Sättel für Freizeitreiter

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Sättel für Freizeitreiter
VERSICHERUNGEN
®
Ausgabe
November/2005
4. Jahrgang
Für alle Reiterinnen und Reiter – Die Kundenzeitschrift der Uelzener Versicherungen – Wissenswertes rund ums Thema Pferd
Welcher Sattel für welchen Zweck?
Sättel für
Freizeitreiter
Foto: N. Fersing
Nicht alles, was anders aussieht als ein Vielseitigkeitssattel, ist
gleich ein Westernsattel; und nicht nur Dressursättel taugen zum
Dressurreiten.
Gute Aussichten!
Liebe
Pferdefreunde,
der Sommer ist vorbei, und
die langen und langweiligen
Wintertage im Stall stehen
bevor. Leider genießt noch
längst nicht jedes Pferd eine
pferdegerechte Haltung mit
der Möglichkeit, sich nach
eigenem Gutdünken zu bewegen oder sich im Auslaufsand
zu wälzen. Doch auch vorhandene Boxen lassen sich mit
etwas Einsatz verbessern!
(Seite 3)
Ebenfalls verbessern lässt sich
manches Pferdeleben, wenn
ein für die reiterlichen Zwecke geeigneter, gut passender
Sattel angeschafft wird: Es
gibt mehr als nur den Vielseitigkeitssattel! (Seite 1)
Freizeitpferde werden unter
guten Bedingungen recht
alt. Wie man die Arthrose in
Schach hält und dem alten
Pferd einen guten Ruhestand
ermöglicht, dazu mehr auf
Seite 2.
Grundsätzlich eines vorweg:
Der Sattel muss passen, vor allem dem Pferd! Dabei ist nicht
die Kammerweite allein entscheidend. Wichtig ist auch die
Längskrümmung des Baums, der
so genannte „Trachtenschwung“:
Manche Pferde haben eine sehr
ausgeprägte Sattellage, andere
einen eher geraden Rücken. Liegt
ein Sattel nur vorn und hinten auf
oder schaukelt er auf seiner Mitte
herum, verursacht dies punktuellen Druck und Schmerzen. Die
Breite des Sattels wird ebenfalls
nicht allein von der Kammerweite, sondern auch von der Winkelung der Trachten zueinander
bestimmt. Stehen die Trachten
zu steil zueinander, so bleibt der
Sattel bei einem breiten Rücken
ungeachtet der angepriesenen
breiten Kammer über dem Pferd
stehen, und die Sattelkissen berühren nur mit ihrem unteren Teil
das Pferd, der Rest hängt in der
Luft. Sind die Trachten hingegen
bei einem schmalen Pferd zu weit
gewinkelt, so liegt dieser Sattel
auch bei passender Kammer auf
dem Rückgrat auf. Ein Sattel
muss die Schulter frei lassen. Bei
vorgeschnittenen Vielseitigkeits-
„Reiten... aber sicher“
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sätteln und Freizeitpferderassen
mit ihrer oft steilen Schulter ist
das manchmal völlig unmöglich!
Die deutschen Vielseitigkeits-,
Spring- oder Dressursättel haben
allesamt auf dem Pferd nur eine
recht geringe Auflagefläche und
verteilen das Reitergewicht deshalb nicht gut. Mit gleichem, bei
uns üblichem flachen Sportsitz
sind auch Trachtensättel erhältlich, bei denen die Sattelkissen
nach hinten ein Stück weiter herausgezogen sind. Diese schonen
den Pferderücken bereits deutlich
mehr und taugen auch für längere Ritte.
Perfekt für viele Zwecke
Nicht nur im „Dressursattel“ kann
man im tiefen, korrekten Sitz
nah am Pferd Lektionen reiten.
Mindestens ebenso gut geeignet
zum Dressurreiten sind alle Verwandten des McClellan-Sattels,
der von der kanadischen Armee
verwendet wurde. Dazu zählen
etwa der französische Malibaud
Randonnee und eine ganze Reihe
verschiedener Wanderreit- und
Trekkingmodelle. Der McClellan
hat eine große Auflagefläche,
ist variabel zu gurten und bietet
einen tiefen Sitz sehr dicht am
Pferd. Er setzt den Reiter, sofern
er richtig passt, sehr korrekt hin
und ermöglicht feine Einwirkung. Dabei wird auf Pauschen
und Knielagen verzichtet; das
Bein liegt ruhig und lang direkt
am Pferd. Gleichzeitig ist dieser
Themen
dieser
Ausgabe:
Foto: N. Fersing
Wenn ein korrekt gegurteter Sattel schon beim
ersten Traben rutscht, passt er nicht optimal.
