. 71): „El
Lissitzky confronted two squares in a revolutionary
Erste und wohl einzige Ausgabe. Reizend illustriertes
und gestaltetes Bilderbuch, das von KvK und OpenWorldCat lediglich in einem Exemplar der Cambridge
University nachgewiesen wird. Erschienen im Gelegenheitsverlag des Lithografen Wolf Hagelberg (1825–
1896), der 1858 die renommierte Berliner Luxus-Papier-Fabrik gegründet hat. Deckel und Vorsätze etwas
stockfleckig, sonst kaum fleckig und ungewöhnlich gut
erhalten. – Folgende Handwerksberufe werden vorgestellt: Schneider, Weber, Tapezierer, Schuhmacher,
Klempner, Uhrmacher, Bäcker, Schmied und Stellmacher, Gärtner, Müller, Fischer, Seemann, Maurer
und Zimmermann, Töpfer, Maler, Schlosser, Bergmann,
Glaser, Böttcher, Tischler, Buchbinder.
Weiss, Ernst. Der Fall Vukobrankovics. Berlin,
(Ohlenroth Erfurt für) Verlag Die Schmiede 1925.
19 × 12,7 cm. 203, (5) S., karminroter OPp. (Georg
Salter) mit illustr. Orig.-Umschlag in Hellgrün,
Schwarz, Ocker und Rosa.
€ 480,–
Raabe 328/14; Serke, Böhmische Dörfer 1987, S. 242
(mit Abbildung); Holstein/Salter 286. – Erste Ausgabe. ‹Aussenseiter der Gesellschaft›, Band 4. Rekonstruktionsversuch des Falls aus dem Blickwinkel des
Gerichtsberichterstatters. – Verlagsfrisches Exemplar.
Hier mit dem tadellos erhaltenen Original-Schutzumschlag. So schön und mit dem Originalumschlag
praktisch unauffindbar.
79
Antiquariat Günter Linke
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Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts · Dada · Originalgraphik · Philosophie
Dokument des Züricher Dadaismus und in der vorliegend schönen Erhaltung von großer Seltenheit. –
Siehe Abbildung.
Arp, Hans – Tzara, Tristan. Vingt-cinq poèmes.
H. Arp: Dix gravures sur bois. Collection Dada IV.
Zürich, Imprimerie Julius Heuberger 1918. 21 × 15
cm. 52 ungezählte Seiten. Originalkarton mit typographischem Titel und einem Holzschnitt von Arp
auf aufgeklebter Goldfolie.
€ 8000,–
Originalausgabe. Arntz 16–25 – Hagenbach 46 – Centre
Pompidou, Dada 1310, mit Abbildungen auf den Seiten
270, 699, 963 und 964 – Dada in Zürich 82 – Hans Arp
zum 100. Geburtstag 6 – Motherwell/Karpel 416 – The
Artist and the Book 2. – Vierte Buchpublikation der
Züricher Dadaisten mit insgesamt 12 Originalholzschnitten von Hans Arp (2 Holzschnitte wiederholen
sich). Außergewöhnliches Künstlerbuch in schönem
Zusammenklang von Text und Illustration. Eines der
Hauptwerke dadaistischer Buchillustration. Einband
mit wenigen, kleinen Fleckchen, sonst gutes, kaum
gebräuntes Exemplar.
Schad, Christian. Analyse babylonienne. Originalholzschnitt. Von Christian Schad unten links betitelt
und unten rechts voll signiert. 1918. 12,9 × 8 cm
(Blattgröße 23 × 15,8 cm).
€ 12 000,–
Janco, Marcel – Tzara, Tristan. 1re Exposition
Dada: Cubistes, Art Nègre: Conférences sur l’Art
faites par Tristan Tzara, Samedi le 13., 20., 27. Jan.
(1917). Entrée 1 Fr. (Zurich). Galerie Corray, Bahnhofstr. 19. Tiefenhofe 12. Zürich, 1917. 42,5 × 26,4
cm. Originallinolschnitt auf weissem Maschinenpapier.
€ 60 000,–
Originalausgabe. Dada in Zürich 142 – Ilk, Marcel
Janco, das graphische Werk 19 mit ganzseitiger Abbildung auf Seite 37 – Dada. Eine internationale Bewegung 1916–1925, 94 – Centre Pompidou, Dada 1425
mit ganzseitiger Abbildung auf Seite 988 – Washington
Dada, Seite 52, plate 12 – Hans Arp zum 100. Geburtstag, Seite 36 mit Abbildung. – Das berühmte Plakat
der ersten Dada-Ausstellung in Zürich von Marcel
Janco in Linol geschnitten und in kleiner Auflage gedruckt (weniger als 50 Exemplare, Ilk). Herausragendes
80
Dada in Zürich 59 mit Abbildung auf Seite 168 –
Galeria Schwarz 1970, Nr. 24 mit Abbildung auf Seite
27. – Christian Schad schuf im Jahr 1918 eine Reihe
von abstrakten Holzschnitten, von denen er nur einige
wenige Abzüge herstellte. Zu dieser Gruppe gehört
auch vorliegender Holzschnitt. Es ist der einzige dieser
Holzschnitte, den Schad mit einem Titel versah und der
in einer Auflage von 38 Exemplaren gedruckt wurde.
Der Druckstock des Holzschnittes gilt als verschollen.
Der Holzschnitt war als Beilage für die Luxusausgabe
der Züricher Zeitschrift Dada 4/5 vorgesehen, die in
einer Auflage von 38 Exemplaren erscheinen sollte. Von
dieser Luxusausgabe wurden jedoch nur wenige Exemplare hergestellt und so ist zu erklären, dass sich allein
im Nachlaß des Herausgebers dieser Zeitschrift noch 11
nicht zur Verwendung gekommene Exemplare befanden. Siehe dazu: Dokumentations-Bibliothek III. Teile
der Bibliothek und Sammlung Tristan Tzara. Paris, Nr.
154. Schad war eng befreundet mit Walter Serner und
Mitglied des Züricher Dadakreises. 2 ähnliche Holzschnitte steuerte Schad auch der im November 1919
erschienenen Dadazeitschrift „Der Zeltweg“ bei. Von
großer Seltenheit.
Manet to Hockney 127 – Peyrè. Peinture et poésie 63
mit Abbildung auf Seite 156. – Nr. 46 von 90 nummerierten Exemplaren auf „Grand Velin d’Arches“. Die
Gesamtauflage betrug 120 Exemplare. Nicolas de Stael
hatte die Auflage auf eigene Kosten bei Marthe Fequet
und Pierre Baudier in Paris drucken lassen. Die radikal
abstrakten Holzschnitte von Nicolas de Stael inspirierten René Char zu der Vorstellung, dass es sich dabei
um Fussabdrücke des berühmten Himalaya-Schneemenschen Yeti handeln könnte. Selten angebotenes,
großartiges Künstlerbuch der Moderne.
Tanguy, Yves – Péret, Benjamin. Feu central. Avec
des illustrations d’Yves Tanguy. Paris, K éditeur
1947. 24,8 × 19,3 cm. 107 Seiten und 4 Tafeln mit Illustrationen von Yves Tanguy. Illustrierte Originalbroschur mit einer Umschlaggestaltung von Pierre
Faucheux nach einem Entwurf von Yves Tanguy (=
Collection le quadrangle, 2).
€ 4500,–
Typographie – Rasch, Heinz und Bodo. Gefesselter Blick. 25 kurze Monografien und Beiträge über
die neue Werbegestaltung. Mit Unterstützung des
„Ringes der Werbegestalter des Schweizer Werkbundes“ u. a. herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Heinz und Bodo Rasch. 140
Abbildungen. Stuttgart, Wissenschaftlicher Verlag
Dr. Zaugg & Co. 1930. 26 × 21,5 cm. 111 Seiten.
Originalleinenband mit Vorderdeckel aus transparentem Zelluloid.
€ 18 000,–
Originalausgabe. Andel, Avantgarde Page Design 348
– Fleischmann, Bauhaus Drucksachen, Typografie, Reklame, Seite 354 – The Avant-Garde applied Cat. L326
mit Abbildung auf Seite 336. – Herausragend gestaltete
Publikation zur avantgardistischen Werbegestaltung
der Zeit mit Beiträgen u.a. von Willi Baumeister, Max
Bill, Max Burchartz, Walter Dexel, John Heartfield,
El Lissitzky, Moholy-Nagy, Kurt Schwitters, Jan
Tschichold, Vordemberge-Gildewart und Piet Zwart.
Das Buch dokumentiert Material, welches im Rahmen
einer Wanderausstellung durch mehrere Städte vom
Graphischen Klub Stuttgart im Februar 1930 gezeigt
worden ist. Für Einband und Typographie des Buches
waren die Brüder Rasch verantwortlich. Mit dem häufig
fehlenden Erratablatt. Sehr selten. – Siehe Abbildung.
Originalausgabe. Wittrock, Yves Tanguy. Das graphische Werk 16. Nr. XVI von 30 römisch nummerierten
Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Papier „pur fil Johannot“ und mit einer beiliegenden Originalradierung
(17,5 × 13,7 cm, Blattgröße 23,8 × 18,9 cm) von Yves
Tanguy, die nur in dieser Vorzugsausgabe enthalten
ist. Schönes Exemplar auf besserem Papier und mit
der Originalradierung von Yves Tanguy von großer
Seltenheit.
Celan, Paul. Schwarzmaut. Gedichte. Mit 15 Originalradierungen von Gisèle Celan-Lestrange. Vaduz,
Brunidor 1969. 33,5 × 26,5 cm. 35 nicht nummerierte
Blätter. Originalumschlag in Originalleinwanddecke und Schuber.
€ 8000,–
Erstausgabe. Wilpert/Gühring 55. Eines von 70 (Gesamtauflage 85) nummerierten Exemplaren auf „Vélin
de Rives“. Druckvermerk sowohl vom Autor als auch
von der Künstlerin voll signiert. Enthält 14 bisher
unveröffentlichte Gedichte von Paul Celan und 15
ganzseitige Radierungen seiner Frau. Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.
Stael, Nicolas de – Char, René. Poèmes. Paris, Aux
dépens de l’artiste 1952. 370 × 295 mm. 48 nicht
nummerierte, lose eingelegte Blätter mit 14 ganzseitigen, abstrakten Originalholzschnitten von Nicolas de Stael. Originalbroschur in mit einer farbigen
Originallithographie illustrierten Originalchemise
im schwarzen Originalschuber.
€ 18 000,–
Originalausgabe. Woimant and de Stael 2–15, 94 –
Castleman. A century of artists books, Seite 191 – From
81
Stand 22
Antiquariat Löcker
Annagasse 5 · 1010 Wien, Österreich
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Alte Drucke · Architektur · Kunst · Literatur · Judaica · Autographen
Altenberg – [Programmzettel Gedenkveranstaltung]. In Memoriam Peter Altenberg. Konzert-Direktion Hugo Heller, Wien: Kleiner Musikvereinssaal, Sonntag den 19. Jänner 1919. | Musik (Wagner:
Einzug der Götter in Walhall): Die Bläservereinigung der Wiener Oper | Gedächtnisworte: Egon
Friedell. Wien, Hugo Heller 1918. 15,5 × 23,5 cm.
Bugfalten, Blattrand m. kl. Einriss; papierbed. etw.
vergilbt.
€ 800,–
Rarissimum, weder im Handel noch bei Bibliotheken
nachweisbarer Programmzettel der Trauerfeier für
Peter Altenberg. „Wie aus geheimnisvoll verborgener Nähe schwebt feierlich Hörnerklang in den Saal
… Dann spricht Egon Friedell seinen Gruß an den
großen Verblichenen. Kurze, einfache, liebevoll kluge
Worte…“ (WAZ, 20. 1. 1919). – Das Grabdenkmal, für
dessen Finanzierung ein Teil des Ertrages dieser Veranstaltung gedacht war, schuf Adolf Loos.
Bisher unbekanntes Gedicht von Georg Trakl
Autograph – [in:] Hölderlin, Friedrich. Dramen
und Übersetzungen. Jena. Diederichs 1905. 8°. 297,
(3) S. Mit 1 Portr. Hölderlins. OBrosch. m. schwarzgedr. Rücken- u. Deckeltitel. Auf vord. Spiegel m.
Exlibris v. Georg Trakl.
€ 64 000,–
Aus der Bibliothek Georg Trakls. – Verso Reihentitel
mit einer, der Publikationsgeschichte bisher unbekannten, von Trakl mit Bleistift eigenhändig geschriebenen,
datierten (1911) und monogrammierten (G. T.) Vor-
82
form (?) des Gedichtes „Melancholie des Abends“.
Das mit Bleistift sauber notierte Gedicht in 2 Strophen
(8 Zeilen) ist mit „Hölderlin“ betitelt, die erste Strophe
weist Ähnlichkeiten zu dem Gedicht „Melancholie des
Abends“ auf. Die vorliegende Niederschrift unterscheidet sich wesentlich von der bekannten endgültigen Fassung. Diese hatte schließlich 4 Strophen (16 Zeilen), sie
erschien im einzigen zu Trakls Lebzeiten erschienenen
Gedichtband „Gedichte“ (1913). Es war bislang ohne
Varianten und lediglich als Typoskript Trakls ohne
handschriftliche Überarbeitung oder Korrekturen von
Trakls Hand überliefert. – Siehe Abbildung.
Baumann, Oscar. Eine afrikanische Tropen-Insel.
Fernando Póo und die Bube dargestellt auf Grund
einer Reise im Auftrag der k. k. Geographischen
Gesellschaft in Wien. [in Beibindung]: Ders. In
Deutsch-Ostafrika während des Aufstandes. Reise
der Hans Meyer’schen Expedition in Usambara.
Wien u. Olmütz, Hölzel 1888 und 1890. 8°. IX,
(1), 150 S. mit 1 kl. Titelvign., 16 Illustr. im Text,
auf Tafelseiten sowie auf 1 doppelblattgr. Tafel [in
beiden Werken] v. Hans Fischer u. Franz Zimerman, nach Skizzen des Verfassers sowie 1 mehrf.
gef., farb. Karte und VIII, 224 S. mit 18 Illustr.
und einer (mehrf. gefalteten) farbigen Originalkarte. Leinenbd. d. Zt. m. goldgepr. Rückentit. u.
blindgepr. Deckelrahmen. Bestoßen u. berieben,
Text gebräunt u. z. Tl. fingerfleckig, im hint. Falz
aufgeplatzt.
€ 2200,–
Henze I, 200ff. Die Promotionsarbeit des bedeutenden österreichischen Afrika-Forschers Oscar Baumann
(1864–1899). Oskar Lenz, der 1885 die österreichischungarische Kongo-Expedition vorbereitete, lud ihn
ein, die Expedition als Topograph zu begleiten. B.
unternahm eine zweimonatige Rundreise auf der Insel
Fernando Póo und lieferte mit seinen Beobachtungen
wertvolle Beiträge zur Kenntnis der Insel und ihrer Bewohner, der Bube, von deren Sprache er zwei Vokabularien zusammenstellte, lieferte. – 1887 promovierte
B. in Leipzig mit dem „Versuch einer Monographie
von Fernando Póo“, einer Vorarbeit zu vorliegendem
Werk. In dem angebundenen Werk beschreibt B. eine
Reise, die ihn als Begleiter des deutschen Forschungsreisenden Hans Meyer 1888 nach Ostafrika führte, um
den Kilimandscharo zu bezwingen. Das Ergebnis dieser
Expedition war die erste topographische Aufnahme
von Usambara (vgl. dazu: Ausstellungskat. „Abenteuer
Ostafrika“, S.147).
Regensburg – Müller, Adalbert (Text) und Bernhard Grueber (Illustr.). Regensburger Vergissmeinnicht. Ansichten des Schönsten und Merkwürdigsten der königl. bayer. Kreishauptstadt Regensburg
und ihrer Umgebungen. Mit beschreibendem Texte.
Regensburg, Manz [1844]. 12,5 × 9,5 cm. Gest. Tit.,
32 Stahlstich-Tafeln (nach Bernhard Grueber; Abb.
größe 8 × 5,5 cm), 64 S. Halbleinenbd. d. Zeit m.
goldgepr. Deckeltitel in zierl. Streicheisen-Rahmung, umseit. Goldschnitt u. farb. Vorsätzen. Kanten leicht berieben; Papierbezug am Rüücken mit
Fehlstelle, Tafeln lediglich an den Rändern etw.
stockfl.
€ 1200,–
Engelmann 807; vgl. zu Grueber: Thieme/Becker 16,
125 u. Wurzbach 5, 389f.; vgl. zu Müller: ADB 22,
511–512. – Erste Ausgabe. Reizendes Ansichten-Album der Stadt Regensburg im Miniaturformat. – Die
Ansichten u. a. von St. Emmeran, Dominikanerkirche,
Befreiungshalle, Rathaus, Dreifaltigkeitsberg, Haidplatz, Abbach, Prüfening, Dechbetten, Maria Ort, Etterzhausen, Walhalla (2).
Steinbarg, Elisier. Aleph Beth (Alef Beys). (Illustriert von Arthur Kolnig, Rubin Zalikawits [Reuven
Rubin] und Salomon Lerner) [= translit. jiddisch].
Chernivtsi (Czernowitz, Kulturvlg. f. Rumänien)
1921. 8°. 148 S. Mit zahlr., kleinen s/w. Textillustr. u.
einigen ganzs. Abb. Halbleinenbd. d. Zeit m. mont.
Vorderdeckel des OUmschlages (Einbandentw. v.
Arthur Kolnig). Leicht berieben, im Text etw. gegilbt. – Titelbl. mit eh. Widmung des Verfassers
an Dr. Israel Schessler (translit: „Meinem lieben,
wichtigen Freund als Geschenk.“).
€ 1800,–
Widmungsexemplar dieser sehr seltenen Fibel in jiddischer Sprache. Die Geschichten, Kinderreime und
-lieder sind teils in Druck-, teils in Schreibschrift. Der
aus Moldawien gebürtige Elieser Steinbarg (1880–1932)
schrieb vor allem in jiddischer Sprache. Die Lyrikerin
Rose Ausländer veröffentlichte zwischen 1931 und
1933 zahlreiche seiner Texte in Czernowitzer Zeitungen. Auch der junge Paul Celan soll mit Vorliebe
Steinbarg-Fabeln deklamiert haben.
Wagner, Richard. – Wagner, Richard (1813–1883);
Wagner, Cosima (1837–1930). 2 Original-Photos
von Richard und Cosima Wagner. Elliott & Fry,
London, Baker Street (1877). Das Photo Richard
Wagners ist mit Tinte signiert, das Photo Cosimas
von Richard mit „Meine Frau“ untertitelt, rückseitig von Cosima mit Tinte signiert. Sehr gut
erhalten, das Photo Cosimas etwas geblichen. Diese
Aufnahmen entstanden während Wagners zweitem Aufenthalt in London, nach Fertigstellung des
Parsifal-Librettos, dessen Komposition Wagner im
September dieses Jahres begann. Von Wagner signierte Photos gelten als überaus selten. Vanselow
28.
€ 15 500,–
„Am Donnerstag, den 24. [Mai 1877], hatte er notgedrungen den Photographen Elliott & Fry eine Sitzung zu einer Anzahl von Aufnahmen zu widmen
und abends den Empfang einiger Londoner Freunde
in seinem Hause; … ein
erneutes Whitebait-Dinner in Greenwich fällt in
diese Zwischenzeit: die
Fahrt mit dem Dampfer
hin und zurück war bei
grauem milden Wetter
sehr geglückt und die
ungeheuere Weltstadt
in ihrem dichten Nebelschleier machte bei der
Heimkehr einen großartigen Eindruck. „Der
Traum Alberichs“, sagte
er, „sei hier erfüllt: Nibelheim, Weltherrschaft, Arbeit, Tätigkeit, überall der
Druck von Dampf und
Nebel!“ (Glasenapp, Das
Leben Richard Wagners.
Bd. 5, S. 357f.).- Siehe
Abbildung.
83
Antiquariat am Moritzberg
Stand 28
Dr. Lothar Hennighaus
Zierenbergstraße 90 · 31137 Hildesheim
Telefon +49 (0)5121 174 40 47 · Messetelefon +49 (0)176 52 57 09 18
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Drucke aus sieben Jahrhunderten und allen Gebieten
Americana
Pomponius Mela. Pomponii Melae Hispani, Libri
de situ orbis tres, adiectis IOachimi VAdiani Heluetii in eosdem Scholiis: Addita quoq(ue) in Geographia(m) Catechesi: & Epistola Vadiani ad Agricola(m) digna lectu. Cum Indice summatim omnia
complectete. Wien, Johannes Singriener für Lukas
Atlantse, Mai 1518. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Bordüre am Titel und Druckermarke am
Schluß. 23 nn. Bl., 132 fol., 1 Bl. 2°. HLeder d.
Zeit.
€ 9500,–
EA der Bearbeitung und Edition. Text und ScholienDruck in einer Antiqua. Die Holzschnitt-Bordüre,
unterteilt in 12 Felder, zeigt meist musizierende Frauen.
Im Brief des Bearbeiters Joachim von Watt (oder Vadianus; 1484–1551) an Rudolf Agricola schlägt jener
vor, die neuentdeckte Welt nach Amerigo Vespucci
„Amerika“ zu nennen, wie auch schon der Karto-
graph Martin Waldseemüller als erster vorgeschlagen
hatte: „The annotations contain several references to
Vespuccius and the discoveries of the Spaniards and
Portugese, and the appendix epistle of Vadianus to
Agricola, first printed in 1515, contains on folio 128
the passage in which the new world is called America.“
(Sabin #63956; vol. 15, 269). Harrisse (S. 160f, #92) weist
darauf hin, dass dieser Pomponius-Druck sich auf dem
Madrider Index von 1667 befand. Zu Vadianus siehe
auch Jöcher II, 1610f; VD16 M 2310; diese Ausgabe
nicht bei Brunet (vgl. IV, 799ff). – Rücken in neuerer
Zeit (Anfang 20. Jhdt.?) unter Verwendung des alten
Materials erneuert; Vorsätze erneuert; die ersten 40 und
die letzten 17 Bl. mit professionell hinterlegten Randausrissen (kein Textverlust, Bl. 10 mit Buchstabenverlust); einige Bl. zu Beginn angeschmutzt bzw. fleckig;
zahlr. zeitgenössische Glossen in Tinte.
Schoppe, Caspar. Opuscula. (Rückentitel). Sammelband von 6 Schriften in einem Band. Amsterdam,
Pluymer, 1660–64. Mit 4 gestochenen Titelvignetten
und einigen Holzschnittvignetten. Kl.8°. Pergament
d. Z. mit rotem Lederrückenschild.
€ 2000,–
Enthält a) Scoppius, Gasparis. Gerardi Johannis Vossii
libro, de vitiis sermonis animadversiones. Amsterdam
1660. 23 S. Dünnhaupt 87.2. b) Scoppius, Gasparis.
De arte critica. Amsterdam, 1662. 11 Bl., 128 S., 4 Bl.
Dünnhaupt 7.2. c) Scoppius, Gasparis. Verisimilium
libri quatuor. Amsterdam 1662. 16 Bl., 168 S. Dünnhaupt 3.2. d) Scoppius, Casparis. Suspectarum lectionum libri quinque. Amsterdam 1664. 4 Bl., 304 S.,
12 Bl. e) Schoppus, Gasparis. Priapeia, sive diversorum
poetarum in Priapum lusus. Padua (=Amsterdam), Nicolaus (= Pluymer), 1664. 9 Bl., 175 S. Dünnhaupt 4.2.
Hayn-Got. VI, 295. f) Scoppius, Casp. Symbola critica
in L. Apuleji. Amsterdam 1664. 3 Bl., 98 S. Dünnhaupt
20.2. – Gering berieben und gebräunt; Rückenschild
angerändert.
Stundenbuch – Horae Beat. Mariae Virg. Hore
intemerate virginis marie secundu usum Romanum.
Gedruckt auf Jungfernpergament in 29 Zeilen;
durchgehend in Rot und Blau mit Gold rubriziert. Paris, G. Anabaat für Germain Hardouyn,
1. Oktober 1505. Mit Druckermarke und 15 (von
16) großen und 29 kleineren Holz- oder Metallschnitten, koloriert und mit Gold; zahlr. eingemalte
Initialen in Rot oder Blau und mit Gold, am Schluß
84
mit kleinerem Metallschnitt in architektonischer
Umrahmung (ohne Kolorit). 106 (von 108) Bl. 8°.
Etwas späterer Kalbsledereinband mit vergoldetem
Lilien-Semé und zentralem Monogramm „I B“;
Goldschnitt.
€ 22 500,–
eine Mappe mit 4 signierten Originalgrafiken von R.
S. Berner, Y. Kuschel, V. Pfüller und H. Wagenbreth.
Die Vorzugsausgabe (gesamt 126 Exemplare) für die
26 Sponsoren ist alphabetisch nummeriert; dies ist
Nr. E, vom Autor, Übersetzer und Verleger signiert.
– Gering berieben; ungelesen; ob beiliegender OU (am
Rücken schwach berieben und verblasst) tatsächlich
zur Vorzugsausgabe gehört, ist nicht gesichert.
Buffon, Georges Louis Leclerc de, BernardGermain-Etienne Comte de Lacepède. Buffon.
Oeuvres complètes. Mises en ordre, précédées
d´une Notice sur la vie de l´Auteur, et suvie d´un
Discours intitulé: Vue générale des progrès de plusieurs branches des sciences naturelles depuis le milieu de derniere siècle; par le Comte de Lacepède/
Bernard-Germain-Etienne Comte de Lacèpede:
Suite et Compl ément des Oeuvres de Buffon: 1.
Histoire naturelle des Quadrupèdes-Ovipares; 2–5.
Histoire naturelle des Poissons und hinter dem 5
Eränzungsband eingebunden: Nouvelle Édition
(Buffon) – die Supplementbände ohne Auflagenangabe. Zus. 17 Bände (18 Teile): 12 Bände (Buffon) und 5 Ergänzungsbände (Lacepède) sowie
1 weiterer Titel (der Essay von Lacepède) hinter
Ergänzungsband 5. Paris, Rapet et Cie, 1817ff.
Mit 2 gest. Titelportraits und zahlr Abbildungen
auf 336 Kupfertafeln (einige davon gefaltet). Zus.
über 10000 S.. 8°. HLederbände der Zeit mit ornamentaler Rückenvergoldung und dreiseitigem
marmorierten Schnitt..
€ 2500,–
Die schönen Illustrationen (meist in architektonischen
Bordüren), ausgemalt in der Art von Miniaturen,
zeigen Aderlaßmann, Johannes mit dem Giftbecher,
Judas’ Verrat, Mariae Heimsuchung, die Kreuzigung,
Verkündigung der Hirten, die Heiligen Drei Könige,
die Flucht nach Ägypten usw.; die kleineren meist
mit Heiligendarstellungen. – Bohatta 807; Lacombe
148f; Tenschert: Horae B.M.V. II, Nr. 70. – Etwas
berieben; Kanten, Ecken und Bünde bestoßen und mit
etwas Bezugsleder-Verlust; alte Glossen auf fliegenden
Vorsätzen; Blätter etwas knapp beschnitten, dadurch
teils Verlust von Bordürenrand; teils etwas fleckig; 3
radierte Wörter am Schlussblatt; es fehlen die Bl. d3
und d6.
Gering berieben und bestoßen; Kapitale und Bezugspapier der Deckel etwas beschabt; Lederecken
teils mit winzigen Bezugsläsuren; vereinzelt kleine
Bezugspapierläsuren; winzige Fehlstelle am oberen
Kapital von Band 2 (kaum bemerkbar); Vorsätze etwas
leimschattig; bei einigen Bänden erste und letzte Bll.
stärker stockfleckig – ansonsten teils etwas stockfleckig; Tafel 16 in Band 5 (zur Entwicklungsgeschichte
des Menschen) mit größerem Ausschnitt (Bildverlust); 2 Tafeln in falscher Reihenfolge eingebunden;
Die Tafelnumerierung in Band 1 des Buffon beginnt
mit Nr. 2 – als Tafel 1 zählt hier das nicht numerierte
Portrait Buffons; das Portrait Lacepèdes ebenfalls
in Band 1 des Buffon eingebunden. Trotz der beschriebenen kleineren Mängel ein schönes Exemplar.
Graesse I, 566.
Vorzugsausgabe – Sorrentino, Gilbert. Mulligan
Stew. Roman. Aus dem Amerikanischen von Joachim Kalka. Augsburg, MaroVerlag, 1997. 8 nn.
Bll., 609 S., 3 Bll. Gr.8°. OPappbd mit Deckelvignette.
€ 250,–
Montaigne, Michel de. Gesammelte Schriften. Historisch-kritische Ausgabe. Mit Einleitungen und
Anmerkungen unter Zugrundelegung der Übertragung von Johann Joachim Bode hg. von Otto Flake
und Wilhelm Weigand. EA. 8 Bände. München und
Leipzig, Georg Müller, 1908–12. Mit Titelporträt.
Zus. ca. 2805 S.. 8°. OHLederbände mit reicher
Rückenvergoldung.
€ 600,–
Dt. EA. Aus dem Umschlagstext: „’Mulligan Stew’ ist
Gilbert Sorrentinos Meisterwerk. Die amerikanische
Literaturkritik nennt dieses funkelnde Romanmonster
in einem Zug mit James Joyce’ ‚Ulysses‘„. Beiliegend
Etwas berieben; gering bestoßen; Bd 8 mit kleiner
Fehlstelle der Rückenvergoldung; Vorsätze papierbedingt gebräunt. 25 Jahre Georg Müller Verlag 102;
WG² 7 (Flake).
85
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Stuttgarter Frühdruck – Cyprianus, Caecilius.
Opera. (Stuttgart, Drucker der Erwählung Maximilians um 1486). 2°. 131 (statt 132) Bll. (ohne das
erste weiße Bl.) Got. Typ., 2 Sp., 44–47 Zl. Holzdeckelband d. Zt. mit breitem Schweinsleder-Rücken d. Zt. mit Rollen-Blindprägung und Resten
einer Metallschließe (Krampen).
€ 12 000,–
GW 7887. BMC III/675. Fünfte Ausgabe der Werke
Cyprians und eines von nur drei in Stuttgart im 15.
Jahrhundert gedruckten Werken. Geldner (I, S. 271)
schreibt bei der Behandlung Stuttgarts als Wiegendruckort: „… in den Stuttgarter Steuerbüchern wird
aber um diese Zeit [1486] ein Drucker Hans Scheffer
(= Johann Scheffler?) genannt, in dem man heute den
einzigen Stuttgarter Buchdrucker des 15. Jahrhunderts
vermutet“. (Siehe auch Amelung S. 364). – Deckel und
Rücken mit zahlreichen Wurmgängen, der Buchblock
mit geringeren Wurmspuren. Blatt a II mit rasiertem
Stempel und handschriftlichen Eintragungen der Paginierung. Ohne Rubrizierung und Initialen. Stellenweise
Marginalien und Anstreichungen von alter Hand mit
Tinte sowie durchgehend handschriftlich paginiert (die
Eintragungen sind verblasst). Das erste weiße Blatt (a 1)
ist noch als Rest vorhanden (ca. 2,5 cm vom Falz aus),
und wurde alt ergänzt. Dieses Blatt weist alte Besitzvermerke auf und ein Exlibris. Anfangs im Bundsteg
etwas wasserrandig.
Bad Boll – Bauhin, Johann. Historia novi et admirabilis fontis balneique Bollensis in Ducato Wirtembergico ad acidulas Goepingenses. 2 Teile in 1
Band. Mit über 300 Textholzschnitten. Montbéliard
(Mömpelgard), Foillet 1598. 8 Bll., 291 S., 4 Bll.; 222
S., 16 Bll. Hprgt. d. 18. Jhdts.
€ 6000,–
VD 16, B 850. Heyd 10622. Seltene erste Ausgabe
eines der wichtigsten Werke in der Geschichte der
Balneologie und frühes Erzeugnis der ersten Mömpelgarder Offizin. Die erste Monographie über die
neuentdeckten Schwefelquellen von Bad Boll. Der
Anhang enthält zahlreiche Holzschnitte, darunter die
ersten Abbildungen der bei der Entdeckung der Quelle
aufgefundenen Petrefakten und ca. 100 Darstellungen
der dort angebauten Äpfel und Birnen. Bauhins Schrift
geht über den Rahmen eines balneologischen Werkes
weit hinaus und beschreibt ausführlich auch Mineralien und Fossilien. – Einband etwas berieben. Etwas
gebräunt, stockfleckig und stellenweise wasserrandig.
Einige Blätter mit teils restaurierten Rand- oder Eckdefekten. Titel aufgezogen. – Innendeckel mit gr. Wap-
86
penexlibris von Franziskus Töpsl (1711–1796), Probst
des Augustiner-Chorherrenstifts Polling. Vorsätze mit
bibliographischen Notizen u. Besitzeinträgen, Monogrammstempel des Philologen u. Historikers Wolfgang
Krämer (1885–1972) sowie montierten Katalogausschnitten u. Stahlstichansicht von Bad Boll.
Kalenderreform – Plieninger, Lambert Floridus.
Kurtz Bedencken Von der Emendation deß Jars,
durch Babst Gregorium den XIII. fürgenomen, un
von seinem Kalender, nach ihm Kalendarium Gregorianum perpetuum intituliert. Straßburg, Rihel
1583. 8 Bll., 95 S. Neuerer Hprgt.
€ 1500,–
VD 16, P 3479. Braunbehrens, Kalender 3.8. Seltene
Schrift zur gregorianischen Kalenderreform aus protestantischer Sicht. „In ähnlicher Weise wie Osiander,
polemisch und spöttisch, schreibt Lambert Floridus
Plieninger gegen die Kalenderreform Gregor XIII. Er
sei Nachfolger des römischen Kaisers und nicht Nachfolger des Heilands. Plieninger warnt die Deutschen,
auf die römischen Vorschriften einzugehen, damit über
sie nicht der Herzog Alba oder eine Bartholomäusnacht
hereinbreche“ (Braunbehrens). – Rückentitel handschriftlich. Kanten etwas berieben. Papier gebräunt.
Wildbad – Blumenthal, Karl. Wildbad und Umgebung (Deckeltitel). Serie von 28 Fotografien. Wildbad (1898). Ca. 22 × 28 cm (Bildgr.) u. ca. 35 × 43
cm (Kartongr.). Lederkassette mit eingelassenem
Deckeltitel (hinter Glas).
€ 1500,–
Montagekartons mit gedruckter Adresse von Karl
Blumenthal, Hoffotograf der Königin. Aus dem Besitz von König Wilhelm II. (Exlibris). Die Kartons
verso gestempelt „Wilhelm II. Privateigentum“ und
handschriftlich bezeichnet. Eine Ansicht mit datiertem
Blindprägestempel. – Kartons teils etwas gebräunt bzw.
stockfleckig und auch gewellt. 2 Fotos mit kl. Abrieben.
Kassette berieben und bestoßen. Ohne Schlüssel.
George, Stefan u. Karl Wolfskehl (Hrsg. u. Einl.).
Deutsche Dichtung. 3 Bde. (= Alles). Mit Buchschmuck von Melchior Lechter. Berlin, Blätter für
die Kunst 1900–1902. 97, (7); 97, (5) 181, (3); S.
Okt.
€ 1500,–
Landmann 121, 140, 157. W. G. II, 469, 14/15/18. Privatdruck. Eins von 400 bzw. 300 (gesamt 403 bzw.
303) Exemplaren. Gedruckt bei Otto von Holten.
„Schwarzer Druck mit Initialen und Zierleisten am
innern Rand und roten Überschriften, Seitenzahlen
und Marginalien, Einleitung rot und blau in Versalien“
(Landmann). Bd. I: Jean Paul, ein Stundenbuch für
seine Verehrer; II: Goethe; III: Das Jahrhundert Goethes. – Als Beilage: Orig.-Verlagsankündigung für die
3 Bände auf Bütten. – Einbände u. Papier gebräunt. Die
überstehenden Kanten der Deckel mit Randläsuren.
Unbeschnitten, teils nicht aufgeschnitten. Mit einem
von Melchior Lechter gestalteten Exlibris. Bd. III: Der
erste Bogen gelockert.
graphien von Erich Heckel, Wilhelm Plünnecke,
Max Unold, Richard Seewald, Eberhard Viegener,
Conrad Felixmüller, Otto Gleichmann, Ernst Barlach, Paul Klee, Max Burchartz, Lyonel Feininger,
Kurt Schwitters. Hannover, H. Böhme 1919. 4°. 158
S. Ohln.
€ 2200,–
Rücken verblaßt. Eine Ecke angestoßen. Papier leicht
gebräunt. Vorderes Gelenk angebrochen. Insges. noch
recht gutes Exemplar.
Lasker-Schüler, Else. Der Malik. Eine Kaisergeschichte mit Bildern und Zeichnungen. Mit farb.
Frontispiz nach Franz Marc, 4 farb. Tafn. und
25 Illustrationen der Verfasserin. Berlin, Cassirer
1919. 4°. 102 S. Orig.-Halbwildledereinband mit
Seidenbezug und Kopfgoldschnitt.
€ 3000,–
Erste Ausgabe. Exemplar Nr. 1 (!) von 100 signierten
Exemplaren der Vorzugsausgabe. – Seidenbezug berieben. Exlibris auf Vorsatz entfernt. Vorderes Gelenk
stark gelockert. Teilweise unaufgeschnitten. Am Schnitt
stockfleckig.
Lasker-Schüler, Else. Styx. Gedichte. Buchschmuck
von Fidus. Berlin, A. Juncker 1902. 77 S. Hprgt. d.
Zt. mit eingeb. vorderem OU.
€ 1500,–
Raabe 182.1. W. G. 1. Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung. Angebunden: Diess. Das Peter HilleBuch. Ebenda [1906]. 84. S. – Erste Ausgabe der dritten
Veröffentlichung. W. G. 3. – Vordere Orig.-Umschläge
mit eingebunden. – Geringe Gebrauchsspuren.
Grosz, George. Ecce Homo. Mit 84 Offsetlithographien auf Tafeln u. 16 Farbtafn. nach Aquarellen
in Siebenfarben-Offsetdruck. Berlin, Malik Vlg.
1923. 4°. Okt.
€ 3000,–
Erste Ausgabe der Serie C. – Der Malik-Verlag S.
56: „In dem Ermittlungsverfahren gegen Malik-Verlag
gegen George Grosz wegen Vergehens gegen § 184
wird die Beschlagnahme des Werkes: ‚Ecce Homo‘ …
angeordnet, da ein wesentlicher Teil der Abbildungen
das Scham- und Sittlichkeitsgefühl des Beschauers in
geschlechtlicher Beziehung verletzt, das gesamte Werk
somit einen unzüchtigen Charakter hat und demgemäß
der Einziehung unterliegt“. – Einband sowie die 2
ersten und letzten Blätter stockfleckig, sonst nur vereinzelte Stockflecken. Ecken rechts unten leicht angestoßen. – Siehe Abbildung.
Jünger, Friedrich Georg. Der Aufmarsch des Nationalismus. Hrsg. und mit Vorwort von Ernst
Jünger. Leipzig, Aufmarsch Verlagsges. 1926. Kl.8°.
XX, 69 S., 3 Bll. Oln.
€ 1200,–
Der Aufmarsch, 2. – Erste Ausgabe des Erstlingswerkes. Coudres C1. W. G. 1. Mohler, konservative
Revolution 105.1.10. – Einband stockfleckig. Innen nur
wenig stockfleckig.
Küppers, Paul Erich (Hrsg.). Das Kestnerbuch. Mit
Beiträgen von Th. Mann, Döblin, Lasker-Schüler
u. a. Mit 6 Orig.-Holzschnitten und 6 Orig.-Litho-
Lechter, Melchior – Thomas v. Kempen. Die vier
Bücher von der Nachfolge Christi. Auf Grundlage
der Goerresschen Übertragung. Durchges. Ausg.
Einband, Gestaltung und Initialen von Melchior
Lechter. Berlin, Einhorn Presse 1922. 2°. 327 S.
Brauner Orig.-Kalbsledereinband mit Blindprägung, goldgeprägter Deckelvignette u. 2 Metallschließen.
€ 1200,–
Einhorn-Presse, Opus IV. Rodenberg 151/IV. Exemplar 512/1005. Von Melchior Lechter im Druckvermerk
eigenh. monogrammiert. – Auf Altbütten gedruckt,
breitrandiger Druck in Schwarz, Rot und Blau von
Otto von Holten, Berlin, unter Leitung von M. Lechter.
Gesetzt aus der Bernhard-Antiqua in größerem Schriftgrad. – Lechter fügte dem Thomas von Kempen-Text
ein „Vorchristliches Präludium“ und ein ebensolches
„Postludium“ bei und verwendete dafür Texte aus den
hinduistischen Upanishaden. Lechter gründete 1896 die
Einhornpresse und „begann 1896 mit Buchdeckelmalereien zu Werken des ihm befreundeten Stefan George,
durch den er dann wohl überhaupt die Anregung, sich
der Buchkunst zu widmen, empfing“ (Rodenberg 150).
– Kanten minimal berieben. Gutes Exemplar.
Schmidt, Arno. Orpheus. Mit 28 signierten Radierungen von Eberhard Schlotter. Frankfurt u. a.,
Ullstein u. Wien, Propyläen 1974. 2°. 76 S. Ohln. in
Hln.-Schuber.
€ 1500,–
Nr. XXIII/XXV Exemplaren der Serie A1, mit der zusätzlich beigegebenen signierten Radierung mit Porträt
von Arno Schmidt. – Gutes Exemplar.
87
Stand 15
Johannes Müller
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Alte Bücher · Landkarten · Stadtansichten
Alte Drucke
Bartholomaeus Anglicus. De proprietatibus
rerum. Nürnberg, Anton Koberger 1483. Fol. Gotische Type, zweispaltig, 266 Bll (st. 268, fehlen das
erste u. letzte weiße Blatt), mit großer eingemalter
Eingangsinitiale mit Blattgold u. farb. Rankenwerk, sowie zahlr. eingemalten Initialen in Rot
und Blau, blindgepr. Ldrbd. über Holzdeckeln d.
Zt.
€ 12 500,–
GW 3409 – Hain-C. 2506 – Proctor 2036 – Goff B 137
– BMC II, 425. – Seltene frühe Ausgabe (die achte),
die erste bei Koberger. Eines der ersten Nachschlagewerke, das auch die Pflanzenwelt beschreibt. – „An
encyclopaedia … still important for its information
on political geography and its accounts of natural history. It treats also of medicine, cosmology, form and
matter, meteorology, minerals, metals, trees, plants,
measures and weights, musical instruments, and very
other matters“ (Stillwell, Awakening IV, 595). – Tls.
etwas braun- oder fingerfleckig, Bl. 66 u. 140 mit kl.
Eckabriß unten; Bl. 194 mit Einriss, Rücken tls. ergänzt,
insges. schönes, breitrandiges Exemplar im ersten Einband. – Siehe Abbildung.
Bernardus,Trevisanus. Von der hermetischenn Philosophia, das ist vom Gebenedeiten Stain der weisen
der hocherfarnen und fürtrefflichen Philosophen.
Item, Dicta Alani, Darinn alles hell und klar an tag
geben wirdt. Ex libris Henrici Vuolffij. Jetz von
newem widerumb mit fleiß corigirt und ubersehen.
Straßburg, Chr. Müller Erben 1582. 8°. 96 nn. Bll.,
mod. Pbd.
€ 2800,–
VD16 B 2012 – Ferguson I, 100f. – Brüning 578 –
vgl. Duveen 69 (nur 3. Ausg. v. 1586) u. Ferchl 38. –
Sehr seltene, zweite deutsche Ausgabe (erstmals 1574
erschienen), vom Straßburger Arzt Michael Toxites
herausgegeben. – Enth. in 4 Teilen die Ausführungen
des Bernardus und als Anhang von Alanus de Insulis
„Dicta Alani“. – Leicht gebräunt, 2 Bll. mit ergänztem
Eckabriss, tls. etwas wasserfleckig, mit wenigen zeitgenöss. Unterstreichungen.
