Die Sensen Denkschrift

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Die Sensen Denkschrift
Die Sensen Denkschrift
Stefan Blechschmidt
2012, 2013, 2014, 2015
Leider finde ich keine Zeit mehr an dieser Denkschrift weiter zu arbeiten. Wie
es ausschaut wird sich dieses auch 2015 nicht ändern, leider. Zwar ist diese
Denkschrift noch nicht fertig, man findet jedoch schon einige Tipps die einen
den Umgang mit der Sense erleichtern. Sollten Sie Fragen habe die nicht in der
Denkschrift beschrieben sind einfach einen E-Mail an mich senden.
Wie alles begann
Als ich begann mich mit diesem alten Werkzeug zu beschäftigen musste ich
schnell feststellen dass nicht viel über dieses Werkzeug aufgeschrieben wurde.
Die Sense ist mittlerweile eines meiner liebsten Werkzeuge geworden. Auch andere
habe ich schon mit dem Virus Sensen angesteckt. Irgendwann kam der Entschluss
meine Erkenntnisse und Erfahrungen nieder zu schreiben, eine Denkschrift1 zu
erstellen.
Es gibt zwar schon ein paar Bücher über die Sense aber eben kein freies, offenes
Sensenbuch. Gut, ein Buch2 werde ich nicht gleich schreiben, eine Denkschrift
sollte jedoch schon dabei raus springen.
Warum gibt es so wenig Literatur?
Das Mähen mit der Sense war früher eine Tätigkeit die jeder konnte. Sie wurde
von Generation zu Generation einfach weitergegeben. Keiner hatte damals eine
Gedanken daran verschwendet über dieses Werkzeug was aufzuschreiben, denn
das Mähen mit der Sense war eine Selbstverständlichkeit. Dieses weiter Vererben des Wissens erklärt auch die vielen unterschiedlichen Handhabungen und
1 Die Bezeichnung Denkschrift kennen anscheinend nicht mehr viele. Heute wird das Wort
Memorandum verwendet. Auf der Wikipedia Seite Memorandum(Wikipedia 2014) findet man
unter anderen diese Erklärung: *Das Wort ist lateinischen Ursprungs: memorandum heißt
wörtlich „das zu erinnernde“ beziehungsweise „das, an das sich erinnert werden soll“.*.
2 So wie es ausschaut wird es doch ein kleines Buch, Mai 2014.
1
Varianten der Sense. Teilweise wird schon ein paar Dörfer weiter das eine oder
andere, anders gehandhabt.
Mit dem Fortschreiten der landwirtschaftlichen Industrialisierung ist plötzlich
dieses Werkzeug in Vergessenheit geraten. Man findet nicht mehr viele Leute die
sich wirklich mit diesem Werkzeug auskennen. Teilweise wurde das alte Wissen
auch einfach vergessen. Dieses wird mir bewusst wenn ich meiner Schwiegermutter
eine neue errungene Erkenntnis berichte. Dann kommen bei ihr die Erinnerungen
hervor und meint Das hat das mein Vater auch immer gemacht!
Über dieses Dokument
Angefangen hat alles mit einem Schmierzettel in meiner Werkstatt. Irgendwann
bin ich auf die Idee gekommen die Notizen elektronisch zu fixieren. An Anfang
nur mittels eines einfachen Texteditor. Schließlich wurde diese Textdatei nach
HTML konvertiert um es im Internet, auch anderen, zur Verfügung zu stellen.
Der Aufwand die Textdatei nach HTML zu wandeln wurde, durch das stetige
Wachsen der Denkschrift, zu aufwendig. So bin ich auf das Programm pandoc
aufmerksam geworden. pandoc erledigt jetzt das erstellen der HTML Datei. Es
stehen auch noch weitere Formate zur Verfügung.
Mähen
Das Mähen mit der Sense ist keine große Kunst. Im Gegenteil, ich behaupte sogar
Jeder kann mit der Sense mähen. Mähen mit der Sense ist nicht viel schwieriger
als Nordic Walking und dabei bestimmt auch genau so gesund. Man muss nur
die Koordination zwischen Arme, Beine und Körper in den Griff bekommen,
eben wie beim Nordic Walking.
Die Probleme die man beim Mähen hat sind meiner Meinung folgende:
•
•
•
•
Ein Sensenbaum der nicht zur Körpergröße passt.
Eine Sensen die nicht richtig schneidet.
Eine falsch eingestellte Sense.
Das zu mähende Gras (Anfänger)
Wenn man sich die Punkte genauer anschaut findet man hier auch parallele
zum oben genannten Sport. Die Stöcke und die Schuhe müssen passen, auch die
Strecke sollte für den Anfang richtig ausgewählt werden um nicht gleich die Lust
zu verlieren.
Bevor man mit den Mähen beginnt sollte als erstes das Werkzeug richtig eingestellt sein. Wie man das macht habe ich im Abschnitt Sense einstellen beschrieben.
2
Abbildung 1: Video auf Youtube, http://www.youtube.com/watch?v=
NdLk00-XFHQ
Der Mähschwung
Auf der Seite “Der Bewegungsablauf beim Sensenmähen”(Vido 2005) wird sehr
schön beschrieben was man beim Mähschwung beachten muss. Es handelt sich
dabei nicht nur um eine einfache Anleitung sonder um eine Studie die der
Professor für Bewegungslehre Dr. Fleiß, Universität Graz, erstellt hat. Besser
kann man, so finde ich, es nicht beschreiben. Darum spare ich mir diese an dieser
Stelle.
Schneckenmähen
Eine alte Art zu mähen war das Schneckenmähen. Diese wurde meist angewandt
wenn der Mäher alleine war. Dadurch musste man nicht immer zurückgehen
um eine neue Bahn zu beginnen. Auch bei Mähern die unterschiedlich schnell
sind hat diese Art zu mähen eine Vorteil. Jeder kann seinen eigenen Rhythmus
beibehalten.
Beim Schneckenmähen beginnt man in der Mitte und mäht gegen den Uhrzeigersinn nach außen. Das Muster das dabei entsteht ähnelt einem Schneckenhaus,
auch eine Spirale kann man erkenne. Diese Art zu mähen wird außerdem auch
Radmähen genannt.
Ich empfehle jeden das Schneckenmähen einmal zu probieren. Es macht riesigen
Spaß und ist eine Erfahrung die man unbedingt machen sollte.
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Mähfertig
Im Handel werden Sensen mit einen Aufkleber mähfertig angeboten. Dieser
Aufkleber bezieht sich, meiner Meinung, nicht auf die Sense sonder auf dem
Mäher.
Wenn man mit einer solchen Sense mäht ist man danach fertig.
Sensen wurden übrigens früher nicht gedengelt ausgeliefert und daran hat sich,
meiner Meinung, bis heute nichts geändert nur ein Aufkleber wurde erfunden.
Wer sich ernsthaft mit dem Sensenmähen beschäftigt wird um die Kunst des
Dengelns nicht herum kommen. Im Abschnitt Dengeln habe ich meine Art eine
Sense zu dengeln beschrieben.
Die Sense
Eine Sense besteht lediglich aus drei Teilen, diese werden in diesem Abschnitt
beschrieben.
Das Sensenblatt
Das Herzstück einer jeden Sense ist sicher das Sensenblatt. Nachfolgend eine
kurze Übersicht der einzelnen Blatt Abschnitte und deren Funktionen.
Die Spitze
Der vordere, linke, Teil der Sense wird Spitze genannt. Dieser Teil der Sensen
hat die Aufgabe den Weg durch das Gras zu bahnen. Geschnitten wird mit der
Spitze eigentlich nicht.
Bei manchen Sensen ist die Spitze verstärkt. Die sogenannte Steinspitze. Diese
verstärkte Spitze schützt die Sensen vor Beschädigungen.
