Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid

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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
soFid - Sozialwissenschaftlicher
Fachinformationsdienst
01/2007
Frauen- und Geschlechterforschung
GESIS-IZ Bonn 2007
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
soFid
Frauen- und Geschlechterforschung
Band 2007/1
bearbeitet von
Inken Lind
mit einem Beitrag von Anna Nigges-Gellrich
Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2007
ISSN:
Herausgeber
bearbeitet von:
Programmierung:
Druck u. Vertrieb:
1614-6247
Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft
Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn
Udo Riege, Siegfried Schomisch
Informationszentrum Sozialwissenschaften
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0
Printed in Germany
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den
Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher
Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
© 2007 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere
ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch
auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
Vorwort .............................................................................................................................................7
Anna Nigges-Gellrich
Neue Wege statt alter Pfade:
Frauen und Gleichstellungsarbeit auf demWeg zur Profession……………………………………11
Sachgebiete
1
Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung.......25
2
Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft .................................................53
3
Frauenerwerbstätigkeit ........................................................................................................84
4
Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität ...........................................................115
5
Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich........................................147
6
Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung ................................................166
Register
Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................181
Personenregister ............................................................................................................................183
Sachregister...................................................................................................................................189
Institutionenregister.......................................................................................................................201
Anhang
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................209
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................209
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
Vorwort
7
Vorwort zum soFid „Frauen- und Geschlechterforschung“
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen
Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl
spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.
Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften).
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie
hier den vollständigen Text des Dokuments.
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur
Verfügung.
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.
***
Der vorliegende Fachinformationsdienst enthält Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Themen
der Frauenforschung oder Geschlechterforschung beschäftigen. Themen, die sich lediglich in Teilaspekten mit dieser Thematik auseinandersetzen, wurden außer Acht gelassen; dies hätte den Umfang gesprengt. Entsprechend den neueren Entwicklungen in dieser Forschungsdisziplin zur Generalisierung auf Geschlechtsnormen, Geschlechterbeziehungen, Geschlechterpolitik etc. wurden
solche Arbeiten zur Geschlechterforschung im allgemeingültigen Sinn wie auch speziell zur Männerforschung mit einbezogen.
Dies fand seinen Niederschlag in der Bezeichnung der Kapitel. Damit gibt dieser Dienst einen
recht guten Überblick über den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Diskussion auf diesem Gebiet, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu stellen. Für zusätzliche Informationen zur
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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
Vorwort
Thematik „Frauen im Beruf“ verweise ich zudem auf den soFid „Berufssoziologie“, der sich in
einem eigenen Kapitel mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf beschäftigt. Mit der Thematik „Frauen und Technik“ beschäftigt sich zudem ein Kapitel im soFid „Technology Assessment“, für den Bereich Sozialpolitik verweise ich auf den gleichnamigen Fachinformationsdienst hierzu.
Die Auswahl der Titel wurde überwiegend auf der Basis der Klassifikation „Frauenforschung“
getroffen, also einer intellektuellen thematischen Zuordnung zum Forschungsgebiet; zusätzlich
erfolgte eine Ergänzung über Schlagwörter.
Zu den einzelnen Kapiteln:
Das erste Kapitel beinhaltet theoretischen Arbeiten zu Feminismus sowie grundsätzliche Untersuchungen und Forschungsansätze zu diesem Themenfeld.
Dem Kapitel „Stellung der Frau in der Gesellschaft“ wurden Arbeiten zugeordnet, die - auf eher
praxisbezogener Grundlage - allgemeingültige Aussagen zur Situation der Frau in der Gesellschaft
machen. Dazu gehören Frauenpolitik einschließlich Gleichstellungsbemühungen, ferner Sozialpolitik mit ihren Auswirkungen auf frauenspezifische Belange, Gewalt gegen Frauen und Frauenbildung und das Bild der Frau in der deutschen Gesellschaft bzw. in Österreich und der Schweiz.
Kapitel 3 „Frauenerwerbstätigkeit“ ist ein recht abgeschlossener Bereich. Er bezieht neben den
Berufsverläufen und der beruflichen Situation von Frauen auch die Übergänge in den Beruf, Wiedereinstieg, Karrieremöglichkeiten und Arbeitslosigkeit mit ein.
Das Kapitel „Geschlechterspezifische Sozialisation und Identität“ beschäftigt sich mit individuellen Schicksalen aus dem Blickwinkel des geschlechtsspezifischen Einflusses. Dies zeigt sich anhand von Lebensverläufen, unterschiedlicher Lebensplanung und Selbstbild oder der vermittelten
Einstellung zum eigenen Geschlecht, ferner anhand von spezifischen Problemen wie Fertilität,
Partnerschaft, Elternschaft und darau resultierenden individuellen Problemen und Bewältigungsstrategien. Geschlechtergerechte Erziehung und Sozialisation, Vorbilder, geschlechtsspezifische
Stereotypen und Rollenmuster sind weitere Grundlagen für die geschlechtsspezifische Formung
des Individuums und somit Thema dieses Kapitels.
Das fünfte Kapitel umfasst interkulturelle bzw. internationale Untersuchungen zur Frauenthematik
und Länderstudien zur Situation von Frauen oder dem Geschlechterverhältnis außerhalb von
Deutschland, der Schweiz und Österreich.
Kapitel 6 „Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung“ beschäftigt sich mit historischen Untersuchungen zur Geschlechterrolle, Frauengeschichtsforschung und feministischer Sozialgeschichte.
Trotz der relativ groben Unterteilung in sechs Kapitel ergaben sich mitunter Zuordnungsschwierigkeiten, wenn mehrere Themenbereiche berührt waren. In solchen Fällen war der Schwerpunkt
der Arbeit ausschlaggebend. Arbeiten aus der Schweiz und Österreich wurden entsprechend dem
Interesse der Abonnentinnen allen 6 Kapiteln inhaltlich zugeordnet.
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Vorwort
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In dieser Ausgabe wird der Band des sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienstes durch einen fachwissenschaftlichen Beitrag zum Thema "Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession" ergänzt. Die Autorin, Frau Anna Nigges-Gellrich
M.A., ist Verhaltens- und Erziehungswissenschaftlerin.
Mit dieser Erweiterung unseres Dienstes streben wir eine weitere Vernetzung mit der Wissenschaft
an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten.
Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit
auf dem Weg zur Profession1
Anna Nigges-Gellrich
Abstract
Der quantitativ weit vorangeschrittene Verberuflichungsprozess institutionalisierter Gleichstellungsarbeit lässt Forderungen nach Aufwertung des Erwerbsberufes „Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte“ in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Für die Analyse einer solchen qualitativen
Weiterentwicklung bietet sich das Professionskonzept an. Es erweist sich allerdings als wenig zielführend, den an den freien Berufen orientierten, historisch gewachsenen Professionsbegriff an den
modernen Beruf der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten anzulegen, da diese Vorgehensweise
die Berufsgruppe der Gleichstellungsbeauftragten nur in die Semiprofession verweist. Dies ist dem
Wunsch nach Statusaufwertung der Berufsgruppe nicht dienlich. Der Rückgriff auf differenztheoretische (Nittel 2000) und prozesstheoretische (Hartmann 1968) Professionsüberlegungen ermöglicht
hingegen a) eine Aufwertung der Beruflichkeit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten anhand
eines gewandelten, den Erfordernissen moderner Dienstleistungsberufe angepassten Professionsverständnisses ohne dabei b) die heterogenen Rahmenbedingungen und Erscheinungsformen institutionalisierter Gleichstellungsarbeit ausblenden zu müssen.
1
Problemaufriss
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte (FGb) sind aus den Verwaltungen der Kommunen, der Länder und des Bundes nicht mehr wegzudenken. Ihr Tätigkeitsgebiet hat sich, seit der Einsetzung der
ersten kommunalen FGb’n in Köln im Jahr 1982, in einem stetigen Institutionalisierungs- und Verrechtlichungsprozess zu einem komplexen, durch vielfältige Erscheinungsformen gekennzeichneten
Berufsfeld entwickelt. Auch wenn Frauen- und Gleichstellungsarbeit (FGa) die Anforderungen soziologischer Berufsdefinitionen an Beruflichkeit nur bedingt erfüllt – es fehlen v. a. standardisierte
Ausbildungsmuster – ist Frauen und Gleichstellungsarbeit auf der Grundlage anwendungsbezogener
Berufsforschung des IAB2 eindeutig als Erwerbsberuf identifizierbar (vgl. Dostal, 2002, Dostal u. a.
1998; Dostal u. a. 1999). Diesen Erwerbsberuf üben Frauen innerhalb der Verwaltungen unter bundesweit sehr heterogenen Rahmenbedingungen aus:
1. Gleichstellungsrelevante Gesetzgebung ist in Bundes- und Ländergesetzen sowie in den Kommunalverordnungen verankert; sie spiegelt die föderale Verfasstheit des Staates.
1
2
Der vorliegende Aufsatz fasst die Ergebnisse einer unveröffentlichten Magisterarbeit zusammen, die unter
dem Titel: „Gleichstellungsarbeit im Wandel: Auf dem Weg von der Mission zur Profession?“ im Sommer
2005 an der FernUniversität Hagen im Bereich Berufs- und Wirtschaftspädagogik vorgelegt und von
Prof. Dr. Walter Georg und Frau Dr. Sattel begutachtet wurde.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
12
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Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession
2.
Die Arbeitsorganisation erfolgt je nach Gesetzeslage nicht-funktionsgeteilt im Hauptamt oder
funktionsgeteilt im Neben- oder Ehrenamt. Unterschieden werden muss noch, ob im Falle einer
Funktionsteilung die FGa die dominierende Aufgabe darstellt oder nicht.
Die Vorbildung /Ausbildung der Akteurinnen umfasst, da bzgl. der Ausbildung an die von den
Dienststellen bestellten FGb’n keine Bedingungen geknüpft sind, das extrem breite Spektrum
von der angelernter Hilfskraft bis zur Fachhochschulprofessorin (vgl. Lampe, 2000, 13).
Manche Akteurinnen (besonders die der kommunalen Ebene) sind in der Frauenbewegung verwurzelt, andere (besonders die nach Landesgleichstellungsgesetzen tätigen FGb’n) verfügen
nur über eher „wenig Kenntnisse auf dem Gebiet der Frauenförderung“ (Zentrum für wissenschaftliche Weiterbidlung der Johannes Gutenberg Universität Mainz, 2000, 4).
3.
4.
Der quantitative Institutionalisierungsprozess ist weit vorangeschritten, derzeit scheinen Überlegungen der qualitativen Weiterentwicklung von FGa in den Vordergrund zu treten. Fragen und Forderungen hinsichtlich der Aus- und Weiterbildung, des „Einkommen[s], von Status, Prestige und Einfluß, berufsständische[r] Normen, weitergehende[r] Autonomie und Selbstkontrolle“ (Wrangell u. a.
1998, 10) werden thematisiert. Offensichtlich setzen sich Praktikerinnen und Theoretikerinnen der
FGA für eine Aufwertung beruflicher FGa ein. Als Analysekonzept einer solchen Aufwertung bzw.
einer aufgewerteten Beruflichkeit bietet sich das Professionskonzept an (vgl. Meyer, 2000). In der
Tat sind die Begriffe Profession, Professionalisierung, Professionalität in der jüngeren Literatur
recht häufig zu finden (vgl. Wrangell u. a. 1998a; Holland-Cunz 1998, 81; Noller/Gröning, 2002, 18;
Wetterer, 2002 a, 138; Schlapeit-Beck 2004, 74).
Nun steht aber Frauen- und Gleichstellungsbeauftragung vor dem Problem, mit dem Professionskonzept ein an den freien Berufen orientiertes, historisch gewachsenes Analysekonzept an einen relativ
jungen, modernen Beruf anzulegen (vgl. Meyer, 2000, 59), der, der neuen Frauenbewegung entstammend, bewusst in die Verwaltungen „hineingeboren“ wurde, um von dort aus, in einem langen
Marsch durch die Institutionen, geschlechtsspezifische Benachteilungen aufzubrechen und zu
beseitigen.
Traditionelle Professionsüberlegungen und als solche sollen hier strukturfunktionalistische (vgl.
Wetterer 1993), machttheoretische (vgl. ebd.), interaktionstheoretische (Schütze, 1992) und systemtheoretische (Stichweh, 1992, 1996) Professionskonzepte verstanden sein, sehen Professionen als
besondere Berufe und stellen u. a. die Merkmale Autonomie, Klientenorientierung und Expertenwissen als zentrale, die Profession konstituierende Merkmale heraus. Diese Merkmalsorientierung stellt
die FGb’n hinsichtlich der Etablierung einer Profession vor unüberwindliche Probleme. Eine ausführliche Diskussion dieser Hindernisse kann an dieser Stelle nicht erfolgen, es sollen aber in aller
Kürze die größten Schwierigkeiten skizziert werden:
1. Autonomie: als gewollt innerhalb der Verwaltung angesiedeltes Tätigkeitsfeld kann FGa das
Merkmal der Autonomie nicht erfüllen (vgl. Holland-Cunz 1998).
2. Generelles Vorhandensein von Expertenwissen kann nicht vorausgesetzt werden. Soziale Realität ist, dass in allen Bereichen institutionalisierter FGa vielfach Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte tätig sind, die ohne spezifisches (Vor)Wissen in ihr Amt gelangen und die notwendige
Qualifizierung erst im Verlauf ihrer Tätigkeit (durch Weiterbildung, Selbststudium, Unterstützung in Netzwerken oder durch die Arbeit selbst) in mehr oder weniger großem Umfang erlangen. Es fehlt eine standardisierte (und durch die Berufsgruppe selbst kontrollierte) Ausbildung
Von einer professionstypischen, selbst produzierten und vermittelten Expertise kann nicht ausgegangen werden.
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3.
13
Klientenorientierung: Die Klientenorientierung haben die FGb’n zugunsten der Arbeit an
Strukturen und der allgemeinen Beratung von Politik aufgegeben (vgl. Schlapeit-Beck, 2004,
72ff; Lück, 1998, 105ff).
Erfüllen Berufe nicht alle für eine Profession konstitutiven Kriterien kann von Semi-Profession gesprochen werden (vgl. Holland-Cunze, 1998, 84). Da die FGa die „professionellen Merkmalshürden“ nicht nehmen kann, wird ihr der „Aufstieg“ zur Profession nicht gelingen und sie bleibt maximal auf den Status der Semi-Profession verwiesen. Wetterer hebt zwei grundlegende Elemente hervor, die die Semi-Profession von der Profession unterscheiden: rein zahlenmäßige Dominanz von
Frauen und explizite Ansiedlung in der Verwaltung /Organisation, d.h. Ausstattung mit nur wenig
Autonomie (vgl. Wetterer, 1993, 49). Man kann also sagen, dass FGa eine Semi-Profession wie aus
dem Lehrbuch verkörpert. Es stellt sich die Frage, ob es eigentlich sinnvoll ist, das Berufsfeld der
FGb’n mit dem Maßstab traditionellen Professionsdenkens vermessen zu wollen und so über seinen
„Wert“ zu entscheiden. Deutlich verweist Wetterer (1993, 19f) auf die anthropozentrischen Züge
von Professionen. Sie legt das in „funktionalistischer Professionstheorie mittransportierte, elitäre
Selbstverständnis der Professionen“ […] „als integrale[n] Bestandteil einer ‚gentlemen cultur’“
(Wetterer, 1993, 24) offen und expliziert, dass die „Koinzidenz von Professionalisierung und Ausgrenzung bzw. Marginalisierung von Frauen“, deren Ausschluss von „symbolischen, materiellen
und sozialen Ressourcen“ und die „geschlechtsexklusive Dimension der […] meritokratischen Standards [……] den macht- und konflikttheoretisch orientierten Professionssoziologen verborgen
blieb“ (ebd., 32). Sie wertet dies als Indiz für „die fraglose Akzeptanz des Geschlechterverhältnisses
als einer quasi natürlichen Ressource für die – geschlechtsexklusive - Reproduktion sozialer Macht“
(ebd.). Diese geschlechtsexklusive soziale Macht besteht auch in den Organisationen und Verwaltungen. „Zu recht können wir immer noch, wie die Frauenforschung nachgewiesen hat, von einer
Vorherrschaft männlicher Deutungsmuster im betrieblichen Alltag sprechen, die schwer zu durchbrechen ist“ (Müller, 2002, 6). Warum sollen FGb sich auf diese traditionellen Denk- und
Deutungsmuster einlassen, und sich damit selbst(!) auf den Verbleib in der Frauendomäne
„Semi-Profession“ festlegen und mit Wetterers (vgl. 1993, 32) Wort „deklassieren“ lassen?
Sinnvoller scheint es, nach Möglichkeiten zu suchen, die die Aufwertung von FGa in einer modernen, komplexen Dienstleistungsgesellschaft auf der Basis eines modernisierten und gewandelten
Professionsverständnisses ermöglichen (vgl. dazu Meyer, 2000). Hilfreich für eine Suche in diesem
Sinne sind die differenztheoretischen Überlegungen von Nittel (2000) sowie in besonderer Weise die
prozesstheoretische Sicht auf Professionen von Hartmann (1968).
2
Differenztheoretsiche Professionsüberlegungen
Nittel (2000) schlägt vor, zwischen Profession als Strukturkategorie, Professionalität als Handlungsund Professionalisierung als Macht- und Prozesskategorie zu unterscheiden und diese Begriffe differenziert, voneinander unabhängig und systematisch getrennt zu analysieren. Er begründet dies u. a.
damit, dass „es auch kollektive Prozesse der Verberuflichung […] gibt, - also Phänomene der Professionalisierung, die nicht von einem mitlaufenden Zweckprogramm gesteuert werden und die Zielmarge Profession ansteuern“ (Nittel, 2000, 19, Hvhg. A.N-G.).
Auch Nittel versteht Professionen als besondere Berufe. Seine Ausführungen zur Strukturkategorie
„Profession“ gehen auf die systemtheoretische Sicht Stichwehs (1992, 1996) besonders detailliert
aber auf die symbolisch-interaktionistische Professionssicht ein, sie sollen aber hier nicht näher be-
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Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession
sprochen werden, da sie eng mit den oben besprochenen „Merkmalshürden“ verknüpft sind. Interessant im Zusammenhang mit FGa sind hingegen seine Ausführungen zu Professionalisierung und
Professionalität. Der dezentrale Blick auf Profession, Professionalisierung und Professionalität ermöglicht den Zugang zu differenten Wirklichkeitsbereichen, der ansonsten im Zuge der Fokussierung von Profession leicht verloren geht. Dabei wird deutlich, dass manche Phänomene, je nach Fokus der Betrachtung, (ob also unter Bezugnahme auf Professionalität oder auf Professionalisierung)
ganz unterschiedliche Bedeutung erlangen. Ohne die Frage nach dem Etablierungsstand einer Profession im Hinterkopf haben zu müssen, wird Raum geschaffen für die distanzierte und wertfreie,
weil auf kein Endziel gerichtete, Betrachtung und Würdigung individueller wie kollektiver Entwicklungsverläufe in einer Berufsgruppe. Dadurch können für ein bestimmtes Segment des Berufsmarktes ggf. vorhandene Professionalisierungstendenzen und/oder Professionalitätsansprüche untersucht
werden, auch wenn Zweifel am Professionsstatus dieser Berufskultur bestehen.
2.1 Professionalisierung
Professionalisierung führt nicht zwangsläufig zur Konstitution einer Profession. Der Begriff ist vieldeutig und drückt ein zeitbezogenes, prozesshaftes Geschehen aus:
1. Berufliche Erstausbildungs- und im Beruf ablaufende Qualifizierungsprozesse werden thematisiert (vgl. ebd., 17). In diesem Sinn sind berufsbezogene Qualifikations- und Kompetenzerweiterung als individuelle Professionalisierung zu verstehen.
2. Verberuflichungsprozesse werden thematisiert - sowohl der „Prozess der Neukonstitution eines
Berufbildes“ (Nittel, 2000, 17) als auch die „Aufwertung eines bereits existierenden Berufes im
Sinne von Akademisierung und Verwissenschaftlichung“ (ebd.). Hat sich ein Beruf konstituiert, ist seine weitere Professionalisierung also mit Verwissenschaftlichung verbunden.
3. Kollektive, machtbezogene Durchsetzungsstrategien und machtpolitische wie berufsständische
Interessenwahrnehmung werden thematisiert. Laienlösungen sollen im Zuge der Professionalisierung einer Berufsgruppe durch Expertenlösungen ersetzt werden. In diesem Sinne geht es bei
Professionalisierungsprozessen auch um die Zuständigkeitsansprüche einer Berufsgruppe für
bestimmte Problemfelder
Die gerade im groben umrissenen Bedeutungsinhalte können sich durchaus gleichzeitig innerhalb einer Berufsgruppe vollziehen, müssen dies aber nicht. Die drei Bereiche sollen anhand eines Zitates
von Hartung (2001/2002) verdeutlicht werden:
„Dadurch, dass die Frauenbeauftragte ein breites Spektrum von Themenbereichen […] zu analysieren und zu begleiten hat, erwirbt sie sowohl Fachkompetenz als auch die Fähigkeit, sich schnell in
neue Sachverhalte einzuarbeiten. Darüber hinaus ist auch eine hohe Kommunikationskompetenz gefragt, um die entsprechenden Ansätze in die Gremien hineinzutragen und Akzeptanz erreichen zu
können. Diese Ansätze […] haben dazu geführt, dass immer mehr Frauenbeauftragte „hauptberuflich“ […] tätig sind, und nicht wie in der Anfangszeit überwiegend, durch mehr oder weniger begrenzte Entlastung von ihrem […] Hauptamt. Dieser Professionalisierungsprozess wird sich nach
meiner Einschätzung noch verstärken. Das bedeutet natürlich auch, dass die Frauenbeauftragte effektive Unterstützung benötigt, und ihr deshalb entsprechende sächliche und persönliche Mittel zur
Verfügung zu stellen sind“ (Hartung, 2001/2002, 6; Hvhg. A. N-G).
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Hartung verweist auf die mit der Aufgabe verbundenen und durch sie erreichten Kompetenz- und
Qualifikationserweiterungen, d. h. auf die individuelle Professionalisierung der FGb’n. Sie nimmt
Bezug auf die Hauptberuflichkeit von FGa (im Unterschied zur der in den Anfängen von FGa an den
Hochschulen bestehenden Funktionsteilung, evt. sogar Ehrenamtlichkeit!), die sich aus dem komplexen Aufgaben- und Anforderungsniveau ergibt und spannt damit den Bogen von individueller Professionalisierung zur Neukonstitution des Berufes der FGb’n. Durch die „Hauptberuflichkeit“ wird
die Problematik des Arbeitsgebietes in die Hände einer Berufsexpertin gelegt, Laienlösungen - durch
im begrenzten Umfang vom professoralen Hauptamt entlastete Akteurinnen - werden substituiert.
Aus der Hauptberuflichkeit leitet sie die Notwendigkeit „effektiver Unterstützung“ und die zur Verfügungstellung „sächlicher und persönlicher Mittel“ (ebd.) ab. Damit unterstützt sie den kollektiven
Professionalisierungsprozess der FGb’n. Hartung selbst ist keine FGb, sie leitet als Ministerialrätin
das Referat Chancengleichheit und Frauenförderung im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Durch diese Funktion ist sie am Professionalisierungsprozess der FGb’n beteiligt.
Nach Nittel fungieren neben den Berufsvertretern und deren Organisationen auch juristische, wissenschaftliche, staatliche, und politische Entscheidungsträger sowie die mit Definitionsmacht ausgestatteten Teile der Öffentlichkeit als Subjekte eines Professionalisierungsprozesses. Sie alle zusammen entscheiden darüber, ob sich ein neuer Beruf formieren kann oder sich ein bereits existierender
Beruf verändert (vgl. Nittel, 2000, 53). Nach Nittel unterliegt also Professionalisierung sowohl der
Selbststeuerung der Berufsgruppe als auch der Fremdsteuerung durch die am Professionalisierungsprojekt beteiligten Anderen.
Sollen die benannten Aspekte auf die soziale Realität von FGa übertragen werden, so ist feststellbar,
dass sich die Professionalisierung von FGb’n derzeit auf allen drei Ebenen vollzieht: Auf individueller Ebene finden sich berufsbezogene Qualifizierungsprozesse sowohl auf elementarem als auch auf
Hochschulniveau (vgl. dazu Rudolph/Schirmer, 2004; Nöller /Gröning, 2002). Professionalisierungstendenzen als akademisch-wissenschaftliche Aufwertung des Berufes sind beobachtbar (z. B.
Gender Studies als fachspezifische Studieninhalte in grundlegenden Studien, als universitäre Weiterbildungen) aber auch als Kooperationen von Hochschulen mit Landesministerien oder in Form von
Tagungen und Fortbildungen durch die Interessenverbände der FGb’n, der Gewerkschaften und
privater Bildungsträger.
Das Anforderungsprofil der BAG3 (vgl. BAG, 2000, 30/31) an den Beruf der FGb’n zeigt kollektive
Professionalisierungstendenzen der hauptamtlichen, kommunalen FGb’n besonders deutlich auf: Es
wird nicht nur akademische Ausbildung gefordert, sondern auch der Zuständigkeitsanspruch dieser
Gruppe für die „Schaffung geschlechtergerechter Strukturen“ (ebd.) reklamiert. Zudem werden Status und Aufgabe der FGb’n auf der Führungsebene einer Kommune verortet
2.2 Professionalität
Nittel unterscheidet einen kompetenzbezogenen von einem differenztheoretischen Professionalitätsbegriff.
Professionalität als kompetenzbezogene Aussage konzentriert sich auf die Frage, welche Fertigkeiten
und Fähigkeiten die beruflichen AkteureInnen /RollenträgerInnen benötigen, um eine bestimmte
Aufgabe erfüllen zu können. Kompetenz wird von zwei Seiten bestimmt: von der Person und der Si3
BAG: Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbeauftragten
16
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tuation. Kompetenz zeigt sich in dem Maße, in dem in der eigenen Person liegende Ressourcen in der
Interaktion mit Umgebungsressourcen genutzt werden. In diesem Sinne können Kompetenzkataloge
erstellt werden, die - für das jeweilige Berufsfeld als wichtig erachtete - Kernkompetenzen innerhalb
verschiedener Bereiche vorgeben. Die Kompetenzkataloge basieren auf den beruflichen Anforderungen, Arbeitsplatzbeschreibungen und Berufsfeldanalysen. Ein solches Verständnis von Professionalität ist ein eher harmonisches, da davon ausgegangen wird, dass alle „geforderten Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten“ grundsätzlich gleichzeitig möglich, anwendbar und komplementär zueinander sind und dass ihre Formulierung und Realisierung Hand in Hand gehen können (vgl.
Nittel, 2000). Professionalität in diesem kompetenzbezogenen Sinne können Akademiker wie
Nicht-Akademiker an den Tag legen. Abbildung 2 verdeutlicht diesen Professionalitätsbegriff am
Beispiel kommunaler FGa.
Abb. 1:
Kompetenz als Person/Umwelt bestimmtes Phänomen am Beispiel des Anforderungsprofils der BAG
Quelle: in Anlehnung an Mertel/Karsten, 2003, 296, sowie BAG, 2000, 30ff
Professionalität in differenztheoretischem Verständnis markiert die „widersprüchliche Einheit jener
Kompetenzen und Wissensformen, die den Umgang mit beruflichen Widersprüchen, Paradoxien
und Dilemmata erlauben“ (Nittel, 2004, 351). Mit Bezug auf Oevermann verweist Nittel (2000, 81)
auf Professionalität als Ort der „Vermittlung von Theorie und Praxis“ (vgl. Oevermann, 1996, 80),
der durch Spannungen gekennzeichnet ist, die sich in der Handlungs-, Wissens- und Beziehungsebene niederschlagen (vgl. Nittel, 2000, 81f).
Auf der Handlungsebene zeigt sich Professionalität im Umgang mit dem Widerspruch von
gesteigertem Entscheidungszwang, (dominiert das Alltagshandeln) und gesteigertem Be-
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Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession
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gründungszwang, (dominiert wissenschaftliches Handeln). Maßgeblich ist, ob die handelnde
Person ohne eine Sicherheit vermittelnde, externe Autorität (z. B. andere Experten, Rekurs
auf wissenschaftliche Erkenntnis) auf die sich zurückziehen könnte, auskommt.
