Land der Gewürze und des Tees
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Land der Gewürze und des Tees
KERALA Landwirtschaft und Technik LAND der Gewürze und des Tees KERALA, der südwestlichste Bundesstaat Indiens, zählt zu den am dichtesten besiedelten Regionen des Landes: Er ist zwar mit 38.863 Quadratkilometern nur etwa doppelt so groß wie Niederösterreich, wird aber von 32,6 Millionen Menschen bewohnt! Sie leben vor allem von der Landwirtschaft, denn in dem tropischen Klima gedeihen zahlreiche Früchte und Gewürze sowie Tee und Kaffee bestens. Die Menschen verdienen in Kerala nicht wesentlich mehr als im indischen Durchschnitt, drastische Armut wie in anderen Teilen des Landes gibt es jedoch Dank einer Agrarreform und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen kaum. Wichtigste Wirtschaftzweige sind Landwirtschaft und Fischfang. Etwa 86 Prozent der Fläche Keralas werden landwirtschaftlich genutzt. Angebaut werden Kokosnüsse, Reis, Kautschuk, Betelnüsse, Cashewnüsse, Tee, Kaffee und Gewürze. Industrie gibt es kaum. Hohe Wachstumsraten verzeichnet der Dienstleistungssektor, vor allem der Tourismus. Vielfältige Vegetation Gewürze Die Königin von Saba soll König Salomon die „kostbarsten Dinge der Welt“, nämlich Pfeffer, Ingwer, Kardamom und Sandelholz, als Gastgeschenk mitgebracht haben. Aber Salomon kannte sie längst, denn seine Schiffe schafften sie ihm aus dem fernen Indien herbei. Der Grieche Hippokrates wusste um die Heilwirkung der Gewürze und der Römer Plinius der Ältere beklagte die Löcher in der Staatskasse, die der Kauf dieser Güter aus Indien riss. Bis heute gilt Kerala als „Land der Gewürze“: Von hier stammen Pfeffer, Kardamom, Ingwer, Gelbwurz und Zimt. Muskatblüte und Muskatnuss, Gewürznelken, Stern-Anis, Vanille und Chili wurden importiert, gedeihen in Kerala nun aber bestens. Auffällig ist der hohe Bildungsstandard in Kerala: Die Analphabetenrate ist nur halb so hoch wie im restlichen Indien und sinkt weiter. Besonders gefragt sind die gut ausgebildeten Computertechniker. Im schmalen, fruchtbaren Küstenstreifen stehen unzählige Kokospalmen, die von der Rinde über die Blüten bis zu den Früchten genutzt werden. Dazwischen liegen Reisfelder, deren Keimlinge im Juni und September saftig grün sind. Wo man hinsieht, stehen Bananenstauden, unterbrochen von verschiedensten Gewürzpflanzen, die einzeln oder in urwaldähnlichen Plantagen wachsen. In höheren Lagen folgen Ananas-Felder und KautschukPlantagen, bis schließlich oben auf den Hügeln Teeund Kaffeesträucher die Landschaft so typisch gestalten. Hier heroben wachsen auch Cardamom-Sträucher, nach denen die Höhenzüge des „Western Ghats“ Hibiskus-Blüte auch die „Cardamom-Hills“ genannt werden. Text und Fotos: Wim van der Kallen Ayurveda (= „Wissen vom Leben“), die älteste ganzheitliche Heilmethode Indiens, entstand vor 4000 Jahren. Der Überlieferung nach wurde sie vom Schöpfergott Brahman an Weise übermittelt und von diesen an die Menschheit weitergegeben. Das Wissen findet sich in den „Veden“, einer Sammlung von Hymnen und Gesängen. Im Ayurveda wird der Mensch in einem ausgewogenen Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele gesehen. Gesundheit ist demnach das Ergebnis dieses harmonischen Miteinanders. Jede Disharmonie hat Krankheit zur Folge. Seit die alte Lehre an die Schulmedizin angepasst wurde, die AyurvedaÄrzte Medizin studieren und sich erst später der speziellen Lehre zuwenden, wird in der westlichen Welt Ayurveda immer beliebter und auch in Kerala für Touristen erfolgreich angeboten. Stadt 4 Gottes Keralas berühmtester Tanz ist zweifellos Kathakali, das als eine der ältesten Tanzformen Südindiens gilt und den Rang eines Nationaltanzes genießt. Es verbindet Musik und Tanz mit Schauspiel, Pantomime und religiös-mythologischen Themen, zumeist Episoden aus einem der großen hinduistischen Epen. Die streng geregelte, traditionelle Darbietung des Kathakali erfordert von den aufwändig kostümierten und maskierten männlichen Tänzern höchste Konzentration und Disziplin. Kathakali wird meist zu Tempelfesten, heute aber auch immer häufiger für Touristen aufgeführt. Papaya-Baum Stadt 4 Gottes 5