Abbildung 2: Die Spitze übernimmte das Vorbahnen
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Der Bart
Der hintere, rechte, Teil der Sensenschneide wird Bart genannt. Mit dem Bart
endet der Schnittbereich der Sense.
Abbildung 3: Der Bart, das Ende des Schnittbereiches.
Der Dangl
Mit dem Dangl wird die dünne Bahn, die Schneide, bezeichnet. Diese Schneide
wird mit einem Hammer und einem Amboss im Kaltschmiedeverfahren erstellt,
dem Dengeln, siehe Abschnitt Dengeln. Der Dangl wird dabei so dünn aus
geschmiedet dass man diesen mit dem Fingernagel bewegen kann.
Abbildung 4: Der Dangl, die Schneide der Sense.
Der Rücken
Der Rücken verleiht der Sense die nötige Stabilität. Nimmt das geschnittene
Gras auf um es nach dem Mähschwung auf der linken Seite abzulegen. Beim
Wetzen, siehe Abschnitt Wetzen, kann der Rücken auch als Orientierung für den
richtigen Schärfwinkel verwenden werden.
Die Hamme
Mittels der Hamme wird die Sense am Sensenbaum befestigt. Die Hamme dient
auch als Typenschild. Hier findet man die Länge der Sensen aber auch den
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Abbildung 5: Der Sensen Rücken, sorgt für die Stabilität und transportiert das
geschnittene Gras auf die linke Seite.
Hersteller mittels Schriftzug und oder das Hammerschmiedezeichen.
Abbildung 6: Die Hamme, das Typenschild und Verbindungsglied zwischen
Sensenblatt und Sensenbaum
Der Kragen
Als Kragen bezeichnet man den Übergang zwischen Hamme und Sensenblatt.
Über den Kragen wird unter anderem auch der Winkel zwischen Sensenblatt
und Sensenbaum im Bezug zur Schnitthöhe bestimmt.
Abbildung 7: Der Kragen verbindet die Hamme mit dem Blatt.
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Die Warze
Die Warze ist ein kleiner Vorsatz auf der Hamme. Die Warze greift in den
Sensenbaum und bildet mit den Sensenring die Befestigung zwischen Blatt und
Baum.
Abbildung 8: Die Warze, in Verbindung mit dem Sensenring, sichert das Blatt
vor dem verrutschen.
Schnittbereich
Die Sense schneidet nicht über die ganze Länge des Dangls. Geschnitten wird
nur am Hammenteil oder besser gesagt ab dem Punkt an dem der Zirkel ansteigt
und reicht bis zum Bart.
Abbildung 9: Der Schnittbereich der Sense.
Der Zirkel
Als Zirkel bezeichnet man den Radius der Sensenblattschneide.
Der Sensenbaum
Hier fehlt leider noch die Beschreibung. Zwar habe ich schon einige Sensenbäume
selber erstellt, jedoch habe ich noch nicht die Muse gefunden eine entsprechende
Beschreibung zu erstellen..
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Abbildung 10: Der Sensen Zirkel.
Der Sensenring
Abbildung 11: Sensenring
Der Sensenring dient dazu das Sensenblatt am Sensenbaum zu befestigen. Der
Sensenring hat aber nicht nur die Aufgabe das Blatt zu befestigen, er dient
auch als Art Rutschkupplung. Stößt man beim Mähen auf ein Hindernis das
nicht überwunden werden kann gibt der Sensenring das Blatt frei. Ein Bruch
des Sensenbaums kann somit verhindert werden. Aus diesem Grund sollte man
darauf achten die Schrauben des Sensenrings nicht zu fest anzuziehen so dass das
Blatt früh genug freigegeben werden kann. Lieber einmal die Sense neu einstellen
als einen Bruch des Sensenbaums zu riskieren.
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Bei uns findet man nur mehr Sensenringe mit Schrauben. Sensenringe mit
Schrauben tauchten ungefähr Ende des 19. Jahrhunderts auf. Bis dahin wurden geschlossene Eisenringe verwendet. Das Sensenblatt wurde mit einem Keil,
der zwischen Ring und Hamme getrieben wurde, fixiert. Da sich diese Befestigung mit der Zeit wieder löste habe die Schnitter damals einen kleine Hammer
mitgenommen. Mit diesem konnten sie den Keil nachschlagen.
Unterschiedliche Sensenringe
Sensenringe gibt es in verschiedenen Ausführungen und verschiedenen Größen.
Man findet Sensenringe mit
•
•
•
•
einfacher Schrauben
einfacher Ringschraube
doppelten Schrauben
doppelten Schrauben versetzt
Auch geschlossenen Sensenringe, wie sie früher verwendet wurde, scheint es noch
in Osteuropa zu geben.
Generell finde ich die Ringe mit zwei Schrauben besser da man hier die Sense
besser am Senenbaum befestigen kann. Man muss die Schrauben nicht so fest
wie bei den Ringen mit einer Schrauben anziehen. Sind die Schrauben versetzt
scheint dies noch besser zu sein.
Sensenringe mit Ringschrauben habe den Nachteil dass sich hier das gemähte
Gras einhängen kann.
Bezeichnung
Innenmaß
Schrauben
einfach
Bäumen
doppelt
Holz
Metall
Größe 1
30x35 mm
-
X
-
X
Größe 2
35x35 mm
X
X
X
X
Größe 3
40 x 35 mm
X
X
X
-
Größe 4
40 x 40 mm
-
X
X
-
Spezialring
30 x 38 mm
-
X
-
X
Spezialring
45 x 38 mm
-
X
X
-
Tabelle 1: Die unterschiedlichen Größen der Sensenringe und ihre
Verwendung
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Sense Einstellen
Wie ein Schuh muss auch der Sensenbaum zum jeweiligen Menschen passen.
Beim Schuh gibt es entsprechende Schuhgrößen. Beim Sensenbaum zwar auch
aber, um beim Vergleich mit den Schuhen zu bleiben, bei den Schuhen gibt es
welche die einfach nicht richtig passen. Wir treten sie dann aus. Zwar schmerzen
uns, in dieser Zeit, die Füße aber irgendwann wird es besser.
Einen Sensenbaum kann man nicht austreten. Schmerzen bekommt man aber
genauso wenn er nicht richtig passt. Der richtige Abstand der Griffe zum Boden
und zueinander macht die Sense erst richtig handlich.
Der Sensenbaum
Die richtige Größe
Im allgemeine heißt es Der Sensenbaum sollte 20 cm kleiner als der Mäher sein.
Das sehe ich ein wenig anders. Ich finde die Stellung der Griffe ist das Maß aller
Dinge.
Es gibt zum Beispiel Bäume die eine Spitze am oberen Ende haben. Diese erhöht
die Standfestigkeit beim Wetzen. Diese Spitze kann schon mal 20 cm lang sein.
Ein Maß das man abziehen sollte.
Meine Grundregel zur Größe der Sensen ist einfach und man muss auch nicht
gleich mit einem Maßband herum laufen denn der eigenen Körper gibt das Maß
vor.
• Der oberer Griff sollte bis unter das Kinn reichen
• Der mittlere Griff sollte bis zum Nabel reichen
Wie ich zu diesen beiden Regeln komme will ich nachfolgend erklären.
Der mittlere Griff
Der Ausgangspunkt der Griffeinstellung ist bei mir immer der mittlere Griff.
Dieser sollte in der Höhe des Nabels liegen, wenn die Sense mit dem Blatt nach
unten senkrecht vor einem steht.
Eine andere Möglichkeit die Position des mittleren Griffes zu bestimmen ist die
Höhe des Hüftknochens. Hierzu steht man auf einem Bein und zieht das andere
Bein an sodass der Oberschenkel waagerecht ist. Die Position des Hüftknochens
ist dann die Höhe des mittleren Griffes.
Bei mir führen beiden Methoden zum gleichen Ergebnis. Aber wie schon angedeutet es gibt mehrere, regional unterschiedliche, Methoden.
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Ich werde bei den anderen Sachen, die es zu beachten gilt, auch immer wieder
mehrere Methoden ansprechen soweit mir diese bekannt sind.
Übrigens, ich würde mich freuen wenn man mir Überlieferungen und vergessenes
Wissen zum Thema Sensen zusenden würde.
Der oberer Griff
Zwar ist die Stellung des oberer Griff nicht so wichtig. In Osteuropa findet man
an den Sensen gar keine oberen Griff. Auch ich hab mich schon oft dabei ertappt
die Sense am Stiel statt am oberen Griff zu führen. Hauptsächlich dann, wenn
ich Stellen mähe die ein wenig knifflig sind. Man sollte aber auch beim oberen
Griff eine Grundeinstellung haben.
Ausgehend von mittleren Griff wird der obere Griff positioniert. Dabei klemmt
man den oberen Griff unter die Achsel und greift den mittleren Griff. Der Arm
sollte dabei fast gestreckt bzw. leicht gebeut bleiben.
Eine andere Möglichkeit ist das Elbogengelenk auf den mittleren Griff zu legen
und die Hand nach oben zu Strecken. Die Spitze des mittleren Fingers ist dann
die Position des oberen Griffes.
Beide Einstellungsmöglichkeiten erbeben das Kinnmaß.
Eine weitere Regel besagt dass der Abstand der beiden Griffen so groß sein soll
wie der eigene Schulterabstand. Die beiden Griffe sollten also so weite auseinander
stehen dass man die Schultern dazwischen bekommt. Dieses Maß ergibt sich aber
von selbst wenn man die Griffe nach den oben genannten Regeln einstellt.
Schiebmich - Ziehmich
Erst durch den richtigen Abstand der Griffe wird eine Sensen handlich. Aber
auch die Richtung der Griffe spielt eine Rolle. Bei einigen Sensen findet man
Griffe, meist der mittlere, der nach links, zeigt.
Zum einen sind diese Unterschiede wieder regionale Eigenheiten. Zum anderen
scheint es so als ob sich die Richtung der Griffe mit der Zeit geändert hat.
Auf alten Bilder und Fotos ist die Griffstellung nach links öfters zu finden. Als
Beispiel verweise ich auf die Bilder von Léon-Augustin L’hermitte3 .
Bei der Griffstellung nach links wird die Sense gezogen, bei der Griffstellung
nach rechts wird die Sense geschoben. Man könnte meinen dass eine ziehende
Sensenführung vorteilhafter wäre.
Ich vermute diese Änderung hat was mit dem Aufkommen von Sensenbäumen
mit Krücke, siehe Bild, zu tun. Ein Sensenbaum mit Krücke ermöglicht eine
3 Léon-Augustin L’hermitte war ein französicher Naturmahler(1844 - 1925) auf dessen
Gemälden man unter anderem auch Abbildungen von Sensen findet.
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Abbildung 12: Sensenbaum mit Krücke
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aufrechte Mähhaltung und somit ein entspannteres Mähen. Durch diese Krücke
entsteht aber eine ungünstige Hebelwirkung im Bezug zur horizontalen Stellung
des Sensenblattes. Die Sensenspitze neigt, beim Ansetzen des Mähschwungs, sich
in den Boden zu bohren.
Eine Sensen muss man anstellen
Eine Voraussetzung für die Schnittfähigkeit und Schnittleistung einer Sense ist
der Winkel zwischen Sensenbaum und Sensenblatt.
Ist der Winkel zu flach, das Sensenblatt steht zu weit, trifft zu viel Gras auf
die Schneide und der Sensenschwung wird gebremst. Ist der Winkel zu steil,
das Sensenblatt steht zu eng, verringert sich die Schnittbreite der Sense. Die
Mähleistung nimmt ab.
Dieser Winkel ist zum einen von der Länge des Sensenblattes und zum anderen
von der Härte des zu mähenden Grases abhängig. Bei altem, hartem, Gras
sollte man das Blatt etwas enger stellen. Bei weichen Gras, zum Beispiel dem
Grummert, kann das Blatt etwas weiter gestellt werden.
Zur Bestimmung des Winkels sind dabei zwei Punkte am Sensenblatt wichtig.
• Der Bart (A)
• Die Blattspitze (B)
Abbildung 13: Um den Winkel des Sensenblattes zum Sensenbaum richtig einstellen zu können muss man den Bart und die Spitze des Blattes an zwei
Markierungen ausrichten. Der Abstand der Markierungen ist dabei von der
Länge des Sensenblattes abhängig.
Um den Winkel einzustellen muss das Blatt am Sensenbaum montiert sein. Man
stellt dann die Sense mit dem Blatt nach oben (es zeigt nach links) vor eine
Wand. Der Sensenbaum muss dabei senkrecht stehen. Jetzt markiert man sich die
Höhe des Bartes mit einem Bleistift. Nun schwenkt man den Sensenbaum nach
rechts bis die Spitze des Blattes auf der Höhe der gerade gemachten Markierung
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ist. Der Abstand der Spitze zur Markierung ergibt dann den entsprechenden
Winkel.
Als Grundmaß kann man von einer 50 cm Sense ausgehen. Bart und die Spitze
liegen hier auf gleicher Höhe. Pro 10 cm Sensenlänge sollte das Blatt um eine
Fingerbreite enger gestellt werden. Anders gesagt, die Spitze sollte eine Fingerbreite tiefe zeigen als die Markierung des Bartes. Bei hartem Mähgut gibt man
zusätzlich eine halbe bis eine Fingerbreite hinzu.
Abbildung 14: Mittels der beiden Punkte A und B wird der Winkel vom Sensenblatt zum Sensenbaum eingestellt.
Will man den Winkel der Sense beim Mähen auf der Wiese kontrollieren oder
nachstellen, kann das oben beschriebene Verfahren auch liegend gemacht werden.
Dazu legt man die Sense auf den Boden und lässt den oberen Griff am Fuss
anstehen. Jetzt kann man, wenn man die Sense am mittleren Griff leicht anhebt,
diese nach rechts schwenken. Zur Markierung der Position Bart und Spitze
verwendet man den Wetzstein.
Auch einen Stab kann man zur Einstellung benutzen. Hierzu stellt man die
Sensen wieder auf den Boden. Blatt nach oben, Spitze nach links. Der Stab
wird parallel zum Sensenbaum gestellt und mit der linken Hand um griffen. Die
Finger zeigen dabei zu sich. Für leichtes Mähgut bringt man den oberen Rand
des Zeigefingers in Höhe des Bartes. Für schwereres Mähgut wird der Daumen
hinzugenommen. Jetzt schwenkt man die Sense wieder nach rechts bis die Spitze
auf der Höhe der Finger liegt. Die einzelnen Finger ergeben dabei den Abstand
bzw. den Winkel in Abhängigkeit der Sensenblattlänge.
•
•
•
•
Zeigefinger 50er Blatt
Mittelfinger 60er Blatt
Ringfinger 70er Blatt
Kleiner Finger 80er Blatt
Eine weiter Möglichkeit den Winkel einzustellen habe ich in einem Video aus
Osteuropa gesehen. Hier wird ein Band vom Bart bis zum mittleren Griff
gespannt und am Griff fixiert. Einfach ein paar mal herum wickeln. Das Ende
des Bandes schwenkt man dann nach links zur Spitze. Die Spitze sollte auf Höhe
des Bandendes liegen.
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Abbildung 15: Mit einem Band kann man den Winkel der Sense auch einstellen.
Der Zirkel Punkt ist dabei der mittlere Griff. Die beiden Messpunkte sind wieder
Bart und Spitze.
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Abschließend noch ein Video in dem ich die drei oben beschriebenen Methoden
der Winkel Einstellung zeige. Die im Video verwendet Sense hat ein 70 cm Blatt.
Der Abstand zwischen Bart und Spitze beträgt somit die gezeigten zwei Finger.
Bei der Methode mit der Markierung habe ich ein Klebeband verwendet. Bleistift
Striche sind auf dem Video nicht zu erkennen.
Interessant dabei ist, dass die Methoden mit dem Band zur gleichen Einstellung
wie bei dem des Fingermaßes führen. Das Sensenblatt wurde zwischen den
Aufnahmen nicht nachgestellt.
Abbildung 16: Auf Youtube findet man noch ein Video in dem ich diese drei Methoden zeigte. Link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=VM07lgEnQTg
Der schräge Schnitt oder die Schnitthöheneinstellung
Bei der Einstellung des Sensenblattes ist nicht nur der Winkel zwischen Sensenbaum und Sensenblatt sonder auch der Schnittwinkel für ein leichtes mähen
verantwortlich. Dieser Schnittwinkel wird als die Schnitthöhe bezeichnet.
Jeder hat sicher schon einmal einen Zweig mit dem Messer abgeschnitten. Hier
verwendet man intuitiv einen schrägen Schnitt. Keiner würde auf die Idee kommen
den Zweig gerade abzuschneiden da dieses einfach nicht richtig funktioniert. Aber
auch hier entscheidet der Winkel wie leicht bzw. wie sauber man den Zweig
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abschneiden kann. Ein zu steiler Schnitt erschwert das Abschneiden und ein zu
flacher Schnitt bringt kein ordentliches Ergebnis.
Abbildung 17: Schrägschnitt mit günstigem und ungünstigem Winkel
Darum hat ein gutes Sensenblatt auch eine gewölbte Form. Beim Mähen lässt
man die Sensen auf dem hinteren Teil des Blattes durch die Wiese gleiten.
Der Dangl ist somit schräg zum Mähgut gerichtet und das Gras wird mit dem
entsprechenden Schrägschnitt geschnitten.
Der schräger Schnitt erleichtert das Mähen und der Dangl nutzt sich nicht so
schnell ab bzw. die Schneidfähigkeit hält länger. Man muss nicht so oft wetzen.
Zur Kontrolle der Schnitthöhe stellt man sich in die Mähposition. Das Sensenblatt
sollte jetzt mit dem mittleren bzw. hinteren Teil des Blattes den Boden berühren
und der Dangl ca. 7-10 mm vom Boden entfernt stehen.
Da man in der Mähposition den Abtand zwischen Dangl und Boden nicht richtig
einsehen kann verwende ich dazu einen Keil mit entsprechenden Markierungen,
siehe Bild.
Einstellen der Schnitthöhe
Bei einer guten Sensenbaum / Sensenblatt Kombination ist ein Nachstellen
der Schnitthöhe normalerweise nicht erforderlich. Wie die Lateiner aber schon
wussten exceptio probat regulam in casibus non exceptis 4 kann es vorkommen
dass man nachstellen muss.
Zum Nachstellen der Schnitthöhe wird ebenfalls ein Keil, Abbildung , verwendet.
Dieser wird zwischen Hamme und Sensenbaum gelegt und soweit nachgeschoben
bis die gewünschte Schnitthöhe erreicht ist. Anschließend wird der Keil in Höhe
des Baumendes markiert und gekürzt so dass dieser nicht mehr übersteht.
TIP: An einem Sensenbaum aus Holz kann man den Keil mit Holzleim fixieren.
4 Die
Ausnahme bestätigt die Regel in den nicht ausgenommenen Fällen
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Abbildung 18: Die Blattform begünstigt den Schrägschnitt
Abbildung 19: Schnitthöhe, Anzeige mit Keil
18
Abbildung 20: Einstellen der Schnitthöhe mittels eines Keils
Wetzen
Die Sense bekommt ihre Schneide durch das Dengeln. So richtig scharf wird sie
aber erst durch das Wetzen. Durch das Wetzen bekommt die Sense so zu sagen
den letzten Schliff der nötig ist um mit ihr leicht mähen zu können.
Die unterschiedlichen Wetzsteine
Sesenwetzsteine erkennt man an ihrer typischen Form, sie laufen am Anfang
und am Ende Spitz zu. Im Handel findet man unterschiedliche Wetzsteine. Sie
unterteilen sich in Kunst und Natursteine, in grobe und fein in harte und weiche
Wetzsteine. Was es damit auf sich hat und welchen man verwenden soll versuche
ich nachfolgend zu erklären.
Auch gibt es noch Wetzhölzer sogenannte Sensenstreicher, diese werde ich aber
hier nicht behandeln.
Kunststein
Kunststeine werden aus unterschiedlichen Materialien, wie der Namen schon
sagt, künstlich hergestellt. Dabei werden verschiedene Schleifmittel wie Korund
oder Siliciumcarbid / Carborundum mit Harzen gebunden.
Naturstein
Bei den Natursteinen bestimmt das Abbaugebiet die Zusammensetzung des
Steins aber auch hier unterscheidet man zwischen einem weichen bzw. einem
harten Stein.
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Welchen Wetzstein sollte man verwenden?
Wie bei so vielen Dingen kann man hier keine grundsätzliche Empfehlung geben,
es kommt wie immer auf das Anwendungsfeld an.
Natursteine haben einen sehr kleine Schleifwirkung. Harte Natursteine eigentlich
so gut wie keine. Sie richten einen dünnen Dangl, der sich beim Mähen immer
leicht verformt, wieder gerade. Mehr eigentlich nicht. Weiche Natursteine habe
eine leichte Schleifwirkung. Dienen aber auch in erster Linie dem gerade Richten.
Bei Kunststeinen schaut das schon anders aus. Je gröber der Stein desto größer
die Schleifwirkung. Kunststeine haben noch den Vorteil dass sie nicht so leicht
brechen wenn sie auf den Boden fallen.
Eigentlich richtet sich die Wahl des Wetzsteines nach dem Mähgut bzw. der
Dicke des Dangls. Je dünner der Dangl desto besser ist die Schneidewirkung.
Leider verbiegt sich so ein dünner Dangl auch leicht wenn er auf harte Gräser
trifft.
Einen dünnen Dangl verwendet man zum mähen von jungen Gräsern. Wenn diese
dann auch noch feucht sind, Morgentau, geht es am besten. Einen solchen Dangl
sollte man dann auch mit einen harten Naturstein wetzen. Erreicht man mit
einem harten Stein keine ordentlichen Schneide wechselt man auf einen weichen
Naturstein bzw. auf einen feinen Kunststein. Verwendet man hier einen groben
Kunststein hat man zu viel Abrieb und der Dangl ist schnell verschwunden.
Bei älteren Gräsern sollte man den Dangl nicht mehr so dünn schlagen. Hier
kommt dann der weiche Naturstein bzw. der feine Kunststein zum Einsatz. Lässt
die Schneidewirkung nach kann mit einem mittleren Kunststein die Zeit bis zum
dengeln überbrückt werden. Dazu wetzt man die Sense zuerst mit dem mittleren
Stein dann kann wieder zwei bis drei mal mit dem weichen bzw. feinen Stein
gewetzt werden. Dieses ist aber nur ein Notbehelf um zum Beispiel noch ein
letztes Stück fertig mähen zu können.
Der mittlere bzw. grobe Kunststein kommt eigentlich nur bei den Heide- bzw.
Staudensensen zum Einsatz. Auch hier entscheidet die dünne des Dangls welchen
man verwendet bzw. wann man wechselt.
Der richtige Winkel
Wie bei allen Werkzeugen die geschliffen werden ist auch bei der Sense der
Schärfwinkel von Bedeutung. Ist der Winkel zu flach erhält man keine ordentlichen
Schneide. Ist er zu steil schleift man die Sense stumpf. Bei der Sense ist es aber
einfacher als bei einem Messer, den Winkel zu bestimmen bzw. zu halten. Zu
einem hilft die Form des Wetzsteins zum anderen kann der Sensenrücken als
Anschlag verwendet werden.
Dazu nimmt man den Wetzstein in der Mitte mit Zeigefinger, Mittelfinger
und Daumen und legt diesen so auf dass eine Spitze des Wetzsteins auf dem
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Sensenrücken aufliegt. Der dickere Teil des Wetzsteins berührt dabei den Dangl.
Diesen Winkel sollte man auch beim Wetzen einhalten.
Was passiert bei Wetzen?
Beim Wetzen wird die schon dünne Schneide noch einmal verfeinert. Es entsteht
eine ähnliche Schneide wie bei einem Stechbeitel (Stemmeisens). Geschliffen
wird zwar auf beiden Seiten, auf der Rückseite wird aber eher nur der Grad
genommen der beim wetzen der Vorderseite entsteht.
Linktipp: Bogenbau/ Werkzeug/ Schärfen
Wie oft sollte man wetzen?
Während des Mähens muss zwischen durch immer wieder mal gewetzen werden.
Wann der Zeitpunkt gekommen ist merkt man schnell und greift dann automatisch zum Wetzstein. Aber warum muss einmal öfters und einmal nicht so oft
gewetzt werden?
Hauptsächlich bestimmt das Mähgut in Verbindung mit dem Dangl wie oft
gewetzt werden muss. Hier ergeben sich Unterschiede wie trocken, weich, feucht
oder hart das Mähgut ist. Auch wie dicht bzw. locker das Gras steht macht einen
Unterschied.
Die Schnitthöheneinstellung sollte man auch beachten. Mäht man zu tief kann
es schon einmal vorkommen dass man mit der Sense in die Erde mäht. Ist einem
das passiert sollte man lieber gleich zum Wetzstein greifen. Passiert einen das zu
oft sollte man sich über die Einstellung der Schnitthöhe Gedanken machen.
Die Härte des Dangl bestimmt zuletzt auch noch wie oft gewetzt werden muss.
Je härter der Dangl5 desto länger steht auch die Schneide.
Nass oder trocken wetzen?
Stellt sich noch die Frage ob man nass oder trocken wetzen soll.
Ich bin der Meinung man sollte immer nass wetzen.
Es heißt zwar man kann mit einem Kunststein auch trocken wetzen, ich finde
aber dass durch das trocken wetzen zu viel Material am Kunststein und an der
Sense abgetragen wird, außerdem entsteht eine gröbere Schneidoberfläche.
Mit einen Naturstein funktioniert das trocken wetzen überhaupt nicht.
5 Die
Sense erreicht seine eigentliche Härte erst durch mehrmaliges denglen.
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Um Härteverluste der wärmeempfindlichen Klingenstähle durch die beim trockenen Schleifen an der Schneide entstehende Reibungshitze zu vermeiden und
auch das Wetzen zu erleichtern, wird der Wetzstein nass gehalten.
Quelle: Kumpf (Köcher) – Wikipedia
Der Wetzstein Becher Kumpf
Kumpf ist die Bezeichnung der Köcher in denen die Wetzsteine transportiert
und nass gehalten werden. Heute trägt der Kumpf den Namen Wetzsteinbecher,
wahrscheinlich weil man diesen nun aus Plastik herstellt.
. . . sowie als Einwegbecher . . . aus Kunststoff neue Beliebtheit.
Quelle: Becher – Wikipedia
Übrigens einen Wetzsteinbecher aus Plastik braucht man sich nicht zu kaufen.
Plastik Flaschen gibt es genug. Einfach den Kopf der Flasche abschneiden und
fertig ist der moderne Wetzsteinbecher.
Der Kumpf wurde bzw. wird aus verschiedenen Materialien hergestellt. Man findet
Kumpfe aus Hörnern, Holz, Leder, Metall und jetzt eben auch aus Kunststoff.
Das Horn ist wohl eine der älteren Behälter für den Wetzstein. Hörner wurden
ja schon immer als Trinkgefäße verwendet es lag also nahe dass man diesen auch
für den Wetzstein verwendete.
Vielleicht heißt der Kumpf im Sauerland auch deshalb “Schlocker” weil das Wort
von Schlucken abgeleitet ist. Zumindest findet man auf der Seite duesseldorfermundart.de die Verbindung zwischen Schlock und Schluck.
Mit einem Schuss Essig im Wetzwasser geht das Wetzen leichter. Essig mach
das Wasser weich bzw. löst den Kalk. Das Essigwasser im Hornkumpf hat aber
einen Nachteil, das Horn löst sich mit der Zeit auf. Dieses könnte ein Grund
gewesen sein dass man sich die Arbeit machte Kumpfe aus Holz herzustellen.
Holzkumpfe habe nämlich auch einen nicht zu verschweigenden Nachteil. Man
muss sie immer nass halten da sonst das Holz reißen kann.
Interessant, in diesem Zusammenhang, ist der Begriff “Schlockerbeere”, aus dem
Rheinischen Wörterbuch.
Schlocker-beeren Siegld-Lützel Pl.: Beeren des Traubenholunders, auch der Traubenholunder selbst; man benutzte die zerquetschten Beeren an Stelle von Essig
im Schlocker; der Wetzstein wurde dadurch rauher und griff beim Wetzen der
Sense besser an. . .
Quelle: Wörterbuchnetz - Rheinisches Wörterbuch
Heutzutage findet man überwiegend nur noch Kumpfe aus Metall oder Kunststoff.
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Auszüge und Verweise auf andere Seiten
Der Wetzsteinbecher
Er wurde am Gürtel getragen vorne, hinten oder seitlich, ganz nach persönlicher
Gewohnheit. Er war mit Wasser gefüllt, das beim Bücken auslaufen konnte, deshalb bevorzugten es einige Mäher ihn samt Wetzstein am Ende eines Mähganges
nach dem Wetzen in den Boden zu stecken und von Gang zu Gang mitzunehmen.
Wetzsteinbecher, Wetzsteinkumpf und Wetzsteinschlocker sind die häufigsten Bezeichnungen, für die aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigten Behälter.
Im Sauerland ist die Bezeichnung “Schlocker” mit plattdeutschen Abweichungen:
Schlucker, Schlüaker, Schliaker anzutreffen. Im Handel hat sich die Bezeichnung
“Wetzsteinbecher” durchgesetzt.
Quelle: Müschede, Sensenmuseum - Wetzen
Der Wetzkumpf
Der Wetzkumpf fand zu guter Letzt auch im Brauchtum seine Verwendung.
Wenn die Schnitter das erste Mal vom Kornschneiden wieder nach Hause kamen,
schütteten sie das im Kumpf befindliche Wasser in die Scheune. Nach Meinung
des Volksglaubens sollte damit die Scheune und somit die bald darin befindliche
Ernte von Ungeziefer und Mäusen bewahrt bleiben.
Quelle: Ostalbkreis.de - Museumsfund des Monats Oktober 2009:Kumpf - aus
dem Heimatmuseum im Vogteigebäude Hüttlingen-Niederalfingen
Bilder
Auf der Seite Wikimedia findet man ein paar Bilder unterschiedlicher Wetzsteinbecher.
Dengeln
Lange habe ich überlegt ob ich eine Anleitung über das Dengeln einer Sense
schreiben soll denn ich habe das Dengeln nie gelernt bekommen. Ich habe es mir
selbst beigebracht. Durch Aussagen wie “Mit deinen Sensen macht das mähen
ja richtig Spaß” oder “So eine schneidende Sense hatte ich noch nie” bilde ich
mir ein dass ich das Dengeln mittlerweile kann. Dennoch möchte ich hier keine
Anleitung veröffentlichen. Ich sehe diesen Abschnitt eher als Beschreibung wie
ich an die Sense eine Schneide anbringe.
23
Was bedeutet eigentlich Dengeln?
Im Oberdeutschen wurde dafür auch das Wort tengeln verwendet. Laut Adelung(Adelung 1793, Band 1:1446) könnte es eine Ableitung des Wortes dehnen
sein. Im Mittelhochdeutschen bedeutet das Wort tengen schlagen das anscheinend vom Althochdeutschen tangol Hammer abgeleitet wurde. Vielleicht wurde
es auch aus dem schwedischen übernommen wo dänga Schlag bedeutet.
Das Wort Dengeln war meist nur in der Landwirtschaft geläufig, und bezeichnete
das Schärfen von Sensen uns Sicheln. Da dadurch die Geräte schneidend gemacht
wurden sage man zum Beispiel für das Kastrieren also das Schneiden eines
Hornviehs auch Ochsen dengeln. Also irgendwo kommt er her der Ursprung des
Wortes Dengeln. Vielleicht würde es auch aus dem schwedischen übernommen
wo dänga Schlag bedeutet. Egal, das Wort Dengeln war aber meist nur in der
Landwirtschaft geläufig, und bezeichnete das Schärfen von Sensen uns Sicheln.
Da dadurch die Geräte wieder schneidend gemacht wurden sage man zum Beispiel
für das Kastrieren also das Schneiden eines Hornviehs auch Ochsen dengeln.
Dengeln ist, um in den heutigen Sprachgebrauch zurück zu kehren, ein kaltschmiede Verfahren mittels der eine Schneide an Sensen und Sicheln angebracht
wird. Darum werden Maschinen die mittels eines Walz- oder Quetschsystems die
Sense schärfen auch als Dengelmaschinen bezeichnet. Obwohl meiner Meinung
dieses nichts mehr mit dem ursprünglichen Dengeln zu tun hat. Ein Dengelapparat wird zum Beispiel als Schlagdengler bezeichnet was sich, wenn der Wort
Ursprung stimmt, in sich beißen würde.
Was braucht man zum Dengeln?
Für das Dengeln braucht man eigentlich nur eine Hammer und einen entsprechenden Amboss. Einer der beiden hat immer eine breite bzw. der andere die
schmale Seite, siehe Abbildung . Es sind also zwei Kombinationen möglich.
1. Hammer mit breiter Bahn, Amboss mit schmaler Bahn
2. Hammer mit schmaler Bahn, Amboss mit breiter Bahn
Abbildung 21: Die beiden Hammer Amboss Kombinationen. Links, Hammer mit
breiter Bahn, . . . . Rechts Hammer mit schmaler Bahn, . . . . Wird einer dieser
Kombinationen verwendet sprich man übrigens vom Freihanddengeln.
24
Die Kombination der breiten und der schmalen Seite6 ermöglichen das Erstellen
des Dangls in der Breite von 2-3 mm. Breiter sollte der Dangl nicht geschlagen
werden da sonst die Schneide instabil wird.
Zu guter Letzt braucht man noch eine Befestigungsmöglichkeit für den Amboss,
den Dengelstock, und eine Sitzgelegenheit.
Der Dengelstock
Der Dengelsock ist einer Vorrichtung an der der Amboss befestigt wird. Dabei gibt
es geteilte und kombinierte Variationen. Diese sind wieder regional unterschiedlich.
Man findet Hinweise über Holzpflöcke die einfach nur in den Boden gerammt
wurden um daran den Amboss zu befestigen. Im Bayerischen Wald, wo sehr viel
mit Granitstein gebaut wurde, wurde der Dengelstock sogar aus Stein gefertigt.
Eine Steinsäule in der man in einem Loch den Amboss mittels Holzkeilen
befestigte.
Liegende Holzstämme oder Wurzelstöcke kamen ebenfalls zum Einsatz. Diese
dienen auch gleich als Sitzgelegenheit. Für das Dengeln auf der Wiese gab / gibt
es dann noch spezielle Ambosse. Bei diesen wird die Spitze verlängerten um
den Amboss fest im Boden verankern zu können. Eine Eisenplatte in der Mitte
dient als Bremse sodass man den Amboss beim Dengeln nicht weiter in die Erde
treiben kann.
Abbildung 22: Sicher haben die früheren Feld Ambosse schöner ausgesehen.
Waren mit mehr Liebe gefertigt. Zum zeigen, wie so ein Feldamboss aufbaut ist
reicht dieser aber auch.
Heutzutage sieht man überall den Dengelhocker. Eine kleine Bank mit einem
Holzstück an der Vorderseite in dem der Dengelamboss befestigt wird.
Für den Anfang reicht aber ein Hackstock und ein Stuhl.
Der Weg zur schneidenden Sense
Das größte Problem das ich am Anfang hatte war, dass ich nicht wusste wann
die Sense als fertig gedengelt gilt. Die im Handel als “mähfertig gedengelt”
bezeichneten Sensen konnten es nicht sein, den schneiden tun diese nicht wirklich.
6 Mir persönlich liegt die erste Kombination, Hammer mit breiter Bahn, Amboss mit schmaler
Bahn, am besten.
25
Abbildung 23: Ein Dengelhocker zu bauen ist keine große Kunst. Diesen Hocker
habe ich aus einer abgebrochener Ahorn Astgabel ein paar alten Brettern und
Haselnuss Stecken zusammen geleimt.
Abbildung 24: Man muss sich aber nicht gleich einen Dengelhocker bauen um
eine Sense zu dengeln. Ein Hackstock und ein Stuhl reichen allemal.
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Man muss sich also langsam an eine gute Schneide ran tasten. Die Sense dengeln
am Sensenbaum anbringen wetzen und ein kleines Stück mähen, abmontieren und
dengeln, montieren wetzen und wieder probieren solange bis man der Meinung
ist die Sense schneidet.
Dabei ist es wichtig nicht mir roher Gewalt sondern nur mit sehr viel Geduld
vorzugehen. Übertreiben kann man es natürlich auch. Irgendwann wird der Dangl
so dünn dass er Risse bekommt. Dann sollte man aufhören.
Übrigens, ein zu dünner Dangl eignet sich nicht wirklich zum mähen. Er ist zu
instabil. Meine Meinung nach muss man aber auch diese Erfahrung machen.
Schlagtechniken
Um eine Schneide an die Sense zu dengeln reicht es nicht einfach nur mit dem
Hammer darauf zu schlage. Man braucht eine spezielle Schlagtechnik. Genauer
gesagt sind es zwei Schlagtechniken die den Dangl formen.
1. Der ziehende Schlag
2. Der härtende Schlag
Bei ziehenden Schlag wird, wie der Name schon sagt, Material aus der Sense
raus gezogen. Dieses Material wird dann der eigentliche Dangl. Das ist auch der
Grund warum eine gut gedengelte Sense fast ewig7 hält. Der Wetzstein nimmt
zwar etwas von Material weg. Diese wird aber durch das dengeln wieder aus dem
Blatt geholt.
Abbildung 25: Durch den ziehenden Schlag wird das Material aus der Sense
gezogen und die Schneide geformt.
Der zweite Schlag, den man beim Dengeln verwendet, ist der härtende Schlag.
Durch diesen senkrechten Schlag wird der Dangl verdichtet, oder anders gesagt
7 Fast ewig bezieht sich hier auf früher, wo mit der Sense noch täglich geschnitten wurde. In
der heutigen Zeit wird eine Sense wohl schneller den Rost als dem Wetzstein zum Opfer fallen.
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Abbildung 26: Hier sieht man sehr schön wie der Dangl aus der Sense raus
gezogen wurde.
gehärtet. Der ziehende Schlag hat zwar auch eine härtende Wirkung besser ist
aber dieser senkrechte Schlag. Er wird eigentlich nur zum Schluß angewandt und
gibt den Dangl sozusagen den letzten Schliff.
Abbildung 27: Der härtende Schlag verdichtet den Dangl und sollte als letzter
Gang durchgeführt werden.
Eigentlich gibt es noch eine dritte Schlagtechnik, ich nenne diesem mal, den
drückenden Schlag. Hier wird der Hammer, der Dangl zeigt von einem weg, nach
dem Schlag von Körper weg gedrückt. Sieh auch .
Zum Schluss noch ein kleiner Film der beiden Schlagtechniken.
Link zum Video: http://youtu.be/4MbULD2XgIk.
Das Übungsblatt
Zuerst gilt es die Koordination Hammer, Sense, Amboss zu erlernen. Dazu
braucht man nicht gleich eine Sense, ein Stück Papier reicht. Dieses faltet man
zwei mal und macht sich eine Strich mit ca. 2 mm Abstand zum Blattrand, fertig
ist der Sensen Dummy.
Auch aus einer altern Konserven Dose kann man sich einen Sensen Dummy
bauen. Boden und Deckel abschneiden, der Länge nach aufschneiden und einmal
falten.
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Abbildung 28: Mit den Übungsblatt aus Papier kann man die Koordination
Hammer, Sense, Amboss üben.
Abbildung 29: Das Blech einer Konserven Dose als Dengel Übungsblatt.
Hat man beim Sensen Dummy keine Fehlschläge mehr kann man sich an einer
alten Sense probieren. Jetzt wird sich der eine oder andere Fragen warum man
jetzt nochmal an einer alten Sense weiter üben soll?
Bei den Übungsblättern aus Papier oder Blech lernt man zwar die Koordination
Hammer, Amboss, Blatt. Man arbeitet, ich nenne es einfach mal, ohne Druck.
Will man Material aus der Sense raus arbeiten braucht man einen Schlag mit
etwas mehr Druck. Hier kann es einem den Hammer leicht verreißen. Darum
sollte man das Schlagen mit Druck auch üben.
Billig Sensen aus dem Baumarkt eignen sich dazu nicht so gut sie sind, meiner
Ansicht, aus einem viel zu harten Material gefertigt und lassen sich deshalb nicht
gut dengeln.
Alte verrostet, beschädigte oder sogar eingerissene Sensen sind da genau richtig.
Abbildung 30: Eine alte verrostete Sense gehört nicht weggeworfen. Die dient
immer noch als Dengel Übungsblatt.
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Welche Kombination Hammer / Amboss ist die beste?
Sicher werden sich einige diese Frage stellen. Die Antwort ist einfach. “Die, die
einem am besten liegt”.
Stefan v. Hochfeld (2013): Beschreibung der Unterschiede der beiden Dengel
Bestecke, Schlagtechnik.
Sense mit oder ohne Baum dengeln
Auf vielen Fotos sieht man wie die Sense mit Sensenbaum gedengelt wird. Das
Dengeln mit Baum geht dabei am besten mit der Kombination, Hammer schmale
Bahn, Amboss breite Bahn. Da hier der Baum nach oben schaut bzw. die Innenseite der Sense gedengelt wird. Hier gibt es dann wiederum den Unterschied ob
der Baum von einem weg bzw. zu einem hin zeigt. Diese beiden unterschiedlichen
Stellungen bestimmen ob der Schlag ziehend oder drückend ausgeführt werden
muss.
Da die Sense mit Sensenbaum eine große Hebelwirkung entwickelt ist das Handling von einer Person nicht mehr zu schaffen. Eine zweite Person muss mithelfen.
Stefan v. Hochfeld (2013): Dengelknecht, DengelGeiß, Schnur
Es stellt sich nun die Frage warum man die Sense auch mit Baum dengelt.
Eigentlich ist dieses doch schwieriger, man braucht unter Umständen eine zweite
Person oder zumindest eine Vorrichtung die das Händling der Sense erleichtert.
Als es noch keine Sensenringe mit Schrauben gab war es nicht so einfach das
Blatt am Baum zu befestigen. Die Blätter wurden mit Eisenring und Keile
gehalten, mit Leder oder sonstigem umwickelt um so eine stabile Verbindung
herstellen zu können. So eine Verbindung wollte man natürlich nicht jedes mal
wieder entfernen.
Sense innen oder außen dengeln
Stefan v. Hochfeld (2013): Beschreibung welche Seite der Sense gedengelt werden
soll.
Das Dengelwerkzeug muss sauber sein
Da beim Dengeln das Eisen sehr stark ausdünnen wird, ist es wichtig dass das
Werkzeug absolut sauber ist. Jede kleinste Verunreinigung würde sich sonst in
den Dangl schlagen und diesen eventuell beschädigen.
Man muss also den Hammer und auch den Amboss vor dem dengeln säubern.
Zum Reinigen verwende ich eine Schleifschwamm mit feiner Körnung, so einen
wie er auch von Schreinern benutzt wird.
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Das selbe gilt natürlich auch für die Sense und hat auch noch den Vorteil, dass
an einer so gereinigten Sense eine matte Oberfläche entsteht. Diese hilft uns die
schon getätigten Schläge zu erkennen, sie werden leicht glänzend und heben sich
dadurch deutlich von der matten Fläche ab.
Abbildung 31: Um die Schläge beim Dengeln zu sehen schleife ich das Blatt mit
einem Schleifschwamm matt. Beim Dengeln entsteht dann eine glänzende Fläche
und man kann sehr schön sehen wo man schon gedengelt hat.
Auch während dem dengeln sollte man den Hammer den Amboss aber auch die
Sense immer wieder reinigen.
Stefan v. Hochfeld (2013): Hier geht es dann irgendwann weiter.
Härte der Sense
(Stefan v. Hochfeld 2013: Die kurze Beschreibung, Härten der Sense durch das
Dengeln, fehlt noch.)
• http://scytheconnection.com/consultants-report-on-blade-hardness/
• http://www.scytheconnection.com/adp/docs/hardness/Sensenuntersuchung.
pdf
Pflege der Sense
Um an der Sense lange Freude zu haben sollte man diese natürlich pflegen. Man
sollte das Sensenblatt, nach Gebrauch, immer reinigen. Mit einem Lappen sollte
das Blatt von Erde oder gar Grasresten befreit werden. Man kann auch einen
Büschel Gras dazu verwenden.
Außerdem sollte man die Sense nie in der Sonne liegen lassen. Das Sensenblatt
wurde so geschmiedet dass es unter Spannung steht. Durch Wärme Einwirkung
verliert die Sense ihre Spannung. Das Blatt wird instabil.
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Scharte raus dengeln
TODO:Hier wird gerade gearbeitet
*Da ich es zur Zeit nicht schaffe einen Abschnitt auf einmal fertig zu stellen
findet man hier nur einen verwirrenden Text und ein paar Bilder
Stefan v. Hochfeld / April 2014*
Jedem der mit der Sense mäht dem wird es auch irgendwann passieren, dass man
sich eine Scharte einfängt, der Dangl ist ausgebrochen. Solche Ausbrüche können
aber leicht heraus gedengelt werden. Wie das geht will ich in der nachfolgenden
Bild Anleitung erklären.
Auf der ersten Abbildung wurde die Scharte bzw. der Ausbruch mit einem
Filzstift markiert um die Stelle im weiteren Verlauf kenntlich zu machen. am
Ende sehen kann wo die Scharte gewesen ist.
Abbildung 32: Diese Scharte mit ca 2 mm Tiefe und 3 mm Breite gilt es raus zu
dengeln.
Da ich meine Sensen auf der Aussenseite dengle habe ich auf dieser auch die
Stellen markiert an der das Material ausgetrieben werden muss.
Abbildung 33: An diesen Stellen muss das Blatt mit dem Dengelhammer, bearbeiten werden um die Scharte aus dem Blatt heraus zu ziehen.
Durch das Dengeln ist ein Überstand entstanden und die Scharte wandert aus
dem Zirkel der Sense.
32
Abbildung 34: Das Eisen wurde so weit ausgetrieben dass ein Überstand entstanden ist.
Dieser Überstand wird nun, mit dem Wetzstein, abgenommen sodass dir Dangl
wieder seinen Zirkel bekommt.
Abbildung 35: Der Überstand wird mit dem Wetzstein nun abgetragen.
Da man das Austreiben nicht übertreiben sollte, ist noch keine kleine Scharte
übrig geblieben. Diese wird nun weiter raus gedengelt.
In der nächsten Abbildung sieht man den Überstand des zweiten Austriebs. Es
brauchte eigentlich nicht mehr viel dauerte aber genau so lange wie der erste
Austrieb.
Da man jetzt nicht mehr auf den Zirkel achten muss, verwende ich einen gebrochenen Wetzstein so findet dieser auch noch seinen Einsatz Zweck.
Fertig, die Scharte wurde raus gedengelt. Das ganze Batt sollte nun noch einmal
durch gedängelt werden und dann kann es auch schon wieder losgehen.
Die Reparatur und das anschießende durch dängeln des Blattes hat ca. eine
Stunde gedauert.
Wellendangel
TODO
33
Abbildung 36: Eine kleine Scharte ist noch vorhanden.
Abbildung 37: Beim zweiten Austreiben braucht es nicht mehr viel.
Abbildung 38: Der Überstand wurde noch mal abgeschliffen.
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Abbildung 39: Von der Scharte ist nichts mehr zu sehen.
Abbildung 40: Eine Sense mit einem sehr starken Wellendangel. Diese Sense ist
leider nicht mehr zu retten.
Abbildung 41: Eine Sense bei der der Wellendangel beginnt (Rückseite).
35
Abbildung 42: Eine Sense bei der der Wellendangel beginnt (Vorderseite).
Abbildung 43: Dengelstellen, an den grünen Stellen wurde der Dangl sehr stark
ausgetrieben, an der roten Stellen nur ein wenig.
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Einwintern
Ende Oktober Anfang November braucht man die Sense eigentlich nicht mehr.
Einfach in die Ecke stellen sollte man sie aber auch nicht. Einen Sense gehört
eingewintert. Dazu sind folgenden Arbeiten erforderlich.
Sensenblatt von Sensenbaum nehmen Die Sense kann besser verstaut werden, sie ist nicht so sperrig. Bei Holzbäumen kann sich das Holz entspannen.
Sensenblatt gründlich reinigen Eigentlich sollte man sich diese Arbeit sparen können da das Sensenblatt immer sauber sein sollte.
Sensenblatt einfetten Sensenblätter werden aus Carbonstahl gefertigt, sie
rosten also. Sie habe keinen Chrom Anteil wie zum Beispiel bei rostfreien
Messern. Dieses ist auch wichtig da nur ein Stahl ohne Chrom Anteil fein
bzw. richtig scharf geschliffen werden kann.
Sensenblatt noch einmal denglen Dieses sollte man unbedingt vor dem einfetten machen. Das Kriechöl, das ich verwende, hinterlässt nach dem
trocknen eine Art Schutzfilm der dann beim Dengeln sehr hinderlich ist.
Durch das Mähen verschwindet Schutzfilm wieder und stört beim Dengeln
dann nicht mehr.
Sensenblatt an einem geeigneten Ort aufhängen Das Sensenblatt ist
nach dem dengeln wieder richtig scharf. Man muss also dafür sorgen dass
ich keiner verletzen kann.
Sensenbaum reinigen und auf Beschädigungen prüfen Auch der Sensenbaum sollte gereinigt und neu ein geölt werden. Bei Sensenbäume aus
Metall sollte man den Sitz der Griffe kontrollieren und ggf. nachstellen.
Bei Sensenbäume aus Holz die man zerlegen bzw. verstellen kann werden
die Schraubverbindungen gelockert. So kann sich das Holz entspannen.
Außerden sollte man die Holzbäume einölen. Wichtig ist hierbei die Spitze
da diese mit dem nassen Graß in Berührung kommt. Ich verwende dazu
einfaches Leinöl.
Sensenring reinigen Auch die Sensenringe sollte man reinigen, auf Beschädigungen prüfen und natürlich ein ölen. Die Schrauben ein paar mal hin und
her drehen so dass diese wieder leicht gehe.
Anhang
Lizenz
Die Sensendenkschrift veröffentliche ich mit den Bedienungen der cc-by-nc-sa
Lizenz.
37
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Sie müssen den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten
Weise nennen.
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werden.
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anderer Weise erkennbar als Grundlage für eigenes Schaffen verwenden, dürfen Sie
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PDF
ODT experimentell
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MOBI experimentell
Kontakt / Impressum
Über Anregungen, Verbesserungen oder sogar über ein vergessenes Wissen
bezüglich der Sense würde ich mich sehr freuen.
Anschrift:
Stefan Blechschmidt
Hochfeld 1
94357 Konzell
38
oder per E-Mail an sb(at)hochfelder.de.
Literaturverzeichnis
Epperlein, Siegfried: Bäuerliches Leben im Mittelalter: Schriftquellen
und Bildzeugnisse, Abschnitt 6. Ernte; Entwickling der Sense, Böhlau
Verlag
Köln,
http://books.google.de/books?id=g0oXvqpLyEwC&pg=
PA53&lpg=PA53&dq=sense+mit+armst%C3%BCtze&source=bl&ots=
_HXbe1Xe12&sig=VC5SGFXXms_U3jg5uKBzfiWanHQ&hl=de&sa=X&ei=
bcbJUPXEJ5DKsgbYloGwBQ&redir_esc=y#v=onepage&q=sense%20mit%
20armst%C3%BCtze&f=false
Scharnweber, Werner: Dorfleben in Schleswig-Holstein – historisch, 2013, Edition
Temmen, ISBN 978-3-8378-5019-9, http://edition-temmen.de/out/media/5019_
Leseprobe.pdf
Dengeln der Klopfsensen war schwieriger und auch zeitaufwendiger. Eine Tätigkeit für »Experten«. Zum Teil ausgeführt von wandernden »Sensenklopfern«,
die von Dorf zu Dorf zogen und nach Dengelarbeit fragten.
Vido, Peter: Consultant’s report on blade hardness, 2005, http://scytheconnection.com/,
http://scytheconnection.com/consultants-report-on-blade-hardness/
Vido, Peter: Sensen-Blatt-Härte, 2005, http://scytheconnection.com/, http://
www.scytheconnection.com/adp/docs/hardness/Sensenuntersuchung.pdf
Adelung, Johann Christoph. 1793. Grammatisch-Kritisches Wörterbuch Der
Hochdeutschen Mundart. Vol. Band 1. http://www.zeno.org/nid/20000105805.
Stefan v. Hochfeld. 2013. “Anmerkug: ...hier Fehlt Leider Noch Was.”
Vido, Peter. 2005. “Der Bewegungsablauf Beim Sensenmähen.” http://www.
scytheconnection.com/adp/biomechGer/german.htm.
Wikipedia. 2014. “Memorandum — Wikipedia, Die Freie Enzyklopädie.” http:
//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Memorandum&oldid=130773521.
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