13. hamburger studierendentagung
Transcription
13. hamburger studierendentagung
Mi ttw oc h, 25 .M ai 2 01 13. HAMBURGER STUDIERENDENTAGUNG Tagungsort: HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN HAMBURG Campus Bergedorf, Hörsaal 0.45 Ulmenliet 20 21033 Hamburg 6 Inhaltsverzeichnis Seite Programm 3 Vorträge 5 - 18 Block I 5 - Block II 10 - 13 Block III 14 - 18 Poster 19 - 46 2 9 Veranstalter: Life Science Nord Management GmbH Life Science Nord e.V. Tagungsorganisation: Life Science Nord Management GmbH Markus Kräutner kraeutner@lifesciencenord.de In Kooperation mit: Prof. Friedrich Ueberle (HAW), Prof. Jürgen Stettin (HAW), Prof. Ulrich Hahn (UHH), Prof. Michael Amling (UKE), Dr. Michael Hahn (UKE), Prof. Michael M. Morlock (TUHH), Prof. Bernd Niemeyer (HSU HH), Weitere Informationen unter: www.lifesciencenord.de Beteiligte Hochschuleinrichtungen: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU HH) Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Universität Hamburg (UHH) 3 Life Science Unternehmen vor Ort Gold-Sponsor Aussteller 4 9.45 - 10.30 Uhr Block I Vorsitz: Prof. Dr. Friedrich Ueberle Application of Total X-Ray Fluorescence (TXRF) Spectrometry to Monitor Trace Elements in the Micro Range during Fermentation Richard Arthur, HAW Druckgesteuertes Ad- und Desorptionsverfahren für die Antikörperaufreinigung Martin Brillowski, HSU HH Methodenetablierung zur Bestimmung metabolischer Aktivitäten in einem miniaturisierten dreidimensionalen Zellmodell Stephan Fallis, TUHH 5 ABSTRACT Application of Total X-Ray Fluorescence (TXRF) Spectrometry to Monitor Trace Elements in the Micro Range during Fermentation R. Arthur, P. Scherer (HAW, Fak. LS) TXRF spectrometry has been applied in the last years for the analysis of trace elements in some aqueous samples. This is due in part to the relatively fast sample preparation, the simultaneous multi-element capability and its sensitivity in the ppb range (Klockenkämper and von Bohlen, 2014). Hence, the aim was to adapt the method to monitor the dissolved elements in the µg/L-range during anaerobic fermentation which gives an insight into the specific consumption and bioavailability during bacterial growth. However, there are high salts concentrations of phosphates, sulfates, carbonates and bicarbonates in the fermenter slurry, which could easy prohibit determination of trace elements (Marguí et al., 2010). Another special unresolved problem of TXRF spectrometry is the ubiquitous overlapping cobalt signal (Kα) by iron signal (Kβ). Measuring extremely low element concentrations at a high salt background To overcome the salt problems, several methods were investigated.The concentrations of Co, Ni, Se and W lay in the range of 10 - 100 µg L-1 (ppb) and the results showed recoveries of all the elements between 89102 %. The calculated lowest limit of detection for all the elements ranged between 1 and 4 µg L-1. In order to investigate the influence of organic and salt matrices on TXRF analysis, several experiments with spiked fermenter samples were performed. Co, Ni, Se and W with different amounts in the range of 10 - 200 µgL-1 were applied. The results showed that salty organic samples containing trace elements in the micro range need to be pretreated by centrifugation and microwave digestion steps. Figure 1: Layout of sample preparation of fermenter samples for TXRF Analysis. Estimation of cobalt in high iron fermentation medium Results with a prepared standard solution containing different amounts of elements showed an overlap of the Fe (Kβ) and Co (Kα) energy lines as the concentration of Fe may be up to 400 times that of Co in anaerobic fermenters. This interference generally results in inaccurate evaluation of Co peaks in fermenter and environmental samples. This interference effect was reduced by application of liquid phase extraction of Fe6 Chloro complexes in ethyl ether. The results of the analyses revealed a reduction of Fe concentration from 25 mgL-1 to < 0.25 mgL-1. The hidden cobalt in the presence of iron could now be detected. Therefore, it is possible, for the first time, to estimate cobalt at linearity (10 µg L-1 – 1000 µg L-1) in the presence of about 25, 0000 µg L-1 iron in fermenters with a high salt background by TXRF-instruments. References Klockenkämper, R. and von Bohlen, A., 2014. Worldwide distribution of Total Reflection X-ray Fluorescence instrumentation and its different fields of application: A survey. Spectrochimica Acta Part B: Atomic Spectroscopy, 99: 133-137. Marguí, E., Tapias, J.C., Casas, A., Hidalgo, M. and Queralt, I., 2010. Analysis of inlet and outlet industrial wastewater effluents by means of benchtop total reflection X-ray fluorescence spectrometry. Chemosphere, 80(3): 263-270. 7 Druckgesteuertes Ad- und Desorptionsverfahren für die Antikörperaufreinigung MA Martin Brillowski Betreuer: Prof. Dr. Oliver Ullrich, HAW; Prof. Dr.-Ing Bernd Niemeyer, HSU HH Zur Isolierung, Reinigung und Aufkonzentrierung biotechnologischer Wertstoffe kommen verschiedene Trenn- und Reinigungsverfahren im Downstream Processing zum Einsatz. Ziel ist die effiziente und aktivitätsschonende Reinstoffdarstellung. Die Affinitätstrennung ist ein solches Verfahren, das sich die biospezifische Wechselwirkung des Zielstoffes mit einem geschickt auszuwählenden Liganden zunutze macht. Im Falle von Antikörpern wären dies z.B. Antigene, die auf eine Adsorption Aufgabelösung Oberfläche, wie Silikagel chemisch angebunden (immobilisiert) werden. Nach dem Adsorptionsschritt des Wertstoffes aus der Aufgabelösung an den Regeneration immobilisierten Liganden und der Ausspülung von Resten der Aufgabelösung im Waschgang wird der interagierende Wertstoff (Antikörper) desorbiert und ausgespült (siehe Abbildung). Diese Desorption wird konventionell meistens mit Änderung des Desorption Lösungsmittels, zum Beispiel Veränderung des pHWaschgang Wertes bzw. durch Temperaturänderung bewirkt. Als Neuerung in der Masterarbeit soll ein Verfahren erprobt werden, in dem statt mit chemischen Schematische Darstellung der AffiniZusatzstoffen ausschließlich physikalischen Parameter die Desorption bewirken. Dabei bietet sich tätstrennung der Druck zu einer Steuerung des Ad- bzw. Desorptionsgleichgewichtes an. Als Modellsystem wurde das Affinitätspaar His6-Rab11a als Ligand (Antigen) und ein dazu spezifischer anti-Rab11 Antikörper als Zielstoff ausgewählt, um den Druckeinfluss auf das Sorptionsverhalten zu untersuchen. Die Analytik erfolgt über SDS-PAGE sowie anschließendem Western Blot. Die Immundetektion der Antikörper kann sowohl mittels Chemielumineszenz als auch Fluoreszenz erfolgen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Erprobung unterschiedlicher Immobilisierungsverfahren und deren Wirkung auf den oben aufgezeigten Stofftrennprozess. Die Ergebnisse belegen den Einfluss der Immobilisierungsprozedur auf die AK-Trennung. Weiterhin konnte die Wirkung unterschiedlicher Drücke zur adsorptiven Stofftrennung bestätigt werden. 8 Etablierung einer Methode zur Bestimmung metabolischer Aktivität in einem miniaturisierten dreidimensionalen Zellmodell Stephan Fallis, Studiengang M.Sc. Mediziningenieurwesen, Technische Universität Hamburg Ziel: Medizinische Substanzen werden noch immer mit Hilfe von umstrittenen und zunehmend verbotenen Tierversuchen erprobt, bevor diese am Menschen validiert werden. Die Aussagekraft von Medikamententests ist ohnehin stark begrenzt, wenn Ergebnisse von Tieren auf den Menschen übertragen werden, weshalb ein sehr hoher Anteil der erfolgreichen Sicherheits- und Wirkungstestungen am Tier beim Menschen versagen. Eine mögliche Alternative wird durch sogenannte organ-on-a-chip geboten, in welche Zellen im dreidimensionalen Mikromaßstab unter Langzeit-Kultivierung gezüchtet werden können. Ein Zellenverbund im organspezifischen Kontext soll den entsprechenden funktionalen und charakteristischen Metabolismus eines nativen Organs möglichst realitätsnah ausführen. Diese Projektarbeit befasst sich mit Hautmodellen und deren Charakterisierung für Diffusions- und Permeationsprozesse in einem Multi-Organ-Chip der Firma TissUse GmbH. Zu diesem Zweck werden Keratinozyten der Zelllinie HaCaT und primäre Fibroblasten im Verbund kultiviert und deren metabolische Aktivität durch experimentelle Untersuchungen beschrieben. Die Konzentrationsänderung von Stoffwechseledukten und -produkten wird durch die Ermittlung von Glukoseverbrauch und Laktatprodukion der einzelnen Modelle dargestellt. Dazu muss eine geeignete Methode etabliert werden, mit welcher sich Messwerte bestimmen lassen und in nachfolgenden Untersuchungen eingesetzt werden kann. Methoden: Zunächst wurden zwei verschiedene Kollagen-Gel Modelle in „Transwell® Permeable Supports Inserts“ untersucht. Beim ersten Modell wurden lediglich HaCaT auf das ausgehärtete Kollagen aufgebracht (KH), beim zweiten Modell wurden zusätzlich vor der Aushärtung noch Fibroblasten in das Gel eingebettet (KFH). Die metabolische Untersuchung von Glukose und Laktat wurde in Abhängigkeit der Zeit in einem Kurzzeitversuch (kurz = Probenentnahme alle zwei Stunden) und Langzeitversuch (lang = zwei Probenentnahmen pro Tag) durchgeführt. Im letzten Schritt wurde ein vereinfachtes Hautmodell (MFH) bestehend aus MatriDerm® (Kollagen-ElastinMatrix) mit eingebetteten Fibroblasten und aufgebrachten HaCaT hergestellt und untersucht. Ergebnisse: Für die Zellmodelle wurden folgende Daten durch linearer Regression berechnet, wobei die Werte für KH zu gering ausfielen und nicht dargestellt werden: Der Glukoseverbrauch in g/(l∙s) von KFH lag zwischen 6,1∙10-6 (lang) bis 6,7∙10-6 (kurz) und die Laktatproduktion in g/(l∙s) zwischen 27,5∙10-6 (lang) bis 37,8∙10-6 (kurz). In den Versuchen mit MFH konnte ein Glukoseverbrauch in g/(l∙s) zwischen 7,9∙10-6 (lang) bis 24,9∙10-6 (kurz) und eine Laktatproduktion in g/(l∙s) zwischen 7,5∙10-6 (lang) bis 15,9∙10-6 (kurz) ermittelt werden. Weiterhin ließen sich Verdunstungseffekte des Mediums in den Langzeitversuchen feststellen, welche womöglich einen negativen Einfluss auf die Qualität der Ergebnisse besitzen. Schlussfolgerung: Eine Methode zur Bestimmung metabolischer Aktivität in einem miniaturisierten dreidimensionalen Zellmodell konnte erfolgreich etabliert werden. Eine Voraussetzung für die Anwendung an Hautmodellen ist der Einsatz von Fibroblasten, die ohnehin für die Herstellung von hautähnlichen Modellen notwendig sind. Es konnte nachgewiesen werden, dass bereits in Kurzzeitversuchen von ca. 8 Stunden bei geeigneten Modellen metabolische Veränderungen durch die Konzentrationsbestimmung von Glukose und Laktat in experimentellen Untersuchungen detektierbar sind. Weiterhin sind Langzeitversuche über mehrere Tage aufgrund der Verdunstungseffekte kritisch in der Durchführung und sollten vermieden werden. Der Glukoseverbrauch und die Laktatproduktion von miniaturisierten Hautmodellen mit Fibroblasten können mit dieser Methode berechnet werden und die resultierenden Ergebnisse könnten für weitere Untersuchungen zur Charakterisierung in einem Multi-Organ-Chip genutzt werden. 