Grotius, Hugo. De jure belli ac pacis libri tres.
Editio secunda emendatior, & multis locis auctior.
Amsterdam, W. Blaeu 1631. Kl. 4°. 12 Bll., 554 S., 23
Bll., mit Holzschn. – Druckermarke auf Titel. Prgt.
d. Zt. mit hs. Rtitel.
€ 4000,–
Ter Meulen-D. 567: „La plus important des cinq éditions“ – vgl. PMM 125. – Erste Amsterdamer Ausgabe.
– Insgesamt dritte Ausgabe des erstmals 1625 erschienenen Hauptwerkes von Hugo Grotius (1583–1645)
mit dem er zum Begründer des internationalen Völkerrechts wird. – Titelblatt mit altem hs. Besitzvermerk,
tlw. etwas fleckig und gebräunt sowie mit alten hs.
Marginalien und Unterstreichungen, Ebd. fleckig.
Wolff, Heinrich. Herliche Medicische Tractat, vor
nie in truck kommen. Von Cur des Podagrams, des
Hocherfarnen alten Medici, Arnaldi de Villa Nova.
Item vom Holtz des Lebens, vom Goldöl, Antimoniiöl und Wein. Von den Tugenden der Perlen,
Corallen und Spiritus vini. Von der Pestilentz: und
andern nützlichen materien. Nunmals erst … in
truck verfaertiget. Straßburg, B. Jobin 1576. 8°. 124
nn. Bll., Ldr. d. 18. Jhdts.
€ 3500,–
88
VD 16 W4291 – Killy XII, 545 – Duveen 625: „This
book can not be found in any of the usual bibliographies. It seems to be very rare“. – Sehr seltene alchemomedizinische Traktatsammlung des Nürnberger Stadtarztes Heinrich Wolff (1520–1581). – Leicht gebräunt,
2 Bll. mit ergänztem Eckabriss, tls. etwas wasserfleckig,
mit wenigen zeitgenöss. Unterstreichungen, Rücken
erneuert.
Architektur
Fischer von Erlach, Johann Bernhard. Entwurff,
einer historischen Architectur, in Abbildung unterschiedener berühmten Gebäude … 5 Tle. in 1 Band.
Wien 1721 oder Leipzig 1725. Quer Gr. Fol. 44
(zwischengeb.) Bll., mit 5 gestoch. Zwischentiteln,
gestoch. Widm. – Bl., gestoch. Frontispiz, gestoch.
Karte und 84 (3 gefalt.) Kupfertafeln, Ldr. d. Zt. mit
RSch. u. Rverg.
€ 6500,–
Nebehay-W. 176 – Fowler 121 – Kat. d. Ornamentstichslg. Berlin 2106. – Text in Deutsch und Französisch. – Ohne den gest. Haupttitel. – Die erste (Wiener)
Ausgabe und die zweite (Leipziger) Ausgabe sind völlig
identisch, lediglich Erscheinungsort und -jahr auf dem
Haupttitel wurden abgeändert. – Großartiges Architekturwerk, in dem Fischer seine eigenen Entwürfe für
das kaiserliche Wien (Karlskirche, Palais Trautson, Palais Gallas) in Beziehung zu den antiken Weltwundern
und den imperialen Architekturen im Osmanischen
Reich, in China und Persien setzt. – Tls. etwas braunoder fingerfleckig, Ebd. berieben, Rücken unterlegt, die
Kupfer in kräftigen Abdrucken und breitrandig.
Musik
Beethoven, Ludwig van. Fidelio. Eine große Oper
in 2 Aufzugen, im vollständigen, einzig-rechtmässigen Clavierauszug. Für die jetzigen Aufführungen
des kais. kön. Hoftheaters neu vermehrt und verändert. 2 Tle. in 1 Band. Wien, Artaria u. Comp.
(1814). [Pl. Nr. 2327–2343]. Quer 4°. 2 kalligr. Titel
u. Widmungsbl. in Zierschrift sowie 189 S., mit gest.
Musiknoten u. 9 leere Bll., Halblederbd. d. Zt. mit
vergold. Rückentitel.
€ 8000,–
Beethovenhaus-Bonn Bibl. C 72b / 67 – Kinsky-H.
183f. – Hirsch IV, 318 – Dorfmüller 322. – Erste
Ausgabe der dritten Fassung; sogen. Widmungsexemplar (Titel ohne Preisangabe). – Aus Einzelausgaben
zusammengestellte Folge der Ouvertüre u. der Nrn.
1–16, jede Nr. separat pag. Vorhanden sind auch die 9
leeren Bll. – Verfasser des Klavierauszugs war Ignatz
Moscheles. – Unterschiedlich stockfleckig, der Ziertitel
stärker, zu Beginn auch leichter Wasserfleck, Einband
etwas berieben u. bestoßen, insgesamt gutes Exemplar
der seltenen Erstausgabe.
Fotografie
Frith, Francis. Egypt and Palestine Photographed
and Described. 2 Bände. London, James S. Virtue
(1858–59). Fol. 41 Bll.; 42 Bll., mit zus. 76 Originalfotografien (Albumin auf Karton), Halbldrbde. d.
Zt. mit Rtit.
€ 9500,–
Ibrahim-Hilmy I, 249 – „Travelers in ancient lands“, S.
193 – Gernsheim S. 342ff. – Blackmer 1942. – Erste Ausgabe. – Vintage Albuminabzüge, Bildgrößen meist ca.
14 × 22 bzw. 16 × 23 cm. Meist mit einkopiertem Namen
von Frith und Bildnummer, Trägerkarton mit typogr.
Bezeichnung u. dem Datum der Aufnahme 1857. – Die
Texte zu den Bildern wurden von Sophia und Reginald
Poole verfasst. – Francis Frith (1822–1898) war der
größte Verleger der Ansichtsphotographie seiner Zeit.
Vor allem die Aufnahmen seiner drei Orientreisen
(1856–59) begründeten seinen Ruhm. – Text leicht
gebräunt u. nur gering fleckig, Trägerkarton meist
etwas stockfleckig, überwiegend schöne tonige Abzüge, Ebde. etwas berieben. – Siehe Abbildung.
89
Antiquariat F. Neidhardt
Stand 54
Untere Gasse 20 · 71032 Böblingen
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Seltene und illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Naturwissenschaften · Technik · Einbände
Großer Guckkasten in Buchform. Klappbarer
Guckkasten aus Holz, erstes Viertel d. 19. Jhdts. Geschlossen 59 × 43 × 12 cm, geöffnet 52 × 59 × 43 cm.
Mit 2 originalen Linsen von je 12 cm Durchmesser und dreiteiliger Messingschließe. Dazu 16
kolorierte Guckkastenblätter verschiedener Verlage.
€ 23 500,–
Sehr seltene und reizvolle Variante eines klappbaren
Guckkastens. Im Prinzip wird der Vorderdeckel des
„Buches“, in den die optischen Linsen montiert sind,
aufgeklappt und durch ebenfalls aufgestellte, vorher innenliegende, Seitenwände stabilisiert. Die Blätter werden dann auf den Boden im Kasten gelegt und können
von außen durch einen, im 45°-Winkel befestigten,
großen Spiegel durch die Linsen betrachtet werden. Um
die Illusion eines Folianten zu verstärken, sind „Kopfund Fußschnitt“ mit Marmorpapier bezogen, der „Vorderschnitt“ durch geschnitzte „Seiten“ dargestellt. Die
Konstruktion und die Tatsache, dass der Guckkasten
auch zusammengeklappt ein dekoratives Objekt darstellt, spricht für die Vermutung, dass er im Gebrauch
einer wohlhabenden Familie und nicht eines professionellen Guckkästners stand. – Insgesamt sehr gut
erhalten und weitgehend im originalen Zustand. Der
Spiegel eventuell später ersetzt, eine kleine Holzergänzung am unteren Hinterdeckel, die Holzeinschübe
im Deckel zum Schutz der Linsen erneuert. – Weitere
Guckkastenblätter können angeboten werden. – Vgl.
„Der Guckkasten“, Füsslin-Vlg., Abb. 11 (Guckkasten
in Buchform mit 1 Linse). Ganz, Die Welt im Kasten,
1994. Ich sehe was, was du nicht siehst, Slg. W. Nekes,
2002. – Siehe Tafel 9.
Hayne, Friedrich Gottlob. Getreue Darstellung
und Beschreibung der in der Arzneikunde gebräuchlichen Gewächse … 14 Bde. Berlin, Selbstverlag, 1805-(1846). 4°. Mit lithogr. Porträt und
648 kolorierten Pflanzentafeln (624 gestoch. und
24 lithogr.). Halblederbde. der Zeit mit 2 goldgepr. Rückenschildchen, dreiseit. Rotschnitt und
Buntpapiervorsätzen (1 Rücken und 2 Gelenke
restauriert).
€ 14 500,–
Vollständiges Exemplar der bedeutenden Medizinalflora mit dem fast immer fehlenden letzten Band, der
nurmehr zwei Lieferungen und 24 Tafeln umfasste. Da
über einen Zeitraum von über 40 Jahren erschienen,
sind komplette, einheitliche Exemplare selten. – Das
vorliegende Exemplar enthält zusätzlich den Bibliographien unbekannt gebliebene Subskribentenver-
90
zeichnisse (insg. 5 Blätter, davon 2 mit Erläuterungen
botanischer Fachbegriffe verso), 1 Blatt mit Widmung,
1 Blatt mit Nachricht des Verfassers sowie 37 beigebundene Lieferungsumschläge (Vorderseiten mit Titel
sowie 5 Rückseiten mit Text). – Hayne (1763–1832)
war Professor an der Berliner Universität und Verfasser mehrerer botanischer Werke. Sein Hauptwerk
wurde mit vorzüglich kolorierten Tafeln ausgestattet,
die zumeist Friedrich Guimpel schuf, der Professor an
der Berliner Kunstakademie war. Abgebildet ist jeweils
eine Pflanze mit ihren Blütenständen und Samen. – Einbände mit moderaten Gebrauchsspuren, Tafeln in fünf
Bänden tls. etwas gebräunt, vereinzelt mit leichtem
Textabklatsch, vereinzelte leichte Stockflecken, das
Porträt und das darauf folgende Titelblatt etwas stärker betroffen. Insgesamt schönes Exemplar aus einer
Hand mit Besitz- und Preisvermerk des Erstbesitzers.
– Nissen BBI 815. Stafleu-C. 2508. Slg. Plesch S. 251 f.
Livius, Titus. Romische Historie … meniglich
kürtzweilich und dienstlich zu lesen. (Übersetzt
von B. Schöfferlin und I. Wittig). Mainz, J. Schöffer,
1514. Kl.-Fol. (28 × 20 cm). Mit Titelholzschnitt,
1 ganzseit. und 236 (inkl. wdh.) halbseit. Holzschnitten. 12 Bl., 410 (recte 412, davon 1 w.) num. Bl.
Halblederbd. um 1900 mit Gold- und Blindprägung
(Ecken berieben).
€ 3600,–
Dritte Ausgabe der ersten deutschen Livius-Übersetzung, seitengleich zuvor bei Schöffer bereits 1505
und 1507 erschienen. Laut Muther das am reichsten
illustrierte Buch aus einer Mainzer Offizin und eines
der schönsten Holzschnittbücher des frühen 16. Jahrhunderts. – Der württembergische Jurist und herzogl.
Kanzler Bernhard Schöfferlin (ca. 1436/38–1501) verfasste, vermutlich für Herzog Erberhard im Barte, eine
Darstellung der römischen Geschichte in deutscher
Sprache. Dazu verarbeitete er zahlreiche antike Vorlagen, als Hauptquelle diente ihm Titus Livius. Bei
seinem Tod hinterließ er ein unfertiges Manuskript,
welches Ivo Wittich vollendete und veröffentlichte. –
Der ganzseitige Holzschnitt zeigt Kaiser Maximilian
im Kreise seiner Kurfürsten, vor ihm Schöfferlin, sein
aufgeschlagenes Buch präsentierend. „Die Bilder stellen eine Schatzgrube deutscher Kulturgeschichte des
Mittelalters dar: Trachten … Bauwerke, Burgen, Kirchen, Stadtansichten, Landschaften, Schiffe“ (Reiniger,
Sickingens Ebernburg, S. 16). – Auf dem Titel verso die
bekannte Erwähnung zur Erfindung der Buchdruckerkunst in Mainz durch den „kunstreichen Johan Güttenberg“. – Oberer Rand etw. knapp, Titel und Blatt 2 mit
kleinen Hinterlegungen, vereinzelte hinterlegte Einrisse, vereinzelt minimal fleckig, insgesamt sauber und
ordentlich erhalten. – VD 16, L 2104. Goedeke I, 446, 14
c. – Vgl. Muther 645. Adams 1357. – Siehe Abbildung.
Reitter, Johann Daniel und Gottlob Friedrich
Abel. Abbildung der 100 deutschen wilden HolzArten. Stuttgart, Druckerei der Herzoglichen Hohen-Karls-Schule, 1790 (-94). 4°. Mit 100 kolorierten Kupfertafeln. 7 Bl., 38 S. Halblederbd. der
Zeit mit goldgepr. Rückenschildchen (Rücken und
Kanten leicht berieben).
€ 5800,–
Erste Ausgabe des hervorragend illustrierten und sehr
fein kolorierten Werkes. Die Tafeln wurden vom württembergischen Hof-Kupferstecher G. D. Abel gezeichnet und gestochen. Außergewöhnlich plastisch wirken
die Darstellungen durch gestochene Schatten, welche
die Illusion erzeugen, die Pflanze stände dreidimensional etwas über der Papieroberfläche. Dargestellt sind
Zweig, Blatt und Frucht. – Hervorragend erhaltenes
Exemplar ohne die hin und wieder auftretenden Oxidationen des Kolorits bei Vergleichsexemplaren. – Nissen
BBI 1617. Stafleu-C. 8971. – Siehe Abbildung links.
Wilhelm, Gottlieb Tobias. Unterhaltungen aus der
Naturgeschichte. 27 Bde. Wien, Selbstverlag und
Pichler, 1813–32. 8°. Mit 27 gestoch. Titeln, gestoch. Porträt und 1569 Kupfertafeln, davon 1551
koloriert. Uniforme Pappbde. der Zeit mit goldgepr. Rückentitel und schlichter Rückenvergoldung.
€ 16 000,–
Komplette Reihe der bekannten, umfangreichen Naturgeschichte in einem fast druckfrischen und absolut
vollständigen Exemplar. Vorliegend die Wiener Ausgabe, die Erstausgabe erschien 1792–1828 in Augsburg
bei Engelbrecht. In beiden Ausgaben kann die Qualität
des Kolorits unterschiedlich ausfallen, dieses Exemlar
mit schönem, kräftigen Kolorit. – Gliedert sich wie
folgt: Bde. 1–10 zu Pflanzen mit 608 Tafeln, 11–13:
Menschen (196), 14–15: Mineralreich (132), 16–17:
Säugetiere (150), 18–19: Vögel (90), 20–22: Insekten
(151), 23–24: Fische (96), 25: Amphibien (40), 26–27:
Muscheln und Würmer (106). – Die empfindlichen
Pappeinbände nur leicht berieben, insgesamt hervorragend erhalten. – Komplette Exemplare mit allen Bänden und Tafeln des Werkes sind sehr selten. – Nissen
BBI 2152 und ZBI 4408. – Siehe Abbildung der ersten
13 Bände unten.
91
Antiquariat Manfred Nosbüsch
Stand 60
Carl-Koenen-Straße 25 · 53881 Euskirchen-Kuchenheim
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Favole di Esopo. Fabulae Aesopi. (Lieferungstitel:
Die Fabeln des Aesop in deutscher, lateinischer,
französischer und italienischer Sprache). 3. Auflage. 2 Bände. Wien, Müller, (1847). XVI, 180 S.;
180 S. Mit 2 gest. Titeln, 2 Titelkupfern und 90
Kupfertafeln von M. Pöltzel, Blaschke, J. Gerstner,
J. Belling nach S. Perger. Spätere grüne Lederbände
im Stil der Zeit, mit 3 farbigen Rückenschildern und
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Eingebunden sind 23 blaue, bedruckte Orig.-Lieferungsumschläge. – Auf leicht bläulichem Papier gedruckt. Unbeschnitten. – Sehr gutes, sauberes Exemplar
in dekorativen Einbänden.
Bonaventura (A. Klingemann). Die Nachtwachen
des Bonaventura. München, Der Bücherwinkel,
1923. 4to. 150 S., 1 Bl. Mit 17 signierten Orig.-Radierungen von Bruno Goldschmitt. Pergamentband
mit Rückenschild und -vergoldung, beide Deckel
mit Sternenhimmel aus kleinen Goldpunktem mit
stilisierter Zinnenmauer im unteren Rand, schwarze
Japanpapiervorsätze und Kopfgoldschnitt (sign.:
Nis Lorenzen, Flensburg, Werkstatt für Buchkunst).
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schönes Exemplar.
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les ordres de Vignole avec des commentaires, les figures & les descriptions de ses plus beaux bâtimens,
& de ceux de Michel-Ange, des intructions et des
precepts … & généralement tout ce qui regarde l’art
de bastir. Nouvelle édition, enrichie de nouvelles
planches, & revue & augmentée … par PierreJean Mariette. Paris, Jombert, 1760. 4to. LVI, 447
pp. With engraved frontispiece, 80 mostly folding
engraved plates and 84 text-engravings. Contemp.
mottled full calf, richly gilt.
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Diderot, Denis. Jakob und sein Herr. Aus Diderots
ungedrucktem Nachlasse. 1.–2. Teil in 2 Bänden.
Berlin, Johann Friedrich Unger, 1792. 1 Bl., 330 S.;
339 S. Mit gest. Frontispiz und gest. Titel mit Vi-
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gnette von Chodowiecki. Hellbraune Lederbände
im Stil der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und
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Erste deutsche Ausgabe, erschien 5 Jahre vor der französischen Original-Ausgabe. – Übersetzt von C. S.
Mylius. – Durchgehend mehr oder weniger braunfleckig, sonst gutes Exemplar in sehr schönen Einbänden.
Engelhardt, Georg (Hrsg.). Russische Miscellen
zur genauern Kenntnis Russlands und seiner Bewohner. 1.–4. Bändchen in 4 Bänden. St. Petersburg, gedruckt bei der Kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften, 1828–32. 1 Bl., 5 Bll., 204 S.; 2 Bll.,
III, 229 S.; 2 Bll., 229 S.; 2 Bll., 297 S. Mit 4 lithogr.
Titelblättern jeweils mit Vignette, 2 lithogr. Tafeln, 1
gefalt. lithogr. Karte, 1 gefalt. lithogr. Plan und 1 gefalt. Tabelle. Halblederbände der Zeit mit geprägtem
Rückentitel und Blindprägung.
€ 2000,–
Erste Ausgabe. – Rücken berieben, Gelenke teils angeplatzt. Stempel auf Rückseite der gest. Titel. Gelegentlich gering fleckig, sonst gutes Exemplar.
Junker, Carl Ludwig. Sammelband mit 3 Titeln: I.
Grundsätze der Mahlerey. Zürich, Orell, Geßner,
Fueßlin, 1775. 175 S. Mit gest. Titelvignette. – II.
Christus Köpfe. Bern, bey der typographischen
Gesellschaft, 1776. 16 Bll., 77 S. (S. 53–77: Anhang
Marien Köpfe). Mit gest. Titelvignette und 24 Textkupfern. – III. Betrachtungen über Mahlerey, Tonund Bildhauerkunst. Bern, Serini, 1778. 1 Bl., 190 S.
Marmorierter Lederband der Zeit mit Rückenschild
und reicher -vergoldung.
€ 900,–
Alle Titel in erster Ausgabe. – Gestochenes Exlibris
auf Vorsatz (Joannes Gabriel Baro de Collenbach). –
Stellenweise gering fleckig. – Schönes Exemplar.
Lesser, Friedrich Christian. Testaceo-Theologia,
Oder: Gründlicher Beweis des Daseyns der vollkommensten Eigenschaften eines göttlichen Wesens, aus natürlicher und geistlicher Betrachtung der
Schnecken und Muscheln, zur gebührenden Verherrlichung des grossen Gottes, und Beförderung
des ihm schuldigen Dienstes ausgefertigt. Leipzig,
Michael Blochberger, 1744. 3 Bll., 984 S., 40 Bll. Mit
gest. Porträt-Frontispiz und 22 gest. Tafeln mit 157
Abbildungen. Pappband der Zeit.
€ 750,–
Erste Ausgabe. – Einband berieben. Rücken mit Einrissen, mittiger Knickspur und Fehlstelle am oberen
Kapital. 1. Lage teils gelöst. 1 Tafel mit Ausriss, 1 Abbildung darauf mit Bildverlust. 8 Tafeln mit schwachem
Braunfleck. Stellenweise gering gebräunt bzw. fleckig,
sonst gutes Exemplar.
Schranz, Joseph und Leon Jean-Baptiste Sabatier. Le Bosphore (Deckeltitel). Constantinopel, J.
Schranz et A. Percheron, o. J. (ca. 1850). Quer-Folio.
Mit 2 gefalt. getönten lithogr. Panoramen, jeweils
aus 4 Blättern zusammengesetzt, und 12 (5 getönten,
7 farbigen) lithogr. Tafeln. Blindgeprägte Leinwand
der Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel. € 7500,–
Druck der Lithographien von Frick, Paris. – Zwei der
farbigen Tafeln jeweils mit 2 Abbildungen. – Einband
etwas berieben und beschabt, Ecken bestoßen. Durchgehend mit leichtem Wasserrand in unterer Ecke.
St. Petersburger Taschen-Kalender auf das Jahr
nach Christi Geburt 1815. St. Petersburg, bei der
Kaiserl. Akademie der Wissenschaften, (1814).
Kl.-8vo. 319 S. Marmorierter Pappband der Zeit
mit Rückenschild.
€ 650,–
Inhalt u. a.: Darstellung des Welt-Systems (Fortsetzung); Kleine Antikritik; Nelsons Leben; Neue Erfindungen; Uebersicht der merkwürdigsten Begebenheiten des verflossenen Jahres; Captain Flinders. – Auf
bläulichem Papier gedruckt. – Kanten stärker berieben.
Sonst gutes Exemplar.
Süßmilch, Johann Peter. Die Göttliche Ordnung in
den Veränderungen des menschlichen Geschlechts,
aus der Geburt, dem Tode und der Fortpflanzung
desselben erwiesen. Vierte verbesserte Ausgabe,
genau durchgesehen und näher berichtigt von
Christian Jacob Baumann. 3 Bände. Berlin, Verlag
der Buchhandlung der Realschule, 1775–76. 5 Bll.,
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S. Tabellen; XVI, 735 S., 68 S. Tabellen. Halblederbände der Zeit auf 5 Bünden mit 2 farbigen Rückenschildern und -vergoldung.
€ 1800,–
Alter Namenseintrag (U. Celsing) auf Vorsatz. – Sehr
schönes Exemplar.
Valmont de Bomare, J. C. Mineralogie, ou nouvelle
exposition du regne minéral. Ouvrage dans lequel
on a tâché de ranger dans l’ordre le plus naturel les
individus de ce Regne, & où l’on expose leurs propriétés & usages méchaniques; avec un dictionnaire
nomenclateur et des tables synoptiques. 2 vols. Paris,
Vincent, 1762. (2), XIV, (2), 565, (2) pp; (2), 374, (2),
6 pp. With 11 fold. tables. Contemp. full calf with 2
col. labels, richly gilt.
€ 1400,–
First edition. – A few pages brownstained else a fine
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Vehse, Eduard. Geschichte der deutschen Höfe
seit der Reformation. 6 Abteilungen, 1.–48. Band.
In 25 Bänden gebunden. Hamburg, Hoffmann und
Campe, 1851–1860. Halblederbände der Zeit mit
goldgeprägtem Rückentitel, reicher ornamentaler
Rückenvergoldung sowie goldgeprägtem Monogramm.
€ 3200,–
Erste Ausgabe. – Die einzelnen Abteilungen jeweils
mit unterschiedlicher Rückendekoration und in unterschiedlichen Brauntönen. Exlibris auf Innendeckel.
– Sehr gutes und frisches Exemplar in dekorativen Einbänden der Zeit.
Verlaine, Paul. Les Amies – Filles. Lithographies
de Jean Berque. (Paris), Gonin, 1932. 4to. 54 S.,
3 Bll. Mit 34 Orig.-Lithographien in Rötel von
Jean Berque. Lose Bogen mit Orig.-Umschlag und
Orig.-Halbpergamentdecke in Orig.-Schuber mit
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Exemplaire d’artiste, außerhalb der Auflage von 99
num. Exemplaren, im Druckvermerk vom Künstler
signiert. Zusätzlich beigegeben: 2 sign. Orig.-Aquarelle,
35 Orig.-Lithographien in verschiedenen Zuständen
teilweise mit hs. Korrekturvermerken des Künstlers
sowie ein ganzseitiger hs. Brief von Philippe Gonin an
den Vorbesitzer, in sep. Umschlag mit hs. und sign. Vermerk von Gonin: „aquarelle originale, planches libres et
états uniques“. – Schuberkanten stellenweise berieben.
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Wallerius, Johan Gottschalk. Mineralsystem,
worin die Fossilien nach Klassen, Abtheilungen,
Gattungen, Arten und Spielarten angeordnet, beschrieben und durch Beobachtungen, Versuche
und Abbildungen erläutert werden: in einem Auszug gebracht und mit äußern Beschreibungen und
Zusätzen vermehrt, herausgegeben von Nathanael
Gotfried Leske. 2 Teile in 2 Bänden. Berlin, Friedrich Nicolai, 1781. XVI, 2 Bll., 396 S.; XII, 4 Bll.,
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€ 2800,–
Erste Ausgabe. – 1. Teil: Erd- und Steinarten; 2. Teil:
Erze und Steinwüchse. – Unbeschnitten. – Sehr gutes
Exemplar.
Werner, Abraham Gottlob. Neue Theorie von
der Entstehung der Gänge, mit Anwendung auf
den Bergbau besonders den freibergischen. Freiberg, gedruckt und verlegt in der Gerlachischen
Buchdrukkerei, 1791. XXX, 256 S. Späterer Halbleinwandband mit Rückenschild.
€ 1100,–
Erste Ausgabe. – Alter Name auf Vorsatz. Gering gebräunt bzw. fleckig. Gutes Exemplar.
Werner, Abraham Gottlob. Von den äußerlichen
Kennzeichen der Foßilien. Leipzig, Siegfried Lebrecht Crusius, 1774. 302 S., 1 Bl. Mit 8 gefalt. Tabellen. Späterer Halblederband mit Rückenschild
und -vergoldung.
€ 4200,–
Erste Ausgabe. – Stellenweise alte Annotationen in
Bleistift. Schönes, breitrandiges und unbeschnittenes
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93
Antiquariat Daša Pahor
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Dr. Alexander Johnson & Dr. Daša Pahor
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Landkarten · Ansichten · Geographie · Geschichte · Bücher
The Kilian view of Augsburg (1626)
Kilian, Wolfgang. Augusta Vindelicorum Augspurg. Augsburg, 1626. Copper engraved wall map of
8 joined sheets and 4 letterpress text panels. (Good
condition, especially for an early 17th Century wall
map, overall complete, but some surface abrasions
and chipping with some loss to engraved surface,
some very old restoration). Overall 117 × 147 cm
(46 × 58 inches).
€ 6500,–
The extremely rare first edition of Wolfgang Kilian’s
monumental and iconic bird’s eye view of Augsburg,
a celebrated masterpiece of topographical engraving,
capturing the city during the twilight of its Golden Era.
The present first edition of the celebrated „Kilian View“
of Augsburg is one of the most impressive and iconic
masterpieces of German engraving and topographical
art of its era. Of a monumental size (engraved on 8 massive sheets, plus text panels), what was then one of the
world’s wealthiest cities appears in unprecedented detail
by the design of Wolfgang Kilian (1581–1662), one of
Germany’s leading engravers and the most prominent
member of a family dynasty of artists that prospered
in Augsburg for two centuries. Augsburg is captured
from a panoptic perspective, and its vaguely triangular
form is shown to be encircled within its great medieval
walls, while a rolling and verdant agrarian landscape
lies beyond. Within the city proper, each and every
building, from the great churches and civic edifices,
down to small private homes, is exactingly captured in
almost photographic detail. In the composition’s upper
corners, angels hold aloft the arms of both the city and
of the Holy Roman Empire. The city’s numerous sites
and attributes, as captured on the view, are explained on
the bilingual (Latin and German) text panels that run
below the map. The text begins with a succinct history
of Augsburg, followed by a list of the city’s 30 Roman
Catholic churches and monasteries, followed by its 9
Protestant churches. Amazingly, this is followed by
a list of 270 additional sites including: the Fuggerai
(founded in 1516 by the Fugger family, it is the World’s
oldest social housing complex still in operation); the
Synagogue, Cathedral; and the magnificent newly-built
Rathaus (city hall). Kilian’s masterpiece ranks as one of
the largest, most accurate, detailed and finely engraved
views of any city from its era. It is also the natural successor to the other great monumental view of the city,
Jorg Seld and Hans Weiditz’s exceedingly rare woodcut,
Sacri Romani Imperii Civitas Augusta Vindelicorum
(1521), made just over a century earlier. The present
94
first edition of Kilian’s plan of Augsburg is extremely
rare, and we are not aware of another example appearing at auction or in dealers’ catalogues during the
last 25 years. – Wolfgang Adam and Siegrid Westphal,
Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit:
Städte und Residenzen im alten deutschen Sprachraum
(Berlin, 2012), p. 2333; Max Schefold, Alte Ansichten
aus Bayerisch-Schwaben. Katalogband (Weißenhorn
1985), no. 40154; Christina Thon, Augsburger Barock.
Ausstellung unter dem Patronat von ICOM [Exhibition Catalogue] (Augsburg, 1968), no. 42.
Timechart – History of Great Nations
Strass, Friedrich. Allgemeine Uebersicht der Weltgeschichte von den aeltesten Zeiten bis auf gegenwärtige in Strömen und Flüßen dargestellt von
Friedrich Strass. Augsburg: V. Zanna et Comp.,
[1830]. Copper engraving with full original colour,
in 3 unjoined sheets. (Very good condition, lovely
original colour, mild toning, small nicks in blank
margins and light stains in lower area). Each sheet
47 × 71 cm.
€ 1400,–
A very rare edition of Friedrich Strass’s large and resplendently coloured time chart depicting the interconnecting streams of the histories of different World
civilizations and nations from 3984 BC up to 1830. This
large and colourful time chart employs ingenious visual
methods to graphically illustrate historical events. The
history of the World is presented as the interwoven
streams featuring the stories of its great civilizations /
nations weave their way down the time chart like the
paths of streams. History is shown to commence with
Genesis, which is shown here to have occurred in 3984
BC, a date close to that asserted by the Ussher Chronology. This theory as to the timing of Genesis (which was
said to have occurred in 4004 BC) was devised by James
Ussher (1581–1656), the Archbishop of Armagh and the
Primate of All Ireland (in office between 1625–1656),
and is based on his „literal reading“ of the Bible. The
Ussher Chronology gained widespread popularity in
certain Protestant circles during the 19th Century. The
time line starts at the top of the composition with the
great ancient civilizations, namely, the Italians; Greeks;
Asia Minor; Assyrians; Syrians; Phoenicians; Jews;
Egyptians and the Chinese. Down the various streams
are plotted the names and dates of different eras and
rulers. The stream on the furthest right details major
world events. Part way down, the civilizations in the
Western and Mediterranean world
converge into the ‚Roman Empire‘,
before splintering again into various new entities. The streams then
continue to weave, combine and
separate, mitigated by the interconnecting streams of major events and
characters, towards the bottom of
the time line, where the individual streams are represented by the
nations and regions of Denmark;
Sweden; Russia; the German States;
Austria; Holland; Switzerland;
France; the Italian States; States of
the Church (Papal States); Spain;
Great Britain; Greece; Persia; and
China. William Bell, who issued
his own version of the time chart
in London in 1849, described the
merits of Strass’s conception to the
study of history:“However natural
it may be to assist the perspective
faculty, in its assumption of abstract
time, by the idea of a line … it is
astonishing that … the image of a
Stream should not have presented
itself to any one … The expressions
of gliding, and rolling on; or of a
rapid current, applied to time, are
equally familiar to us with those of
long and short. Neither does it require any great discernment to trace
… in the rise and fall of empire, an
allusion to the source of a river, and
to the increasing rapidity of a current, in proportion with the declivity of their channels towards the engulfing ocean. Nay, the metaphor …
gives greater liveliness to the ideas,
and impresses events more forcibly
upon the mind, that the stiff regularity of the straight line. It diversified
power likewise of separating the
various currents into subordinate
branches, or of uniting them into
one vast ocean of power … tends
to render the idea by its beauty
more attractive, by tis simplicity
more perspicuous, and by its resemblance more consistent.“ (Rosenberg & Grafton, pp.143 and 147).
The present time chart is derived
from Friedrich Strass’s exceedingly
rare Strom der Zeiten (‚Stream of
Time‘) (1804). Strass’s work proved
to be highly influential and was
widely copied in both Europe and
America, and translated into several
languages, including Russian. All of
the large German editions are very
rare, and the present example, in unjoined sheets with
resplendent original colour, is an especially fine example. – Cf. OCLC (Re: 1818 Zanna ed.): 165398011;
(Re: derivative 1849 London ed.) Daniel Rosenberg &
Anthony Grafton, Cartographies of Time, pp. 143f. and
147, Figure 4:45. – Siehe Abbildung.
95
Rambaldi Studio Bibliografico
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Seltene Bücher des 15. bis 18. Jahrhunderts · Frühe Manuskripte
Titus Livius
Manuscript travel account to Germany / Museums – Anonymous – „Memorie di viaggio passando dall’Italia in Germania dal Tirolo“ (starting
30 august 1832). Manuscript on paper, in the size of
a travel handbook, oblong 8vo (100 × 163 mm), contemporary green boards, altogether 142 leaves, of
which the first 34 leaves are containing the account
of a travel from Rovereto through Innsbruck to
Munich, and the others family chronicles (in the
years 1841–1862), and 38 blanks.
€ 2500,–
Here we find a description of the Glyptothek of Munich, of the Alte Pinakothek, of the collection of the
early prints, of the Cathedral, and a first-hand interesting account of the casting and construction of the
Bavaria statue, which was commissioned by Ludwig
I of Bavaria. This monument was cast at the Munich
foundry of J. B. Stiglmair between 1844 and 1850 and
is the first colossal statue since Classical Antiquity to
consist entirely of cast bronze. The manuscript records
specifically that for its construction (i.e. the head of
the Bavaria statue) had been used metal from bronze
Turkish cannons salvaged from the 1827 naval Battle of
Navarino. These cannons had been sold in Europe as
recycling material under the then Greek King Otto, son
of Ludwig I, and a number of them had reached Bavaria.
Then, in a separate 4-leaves letter (of the same hand
of the manuscript) there is a very detailed description
96
of the project of the frescoes of K. F. Schinkel which
(afterwards) adorned the exterior of the Altes Museum
in Berlin, sadly largely lost in the 2nd world war because
of the explosion of a tank truck in front of the museum.
According the text of the letter, the anonymous traveller
affirms to have met personally Schinkel himself, who
showed him the preparatory tempera sketches and
cartoons, and let him the chance to describe carefully
all the cycle of frescoes.
Livius, Titus. Römische Historien mit etlichen
newen translation auß dem Latein … sampt nun dem
vierdten theyl der Römische Historien auß fünff
Lateinischen büchern Livii, jetzt newlich im Closter
(Lorß genant) erfunden … Mainz, J. Schöffer, 1533.
Folio (315 × 220 mm), attractive contemporary German blind-stamped pigskin over wooden boards,
decorated with the four Evangelists with theirs symbols as well as two large middle plates with different
images of Judith with the head of Holofernes (both
signed „MR“), front cover with blind stamped with
„TITUS LIVIUS“ and „B R 1598“. Ff. 14 nn., 545
num., 1 nn., with 4 figurated woodcut borders, more
than 270 fine woodcuts in text (some repeated) and
woodcut printer’s device at end, all the woodcut
illustrations are finely colored by a contemporary
hand. (Some repairs to the parchment at spine, joints
a bit weak).
€ 19 000,–
Erste vollständige Ausgabe der deutschen Livius-Übersetzung. Die deutsche Übersetzung von B. Schöfferlin
und Ivo Wittich wurde in der vorliegenden Ausgabe
von N. Carbach und J. Micyllus bearbeitet. Erstmals
mit den 1527 in einer Lorscher Handschrift entdeckten
Büchern XLI-XLV. „Die Entdeckung der 5 neuen
Bücher zu Lorsch veranlaßte neue Übertragungen“
(Goedeke). – Eines der wenigen bekannten kolorierten
Exemplare des Werkes. Die prächtigen Holzschnitte
mit Kriegs- und Schlachtenszenen, Ratssitzungen, Verhandlungen, Gerichtsszenen, Schiffen, Landschaften,
Städteansichten sowie Porträts bekannter Zeitgenossen in guten Abdrucken, das Kolorit farbenfroh und
kräftig. – The master „MR“ of the signed plates on the
binding not in Haebler. VD 16, L-2107; Adams L-1359;
Goedeke II, 320, 8; Schweiger I, 545; Not in BMC STC.
– Siehe Abbildung.
Rumpolt, Marx. Ein new Kochbuch, das ist ein
gruendtliche Beschreibung. Frankfurt, Johann Saur
for the heirs of Peter Fischer, 1604. Folio (315 × 202
mm), contemporary vellum, bound at the end are
41 blank leaves (some waterstained) which probably
had to receive written recipes. Title in red and black
with woodcut vignette, numerous woodcuts and
large device on final leaf, woodcut initials. Ff. (6),
41, (1 blank), CXCIX, (2).
€ 9000,–
Third edition of the most extensive cook book of its age.
Rumpolt had been the personal cook to Daniel Brendel
von Homburg, Elector of Mainz. When it was first pub-
lished in 1581, his cookbook was the first large-format
and richly illustrated German cookery book. The fine
woodcuts, many by the celebrated Jost Amman, depict
various scenes, including banquets, the preparation
of food, and staff of a noble household. Chapters are
headed by a woodcut of the animal (turtle, hedgehog,
squirrel, frog, bear, ostrich, etc.) used in the recipes
for that chapter. – Ein historisches Standardwerk von
höchstem Rang mit vielen berühmten Holzschnitten,
die Bankette und Festtafeln zeigen, Hofmeister, Einkäufer, Kämmerer, Truchsesse, Mundschenke, Köche
u. Küchenszenen, Tiere u. v. a. „Dieses monumentale
Werk stellt mit einem Schlag alles bis anhin Erschienene auf diesem Gebiet in den Schatten. Kein anderes
Land konnte sich rühmen, auch nur annaherend etwas
Gleichwertiges herausgebracht zu haben. Dieses Buch
ist eine Berufskunde, wie man sie sich nicht besser vorstellen kann. Vom kulturgeschichtlichen Standpunkte
ist das Werk hochinteressant, gibt es doch einen umfassenden Überblick über das gesamte Gebiet der Gastronomie. Es ist genau angegeben, wieviel verschiedene
Gerichte man von allen gangbaren Tieren machen kann
… Zum ersten Male stossen wir auch auf die Kartoffel,
und zwar nur mit einem einzigen Rezept, das merkwürdigerweise unserer ‚Rosti‘ ähnelt“ (Schraemli). Weiss
3285; cf. Vicaire 762. – Siehe Abbildung.
Ramusio, Giovanni Battista. Delle navigationi et
viaggi … Volume primo [e secondo, e terzo]. Venezia,
Giunti, 1613/1606/1556. Folio (310/315 × 205/210
mm), 3 vols. in contemporary limp vellum, a composite set but with all volumes of the same size and
similar bindings (vols. I/II have golden edges and
a golden fleuron on covers). Complete with all the
maps and illustrations. The 1st vol. has the 3 doublepage engraved maps, and the 3rd vol. the 7 woodcut
maps, and other woodcuts in the text. The 3rd vol.
has nearly 20 leaves (also with woodcut maps)
from a visibly shorter copy; some other leaves bear
colouring attempts. Ff. [38], 394; 6, 9–18, [10], 256,
90; [6], 36, 430.
€ 16 000,–
Sixth (last) edition of volume 1, fourth edition of volume 2, and first edition of volume 3. The first volume
relates almost entirely to Africa, the second to Asia and
the third to America.
97
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Reiss & Sohn
Buch- und Kunstantiquariat
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Druck, den Hevelius auf eigene Kosten herausbrachte.
– Nur vereinzelt minimal fleckig, vereinzelte Feuchtigkeitsspuren im weißen Rand. Tafel Z mit zwei sorgfältig
restaurierten Randeinrissen. – Siehe Abbildung.
Heller, J. Schreib Kalender auff das Jar Christi
M.D.LIII. Nürnberg, J. Daubmann, (1553). 4to.
Mit Holzschnitt-Titelbordüre, Textbordüren u. 12
Monatsdarstellungen in Holzschnitt. 14 nn. Bll.
Mod. marmorierter Pappband.
€ 9000,–
Matthäus, Geschichte des Nürnberger Kalenderwesens
(in AGB 1968), S. 768 u. 1184; noch nicht im VD 16;
über KVK zur Zeit kein weiteres Exemplar in deutschen Bibliotheken nachweisbar. – Äußerst seltener
Kalender des Rhetikus- und Melanchthonschülers,
Kalenderschreibers, Astronomen, Komponisten. Bemerkenswert ist die Einleitung Hellers: „… Andere
bewegliche und unbewegliche Fest werden ordentlich
im folgenden Calender angezeigt, darinn alle Rechnung
auff gewissen grundt der newen Astronomey Nicolai
Copernici, mit sonderm fleyß, von newem gestellet
ist“. 10 Jahre nach Erscheinen von Copernicus’ „De revolutionibus orbium coelestium“ dürfte dies wohl der
erste Kalender mit Berechnungen nach dem kopernikanischen Weltbild sein. – Linke untere Ecke des Titels
mit Fehlstelle mit etwas Bildverlust in der Bordüre. 9
Bll. des Kalenders mit handschriftlichen Einträgen der
Zeit in deutscher Sprache.
Hevelius, J. Cometographia. Danzig, S. Reiniger
für den Autor, 1668. Fol. (36:24 cm). Mit gest.
Titel, 38 (4 doppelblattgr.) Kupfertafeln, 1 großen
u. ca. 70 kleinen Textkupfern, 3 gest. Vignetten u. 2
gest. Initialen. 18 Bll., 913 S., 23 Bll. Ldr. d. 18. Jh.
mit goldgeprägter Deckelbordüre u. Rückenvergoldung; etwas berieben, vereinzelte Schabspuren,
Rücken restauriert.
€ 48 000,–
VD 17 39:125414W; DSB V, 362; Volkoff, Hevelius 10;
Honeyman 1674. – Erste Ausgabe seines umfassenden
Werkes über die Kometen, seltener als seine „Selenographia“. Mit Kepler und Cassini ist Hevelius der erste,
der sich systematisch und wissenschaftlich mit den
Kometen befaßte und alle Informationen, insbesondere auch über die zahlreichen Kometenerscheinungen
seiner Zeit, zusammentrug. Prachtvoller, splendider
98
Sacrobosco, J. de. Sphaera mundi. Daran: Johannes
Regiomontanus. Disputationes contra Cremonensia
deliramenta (und) Georg Peurbach. Motus planetarum. Venedig, B. Locatellus für O. Scotus, 1490. 4to
(21:16 cm). Rom. Typ. Mit 1 blattgr. u. zahlr. meist
schematischen Textholzschnitten, davon 7 in 2–3
Farben gedruckt, Druckermarke in Rot. 48 nn. Bll.
Prgt. d. 19. Jahrhunderts.
