www.bildungsportal.nrw.de Gleichberechtigt an die Spitze.

Transcription

www.bildungsportal.nrw.de Gleichberechtigt an die Spitze.
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung NordrheinWestfalen herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerberinnen und
–bewerbern oder Wahlhelferinnen und –helfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der
Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen
sowie auch für die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments. Missbräuchlich ist
insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien
sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder
Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zur Wahlwerbung. Eine
Verwendung dieser Druckschrift durch Parteien oder sie unterstützende Personen
ausschließlich zur Unterrichtung der eigenen Mitglieder bleibt hiervon unberührt. Unabhängig
davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift der Empfängerin oder dem
Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl
nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten
einzelner Gruppen verstanden werden könnte.
www.bildungsportal.nrw.de
Gleichberechtigt an die Spitze.
Gender Mainstreaming an Schulen
Impressum:
Ministerium für Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-Westfalen
Gleichstellungsreferat
Völklinger Straße 49
40221 Düsseldorf
Tel.: (0211) 5867 - 40
Fax: (0211) 5867 - 3220
E-Mail: poststelle@msw.nrw.de
Eine Information der Gleichstellungsbeauftragten im Ministerium für
Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein- Westfalen
„Gender Mai
nst
r
eami
ng“
heißt
der
neue
Kurs
in
der
Gleichstellungspolitik. Gender Mainstreaming ist – im Gegenatz zur
bekannten Frauenförderung – nicht auf Handlungsfelder oder Situationen
ausgerichtet,
in
denen
erkennbare
oder
vermutete
Defizite
in
der
Gleichberechtigung sind. Die Gender-Orientierung setzt vielmehr früher und
grundsätzlicher an: als Strategie auf allen Ebenen und bei allen Themen von
Politik und Verwaltung – bei Planungen und bei der Umsetzung von
Maßnahmen, bei der Evaluation und beim Controlling –und dies auch und
„Männerund Fr
auen si
nd gl
ei
chber
echt
i
gt
.DerSt
aatf
ör
dert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung
von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung
best
ehenderNacht
ei
l
ehi
n.
“
dort,
wo
zunächst
keine
geschlechtsspezifischen
Bezüge
offensichtlich sind oder traditionell angenommen werden (z.B. bei der
Schulwegplanung oder Anlage von Sportplätzen). Dieser
methodische
Ansatz sensibilisiert für die Erkenntnis, dass alle öffentlichen Handlungsfelder
und Strukturen von geschlechtsspezifischen Rollen und Erwartungshaltungen
(Artikel 3 Abs. 2 Grundgesetz)
beeinflusst sind.
"Männer und Frauen sind gleichberechtigt"- diese
Feststellung (Art. 3 Grundgesetz)
gerade
hat im Alltag noch
GenderMai
nst
r
eami
ngwi
l
l
…
die
Geschlechter-Perspektive
zum
Leitprinzip
nicht überall zu einer echten Ausgewogenheit der
setzen:
Lebensbedingungen und -chancen geführt. Deshalb hat
systematisch eingeführt, gesteuert und evaluiert.
die Landesregierung sich verpflichtet, die Gleichstellung
Verantwortungsbewusstsein wecken: Engagement
von Mann und Frau als Querschnittsaufgabe bei allen
für die Gleichstellung von Frauen und Männern ist
politischen Entscheidungen stärker zu berücksichtigen.
nicht länger "Frauensache", denn eine effiziente
„
Mädchen und Jungen, Frauen und Männer sollten von
Gleichstellungspolitik erfordert den Blick auf Frauen
gleichstellungsförderndes
Handeln
wird
1)
der Politik gleichermaßen profitieren.
“
und
Männer,
auf
geschlechtspezifische
Lebensrisiken, Diskriminierungen, Bedürfnisse.
die Entstehung von Geschlechterrollen bewusst
machen,
Methoden
und
Instrumente
notwendigen Veränderungen vermitteln.
1)
Koalitionsvertrag 2005
zu
Gender Mainstreaming stellt Instrumente und Methoden bereit für die Effizienzverbesserung fachlicher Arbeit: Es wird
nach Unterschieden in den Ausgangsbedingungen von
Frauen und Männern (Situationsanalyse) und in der Auswirkung (Folgenabschätzung) von Maßnahmen gefragt.