9 11.15 - 12.00 Uhr Block II Vorsitz: Prof. Dr. Ulrich Hahn Next Generation Sequencing - eine unverzichtbare Technologie zur Identifizierung der genetischen Ursache bei seltenen monogenen Erkrankungen Frederike Harms, UKE Entwicklung einer lichtbasierten Therapie zur Behandlung des Hand-Fuß Syndroms Monika Eversmann, HAW 3D Finite Elemente Simulation der Polarisation und des Transmembranpotentials bei elektromagnetischer Exposition biologischer Zellen im Radiofrequenzbereich Nils Kielian, HSUHH 10 Abstract Studierendentagung 2016 – Frederike L. Harms Next-Generation Sequencing – Eine unverzichtbare Technologie zur Identifizierung der genetischen Ursache bei seltenen monogenen Erkrankungen Per Definition gilt eine Erkrankung in der Europäischen Union als selten, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen betroffen sind. Schätzungen zufolge leben etwa vier Millionen Menschen in Deutschland mit einer von weltweit etwa 8.000 bekannten seltenen Erkrankungen – eine nicht zu vernachlässigende Anzahl an Patienten, deren klinische Versorgung und Therapie sichergestellt werden muss. Obwohl für viele nach den Mendel’schen Regeln vererbte Erkrankungen das ursächliche Krankheitsgen bereits bekannt ist, gibt es auch heutzutage noch viele Patienten ohne eine molekulare Diagnose. Die Next Generation Sequencing (NGS) – Technologie ist im Vergleich zu der klassischen Sanger-Sequenzierung eine schnelle, effektive und kostengünstige Methode zur Aufdeckung der genetischen Ursache bzw. Identifizierung von Krankheitsgenen für seltene monogene Erkrankungen. Hierbei wird das gesamte humane Genom (Whole Genome Sequencing, WGS) bzw. große Teile, so z. B. alle kodierenden Sequenzabschnitte (Whole Exome Sequencing, WES), in einem Sequenzieransatz analysiert. Durch eine bioinformatische Analyse und Filterung der NGS-Sequenzdaten sowie nachfolgende Evaluierung und Validierung der etwa 20.000 bis 30.000 Sequenzvarianten pro Person werden schließlich solche identifiziert, die putativ mit der Krankheit in Zusammenhang stehen. Im Rahmen unseres Forschungsprojektes habe ich bislang die WES-Sequenzdaten von sieben Eltern-Kind-Trios, fünf Geschwisterpaaren sowie zwei Betroffenen und einem Gesunden aus einer großen Familie ausgewertet. Die Krankheitsbilder sind vielfältig, aber eine monogene Ursache ist bei allen Betroffenen sehr wahrscheinlich. Bei fünf der sieben Eltern-Kind-Trios konnte eine de novo Mutation in einem bereits für die jeweilige Erkrankung bekannten Krankheitsgen identifiziert werden. Für drei bereits in den ersten Lebensmonaten verstorbene Geschwisterkinder mit dem sogenannten „stiff baby syndrome“ sowie für eine Familie mit mehreren, von einer chronischen Lebererkrankung betroffenen Personen konnten die Sequenzvarianten durch eine Segregationsanalyse in der jeweiligen Familie auf jeweils eine putativ pathogene Sequenzveränderung reduziert werden. Transkript-Analysen sollen nun zeigen, ob die mutierte mRNA aberrant gespleißt, stabil ist oder abgebaut wird. Für ein Geschwisterpaar mit mentaler Retardierung identifizierte ich im Rahmen einer internationalen Kollaboration ein neues Krankheitsgen. Erste funktionelle Analysen zeigen einen Funktionsverlust des von den mutierten Allelen kodierten Transkriptionsfaktors in seiner DNA-Bindeaffinität. Mit einer Aufklärungsrate von 62% ist damit eindrücklich gezeigt, dass die neuen Sequenziertechnologien, und hier das WES, entscheidend zu einer molekularen Diagnose und gegebenenfalls sogar zur Prophylaxe oder Therapie der untersuchten Erkrankungen beitragen. Durch weiterführende funktionelle Untersuchungen, sowohl auf RNA- als auch auf Protein-Ebene, wollen wir Einblicke in die molekularen Grundlagen und damit in den Pathomechanismus ausgewählter Krankheitsbilder erhalten. 11 Entwicklung einer lichtbasierten Therapie für die Behandlung des HandFuß Syndroms Monika Eversmann Medizintechnik, Betreuer: Prof. Dr.Ing Friedrich Überle und Prof. Dr. Jürgen Stettin Bachelorarbeit Abstract Hintergrund Das Hand-Fuß Syndrom (HFS) eine sehr häufig auftretende Nebenwirkung der Chemotherapie. Es ist durch eine deutlich eingegrenzte Reaktion der Haut an Hand- und Fußflächen charakterisiert und beinhaltet ein breites Spektrum an Symptomen, welches sich über Kribbeln, Erythema, Schwellungen, Schmerzen, Blasen- und Geschwürbildung erstreckt. In vielen Fällen sind die Patienten durch Schmerzen, offene Blasen und Geschwürbildung stark in ihrem alltäglichen Leben eingeschränkt. Das Ziel dieser Bachelorarbeit war es, eine Theorie zur Entstehung und Behandlung des HFS aufzustellen. Methode Es wurde eine ausführliche Literatursuche in Pubmed und google scholar durchgeführt, um Publikationen zu den Ursachen, Symptomen und Pathogenese des HFS zu identifizieren. Ergebnisse Es wurden 93 Publikationen identifiziert von denen sieben inhaltlich und qualitativ ausreichend waren, um eine Theorie für die Entstehung des HFS aufzustellen. Der Großteil der Publikationen deutet darauf hin, dass es sich bei dem HFS um eine Entzündungsreaktion der Haut handelt, welche durch die Medikamente der Chemotherapie ausgelöst werden. Diese Entzündung kann mithilfe von Magnetfeldern oder blauem Licht behandelt werden. Diese Theorie wurde anhand einer weiteren Literaturrecherche überprüft. Anhand der zweiten Literaturrecherche wurde eine Behandlungsmethode für das HFS entwickelt, welche in Zukunft über eine Machbarkeitsstudie belegt wird. Fazit Das HFS kann durch eine physikalische Therapie behandelt werden, allerdings muss die Wirksamkeit dieser Methode in Zukunft belegt werden. Development of a light-based treatment method for the hand-foot syndrome Monika Eversmann Biomedical engineering, Supervisor: Prof.Dr.Ing Friedrich Überle, Prof.Dr. Jürgen Stettin Bachelor Thesis Abstract Background The hand-foot syndrome is a frequent occurring side effect of the chemotherapy. It is characterized by a clearly localized reaction of the skin on the palms of hands and feet. It includes a broad spectrum of symptoms like tingling sensation, erythema, swellings, pain, ulceration and blister formation. In many cases patients are highly impaired in their daily lifes by pain, open ulcers and blisters. The aim of this bachelor thesis was to postulate a theory as to how the HFS originates and can be treated. Method A detailed literature search was performed in Pubmed and google scholar in order to identify publications about the cause, symptoms and pathogenesis of the hand-foot syndrome. Results 93 publications were identified, of which seven had sufficient content and quality in order to postulate a theory as to how the HFS originates. The majority of publications indicate that the HFS is an infectious skin reaction, which is caused by the medication of the chemotherapy. This infection can be treated by magnetic fields or blue light. This theory was assessed by another literature search. According to the second literature search a treatment method for the HFS was developed, which needs to evaluated during a feasibility study. Conclusion The HFS can be treated by a physical treatment, but the effectiveness of this method needs to be evaluated in the future. 12 3D Finite Elemente Simulation der Polarisation und des Transmembranpotentials bei elektromagnetischer Exposition biologischer Zellen im Radiofrequenzbereich Nils Kielian, Sebastian Böhmelt, Michael Dudzinski, Marco Rozgic, Lars-Ole Fichte, Marcus Stiemer Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Ziel: Durch eine ungleiche Verteilung verschiedener Ionen innerhalb und außerhalb einer Zelle entsteht eine Potentialdifferenz, die als Transmembranpotential (TMP) bezeichnet wird. Das TMP beeinflusst maßgeblich den Zellstoffwechsel, insbesondere die Fähigkeit einer Zelle, ihren pH-Wert zu regulieren. Hiervon ist wiederum die Wirksamkeit essenzieller Enzyme abhängig. Die zelluläre Kontrolle des pH-Wertes geschieht über aktive und passive Transportmechanismen in der Zellmembran. Wird die Zelle nun einem äußeren elektrischen Feld ausgesetzt, so wird hierdurch die Zellmembran polarisiert, was zu einem veränderten TMP und somit zu einer Beeinträchtigung der transmembranen Transportmechanismen führen kann. Das Ziel dieser Arbeit ist die Bestimmung der Polarisation und des TMPs einer Zelle in Abhängigkeit von ihren geometrischen Eigenschaften anhand einer numerischen Simulation. Methode: Die durchgeführte numerische Simulation basiert auf der Methode der Finiten Elemente. Diese wird zur Lösung der elektroquasistatischen Approximation der Maxwellgleichungen eingesetzt. Das elektroquasistatische Modell beschreibt die Dynamik kapazitiver Felder. Diese entstehen über der Zellmembran infolge der durch ein äußeres Wechselfeld bewirkten Verschiebung von Ladungsträgern zu den Grenzflächen der Zellmembran. In der Regel besitzen biologische Zellen eine sehr dünne, schlecht leitende Zellmembran, welche maßgeblich für die elektrischen Eigenschaften der Zelle im Frequenzbereich von 10kHz – 100 MHz verantwortlich ist (Bereich der β-Dispersion). Um das dispersive Verhalten biologischer Zellen zu simulieren, wird ein vereinfachtes 3DZellmodell, welches auf das Zellinnere, die Zellmembran und die extrazelluläre Elektrolytlösung reduziert ist, eingesetzt. Da Zellen mit einer Membrandicke von wenigen Nanometern und einem Zellradius im Mikrometerbereich numerisch schwierig zu behandeln sind, wurde eine iterative Gebietszerlegungsmethode verwendet. So lassen sich numerische Lösungen gebietsweise separat berechnen und über die Übergangsbedingungen für das elektrische Feld, die elektrische Fluss- und die elektrische Stromdichte miteinander koppeln. Der Algorithmus wurde anhand analytisch berechenbarer Beispiele verifiziert und durch Bestimmung des dispersiven Verhaltens einer Kugelzelle im elektrischen Feld validiert. Ergebnisse: Mit dem entwickelten Iterationsverfahren konnte der β-Dispersionsverlauf für verschiedene Zellgeometrien qualitativ und quantitativ simuliert werden. Darauf aufbauend, wurden Parameterstudien durchgeführt, wobei die Lage einzelner Zelle verändert, die Außenraumgeometrie des Zellmodells variiert, die Form der Zelle von einer Kugel zu unterschiedlichen Ellipsoiden abgewandelt und die Membrandicke geändert wurden. So konnte das TMP der Zellen ermittelt und dessen Abhängigkeit von Zell- und Feldeigenschaften dargestellt werden. Schlussfolgerung: Die entwickelte Methode ermöglicht die Bestimmung einer zellulären Befeldungsdosis und ist somit Voraussetzung für die Identifikation einer Dosis - Wirkungsbeziehung elektrischer Felder auf biologische Zellen. Ferner zeigt sich, dass die Effekte infolge der Abweichung realer Zellen von Zellen mit idealisierter Geometrie um Teil signifikant sind. Dies belegt die Bedeutung des entwickelten Modells im Vergleich zum bisherigen Stand der Forschung. Die Methode soll in folgenden Untersuchungen auf unterschiedliche Zelltypen angewendet werden. Ferner kann die durch Kanalproteine ortsabhängige Leitfähigkeit der Zellmembran zukünftig berücksichtigt werden. 