€ 16 000,–
GW M14646; BMC V, 438; Goff J-409. – Vierte Ausgabe der Sphaera mundi mit den beigedruckten Werken
von Regiomontanus und Peurbach, so erstmals 1482
bei Ratdolt erschienen. Gleichzeitig eine überragende
Pionierleistung des Buchdrucks mit den mehrfarbig gedruckten Illustrationen. Der blattgr. Holzschnitt zeigt
die personifizierte „Astronomia“, an ihrer Seite Urania
und Ptolemaeus. – Teilw. etwas fleckig, wenige alte
Anmerkungen, teilw. hs. Kopftitel, Farbdruck teilw.
durchschlagend, Titel mit wenigen kleinen Tintenflecken. Erste 7 Bll. mit Hinterlegungen im unteren
weißen Rand. – Siehe Abbildung.
zu Ilmenau. (Weimar) 1785–94. Mit 1 Kupfertafel (in
Heft 1). 16 S. (Heft 1–5, 7), 11 S. (Heft 6); Heft 2–4
mit zusätzl. Begleitschreiben von je 1 Bl. Zusammen
in 1 mod. marm. Pappband in 4to.
€ 4000,–
Goed. IV/3, 574 f., 2, 4–10; Kippenberg 411–416 (beide
ohne die Begleitschreiben).
Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. Publicandum der
Fürstl. Sächs. zur Dirigirung des Ilmenauer Bergwerks gnädigst verordneten Commission. Weimar
den 14ten Jul. 1797. 4to. 1 Bl. Mod. marm. Pappband.
€ 1500,–
Goed. IV/3, 575, 2, 12; Kippenberg 418.
Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. (Caduc-Erklärung).
Nachdem die mit dem 10ten und 11ten Termin in
Rest stehenden Beyträge zu dem Ilmenauer Bergbau
… nicht bezahlt worden sind. Weimar, den 28sten
December 1797. 4to. 1 Bl. (beidseitig bedruckt).
Mod. marm. Pappband.
€ 1500,–
Goed. IV/3, 575, 2, 13; Kippenberg 419.
Bergbau unter Goethes Leitung
Die nachfolgenden Bände versammeln die wichtigsten Schriften zur Wiederaufnahme des Ilmenauer
Bergbaues, von Goethes euphorischer Eröffnungsrede im Februar 1784 bis zur „Caduc-Erklärung“
vom Dezember 1797 und der letzten Mitteilung
Goethes in dieser Sache im April 1800.
(Goethe, J. W. v.). Rede bey Eröffnung des neuen
Bergbaues zu Ilmenau. Den 24sten Februar 1784.
(Weimar) 1784. Kl.-4to. 4 Bll. Mod. marm. Pappband.
€ 3000,–
Goed. IV/3, 574, 2, 3; Kippenberg 410; Hagen 165.
– „Wurde während der Dauer von Goethes Rede im
Amtsgebäude von Ilmenau unter den außen aufgestellten Bergleuten verteilt“ (H.). – Goethe bemühte sich in
seiner Eigenschaft als Bergbaudirektor den Kupfer- und
Silberbergbau in Ilmenau wiederzubeleben, um die
Not der dortigen Bevölkerung zu lindern. 1784 wurde
die Eröffnung des Bergbaus feierlich begangen, doch
erst im September 1792 gelang die Förderung erzhaltigen Materials, das allerdings nur einen sehr geringen
Silberanteil hatte. Ein verheerender Stolleneinbruch
im Jahre 1796 führte zum endgültigen Scheitern des
Unternehmens.
(Goethe, J. W. v.). Nachricht von dem am 24sten Februar 1784 geschehenen feyerlichen Wiederangriff
des Bergwerks zu Ilmenau. (Weimar 1784). 2 Bll.
Mod. marm. Pappband.
€ 2000,–
Goed. IV/3, 574, 2, 2; Hagen 165a Anm.; nicht bei
Kippenberg.
Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. Erste (- Siebente)
Nachricht von dem Fortgang des neuen Bergbaues
Goethe, J. W. v. u. C. G. Voigt. Eine mit den Herren
Bevollmächtigten der Ilmenauer Berggewerkschaft
im Monat December des verwichenen Jahres gepflogene Deliberation … Weimar, den 29. May 1798.
Kl.-8vo. 2 Bll. Mod. marm. Pappband.
€ 1800,–
Goed. IV/3, 575, 2, 14; Kippenberg 421.
Goethe, J. W. v., C. G. Voigt u. F. G. Osann. Publicandum der Fürstl. Sächs. Bergwerks-Commission.
Weimar den 2. April 1800. 4to. 1 Bl. Mod. marm.
Pappband.
€ 2800,–
Goed. IV/3, 575, 2, 15; Kippenberg 422. – „Dieses
Publikandum ist … das letzte amtliche Schriftstück
Goethes, das in dieser Sache nachweisbar ist“ (Kippenberg). Mit einem Goedeke u. Kippenberg unbekannten
Begleitschreiben vom 16. April 1800 (2 Bll., letztes
weiß): „Die Fürstl. Bergwerks-Commisssion hieselbst
hat mir den Auftrag ertheilt …“.
Goethe, J. W. v. – (Eckardt, J. L. v.). Nachricht von
dem ehmaligen Bergbau bey Ilmenau in der Grafschaft Henneberg und Vorschläge ihn durch eine
neue Gewerkschaft wieder in Aufnahme zu bringen.
Weimar 1783. Mit 1 gefalt. Kupferkarte. 36 S., 6 Bll.
(l. w.).
€ 2000,–
Die schöne Faltkarte wurde aus Kostengründen nicht
allen Exemplaren beigegeben. Eckardt war von 1778–
1783 als Hof- u. Regierungsrat in Weimar tätig.
Goethe, J. W. v. – Voigt, J. K. W. Ew. werden
bisher nicht ohne Ungeduld einige Nachricht von
dem Fortgang Ilmenauer Bergwerkes, erwartet
haben … 1789. 2 Bll. (l. w.). Mod. marm. Pappband.
€ 1800,–
Zwischenbericht über die Ereignisse der Jahre 1788/89.
Johann Karl Wilhelm Voigt, der jüngere Bruder Christian Gottlobs, war als Bergrat in Ilmenau tätig und
Verfasser einer „Geschichte des Ilmenauischen Bergbaues“.
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Mit Titelvignette, 1 Initiale, 11 Vignetten und 1 Culde-Lampe-Vignette (gestochen von Louis Muller
nach Vorzeichnungen von Aug. Fr. Gorguet). Roter
geglätteter Maroquinband auf vier Bünden, mit
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die Innendeckel mit reich und vielfarbig intarsierten Darstellungen mit militärischen Emblemen,
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Papier gedruckt, nur für die Mitglieder der „Société
des Amis du Livre“. Vollständig als Radierung gedrucktes Buch, der Text in einer schönen, gut lesbaren
Kursive „buriné“ von Frédéric Pimpe. Erzählung um
Pontius Pilatus, zuvor erschienen in „L’Etui de Nacre“,
illustriert von Aug. Fr. Gorguet. Auf einem Vorsatzblatt die eigenhändige Widmung von Anatole France
an den Genfer Bibliophilen Frédéric Raisin: „Je suis
flatté et charmé d’entrer, si somptueusement vêtu,
dans la belle bibliothèque du très docte et très aimable
Frédéric Raisin / Anatole France“. Der Genfer Raisin
(1851–1923) war Jurist und mehrfach Genfer Großrat;
als Literaturliebhaber übersetzte er Diaz und legte sich
eine bedeutende Bibliothek an. Mit seinem von van
Muyden gestochenen Exlibris mit dem Fuchs, der nach
den Trauben schmachtet. In einem reich intarsierten
signierten Meistereinband von Charles Meunier (1866–
1946), einem der bedeutendsten Pariser Buchbinder
des Fin de siècle. Rücken mit kleiner Verfärbung, der
Schuber etwas verblasst.
Handgeschriebenes Gebetbuch des Barock
Neumann, Caspar. M Caspar Neumanns Christerbaulicher Kern-Schatz zum Gebeht Allen GOTT
ergebenen Seelen zum Trost wahrer Andacht und
Eiffriger Aufmunterung zum Gebeht mit einigen
Trostreichen Gebethern und auserlesenen Liedern
vermehret, und Mit allen Fleiß hierinnen zusammen
getragen und ausgeschrieben zu Deventer Ao 1742
Von Johann Christian Beudorff Sergeant. Deventer,
1742. Ca. 16,5 × 11 cm. 8 Blätter, 216 Seiten, mit
Zierrahmen und 4 ganzseitigen Federzeichnungen.
Roter, goldgeprägter Lederband der Zeit mit Goldschnitt.
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Von Johann Christian Beudorff in Deventer 1742 mit
Sepiatinte auf Vergé-Papier geschriebenes Gebetbuch.
Einband etwas berieben und fleckig. Bemerkenswert
feine und qualitätvolle Arbeit.
Medizin – Richter, Wilhelm Michael. Synopsis
praxis medico-obstetriciae quam per hos viginti
annos Mosquae exercuit. Moskau, Typis Universitatis Mosquensis, 1810. Ca. 24,5 × 20 cm. 3 Blätter,
XVIII Seiten, 424 Seiten, mit gestochener Titelvignette, 2 gefalteten Tabellen und 9 gefalteten Kupfertafeln. Brauner Lederband mit rotem Rücken,
mit Rückentitel und Rückenvergoldung sowie goldgeprägter Deckelbordüre.
€ 7500,–
Erste Ausgabe. Hirsch-Hübotter V, 19. Seltenes Werk
zur Gynäkologie des in Moskau geborenen Wilhelm
Michael Richter (1767–1822), der in Göttingen und
Berlin studierte und ab 1790 Professor der Geburtshilfe an der Universität zu Moskau wurde. Er war als
Arzt und Geburtshelfer sehr geschätzt und wurde auch
an den kaiserlichen Hof gezogen; so zur Entbindung
der Kaiserin Alexandra Feodorowna, der Gemahlin
Nicolais am 17. April 1818, als der nachmalige Kaiser
Alexander II. das Licht der Welt erblickte. Besitzvermerk auf Vorsatz, Monogramm-Stempel verso Titel,
Tafeln teils mit hinterlegten Falzeinrissen, wenige Seiten
auf bläulichem Papier gedruckt, Rückenkanten hinterlegt, Ecken leicht bestoßen.
Reinhardt, Franz. Freund u. Feind. Ein Kriegsbilderbuch für die braven Piper’sbuben. Handschrift
auf Papier mit 15 ganzseitigen aquarellierten Tuschzeichnungen. [München], Dez. 1915. Ca. 31,4 × 24,5
cm. In Halbleinenmappe mit aquarellierter TuschTitelzeichnung auf dem Vorderdeckel.
€ 3800,–
Außergewöhnliches Zeitdokument aus der Familie
des bekannten Verlegers. „Mein Vater und sein Bruder bekamen von dem Kunstakademieprofessor Franz
Reinhardt, der mit meinem Großvater befreundet war,
1915 das handgemalte Kriegsbilderbuch Freund und
Feind geschenkt, damit sie sich im zarten Alter von vier
bzw. zwei Jahren von den Kriegsparteien ein Bild machen konnten.“ (Ernst Piper in „Nacht über Europa“.
Berlin, Propyläen, 2013). In originellen Karikaturen
werden die Kriegsgegner Deutschlands vorgestellt und
in Spottversen verhöhnt. Der Einleitungstext stellt den
Piper-Jungen eine Aufgabe: „Habt schön acht und zählt
mit mir, wieviel Feinde haben wir?“ Schon 1915 war die
Definition einer „Achse des Bösen“ einfach: „Wer sich
gegen uns vereint, den betrachten wir als Feind. Wer es
mit uns Deutschen hält, wird den Freunden zugezählt.
Solche sind nicht viele da, dreimal hoch für sie, hurra!“
Nun werden vierzehn Kriegsgegner vorgestellt: „Allererstens, unbestritten, ist das Inselvolk der Briten ganz
besonders drauf erpicht, daß das Deutsche Reich zerbricht. England hat die halbe Welt und das allermeiste
Geld. Schiffe baut es Tag und Nacht zum Beweise seiner
Macht, achtet weder mein noch dein. Was es braucht,
das steckt es ein.“ Es folgen Inder, Buren, Kanadier,
Negerfürsten, Hottentotten, Franzosen und deren Kolonialvölker („Senegalesen und Tunesen / Hat er sich
dort aufgelesen … In Französisch Hinterland / Findet
er noch allerhand, / Kongoneger, Sudanesen, / Kaffern
hab ich auch gelesen“), Belgier, „Am Balkan sind’s die
Serben, die dort für die Russen sterben“, Montenegro,
„Italienische Briganten / Heißen jene Räuberbanden, /
die im Lande der Citronen / Jenseits unsrer Alpen wohnen“ … „Von den schlitzgeäugten Japsen / Weiß man,
daß sie gerne grapsen“ und „Endlich kommet noch zum
Schluß / Aus dem Osten her der Ruß.“ Die letzte Doppelseite ist den Verbündeten gewidmet: „Die wir uns
als Freund gewählt / sind gar rasch zusammgezählt /
Österreich-Ungarn, die Türkei / und Bulgarien dabei.“
Das letzte Blatt mit dem noch optimistischen Ausblick
„Unser stolzes Deutsches Reich / Stärkt und einigt
sich zugleich. / So daß wir trotz Übermacht / Sieger
bleiben in der Schlacht.“ Zehn gefalzte und fadengeheftete Doppelblätter, „MBM“-Bütten „Ingres d’Arches“
(aus Feindesland!). Franz Reinhardt (1881–1946) war
Professor an der Münchner Kunstakademie und durch
die Veröffentlichung seiner Federzeichnungen zu Simson (1913) mit dem Verleger Reinhard Piper in Kontakt gekommen. Beilage: Gefangenen-Transport 1916.
Kinderaquarell von Franz Reinhardt (1904–1965), dem
Sohn des gleichnamigen Malers. Dazu: Eigenhändiger
Brief des Jungen an Reinhard Piper. München, 30. XII.
1916. Eine Seite, rückseitig Tuschzeichnung. Bedankt
sich für ein Buch („Schützengrabenzeitungen“) und
verspricht, dem Verleger bei nächster Gelegenheit dazu
ein paar Zeichnungen zu geben. Leinenrücken erneuert;
die erste und letzte Seite leicht gebräunt. Mappe, erste
Seite und das letzte Aquarell mit Kritzeleien der „Piper’sbuben“. – Siehe Abbildung.
Musik
Mozart, Wolfgang Amadeus. Idomeneo, Rè di
Creta o sia Jlia e Jdamente. Drama Eroico in tre atti.
Musica di W. A. Mozart. Bonn, N. Simrock, ohne
Jahr (1805). Ca. 36,5 × 27 cm. Titelblatt, 365 Seiten.
Halblederband der Zeit mit neuerem ovalen Fronttitelschild aus Spaltleder.
€ 4000,–
Wagner, Richard. Original-Fotografie (Albuminabzug) von Fritz Luckhardt mit rückseitiger Widmung von Richard Wagner. Brustbild, Kopf im
Halbprofil nach rechts. Wien, Fritz Luckhardt,
ohne Jahr (1872). Ca. 14 × 10 cm (Fotogröße), ca.
15,2 × 11,3 cm (Kartonformat).
€ 7800,–
Erste gedruckte Ausgabe der Idomeneo-Partitur im 5.
Abzug (vgl.: Haberkamp, Gertraud: Die Erstdrucke
der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart; S. 163ff.).
Verlags-Nr. 444. KV 366. Enthält die Zwischentitel „I
Domeneo Rè Di Creta“ zum 2. und 3. Akt. Preisangabe
auf dem Titelblatt: Prezzo: 48 fr. Unbeschnittenes
Exemplar in bemerkenswert frischer Innenerhaltung.
Rückseitig mit Widmung (Sepiatinte) von Richard
Wagner in gereimter Form, Unterschrift und Zusatz
für den Musiker und Musiklehrer Franz Neuhofer
(1804-?): „Für den Autograph. / Ein Photograph – /
Für Beethover, / an Neuhofer. / Dez. 1872. / Richard /
Wagner / in Person“. Foto im Kabinett-Format, aufgenommen von Fritz Luckhardt in Wien am 9. Mai
1872. Braam 46; Vanselow 24; Geck 25 A. Alt beidseitig
unter Glas in schwarz lackiertem Rahmen (Außenmaß
ca. 17,7 × 13,6 cm) gerahmt (ungeöffnet). Unterrand
des Kartons ca. 5 mm beschnitten (minimaler Verlust).
Beiliegend von unbekannter Hand beschriftetes Porträtfoto Neuhofers (Visitenkartenformat, Gebr. Matter,
Mannheim): „Kammer-Musiker Franz Neuhofer hat
von Richard Wagner sein Bild als Widmung bekommen. 1872.“ Über Franz Neuhofer findet sich weder in
den Tagebüchern von Cosima Wagner noch im Wagner
Briefe Verzeichnis (WBV) ein Hinweis.
Wagner, Richard. Die Meistersinger von Nürnberg. München, Drei Masken Verlag, 1922. Ca.
36 × 29 cm. Titelblatt, 462 Seiten, 1 Seite Druckvermerk. Ziegelroter Original-Halblederband mit
Marmorpapierbezug, goldgeprägtem Rücken und
Kopfgoldschnitt.
€ 2500,–
Faksimile der Reinschrift der autographen Partitur.
Eines von 410 arabisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage 530 Exemplare). Einband gering berieben.
kleiner Fleck auf Rücken. Schönes Exemplar.
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Antiquariat Schmidt & Günther
Stand 18
Bahnstraße 25 · 65779 Kelkheim
Telefon +49 (0)6195 741 24 · Fax +49 (0)6195 742 91 · Mobil +49 (0)172 682 01 68
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Bibliophilie · Illustrierte Bücher · Kunstwissenschaft
Architektonisches Skizzen-Buch. Eine Sammlung enthaltend Landhäuser, Villen, ländlichen Gebäuden, Gartenverzierungen, städtischen Wohngebäuden, Dekorationen innerer Räume, Gittern,
Erkern…, welche zur Verschönerung baulicher
Anlagen dienen und in Berlin, Potsdam und anderen Orten ausgeführt sind. Heft 1–200 (Alles Erschienene). Berlin, Ernst Korn 1853–86. Folio. Mit
insgesamt 1206 teils chromolithographierten, teils
getönten, teils lithographierten Tafeln. Gebunden
in 14 Halblederbdn. d. Zeit.
€ 15 000,–
Eines von 100 nummerierten Exemplaren d. Vorzugsausgabe der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Bütten u. in Halbleder gebunden. Das Impressum wurde v.
Else Lasker-Schüler handschriftlich signiert. In Berlin
war Sie Mitbegründerin der großen avantgardistischen
Zeitschrift „Der Sturm“ und heiratete Georg Levi, dem
Sie den Namen Herwarth Walden gab. – Raabe 182/2.
Die komplette Folge des seltenen Periodikums mit
insgesamt 1206 Tafeln. Die meist sehr dekorativen Tafeln, davon zahlr. farbig, zeigen mehrheitlich Berliner
und Potsdamer Bauten bedeutender Architekten wie
Schinkel, Persius, Stüler, Schadow, Hitzig etc.
Sehr seltene surrealistische Zeitschrift. Hrsg. v. M.
Tapié u. J. Marembert. Das erste Heft wurde mit einem
offenen Brief an André Breton eröffnet. Heft 1 mit
Zeichnung auf rosa Papier v. M. Tapié „Narcisse“ u.
4 Beilagenzetteln mit verschiedenen Ankündigungen.
Heft 2 auf Titel „Demobilisation de la Poesie“, Dada
Beitrag v. M. Perrin. Mit Zeichnung v. R. Sby auf rosa
Papier u. 4 Beilagezetteln. Heft 3 mit dem Titel „Entartete Kunst“ in deutscher Fraktur. Mit 1 Zeichnung
auf orangenem Papier v. P. Minne. Heft 4 mit dem
Titel „Art Poetiqué“. Mit einer Zeichnung auf orangem
Papier v. A. Gagnaire. Heft 5 mit dem Titel „6 Manifestes – Histoire de la Sale Peinture“. Mit 1 Zeichnung
auf gelbem Papier v. U. Senn. Komplett sehr selten.
Sehr gut erhalten.
Codex Manesse. Die Manessische Liederhandschrift. Faksimile in farbigem Lichtdruck. Leipzig,
Insel-Verlag 1925–27. Folio. 844 S. Mit 137 ganzseitigen farbigen Miniaturen. Orig.-Schweinslederbd.
mit Deckel- u. Rückenprägung. (Signiert H. Sperling, Leipzig).
€ 12 800,–
Der Codex Manesse, auch Manessische Liederhandschrift genannt, ist die umfangreichste u. berühmteste
Liederhandschrift des Mittelalters. Die Handschrift
enthält ausschließlich dichterische Werke in hochdeutscher Sprache. Die insgesamt 137 Miniaturen gelten
als bedeutendes Dokument oberrheinischer gotischer
Buchmalerei. In 320 Exemplaren erschienen. – Sarkowski 1054.
Nolde. – Schiefler, G. Das graphische Werk Emil
Noldes bis 1910. Das graphische Werk Emil Noldes
von 1910–1925. 2 Bde. Berlin, J. Bard u. Euphorion Verlag 1911–27. 4to. 313 S. Mit 3 ganzseitigen
Orig.-Lithographien (davon 2 farbig), 4 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten u. 57 Orig.-Holzschnitten
im Text. Orig.-Kart. u. Leinenbd.
€ 13 500,–
Eines von 450 bzw. 520 nummerierten Exemplaren. Die
überreiche Ausstattung mit Orig.-Graphik, insgesamt
64 Arbeiten von Emil Nolde, machen dieses Werk
zu einer bibliophilen Kostbarkeit. – Schiefler/Mosel
40–78, 153–165, L 35, L 71 u. L 77/II.
Lasker-Schüler, E. Das Peter Hille-Buch. Mit einem
Bildnis Peter Hilles nach einer Zeichnung der Verfasserin. Berlin, Paul Cassirer 1919. Klein-Folio. 109
S. Orig.-Halblederbd. mit Rückentitel. In Orig.Schuber.
€ 3800,–
102
Les Réverbères. Heft 1–5 (Alles). Paris 1938–39.
4to. Je Heft 8 S. auf verschiedenfarbigen Papier
gedruckt sowie jeweils 1 blattgroße Zeichnung verschiedener Künstler beiliegend.
€ 10 000,–
Kirchner. – Döblin, A. Das Stiftsfräulein und der
Tod. Eine Novelle. Berlin, A.R. Meyer 1913. 4to.
12 S. Mit 5 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten v. E.L.
Kirchner. Illustr. Orig.-Brs.
€ 6800,–
Erstausgabe. E.L. Kirchners Holzschnitte zu Döblins
Novelle „Das Stiftsfräulein und der Tod“ stellen seine
erste Illustrationsfolge dar. Eine Inkunabel der expressionistischen Literatur. – Dube H 199–203.
Ringelnatz, J. Vorstadt-Bordell. Acht Orig.-Lithographien von Eugen Hamm. Mit einleitendem Gedicht v. Joachim Ringelnatz. Leipzig, Menes (1923),
Folio. Titelbl.., 2 Textbl. u. 8 (6 farb.) Orig.-Lithographien v. Eugen Hamm. Illustr. Orig.-Halbleinenmappe
€ 2400,–
Seltenes Mappenwerk des Leipziger Malers Eugen
Hamm mit dem Gedicht „Bordell“ von Joachim Ringelnatz. Hier in der Erstveröffentlichung: Sämtliche
Orig.-Lithos sind signiert u. datiert (19)22. Eugen
Hamm war Schüler von Lovis Corinth u. Henri Matisse. In kleiner Auflage erschienen, vermutlich nur in
50 Exemplaren. – Kayser-des-Coudres 27. – Hayn-Got.
IX,260. – Wilpert/Gühring 2/21.
Rilke, Rainer, Maria. Das Marien-Leben. Leipzig, Insel-Verlag (1913). 4to. 26 S. Violetter Orig.Maroquinbd. mit ornamentaler Deckelvergoldung,
Deckeltitel u. Kopfgoldschnitt.
€ 4000,–
Eines von 200 Exemplaren auf van Geldern-Bütten.
Der besonders schöne Einbandentwurf stammt von
Henry van de Velde und wurde in der Kunstgewerbeschule, Weimar, gebunden. „Das Marien-Leben“ von
R. M. Rilke in der schönsten u. elegantesten Ausgabe.
– Sarkowski 1351. – Ritzer E 34. – von Mises 84.
Rilke, Rainer Maria. Gesammelte Gedichte.
Leipzig, Insel-Verlag 1930–34. 4to. 1200 S. Orig.Halbpergamentbde. mit Rückentitel u. Kopfgoldschnitt.
€ 6800,–
Eines von 200 numerierten Exemplaren auf MonvalBütten. Bd. 1: Erste Gedichte – Frühe Gedichte. Bd. 2:
Das Buch der Bilder – Das Stundenbuch – Requiem.
Bd. 3: Neue Gedichte – Das Marienleben – Duineser
Elegien. Bd. 4: Die Sonette an Orpheus – Poèmes
français – Nachlese. – Müller-Krumbach 52 mit 4 Abb.
– Rodenberg 494. – von Misis 129. – Schauer, Bd. II,75.
Rilke, Rainer Maria. Das Buch der Bilder. Leipzig, Insel-Verlag 1913. 4to. 205 S. Zitronenfarbener
Orig.-Maroquinbd. mit Rückenvergoldung, zentraler Deckelvignette u. Kopfgoldschnitt. (Signiert
Kunstgewerbeschule Weimar).
€ 3000,–
19. Druck der Ernst-Ludwig-Presse, eines von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. – Stürz 19. –
Sarkowski 1337. – Rodenberg76.
Trakl, Georg. Sebastian im Traum. Leipzig, Kurt
Wolff Verlag 1915. 4to. 88 S. Graugrüner Orig.Lederbd. mit Rückenvergoldung, Rückentitel u.
Kopfgoldschnitt.
€ 5000,–
Erstausgabe und eines von 25 Exemplaren der unauffindbaren Vorzugsausgabe. Die mit Abstand seltenste
aller Trakl Veröffentlichungen. Auf dem Vorsatz mit
neunzeiliger eigenhändiger Widmung des Kunsthändlers und Autors Wilhelm Uhde, Paris, Weihnacht 1934.
– Raabe 304/4. – Wilpert/Gühring 2/4
Benn, Gottfried. Spaltung. Neue Gedichte. Berlin,
Alfred Richard Meyer 1925. 4to. 37 S. Orig.-Brs.
Mit montiertem Deckelschild.
€ 2000,–
Erstausgabe. Enthält 14 Gedichte im Erstdruck. –
Lohner/Zenner 1.47. – Wilpert/Gühring 2/14. – Raabe
24/14.
Tschernychow, Jakob. Architektonische Fantasien.
101 farbige Tafeln. 101 architektonische Miniaturen.
Unter Mitarbeit von D. Kopanitzin u. Pawlowa.
Leningrad, 1933. 4to. Vier Titelblätter: Russisch,
Englisch, Französisch, Deutsch. 102 S. mit 101
Kleinabbildungen im Text u. 101 einseitig bedruckte
Farbtafeln. Brauner Orig.-Leinenbd. mit blindgeprägtem Rücken- u. Deckeltitel
€ 9800,–
Tschernikows Hauptwerk. Eines der am aufwendigsten
gedruckten Kunstbücher im nachrevolutionären Russland.
Kokoschka, Oskar. Ezra Pound. The Seafarer from
the Anglo-Saxon with a portrait of the poet by
Oskar Kokoschka. Frankfurt, Ars Librorum 1965.
Folio. 13 S. Mit 1 signierten Orig.-Lithographie. In
Orig.-Mappe.
€ 2600,–
In 165 numerierten Exemplaren als 11. Ars-Librorum
Druck erschienen. Der Druckvermerk von Ezra Pound
signiert. – Wingler/Welz 293.
Breton, André. Second Manifeste du Surréalisme.
Frontispice de Salvator Dali /Club des Soixante.1).
Paris, Édition Kra 1930. 4to. 103 S. Orig.-Brs. Mit
Titelaufdruck
€ 3800,–
Eines von 110 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der
farbigen pochoirkolorierten Tafel von Salvator Dali.
Wichtiges Dokument der surrealistischen Bewegung,
erweitert gegenüber der Erstausgabe um einige substanzielle Kapitel.
Arp, Hans. Der Pyramidenrock. Gedichte. Erlenbach 1924. 4to. Frontispiz Porträt des Autors,
gezeichnet von Amadeo Modigliani. 70 S. Typographisch gestalteter Orig.-Kartbd.
€ 2000,–
Erstausgabe der bedeutenden Gedichtsammlung aus
der Dada-Epoche. Enthält so berühmte Gedichte wie
„Sankt Ziegensack springt aus dem Ei – Opus Null –
Das bezungte Bett – Der gebadete Urtext – Die Schwalbenhode. Exemplar in der besseren Einbandausstattung
aus festem Karton (gewöhnliche Ausgabe in Broschur).
Wilpert/Gühring 2/5.
Grosz, George. Phantastische Gebete. Verse von
Richard Huelsenbeck. Zeichnungen von George
Grosz. Berlin, Der Malik-Verlag, Abteilung Dada.
Zweite, erweiterte Auflage 1920. 4to. 32 S. Mit
13 Zeichnungen von G. Grosz. Illustrierte Orig.Broschur mit jeweils einer Einbandzeichnung auf
Vorder- u. Rückendeckel.
€ 4000,–
Erstausgabe der von Grosz illustrierten Ausgabe. Die
erste Ausgabe erschien 1916 mit Orig.-Holzschnitten
von Hans Arp in Zürich. – Dada, Eine internationale
Bewegung 1916–1925. 24 mit Abb.
Sintenis, Renée. Badende Mädchen. Fünfzehn (mit
Titel 16) Radierungen von Renée Sintenis. Berlin,
Fritz Gurlitt (1919). 4to. In Mappe.
€ 2800,–
Ist die Graphikfolge ohnehin schon selten genug, so
liegt sie hier in Probedrucken vor. Sämtliche 16 Orig.Radierungen sind signiert, das Titelblatt zusätzlich bezeichnet „Probedrucke“. – Pommeranz-Liedke S. 214.
Bellmer, Hans. Monseigneur Bouvier. Les Mystères du Confessional. Bourg-la-Reine, Dominique
Viglino 1973. Groß-Folio. 146 Blatt u. 9 signierte
Orig.-Radierungen. In lilafarbener Orig.-Seidenmoirée-Decke und Kassette.
€ 5800,–
Eines von 140 numerierten Exemplaren. Aufwendig
gedruckte Publikation mit den bemerkenswerten Radierungen in der so typisch erotischen Auffassung des
Künstlers.
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Antiquariaat Die Schmiede
Stand 48
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Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen
Borchardt, Rudolf. Rede über Hofmannsthal.
Öffentlich gehalten am 8. September 1902 zu
Göttingen. Leipzig, Zeitler 1905. II, 65 S. OHpgt.
Gr.8°.
€ 800,–
1. Ausg. der 1. im Handel erschienenen Veröffentlichung des Verfassers, die kurz nach Erscheinen von
ihm zurückgezogen wurde. Grüninger/Tg. 506; Horodisch 11. Druck von Drugulin in 600 Expl. 1 von 30
Expl. der Vorzugsausgabe auf Bütten, Vortitel vom
Verf. signiert, nummeriert und mit 3zeiligem eigenhändigem Zusatz. Vorsatz mit Besitzvermerk von Willy
Haas.
Brecht, Bert. „An die Tänzerin Leistikow!“. Dreistrophiges eigenhändiges Gedicht (Titel u. 12 Zeilen)
mit Unterschrift des Verfassers. [Augsburg, April
1918].
€ 9500,–
Auf unbedrucktem gefaltetem Briefbogen. Lange verschollenes Gedicht des 20jährigen Dichters, das erst vor
kurzem im Nachlass der 1948 in Holland gestorbenen
Künstlerin auftauchte. Einziger Hinweis war bislang
ein Brief Brechts an Caspar Neher vom April 1918, in
dem er seine für die Augsburger Neuesten Nachrichten
verfasste Rezension einer Solovorstellung Leistikows
erwähnt, die ihres überschwenglichen Tons wegen von
der Redaktion abgelehnt worden war. In diesem Brief
schreibt Brecht auch, ein Gedicht an die Tänzerin geschickt zu haben und zitiert daraus eine Strophe, die
allerdings mit dem hier vorliegenden Text wenig Ähnlichkeit hat. Bislang wurde der Text nur im Brecht-Jahrbuch 37, 2012 veröffentlicht. – Siehe Tafel 11
Broch, Hermann. Der Tod des Vergil. (New York,)
Pantheon (1945). 524 S. OHln. Gr.8°.
€ 950,–
1. dt. Ausg., gegenüber der wenige Wochen vorher
erschienenen englischen Übersetzung verändert und
erweitert. Jonas 14; St / T. 80. Vorsatz mit 8zeiligem
eigenh. Gedicht und eigenhändiger Widmung des Autors an das Ehepaar Victor und Bettina Kahler vom
Juli 1945. Der Wiener Industrielle Victor von Kahler,
ein Neffe Erich von Kahlers, war 1940 nach Amerika
geflohen und freundete sich mit Broch im Haus seines
Onkels an.
Burchartz, Max. Raskolnikoff. 10 Steinzeichnungen. [Düsseldorf,] Galerie Flechtheim 1919. 1 Blatt
Einleitung und Druckvermerk + 10 signierte OrLithographien (Bildgr. jeweils ca. 40 × 30 cm). Illustr.
OHln.-Mappe. Gr.2°.
€ 6500,–
104
Lang 26 (m. Abb.); Rodenberg I, 353. (2. Werk der
Galerie Flechtheim). Eindrucksvolle expressionistische
Folge des später vor allem als Werbegraphiker bekanntgewordenen Künstlers, der damals zum Freundeskreis
von Kurt Schwitters in Hannover gehörte. Einleitung
von Paul E. Küppers.
Handpressendruck unter
Aufsicht des Künstlers bei
Edler & Krische in 100
num. Expl., hier 1 von 70
Expl. auf getöntem Bütten, Druckvermerk vom
Künstler nummeriert und
signiert, alle Graphiken
vom Künstler mit Bleistift
signiert und bezeichnet.
Mappe fleckig. – Siehe
Abbildung.
Goethe, [J. W.]. Vier Jahreszeiten. (Offenbach,
Ernst Engel 1921.) 30 nn. S. (einschließlich Titel),
4 signierte ganzseitige farbige Original-Aquarelle
von Heinrich Holz. Lose Bogen in handgebundener
Kassette. 4°.
€ 1800,–
Schmiedt S. 22 (mit Abb.); nicht bei Schauer. Der seltene
1. Druck der Ernst-Engel-Presse, dem nur ein kleiner
Auftragsdruck vorausging. Auf beigelegtem Blatt mit
folgendem eigenhändigen Impressum des Künstlers:
„Von diesem Buche sind nur 60 Exemplare in den
Buchdruckerwerkstätten der technischen Lehranstalten zu Offenbach auf der Tiegelpresse von Herrn Ernst
Engel mit Walter Tiemann Kursiv-Schrift hergestellt
worden. Davon habe ich die ersten 7 Exemplare mit je
4 Original Aquarellen versehen, in denen sich die Darstellungen nicht wiederholen. Dieses Exemplar trägt die
Nummer VII Heinrich Holz Offenbach am Main, Ostern 1922“. Breitrandiger Druck auf Van Gelderbütten.
Loerke, Oskar. Der Steinpfad. Kärntner Sommer
1939. 2 Bände in 1. (Berlin, V. O. Stomps [1938–39]).
2 Bl., 25 S.; 2 Bl., 26 S., 1 Bl. Hln.
€ 1250,–
Jeweils 1. Ausg., beide Titelblätter mit dem Vermerk
„Als Manuskript in wenigen Stücken gedruckt“. Die
letzten Lyrikveröffentlichungen des Autors zu seinen
Lebzeiten, beide mit eigenhändiger Widmung des Verfassers an den mit ihm befreundeten Schriftsteller C.
F. W. Behl, der die Bände laut seinem Besitzvermerk
auf Vorsatz im September 1945 zusammenbinden ließ.
Vortitel von „Kärntner Sommer“ zusätzlich mit 2 eigenhändigen Gedichten des Verfassers.
Mann, Thomas. Unordnung und frühes Leid. Berlin, Fischer (1926). 129 S., Band-, Schuber-und Vorsatzillustration und Titelvignette von Karl Walser.
Farbig illustr. OLed. mit Schuber. Kl.8°. € 3000,–
1. Ausg. Bürgin I, 31; Bad./H. B60. Schöner Druck von
Jakob Hegner in der Bessemer-Kursiv. 1 von 300 num.
Expl. der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Handbütten, Titelvignette in Originalradierung, Druckvermerk vom Verf. signiert. Expl. für den Illustrator mit
(statt der Nummer) rot eingedrucktem Vermerk: „Dieses Exemplar wurde für Karl Walser über die Auflage
gedruckt“.
Musil, Robert. Der Mann ohne Eigenschaften. 3
Bände. Berlin, Rowohlt (Band 3: Lausanne, Imprimerie centrale) 1930–43. Zus. 2145 S., 3 Tafeln.
OLn. (von E. R. Weiss).
€ 4400,–
es alle Offiziere waren. Einige fanden die Dichtung an
sich schön, Einige fanden alles zu phantastisch, aber die
Meisten waren innerlich entrüstet“. Vorsatz mit eigenh.
Widmung d. Verf.: „Herrn Oberstleutnant v. Auer/ in
hoher Verehrung gehorsamst/ überreicht von/ Fritz v.
Unruh./ Moyencourt, 7./8. 15.“ Der im Buch als „Der
Ulan“ auftretende Autor überreichte dieses Exemplar,
wohl eines der ersten Autorenexemplare, einem seiner
Vorgesetzten, der möglicherweise für das Verfahren
gegen Unruh sorgte. Da die Auflage offensichtlich zurückgezogen wurde, entging Unruh einer Bestrafung.
Der von allen Bibliographen als Erstdruck bezeichnete
Privatdruck von 1919 weicht vom Text dieser Ausgabe
erheblich ab.
1. Ausg. dieses Meilensteins der modernen Literatur.
Vortitel von Band 1 vom Verfasser signiert. Einband
von Band 1 etwas fleckig und mit kleinen Rückeneinrissen.
Rilke, Rainer Maria. Duineser Elegien. Leipzig,
Insel 1923. 43 S. OPp.
€ 8500,–
1. öffentl. Ausg. Ritzer E9; Sark. 1338A. Zweifarbiger
Druck auf Maschinenbütten.Vorsatz (Vorder- u. Rückseite) mit eigenhändigem, „für Moritz Heimann“ überschriebenem Gedicht des Verfassers „Die Frucht“ (12
Zeilen), unterschrieben „RMR./ (Muzot s/Sierre, im
Februar/ 1924.)“. Das zu Lebzeiten Rilkes ungedruckte
Gedicht gehört zu einer Reihe von Widmungsgedichten
in Exemplaren der „Duineser Elegien“, die Rilke an u.
a. Carossa, Faesi und Hofmannsthal schickte, so auch
an Heimann, den langjährigen Lektor Samuel Fischers.
Der Erstdruck im Frühlingsheft 1938 des „Inselschiff“
und alle späteren Abdrucke erfolgten ohne Erwähnung
des Widmungsempfängers. Rücken und Innendeckelbezug etwas lädiert. – Siehe Tafel 11
Schnitzler, Arthur. Die Hirtenflöte. Wien,
Deutsch-Österr. Verlag 1912. 105 S., 9 (8 ganzseitige) ORadierungen (darunter 1 Porträt des Autors) von Ferdinand Schmutzer. OLed. mit reicher
Verg.
€ 950,–
1. Ausg. Zweifarbiger Druck auf Van Gelderbütten in
400 num. Expl. Handeinband der Wiener Werkstätte
nach Entwurf von Josef Hoffmann.
Unruh, Fritz von. Vor der Entscheidung. Ein Gedicht. Berlin, Reiss 1915. 186 S. + 2 S. Anzeigen.
Illustr. OHpgt.
€ 700,–
Seltene, laut Druckvermerk „im Sommer 1915“ gedruckte Erstausgabe dieser Szenen aus dem Weltkrieg, deren pazifistische Tendenz den Autor vor ein
Kriegsgericht brachte. Über die Entstehung des Werks
schreibt Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt in seinen Erinnerungen: „Oft, sehr oft sprachen
wir und diskutierten zusammen ganze Nächte hindurch, nachdem er ein neues Stück des Werkes gedichtet hatte. Wie es fertig war, las er es den Herren des K.
K. Stabes vor. Es war interessant zu sehen, wie es auf die
Einzelnen wirkte.Man muß nicht dabei vergessen, daß
Velde, Nele van de. 12 Originallinolschnitte. [Weimar circa 1916]. Kordelgeheftetes Album mit 12 auf
dünnem Japan abgezogenen Linolschnitten, montiert auf festem Zandersbütten (WZ: JWZanders
1914).
€ 1600,–
Formate jeweils ca. 55 × 90 mm. In Papierumschlag
mit handschriftlichem Titel „Bois modernes/ Tirage à
la main/ et taille/ de/ Mlle. Van de Velde“. 1. Blatt mit
eigenhändiger Widmung der Künstlerin „Für Papa u.
Meme/ von Nele.“ Wohl von der Künstlerin selbst
angefertigtes Heft mit diesem zu ihrem Frühwerk
gehörenden Zyklus über die 12 Monate des Jahres.
Vermutlich in Belgien in den 30er Jahren erschien ein
Privatdruck unter dem Titel „L’année républicaine“,
dem die Graphiken dieses Unikats als Vorlage dienten.
– Siehe Abbildung.
Zürcher Diskuszionen. Flugblätter aus dem Gesamtgebiet des modernen Lebens. 3 Jahrgänge (32
Nummern in 20 Heften) in 1 Band. Zürich (ab
Nr.12: Paris) 1897–1902. Zus. 258 S., 2 Abbildungen.
Marm. HPerg. mit verg. RTitel. 4°.
€ 1450,–
Bauer/D. 3.2; Laakm./Tg. 486. Vollständiges Expl. dieser legendären, unregelmäßig erschienenen Zeitschrift
Oskar Panizzas. Wie in seinen Büchern fulminierte
er auch hier gegen die wilhelminische Moral, was zu
ständiger behördlicher Verfolgung führte. Die ersten 10
Hefte sind deshalb nahezu unfindbar. Die meisten Beiträge stammen vom Hrsg. (teils unter Pseudonymen),
daneben auch Beiträge von u. a. Fanny Reventlow und
Ludwig Scharf. Mit Titel und Register zum 2. Jahrgang, aber ohne das Deckblatt zum 1. Jahrgang und das
„Einladungs-Zirkular“. Exemplar von Alfred Richard
Meyer mit eigenhändigem Kommentar gegenüber dem
Titel und von ihm bezeichneter Beilage.
105
Stand 6
Hans-Martin Schmitz
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Alte Kunst aus Japan und China
Bunpô gafu (Malalbum des Bunpô). 1 Bd., komplett. 31 Doppelseiten, 30 Holzschnitte (sumizuri)
und vereinzelt leichtes Braun und Ocker. Illustrator: Kawamura Bunpô. Vorwort: 2 S., datiert
hinoto u (1807), sign.: Tôshû Taira Mitsutane; Siegel:
Mitsutane. Frontispiz: Kalligraphie, sign.: Keinsai,
Siegel: Shomei und Kensai. Impressum: dat.: Bunka
hinoto u (1807) Mitwinter, sign.: Bunpô Basei, Siegel: Nanzanô. Verleger: Yanagiwara Kihei, Osaka
und Yoshida Shinbei, Kyoto. Anzeige, dass auf
dieses Werk noch Band 2 bis Band 10 veröffentlicht
werden sollen. Maße: 26,1 × 18 cm. Japan. Ausgabe
ca. 1850.
€ 800,–
Tôkai Kisô ryôdôchû kaihô zukan. (Ostmeer und
Kisô [Straße]. Bebildeter Führer beider Reisewege).