Sattel ideal selbst für Wanderritte. Leider gibt es ihn nur in
schmalen bis mittelbreiten Weiten und mit relativ wenig Trachtenschwung.
ten, was sie auch für kompakte
Robustrassen in Frage kommen
lässt.
Heiß diskutiert:
die Baumlosen
Den Horizont erweitern
Ein Westernsattel mit seiner immens großen Auflage auf dem
Pferd kann eine Lösung sein,
wenn ein Pferd rückenempfindlich wird oder verspannt geht.
Selbstverständlich müssen auch
Westernsättel korrekt angepasst
werden. Zusätzlich ist darauf zu
achten, dass sie nicht zu lang
sind. Mit einem Westernsattel
lässt sich natürlich nicht nur
ausreiten, sondern das Pferd
auch gymnastizieren. Alle Pferde
benötigen eine gute Grundausbildung und müssen lernen, den
Rücken aufzuwölben, egal unter
welchem Sattel dies geschieht!
An die wuchtigen Bügel und den
Sitz etwas höher über dem Pferd
gewöhnt man sich. Mit dem Boom
der spanischen Pferde kamen
auch ihre Sättel. Die Bandbreite
rangiert vom klassischen Dressursattel mit sehr hohen Zwieseln
bis zum fast flachen sportlichen
Modell. Viele iberische Sättel besitzen weiter gewinkelte Trach-
Gesundheit:
Seite 2
Arthrose
ÿ Wenn Pferde älter werden:
Tipps und Rezepte Seite 2
Tipps für Kids:
Das Aufsatteln
Seite 2
Rasseporträt:
Das Highlandpony Seite 3
Immer mehr Sattelmodelle ohne
festen Sattelbaum drängen auf
den Markt. Von 400 Euro aufwärts sind sie zu haben, in allen
Formen von Western bis Dressur.
Baumlose Sättel haben Gegner,
und sie haben Befürworter. Die
Gegner verweisen auf die Funktion des Baums, das Reitergewicht zu verteilen, die hier nun
fehlt, und darauf, dass der Sattel
unter Umständen auf die Wirbelsäule drücken kann. Besitzer
baumloser Sättel hingegen beschreiben begeistert, wie locker
und schwungvoll ihre Pferde laufen. Die Sattelhersteller haben
noch längst nicht für jedes Problem eine Lösung; so gibt es zum
Beispiel nur sehr wenige Sattler,
die Bäume in Kammerweiten bis
40 oder 42 von der Stange herstellen. Zum anderen decken die
bei uns verbreiteten Sportsättel die vielfältigen Bedürfnisse
und Ansprüche der Freizeit- und
Wanderreiter nicht ab. Doch Der
Markt ist in Bewegung! n
„TOP“-Versicherung:
Neue Pferdeversicherung
Seite 3
ÿ Boxenhaltung:
Worauf sollte
man achten Seite 3
TIER BILD-Interview
Zu Besuch bei ...
Seite 4
Stall-Geflüster / November 2005 / Seite 1
Gesundheit
Das
Satteln
Arthrose: Wer rastet der rostet
Als Arthrose oder chronisch deformierende Gelenkentzündung bezeichnet man einen Zustand, in dem bereits chronische Schäden an
Gelenken vorliegen, meist als Folge akuter Gelenkentzündungen. Der Gelenkknorpel ist nicht mehr vollständig vorhanden, und der
darunter liegende Knochen entwickelt Zubildungen, die Schmerzen verursachen und die Bewegung einschränken.
Häufige Formen der Arthrose sind
unter anderem Schale der Huf-,
Kron- und Fesselgelenke sowie Spat, jedoch kann Arthrose
grundsätzlich an allen Gelenken
auftreten, also etwa auch an
Schulter, Hüftgelenk oder Knie.