13 15.15 - 16.15 Uhr Block III Vorsitz: Prof. Dr. Michael M. Morlock Immunstimulatorische Eigenschaften des Entamoeba histolytica Lipopeptidphosphoglykans und davon abgeleiteten synthetischen Analoga Sarah Corinna Lender, Uni HH, BNITM Die Bedeutung von CD73-Polymorphismen für die akute Abstoßung nach Lebertransplantation Lena Onken, UKE Quantitative in vivo stem cell tracking with Magnetic Particle Imaging Marc Philip von See, TUHH Automatic Detection and Classification of Early Repolarization on a 12-Lead Electrocardiogram Johnson Bankole, HAW 14 Immunstimulatorische Eigenschaften des Entamoeba histolytica Lipopeptidphosphoglykans und davon abgeleiteten synthetischen Analoga Einleitung/Ziel Bei der, durch Leishmania major verursachten, kutanen Leishmaniose handelt es sich um eine weltweit verbreitete, parasitäre Erkrankung, gegen die zur Zeit keine sichere Behandlung existiert [WHO, 2009]. Die Entwicklung eines Medikamentes, welches die wirtseigene Immunabwehr in der Haut aktivieren kann, wäre zur lokalen Behandlung der kutanen Leishmaniose geeignet und könnte die derzeitigen Therapie-Optionen sinnvoll ergänzen. Das Lipopeptidphosphoglykan aus E. histolytica (EhLPPG) weist immunstimulatorische Eigenschaften, aufgrund der Fähigkeit iNKT-Zellen stimulieren zu können, auf [Lotter et al., 2009]. Da native Moleküle wie EhLPPG jedoch nicht unter GMP-Bedingungen hergestellt werden können, bieten synthetische Analoga dem gegenüber große Vorteile, wie beispielsweise die Möglichkeit Modifikationen einzufügen. In dieser Arbeit wurden die synthetischen Analoga des EhLPPGs auf ihre Fähigkeit hin, die Zytokinproduktion in humanen Immunzellen zu induzieren untersucht, sowie ihre Auswirkungen auf murine und humane L. major-infizierte Makrophagen. Methoden Das, durch synthetische Analoga des EhLPPGs, induzierte Zytokinprofil wurde mit Hilfe des LEGENDplex Assays von BioLegend sehr elegant bestimmt. Er basiert auf dem Prinzip des Cytometric Bead Array und ermöglicht die Quantifizierung von 13 verschiedenen Zytokinen im FACS. Zur Beurteilung der Anti-Leischmanien Aktivität der synthetischen EhLPPG-Analoga wurden zunächst murine und humane Makrophagen generiert und mit Leishmania major infiziert. Nach Behandlung der Zellen mit den synthetischen Molekülen wurde die genomische DNA (der Makrophagen und entsprechend der enthaltenen intrazellulären Parasiten) isoliert. Mit Hilfe einer qPCR mit TaqMan Sonden wurde die relative Parasitenlast bestimmt und die Wirksamkeit der synthetischen Analoga des EhLPPGs charakterisiert. Ergebnisse Im Gegensatz zum nativen EhLPPG, welches bei allen untersuchten Zytokinen (IFNγ, TNFα, IL-2, IL-4, IL-5, IL-6, IL-9, IL-10, IL-13, IL-17A, IL-17F, IL-21 und IL-22) eine erhöhte Produktion induzierte, führten die synthetischen Analoga zu einer differenziert-erhöhten Zytokinproduktion. Ein Analogon induzierte eine vermehrte Produktion von TNFα, IL-17A, IL-9 und IL22, wohingegen ein anderes Analogon zu einer signifikant höheren Produktion von IL-13 und IL-6 führte. Die relative Parasitenlast nach in vitro Infektion mit L. major wurde nach Behandlung mit den synthetischen Analoga des EhLPPGs signifikant gesenkt. Dabei zeigten jedoch bei murinen Makrophagen andere Moleküle als bei humanen Zellen eine signifikante Anti-LeishmanienAktivität. Schlussfolgerung Je nach Molekülstruktur wird durch die Stimulation mit synthetischen Analoga des EhLPPGs ein anderes Zytokinprofil induziert. Die Modifikation der Moleküle bietet daher eine gute Möglichkeit, um je nach gewünschter Therapieanwendung das induzierte Zytokinprofil und damit die Wirkungsweise zu manipulieren. Auch zur Behandlung der kutanen Leishmaniose stellen die synthetischen Analoga des EhLPPGs eine vielversprechende Therapieoption dar, welche nicht gegen den intrazellulären Erreger gerichtet ist, sondern das Immunsystem dabei unterstützt die Parasiten selbst zu eliminieren. Literatur: Lotter, H., González-Roldán, N., Lindner, B., Winau, F., Isibasi, A., Moreno-Lafont, M., Ulmer, A. J., Holst, O., Tannich, E., Jacobs, T. Natural Killer T Cells Activated by a Lipopeptidophosphoglycan from Entamoeba histolytica Are Critically Important To Control Amebic Liver Abscess. PLoS pathogens, 5:e1000434, 2009. WHO. Control of the leishmaniases. World Health Organization, Technical Report Series, 949, 2010. 15 Titel: Die Bedeutung von CD73-Polymorphismen für die akute Abstoßung nach Lebertransplantation Die Organtransplantation ist für viele Lebererkrankungen die einzige kurative Therapiemöglichkeit. Dabei sind akute Abstoßungsreaktionen häufig. Diese Abstoßungsreaktionen verschlechtern das Outcome. Um sie zu verhindern, ist bei jedem Patienten eine lebenslange Immunsuppression notwendig, die mit schweren Nebenwirkungen einhergehen kann. Ziel muss es sein die Dosis der Medikamente in einem individuellen Therapieprotokoll gering zu halten, ohne das Risiko der Transplantatabstoßung zu erhöhen. Dafür ist es notwendig das Abstoßungsrisiko der Personen vor Transplantation abschätzen zu können. Es kann neben anderen Faktoren genetische Einflüsse in Form von single nucleotide polymorphismen (SNP) auf das Abstoßungsrisiko geben, die als Biomarker diagnostischen Wert für die Kalkulation des Risikos einer Abstoßungsreaktion haben könnten. Gesucht werden daher Biomarker in Form von SNPs auf der DNA aus dem Blut der Organempfänger. In der vorliegenden Arbeit werden drei SNPs (rs9450279, rs4458647 und rs6922) untersucht, die in der Region der DNA liegen, die für das Protein CD73 kodieren. Es ist bekannt, dass Adenosin als Produkt des Enzyms CD73 in Zusammenhang mit der Regulation des Immunsystems und der Regulation von Entzündungsmechanismen steht und auf diese Weise die akute Abstoßung nach Lebertransplantation beeinflussen könnte. Darum wurden die drei SNPs ausgewählt, um zu analysieren, ob sie mit akuter Lebertransplantatabstoßung assoziiert sind. Erstlebertransplantierte Patienten mit akuter Abstoßung (n=70) und Patienten ohne akute Abstoßung (n=137) werden miteinander verglichen. Es handelt sich um ein retrospektives Studiendesign mit einem Beobachtungszeitraum von 365 Tagen. Einschlusskriterium ist eine Immunsuppresion nach standardisiertem Protokoll. Alle Personen wurden am UKE transplantier. In die spätere Auswertung werden auch das Geschlecht, das Alter bei Transplantation, die Indikation zur Transplantation und die immunsuppressive Therapie mit einbezogen. Mit der isolierten DNA aus den Blutproben der Patienten werden die drei SNPs durch Endpoint Genotyping am LightCycler bestimmt. Es wurde in Form einer explorativen, multivarianten Analyse unter Einbezug von Geschlecht und Alter die Assoziation zwischen den CD73-SNP und akuter Abstoßung analysiert. Für das dominante Vererbungsmodel (rs9450279 CC+CTTT p=0,566, rs4458647 CCCT+TT p=0,566 rs6922 GG+GTTT p=0,106),sowie für das rezessive Vererbungsmodell (rs9450279 CC CT+TT p=0,557, rs4458647 CC+CTTT p=0,506, rs6922 GGGT+TT p=0,555) als auch für das kodominate Vererbungsmodell (rs9450279CCCT p=0,649/ TTCT p=0,652, rs4458647 CCCT p=0,666/ TTCT p=0,592, rs6922 GGGT p=0,248/ TTGT p=0,061) wurden keine signifikanten Unterschiede in der Verteilung der SNPs zwischen dem Kollektiv mit Abstoßung und ohne Abstoßung gefunden. Die Ergebnisse geben keinen Hinweis auf eine Assoziation zwischen den CD73 SNP und einer akuten Abstoßung nach Lebertransplantation. Diese SNPs sind deshalb ungeeignet, um das Risiko einer Abstoßungsreaktion präoperativ zu kalkulieren. 16 Quantitative in vivo stem cell tracking with Magnetic Particle Imaging Introduction Magnetic Particle Imaging (MPI) is a new tracer imaging modality with high sensitivity and ideal contrast that does not use ionizing radiation and employs superparamagnetic iron oxide nanoparticles (SPIONs), i.e. Resovist®, as kidney-safe contrast agent. Linearity and shiftinvariance properties for image reconstruction have been shown in theory, simulation and experiment. Current hardware provides a resolution on the millimeter scale and MPI signal is not attenuated by organic tissue in theory. Any stem cell therapy approach requires targeted cell delivery and successful cell engraftment. Targeted cell delivery remains an open challenge. Labeling human mesenchymal stem cells (hMSC) with Resovist® is known to be efficient, persistent, biocompatible, safe and non-toxic. In this work, injected, Resovist® labeled hMSC were detected and roughly quantified in vivo with MPI. Methods All MPI studies were performed on a 3D MPI scanner with 7 T / m magnetic field gradient. Six pairs of MPI and fluorescent tracer samples were embedded equivalently under porcine tissue layers with increasing tissue depth to compare their signal intensity attenuation. A calibration of the hardware was performed to obtain the relation of MPI signal intensity to amount of Resovist® using Resovist® standards. Stem cells were labeled with Resovist® and average encapsulated cellular amount of Resovist® was determined by MPI and ICP assay. Cell viability and labelling efficiency were investigated after labeling. Briefly, four groups of rats anesthetized under isoflurane received tail vein injections of 5×106 to 8×106 Resovist-labeled hMSCs in 1 mL PBS (n=3, Groups 1 and 2), 100 μL Resovist stock solution diluted to 1 mL in PBS (n=3, Group 3), or 1 mL isotonic saline solution (n=3, Group 4). Groups 1, 3 and 4 were sacrificed one hour after injection for immediate postmortem MPI and CT imaging. Group 2 animals were monitored and imaged with MPI in vivo at 1, 3, 6, and 9 days post injection and were sacrificed via isoflurane at day 12 followed by postmortem MPI and CT imaging. Results The comparison of MPI versus fluorescent signal intensity of tracers embedded equivalently under porcine tissue layers with increasing tissue depth indicates that the MPI signal remains constant whereas the optical signal attenuates exponentially with tissue depth. Resovist labeling of mesenchymal stem cells with a labeling concentration of 40 µg Fe / mL resulted in a labeling efficiency of about 95-100% of the cells containing iron according to Prussian blue staining and average iron uptake was 77.7 pg / cell. An MTT assay revealed no significant difference in viability between labeled and unlabeled hMSC batches. In post-mortem animals scans 1 hour after injection (Group 1), strong MPI signal intensity could be located in the lungs corresponding to approximately 52 ng Fe / mm³ in lung tissue. This indicates that hMSC get initially entrapped in the lung vasculature due to a first-pass effect and is in accordance with literature. At 12 days post injection (Group 2), MPI imaging indicates a significant decrease in total iron content of the animals with a relocation of the majority of the signal to the liver. Animals with pure Resovist injections (Group 3) showed immediate uptake of the tracer into the liver, consistent with reports of the biodistribution of Resovist after systemic administrations. No MPI signal was detected from the saline-only injected animals (Group 4). The longitudinal in vivo MPI scans of Group 2 animals at 1, 3, 6, and 9 days post injection show a gradual redistribution of labeled hMSC from the lungs to the liver as early as 24 hours after injection. The liver signal also decayed with an average half-life of 4.6 days. Conclusion Current stem cell tracking techniques are either based on optical signals that are highly attenuated by organic tissue (i.e. fluorescent or bioluminescent tracers), employ ionizing radiation (i.e. X-ray based and scintigraphic methods), or give negative contrast (MRI). In this work, Magnetic Particle Imaging was successfully used for in vivo stem cell tracking in rats for the first time. MPI has none of the above stated drawbacks and can well be used to noninvasively detect and roughly quantify Resovist® labeled hMSC with excellent contrast and high sensitivity. 