1 Bd., komplett. Schwarz-weiß-Holzschnitt (sumizuri), 1 Doppelseite Vorwort und 75 Doppelseiten.
Verleger: Suharaya Mohei, Edo, Datum: Bunka 4
(1807), Maße: 16 × 11,4 cm. Einband: Beigegrau;
Titelschild ergänzt, mit handschriftlichem Titel:
Tôkai Kisô ryôdôchû kaizukan.
€ 180,–
Katsushika Hokusai (1760–1849). Onna imagawa
(Geschichten tugendhafter Frauen). 1 Bd. komplett,
106
Farbholzschnitt, 27 Doppelseiten mit 13 Farbholzschnitten in den Farben Schwarz, Blau, Grau und
Orange, das tobira in Blau, Grün und Gelb mit
matsukawabishi-Reserven oben und unten, gefüllt
mit sayagata-Muster. [Verlag: Eirakuya Tôshirô,
Nagoya], Datum: o. J., Einband: orangefarben; Titelschild: Hokusai Onna imagawa zen.
€ 650,–
Morallehrbuch bzw. Verhaltensregeln für Frauen, das
seit 1687 bekannt ist. Die von Hokusai illustrierte 1.
Ausgabe wurde aufgelegt in den Jahren 1850, 1855
und 1866 (Kraft). Lane und Hillier datieren das Buch
auf 1820er Jahre bzw. 1828. Die erste datierte Ausgabe
stammt aus dem Jahr 1844. Hier eine Ausgabe in den
Farben Schwarz, Blau, Grau und Orange. Das tobira
in Blautönen, Grün und Gelb mit matsukawabishiReserven oben und unten, gefüllt mit sayagata-Muster.
Utagawa Kunisada (1786–1865). Farbholzschnitt.
Drei Damen in zwei Booten auf dem Sumidagawa
beim Feuerwerk an der Ryogoku-Brücke. Format: ôban, Triptychon, Signatur: Toyokuni ga im
toshidama, Verlag: Daikukuya Heikichi, Plattenschneider: Hori kô Fusajirô, Zensur: Kingusa und
Watanabe. Datum: 1849–50.
€ 1300,–
Siehe die Abbildung unten.
Ohara Koson (1877–1945). Farbholzschnitt mit
Blindprägung. Zwei Kakadu auf roter Stange,
Format: ôban, signiert und Siegel: Hozon, Ver-
leger: Kawaguchi, Plattenschneider: Itô, Drucker:
Komatsu. Datum: ca. 1930.
€ 1200,–
107
Stand 12
Antiquariat Hanno Schreyer
Inhaber Georg Schreyer
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Telefon +49 (0)228 62 10 59 · Fax +49 (0)228 61 30 29
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Alte Stadtansichten und Landkarten aus aller Welt · Wertvolle Bücher
Warum ist es am Rhein so schön … ! ?
Abb. 1 Stolzenfels
Abb. 2 Rheinstein
108
Abb. 3 Kaub
Abb. 4 Wellmich
Abb. 5 Lorelei
Abb. 6 Bacharach
Der Schöne Rhein – Sammlung von ca. 160 altgouachierten bzw. altkolorierten Ansichten in verschiedenen Techniken der Zeit. Ca. 1800–1870. Formate von
9 × 14 cm bis 18 × 28 cm Bildgröße, zumeist alt montiert
auf getönte Unterlagen.
€ 19 800,–
Rand beschnitten und auf Unterlagekartons montiert sind.
Die „colorierten“ oder in „feinstem Künstlercolorit“ angebotenen Ansichten kosteten in der Zeit bei den Verlagen
ein Vielfaches des normalen Preises. Diese Art Vorzugsausgaben sind immer selten. – Besonders hervorzuheben
ist eine äußerst seltene Folge: Mahlerische Ansichten des
Rheins von Mainz bis Düsseldorf. Nürnberg, bei Conrad
Riedel, um 1810. 23 Bll. (beiliegend: 1 Bl. Coblenz. Frankfurt, Wilmans). Umschlag d. Zt. mit gedrucktem Titel.
– 2 Bll. bez. „G. Adam sc.“. Es handelt sich wohl um den
Nürnberger Künstler Georg Adam (1784–1823), der mit
dem Verleger Conrad Riedel (1788–1859) u. a. zusammenarbeitete. Nicht bei Schmitt, Engelmann etc. Für uns kein
Exemplar nachweisbar. – Insgesamt sehr gut erhalten!
Sehr umfangreiche Sammlung über den romantischen
klassischen Mittel-Rhein, das UNESCO-Welterbe „Oberes
Mittelrheintal“, zwischen Bingen / Rüdesheim und Rolandswerth / Königswinter, aber auch mit einigen Ansichten von Düsseldorf, Köln, Bonn, Bad Ems, Wiesbaden und
Mainz. Vertreten sind fast alle bekannten Künstler und Verleger zu diesem Thema. Die genaue Zuordnung ist manchmal schwierig, da die meisten Blätter üblicherweise bis zum
109
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Hellmut Schumann
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Alte Drucke · Inkunabeln · Helvetica · Geschichte der Wissenschaften · Illustrierte Bücher
Biblia Germanica – Biblia, Das ist: Die gantze
Heilige Schrifft Altes und Neues Testaments. Verdeutscht von … Martin Luther: Und auf … Verordnung … Ernsts, Herzogen zu Sachsen … von
etlichen reinen Theologen … erkläret … Von neuem
mit Fleiß übersehen … und … vermehret. 3 Tle. in
1 Bd. Mit figürl. Titelkupfer, 12 ganzs. Portraitkupfern von J. C. Claussner, 9 Portraittafeln biblischer
Personen, 4 doppelblattgr. Reisekarten mit prächtigen barocken Nebendarstellungen und Kartuschen,
2 doppelblattgr. Plänen, zus. 21 gest. Zwischentiteln
(mit reicher figürl. Staffage) und Kupfertafeln (teilw.
110
doppelblattgr. und gefaltet) sowie mehreren Initialen und Vignetten in Holzschnitt. 2-spaltig. Typogr.
Titel, 61 unn. Bll., 740 SS.; 512 SS.; 480 SS., 8 unn. Bll.
Gr.-Folio. Dunkelrot eingefärbtes Kalbldr. d. Zt. auf
schweren Holzdeckeln über 7 echten Bünden, mit
reicher, goldgepr. Rokoko-Ornamentik, Kruzifix
mit geschnitztem Corpus aus schwarzem Holz auf
geradem Metallkreuz montiert, 2 ziselierten Messingschließen, punziertem Goldschnitt, Schließbändern. Nürnberg, J. A. Endter, 1768. € 35 000,–
Prächtiges und dekoratives Exemplar der Kurfürstenbibel in schönem Einband, hier in der besten u.
gesuchtesten Ausgabe vorliegend. Geschenkexemplar
des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. an
einen Stettiner Bischof mit beiliegendem sign. Brief
des Königs. Der Text enthält auch das Buch Esra und
entspricht der Luther-Version von 1545, welche durch
kleingedruckte Glossen erklärt wird. Die Illustrationen
sind vielfältig und liegen in noch guten Abzügen vor:
Das Titelkupfer zeigt Moses und Christus links und
rechts an den Säulen eines tempelähnlichen Gebäudes,
in dessen Architrav das fürstliche Wappen der ernestinischen Linie. Es folgen die 11 Kupferportraits der
sächsischen Fürsten mit deren Wappen (auf 4 der Portraits je 1 kl. Ansicht von Jena, Wittenberg, Utrecht
und Würzburg), schließlich das Luther-Epitaph, das
Luther in ganzer Gestalt im Talar zeigt. Weiter finden
sich 9 ganzseitige Abb. biblischer Personen (Moses,
Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel und die 4 Evangelisten), 1 Darstellung der Arche Noah, 2 Stadtpläne von
Jerusalem, 4 Karten, 1 Falttafel mit Ansicht des Hüttenund Zeltlagers der Israeliten, 18 Kupferstiche als Zwischentitel, die biblischen Büchern bzw. Schriftgruppen
vorangestellt wurden. Sie stellen zumeist auf 12 kleinen
Feldern den Inhalt wichtiger Begebenheiten erzählend
vor Augen und sind gewissermaßen visualisierte Inhaltsangaben. Die Illustrationsfolge schließt mit der
doppelblattgr. Darstellung der Übergabe der Augsburger Konfession an Karl V. (1530). Der volle Wortlaut
der 28 Artikel ist davor abgedruckt. – Bibelsammlung
Stuttgart E 1552; Jahn 91ff.; Jackson 9; vgl. Graesse
I, 379; Ebert 2191. Diese Ausgabe nicht bei Darlow/
Moule, Lüthi und im BMC. – Siehe Abbildung.
Goethe, (Johann Wolfgang von). Wilhelm Meisters
Wanderjahre oder Die Entsagenden. Ein Roman.
Erster Theil (alles Erschienene). 4 Bll., 550 SS., 1 Bl.
8vo. HLdr. d. Zt. mit Rückenschild. Stuttgart und
Tübingen, J. G. Cotta, 1821.
€ 1480,–
Erstausgabe der Erstfassung. Auf den ersten 4 Bll.
sind Sprüche u. Gedichte abgedruckt, die tlw. aus
dem „West-oestlichen Divan“ stammen. Der Roman
schließt sich an „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ an und
enthält auch Novellen, Märchen, Briefe, Dialoge usw.
– Goedeke IV/3, 434; Kippenberg 402; Hagen 425;
Meyer 1329; Brieger 730; Borst 1359; Hirzel A 369;
Dorn 388; Wilpert/Gühring 121.
Klinger – Eulenberg, Herbert. Zelt (Opus XIV).
Mit Versen. Mit 46 Orig. – Rad. von Max Klinger.
76 SS., 2 Bll. 4to (355 × 250 mm). Orig. Maroquinbd.
(Meink, Berlin). Berlin, Amsler & Ruthhardt,
(1923).
€ 7800,–
Bedeutendes Jugendstilbuch, eines von 110 Exx. aus
der Gesamtauflage von 120, von Eulenberg signiert. –
Beyer 323–377.
La Fontaine, J. de. Fables choisis, mises en vers. 4
Bde. in 2. Mit gest. Frontisp. von C. N. Cochin nach
J.-B. Oudry u. N. Dupuis, 1 gest. Portrait und 275
Kupfertafeln nach J.-B. Oudry gest. von Aubert,
Beauvais, Cochin, Duret, Tardieu u. v. a. sowie 119
culs-de-lampe in Holzschn. von Papillon u. Le Sieur
nach J.-J. Bachelier. Gr. – Folio. Halbmaroquin
d. 19. Jh. Paris, Jombert für Desaint & Saillant u.
Durant, 1755–59.
€ 11 500,–
Erste Ausgabe aus einer Gesamtauflage von 948 Exx.
Gehört zu den schönsten u. kostbarsten Editionen
Frankreichs im 18. Jh. – Cohen/de Ricci 548f. („magnifique ouvrage“); Schäfer, Fünf Jhdte. Buchillustr., 134;
Cat. Fürstenberg (1965), Nr. 19.
Magnus, Olaus. Historia … de gentium Septentrionalium variis conditionibus statibusve, & de morum,
rituum, superstitionum, exercitorum, regiminis, disciplinae victus &c mirabili diversitate. Holzschn. auf
Titel u. letztem Bl., 493 Textholzschnitte u. l gr. gef.
Holzschnittkarte von Skandinavien, Schottland, Island, Grönland, den balt. Staaten u. Teilen von Russland. (48) Bll., 854 SS., (1) Bl. Folio (285 × 200 mm).
Pergament d. Zt. Basel, H. Petri, (1567). € 6500,–
Erste Basler Ausgabe v. Olaus Magnus (1490–1558)
berühmtem Quellenwerk. Reich illustr. Geschichte u.
geogr. Beschreibung der Länder und Sitten der Völker
Nordeuropas. Die große Karte (ca. 575 × 500 mm),
datiert von 1567, ist eine Reduktion einer venezian.
„Carta Marina“. – VD 16 M 225; Brunet III, 1302 (éd.
plus belle); Alden I, 116; vgl. Simon, Gastronomica
1117; Sabin 43831; Hieronymus, 1488 Petri – Schwabe
1988 (1997), 486.
Nieuhof(f), Joan. Het Gezantschap Der Neêrlandtsche Oost-Indische Compagnie, aan den grooten
Tartarischen Cham, den tegenwoordigen Keizer van
China … Een Naukeurigen Beschreyving der Sineesche Steden … 2 Tle. in 1 Bd. Titel gedr. in Rot u.
Schwarz. Mit gest. Frontispiz, 2 ganzs. Wappen, gef.
Karte von China, 1 Verfasser-Portrait, 34 doppelblattgr. Tafeln, 110 halbs. Textabb., gest. Kopfstücken u. Initialen, ornamentalen Kopf- u. Endstücken in Holzschn. (8), 208, 258, (10) SS. Folio. Pgt. d.
Zt. Amsterdam, Jacob van Meurs, 1665. € 7500,–
Erste Ausgabe der prachtvollen und reich illustr. Reisebeschreibung der ersten Gesandtschaft der VereinigtenOstindischen Kompanie nach China in den Jahren
1655–57. – Vgl. Lipperheide Le 1 (inkomplett); Cox I,
S. 325; Cordier S. 2344; Brunet IV, 77; Tiele, S. 179 (Nr.
800); Kress S.1276.
(Sade, Donatien Alphonse Françoise, Marquis de).
La Nouvelle Justine, ou Les Malheurs de la vertu.
Ouvrage orné d’un Frontispiece et de 40 Sujets
graves avec soin. Mit Frontispiz und 40 lithogr.
Tafeln. 12mo (133 × 82 mm). Rotes Halbmaroquin
d. 19. Jh. mit goldgepr. RTitel. En Hollande (Paris),
1797 (d. i. Brüssel?, ca. 1860).
€ 11 800,–
Der berühmte erotische Text des Marquis de Sade
(1740–1814), mit den sehr freizügigen Illustrationen
nach Vorlagen d. 18. Jh. Alle auffindbaren Ausgaben
wurden konfisziert und zerstört. Wort für Wort Nachdruck nach der EA von 1797. Nur ein weiteres Ex. in
der Erotic Collection der BL nachweisbar. – Gay/Lemonnyer III, 388; vgl. Apollinaire 525–528; vgl. Hayn/
Gotendorf VII, 25–26; Kearney, The Privat Case 1630
(BL), London 1981.
111
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Antiquariat Seidel & Richter
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Als ich das Licht verlöschte. Dreißig Nachtgedichte. Ausgewählt v. Hans Bender u. Nikolaus
Wolters. Neu-Isenburg, Edition Tiessen, 1985. 4°.
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Brentano, J. W. Goethe, G. Benn, R.M. Rilke, St.
George, E. Lasker-Schüler, I. Bachmann u.v.m. – Jochen
Geilen (geb. 1946 Olsberg), Studium an d. Werkkunstschule Bielefeld u. d. Kunstakademie Düsseldorf, freischaffend, seit 1995 Prof. f. Zeichnung, Illustration
u. Druckgraphik an d. Fachhochschule f. Gestaltung,
Bielefeld, zahlr. Ausstellungen u. Veröffentlichungen.
Benoit, Pierre. L’Atlantide. (Neuausgabe der Ausgabe v. 1919 m. faksimilierten Widmungsblatt). (St.Jena-de-Luz 2002). 4°. M. 7 ganzs. Illustr. nach Radierungen v. (Almery) Lobel-Riche u. 1 Taf. 199 S.,
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d’Art“ 2003. Zur Förderung d. Kunst des Buchbindens
112
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wird alle zwei Jahre ein Titel der franz. Literatur ausgewählt und d. Teilnehmern zur Verfügung gestellt.
– P. Benoit (1886–1962), franz. Schriftsteller u. Mitglied d. Academie Française, Präsident d. „Societe des
gens de lettres“. Für obigen Roman (dt.: „Die Königin
von Atlantis“) erhielt er d. „Grand Prix d’Roman“.
– Almery Lobel-Riche (1880–1950), franz. Maler u.
Kupferstecher.
Braque, G. – Saint-Pol-Roux (d. i. P. P. Roux).
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The Artist and the Book 41; Hofmann XXIV; Vallier
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Zwei Folgen Gedichte. Berlin, Steinthal, 1921. 4°. M.
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Willy Jaeckel (Breslau 1888–1944 Berlin) zählt zu den
wichtigsten Vertreter d. dt. Expressionismus. – Siehe
Abbildung.
Herold, R. – Die verbrannte Taube. Zwölf jiddische
Gedichte. Nachdichtung v. Werner Günzerodt.
Leipzig, Hochschule für Buchkunst u. Graphik,
1968. 4°. M. 15 Prägungen u. Orig.-Radierungen
v. Rainer Herold auf verschiedenen Papieren von
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Schweizer Maler u. Entomologe, war spezialisiert auf
Insektendarstellungen.
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Nachgesang. Berlin, Otto von Holten, 1935. 4°.
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Die Druckplatten wurden nach dem Druck vernichtet.
Leiberg, H. – Das Hohe Lied Salomon. Berlin, Edition Ligatur, 1991. Folio. Handgeschriebener Text
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v. 76 (GA 92) Exempl., im Druckverm. v. Künstler
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1. Buch der Edition Ligatur. – Isphording 215, auch
d. Text v. Leiberg direkt auf d. Stein gedruckt. – Siehe
Abbildung.
Mörike, Eduard. Gedichte. Darmstadt, Ernst Ludwig Presse f. d. K. Wolff Vlg. München, 1921.
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Moore, George. The Brook Kerith. A Syrian story
with twelve engravings by Stephen Gooden. London, Heinemann, 1929. 4°. M. 12 (davon 9 ganzs.)
Kupferstichen v. Stephen Gooden. 4 Bll., 361 S.
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Papier, v. Autor u. Illustrator im Druckverm. signiert.
€ 340,–
George Augustus Moore (1852–1933), irischer Schriftsteller u. Kunstkritiker, studierte zuerst Kunst in Paris,
wo er mit vielen franz. Künstlern u. Schriftstellern
befreundet war. 1913 reiste er nach Jerusalem und
fand d. Stoff f. sein erstmals 1916 erschienenes Buch
„The Brook Kerith“, einer ungewöhnlichen Neuinterpretation des Lebens Jesu. Der nichtgöttl. Christus
stirbt nicht, sondern geht nach Indien um d. Weisheit
zu finden. Stepen Gooden (1892–1955), Grafiker u.
Illustrator, hat in den 20iger Jahren d. Kupferstich in
Großbritannien neu belebt, arbeitete aber auch mit
anderen graphischen Techniken.
Raban, Zeev. Das Hohelied Salomons in Bildern
v. S. Raban. Hrsg., durch „the song of songs“. Text
in Hebräisch u. Deutsch. Jerusalem 1930. 4°. M.
26 mont. Farbtaf. u. ornamentalen Bordüren v. Z.
Raban. Reliefgepräg. floralverzierter OLwd. m. eingelassener Kupferplakette. (Rückengelenke tlw. etw.
angeplatzt u. Widm.a. Vors.)
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Zeev Raban (1890–1970), als Wolf Rawicki in Lodz/
Polen geboren, Maler u. Designer, studierte in München, Brüssel u. Paris, wurde stark beeinflusst v. Jugendstil u. Art Deco. A. Mucha war sein Vorbild aber
auch d. traditionelle persische Stil, 1921 ging er nach
Israel an d. Bezalel Academy. – Siehe Abbildung.
Schwitters, Kurt. Anna Blume. Dichtungen. Hannover, Steegemann, 1919. 37 S. OBrosch. m. DIllustr. Tlw. etw. gebräunt u. Rücken verstärkt. (Die
Silbergäule 39/40). Erste Ausgabe.
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Walden Heimann, Nell. Unter Sternen. Gedichte.
Berlin, Stössinger, Officina Serpentis, 1933. 4°. 102
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Vorderdeckel m. farb. Malerei v. N. Walden. Nr. 10
v. 25 v. d. Dichterin bemalten u. sign. Exempl. (GA
500).
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durch Emigration d. Dichterin u. des Verlegers nicht
mehr in d. Handel kam.
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Im Rauchleder 13 · 69242 Mühlhausen/Kraichgau
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Alte Medizin · Homöopathie · Alte Naturwissenschaften und Technik · Interessante Bücher
des 15. bis 20. Jahrhunderts
Böhme, Jacob. Alle Theosophische Schrifften. 15
Teile in 6 Bänden. Mit 22 teils doppelblattgr. Titelkupfern, 4 (2 gefalt.) Kupfertafeln, 1 Textkupfer und
1 gefalt. Tabelle. Halblederbände um 1800 mit Rückenvergoldung. Amsterdam, ohne Druckerangabe
(vermutlich Wetstein oder Blaeu), 1682. € 6000,–
Die erste vollständige, textkritisch bearbeitete BöhmeAusgabe. – Ihr Wert ist erhöht durch Beigabe der als
Quellen so wichtigen, biographischen Berichte, besonders der (in den späteren Ausgaben fehlenden oder
in den Text der Berichte verarbeiteten) Urkunden.
Die Herausgabe besorgte der Regensburger Mystiker
J. G. Gichtel, der seit 1668 in Amsterdam lebte und
Korrektor in der Blaeuschen Druckerei war, wo wahrscheinlich auch diese sorgfältig, in einer hübschen
Fraktur gedruckte Ausgabe hergestellt wurde. – Die
einzelnen Teile lassen keine Zugehörigkeit zum Ganzen
erkennen, sie sollten auch als Einzelausgaben bestehen
können. Daher erklärt sich die Verschiedenheit der
Zusammenstellung der einzelnen Exemplare. Einzelne
hs. Anmerkungen, Titel mit zierlichem Besitzvermerk,
etwas knapp beschnitten. Einbände repariert. Im Ganzen ein sehr gut erhaltenes Exemplar. – Buddecke 1.
Goedeke III, 30, 32. Faber du Faur I, 116. Dünnhaupt
I, 389, 3. Slg. Neuforge 330.
Hayne, F. G. Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse, wie auch solcher, welche mit ihnen verwechselt werden können. 13 in 7 Bänden. Mit
lithogr. Porträt und 624 altkolorierten Kupferstichtafeln. 4°. Prächtige Halblederbände im Stil der Zeit
mit reicher Rückenvergoldung. Berlin, auf Kosten
des Verfassers, 1805–1837.
€ 13 000,–
Einzige Ausgabe dieses prachtvollen Arzneipflanzenwerkes. – Alle Blumen und Gräser zeichnen sich nicht
nur durch große Detailtreue aus, sondern auch durch
ein feines Altkolorit. – Teils etwas fleckig, stellenw. auch
Feuchtigkeitspuren, insgesamt jedoch sehr schönes,
attraktives Exemplar. – Siehe Abbildung.
(Knorr von Rosenroth, Chr.). Kabbala denudata
seu doctrina hebraeorum transcendentalis et metaphysica atque theologica opus. 2 Bände. Mit 2
gestoch. Frontispizen und 17 teils gefalt. Kupfertafeln. Kl.-4°. Pergamentbände der Zeit. Sulzbach
und Frankfurt, A. Lichtenthaler und B. Ch. Wust
für J. D. Zunner, 1677–1684.
€ 7500,–
114
F. G. Hayne
Vollständiges Exemplar mit der oft fehlenden „Porta
Coelorum“ (I/3) des portugiesischen Rabbiners Abraham Cohen Irica, jedoch ohne Helmonts „Adumbratio
Kabbalae Christianae“, die ebenfalls oft fehlt. – „Extrémement rare et recherchée“ (Caillet 5815). – „Wichtiges
Quellenwerk, das seine Bedeutung bis heute nicht eingebüßt hat“ (Dünnhaupt 13). – „Dieses Kompendium
von Schriften der jüdischen Mystik aus verschiedenen
Zeiträumen, von denen die meisten durch K.s Übersetzung ins Lateinische zum erstenmal bekannt wurden,
suchte – wie vormals Joh. Reuchlins humanistische
Studien – den Nachweis zu führen, daß die Kabbala
ihrem Kern nach christlich sei. K. war, gestützt auf die
Etymologie des Wortes, davon überzeugt, daß in den
von ihm mitgeteilten kabbalistischen Schriften das Geheimwissen einer Uroffenbarung der Kosmogonie aufbewahrt sei“ (NDB). – Frontispize verso mit hs. Sign.,
Stempel in Bd. 2 gelöscht. Bemerkenswert gutes Exemplar. – VD17 23:328135T (Variante) und 3:008491E
(Gesamtwerk). Scholem, Bibl. Kabbalistica, 668.
Reuchlin, Johannes. De arte cabalistica libri tres,
Leoni X. dicati. Mit großer Holzschnittdruckermarke a. d. Titel. 4 nn., 79 num. Bll., 1 nn. Bl., Folio.
Mod. flexibler Pergamentband im Stil der Zeit unter
Verwendung eines gewaschenen Manuskriptblattes.
Hagenau, Th. Anshelm, 1517.
€ 12 000,–
Erste Ausgabe; das philosophisch-kabbalistische
Hauptwerk Reuchlins. – Eines der seltensten Werke
Reuchlins und eines der grundlegenden Werke zur
Geschichte der Kabbala während der Renaissance, in
der wiederholt christliche Gelehrte wie Pico della Mirandola, Postel, Agrippa von Nettesheim und Reuchlin
versuchten, die Lehren der Kabbala dem Abendland zu
vermitteln. – In diesem typographisch meisterhaften
Druck Anshelms, der zu den bedeutendsten Humanisten-Druckern zählt, sind viele Stellen in hebräischen
und griechischen Typen gedruckt. Auf der Titelrückseite ein Privileg Kaiser Maximilians für die hebräischen, griechischen und lateinischen Erstdrucke unter
besonderer Beachtung seiner editorischen Verdienste.
Dieses Privileg gehört zu den frühesten seiner Art
und ist ein buchhandelsgeschichtliches Dokument von
hohem Wert. – Einband etwas wellig; im Titelblatt kleiner, restaurierter Einriss in der Druckermarke, wenige
Bll. anfangs leicht wasserrandig. Im ersten Buch zahlr.
Marginalien von alter Hand auf den weißen Rändern. –
Im ganzen schönes, breitrandiges Exemplar. – Benzing,
Reuchlin, 99. Adams, R 381. Brit. Mus., German Books
STC, 732 (inkplt.).
Schrank, Franz von Paula von. Flora Monacensis
seu plantae sponte circa Monachium nascentes. Bde.
II-IV (von 4). Mit 300 lithogr. Tafeln von J. N. Mayrhoffer und J. Prestele, davon Taf. 301–400 in feinem
Kolorit. Gr.-Folio. Mod. Halbleinen mit Rückenschild. München, Inst. Lithogr. Scholae Festivalis,
1814–1818.
€ 5000,–
Inkunabeln der Lithographie! – Die Tafeln zeigen
Pflanzen insbesondere von München und Umgebung,
die im Botanischen Garten in München zusammengetragen wurden. „An extremely uncommon work“
(Plesch Collection 686). – Die erklärenden Textbll.
meist stockfl., in Bd. II auch stellenw. wasserrandig.
Die Tafeln durchweg auf besserem Papier und überwiegend sauber. Vereinzelt mit großer hs. Paginierung
in der rechten oberen Ecke. – Die Tafeln in Bd. IV mit
äußerst zartem Kolorit. – Nissen 1803. Dussler, S. 110.
Winkler 521, 147. – Siehe Abbildung.
Franz von Paula von Schrank
Wilken, Friedrich. Geschichte der Bildung, Beraubung und Vernichtung der alten Heidelbergischen
Büchersammlungen. Mit 2 gestoch. gefalt. Tafeln. X
Seiten, 1 Bl., 552 Seiten. Marmor. Pappband der Zeit
mit Rückenschild und Rückenvergoldung. Heidelberg, Oswald, 1817.
€ 450,–
Erste Ausgabe. – „Maßgebliche Geschichte der alten
Palatina, der berühmten, untergegangenen Heidelberger Bibliothek. Bedeutend ist das beschreibende
Verzeichnis der aus Rom zurückgegebenen Handschriften“ (Slg. Krieg 156). – Im Wesentlichen war es
Wilkens Engagement zu verdanken, dass 1816, neben
38 Manuskripten aus Paris, 847 Manuskripte aus Rom
wieder nach Heidelberg zurückgeführt werden konnten. – Auf dem fliegenden Vorsatz eigenh. Namenszug
des Dichters und Philologen Karl Simrock (1802–1876).
Württemberg – Ernewert Gemein Landt Recht,
Des Hertzogthumbs Württemberg. Mit Kupfertitel, 1 gestoch. Tafel und 1 mehrfach gefalt. Tabelle.
18 Bll., 537 Seiten. Folio. Ansprechender mod.
Lederband mit Rückenschild. Stuttgart, Rößlin,
1626.
€ 1200,–
Das dritte Landrecht Württembergs, bereits 1607 und
1609 in Tübingen gedruckt, aber erst 1610 amtlich veröffentlicht. – „In der Fassung von 1610 blieb es bis zum
Inkrafttreten unseres ‚Bürgerlichen Gesetzbuches‘ am
1. Januar 1900, also drei Jahrhunderte lang, ununterbrochen in Geltung“ (Kaspers, Vom Sachsenspiegel
zum Code Napoléon, S. 88).
115
Giuseppe Solmi Studio Bibliografico
Stand 31
Giuseppe Solmi
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Handschriften · Miniaturen · Inkunabeln
Arabic prayerbook. Illuminated manuscript on
paper, Ottoman Turkey, dated 1022 AH, 1613/14
AD. 228 leaves (complete). Leaf dimensions
305 × 205 mm, writing space 231 × 138 mm. 17 lines
to page on single column written in a Naskh script
in black ink. Titles and some words in red ink. Two
unwan – illuminated headings – in colours and gold.
All pages framed by a red line (jadwal). Inside the
colophon you can find: „it [this manuscript] was
finished at dawn of the third day, by Muhammad
al Hiram Manthur in the year 1022“. The date,
116
in red ink, was corrected by a successive hand in
1122. Leather binding with blind and gold tooled
decorations.
€ 3200,–
Some repaired worm-holes on blank margins, otherwise in fine condition. The text opens with a „captatio
benevolentiae“ to the Prophet and Islam. Prayers and
invocations to the Prophet are in the 73 following
chapters. From the chapter 22 (Leaf 74 v.) on the
invocations are followed by an answer, probably for
the communal prayer.
Missal. Fragment of a vellum leaf, carolingian transitional script, XII century, probably Northern Italy.
Dimensions 309 × 220 mm, written space 280 × 204
mm, neumes on a four-line stave. Fragment coming
from a binding but in good condition. Some initials
in red and yellow.
€ 1500,–
Biblia Sacra Iuxta Vulg. vers. NT – Epistles of St. Paul to
the Romans, 1: „Paulus servo Christi Iesu vocatus apostolus segregatus in evangelium Dei quod ante promiserat
per prophetas suos in scripturis sanctis de Filio suo qui
factus est ex semine David secundum carnem qui praedestinatione est Filius Dei in virtute secundum spiritum
sanctificationis ex resurrectione mortuorum.“
Biblia Sacra Iuxta Vulg. vers. VT – Isaia, 62: „propter Sion
non tacebo et propter Ierusalem non quiescam donec egrediatur ut splendor iustus eius et salvator eius ut lampas
accendatur et videbunt gentes iustum tuum et cuncti reges
inclitum tuum et vocabitur …“.
Missal Saints. Double leaf on vellum, gothic script,
datable to the end of the XIV or beginning of XV
century, probably Italy. Leaf dimensions 339 × 238
mm, writing space 200 × 145 mm. Text in brown ink
on double columns with 23 lines. Decorated with
numerous initials in red and blue ink with very fine
contrasting penworks. Titles in red ink.
€ 750,–
Leaves taken from a binding, but in good condition.
Some holes on blank margins and light traces of use.
The text includes the parts of the Mass dedicated to
some Saints: Eusebio, Sisto, Felicissimo & Agapito,
Donato and others.
117
Stand 62
J. A. Stargardt
Autographenhandlung · Gegründet 1830 · Seit 1885 im Besitz der Familie Mecklenburg
Xantener Straße 6 · 10707 Berlin
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Autographen und Urkunden · Auktionen
Freud, Sigmund (1856–1939). Eigenh. Brief mit Unterschrift „Sigm. Freud“. London 27. IV. 1939. 1 Seite
groß-4°. Auf seinem Briefpapier. Leicht gebräunt.
Kleine Faltenrisse. Mit Umschlag.
€ 16 000,–
Inhaltsreicher Brief an den niederländischen Schriftsteller und Journalisten Cornelis de Dood in Amsterdam über sein Werk „Der Mann Moses und die
monotheistische Religion“. – Freud hatte seine letzte
Schrift kurz zuvor im Alter von 82 Jahren im Londoner
Exil herausgegeben.
„… Nur schwere Erkrankung konnte mich abhalten,
Ihren so interessanten Brief früher zu beantworten.
Auch heute, keineswegs hergestellt, muß ich [mich] mit
der kürzesten Würdigung desselben begnügen.
Ich weiß wie viele Lücken meine Darstellung jener
Urzeiten des Volkes Israel gelassen hat. Nicht ohne
Absicht bei der außerordentlichen Unsicherheit des
Gegenstandes zog ich vor mein Interesse auf wenige,
vielleicht fundamentale Punkte zu konzentriren. Die
Diskussion der mannigfachen Möglichkeiten, die Sie in
Betracht ziehen, wäre sehr verlockend. In einem Stück
möchte ich meinen Widerspruch aufrecht halten. Es ist
kaum glaublich, daß Moses die Beschneidung bei den
Juden vorfand, sie war nach allen Zeugnissen uralter
aegyptischer Brauch …“
Freud starb am 23. September des Jahres.
King Jr., Martin Luther (1929–1968). Brief mit
Unterschrift. Atlanta, Georgia 15. VII. 1963. 1 Seite
groß-4°. Mit gedrucktem Briefkopf „Southern
Christian Leadership Conference / Martin Luther
King, Jr., President“. Faltspuren am linken und
rechten Rand. Minimal fleckig.
€ 3000,–
An Josef Weil in Tel-Aviv, der ihn in seinem Einsatz für
die Gleichberechtigung Schwarzer in den Vereinigten
Staaten unterstützte.
„… Your encouraging words are of inestimable value
for the continuance of our humble efforts. It is heartwarming to know that we have friends all over the
world who take time out of their busy schedules to
write us. I trust that our paths will cross sometime in
the future … / Martin Luther King Jr.“
Geschrieben zwei Wochen vor seiner berühmten „I
have a dream“-Rede anlässlich des Marsches auf Washington, D.C.
118
Leibniz, Gottfried Wilhelm Freiherr von (1646–
1716). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Hannover
25. IV. 1702. 2 Seiten 4°. Etwas fleckig, linker
Rand fachmännisch angefalzt (Respektblatt erneuert).
€ 18 000,–
An den englischen Gelehrten William Wotton (1666–
1727), dem er für dessen „History of Rome from the
Death of Antoninus Pius, to the Death of Severus
Alexander“ dankt. Er habe das Buch sogleich dem Kurfürsten (Georg Ludwig von Hannover, dem späteren
König Georg I. von Großbritannien) überreichen wollen, doch dieser, ein Freund der englischen Literatur,
besitze bereits ein Exemplar, in dem er mit Vergnügen
lese. Leibniz lobt Gelehrsamkeit wie literarische Qualität des Werkes; der Satz, dass die Geschichte die Schule
der Fürsten sei, gelte in hohem Maße von Wottons
Werk, das die Cäsaren in ihren Tugenden und Lastern
anschaulich darstelle. Die Lektüre habe seinen Appetit
angeregt und er wünsche sich die Muße und Kräfte,
seinen verschiedenen Neigungen nachzugehen.
„… Vix acceptum Librum principi Electorali nostro
attuli, qui Anglicis literis delectatur. Sed jam me vos
apud illum praeveneratis. Nec habebat tantum librum,
sed et legebat et quod potius est, fruebatur, quod per
fata non licuit maximae spei principi“ (der am 19.
März verstorbene König Wilhelm III. von England)
„cui erat destinatus. Vetus dictum est, Historiam esse
Scholam principum, sed vix alia magis, quam qualis a
Te delecta est, ubi Caesares virtutibus vitiisque, et dignis
utroque genere eventibus insignes, velut in Tabula suis
lineamentis atque coloribus spectandi proponuntur …“
Erwähnt ferner Wottons „Reflections upon ancient and
modern learning“ von 1694.
Akademie-Ausgabe Band I, 21 Nr. 95 (mit mehreren
Abweichungen nach dem Konzept gedruckt).
Walser, Robert (1878–1956). Eigenh. Manuskript
mit Namen am Kopf. (Bern, Dezember 1921 /
Januar 1922.) 2 1/2 Seiten 4° (drei einseitig eng
beschriebene Blätter, das erste unten links etwas
beschnitten).
€ 28 000,–
„Neues“ (geändert aus: „Was ich erlebt habe“, „Erlebtes“ und „Neuigkei[ten]“) „von Robert Walser“.
„Ein Mädchen ließ mich wissen, sie säh mich gern
glücklich, die zarte Seele! Was verstehen Frauen unter
Glück? Eine reizvolle Haushaltung! Aber man soll
immer erst ein wenig unglücklich sein wollen. Nachher
gleicht sich’s aus.
Eine andere schrieb mir, sie leide an innerer Leere,
vielleicht war’s aber bloß Pose oder ein Kniff, um mich
unruhig zu machen, aber ich mache mir keinen Vorwurf. Ich pflege keinerlei Träumerei mehr; mir ist’s um
was Anderes zu tun.
Eine dritte unterdrückte um meinetwillen eine ‚Träne‘.
Was für ein Ereignis; eine Vierte erzählte mir auf einem
Spaziergang ihre und ihrer Familie bilderreiche Geschichte, wofür ich ihr warm die Hand drückte.
…
In wünschenswerter Behaglichkeit las ich die ‚Biene
Maja‘, Seiten aus Keller’s Grünem Heinrich, Stellen
aus dem sich ungemein angenehm unoriginell gebenden
Dichter Stifter, ferner was s. Zt. Heine über Deutschland schrieb, sowie eine übermütig-kokette, graziöse
Novelle von Brentano, der mit den Jahren fromm
wurde, womit er besser ein bischen gewartet hätte.
…
Gestern sah ich ‚Orpheus und Euridike‘ von Gluck.
Das Theater war halb leer; ein gänzlich unbesuchtes
würde besser ausgesehen haben. Wie die paar Begeisterten einsam dastanden! Einer erinnerte mich mit
seiner seltsamen Figur an den Ingenieur Hermann in
Puschkin’s ‚Pikdame‘. Die Aufführung ging an.
Ich lobe nicht, denn wer eine Leistung lobt, sieht aus,
als hätt’ er noch nie eine bessere gesehen. Bravo, bravissimo, der versteht sein Handwerk! Ist das nicht der
geborene Rezensent? …“
Auf der Rückseite des dritten Blattes eine kurze Nachricht Walsers an den Herausgeber des „Neuen Mer-
kur“, Efraim Frisch: „Lieber Herr Frisch, wenn Sie
dieses hier bringen können, so soll’s mich freuen. /
Mit bestem Gruß / Robert Walser / Manuelstraße 72.“
– An dieser Adresse wohnte Walser von November
1921 bis Januar 1922. Ein Abdruck des Textes kam
nicht zustande.
Robert Walser: Das Gesamtwerk, hrsg. v. Jochen
Greven, Genf und Hamburg 1966–1975, Band VII S.
145–148.
Wittgenstein, Ludwig (1889–1951). Eigenh. Brief
mit Unterschrift. Cambridge, „East Rd.“, „Tuesday“ (vom Empfänger ergänzt „29. 11. 38“). 2
3/4 Seiten 4°. Liniertes Konzeptpapier. Schwach
gebräunt, kleine Randläsuren.
€ 6000,–
An den Nationalökonomen Piero Sraffa, seinen Freund
und Kollegen am Trinity College in Cambridge, den er
in einer Geldangelegenheit um Rat bittet.
„… When I saw you yesterday I said, I wanted to ask
your advice about some thing today. Today however I
forgot all about it, for obvious reasons. So I must ask it
in writing as it’s urgent.
When I went to Norway about 2 1/2 years ago I had a
letter of credit issued to me by my bank … I took it to
Bergen & got money there whenever I wanted it from
the ‚BergensKreditbank‘. As I lived a days journey
away from Bergen & didn’t want to carry the letter of
credit about with me I deposited it at the ‚Kreditbank‘,
& they just took it out when I came to them for money
… When I left Norway last Christmas I didnt take the
letter of credit out but left it in the bank in Bergen. Now
my bank here wants me to write a letter to the bank in
Bergen asking them to send me back my letter of credit
… Now I dont know how to write to them …“
1936/37 hatte Wittgenstein abgeschieden in Norwegen
gelebt und mit der Niederschrift der „Philosophischen
Untersuchungen“ begonnen. – Piero Sraffa war in
Cambridge für Wittgenstein einer seiner wichtigsten
Gesprächspartner; im Vorwort zu den „Philosophischen Untersuchungen“ (1945) würdigt er die Kritik,
„die ein Lehrer dieser Universität, Herr P. Sraffa durch
viele Jahre unablässig an meinen Gedanken geübt hat.
Diesem Ansporn verdanke ich die folgenreichsten
Ideen dieser Schrift“.
Unveröffentlicht. – In „Ludwig Wittgenstein, Cambridge Letters“, hrsg. von B. Mc Guiness und G. H. v.
Wright (1998) ist nur ein Brief von Sraffa an Wittgenstein gedruckt; „the other side of the correspondence
… was long preserved by Sraffa but seems at present
to be lost“.
Außerdem zeigen wir aus dem Nachlaß von Wilhelm
von Kaulbach (1805–1874) eine Reihe von Originalzeichnungen und Studien für seine bekannten Historienbilder und Fresken in der Neuen Pinakothek
München und im Neuen Museum Berlin (heute verloren) sowie Illustrationen zu Goethes „Braut von Korinth“ und Schillers „Verbrecher aus verlorener Ehre“.
119
Kunstkabinett Strehler
Stand 61
Brigitte & Birgit Strehler M.A. · Hermelinweg 7 · 71063 Sindelfingen
Telefon +49 (0)7031 70 88 20 · Fax +49 (0)7031 70 88 222
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Kunst auf Papier aus fünf Jahrhunderten · Dekorative Blumengraphik · Illustrierte Bücher
und klassische Moderne
Hans Baldung gen. Grien, „Der Heilige Martin“, mit Monogramm AD, 1505/07
und Erich Heckel, „Hockende“
Hans Baldung, gen. Grien (1485–1545). „Der heilige Martin“, original Holzschnitt von 1505/07 auf
Bütten der Zeit (23,4 × 16 cm) mit Wasserzeichen,
trägt das Monogramm AD, da in der Werkstatt von
Albrecht Dürer in Nürnberg geschnitten, Werksverzeichnis Nr. 9.
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Erich Heckel (1883–1970). „Hockende“, original
Ätzung von 1907. Signiert mit Bleistift: E. Heckel 07. In der Platte monogr. und dat.: „H 07“.
Größe: 19,5 × 14,6 cm. Werksverzeichnis Dube Nr.
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Kräftiger Druck mit schönem Plattenton auf breitrandigem Bütten.
Sowerby, James. English Botany, or coloured figures of British plants. 36 Bde. London 1790–1814.
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120
der Zeit mit zwei RSchildern und etwas RVergoldung.
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Nissen 2225. – Erste Ausgabe von Sowerbys groß
angelegter „English Botany“ mit den fast 2600 Tafeln
zu der als Mitarbeiter James Edward Smith gewonnen
werden konnte. Die Blumenkupfer mit dekorativen
Blüten, Gräsern, Farnen, Moos und Gestein in schönem, zeitgenöss. Kolorit, vereinzelt auch in Farben
gedruckt. Schönes einheitlich gebundenes Ex.
Bessa, Pancrace. Flore des jardiniers, amateurs et
manufacturiers. D’après les dessins de Bessa. Extraits de l’Herbier de l’amateur. 1. Auflage, Band
1–4 in 2 Bden. 390 + 1 altkolorierte Kupfertafeln,
Paris, Audot 1836. Je Bd. 2 Titelblätter und 2 Registerblätter am Schluß. 4°. Neuer Lederbd., alter
Leder-Rücken montiert.