Auslöser ist in vielen Fällen eine
falsche Belastung oder Überlastung der Pferde, seltener eine
Verletzung. Mangelnde Kondition,
fehlende Kraft für die geforderten
Leistungen und überbeanspruchte
Strukturen lassen Entzündungen
entstehen, diese wiederum führen nach einiger Zeit zum Abbau der Knorpelmasse und zu
Knochenauftreibungen. Mittels
Röntgen und Arthroskopie kann
sich der Tierarzt ein Bild von den
bereits vorliegenden Schäden
machen und eine entsprechende
Behandlung einleiten, die den
Prozess jedoch nur aufhalten,
nicht rückgängig machen kann.
Mäßig aber regelmäßig
In der Praxis zeigen Pferde mit
Arthrosen deutlich unterschiedliche Tagesformen. Der Besitzer
sollte sein Pferd von Tag zu Tag
aufmerksam beobachten. Arthrose bedeutet Schmerz: Je nach
Wetterlage, Temperatur und
Haltungsbedingungen kann ein
Pferd gute und schlechte Tage
haben. Ganz wichtig ist eine Bewegungsmöglichkeit rund um die
Uhr. Pferde mit Arthrosen sollten
nicht längere Zeit in einer Box
stehen müssen. Gerade für sie
ist es sehr wichtig, dass sie sich
ständig maßvoll bewegen können, wie dies beispielsweise auf
der Sommerweide oder in einer
guten Offenstallanlage der Fall
ist. Sie dürfen nicht in nassen
Matschausläufen stehen, sondern
müssen stets trockenen und nicht
zu tiefen Untergrund zur Verfügung haben.
Das Arthrosepferd sollte durchaus bewegt werden, und zwar
möglichst täglich, ohne Leistungsspitzen und nicht zu lange.
Der tägliche Ausritt auf ebenem
Boden, die nötige leichte Gymnastizierung zur Erhaltung der
Tragfähigkeit sind empfehlenswert. Galopps in tiefem Boden,
Longenarbeit oder überlange Ausritte hingegen können die Arthrose verschlimmern. Der Tierarzt
wird über die Gabe entsprechender Medikamente versuchen, eine
Neubildung der Gelenkflüssigkeit
anzuregen, um so die Schmerzen
zu mindern und ein weiteres
Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten. Gute Erfahrungen machen viele Pferdebesitzer auch
mit der Gabe von naturheilkundlichen Mitteln wie Teufelskralle
oder Grünlippmuschelextrakt.
Die Forschung geht neue Wege;
zurzeit wird beispielsweise mit
arthrosehemmenden Genen experimentiert.
Ergänzen sich tierärztliche Behandlung, sinnvolle Fütterung
und pferdegerechte Haltung, lässt
sich in vielen Fällen die weitere
Verschlimmerung aufhalten und
die Symptomatik etwas verbessern, sodass betroffene Pferde
bei entsprechender Rücksichtnahme auch weiterhin in Maßen
eingesetzt werden können. n
Nicht einfach wegstellen
Wenn Pferde älter werden
Das Pferd wird gesattelt,
während es am Putzplatz angebunden steht, damit du in
aller Ruhe Decke, Gurt und
Sattel holen kannst. Dann
legst du als Erstes die Satteldecke auf, und zwar etwas
weiter vorn als es richtig
wäre. Auf die Satteldecke,
ebenfalls ein bisschen zu
weit vorn, legst du den Sattel. Nun schiebst du beides
zusammen ein Stück zurück,
bis der Sattel an der vorgesehenen Stelle liegt. Ganz wichtig: Die Schulter des Pferdes
muss frei bleiben! Leider
sieht man viele Pferde, deren
Sattel zu weit vorn aufliegt
und deren Schulter in der
Bewegung behindert ist. Als
Nächstes nimmst du den Gurt
und steckst ihn durch alle
vorgesehenen Schlaufen auf
der rechten Seite der Decke,
dann schnallst du ihn ins unterste Loch der vordersten
und hintersten Gurtstrippe.
Nun gehst du auf die linke
Seite, schiebst den Gurt auch
dort durch alle Schlaufen und
gurtest dann hier ins unterste
Loch. Danach gurtest du ganz
allmählich zuerst auf der rechten, dann auf der linken Seite
immer etwas strammer. n
Preisrätsel!