17 Thema: Automatic Detection and Classification of Early Repolarization on a 12-Lead Electrocardiogram Name: Johnson Bankole, Biomedical Engineering, HAW Hamburg Betreuer: Prof. Dr. Petra Margaritoff (HAW Hamburg) and Prof. Dr. Renate Schnabel (Universitäres Herzzentrum Hamburg) Fachgebiet: Biosignal Processing and Bioinformatics Art der Arbeit: Master-Thesis ABSTRACT BACKGROUND: Early repolarization (ER) is defined as an elevation of the QRS-ST segment in at least one inferior or lateral leads on the 12-lead ECG. ER is a clinically relevant phenotype that has been associated with increased mortality which is reported to be as high as 10% in the general population and even higher in some healthy subgroup. In order to enhance clinical diagnosis of ER, this thesis aims to develop an algorithm that can automatically detect and classify signs of early repolarization pattern (ERP) on an electrocardiographic (ECG) tracing. The algorithm output is expected to be a classification of whether an ECG response segment is ‘normal’, ‘slurred’ or ‘notched’. METHODS: Training, test and cross-validation sets of normal ECG tracings were selected from synthetic ECG data produced in matlab and ECG from PTB database, with sampling rate of 500 samples/sec. Both slurring and notching were randomly added to the end part of the QRS complex of some of the ECGs from both sets. The ECG signals were preprocessed using multi-beat averaging method for each lead. The zerocrossing detection of salient points, such as peaks, troughs and points of inflection were done reliably using signal derivatives. A neural network pattern recognition classification model was then applied to each set of the ECG tracings. RESULTS: The algorithm was applied to a composite simulated and real ECG containing normal, slurred and notched segments. CONCLUSIONS: This paper has demonstrated that automatic detection and classification of each the three segments on a 12-Lead ECG can indeed be done with very high level of accuracy, and specificity and sensitivity. The automated classification method could be used to enhance clinical diagnosis and treatment of patients with Early repolarization. 18 Poster Poster-Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Vorname Nils Merle Nicole Derya Ole Silke Tobias Tigran Fabian Ramin Moritz Christian Florian Robin Lars Christina Katharina Patrycja Janet Sebastian Deniz Jana Niklas Jens Abtin Daniel Thilo 19 Name Rademacher Rotzoll Hilsenbeck Katik Struck Allers Schäfer Kharatyan Müller Shakiba Eickmeyer Witte Miera Sieg Radtke Burmeister Klüver Kadlubowska Hirsch Antonczyk Lehnert Kreins Widderich Beringhoff Rad Schetelig Sothmann Abstract: Caffeine as environmental marker Elisabeth Engler-Hüsch, Nils Rademacher, Prof. Dr. S. Töfke Caffeine can be used to detect fecal contaminations in running waters. During this work the detection and the determination method by means of HPLC and DAD were optimized. Solid phase extraction was used for preconcentration of trace quantities of caffeine before determination (measuring range: β(Caffeine) = 10 µg l-1 – 100 µg l-1). The caffeine content of samples from different running waters and plants were examined. Zea mays was used as a model plant for the uptake of caffeine. The aim of this work was to determine the optimal solvent mixture for isocratic elution, the flow rate and the stationary phase of the separating column to get an optimal separation of caffeine and interfering peaks with a good resolution. Furthermore the caffeine concentration of different water samples had to be determined. The model plant was used to determine the amount of caffeine a plant takes up from an available amount. The approach was a solid phase extraction of the water samples and a caffeine determination with the HPLC. The maize plants swelled and sprouted. Afterwards the plants were growing in a caffeine solution for two weeks. The plant samples were dried and a direct extraction was performed before solid phase extraction and caffeine determination. The results of the optimization were a flow substance composition of 12% acetonitrile and 88% ultrapure water at a flow rate of 1 ml min-1, and the use of the column RP-select B. Furthermore the measuring range (β(Caffeine) = 10 µg l-1 – 100 µg l-1) with a detection limit of 0.89 µg l-1 and a limit of quantification of 3.01 µg l-1 was determined. The result of the water samples from the river Trave is a higher caffeine concentration after intake of a wastewater treatment plant (17.09.2014: 1.28 µg l-1; 11.02.2015: 0.35 µg l-1) compared to the caffeine concentration before the intake (17.09.2014: 0.09 µg l-1; 11.02.2015: 0.17 µg l-1). The sample from the river Alster has a caffeine concentration of 0.27 µg l-1. In every water sample trace quantities of caffeine were detected. This implies the fecal contamination of the waters by human beings. The caffeine concentrations are in a range of 90 to 1300 ng l-1. The investigation of algae from the river Trave (11.05.2015) has as result a caffeine content of 0.92 µg(caffeine)/mg(sample). The maize plant (growing in caffeine solution) has a caffeine content of 60.34 μg(caffeine)/mg(sample). The caffeine content in the roots is 52.11 μg(caffeine)/mg(sample). 20 21 Molecular biological investigation of the P3 region of hepatitis A virus N. Hilsenbeck, M. Schübel and Prof. Dr. B. Flehmig Abstract The aim of the molecular biological investigation of the faster growing variant SPS of the hepatitis A virus (HAV) from Mediagnost GmbH (Reutlingen) was to identify nucleotide changes in the variant compared to the original hepatitis A virus strain GBM. Therefore, the P3 region of the HAV genome was amplified, cloned, sequenced and analysed. Subpopulations were found in both strains and eight nucleotide changes were identified in the variant. Five of the eight SPS nucleotide changes were located in the region 3D which codes for the RNA-dependent RNA polymerase. This could be one of the reasons for a better growth of the HAV variant SPS. The other three nucleotide changes in the variant HAV SPS were found in the 3A region of the HAV genome which codes for the precursor of the VPg (virus protein genomic) that acts as the primer for the RNA replication. Four of the eight SPS nucleotide changes led to a change in the amino acid sequence. Additionally, it could be shown that the found nucleotide changes were established by continuing passaging of the variant. This applies for nucleotide changes with a change in the amino acid sequence as well as for the silent nucleotide changes. 22 Is there a difference in Heart Rate Variability between Heavy Snoring and Obstructive Sleep Apnea? Sarah Bahn B.Sc., Derya Katik B.Sc., Atabek Bicer B.Eng., Duygu Kabaktepe B.Sc., Dr. med. Egbert Happe, Prof. Dr. Jürgen Lorenz ABSTRACT Objective: With age, around 60% of men snore, with 36% considered as heavy snorers, and 41% of women snore, including 20% heavy snorers3. Sleep apnea is a common sleep disorder that is characterized by pauses in breathing or shallow breathing during sleep5. Symptoms may be daytime sleepiness and fatigue associated with sleep disturbance4. In obstructive sleep apnea (OSA), the most common type of sleep apnea, the airway collapses and becomes blocked during sleep, leading to loud snoring when trying to breath5. Heart rate variability (HRV) describes the variation between consecutive heartbeats2 and is mediated by respiratory sinus arrhythmia (RSA), baroreflex-related fluctuation, and thermoregulationrelated fluctuation6. The HRV is altered in patients with OSA.1 Methods: Fifty-seven subjects were selected from patients who had undergone a sleep study. Recorded electrocardiogram (ECG) data from sleep polysomnography (PSG) was analyzed in frequency, time and nonlinear domain after preprocessing of the data and categorization of OSA was performed. Results: From the fifty-seven subjects, twenty-five heavy snorers were identified with OSA, sixteen heavy snorers without OSA, twelve subjects without heavy snoring and OSA and four subjects without heavy snoring but with OSA. The power spectral densities of the low frequency (LF), very low frequency (VLF) and high frequency (HF) bands of HRV for the group with OSA and heavy snoring were slightly but not significantly higher than for the group of heavy snorers without OSA. The ECG R-R intervals from heavy snorers with OSA were slightly but not significantly longer than in heavy snorers without OSA. Conclusion: The results show no significant difference in the power spectral densities between heavy snorers with OSA and heavy snorers without OSA. Snorers with OSA tend to have a greater HRV than heavy snorers without OSA. Thus, the results do not support evidence that heavy snorers without OSA yield a difference of HRV to indicate different cardiovascular risk predictions. Further studies should clarify how the severity of snoring or a therapy influences the heart rate variability in sleep and wake stages. Acknowledgement: We would like to express our special thanks to Prof. Dr. Jürgen Lorenz and Dr. med. Egbert Happe for their help and support, guidance, valuable comments, time and effort. Key words: sleep apnea, obstructive sleep apnea, heart rate variability. Advances in Knowledge - - Signal processing on heart rate intervals and PSG recordings by using NI LabVIEW software and MATLAB software Signal analysis using Kubios HRV software on SOMNOmedics PSG data Statistical analysis of data using Microsoft Excel 23 The future of infant formula - Downstream processing of 2‘-Fucosyllactose Ole Struck, Monja Lampert, Prof. Dr. Gesine Cornelissen and Dr. Jürgen Kuballa Breast milk is the best form of nutrition for an infant at the initial stage of life. Unfortunately, breastfeeding is not possible in some cases, for example due to sickness of the mother. Therefore it is necessary to improve infant formula to get closer to natural breast milk. 2’-Fucosyllactose (2’-FL) is one of the most abundant oligosaccharide in human milk. Due to the positive effects of human milk oligosaccharides (HMO), HMOs are considered as nutritional additive for infant formula. In figure 1 a schematic illustration of this trisaccharide is shown. The aim of this research is the development of an economic downstream process for 2’-Fucosyllactose from the fermentation broth of engineered Escherichia coli. Additional requirements for the process are a high purity grade of the product and an easily applicable scale-up. Figure 1: 2'-Fucosyllactose; schematic structure (left), structural formula (right); Glc: glucose, Gal: galactose, Lac: lactose, Fuc: fucose For the implementation of the aim, different established purification steps were tested and combined to a functional process. The first step of the purification is the thermolysis of the fermentation broth to inactivate and digest the cells. The following centrifugation separates the cells from the supernatant. The second purification step is the adsorption of the 2’-FL from the supernatant by means of an activated charcoal column followed by a washing step and the elution with Isopropanol. The collected product fractions are then concentrated in a rotary evaporator. For the final purification gel permeation chromatography (GPC) is used. Afterwards the purest fractions are freeze-dried to generate the crystalline product. The development results in a simple low-cost process with a highly purified product. With respect to the targeted markets, the process has to be further improved and extended by considering the progress in expressions system development and fermentation optimization. 