€ 13 800,–
Nissen 161 (389 Tafeln). – Pancrace Bessa (1772–1835),
Schüler von Spaendonck und Redouté, Blumenmaler
der Herzogin von Berry und des Naturhistorischen
Museums Paris, war einer der bedeutendsten Blumenmaler Frankreichs. – Sein brillant illustriertes Werk
über alle damals bekannten Garten- und Zimmerpflanzen besticht durch seine wunderschönen altkolorierten
Kupfer, ausgeführt in kräftigen leuchtenden Farben
in feiner Nuancierung. Abgebildet sind u.a. Akelei,
Amaryllis, Azalee, Chrysantheme, Goldregen, Hyazinthe, Kaiserkrone, Lilienarten, Lobelie, Maiglöckchen,
Petunie, Phlox, Rhododendron, Rosen, Tamarinde,
Tulpe und verschiedene in Europa vorkommende
Orchideen. Ein Kupferstich „Paeonia Moul“ – chin.
Pfingstrose – zusätzlich eingebunden. Zweiter Band
durchgehend mit Leinöl an den Rändern befleckt, restauriert, Tafeln alle ganz sauber. So komplett wie hier
selten. – Schönes Ex.
Altkolorierte Kupferstiche aus „Herbier l’Amateur de Fleurs“, Bruxelles, 1828
Herbier de l’Amateur de Fleurs, verlegt von Pierre
A. J. Drapiez (1778–1856). Brüssel, de Mat 1828–
1835, 4°, 8 Bde. Mit 599 altkolorierten Kupferstichen
gez. von Pancrace Bessa (1772–1835) und gest. von
Barrais. Hldr.-Bde der Zeit mit RVergoldung und
zwei RSchildern, in guter Erhaltung.
€ 13 500,–
Nissen 2324. – Erste Ausgabe mit den wunderschönen
von Bessa gezeichneten Blumen. Alle Blumenkupfer
mit dekorativen Blüten in herrlichem farbenfrohen Altkolorit und den Pflanzen und Blütenteilen in schwarz/
weiß. – Siehe Abbildung.
Hohenlohe – Hansselmann, Ch. E. Beweiß (und:
Fortsetzung des Beweises), wie weit der Römer
Macht, in den mit verschiedenen teutschen Völkern
geführten Kriegen, auch in die nunmehrige OstFränkische, sonderlich Hohenlohische, Lande eingedrungen. Schwäbisch Hall, Messerer, 1. Bd. 1768
und 2. Bd. 1773. Fol. Mit gefalt. genealogischer Ta-
belle, 4 gefalt. Kupferstichkarten und 30 Kupfertaf.
mit 36 Kupfern in 2 Bdn. Band 1 : 12 Bl., 248 S. HLd.
mit rotem RSchild, Band 2 : 9 Bl., 460 S., 14 Bl. Hld.
d. Zt. (beschädigt, beschabt, restauriert). € 1450,–
Erste Ausgabe. Heyd 309. ADB X, 529: „Das Werk
beschäftigt sich in der Hauptsache mit der römischen
Epoche der Ostfränkischen Provinz. Die nächste
Veranlassung dazu hatten ihm die Ausgrabungen römischer Ueberreste gegeben, die er in der Umgebung
von Oehringen mit Eifer und Sachkunde zu betreiben
pflegte. Er hat durch diese Arbeiten der wissenschaftlichen Kenntniß nicht blos der römischen Epoche des
ostfränkischen Landes, sondern auch der nächstfolgenden Jahrhunderte und des Gauzeitalters einen bleibenden Dienst erwiesen.“ – Christian Ernst Hansselmann
(1699–1776) stammte aus Weikersheim und war seit
1730 hohenlohischer Archivar beim Hauptarchiv in
Öhringen. – Einzelne Tafeln knapp beschnitten, in Teil
2 die Tafel 21 am Ende eingebunden.
121
Antiquariat Christian Strobel
Stand 66
Gebath Hang 9 · 87660 Irsee
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Allgäu/Bayerisch Schwaben · Orts- und Landeskunde · Bibliographie · Geisteswissenschaften ·
Geschichte und Kulturgeschichte · Wein und Weinbau
Album amicorum – „Denkmal der Freundschaft
für Elisabetha Eleonore Juncker aus Dürckheim an
der Haardt. Frankfurt d. 12ten Oct. 1808“. Frankfurt, Bad Dürkheim und St. Petersburg, 1808–1831.
Qu.-8° (11,5 × 18 cm). Mit 2 Aquarellen, 3 lavierten Pinselzeichnungen und Scherenschnitt. 101
Bl., davon 35 mit Eintragungen. Rotes Leder der
Zeit mit Deckelbordüre, reicher Rückenvergoldung und Rückenschild sowie dreiseitigem Goldschnitt.
€ 1100,–
Reizvolles Stammbuch, belegt die familiären und kommerziellen Verflechtungen zwischen den Handelsmetropolen Frankfurt und St. Petersburg. Wie aus
einem Eintrag der Eignerin hervorgeht, verließ sie
Frankfurt am 26. Oktober 1808, am 21. Mai 1811 reiste
sie aus St. Petersburg ab. Während des Aufenthalts in St.
Petersburg haben sich eingetragen: Friedrich Lorentz
(„Assessor beim Collegio der auswärtigen Angelegenheiten“), Mitglieder der Familien Fröbelius, Lorentz
und Pasko, James Murr, Friedrich und M. Knust (alle
Mai 1811). Aus dem engeren Familienkreis in Bad
Dürkheim und Frankfurt: Friederich Carl, Phillipp
Chr. und H. Juncker (Brüder), Philippina Dorothea
Juncker (Schwester). Unter den Frankfurter Namen:
C. und Franz Hölzle, Friedrich Wilhelm Kroß, George
Bernion aus Mannheim, Johann Valentin und Anna
Magdalena Scheidler, C. F. Schnackenburg etc. – Mit
vier hübschen blattgroßen Zeichnungen: Zwei ländliche Anwesen (von der Eignerin signiert, 1811 datiert
und bezeichnet „St. Petersburg“), asiatischer Tempel
und kolorierte Felsenlandschaft. – Einige Blätter entnommen, eines mit Randläsuren wieder einmontiert.
Vereinzelt minimal fingerfleckig, vorderer Innendeckel
mit Exlibris. Der dekorative Einband wenig fleckig und
kaum berieben. – Siehe Abbildung.
122
Album amicorum – „Dem Andencken“. Meist
Prag, 1800–1808. Qu.-8° (11,1 × 19,1 cm). Mit aquarelliertem Titel und 15 Tusch- und Federzeichnungen. 98 Bl., davon 26 mit Eintragungen oder Zeichnungen. Leder der Zeit mit goldgeprägten Bordüren
und dreiseitigem Goldschnitt in marmoriertem Kartonumschlag und Pappschuber der Zeit. € 1200,–
Reizend illustriertes Stammbuch aus der böhmischen
Adelsfamilie der Malowetz (vgl. Kneschke VI, 95).
Enthalten sind zwei signierte blattgroße Pinselzeichnungen von Emanuel Baron Malowetz (1779–1823),
dem Wurzbach bescheinigt: „war k. k. Kämmerer und
Major und ein geschickter Zeichner“ (XVI, 340). Bemerkenswert zwei Ansichten des Malowetz-Schlosses
Zwiestow („Sweistow“) und der zugehörigen Kirche
von Schlapanow, beide signiert „Marie Malovetz“
und datiert Prag 1801. Auch die weiteren graphischen
Beiträge sind von guter Qualität. Anhaltspunkte zur
genauen Identifizierung der Eignerin bieten: Marie und
Louise Malowetz nennen sich Schwestern, Ernst und
Many (= Emanuel?) Brüder, außerdem findet sich „ton
fidel mari“ Leopold (1808). Weitere Familiennamen:
Auersperg, Freyberg, Lagransky, Ledebur, Wasmuth. –
Der Einband etwas berieben, Vorderdeckel mit kleiner
Wurmspur, Rücken des Schubers fehlt. Schön erhalten.
– Siehe Abbildung.
Fischer, Johann Christian. Der Fränkische Weinbau auf dem Felde und in dem Keller sammt den
daraus entstehenden Vortheilen nach patriotischen
und physikalischen Grundsätzen beschrieben. Neue
verbesserte Auflage. Würzburg, F. X. Rienner, 1791.
8° (17,2 × 11 cm). XVI, 228 S., 6 Bl. Pappe der Zeit
mit Rückenschild.
€ 1100,–
Die sehr seltene letzte Ausgabe der ersten umfassenden
Monographie über den Weinbau in Franken, gegenüber
der Erstausgabe Marktbreit 1782 erheblich erweitert.
– Johann Christian Fischer (1734–1818) aus Marktbreit war Weinbauer und Weinhändler und hatte auf
Reisen auch den Weinbau in Frankreich, Ungarn und
deutschen Anbaugebieten studiert. „Sein Buch spielt
auch heute noch oder wieder eine große Rolle in der
fränkischen Weinliteratur“ (Hans Breider in Claus).
– Etwas gebräunt und gering fleckig. Einband leicht
berieben und bestoßen. – Schoene 3 7620.
Fugger – Lehenbrief von Christoff Fugger, Herr
zu Kirchberg und Weissenhorn, zu Gunsten des
Matthäus Weickhmann und seiner Brüder Georg,
Hans Georg und Wolf Dietrich, mehrere Güter und
Einkünfte betreffend. Deutsche Handschrift auf
Pergament. Ohne Ort, 27. VIII. 1566. Blattgröße
23 × 33,5 cm. Faltblatt mit angehängtem Siegel in
Holzkapsel.
€ 650,–
Schöne 27zeilige Urkunde, genannt werden detaillierte
Einkünfte aus dem „Tiphinger Prüel“ beim Herdbrucker Tor in Ulm, ein Hof zu „Schneggenhofen“ im
Besitz des Georg Trew (?) und eine Sölde zu Unterkirchberg im Besitz des Conrad Strigel. – Rückseitig
angestaubt, ohne den Kapseldeckel, sonst sauber und
wohlerhalten.
Greaves, John. Miscellaneous works: many of
which are now first published. Published by Thomas Birch. 2 Bände. London, J. Hughs für J. Brindley und C. Corbett, 1737. 8° (20 × 12,5 cm). Mit 8
Kupfertafeln (davon 3 gefaltet). 3 Bl., LXXII S., 1
Bl., IX, 356 (recte 360) S.; 2 Bl., S. 359–540, 3 Bl.,
S. 591–800 (so komplett). Halbleder der Zeit mit
Rückenschild.
€ 1500,–
Erste Gesamtausgabe der Werke des britischen Mathematikers und Orientreisenden (1602–1652). – Enthält
den Erstdruck einer Arbeit von Newton: „A dissertation upon the sacred cupit of the jews. Translated
from the Latin of Isaac Newton, not yet published“
(Babson, Newton, 2nd suppl., 20, No. 40: „the first
publication in any language“). – Ränder vereinzelt
etwas angestaubt oder fleckig, Titel mit altem Besitzvermerk. Die Einbände gering berieben, Vorderdeckel
von Band II mit vertikaler Knickspur. – Schönes Exemplar aus der schottischen „Signet Library“, alle Deckel
mit dem goldgeprägten Signet. – Ibrahim-Hilmy I, 276.
Lowndes 933.
Rauwolf, Leonhard. Aigentliche beschreibung der
Raiß, so er vor diser zeit gegen Auffgang inn die
Morgenländer, fürnemlich Syriam, Iudaeam, Arabiam, Armeniam etc. […] selbs volbracht: neben
vermeldung vil anderer seltzamer und denckwürdiger sachen, die alle er auff solcher erkundiget,
gesehen und observiert hat. 3 Teile in 1 Band. (Lauingen, Leonhart Reinmichel), 1582. 4° (19,5 × 16
cm). Mit 3 Titelholzschnitten. 8 Bl., 487 S. Marmorierte Pappe um 1830 mit zwei farbigen Rückenschildern.
€ 5500,–
Erste Ausgabe. – „Enthält die früheste in Europa gedruckte Kunde vom Kaffee“ (Mueller 173). – „Highly
influential travel account by the learned Augsburg
physician and botanist who journeyed to Jerusalem in
the years 1573 to 1576 […] Rauwolf’s account of coffee
as a social drink of the East is thought to be the earliest
in a printed book […] His book became the prime
source on the subject of coffee for the reports of later
western travellers to the Orient who usually copied
from it, adding their own experiences […] Rauwolf
was the first modern botanist to collect and describe the
preparation and consumption of coffee“ (Hünersdorff/
Hasenkamp 1221). – 1583 erschien eine zweite Auflage,
die noch um einen illustrierten vierten Teil vermehrt
wurde. – Stellenweise leicht gebräunt oder stockfleckig, einige Blätter mit Wurmspur im seitlichen Rand
(meist sauber geschlossen), die weiße Rückseite des
letzten Blattes mit Vermerk und kleinem Stempel aus
dem Jahr 1861, hinteres Vorsatzblatt mit Eckausschnitt
und Besitzvermerk aus dem Jahr 1836. Einband etwas
berieben und bestoßen. Insgesamt schönes Exemplar
des wichtigen Werkes. – VD 16 R 430. Bucher, Lauingen, 121. Tobler 79–80.
Schrank, Franz von Paula. Reise nach den südlichen Gebirgen von Baiern, in Hinsicht auf botanische, mineralogische, und ökonomische Gegenstände, nebst Nachrichten von den Sitten, der
Kleidung, und andern Merkwürdigkeiten der Bewohner dieser Gegenden. München, Joseph Lindauer, 1793. 8° (19 × 12,5 cm). Mit gestochener Titelvignette und Kupfertafel. 9 Bl., 418 S., 5 Bl. Wenig
späteres Halbleder mit Rückenschild.
€ 680,–
Erste Ausgabe. – Schrank hatte 1788 auf Befehl der
Kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften die
Gegend um Eurasburg, Benediktbeuern, Tegernsee,
Miesbach, Schliersee, Rosenheim und Traunstein bereist. Die hier vorgelegten Ergebnisse sind sowohl
naturwissenschaftlich als auch volkskundlich von Bedeutung. – Etwas gebräunt und stockfleckig, Vorsätze
mit Eintragung. Einband etwas berieben und bestoßen,
Gelenke am oberen Rücken eingerissen, Rückenschild
mit Absplitterung. – De Backer/Sommervogel VII, 916,
20. Lentner 16362: „Sehr selten und gesucht!“
Vollkommener Unterricht vor Kellermeister, Wie
nicht alleine mit dem Weine vom Anfange der
Weinlese umzugehen, sondern auch die ältere wohl
zu erhalten, denen hinfälligen zu helfen, auch allerhand Weine anzustellen sind […] Absonderlich ist
beygefügt eine accurate Keller-Ordnung, wie solche
an vielen Fürstl. Höfen in steter Observanz ist […]
Wie auch vom Bier, und was dabey zu thun. Delitzsch und Leipzig, Johann Heinrich Schmidt, 1779.
8° (17,5 × 10,5 cm). Mit gestochenem Frontispiz. 205
S. Braunes Kalbsleder der Zeit mit Rückenschild
und Rückenvergoldung.
€ 1600,–
Erste Ausgabe. – Sehr seltene Sammlung von Ratschlägen und Rezepten. – Das schöne Frontispiz zeigt
einen Kellermeister beim Einstreuen einer Zutat (Holzspäne?) in ein Fass. – Leicht gebräunt, ein Doppelblatt
(S. 199–202) etwas aus der Bindung vorstehend. Sehr
schönes, für einen Titel der Gebrauchsliteratur ungewöhnlich attraktiv gebundenes Exemplar. – Schoene3
12050.
123
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burg, London, Neapel, Rom usw.), am rechten rand
18 Darstellungen mit den Landestrachten (Potugais,
Etats Sardes, Polonais, Danois usw.). Im Kartenbild
ca. 40 weitere kleine Stadtansichten. – Die Karte war
ursprünglich in Segmenten auf Leinwand montiert. Die
Leinwand wurde entfernt und die Karte zusammengesetzt.
Afrika. Kupferstichkarte, bei G. G. de Rossi, „Totivs Africae nova et excata Tabvla … per Gvlielmv
Blaew Amstelodami MDCLXXIX“, dat. 1679,
57 × 90,5 (s. Abbildung).
€ 12 000,–
Betz, Mapping of Africa, Nr. 113. 2 (= second State).
Schilder, Monumenta Cartographica Neerlandica, Bd.
5 mit Nachweis und Abb.; – Von der vergleichbaren
Karte von Amerika konnte Burden (Mapping of America) nur 1 Exemplar nachweisen. – Die Karte ist von
2 Platten gestochen und zusammengesetzt. Über der
Karte Kopftitel mit der Datierung 1679 (wahrscheinlich
der 2. Zustand dieser Karte, wenn man die Angaben von
Burden analog anwendet). – Nur wenige Exemplare
dieser Karte sind bekannt.
Belgien. Kupferstichkarte in 15 Blatt n. Friex b.
Crepy in Paris, „Cartes des Provinces des Pays Bas.
..“, dat. 1744, 132 × 210.
€ 2400,–
Wandkarte von Belgien mit den angrenzenden Ländern.
Hier vorliegend in 15 Blatt und noch nicht zusammengesetzt. Oben rechts prachtvolle Rokokokartusche.
Donaulauf. Kupferstichkarte von Willem Janszoon
Blaeu, „Tractvs Danubii …“, mit altem Grenzkolorit, 1635, 40,5 × 89.
€ 2800,–
Krogt, Koeman’s Atlantis Neerlandici, Nr. 1110:2 A..
– Die Karte erschien nur in der 2-bändigen deutschen
Ausgabe des Theatrum von 1635.
Europa. Stahlstichkarte, n. Perrot, verbessert von
A. Vuillemin bei Fatout in Paris, „Carte pittoresque
& Maritime de L’Europe.“, mit altem Grenzkolorit,
dat. 1854, 81 × 108.
€ 1000,–
Wandkarte von Europa. Am linken Rand insgesamt 18
kleine Ansichten europ. Städte (Berlin, Wien, St. Peters-
124
Galizien. Westgalizien. Kupferstichkarte in 12 Blatt
(je 44 × 55,5 cm.) v. H. Benedicti nach A. Mayer von
Heldensfeld, „Carte von West – Galizien welche
… in den Jahren 1801–1804 … durch den K. K.
Generalquartiermeisterstab militärisch aufgenommen worden …“, 1808–1809, zusammengesetzt
176 × 186,5 cm.
€ 1950,–
Dörflinger, Österr. Karten des 19. Jahrh., Kapitel
4.7.0.2. (= S. 750/751). Die Karte erschien in Lieferungen ab 1808 (- 1811). Ein längerer Zeitraum als geplant,
aber der Stecher H. Benedicti verstarb im Jahr 1809
(weitere Informationen dazu bei Dörflinger, s. oben),
so dass sich wahrscheinlich deswegen die Auslieferung
der letzten Blätter dieser Karte verzögerte. – Die Karte
zeigt im Norden Warschau, im Osten Chelm, im Südwesten Krakau. – Jedes Blatt ist in 6 Segmenten auf
Leinwand montiert. Mit einem Pappschuber der Zeit.
– Sehr gut erhalten.
Mecklenburg. Manuskript – Karte von J. A. Overheide, „Situations Carte (Brouillon) von dem
Hertzogthum Meklenburg nach der kleinen gedoppelt vergrößert von J.A. Overheide Anno 1738.
– Maasstab von 5 Meilen“, aquarelliert, dat. 1738,
89 × 114.
€ 6000,–
Rarität, wie alle Manuskriptkarten. – Der Zeichner
Hauptmann J.A. Overheide lebte Mitte des 18. Jahrhunderts. Bekannt ist von ihm nur eine Karte der Grafschaft Bad Pyrmont, die im Verlag Homann Erben 1753
erschienen ist. Weitere Daten, insbesondere Lebensdaten, Wohnort usw. waren über ihn nicht zu ermitteln.
– Ob die vorliegende Karte ein Entwurf für eine noch
zu stechende Karte sein sollte, ist nicht zu belegen, ist
aber auch nicht unwahrscheinlich. – Die Karte wurde
auf 4 Blättern gezeichnet und ist bereits zusammengesetzt. Dargestellt ist das Herzogtum Mecklenburg
in der Begrenzung Ostsee, Barth, Strehlitz, Perleberg,
Lauenburg, Lübeck. Mit Einzeichnung der Straßen –
Alte Faltstellen wurden geglättet, kleinere Einrisse in
den Rändern sowie in den Faltstellen restauriert.
separat gedruckte, kol. Titelkartusche. Unten links
ein kol. Meilenanzeiger, darüber ein großer Adler mit
Wappen (kol.). – Bruchstellen restauriert.
Rheinpfalz. Kupferstichkarte in 6 Blatt, von Leizelt n. P. Dewarat b. I. L.C. Rheinwald, mit altem
Grenz- und Flächenkolorit, 1794–1799, je 60 × 79 (s.
Abbildung)
€ 1800,–
Pommern. Kupferstichkarte, (von 12 Platten gedruckt) von Eilhard Lubinus, „Nova illustrissimi principatus Pomeraniae descriptio. ..“, mit
Flächenkolorit, um 1758, 125 × 215 cm. (s. Abbildung)
€ 25 000,–
Ausstellungskatalog Sammlung Niewodniczanski in
Stettin 1998, Karte Nr. 15. – Bei der vorliegenden Karte
handelt es sich um die wichtigste Pommernkarte, die
jemals gedruckt worden ist. Sie war Vorbild für zahlreiche, verkleinerte Nachdrucke im 17. und 18. Jahrhundert. Die 1. Auflage erschien 1618 und ist in der Regel
unkoloriert. In den Wirren des 30-jährigen Krieges sind
die Originalkupferstichplatten verschwunden, wurden
aber 1756 wieder entdeckt und man gab die Karte 1758
erneut heraus. Beide Ausgaben sind extrem selten. – Die
Karte ist umgeben von einer schmalen Wappenleiste
sowie zahlreichen Stadtansichten Pommerns. – Sie ist
in 12 Segmenten auf Leinwand montiert.
Rheinlauf. Kupferstichkarte, aus der deutschen
Ausgabe des Atlas Novus b. G. Blaeu, „Rhenvs,
Mosella, Vahalis, Mosa, & reliqui qui in illos se exonerant Flvvii“, mit altem Grenzkolorit, um 1634,
76 × 49 (H) (s. Abbildung)
€ 4750,–
Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Bd. II, Nr. 1120.
2A. – Sehr seltene Karte des Rheinlaufes bei Blaeu, die
nur in 2 Varianten der deutschen Ausgabe des Atlas
Novus (1634 und 1635) erschienen ist und bereits 1635
in den anderssprachigen Ausgaben durch die bekannte
Karte des Rheinlaufs ersetzt wurde. Mit den Platten der
Germaniakarte wurde diese Rheinlaufkarte separat für
die ersten Blaeu – Atlanten gedruckt. Zeigt den ganzen
Rheinverlauf. Oben links kol. Windrose, oben rechts
Hellwig/Reiniger/Stopp, Nr. 90–95 (jede Karte wurde
einzeln erfasst). Alle Karten in 9 Segmenten auf Lwd.
montiert und faltbar. Mit einer Kassette der Zeit mit
Rückenschild. Die Karten lassen sich zu einer Gesamtkarte der Pfalz zusammensetzten. Die Karte erschien
anläßlich des 1. Koalitionskrieges (1792–1797) und
verzeichnet kleinste Orte. – Die kolorierte Fassung ist
sehr selten.
Rumänien – Bulgarien. Kupferstichkarte, von
Gottf(ied) Iac(ob) Haupt aus Augsburg, „Danubii
Fluminis. Pars infima, in qua Transylvania, Walchia,
Moldavia, Bulgaria, Servia, Thracia et Bessarab accurate distinctum ..“, mit altem Grenzkolorit, um
1737, 55,5 × 67,5 (s. Abbildung)
€ 3600,–
Einblattdruck. Szantai, Atlas Hungaricus, S. 220
(Haupt 2) und Abb. Seite 219. Bei Bagrow/Skelton
ist keine Karte von Haupt verzeichnet. Stopp-Langel
kennt nur eine (1) Karte von Haupt „Tartaria Minor“.
Auch anderen Bibliographien sind keine Karten von
Haupt bekannt, so daß es sich hier um eine der Karten
handelt, die das Prädikat „extrem selten“ wirklich verdienen! – Unten rechts die Titelkartusche, daneben ein
Krieger sowie ein Adler. Die Karte zeigt die Donau
von Belgrad bis zur Mündung ins Schwarze Meer. Gebiet: Rumänien und Siebenbürgen, Bulgarien, Istanbul,
das nördl. Griechenland, Makedonien. Allseitig ist die
Karte umgeben von einer Randleiste mit insgesamt
17 kleinen Stadtansichten und Grundrissen, jeweils
mit einer kurzen Beschreibung zur Stadtgeschichte.
Am oberen Rand befinden sich Ansichten der Städte
Temeswar, Belgrad, Gros Wardein (Oradea), Nissa
(Nis) und Widdin (Vidin). Am rechten und linken Rand
Befestigungsgrundrisse von Hermannstadt (Sibiu), Fogaras (Fagaras), Klauenburg (Cluj-Napoca), Semendria
(Smederevo), Sophia (Sofia), Bender Tekin (Tighina),
Zatmar (Satu Mare), Sabacz (Sabac), Segedin (Szeged)
und Giula (Gyula). Am unteren Rand mittig ein Meilenanzeiger flankiert von 2 Ansichten von Oczacow
(Otschakiw) und Adrianopel (Edirne). – In der Bugfalte
2 kleine restaurierte Löcher.
125
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Hus – Processus consistorialis Martyrij Io. Huss,
cum correspondentia Legis Gratiae, ad ius Papisticum, in Simoniacos & fronicatores Papistas. …
[Hrsg. von Otto Brunfels]. [Strassburg, Johann
Schott 1525]. 4to. 22 Bll.nnum., das letzte weiss. Mit
31 Holzschnitten. Pappband.
€ 6000,–
Einzige lateinische Ausgabe des Berichts über den
Prozeß gegen Jan Hus (1370–1415), sehr selten. Der
Herausgeber Otto Brunfels edierte um 1524/25 eine
Sammlung kleinerer Schriften von Jan Hus in drei
Teilen. Als Ergänzung dazu veröffentlichte er aus dem
Nachlass Ulrich von Huttens ein altes Manuskript,
das die Leidensgeschichte Hus’ bis zu seiner Verurteilung beim Konstanzer Konzil enthielt, ergänzt
durch eine Version des Antichrist-Themas. „Als einzige Flugschrift des Themenkreises ist sie reichlich
durch einfache Holzschnitte illustriert. Damit knüpft
sie an eine Form der Kommunikation an, die bereits
vor der Erfindung des Buchdrucks zur Agitation unter
jenen Teilen des Volkes benutzt wurde, die nicht lesen
konnten“ (Hoyer, Jan Hus und der Hussitismus, in:
Flugschriften als Massenmedium der Reformationszeit 1980. S. 297). – Bll. c1 und c3 mit fachgerecht restaurierten Einrissen, schönes Exemplar. VD 16, P-4945;
Köhler 3800; Schmidt, Schott 98; Muller 152; Ritter III,
1931; Böcking, Hutten II, p. 426 f.
Hutten, Ulrich von. Opera poetica (Hrsg. von
Eobanus Hessus). [Strassburg, Crato Mylius] 1538.
8vo. 147 Bll.nnum., ohne das letzte weiße Blatt.
Mit halbseitigem Holzschnitt des „Vir bonus“ von
Hans Sebald Beham und zwei Holzschnitt-Initialen. – Vorgebunden: S. Abydenus Corallus [Pseud:
Nikolaus Gerbel?]. Dialogi septem, festive candidi.
[Strassburg, Johann Schott 1521]. 8vo. 54 Bll.nnum.
Mit drei Holzschnitten. Pergamentband der Zeit mit
Rückentitel (Rücken etwas angestaubt). € 8500,–
Schöner Sammelband mit zwei bedeutenden Erstausgaben des deutschen Humanismus.
I: Erste und für zweihundert Jahre einzige Gesamtausgabe, eine der großen Seltenheiten der HuttenLiteratur. Sie enthält die erste Auswahl von vierzehn
poetischen Werken Huttens aus seiner frühen Phase,
darunter auch Dichtungen zum Judenbücherstreit.
II: Erste und einzige zeitgenössische Ausgabe, selten.
Sammlung von sieben satirischen Dialogen, von P.
Merker in: der Verfasser des Eccius Dedolatus etc.
dem Pforzheimer Humanisten Nicolaus Gerbel (1485–
126
1560) zugewiesen. „Unter den zahlreichen Reformationssatiren dieser Zeit ragen sie ebensowohl durch inneren Gehalt wie durch formale Überlegenheit hervor“
(Merker). Die Holzschnitte zeigen Hutten, den Papst
und das Papstwappen. – Titel von II mit teilweise gelöschtem Stempel, einzelne Marginalien, Eintragungen
und Unterstreichungen, kaum fleckig und gut erhalten.
I: VD 16, H-6395; Benzing, Hutten 1; Böcking, Hutten
L-1. II: VD 16, C-5037; Benzing, Strasbourg 417;
Köhler 604; Böcking, Hutten IV, 553 ff.
Mennel, Jakob. De inclito atqz apud Germanos
rarissimo actu ecclesiastico Kalen. Augusti Auguste.
Celebrato anno domini. 1518. [Augsburg, Sigmund
Grimm & Marx Wirsung] 1518. 4to. 8 Bll. nnum.
Mit fast blattgroßem Titelholzschnitt und Wappenholzschnitt am Schluss, beide vom Petrarcameister.
Geheftet, ohne Einband.
€ 2200,–
Erste Ausgabe, zeitgleich mit einer deutschen Ausgabe erschienen. Das Buch „erschien aus Anlaß der
zur Verteidigung des Christentums gegen die Türken
erfolgten Verleihung der Kardinalswürde an Albrecht
von Brandenburg und eines Schwertes samt einem
von Papst Leo X. am Weihnachtstag gesegneten helmartigen Pelzhut an den Kaiser Maximilian durch die
päpstlichen Legaten Cajetan und Lang“ (Musper).
Der Titelholzschnitt zeigt einen Engel, der die Insignien der beiden Verleihungen trägt, der Holzschnitt
am Schluss Mennels Wappen. Mennel (1460–1525)
war Hofhistoriograph im Dienste Kaiser Maximilians;
seine historischen Werke, vor allem zur Geschichte
der Habsburger, rühmt Burmeister (NDB), der seine
„Arbeitsweise, die erstmals eine konsequente Anwendung hilfswissenschaftlicher Methoden erkennen läßt“,
besonders hervorhebt. – Schönes, sauberes Exemplar.
– VD 16, M-4614; ; Dodgson II, 125, 4 (schreibt
die Holzschnitte L. Beck zu); Musper, Nachlese zum
Petrarkameister, in: Gutenberg Jb. 1951, S. 110 ff. mit
Abb.; Maximilian-Ausst. Wien 1959, Nr. 127; Potthast
763. – Siehe Abbildung links.
Solinus, Gaius Julius. De mirabilibus mundi, sive
collectanea memorabilium. Parma, Andreas Portilla
20. Dezember 1480. 4to. 101 (von 102) Bll.nnum.,
ohne das erste weisse Blatt. Moderner Pergamentband.
€ 4800,–
Seltene Ausgabe des im 3. Jahrhundert entstandenen
Hauptwerks des Solinus, gedruckt von dem aus Turin
stammenden Andreas Portilla, der zwischen 1472 und
1484 in Bologna, Parma und Reggio Emilia tätig war.
Der „M.cccclxxx. xiii. Kalen. Ianuariis“ datierte Druck
wurde laut BMC wohl um den Jahreswechsel 1479–
1480 hergestellt. Das Exemplar stammt aus dem Besitz
des deutschen Geistlichen Johannes Stiglitz mit dessen
Besitzeintrag „Joh Stiglitzius“ auf dem letzten Blatt.
Stiglitz studierte ab 1481 in Bologna und erwarb während dieser Zeit offenbar zahlreiche italienische Drucke; Bücher aus seinem Besitz finden sich in grösserer
Zahl in deutschen Bibliotheken (Knod. Deutsche Studenten in Bologna Nr. 3686). – Titel minimal angestaubt
und mit handschriftlicher Signatur, alte Foliierung und
zahlreiche zeitgenössische Marginalien und Unterstreichungen von unterschiedlichen Händen, Schluß
mit weiterem Besitzeintrag, schönes breitrandiges Exemplar. – ISTC is00619000; GW M-42823; BMC VII
937; Goff S-619.. – Siehe Abbildung oben.
Strauss, Jacob. Eyn new wunderbarlich Beychtpüchlin in dem die warhafft gerecht beicht vnd
pueßfertigkeit, christenlichen gelert vnd angezeygt
wirt, … [Erfurt, Matthes Maler 1523]. 4to. 18 Bll.
nnum. Mit kleinem Titelholzschnitt, auf dem 2. Blatt
wiederholt. Pergamentband.
€ 1200,–
Zweite Ausgabe dieser wichtigen „Quelle aus der
Frühzeit des Beichtinstituts innerhalb der sich entwickelnden evangelisch-lutherischen Kirche. – Einige
zeitgenössische Anstreichungen, unterer Rand von
Blatt 5 hinterlegt, einige Fleckchen, sonst gut erhalten.
– VD 16, S-9492; v. Hase 526; Barge, Strauss, 4b (12);
Kuczynski 3609.
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Günther Trauzettel
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Literatur und Geistesleben zwischen Barock und Romantik; wissenschaftlich und bibliophil
Albertinus, Aegidius. Der Landtstörtzer: Gusman
von Alfarche oder Picaro genannt, dessen wunderbarliches, abenthewrliches und possirliches Leben,
was gestallt er schier alle ort der Welt durchloffen,
allerhand Ständt, Dienst und Aembter versucht,
vil guts und böses begangen und außgestanden,
jetzt reich, bald arm, und wiederumb reich und
gar elendig worden, doch letztlich sich bekehrt
hat, hierin beschriben wirdt. Durch (…) theils auß
dem Spanischen (des Mateo Alemán und des Luján
de Sayavedra) verteutscht, theils gemehrt und gebessert. Getruckt zu München, durch Nicolaum
Henricum. Anno M.DC.XV. (8) Bll. (die letzten
beiden weiß), 723, (10) S. Pergamentband d. Zt. mit
Schutzkanten. Etwas fleckig, späteres handschriftl.
Rückenschild. Schließbänder fehlen.
€ 3300,–
Erste (dt.) Ausgabe (Dünnhaupt 227, 43.I; Goedeke II,
577, 9a). – Ohne das letzte weiße Bl., etwas gebräunt,
etwas fleckig; Titel und einige Bll. mit kleinen Eck- und
Randausrissen ohne Textberührung; etliche Bll. mit
fachkundig hinterlegten Wurmgängen, meist im Rand;
zeitgenöss. Besitzeintrag eines Kapuzinerklosters a.
d. Titel. – „Von außerordentlicher Seltenheit. Der 1.
Abenteuerroman, der in Deutschland erschien und
noch vor dem Dreißigjährigen Krieg den Typus des
‚Landstörtzers‘ brachte. Grimmelshausen fußt vielfach
auf diesem Buch. Das Buch ist weit mehr als eine Übersetzung“ (Wolfskehl /Slg. Manheimer 5). „Oft aufgelegter pikaresker Roman von äußerster Wichtigkeit
für die weitere Entwicklung des deutschen Schelmenromans; von unmittelbarem Einfluß auf Grimmelshausen“ (Dünnhaupt).
Dohm, Christian Wilhelm. Ueber die bürgerliche Verbesserung der Juden. Berlin und Stettin,
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I, 210; Eichstädt 90 u. 106; Borst 410 [nur Bd. 1]; Meyer,
Mendelssohn 294 u. 295). – Bd. 1 teils etwas, Bd. 2 nur
gelegentlich etwas stockfleckig, beide Bde. vom oberen
Schnitt her mit eher leichtem Feuchtfleck außerhalb
des Textes. Zeitgenöss. Anmerkungen und Besitzeintrag „Freyberg“ a. d. Vorsatz von Bd. 1. – Mit beiden
Teilen in erster Ausgabe zeitgenössisch einheitlich und
relativ aufwendig gebunden ist das „bahnbrechende“,
128
„epochemachende“ Werk äußerst selten. „… Anspruch
auf Unsterblichkeit gewann [Dohm] mit seiner ‚Apologie meiner beschnittenen Brüder‘„ (R. Gay, Geschichte
der Juden in Deutschland, München 1993, S. 104). Als
erster Nichtjude forderte Dohm die völlige bürgerliche Gleichstellung der Juden in Deutschland. Die
Resonanz auf den Traktat war groß, aber zwiespältig;
die Auseinandersetzung damit bestimmt den Inhalt
des zweiten Bandes, der einen Text Mendelssohns im
Erstdruck enthält. Die Thesen Dohms wirkten über
Preußen hinaus. Das Toleranzedikt Josephs II. von
1782 fußt ganz offensichtlich darauf. Mirabeau sorgte
für die Bekanntmachung des Textes in Frankreich
(1785), wo 1791 Dohms Reformvorschläge Grundlage
der Emanzipationsgesetze wurden; Napoleon setzte
die Gleichstellung in den besetzten deutschen Gebieten
durch, 1812 folgte Preußen den Forderungen Dohms.
– Siehe Abbildung.
Goethe, Johann Wolfgang von. Die Wahlverwandtschaften. Ein Roman. Erster (- Zweyter)
Theil. In zwei Bänden. Tübingen, in der J. G.
Cottaischen Buchhandlung 1809. Titel, 306 S.; 340
S. Halblederbände d. Zt. mit zwei Rückenschilden
und -vergoldung. Etwas berieben, an Ecken und
Kapitalen etwas bestoßen.
€ 1400,–
Erste Ausgabe (Hagen 327; Goedeke IV/III, 388, 181).
– Leicht gebräunt; meist leicht, gelegentlich etwas stärker stockfleckig; einige zeitgenöss. Marginalien eines
begeisterten Lesers. – „Die Wahlverwandtschaften sind
in diesem [Goethes] Werk eine Wende. Es beginnt mit
ihnen die letzte Reihe seiner Hervorbringungen, von
deren keiner mehr er sich ganz abzulösen vermocht
hat, weil bis ans Ende ihr Herzschlag in ihm lebendig
blieb“ (W. Benjamin). „… es ist doch mein bestes Werk“
(Goethe, lt. H. Laube).
Goethe, Johann Wolfgang von. Schriften. Erster
(- Vierter) Theil [Vier:] Band [Th. 1–3:] mit Kupfern. In vier Bänden. Mit vier gestochenen Titelvignetten (J. W. Meil inv. et sc.) und acht Kupfern
(D. Berger sc.; D. Chodowiecki bzw. J. C. Krüger
del.). Berlin, bei Christian Friedrich Himburg 1775–
1779. Rote Lederbände im Stil d. Zt. mit Rückenvergoldung, Zierbünde und Deckelborduren auf
schwarzem Grund, Kanten- und Innenkantenvergoldung.
€ 2800,–
Erste Ausgabe (Hagen 2s1a und 4,4.; Goedeke IV/III, 1,
h1 und h3; Dorn, Meil 302–304 und 348; Engelmann,
Nachträge, Chodowiecki/Berger 35, 36, 37, 53, 54, 85,
87 und /Geyser 83, 84). – Etwas stockfleckig, älterer
Namenstempel a. d. Titel von Bd. 1 und Bl. A2 des
dritten Bandes. Ein Kupfer mit kleinem Loch am Rand
der Abb. Marmorierte Vorsätze. – Seltene erste Ausgabe der ersten in Deutschland, fast gleichzeitig mit der
Bieler Gesamtausgabe gedruckten Sammlung der bis
dahin erschienenen Schriften Goethes. Sie wurde Vorbild für die spätere Ausgabe bei Göschen; für Goethe
war sie Textgrundlage z. B. für die Neubearbeitung
des Werther.
Goethe – Reichardt, Johann Friedrich. Musik
zu Göthe’s Werken. Erster (- Dritter) Band. In
einem Band. [Einzeltitel:] I: Erwin und Elmire.
Ein Singspiel in zwey Acten von Göthe. In Musik
gesetzet von … Berlin, im Verlage der neuen berlinischen Musikhandlung (1793). Gr-4°. (3) Bll., 108
S. II: Göthe’s lyrische Gedichte. Mit Musik von
… Ebda. (1794). (2) Bll., 39, (1) S. III: Jery und
Bätely. Ein Singspiel in einem Aufzuge von Göthe in
Musik gesetzt von …. Berlin, im Verlage des Autors
(1801). (2) Bll., 28 S. Roter Halbmaroquinband (um
1880) mit Rückenvergoldung, vergoldete Linien a.
d. Lederkanten der Decken. Etwas berieben, etwas
fleckig.
€ 4500,–
Erste Ausgabe (Goedeke IV/III, 131, 112a [Erwin und
Elmire; die Angaben zu Jery und Bätely ebda. S. 239,
55a, 3. sind irrig]; Eitner VIII, 166 u. 167; Kippenberg
905, 907, 908 [nur der dritte Band mit Reihentitel];
RISM R 796, 807, 837; nicht bei Wolffheim; nicht bei
Hirsch). – Etwas stockfleckig, Reihentitel und Titel von
Bd. 3 im Bug mit kleiner alt hinterlegter Fehlstelle, Bd.
3 ca. 1 cm kürzer und schmaler. Je ein Titel von Bd. 1
und 2 mit nahezu zeitgenöss. Namen „C.J (?) Sax“, d.
i. der belgische Instrumentenbauer Charles Joseph Sax
(1790–1865). Jeweils am Schluss der drei Bände der
etwas spätere Eignerstempel „Geh.Rath Wagener Marburg“, d. i. Guido Richard Wagener (Berlin 1822–1896
Marburg), der eine bedeutende Musikaliensammlung
zusammentrug. – Ganz vollständige Exemplare wie das
vorliegende zählen zu den größten Seltenheiten (nicht
nur) der Goethe-Literatur. Das letzte für mich nachweisbare Angebot aller drei Bände (allerdings ohne den
dritten Reihentitel) finde ich in dem Goethe-Katalog
226 des Antiquariats Leo Liepmannssohn von 1932,
dort unter No. 265: „Von größter Seltenheit, besonders
der nahezu unauffindbare 3. Teil. Erste Ausgabe dieser
wertvollen Sammlung.“ – Siehe Abbildung.
Kant, Immanuel. Critik der practischen Vernunft.
Riga, bey Johann Friedrich Hartknoch 1788. 292
S. Halblederband d. Zt. auf fünf Bünden mit Rückenschild und reicher -vergoldung. Etwas berieben.
€ 2500,–
Erste Ausgabe (Warda 112; Adickes 67). – Papierbedingt gleichmäßig leicht gebräunt, Außenbll. i. d. Ecken
leimschattig. – Das Hauptwerk der Moralphilosophie
Kants. „Der ‚Kategorische Imperativ‘ – der Ursprung
moderner Ethik – entwuchs der Kritik der praktischen
Vernunft“ (Carter/Muir S. 419).
Schelling, F. W. J. Zeitschrift für spekulative Physik. Ersten Bandes erstes Heft (- Zweyten Bandes
zweytes Heft). Vier Hefte in zwei Bänden [d. i. alles,
was erschien]. Jena und Leipzig, bei Christian Ernst
Gabler 1800–1801. Gr-8°. Halblederbände d. Zt. mit
zwei farb. Rückenschilden und -vergoldung. Etwas
berieben, Ecken etwas bestoßen.
€ 1900,–
Erste Ausgabe (Schneeberger 60–63; Jost 62–63; Diesch
469; Kirchner 587). – Etwas stockfleckig. Gemusterte
Vorsätze. Der jeweils erste Hefttitel ist nicht eingebunden. – Selten, besonders so aufwendig gebunden und
wohlerhalten.
129
Stand 49
Tresor am Römer
Inhaberin Sibylle Wieduwilt · Buch- und Kunstantiquariat
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Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Francofurtensien · Autographen ·
Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik
plar Nr. 78 für den Dordrechter Notar Steenbergen.