Pferde können leicht ein Alter von 30 Jahren und mehr erreichen, wenn sie pferdegerecht gehalten und mit Bedacht eingesetzt
wurden. Es ist jedoch nicht damit getan, alte Pferde auf eine Weide oder einen Auslauf zu entlassen. Zum einen können sie sich so
abgeschoben und unglücklich fühlen, zum anderen ist gerade beim älteren Tier eine genaue Gesundheitskontrolle und die nötige
individuelle Betreuung erforderlich, wenn es bei Kräften und munter bleiben soll.
Bei alten Pferden gibt es vor allem drei körperliche Schwachstellen: Die Zähne sind abgenutzt,
die Gelenkbeweglichkeit ist eingeschränkt, Sehnen, Bänder und
Muskeln sind untrainiert. Hinzu
kommt, dass alte Pferde in Gruppen manchmal in der Rangordnung abrutschen, was Stress
verursacht.
Dritte Zähne gibt es nicht
Pferde haben im Alter von fünf
Jahren ihre Zähne vollständig
und in voller Länge im Kiefer
sitzen. In dem Maße, in dem
sie sich durch das Kauen faserigen Futters abnutzen, werden
sie nachgeschoben. Irgendwann
sind die Zähne bis auf kurze
Stummel verbraucht, außerdem
entwickelt sich beim alten Pferd
ein sehr ungünstiger Gebisswinkel. Folge ist, dass die Nahrung
nicht mehr ausreichend zerkleinert und vorverdaut werden kann.
Solche Pferde müssten in der Natur verhungern. In menschlicher
Obhut jedoch lässt sich noch eine
ganze Weile über entsprechend
angepasste Futtermittel eine ausreichende Ernährung des Pferdeseniors sicherstellen. Stängeliges
Futter kann nicht mehr verwertet
werden; Heu und Stroh sollten
also ersetzt werden durch Heucobs, die in Wasser eingeweicht
werden. Gleiches gilt fürs Kraftfutter: Ganzer Hafer und harte
Pellets sind nun nicht mehr das
Richtige. Hafer wird gequetscht
verfüttert, Pellets kann man
einweichen. Einmal wöchentlich
kann man Mash füttern. Eingeweichte Rübenschnitzel sind
gute Energiespender und können
helfen, das alte Pferd nicht zu
dünn werden zu lassen. Einige
geeignete Futterrezepte für alte
Pferde können Sie abrufen unter:
stallgefluester@uelzener.de
Sehr viele Pferde werden im Alter
wetterfühlig, haben bei feuchter Witterung starke Gelenkschmerzen und mögen sich im
schlimmsten Fall nicht einmal
mehr hinlegen aus Angst, nicht
wieder aufstehen zu können.
Ganz wichtig ist, dass Pferde
mit Gelenkproblemen sich rund
um die Uhr bewegen können.
Die Nacht in der Box verschlimmert das Problem und verursacht
unnötige Schmerzen. Genauso
wichtig ist es, dass sie sich jederzeit zurückziehen oder hinle-
Stall-Geflüster / November 2005 / Seite 2
gen können, ohne ständig von
aggressiven Jungspunden gejagt
zu werden. Die richtige Gruppenzusammenstellung spielt für das
Wohlbefinden betagter Pferde
deshalb eine Schlüsselrolle.
Nicht einfach wegstellen
Werden Pferde nach ihrem Arbeitsleben voller Beschäftigung
mit ihrem Menschen plötzlich
aufs Abstellgleis geschoben,
können sie sehr unglücklich sein.
Ihre gewohnten Putz- und Komforteinheiten sollten sie auf jeden Fall nach wie vor bekommen.
Gut erzogene, freundliche und
abgeklärte alte Pferde sind oft
ideale Lehrer für Kinder und widmen sich geduldig einem neuen
kleinen Freund, der sie bürstet,
verwöhnt, vielleicht regelmäßige
halbe Stündchen im Schritt und
Trab reiten kann. Beim Spaziergang vermitteln sie Jungpferden
Verkehrssicherheit und andere
wichtige Grundlagen. n
Wer weiß, welche Sättel hier
abgebildet sind? Schickt die
richtige Lösung an:
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Veerßer Str. 67, 29525 Uelzen
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Viel Glück!
Welcher ist wer?
Westernsattel,
Trachtensattel,
oder Dressursattel?