Auf der Wissensebene zeigt sich Professionalität durch Erkenntnis von und Umgang mit der
Disparität von Alltagswissen und wissenschaftlichem Wissen. Maßgeblich ist das Ausmaß
der Fähigkeit, einen Sachverhalt oder Gegenstand aus verschiedenen Blickwinkeln und unter
Nutzung jeweils anders gelagerter Wissenselemente und Wissensstrukturen zu betrachten, zu
relationieren und mit den sich daraus ergebenden (wahrscheinlich) widersprüchlichen Urteilen souverän umgehen und diese produktiv nutzen zu können.
Auf der Beziehungsebene besteht ein Widerspruch von Nähe und Distanz. Für FGb kann dies
bedeuten, doch in die klientele Einzelfallberatung zu gehen und sich dort auf ein diffuses Beziehungsgeflecht einzulassen, um die eigentlich angestrebte Arbeit (d.h. die Verwirklichung
geschlechtergerechter Strukturen) umsetzen zu können.
Oevermanns Professionalitätsverständnis ist ein explizit erziehungswissenschaftlich geprägtes, d. h.
auf klientenzentrierte Problembearbeitung ausgerichtetes. Dennoch erscheint es - durch die Analyse
und Differenzierung von Handlungs-, Wissens- und Beziehungsebene - sinnvoll anwendbar und geeignet für die Bearbeitung solcher struktureller und/oder nicht personzentrierter Problematiken, die
durch Grunddilemmata gekennzeichnet sind. FGb müssen Professionalität im Umgang mit einem
Grunddilemma ihres Berufes zeigen: einerseits als Mitglied der Verwaltung in deren nach wie vor
geschlechtshierarchische Strukturen eingebunden zu sein und andererseits als FGb u. U. gegen genau diese Verwaltungsstrukturen arbeiten zu müssen. Das beinhaltet, für vielfach hoch qualifizierte
und engagierte Arbeit und Leistung nicht nur keine Anerkennung, sondern sogar Abwertung zu erfahren und diese Erfahrung immer wieder so in die eigene Persönlichkeit integrieren zu müssen, dass
diese keinen Schaden nimmt. Ein solches Professionalitätsverständnis ist nicht losgelöst von einem
kompetenzbezogenen Verständnis denkbar, sondern als Erweiterung des oben beschriebenen Kompetenzbegriffes zu verstehen, da die Person diese Art von Professionalität stets aufs Neue wieder herstellen muss. Professionalität ist dementsprechend kein Zustand, der einmal erreicht, mit Mitteln der
sachbezogenen Weiterbildung erhalten werden kann. Sie ist vielmehr als „fallbezogenes Handlungsphänomen“ (Nittel, 2000, 85) eine ständig neu herzustellende, situativ beeinflusste, berufliche Leistung. Ein solches Professionalitätsverständnis verlangt eine Erweiterung reinen Regelwissens. Neben personalen Kompetenzen wie z. B. Reflexivität und Selbstkompetenz sind Einsicht in übergeordnete Zusammenhänge und Interdependenzen z. B „von beruflicher Leistung für die Gesellschaft
und [die] Einstufung des Berufes durch die Gesellschaft“ (Hartmann, 1968, 203) sowie die Systematisierung von Wissen nach ursächlichen und abhängigen Wissenselementen (vgl. ebd., 202) notwendig. Beides ist Voraussetzung, Widersprüche und Dilemmata erkennen und mit ihnen umgehen zu
können. Ein solches Professionalitätsverständnis ist mit der Sicht Hartmanns auf Profession bzw.
den Zusammenhang von Arbeit, Beruf und Profession gut vereinbar.
3
Prozesstheoretische Annäherung an den Professionsbegriff
Nach Hartmann sind Professionen nicht als besondere Berufe zu betrachten, vielmehr stehen die Begriffe Arbeit, Beruf und Profession hinsichtlich der beiden Dimensionen „Wissen“ und „soziale
Orientierung“ in einem prozesshaften, aufeinander aufbauenden und niveaugesteigerten Verhältnis
zueinander. Nach Hartmann haben sich aus „der besonderen Kombination von Arbeitsverrichtungen
neue Berufe entwickelt […] und aus einfachen Berufen [sind] gehobene Berufe, lies: Professionen
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Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession
geworden“ (Hartmann, 1968, 198). Ob eine Tätigkeit noch Arbeit oder schon Beruf geworden ist,
muss nicht zwingend beantwortet werden, da auch die Räume zwischen den Begriffen betrachtet und
beachtet werden können. Der Übergang zwischen den Bereichen ist fließend gedacht. Hartmann
setzt zwei Prämissen:
1. beide Dimensionen entwickeln sich unabhängig voneinander, Ausprägungsdifferenz ist möglich und wahrscheinlich, Parallelität ist unwahrscheinlich, ebenso starke Kontraste.
2. keine Dimension soll hins. Bewertung und Analyse stärker gewichtet werden als die andere
Arbeit
Beruf
Wissen
Systematisierung
Soziale
Orientierung
Vergesellschaftung
Verberuflichung
Abb. 2:
Profession
Professionalisierung
Bereiche und Richtung von Verberuflichung und Professionalisierung
Quelle: in Anlehnung an Hartmann, 1968 und Meyer, 2000
Den Einfluss von Wissen und sozialer Orientierung auf die Prozesse von Verberuflichung bzw. der
Professionalisierung stellt Tabelle 1 dar:
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession
19
Tabelle 1: Komponenten von Verberuflichung und Professionalisierung
Verberuflichung
Professionalisierung
Wissen
die Kombination einzelner Wissenselemente
(Musterbildung) ermöglicht dem Einzelnen
bzw. der Berufsgruppe die Lösung typischer
Aufgaben.
Wissenszusammenhänge sind geprägt durch
Zweck/Mittel-Überlegungen
Kausale Wissensdifferenzierung nach ursächlichen und abhängigen Wissenselementen.
Wissen über die Gründe sowohl des Problems
als auch der Lösung.
§ Verwissenschaftlichung: Vorantreibung der
Systematisierung zur Theorieentwicklung
bzw. Verwissenschaftlichung
§ Wachsende Ausrichtung auf Forschungsergebnisse
Soziale
Orientierung
weg von der Orientierung an individuellen
Bedürfnissen
Verstärkte Ausrichtung auf die Gesellschaft
und wachsendes Gefühls bzgl. Einbindung in
das soziale Netz
und
§ Ausbildung sozialer Dienstgesinnung
zunehmender Prozess der Bewusstwerdung
§ Wachsende Bewusstheit für die Interdepenbzgl. der eigenen Rolle in größeren (Wirtdenz von beruflicher Leistung für die Geschafts)Zusammenhängen (Branche, Wirtsellschaft und die Einstufung des Berufes
schaftszweig, Volkswirtschaft) sowohl für
durch die Gesellschaft.
den Einzelnen als auch für die Berufsgruppe
Quelle: nach Hartmann, 1968, 201f
Die Systematisierung des Wissens drückt sich nach Hartmann (1968) nicht zwingend durch die Systematisierung der Ausbildung, sondern vielmehr durch die Nähe des Wissens zu Forschung(sergebnissen) aus. Forschung produziert nicht nur systematisches Wissen. Die Anwendung von Forschungsergebnissen sorgt auch dafür, dass veraltetes durch aktuelles Wissen substituiert wird. Gerade in standardisierten Ausbildungen könne die Diskrepanz zwischen aktuellem und veraltetem Wissen groß sein. Kontinuierliche Fortbildung des Berufsangehörigen durch Seminare, Kongresse etc.
ist demnach unbedingt geeignet, Wissenssystematisierung voranzutreiben, da dort i. d. R. aktuelles
Wissen vermittelt wird (vgl. ebd. 206).
3.1 Implikationen von Hartmanns Überlegungen für die Arbeit der FGb’n
Hartmanns Sichtweise ist hilfreich für das Bestreben der FGb’n nach Aufwertung ihrer Beruflichkeit, da er Profession als gehobene Beruflichkeit und losgelöst von traditionellen Merkmalskatalogen betrachtet. Professionen stehen nicht als besondere Organisationsform von Arbeit, Erwerb und
Qualifikation neben den „normalen“ Berufen, sondern stellen deren Höher- bzw. Weiterentwicklung
dar.
Oben wurde bereits vom Erwerbsberuf der FGb’n gesprochen. Nach Dostal u a (1998, 440) „entsteht
und besteht Beruf im Spannungsfeld zwischen Arbeitsplatz- und Arbeitskraftseite“. Berufe sind in
diesem Verständnis neben anderen Merkmalen definiert durch ein
„Bündel von Qualifikationen im Sinne charakteristischer Ausprägungen und Anordnungen von Wissen […] und Sozialkompetenz [..].(Dostal u. a. 1998, 440; Hvhg A. N-G).
20
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Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession
Dieses Berufsverständnis benennt also ausdrücklich die beiden auch von Hartmann angeführten Dimensionen, Wissen und Sozialkompetenz, wodurch sich Optionen eröffnen, auch für den Berufsbegriff des IAB, d.h. auch für den Erwerbsberuf, den Gedanken des Hartmann-Schemas von niveauhöherer bzw. -niedrigerer Beruflichkeit zu übernehmen.
Die einheitliche Zuordnung der Gesamtgruppe der FGb’n in das „Hartmann-Schema“ erscheint nicht
möglich zu sein, die Aufteilung und differenzierte Einordnung einzelner Untergruppen als Arbeit,
Beruf oder Profession aber durchaus denkbar. Wie eine solche Untergruppenbildung aussehen könnte, müsste auf empirischer Datengrundlage erarbeitet werden. In der sozialen Realität der Berufsgruppe hat sich eine sozusagen „natürliche“ Fragmentierung nach Einsatzorten „etabliert“: die kommunalen Fgb’n, die Fgb’n der Hochschulen, die behördeninternen etc.. Der Einsatzort allein ist wenig aussagefähig und könnte z. B. durch das Kriterium „Funktionsteilung ja oder nein“ ergänzt werden, da sich z. B. sowohl innerhalb der Gruppe der kommunalen als auch innerhalb der Gruppe der
behördeninternen FGb große Unterschiede hinsichtlich des individuellen Professionalisierungsstandes wie auch der kollektiven Professionalisierungstendenzen und -ambitionen auf beiden „Hartmann-Dimensionen“ zeigen. Kollektive Professionalisierungstendenzen sind bei nicht funktionsgeteilten bzw. hauptamtlichen FGb’n (im Sinne der BAG Definition4) wahrscheinlich stärker ausgeprägt als bei FGb’n mit, in mehr oder weniger großem Maße vorhandenen, Freistellungen. Für die
folgenden exemplarischen Überlegungen soll von der z. B. möglichen Untergruppe „hauptamtliche,
kommunale FGb“ ausgegangen werden. Die expliziten Anforderungen aus dem Berufsprofil der
BAG (BAG, 2000, 30) zeigen die Ansprüche an die Wissensdimension der kommunalen FGb’n und
die im gleichen Papier zum Ausdruck gebrachten sozialen Orientierungen sprechen für sich.
Auf der Wissensdimension wird von den FGb’n, um situationsgerecht und erfolgreich agieren zu
können, verlangt, abstrakt-theoretisches Wissen (z. B. feministische Theoriebildung, Verwaltungswissen, Rechtswissen) und praktisches Wissen (z. B. Berufserfahrung) immer neu zu kombinieren,
um es dann - situationsangemessen und sinnvoll - zur Anwendung bringen zu können. Dies ist als
Systematisierung des Wissen im Sinne Hartmanns zu sehen, da „zunächst Strukturbildung erfolgen
muss, um die situationsgerechte und erfolgreiche Anwendung dieses Wissens sicherzustellen“ (vgl.
Meyer, 2000, 158). Hartmann verweist im Zusammenhang mit der Wissensdimension ausdrücklich
auf Forschungsnähe und die Verwertung neuer Forschungserkenntnisse; beides sei nicht zwangsläufig mit einer langjährigen aber wohlmöglich auch lange zurückliegenden Ausbildung gegeben. FGb,
besonders die der Frauenbewegung nahe stehenden kommunalen FGb der „ersten Generation“, sind
auch ohne einschlägiges Studium vielfach mit auch neuen Forschungsergebnissen vertraut. Veränderungen des Status quo in der Gleichstellungslandschaft brauchen aktuelles Wissen, um Kausalitäten
offen legen zu können und um daraus rationale Begründungen für die Notwendigkeit gleichstellungsrelevanten Handelns ableiten zu können.
Die soziale Orientierung der kommunalen FGb’n ist auf die Etablierung einer „(geschlechtergerechten) gute[n] Gesellschaft“ (BAG, 2000, 34) und den Abschluss eines neuen Geschlechter- und Gesellschaftsvertrages ausgerichtet (vgl. ebd.). FGb sehen sich als die Anwältinnen berechtigter Fraueninteressen und Streiterinnen gegen „bedrohliche Entwicklungen, die für alle Frauen in der
Bundesrepublik von Bedeutung sind“ (ebd. 32).
4
D. h.. laut BAG mit mindestens der Hälfte der regelmäßigen Wochenarbeitszeit (BAG, 2000, 27)
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Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession
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Diese soziale Orientierung ist nach der Systematik Hartmanns weit entfernt von der alleinigen Befriedigung individueller Bedürfnisse bzw. einem eingeschränkten Sozialbewusstsein (Hartmann,
vgl. 1968, 202).
3.2 Fazit prozesstheoretischer Betrachtungsweise
Hartmanns Schema bietet auf der Basis von Gruppenbildungen die Möglichkeit, dass jede Gruppe
sich verorten und abgrenzen und ihre eigene Identität finden kann, ohne eine Gruppe aus dieser Verortung ausschließen zu müssen. Damit können Niveauunterschiede benannt und kollektive Professionalisierungstendenzen je Gruppe verfolgt werden, d. h. die soziale Wirklichkeit kann erfasst, systematisiert und dargestellt werden: Berufliche FGa auf akzeptiert unterschiedlichem Niveau, weil
unterschiedlichen Bedingungen Rechnung tragend. Auf dieser Basis kann an der Verbesserung der
sozialen Wirklichkeit von FGa gearbeitet werden, ohne die heterogenen Grundbedingungen auszublenden. Weiterführende empirische Untersuchungen zur Beschaffung von Daten sind dazu allerdings unerlässlich
4
Abschließende Anmerkungen
Professionsstatus für FGb erscheint möglich, wenn und sofern der Betrachter von tradiertem Professionsverständnis abrückt und den Weg zur Profession nicht an der Überwindung von Merkmalshürden misst. Hartmanns Kontinuum bietet den FGb’n Alternativen zum „professionellen Hürdenlauf“
und zum konstruktiven Umgang mit der Heterogenität der eigenen Gesamtgruppe. Gruppenbezogen
sind Professionalität und niveauhohe Beruflichkeit nahe dem Professionsstatus (nach Hartmann) in
der sozialen Realität ebenso gegeben wie die FGa auf beruflich niedrigem Niveau bzw. - noch „darunter“ - unbezahlte Gleichstellungsarbeit im kommunalen Ehrenamt (vgl. zu ehrenamtlicher FGa:
Gräßel, 2000). Es ist nicht Ziel führend, wenn Praktikerinnen diese Heterogenität als fehl gelaufene
politische Konstruktion bewerten und mit Abwertungs- und Abschottungsprozessen darauf reagieren, indem z. B. nebenamtliche Frauenbeauftragung pauschal als Alibilösung abgelehnt wird (vgl.
Schlapeit-Beck, 2004, 74). Durchgängig hauptamtliche FGA scheint derzeit illusorisch.
Was vor 25 Jahren als langer Marsch durch die Institutionen begann, hat politische Konstruktionen
hervorgebracht, die die Dilemmata der FGb’n bedingen:
§ In der Verwaltung angesiedelt zu sein und gleichzeitig gegen sie arbeiten zu müssen,
§ als hoch qualifizierte, akademisch ausgebildete, vollzeittätige FGb nach LAG5 oder Gemeindeordnung mit der (tendenziell) gering(er) qualifizierten, funktionsgeteilt arbeitenden FGb’n einer
kleinen/unteren Behörde oder kommunalen Einheit „in einen Topf geworfen“ zu werden,
§ hoch qualifizierte Arbeit zu leisten und dafür wenig bis keine Anerkennung zu erhalten und wohlmöglich sogar persönliche Abwertung zu erfahren.
Diese schwierige Berufssituation macht Professionalisierungstendenzen und Abgrenzungsstrategien
einzelner Untergruppen (z. B. der hauptamtlichen kommunalen FGb’n) absolut nachvollziehbar.
„Die positive Aufbruchstimmung, einen neuen Berufsstand entwickeln und ausfüllen zu wollen,
mündet zuweilen in mangelnder Akzeptanz solcher Frauenbeauftragter, die dem eigenen politischen
5
Landesgleichstellungsgesetz
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Neue Wege statt alter Pfade: Frauen- und Gleichstellungsarbeit auf dem Weg zur Profession
Anspruch an die Ausgestaltung und Kompetenzen einer Kommunalen Frauenbeauftragten nicht entsprechen“ (Schlapeit-Beck, 2004, 74). Es scheint, dass in dem Ringen um Anerkennung Einzelgruppen innerhalb der Gesamtgruppe Verdrängungs- und Behauptungsprozesse anstoßen, durch die die
„erfolgreiche Durchsetzung der eigenen Standards als Ergebnis einer Auseinandersetzung auch um
Definitionsmacht“ (Wetterer, 1993, 23) betrieben wird. Damit übernehmen die FGb’n nicht nur die
Mechanismen des „professional imperialism“ (Wetterer, 1993, 27 nach Larkin, 1983) innerhalb ihrer
eigenen Gesamtgruppe, sondern „den in Professionen zugrunde gelegten sozialen Zusammenhang
als den von Männern“ (Rabe-Kleberg, 1993, 92). Sie waren aber angetreten, im Rahmen und aus Positionen innerhalb des patriarchalen Systems für positive Veränderungen der sozialen Realität von
Frauen zu streiten bzw. diese herbeizuführen. Veränderungen und Fortschritte wurden auch erreicht,
aber – legitime berufs- bzw. professionspolitische Interessen (vgl. Wetterer, 2002 a, 138) zu verfolgen, ist eine Seite einer Medaille, sich dabei auf altbekannte Professionspfade zu begeben und damit
Exklusionsstrategien zu verfolgen, die sich gegen Kolleginnen richten, deren Positionen im System
auf Grund der gesetzlichen Grundlagen unbefriedigend und besonders wirkungsschwach sind, ist
eine andere. Hier ist Wachsamkeit gefordert und Offenheit für andere, innovative Wege und
Bewertungen wünschenswert.
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Verlag
Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (2000):
Gleichstellung im Beruf. Weiterbildendes Studium mit qualifizierendem Abschluss. Universität
Mainz. Projekt Gleichstellung im Beruf.
Zur Person
Anna Nigges-Gellrich, M.A., Studium der Sozialen Verhaltenswissenschaft und der Erziehungswissenschaft an der FernUniversität in Hagen.
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
[1-L] Balke, Ellen:
Tidying up loose ends: theoretical and practical issues related to women's participation in
technological design, in: Harald Rohracher (Ed.): User involvement in innovation processes :
strategies and limitations from a socio-technical perspective, München: Profil-Verl., 2005, S. 147173, ISBN: 3-89019-579-2 (Standort: TUB Berlin(83)-MS4850/41)
INHALT: "Although technology assessment gained the attention of feminists as long ago as 1981
(Bush 1981) and participatory design of technology has often been linked to feminist ideologies (Greenbaum & Kyng 1991), for several years, two aspects of end user involvement in
technology design have often eluded critical scrutiny. These are (1) what we mean by participation, and (2) how gender is accounted for in participatory design projects. In this chapter,
the author explores the meaning of participation and consider how the activities of participation become part of what Ormrod (1994, 43) calls the 'circuit of gender-technology relations'." (author's abstract)
[2-L] Dow Magnus, Kathlee:
Beiträge zu einem feministischen Freiheitsbegriff, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann
(Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 227-234, ISBN: 3-89741-201-2
(Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3)
INHALT: Der Beitrag untersucht die Möglichkeiten, einen feministischen Begriff von Freiheit zu
entwickeln. Die feministische Kritik an klassischen Freiheitskonzepten hat auf die Unzulänglichkeiten eines Freiheitsbegriffs aufmerksam gemacht, der von einem immer schon autonomen Individuum ausgeht. Das Gewordensein von Individuen, ihr irreduzibles Eingelassensein
in soziale Beziehungen und die gesellschaftliche Bedingtheit sozialen Handelns haben diese
Freiheitskonzepte weitgehend ausgeblendet und damit die Grenzen und Ermöglichungsbedingungen von Handlungsfreiheit aus dem Blick verloren. Es wird diskutiert, ob und wie diese
Einsichten über eine Kritik hinausgehend auch für eine feministische Konzeption von Freiheit
fruchtbar gemacht werden könnten. Sodann wird ein Weg zu einem interaktiven Freiheitsbegriff vorgezeichnet, der das Selbstgleichermaßen als relational und sozial situiert denkt, wie
auch als selbstgewiss und selbstbestimmt. Bei allen Schwierigkeiten, diese beiden Aspekte
systematisch zusammen zu denken, ist es wichtig, den Weg zu einem feministischen Freiheitsbegriff weiter zu beschreiten, um nicht durch die bloße Infragestellung von Handlungsfreiheit letztlich patriarchale Ausschlussmechanismen zu wiederholen, gegen die die feministischen Bewegungen des letzten Jahrhunderts so hart gekämpft haben. (ICH2)
[3-L] Ebeling, Smilla; Schmitz, Sigrid (Hrsg.):
Geschlechterforschung und Naturwissenschaften: Einführung in ein komplexes Wechselspiel, (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, Bd. 14), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 385 S., ISBN: 3-531-14912-1 (Standort: UB Trier(385)-sn48021)
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
INHALT: "Dieses Buch schließt eine Lücke zwischen der Geschlechterforschung und den Naturwissenschaften. Es bietet eine systematische Einführung für Studierende der Naturwissenschaften, die sich in die Geschlechterforschung einarbeiten wollen, und für Studierende der
Gesellschafts- und Kulturwissenschaften, welche die Geschlechterforschung der Naturwissenschaften kennen lernen wollen. Es richtet sich an eine interdisziplinäre Leserinnenschaft
und kann als Lehrmaterial für die Gender Studies genutzt werden. Der erste Teil liefert in anschaulichen Beispielen einen Einstieg in geschlechterperspektivische Analysen der Biologie,
Chemie, Mathematik und Physik. Im zweiten Teil werden zentrale Theorien und Begrifflichkeiten der Geschlechterforschung erläutert, die für die Analysen der naturwissenschaftlichen
Disziplinen benötigt werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Schmitz, Smilla
Ebeling: Geschlechterforschung und Naturwissenschaften. Eine notwendige Verbindung (732); Sigrid Schmitz: Geschlechtergrenzen. Geschlechtsentwicklung, Intersex und Transsex im
Spannungsfeld zwischen biologischer Determination und kultureller Konstruktion (33-56);
Smilla Ebeling: Alles so schön bunt. Geschlecht, Sexualität und Reproduktion im Tierreich
(57-74); Smilla Ebeling: Amazonen, Jungfernzeugung, Pseudomännchen und ein feministisches Paradies. Metaphern in evolutionsbiologischen Fortpflanzungstheorien (75-94); Kristina Hackmann: Professorinnen in der Mathematik. Karrierewege und disziplinäre Verortungen
(95-116); Ines Weller: Geschlechterforschung in der Chemie. Spurensuche in der Welt der
Stoffe (117-137); Kathrin Buchholz: Genderrelevanz und Genderaspekte von Chemikalienpolitik (139-160); Helene Götschel: Die Welt der Elementarteilchen. Geschlechterforschung in
der Physik (161-187); Sigrid Schmitz: Jägerinnen und Sammler. Evolutionsgeschichten zur
Menschwerdung (189-210); Sigrid Schmitz: Frauen und Männergehirne. Mythos oder Wirklichkeit? (211-234); Smilla Ebeling: Wenn ich meine Hormone nehme, werde ich zum Tier.
Zur Geschichte der 'Geschlechtshormone' (235-246); Robin Bauer: Grundlagen der Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung (247-280); Smilla Ebeling: De/Konstruktion von
Geschlecht und Sexualität (281-296); Smilla Ebeling, Jennifer Jäckel, Ruth Meßmer, Katrin
Nicoleyczik, Sigrid Schmitz: Methodenauswahl der geschlechterperspektivischen Naturwissenschaftsanalyse (297-330); Sigrid Schmitz: Entweder - Oder? Zum Umgang mit binären
Kategorien (331-346); Smilla Ebeling, Sigrid Schmitz, Robin Bauer: Tierisch menschlich.
Ein un/geliebter Dualismus und seine Wirkungen (347-362); Sigrid Schmitz, Christian
Schmieder: Popularisierungen. Zwischen Naturwissenschaften, Medien und Gesellschaft
(363-378).
[4-F] Flick, Sabine (Bearbeitung):
Who Cares? Alltägliche Vermittlungspraxen von Arbeit und Leben in entgrenzten Bedingungen
INHALT: Das Promotionsvorhaben greift die soziologische Diskussion um eine "Entgrenzung
von Arbeit und Leben" aus der Perspektive von Care auf. Die zentrale Frage der Dissertation
ist, welche psychosozialen und handlungspraktischen Verarbeitungspotentiale und Erfahrungen Menschen angesichts einer solchen Entgrenzung von Arbeit und Leben entwickeln und
erleben. Die forschungsleitende Hypothese dabei ist, dass "Leben" die Sorge um Sich und die
Fürsorge für andere bedeutet und nicht, wie in den industriesoziologischen Debatten um die
Entgrenzung unterstellt, eine arbeitsfreie Sphäre darstellt. Es gilt also zu untersuchen, ob sich
angesichts des strukturellen Wandels von Arbeit eine strukturelle Neubewertung von Fürsorgeverhältnissen anschließt und wie dies mit womöglich neuen Geschlechterarrangements verknüpft ist.
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
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METHODE: Der Frage soll im Rahmen einer explorativen empirischen Studie nachgegangen
werden. Zentral werden dabei einerseits die arbeitssoziologischen Zugänge zur "Subjektivierung von Arbeit" und die These des so genannten "Arbeitskraftunternehmers" als Prototypen
der Entgrenzung sein, sowie die Beiträge der Frauen- und Geschlechterforschung, die "Fürsorge" als strukturelles menschliches Bedürfnis konzipieren und dabei über die bisherigen heteronormativen Konzepte von Fürsorgepraxen und Intimität hinausweisen.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel)
KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle
Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)
[5-L] Forster, Edgar:
Männliche Resouveränisierungen, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre
Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 24/2006, H. 2, S. 193-207 (Standort: USB Köln(38)-M
XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Während sich an der Oberfläche eine Vervielfältigung von Bedeutungen zeigt, wird
unterhalb, auf der Ebene dessen, was wir 'Grammatik' genannt haben, die Natur des Mannes
re(produziert): Unterhalb des flotten Spiels mit hybriden Identitäten erleben wir 'Die Wiedergeburt des Mannes - wie ein Phönix aus der Asche'. Wenn Edgar Forster in seinem Beitrag
Aspekte männlicher Resouveränisierungen in den Vordergrund rückt, so wird damit auf diese
strukturelle Ebene verwiesen. Forster zeigt, dass die Rede von der Krise des Mannes zwar auf
der Ebene konkreter Themen und Debatten tatsächlich als Prozess der Auflösung von Bedeutungen durch ihre Vervielfältigung gelesen werden kann. Sie kann die gesellschaftliche Stellung von Männern in Frage stellen, vor allem aber bei Männern selbst die subjektive Erfahrung der Krisenhaftigkeit ihrer Identität hervorrufen, zumal dann, wenn diese Erfahrung medial gespiegelt, artikuliert und mit scheinbar zwingenden Argumenten versehen wird. Aber
zugleich kann die Rede von der männlichen Krise eben diese Männlichkeit stabilisieren."