Wie meist ohne das bei Nissen erwähnte Porträt. Uns
ist keine holländische Ausgabe mit Porträt bekannt.
Text und wenige Tafeln durch Bindung etwas wellig,
2 Tafeln mit Quetschfalte im Papier, Innengelenke vor
längerer Zeit verstärkt. Sehr schönes, breitrandiges,
unbeschnittenes Exemplar. – Siehe Abbildung.
Dapper, O(lfert). Umbständliche und Eigentliche
Beschreibung von Africa, Und denen darzu gehörigen Königreichen und Landschaften, als Egypten,
Barbarien, Libyen, Biledulgerid, dem Lande der
Negros, Guinea, Ethiopien, Abyßina, und den Africanischen Insulen: … 2 Teile in 1 Band. Amsterdam,
Jacob von Meurs, 1670–1671. 4°. Gestochener Titel,
3 nn. Bl., 695 (recte 693) S., 6 nn. Bl.; Titel, 101 S.,
1 nn. Bl., mit 13 (10 gefalteten) doppelblattgroßen
gestochenen Karten, 30 (6 gefalteten) doppelblattgroßen Kupfertafeln und 56 Textkupfern. Pergament der Zeit mit goldgeprägtem Supralibros (F
mit Krone) und Kürzel F.H.Z.S. sowie Jahreszahl
(1688) auf Vorderdeckel und Wappensupralibros
auf Rückendeckel, (gering fleckig, unteres Gelenk
mit kleiner Fehlstelle).
€ 7800,–
Knorr, Georg Wolfgang. Deliciae naturae selectae,
of uitgeleezen kabinet van natuurlyke zeldzaamheden; welke de drie ryken der natuur aanbieden,
om door keurige liefhebberen verzameld te worden … Nu in het Nederduitsch overgezet en met
aanmerkingen vermeerderd door Ph. I. S. Muller.
2 Bände. Dordrecht, A. Blussé en Zoon, 1771.
Groß-Folio. Gestochener Titel, 2 nn. Bl., XXXII,
67 S.; 1 nn. Bl., XXXIV (recte XXX) S., S. (3)-70,
mit 91 (1 gefalteten) altkolorierten Kupfertafeln.
Etwas späteres Halbleder mit Rückenvergoldung
und Rückenschild, (leicht berieben, Ecken etwas
gestaucht).
€ 22 500,–
Erste deutsche Ausgaben. Kainbacher 157; Gay 219;
Cox I, 361 Anm.; vgl. Cat. Scheepv. Mus. I, 199. Dappers Zusammenstellung verschiedener Berichte, gilt
als die umfassendste Beschreibung Afrikas im 17. Jahrhundert. „An important early work on Africa in general
… it was carefully compiled from the best sources of information.“ Die Kupfertafeln mit Ansichten von Kairo,
Tanger, Algier, Tunis, Tripolis, Mina, Lovango, Luanda,
Kap der guten Hoffnung, Valetta u. a. Die Textkupfer
mit Darstellungen von Eingeborenen, Tieren, Pflanzen
etc. Wie meist ohne das gestochene Porträt. Teils etwas
gebräunt und teilweise leicht braunfleckig. Stempel auf
Titel verso. Exemplar aus der Bibliothek von Friedrich
I., Herzog zu Sachsen-Gotha-Altenburg.
Erste und einzige holländische Ausgabe. Nissen ZBI
2229; Landwehr, Col. plates 97; Graesse IV, 35; Welcome III, 405; Ludwig 347. Eines der schönsten illustrierten Werke zur Naturgeschichte des 18. Jahrhunderts, das auf seinen Tafeln die Sammlungsstücke
berühmter deutscher Naturalienkabinette wiedergibt. Die großformatigen, prachtvoll und nuanciert
kolorierten Tafeln zeigen Korallen (15), Muscheln (7),
Schmetterlinge (6), Seeigel (4), Mineralien (6), Hummer
und Spinnen (7), Seesterne (4), Fische (9), Vögel (7),
Säugetiere (14) und Reptilien (12). Subskribentenexem-
Forster, Georg. Johann Reinhold Forster’s Reise
um die Welt während den Jahren 1772 bis 1775 in
dem von Seiner itzregierenden Großbrittannischen
Majestät auf Entdeckungen ausgeschickten und
durch den Capitän Cook geführten Schiffe „the
Resolution“ unternommen. Vom Verfasser selbst
aus dem Englischen übersetzt, mit dem Wesentlichsten aus des Capitain Cooks Tagebüchern und
andern Zusätzen für den deutschen Leser vermehrt
und durch Kupfer erläutert. 2 Bände. Berlin, Haude
130
und Spener, 1778–1780. 4°. 17 nn. Bl., 451 S.; 2
nn. Bl., 467 S., 1 nn. Bl., mit 1 mehrfach gefalteten
Kupferkarte und 11 Kupfertafeln. Halbleder der
Zeit mit Rückenschildern und Rückenvergoldung,
(etwas berieben, Ecken gestaucht, oberes Gelenk
von Band 1 mit kleinem Einriss, Rücken von Band
2 mit kleiner Fehlstelle).
€ 4800,–
vorrede von der deutschen Poesie. Mischauflage.
7 Teile in 5 Bänden. Leipzig, Fritsch (1–4); Frankfurt und Leipzig, Blochberger, Straube (Teil 7),
1697–1734. 8°. Mit gestochenem Frontispiz. 4 Pappbände des 19. Jahrhunderts (1–4) und blindgeprägtes
Schweinsleder der Zeit (5–7), (etwas beschabt, leicht
fleckig).
€ 1800,–
Erste deutsche Ausgabe. Goedeke VI, 246, 6; Engelmann 98; Henze II, 264; Sabin 25131; Cox I, 61;
Beddie 1250. Berühmter Reisebericht von Cooks zweiter Reise, die Johann Reinhold Forster als Naturforscher auf dessen Hauptschiff „Resolution“ begleitete.
Forster war es verboten, einen eigenen Bericht dieser
Reise in England zu veröffentlichen, sein Sohn Georg,
der ebenfalls an der Reise teilnahm, übernahm daher
diese Aufgabe. „Mehr noch als durch die Kenntnis der
Flora und Fauna der Südseeinseln hat sich Reinhold
durch umfassende Vergleichung und philosophische
Ordnung der einzelnen Beobachtungen und Wahrnehmungen Ruhm und Anerkennung erworben. Er
ist der Bahnbrecher geworden für die vergleichende
Völker- und Länderkunde, wie für wissenschaftliche
Reisebeschreibungen in Deutschland“ (Goed. VI, 238).
Die Tafeln zeigen Pflanzen, Waffen, Handarbeiten und
Gebrauchsgegenstände. Die große Karte der Südhalbkugel mit detaillierten Darstellungen der Kontinente
Afrika, Südamerika und Australien. Karte mit kleinem
Randeinriss, etwas stockfleckig und gebräunt, Exlibris
auf Innendeckel und Namensstempel auf Vorsatz von
Band 1.
Teile 2 und 7 in erster, die anderen Teile in zweiter Auflage. Komplett sehr selten. Goedeke III, 269, 5; Faber
du Faur 1345 u. 1346. Wichtigste Sammlung der deutschen Lyrik des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts.
Bände 1 und 2, herausgegeben von Benjamin Neukirch,
vereinen verschiedenste Autoren der Hochbarockdichtung, darunter Hoffmannswaldau, Lohenstein, Gryphius, Hancke, Besser, Knorr von Rosenroth, Canitz,
Neukirch u. a., die anderen Teile mit verschiedenen,
teils unbekannten Herausgebern. Der siebente und
letzte Teil erschien erstmals zusammen mit der dritten
bzw. zweiten Auflage der vorangegangenen Teile und
verzeichnet die Autoren des Spätbarocks, wie Gottsched, Günther, Hamann, Königsmark, Burckhard,
usw. Teils gebräunt, sonst gutes Exemplar.
Roberts, David. The Holy Land, Syria, Idumea,
Arabia, Egypt & Nubia. With historical descriptions
by G. Croly. 6 Bände in 3 Bänden. London, Day &
Son, 1855–1856. 4°. Mit 2 gestochenen Karten und
248 teils mehrfach getönten Tafeln (inklusive Porträt, und 6 Titelseiten). Rotes Maroquin der Zeit mit
dreifachen goldgeprägten Deckelfileten, Rückenvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung und
Rückentiteln, Goldschnitt, (etwas berieben, Ecken
gering bestoßen).
€ 8500,–
Erste Ausgabe der sogenannten „kleinen“ Ausgabe des
monumentalen Ansichtenwerkes. Abbey, Travel 388;
Ibrahim-H. II, 177; Graesse VI, 137; Lipperheide Lc12.
Das erstmals 1842–1849 in 3 Foliobänden erschienene
Werk, wurde hier mit exakt verkleinerten Lithographien neu herausgegeben. Die schönen Ansichten mit
Darstellungen von Personen, Städten, Landschaften
und zahlreicher bedeutender Ruinen. Zwei der Tafeln
koloriert („Interview with Mehemet … in Alexandria“
und „Ansicht von Gizeh mit der Sphinx“). Der bedeutende englische Vedutenmaler Roberts (1796–1864)
bereiste in den Jahren 1838 und 39 den Orient, wo er
zahlreiche Zeichnungen schuf, die dann von dem belgischen Graveur Louis Haghe lithographiert wurden.
Gering stockfleckig, sehr schönes Exemplar in einem
signierten Meistereinband von James Hayday.
Hoffmannswaldau – Neukirch, Benjamin (Hrsg.).
Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bisher ungedruckter Gedichte. Erster (-) siebender Theil. Nebenst einer
Luther, Martin. Teütscher Adel. An den Christelichen Adel teütscher Nation: von des Christenlichen
stands besserung. (Straßburg, Martin Flach, 1520).
Kl.-4°. 47 nn., 1 w. Bl., mit Holzschnitt-Titelbordüre. Etwas späteres bewegliches Pergament mit
Wappensupralibros auf Vorder- und Rückendeckel
und Schließbändern, (leicht fleckig, Schließbänder
erneuert).
€ 11 000,–
Erster und seltenerer von zwei im Jahr der Erstausgabe (Juni 1520) erschienenen Nachdrucken bei Martin
Flach in Straßburg. Erkenntlich an der figürlichen Titelbordüre. Benzing 691; VD 16, L 3756; Dommer 159
(schreibt den Druck noch Cratander in Basel zu). Erste
und berühmteste der 3 großen reformatorischen Schriften Martin Luthers, mit dem um Kapitel 26 erweiterten
Text. Luther wendet sich direkt an den Adelsstand, um
ihn für seine Ziele der Umgestaltung der Christenheit
zu gewinnen. Die figürliche Holzschnittbordüre des
Titels mit 12 benannten Darstellungen eines Mannes in
ritterlicher Tracht mit Wappenschild. Im Text wendet
sich Luther massiv gegen den Ablasshandel und die
daran verdienenden Fugger. „Hie müst man werlich
auch den Fuckern/ und der gleichen geselschafte(n)/ ein
zaum ins maul legen.“
(Blatt 45 verso). Sehr
schönes Exemplar
dieses seltenen und
wichtigen Titels in
einem nahezu zeitgenössischen Einband
mit dem Wappensupralibros von Anton
Fugger. Vor- und
Nachsatz mit altem
Papier erneuert. Supralibros auf dem Rückendeckel von uns
nicht zuzuordnen. –
Siehe Abbildung.
131
Matthäus Truppe
Stand 27
Buchhandlung & Antiquariat
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Wertvolle Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts
Albertus Magnus. De natura locoru(m). Wien,
H. Vietor und J. Singriener für L. & L. Alantsee,
1514. 52 nn. Bll. mit Holzschnitt-Titelbordüre und
einem ganzseit. Wappenholzschnitt Kaiser Maximilians I. (auf dem letzten Bl.). 8°. Mod. HPgmt.
unter Verwendung von Material des 18. Jahrhunderts.
€ 18 000,–
Erste Ausgabe von dem Wiener Mathematiker und Astronomen Georg Tannstetter, gen. Collimitius (1482–
1535), herausgegeben, selten. – Sabin 671: „Interesting
to the American collector an account of marginal note
relating to Vespuccius, which seems to have insert with
moveable type, on the recto of the last leaf in signature
e [hier d], after the book had been printed“. – Leicht
gebräunt und nur vereinzelt leicht fleckig oder wasserrandig. Teils kleinere zeitgenössische Randnotizen oder
Anstreichungen. Mehrere durchgängige Wurmgänge,
gegen Ende zahlreicher (ohne Textverlust).
Atlas – Homann & Seutter. Sammelband. (Ohne
Ort und Drucker, um 1780). 66 altkolorierte meist
doppelblattgr. Kupferstichkarten bzw. Kupfertafeln. Gr.-Fol. HLdr. der Zeit mit modernen Marmorpapierbezügen (Rücken mit kl. Wurmgängen,
etwas beschabt und bestoßen).
€ 13 000,–
Privat zusammengestellter Atlas mit 64 Kupferstichkarten und 2 Kupfertafeln von Kartographen des 18.
Jahrhunderts. Unter den Karten und Tafeln sind 29
von Johann Baptist Homann bzw. seinen Erben, 27
von Matthäus (Matthias) Seutter, 3 von Tobias Conrad
Lotter, 4 von Nicolaes Visscher, 2 von Gerad Valck
und 1 von Johann Jakob Lidl. Unter den Karten sind
eine Weltkarte und 4 Erdteilkarten, Karten der deutschen, schweizerischen und österreichischen Länder,
von Frankreich, Italien, Spanien und Portugal, den
Niederlanden und von Belgien, den Britischen Inseln,
Skandinavien, Russland, dem Balkan, dem Osmanischen Reich sowie zwei Karten von Südamerika. –
Eine Aufstellung der Karten senden wir auf Wunsch zu.
Beethoven, Ludwig van. Wellingtons Sieg oder die
Schlacht bey Vittoria. Für das Piano-Forte. 91tes
Werk. Wien, Steiner, (1816). 1 Kupfertitel., 29 S. (1 S.
typographische „Pränumerations-Anzeige“, S. 2–29
Notendruck). Quer-4°. Pp. des 20. Jahrhunderts mit
Deckelschild.
€ 1000,–
(Steiner Platten Nummer C. D. S. 2361). – Erste Ausgabe des von Beethoven selbst bearbeiteten Klavierauszugs (enthält die mit Februar 1816 datierte „Prä-
132
numerations-Anzeige“, die fehlende Angabe zum
„Preis“ und den Druckfehler „Marlbroug“ auf S. 5).
– Kinsky 255. – Durchgehend etwas fleckig und gebräunt. Titel mit Resten eines hs. Namens. Restaurierte
Randläsuren. – Siehe Abbildung.
Hagecius von Libotschan, Wencel. Annales Bohemorum. Nunc plurimis animadversionibus historico-chronologico-criticis, nec non diplomatibus,
literis publicis, re genealogica, numaria, variique
generis antiquis aeris incisis monumentis aucti a
Gelasio a S. Catharina [d. i. Gelasius Dobner]. 6
Bde. Prag, (Bd. 1:) Kirchner, (Bde. 2–6:) Clauser,
(1761)-1782. 31 (13 davon gefalt.) Kupfertafeln. 8°.
HLdr. des 19. Jahrhunderts mit Rückenschild (etwas
berieben und bestoßen).
€ 2000,–
Erste Ausgabe. – Wurzbach III, 331. – Die vorliegende
kritische Bearbeitung von Gelasius [auch: Felix Jacob]
Dobner gilt als die wissenschaftliche Widerlegung dieser Böhmenchronik des Wenzel Hagek von Libocan.
Gelasius Dobner, der größten Wert auf die Trennung
von Fiktion und historischen Fakten legte, befasste
sich eingehend und kritisch mit den Quellen zur böhmischen Geschichte und war in der Lage eine quellenkritische Widerlegung und Neuausgabe des Werkes
von Hagecius zu veröffentlichen. – Gebräunt und
etwas fleckig.
Johann Jakob (von Khuen-Belasy), Erzbischof
von Salzburg und (Feliciano Ninguarda). Constitutiones, et decreta concinnata atque in provinciali
synodo Salisbvrgensi edita. Anno Domini M. D.
LXVIIII. [1569]. Dillingen, Sebald Mayer, 1574.
22 Bll., 409 S., 7 Bll. mit 1 ganzseitigen Wappenholz-
schnitt. 8°. Blindgeprägtes SchweinsLdr. der Zeit
auf 3 Bünden (Rücken mit hs. Titel, Schließbänder
fehlen, etwas bestoßen und fleckig).
€ 900,–
Erste Ausgabe. – VD16 S 1530. – „Das wichtigste von
allen Salzburger Provinzialkonzilien ist dasjenige vom
14.–28. März 1569 unter Mitwirkung des Theologen
Felician Ninguarda, der dann auch die Constitutionen
und Decrete nach Rom zur Approbation überbrachte.
Damit wurde endlich im Anschlusse an die Beschlüsse
von Trient für immer eine solide Grundlage der Kirchenreform dieser Provinz gewonnen“ (Wetzer/W. X,
1638). – Vorderer Buchinnendeckel und Titel mit alten
hs. Besitzvermerken. Einige alte hs. Unterstreichungen
bzw. Randnotizen. Etwas gebräunt, teils leicht fleckig.
Karadzic, Vuk Stefanovic. Srpske narodne poslovice i druge razlicne kao one obicaj use [Kyrillisch].
Wien, Mechitaristen, 1849. LIII, 388 S. 8°. Rotes
Maroquin der Zeit mit Rückentitel und Rückenvergoldung (etwas bestoßen und beschabt). € 1200,–
Erste Ausgabe, selten. – „Serbische Volkssprichwörter
und andere wie jene volkstümlich gewordenen Redensarten“. – Vorsatze oxidiert und mit hs. Nummer.
Durchgehend fleckig und etwas gebräunt.
Locomotivfabrik Krauss & Comp. Actien-Gesellschaft München und Linz a. D. Ausgabe 1907.
(München, Selbstverlag), 1907. 51 Tafeln. QuerKl.-4°. Lwd. der Zeit mit Deckeltitel (etw. bestoßen).
€ 380,–
Katalog der späteren Krauss Maffei A.G. aus dem Jahre
1907 mit Abbildung von 51 in Produktion befindlichen
Dampflokomotiven – Etw. fleckig (Titel stärker) und
leicht gebräunt. Buchblock minimal gelockert.
Das taktische Lichtbilderbuch. Zusammengestellt
aus Flugzeugaufnahmen von Ost und West. Aus
der Zeit von Kriegsbeginn 1914 bis Frühjahr 1916.
Mit Text und 308 Lichtbildern. (Ohne Ort und
Drucker), 1916. 1 nn. Bl., III, 158 num. Bll. 4°.
OLwd. (etwas berieben und bestoßen, Gebrauchsspuren).
€ 2200,–
Erste Ausgabe, sehr selten („Nur für den Dienstgebrauch“). – Heidtmann 13823. – Das vorliegende, zu
Schulungszwecken vom Generalstab herausgegebene
„Taktische Lichtbilderbuch“ besteht aus 308 aus Flugzeugen aufgenommen Fotografien und erläuterndem
Text. Ziel ist es: „1. das Interesse und Verständnis für die
Fliegeraufnahme bei der Truppe zu fördern, 2. den Leser
des Lichtbildes in der Lösung seiner Aufgaben schulen
und vervollkommnen, 3. als Nachschlagewerk dienen,
um jederzeit beim Lesen neuer Lichtbilder, die guten
alten Beispiele zum Vergleich und zur Überzeugung
heranziehen zu können … Zu diesem Zweck sind die
besten Aufnahmen aus den Kriegsjahren 1914 und 1915
bis Frühjahr 1916 von Ost und West hier zusammengetragen und kurz erläutert worden. Zum Vergleich der
militärischen Anlagen des Gegners mit den eigenen sind
da und dort Lichtbilder eigener Stellungen eingefügt, die
jedoch als solche ausdrücklich kenntlich gemacht sind“
(Einleitung). – Etwas gebräunt und teils fleckig.
Lebenwaldt, Adam von. Land-, Stadt- Und HausArtzney-Buch. Nürnberg, J. C. Lochner, 1695. 12
Bll., 720 (recte 716) S., 16 Bll. (Register). 1 Kupferporträt von Ph. Kilian, 2 (1 gefalt.) Kupfertafeln. 4°.
Mod. Pgmt. unter Verwendung von altem Material
(fleckig und etwas gebräunt).
€ 3000,–
Erste Ausgabe. – Wellcome III, 467. – Lebenwaldt
schrieb medizinische Bücher, darunter sein medizinisches Hauptwerk „Land-Stadt- Und Hauß-Arztney-Buch“, in dem er die vermutlich umfassendste
Darstellung der Pest gab, die während des 17. Jahrhunderts erschien. Dieses Werk enthält neben der wohl
besten Epidemiologie des späten 17. Jahrhunderts mit
dem Schwerpunkt auf der Pest, detaillierte Vorschläge
zur Hygiene sowie eine Geschichte der Pest. – Etwas
gebräunt und stellenw. etwas fleckig. Titel auf altem
Papier fachmännisch aufgezogen und mit ca. 1,5 cm
großer Fehlstelle im unteren Rand (minimaler Buchstabenverlust).
Portis [oder Porzio], Leonardo (de). De sestertio,
talentis, pecunijs, ponderibus, me(n)suris, stipendijs militaribus antiquis, ac provinciaru(m), regum,
populi Romani, Caesarumque redditibus, libri duo.
(Basel), Froben, o. J. (ca. 1520). 2 Bll., 62 S., 3 Bll. 8°.
Mod. HPgmt. unter Verwendung von Material des
18. Jahrhunderts.
€ 900,–
Frühe Ausgabe dieses öfters aufgelegten Handbuchs
über die Münzen, Maße und Gewichte des Altertums.
– VD16 P 4394. – Titel mit hs. Besitzvermerk und größerem Tintenfleck. Vereinzelte hs. Randanmerkungen.
Etwas gebräunt, durchgängige kl. Wurmgänge.
Wiener Secession – Max Klinger Beethoven. XIV.
Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler
Österreichs Secession [Deckeltitel]. (Wien, Holzhausen), 1902. 85 S., 6 Bll. mit zahlr. Textillustrationen (darunter 1 farb. Titel und 16 teils farbige
ganzseitige Original-Holzschnitte). 8°. Farb. illustr.
OKart. mit aufgeklebtem braunem blindgeprägtem
OU (dieser zum Großteil erneuert).
€ 1800,–
Erste Ausgabe des berühmten Ausstellungskatalogs der
Wiener Secession zur Beethoven-Ausstellung im Jahre
1902, der einzige Katalog der Wiener Secession mit Original-Graphiken. – Etwas gebräunt und leicht fleckig.
Wiener Werkstätte – Almanach der Wiener Werkstätte. (Redaktion Max Mell. Ausstattung Josef
Hoffmann). Wien, Rosenbaum, o. J. (1911). 1 Bl.,
126 S. mit Buchschmuck von Josef Hoffmann. 12 (4
farb.) Tafeln. Kl.-8°. OLwd. der Wiener Werkstätte
nach einem Entwurf von Josef Hoffmann (leicht
bestoßen).
€ 800,–
Erste Ausgabe. – Almanach der Wiener Werkstätte mit
dem Buchschmuck von Josef Hoffmann, 12 Tafeln mit
Reproduktionen von Künstlern wie Josef Hoffmann,
Gustav Klimt, Ivan Mestrovic, C. O. Czeschka, Koloman Moser, Moritz Jung, Oskar Kokoschka, Berthold
Löffler, Paris Gütersloh usw. – Papierbedingt gebräunt.
Exlibris.
133
Antiquariat Turszynski
Stand 16
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Telefon +49 (0)89 755 25 98 · Telefax +49 (0)89 755 25 96
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Seltene und kuriose Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts
Aufstellbilderbuch – Wir fahren auf die Messe!
Leipzig, F. A. Berger, ca. 1875. Mit 9 (8 aufklappbaren) farbig lithogr. Tafeln. Farbig lithograph. Vorderdeckel, Rücken und hintere Decke unauffällig
erneuert. 24,5 × 22 cm.
€ 2400,–
Wegehaupt III, 4092; Seebaß II, 2221. – Ein für seine
Zeit bemerkenswert ideenreiches Aufstellbilderbuch.
„Einzigartiges aufstell- und aufklappbares Bilderbuch
wie es um diese Zeit und in solchem Umfang (vor
Meggendorfer) sehr selten war, mit unendlich vielen
lustigen Figuren, die auch vom Kostüm her interessant
sind. Die Tafeln stellen in geschlossenem Zustand meist
das Publikum vor den verschiedenen Zirkuseingängen
dar“ (Seebaß). Hinter jedem Vorhang verbergen sich
verschiedene Gestalten der kunterbunten Zirkus- und
Messewelt: ein Dompteur mit Raubtieren, reitende
und jonglierende Affen, wilde Eisbären, der größte
und kleinste Mensch der Welt, zwei Menschenfresser,
ein Zauberkünstler sowie eine große Manege mit allen
Artisten und Tieren. – Vorderdeckel an den Rändern
beschabt und mit geringem Papierverlust, an der unteren Ecke etwas mehr (1 × 3 cm). Die Klappen tls. an
den Rändern leicht berieben. Die Verbindungsstege des
leporelloartig gefalteten Buchs fachmännisch erneuert.
Hecker, Friedrich. Die Erhebung des Volkes in
Baden für die deutsche Republik im Frühjahr 1848.
Basel, Schabelitz, 1848. Mit Holzschnitt-Frontispiz
und 3 (1 gefalt.) Holzschnitt-Tafeln. 2 Bll., 128 S.
Einfache HLwd. um 1920.
€ 1400,–
Slg. Friedlander 232; Lautenschlager 8108; NDB VIII,
182; ADB L, 94. – Seltene erste Ausgabe, besonders mit
allen Illustrationen, da die beiden Tafeln „Gefecht bei
Kandern“ und „Einnahme von Freiburg“ erst später
nachgeliefert wurden und bei den meisten Exemplaren
fehlen. – Hecker zählte zu der sehr entschlossenen
Minderheit, die 1848 in Frankfurt die Abschaffung
der Fürstentümer forderte und für die Republik eintrat; als die Mehrheit für die künftige Reichsverfassung
stimmte, verließ Hecker das Parlament. Nach Mannheim zurückgekehrt, begann er mit den Vorbereitungen
für einen bewaffneten Aufstand, der jedoch rasch zu
einem Debakel wurde. Nach dem ersten Zusammenstoß mit den regulären Truppen am 20. April 1848 in
Kandern liefen seine Revoluzzer auseinander. Hecker
selbst floh in die Schweiz, wo er in Muttenz die vorliegende Schrift verfasste und drucken ließ. Kurz danach wanderte er nach den Staaten aus, wo er in Illinois
eine Farm erwarb. Im Volksmund lebt der erfolglose
134
Revolutionär als Träger des „Heckerhutes“ sowie im
„Heckerlied“ weiter; mit seinem typischen Hut ist Hecker auch als Frontispiz abgebildet. – Tls. braunfleckig.
Die gefalt. Tafeln am unteren Rand etwas knittrig und
mit kl. Hinterlegung. Wenige kurze Anstreichungen.
Heidelberger Romantik – Herrn Buchhändler
Georg Zimmer am Tage seiner Verbindung, den
19. July 1807. Mit Demoiselle Maria Bender gewidmet von seinen Freunden. Heidelberg, o. Dr., 1807.
1 w. Bl., 3 Bll., 1 w. Bl. Roter Maroquin d. Zt. mit
Rücken- und Deckelfileten.
€ 1500,–
Nicht im KVK, für mich bibliographisch nicht nachweisbar. – Hochinteressante Gelegenheitsschrift zu der
Hochzeit des Heidelberger Verlegers Johann Georg
Zimmer (1777–1853) mit Marie Charlotte Bender
(1788–1875), Tochter des Pfarrers Bender in Rohrbach. Der gelernte Buchhändler Zimmer gründete 1805
mit Jakob Christian Benjamin Mohr die „Akademische
Buchhandlung von Mohr & Zimmer“, aus der er 1815
ausschied und lutherischer Pfarrer wurde. – Während
seiner Tätigkeit als Buchhändler und Verleger stand
Zimmer in regem Kontakt mit den Literaten seiner
Zeit, besonders zu nennen wären Tieck, Hölderlin,
Jean Paul, Savigny, Görres und natürlich Arnim und
Brentano, deren „Knaben Wunderhorn“ seit 1805/1806
bei Mohr & Zimmer veröffentlicht wurde. Besonders
mit Clemens Brentano war er in herzlicher Freundschaft verbunden, der sich als Verfasser des neunstrophigen Hochzeitsgedichts durch folgenden Vers
anbietet: „Und die Blume will er fragen, Und des
Abendhimmels Licht: Doch was Stern und Blume sage,
Deutet ihm sein Herz noch nicht.“ – Der Ausdruck
„Stern und Blume“ ist natürlich aus dem Schlussvers
des berühmten Gedichtes Brentanos „Was reif in diesen
Zeilen steht“ bekannt, auch taucht er nicht weniger als
fünfzehnmal im Gockel-Märchen auf. Trotzdem lässt
sich das Gedicht wohl nicht Brentano zuschreiben; erst
in einem auf den 13. Juli 1807 datierten Brief Zimmers
an Brentano verkündet er diesem die bevorstehende
Hochzeit, eine Einladung dazu wurde aber nicht ausgesprochen (dankenswerte Auskunft des Leiters der
Brentano-Abteilung im Frankfurter Goethe-Haus /
Freies Deutsches Hochstift). – Der Spekulation über
die Autorenschaft ist bei einem Druck wie diesem natürlich Tür und Tor geöffnet; die Vorstellung von „Stern
und Blume“ ist bereits in Hölderlins Hyperion enthalten (vgl. dazu ausführlich: Anke Bennholdt-Thomsen, Untersuchungen zur Sprachauffassung Hölderlins.
Bonn, Bouvier 1967). Auch der in dem Eingangsvers gebrauchte Ausdruck „Waller“ (für einen umherschweifenden Menschen) deutet stark auf Hölderlin,
der zu dieser Zeit von Brentano verehrt wurde und mit
Zimmer bekannt war. Aber auch das ist eine Sackgasse:
Hölderlin bewohnte seit dem Mai 1807 den später so
genannten Hölderlinturm, amüsanter weise betreut von
Lotte Zimmer (nicht mit Johann Georg verwandt!). –
Der hübsche Einband ganz leicht fleckig. Ränder der
weißen Blätter tls. etwas gebräunt. Schönes Exemplar!
Lola Montez – Der Engelsturtz. (München, 1848).
Lithograph. Einblattdruck. 49 × 38 cm. € 1200,–
Nicht bei Pfister, Lentner und Maillinger. – „Die wohl
bekannteste Lola-Montez-Karikatur hat Komposition,
Bildidee und Bildaufbau dem bekannten Rubens-Bild
der Münchner Alten Pinakothek entlehnt. Sie soll von
Franz Seitz, dem Direktor für Dekoration am Münchner Hoftheater, stammen und seit Ende Februar 1848
in München verbreitet worden sein“ (Mit Zorn und
Eifer. Karikaturen aus der Revolution 1848/49. Der
Bestand des Reiss-Museums Mannheim, Kat.-Nr. 15).
– Auf dem Blatt ist der „11. Feb. 1848“ als Tag der vom
Volk erzwungenen Abreise der Mätresse des Königs
genannt. – Knickspuren, wenig fleckig.
Meggendorfer – Hervilly, E. de. Monsieur Séraphin de Chiképatan. Natif de Gratin-les-Gommeux.
Paris, Nouvelle Librairie de la Jeunesse, (1894). Mit
8 farblithogr. Tafeln mit beweglichen Ziehelementen
und 13 Illustrationen von Lothar Meggendorfer.
Illustr. OHLwd. 37 × 26 cm.
€ 1200,–
Krahé 51; Krahé, Spielwelt 49; vgl. Ries S. 713, 88
(deutsche Erstausgabe). – Erste französische Ausgabe
von „Gigerl’s Freud und Leid“, das im selben Jahr
erschien. In der französischen Adaption wird aus dem
Wiener Gecken der Monsieur Séraphin de Chiképatan,
die Tafeln sind jedoch die gleichen. Der Text stammt
von dem französischen Journalisten und Schriftsteller
Ernest d’Hervilly (1839–1911). – Gutes, aber nicht
perfektes Exemplar: Einband gering berieben. 3 Tafeln
mit Einriss am unteren Rand, bei der ersten ca. 3 cm ins
Bild reichend, die beiden anderen am unteren weißen
Rand alt mit Tesa geklebt. Beim Ruderer ein Ruder
geknickt, Billardspieler mit gebrochenem Queue. Die
Ziehmechanismen sind vollständig und leichtgängig.
Morgenstern, Karl. Auszüge aus den Tagebüchern und Papieren eines Reisenden. – Reise in
Italien. Ersten Bandes erstes (-drittes) Heft. (Alles
Erschienene!). I, 1: Neapel. – I, 2: Florenz. – I, 3:
Milano, Parma usw. 3 Bde. Dorpat, auf Kosten
des Verfassers und Leipzig, In Commission bey P.
G. Kummer, 1811–1813. Mit 1 gefalt. Kupfertafel.
XXII, 200 S.; SS. (201)-520; 4 Bll., SS. (521)-806.
Marmorierte Pappbde. d. Zt. mit grünem Rückenschild.
€ 1400,–
ADB XXII, 231; Goed. VII, 423, 22. – Johann Karl
Simon Morgenstern (1770–1852) wirkte seit 1802 als
Professor für Ästhetik, Eloquenz und Altklassische
Philologie an der Universität von Dorpat; gleichzeitig
war er bis 1839 der erste Direktor der Dorpater Uni-
versitätsbibliothek. Er prägte den Begriff „Bildungsroman“ in einem seiner Festvorträge. Seine Mutter
Johanna Morgenstern ist bekannt als Autorin des
seinerzeit sehr beliebten „Magdeburger Kochbuchs“.
– 1808/09 unternahm Morgenstern eine ausgedehnte
Reise durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz und
Italien, die ihn auch in sein heimatliches Magdeburg
führte. Später veröffentlichte er den hier vorliegenden
Teil, der die Reise durch Italien vollständig beschreibt;
die weiteren geplanten Bände zu den anderen Ländern
wurden nicht veröffentlicht. – Gering berieben. Tls.
etwas braunfleckig. Schönes, dekorativ gebundenes
Exemplar!
Schlichten, J. F. v. Vues de Mannheim … avec
une explication des planches. Mannheim, Schwan,
1782. Mit 26 Kupfertafeln (1 doppelblattgr.) der
Gebrüder Klauber. 14 S. Pappband d. Zt. 26 × 34
cm.
€ 2400,–
Thieme/B. XXX, 109. Veitenheimer 997. – Erste Ausgabe. – Seltene Folge von Mannheim-Ansichten mit
hübscher Staffage (Tore, Kurfürstl. Schloss, Kirchen,
Zeughaus, Kasernen, Paradeplatz, Kaufhaus, Sternwarte, Markt, Zuchthaus etc.). – Einband beschabt
und fleckig, Vorderdeckel mit hs. Vermerk. Tls. etwas
gebräunt und in den Rändern gering stockfleckig, Vorsatz mit kleinem Exlibris
(Vischer, Friedrich Theodor). Leben und Tod des
Joseph Brehm, gewesten Helfers zu Reutlingen, am
18ten Juli 1829. Von Philipp Ulrich Schartenmaier.
Tübingen, Georg Heinrich Reiß, 1829. Mit lithograph. Portrait als Frontispiz und mehrfach gefalt.
kolor. Lithographie (28 × 38 cm). 14 S., 1 w. Bl. Pappband d. Zt.
€ 1500,–
So praktisch unauffindbare Ausgabe des berühmten
„Schartenmaier-Gedichts“; die beiden einzigen Bibliotheksnachweise über KVK jeweils ohne die hier vorliegenden Illustrationen! – Am 30. 8. 1828 fand eine
Nachbarin des Reutlinger Geistlichen Joseph Brehm
(geb. 1790) eine Nachgeburt in dessen Toilette; seine
Magd Anna Kohberger stand schon länger im Verdacht
von Brehm geschwängert worden zu sein. Eine sofort
angestellte amtsärztliche Untersuchung bestätigte die
Vermutung einer kurz vorher stattgefundenen Geburt,
der Leichnam des Kindes wurde im Keller des Hauses
von Brehm gefunden. Im Verhör gestand Brehm, er
habe der Mutter nach der heimlichen Hausgeburt das
Kind entzogen und es letztendlich erwürgt, um der
Schande in der Gemeinde zu entgehen. Das Todesurteil gegen Joseph Brehm wurde am 18. 7. 1829 vollstreckt. – Aus der in Württemberg aufsehenerregenden
Geschichte machte der junge, später bedeutende Literaturwissenschaftler und Philosoph Friedrich Theodor Vischer (1807–1887) die hier vorliegende Moritat
auf den Tag der Hinrichtung, die mit dem Vierzeiler
endet: „Laut hört man es knarveln, schallen, Und der
Kopf ist rab gefallen; O verehrtes Publikum, Bring
doch keine Kinder um!“ – Die schöne kolorierte Tafel
zeigt Brehm in einer Kutsche auf dem Weg zur Richtstatt. – Fliegender Vorsatz mit zeitgen. Namenseintrag
Autenrieth. Rücken berieben.
135
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Seltene Aldinen Inkunabel
(Epistolae Graecae). Epistolae diversorum philosophorum, oratorum, Rhetorum (graece, ed. Marcus
Musurus). Venedig, Aldus Manutius, 1499. 2 Bde.
(der 1. Teil wie üblich als Bd. II gebunden). 4to. 266
Bl., 138 Bl. Letztes Blatt von Bd. 1 fehlt, später im
19. Jh. in Handschrift hinzugebunden. Franz. Maroquin des frühen 19. Jhdts. mit Deckel- u. Rückenvergoldung; Goldschnitt. Gest. Wappenexlibris. In
Lwd.-Kassette.
€ 26 000,–
Äußerst seltene Editio Princeps vieler in dem Werk
enthaltener Briefe von 35 altgriechischen u. neubyzantinischen Autoren. In elegantem Maroquin und in Bestzustand aus der Bibliothek des für seine zwei umfangreichen Aldinen-Sammlungen berühmten russischen
Grafen Dimitrij Petrovich de Boutourlin. Die erste
Sammlung ging beim Brand
von Moskau 1812 unter,
die zweite baute er innerhalb von nur 15 Jahren auf.
Sie wurde von 1839–1841
in drei Auktionen bei Silvestre in Paris versteigert.
Text breitrandig u. frisch
(nicht gewaschen), in sehr
gut erhaltenem Maroquineinband. – HC 6659; GW
9367; Renouard S. 18, Nr. 1:
„édition qui est rare“.
Antimachiavel
(Friedrich der Große). Examen du Prince de Machiavel. La Haye, Jean van Duren, 1741 (recte 1740).
XXXII, 342 S.; 343–364 S. Gest. Titel-Vignette.
Lederband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung. Marmorpapier auf Spiegel u. Vorsatz.
In roter Maroquinkassette mit Goldprägung und
Signum „V“ , geprägt im Stil der für die königliche
Bibliothek in Sanssouci gefertigten Einbände (vgl.
W. J. Kaiser, Die Bücher des Königs, Berlin (2012),
Nr. 80.3).
€ 3800,–
Seltene erste Ausgabe von Friedrichs berühmtester
Schrift. Es ist sein zweites Werk, das er noch als Kronprinz 1739 in Rheinsberg schrieb. Friedrich unternahm
es, Machiavellis Werk „Der Fürst“ (1532) über die
Grundsätze und Maßregeln für fürstliches Handeln im
Geiste aufgeklärter Humanität zu widerlegen. Berühmt
wurde der Satz im 1. Kapitel, der für Friedrichs natur-
136
rechtliches Herrschaftsverständnis kennzeichnend ist:
„Der Fürst ist keineswegs ein unumschränkter Herr
der Völker, die unter seiner Botmäßigkeit stehen, weit
gefehlt, er ist unter denselben nicht mehr als der erste
Diener.“ Friedrich beauftragte Voltaire mit der Korrektur und Herausgabe. Nach Friedrichs Thronbesteigung
am 31. Mai 1740 sollte Voltaire die Veröffentlichung
um jeden Preis verhindern. Der holländische Drucker
van Duren ließ sich aber von Voltaire nicht davon abbringen. Das Werk fand reißenden Absatz. Noch zu
Lebzeiten des Königs erschienen bereits 38 Ausgaben.
In sehr gutem Zustand. – Barbier II, 357; Bengesco II,
370; W. J. Kaiser, Die Bücher des Königs, Berlin 2012,
Nrn. 43.1–8.
Widmungsexemplar – Gracq, Julien. Le Rivage
des Syrtes. Paris, Josef Corti, 1931. 8vo. 354 S., 1 Bl.
Orig.-Broschur.
€ 2600,–
Erste Ausgabe mit eigenhändiger Widmung des Autors:
„A Monsieur Gris / ce livre à la destinée imprévue /
Hommage de / Julien Gracq“ mit einer Anspielung auf
die vom ihm verweigerte Annahme des Prix Goncourt.
In sehr gutem Zustand.
Hölderlin, Friedrich. Gedichte. Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1826. 8° (160 × 92 mm). 1 Bl., 226 S., 1 Bl.
Hübscher blauer Maroquinband mit Rücken- und
Deckelvergoldung, signiert L. Nabholz, Zürich. In
Schuber. Exlibris.
€ 9800,–
Sehr seltene erste Ausgabe der ersten Gedichtsammlung
Hölderlins mit 69 Gedichten und dem Erstdruck von
„Der Tod des Empedokles“. Hrsg. von Ludwig Uhland und Gustav Schwab. Uhland in seinem Schreiben
an Cotta: „Wenn der Sinn für eine großartige Poesie in
Deutschland nicht erstorben ist, so muß diese Sammlung Aufsehen machen…“. Provenienz: aus der Bibliothek von Paul Scherrer-Bylund (1900–1992), Schweizer
Bibliothekar und von 1963 bis 1971 Direktor der Zentralbibliothek Zürich. Frisches, nahezu fleckenfreies
Exemplar auf feingeripptem Bütten in einem Meistereinband. – Goedeke V, 472,8.3; Seebaß 13; Borst 1494.
Geschenkexemplar an seine Frau
Sachs, Hans. Sehr herrliche Schoene und warhaffte
Gedicht. Nürnberg, Christoff Heußler, 1560. 2.
Aufl. Folio. 8 Bl., 545 Bl. Auf letzter Seite unten: Autograph von Hans Sachs mit Widmung des Buches
an seine Frau. Mit zusätzlichem Holzschnitt-Porträt
„Des Hans Sachsen Bildnuß“ in zeitgenössischem
Handkolorit (nach 1563) auf vorderen Innendeckel
montiert. Blindgeprägter Schweinslederband der
Zeit mit 2 orig. Messingschließen und je 4 orig. Messingbeschlägen auf den Deckeln. Auf Vorderdeckel
schwarz geprägt „Das I Buch HS“. In moderner
Halblederkassette.
€ 38 000,–
Hochbedeutendes Geschenkexemplar des Autors mit
eigenhändiger, vierzeiliger Zueignung an seine zweite
Frau Barbara mit folgendem Text:
„ich Hans Sachs schenk dis erste puoch meiner gedicht
meiner lieben Ewirtin Barbara das sie das von meint
wegen pehalt und darin les ir ben lang anno salute / im
1567 jar. Jx.“
Von allergrößter Seltenheit: Im deutschen Handel in
den letzten Jahrzehnten kein Hans Sachs-Autograph
und schon gar kein derart beziehungsreiches Widmungsexemplar seiner Werke. Provenienz: Fürstlich
Fürstenbergische Hofbibliothek in Donaueschingen.
Etwas fleckig und leicht gebräunt, vordere Vorsatzpapiere mit kleinen Wurmspuren, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar in bestens erhaltenem Einband der
Zeit. – Goedeke II, 421, 33; Eduard Johne in: Badische
Heimat, 1921, S. 56 ff., mit ausführl. Bericht über
das Geschenkexemplar aus der Fürstl. Fürstenberg.