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Impressum
Stallgeflüster erscheint zweimal jährlich, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Empfänger sind Mitglieder der Uelzener Versicherungen, deren Versicherungen die Haltung und
den Umgang mit Pferden umfassen.
Die Verteilung erfolgt kostenfrei.
4. Jahrgang.
Herausgeber:
Uelzener Allgemeine Versicherungs-Ges. a. G.
Veerßer Straße 67, 29525 Uelzen
Tel. 0581 8070-0, Fax 0581 8070-248
E-Mail: stallgefluester@uelzener.de
Redaktion:
Nikola Fersing, Embsen – Tel. 04134 910555
E-Mail: redaktion@fersing.de
Gestaltung: Abteilung Marketing
Uelzener Versicherungen
Satz: Heike Grage, Uelzener Versicherungen
Druck: nordlanddruck, Lüneburg
Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung und unter
Angabe der Quelle gestattet, Belegexemplar
erbeten. Vielen Dank!
Foto: N. Fersing
Der Futterzustand alter Pferde muss genauestens beobachtet werden. Diesem Tier geht es trotz seiner Magerkeit bisher noch gut.
VERSICHERUNGEN
Uelzener Versicherungen
Rasseporträt:
Das Highlandpony
Barocke Kraftpakete im handlichen Format sind sie, und enorm vielseitige Freizeitpferde, doch
leider steht auch diese bodenständige britische Ponyrasse auf der Liste gefährdeter Haustierrassen:
Highlandponys aus Schottland.
Die kräftigen Ponys, die ein Gewicht von 450 bis über 600 Kilogramm erreichen, präsentieren
sich vor allem als Falben in allen Schattierungen. Viele Ponys
weisen Aalstriche auf, und auch
Schulterkreuze und Zebrastreifungen an den Beinen sind nicht
selten. Auch Schimmel, Rappen
und Braune sind häufig, und
gelegentlich, vor allem bei den
Inselponys, finden sich Füchse
mit hellerem Behang. Abgesehen von einem kleinen Stern sind
weiße Abzeichen nicht erlaubt;
Schecken kommen nicht vor. Das
vorgeschriebene Stockmaß liegt
heute zwischen 1,32 und 1,48
Metern. Entstanden sind die Ponys vermutlich aus bodenständi-
gen Tieren und den eingeführten
Ponys der Kelten. Unverkennbar
ist in vielen Highlands zugeführtes iberisches Blut; um an Land
geschwommene Hengste von
Schiffen der spanischen Armada
im 16. Jahrhundert ranken sich
viele Legenden. Einkreuzungen
von Clydesdales im 19. Jahrhundert brachten mehr Masse in die
Rasse. Verwendet wurden die
Tiere früher nicht nur von den
Kleinbauern für alle landwirtschaftlichen Zwecke, sondern
auch von der Armee.
Durch die abgeschiedene Lage der
Hochlandtäler und der schottischen Inseln in den vergangenen
Jahrhunderten entstanden recht
unterschiedliche Pony-Typen,
beispielsweise die Rhum-, Islay,
Mull- oder Barra-Ponys. Belegte
Stammbäume reichen zurück bis
in die 80er Jahre des 19. Jahrhunderts, und bereits 1890 wurde
eine staatliche Zuchtstätte gegründet, die seit 1913 den Gestütsnamen „Knocknagael“ trug
und bis 1977 aktiv war. Heute
werden Highlandponys in kleinen
Populationen in Europa und Nordamerika gezüchtet. In Deutschland gibt es rund 250 Tiere.
Highlandponys zeichnen sich aus
durch hohe Intelligenz, besonders große Menschenbezogenheit, Eifer, ein ausgeglichenes,
eher ruhiges Temperament und
ihre Eignung für fast alle Zwecke
der Freizeitreiterei. Viele bringen
schwere Erwachsene geeignet, da
sie wesentlich kräftiger sind als
vergleichbare Robustrassen im
gleichen Stockmaß. n
Informationen:
IG Highland Pony e. V.,
Dorfstraße 54, 25364 Osterhorn
Tel.: 04127 929678
Fax: 04127 929679
E-Mail: Strathardle@aol.com
Viele Pferde müssen einen Großteil ihrer Zeit in einer Box
verbringen. Welche Möglichkeiten bieten sich an, um den Pferden
ihren Aufenthalt im Gitterverschlag erträglicher zu machen?