(Textauszug)
[6-L] Funder, Maria:
Gender: (K)ein Thema der Wirtschaftssoziologie?!, in: Torsten Niechoj, Marco Tullney
(Hrsg.): Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie, Marburg: Metropolis-Verl., 2006, S. 35-71,
ISBN: 3-89518-543-4
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Ausblendung der Geschlechterverhältnisse in der Wirtschaftssoziologie. Dabei geht es vor allem um die Frage der Persistenz der geschlechtlichen
Arbeitsteilung im Privathaushalt, d.h. um die Frage des Leitbildes von Familienernährer einerseits und der Hausfrau und Mutter andererseits. Zunächst wird am Beispiel der Haushaltsökonomie die Verengung gängiger Betrachtungen durch die Vernachlässigung der Geschlechterperspektive oder durch eine Beschränkung auf ökonomische Rationalitätsannahmen beschrieben und diese einer institutionalistischen Sichtweise entgegengestellt. Die Autorin plädiert für eine Theorieentwicklung, die sowohl die Akteursperspektive als auch die strukturierende Rolle von Konventionen und Institutionen einschließt, denn nach wie vor stellt die Ge-
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schlechterklassifikation ein im sozialen Handeln verankertes soziales Konstrukt dar, das Erwartungsstrukturen festlegt. (ICH)
[7-L] Geller, Alex:
Diskurs von Gewicht?: erste Schritte zu einer systematischen Kritik an Judith Butler, (Papy
Rossa Hochschulschriften, 63), Köln: PapyRossa Verl.-Ges. 2005, 159 S., ISBN: 3-89438-330-5
INHALT: Die in Berkeley Rhetorik, Komparatistik und Gender Studies lehrende Autorin hat in
Deutschland mit ihren dekonstruktivistischen Analysen von Fragen der Subjektbildung und
Geschlechterkonstitution, von Körperlichkeit und Diskurs große, gewiss auch kontroverse
Aufmerksamkeit gefunden. Vor allem die politischen Implikationen einer radikalen Dekonstruktion des Subjekts sind umstritten. Wenn kohärente Identitätskonzeptionen aufzugeben
sind, wie kann dann noch der Widerstand gegen diskursiv vermittelte Formen der Unterdrückung gedacht werden? Diese Problematik greift die Autorin auf und verfolgt vor dem Hintergrund der marxistischen Theorie eine ideologiekritische Auseinandersetzung mit den Arbeiten Butlers. Einsetzend mit ihrem Bezug auf Hegel und Foucault stellt Geller zunächst ihre
feministische Theorie dar und diskutiert dann Konsistenzprobleme ihrer Politikkonzeption.
'Auf diese Weise' 'soll eine Kritik an Butlers philosophischen Thesen formuliert werden, die
einen klaren Blick auf die Schwierigkeiten ermöglicht, welche in der Divergenz zwischen
Butlers theoretischem Anspruch und der daraus abzuleitenden Praxis begründet liegen' (11).
(ZPol, NOMOS)
[8-F] Gilbert, Anne-Françoise (Leitung):
Technische Fachkulturen und Geschlecht: eine vergleichende Untersuchung der Deutungsmuster in zwei Ingenieurfächern
INHALT: Im Zentrum des Forschungsprojektes steht die Frage nach dem Zusammenhang von
Geschlecht und Fachkultur in ausgewählten Ingenieurfächern am Beispiel einer Techn. Hochschule in der Schweiz. Das Gleichziehen der Frauen im Bereich der tertiären Bildung seit den
1970er Jahren geht mit der Persistenz einer Segregation von Studien- und Berufsbereichen
nach Geschlecht einher. Nach wie vor ausgesprochen männlich dominiert sind insb. das Feld
der techn. Wissenschaften sowie die Physik. Die Frage nach den Ursachen der anhaltenden
Untervetretung von Frauen in diesen Fächern stellt sich für die Bildungs- und Gleichstellungspolitik immer dringender. Das Projekt knüpft an die Ergebnisse einer Studie zu Orientierungen und Erfahrungen von StudienanfängerInnen in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern an, welches die Leiterin an der ETH Lausanne durchgeführt hat, und nimmt gleichzeitig
einen Perspektivenwechsel vor: Ausgehend von der Hypothese, dass wesentliche Faktoren
der Reproduktion einer nach Geschlecht segregierten Studien- und Berufswahl in den Institutionen selber liegen, werden die techn. Fächer und ihre Fachkulturen selber ins Zentrum der
Untersuchung gerückt. Mit dem Konzept der Fachkultur werden Wissens- und Kommunikationskulturen bezeichnet, deren wesentl. Merkmale implizit bleiben, die für die Sozialisation in
ein Fach jedoch hoch relevant sind. Vor dem Hintergrund der De-Institutionalisierung der
Geschlechterdifferenz stellt sich die Frage, ob die in den traditionellen techn. Fächern institutionalisierten Deutungsmuster, habitualisierten Verhaltensweisen und informellen Arbeitsund Kommunikationsformen indirekt zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Ausgrenzungen beitragen. Damit wird ein wissenssoziologischer Zugang gewählt, wobei die Perspektive
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der Wissenschafts- und Technikforschung mit Fragestellungen der Geschlechterforschung
verbunden werden. Im Zentrum stehen folgende Fragen: 1. Inwiefern hängen die in den technischen Fächern historisch herausgebildeten Deutungsmuster mit den spezifischen Charakteristiken einer historisch konstruierten hegemonialen Männlichkeit zusammen; 2. inwieweit
wirken vor dem Hintergrund einer De-Institutionalisierung der Geschlechterdifferenz tradierte Deutungen des eigenen Faches bis heute in institutionalisierter, habitualisierter und informeller Form weiter; 3. und inwieweit geraten tradierte Deutungen in der heutigen Umbruchsituation in den technischen Fächern unter Legitimationsdruck, werden in Frage gestellt oder
konfigurieren sich neu. Anhand der technikhistor. Forschungsliteratur sollen zunächst die
zum Zeitpunkt der Institutionalisierung der techn. Hochschulen relevanten sozialen, institutionellen und epistemischen Dimensionen herausgearbeitet werden. Im Rahmen von empirischen Fallstudien in zwei ausgewählten Ingenieurfächern sollen dann jene Elemente der
Fachkulturen rekonstruiert werden, die für das Selbstverständnis eines Faches und die Praxis
ihrer VertreterInnen heute bestimmend sind. Auf der Basis von narrativen Interviews werden
die für die berufliche Identität von FachvertreterInnen unterschiedl. Generationen relevanten
Deutungsmuster erhoben und rekonstruiert. Parallel dazu werden die fachspezifischen Interaktions- und Kommunikationsmuster mit teiln. Beobachtung in versch. Situationen des
Hochschulalltags untersucht. Auf der Grundlage der Fallstudien lassen sich zum einen allfällige Tendenzen zu Wandel und Persistenz von Deutungsfiguren in den betreffenden Fächern
herausarbeiten. Der Vergleich der Fächer erlaubt es zum anderen, Charakteristiken von Fachkulturen zu eruieren, die zu deren Schliessung oder Öffnung beitragen, und damit auch Ansatzpunkte für die Transformation techn. Fachkulturen zu bestimmen. Das Projekt liefert einen Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich der Gender Studies und soll ein vertieftes
Verständnis der sozialen und kulturellen Mechanismen erlauben, die zur Persistenz von geschlechtsaggregierten Handlungsfeldern beitragen, bzw. zu deren Auflösung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz
METHODE: Im Zentrum des Projektes stehen ethnographische Fallstudien in zwei technischen
Disziplinen einer Schweizer Hochschule. In diesem Rahmen werden zum einen narrative Interviews mit FachvertreterInnen aller Statusgruppen durchgeführt, anderseits teilnehmende
Beobachtung in relevanten Situationen des wissenschaftlichen Alltags. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2005-06 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: gefördert
INSTITUTION: Universität Bern, Interdiesziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (Hallerstr. 12, 3012 Bern, Schweiz)
[9-L] Hacker, Hanna:
Sex - Gender - Development: eine Einführung in Diskurse zu "Geschlecht" und "Entwicklung", in: Franz Kolland, August Gächter (Hrsg.): Einführung in die Entwicklungssoziologie :
Themen, Methoden, Analysen, Wien: Mandelbaum Verl., 2005, S. 191-213, ISBN: 3-85476-138-4
(Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozy510k84)
INHALT: Die Ausführungen der Verfasserin liegen im Schnittfeld von feministischen Theorieansätzen und Theoremen des Postdevelopment. Behandelt werden drei soziale Felder: der Raum
des feministischen politischen Aktivismus, der Raum der akademisch orientierten Theoriebildung zu Sex/Gender und der Raum der entwicklungspolitischen Institutionen und ihres Umgangs mit Ungleichheitsverhältnissen zwischen den Geschlechtern. Zudem werden zwei Dis-
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kurse im Schnittfeld dieser Räume vorgestellt: die Diskurse zu Heteronormativität und Entwicklungsarbeit am britischen Institute of Development Studies (IDS) und das Frauennetzwerk Development Alternatives with Women for a New Era (DAWN). (ICE2)
[10-L] Hartmann, Jutta:
Dynamisiertes Geschlecht: diskurstheoretische Perspektiven zur Subjektkonstitution entlang
der Grenzen von Geschlecht, Sexualität und Generation, in: Helga Bilden, Bettina Dausien
(Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B.
Budrich, 2006, S. 239-255, ISBN: 3-86649-001-1
INHALT: Ausgehend von einer Verknüpfung von Sprache, Wissen, gesellschaftlicher Macht und
individuellem Bewusstsein bieten diskurstheoretische Perspektiven im Rahmen poststrukturalistischen Denkens einen Zugang zu geschlechtlicher Subjektivität, der diese als materialisierte Effekte diskursiver Strukturen zu begreifen vermag. An diese Perspektiven anknüpfend,
leisten die Ausführungen einen Beitrag zur sozialisationstheoretischen Erörterung von Geschlecht insbesondere auf erkenntnistheoretischer Ebene, der der Komplexität geschlechtlicher Subjektkonstituierung insofern gerecht zu werden versucht, als er (1) den Raum eines
möglichen geschlechtlichen 'Mehr' oder 'Dazwischen' beleuchtet, (2) macht- und subjekttheoretische Überlegungen verbindet und (3) den erkenntnisleitenden Blick entlang dreier Differenzlinien auf deren Ineinandergreifen und wechselseitige Bedingtheit dezentriert. Die Überlegungen beziehen sich auf Geschlecht, Sexualität und Generation, die als soziokulturelle
Ordnungskategorien mit identitätsstiftender und gesellschaftsstrukturierender Funktion verstanden wird. Diskursiv und interaktiv vermittelt, sortieren diese Kategorien das menschliche
Handeln und Denken. Mit ihren Grenzlinien stellen sie grundlegende Strukturen zur Organisation moderner Gesellschaften dar. Im Folgenden werden drei relativ verdichtete Thesen zu
einem dynamisierten Verständnis von Geschlecht präsentiert und im Anschluss daran nacheinander erläutert und diskutiert. Dabei wird zunächst das Verfahren der Dekonstruktion vorgestellt und in seiner sozialisationstheoretischen Relevanz anhand konkreter Alltagsbeispiele
illustriert. Der nächste Schritt fokussiert auf die Vorteile einer diskurstheoretischen Fassung
von Subjektivität. Ferner wird Dezentrierung als Möglichkeit vorgestellt, verschiedene soziale Ungleichheitsdimensionen als sich wechselseitig konstitutiv überschneidende in den Blick
zu nehmen. Zum Abschluss des Artikels werden die Gedankengänge der Autorin im Begriff
der vielfältigen Lebensweisen zusammengeführt. (ICG2)
[11-L] Haschemi Yekani, Elahe; Michaelis, Beatrice (Hrsg.):
Quer durch die Geisteswissenschaften: Perspektiven der Queer Theory, Berlin: Querverl.
2005, 312 S., ISBN: 3-89656-118-9 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.11441)
INHALT: "Queer Theory ist heute weder aus dem öffentlichen noch aus dem universitären Diskurs wegzudenken. Mit Beiträgen von u.a. Judith Halberstam und Alan Sinfield erscheint mit
Quer durch die Geisteswissenschaften nun ein Werk, das über den aktuellen Stand der Diskussionen informiert und dabei international etablierte Stimmen aus den Literatur-, Kultur-,
Film- und Sozialwissenschaften vereint." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Elahe Haschemi Yekani und Beatrice Michaelis: Vorwort (7-16); Judith Halberstam: Queer Studies
Now (17-30); Michaela Wünsch: Die Politik queerer Räume (31-39); Karen Tongson: Metronormativity and Gay Globalization (40-52); Steffen Kitty Herrmann: Queer(e) Gestalten.
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Praktiken der Derealisierung von Geschlecht (53-72); Robin Bauer: When Gender Becomes
Safe, Sane and Consensual: Gender Plays as Queer BDSM Practice (73-86); Alan Sinfield:
Cultural Authority and Subcultural Critique (87-98); Stefanie von Schnurbein: Queer Theory
Gone Astray Shamanism and the Search for a Queer Religion (99-114); Katharina Pewny: In
One Breath. Performance Theory as Queer/Feminist Violence Critique (115-131); Annette
Schlichter: Re-Thinking Sex: Feminismus, queere Theorie und die Kritik normativer Sexualpolitiken (132-156), Stephen Whittle: Sustaining Values - Feminist Investments in the
Trangsgender Body (157-167); Robert F: Reid-Pharr: Sweet Black Bad Ass, or Who ist this
Queer Black in Queer Black Studies? (168-190); Juliane Strohschein: Queer in Fallstricken
weißer Dominanz und aktiver Ignoranz (191-202); Nanna Heidenreich: 'Der Kampf der Subkulturen' - Homophobie vs. Rassismus? (203-215); Jinthana Haritaworn: Queerer als wir?
Rassismus, Transphobie. Queer Theory (216-237); Anne Koch-Rein: Intersexuality - In the 'I'
of the norm? Queer Field Notes from Eugenides' Middlesex (238-252); Carsten Junker: The
new Metaphors of AIDS: Eroticizing the Virus (253-266); Katie Sutton: Female Masculinities
and Conflicting Lesbian Identities in Anna Elisabeth Weirauch's Der Skorpion (267-281);
Svenja Derichs: The Old Man in Dax's Body. Queer Readings of Star Trek (282-295); Sven
Glawion: Schwul werden, queer sein. Oder 'anders herum'? Eine Leseart zu Henningstadt von
Marcus Brühl (296-306).
[12-L] Haug, Frigga:
Geschlechterverhältnisse - marxistische Theorien und feministische Debatten, in: Torsten
Niechoj, Marco Tullney (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie, Marburg: MetropolisVerl., 2006, S. 73-119, ISBN: 3-89518-543-4
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Rolle der Geschlechterverhältnisse bei Marx und Engels. Dabei geht es insbesondere um die Ausblendung weiblichen Handelns und die nicht
durchgängige Rezeption der Geschlechterverhältnisse als gesellschaftliche Verhältnisse. An
Beispielen von Antonio Gramsci und der marxistischen Ethnologie werden Weiterentwicklungen der von Marx und Engels nicht konsequent zu Ende geführten Ansätze diskutiert. Ziel
ist, die Einforderung der als Produktionsverhältnisse zu begreifenden Geschlechterverhältnisse als solche auch wahrzunehmen und nicht als nur Frauen betreffende Themen zu behandeln.
Zusätzlich werden feministische Debatten über Geschlechterverhältnisse als Produktionsverhältnisse vorgestellt und abschließend die Herausbildung und Modernisierung eines feministischen Marxismus im 20. Jahrhundert diskutiert. (ICH)
[13-L] Haug, Frigga:
Links und feministisch?: feministische Kapitalismuskritik ; Probleme und Perspektiven, in:
Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26/2006, H. 50, S. 87-98 (Standort: FES
Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: "Auf dem Bauplatz der Neuerfindung linker Politik liegen einige halbvergessene Teile
aus den langwährenden Kämpfen von Frauen. Sie sind widersprüchlich, einige scheinen marginal, andere als Teile des neoliberalen Projekts. Man kann schlecht einfach zurück an die
Absender gehen. Denn die Frauenbewegung, aus deren Aufbruch die Teile stammen, gibt es
so nicht mehr. Zudem war sie keineswegs einheitlich. So ist sie weder einfach zu beerben von
einer Neuen Linken, noch wäre dies ohne Schaden zu empfehlen. Der Feminismus des ver-
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gangenen Jahrhunderts hatte wie alle sozialen Bewegungen sozialistische, radikalfeministische, bürgerliche, ja rechts-konservative Komponenten. Nicht einmal die Empörung, nicht
angemessen an Gesellschaft beteiligt zu sein, war von allen getragen. Viele separierten sich,
wollten nichts mit Staat, aber auch nicht mit gemischtgeschlechtlichen Gruppen, schon gar
nicht mit Organisationen zu tun haben. Für die Frage, wie ein linkes Projekt unter Einschluss
eines 'feministischen Erbes' aussehen könnte, gilt es, Geschichte zu studieren. Ich stelle im
Folgenden zunächst einen kurzen Abriss der Kämpfe zwischen linken Organisationen und der
aufkommenden Frauenbewegung der 1970er Jahre vor, um aus ihnen zu lernen. Als zentrale
Frage bleibt, wie wir eigentlich Frauenunterdrückung begreifen, um von daher Alternativen
zu entwickeln, die die schnell sich ändernden gesellschaftlichen Anforderungen aufnehmen
können und Politik beweglich halten." (Textauszug)
[14-L] Haug, Frigga:
Geschlechterverhältnisse begreifen: internationale Diskussion, in: Beiträge zur feministischen
Theorie und Praxis, Jg. 29/2006, H. 68, S. 25-37 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; USB Köln(38)XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Vorschlag, die Geschichte der feministischen Kämpfe der 1968er Frauenbewegung zu studieren, um aus ihnen zu lernen (den auch Nancy Fraser 2005 in der taz machte),
ist zu beherzigen. Wenn man in der Bewegung von Anfang an dabei war, erkennt man sie aus
der langen Entfernung von fast vier Jahrzehnten als eine beständige Suche nach den Gründen
von Frauenunterdrückung mit immer neuen Antworten, entsprechend neuen Aufbrüchen.
Man sieht Irrtümer, vor allem aber zu kurz Gedachtes und neue Gehversuche. Diese Frauenbewegung, die sich, zunächst in den USA, dann fast überall in der Welt (nicht in den damals
staatssozialistischen Ländern) wie ein Lauffeuer verbreitete, hielt etwa fünfzehn Jahre an,
länger als die anderen zeitgleichen 'neuen sozialen Bewegungen', bis sie schließlich versickerte, immerhin eine aufmerksamere Frauenöffentlichkeit hinterlassend. Die meisten Fragen, die
sie aufwarf, sind theoretisch noch nicht wirklich beantwortet, praktisch keineswegs gelöst.
Was sich in jedem Fall geändert hat, ist die Unbedingtheit des Frauenaufbruchs, ebenso die
gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen er begann. Die Verfasserin möchte im Folgenden
diese Suche nach Frauenbefreiung knapp nachzeichnen, um ebenso kurz einen eigenen Vorschlag zu skizzieren, Geschlechterverhältnisse so zu begreifen, dass die ungleichen Phänomene, die Kämpfe und Diskussionen ebenso einbezogen werden können wie die gegenwärtigen ökonomischen, politischen und kulturellen Umbrüche. Für diesen Beitrag hat die Verfasserin eine internationale Diskussion zum Projekt, 'Geschlechterverhältnisse als Produktionsverhältnisse' zu fassen, initiiert, die abschließend thesenhaft aufgenommen werden soll."
(Textauszug)
[15-L] Hearn, Jeff; Holmgren, Linn E.:
Männliche Positionierungen zur Gleichstellung der Geschlechter und zum Feminismus:
theoretische Bezüge und praktische 'Passings', in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 24/2006, H. 2, S. 224-241 (Standort: USB
Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ganz anders ist die Situation in nordeuropäischen Staaten wie Schweden, das den
Feminismus als politische Kraft weitgehend akzeptiert hat, so dass heute von einem 'Staats-
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
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feminismus' die Rede ist. Hier sind Männer auf ganz andere Weise als im deutschsprachigen
Raum herausgefordert, zur Gleichstellung der Geschlechter und zum Feminismus Position zu
beziehen und als 'feministischer Mann' durchzugehen, gilt bei politisch engagierten Männer,
wie der Beitrag von Jeff Hearn und Linn E. Holmgren zeigt, als positive Zuschreibung."
(Textauszug)
[16-F] Hrzán, Daniela, M.A. (Bearbeitung); Braun, Christina von, Prof.Dr.; Dietze, Gabriele,
Prof.Dr. (Betreuung):
US-amerikanische Diskurse über Female Genital Cutting (FGC) seit den 1990er Jahren
INHALT: Ausgehend von den Kritiken afrikanischer Akademikerinnen und Aktivistinnen untersucht die Arbeit, inwieweit neuere Texte zu Female Genital Cutting (FGC) diese Kritiken
verarbeitet haben und was die immer noch intensive Beschäftigung des 'Westens' mit derartigen "barbarischen Praktiken" über eigene Normen und Wertvorstellungen, bspw. Körpernormen und Vorstellungen von Autonomie und Handlungsfähigkeit, auszusagen vermag. Die
Dissertation kombiniert Forschungsergebnisse der Critical Whiteness Studies mit postkolonialen Theorien und greift auf kritische kulturanthropologische Ansätze zu Fragen der Repräsentation sowie Selbstreflexion und der eigenen Positionierung im Forschungsprozess zurück.
ZEITRAUM: seit den 1990er Jahren GEOGRAPHISCHER RAUM: USA
METHODE: Die Dissertation ist diskursanalytisch angelegt und kombiniert Forschungsergebnisse der Critical Whiteness Studies mit postkolonialen Theorien und greift auf kritische kulturanthropologische Ansätze zurück.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hrzan, Daniela: (Re)Discovering FGC: anthropology, whiteness,
feminism. in: Tißberger, Martina; Dietze, Gabriele; Hrzan, Daniela; Husmann-Kastein, Jana
(Hrsg.): Weiß - Weißsein - whiteness: kritische Studien zu Gender und Rassismus. Frankfurt
am Main: P. Lang 2006, S. 113-142.+++Hrzan, Daniela; Asefaw, Fana: Female Genital Cutting: eine Einführung. in: Female Genital Cutting: die Schwierigkeit, sich zu positionieren.
HU Gender Bulletin Texte, Nr. 28. Berlin: Humboldt-Univ., Zentrum für transdisziplinäre
Geschlechterstudien 2005, S. 8-21.+++Hrzan, Daniela: Sind alternative "Erzählungen" über
Female Genital Cutting (FGC) möglich? Erste Schritte auf dem Weg zu kritischen Weißen
Perspektiven. in: Female Genital Cutting: die Schwierigkeit, sich zu positionieren. HU Gender Bulletin Texte, Nr. 28. Berlin: Humboldt-Univ., Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien 2005, S. 57-64.+++Hrzan, Daniela: TOSTAN: eine Herausforderung für die Entwicklungstheorie? Weibliche Genitalverstümmelung im Kontext von Gender, Kultur und
postkolonialer Kritik. in: Ruf, Michael; Boekle, Bettina (Hrsg.): Eine Frage des Geschlechts:
ein Gender-Reader. Wiesbaden: VS Verl. für. Sozialwiss. 2004, S. 167-178. ISBN 3-53114271-2.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie" (Sophienstr. 22a, 10178 Berlin); Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät
III, Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften Kulturwissenschaftliches Seminar (Unter
den Linden 6, 10099 Berlin); Humboldt-Universität Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (Sophienstr. 22A, 10178 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: daniela.hrzan@culture.hu-berlin.de)
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[17-L] Hummel, Diana:
Demographisierung gesellschaftlicher Probleme?: der Bevölkerungsdiskurs aus feministischer Sicht, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen
für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2751, ISBN: 3-593-38194-X
INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel greift aus einer ideologiekritischen Perspektive die vor allem in internationalen Kontexten formulierten, feministischen Kritiken am
Bevölkerungsdiskurs auf und hebt hervor, dass das Bevölkerungsproblem nur mit Blick auf
Macht- und Herrschaftsstrukturen und insbesondere auf Geschlechterverhältnisse und Geschlechterpolitiken sinnvoll analysiert werden kann. Zu Beginn werden die wichtigsten Merkmale der globalen Bevölkerungsentwicklung und damit verbundener Problembeschreibungen
skizziert. So verdeutlichen die wachsende Heterogenität und Ungleichzeitigkeiten die Komplexität des Bevölkerungsproblems. Anschließend wird der Debattenstand des feministischen
Diskurses zur Bevölkerungsthematik dargestellt. Dabei konzentriert sich die Autorin vordergründig auf die feministische Diskussion der internationalen Bevölkerungspolitik. Mit starken
Gründen wird hier die Legitimität und Wirksamkeit bevölkerungspolitischer Praktiken kritisiert. Gegen diese Steuerungsversuche setzt die feministische Diskussion alternative Konzepte wie reproduktive Rechte und Selbstbestimmung, welche die Bedeutung der Fortpflanzung
als individuelles und zugleich gesellschaftliches Phänomen betonen. Ferner befassen sich die
Ausführungen mit der Diskussion um die Determinanten der Geburtenentwicklung - in Entwicklungsländern mit Bezug auf das Konzept des sozio-ökonomischen Status von Frauen, für
die westlichen Industrieländer am Beispiel der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Unterschied zu demographischen Erklärungsmodellen für das generative Verhalten fokussieren
feministische Ansätze auf die Analyse und Kritik der Geschlechterverhältnisse - nicht auf die
Bevölkerungsdynamik - und thematisieren die sozialen, kulturellen, ökonomischen und politischen Bedingungen der Bevölkerungsdynamik (wie den Zugang zu Ressourcen, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Haushaltsorganisation und Kinderbetreuung, Gesundheits- und
Bildungssysteme). (ICG2)
[18-L] Kahlert, Heike:
Der demographische Wandel im Blick der Frauen- und Geschlechterforschung, in: Peter A.
Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der
Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 295-309, ISBN: 3-59338194-X
INHALT: Der Beitrag betrachtet die Auseinandersetzung der Frauen- und Geschlechterforschung
mit dem Phänomen des demographischen Wandels. Die Frauenemanzipation und der damit
einhergehende Wandel in den Geschlechterverhältnissen stehen augenscheinlich in engem
Zusammenhang mit dem demographischen Wandel. Die Frauen- und Geschlechterforschung
tut sich bisher jedoch vergleichsweise schwer damit, diesen Zusammenhang zu begreifen und
sich in die laufenden Debatten zu dieser Thematik einzumischen. Dies ist erstaunlich, geht es
bei der Auseinandersetzung mit dem demographischen Wandel doch um Grundfragen der
feministischen Gesellschaftskritik und -analyse, wie im ersten Schritt der Streifzug durch den
politischen, medialen und sozialwissenschaftlichen Diskurs zu diesem Thema zeigt. Im zweiten Schritt wird dieser 'blinde Fleck' des Untersuchungsgegenstandes 'Geburtenrückgang' in
der Frauen- und Geschlechterforschung selbst kritisch reflektiert. Schließlich werden im drit-
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ten Schritt Forschungsdesiderate der Frauen- und Geschlechterforschung zum demographischen Wandel umrissen. (ICG2)
[19-L] Knapp, Gudrun-Axeli:
Vom Rand zum mainstream und zurück?: Zerreißproben und Perspektiven in der Frauenund Geschlechterforschung, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des
Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt
am Main: Helmer, 2006, S. 193-207, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)AR160J2F3)
INHALT: Vor dem Hintergrund, dass sich die Frauen- und Geschlechterforschung in Deutschland
angesichts von Stellenkürzungen und Hochschulreform mit besonderen Anforderungen konfrontiert sieht, diagnostiziert der Beitrag zwei systematische Spannungsverhältnisse, von denen das erste die Widersprüche im Verhältnis von institutionenpolitischer und inhaltlicher
Entwicklung betrifft. Im Zuge von Hochschulreform und Bolognaprozess, die auf einen stärkeren Anwendungsbezug von Forschung und Lehre zielen, kann die Frauen- und Geschlechterforschung schon aus Selbsterhaltungsgründen nicht darauf verzichten, das institutionelle
Terrain zu nutzen, das durch Anwendungsfelder wie Gender Mainstreaming eröffnet wird.