Hofbibliothek zu Donaueschingen (Sonderkatalog auf
Anfrage). – Siehe Tafel 13.
Hochbedeutendes Widmungsexemplar
Schelling, Friedrich Wilhelm J. Ueber die Möglichkeit einer Form der Philosophie überhaupt. Tübingen, Jakob Friedrich Heerbrandt, 1795 (recte: 1794).
8° (163 × 98 mm). Titel, 62 S. auf feingeripptem
Bütten. Lindgrüner Pappband der Zeit. In grüner
Lwd.-Kassette mit Rückenschild.
€ 34 000,–
Erste Ausgabe der frühen philosophischen Schrift des
jungen Schelling in einem außergewöhnlichen Widmungsexemplar, von allergrößter Seltenheit. Die ganzseitige eigenhändige Widmung aus dem Jahre 1794
auf dem vorderen Vorsatz an den Freund und Mitstudenten an der Tübinger Universität, den Historiker
Johann Christian Pfister (1772–1835) mit einem Zitat
aus Spinozas Ethik und einer darauf sich beziehenden
Zueignung. Das Spinoza-Zitat aus Ethik Teil II, 43.
Lehrsatz lautet in deutscher Übersetzung: „Was kann
es ferner Klareres und Gewisseres geben, um als Kennzeichen der Wahrheit zu dienen, als eine wahre Idee?
Fürwahr, wie das Licht sich selbst und auch Finsternis
offenbart, so ist die Wahrheit das Kennzeichen ihrer
selbst und des Falschen.“ Mit dem griechischen Zitat
ἑν και παν (Eins und Alles) nimmt Schelling Bezug auf
seine Spinoza-Rezeption (Pantheismus) und damit auf
ein entscheidendes Stadium in der Entwicklung seiner
philosophischen Ideen hin zur Naturphilosophie. –
Johann Christian Pfister (1772–1835), Historiker und
evangelischer Theologe, wurde 1832 zum Prälaten
und Generalsuperintendenten in Tübingen ernannt.
Er studierte ab 1790 im Tübinger Stift, wo er Freundschaft mit dem Stiftler Schelling schloss. Widmungsexemplare Schellings aus so früher Zeit und mit derart beziehungsreicher Widmung sind von allergrößter
Seltenheit. Einbandrücken berieben, sonst sehr frisches,
nahezu fleckenfreies Ex. – Goedeke V, 11, 27.1; Jost 31;
Schneeberger 43. – Siehe Tafel 14.
Prachtausgabe in
deutschem Intarsien-Einband der Zeit
Schiller, Friedrich. Don Karlos Infant von Spanien.
Mit Kupfern. Leipzig, G. J. Göschen, 1802. Groß-8°
(211 × 132 mm). Titel, 432 S. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz der Elisabeth von Heinrich Schmidt
nach Tischbein und fünf Kupferstichen von Amadeus Wenzel Böhm nach F. L. Catel. Deutscher Intarsien-Einband der Zeit aus rotem quergenarbten
Maroquin.
€ 8900,–
Sehr seltene erste Luxusausgabe in großem Format
und auf starkem Velinpapier in einem für die damaligen Zeitläufte bemerkenswert prachtvollen deutschen
Intarsien-Maroquinband. Das wunderschön gedruckte
und gestaltete Buch ist das Ergebnis eines Verlegerwettstreites zwischen Göschen und Cotta. Der mit Schiller
befreundete Verleger Göschen wollte Schillers berühmtes Bühnenwerk als ein „Non plus ultra“ der Typographie drucken. Verwendet wurde die elegante BourgisAntiqua, gedruckt in Anwesenheit von Göschen auf
festem weißen Velin. Schiller in einem Brief an Crusius:
„das schönste, was ich in dieser Art kenne.“ Provenienz:
1. Handschriftlicher Eintrag auf zweitem Vorsatzblatt:
„Andenken einer Freundin. Hamburg, den 6. März
1806.“ 2. Paul Hirsch (1881–1951) mit seinem Exlibris
auf Innendeckel. Hirsch, ein berühmter Bibliophiler
aus Frankfurt mit bedeutender Musikbibliothek und
Einbandsammlung, gründete
1922 die Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft. Das
Velinpapier wie häufig stellenweise leicht fleckig. Der
wunderschöne klassizistische
Einband in sehr gutem Zustand. – Goedeke V, 181, 10;
Marcuse 229; Rümann (18.
Jhdt.) 1019. – Siehe Tafel 14.
Spee, Friedrich von. Trutz Nachtigal ein geistlich
poetisches Lustwäldlein. Hrsg. von Clemens Brentano. Berlin, F. Dümmler, 1817. 12°. Mit gest. Frontispiz, Titel, Zueignung, IV-XXX, 2 Bl. Register, 458
S. In der seltenen rotbraunen Orig.-Broschur mit
hübscher Deckelillustration.
€ 2200,–
Der kaum auffindbare Kölner Erstdruck von 1649 ist
von Brentano, mit einer umfangreichen Biographie
von Spee versehen, im Wesentlichen wortgleich herausgegeben worden. Die Entwürfe zu den Einbanddeckeln u. zum Titelbild stammen von Brentano selbst.
Provenienz: Schloss Lerchenborg bei Kalundborg in
Dänemark. Text vereinzelt leicht fleckig, sonst sehr gut
erhalten. Selten.
137
Antiquariat Inge Utzt
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Bücher von, über und für Frauen
Albertus Magnus. Von den Geheimnissen der Weiber wie auch von den Tugenden der Kräuter Steine
und Thiere und den Wunderwerken der Welt. Samt
Michael Scoti Büchlein von den Geheimnissen der
Natur. Mit Königl. Pohln. und Churfürstl. Sächsischer Freyheit. Mit gestoch. Front. u. Textvign.
Nürnberg, in der Raspischen Buchhandlung, 1755.
368 S., 8 Bll. Reg. Etwas späterer Ppbd. mit hs. Rückenschild, Name auf Titel.
€ 650,–
Ferguson I, 15. – Aus dem Inhalt: I. Von Erzeugung der
Mutterfrucht. II. Von Bildung der Leibsfrucht. III. Von
den Einflussen derer Planeten. IV. Von Erzeugung derer
unvollkommenen Thiere. V. Vom Ausgang der Leibsfrucht aus der Bärmutter. VI. Von der Mißgeburt in der
Natur. VII. Von den Zeichen der Empfängnuß. VIII.
Von den Zeichen, ob ein Knäblein oder Mägdlein im
Mutterleib sey. IX. Von den Zeichen der verscherzten
Jungferschafft. X. Von den Zeichen der Keuschheit. XI.
(fälschlich als IX. bezeichnet). Von den Gebrechen der
Bärmutter. XII. Von den Verhinderungen der Empfängnuß. Letztes Capitel. Von des Saamens Natur und
Zurichtung. – Text stellenweise gering gebräunt.
[Arnim, Bettine v.]. Dies Buch gehört dem König.
– Gespräche mit Daemonen. 3 Teile in 2 Bdn. Berlin,
Schroeder u. Selbstverlag, 1843–1852. VIII S., S.
1–307, Tit., 1 S., S. 308–598; 1 Bl., VIII, 371 S. HPgt.
um 1900 mit goldgepr. Rückentit. u. ornament.
Rückenvergold., Text gering fleckig u. etwas gebräunt.
€ 1100,–
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 85, 7 und 10; Borst 2055;
Houben I, 33ff.; Pataky I, 18. – Erste Ausgabe der
seltenen gesellschaftskritischen Schriften. „Dies Buch
gehört dem König“ ist ein fiktiver Dialog zwischen der
Mutter Goethes und der des preußischen Königs. Bettine von Arnim „erwies sich damit als ausgezeichnete
Taktikerin. Denn durch die Widmung an den König
von Preußen gelang es ihr, öffentlich all das zu sagen,
was andernfalls unweigerlich der Zensur zum Opfer
gefallen wäre: daß die Obrigkeit allein für das Wohl der
Untertanen verantwortlich sei, die in diesem Land in
oft beispiellosem Elend lebten“ (Carmen Stadelhofer).
Zeitgenossen wie Adolf Stahr besprachen das Königsbuch begeistert und K. F. Gutzkow schrieb: „Das neue
Königsbuch […]. ‚Dies Buch gehört dem König‘, es gehört der Welt. Es gehört der Geschichte an, wie Dantes
‚Komödie‘, Macchiavellis ‚Fürst‘, wie Kants ‚Kritik der
reinen Vernunft‘. Es sagt Dinge, die niemand gesagt hat,
die aber, weil sie von Millionen gefühlt werden, gesagt
138
werden mußten.“ Desillusioniert wird sie zur scharfen
Kritikerin des Monarchen, schreibt ihre enttäuschte
Abrechnung „Gespräche mit Daemonen!“, gewidmet
dem „Geist des Islam, vertreten durch den großmüthigen Abdul-Meschid-Kahn. Kaiser der Osmanen“.
– Vorderumschlag der Orig.-Broschur in Bd. 1 eingebunden. Wie immer ohne Haupttitel mit Verlag und
Jahreszahl, die sich nur auf den Umschlägen befanden.
[Engelhard, Caroline]. Erzählungen von der Verfasserin von Juliens Briefen. Mit gestoch. fig. Titelvignette. Braunschweig, Vieweg, 1821. Tit., Inh.,
348 S. Marmor. Pappband d. Zt. mit goldgepr.
Deckelbordüren, Rücken berieben. Besitzvermerk
auf Vorsatz.
€ 680,–
Goed. VI, 431, 16, 4; Gross 86; Schmidt, Gallerie deutscher pseudonymer Schriftsteller 102. – Erstausgabe
dieses seltenen Werkes der Tochter von Philippine Gatterer. Sie war mit Sophie Mereau befreundet und von
April 1805 bis September 1806 Kindermädchen bei ihr.
In ihrer Heimatstadt Kassel war Caroline Engelhard
mit den Brüdern Grimm befreundet. Sie veröffentlichte
1806–09 „Gesammelte Briefe von Julie“ und alle ihre
späteren Schriften erschienen unter diesem Pseudonym, das erst 1824 gelüftet wurde. Im vorliegenden
Werk stehen neben Märchen „wahre Geschichten“
aus dem Leben von Frauen, die längste Erzählung ist
„Die Männerfeindin“ betitelt. Caroline Engelhard, die
unverheiratet blieb, gründete eine „Stiftung für unvermählte Töchter“. Kein Exemplar im KVK nachweisbar.
Grupen, Christian Ulrich. De uxore theotisca. Von
der Teutschen Frau. Insbesondere: I. De virginum
praegustatoribus … II. Von Braut und Bräutigam
und ihren Benennungen. III. Von der Jungfräulichen
Aussteuer, Kisten-Pfande und Ingedomte. IV. Filia
in capillo & casa, von der unberathenen Tochter.
V. Von der Angel-Sächsischen Braut. VI. Von den
Mantel-Kindern. Mit einer Praeliminair-Dissertation. Von der Vermählung Hertzogs Henrichs des
Leuens mit der Königlich-Englischen Printzeßin
Mathildis … Mit 4 (1 gefalt.) Kupferstichen und 8
Textkupfern. Göttingen, Johann Wilhelm Schmidt,
1748. Kl.-4°. 32 nn. Bll. (Vorrede), 63, 290 S., 23 nn.
Bll. (Index). HPgt.
€ 780,–
Erstausgabe. – Hayn/Got. II, 696. – Bedeutendes Werk
zur deutschen Rechts- und Kulturgeschichte mit vielen
Dokumenten zur juristischen, sozialen und materiellen Situation der Frauen seit dem Mittelalter. Die in
und Eigenschafft“, „Von dem Nutzen und dessen Würckungen welche die eheliche Ergötzlichkeit mit sich
bringt“, „Artzney-Mittel des Frauenzimmers“, aber
auch „Ob die Frau in der Liebe beständiger als der
Mann“ und „Von Speis und Tranck“. – Handschriftliche Anmerkungen auf letztem, weißen Blatt, Einband
gering angeschmutzt, insgesamt sehr gutes Exemplar
dieses interessanten Werkes.
Klopstock, Margareta. Hinterlaßne Schriften.
(Hrsg. von Fr. G. Klopstock). Hamburg, Bohn,
1759. LXXXIV, 84 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr.
Rückentit., restauriert.
€ 650,–
der Vorrede angekündigte Fortsetzung wurde nie veröffentlicht. Der Autor (1692–1767) war u. a. Bürgermeister von Hannover und galt als „das bedeutendste
hannoversche Stadtoberhaupt im 18. Jahrhundert“.
Er reformierte und modernisierte das Armen- und
Schulwesen, das Feuerlösch- und Medizinalwesen und
reaktivierte in Vergessenheit geratene Privilegien. –
Einband etwas berieben, Text papierbedingt gebräunt
und vereinzelt stockfleckig, insgesamt jedoch gutes
Exemplar dieses überaus interessanten Werkes. – Siehe
Abbildung.
Hellwig, L. Christoph de. Neu-entdeckte Heimligkeiten Des Frauenzimmers. Bestehend in III.
Theilen. Wovon der Erste eine vollkommene Beschreibung von Erzeugung der Menschen … II.
Auserlesene Curieuse Erörterte Medicinische und
Physicalische Fragen … III. Von der Diaet rechtem
Gebrauch der Speise und Tranck … 5. Aufl. Mit
gestoch. Front. Franckfurth und Leipzig, Ernst
Ludwig Niedts sel. Wittwe, 1734. Front., Tit., 6 Bll.,
619 S., 10 Bll. Pgt. d. Zt., alter Besitzvermerk auf
Vorsatz.
€ 750,–
Der Autor (1663–1721) war Stadtphysicus zu Erfurt,
Schöpfer des „Hundertjährigen Kalenders“ und erfand
um 1700 in Bad Tennstedt, wo er zeitweise Stadtphysicus war, eine Zahnbürste, was dort durch ein Denkmal
dokumentiert wird. Er schrieb, teilweise unter Pseudonym, 31 Bücher und Schriften. Im vorliegenden Werk
schreibt er u. a. über „Von der Schönheit des Frauenzimmers“, „Die Schönheit zu erhalten“, „Von dem
rechten Alter zu heyrathen“, „Von der Weiber Natur
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 178, 75; Burckhardt/
Nicolai 98. – Das vorliegende Werk stellt ein ergreifendes Dokument einer großen Liebe dar. Es enthält
Briefe von verschiedenen Absendern, „Briefe von Verstorbnen an Lebendige“, „Der Tod Abels. Ein Trauerspiel“, „Zween geistliche Gesänge“ und „Fragment
eines Gesprächs“. Margarete (Meta) Klopstock, geb.
Moller (1728–1758) „ist die erste, die den Brief ‚als eine
Kunst des Spontanen, Persönlichen und Lebensnahen‘
in Deutschland zu höchstem Rang geführt hat … Mit
ihren Briefen erschließt die Hamburger Bürgerstochter
– viel überzeugender noch als der zeitgleich auftretende Briefreformer Gellert – die Möglichkeiten einer
Geschlechts- und Klassengrenzen transzendierenden
Briefprosa“ (Dt. Lit. von Frauen, Bd. 1). – Papier etwas
gebräunt, erstes weißes Blatt mit handschriftlichem Besitzvermerk, insgesamt gutes Exemplar dieser seltenen
Ausgabe.
La Roche, Sophie von. Briefe an Lina als Mädchen. (Bd. 2 und 3: … als Mutter.) Ein Buch für
junge Frauenzimmer die ihr Herz und ihren Verstand bilden wollen. Bd. 1 : 2. Aufl. Mit 3 gestoch.
Front. Leipzig, Martin Gräff, 1788–97. Tit., 266 S.,
1 Bl. (Errata); XII, 249, 2 S. (Verzeichniß einiger
Schrifen); 240 S. Marmor. Pp.-Bde. d. Zt. mit roten
Rückenschildchen und ornament. Rückenvergold.,
etwas bestoßen und berieben.
€ 1000,–
Bd. 1 erschien erstmals 1785 in Speyer, die Fortsetzungsbände 2 und 3 liegen hier in erster Auflage vor.
– ADB 17, S. 717ff.; Goed. IV, 1, 597, 40, 9; Wegehaupt
IV, 1243; Ehrlich-Haefeli etc., „Mutter und Mütterlichkeit“ S. 73ff.; ausführliche Würdigung s. Neumann
„Zwischen Emanzipation und Anpassung“ S. 60 ff. wo
u. a. zu lesen ist: „La Roche verfasste die ‚Briefe an Lina‘
von einem gesellschaftlichen Standpunkt aus, der die
sozialen Gegebenheiten und Strukturen akzeptiert, weil
die Zufriedenheit im eigenen Stand Voraussetzung für
ein glückliches Leben ist.“ „’Häuslichkeit’ war sicher
das propagierte Ziel und der entsprechende Rahmen,
an dem alles gemessen wurde. Bei aller Vielstimmigkeit, Widersprüchlichkeit und Verständigung bleiben
jedoch die getrennten Sphären, Aufgaben, Rollen und
besonders die Hierarchie der Geschlechter unantastbar
und nicht hintergehbar“ (Becker-Cantarino, Die ersten
deutschen Frauenzeitschriften). – Text durchgehend
etwas gebräunt und teilweise wasserfleckig, trotzdem
habenswertes Exemplar dieses seltenen Werkes.
139
Stand 1
Galerie Valentien
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Kunst des 20. Jahrhunderts · Gemälde · Graphik · Illustrierte Bücher
Hesse“. Das in einer Auflage von nur 20 Exemplaren im
Handdruck erschienene Buch, geht auf die Reisen zurück, die Grieshaber und Vrieslander nach Beendigung
ihres Studiums an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule
nach Ägypten und Griechenland unternommen haben.
Es ist inspiriert von einem achtmonatigen Aufenthalt in
dem Fellachendorf „Ezbet el Nakhl“ bei Kairo (siehe
Mayer, Tagröte, Stgt. 1998, S. 14ff.). – Ein Exemplar
der „Aegyptischen Reise“ ist im Jahr 1938 in der Ausstellung „arabische Volksbücher, griechische Volksmalerei“ gezeigt worden (Galerie Valentien), was einem
Athener Bekannten Grieshabers zur Kenntnis kam,
der mit Brief vom 30. Juni 1938 eine Bestellung dafür
aufgab. Den damaligen Verkaufspreis hat Grieshaber
mit „Reichsmark 200,–“ auf dem Bestellbrief notiert.
Wenige Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. –
Siehe Abbildung.
HAP Grieshaber, Konfrontation mit Arp – Arp,
Jean. Dreams and Projekts, New York, Curt Valentin, 1952, 28 Holzschnitte und 15 Seiten Text
auf Arches-Bütten in losen Lagen, 23 × 29 cm, gedruckt bei Fequet et Baudier, Paris, in einer Auflage von 320 Exemplaren, im Druckvermerk von
Arp signiert und nummeriert 293/320, Kartonumschlag in Kartonschuber. Nur in vorliegendem
Exemplar: 16 Holzschnitte von HAP Grieshaber,
jeweils einem Arp-Holzschnitt gegenübergestellt.
Unikat.
€ 15 000,–
Grieshaber, HAP und Vrieslander, Klaus. Aegyptische Reise, 1931 von Gries und 1932 von
Vries aufgesuchte Dörfer, Lädchen, Varietés und
Kaffeehäuser, Reutlingen 1936, Privatdruck in der
Reihe „Reutlinger Drucke“, Grieshaber bei Sautter,
24,5 × 19,5 cm, 88 Seiten, 2 Farbholzschnitte, Orig.
Pp. Bd., im Druckvermerk nummeriert: 6 (von
20).
€ 3800,–
Fürst 36/1–36/2, Fichtner 6. Mit Widmung von fremder
Hand: „Für meinen Freund Eugen im Mai 1937“. Auf
dem Vorsatzblatt Eigentumsvermerk „Maria Schwab-
140
Arntz 148–175, Fürst 56/10–56/25. – Ausstellungen:
Grieshaber und die Moderne, Spendhaus Reutlingen
2009, Kat. 115, S. 154. – Die eindrucksvolle Gegenüberstellung von 16 Holzschnitten Grieshabers mit
den abstrakten Kompositionen Arps entsprang der
Initiative von Dr. Herbert Herrmann, Kunsthistoriker
und Galerist in Stuttgart, der aus Enttäuschung über
die Arp-Blätter, im Jahr 1954 Grieshaber beauftragte,
die leergebliebenen Seiten zu bedrucken und formal auf
Arp zu reagieren (vgl. schriftl. Erklärung Hermanns,
1954). Höchst interessant, die kraftvolle Wirkung der
aus der Anschauung entwickelten und auf ihre Grundformen komprimierten „gegenständlichen“ Bilder
Grieshabers im Vergleich zu der blass erscheinenden
artifiziellen Abstraktion Arps. Mit Gebrauchsspuren,
sonst gut erhalten.
Oktoberrevolution – Grieshaber, HAP. Die Flut –
60 Jahre Roter Oktober, 1976, Zeichnung in Bleistift
und roter Tusche auf Transparentpapier, 45 × 61,7
cm. Und: Vorzeichnung für den ebenfalls vorliegen-
den gleichnamigen Holzschnitt, Fürst 76/20, der als
Probedruck ungefaltet bleibt, signiert. Beide Blätter
zusammen.
€ 4500,–
Der Holzschnitt wurde geschaffen als gefaltete Buchbeilage für die Verlage Philipp Reclam jun., Leipzig,
und Röderberg, Frankfurt am Main, in einer Gesamtauflage von 350 Exemplaren. – Dargestellt ist ein
Lastwagen mit einem Klavierspieler samt Flügel auf der
Ladefläche. In einem Brief an Hans Marquardt (Reclam
Verlag) vom 4. März 1976 erklärt Grieshaber das Sujet
wie folgt: … „Ein Lastauto fährt mich durch die Straßen
Moskaus. Wir spielen: … Freiheit schöner Götterfunke… So sangen es die Gefangenen im Stadion von
Santiago de Chile zur Oktoberrevolution.“ – Entwurfszeichnung und Probedruck von sehr guter Erhaltung.
Miró, Joan. L’Astre du Marécage. Farbige Aquatintaradierung auf Chiffon de Mandeure-Papier,
1967, 104 × 72,5 cm, in Bleistift signiert und auf
75 nummeriert, Verleger Maeght, Paris, Dupin
426.
€ 15 000,–
In bestem Erhaltungszustand. – Siehe Abbildung.
Miró, Joan. Sonatine I. Farbige Aquatintaradierung
auf Arches-Bütten, 1966, 31 × 24,5 cm (Papiermaße
57 × 45 cm), mit Bleistift signiert und bezeichnet
„H. C.“ (Künstlerabzug „Hors commerce“), Verleger Maeght, Paris, Dupin
418.
€ 2500,–
Miró, Joan. Je travaille comme un jardinier. Farbige Lithographie auf Japan, 1959, 40,2 × 32,5
cm, mit Bleistift signiert und auf 15 nummeriert,
Verleger XXe siècle, Paris, Mourlot 309 (MA
377).
€ 3000,–
Blatt 7 der Folge, aus der Vorzugsausgabe auf Japan
– neben 75 + 25 Exemplaren der Normalausgabe auf
Bütten. Erhaltungszustand einwandfrei.
Miró, Joan. Bouquet de Rêves pour Neila. Farbige Lithographie auf Japan, 1967, 32,8 × 50 cm, mit
Bleistift signiert, Verleger und Drucker Fernand
Mourlot, Paris, Mourlot 480.
€ 3000,–
Illustration – zusammen mit 17 weiteren Lithos – eines
Gedichtes von Yvan Goll. Aus der auf Japan gedruckten
und Blatt für Blatt signierten Suite der Vorzugsausgabe,
Auflage 25 Exemplare. Erhaltungszustand einwandfrei.
Miró, Joan. Partie de Campagne V. Farbige Aquatintaradierung auf Chiffon de Mandeure-Papier, 1967,
74,5 × 104 cm, mit Bleistift signiert und bezeichnet
„hors commerce“ (Künstlerabzug außerhalb des
Handels) neben der Auflage von 75 Exemplaren,
Verleger Maeght, Paris, Dupin 434.
€ 10 600,–
Miró, Joan. Porteur d’Eau / IV. Farbige
Aquatintaradierung auf Rives-Bütten,
1962, 56 × 75 cm, mit Bleistift signiert und
auf 75 nummeriert, Verleger Maeght, Paris,
Dupin 340.
€ 3500,–
Mit minimalem Lichtrand und kleiner Papierstauchung am Oberrand, sonst gut erhalten.
Miró, Joan. Fissures, Blatt 2, Farbige
Aquatintaradierung auf Rives-Bütten,
1969, 19,5 × 29 cm (Papiermaße 48,5 × 58
cm), mit Bleistift signiert und auf 75 nummeriert, Verleger Maeght, Paris, Dupin
466.
€ 3800,–
In bestem Erhaltungszustand.
Miró, Joan. L’Astre Patagon. Farbige
Lithographie auf Rives-Bütten, 1960,
48,5 × 65 cm, mit Bleistift signiert und auf
150 nummeriert, Verleger Maeght, Paris,
Mourlot 265 (MA 197).
€ 3500,–
Mit Ausnahme eines minimalen Lichtrandes
sehr gut erhalten.
Miró, Joan. Liberté des Libertés. Farbige
Lithographie auf Arches-Bütten, 1971,
46,6 × 34,6 cm, mit Bleistift signiert und
auf 125 nummeriert, Verleger Le Soleil
Noir, Paris, Mourlot 748.
€ 3500,–
Das Blatt ist zu einer Edition von Gedichten
von Alain Jouffroy erschienen. Erhaltungszustand einwandfrei.
141
Stand 68
Antiquariat J.Voerster
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Autographen · Musik · Theater · Deutsche Literatur · Erstausgaben
Bach, C. Ph. E. Zwey Litaneyen aus dem SchleswigHolsteinischen Gesangbuche mit ihrer Bekannten
Melodie für Acht Singstimmen in zwey Chören
und dem dazu gehörigen Fundament in Partitur
gesetzt … Herausgegeben von N. Schiorring. (Partitur in Typendruck). Kopenhagen, In Commission
bey Chr. G. Prost. Gedruckt bey A. F. Stein 1786.
Quer-Quart. 4 Bl. 47 S. Etwas fleckig. Besitzeintrag
im vorderen Deckel. Pappband der Zeit. Neues Rückenschild. Zwei verblasste Tintenflecken auf dem
vorderen Deckel.
€ 3200,–
Von größter Seltenheit. Erste (und einzige) Ausgabe.
– „Meinen Freunden übergebe ich hierbey die alte
und neue Litaney aus dem Holsteinischen Gesangbuche mit ihrer Melodie und Harmonie in Partitur“
(Vorrede). Bach beschreibt in der Vorrede (4 S.) die
Veränderungen bei der Ausführung dieser Litaneien:
„Bey der Ausführung werden Beyde Chöre Sänger in
einem geraumen Sale an beyden Enden von einander
getheilt, und zwischen Ihnen, in der Mitte des Sals, wird
das Fundament, oder der Grundbaß, mit der Orgel,
oder einem andern durchdringenden Clavierinstrument nebst einem Contraviolon, ausgeführt“. – Die Bearbeitung entstand 1785 im hohen Alter von 71 Jahren
und wurde 1786 von seinem ehemaligen Schüler Nils
Schiorring (1743–1798) in Kopenhagen herausgeben. –
Slg. Hoboken 234; Wotquenne 204; RISM B117.
Haydn, J. Die Schöpfung, ein Oratorium. In Musik
gesetzt von Joseph Haydn. Mit höchster Bewilligung
von der kurfürstl. Hofmusik zum Besten der Armen
das erstemal aufgeführt im Redoutensaale den 27ten
Merz 1800. München, F. S. Hübschmann (1800). 23
S. Umschlag der Zeit, etwas lädiert.
€ 950,–
Äußerst rare Libretto-Ausgabe zur Münchener Erstaufführung im Redoutensaal an der Prannerstraße.
Zu Beginn des ersten Teils eine kurze Einführung in
die Vorstellung vom Urchaos der „Momente vor der
Schöpfung“. Auf S. 12 ein Satzfehler: „Vom tiefsten
Meeresgrund / Wälzt sich auf schäumender Well er /
sich empor“ (unter Auslassung des Subjekts „Leviathan“). – Hoboken unbekannt.
Kafka, F. In der Strafkolonie. Leipzig, Kurt Wolff
Verlag 1919. 68 S., 2 Bl. Papierbedingt leicht gebräunt. Stempel auf S. 1 fachgerecht entfernt. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel, Kopfgoldschnitt, Lesebändchen. Kanten leicht
142
berieben. In moderner Leinenkassette mit goldgepr.
Rückentitel.
€ 5500,–
Erste Ausgabe. Titel in Schwarz und Blau. „Dieses
Buch wurde als viertes der neuen Folge der DrugulinDrucke im Mai 1919 … in der Offizin W. Drugulin in
Leipzig in einer einmaligen Auflage von 1000 Exemplaren gedruckt.“ (Impressum). – Dietz 50.
Lenz, Jacob Michael Reinhold (1751–1792). Eigenhändiger Brief mit von fremder Hand hinzugefügtem Namenszug. Ohne Ort und Datum, Ende
März 1776? Quart. Doppelbogen. 1/2 Seite. Papier
leicht gebräunt. Bibliotheksstempel.
€ 6500,–
Offenbar an den Frankfurter Advokaten Hieronymus
Peter Schlosser (1735–1797), den ältesten Bruder von
Goethes Schwager Johann Georg Schlosser in Emmendingen, gerichtet. „Ew. HochEdelgebohren werden
gehorsamst ersucht gegenwärtiges Päckgen gedruckter
Sachen mit eilf Dukaten beschwert an Dero Herrn
Bruder Hn. Hofrath Schlosser in Emme[n]dingen aufs
geschwindemöglichste gütigst zu befördern“. Geschrieben wahrscheinlich im März 1776, als Lenz von Straßburg über Frankfurt nach Weimar zu Goethe reiste.
In Frankfurt fand er Aufnahme bei Goethes Eltern,
die mit dem Juristen Hieronymus Peter Schlosser gut
befreundet waren. Im Briefwechsel von J. G. Schlosser
ist mehrfach von Bücher- und Geldsendungen die Rede,
die er durch seinen Freund Lenz erwartete. – Brief mit
dem Bibliotheksstempel von Fritz Schlosser (= Sohn des
Adressaten) versehen, der eine bedeutende Privatbibliothek (ca. 35 000 Bände) hatte. – Unveröffentlicht. (Nicht
in der Briefausgabe von Damm Frankfurt 2005). – Autographe von Lenz sind selten im Handel.
Mozart, W. A. – Niemtschek, F. Leben des K.K.
Kapellmeisters Wolfgang Gottlieb Mozart. Nach
Quellen beschrieben. Prag, Herrlisch 1798. 1 Bl.,
78 S., 2 Bl. unten rechts angerändert. Fehlender Text
handschriftlich ergänzt. 1 Bl. etwas wasserfleckig.
Leicht gebräunt. Späterer Leinenband.
€ 4500,–
Sehr seltene Erstausgabe der ersten selbständigen Mozart-Biographie. Wichtiges und sehr frühes Quellenwerk. Niemtschek erhielt dazu zahlreiche Informationen von Mozarts Witwe Constanze. Ihm ist auch der
hier enthaltene, später formulierte Augenzeugenbericht
zu verdanken, der das erste Auftreten der Mozartkinder am Wiener Kaiserhof 1762 schildert (S. 5). – 1808
erschien eine 2. Auflage. – Wolffheim II, 576; RISM
(ecrits impr.) S. 612.
Reger, Max (1873–1916). Eigenhändige Postkarte
mit Unterschrift. (Poststempel) Leipzig, 12. 10.
[19]10. 1 Seite.
€ 780,–
Kurze Mitteilung an seinen Patenonkel und dessen
Frau, Johann B. Ulrich in Wien, dem er freudig mitteilt,
daß er soeben den Ehrendoktortitel der medicinischen
Fakultät der Universität Berlin erhalten hat „Euer doppelter Dr. Max Reger (Dr.phil h.c. und Dr. med. h.c.)“.
Storm – Liederbuch dreier Freunde: Theodor
Mommsen. Theodor Storm. Tycho Mommsen.
Kiel, Schwers’sche Buchhandlung 1843. VI, 170 S.
Gelber bedruckter Orig.-Pappband mit typografischer Verzierung, etwas berieben. In modernem
Schuber.
€ 2500,–
Sehr seltene und einzige Ausgabe und die erste Buchveröffentlichung Storms. – Während der Kieler Studienjahre machte Storm die Bekanntschaft Theodor
Mommsens, die entscheidend für ihn wurde. In der
Kieler ‚Clique‘ „lernte Storm die Gedichte Eduard
Mörikes kennen … zu dessen Werk (entwickelte) er
poetisch die größte Affinität. Heine, Goethe, Eichendorff … hießen Storms Lehrer. Er wurde, wie er selbst
zugibt, ihr Schüler, niemals ihr Nachahmer. Zusammen
mit Gedichten von Theodor und Tycho Mommsen
erschien 1843 das ‚Liederbuch dreier Freunde‘; Storm
lieferte über vierzig Beiträge. Einen Beweis, dass Tycho
Mommsen die restliche Auflage vom Verleger makulieren ließ, was die Seltenheit des Werkes erklären
würde, konnte bei der Durchsicht des Briefwechsels der
Brüder Mommsen jedoch nicht gefunden werden“ (vgl.
Th. Storm Briefwechsel mit Th. Mommsen. Hrsg. v.
H.-E. Teitge, S. 12). – Borst 2089; Teitge 1400; Wilpert/
Gühring 1.
Interessantes Dokument zur Theatergeschichte in
Stuttgart. – Bittschreiben des noch jungen Kapellmeisters Richard Wagner an die Königliche HoftheaterIntendanz in Stuttgart. Wagner hatte das Buch und
Partitur seiner Oper „Rienzi“ ans Hoftheater geschickt
mit der Bitte bis „späthestens in vier Wochen über
die Annahme oder Nicht-Annahme zur Aufführung
derselben“ zu entscheiden. „… Meine Honorar-Bedingungen sind: Fünf und Zwanzig Louisd’or, bei
dem Ankauf der Partitur zahlbar, und: die Hälfte der
Brutto-Einnahme der sechsten Vorstellung der Oper,
welche als Benefiz des Komponisten dem Publikum
anzukündigen sein würde …“. – Auf der Briefrückseite
befindet sich ein ganzseitiger Entwurf des Antwortschreibens an Wagner. „… die Intendanz (vermutlich
Wilhelm von Taubenheim) … bedauert Sie unendlich,
hievon in diesem Augenblick keinen Gebrauch machen
zu können, da sie wegen des bevorstehenden Theaterbaues vorerst keine neue Oper kauft …“ Der Umbau
des Stuttgarter Hoftheaters erfolgte 1845. – Die UA von
„Rienzi“ fand 1842 in der neueröffneten Semper Oper
in Dresden statt und Wagner hatte damit seinen ersten
musikalischen Erfolg. In Stuttgart wurde die Oper erstmals im April 1886 aufgeführt. – Wagner-Briefe-Verzeichnis 414 (dort mit dem Hinweis: unveröffentlicht).
(Uhland, L.). Sechs vaterländische Gedichte. Würtemberg, 1816. 16 S., stockfleckig. Rückenfalz.
Schief beschnitten.
€ 4500,–
Sehr seltener, anonymer Erstdruck. „Uhlands Gedichte
und einige anonym erschienene Flugschriften von ihm
kursierten zunächst unter der Hand, bevor 1816 die
[hier vorliegende] erste Ausgabe ‚Sechs Vaterländische
Gedichte …‘ mit der Verlagsangabe ‚Würtemberg 1816‘
offenbar ohne Uhlands Wissen herauskam.“ (Marbacher Kataloge, Nr. 34, S. 53 f.). „Die meisten Lieder
…, auch außer den vaterländischen, haben politisches
Gepräge, so sehr war seine Seele von den Kämpfen der
Zeit hingenommen. (…). Ein Lied folgt oft rasch dem
andern, … den 24. (Febr. entstand): Württemberg; den
1. Sept.: Das alte Recht; den 3.: Gespräch; den 6.: An die
Volksvertreter …“ (Emma Uhland, Ludwig Uhlands
Leben, S. 122). – Goedeke VIII, 237, 23; Waldmüller
33. – Siehe Abbildung.
Wagner, Richard (1813–1883). Eigenhändiger Brief
mit Datum und Unterschrift. Dresden, 2. August
1844. Quart. 1 Seite. Etwas fleckig. Rückseitig mit
Briefentwurf von anderer Hand. Randläsuren, teils
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Graphik des 20. Jahrhunderts
Liebermann, Max (1847–1935).
„Badende Jungen“. Kaltnadelradierung, 1918. Signiert und bezeichnet:
„I/2. Etat“. 18,5 × 24,0 cm. Schiefler
313 b. Prov.: Slg. Dr. Stinnes, Dr. A.
Klipstein, Lugt 2373a.
€ 2200,–
Liebermann, Max (1847–1935).
„Die Netzflickerinnen“. Lithographie, 1921. Im Stein signiert.
Postkarte zum „Potsdamer Kunstsommer“. 8,0 × 14,0 cm. Achenbach
26/b.
€ 450,–
Marcks, Gerhard (1889–1981).
„Fortuna III“. Holzschnitt auf
Japanpapier, 1954. Signiert. Probedruck. 31,8 × 22,2 cm. Lammek H
241.
€ 450,–
Bissier, Julius (1893–1965). „Werner Schmalenbach
gewidmet“, Julius Bissier, „28. 09. 59“ G. Tusche auf
weissem Ingres. 24,0 × 31,5 cm.
€ 5400,–
Siehe Abbildung.
Gilles, Werner (1894–1961). „Landschaft mit Reiter“. Rohrfederzeichnung, 1937. Signiert. 49,0 × 35,0
cm.
€ 750,–
Gilles, Werner (1894–1961). „Landschaft auf Ischia“. Bleistift auf hellgrauem Zeichenpapier, 1956.
Signiert und datiert. 32,5 × 45,0 cm.
€ 1800,–
Heckel, Erich (1883–1970). „Seiltänzerin“. Radierung, 1963. Signiert, datiert und bezeichnet. Auflage
31 Expl. 24,9 × 16,2 cm. Dube 192 II.
€ 1200,–
Heckel, Erich (1883–1970). „30.Jahresblatt: Feigenblatt und Früchte“. Holzschnitt, 1960. Signiert und
datiert. 18,3 × 12,9 cm. Dube H 433.
€ 500,–
Heckel, Erich (1883–1970). „33. Jahresblatt: Stillleben“. Holzschnitt, 1963. Signiert und datiert.
18,3 × 11,2 cm. Dube H 449.
€ 500,–
Kerkovius, Ida (1879–1970). „Schwäne“. Farbkreide um 1930. Monogrammiert, signiert und betitelt. 25,0 × 40,0 cm.
€ 6200,–
144
Marcks, Gerhard (1889–1981).
„Strauße“. Holzschnitt auf Japan,
1955/56. Signiert und nummeriert. 10/25. 25,8 ×
31,1 cm. Lammek H 250.
€ 1200,–
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Löwe und Zebras“. Holzschnitt auf Japan, 1956. Signiert und
nummeriert. 43/50. 15,8 · 32,7 cm. Lammek H
252.
€ 1200,–
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Die Katze“, Linolschnitt auf Japan, 1967. Signiert und nummeriert.
5/13. 53,0 × 67,0 cm. Lammek L 8.
€ 1500,–
Siehe Abbildung.
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Sitzender Knabe“.
Bleistiftzeichnung auf Papier. Signiert. 28,0 × 17,0
cm.
€ 300,–
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Auflehnung II“.
Holzschnitt auf Bütten, 1947. Signiert. Blatt 10 der
Mappe „Orpheus“. 10 Holzschnitte zu den Versen
des Ovid. 34,0 × 20,5 cm. Lammek 180.10. € 250,–
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Tod durch die
Mänaden“. Holzschnitt auf Bütten, 1947. Signiert.
Bl. 11 der Mappe „Orpheus“ 10 Holzschnitte zu
den Versen des Ovid. 30,4 × 33,2 cm. Lammek
180.11.
€ 250,–
Marcks, Gerhard (1889–1981). „Totenklage“.
Holzschnitt auf Bütten, 1947. Signiert. Bl. 6 der
Mappe „Orpheus“ 10 Holzschnitte zu den Versen
des Ovid. 15,1 × 29,0 cm. Lammek 180.6. € 250,–
Miró, Joan (1893–1983). Mappe von Rafael Alberti:
„Maravillas con variaciones acrosticas en el jardin de
Miró. Litografias de Joan Miró“. Mit 20 signierten
Lithographien. 1.500 Expl., nummeriert von 301
bis 1.800. Expl. Nr. 437. Ediciones poligrafo, S.A.;
Barcelona 1975.
€ 2900,–
Sintenis, Renée (1888–1965). „o.T.“. Zeichnung.
Monogrammiert. 30,0 × 23,5 cm.
€ 900,–
Sintenis, Renée (1888–1965). Mappe: „31 Holzstiche zu des Longus Hirtengeschichten von Daphnis
und Chloe“. Verlag Dr. E. Hauswedell, Hamburg.
Auflage 230 Expl., davon 30 auf Japan. Signiert.
Exemplar Nr. 26.
€ 3800,–
Weidl, Seff (1915–1972). „Figurenstudie“. Aquarell
auf Bütten. Signiert. 34,0 × 28,0 cm.
€ 250,–
Orlik, Emil (1870–1932). „Marktweib“. Farbholzschnitt um 1898. Signiert. Aus „Kleine Holzschnitte“. 10,4 × 7,3 cm.
€ 150,–
Wörn, Walter (1901–1963). „Badende“. Zeichnung, 1949; Unbezeichnet. 20,8 × 29,9 cm. Z 526.
€ 300,–
Schneider, Herbert (1924–1983). „Tanz auf grünen
Blättern“. Bleistift 1975. Signiert und datiert, betitelt. 43,0 × 55,0 cm.
€ 450,–
Wörn, Walter (1901–1963). „Figurengruppe am Geländer“. Bleistift. Monogrammiert. 10,4 × 10,2 cm.
€ 250,–
Literatur
Feinhals, Josef. Non Olet oder die heiteren Tischgespräche des Collofino über den Orbis Cacatus.
Mit Widmung des Autors. Auflage 300.
€ 90,–
Levy, Rudolf. Lieder des alten Morelli. Privatdruck
der Galerie Flechtheim 1922. Mit zahlreichen Illustrationen, das erste Portrait handsigniert von Rudolf
Grossmann und am Ende des Buches von Rudolf
Levy und mit Widmung an Alex Vömel. Auflage
200, Nummer 44. Mit leichten Flecken auf dem
Einband.
€ 250,–
Ringelnatz, Joachim. Fahrensleute. Verlag der Galerie Flechtheim. Erschienen in einmaligen Auflage
vom 125 Exemplaren. Geschmückt mit Kaltnadelradierungen von Otto Schoff, jeweils signiert. Am
Ende nummeriert mit Nummer 95, signiert von
Joachim Ringelnatz.
€ 800,–
Uhde, Wilhelm. Von Bismarck bis Picasso. Erinnerungen und Bekenntnisse. Mit 6 Illustrationen.
Zürich, Oprecht, 1938.