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mögen nur eines nicht: Langeweile. Highlandponys mit ihrem
starken Fundament und stabilen
Rücken sind durchaus auch für
Boxenhaltung
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Termine
2005
Highlandwallach und Hengstfohlen
„Box“ heißt Kiste
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„TOP“ ist eine Abkürzung für unterschiedliche
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Pferd oder einem anderen erleiden. Für jeden
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Krankenhaus verbringen, erhalten Sie ab dem
1. Tag 40,- Euro mit unbegrenzter Leistungsdauer. Damit könnten Sie dann eine optimale
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die Betreuung des Pferdes oder dessen Beritt
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Foto: N. Fersing
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Täglicher Auslauf ist unabdingbar! Wenigstens einige Stunden
freier Auslauf täglich sollten jedem Pferd zusätzlich zum Reiten
oder Fahren ermöglicht werden.
Ist kein Paddock vorhanden, kann
dazu der Reitplatz oder notfalls
ein Longierzirkel zu festgelegten
Zeiten umgenutzt werden.
Kleine Umbauten mit großer Wirkung: Schon ein großes Fenster,
durch das der Kopf nach draußen
passt, bedeutet für das Boxenpferd einen drastischen Unterschied in der Lebensqualität!
Fast alle Innenboxen grenzen
mit einer Seite an eine Stall-Außenwand. Pensionsstallbetreiber
sollten prüfen, ob sich in dieser
Wand nicht Fenster- oder noch
besser Türdurchbrüche schaffen
lassen. Oft ist es sogar recht einfach, entlang des Stallgebäudes
eine Reihe Paddocks vor den Boxen zu bauen. Die Pferde haben
so Licht und Frischluft, können
an ihrer Umwelt teilhaben und
sich die Beine vertreten.
Geht das baulich nicht, sollte
man die Zusammenstellung der
Tiere neu überdenken und im
Stall möglichst viele Gitteraufsätze zwischen den Boxen entfernen. So ermöglicht man den
Tieren mehr Abwechslung durch
engere Sozialkontakte. Fellpflege wird möglich, und der
Foto: N. Fersing
Freiraum wäre so wichtig!
Bewegungsspielraum erweitert
sich. Auch die Verwendung von
Durchfressgittern zur Stallgasse
hin anstelle der üblichen Boxenwände erweitert das Blickfeld der
Pferde.
Um Pferde im Stall länger mit ihrem Futter zu beschäftigen, kann
man das Heu oder ein Gemisch
aus Heu und Stroh in einer Sparraufe vorlegen. Ein Gitter zwingt
die Pferde, langsam zu fressen.
Entweder ist dieses Gitter beweglich und senkt sich allmählich ab, oder das Heu rutscht
über eine schräge Metallplatte
nach und muss durch eng beieinander stehende Gitterstäbe
gezupft werden. Lange Fresszeiten vermindern das Auftreten
von zwanghaften Verhaltensstörungen.
Einige Hersteller dieser Raufen
können Sie bei uns anfordern unter: stallgefluester@uelzener.de
Stall-Geflüster / November 2005 / Seite 3
Seite 4
Ausgabe 02.2005
Meine
Hengstparade
Zu Besuch bei der Bestseller-Autorin GABY HAUPTMANN
Von PETRA THIELE
S
ie hat zwei ganz schnelle
Pferde im Stall: Eins ist postgelb, hat 350 PS und heißt
Porsche. Das zweite ist braun, hat
eine schwarze Mähne, große treue
Augen und exakt 1 PS: Armageddon, 6 Jahre alt und Trakehner.
Star-Autorin Gaby Hauptmann
kann auf beide nicht verzichten.
Ihr Lebensmotto: „Hauptsache PS“.
Ruhe braucht Gaby Hauptmann
auch nicht, wenn sie ihre Bestseller („Suche impotenten Mann fürs
Leben“, „Hengstparade“, „Yachtfieber“) in den Computer tippt. In
ihrem großen Haus am Ufer des
Bodensees ist immer
was los: „Ich kann
mich am besten konzentrieren, wenn um
mich herum das
Leben tobt. Familie,
Freunde, Tiere, alle sind willkommen.“
Im Büro (mit Seeblick) stört
es auch nicht, wenn Kater Georgy erscheint, seine Kuscheleinheiten einfordert und sich dann zum
Nickerchen auf den Schreibtisch
legt. Auch Kaninchen Hoppelhoff
hüpft zuweilen durch den Raum,
spätestens wenn es abends müde
aus dem Garten ins Haus kommt.