Sie macht sich allerdings inhaltlich unglaubwürdig und uninteressant, wenn sie ihren gesellschaftsanalytischen und -kritischen Anspruch aufgibt, der angesichts der neoliberalen Imperative an die Wissenschaft gleichermaßen erschwert und besonders dringlich wird. Das kritische und selbstreflexive Potential der Frauen- undGeschlechterforschung kommt auch im
zweiten Spannungsverhältnis zum Ausdruck: Die Autorin begreift die inner-feministischen
Kontroversen um Differenzen, Ungleichheiten und Herrschaftsverhältnisse auch zwischen
Frauen als Ausdruck der "aporetischen Grundstruktur" feministischer Wissensproduktion, die
mit der Politisierung geschlechtlicher Ungleichheit zeitweise von anderen Ungleichheitslagen
absieht, von denen aber analytisch und empirisch nicht abgesehen werden kann. In dieserAporie liegen jedoch nicht nur die Schwierigkeiten, sondern die genuin produktiven Potentiale
einer feministischen Theorie und Diskurskultur. (ICH2)
[20-L] Knapp, Gudrun-Axeli:
Traveling theories:: Anmerkungen zur neueren Diskussion über "Race, Class, Gender" in
den USA und im deutschsprachigen Raum, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S.
1728-1738, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Der Beitrag untersucht den Zusammenhang von Kontextbedingungen und wissenschaftlichen Problematisierungen am Beispiel der begrifflichen Triade von 'Race/ Ethnitity,
Class und Gender', die seit geraumer Zeit die englischsprachige Diskussionum Differenz und
Ungleichheit unter Frauen bestimmt. Der erste Teil des Statements widmet sich einer wissenssoziologisch orientierten Rekonstruktion dieser Debatteum 'intersectionality'. Er skizziert
das Aufkommen dieser Triade in den USA im Kontext des schwarzen Feminismus in den
USA mit ihrem Echo im postkolonialen und Third World-Feminism und vergleicht die Entwicklung der us-amerikanischen Diskussionzu den 'Achsen der Differenz' mit der spezifisch
anders akzentuierten Rezeption und den theoretischen Wirkungen dieser Triade im deutsch-
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sprachigen Feminismus. Der zweite Teil des Statements verfolgt die eher systematisch gerichtete Frage nachdem epistemischen Potential dieser begrifflichen Ausgangssetzung für die
Weiterentwicklung der Ungleichheitstheorie. Zwar reflektiert die Triade von Race/ Ethnicity,
Class und Gender mit ihrer Betonung von Hautfarbe und Herkunft zunächst das spezifische
Profil von Ungleichheit in der us-amerikanischen Gesellschaft. Dennoch weist ihre Bedeutung über den Kontext ihrer Entstehung hinaus. Sie bezeichnet Verhältnisse, die auf ebenso
unterschiedliche wie nachhaltige Weise die Ungleichheitsstruktur nahezu aller Gesellschaften
prägen. In der Konstellierung dieser Begriffe, die im deutschen Sprachraum zumindest teilweise zunächst befremden mag, liegt eine theoretische Chance, gerade weil die Unterscheidungen, die der Fokus auf Race/ Ethnicity, Class und Gender anbietet, ein Stück weit quer
stehen zu überkommenenwissenschaftlichen Aufmerksamkeitsverteilungen. Die epistemische
Produktivität der Geschlechterperspektive, die ein Stück weit daher rührt, dass sie quer liegt
zuden überkommenden theoretischen Problemanordnungen, ist inzwischen vielfältig belegt.
Ähnliches gilt für die Triade von 'Race/ Ethnicity, Class und Gender'. Sie enthält ein Potential, das überkommene Arbeitsteilungen und Begriffsanordnungen aufsprengen und Ausblendungen kenntlich machen kann. Das verspricht Komplexitätsgewinn ein der Analyse von Gesellschaftsstruktur und sozialer Ungleichheit. Die Triade lädt dazu ein, die Interdependenzen
zwischen Klassen- und Geschlechterverhältnissen und das Gewicht rassistisch-ethnisierender
Formen von Exklusion und Inklusion in der Konstitutionsgeschichte der modernen Industriegesellschaften und in der Gegenwart theoretisch neu in den Blick zu nehmen und unproduktiv
gewordene Frontstellungen zu überwinden." (Autorenreferat)
[21-L] Knapp, Gudrun-Axeli:
Liebe, Widerstand und Erkenntnisproduktion im feministischen Diskurs, in: Ingrid Bauer,
Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand : Ambivalenzen historischer
Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 39-49, ISBN: 3-205-77374-8 (Standort: USB
Köln(38)-32A8409)
INHALT: Liebe, Widerstand und Erkenntnis haben als Gegenstände feministischer Betrachtung
eine lange Tradition. Die Zusammenhänge zwischen diesen wurden im Zuge einer kritischen
Rekonstruktion der Geschlechterstruktur und des Androzentrismus der modernen Wissensordnungen reflektiert. Der Beitrag beleuchtet Liebe und Widerstand jedoch nicht als Gegenstände der Wissenschaftsforschung und -kritik, sondern als Aspekte feministischer Erkenntnis.
Dabei geht es der Autorin darum aufzuzeigen, dass es im öffentlichen Diskurs um theoretische Differenzierung und Positionsbestimmung auch immer um Beziehungsfragen geht. Am
Beispiel der Täter/Opfer-Debatte, der Gleichheit/Differenz-Debatte und der postfeministischen Theorie konzentriert sich die Analyse auf die Rückvermittlung dieser Beziehungsfragen mit den gesellschaftlich-historischen Verhältnissen. (ICH)
[22-F] Kolbe, Angela (Bearbeitung):
Konstituierung der bipolaren Geschlechterordnung durch Recht unter besonderer Berücksichtigung von Intersexualität
INHALT: Die Dissertation wird sich mit der rechtlichen Konstituierung des Geschlechts und der
Geschlechterordnung befassen. Schwerpunkt wird sein, wie die Rechtsordnung die Zuordnung zu einem der binären Geschlechter erzwingt. Im Focus der Fragestellung steht die recht-
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liche Behandlung von Menschen mit nicht heteronormativer Geschlechtsidentität. Angefangen bei der rechtlichen Situation Transsexueller, geht es hauptsächlich um die aktuelle rechtliche Situation Intersexueller. Des Weiteren sollen auch gesellschaftliche Mechanismen und
"Normen" aufgezeigt werden, die den Zwang zur exklusiven Zweigeschlechtlichkeit mittragen. Hierbei ist es erforderlich auch die Hintergründe der bestehenden Geschlechterordnung
zu betrachten und herauszuarbeiten, woher die (rechtliche) Einteilung in Männer und Frauen
kommt. Es soll an der bestehenden Geschlechterordnung Kritik geübt, sowie Forderungen,
Lösungsmöglichkeiten und eventuell konkrete Gesetzesvorschläge entwickelt werden. Ein
weiteres Ziel ist, an der Herstellung einer Öffentlichkeit für die Belange intersexueller Menschen mitzuwirken.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel)
KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle
Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)
[23-L] Krüger, Marlis:
Nachhaltiger Feminismus?: Naturwissenschafts-Analyse in den USA, in: Forum Wissenschaft,
Jg. 23/2006, Nr. 3, S. 48-51
INHALT: "Seit längerem streiten Feministinnen darüber, ob es eine Frauenbewegung überhaupt
noch gibt. Bei anderen in westlichen (post-)modernen Gesellschaften ruft der Begriff Feminismus oft nur ein müdes Lächeln oder fast reflexartige Abwehr hervor. Marlis Krüger rekonstruiert an empirischem Material die Entwicklung feministischer Bewusstseinsformen in einer
Elite-Hochburg westlicher Naturwissenschaften, ihre Gefährdetheit bzw. Nachhaltigkeit."
(Autorenreferat)
[24-L] Kurz-Scherf, Ingrid; Dzewas, Imke; Lieb, Anja; Reusch, Marie (Hrsg.):
Reader Feministische Politik und Wissenschaft: Positionen, Perspektiven, Anregungen aus
Geschichte und Gegenwart, (Geschlecht zwischen Vergangenheit und Zukunft, Bd. 1), Königstein: Helmer 2006, 259 S., ISBN: 3-89741-188-1
INHALT: "Im Zentrum stehen Texte der alten und neuen Frauenbewegung, die für feministische
(Politik)Wissenschaft traditionsbildend waren. Außerdem werden akademische Klassikerinnentexte dokumentiert, die bis heute von Relevanz sind, indem sie sich auf Schwerpunktthemen wie Differenz und Gleichheit, Gleichstellung und Gleichberechtigung, Macht, Herrschaft
und Gewalt sowie auf die Dichotomie von Öffentlichkeit und Privatheit beziehen. Die Auswahl spannt einen Bogen von Vordenkerinnen der Frauenbewegung wie Olympe de Gouges
oder Flora Tristan, über Anita Augspurg, Elisabeth Selbert, Simone de Beauvoir u.a. bis hin
zu aktuellen politikwissenschaftlichen Beiträgen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Frühe
Frauenbewegungen: 'Die Freiheit ist unteilbar' (Louise Otto) mit Texten von Olympe de Gouges, Louise Otto, John Stuart Mill/ Harriet Taylor Mill/ Helen Taylor (27-36); 'Gleiches Recht
für alle' (Minna Cauer) mit Texten von Hedwig Dohm, Anita Augspurg, Minna Cauer, Gertrud Bäumer, Helene Lange (37-45); 'Das Recht der Existenz' (Hedwig Dohm) mit Texten
von Hedwig Dohm, Clara Zetkin, Lily Braun, Adelheid Popp (46-57); 'Ein Weg dem geflü-
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gelten Eros' (Alexandra Kollontai) mit Texten von Adelheid Popp, Camilla Jellinek, Helene
Stöcker, Helene Lange, Alexandra Kollontai (58-71); 'Die Waffen nieder' (Bertha von Suttner) (72.76); 'Die Frauenbewegung ist zu groszlig für eine Partei!' (Elisabeth Mieszligner) mit
Texten von Flora Tristan, Elisabeth Mieszligner, Lida G. Heymann (77-86). II. Autonome
Frauenbewegung: 'Die Tyrannei des Mannes in unserer Gesellschaft' (Kate Millet) mit Texten
von Simone de Beauvoir, Betty Friedan, Helke Sander, Kate Millet, Karin Schrader-Klebert
(94-109); 'Männer und Frauen sind gleichberechtigt' (Elisabeth Selbert) mit Texten von Elisabeth Selbert, Ute Gerhard (110-116); 'Die Art der gesellschaftlichen Arbeitsteilung bestimmt die Stellung der Geschlechter' (Jutta Menschik) mit Texten von Jutta Menschik, Mariarosa Dalla Costa, Elisabeth Beck-Gernsheim, Christel Eckart (117-127); 'Der kleine Unterschied und seine groszligen Folgen' (Alice Schwarzer) mit Texten von Jill Hohnston, Alice
Schwarzer, Helke Sander, Ursula Scheu (128-137); 'Wie männlich ist die Wissenschaft?' (Karin Hausen/ Helga Nowotny) mit Texten von Gisela Bock, Maria Mies, Carol HagemannWhite/ Ingrid Schmidt-Harzbach (138-147); 'Zur Gleichberechtigung der Frau gehören Frieden und Abrüstung' (Florence Herve/ Marianne Konze) mit Texten von Alice Schwarzer, Sibylle Plogstedt (148-153); 'Es hat seinen Grund, dass es eine Frauenbewegung gibt und keine
Männerbewegung' (Susan Sonntag) mit Texten von Susan Sonntag, Rossana Rossande, Frigga Haug, Anja Meulenbelt (154-168). III. Feministsiche Politikwissenschaft: Politik unter
Ausschluss von Frauen? mit Texten von Seyla Benhabib, Linda Nicholson, Carole Pateman,
Iris Young, Anne Philipps, Eva Kreisky, Uta Ruppert, Beate Hocker (175-197); Politik auf
Kosten der Frauen? mit Texten von Ute Gerhard, Ulrike C. Wasmuht, Susanne SchunterKleemann, Birgit Sauer, Claudia von Braunmühl, Brigitte Young (198-221); Feministische
Alternativen und Perspektiven mit Texten von Judith Butler, Martha Nussbaum, Nancy Fraser, Silvia Kontos, Cornelia Klinger, Barbara Holland-Cunz (222-242); Lernziel Gender
Kompetenz (Ingrid Kurz-Scherf) (243-247).
[25-L] Lemish, Dafna:
Was bedeutet "Gender": internationale Kinder-TV-ProduzentInnen über ihre Sicht auf
Gender, in: Televizion, Jg. 19/2006, Nr. 1, S. 10-15
(URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/19_2006_1/lemish.pdf)
INHALT: Feministischen Theorien zufolge sind Gender-Differenzen anders als das biologische
Geschlecht - sozial konstruiert und veränderbar. Wie könnte eine geschlechtergerechte Welt
im Kinderprogramm aussehen? ProduzentInnen aus aller Welt wurden hierzu interviewt. Ihre
Standpunkte werden mit der Entwicklung feministischen Denkens abgeglichen. Die vorherrschenden Medienbotschaften verbreiten weiterhin restriktive Ideologien der Weiblichkeit.
Dabei standen für US-amerikanische und deutsche ProduzentInnen die übertriebene Fixierung
auf das Körperbild und Essstörungen im Vordergrund. Der Diskurs, der sich aus den Interviews ergibt, reicht von einem präfeministischen Bewusstsein bis zu gängigen postfeministischen Vorstellungen. Diese Entwicklung wird über fünf Stadien nachgezeichnet: präfeministisches Bewusstsein, zahlenmäßige Gleichheit, Rollentausch, verschieden aber gleich, postfeministische Ansichten. Komplexität und Vielfalt sind die meistgenanten Kriterien für eine
vorbildliche Darstellung von Gender im Qualitäts-Kinderfernsehen. Dieses kann "offenbar
einen einzigartigen Raum bieten für einen alternativen Diskurs über tief verwurzelte GenderUngleichheiten und auch die Chance, eine mögliche andere Welt zu erkunden." (UN)
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[26-L] Lorey, Isabell:
Fetisch Körper und Weißsein: eine Kritik am Primat der Kategorie Geschlecht, in: Anja
Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 209-226,
ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3)
INHALT: In der feministischen Kontroverse um Achsen der Differenz diskutiert der Beitrag die
Position, dass feministische Wissenschaft sich von ihrem primären Bezug auf Geschlecht lösen müsse. Es wird kritisiert, dass Kategorien wie Klasse und Ethnizität innerhalb der
deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung nur für die Analyse "Anderer", nicht
aber für die Untersuchung des "Eigenen" fruchtbar gemacht worden sind. Diese Ausblendung
zeigt sich besonders deutlich in der feministischen Theoretisierung des Körpers, die in weiten
Teilen an der pauschalisierenden These eines abgewerteten, weiblichen Körpers festhält, ohne
zu reflektieren, dass Körper auch "rassifiziert" oder "ethnisiert" sind. Mit dem Stichwort "der
weiße Körper" spricht die Autorin von einer "Fetischfunktion" des weiblichen Körpers innerhalb des weißen, deutschsprachigen Feminismus. In Anlehnung an Freud begreift sie den Fetisch kritisch als Leugnung von Differenz zugunsten imaginierter Ganzheit. Diese Leugnung
stellt zugleich eine Überlegenheitskonstruktion dar, da die Ganzheit auf der Normalitätsfolie
des "Weißseins" imaginiert wird. "Rasse" oder Ethnizität tauchten in dieser Denkbewegung
lediglich als sekundäre Ungleichheitskategorien in der Form des "Anderen" auf; das Resultat
ist eine Hierarchisierung von Ungleichheitslagen und die Ausblendung der Rolle des "Eigenen". Abschließend plädiert die Autorin für eine systematische Auseinandersetzung mit
"Weiß sein" - auch und gerade in der Beschäftigung mit dem Körper. (ICH2)
[27-L] Marx Ferree, Myra; McClurg Mueller, Carol:
Gendering Social movement theory: opportunities, organizations and discourses in women's
movements worldwide, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des
Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt
am Main: Helmer, 2006, S. 39-60, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160
J2F3)
INHALT: Frauenbewegungen sind weder ein neues noch ein westliches Phänomen und auch nicht
immer feministisch.Trotz ihrer Vielfältigkeit und obwohl sie zu den dauerhaftesten und erfolgreichsten sozialen Bewegungen der Moderne gehören, werden sie von der sozialen Bewegungsforschung kaum beachtet. In theoretischen Auseinandersetzung mit klassischen Theorien der Bewegungsforschung verweist der Beitrag auf die Blindstellen des analytischen Instrumentariums gegenüber der geschlechtlichen Strukturierung, die sowohl den Ermöglichungsbedingungen als auch den konkreten Organisations- und Mobilisierungsformen sozialer Bewegungen unterliegt. Die Autorinnen begreifen die systematische Integration einer Geschlechterperspektive als wesentlichen Beitrag zur sozialen Bewegungsforschung überhaupt,
weil sich hierdurch eine dynamischere weniger staatszentrierte Konzipierung eröffnet, die der
Heterogenität sozialer Bewegungen besser Rechnung zu tragen vermag. Während die soziale
Bewegungsforschung z.B. lange Zeit Idealtypen von Bewegungen und mit ihnen identifizierte
Akteure und Anliegen entworfen hat, zeige die Analyse von Frauenbewegungen, wie komplex sich Ziele, Gelegenheitsstrukturen, und Organisationsformen miteinander verschränken
und dazu führen können, dass sich Frauen als Frauen im Namen unterschiedlichster Ziele
(Umweltschutz, Protest gegen Diktaturen etc.) und auf unterschiedliche Weise organisieren.
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Feministische Bewegungen, die durch das Ziel einer Veränderung geschlechtlicher Hierarchien und Benachteiligungen gekennzeichnet sind, gehen außerdem zum Teil Allianzen mit
Männern (ihrer Klasse, ethnischen Gruppe etc.) ein und verweisen auf die Intersektionalität
sozialer Bewegungen, d.h. auf den Umstand, dass ihre AkteurInnen in multiple Ungleichheits- und Machtverhältnisse eingelassen sind, aus denen heraus sie agieren. (ICH2)
[28-F] Mehlmann, Sabine, Dipl.-Päd.; Rosenberg, Lea, M.A.; Krajinovic, Marta (Bearbeitung);
Holland-Cunz, Barbara, Prof.Dr. (Leitung):
Arbeitsstelle Gender Studies der Justus-Liebig-Universität Gießen
INHALT: Die Arbeitsstelle Gender Studies ist hervorgegangen aus dem Projekt zur "Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung an der JLU" (2001-2004). Mit der Gründung der Arbeitsstelle zum 1. Januar 2005 konnte das Ziel des Projekts erreicht werden. In
den vier Sektionen "Arbeit", Demokratie", "Kultur" und "Natur/ Wissenschaft" wird zu den
wissenschaftlichen Schwerpunkten der Arbeitsstelle aus den Bereichen "Wissenschaftsforschung", "Demokratietheorie und -politik", "Arbeitsforschung", "kulturelle Konstruktionen
von Geschlecht", "Biopolitik" sowie der Bereich "Bildung und Chancengleichheit" geforscht.
Aktuell wird im Rahmen der Arbeitsstelle das vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft
und Kunst geförderte Projekt zur Implementierung von "Gender-Kompetenz in der LehrerInnenaus- und -fortbildung" bearbeitet. Institutionalisierungsschritte im Jahr 2001-2002: Durchführung einer empirischen Vorstudie zu Chancen und Perspektiven des Institutionalisierungsprozesses in Form einer Erhebung des genderbezogenen Forschungs-und Lehrpotenzials an
der JLU sowie Evaluation möglicher Institutionalisierungsmodelle. Institutionalisierungsschritte im Jahr 2002: Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit, Erschließung und Erweiterung
des Forschungs- und Lehrpotenzials an der JLU. Institutionalisierungsschritte im Jahr 2003:
Gründung der vier inhaltlich arbeitenden Sektionen (Arbeit, Demokratie, Kultur, Natur/ Wissenschaft), Entwicklung der Programmstruktur, Fokussierung des inhaltlichen Profils, Beginn
des regelmäßigen interdisziplinären Forschungskolloquiums, Angebot eines genderbezogenen
Veranstaltungsprogramms, Erweiterung der externen regionalen und nationalen Kooperationsbeziehungen im Bereich Gender Studies. Institutionalisierungsschritte im Jahr 2004: Fortsetzung des interdisziplinären Forschungskolloquiums und des Veranstaltungsprogramms zur
Frauen- und Geschlechterforschung, Tagungsvorbereitungen (Herbst 2005 und Sommer 20
06), Planungen und erste Vorarbeiten für die Institutionalisierung an der Justus-Liebig-Universität in Form einer Arbeitsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung in 2005. 1. Januar
2005: Offizelle Einrichtung der Arbeitsstelle Gender Studies. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Gießen
METHODE: Zum Institutionalisierungsschritt 2001-2002: Standardisierte schriftliche Befragung
aller regulär beschäftigten WissenschaftlerInnen der Justus-Liebig-Universität unter drei Fragestellungen: 1. Inwiefern besteht Interesse an einer Institutionalisierung von Frauen- und
Geschlechterforschung? 2. Wie könnte oder sollte eine interdisziplinäre Einrichtung für Frauen- und Geschlechterforschung konkret ausgerichtet sein? 3. Welche Vorbehalte gibt es bezüglich der Institutionalisierung von Frauen- und Geschlechterforschung? DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.186; regulär beschäftigte WissenschaftlerInnen aller Fachbereiche, einschl. des Klinikums der Universität Gießen, auf der
Basis der Angaben der Universitätsverwaltung; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Frauenforschung (Karl-Glöckner-Str.
21 E, 35394 Gießen)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0641-9923131, e-mail: genderstudies@sowi.uni-giessen.de); Bearbeiterinnen (Tel. 0641-99231-40, -41, -42, e-mail: genderstudies@sowi.uni-giessen.de)
[29-L] Mellström, Ulf:
Doing critical men's studies in a state feminist country: reflections on gender research in
Sweden, (Schriftenreihe des Essener Kollegs für Geschlechterforschung, H. I/2005), Essen 2005,
23 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-duisburg-essen.de/imperia/md/content/ekfg/ulf_
mellstroem_men_studies.pdf)
INHALT: Der Autor diskutiert einige Argumentationslinien, die die kritische Männerforschung
und die Geschlechtergleichheit in seinem Heimatland Schweden betreffen, das durch eine
korporative politische Kultur geprägt ist. Um Geschlechtergleichheit innerhalb eines breiten
gesellschaftlichen Spektrums weiter zu verbessern, ist eine Miteinbeziehung der Männer erforderlich, so die These. Kritische Männerforschung, Feminismus und Queer Studies kommt
dabei eine besondere Bedeutung zu. Da der Beitrag innerhalb eines skandinavischen Kontextes entstanden ist, wird ebenfalls auf die doppelte Emanzipation eingegangen. Zunächst befasst sich der Autor aber mit einigen wichtigen Grundsätzen der kritischen Männerforschung.
(ICDÜbers)
[30-F] Neyer, Gerda, Dr.; Festy, Patrick; Sinyavskaya, Oksana; Zakharov, Sergei; Kotzeva, Tatyana; Rychtarikova, Jitka, Prof.; Kraus, Jaroslav; Munzi, Tereza; Racioppi, Filomena; Rivellini,
Giulia; Bisogno, Enrico; Légaré, Jacques; Kostova, Dora (Bearbeitung); Spielauer, Martin, Dr.
(Leitung):
Contextual database of the generations and gender program
INHALT: The Generations and Gender Contextual Database (GGP-CDB) is an integral part of the
Generations and Gender Program (GGP). The conceptual framework of the database is developed by an international working group headed by Martin Spielauer. The MPIDR is also involved in co-ordination of data collection activities in Bulgaria and Russia. The idea of the
development of a contextual database to complement the data collection on the individual level was already expressed alongside the Family and Fertility Survey program, preceding the
Gender and Generation Program. It is (1) based on the increasing recognition that micro behavior cannot be explained only by relations observed on the micro level and (2) an increasing interest in comparative research. The contextual database is a comparative collection of
data on a national and sub-national level complementing the individual-level data collected in
the GGP surveys. The database makes it possible to analyze the micro-level information collected from individuals in its societal macro-level context and especially supports a multilevel
approach to GGP data. The contextual database includes information on laws and policies
that effect age and sequencing norms as well as the consequences and risks associated with
central life-course events. It also includes indicators of general gender and generational relations, and a range of social, economic and political indicators. The CDB allow to go beyond
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
the analysis of single countries, considering how differences in context shape the demographic processes, leaving the 'atomistic fallacy' perspective and offering the opportunity to
study in a comparative way the interaction between micro and macro dimension. In the development of the conceptual framework for this database the CDB Working Group followed a
four-way approach. First, a close link to the GGS was ensured by using the GGS questionnaire content itself as departure point. Thereby 16 central database topics were identified. The
second approach started from theories and hypothesis underlying the Gender and Generation
Project as well as from research streams considered helpful for the development of the database framework, e.g. welfare state research. The third approach concerns methodological issues, i.e. the question, how data will be analyzed and how the contextual database can support
new innovative analytical methods. Finally available data were used as point of departure,
both in order to reflect what is feasible regarding data availability and what can be learned
from other database projects, frameworks and approaches. The feasibility of the data collection consisting of some 200 variables was also studies in detail in three countries, namely
Austria, Bulgaria and Russia. The preliminary list of variables is available in Spielauer (20
04b). ZEITRAUM: Duration of panel survey, approx. 2015 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Countries participating in GGP: Central and Eastern Europe incl. Russia and Japan
METHODE: Database supporting the study of micro-macro interactions
VERÖFFENTLICHUNGEN: Spielauer, M.: Responding to new data demands for comparative
research and multilevel analysis: the contextual database of the generations and gender program. in: Mantel, H. (ed.): Methodological challenges for future information needs. Ottawa:
Statistics Canada 2006.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2003-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; National sources from countries participating in GGP
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057
Rostock); Institut National d'Études Démographiques (133, Boulevard Davout, 75980 Paris,
Frankreich)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0381-2081-215, e-mail: spielauer@demogr.mpg.de)
[31-L] Niechoj, Torsten; Tullney, Marco (Hrsg.):
Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie, Marburg: Metropolis-Verl. 2006, 305 S., ISBN: 389518-543-4
INHALT: "Die in Institutionen festgeschriebenen, sich im täglichen Handeln aktualisierenden
Beziehungen zwischen den Geschlechtern strukturieren das Leben der Menschen. Sie sind integraler Bestandteil der Reproduktions- und Produktionsverhältnisse einer Gesellschaft. Eher
zurückhaltend bei der Berücksichtigung dieser Verhältnisse war bislang die ökonomische
Theorie. Weder hat sich eine feministische Ökonomik etablieren können noch hat sich eine
Feminisierung der Lehrbuchökonomik ergeben. Ziel des Bandes ist es, die Diskussionen um
Ökonomie und Geschlecht zu vertiefen und den aktuellen Stand derjenigen Forschung zu dokumentieren, die Geschlechterverhältnisse an zentraler Stelle in die Theoriebildung und Forschung integriert. Zu klassischen Politikfeldern wie der Beschäftigungs- oder der Gesundheitspolitik liefert der Band einführende und mit empirischem Material angereicherte Analysen. Sowohl die (Nicht-)Berücksichtigung der Geschlechterverhältnisse in der ökonomischen
Forschung als auch Bausteine einer geschlechtergerechten Ökonomik werden behandelt."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Torsten Niechoj, Marco Tullney: Einleitung (7-12); Torsten Niechoj, Marco Tullney: Ökonomie ein geschlechterloser Gegenstandsbereich? (13-33);
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Maria Funder: Gender: (K)ein Thema der Wirtschaftssoziologie?! (35-71); Frigga Haug:
Marxistische Theorien und feministische Debatten (73-119); Ulla Knapp: Beschäftigungsund Arbeitsmarktpolitik (121-163); Lutz C. Kaiser: Vom Leit- zum Streitbild: Normalarbeitsverhältnis - quo vadis? (165-194); Astrid Ziegler: Differenzierung und Diskriminierung beim
Erwerbseinkommen (195-219); Mechthild Veil: Neue Akteure und Geschlechterbilder der
Rentenreform 2001 (221-245); Simone Leiber: Gesundheitspolitische Reformpfade aus der
Geschlechterperspektive (247-276); Mascha Madörin: Plädoyer für eine eigenständige Theorie der Care-Ökonomie (277-297).