Sollten sich Unterschiede ergeben, wird untersucht, ob sie
gewollt und gerechtfertigt sind oder bei definierbaren Ziel-
Gender i
s
tderengl
i
s
cheBegr
i
f
ff
ür„
Gesc
hl
echt
“al
sei
nes
oz
i
al
e
gruppen geschlechtsspezifisch zu Benachteiligungen führen.
Konstruktion und meint gesellschaftlich vereinbarte und damit
Je nach Ergebnis kann mit einer entsprechend korrigierenden
veränderbare Rollenverhaltensweisen und –zuschreibungen von
Ausrichtung der Maßnahmen den Bedürfnissen einzelner
“
t
y
pi
sc
hwei
bl
i
c
h“und„
t
y
pi
s
chmännlich“.Mainstreaming ist die
Zielgruppen passgenauer Rechnung getragen werden. Eine
strategische Umsetzung der Gleichstellungspolitik als Hauptströ-
Fehlausrichtung von Geld- und Personaleinsatz wird vermin-
mung in allen politischen Entscheidungsfeldern.
dert oder vermieden.
GenderMai
nst
r
ami
ngwi
r
kt
…
"6-Schritte- Methode"
wenn auf allen schulischen Handlungsfeldern und -ebenen in der
täglichen Facharbeit danach gefragt wird, inwieweit Frauen und
Männer,
Mädchen
und
Jungen
in
ihren
1.
terdifferenzierte Statistiken
unterschiedlichen
2.
Lebensbedingungen und -chancen betroffen sind.
Chancengleichheit, d.h. eine echte Wahlfreiheit
selbstbestimmte Lebensplanung
für
3.
Identifizierung
von
Benachteiligungen,
Zieldefinition: Vereinbarungen zum gleichstellungspolitischen
Soll-Zustand
eine
und –gestaltung, unabhängig von
Problemfeld-Analyse:
Hindernissen für Frauen und/oder Männer
wenn festgestellte Benachteiligungen - bei Frauen oder Männern,
Mädchen oder Jungen - erkannt und beseitigt werden; Ziel ist die
Gender-Analyse: Erhebung des Ist-Zustandes durch geschlech-
4.
Maßnahme-
und
Strategieplanung:
Entwicklung
von
vorgefestigten Rollenerwartungen.
Veränderungsoptionen, Qualifizierungsmaßnahmen, zielgruppen-
wenn die Qualität im System "Schule" definiert und optimiert wird auf
spezifischen Angeboten
Basis einer geschlechtersensiblen Erfolgsbewertung.
5.
Umsetzung
getroffener
Entscheidungen:
Definition
der
Verantwortlichkeiten, Bereitstellung der Ressourcen
6.
Erfolgskontrolle: Prozessdokumentation, Auswertung und ggf.
Nachsteuerung
(Krell/Mückendorfer/Tondorf)
GenderMai
nst
r
eami
ngpassi
er
t
…
wo
Schulleiterinnen
und
Schulleiter
ihr
Alltagshandeln
geschlechtersensibel reflektieren: in der Kommunikation und
im
Führungsstil,
bei
Organisations-
und
Personalentscheidungen, bei der Fortbildungsplanung, bei der
Raum- und Lerngruppeneinteilung, bei Budgetentscheidungen
für Personal und
Beschaffungen, bei der Schulprogramm-
entwicklung.
Gender Mainstraming hat schon begonnen…
wo
Für den Schulalltag sind gleichstellungspolitische Konzepte nicht neu: Mit der
geschlechtersensible
pädagogischen Forderung nach einer "reflexiven Koedukation" wurde bereits das
haben: bei der Beratung zur Qualitätsentwicklung der Schulen,
Ziel definiert, Geschlechterstereotypien abzubauen und die individuellen Potenziale
in Beurteilungsverfahren, bei der Nachwuchsförderung für
von Mädchen und Jungen bestmöglich zu fördern - unabhängig von tradierten
Leitungsfunktionen.
Schulaufsichtsbeamtinnen
und
-beamte
Schulentwicklungsplanung
im
eine
Blick
Rollenerwartungen.
wo Studienseminarleiterinnen und -leiter Seminarprogramm und
Praxisanleitung geschlechtersensibel gestalten.
wo Moderatorinnen und Moderatoren in der Fortbildung der
Lehrkräfte gendergerechte Methodik und Didaktik einsetzen.
wo Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Unterricht Inhalte,
Methoden
und
Didaktik
auf
die
unterschiedlichen
Lernvoraussetzungen und Zugangsweisen von Mädchen und
Jungen ausrichten.