24 25 Autoren: Tobias Schäfer & Sascha Fichter Identifikation und Validierung von Protein-basierten Biomarkerkandidaten zur Messung neurogenerativer Prozesse der Multiplen Sklerose The aim of the study was to validate different candidate molecules for their suitability as protein biomarkers to measure the extent of neurodegeneration in Multiple Sclerosis, a chronic inflammatory disease of the central nervous system. A thorough literature search was conducted for previously suggested and potential novel biomarkers as well as the respective optimal detection system. After the identification of interesting and promising candidates these assays were tested for sensitivity and specificity criteria. The proteins FGF-21, NF-L, NF-H and GFAP were identified as the most promising candidates and analyzed in greater detail. Validated test systems have been used to determine protein levels in clinically homogeneous cohorts of patients suffering from Multiple Sclerosis and respective age and sex matched healthy donor control samples. The analyzing systems examined showed in part good specificity but lacked sensitivity for reliable quantification and biomarker validation. In summary, next generation single molecule detection systems will be required to faithfully determine protein levels in human blood or CSF specimen. Die Betreuer meiner Abschlussarbeit waren: Prof. Dr. phil. nat. Oliver Ullrich, HAW Hamburg, Fakultät Life Sciences Dr. rer. nat. Ole Pleß, Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME) ScreeningPort 26 Consecutive cloning of E. coli and P. pastoris for heterologous protein expression by T. Kharatyan and M. May For heterologous protein expression, microorganisms like the yeast Pichia pastoris are frequently used due to high yields, cost efficient fermentation and certain posttranslational modifications. Therefore, selected strains are genetically modified to obtain the production and secretion of a desired protein. The content of this academic work is the expression of any heterologous protein in P. pastoris. In order to save resources, an intermediate step is included which operates as an amplification of DNA. For this purpose, the genetic material is multiplied in Escherichia coli with an expression vector and later cropped to the final genetic construct (expression cassette) for transformation and integration in P. pastoris. Used methods consist of PCRs including primer design for a Gibson Assembly to produce the expression vector. In this case, the target gene and a specific vector for the multiplying microorganism are amplified with certain termini and subsequently linked. Electroporation is used for transformation into E. coli and transfection into P. pastoris. Finally, the expression vector is transformed into the expression cassette by enzymatic cleavage. In order to verify the success of each cloning step, amplification and cutting patterns are analyzed via agarose gel electrophoresis. Additionally, selection markers like an ampicillin resistance are added for E. coli and a histidine auxotrophy is complemented in P. pastoris. The phenotypic growth behavior is characterized on MMand MD-plates. In conclusion consecutive cloning of E. coli and P. pastoris was applied successfully in the bachelor thesis “Produktion und Sekretion einer heterologen Xylanase in Pichia pastoris” with the target protein xylanase A from Thermomyces lannuginosus. Along the process, an ampicillin resistance was granted to E. coli and a histidine auxotrophy was complemented in P. pastoris. The success of both cloning steps were verified by amplification and cutting patterns, while the phenotype was characterized via MM- and MD-plates. 27 Autoren: Fabian Müller und Waldemar Schäfer Abstract Purification of 13 mycotoxins by solid phase extraction in a multiresidue method Every year approximately 20 to 25 % of grain corps worldwide are contaminated by fungi. The most occurring species are of Penicillium, Aspergillus and Fusarium genus – they produce mycotoxins in certain stage of growth on e.g. grain under specific climate conditions. Because of global warming and climate changes the contamination of grain corps by fungi is expect to increase in the coming years. Mycotoxins have an acute and chronical toxic effect on human beings and livestock within very low concentrations. To look ahead analytical procedures for the determination of mycotoxins in staple food and feeds will become more and more important, since the demand of countries governments for more stringent controls of their imported foodstuff is still rising. In this paper a multiresidue method for 13 mycotoxins in crop, nuts and dry fruits applying a solid phase extraction cleanup technology is presented. After the extraction of the mycotoxins from the matrix by an QuEChERS-like procedure the sample is cleaned up by different solid phase extraction mechanisms. A change in solvent composition of the mobile phase during a subsequent cleanup step was crucial for the efficiency in the removal of unwanted coextractives while retaining the mycotoxins of interest. The preliminary determined LOQs for the method for i.e. aflatoxins were between 0.1 µg/kg to 0.5 µg/kg. This selective multiresidue protocol represents a valid alternative to the cleanup with affinity chromatography. 28 Projektstudie: Automated Foci-Counting using ImageJ macro analysis Ramin Shakiba – Studierender B.Sc. Molecular Life Sciences, Universität Hamburg Arbeitsgruppe Radioonkologie (UKE), Betreuer: Wael Mansour Ziel Das Ziel der Projektstudie war es anhand wissenschaftlicher und statistischer Methoden einen zuverlässigen und korrekten ImageJ Makro zur Auswertung von Immunofluoreszenz Bildern zu entwickeln, um die arbeitsintensive und teilweise ungenaue, manuelle Auswertung zu automatisieren. Die Benutzung des Makro soll einfach und verständlich sein. Die Ergebnisse der Auswertung sollen in Tabellenform abgespeichert werden. Zum manuellen Abgleich sollen ebenfalls die vom Makro bearbeiteten Bilder gespeichert werden, sowie die für die Bearbeitung verwendeten Parameter, um eine Reproduktion der Ergebnisse zu gewährleisten. Methoden Die Bilder für die automatische Auswertung wurden mithilfe von Immunofluoreszenzfärbung den Doppelstrangbruchreperaturproteinen (Foci) gH2AX, 53BP1 und Rad51 im Rahmen meiner Bachelorarbeit gewonnen. Die Fotos wurden in drei Fluoreszenzkanälen aufgenommen. Eine Zellkernfärbung (DAPI), ein Kanal (AlexaFluor 488) für Foci und ein Kanal (AlexaFluor 594) der wahlweise für Foci oder Zellzyklusmarker genutzt werden kann. Mithilfe des wissenschaftlichen Bildbearbeitungsprogramm ImageJ wurden die Bilder editiert und ein Makro in der Java basierten ImageJ nativen Makrosprache geschrieben. Die verschiedenen Parameter, die zur Bildbearbeitung notwendig sind, werden von dem Benutzer unter Anwendung eines manuellen Protokolls erlangt. Unter Nutzung statistischer Methoden und im Vergleich mit der manuellen Auszählung verschiedener Datensätze wurde die automatisierte Methode evaluiert. Ergebnisse Die Ergebnisse der Foci Zählung des Makro unterscheiden sich, bei passenden Parametern nicht nennenswert von der Auszählung zweier mit der manuellen Auszählung vertrauten Testpersonen. Die Gesamtzahl der gezählten Foci, variierte zwar zwischen den Testpersonen untereinander und dem Makro z.T. merklich. Allerdings wichen die normalisierten Ergebnisse nicht signifikant voneinander ab. Schlussfolgerung Die Etablierung eines automatischen Makros zur Auswertung von Bildern aus Immunofluoreszenzexperimenten war erfolgreich. Durch die Semi-automatische Auswertung behält der Benutzer weiterhin Kontrolle über die vom Makro gezählten Foci, die Methode hat jedoch zahlreiche Vorteile gegenüber der bisherigen, manuellen Auswertung. Die Analyse mithilfe des Makros benötigt einen Bruchteil der Zeit, die Auszählung lässt sich durch die abgespeicherten Parameter korrekt reproduzieren und die Methode schafft eine Form der Standarisierung, durch die innerhalb der Arbeitsgruppe und auch zwischen Forschern verschiedener AGs, Missverständnisse in der Interpretation vermieden werden können. 29 Establishment of a continuous alkaline lysis in plasmid DNA purification Dorothea Hohmann, Moritz Eickmeyer (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg) Supervision: Dr. Christoph Reich (Richer-Helm BioLogics Hamburg), Prof. Dr. Birger Anspach (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg) Bachelor thesis in the field of pharmaceutical biotechnology Nowadays, the development and production of plasmid DNA (pDNA) used as a biopharmaceutical in gene therapy and DNA vaccination are an area of intensive medical and scientific research. The increasing interest in the use of pDNA results in a high demand for efficient production processes. A crucial step regarding yield and plasmid integrity in the production process is the release of the pDNA from the host system. This disintegration is commonly realized by modified alkaline cell lysis according to Birnboim and Doly published 1983. The aim of the thesis was the establishment of a continuous method for alkaline cell lysis in the company’s pDNA production process as a replacement of the currently used batch lysis. In contrast to a batch lysis, a continuous method promises an increase of robustness and yield while decreasing time and personal efforts. Within the thesis a plasmid (7.4 kbp) was produced in E.coli cells as a host system. For the realization of the cell lysis a tubing system was developed and optimized with respect to the homogeneous mixing and the contact time of the different solutions. The results of these optimizations regarding pDNA yield as well as the plasmid integrity were evaluated by chromatographic methods. A method for continuous cell lysis was established, which achieved an increased yield of 90 % compared to 55 % yield in batch lysis mode. Moreover, the plasmid integrity remained unchanged and the lysis process was demonstrated to be scalable and reproducible. 