[32-L] Notz, Gisela:
Grundeinkommen gegen Ungleichheit und Armut?: Anmerkungen aus feministischer Sicht,
in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 25/2005, H. 49, S. 115-125 (Standort: FES
Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: Die Autorin stellt einige "Visionen" einer zukünftigen Arbeitsgesellschaft vor, in der
der Gesamtzusammenhang von Arbeit und Leben, Existenzsicherung und Eigentätigkeit von
Individuen und Gesellschaft und das Geschlechterverhältnis neu gestaltet werden. Ein Erfordernis ist, die begrenzt vorhandene sinnvolle existenzsichernd bezahlte Arbeit und die im Überschuss vorhandene unbezahlte Arbeit auf mehr Menschen und auf Menschen beiderlei Geschlechts zu verteilen. Anzustreben ist eine sinnvolle, versicherungspflichtige, die eigene Existenz sichernde Arbeit für alle Menschen, die das wollen, verbunden mit der Möglichkeit,
die erwerbsarbeitsfreie Zeit für Haus- und Sorgearbeiten, kulturelle, politische und gemeinwesenorientierte Arbeiten zu nutzen. Zudem sind eine Arbeitszeitverkürzung (6- oder gar 4Stunden-Tag) im Bereich der Vollerwerbstätigkeit und ein Abbau der Überstunden erforderlich. Anzustreben ist weiterhin eine Mindestrente für alle aus dem Erwerbsleben Ausgeschiedenen, die unabhängig von den einbezahlten Versicherungsbeiträgen gezahlt wird, wie sie in
anderen Ländern längst üblich ist. Erst wenn es für alle Männer und für alle Frauen selbstverständlich wird, dass sie ein Recht auf eigenständige Existenzsicherung und auf eigenständige
Rente haben, werden freie Zusammenschlüsse unter freien Menschen wirklich werden können, ohne staatliche Bevorzugung einer bestimmten Lebensform. (ICA2)
[33-L] Reymann, Christiane:
Die (neue) Linke und die Frauenfrage, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg.
26/2006, H. 50, S. 187-195 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: Einige der alten Gewissheiten erleben in der neuen Linken eine Renaissance. In den
"Programmatischen Eckpunkten" taucht die Aktualität des Begriffs der Klassengesellschaft
wieder auf. Im "Aufruf zur Gründung einer neuen Linken" heißt die Alternative zur neoliberalen Privatisierung "gesellschaftliche, das heißt staatliche und kommunale Verantwortung
für Bildung und Gesundheit, für Wasser- und Energieversorgung, für Stadtentwicklung und
Wohnen, für öffentlichen Nah- und Fernverkehr sowie für wichtige Teile der Kultur". Die
Autorin merkt hier an: "Die Sozialistin in der Feministin ist erfreut, die Feministin in der Sozialistin ungehalten". Sie fragt: Wo bleibt die Patriarchats-Kritik? Die stand bislang noch in
jedem Programm der PDS, einschließlich der Wahlprogramme zu den Bundestagswahlen.
Doch damit brechen die beiden programmatischen Skizzen der neuen Linken. Dieser "blinde
Fleck" im Blick auf die Geschlechterverhältnisse verdeckt das brüchige Rollenverständnis
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
von Mann und Frau, politisch öffnet er die Tür zur Akzeptanz eines (weiblichen) Niedriglohnsektors und prekärer Beschäftigung, analytisch ignoriert er die feministische Kritik der
politischen Ökonomie und strategisch pflegt er einen linken Konservatismus, der in den traditionellen sozialen Milieus Sicherheit versprechen mag, aber die neue Partei von Akteurinnen
und Akteuren in anderen Milieus trennt; vor allem von sozialen Bewegungen für neue Formen der Demokratie und Selbstbestimmung, einer ökologischen und sozialen Lebensweise.Diese Gefahr sehen linke Frauen. Die neue Linke ist ihnen zu wichtig, ums sie allein den
Parteien WASG und Linkspartei zu überlassen - und allein den Männern. (ICA2)
[34-F] Rödel, Malaika (Bearbeitung):
"gen(dered) bodies" - Natur, Technologie und Körper in den Diskursen um die Humangenetik
INHALT: Die Entdeckung des genetischen Codes und die Möglichkeit zum Eingreifen in den
"Bauplan" des Menschen lösen die tradierten Vorstellungen des natürlich gegebenen Körpers
auf. Gleichzeitig bildet die Humangenetik eine Form des Wissens um die Beschaffenheit des
Körpers heraus, welches zu neuen Festschreibungen führt. In diesem Dissertationsprojekt
wird die Bearbeiterin diesem Spannungsbogen folgen und untersuchen, inwieweit sich die
Diskurse um die Humangenetik entlang einer (Re-)Konstruktion von Geschlechterdifferenzen
entwickeln. In einem ersten Schritt wird die Bearbeiterin zunächst das Verhältnis von Technologie und Natur näher analysieren und auf theoretische Ansätze eingehen, welche anstelle
einer Dichotomisierung eine vermittelnde Perspektive beider Kategorien entwickeln. Ausgehend davon, dass die gesellschaftliche Konstruktion von Natur eng mit jener der Geschlechterverhältnisse verknüpft ist (vgl. Scheich 1996a: 21), wird die Bearbeiterin anhand dieser
Ansätze einen Begriff von Natur entwickeln, der essentialisierende Bilder der Natur als Weiblichen vermeidet und für eine feministische Position nutzbar gemacht werden kann. Vor diesem Hintergrund wird die Bearbeiterin in einem zweiten Schritt anhand der Debatten zur Einführung der Präimplantationsdiagnostik (PID) untersuchen, wie in den Diskursen um die PID
Frauen auf spezifische Weise angesprochen und mit der Norm zur Gesundheit und zu gesundem Nachwuchs konfrontiert werden. Mithilfe einer Diskursanalyse der Veröffentlichungen
zur PID in "Die Zeit", der Enquete-Kommission "Recht und Ethik in der Medizin" und des
"Nationalen Ethikrates" werde die Forscherin untersuchen, inwieweit die Vorstellung von
Geschlechterdifferenzen durch die humangenetischen Anwendungen und die Darstellung der
Reproduktion als Sphäre des Privaten gefördert wird.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel)
KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle
Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)
[35-L] Sauer, Birgit:
Begrenzung und Entgrenzung des Politischen: Geschlechterforschung in der Politikwissenschaft, in: Hadumod Bußmann, Renate Hof (Hrsg.): Genus : Geschlechterforschung/ Gender studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften ; ein Handbuch, Stuttgart: Kröner, 2005, S. 366-401,
ISBN: 3-520-82201-6 (Standort: USB Köln(38)-32A9906)
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INHALT: Der Beitrag rekapituliert die Schwerpunkte der politikwissenschaftlichen Theoretisierung der Kategorie "Geschlecht" sowie die Bedeutung der Geschlechterkategorie anhand ausgewählter Themenfelder. Als politische und politikwissenschaftliche Strukturkategorie ist
Geschlecht subjektiv-individuell wie auch objektiv konstituiert - ein kulturell geformtes, sozial geprägtes und mit Sinn und Bedeutung aufgeladenes Verhältnis, das Struktur- und institutionenbildende Potenz besitzt. Geschlecht bezeichnet mithin ein gesamtgesellschaftliches Netzwerk geregelter, sich wiederholender Interaktionsformen, die spezifische Werte, Normen,
Verhaltens- und Handlungsmodi umfassen. Diese wiederum konstituieren ein Herrschaftssystem, das das Geschlechterverhältnis als hierarchisches begründet. "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" sind somit Diskurse, die als "strukturierende Strukturen" (Bourdieu) individuelles
Handeln wie auch soziale und politische Verhältnisse formen. Eine alternative Systematisierung der Kategorie Geschlecht wird vorgestellt: Geschlecht ist auf der strukturellen Ebene politischer Institutionen, auf der individuellen, der Mikro-, Einstellungs- und Verhaltensebene
sowie auf der symbolischen Ebene der Konstitution der politischen Welt zu verorten. Zusammenfassend schlägt die Autorin vor, fünf Ebenen zu unterscheiden: (1) die Ebene politischer Kulturen und Symbole, (2) die Ebene staatlicher Organisationen und Regeln (polity),
(3) die Ebene der Politikinhalte (policy), (4) die Ebene des politischen Prozesses und seiner
AkteurInnen (politics) sowie (5) die Ebene der politischen Subjekte. (ICA2)
[36-L] Sauer, Birgit:
Geschlecht in der Wissensgesellschaft: Geschlechterforschung als Wissenschafts-, Gesellschafts- und Politikkritik, in: Roman Gepp, Wolfgang Müller-Funk, Eva Pfisterer (Hrsg.): Bildung zwischen Luxus und Notwendigkeit, Münster: Lit Verl., 2006, S. 105-115, ISBN: 3-82589360-X (Standort: SB München(12)-2006.29683)
INHALT: Das Geschlecht ist eines der zentralen Gliederungsprinzipien moderner postindustrieller Gesellschaften. Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist ein neues Zusammenspiel von Ungleichheitsstrukturen zu konstatieren, das die Frauen- und Geschlechterforschung als Teil der
Sozialwissenschaften in drei Spannungsfelder stellt: in das Spannungsfeld von Wissenschaftskritik und paradigmatischer Verhärtung, in das Spannungsfeld von Gesellschafts- und Politikkritik, also von politischen und ökonomischen Zugriffsversuchen auf Wissenschaft, und in
das Spannungsfeld von Interdisziplinarität und Disziplinierung. Aufgabe der Geschlechterforschung ist es, Weiblichkeit und Männlichkeit als Strukturen des sozialen Handelns sichtbar zu
machen und die daran anknüpfenden Herrschaftsformen so zu dekonstruieren, dass eine Perspektive für den Abbau geschlechtsspezifischer Herrschaft entsteht. (ICE2)
[37-L] Schönpflug, Karin:
Feministische Visionen utopischer Ökonomie, in: Waltraud Ernst (Hrsg.): Leben und Wirtschaften : Geschlechterkonstruktionen durch Arbeit, Münster: Lit Verl., 2005, S. 78-93, ISBN: 3-82588706-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7439)
INHALT: "Die Autorin analysiert in ihrem Beitrag vier aktuelle Reformbereiche der Europäischen Union, Familienpolitik, Pensionen, Migrationspolitik und Arbeitsmarkt. Sie kritisiert
die darin enthaltene Orientierung am 'Homo Oeconomicus' und die neoliberale Umverteilung
von 'unten' nach 'oben'. Die Volkswirtschaftlerin erarbeitet aus vier feministischen utopischen
Romanen aus dem 20. Jahrhundert alternative Entwürfe zur europäischen Politik, auf der
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
Grundlage einer Neubewertung von Arbeit, Kindererziehung und -geburt, Alter und Migration." (Autorenreferat)
[38-L] Schröder, Nicole; Friedl, Herwig (Hrsg.):
Grenz-Gänge: Studien zu Gender und Raum, (Kultur und Erkenntnis, Bd. 32), Tübingen: A.
Francke 2006, 333 S., ISBN: 3-7720-8154-1 (Standort: UB Bonn(5)-2006/5406)
INHALT: "Dieser Band versammelt Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich in vielfältiger Weise mit den Zusammenhängen von Gender und Raum, wie sie u. a. in Literatur,
bildender Kunst, Film und Geschichte sichtbar werden, beschäftigen. Raumkonstruktionen
sowie -inszenierungen werden ebenso kritisch betrachtet, wie die dazu gehörigen Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen. Die Frage, wer welche (literarischen, geographischen,
künstlerischen und sozialen) Räume und Gegenräume zu welchem Zweck entwirft, wird auf
ganz unterschiedliche Weise beantwortet. Untersuchungen literarischer Räume in fiktionalen,
poetischen und autobiographischen Texten werden durch kritische Analysen filmischer
Rauminszenierungen sowie Auseinandersetzungen mit Raumkonstruktionen durch Kunstinstallationen ergänzt. Auch soziale bzw. gesellschaftliche Raumentwürfe werden an Hand individueller Beispiele (Frauenbiographien) als auch in größeren historischen Zusammenhängen kritisch beleuchtet. Die betrachteten geographischen Räume reichen von Nordamerika
über Europa und Nordafrika bis Japan. Allen Beiträgen geht es darum, traditionelle, vorgegebene und festgelegte Raumvorstellungen zu hinterfragen und Grenzgänge in neue (Vorstellungs-)Räume zu versuchen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Nicole Schröder: Einleitung. Grenz-Gänge (7-28); Annette Kern-Stähler: Taktiken des Raumwechsels. Giddens'
Structuration Theory und Andachtsräume von Frauen im spätmittelalterlichen England (2944); Annette Jael Lehmann: Ghost, Untitled - Rachel Whitereads Raumproduktionen (45-56);
Gisela Miller-Kipp: Die Frau im Fahnenkreis. Zur geschlechtsspezifischen Inszenierung des
sozialen Raums (57-68); Georg Schiller: Geburt im öffentlichen Raum. Claudia Rogges
Birth-Build (69-84); Susanne Stemmler: Assia Djebar. Blick und Stimme (85-102); Heinz
Antor: Kanadischer Raum und weibliche Identitätskonstruktion im Romanwerk Aritha van
Herks (103-118); Gertrude Cepl-Kaufmann: "Ich habe Liebe in die Welt gebracht, daß blau
zu blühen jedes Herz vermag." Else Lasker-Schülers Werk als poetischer Fluchtraum der
Moderne (119-134); Jeanne Cortiel: Space for Spinsters. Die Narrativität des Räumlichen im
feministischen Diskurs (135-152); Monika Gomille: 'Gotische' Räume und Geschlechterkonstruktion im postmodernen kanadischen Roman. Jane Urquharts The Whirlpool (1986) (153166); Norbert Lennartz: 'Frauen-Zimmer' und 'Frauen-Gärten'. Die Darstellung der Frau als
erotische Topographie in der englischen Versdichtung des 17. Jahrhunderts (167-182); Astrid
Böger: "It's Adventure-Time". Beobachtungen zu den Hollywood-Heldinnen der Gegenwart
(183-196); Therese Fischer-Seidel: "A Young Lady's Entrance into the World". Reisende
Frauen und weibliche Initiation im englischen Roman (197-206); Anja Prochaska: Thunderbird Blue(s). Mit Thelma & Louise ins Siderische Amerika (207-226); Nicole Schröder:
"Webs of Motion". Joy Harjos dichterische Räume (227-243); Ingrid Charlotte Wolter: Mary
Wollstonecrafts Letters Written During a Short Residence in Sweden, Norway and Denmark Reisen als Suche nach Identität (243-258); Katja Fauth: Edge of Taos Desert. Mabel Dodge
Luhans Entwurf eines entgrenzten Raumes (259-270); Michiko Mae: Vom territorialen Raum
der Nationalkultur zum entgrenzten Raum der Transkulturalität (271-284); Arian NeuhausKoch: "Frau Doctor" - "Eine schädliche und unangenehme Erscheinung". Markierte Grenzüberschreitungen des Territoriums neuzeitlicher Wissenschaft (285-304); Sibylle Schönborn:
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
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"Ein Traum. 'Anywhere - out of the world'". Verschobene Grenzen - fliehende Räume. Milena Jesenskás kulturelle Topographie Prags nach dem Ersten Weltkrieg (305-318); Britta Zangen: Grenzüberschreitung in Viktorias England. Florence Nightingale (319-328).
[39-F] Schuster, Nina, M.A. (Bearbeitung); Sturm, Gabriele, Dr.habil. (Betreuung):
Subkulturelle Öffentlichkeiten als Orte sozialer Praktiken der Vergeschlechtlichung - eine
ethnographische Studie am Beispiel Drag Kings
INHALT: Darstellung der subkulturellen Öffentlichkeiten von Transgender/ Drag Kings mit der
Frage: Wie werden diese Räume hergestellt, wodurch sind sie konstituiert, welche Praktiken
bestimmen das Feld? Allgemeiner: Wie konstituieren sich gesellschaftliche Räume? ZEITRAUM: ca. 2000-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, insb.
Köln, Berlin, Marburg
METHODE: Ethnographie; Queer/ feministische Theorie DATENGEWINNUNG: Beobachtung,
teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2003-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: nina.schuster@udo.edu)
[40-L] Schwartz, Judith:
Gender und Charismatischer Führungsdiskurs: Dekonstruktion einer (un)möglichen Verbindung, Wien 2006, 280 S. (Graue Literatur; URL: http://epub.wu-wien.ac.at/dyn/virlib/diss/
mediate/epub-wu-01_955.pdf?ID=epub-wu-01_955)
INHALT: "In dieser Arbeit wird analysiert, ob der im Alltag beobachtbare Zusammenhang von
'Geschlecht' und 'Führung' auf einer Metaebene ebenfalls besteht. Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der impliziten Geschlechterkonstruktionen der (Neo)charismatischen Führungstheorien mit den Werkzeugen der Dekonstruktion und der Diskursanalyse. Ausgehend von
den Inhalten der Feministischen Theorie wird ein Beitrag dazu geleistet, die Charismatischen
Führungstheorien als von vergeschlechtlichten Strukturen durchgezogenes Feld sichtbar zu
machen. Gegenstand der dekonstruktivistischen Analyse sind ausgewählte Texte der (Neo)
charismatischen Führungstheorien. Diese Texte werden in Hinblick auf den Einbruch der Kategorie 'Geschlecht' auf unterschiedlichen Ebenen bearbeitet werden. Die konkreten Ebenen
der Auseinandersetzung werden von den Forschungsfragen abgegrenzt. Diese Ebenen sind
zum einen die Ebene der Repräsentation und der sprachlichen Darstellung von Frauen und
zum anderen die Ebene der geschlechtsstereotypen Eigenschaften sowie die Ebene der geschlechtlichen Konstruktion der Archetypen. Als konkrete Texte werden verschiedene Texte
herangezogen, welche die Charismatische Theorie als solche prägen und einen guten Überblick über die Schwerpunkte der Theorie bieten." (Autorenreferat)
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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
[41-L] Steinrücke, Margareta:
Struktur und Subjekt in der Theorie Pierre Bourdieus und ihre Relevanz für die Erforschung von Geschlechterverhältnissen, in: Stephan Moebius, Gerhard Schäfer (Hrsg.): Soziologie als Gesellschaftskritik : wider den Verlust einer aktuellen Tradition ; Festschrift für Lothar
Peter, Hamburg: VSA-Verl., 2006, S. 172-187, ISBN: 3-89965-175-8 (Standort: USB Köln(38)33A9204)
INHALT: Der Beitrag zur Soziologie als Gesellschaftskritik stellt dar, was die Theorie von P.
Bourdieu zum Verhältnis von Struktur und Subjekt auch für die Erforschung von Geschlechterverhältnissen leisten kann. Ausgangspunkt zur Aneignung der entsprechenden Kategorien
sind Arbeiten an einem empirischen Forschungsprojekt über den Zusammenhang von Klassen- und Geschlechterverhältnissen, in dem auf den verschiedenen Ebenen von objektiven
Lebenschancen, Lebenszusammenhängen, Interessen und subjektiven Verarbeitungsweisen
untersucht wird, was Männer und Frauen stärker verbindet bzw. trennt: die Zugehörigkeit zu
einem Geschlecht oder die zu einer sozialen Klasse, bzw. wie die je konkreten Verschränkungen von Klassen- und Geschlechtszugehörigkeit aussehen. Kategorial hilfreich bei der Begründung existierender Klassenunterschiede sind hierbei insbesondere der erweiterte Kapitalbegriff, vor allem der des kulturellen Kapitals, und der Begriff des (Klassen-)Habitus und der
daraus hervorgehende klassenspezifische Lebensstil. Weitere wichtige Kategorien bilden der
Feldbegriff und der 'praktische Sinn' des alltäglichen Handelns. (ICG2)
[42-L] Terlinden, Ulla:
Symbolische Herrschaft und Geschlechterkulturen, in: Marianne Rodenstein (Hrsg.): Das
räumliche Arrangement der Geschlechter : kulturelle Differenzen und Konflikte, Berlin: Trafo
Verl. Weist, 2005, S. 193-205, ISBN: 3-89626-551-2 (Standort: HUB Berlin(11)-MS2900R687)
INHALT: Der Beitrag greift die lebhafte Kontroverse zwischen den Befürwortern feministischer
Forschung und Gender-Forschung am Ende der Tagung auf. Auf der Grundlage des Ansatzes
von Pierre Bourdieu in Bezug auf die Universalität männlicher Herrschaft versucht die Autorin eine theoretische Einordnung der im Sammelband vereinten Beiträge. Der im Detail vorgestellte Bourdieu'sche Ansatz ist deshalb so wichtig, weil er betont, dass trotz der Unterschiedlichkeit der diversen Geschlechterkulturen überall die gleichen grundlegenden Strukturprinzipien am Werke sind. Diese sind dafür verantwortlich, dass es so schwer ist, der Maschinerie der Produktion und Reproduktion der männlichen Herrschaft zu entkommen. Räume sind für ihn Ausdruck und Instrument symbolischer Herrschaft, selbst wenn sie für Frauen subjektiv auch befreiend sein können. Jedoch nur durch Emanzipationsbewegungen und
den damit verbundenen Erkenntnis fördernden Diskursen scheint eine Befreiung möglich.
(ICH)
[43-L] Thon, Christine:
Rekonstruktive Geschlechterforschung und die zögerliche Konstitution ihres Gegenstands:
eine Übung in der systematischen Irritation des forschenden Blicks, in: Helga Bilden, Bettina
Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 179-197, ISBN: 3-86649-001-1
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
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INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Forschungsansatz der Rekonstruktion in der Geschlechterforschung, einer methodologischen Grundidee, durch die sich verschiedene Ansätze
qualitativ-empirischer Forschung auszeichnen. Im ersten Schritt werden zunächst die methodologische Idee der Rekonstruktion und das damit verbundene Prinzip der Reflexivität erläutert. Im Anschluss daran wird am Beispiel des Forschungsprojekts 'Frauenbewegung und intergenerationaler Wandel. Eine qualitativ-empirische Studie über Frauenbiographien aus drei
Generationen' gezeigt, inwiefern auf dieser Grundlage bei der Konstitution des Forschungsgegenstands eine reifizierungssensible Perspektive erzeugt werden kann. Dabei geht es zum
einen darum, wie Alltagstheorien und wissenschaftliche Konstruktionen über den Forschungsgegenstand auf spezifische, reflexive Weise zueinander ins Verhältnis gesetzt und
produktiv gemacht werden können. Zum anderen ist zu zeigen, wie durch die abwechselnde
Fokussierung verschiedener Kategorien, nicht nur der Geschlechterkategorie, wechselnde Relationierungen und Kontextualisierungen vollzogen werden können. Im dritten Schritt werden
die Konsequenzen exemplarisch an der Bearbeitung eines Stücks empirischen Materials, dem
biographischen Interview eines Mutter-Tochter-Paares, verdeutlicht. (ICG2)
[44-L] Villa, Paula-Irene:
Fremd sein - schlau sein?: soziologische Überlegungen zur Nomadin, in: Winfried Gebhardt,
Ronald Hitzler (Hrsg.): Nomaden, Flaneure, Vagabunden : Wissensformen und Denkstile der
Gegenwart, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 37-50, ISBN: 3-531-15041-3
INHALT: Die Nomadin gehört zum bunten fahrenden Volk umherziehender, heimatloser Figuren,
die den feministischen Diskurs durchwandern. Es wird aufgezeigt, was den Tenor und das
Bild der feministischen Nomadin kennzeichnet. Dabei wird zum einen Bezug genommen auf
das programmatische Buch der Philosophin Rosi Braidotti "Nomadic Subjects. Embodiment
and Sexual Difference in Contemporary Feminist Theory" (1994), in dem die Nomadin als
"heterotope Figur" gezeichnet wird. Zum anderen wird die Figur der feministischen Nomadin
vor dem Hintergrund einiger soziologischer Perspektiven zum "Anderen" bzw. zum "Fremden" diskutiert. Die feministische Nomadin verkörpert metaphorisch die ambivalente Gleichzeitigkeit von Marginalisierung und List, Ausschluss und Schläue, Abwertung und Durchblick. (GB)
[45-L] Weckwert, Anja; Wischermann, Ulla (Hrsg.):
Das Jahrhundert des Feminismus: Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, (Frankfurter Feministische Texte - Sozialwissenschaften, Bd. 6), Frankfurt am
Main: Helmer 2006, 297 S., ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3)
INHALT: "Seit der Wende zum 20. Jahrhundert gehört die 'Frauenfrage' zu den wichtigsten Themen auf der politischen Tagesordnung. Hierfür spielten die Frauenbewegungen eine Schlüsselrolle: Sie thematisierten Unrechtserfahrungen und forderten die Gleichberechtigung der
Geschlechter. Das vorliegende - der renommierten Soziologin und Frauenforscherin Ute Gerhard gewidmete - Buch analysiert die Entwicklungslinien, Erfolge und Misserfolge der Bewegungen und resümiert die durch sie angestoßenen Debatten und Forschungsansätze. Angesichts von Globalisierung, Hochschulreformen und Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen fragen die Autorinnen auch nach neuen institutionellen und inhaltlichen Herausforderungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Anja Weckwert/ Ulla Wischermann: Ein-
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
leitung (7-18); Eva Senghaas-Knobloch: Menschenrechte und fürsorgliche Praxis in einer
zerklüfteten Welt (19-36); Frauenbewegungen als Akteurinnen des sozialen Wandels: Myra
Marx-Ferree/ Carol McClurg Mueller: Gendering Social Movement Theory: Opportunities,
Organizations and Discourses in Women's Movements Worldwide (39-60); Ingrid Miethe:
Eine Frage der Perspektive. Ostdeutsche Frauenbewegung in den Theorien sozialer Bewegungen (61-76); Edith Saurer: Frauenbewegung und soziale Netzwerke. Kommentar zur Karriere eines Begriffs (77-94); Eva Sänger: Zur strukturellen Repräsentationsproblematik bei
der Vertretung von Fraueninteressen am Beispiel des "Experiments". Unabhängiger Frauenverband (95-112); Martina Ritter: Präsidenten, Prinzen, Patriarchen - zur Bedeutung der
Frauenbewegung für die Zivilgesellschaft in Russland (113-126); Bozena Choluj: Taktiken
und Strategien der zweiten polnischen Frauenbewegung (127-138); Sonja Wölte: Globale
Rechte - Lokale Einforderung: Die Bedeutung internationaler FrauenMenschenrechte für die
Frauenbewegung in Kenia (139-152); Mineke Bosch: Representations of peasant women in
the spectacle of international suffrage feminism: recollections from a Dutch perspective (153170); Elke Schüller: Westdeutsche Frauenorganisationen der Nachkriegszeit - ein 'missing
link' zwischen alter und neuer Frauenbewegung (171-182); Geschlechterverhältnisse und Geschlechterforschung. Perspektiven, Kontroversen, Ansätze: Solveig Bergman: Gibt es einen
'nordischen Feminismus' und eine 'nordische Frauen- und Geschlechterforschung'? (185-192);
Gudrun-Axeli Knapp: Vom Rand zum mainstream und zurück? Zerreißproben und Perspektiven in der Frauen- und Geschlechterforschung (193-208); Isabell Lorey: Fetisch Körper und
Weißsein. Eine Kritik am Primat der Kategorie Geschlecht (209-226); Kathleen Dow Magnus: Beiträge zu einem feministischen Freiheitsbegriff (227-234); Angiolina Arru: Eigentumsrechte und Geschlechterbeziehungen: Widersprüche und Ambivalenzen bei der Machtverteilung in Italien im zwanzigsten Jahrhundert (235-256); Uta Schirmer/Anja Weckwert:
Re-Coding - Re-Mixing? Geschlechtliche Verortungen und geschlechterpolitische Strategien
junger Frauen in DJ-Szene und Hacker-Kultur (257-277).