Querschnittsaufgabe für alle
Gender Mainstreaming ist kein politisches
Ziel an sich, kein abstraktes Gedankenkonzept,
kein
begrenztes
Aktionspro-
gramm. Es handelt sich vielmehr um eine
permanente Aufgabe bei der Analyse, Planung, Umsetzung Evaluation und Controlling für alle politisch gestalteten Sachverhalte
und
Lebenssituationen.
Gender
"Die Tätigkeit der Gemeinschaf
ti
m Si
nnedesAr
t
.2umf
asst(
…)einen Beitrag zu
Mainstreaming ist eine ständige Quer-
einer qualitativ hoch stehenden allgemeinen und beruflichen Bildung sowie zur
schnittsaufgabe für alle Akteurinnen und
Entfaltung des Kulturl
ebens.(
…)Bei allen in diesem Artikel genannten Tätigkei-
Akteure in Politik und Verwaltung –keine
ten wirkt die Gemeinschaft darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die
Sonderaufgabe für s
pez
i
el
l
e„
Beauft
r
agt
e“
.
Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern."
(Artikel 3 EU-Vertrag von Amsterdam 1997)
Gender
Benachteiligungen beseitigen
Di
e“
t
at
sächl
i
che
Dur
chs
et
z
ung
Mainstreaming
der
in
z
u
Ergebnisverantwortung
und
„
auf die
als
"top-down"-Prinzip
an.
von Gender-Zielen und -Strategien in einer Organisation besonders
Gl
ei
chber
echt
i
gung“(
v
onFr
auenundMänner
n)
f
ör
der
n
setzt
Leitungsverantwortliche sind für die Verankerung und Umsetzung
Beseitigung
der
Pflicht:
Sie
für
haben
in
gleicher
den
Einsatz
der
Weise
die
Methoden
und
bestehenderNacht
ei
l
e“hi
nz
uwi
r
keni
stAuf
t
r
ag
Instrumente
an alle, die in staatlichen Aufgabenfeldern
(schul)fachliche Ziele. Sie müssen vermitteln, dass Gleichstellung
Verantwortung tragen – und damit auch im
ein wesentliches Ziel und Gender Mainstreaming ein Bestandteil der
Sy
st
em „
Schul
e“(
v
gl
.auch§2Abs.5Sc
hul
G)
.
Arbeitsleistung und -qualität ist und nicht nur eine Frage der
des
Gender
Mainstreaming
persönlichen Einstellung und Haltung.
wie
für
originär
"Qualitätssicherung:
Die Anwendung von Gender- Mainstreaming auf schulische
Institutionen
sollte
konsequent
sämtliche
Bereiche
umfassen. 'Dabei werden alle für die pädagogischen
Prozesse relevanten Faktoren auf ihren Zusammenhang mit
der Konstruktion von Geschlecht bewusst wahrgenommen
und einbezogen' (POLIS, Rauw 2004:22): die beteiligten
Personen, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Inhalte
von
pädagogischen
Prozessen, sowie
Methodik und
Weitere Informationen:
Didaktik, die zu ihrer Vermittlung angewendet werden, aber
auch
Rahmenbedingungen
von
Bildung,
wie
Reader„
Schul
ei
m GenderMai
nst
r
eam“
,Mi
ni
st
er
i
um f
ürSchul
e,
die
Jugend und Kinder/ Landesinstitut für Schule (Hrsg.), 2005
Raumgestaltung oder Zugang zu Bildungsressourcen.."
Handr
ei
chungz
urLehr
er
f
or
t
bi
l
dung:„
Ref
l
ex
i
v
eKoedukat
ion in der
BLK-Programm - Demokratie lernen & leben
Schul
e“
,Landesi
nst
i
t
utf
ürSc
hul
e(
Hr
s
g.
)Soest 2002
www.blk-demokratie.de
Links:
Gender Mainstreaming
zahlt sich aus…
durch eine höhere Pass- und
Zielgenauigkeit von Planungen
und Aktivitäten
durch Überwindung erstarrter
Arbeitsweisen in unreflektierten
Strukturen
durch Vermeidung aufwändiger,
kostspieliger Nachbesserungen
www.learn-line.nrw.de/angebote/gendermainstreaming
www.learn-line.nrw.de/angebote/koedukation
www.bmfsfj.de
www.genderkompetenz.info
www.gleichberechtigung-goes-online.de