„Tiere holen sich ihre Streicheleinheiten, wann sie wollen“, weiß
Gaby Hauptmann. Auch für die
PS-Frau sind die Besuche am
Arbeitsplatz eine willkommene
Abwechslung.
Das Haus voller Tiere – wie
kommt man dazu?
Gaby Hauptmann hat sich nie
Haustiere gewünscht. Sie sind ihr
nach und nach quasi zugelaufen:
Schildkröte Toby wurde ihr als
Kind vom Nachbarsjungen vererbt. Kaninchen Hoppelhoff (acht
Wochen) ist ein Geschenk. Kater
Georgy (6) entschied eines Tages:
„Hier will ich einziehen.“
Denn das Hauptmann-Haus
ist ein ideales Zuhause für die
Tiere. Der Garten zum Seeufer
„Pferde machen
einfach süchtig!“
bietet Schutz, eine Spielwiese und
jede Menge Verstecke.
Bei aller Tierliebe: Die wahre
Leidenschaft von Gaby Hauptmann sind Pferde. Auf dem Reiterhof nebenan stehen Sir Whitefoot
(11), das Pony von Tochter Valeska, und Armageddon, der Trakehner: „Pferde machen süchtig!
Schon als Teenager habe ich mehr
Zeit im Reitstall als mit den Hausaufgaben verbracht. Damals ritt
ich die Pferde von Leuten, die
zwar Geld, aber keine Zeit
hatten. Und meine Tochter
fing mit sechs Jahren zu voltigieren an, mit acht Sattelreiten und ist jetzt mit Sir
Whitefoot im südbadischen
Ponykader.“
Über ihre spannenden Erlebnisse mit Pferden haben
Mutter und Tochter drei
Jugendreiterbücher für die
Reihe „Die wilden Amazonen“ (erschienen im September bei Baumhaus) geschrieben.
Das Reiten ist für beide
eine ganz besondere Herausforderung. Was macht
die Faszination aus? Gaby
Hauptmann: „Ich finde
Pferde einfach toll, früher
Pferdeliebe mal zwei: Gaby
mal die unberechenbaren,
Hauptmann mit ihrem Trakehner
bei denen man nie wußte,
Armageddon und Tochter Valeska
ob man heil nach Hause
(14) mit Pony Sir Whitefoot
kommt. Heute sind mir die
zuverlässigen lieber. Meinen Turnierreiter-Status habe ich inzwischen gegen den des Turniertrottels eingetauscht, d. h. ich organisiere alles, fahre die Pferdeanhänger, bandagiere, sattle, drehe die
Stollen rein und raus, drücke die
Daumen und darf nach den Turnieren die Pferde und die Jugendlichen verpflegen … Aber ohne
Pferde kann ich nicht sein.“
Gaby Hauptmann lebt
schnell, arbeitet schnell
und ist gern schnell
unterwegs – wenn
auch nicht immer
auf dem Rücken ihres Pferdes. Wenn
es mal zu eiligen
Terminen
geht,
holt sie den Porsche aus der Garage. Dann brüllen
350 PS auf und
bringen sie auch
ganz schnell wieder nach Haus
zu all den Tieren.
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Stall-Geflüster / November 2005 / Seite 4
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Bestsellerautorin Gaby Hauptmann, am 14. Mai 1957 in
Trossingen geboren, lebt als Journalistin, Autorin und
Filmemacherin mit ihrer Tochter Valeska (14) in Allensbach am Bodensee. Ihre Bücher sind internationale
Bestseller, den Durchbruch schaffte sie 1995 mit
„Suche impotenten Mann fürs Leben“. Im Juni erschien
„Yachtfieber“ (Piper) und landete sofort in den Top ten,
die Verfilmung des vorherigen Romans „Hengstparade“
lief im Oktober im Fernsehen. Seit
September gibt es drei spannende Abenteuer der
Romanheldin Kaya in der Jugendbuchreihe
„Die wilden Amazonen“ (Baumhaus). Mit
5,7 Millionen verkauften Büchern gilt
Gaby Hauptmann als eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen.
Uelzener Versicherungen