[46-L] Wedl, Juliette:
Konzepte des Feminismus: Gleichheit, Differenz und (De-)Konstruktion als Perspektiven
politischen Handelns, in: Beate Lundt, Michael Salewski, Heiner Timmermann (Hrsg.): Frauen in
Europa : Mythos und Realität, Münster: Lit Verl., 2005, S. 461-488, ISBN: 3-8258-8665-4
(Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozo325/962)
INHALT: Als gemeinsamen Ausgangspunkt des von der neuen Frauenbewegung getragenen Feminismus behandelt die Verfasserin zunächst Simone de Beauvoirs "Das andere Geschlecht"
(1951). Vor diesem Hintergrund werden Konzepte des Feminismus dargestellt und hinsichtlich ihrer politischen Konsequenzen erörtert. Hierbei geht es zunächst um die Konzepte
Gleichheit und Differenz, deren Verschränkung deutlich wird, wenn man auf ihre politische
Umsetzung schaut. Aus einer Kritik an den grundlegenden Annahmen der Gleichheits- und
Differenzansätze entwickelt die Verfasserin die Grundgedanken ethnomethodologisch-konstruktivistischer und diskurstheoretisch-dekonstruktivistischer Ansätze. Konstruktivismus und
Dekonstruktivismus stellen, so wird deutlich, einen Paradigmenwechsel im Feminismus dar.
Abschließend wird ein Ausblick auf die Perspektiven gegeben, die mit den verschiedenen erkenntnistheoretischen Konzepten des Feminismus verbunden sind. (ICE2)
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
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[47-L] Werlhof, Claudia von; Mulack, Christa; Meier-Seethaler, Carola; Göttner-Abendroth,
Heide; Spretnak, Charlene; Marler, Joan; Derungs, Kurt (Hrsg.):
Die Diskriminierung der Matriarchatsforschung: eine moderne Hexenjagd, Bern: ed. amalia
2003, 156 S., ISBN: 3-905581-21-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2006.10095)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Claudia von Werlhof: Gewalt und Geschlecht (13-33); Carola Meier-Seethaler: Die systematische Verunglimpfung der Matriarchatsforschung (34-40); Christa
Mulack: Die Matriarchatsforschung in der Diskussion - eine Verteidigung (41-62); Heide
Göttner-Abendroth: 'Verhindert sie mit allen Mitteln!' Die Diskriminierung der modernen
Matriarchatsforschung und die praktischen Folgen (63-87); Charlene Spretnak: Die wissenschaftspolitische Kampagne gegen Marija Gimbutas (88-108); Joan Marler: Der Mythos vom
ewigen Patriarchat. Eine kritische Antwort auf Cynthia Ellers: 'Der Mythos von der matriarchalen Frühgeschichte' (109-129); Kurt Derungs: Matriarchatsforschung und Diskriminierungsspirale (130-140).
[48-L] Werlhof, Claudia von:
Keine Kapitalismus-Kritik ohne Patriarchats-Kritik!: warum die Linke keine Alternative ist,
in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26/2006, H. 50, S. 99-111 (Standort: FES
Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: "Seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre ist mit der neuen Frauenbewegung auch eine
Frauenforschung entstanden, die die Grundlagen nicht nur der rechten, sondern auch der linken Politik sowie der neuzeitlichen Wissenschaft insgesamt infrage gestellt hat (siehe u.a.
Mies 1978, 1988; Werlhof, v./ Bennholdt-Thomsen/ Mies 1983; Werlhof, v. 1978, 1985).
Schon bald danach fingen bereits die für alle sozialen Bewegungen charakteristischen Spaltungen an. So kam es zur politischen Spaltung in 'linke' und 'feministische' Frauen (Werlhof,
v. 1983), und in den 80er Jahren begann eine sogenannte Geschlechter- bzw. 'Gender'- Forschung, die aus den USA importiert wurde, die feministische Forschung fast überall zu verdrängen. Es trat eine Ent-Politisierung in Frauenbewegung und -forschung ein. Dabei waren
Frauen nun in Wissenschaft und Politik nicht weniger präsent. Es war sogar das Gegenteil der
Fall. Aber die Brisanz und Radikalität ihrer Fragestellungen und Erkenntnisse waren plötzlich
vom Tisch, als hätte es sie nie gegeben (Bell/ Klein 1996; Werlhof, v. 2003). Mit der sogenannten 'Globalisierung' ist inzwischen überall eine derart rapide Verschlechterung der Lebensverhältnisse für die meisten Menschen auf der Welt eingetreten (Mies/ Werlhof, v. 1998),
dass es geradezu unerklärlich erscheint, warum Politik und Wissenschaft dieser Tatsache in
ihren Analysen, inklusive diejenige der meisten Frauen, nicht Rechnung getragen hat. Dabei
waren die 'richtigen' Fragen längst gestellt und die Erkenntnisse soweit fortgeschritten, dass
einer Analyse der Situation und einer Diskussion wirklicher Alternativen, ja deren Inangriffnahme, nichts mehr im Wege stand. Vermutlich ist genau deshalb die Gegenbewegung zu
Frauenbewegung und feministischer Forschung inszeniert worden. Im Folgenden werde ich
daher die Frage zu klären versuchen, warum die Linke im Gegensatz zu ihrer Rhetorik keine
Alternative zu dem System, in dem wir leben, anstrebt, ja gar nicht anstreben kann." (Textauszug)
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1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung
[49-L] Wetterer, Angelika:
Ordentlich in Unordnung?: Widersprüche im sozialen Wandel der Geschlechterverhältnisse,
in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 31/2006, H. 4, S. 5-22 (Standort: USB Köln(38)-XH02528; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In den aktuellen Diskussionen um die Modernisierung des Geschlechterverhältnisses
spielt die von Bettina Heintz & Eva Nadai entwickelte De-Institutionalisierungs-These eine
zentrale Rolle, der zu Folge es in den letzten Jahrzehnten zu einer grundlegenden Umstellung
in den Reproduktionsmechanismen geschlechtlicher Differenzierungen gekommen und Geschlecht von einem Ordnungs- zu einem Un-Ordnungsprinzip geworden sei. Der folgende
Beitrag konfrontiert diese These mit den Ergebnissen des DFG-Forschungsschwerpunkts
'Professionalisierung, Organisation und Geschlecht' (1998-2004) und verfolgt dabei zwei Fragestellungen: (1) In welchen professionellen und/oder organisationalen Kontexten lässt sich
gegenwärtig eine Erosion, in welchen eine wie auch immer modifizierte Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen und Asymmetrien beobachten? (2) Welche Entwicklungstendenzen und Widerspruchskonstellationen werden sichtbar, wenn man das alltagsweltliche
Geschlechterwissen der professionals, die Interaktion in Organisationen und die eng mit dem
Geschlechterverhältnis verknüpften Geschlechterarrangements gleichermaßen in die Analyse
einbezieht? Im Fortgang der Argumentation wird deutlich, dass es zwar zu einer rhetorischen
Modernisierung des diskursiven Geschlechterwissens der professionals gekommen ist, dass in
der sozialen Praxis jedoch vielfach jene Reproduktionsmechanismen geschlechtlicher Differenzierungen fortbestehen, die für Heintz & Nadai der Vergangenheit angehören." (Autorenreferat)
[50-L] Wilchins, Riki:
Gender Theory: eine Einführung, Berlin: Querverl. 2006, 187 S., ISBN: 3-89656-130-8 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-SOZo320w667)
INHALT: Die Verfasserin legt Überlegungen zu einer Gender-Theorie vor, in deren Mittelpunkt
Homosexualität, Queer Theory und Transgender stehen. Sie formuliert Rechte für Frauen,
Homosexuelle und Transgenders und greift Überlegungen von Derrida, Foucault und Butler
auf. Sie kritisiert die Praxis von Intersexgenitalverstümmelungen, problematisiert dichotome
Vorstellungen von Sexualität und benennt Schwachstellen des Postmodernismus. Abschließend werden die Ziele der Gender-Rechtsbewegung "GenderPAC" dargestellt. (ICE)
[51-L] Wisotzki, Simone:
Gender und Frieden: Plädoyer für einen Dialog über Differenzen, in: Egbert Jahn, Sabine Fischer, Astrid Sahm (Hrsg.): Die Zukunft des Friedens : Bd. 2, Die Friedens- und Konfliktforschung aus der Perspektive der jüngeren Generationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,
2005, S. 111-129, ISBN: 3-531-14142-2 (Standort: UB Bonn(5)-2003/3388(2))
INHALT: "Die Autorin entwickelt in ihrem Beitrag einen feministischen Friedensbegriff. Sie
verknüpft die Gender-Perspektive mit dem im mainstream der Friedens- und Konfliktforschung seit einigen Jahren in die Kritik geratenen Begriff des 'positiven Frieden' nach Johann
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Galtung und beschreibt Frieden als einen Prozess hin zur Realisierung geschlechteregalitärer
Verhältnisse." (Autorenreferat)
[52-L] Wobbe, Theresa:
Stabilität und Dynamik des Geschlechts in der modernen Gesellschaft: Die soziologische
Perspektive, in: Hadumod Bußmann, Renate Hof (Hrsg.): Genus : Geschlechterforschung/ Gender
studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften ; ein Handbuch, Stuttgart: Kröner, 2005, S. 444481, ISBN: 3-520-82201-6 (Standort: USB Köln(38)-32A9906)
INHALT: Der Überblicksartikel zum Forschungsstand der soziologischen Geschlechterforschung
zeigt, dass das Geschlecht als Strukturkategorie des Sozialen relativ unbeeinflusst vom sozialen Wandel ungebrochen wirksam ist. Aufgrund der Ungleichzeitigkeit von Produktion und
Reproduktion ist es als Grundstrukturierung des Sozialen weiterhin ordnungsstiftend. Auch
der Aufbau von Interaktionen erfolgt über das Geschlecht als "Superschema" der sozialen
Wahrnehmung. Menschen können demnach kaum interagieren, ohne das Geschlecht der anderen Person zu bestimmen, d. h. die Geschlechtszugehörigkeit wird in Interaktionen ständig
als Ordnungskategorie verwendet. Geschlecht als Analysekategorie der Soziologie und als ein
spezifischer Forschungsgegenstand der Geschlechtersoziologie fungiert auf unterschiedlichen Ebenen. Es wird auf den folgenden Ebenen abgehandelt: (1) Geschlecht ist eine kognitive Kategorie, die unsere Wahrnehmung des Sozialen formt. Das Geschlecht existiert aber
nicht nur als ein Klassifikationsinstrument in den Köpfen, sondern wird auch im praktischen
Handeln erzeugt und reproduziert. In diesem Sinne ist es (2) ein Effekt von Interaktion und
Kommunikation. Das Geschlecht wird (3) als eine Kategorie der Sozialstruktur aufgefasst, also als ein strukturell verfestigter Ordnungsfaktor. Diese drei Ebenen rücken jeweils verschiedene Ausschnitte und Dimensionen des Geschlechterverhältnisses in den Focus, und sie markieren unterschiedliche theoretische Perspektiven. (ICA2)
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft
[53-F] Auth, Diana, Dr. (Bearbeitung); Holland-Cunz, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung):
Demographischer Wandel, Geschlechterverhältnis und Pflegearbeit
INHALT: Vergleichsstudie zum Wandel von Geschlechterarrangements in der Pflege und Zukunftsperspektiven einer geschlechtergerechten Verteilung von Pflegearbeit im Kontext des
demographischen Wandels. ZEITRAUM: ca. 1990-2005
METHODE: Ländervergleichsstudie; feministische Wohlfahrtsstaatsforschung; Wandel von
Geschlechterarrangements (Wechselwirkung zwischen kulturellen, institutionellen und ökonomischen Faktoren) DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Sekundärliteratur). Qualitatives Interview (Experten, Expertinnen). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (demographischer Wandel, Pflegearbeit).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Auth, Diana; Holland-Cunz, Barbara (Hrsg.): Grenzen der Bevölkerungspolitik: Strategien und Diskurse demographischer Steuerung. Opladen: Leske u.
Budrich 2006. ISBN 3-86649-047-X.+++Auth, Diana: Pronatalistischer Aktionismus: von der
bevölkerungspolitischen Instrumentalisierung und Ökonomisierung der Familienpolitik in
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2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft
Deutschland. in: Auth, Diana; Holland-Cunz, Barbara (Hrsg.): Grenzen der Bevölkerungspolitik: Strategien und Diskurse demographischer Steuerung. Opladen: Leske u. Budrich 2006.
ISBN 3-86649-047-X.+++Auth, Diana; Holland-Cunz, Barbara: Alarmismus und Aktionismus: Diskurs und Politik zum demographischen Wandel in Deutschland. in: Ministerium für
Generationen, Frauen, Familie und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Demografischer Wandel. Werte einer geschlechtergerechten Stadt. Düsseldorf 2006 (erscheint
im 2. Halbjahr).+++Auth, Diana: Wohlfahrtsstaat, Geschlechterverhältnis und Pflegearbeit.
in: Degener, Ursula; Rosenzweig, Beate (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit:
feministische Analysen und Perspektiven. Politik und Geschlecht, Bd. 18. Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2006, S. 341-358. ISBN 3-531-15055-3.+++Auth, Diana: Frauenarbeit
in einer alternden Gesellschaft: eine Skizze des Arbeitsbereichs Pflege. in: Ruhl, Kathrin;
Schneider, Jan; Träger, Jutta; Wiesner, Claudia (Hrsg.): Demokratisches Regieren und politische Kultur: post-staatlich, post-parlamentarisch, post-patriarchal? Politik, Gemeinschaft und
Gesellschaft in einer globalisierten Welt, Bd. 4 Münster: Lit-Verl. 2006, S. 291-304. ISBN 38258-9396-0.+++Auth, Diana: Die alternde Gesellschaft: bessere Arbeitsmarktperspektiven
für Frauen? In: Breit, Gotthard (Hrsg.): Die alternde Gesellschaft: eine Einführung. UniStudien Politik. Schwalbach/ Ts.: Wochenschau-Verl. 2005, S. 53-71. ISBN 3-89974-201-X.
ART: Habilitation BEGINN: 2004-07 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Frauenforschung (Karl-Glöckner-Str.
21 E, 35394 Gießen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0641-99-23135)
[54-L] Baer, Susanne; Kühl, Jutta; Markard, Nora:
Gender Mainstreaming und Menschenrechte: Chancen einer Strategie, in: Zeitschrift für
Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23/2005, H. 4, S. 3-13 (Standort: USB Köln(38)FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Menschenrechte sind - zumindest ihrem Anspruch nach - universell, sie gelten für
Menschen jeden Geschlechts, jeder Herkunft, jeder Lebensweise. Sie schützen gerade die Unterschiedlichkeit der Menschen in Anerkennung der je individuellen Würde (vgl. Baer 2005).
Gerade deshalb muss sich auch die Menschenrechtspraxis mit Problemen der Stereotypisierung auseinander setzen. Hier liegen entscheidende Chancen des Gender Mainstreaming.
Gender Mainstreaming (GM) ist eine Strategie, um gesellschaftliche Akteure und Akteurinnen zu befähigen, durchgängig gleichstellungsorientiert zu handeln. Diese Strategie verfolgt
also einen Befähigungsansatz, um Gleichstellungsorientierung als Querschnittsaufgabe zu
verankern. Die Herausforderungen bei der Umsetzung dieser Strategie liegen darin, Stereotype durch Gender-Kompetenz zu ersetzen. Wie dies funktionieren kann, lässt sich am Beispiel
der Menschenrechtspolitik zeigen." (Textauszug)
[55-F] Berendt, Ulrike, Prof.Dr.; Heidenfelder, Tanja, Dipl.-Soz.Wiss.; Baltes, Alexandra, Dipl.Päd.; Bäumer, Jürgen (Bearbeitung):
Analyse von Politiken, Arbeitsansätzen, Arbeitsfeldern und Handlungsformen bei der Verhinderung und Bekämpfung von Wohnungslosigkeit bei Frauen in den europäischen Nachbarländern: die Rolle des Gender Mainstreaming Prinzips
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2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft
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INHALT: Gutachten zur Vorbereitung einer internationalen Fachtagung zum Thema. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER:
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,
Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg)
KONTAKT: Berendt, Ulrike (Prof.Dr. Tel. 0203-379-2576, Fax: 0203-379-1776,
e-mail: ulrike.berendt@uni-duisburg-essen.de)
[56-F] Berendt, Ulrike, Prof.Dr.; Koch-Baumgarten, Sigrid, Priv.Doz. Dr.; Vassilopoulou, Joana,
Dipl.-Soz.Wiss.; Frieburg, Carsten, Dipl.-Soz.Wiss.; Baltes, Alexandra, Dipl.-Päd.; Bäumer, Jürgen; Sprenger, Marcus (Bearbeitung):
Diskriminierung und Antidiskriminierung - Diversity, Gender Mainstreaming und Gleichstellungspolitik. Wissenschaftlicher Forschungsstand und Forschungsbedarf
INHALT: keine Angaben
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER:
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,
Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)
KONTAKT: Berendt, Ulrike (Prof.Dr. Tel. 0203-379-2576, Fax: 0203-379-1776,
e-mail: ulrike.berendt@uni-duisburg-essen.de)
[57-L] Bereswill, Mechthild:
Geschlecht als Humanressource: Geschlechterpolitik zwischen Gleichheitsansprüchen und
Ökonomisierung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München.
Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2303-2311, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Die Visionen von Frauenbewegungen zielen auf grundlegende gesellschaftliche Veränderungen: Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis sollen aufgehoben und das Herrschaftsverhältnis zwischen Männern und Frauen nicht nur herausgefordert, es soll beseitigt
werden. Vor diesem Hintergrund haben sich verschiedene 'Politikender Gleichheit' etabliert,
die einen Wandel im Geschlechterverhältnis befördern sollen. Diese Institutionalisierung von
Frauen- und Geschlechterpolitik ist von jeher feministischer Kritik unterzogen worden, was
auch aktuell für das auf europäischer und auf nationaler Ebene implementierte Konzept des
'Gender Mainstreaming' zu beobachten ist. Unterschiedliche Kritiken richten sich dabei auf
die zunehmende Ökonomisierung auch von Geschlechterpolitik, wenn in den Geschlechtergerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit und die betriebswirtschaftliche Logik der Qualitätssicherung unmittelbar miteinander verknüpft werden. Welchen Bedeutungswandel erfährt eine Kategorie wie Geschlecht, wenn sie zunehmend als eine Humanressource für wirtschaftliche Interessen und Entwicklungen begriffen wird? Wie wird die komplexe Kategorie Geschlecht
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gegenwärtig in weit reichende Analyse- und Handlungskonzepte des Gender Mainstreaming
übersetzt? Welchen Bedeutungswandel erfährt dabei der gesellschaftskritische Gehalt soziologischer Frauen- und Geschlechterforschung? Diese Fragen werden anhand der Analyse von
Kernaussagen und Schlüsselkonzepten des Gender Mainstreaming diskutiert (Genderkompetenz, Genderwissen, Gendertrainings), deren Ambivalenz herausgearbeitet wird: zwischen der
fraglosen Passförmigkeitin die Logik des marktbezogenen Individualismus und einem fortdauernden Streben nach Wandel im Geschlechterverhältnis und damit nach Gleichheit." (Autorenreferat)
[58-L] Bock, Stephanie; Matthies, Hildegard; Riegraf, Birgit; Zimmermann, Karin:
Wissenskommunikation im Kontext von Gender Mainstreaming: konzeptionelle Überlegungen und Beispiele aus Kommunalverwaltungen, in: Sylke Ernst, Jasmin Warwas, Edit KirschAuwärter (Hrsg.): Wissenstransform : Wissensmanagement in gleichstellungsorientierten Netzwerken, Münster: Lit Verl., 2005, S. 172-190, ISBN: 3-8258-8553-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/
3658)
INHALT: "Mit der Einführung von Gender Mainstreaming in der Bundesrepublik Deutschland
müssen alle Entscheidungsprozesse in Politik und öffentlicher Verwaltung darauf hin überprüft werden, ob sie soziale Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern berücksichtigen. Dadurch erweitert sich das thematische Spektrum bisheriger Chancengleichheits- bzw. Gleichstellungspolitik und die Zahl der involvierten Akteur/e/innen steigt. Zugleich erhöhen sich die
Anforderungen an die Selbstreflexivität der Beteiligten und an die Selbstbeobachtung von
Organisationen. Da Gender Mainstreaming auf die Veränderung von Entscheidungsprozessen
in Organisationen wie Verwaltungen oder Unternehmen zielt, werden neue Formen des Lernens, der Wissenskommunikation und -vermittlung erforderlich. Es stellen sich vor allem
zwei Fragen. Erstens: Wie kann eine kontinuierliche Vermittlung zwischen wissenschaftlichem Genderwissen und dem in den unterschiedlichen Praxisfeldern vorhandenen Fachwissen geleistet werden? Zweitens: Wie kann sichergestellt werden, dass dieses neue Wissen in
den Katalog der handlungsleitenden Regeln von Organisationen aufgenommen wird? In dem
Beitrag wird die Relevanz dieser Fragen für eine erfolgreiche Implementation von Gender
Mainstreaming diskutiert. Wie an der bisher erfolgten Implementation in deutschen Kommunalverwaltungen gezeigt werden kann, ist die Umsetzungspraxis von den damit verbundenen
Anforderungen noch weit entfernt." (Autorenreferat)
[59-F] Bohne, Sabine, Dipl.-Päd.; Hauptmeyer, Katrin; Kanne, Astrid; Demandt, Ulrike; Schippers, Nicole (Bearbeitung); Hagemann-White, Carol, Prof.Dr. (Leitung):
Versorgungsbedarf und Anforderungen an Professionelle im Gesundheitswesen im Problembereich Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Expertise für die Enquêtekommission "Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen"
INHALT: Das Gesundheitswesen in Deutschland ist bislang in die Anstrengungen um Prävention,
Intervention und Heilung bei Gewalt im Geschlechterverhältnis zu wenig eingebunden. Damit
zusammenhängend ist der Wissensstand über Zusammenhänge zwischen Gewalt und Gesundheitsproblemen hierzulande bruchstückhaft und findet in Anamnese, Diagnostik und Behandlung der Professionellen im Gesundheitswesen immer noch wenig Beachtung. Neben
den individuellen Folgen für Betroffene hat Gewalt gegen Frauen und Mädchen ernorme Fol-
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gekosten, insbesondere für das Gesundheitssystem. Vor diesem Hintergrund gab die Enquêtekommission "Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in NRW" bei der Forschungsgruppe Frauenforschung der Universität Osnabrück eine Studie zur Analyse des Versorgungsbedarfs von Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, sowie zur Untersuchung von Wegen der Implementierung diesbezüglicher Kenntnisse in die Arbeitsroutine
der Professionellen im Gesundheitswesen in Auftrag. Ziel dieser Studie ist es, Zusammenhänge zwischen Gewalterfahrungen und gesundheitlichen Problemen, Konsequenzen für die
Behandelnden, identifizierbare Defizite, Bedarfe und Empfehlungen für eine verbesserte gesundheitliche Versorgung gewaltbetroffener Frauen und Mädchen und strategische Umsetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Hierfür wurden im Auftrag explizit Fragestellungen formuliert, die es im Rahmen der Studie zu bearbeiten galt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein Westfalen
METHODE: Literaturrecherche: Um die Zusammenhänge zwischen Gewalterfahrungen und gesundheitlichen Problemen aufzuzeigen, erfolgte eine umfassende Sichtung der deutschen und
internationalen Literatur. Hier konnte auf die im Forschungsschwerpunkt an der Universität
Osnabrück aufgebauten umfangreichen Material- und Literatursammlung zu Gewalt gegen
Frauen und Mädchen sowie zu Frauengesundheitsfragen zurückgegriffen werden. Diese Datenbanken wurden durch systematische Internet-Recherche mit neuerer Literatur ergänzt und
in Form einer Synopse systematisiert. Aus dieser umfassenden Literatur sowie aus Praxiserfahrungen im In- und Ausland können Konsequenzen für das ärztliche, pflegerische und psychotherapeutische Handeln und Empfehlungen für Standards abgeleitet werden. ExpertInnenbefragung: Um Defizite und Barrieren zu identifizieren, die einer angemessenen Behandlung
im Wege stehen, wurde neben der Auswertung der Literatur eine ExpertInnenbefragung
durchgeführt. Für die Auswahl der Expertinnen konnte auf schon bestehende Adressendateien
und Datenpools zurückgegriffen werden. Befragt wurden 29 Fachkräfte der unterschiedlichen
Professionen, die überwiegend selbst an der Versorgung von Mädchen und Frauen beteiligt
sind und dort mit den gesundheitlichen Folgen von Gewalt zu tun haben. Diese ExpertInnen
sind besonders gut in der Lage, spezifisch für das deutsche Gesundheitswesen Defizite und
Hindernisse zu einer besseren Versorgung zu benennen. Gleichzeitig können sie Anregungen
und Einschätzungen zu praktikablen und sinnvollen Empfehlungen für Standards nennen. Die
ExpertInnenbefragung erfolgte in einem Zeitraum von drei Monaten im Rahmen von persönlichen und telefonischen Gesprächen. Der hierfür erarbeitete Interviewleitfaden bezog sich
auf einige in der Auftraggebung formulierte Fragestellungen. Die Interviews wurden in Anlehnung an den methodischen Leitlinien von Meuser und Nagel (1997) inhaltlich vollständig
aber in sinnvoller Verdichtung paraphrasiert, um das Expertinwissen geordnet nach thematischen Einheiten aufzubereiten. Bei derartigen Interviews sind die Gesprächspartner nicht in
ihrer persönlichen Lebensgeschichte sondern mit ihrem Betriebs- und Kontextwissen gefragt.
Die Auswertung dient dazu, Themen, Aussagen und Praxisbeispiele für die weiteren Arbeitschritte zu gewinnen; als Zwischenergebnis wurde jeweils eine Zusammenfassung der Kernaussagen erarbeitet. Fachtagung: Hauptanliegen der Expertise war es, Wege aufzuzeigen, wie
Verbesserungen für gewaltbetroffene Frauen im Rahmen der gesundheitlichen Regelversorgung praktisch wirksam in Gang gesetzt werden können. Hierbei ging es nicht um Ideale und
Zielvorstellungen, sondern um die Identifizierung von Ansatzpunkte, an denen Veränderungsprozesse beginnen können. Dazu wurde als weiterer Arbeitschritt, und zugleich als Prototyp für künftige Umsetzungsstrategien, ein Implementationsworkshop mit AkteurInnen im
Gesundheitswesen konzipiert, durchgeführt und ausgewertet. Als Fachtagung zum Thema
fand die Veranstaltung in Kooperation mit der Bundeskoordination Frauengesundheit im Oktober 2002 in Bielefeld statt. Zur Fachtagung wurden vorrangig AkteurInnen aus Institutionen
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des Gesundheitswesens und VertreterInnen von Berufsverbänden eingeladen; Expertinnen
mit spezifischen Zielgruppenkenntnissen wurden für Impulsreferate und Moderation hinzugezogen. Ziel dieser Tagung war, diesen Personenkreis, der sehr genaue Kenntnis der institutionellen Strukturen und ihrer Funktionsweise an ihrem jeweils konkreten Standort hat, unter
einander ins Gespräch darüber zu bringen, was sie für machbar und effektiv halten würden.
Die Fachtagung war auf drei Bereiche der Gewalt und der Gewaltfolgen fokussiert: auf sexuelle Gewalt im Sinne von Vergewaltigung und Nötigung; auf häusliche Gewalt oder Misshandlung im Zusammenleben; und auf frühe sexuelle Traumatisierung mit längerfristigen
Wirkungen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hagemann-White, Carol;
Bohne, Sabine; Hauptmeyer, Katrin; Kanne, Astrid; Demandt, Ulrike; Schippers, Nicole:
Versorgungsbedarf und Anforderungen an Professionelle im Gesundheitswesen im Problembereich Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Expertise für die Enquêtekommission "Zukunft
einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen". Osnabrück 2003, 100
S.
ART: Auftragsforschung; Gutachten ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: Land NordrheinWestfalen Landtag Enquête-Kommission "Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in NRW" FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Politikwissenschaft (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück)
KONTAKT: Schippers, Nicole (Tel. 04161-559638, e-mail: nschippe@uni-osnabrueck.de)
[60-L] Buchmayr, Maria:
Gender Mainstreaming in Oberösterreichs Regionen, (Linzer Schriften zur Frauenforschung,
Bd. 31), Linz: Trauner 2005, 322 S., ISBN: 3-85487-841-9 (Standort: SB München(12)2005.43074)
INHALT: "Für eine Regionalentwicklung, welche die Anliegen von Frauen berücksichtigt und die
strukturelle Benachteiligungen und Erschwernisse für in der Region lebende Frauen abbaut,
ist der Einbezug von direkt vor Ort lebenden Frauen im Sinne von Gender Mainstreaming unerlässlich." In einer qualitativen Untersuchung wurden 180 Frauen aller oberösterreichischen
Regionen zu den folgenden Themenblöcken befragt:Infrastruktur/ Mobilität/ Verkehrssituation Wirtschaftsstruktur, Familienstruktur/ Reproduktionsarbeit/ Kinderbetreuung, Erwerbsarbeit, Landwirtschaft/Bäuerinnen/ Umweltpolitik, Ausbildung/ Weiterbildung, Soziales Umfeld/ Soziales Netz, Freizeit/ Kultur/ Kirche und Gemeindepolitik. " Auf Basis dieser empirischen Grundlage lässt sich ein Leitbild für Regionen erstellen, das dem Prinzip Gender
Mainstreaming gerecht wird. Eine entscheidende Rolle für die Gestaltung des Alltags spielen
das Umfeld und der Lebensraum, in dem Frauen leben, das heißt die Region, ob diese ländlich oder städtisch definiert ist, und die spezifische Wohngemeinde. Wesentliche Faktoren im
Bereich der individuellen Lebensführung sind das Verständnis der Frauen gegenüber Geschlechterrollen und traditioneller Wertehaltungen sowie das Verhältnis von Wunsch und
Wirklichkeit innerfamiliärer Arbeitsteilung. Diese vielfältigen und breit gefächerten Betrachtungsweisen spiegeln die Heterogenität der Frauen in Oberösterreich wider. 'Die Frauen
schlechthin' existieren nicht, die Bedürfnisse, Forderungen und Wünsche von Frauen sind jeweils im individuellen Lebensumfeld zu betrachten und lassen sich nicht in Schemata pressen, die als die allgemein weiblichen gelten. Strukturelle Benachteiligungen, denen Frauen
tagtäglich unterliegen, existieren sowohl für Frauen, die auf dem Land leben als auch für jene,
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die in der Stadt leben. Diese sind in der Zweiteilung der Gesellschaft zu sehen, in der traditionellen Rollenaufteilung zwischen Frauen und Männern, die sich in allen Lebensbereichen
manifestiert." (HS2)
[61-F] Burkhardt, Anke, Dr. (Bearbeitung):
Förderung der Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft in Mittel- und Osteuropa Gender equality in a wider Europe
INHALT: Die EU-Kommission hat im Oktober 2002 die Expertinnengruppe Enwise ("Enlarge
Women In Science To East") (http://europa.eu.int/comm/research/science-society/women/
enwise/index_en.html ) eingerichtet. Aufgabe war es, Empfehlungen für die Kommission sowie die nationalen politischen Gremien und wissenschaftlichen Institutionen zu erarbeiten,
deren Umsetzung eine bessere Partizipation der Wissenschaftlerinnen aus Mittel- und Osteuropa und den Baltischen Staaten an der Europäischen Forschung und eine verstärkte Teilnahme an Projekten des 6. Forschungsrahmenprogramms (2002-2006) ermöglicht. Anke
Burkhardt wurde in die Expertinnengruppe berufen, um ihre Erfahrungen mit der Transformation des ostdeutschen Hochschulwesens nach der Wiedervereinigung beratend in die Diskussion einzubringen. Die Expertinnengruppe hat im Ergebnis ihrer Arbeit den Abschlussbericht "Waste of talents: turning private struggles into a public issue. Women and Science in
the Enwise countries" vorgelegt.
VERÖFFENTLICHUNGEN: European Commission (Hrsg.): Enwise expert group on women
scientists in the Eastern and Central European countries and in the Baltic States: waste of talents: turning private struggle into a public issue. Women and Science in the Enwise countries.
Brüssel 2004. ARBEITSPAPIERE: Waste of talents: turning private struggles into a public issue. Women and Science in the Enwise countries. Siehe unter: http://ec.europa.eu/research/
science-society/women/enwise/pdf/enwise-report_2.pdf . 179 S.+++Zusammenfassung. Siehe
unter: http://www.hof.uni-halle.de/cms/download.php?id=51 .+++Degen, Brigitte: Rückblick
auf das Enwise-Projekt. Vortrag auf der Enwise valorisation Conference: Enlarging Europe
with/ for Women Scientists am 9./10.9.2004 in Tallinn, Estland. Siehe unter: http:// www.
hof.uni-halle.de/cms/download.php?id=55.+++Ein chronologischer tabellarischer Überblick
zu gleichstellungspolitischen EU-Aktivitäten mit Schwerpunkt Hochschule und Wissenschaft
einschließlich Angaben zu Quellen und ausgewählten Links. Siehe unter: http:// www.hof.
uni-halle.de/cms/download.php?id=67 .
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Universität Halle-Wittenberg (Collegienstr. 62, 06886 Wittenberg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03491-466151, e-mail: anke.burkhardt@hof.uni-halle.de)
[62-F] Busche, Susanne; Tigges, Anja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Bührmann, Andrea D., PD Dr.
(Leitung):
Die Implementierung der Geschlechterforschung an deutschsprachigen Hochschulen
INHALT: Seit Mitte der 1980er Jahre sind - unterstützt von staatlichen Förderprogrammen - an
vielen bundesdeutschen Hochschulen zunehmende Professionalisierungs- und Institutionalisierungstendenzen der Geschlechterforschung festzustellen. Mit Blick darauf stellt sich nun
die Frage: Wie können die bestehenden und noch einzurichtenden Studienmöglichkeiten der
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Geschlechterforschung angesichts der im Zuge des so genannten Bologna-Prozesses anstehenden Akkreditierungsprozesse nachhaltig implementiert werden? Diese Frage wird in dem
Forschungsprojekt ausgehend von der folgenden Arbeitshypothese erforscht: Eine nachhaltige Implementierung von Studienmöglichkeiten im Allgemeinen und im Besonderen im Bereich der Geschlechterforschung ist von den konkreten Aushandlungsprozessen in den Hochschulen selbst abhängig. Deshalb gilt es diese lokalen Praxen, die durch feldspezifische Traditionen, Logiken aber auch Hierarchien (vor-)strukturiert werden, ebenso wie die Denk-,
Wahrnehmungs- und Handlungsmuster der beteiligten Akteure und Akteurinnen zu erforschen. Eine besondere Rolle spielen hier die Koordinierenden solcher Studienmöglichkeiten:
Denn zumeist verfügen sie über ein umfassendes Wissen in Bezug auf die Lehre und die Forschung der Geschlechterforschung im nationalen und vielfach internationalen Rahmen, aber
auch über 'intime' Kenntnisse über die spezifischen lokalen Praxen an 'ihren' Hochschulen.
Zugleich laufen bei ihnen wichtige Informationen über die feldspezifischen Traditionen, Logiken aber auch Hierarchien, die wichtig sein können für die Implementierung der Geschlechterforschung, zusammen und strukturieren so ihre Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster. Diese wiederum wirken auf die konkreten Aushandlungsprozesse vor Ort ein. Mit
Blick auf die hier unterstellte Relevanz dieser Akteursebene sollen die Koordinierenden des
Studiums der Geschlechterforschung per Expert-/inneninterviews befragt werden. Zur Zeit
wird der aktuelle Forschungsstand zu einigen Teilaspekten der gegenwärtig im EU-Raum anstehenden Akkreditierungsprozesse recherchiert. Die zentralen Fragestellungen für diese Literaturrecherche sind: Welche Studien existieren zu den anstehenden Akkreditierungsprozessen
an bundesdeutschen Hochschulen? Sind bereits Erfahrungen aus anderen EU-Staaten aufgearbeitet? Welche Perspektiven ergeben sich für die Frauen- und Geschlechterforschung im
Zuge der anstehenden Akkreditierungsprozesse? Welche Untersuchungen/ Erfahrungsberichte liegen zur nachhaltigen Implementierung von neuen (modularisierten) Studienmöglichkeiten vor? Existieren bereits Studien zur nachhaltigen Implementierung der Studienmöglichkeiten im Bereich der Geschlechterforschung? Welche Forschungsergebnisse liegen in Bezug
auf die Hochschule als 'gendered institution' vor? Erste internationale Forschungskontakte in
den USA, der Schweiz und der EU sind geknüpft.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. Sekundäranalyse von Aggregatdaten.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: 'Die Disziplinierung eines
Studiums - Möglichkeiten und Risiken der Implementierung eines Kernstudiums Frauen- und
Geschlechterforschung'. 2. und 3. Folgetagung 'Geschlechterstudien im deutschsprachigen
Raum...'. 2004/2005.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut
für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509,
e-mail: abuehrmann@fb12.uni-dortmund.de)
[63-L] Cacioppo, Britta (Hrsg.):
Machbarkeitswahn und scheinbare Freiheiten: feministische Kritik an Gen- und Reproduktionstechniken, Wien: AUF-Ed., Verl. Der Apfel 2004, 96 S., ISBN: 3-9501896-2-9 (Standort:
SB München(12)-2006.25588)
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INHALT: "Was früher eine Zeugung war, ist jetzt eine käufliche High-Tech-Serviceleistung, bei
der die erwartete Ware Kind perfekt zu sein hat. Diese Textsammlung soll die Entwicklungen
der neuen Technologien und die dazu aufkommenden Diskurse um feministische Aspekte und
Einschätzungen bereichern. Was bedeutet Selbstbestimmung, Freiwilligkeit bzw. Individualisierung der Verantwortung? Bei dieser Debatte ist eine genaue Unterscheidung zwischen
christlich-religiösem Lebensschutz und säkularer Kritik an patriarchalen Enteignungen des
Körpers notwendig, um nicht zwischen der Forderung nach liberaler Forschungsfreiheit und
der kirchlichen Abtreibungskritik unsichtbar zu bleiben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Britta Cacioppo: Vorwort: (5-7); Brigitte Ratzer: Vorsicht, Bioethik? (9-14); Aurelia
Weikert: Wer bestimmt selbst? (15-26); Sabine Kock: And this is number one, and the fun
has just begun (27-35); Britta Cacioppo: Wem nützt die Reproduktionsmedizin? (36-39);
Britta Cacioppo: Ein kurzer historischer Rückblick (40-41); Lisbeth N Trallori: "Nieder mit
dem Technopatriarchat!" (42-54); Christina von Braun: Das heilige Gen (55-62); Britta Cacioppo: Peanuts am Rande des Machtdiskurses (63-66); Birgit Primig-Eisner: Behinderten- und
Frauenpolitik: immerwährende Gegensätze? (67-71); Gerlinde Mauerer: Wissen vom Körper,
Körperbegriff und rechtsfreier Raum (72-82); Eva Lachkovics: Of Rice And Women (83-92).
[64-L] Cornelißen, Waltraud:
Kontroversen um Kinder, Küche, Karriere: Geschlechterdebatten in Deutschland: eine Zwischenbilanz, in: DJI Bulletin, 2006, H. 2 = H. 75, S. 6-11
(URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull75_d/DJIB_75.pdf)
INHALT: "Was hat sich für Frauen in den letzten Jahrzehnten verändert? Welche Debatten wurden geführt, um was wurde gestritten? Was haben die Frauen erreicht, was ist noch bitter nötig? Inwieweit ist eine Befreiung von Abhängigkeit sowie Gleichstellung gelungen? Wie hat
sich der Blick der Frauen- und Geschlechterforschung auf die Geschlechterverhältnisse verändert? Was kann die Forschung heute tun, um notwendige Veränderungen voranzubringen?
Im Folgenden wird die Entwicklung von Geschlechterdebatten in Deutschland skizziert. Ferner werden drängende Fragen benannt, die in Deutschland noch immer keine Antwort gefunden haben." (Autorenreferat)
[65-L] Dackweiler, Regina-Maria:
Reproduktives Handeln im Kontext wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime, in: Peter A.
Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der
Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 81-107, ISBN: 3-59338194-X
INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet aus einer feministischen Perspektive den geschlechterpolitischen Diskurs zur Steuerbarkeit der Geburtenzahlen. Hierbei geht die Autorin von der Annahme aus, dass jenseits biologischer Voraussetzungen der Entschluss, ein Kind oder Kinder zu haben, eingelassen ist in
ein Bündel von subjektiven Handlungsmotiven und Handlungsorientierungen sowie institutionalisierten Handlungsbedingungen. Den Ausgangspunkt der Argumentation stellt das von
den Medien angefeuerte Drama der Kinderlosigkeit deutscher Akademikerinnen dar. In einem
ersten Schritt wird der geschlechterpolitische Diskurs des weiblichen 'Zuwenig' beleuchtet,
der von demographischen Prognosen und Projektionen getragen ist. Dabei wird der in der
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Diskussion durchgängig gebrauchte demographische Begriff des Fertilitätsverhaltens kritisch
auf seine Erkenntnisreichweite für eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der
gesellschaftlich organisierten Generativität hinterfragt. Von reproduktivem Handeln in Strukturen ausgehend wird im zweiten Schritt ein mehrdimensionaler Analyserahmen wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime vorgestellt, der unterschiedliche Methodologien der vergleichenden feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung aus verschiedenen Politikfeldern zusammenführt. Dazu gehören wohlfahrtsstaatlich institutionalisierte Muster (1) der Erwerbs- und
Familienarbeit sowie (2) der Kinderbetreuungsregime. Auf diese Weise wird ein Licht auf
widersprüchliche, ungleichzeitige und vielfältig ineinander greifende Handlungsbedingungen
geworfen, die Frauen und Männer die Entscheidung zur Prokreation und zum Aufziehen von
Kindern ermöglichen oder nicht. Im dritten Schritt wird abschließend ein Schlaglicht auf die
geschlechterpolitische Diskussion über einen neuen Geschlechtervertrag geworfen, der einen
integralen StaatsbürgerInnenstatus konzipiert. Dieser bietet alternative Antworten auf die
Frage nach der Organisation von Generativität als Fundament der gesellschaftlichen Reproduktion und nach der Organisation der Versorgungsökonomie im Horizont demokratischer
Geschlechterverhältnisse. (ICG2)
[66-F] Dann, Sabine, Dipl.-Volksw.; Hohloch, Friederike, M.A.; Kirchmann, Andrea, Dipl.Volksw. (Bearbeitung); Kirchmann, Andrea, Dipl.-Volksw. (Leitung):
Genderspezifische Auswirkungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen und Förderprogrammen auf Angebote der Jugendberufshilfe im Rahmen des ESF-Projekts DIANA
INHALT: Ziel ist es, die genderspezifischen Auswirkungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen und Förderprogrammen auf Angebote der Jugendberufshilfe zu analysieren und transparent zu machen. Es sollen umsetzbare Arbeitshilfen entwickelt werden, die eine gute Unterstützung bei der genderreflexiven Arbeit darstellen. Ferner sollen Handlungsempfehlungen
für ein vernetztes und koordiniertes Vorgehen abgeleitet werden. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Baden-Württemberg
METHODE: Methodenmix aus Inhalts- und statistischen Analysen vorhandener Materialien,
Interviews, Expertengespräche, teilnehmende Beobachtungen DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview.
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER:
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Baden-Württemberg e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- (Ob dem Himmelreich 1, 72074 Tübingen)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 07071-989633, e-mail: Andrea.Kirchmann@iaw.edu)
[67-F] Dern, Susanne (Bearbeitung):
Sozialrechtliche Gleichstellungs- und Antidiskriminierungskonzeptionen - Begründung, Systematik und Implementierung
INHALT: Das Dissertationsvorhaben untersucht sozialrechtliche Regelungen auf die ihnen
zugrunde liegenden Gleichstellungs- und Antidiskriminierungskonzeptionen und ihre Wirkungsweisen in der gesellschaftlichen Realität. Es zielt darauf ab, einen Beitrag zur Entwick-
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lung eines kohärenteren Antidiskriminierungskonzepts im Sozialrecht zu leisten. Hierzu sichtet und bewertet es die in die Sozialgesetze integrierten Diskriminierungsschutz- oder Gleichstellungsvorschriften unabhängig von betroffener "Kategorie" (Geschlecht, Behinderung, Alter, Rasse, Ethnie, Religion, Weltanschauung sexuelle Orientierung). Es versucht, die hinter
den Normen stehenden (expliziten und implizierten) Konzepte offen zu legen und so eine
Systematisierung der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungskonzepte zu erreichen. Mit
Hilfe des kategorienübergreifenden Ansatzes sollen so Vorschläge zu Normkonzeption und
zielgerichteter Einbettung der Instrumentarien entwickelt werden, welche insbesondere mehrdimensionaler Diskriminierung Rechnung tragen können.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel)
KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle
Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)
[68-L] Eckl, Stefan; Gieß-Stüber, Petra; Wetterich, Jörg:
Kommunale Sportentwicklungsplanung und Gender-Mainstreaming: Konzepte, Methoden
und Befunde aus Freiburg, (Sportentwicklungsplanung und Politikberatung, Bd. 1), Münster: Lit
Verl. 2005, 232 S., ISBN: 3-8258-9109-7 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR444E19)
INHALT: "Der Wandel des Sports und die sich verschärfende Finanzkrise stellen die Städte und
Gemeinden vor neue Herausforderungen in der kommunalen Sportpolitik. Dieses Buch zeigt
am Beispiel der Stadt Freiburg auf, wie durch ein bürgerbeteiligendes Verfahren (Kooperative Planung) ein Handlungskonzept für die zukünftige Sportentwicklung in einer Großstadt
erarbeitet wird. Dabei werden neben der Infrastruktur für Sport und Bewegung auch die Angebots- und Organisationsformen des Sports beleuchtet. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Thema Gender Mainstreaming, welches erstmals in Deutschland in die kommunale Sportentwicklungsplanung eingebracht wird." (Autorenreferat)
[69-L] Elson, Diane; Gideon, Jasmine:
Wirtschaftliche und soziale Rechte von Frauen: Nutzen und Grenzen des Internationalen
Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26/2006, H. 50, S. 31-44 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: In den 1970er und 1980er Jahren wurden zivile und politische Rechte häufig als "Rechte der ersten Generation" bezeichnet, während wirtschaftliche und soziale Rechte als "Rechte
der zweiten Generation" galten, womit eine Hierarchie innerhalb des UNO-Rechtssystems
vorausgesetzt wurde. Doch der Einschluss von wirtschaftlichen und sozialen Rechten in die
zentralen Menschenrechtsvereinbarungen zeigt, dass diese im Völkerrecht gleichwertig neben
den anderen Rechten stehen. Die Herausforderung besteht hier wie bei allen Menschenrechten darin, die Rechte in der Praxis durchzusetzen. Der vorliegende Beitrag diskutiert vor diesem Hintergrund die potentiellen Stärken und Schwächen des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte und fragt, welche Perspektiven er der internationalen Organisierung von Frauen bietet mit dem Ziel, wirtschaftliche und soziale Rechte zu fordern. Der 1966 verabschiedete und 1976 in Kraft getretene Internationale Pakt über wirt-
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schaftliche, soziale und kulturelle Rechte (International Covenant on Economic, Social and
Guttural Rights, ICESCR) ist inzwischen ein tragender Pfeiler der Menschenrechtsgesetzgebung. Zusammen mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (International Covenant on Civil and Political
Rights, ICCPR) bildet er die internationale Rechtsverfassung. (ICA2)
[70-F] Erbe, Birgit, Dipl.-Pol.; Pichlbauer, Michaela, Dipl.-Soz.; Zebisch, Johanna, Dipl.-Soz.;
Klatzer, Elisabeth, Dr.; Neumayr, Michaela, Dipl.-Volksw.; Mayrhofer, Monika, Dipl.-Pol.; Tarasiewicz, Malgorzata, M.A.; Lapniewska, Zofia, M.A. (Bearbeitung); Rothe, Andrea, Dr. (Leitung):
Gender budgeting as an instrument for managing scientific organisations to promote equal
opportunities for women and men - with the example of universities
INHALT: The Special Support Action (SSA) 'Gender budgeting as an instrument for managing
scientific organisations to promote equal opportunities for women and men - with the example of universities' aims at the development of tools/ instruments to implement gender budgeting as an important part of budget planning in science. With the example of universities we
want to extrapolate the findings to contribute to a gender watch system. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Deutschland, Polen, Österreich
METHODE: In the project, three countries Austria, Germany and Poland, work closely together.
This allows a transnational as well as an interdisciplinary approach referring to the methods
used in the SSA as well as referring to the participants of the team. As all countries are at a
different level of organisational development and at a different level of implementing gender
mainstreaming and gender budgeting in science the comparison will enable us to develop valid results. Due to our project objectives we will use qualitative and quantitative methods.
Among others there will be document analyses, expert interviews, participative observations,
communicative validations and statistical data analyses. With these we will be able not only
to understand the obvious but also the processes which are fundamental if we want to find
connecting points for gender budgeting in science. We will start our SSA with an analysis of
the national frameworks at universities, an analysis of the process of budget planning and an
analysis of the actual situation at one university in each country. On the basis of the findings
we will develop tools/ instruments to adapt gender to the budgeting of scientific organisations
and formulate recommendations for gender budgeting in science on national and EU level.
ART: gefördert BEGINN: 2006-09 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Europäische Union
INSTITUTION: Frauenakademie München e.V. -FAM- (Auenstr. 31, 80469 München); Sozialwissenschaftliches Institut München -SIM- (Landwehrstr. 37, 80336 München); Wirtschaftsuniversität Wien (Augasse 2-6, 1090 Wien, Österreich)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: info@frauenakademie.de)
[71-L] Erbe, Birgit; Frey, Regina:
Gender Budgeting als Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Haushaltspolitik?: zum
Stand der Gender Budgeting Projekte in Deutschland, in: Ruperta Lichtenecker, Gudrun
Salmhofer (Hrsg.): Gender Budgeting : Theorie und Praxis im internationalen Vergleich, Innsbruck: Studien-Verl., 2006, S. 181-197, ISBN: 3-7065-4046-0 (Standort: Bayer. SB München(12)2006.33033)
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INHALT: Die Verfasserinnen stellen Ansätze eines Gender Budgeting in Deutschland auf Länderebene (Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Bremen) und auf kommunaler Ebene (Köln, Marl, Marburg, Frankfurt a.M., München) vor. Sie konstatieren vielfältige Ansätze
in diesem Bereich, ohne dass Gender Budgeting bisher - mit Ausnahme des Berliner Bezirks
Lichtenberg - zur konkreten Veränderung eines Haushalts oder eines Teilhaushalts geführt
hätte. Abschließend werden Faktoren benannt, die die zukünftige Debatte um Gender Budgeting prägen werden und die das Verhältnis zu Gender Mainstreaming, die Rolle der Verwaltungsmodernisierung und das Verhältnis von Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftlichen
Initiativen als politischen Akteuren betreffen. (ICE2)
[72-F] Focks, Petra, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Neue Chancen für Mädchen und Frauen. Forschungs- und Praxisentwicklung zur Integration von Technik in die Soziale Arbeit
INHALT: Die Erleichterung des Zugangs von Mädchen und jungen Frauen zu technischen Berufsbereichen und die Erhöhung des Anteils von Frauen in Naturwissenschaft und Technik
werden im Sinne einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Bildungspolitik immer wieder
gefordert. Eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Naturwissenschaft und Technik ist ein
Ziel, das im Rahmen einer Politik der Desegregation des Arbeitsmarktes und damit einer Politik der Geschlechtergerechtigkeit formuliert wird. Die Katholische Hochschule hat in Kooperation mit dem Frauenbildungsträger LIFE e.V. ein Studienangebot entwickelt und erprobt, das Studentinnen dazu befähigt, ökotechnische Seminare für Mädchen in Schulen und
Jugendfreizeitheimen zu konzipieren und durchzuführen. Darüber hinaus wurde ein Netzwerk
zwischen der Katholischen Hochschule für Sozialwesen, LIFE e.V. und technischen Hochschulen in Berlin aufgebaut mit dem Ziel, Mädchen für technische Studiengänge zu motivieren. Exemplarisch wurde dazu an der KHSB untersucht, wie und wodurch Studentinnen - als
zukünftige Sozialpädagoginnen - unterstützt werden können als Multiplikatorinnen für Technik in der Mädchenarbeit zu wirken. Das Projekt wurde gefördert durch die Senatsverwaltung
für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Land Berlin im Rahmen der Fördermaßnahmen
zur Steigerung des Frauenanteils in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen.
Informationen im Internet sind unter: http://www.life-online.de und auf dem Webportal
HWP-Fachprogramm Chancengleichheit: http://www.cews.uni-bonn.de/hwp sowie unter:
http://www.petra-focks.de abrufbar.
METHODE: Praxisentwicklungsforschung
VERÖFFENTLICHUNGEN: Vom Lernen zum Lehren. Ökotechnik für Frauen an einer Hochschule für Sozialwesen. Hrsg. v. der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin. 2004,
26 S.
ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre
INSTITUTION: Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (Köpenicker Allee 39-57, 10318
Berlin); Life e.V. - Frauen Entwickeln Ökotechnik (Dircksenstr. 47, 10178 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-50101040)
[73-F] Glagow-Schicha, Lisa (Bearbeitung):
Gender Mainstreaming in der Schule - eine Analyse von Schulprogrammen im Regierungsbezirk Düsseldorf unter dem Gender-Aspekt
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INHALT: Reflexive Koedukation als Unterrichtsprinzip in allen Fächern ist erklärtes Ziel der
offiziellen Schulpolitik in NRW. In dem vorliegenden Projekt soll anhand von Inhaltsanalysen der Schulprogramme der Gymnasien im Regierungsbezirk Düsseldorf untersucht werden,
ob und in welcher Form das Konzept des Gender Mainstreaming bzw. der reflexiven Koedukation in den Schulprogrammen realisiert wird. Eingebettet ist die empirische Untersuchung
in eine theoretische Analyse der Koedukationsdebatte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Regierungsbezirk Düsseldorf
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Abt.
Erziehungswissenschaften Arbeitsgruppe Schulpädagogik (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0201-183-2213, Fax: 0201-183-4267)
[74-F] Graf, Julia, Dipl.-Pol.; Brand, Ortrun, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Kurz-Scherf, Ingrid,
Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Hauptsache Arbeit? Qualitätsdimensionen und Qualitätskriterien von Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive
INHALT: Das Projekt will einen Beitrag zur Klärung von Qualitätsdimensionen und Qualitätskriterien des aktuellen Wandels der Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive leisten. Ziel
ist die Ausarbeitung eines Indikatorensystems zur Erfassung und Beurteilung qualitativer
Dimensionen des aktuellen Wandels der Arbeit im Hinblick auf den damit eng verbundenen
Wandel der Geschlechterverhältnisse.