30 Zwischen Schaft und Kopf passt immer noch ein Tropf(en) Eindringverhalten von Flüssigkeiten in modulare Hüftendoprothesen Christian Witte, Henning Haschke, Annika Krull, Michael M. Morlock Institut für Biomechanik, Technische Universität Hamburg Einleitung und Ziel Die Implantation von Hüftendoprothesen stellt heutzutage den Goldstandard der operativen Therapie degenerativer Hüftgelenkerkrankungen dar. In den letzten Jahrzehnten nahm der Einsatz modularer Prothesen zu, welche eine flexible intraoperative Anpassung der Komponenten an die individuelle Anatomie jedes Patienten ermöglichen. Eine Konussteckverbindung zwischen Prothesenkopf und –schaft erlaubt dabei eine variable Auswahl des Prothesenkopfes, lässt jedoch neue Kontaktflächen entstehen. Diverse Studien konnten anhand revidierter Endoprothesen Korrosionserscheinungen an den Konusoberflächen der verwendeten Komponenten nachweisen. Das Einsetzen von Korrosion wird in-vivo durch eine Kombination aus wirkenden Körperflüssigkeiten und der Beschädigung der Konusoberflächen in Folge von Relativbewegungen zwischen Prothesenkopf und -schaft hervorgerufen. Das Ziel dieser Arbeit war die experimentelle Untersuchung des Eindringverhaltens von Flüssigkeiten in Konussteckverbindungen. Dabei wurde der Einfluss der Fügekraft sowie der Oberflächenbeschaffenheit auf die Eindringtiefe der Flüssigkeiten betrachtet. Methoden Es wurden Prothesenschäfte sowohl mit glatter als auch mit einem Rillenprofil strukturierter Oberfläche getestet. Zum Nachweis des Eindringverhaltens der Flüssigkeit wurde eine Goldbeschichtung (ca. 20nm) auf die Oberfläche des Prothesenschafts aufgebracht, welche durch eine I2/KI-Lösung nasschemisch entfernt werden konnte. Während der Versuche drang die Lösung in den Spalt zwischen Prothesenkopf- und -schaftkomponente ein. Nach einem Trennvorgang der Prothesenkomponenten wurden die Goldrückstände mikroskopisch untersucht und numerisch ausgewertet. Eine Charakterisierung der Lösung ermöglichte einen Vergleich zu Körperflüssigkeiten. Zudem wurde eine numerische Untersuchung mit Hilfe der Methode der finiten Elemente durchgeführt, um geometrische Informationen zur Kontaktsituation zu erhalten. Ergebnisse Die Ergebnisse der Versuche ergaben geringere Eindringtiefen für zunehmende Fügekräfte. Der Vergleich der glatten und gerillten Prothesenschäfte zeigte keinen Einfluss der Oberflächengeometrie auf das Eindringverhalten. Die Ergebnisse der numerischen Simulation ergaben eine verringerte Spaltöffnung und größere Kontaktflächen mit zunehmender Fügekraft. Schlussfolgerung Mit Hilfe der vorgestellten Methode konnte gezeigt werden, dass grundsätzlich bei jeder Fügekraft Flüssigkeit in die Konussteckverbindung von modularen Prothesen eindringt. Korrosion setzt den Kontakt mit Körperflüssigkeiten voraus, weswegen eine Abdichtung der Prothesenverbindung erstrebenswert wäre. Die Fügekraft allein scheint jedoch kein ausreichender Parameter zu sein, um ein Eindringen vollständig zu verhindern. Die Beschaffenheit der Prothesenoberfläche hat nach den Ergebnissen dieser Arbeit keinen Einfluss auf das Eindringen der Flüssigkeit. 31 Autoren: Florian Miera, Matthias Mescher, Eugen Frick Abstract Background and objectives: Nearly 50.000 full-time rescuers and many more (medical) students in Germany have to be trained with seriously ill patients, medical devices, pharmacy, administrative tasks and teamwork. This is only possible with periodical simulation training. Aim of this scientific project is the implementation of an innovative ECG simulator by solely using web technology. Methods: The simulator is implemented with the help of different established web components. For the web page structures HTML and CSS are used. Also for user interaction, JavaScript is implemented. The database communication is done with PHP and the database is managed with MySQL. The calculation of the ECG signal is achieved with a MATLAB-based code. Results: Two kinds of users are addressed with the simulator: the administrator and the groups of users performing the simulation training (physicians, students etc.). Therefore, two synchronized interfaces are used. The backend which provides different possibilities of controlling and manipulating medical parameters, and the frontend delivering the actual ECG monitoring. Having in mind that a number of groups will use the simulator, a proper group management is installed. Each group has an own account accessed over a login-mask. The events during one session are recorded in a changelog (visible for the backend user). For the purpose of a realistic ECG simulation, a mathematical algorithm based on Fourier series is used. Furthermore to get a real time (dynamic) ECG plot, the array produced by the mathematical algorithm is recalculated during the simulation permanently. Conclusion: In order to simulate the ECG signal by using web technology no additional software except a web browser is needed. The manipulation of the parameters of the ECGsignal is used to simulate different pathologies like atrial fibrillation with the help of predefined buttons by calling the stored parameters from the database. For the purpose of extending the basic function of the ECG simulator to simulate real life scenarios, the visualization of other vital signs such as blood pressure, temperature, the saturation of peripheral oxygen (SpO2) and the respiratory rate could be implemented. Moreover, the insert of an acoustic signal would inform the frontend user about the status namely the heart rate or the saturation of peripheral oxygen. In order to terminate an asystole, a defibrillator could be installed. 32 Autoren: Robin Sieg, Jan Bautsch Revelations of cell health through super-resolution imaging of mitochondrial networks The complex dynamic and interconnecting network structures of mitochondria are highly responsive to specific functional cellular signals, making them an ideal tool for investigating the rate and extent of degenerative and generative processes. The inherent conditions prevalent in the use of electron microscopy disqualify its application in observing living cells, which makes super-resolution light microscopy the most suitable candidate for such a venture. To achieve super-resolution images of mitochondria with GSD (Ground State Depletion) microscopy, keratinocytes were transfected with the switchable fluorescence protein mito-Dreiklang. A combination of GSD microscopy, total internal reflection (TIRF) microscopy and wide field microscopy was employed in the quantitative analysis of the area and structure of the fused mitochondrial network in live keratinocytes treated with known harmful substances and reagents. The effect of these reagents on the relative state of the mitochondrial network will help to predict the overall health of the cell. 33 34 Interference Effect of Low-Frequency Noise of Wind Turbines on Heart Rate Variability Authors: Rosa Ortiz, Christina Burmeister; Examiners: Prof. Dr. Friedrich Ueberle, Prof. Dr. Jürgen Lorenz Background and Objectives: There is a debate about whether infrasound and low-frequency noise emitted by wind turbines can have adverse effects upon health and well-being of nearby living residents. Heart rate variability (HRV) analysis from ECG measurements in healthy subjects were used to estimate changes of sympathetic and parasympathetic autonomic nervous system activity under the influence of wind turbine noise in order to specifically look at the so-called respiratory sinus arrhythmia (RSA). The RSA is predominantly under parasympathetic (vagal) control, we used paced breathing at 6 breaths per minute yielding a power peak of HRV at 0.1 Hz. Digital bandpass filtering was systematically applied to examine the specific contribution of infrasound and low-frequency noise (LFN) on RSA centered at respiration rate of 0.1 Hz and other time-domain HRV parameters. The hypothesis was that if IN and LFN affect autonomous cardiac function, then RSA or other HRV parameters should differ depending on the filter setting of the acoustic signal simulating a wind turbine. Methods: The HRV was evaluated of 15 volunteers, between the ages of 22 and 30, during a 15-minute period of constant deep paced breathing at 6 breaths per minute (0.1 Hz). Throughout the evaluation the ECG using the Eindhoven I lead and respiration using a belt of the Biopac system devices were measured. Control of respiration was recorded to demonstrate that the breathing pattern paced by an auditory signal was successfully followed by the study participants. Normal beat-to-beat intervals (IBINN) were determined through peak detection of R-waves and analyzed using time- and frequency-based and non-linear methods applied in the KUBIOS-HRV software package. Overall, three generated acoustic signals simulating a wind turbine were heard by the volunteers via headphones. The three signals were based on pink noise with an amplitude of 0.8 Hz and consisted of different filter settings. The first signal was the pure pink noise, in the second signal infrasound was erased by a high pass filter from 0 to 20 Hz and in the third signal a high pass filter from 0 to 140 Hz was added to erase the infrasound and LFN. One-factorial analysis of variance with independent factor noise condition at 3 factor levels (no filter, LFN-filter at 140 Hz and infrasound-filter at 20 Hz) and post-hoc Student-T-tests using significance level at p < 0.05 were carried out. Results: Both, the one-factorial analysis and the Student-T-tests, had a non-significant outcome for the HRV analysis. Filtering at 140 Hz resulted in significantly greater LF (i.e. RSA) at deep slow breathing at a cycle of 6 breaths per minute in comparison to no filtered noise. Furthermore, the standard deviation of normal inter beat intervals (SDNN) also approached statistical difference in this comparison (p=0,06), as did the RMSSD (root mean square of successive deviations; 0,08). No other HRV parameter had statistical effects. The result of the respiration analysis was not significant. Conclusion: Based on the results and the statistical analysis, the examined hypothesis: The infrasound and the low-frequency noise generated by a wind turbine has no influence on the heart rate variability could not be rejected. The results are supporting the assumption that LFN induces a reduction of RSA. Nevertheless, the data was not sufficient to yield a meaningful statistical effect with a significance level of 0.05. Additional studies are necessary to gather more information as well as adequate data regarding LFN and infrasound impacts on the body. The accomplished study shows a tendency towards an influence of the mentioned factors due to a sympathetic activity probably caused by sound. Nevertheless, the statistical analyses produced a non-significant outcome. Further development of similar tests could include studies with test subjects living in the surroundings of wind turbine parks. These test subjects would be then directly stimulated by real noises, taking different frequencies, attenuation values as well as wind direction into account. 35 Studierende: Malte Bannert (HAW Hamburg), Katharina Klüver (HAW Hamburg) Fachgebiet: Biotechnologie Betreuer: M. Sc. N. Wieczorek (IUE, Technische Universität Hamburg Harburg) Studierendenarbeit / Bachelorthesis Cultivation of the microalgae Chlorella sorokiniana within the scope of a microalgae based bio refinery concept At the microalgae plant in Reitbrook (Hamburg) the Institute of Environmental Technology and Energy Economics in cooperation with the HanseWerk AG, investigates the cultivation of the microalgae Chlorella sorokiniana. The aim is to use the biomass of the algae in the course of a bio refinery concept. This concept can be separated into three major steps starting with the production and reprocessing of the biomass. Next step is the isolation of the valuable substances. Finally the remaining biomass is used for the production of biogas. The cultivation of the microalgae is performed in a flat panel airlift (FPA) reactor, in which the algae are treated with the exhaust fumes of a cogeneration unit. The carbon dioxide is converted through photosynthesis into biomass. Besides the carbon dioxide, essential nutrients are provided to the algae. Hereby the use of residues from fermentation processes were examined as possible sources of nutrients. Besides the cultivation in FPA reactors the use of open cultivation systems is widely spread and was investigated. Therefore a raceway pond was installed and first cultivations were performed. This method enables the cultivation of larger volumes (4400 l compared to 180 l in the FPA reactor) and comes with low investment costs. Because of the larger volume and the missing aeration in the raceway pond, the cultivations have different requirements compared to the ones in FPA reactors. Addition of sodium hydrogen carbonate as an alternative carbon source can prevent an early carbon limitation. In this way a maximum bio dry mass concentration of 0.8 g BDM /l could be achieved. With FPA reactors the maximum value of bio dry mass concentration reached 16 g BDM /l and therefore better growth conditions could be found in the closed system. Eventually the choice of the right cultivation system depends on the desired product. 36 Ist der kLa-Wert als Scale-up Kriterium für einen welleninduzierten Bioreaktor geeignet? Marina Lesniewski, Patrycja Kadlubowska Betreuer: Fr. B. Sc. Regina Reglin, Hr. Sebastian Ruhl Bachelor-Thesis von Marina Lesniewski Zielsetzung und Methoden Im Rahmen einer Bachelor-Arbeit wurde eine Maßstabsübertragung einer Fed-Batch Kultivierung von CHO (Chinese hamster ovary) Zellen von 20 L auf 200 L in einem welleninduziertem BIOSTAT RM Einweg-Bioreaktor durchgeführt. Als Scale-up Kriterium wurde der volumenbezogene Sauerstoffübergangskoeffizient (kLa) überprüft. Abhängig von dem kLa-Wert konnte die Rocking-Rate und der Kippwinkel im RM 20 L und 200 L festgelegt werden. Die Dauer der Fed-Batch Kultivierung betrug insgesamt 17 Tage, bei der die Fütterungsstrategie mittels eines automatisierten Prozessleitsystems gesteuert wurde. Die wichtigsten Kultivierungsparameter, die betrachtet wurden, waren: pH-Wert, pO2-Wert, Begasung, Druck, Temperatur sowie die Analytikparameter: Lebendzellzahl, Viabilität, Osmolalität, Glucose-, Lactat- und IgG (Produkt)-Konzentration. Ergebnisse Während der gesamten Fed-Batch-Kultivierung im BIOSTAT® RM 200 L und BIOSTAT® RM 20 L konnte eine erfolgreiche pH- und pO2-Regelung realisiert werden. Auch der graphische Verlauf der Messergebnisse der Zellzahl, Viabilität, Laktatkonzentration, Osmolalität sowie der Produktkonzentration während der Kultivierung waren ähnlich. Obwohl im RM 200 eine Höchstzellzahl von 30,3 · 106 Zellen/mL und im RM 20 eine Höchstzellzahl von 25,2 · 106 Zellen/mL erreicht wurde, konnte am Ende der Kultivierung dennoch in beiden Systemen eine nahezu gleiche IgG-Konzentration festgestellt werden. Im RM 200 L wurden 8,3 g/L IgG und im RM 20 L 8,8 g/L an Tag 17 Abbildung 1: Graphische Darstellung der Lebendzellzahl und Produktkonzentration während der Fed-Batch-Kultivierung in RM 200 L und RM 20 L gemessen (siehe Abbildung 1). Schlussfolgerung In Anbetracht der Ergebnisse kann die Maßstabsübertragung als erfolgreich betrachtet werden. Folglich ist der kLa-Wert als Scale-up Kriterium in einer Fed-Batch-Kultivierung mit CHO-Zellen im welleninduzierten System geeignet. 37 38 Zusammenfassung Aus Stroh wird Strom: Vergärung von Stroh mit synthetischer Gülle. SEBASTIAN ANTONCZYK, PAUL SCHERER (HAW, FAK. LS) Im Rahmen der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien 2009/28/EC und 28/70/EC werden Biokraftstoffe aus Abfällen oder Reststoffen per Verordnung eine viermal bessere CO2-Einsparung zugesprochen als bei Gewinnung aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen. Stroh erfüllt die Kriterien für ein günstiges, in großen Mengen vorhandenes und nicht mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrierendes Substrat. Dieses Stroh könnte mit einem anderen landwirtschaftlichen Abfallprodukt, nämlich Gülle, kovergärt werden. Bislang gilt es wegen dem hohen Ligninanteil als schwer abbaubar, Lignin selbst ist anaerob garnicht abbaubar. Um mikrobielle und chemische Variationen auszuschließen, wurde zum ersten Mal mit einer eigens entwickelten Chemikalienlösung als synthetische Gülle in Laborfermentern als Modell für eine Biogasanlage diese Kovergärung unter definierten Bedingungen untersucht. Weizenstroh wurde zuvor auf 1 mm Korngröße zerkleinert und den Fermentern als Suspension vollautomatisch 3x pro Tag zugegeben. Ferner wurde die Strohvergärung in etwa 200 Mini-Batch-Fermentern (250 mL Gefäße) mit und ohne Zugabe der synthetischen Gülle untersucht. Es konnten relativ gesehen sehr hohe Raumzeitausbeuten von 15 Tagen Fermenteraufenthaltszeit und einer organischen Beladungsrate von 7 kg Organik/m³ und Tag erzielt werden, was verglichen mit landwirtschaftlichen Betriebsanlagen eine Steigerung um 100-400% bedeuten würde. Noch entscheidender sind aber die Absolutgaserträge. Die Methanerträge mit 52% Methan im Biogas lagen bei 281 m³ Methan pro kg Organik im Batchversuch und bei 258 m³ im Konti-Fermenter. Rechnet man den unvergärbbaren Ligninanteil heraus, kommt man im Labor auf gleiche Gaserträge wie Mais ohne Lignin (7% Ligninanteil), nämlich 390 m³ Methan pro kg Organik. Wenn man die Agrarreststoffe in Deutschland von 30 Mill Tonnen Weizenstroh pro Jahr berücksichtigt, wären lediglich 18 Mill Tonnen Stroh nötig, um den gesamten Biogasmais in Deutschland aus 800.000 Hektar Anbaufläche durch Stroh zu ersetzen. Bislang hält man diesen Vergärungsprozess für zu langsam und zu gering in der Gasausbeute, was hier bei entsprechender mechanischer Vorbehandlung unter definierten Gärbedingungen widerlegt werden konnte. 39 Purification & characterization of a recombinant antibiotic peptide produced by fermentation with P. pastoris Deniz Lehnert1, Chantal Brämer1, Jan Demmer1, Svenja Peters1, Jacob Brandt1, Thomas Gutsmann2, Dominik Schwudtke2, Patrick Ziegelmüller3, Gesine Cornelissen1 and Jörg Andrä1 1 Hamburg University of Applied Sciences, Faculty of Life Sciences, Department of Biotechnology, Ulmenliet 20, D-21033 Hamburg 2 Leibniz Center of Medicine and Biosciences, Division of Biophysics, Parkallee 1-40, D-23845 Borstel 3 University of Hamburg, Institute for Biochemistry and Molecular Biology, Department of Chemistry, Martin-LutherKing Platz 6, D-20146 Hamburg Introduction: Antimicrobial peptides (AMPs) are small polypeptides with about 6 to 50 residues. They belong to the innate immune system of plants and animals and show antibiotic activity. AMPs interact physically with biological membranes and thus cause cell disruption. Due to this mode of action, it is rare that pathogens develop resistances against AMPs. Hence, AMPs have great potential to complement current antibiotics. In previous work, a peptide corresponding to helix 3 and 4 of NK-Lysin was modified (ALK-OH) and recombinantly produced by Pichia pastoris, as a new candidate for antibiotic treatment. Objectives: Aim of this project was to purify and characterize recombinant peptide ALK-OH. A method had to be developed to purify the peptide from the culture supernatant. The molecular identity of the purified target peptide had to be verified and the antibacterial activity of recombinant ALK-OH had to be compared with that of a synthetic reference peptide. Methods: Reversed phase chromatography (RP-HPLC) equipped with a C18 column was used under acetonitrile gradient conditions. Mass determination was done by electrospray ionisation fourier transform mass spectrometry (ESI-FTMS). Antibacterial activity was analysed by a microdilution and an agar diffusion assay using standard laboratory strains of E. coli. A synthetic version of ALK-OH was used as a reference peptide. Results: Purification of recombinant ALK-OH from culture supernatant was successfully established using a combination of heat denaturation, centrifugation, and RP-HPLC. Ultrafiltration steps were additionally applied to improve the purification procedure. The molecular mass of the purified compound exactly matched that of synthetic ALK-OH. Up to now, an estimated peptide yield of 1.8 mg/L culture was achieved. Synthetic ALK-OH displayed effective antibiotic activity. Conclusion: The developed RP-HPLC method to analyse and purify peptide ALK-OH allows easy monitoring of further fermentation processes and thus accelerates their optimisation. As a proof of concept, this project demonstrates the recombinant production of a peptide antibiotic by P. pastoris and its subsequent purification. 40 41 42 Optische Kohärenztomographie für die haptische Rückkopplung in der Robotergestützten Chirurgie Master-Thesis: Jens Beringhoff, Mechatronics Institut: Institut für Medizintechnische Systeme, TUHH Betreuer: Christoph Otte, Prof. Dr. A. Schlaefer Ziel: Robotergestützte Mikrochirurgie bietet viele Vorteile im Vergleich zu konventionellen Verfahren. Zwar helfen Robotersysteme medizinische Instrumente sehr genau und zielgerichtet zu navigieren. Nachteilig sind allerdings die fehlende haptische Rückkopplung und das Fehlen einer direkten Sichtlinie. Hieraus leitet der Operateur üblicherweise wichtige Informationen zur Interaktion des Gewebes mit der Instrumentenspitze ab. Systeme für die haptische Rückkopplung in der basieren auf Kraftmessungen am Instrument selbst, was üblicherweise mit einer Modifikation dieses Instruments einhergeht. Aufgrund klinischer Anforderungen, können viele Instrumente allerdings nicht problemlos modifiziert werden. In der Vergangenheit wurden endoskopische Bildgebungstechniken vorgeschlagen, um die Gewebeoberflächen zu detektieren und zu verfolgen. Die optische Kohärenztomographie (OCT) erscheint hierfür besonders geeignet zu sein. OCT liefert Informationen zur Mikrostruktur des Gewebes und wurde bereits in klinische Endoskope integriert. Daraus motiviert sich die Frage, ob OCT helfen kann Gewebedeformationen direkt zu erfassen und diese als haptisches Signal an den Operateur zurückzugeben. Methoden: Wird Gewebe durch ein chirurgisches Instrument verformt, wirken Kräfte gleichsam auf Gewebe und Instrument. Diese Kräfte werden üblicherweise durch die Deformation eines bekannten Materials im Instrument gemessen. Das Gewebe selbst verformt sich aber wesentlich stärker und kann für kleine Bereiche mit homogenen mechanischen Eigenschaften modelliert werden. Unser Ansatz invertiert das gängige Prinzip der Kraftmessung und schätzt die auftretenden Kräfte aus der Gewebedeformation. Die Deformation wird dabei kontaktlos mittels OCT bestimmt. Es wurde eine robotergeführte Instrumentenspitze unter einem OCT-Scanner verfolgt und Deformationen der darunterliegenden Gewebeprobe erfasst. Die Deformation wurde mit variabler Skalierung als Kraftwert an den Benutzer zurückgegeben. Die Steuerung des Roboters, sowie die Ausgabe der Kräfte erfolgten durch einen Haptic Feedback Controller. Eine Aufgabenstellung zur Mikromanipulation der Gewebeprobe wurde von 14 Probanden absolviert. Dabei wurden die tatsächlich auftretenden Kräfte mit und ohne haptische Rückkopplung von einem Kraftsensor erfasst und statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Mittels OCT konnte die Deformation der Gewebeoberfläche mit bis zu 500 Hz gemessen und skaliert an den Haptic Feedback Controller übergeben werden. Mit Unterstützung durch die haptische Rückkopplung schnitten alle Probanden besser ab. Geringer waren dabei die maximal ausgeübte Kraft, sowie die kumulierte Zeit über einem definierten Kraftschwellenwert. Außerdem konnte die Aufgabenstellung in kürzerer Zeit absolviert werden. Schlussfolgerung: Es wurde ein System zur Untersuchung der haptischen Rückkopplung im Kontext der robotergestützten Chirurgie vorgestellt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine kontaktlose Messung der Interaktionskräfte zwischen Instrument und Gewebe möglich ist. Daraus motiviert sich vor allem die Frage inwieweit die gemessene Deformation auch für unterschiedliche ‚Konfigurationen auf die tatsächlich wirkende kraft abgebildet werden kann. 43 Ein optisches Mehrkanalhydrophon für die Vermessung von Druckpulsfeldern in der Ultraschalltherapie Abtin Jamshidi Rad Friedrich Ueberle Einleitung: Der Ultraschall gehört zu den am häufigsten verwendeten Modalitäten in der medizinischen Therapie und Diagnostik. Trotz der Verwendung des Ultraschalls seit den 20ern des letzten Jahrhunderts in der Medizin, ist die Vermessung dieser Schallfelder noch immer komplex und nicht vollständig beschrieben. Für die Beurteilung der Sicherheit einer Ultraschallmodalität und der Effektivität einer Ultraschalltherapie sind diese Messungen jedoch notwendig und durch internationale Normen geregelt. Für Charakterisierung von Lithotriptern dient beispielsweise der IEC Standard 61846. Die Anforderungen der Norm an der Messtechnik ist herausfordernd und nicht immer gleichzeitig erfüllbar. Die Hydrophone müssen einen Dynamikbereich von bis zu 150 MPa und eine Bandbreite von bis zu 40 MHz aufweisen. Der am häufigsten anzutreffende Hydrophon, das piezoelektrische Polymer Hydrophon, ist aufgrund der hydrophoben Eigenschaften der Membran nicht für die Vermessung der Zugkomponente der Druckwelle geeignet. Es kommt zu einem Abriss der des Wasserfilms und damit zu einer Verzerrung des Messsignals. Da die Zugamplituden die Entstehung von Kavitation und damit eine Schädigung des Gewebes begünstigen, ist dieser Umstand bei sicherheitsrelevanten Vermessung der Quelle zu berücksichtigen. Seit den 90ern des letzten Jahrhunderts werden optischen Hydrophone nach dem piezooptischen evaluiert. Das Prinzip des optischen Hydrophons beruht auf die Druckinduzierte Änderung des Brechungsindexes an der Sensorendfläche, wenn die Schallwelle diesen passiert. Problemstellung: Die normgerechte Vermessung des Schallfelds ist für die Zulassung der Ultraschallquelle als Medizinprodukt vorgeschrieben. Zu diesem Zweck sind diverse Messungen an verschiedenen Positionen im Schallfeld notwendig. Die Charakterisierung des Schallfelds durch Einzelmessungen setzt eine möglichst kleine Puls-zu-Puls Variation der Ausgangsleistung der Quelle voraus, welche für die wenigsten therapeutischen Quellen gegeben ist. Insbesondere sind hier die ballistischen Quellen mit einer Variation des Schalldrucks von bis zu 50 % zu nennen. Zur präzisen Charakterisierung des Schallfelds sollte vorzugsweise das gesamte Schallfeld durch eine einzige Messung bestimmt werden. Hierzu haben wir eine ein optisches Mehrkanal Hydrophon entwickelt. Mit diesem sind wir imstande die 6 dB Fokusbreite der meisten, therapeutischen Druckpulsquellen durch einen einzelnen Puls zu vermessen. Ergebnisse: Die Evaluation des Mehrkanal Hydrophons erfolgt an eine hochstabile piezoelektrische Druckpulsquelle (EMS Swiss PiezoClast). Das Schallfeld der Quelle wird zunächst mit einem kalibrierten faseroptischen Hydrophon über mehrere Einzelmessungen und anschließend mit dem Mehrkanalhydrophon durch eine Einzelmessung vermessen. Es zeigen sich für alle charakteristischen Parameter des Schallfelds eine gute Übereinstimmung zwischen beiden Messungen. Mit dem Multispot Hydrophon steht uns gegenwärtig ein optimaler Sensor für die Vermessung instabiler Druckpulsquellen zur Verfügung. 44 Entwicklung eines Flussphantoms und einer modellbasierten adaptiven Segmentierung zur Analyse zerebraler Pulsation in 4D-MRT-Bildsequenzen Daniel Schetelig Einführung: Bei zerebralen Aneurysmen handelt es sich um krankhafte Aussackungen von Blutgefäßen im Gehirn, die bei einer Ruptur starke Schädigungen verursachen können. Solche Schädigungen können von motorischen und kognitiven Ausfällen bis hin zum Tod reichen. Die Prognose und Einschätzung für die geeignete Therapie eines diagnostizierten Aneurysmas hängen derzeit maßgeblich von der Größe und der Lokalisation des Aneurysmas ab. Hämodynamische und mechanische Eigenschaften des Gefäßsystems werden gegenwärtig für die Risikoeinschätzung der Aneurysmen nicht genutzt. Es liegt jedoch nahe, dass diese hämodynamischen Faktoren einen bedeutenden Einfluss auf die Entstehung, das Wachstum und schlussendlich auch die Ruptur von Aneurysmen haben. So wäre zu erwarten, dass bei einer zeitlichen Betrachtung der Volumina von Aneurysmen sich diese stärker als Normalgewebe ausdehnen, da Aneurysmen durch die Dehnung des Gewebes schwächere mechanische Eigenschaften aufweisen sollten. Könnte dieser grundsätzliche Zusammenhang nachgewiesen werden, wäre dies Ausgangspunkt dafür, die mechanischen Eigenschaften von Aneurysmen auf Basis von Bilddaten zu klassifizieren. Auf diese Weise könnten ggf. Aussagen darüber getroffen werden, in welchem Zeitfenster mit einer Ruptur des Aneurysmas zu rechnen wäre, was in der klinischen Praxis von immensem Vorteil sein könnte. Ziel: Grundlage eines derartigen Ansatzes ist allerdings eine zuverlässige Segmentierung zur verlässlichen Berechnung der Volumina von Aneurysmen bzw. des restlichen Gefäßsystems. Zwar wurde in bisherigen Studien bereits versucht, auf Basis von zeitlichen Bilddaten die Pulsation zu quantifizieren, allerdings wurde hierbei nicht auf Intensitätsschwankungen, die bei den genutzten Aufnahmemethoden auftreten, eingegangen, sodass nicht klar ist, inwieweit die gemessenen Werte einer wahren Deformation entsprechen oder zumindest teilweise auf Intensitätsvariationen zurückzuführen sind. In dieser Arbeit soll der Einfluss der Intensitätsvariationen auf die Quantifizierung der geometrischen Eigenschaften des Gefäßsystems nähergehend untersucht werden. Methoden: Um den Einfluss der Intensitätsschwankungen herrührend aus dem Einfluss von Kontrastmittel oder Geschwindigkeitsvariation näher zu untersuchen und eine Quantifizierung zu ermöglichen, wurde ein Hardwarephantom zur Entwicklung eines Goldstandards der Segmentierung entwickelt und auf dessen Basis ein Segmentierungsalgorithmus basierend auf einem adaptiven Region Growing Verfahren entworfen. Ergebnisse: Mithilfe der Phantomdaten war es möglich zu zeigen, dass die Variation der Geschwindigkeit und der Einfluss von Kontrastmittel eine Variation der Intensität zur Folge hat, die als geometrische Deformation fehlgedeutet werden kann. Die Phantomdaten wurden mithilfe eines standardmäßigen Segmentierungsverfahrens und des neu entworfenen Segmentierungsverfahrens analysiert und verglichen. Das standardmäßige Segmentierungsverfahren bildete dabei den zeitlichen Intensitätsverlauf im betreffenden Gefäß nach und konnte Schwankungen in der Intensität nur geringfügig ausgleichen. Das neu entworfene Segmentierungsverfahren war dagegen in der Lage, die durch Kontrastmitteleinfluss bzw. Geschwindigkeitsvariation auftretenden Intensitätsvariationen auszugleichen, und erlaubt damit eine präzisere Quantifizierung der geometrischen Eigenschaften. Die Segmentierungsverfahren wurden nicht nur an Phantomdaten, sondern auch an Patientendaten getestet, die ähnliche Ergebnisse zeigten. Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass die Intensitätsvariation, herrührend aus dem Einfluss von Kontrastmittel oder der Variation der Flussgeschwindigkeit, einen relevanten Einfluss auf die Quantifizierung d. geometrischen Eigenschaften hat und bei der Segmentierung berücksichtigt werden muss. 45 VMAT-Dosisakkumulation in Lungen- und Leber-SBRT: Analyse und messtechnische Verifikation von Genauigkeit und Einflussparametern Thilo Sothmann Ziel: Die Strahlentherapie von Lungen- und Leber-Tumoren hat sich in den letzten Jahren von der 3D-konformalen konventionell fraktionierten Therapie zur stereotaktischen volumenmodulierten Bogenbestrahlung (VMAT) mit wenigen Bestrahlungssitzungen entwickelt. Diese Entwicklung erhöht das Risiko von sogenannten „Interplay“-Effekten, d. h. einem ungünstigen Zusammenspiel zwischen individueller Tumorbewegung und dynamisch veränderbaren Bestrahlungsparametern. In dieser Arbeit sollen „Interplay“-Parameter identifiziert und ihre Auswirkungen auf die 4D-VMAT-Dosisakkumulation (Simulation der tatsächlich applizierten Dosis unter Berücksichtigung der Tumorbewegung) bestimmt werden. Hierfür werden mittels synthetischen und realen Tumorbewegungen Bewegungsplattform-Messungen durchgeführt und mit entsprechenden simulierten 4D-Dosisverteilungen verglichen. Σ Methoden: Die Simulation der applizierten 4D-Dosisverteilung (𝐷ref 𝑥 ) unter bekannten Bewegungsmustern (𝜑ref ,𝑡𝑖,𝑗 ,𝑘 ) und gegebenen statischen Bogensegmentdosen (𝐷𝑡𝑖,𝑗 ,𝑘 ) wird durch folgende Summation über Segmente, Bögen und Bestrahlungsfraktionen beschrieben: 𝑛 𝑛 𝑛 (𝑗 ) Seg Bog Σ fx 𝐷ref 𝑥 = Σ𝑖=1 Σ𝑗 =1 Σ𝑘=1 𝐷𝑡𝑖,𝑗 ,𝑘 ∘ 𝜑ref ,𝑡𝑖,𝑗 ,𝑘 𝑥 . Bogensegmentdosis Bogendosis Dosis pro Fraktion Gesamte Dosis Verwendete Bewegungstrajektorien waren fünf synthetische Sinustrajektorien mit variierender Bewegungsperiode und -richtung sowie zwei reale Patiententumortrajektorien mit variierender Amplitudenirregularität. Die experimentelle Verifikation der simulierten 4DDosisverteilungen erfolgte mittels einer computergesteuerten 4D-Bewegungsplattform und einem darauf montierten hochauflösenden Flächendetektor. Zusätzlich wurde auf dem Detektor ein aus Festwasser-, Tumor- und Knocheneinsatz bestehendes Lungenphantom angebracht und ein synthetischer VMAT-Bestrahlungsplan erstellt. Der synthetische VMAT-Bestrahlungsplan wurde unter Verwendung der oben genannten Bewegungsmuster auf das bewegte Messphantom appliziert. Als Referenzdosisverteilung diente die auf dem statischen Detektor applizierte und gemessene Dosisverteilung. Resultierende gemessene und simulierte Dosisverteilungen wurden mittels einer auch klinisch eingesetzten Dosisverifikationsmethode (sog. γ-Index, Kombination aus räumlicher Distanz und Dosisdifferenz zwischen zwei Pixeln) verglichen. Zusätzlich erfolgte die Untersuchung des Einflusses von der Synchronisation der Atemphasen mit Messungs- und Simulationsstart. Hierfür wurde die 4D-Dosisakkumulation mit systematisch variierter Atemstartphase ausgeführt und mit den gemessenen Dosisverteilungen verglichen. Ergebnisse: Mit Fokus auf den Vergleich zwischen Dosismessungen unter Bewegungseinfluss und Dosissimulationen unter Bewegungseinfluss ergeben sich hohe Übereinstimmungen für alle verwendeten Bewegungstrajektorien. Allerdings nehmen die verbleibenden Abweichungen zwischen Messung und Simulation mit der Stärke der Atemirregularität/variabilität und gewählter Bogensegmentgröße zu. Ein Einfluss der Atemkurvenstartphase wurde mittels Vergleich zwischen geplanter statischer und simulierter Dosisverteilung unter Bewegungseinfluss für eine synthetische und eine reale Bewegung untersucht. Es ergab sich für die reale Bewegung ein großer Einfluss auf die Genauigkeit der 4D-Dosisakkumulation durch systematische Phasenverschiebungen. Schlussfolgerung: Die Übereinstimmungen zwischen simulierten Dosisverteilungen mit Bewegungseinfluss und gemessenen Dosisverteilungen mit Bewegungseinfluss lassen die Schlussfolgerung zu, dass die Simulationen eine verlässliche Voraussage der Bewegungseffekte in der volumenmodulierten Bogenbestrahlung liefern. Somit könnte nach weiteren Tests und Berücksichtigung der Atemkurvenstartphase die Tumorabdeckung in der hypofraktionierten VMAT-Technik für bewegte Ziele verifiziert werden. 46