€ 50,–
145
Antiquariat Dieter Zipprich
Stand 37
Karolinenstraße 18 · 96049 Bamberg
Telefon: +49 (0)951 50 99 32 00
E-Mail: antiquariat.zipprich@freenet.de · Internet: www.antiquariat-zipprich.de
Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten
Geschichte
Brotuff, Ernst, Georg Hahn u. a. Historia Martisburgica. Darinnen Chronica Ditmari, Bischoffs
zu Marßburg, von seiner Zeit Geschichte, nemlich
Kayser Henrici Aucupis, Ottonis Magni, Ottonis
II. Ottonis III. und Henrici Claudi, in acht unterschiedenen Büchern beschrieben. Hierzu seind von
wegen verwandnis der zeit und orts kommen, der
thewren Helden Wiprechten, Vatern und Sohnes,
Graffen zu Groitzsch, Marggraffen zu Lausnitz und
Burggraffen zu Magdeburg: Item Hertzog Friederichen, des ersten, und Ditzmanni Gebrüdern, L.
in Thüringen und Marggraffen zu Meissen löbliche
Thaten. Ingleichen Merseburgische Chronica und
Antiquitates … 4 Teile in 1 Band. Leipzig, Groß,
1606. Mit 90 Textholzschnitten (79 Porträts, tls.
in Schmuckbordüren, 11 Wappen) sowie 2 Holzschnitt-Druckermarken, zahlr. Schmuckinitialen,
Schlussvignetten und Titelbordüren. 8 nn. Bl., 264
S.; 1 nn. Bl., S. 279–412; 4 nn. Bl., S. 433–702, 7 nn.
Bl. Folio, Halblederband um 1800 (etwas beschabt)
mit goldgepr. Rückentitel, Rückenverg. und Buntpapierbezug.
€ 2500,–
VD17 3:640690Z. Potthast 548 a. Graesse II, 410 (Ditmarus, Anm.). Erste Ausgabe. – Bedeutendes, reich
illustriertes Sammelwerk zur Geschichte Merseburgs,
zugleich wichtige Quelle für die Reichsgeschichte unter
den Ottonen, darunter die berühmte Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg (975–1018) in dt. E.
A., sowie: I. Garzon von Bononien (d. i. Giovanni Garzoni): Chronica, oder Historienn von dem löblichen
Thewren Helde, Graff Wiprechten zu Groitzsch in
Meissen … Item, Ein ander Chronica, von des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn
Friderichen, Landgraffen in Döringen, Marggraffen zu
Meissen … II. Ernst Brotuff: Chronica und Antiquitates des alten Keyserlichen Stiffts, der Römischen Burg,
Colonia, unnd Stadt Marßburg, an der Sala in öbern
Sachsen … III. Georg Hahn: Historiae Martisburgicae,
Das ist, der Merseburgischen Chronica Appendix oder
Continuatio … – Durchgängig etwas gebräunt und
gering fleckig. Einige wenige Bl. mit kl. Randschäden.
Insges. schönes Exemplar des raren Leipziger Druckes,
die Holzschnitte in kräftigen Abzügen.
Thietmar von Merseburg. Chronici Ditmari Epsicopi Mersepurgii, libri VII, nunc primum in lucem
editi. Accessere de vita & familia Ditmari, tam
paterna quam maternae stirpis, item de veteribus
146
Mysniae Marchionibus, usque ad Conradum, Timonis F. ex historia Ditmari context & expositiones.
Herausgegeben von Reiner Reineck (Reinero Reineccio). Gezählt werden nur 7 Bücher, es sind aber
tatsächlich 8. – Angebunden: Reineccius, R.: Origines illustriss. stirpis Brandeburgicae, seu Historiae
Expositiones geminae de nobiliss. et antiquiss. Welforum prosapia. E Germanica Lingua in Latinam
conversae. Item Commentarius de Marchionum &
Electorum Brandeburgicum … progenie deducta.
Frankfurt a. M., A. Wechel, 1581 u. 1580. 6 nn. Bl.,
123 S., 3 nn. Bl., 81 (1) S., 1 w. Bl. verso mit wdh.
Druckermarke, ein gef. Stammbaum. Folio, flex.
Pgt. d. Zt. mit handschr. Rückensch. Etwas fleckig.
€ 2000,–
VD16, D 2094. Adams D 695 u. VD16, R 860. Wegele
436. – Kritische Ausgabe der für die ottonische Spätzeit wichtigen Chronik des Bischofs von Merseburg,
mit Genealogie des Autors und Ergänzungen über die
Geschichte der Mark Meißen. Die Geschichte der Stadt
Merseburg und die Geschicke und Taten der „frommen Könige Sachsens“ waren für T. eng miteinander
verbunden, beides zu schildern war seine Absicht.
Angebunden ist die erste lat. Ausg. der Geschichte
Brandenburgs, mit bes. Augenmerk auf den Übergang
an die Hohenzollern. – Zu Reineccius: VD16, R 860.
Adams R 326. ADB XXVIII, 17f. Der MelanchthonSchüler Reiner Reineck (1541–1595) unterrichtete in
Helmstedt und war Hofhistoriker der Herzöge von
Braunschweig-Lüneburg. „Er hat sich in Frankfurt um
die Erforschung der brandenburgischen Geschichte,
namentlich durch seine ‚Chronik des Chur- und fürstl.
Hauses der Markgrafen zu Brandenburg‘ (Wittenberg 1580), die 1581 auch in lateinischer Bearbeitung
erschien, wesentliche Verdienste erworben“ (ADB).
(Enthält: Historia de vita Hugonis et Theodorici,
March. Brandeburgensium von Georgio Sabino). –
Text vereinzelt ein wenig fleckig. Titel und letztes Blatt
alt gestempelt, Besitzeintrag von alter Hand. Gutes
Exemplar.
Zobel, Chr. (Hrsg.). Sachsenspiegel. Auffs newe
ubersehen, mit Summariis und newen Additionen
… durch Christoff Zobel. Leipzig, E. Vögelin, 1569.
6 nn. Bl., 528 (recte 540) röm. num., 43 nn. Bll. Mit
1 blattgr. Wappen-Holzschnitt sowie HolzschnittDruckermarke auf dem Titel u. am Ende. Folio, Pgt.
d. Zt., in mod. Pgt.-Schuber.
€ 3600,–
VD 16, D 752. BM STC, German Books S. 343.
Vgl. Stintzing/L. I, 549 und Kaspers S. 38. Nicht
bei Adams. – Berühmte Bearbeitung des Sachsenspiegels durch den sächsischen Juristen Christoph
Zobel (1499–1560). Er „übersetzte den Sachsenspiegel
in den Meißner Dialekt und ins Lateinische, um den
Wünschen der sächsischen Praxis nach einem verständlichen Recht entgegenzukommen“ (Kleinheyer/
Schröder S. 341). – Angebunden: Peinlich Halßgericht
… Keyser Carols deß Fünfften, und deß Heyligen Römischen Reichs peinlich Gerichtsordnung, auff den
Reichßtägen zu Augspurg und Regenspurg, in jaren
dreyssig, und zwey und dreyssig gehalten, auffgericht
und beschlossen. Frankfurt, P. Schmidt für H. Feyerabend, 1569. 6 nn., 29 röm. num. Bl. Mit Titelholzschnitt und 6 Textholzschnitten sowie großer Holzschnittdruckermarke am Ende. – Schön illustrierte
Ausgabe der Carolina, die 1532 ratifiziert wurde. „Die
Hals- oder Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls
V. (…) trägt als wahrhaft reformierendes Gesetzes-
werk trotz ihrer ausdrücklich subsidiären Geltung zu
einer weitgehenden Neugestaltung des Strafrechts bei
(…) und bleibt Grundlage und Ausgangspunkt eines
gemeinen deutschen Strafrechts“ (Kasper, S. 132).
Die interessanten Holzschnitte (vom Petrarcameister
u. a.) stammen aus frühen Ausgaben. Gezeigt werden
Reichstagssitzung, Jüngstes Gericht, Doppeladler
über Wappen, Gerichtsverhandlung, Folterung und
Peinliches Verhör. VD 16, D 1086. Nicht im BM STC
und bei Adams. – Zustand für beide Werke: Stellenw.
schwach gebräunt und tls. im Ober- und Unterrand
etw. wasserrandig, vereinz. fleckig, 1 Bl. mit restaur.
Einriss, vord. flieg. Vorsatz mit Eckabschnitt, vord.
Innengelenk leicht gelockert. Oberes Kapital leicht
eingerissen, unteres Kapital mit kl. Fehlstelle, Ecken
bestoßen. Insges. gutes Exemplar aus dem Besitz
des Juristen Heinrich Giesebert (1604–77) mit dessen
Besitzeintrag auf dem ersten Titelblatt, dat. 1649 (mit
wenigen Marginalien und Unterstreichungen von seiner Hand).
Theologie
Benediktinischer Psalter. Psalterium Monasticum,
dispositum per hebdomadam secundum regulam
Sancti Benedicti. Cum ordinario officii de tempore.
Ex breviario monastico Pauli V. P. M. auctoritate
nuper recognito. Toul, Belgrand und Laurent, 1642.
Titel in rot-schwarz, Titelkupfer von L. Gaultier.
11 nn. Bl., 399 (1) S., XC S., 135 (recte 133) S. Paginierung zweimal springend. Rot-Schwarz-Druck,
Quadratnotation auf je 4 roten Notenzeilen. Gr.Folio, blindgepr. Schweinsleder d. Zt. auf 6 Bünden
über Holzdeckeln, 10-teilige getriebene Messingbeschläge, intakte Schließen, Rotschnitt, Blattweiser
aus älterem Pergament (Makulatur). Einbd. etw.
angegraut, Kopf leicht beschädigt.
€ 1900,–
Vollständiges Exemplar. Seltener, prachtvoller Druck
aus Toul (nicht bei KVK, Graesse und Brunet). Der
Titelkupfer zeigt die Hl. Hidulphus und Vitonus. –
Durchgehend leicht gebräunt, einzelne von alter Hand
hinterlegte und tls. handschriftl. ergänzte Ein- und
Ausrisse. Vorderer Innenfalz alt verstärkt, Titel am
Rand fleckig.
Major, Johannes (auch John Mair oder Haddingtonus Scotus). Quartus sententiarum Johannis
Majoris. Paris, Philippe Pigouchet für Jean Granjon,
29. VI. 1509. 3 nn., 1 w., CCXXIV Bl., 20 nn. Bl., mit
Verlegermarke in vierteiliger Metallschnitt-Bordüre
auf dem Titel, Wappenholzschnitt auf Titelrückseite,
einigen schwarzgrundigen Metallschnitt-Initialen u.
Metallschnitt-Druckermarke. Folio, mod. Pgt mit 4
Bindebändern.
€ 2500,–
Adams M 251. Shaaber M 45; STC 298. Vgl. Panzer
VII, 536, 312 (kollationsgleiche Variante mit Verlagsadresse Poncet le Preux). – Schöne und seltene Pariser
Postinkunabel mit dem Kommentar des schottischen
Theologen und Philosophen John Major (1469–1550)
zum 4. Buch der Sentenzen des Petrus Lombardus.
Auf dem Titel die von vier Zierleisten umgebene Marke
des Verlegers Jean Granjon (Renouard 395), verso das
Lilienwappen, auf dem ersten nn. Bl. am Schluss die
Marke des Druckers Philippe Pigouchet (Renouard
919). – Titel mit kl. Tintenwischer, die letzten Bl. gering
angeschmutzt u. wurmstichig, sonst aber ein schönes
Exemplar. – Siehe Abbildung.
147
Tafeln
Tafel 1
Wigalois mit dem Rade. Mit 31 großen Bildern illustrierte mittelhochdeutsche Epenhandschrift.
Elsaß um 1420.
Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 19
Tafel 2
Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 19
Tafel 3
A. G. Busbeck
E. T. A. Hoffmann, Contessa und Fouqué
Friedrich Gottlieb Klopstock
Wolfgang Braecklein · Stand 52
Tafel 4
Hans Jacob Christoph v. Grimmelshausen
F. H. Ziegenhagen mit Musik von W. A. Mozart
Wolfgang Braecklein · Stand 52
Tafel 5
Kaspar Stielers Liebesliedbuch
J. G. Zimmermann. Ueber die Einsamkeit
Wolfgang Braecklein · Stand 52
Tafel 6
Spätbarocker Silbereinband
E. de Rogissarts Italien-Tafelwerk
Wolfgang Braecklein · Stand 52
Tafel 7
Schiestl’s Inspirationen
im Skizzenbuch:
Schiestl, Rudolf. Skizzenbuch aus dem Jahr 1929 mit 40 Blatt Originalzeichnungen in Bleistift.
„Karlsruhe / Stuttgart / Kalchreuth“. 19,2 × 11,6 cm (Blattgröße: 19,4 × 13 cm). Genieteter OriginalPappband der Firma Georess.
€ 4500,–
Sehr wohl erhaltenes, umfangreiches Original-Skizzenbuch von Rudolf Schiestl (Würzburg 1878–1931
Nürnberg). Schiestl war Schüler von Franz von Stuck und seit 1910 Professor für Graphik in Nürnberg.
Während des Ersten Weltkrieges war er 1917 künstlerischer Leiter der Liller Kriegszeitung. – Seine Radierungen, Zeichnungen und Holzschnitte sind weit über seine fränkische Heimat hinaus berühmt geworden
(z. B. „Der Tod von Basel“). Für den Künstler ist das Skizzenbuch ein besonderer Ort. Ernst Ludwig
Kirchner bezeichnete dies als „Ekstase des ersten Sehens“. Nahezu alles, was für Schiestl von Interesse war,
wurde in Skizzen festgehalten „Eine Butterdose, ein Wirtshausschild regte ihn künstlerisch nicht minder
an und wurde ebenso abgezeichnet wie ein seltener Kopf oder ein eigenartiger Baum“ (Kielmann). – Das
erste Blatt mit seinem Namenszug und dem Jahr 1929 versehen. Einband etw. fleckig.
Fons Blavus Antiquariat · Stand 36
Das erste weibliche Skelett der Medizingeschichte
in einem Anatomie-Atlas.
Platter, Felix. DE CORPORIS HVMANI STRVCTVRA
ET VSV LIBRI III. Tabvlis methodicè explicati, ICONIBVS
accuratè illustrati. Qui libri
cùm Operi practico recens ab
eodem autore edito plurimùm
inseruiant, denuò sunt publicati. LIBER PRIMVS. Corporis humani partium simplicium
structura & vsus. (- LIBER
SECVNDVS. Corporis humani
partium compositarum & vsus.
– LIBER Tertius. Corporis humani partium pericones delineatarum explicatio). Drei Teile in
einem Band gebunden. [Titelauflage]. Basel: König 1603. 4
nnum. Blätter, Seite 1 – Seite
140; Seite 141 – Seite 197, eine
Seite ‚Errata‘, ein Blatt mit Frobens Druckermarke verso; Zwischentitel, ein Blatt, 50 numerierte Blätter (Kupferstiche mit
Erläuterungen synchron-optisch). Farbschnitt. Guter Pergamentband der Zeit auf sieben durchgezogenen Bünden
mit geprägtem Rückentitel.
4to.
€ 6500,–
Prächtiger Anatomie-Atlas in
der Tradition Vesals mit der ersten Abbildung eines weiblichen
Skeletts in der Medizingeschichte
und zum ersten Mal mit sämtlichen Abbildungen in detailgenauen Kupferstichen (statt Holzschnitte). Auch ein menschlicher
Embryo und ein Kind sind hier
zum ersten Mal dargestellt. Felix
Platter (Basel 1536–1614 Basel)
gilt neben Vesal als Pionier der
pathologischen Anatomie. Nach
dem Studium der Medizin (1552–
1557) in Montpellier und nach
Reisen durch Frankreich und Deutschland wurde er 1571 zum Stadtarzt und Professor der Universität
Basel ernannt, deren Rektor und Dekan er mehrfach gewesen war. Felix Platter leitete 1557 die erste Sektion einer menschlichen Leiche in Deutschland, auf die während seiner 50jährigen ärztlichen Tätigkeit ca.
300 weitere folgten. Er gilt als einer der Begründer der Gerichtsmedizin und hatte bereits 1583 herausgefunden, dass die Augenlinse zur Fokussierung des Bildes auf dem Augenhintergrund dient. Bei der
vorliegenden Titelauflage der ersten Auflage von 1583 bei Froben hat sich dessen große Druckermarke
auf Blatt Bb4 erhalten. „A milestone in the history of medical illustration“ (Herrlinger 129–131). – Textteil mit Feuchtrand im Fußsteg. Vereinzelt zeitgenössische Marginalien meist in den Außenstegen. Einband berieben, untere Ecken stärker bestoßen. Gutes Exemplar. (VD17 14:019458Q; Adams P 1405 nur
mit Teil 3; ADB XXVI, 266; Choulant/Frank 216; Hirsch-Hüb. IV, 585; NDB XX, 518; Paisey BL-STC
17: P 739; Wellcome 66263/D).
Fons Blavus Antiquariat · Stand 36
Tafel 8
Tafel 9
Großer Guckkasten in Buchform
Antiquariat F. Neidhardt · Stand 54
Trentsensky, Joseph. Oesterreichische Heerschau in 52
Blättern. Wien, Verlag der Trentsenskyschen Kunst und
Musikalienhandlung, o. J. (circa 1820/30). Large folio
(44,5 × 37,5 cm), contemporary pasteboard and cloth box
with lithographic title pasted on the upper cover, containing 52 lithographic plates (including the title, and the table
with the scheme of the work) all of them in beautiful contemporary coloring; with an extra added (unfinished) drawing.
€ 6500,–
All the plates are showing officers of the Austrian army in full
uniform, often riding their horses, and are very finely colored. First edition, very rare, here complete with all the plates,
and unknown to most of bibliographies.
Book of Hours. Printed on vellum, Use of Rome, in Latin
with some French. Paris, printed by Nicolas Higman for
Guillaume Eustace, 1516. 8vo. (ca. 140 × 86 mm), 152 leaves,
late 16th cent. vellum binding, complete, with fourteen large
and one small finely illuminated metal-cuts.
€ 13 000,–
Guillaume Eustace was a prolific Parisian bookseller, recorded from 1497 to 1535. He was one of only
two publishers to have been granted by the king, Louis XII, a personal privilege to issue new titles; the
other one was the famous Parisian printer and bookseller Antoine Vérard. The present edition was published in 1516, as is stated in two colophons; it is the product of a collaboration with the printer Nicolas
Higman (also spelt Hygman), with whom Eustace worked regularly in the second decade of the 16th century. Bohatta was not aware of the existence of this particular edition, though he mentioned another one,
in his „Bibliographie der Livres d’Heures“, also with an almanac running from 1516 to 1530, but with the
date of 20 October 1516 on the title-page (Bohatta 993 and 994). The present edition seems to be quite
rare and we have been able to trace only one other copy (Christie’s, New York, 7 October 1994, lot 104).
Rambaldi Studio Bibliografico · Stand 33
Tafel 10
Tafel 11
Bertolt Brecht
„An die
Tänzerin
Leistikow“
Rainer Maria Rilke. Duineser Elegien.
Antiquariaat Die Schmiede · Stand 48
Tafel 12
Luther, Martin, Alle Bücher und Schrifften. 8 Bände. Mit 8 teils wiederholten TitelholzschnittVignetten und 8 (6 wiederholten ganzseit.) Textholzschnitten. Blindgeprägte Schweinslederbände
der Zeit auf Holzdeckeln, jeweils mit 2 intakten Schließen, monogrammiert und datiert „ZV S.
Thomas 1578“. Jena, D. Richtzenhan und Th. Rebart, 1568–1577.
€ 18 000,–
Einheitlich gebundenes Exemplar der Jenaer Luther-Gesamtausgabe in sehr guter Erhaltung. Wie meist
aus versch. Auflagen: Bände I–V im vierten Druck, Bände VI–VIII im dritten, mit dem oft fehlenden
Register von T. Kirchner. – Aus dem Erstbesitz der Thomaskirche in Leipzig, angeschafft von deren Superintendenten, dem bedeutenden Reformator und Kirchenlieddichter Nikolaus Selnecker (1530–1592).
Antiquariat Franz Siegle GmbH · Stand 20
Tafel 13
Sachs, Hans. Sehr herrliche Schöne und warhaffte Gedicht. Nürnberg 1560.
Geschenkexemplar mit beziehungsreichem Hans Sachs-Autograph.
Aus der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen
Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 30
Tafel 14
Außergewöhnliches Widmungsexemplar von Friedrich Wilhelm J. Schelling
Schiller, Friedrich von. Don Karlos. Leipzig 1802.
In einem prachtvollen deutschen Intarsien-Maroquinband der Zeit
Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 30
Tafel 15
Der Prototyp des Dichters, in „Lebensgröße“: König David beim Harfenspiel
Daniela Kromp · Stand 50
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Eine Momentaufnahme aus 55 Jahren Messegeschichte.
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29. bis 31. Januar 2016, innerhalb der 55. Stuttgarter Antiquariatsmesse
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Benefiz-Auktion geleitet von Godebert M. Reiss, Musik, Buffet
Katalog
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Biester, Wulf D. von Lucius u. a. Verband Deutscher Antiquare e. V., Stuttgart
2016. 148 Seiten. Englische Broschur.
ISBN 978–3-9815734–4-2 (20 Euro; während der Messe 10 Euro)
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»Dem heitern Himmel ew’ger Kunst entstiegen …« Die Mörike-Sammlung Klaus
Berge, beschrieben von Edgar Harwardt. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2014.
318 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur.
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Cotta - Der Verleger der Horen. Cottas Archiv, vorgestellt von Helmuth Mojem.
Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2013. 92 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur.
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Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. 2011. Mit einem
Essay und 20 historischen Fotografien. 432 Seiten. Leinenband, Fadenheftung
und zwei Lesebändchen.
ISBN 978-3-9812223-2-6 (68 Euro)
Achim Hall: Auf fliegendem Vorsatz. Widmungen von Thomas Mann. Katalog:
Friedrich Pfäfflin. 2012. 94 Seiten. Mit zahlreichen Illustrationen. Broschur.
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Friedrich Pfäfflin: Levy & Müller - Verlag der Herold-Bücher Stuttgart. 1871 .
1895 . 1933 . 1936 . 1949 . 1951 . Verlagsgeschichte . Bibliographie . Autoren. 2010.
160 S. Mit ca. 120 teils farbigen Abbildungen. Broschur.
ISBN 978-3-9812223-4-0 (48 Euro)
Max Ziegert: Schattenrisse deutscher Antiquare – Persönliche Erinnerungen aus
den Jahren 1870 bis 1915. Herausgegeben von Reinhard Wittmann. 2009. 93 S.
Mit Illustrationen. Broschur.
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Pfäfflin. 2008. 71 S. Mit einer Farbtafel und Illustrationen.
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Gedichtmanuskript, zweisprachig mit zweifacher
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III. 1853. 1 S. Tinte und Bleistift auf Velinpapier.
Dreiseitiger Goldschnitt. Folio.
Lange verschollene Niederschrift und Übersetzung des 1851 im „Romanzero“ veröffentlichten
Gedichts „Das Glück ist eine leichte Dirne“, entgegen der Behauptung der kritischen Ausgaben
(die sich auf eine unvollständige Abschrift stützen
mussten) mit mehreren Abweichungen gegenüber der Druckfassung. Ein seltenes eigenhändiges
Blatt Heines aus den letzten Jahren seiner „Matratzengruft“: Seit Jahren schrieb Heine fast ausschließlich durch Sekretärshand und gebrauchte
kaum noch die Feder. François Buloz, Herausgeber der „Revue des Deux Mondes“, hatte den
schwerkranken Dichter am 19. März 1853 mit
seiner Frau Marie besucht.
¶ Heine, Briefwechsel, hg. von F. Hirth, Bd. 3
(Berlin 1920), S. 334f., Nr. 990; Erste GA nach den
Hss., hg. von F. Hirth, Bd. 3 (Mainz 1952), S. 459f.,
Nr. 1189. Säkularausg., Bd. 3, Kommentar, S. 244f.
Düsseldorfer Ausg., Bd. 3/2, S. 734f.
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Peter Drach, vor April 1487]. 129 Bll. (ohne das l.
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Hexen darlegt und, von der neuen Technik des
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Meinhard Knigge (Stand 35)
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128 Seiten mit ca. 70 beschriebenen Objekten zur
Dadabewegung in Zürich von 1916–1920. Mit
zahlreichen Abbildungen. Erscheint Anfang 2016
anlässlich des 100jährigen Dada-Jubiläums (Schutzgebühr ca. 50 €)
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Katalog 180 / Teil 2 – Berlin Ansichten von 1815 bis
ca. 1880 (Schutzgebühr 10 €)
Katalog 195 – Portraits. 3420 Nummern
Katalog 196 – Güter und Herrensitze in Deutschland. 1271 Nummern
Katalog 199 – Ansichten und Landkarten aus
Deutschland. Ca. 4000 Nummern
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Ca. 40 Nummern (Schutzgebühr 5 €)
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Messeliste
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Rubriken Opernpartituren, Klavierauszüge, Symphonien, Orchesternoten, Opernliteratur, MusikGeschichte und -Theorie, Musikinstrumentenkunde, Musiker-Autographen
185
Verfasser- und Künstlerregister
Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten und die Tafelnummern
A
Abel, Gottlob Friedrich 91
Adam, Georg 109
Adam, Victor 52
Aesop 92
Agricola, Johann 51
Albertinus, Aegidius 128
Albertus Magnus 8, 132, 138
Album amicorum 71, 122
Alphonsus de Spina 72
Altenberg, Peter 82
Amman, Jost 72
Anich, Peter 17
Anthing, Johann Friedrich 15
Aquila, Pietro 64
Arnim, Bettine von 138
Arp, Hans 78, 80, 103, 140
B
Bach, C. P. E. 142
Bachmann, W. 66
Baldung Grien, Hans 120
Balthusz 62
Bang, Thomas 46
Bartholomaeus Anglicus 88
Bastide, Martin de la 42
Bauhin, Johann 86
Baumann, Oscar 82
Beethoven, Ludwig van 89, 132
Bellmer, Hans 103
Bender, Hans 112
Benedicti, H. 124
Benjamin, Walter 21
Benn, Gottfried 21, 103
Benoit, Pierre 112
Bergner, Anna 67
Bernardus Trevisanus 88
Bernoulli, Hans 57
Bessa, Pancrace 120
Biblia Germanica 110
Birken, Sigmund von 72
186
Bissier, Julius 144
Blaeu, W. 124, 125
Blüher, P. M. 67
Blumenthal, Karl 86
Böhme, Jacob 114
Boldrian, Sixtus 67
Bonaventura 92
Bonfils, Felix 64
Borchardt, Rudolf 104
Bordone, Benedetto 11
Bosio, Antonio 76
Bouillon, François 64
Bouzonnet-Stella, Claudine 73
Braque, George 112
Braune-Berlin, Clara 67
Braun, Isabella 52
Brecht, Bert 104, Tafel 11
Brenz, Johannes 51
Breton, André 103
Broch, Hermann 104
Brotuff, Ernst 146
Brunfels, Otto 50
Bürger, Gottfried August 71
Buffon, George Louis Leclerc
de 38, 85
Burchartz, Max 104
Burnat-Provins, Marguerite 74
Busbeck, A. G. von 24, Tafel 3
Colette, Sidonie-Gabrielle
Claudine 52
Contessa, E. W. 24
Courcelle-Seneuil, Jean Gustave
57
Cowper, William 77
Crescenzi, Pietro de 72
Curtis, John 58
Cyprianus, Caecilius 86
C
E
Cage, John 12
Canaletto (Bernardo Bellotto)
49
Canetti, Elias 35
Caracciolus, Robertus 72
Catullus, Gaius Valerius 73
Celan, Paul 81
Char, René 81
Charleton, William 32
Chernyshevsky, Nikolai 55
Cicero, Marcus Tullius 26
Eckardt, J. L. von 99
Egly, M. de 65
Engelhard, Caroline 138
Engelhardt, Georg 92
Eulenberg, Herbert 111
D
Dante Alighieri 63
Dapper, Olfert 130
D’Aviler, C. A. 92
Debreu, Gerard 57
Dehmel, Richard 64, 112
Delcourt, Pierre 79
Demidoff, A. 58
Diderot, Denis 92
Dieu, Louis de 46
Digasser, Martin 41
Dionysius Bertochu 72
Döblin, Alfred 21, 102
Dohm, Christian Wilhelm 128
Dorst, J. G. L. 65
Doubleday, E. 58
Dürer, Albrecht 68
Dupuy, Patricia 62
F
Feinhals, Josef 145
Fischer, Johann Christian 122
Fischer von Erlach, Johann
Bernhard 89
Flanderky, Paul 68
Foresti, Giacomo Filippo 11
Forster, Georg 130
Fouqué, Friedrich de la Motte
24
Frambotti, Paolo 49
France, Anatole 100
Freud, Sigmund 118
Friedel, Luise Beate A. 67
Friedrich II., der Große 34, 136
Frischlin, Nikodemus 40
Frisi, Paolo 28
Frith, Francis 27, 89
Fuchs, Ernst 64
Fugger, Christoff 123
G
Gaertner, J. 59
Galilei, Galileo 8
Gampp, Josua Leander 78
Gastl, Johann 29
Gebauer, Friedrich 68
Geisler, A. F. 66
Gellius, Aulus 73
George, Stefan 70, 86
Gilles, Werner 144
Ginsberg, Herbert 14
Goethe, Johann Wolfgang von
20, 27, 99, 104, 111, 129
Gontcharova, Natalia 63
Gracq, Julien 136
Grasmeyer, Georg Ludwig
Wilhelm 56
Greaves, John 123
Greiffenberg, Catharina Regina
von 24
Grieshaber, HAP 140
Grimmelshausen, H. J. C. von
24, Tafel 4
Gröttrup, Bernhard 78
Grosz, George 87, 103
Grotius, Hugo 88
Grueber, Bernhard 83
Grupen, Christian Ulrich 138
Gülich, Gustav von 57
Günzerodt, Werner 113
Gurlitt, Cornelius 72
H
Hackspan, Theodor 46
Haeckel, Ernst 36
Hagecius von Libotschan,
Wencel 132
Hahn, Georg 146
Hamm, Eugen 102
Hansselmann, C. E. 121
Haupt, Gottfried Jacob 125
Haydn, Joseph 142
Hayne, Friedrich Gottlob 90,
114
Hebel, Johann Peter 20
Heckel, Erich 54, 120, 144
Hecker, Friedrich 134
Heller, J. 98
Hellwig, L. Christoph de 139
Herold, Rainer 113
Hervilly, E. de 135
Hesse, Hermann 21, 54, 78
Hevelius, J. 98
Hippocrates 9
Hiroshige, Utagawa 31
Hodler, Ferdinand 29
Hölderlin, Friedrich 82, 136
Hoffmann, E. T. A. 24, Tafel 3
Hoffmann, Josef 133
Hoffmann von Hoffmannswaldau, C. 131
Hofmannsthal, Hugo von 21
Hokusai, Katsushika 106
Holz, Heinrich 104
Homann, Johann Baptist 132
Honegger-Lavater, Warja 63
Horae B. M. V. 84, Tafel 10
Horrebow, N. 65
Horvath, Ödön von 21, 35
Hueber, Blasius 17
Hus, Jan 126
Hutten, Ulrich von 126
J
Jaeckel, Willy 112
Janco, Marcel 80
Janel 46
Jörg, Ingrid 63
Jünger, Ernst 21, 113
Jünger, Friedrich Georg 87
Junker, Carl Ludwig 92
Juvenal 73
K
Kafka, Franz 21, 35, 36, 37, 142
Kannegießer, Friedrich August
22
Kant, Immanuel 129
Karadzic, Vuk Stefanovic 133
Keller, Gottfried 20
Kerkovius, Ida 144
Khuen-Belasy, Johann Jakob
von 132
Khunrath, Conrad 46
Kier Prem, Michele 64
Kilian, Wolfgang 94
King, Martin Luther 118
Kirchner, Ernst Ludwig 102
Kitano, Tsunetomi 30
Kleist, Heinrich von 20
Klingemann, August 92
Klinger, Max 111, 133
Klopstock, Friedrich Gottlieb
24, Tafel 3
Klopstock, Margareta 139
Klossowski de Rola, Balthazar
62
Knorr, Georg Wolfgang 130
Knorr von Rosenroth, C. 114
Köpfel, Wolfgang 51
Kokoschka, Oskar 103
Koldewey, Karl 38
Koran 36, 116
Koson, Ohara 107
Krämer, Bernard August 56
Krapf, J. L. 64
Krauss, Johann Carl Cornelius
57
Krauss & Comp. 133
Kreidolf, Ernst 79
Kreslin, Georg 38
Küppers, Paul Erich 87
Küster, G. G. 39
Kuhlmann, Quirinus 24
Kunisada, Utagawa 106
L
Lacepède, Bernard Germain
Étienne de 85
Lachmann, H. W. L. 66
La Fontaine, J. de 111
Lama, Giuseppe de 52
Lansbergius, Philippus 9
La Roche, Sophie von 139
Lasker-Schüler, Else 87, 102
Launhardt, Wilhelm 57
Laurentius von Schnüffis 36
Lebenwaldt, Adam von 133
187
Lechter, Melchior 70, 87, 113
Lehmann, P. A. 25
Leiberg, Helge 113
Leibniz, Gottfried Wilhelm
von 118
Lenz, Jacob Michael Reinhold
142
Lesseps, J. B. B. de 42
Lesser, Friedrich Christian 92
Lessing, Gotthold Ephraim 20
Leuchte, Paul 69
Levy, Rudolf 145
Liebermann, Max 144
Liébert, Alphonse 37
Liebler, Petrus 28
Lindpaintner, Peter Joseph
von 55
Link, Wenzeslaus 50
Lissitzky, El 79
List, Friedrich 40
Livius, Titus 90, 96
Loerke, Oskar 104
Loosli, Carl Albert 29
Lotzer, Sebastian 50
Lubinus, Eilhard 125
Lucas, Pierre Hippolyte 39
Luedecke, Heinz 79
Luther, Martin 50, 51, 110, 131,
Tafel 12
M
Macrobius, Ambrosius Theodosius 73
Magnus, Olaus 111
Major, Johannes 147
Malewitsch, Kasimir 78
Malkowsky, Emil Ferdinand 44
Mann, Thomas 21, 35, 37, 105
Mannbach, Wilhelm 66
Marcks, Gerhard 144
Marembert, J. 102
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Martin, Johann 36
Martius, J. N. 64
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Mattioli, Pietro Andrea 10
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Morgenstern, Karl 135
Morisot, Claude Barthelemy 9
Motschiedler, Georg 51
Mozart, Wolfgang Amadeus
25, 101, 142, Tafel 4
Müller, Adalbert 83
Müller, J. C. 39
Müntzer, Thomas 51
Musil, Robert 105
Musurus, Marcus 136
Osann, F. G. 99
Osiander, Andreas 51
Oswalt, Heinrich 44
Overheide, J. A. 124
N
R
Naumann, Johann Andreas 39
Nerlinger, Oscar 79
Neukirch, Benjamin 131
Neumann, Caspar 100
Neumark, Georg 47
Niemtschek, F. 142
Nieuhof, Joan 111
Ninguarda, Feliciano 132
Nöttelein, Jörg 16
Nolde, Emil 102
Raban, Zeev 113
Ramusio, Giovanni Battista 97
Rasch, Bodo 81
Rasch, Heinz 81
Rau, Johann 34
Rauwolf, Leonhard 123
Reger, Max 143
Rehtmeier, P. J. 66
Reichardt, Johann Friedrich
129
Reichenbach, Heinrich Gottlieb
L. 43
Reinhard, C. 65
Reinhardt, Franz 100
Reitter, Johann Daniel 91
Reuchlin, Johannes 115
Rhegius, Urbanus 50
O
Oetinger, Friedrich Christoph
41
Oppenheim, Max von 60
Orlik, Emil 145
Ortelius, Abraham 49
P
Panizza, Oskar 105
Pantaleoni, Maffeo 57
Paracelsus 27
Passedouët, A. F. 43
Paulus Aegineta 9
Péret, Benjamin 81
Peringer, Diepold 50
Persius 73
Petrarca, Francesco 10
Pfeffinger, J. Friderich 66
Pirchan, Emil 74
Platter, Felix Tafel 8
Pleibel, A. L. 54
Plieninger, Lambert Floridus 86
Poden, Kaufhaus 33
Pomponius Mela 84
Ponsart, Jean Nicolas 48
Porcacchi, Tommaso 11
Portis, Leonardo de 133
Preusser, Conrad 60
Psalterium 147
Ptolemaeus, Claudius 8
Pushkin, Aleksandr Sergevic
55, 63
Q
Quintilianus, Marcus Fabius 73
Richter, Wilhelm Michael 100
Riedl, Christine Charlotte 55
Rilke, Rainer Maria 21, 103,
105, Tafel 11
Ringelnatz, Joachim 102, 145
Roberts, David 131
Rogissart, E. de 24, Tafel 6
Roppelt, Johann Baptist 48
Rott, Hans 50
Rousek, J. J. 33
Roux, Paul-Pierre 112
Rumpolt, Marx 97
Rychsner, Utz 50
Ryff, Walther Hermann 14
S
Sabatier, Leon Jean-Baptiste 93
Sachs, Hans 137, Tafel 13
Sacrobosco, J. de 98
Sade, Donatien Alphonse
Françoise de 111
Saint-Pol-Roux 112
Sarre, Friedrich 60, 61
Say, Jean Baptiste 56
Schad, Christian 80
Schäffer, Daniel F. 45
Schappeler, Christian 50
Schedel, Hartmann 26
Schellenberg, Johann Ulrich 12
Schelling, Friedrich Wilhelm J.
41, 129, 137, Tafel 14
Schiefler, Gustav 102
Schiestl, Rudolf Tafel 7
Schiller, Friedrich 137, Tafel 14
Schinz, Salomon 27
Schlichten, J. F. von 135
Schlüter, Christian Ludwig 71
Schmidt, Arno 35, 87
Schmidt, Franz 14
Schneider, Herbert 145
Schnitzler, Arthur 105
Scholz, W. 24
Schoppe, Caspar 84
Schrank, Franz von Paula 115,
123
Schranz, Joseph 93
Schurig, Volkmar 71
Schwitters, Kurt 78, 113
Scultetus, Johannes 55
Seume, Johann Gottfried 20
Seuse, Heinrich 34, 51
Seutter, Matthäus 132
Simeon ben Zemah Duran 8
Sintenis, Renée 103, 145
Solinus, Gaius Julius 127
Sorrentino, Gilbert 85
Sowerby, James 120
Spee, Friedrich von 33, 137
Spendelin, Johann Christian 56
Sprengel, J. F. 66
Stael, Nicolas de 81
Steinbarg, Elisier 83
Stella, Jacques 73
Stieler, Kaspar 25, Tafel 5
Stoke, Melis 29
Storm, Theodor 20, 143
Strass, Friedrich 94
Strauß, Jakob 50, 127
Strauss, Johann (Sohn) 29
Süßmilch, Johann Peter 93
T
Taglioni, Filippo 55
Tanguy, Yves 81
Tapié, M. 102
Thietmar von Merseburg 146
Thomas von Aquin 40
Thomas von Kempen 87
Trakl, Georg 37, 82, 103
Trentsensky, Joseph Tafel 10
Trew, C. J. 59
Tschernychow, Jakob 103
Tuscher, Johann Georg 33
Tzara, Tristan 80
U
Uhde, Wilhelm 145
Uhland, Ludwig 143
Unruh, Fritz von 105
V
Valéry, Paul 53
Valmont de Bomare, J. C. 93
Vechelde, C. F. von 66
Vehse, Eduard 93
Velde, Nele van de 105
Venturini, K. 66
Verlaine, Paul 93
Vian, Henri 69
Vignola, Giacomo Barozzi da
77
Vischer, Friedrich Theodor 135
Voigt, Christian Gottlob 99
Voigt, Johann Karl Wilhelm 99
Vrieslander, Klaus 140
W
Wagner, Cosima 83
Wagner, Richard 83, 101, 143
Waldburg zu Zeil und
Trauchburg, Maximilian
Wunibald von 55
Walden Heimann, Nell 113
Wallerius, Johan Gottschalk 93
Walser, Robert 21, 119
Weidl, Seff 145
Weigel, Hans 72
Weis, H. 64
Weiss, Ernst 79
Weiss, Peter 55
Weissbach, Richard 51
Weisser, Johann F. C. 56
Wenz-Viëtor, Else 15, 45
Werner, Abraham Gottlob 93
Werner, Friedrich Bernhard 49
Westwood, J. O. 58
Whitman, Walt 53
Wilhelm, Gottlieb Tobias 91
Wilken, Friedrich 115
Wirnt von Grafenberg 18,
Tafel 1-2
Wittek, Paul 61
Wittgenstein, Ludwig 119
Wörn, Walter 145
Wörndle zu Adelsfried und
Weiherburg, Edmund von 61
Wolf, Ferdinand 69
Wolff, Heinrich 88
Wolfskehl, Karl 86
Wolters, Nikolaus 112
Woltersdorf, E. G. 67
Worm, Hardy 78
Wulzinger, Karl 61
Wursthorn, Johann 67
Z
Zapf, G. W. 25
Zeiller, M. 25
Zhuang, Zhou 25
Ziegenhagen, F. H. 25, Tafel 4
Zimmer, Georg 134
Zimmermann, J. G. 25, Tafel 5
Zincken, C. F. W. 66
Zobel, C. 146
189
14
15
16
17
18
13
19
20
21
22
29
28
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11
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10
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46
39
40
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45
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68
69
Copyright by LUCKWALDT Messen 30.10.2015
Stand
Aussteller
1
Valentien
14
Günter Linke
25
Hans Lindner
2
Reinhold Berg
15
Johannes Müller
26
H. Carlsen
3
Nikolaus Struck
16
Turszynski
27
Matthäus Truppe
4
Aix-La-Chapelle
17
Konstantinopel
28
Moritzberg
5
Daša Pahor
18
Schmidt & Günther
29
Emanuel von Baeyer
6
Hans-Martin Schmitz
19
Bibermühle –Tenschert
30
Tusculum
7
Norbert Haas
20
Franz Siegle
31
Giuseppe Solmi
9
Reiss & Sohn
20
Winfried Geisenheyner
32
Gerhard Gruber
10
Klittich-Pfankuch
21
Burgverlag
33
Rambaldi
11
Büchel-Baur
22
Löcker
34
Eberhard Köstler
12
Hanno Schreyer
23
J. J. Heckenhauer
35
Meinhard Knigge
13
C. G. Boerner
24
Seidel & Richter
36
Fons Blavus
190
Standplan
Cafeteria
WC
FotoAusstellung
6
5
4
7
3
Info
Treppe
2
1
EINGANG
Stand
Aussteller
37
Dieter Zipprich
49
Tresor am Römer
61
Strehler
38
Müller & Gräff
50
Daniela Kromp
62
J. A. Stargardt
39
Sabine Keune
51
Herbert Blank
62A Bado e Mart
40
Thomas Hatry
52
Wolfgang Braecklein
63
Forum
41
Hellmut Schumann
53
Junk
64
August Laube
42
Eckard Düwal
54
F. Neidhardt
65
Stuttgarter Antiquariat
43
Eckert & Kaun
55
Inge Utzt
66
Christian Strobel
44
Haufe & Lutz
56
Dr. Paul Kainbacher
67
Hohmann
45
Peter Kiefer
57
Rainer Schlicht
68
J. Voerster
46
Engel & Co.
58
Günther Trauzettel
69
Vömel
47
Michael Banzhaf
59
Le Cabinet Japonaise
48
Die Schmiede
60
Manfred Nosbüsch
191
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Landtag
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Neues
Schloss
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Staatsgalerie
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Theater
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Schlossplatz
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Anfahrt zur Stuttgarter
Antiquariatsmesse
Wenn Sie auf der A8 von München/Karlsruhe unterwegs sind, nehmen Sie bei Stuttgart die Ausfahrt
Degerloch und folgen der B 27 in Richtung Zentrum. Auf der A 81 von Heilbronn
nehmen Sie die Ausfahrt Zuffenhausen, B 10 bis Pragsattel und biegen ab Richtung Zentrum.
Vom Flughafen fahren Sie mit der S2 oder S3 zum Hauptbahnhof.
Die Eintrittskarte für die Stuttgarter Antiquariatsmesse
gilt gleichzeitig für die Antiquaria / Ludwigsburg.
30. Antiquaria / Ludwigsburg
28. bis 30. Januar 2016
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Öffnungszeiten:
Donnerstag
15.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Freitag
11.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Samstag
11.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Sie erreichen die beiden Messen vom Hauptbahnhof Stuttgart oder vom Bahnhof
Ludwigsburg aus im 15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5.
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Öffnungszeiten: