Absolvent sieht attraktive Jobs in der Region

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Absolvent sieht attraktive Jobs in der Region
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HOCHSCHULZEITUNG
Mittwoch, 2. Dezember 2015
Schwäbische Zeitung
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Aus der Hochschule
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Ein Nikolaus für die Kommilitonen
SIGMARINGEN (sz) - Der AStA und die Fachschaf-
ten der Fakultäten Business Science and Management sowie Life Sciences sorgen im Dezember für
Weihnachtsstimmung auf dem Sigmaringer Hochschulcampus: Für einen Euro können Studierende
im Foyer des BWL-Gebäudes am morgigen Donnerstag von 13 bis 14 Uhr eine Weihnachtskarte
inklusive Schokonikolaus für einen Kommilitonen kaufen. Dieser wird dann am Montag, 7.
Dezember, von einem Nikolaus und seinen
zwei Weihnachtsengeln in den Vorlesungen an
die betreffenden Personen verteilt. Mitmachen
können alle, die es morgen ins BWL-Foyer
schaffen. Am Dienstag, 15. Dezember, gibt es
dann einen Glühweinstand vor dem BWL-Gebäude. Ab 16 Uhr gibt es dort Glühwein und Co.
für Studierende, Mitarbeiter und Professoren.
Hochschule stellt
Studiengang breiter auf
Mathias Schultz kommt aus der Nähe von Hannover und hat am Standort Sigmaringen der Hochschule BWL studiert. Seit 2012 arbeitet er bei der
FOTO: CORINNA WOLBER
Schaefer GmbH in Sigmaringen, einem „Hidden Champion“, wie er sagt.
Absolvent sieht attraktive Jobs in der Region
Mathias Schultz hat an der Hochschule BWL studiert und arbeitet nun in Sigmaringen
Von Corinna Wolber
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SIGMARINGEN - Es ist ziemlich
wahrscheinlich, dass so gut wie jeder
schon mal auf einen Taster der Sigmaringer Schaefer GmbH gedrückt
hat. Es sei denn, er hat Angst vor Aufzügen und macht einen großen Bogen um jeden Lift. Denn die Firma
entwickelt und fertigt Bedien- und
Anzeigeelemente für Aufzüge und
exportiert sie in die ganze Welt. „In
unserem Geschäftsfeld zählen wir
auf jeden Fall zu den Premiumanbietern“, sagt Mathias Schultz. Der 44jährige Diplom-Betriebswirt ist seit
2012 Management Assistant bei
Schaefer und hat seinen Abschluss
am Standort Sigmaringen der Hochschule Albstadt-Sigmaringen gemacht.
Für ihn war klar, dass er nach dem
Studium in der Region bleiben
möchte – und das, obwohl er eigentlich aus der Nähe von Hannover
stammt. Weil Schultz aber zuvor
Zeitsoldat war, kam er 1999 nach
Mengen zum Fliegerhorst. „Hier habe ich dann meine Frau kennengelernt und eine Familie gegründet“,
sagt er. Aus diesem Grund und weil
nationalen Geschäftsstellen in Barcelona, Vancouver, Mailand und
Shanghai: Das ist das Erste, was
Schultz einfällt, wenn er seinen Job
beschreibt. „Wenn neue Außenstellen gegründet werden, begleite ich
das von Anfang bis Ende“, sagt er –
also von der Erstellung eines Businessplans bis zur Eröffnung. „Anschließend stehe ich dann für die
Mitarbeiter vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung.“ Aktuell
kümmert er sich um den neuen Produktionsstandort in Kanada, der Anfang kommenden Jahres eröffnet.
Doch Schultz koordiniert auch
strategische Projekte im Haus, die
abteilungsübergreifend sind. „Wir
haben eine eigene Entwicklungsabteilung“, sagt er. Deshalb sei es mög-
er sich in der Gegend wohl fühlt, hat
er sich auf die Stelle bei Schaefer beworben und diesen Schritt nie bereut. „Ich mag an meinem Job, dass
die Aufgaben so breit gefächert sind
und die Betriebswirtschaft dort in
Gänze betrachtet wird.“ Marketing,
Controlling und Vertrieb sind Felder,
mit denen er praktisch täglich zu tun
hat. „Aber es gibt auch Berührungspunkte mit der Entwicklung und Fertigung.“
Schultz gibt Absolventen Tipps
Die Schaefer GmbH hat 2014 ihr 50jähriges Bestehen gefeiert und vertreibt ihre Produkte in mehr als 120
Ländern weltweit. Die Koordinierung der unter anderem für den Vertrieb vor Ort verantwortlichen inter-
SZ stellt Absolventen vor
Raus aus der Hochschule, rein in
den Job. Aber in welchen? Und
wo? In einer Serie auf der Hochschulseite stellen wir in loser
Folge Absolventen der Hochschule
Albstadt-Sigmaringen vor, die nach
ihrem Studium in der Region geblieben sind. Sie berichten von
ihren Jobs und zeigen auf diese
Weise, was man mit einem Abschluss der Hochschule so alles
werden und machen kann. (wob)
lich, mit jedem Kunden individuelle
Lösungen zu erarbeiten. Die finden
sich dann in Aufzügen auf der ganzen
Welt wieder, ohne dass man das als
Benutzer sieht – für Schultz eine faszinierende Vorstellung. Für ihn ist
das Unternehmen ein echter „Hidden Champion“ , also ein relativ unbekannter mittelständischer Betrieb,
der in seinem Geschäftsfeld jedoch
Marktführer ist.
Aus dieser Tatsache leitet Mathias Schultz auch einen Tipp für Absolventen der Hochschule ab: „Man
sollte sich auch in der Region nach
Jobs umsehen und sich einfach mal
damit befassen, was es hier so alles
gibt“, sagt er. „Vor allem die Mittelständler haben viele attraktive Stellen zu bieten.“ Manchmal müsse man
ein bisschen suchen, „aber das macht
auch viel Spaß“.
Mathias Schultz ist Vorsitzender
des Sigmaringen Management
Alumni e.V., dem Alumni-Verein
der Betriebswirte der Hochschule
in Sigmaringen. Dieser dient als
Plattform, um miteinander und mit
der Hochschule Kontakt zu halten.
Interview
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„Wir müssen unser Engagement mehr nach außen tragen“
Antje Schärer arbeitet für den Förderverein der Hochschule und möchte Forschung und Entwicklung unterstützen
SIGMARINGEN - Antje Schärer aus
Sigmaringen arbeitet seit dem aktuellen Wintersemester für den Verein
der Freunde und Förderer der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und
wurde bei einer Vorstandssitzung
vom Vorsitzenden des Fördervereins, Michael Gubisch, offiziell im
Amt begrüßt. Schärer verantwortet
die operative Leitung der Geschäftsstelle und berichtet in dieser Funktion direkt dem Vorstand. Wir haben
mit ihr über Ziele und Aufgaben des
Vereins gesprochen.
Frau Schärer, wie kam es zu Ihrem
Engagement im Förderverein?
Ich wurde eigentlich durch Zufall auf
die Stelle aufmerksam. Ich fand die
Aufgabe einfach spannend, auf der
einen Seite den Kontakt zu jungen
Menschen herzustellen – da ich ja
selbst auch an der Modefachschule
in Sigmaringen unterrichtet habe –
und zu sehen, wie sich diese jungen
Menschen entwickeln. Auf der anderen Seite suche ich den Kontakt zu
Unternehmen und wirke als Mittler.
Was möchten Sie für den Förderverein bewirken?
Im Prinzip geht es darum, den Förderverein bei Studierenden, Professoren und Mitarbeitern der Hoch-
schule sowie bei den Unternehmen
aus der Region bekannter zu machen. Dafür wollen wir unter anderem die Arbeit des Fördervereins
transparenter gestalten.
Wie wollen Sie das umsetzen?
Der Förderverein ist nicht neu, und
bestimmte Maßnahmen gibt es bereits. Beispielsweise fördern wir seit
Jahren Studierende im Rahmen der
Deutschlandstipendien und unterstützen die Hochschule bei verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen. Hier müssen wir unser Engagement mehr nach außen tragen. Parallel müssen wir Grundlagen schaffen,
Zur Person
Antje Schärer ist 50 Jahre alt
und verheiratet. Sie war 25
Jahre lang international als
Modedesignerin tätig und
spricht mehrere Sprachen.
Zuletzt arbeitete Schärer für die
Firma Akris in St. Gallen in der
Schweiz. Als Dozentin war
Schärer außerdem an der Modefachschule Sigmaringen tätig,
wo sie auch selbst ihren Abschluss gemacht hat.
Ihr Abitur machte sie am Hohenzollerngymnasium in Sigmaringen.
Seit diesem Semester offiziell im Amt: Antje Schärer.
FOTO: PRIVAT
um in den kommenden Monaten die
Arbeit des Fördervereins auszubauen. In den vergangenen Wochen habe ich viele Gespräche mit den Dekanen der Fakultäten, dem Career Center, dem Rektorat sowie Institutionen – beispielsweise der IHK –
geführt. Die Gespräche werden wir
jetzt auf die Unternehmen ausweiten. Außerdem ist die Entwicklung
einer eigenen Homepage geplant.
Worin sehen Sie Wirkungsfelder
und Aufgaben des Fördervereins?
Wir wollen als Förderverein dazu
beitragen, dass junge Menschen das
Potenzial unserer Region kennen
und Kontakte zu Unternehmen
knüpfen können. Außerdem möchten wir dazu beitragen, dass die
Hochschule als starke Hochschule
wahrgenommen wird, die Lehre, Forschung und Entwicklung verknüpft.
Eine wichtige Aufgabe sehe ich persönlich darin, die Forschungs- und
Entwicklungsarbeit so zu unterstützen, dass sich Unternehmen dafür interessieren und Kooperationen eingehen wollen. Außerdem möchten
wir die Hochschule bei der AlumniArbeit unterstützen. Da wir als Förderverein das Beste aus beiden
Standorten verknüpfen möchten, ist
es mir auch besonders wichtig, mit
Unternehmen aus beiden Regionen
ins Gespräch zu kommen, denn wir
sind eine Hochschule und ein Förderverein.
Masterstudiengang bietet nun tiefere Einblicke in die
Produktentwicklung der Lebensmittelindustrie
SIGMARINGEN (sz) - Der Masterstudiengang „Facility Design und Mangement“ ist zum aktuellen Wintersemester erweitert worden und heißt
jetzt „Facility and Process Design“.
Die beiden bisherigen Vertiefungsrichtungen Planung von Produktionsanlagen und Planung von Großküchen bleiben in der Wahlrichtung
„Facility Design und Management“
erhalten, teilt die Hochschule mit.
Dort werden den Studierenden die
notwendigen Grundlagen für die
Planung und den Betrieb von Anlagen für die Life-Science-Industrie
oder für Großküchen vermittelt.
Neu ist die Wahlrichtung „Produkt- und Prozessinnovation“. Diese
ermöglicht zusätzlich vertiefende
Einblicke in die Produktentwicklung
vor allem für die Lebensmittelindustrie: Von der Rezeptentwicklung und
Rohstoffauswahl über die ersten Pro-
dukttests, sensorische Tests und
Marktanalysen bis hin zur Gestaltung von Produktionsprozessen. Betriebswirtschaftliche und managementorientierte Kenntnisse runden
das Profil in beiden Wahlrichtungen
ab.
Entwickelt wurde die neue Wahlrichtung von einer Arbeitsgruppe
der Fakultät Life Sciences mit dem
Ziel, einen Masterstudiengang anzubieten, der die gesamte Wertschöpfungskette der Life Science Industrie
abbildet. Ebenfalls neu ist seit diesem Wintersemester die Kooperation mit dem Verband der Fachplaner
Gastronomie Hotellerie Gemeinschaftsverpflegung (VdF). Absolventen der Wahlrichtung „Facility Design und Management“ in der Vertiefungsrichtung Großküchen erhalten
zusätzlich vom VdF das Zertifikat
„Großküchenfachplaner“.
In den jeweiligen Studiengängen besichtigen die Schüler Labore und
FOTO: HOCHSCHULE ALBSTADT-SIGMARINGEN
Einrichtungen der Hochschule.
160 Schüler informieren
sich übers Studium
Beim Studieninformationstag besuchen 160 Schüler die
Hochschule und schnuppern in verschiedene Fächer
(sz) Beim landesweiten Studieninformationstag haben 160 Schüler die Hochschule Albstadt-Sigmaringen besucht. 87 Schüler entschieden sich
für die Studiengänge Pharmatechnik,
Lebensmittel/Ernährung/Hygiene,
Facility Management und Betriebswirtschaftslehre am Hochschulstandort Sigmaringen, 73 informierten sich in Albstadt über die Studiengänge Maschinenbau, Material and
Process Engineering, Textil- und Bekleidungstechnologie, Wirtschaftsingenieurwesen, IT-Security, Technische Informatik und Wirtschaftsinformatik. Es standen je nach Studiengang verschiedene praktische
Übungen, Schnuppervorlesungen,
ALBSTADT/SIGMARINGEN
Laborführungen, Rundgänge oder
Berichte über Praxissemester und
Auslandsaufenthalte auf dem Programm. Bei Gesprächsrunden und
einem gemeinsamen Mittagessen kamen die Schüler mit Studenten, Professoren und Mitarbeitern ins Gespräch und stellten ihnen ihre Fragen
zum Studium.
Der landesweite Studieninformationstag findet seit 20 Jahren immer
im November statt. Die angemeldeten Teilnehmer verbringen einen
Tag an einer Hochschule und lernen
dort ihren Wunschstudiengang kennen. Sie können in Vorlesungen und
Praktika hineinschnuppern und sich
auf diese Weise ein Bild von ihrem
Wunschstudiengang machen.
...und dann noch was in eigener Sache
SIGMARINGEN (sz) - Die „Hochschulzeitung“ lebt von spannenden Themen, guten Geschichten und interessanten Menschen. Deshalb sind wir auf
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Maßgeblich betreut wird die „Hochschulzeitung“ von SZ-Redakteurin
Corinna Wolber. Die 37-Jährige lebt und arbeitet seit dreieinhalb Jahren in
Sigmaringen. Zuvor hat sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin gemacht,
mit großem Spaß an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf bis zum
Master Geschichte und Politikwissenschaft studiert und in NordrheinWestfalen volontiert. Ihr erreicht sie unter der Telefonnummer 07571/
72 82 43 und per E-Mail: c.wolber@schwaebische.de
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Schwäbische Zeitung, 02.12.2015