METHODE: Das Projekt umfasst sowohl die Initiierung, Vorbereitung, Moderation und Auswertung einer Forschungswerkstatt und eines Forschungsforums zur Qualität der Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive wie auch eigene Forschungsaktivitäten. Diese Forschungsaktivitäten beziehen sich zum einen auf die Überprüfung der geschlechtertheoretischen und
geschlechterpolitischen Implikationen und Konsequenzen vorliegender Konzepte zur Erfassung und Gestaltung der Qualität von Arbeit, wie sie in den vergangenen Jahren u.a. von der
ILO, der EU und in der Bundesrepublik Deutschland von der "Initiative Neue Qualität der
Arbeit (INQA) sowie im Rahmen der gewerkschaftlichen Initiative "Gute Arbeit" vorgelegt
wurden. Zum zweiten sollen Expertisen, die im Rahmen des Projekts "GendA - Netzwerk
feministische Arbeitsforschung" vergeben wurden, im Hinblick auf die Forschungsfrage des
hier vorgeschlagenen Projekts erneut ausgewertet werden. Zum dritten soll das vom GendAProjekt entwickelte Konzept der Soziabilität hinsichtlich der darin enthaltenen Qualitätsdimensionen und Qualitätskriterien von Arbeit untersucht und konkretisiert werden. Schließlich
sollen viertens unterschiedliche Berichtssysteme auf nationaler und internationaler Ebene wie etwa die "Berichterstattung zur soziökonomischen Entwicklung in Deutschland: Arbeit
und Lebensweisen" (SOFI u.a. 2005) und das Gender-Portal der EU - hinsichtlich der darin
enthaltenen Anregungen für ein Indikatorensystem zur Qualität der Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive ausgewertet werden. Aufgrund der Vorarbeiten, an die das hier vorgeschlagene Projekt anknüpft, und durch die doppelte Rückkopplung seiner Forschungsaktivitäten mit einer Forschungswerkstatt nach dem ersten Drittel der Projektlaufzeit und einem Forschungsforum nach dem zweiten Drittel der Projektlaufzeit ist gewährleistet, dass das Projekt
am Ende seiner Projektlaufzeit tatsächlich ein praktikables Indikatorensystem zur Qualität der
Arbeit aus geschlechterpolitischer Perspektive entwickelt haben wird, das dann in einem
Nachfolgeprojekt zu einem umfassenden Informations- und Serviceportal zum Wandel und
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zur Zukunft der Arbeit ausgestaltet werden kann. (S.a. http://www.uni-marburg.de/fb03/agen
da/projects/qualitaet ).
ART: gefördert BEGINN: 2006-06 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft GendA - Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie,
Geschlecht (Wilhelm-Röpke-Str. 6G, 35032 Marburg)
KONTAKT: Institution (e-mail: genda@staff.uni-marburg.de)
[75-F] Gruber, Susanne, Dipl.-Päd.; Bauer, Quirin, M.A.; Struthmann, Sandra, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Macha, Hildegard, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Gender Maintreaming an Hochschulen - Bilanzierung und Optimierung
INHALT: Ziel ist die bilanzierende Darstellung des Ist-Standes der Umsetzung der Gender
Mainstreaming-Strategie an deutschen Universitäten, sowie darauf aufbauen die Erarbeitung
von Optimierungsmöglichkeiten.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 16;
Hochschulleitungspersonen, sowie Frauenbeauftragte). Standardisierte Befragung, schriftlich
(Stichprobe: 16; Hochschulen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-09 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe
FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Gruber, Susanne (Tel. 0821-5984312, e-mail: gm-bilanz@phil.uni-augsburg.de)
[76-L] Helming, Elisabeth; Schäfer, Reinhilde:
Viel Gegacker - und kein Ei?: Chancen, Risiken, Nebenwirkungen beim Umsetzen von Gender Mainstreaming, in: DJI Bulletin, 2006, H. 2 = H. 75, S. 18-21
(URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull75_d/DJIB_75.pdf)
INHALT: "Seit fünf Jahren sind die aus dem Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundes geförderten Organisationen verpflichtet, die gleichstellungspolitische Vorgabe des Gender Mainstreaming (GM) zu beachten. Die Bilanz der Umsetzung offenbart eine Fülle unterschiedlicher Aktivitäten, lässt aber auch Hindernisse im Prozess der Implementierung sichtbar werden, die von 'verbaler Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre' über mangelnde
Unterstützung durch die Leitung bis hin zu 'harten Fakten' wie etwa Einstellungsstopps reichen. Das 'eiserne Gehäuse' der Strukturen in den Organisationen bewährt sich gegenüber Innovationen in besonderem Maße, wenn es um ein Mehr an Geschlechtergerechtigkeit geht.
Veränderung verlangt in hohem Maße Hartnäckigkeit und Geduld; die Umsetzung ist bei den
'Mühen der Ebenen' angelangt. Gender Mainstreaming mäandert zwischen symbolischer Politik und tatsächlich angestoßenen Veränderungen - so das Ergebnis der wissenschaftlichen
Begleitung des DJI-Projektes 'Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe'." (Autorenreferat)
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[77-F] Heye, Corinna (Bearbeitung); Bühler-Conrad, Elisabeth (Leitung):
Frauen- und Gleichstellungsatlas Schweiz Online
INHALT: Zur Auswertung der Ergebnisse der Eidgenössischen Volkszählung (VZ) 2000 hat das
Bundesamt für Statistik (BFS) ein wissenschaftliches Analyseprogramm aufgebaut und dafür
renommierte Forscherinnen und Forscher engagiert. Unter anderem wurde die Sozialgeographin Elisabeth Bühler von der Universität Zürich damit beauftragt, einen Online-Atlas
und eine Publikation zum Thema "(Un-)Gleichstellung der Geschlechter" zu realisieren. Die
Publikation konzentriert sich auf die Veränderungen der Gleichstellung von Frauen und Männern seit 1970 sowie die Stellung der Schweiz in Europa. Der Online-Atlas informiert seinerseits über die regionalen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Gleichstellung innerhalb der
Schweiz. Atlas und Publikation schliessen an die Erfahrungen des "Frauen- und Gleichstellungsatlas" an, der im Seismo Verlag veröffentlicht wurde (Bühler 2001). Der vorliegende
Online-Atlas enthält eine Neuberechnung, Aktualisierung und Dynamisierung eines Grossteils der im ersten, gedruckten Atlas enthaltenen Karten, Tabellen und Grafiken. Diese Darstellungen werden ergänzt durch Kurzkommentare über die wichtigsten feststellbaren Veränderungen der Gleichstellung von Frauen und Männern in jüngster Zeit. ZEITRAUM: 19702004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Kantone, Sprachregionen, Stadt-Land, MSRegionen
METHODE: deskriptive statistische Analysen; Herstellung von dynamischen Karten im Internet
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-03 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe
FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Zürich, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut (Winterthurerstr. 190, 8057 Zürich, Schweiz)
[78-L] Jünemann, Annette; Klement, Carmen (Hrsg.):
Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, (Schriftenreihe des Arbeitskreises Europäische Integration, 52), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2005, 180 S., ISBN: 3-8329-1107-3
INHALT: Der Band geht auf eine interdisziplinäre Tagung zurück, die gemeinschaftlich von den
Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München, dem Arbeitskreis Europäische Integration und dem Europa-Kolleg im November 2004 in Hamburg veranstaltet wurde. Ziel
war es, anhand von Analysen zur Relevanz der Geschlechterfrage im Integrations- und Erweiterungsprozess der EU sowie bei der Verfassungsreform eine Zwischenbilanz der Gleichstellungspolitik in der EU zu ziehen. Diese fällt erwartungsgemäß gemischt aus. Trotz einer zunehmend gendersensiblen Entwicklung des EU-Rechts und des damit verbrieften Willens zur
Verwirklichung von Geschlechterdemokratie mangelt es vielfach am politischen Anspruch
zahlreicher Mitgliedstaaten, gleichstellungspolitische Richtlinien in nationales Recht umzusetzen. Gleichwohl zeigt die Analyse zum Entstehungsprozess des Verfassungsvertrages einen nur geringen Stellenwert von Geschlechterfragen auf, der mit einer mangelnden Repräsentanz von Frauen im Konvent einhergeht. Zudem mache die Geschlechterblindheit in der
Makroökonomie Fortschritte in anderen, untergeordneten, Politikfeldern wieder zunichte.
Und auch der EUGH wirke durch seine an traditionellen Leitbildern über die Rolle der Frau
orientierte Rechtsprechung einer erfolgreichen Gleichstellungspolitik entgegen. Schließlich so zeigen die Länderfallstudien - dürften die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten nicht
vernachlässigt werden. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Annette Jünemann/ Carmen Klement: Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union - Implikationen der Vertiefung
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und Erweiterung (7-16); I. Rechtliche Grundlagen und praktische Umsetzung europäischer
Gleichstellungspolitik: Ursula Rust: Gender Equality - Acquis Communautaire (17-26); Brigitte Young: Widersprüche zwischen der europäischen Makroökonomie und Gender
Mainstreaming. Unüberwindbare Widersprüche? (27-45); Jörn Ketelhut: Die 'maternalistische' Geschlechterpolitik des EuGH: Familienpolitische Leitbilder in der Rechtsprechung zu
Mutterschutz und Elternrechten (46-64); Cordula Dittmer/ Anne Mangold: Die Integration
von Frauen in die europäischen Streitkräfte - das Militär zwischen internationalem Recht und
nationaler Sicherheitspolitik (65-80); II. Fortschritt oder Rückschritt? Der europäische Verfassungsvertrag: Mercedes Mateo Diaz/ Susan Mains: Gender Equality in the Elaboration of
the Treaty Establishing a Constitution for Europe (81-103); Silke Ruth Laskowski: Gender
Equality under the New European Constitution (104-122); Mary McPhail: Women shaping
the future of Europe - did women in civil society make a difference on the road from Laeken
to Rome? (123-131); III. Gleichstellungspolitik in den neuen Mitgliedstaaten: Erste Erkenntnisse: Sonja Drobnic: Gendered Employment Patterns: Individuals, Societies, Couples (132145); Petr Pavlik: Equality Without Gender: Implementation of the EU Initiative Equal in the
Czech Republic (146-156); Eva Feldmann-Wojtachnia: Nach dem EU-Beitritt: Die politische
Teilhabe von Frauen in Polen (157-164); IV. Geschlechtergleichheit in der Praxis: Jirina
Siklova: Welcher Feminismus existiert im Postkommunismus? Ein deutsch-tschechischer
Vergleich (165-172); Susanne Mayer: Was mit dem Traum von der Gleichheit geschah, während wir gerade mal wieder heftig diskutierten(173-176).
[79-L] Kahlert, Heike; Schindler, Delia:
Mit Hochschulreform Chancengleicheit herstellen?: Gender Mainstreaming zwischen Ökonomisierung und Demokratisierung, in: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12/2003, H. 2, S. 50-63 (URL: http://www.hof.uni-halle.de/journal/hs2003_2.pdf)
INHALT: Die Verfasserinnen analysieren den neoliberalen Gehalt der aktuellen Vorstellungen zu
einer Hochschulreform, um dann in symbolischer und konzeptioneller Perspektive nach der
Geschlechterordnung an der Hochschule zu fragen. Sie zeigen, dass Gender Mainstreaming,
die aktuelle Antwort auf die Bilanz der Frauenförderungs- und Gleichstellungspolitik, sich als
querschnittsorientierte Top-Down-Politik und Bestandteil von Organisationsentwicklungsprozessen im Rahmen der Modernisierung des öffentlichen Sektors mühelos dem "schlanken
Staat" und dessen Organisationen anpasst. Die Koalition zwischen Gender Mainstreaming
und Neoliberalismus lässt sich unterschiedlich interpretieren: In einer optimistischen Variante
wird die Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse, der Institutionen und Organisationen gefördert, in einer pessimistischen deren Ökonomisierung (Humankapitalansatz). (ICE2)
[80-L] KfW Bankengruppe (Hrsg.):
Gender in partner countries, (Diskussionsbeiträge : Arbeitshilfen, Materialien und Diskussionsbeiträge zu entwicklungspolitischen Fragestellungen, 43), Frankfurt am Main 2006, 26 S. (Graue
Literatur; URL: http://www.kfw-entwicklungsbank.de/DE_Home/Service/OnlineBibl48/PDF-Dokumente_Diskussionsbeitraege/AMD_043.pdf)
INHALT: "Since the Fourth World Conference on Women (Beijing, 1995), considerable efforts
have been made by partner countries around the world to actively engage policies and programs towards the achievement of gender equality goals through gender mainstreaming ap-
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proaches. Gender mainstreaming policies have been developed and implemented; institutional
structures and mechanisms adapted and developed to support mainstreaming efforts; and new
tools have been created that seek to mainstream gender throughout the programming cycle
and infuse gender into sectoral work. Drawing on their experiences of gender mainstreaming
at the policy, institutional and programming level, many partner countries in co-operation
with international donors, have also begun to identify 'good practices' to guide future efforts.
This paper highlights some of those efforts - with a view to demonstrating what can and has
been achieved to date. The paper notes why gender mainstreaming has been understood as
central to the poverty alleviation efforts of many partner countries. It also highlights how
partner countries have implemented gender mainstreaming in practice - focusing particularly
on gender mainstreaming efforts at the institutional and programmatic level. By drawing attention to some 'good practice' examples, the paper demonstrates that in many partner countries the empowerment of women through gender mainstreaming approaches is well advanced, innovative and effective. The publication is part of the Gender and Development Papers, a series launched by the German Development Bank (KfW) in 2004 in order to assess its
operational impact on contributing to operationally relevant gender changes." (excerpt)
[81-L] Klein, Uta:
Geschlechterverhältnisse und Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union: Akteure,
Themen, Ergebnisse, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 278 S., ISBN: 3531-14384-0
INHALT: Die Studie gibt einen Überblick über Institutionen, Akteurinnen und Akteure sowie
Konzepte der EU-Gleichstellungspolitik und stellt Fortschritte, aber auch Beschränkungen
und Blockaden einer auf veränderte Geschlechterverhältnisse zielenden Politik dar. Zum anderen führt sie in politik- und rechtswissenschaftliche Grundlagen sowie in soziologische
Fragestellungen ein und vermittelt die Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung.
Schwerpunktthemen der Studie sind: die Sozialpolitik in der EU, die Organe und Instrumente
der europäischen Gleichstellungspolitik, die Phasen der Entwicklung des Gleichstellungsrechts und der Gleichstellungspolitik und soziale Ungleichheit und Geschlechterverhältnisse
in der EU, insbesondere in den Transformationsstaaten. Den letzten Teil der Studie bildet ein
umfangreicher Informationsteil über EU-Richtlinien, Adressen verschiedener EU-Institutionen und Förderprogramme der EU. Deutliches Fazit der Studie ist, dass die europäische
Gemeinschaft von hoher Relevanz für die Ausgestaltung einer Geschlechterpolitik und auch
für die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in den Gesellschaften ist. (ICF)
[82-F] Koblinger, Dagmar (Bearbeitung); Rothe, Andrea, Dr. (Leitung):
Gender Mainstreaming in Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe - im Hasenbergl,
München
INHALT: Die Chancengleichheit der Jugendlichen aus dem Hasenbergl, München zu verbessern,
ist eines der drängenden Probleme im Stadtteil. Der hohe Anteil "ausländischer, armer und
arbeitsloser" Jugendlicher macht die Bedeutung von Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe im Hasenbergl deutlich. Die Frage nach Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung in den Einrichtungen verweist auf die Umsetzung von Gender Mainstreaming. Gerade
für ausländische und Jugendliche aus sozial schwächeren Gruppen ist die Auseinandersetzung
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mit ihrer Geschlechterrolle von gravierender Bedeutung, um das geschlechtsspezifische Berufswahlspektrum und damit die Chancen am Arbeitsmarkt zu erweitern. Darüber hinaus fördert die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechterrolle die kulturelle Integration der
Jugendlichen und kann helfen Gewalt(erfahrungen) abzubauen. Auch diese Aspekte sind wesentlich für einen guten Verlauf des Übergangs von der Schule ins Berufsleben und damit für
eine Verbesserung der Berufschancen für Mädchen und Jungen. Inwieweit die Einrichtungen
der Jugendhilfe im Hasenbergl diese Auseinandersetzung derzeit fördern und welche Unterstützung sie für eine erfolgreiche Umsetzung von Gender Mainstreaming ggf. benötigen, sind
die Kernfragen dieses LOS-Projektes. Das Projekt findet auf drei Ebenen statt: 1. Analyse der
Vereinbarungen und Vorgaben der Stadt München; 2. Feststellung der Ist-Situation in ausgewählten Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe im Hasenbergl; 3. Berücksichtung
der Sichtweisen der Jugendlichen durch Befragung ausgewählter Jugendlicher im Hasenbergl.
GEOGRAPHISCHER RAUM: München
METHODE: Gender Mainstreaming ist eine innovative politische Strategie der Organisationsentwicklung, deren Ziel die Erlangung von Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen
und Männern ist. Die Frage nach einer erfolgreichen Implementierung von Gender Mainstreaming in Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe ist nach Erachten der Autoren
deshalb von so großer Bedeutung, da gerade in de Pubertät wichtige Lernprozesse und Weichenstellungen stattfinden. Kommt es zu einer Verfestigung überholter, patriarchaler Geschlechterstereotypen, können sie die Lebensperspektiven der Mädchen wie der Jungen langfristig einschränken. Methodisch schließen sie in ihre Betrachtungen die Ebene der formalen
Vorgaben zur Implementierung von Gender Mainstreaming auf Bundes- und auf kommunaler
Ebene mit ein sowie den Stand des Wissens zu und Umsetzung von Gender Mainstreaming
auf der Ebene des Personals. Neu ist, dass mit Hilfe von Befragungen und Diskussionen auch
die Sicht der Jugendlichen aufgenommen wird und deren Vorschläge mit welchen Maßnahmen in Einrichtungen der Jugendhilfe mehr Geschlechtergerechtigkeit erzielt werden kann.
Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung,
teilnehmend (Stichprobe: 4; Einrichtungen - 4 Leiter/innen sowie die Mitarbeiter/innen der
Einrichtungen sowie ca. 40 Jugendliche in 4 Gruppen aus den Einrichtungen; Auswahlverfahren: gezielt, exemplarisch). Qualitatives Interview (Stichprobe: 4-10; 4 Leiter/innen sowie
ggf. die Mitarbeiter/innen; Auswahlverfahren: geziehlt, exemplarisch). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 40; Jugendliche -50% weibliche und 50% männliche-, jeweils
10 Personen pro Einrichtung; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Rothe, Andrea; Koblinger, Dagmar: Gender Mainstreaming in
Einrichtungen und Maßnahmen der Jugendhilfe. Teilprojekt 1: Vorstudie. München: Frauenakademie 2005.+++Rothe, Andrea; Koblinger, Dagmar; Stacklies, Annegret: Gender Mainstreaming in der Jugendhilfe - eine Analyse im Stadtteil Hasenbergl in München. München:
Frauenakademie München e.V. 2006. ISBN 3-937120-05-X.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-08 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: Europäischer
Sozialfonds -ESF- ESF-Beratungsstelle; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Frauenakademie München e.V. -FAM- (Auenstr. 31, 80469 München)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 089-7211881, e-mail: info@frauenakademie.de)
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2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft
[83-F] Krause, Thomas, B.A.; Schnier, Victoria, Dipl.-Päd.; Kaschuba, Gerrit, Dr.; Lange, Ralf,
M.A.; Derichs-Kunstmann, Karin, Dr.; Lächele, Carlos (Bearbeitung); Derichs-Kunstmann, Karin,
Dr. (Leitung):
Modellprojekt GeQuaB - Gender-Qualifizierung für die Bildungsarbeit
INHALT: Ziel des Projektes ist es, in der Weiterbildung einen Beitrag zur Verbesserung der
Chancengleichheit für Frauen und Männer zu leisten. Dieses geschieht durch die Förderung
der Gender Mainstreaming-Implementierung mit dem besonderen Schwerpunkt auf geschlechtergerechter Programmqualität. Damit wird gleichzeitig ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung, ebenso wie zur Personalentwicklung der beteiligten Organisationen geleistet. Nach der modellhaften Erprobung der Fortbildungsreihe wird dieses Qualifikationsangebot zur geschlechtergerechten Bildungsarbeit in ein Regelangebot übergeführt
werden. Das Projektziel soll erreicht werden durch: die Entwicklung, Erprobung und Evaluierung eines zertifizierten Qualifizierungslehrgangs zur Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen; die Qualifizierung von Weiterbildungsdozentinnen und -dozenten für die Implementation von Gender Mainstreaming in die
Programmpraxis der Weiterbildung durch den Erwerb von Genderkompetenz; den Aufbau eines bundesweiten und trägerübergreifenden MultiplikatorInnen-Pools und -Netzwerks; die
Umsetzung der Lehrgangsinhalte in die Praxis der Bildungsarbeit der Teilnehmenden und die
Evaluierung dieser Praxis; die Entwicklung von Qualitätskriterien für MultiplikatorInnenFortbildungen zur Umsetzung geschlechtergerechter Programmqualität. Die Ziele der Qualifizierungslehrgänge sind: die Sensibilisierung und Qualifizierung für die Praxis geschlechtergerechter Programmqualität, der Erwerb von Genderkompetenz mit den besonderen Schwerpunkten auf Kenntnissen und Fähigkeiten in gender-sensibler Konzeptentwicklung und in der
Planung und Durchführung von Bildungsangeboten basierend auf geschlechtertheoretischen
Ansätzen. Es finden drei parallele Lehrgänge innerhalb von zwei Jahren (2005 und 2006)
statt. Pro Lehrgang gibt es vier Module, je zwei pro Jahr, von fünf bzw. viertägiger Dauer.
Modul 1: Gender-Perspektiven in der Weiterbildung. Theorie, Politik, Praxis; Modul 2: Geschlechtergerechte Didaktik und Methodik in der Bildungsarbeit; Modul 3: Konzepte und
Methoden geschlechtergerechter Bildung; Modul 4: Geschlechtergerechte Programmqualität.
Kollegiale Beratung und Evaluation: Ein Pilotlehrgang des 1. Moduls hat vom 7.-11.03.2005
stattgefunden. Die Durchführung der Lehrgänge erfolgt im ver.di Bildungs- und Begegnungszentrum Clara Sahlberg, Berlin. Die Eigenarbeit der Teilnehmenden erfolgt in Form von
Konzeptionsentwicklung für die eigene Praxis, Erprobung und anschließender Berichterstattung. Zum Abschluss wird im Februar 2007 ein gemeinsamer Vernetzungsworkshop mit dem
Ziel des Aufbaus eines trägerübergreifenden Netzwerks durchgeführt. Insgesamt nehmen 48
(26 Frauen und 22 Männer) haupt- und nebenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von
Bildungseinsrichtungen der beteiligten Weiterbildungsorganisationen an der Qualifizierung
teil. Voraussetzung für die Teilnahme ist die mehrjährige Erfahrung in der Weiterbildung. Für
die erfolgreiche Teilnahme an der Fortbildung wird ein Zertifikat ausgestellt. Das Zertifikat
soll anschlussfähig sein an die Anforderungen der in der Weiterbildung gebräuchlichen Qualitätsstandards. Begleitet wird das Projekt durch eine Lenkungsgruppe, deren Mitglieder sind:
Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten vier Verbände der Weiterbildung und die Projektleiterin. Die Lenkungsgruppe hat die Aufgabe, die Auswahl und Ansprache der Teilnehmenden für die Lehrgänge zu organisieren, das Lehrgangskonzept mit dem Team zu beraten, das
FIAB und die Teams bei der Durchführung des Projektes zu unterstützen, die organisatorische Unterstützung für die Durchführung der Lehrgänge und der Praxiserprobungen bereit zu
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stellen und die Konsequenzen aus den Evaluierungsergebnissen zu beraten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.gender-qualifizierung.de/literatur/ .
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: Projektträger im DLR "Chancengleichheit in Bildung und Forschung" des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität
Bochum (Münsterstr. 13-15, 45657 Recklinghausen); Tübinger Institut für frauenpolitische
Sozialforschung e.V. -tifs- (Rümelinstr. 2, 72070 Tübingen); Praxis für sozialwissenschaftliche Organisationsberatung (Saarlandstr. 6d, 22303 Hamburg); Arbeitskreis Deutscher Bildungsstätten e.V. (Mühlendamm 3, 10178 Berlin); Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben (Robertstr. 5a, 42107 Wuppertal); Deutscher Volkshochschul-Verband e.V. (Obere Wilhelmstr.
32, 53225 Bonn); ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Paula-Thiede-Ufer 10,
10179 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 02361-9044823, Fax: 02361-183362,
e-mail: karin.derichs-kunstmann@ruhr-uni-bochum.de)
[84-F] Kuberka, Daniela, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung):
Gender im Projektmanagement - ein Leitfaden zur Umsetzung von Gender Mainstreaming
in der Praxis
INHALT: Erprobung und Implementierung eines Genderprozesses an einem Beispielprojekt;
Sensibilisierung der Projektbeteiligten für eine genderorientierte Projektplanung und –umsetzung; Beratung der Projektentscheidenden im operativen Alltag der Projektumsetzung; Erprobung eines Gender-Controlling. ZEITRAUM: Mai 2005 bis Juni 2006
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Fallanalyse; Prozessbegleitung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Zentrum Frau in Beruf und Technik (Hrsg.): Gender im Projektmanagement: ein Leitfaden zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Praxis. Castrop-Rauxel: ZFBT 2006, 67 S.
ART: gefördert BEGINN: 2005-05 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie; Europäische
Union
INSTITUTION: Zentrum Frau in Beruf und Technik (Erinstr. 6, 44575 Castrop-Rauxel)
KONTAKT: Kuberka, Daniela (Tel. 02305-92150-11, e-mail: kuberka@zfbt.de)
[85-L] Lasch, Vera; Freitag, Walburga; Sonntag, Ute (Hrsg.):
Gender, health, and cultures: networking for a better future for women within an enlarged
Europe, (Workshop "Networking for women's health across regional diversity in Europe: experiences, concepts and strategies", 2004, Kassel), Kassel: Kassel Univ. Press 2006, 239 S., ISBN: 389958-164-4
INHALT: "What do we know about gender & health in the enlarged European Union? Which are
the important gender specific health concerns in the new EU-member states at present?
Which are gender relevant aspects in debates like globalisation or violence? The specific
country cultures are not only different in regard to their health systems, but also in integrating
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gender aspects in research, policy and practice. The very definitions of health, illness and
health related social problems are different. If networks focus on gender specific aspects of
health and illness, the necessity for transnational communication is evident. This book gives
an overview about gender & health in the EU with a strong focus on Eastern European Countries. Instruments for bringing gender aspects in health related research, prevention and health
care are introduced. The increasing importance of the internet is shown. Central elements in
the process of intercultural networking are described. The book will support the efforts of mutual understanding and gives valuable information for all who are involved in processes of
networking in the field of gender & health or will do it in the future." (author's abstract). Contents: Walburga Freitag, Vera Lasch, Ute Sonntag: Gender, health and European cultures. An
introduction (9-16); Gabriele Kreutzner: Intercultural work and communication - challenges
for the new Europe (17-33); Gesine Sturm: Listening to the "other" in transcultural therapies.
Worldviews, idiomatic expressions of illness and the use of cultural representations in intercultural communication (34-41); Vera Lasch: Gender and health: Internet and network activities (42-64); Walburga Freitag: Meeting EU-Conference participants interests with the "open
space" method - some reflection on process and results (65-84); Judith Fuchs, Birgit Babitsch:
Gender-based analysis: concepts and importance (85-96); Brigitte Neumann: A healthy balance: applied research on women's paid work and unpaid caregiving in Nova Scotia, Canada
(97-118); Birgit Heidtke: Database women's health and health promotion as a means to understanding and networking (119-126); Arnd Hofmeister: Neo-liberal challenges for the
health: gender sensitive reflections on GATS and the EU-Directive on Services (127-138);
Verena Kaselitz: Violence against women - a public health concern and a pandemic human
rights violation (139-149); Malgorzata Tarasiewic: "Our bodies, ourselves" - a Polish edition
as a way to reclaim women's bodies and promote choice in Poland? (150-160); Peggy Maguiré: Gender in the field of public health - implications for policy (161-176); Csilla Csoboth:
Women's health in Hungary (177-192); Beata Tobiasz-Adamczyk: Cultural determinants of
social position and health status of older women in Poland (193-209); Irena Kirar Fazarinc,
Dunja Obersnel Kveder: Current perspectives in women's reproductives health care in Slovenia (210-217); Monika Scheffler: The Glasgow women's health policy - a model for local
strategies (218-233).
[86-L] Lichtenecker, Ruperta; Salmhofer, Gudrun (Hrsg.):
Gender Budgeting: Theorie und Praxis im internationalen Vergleich, (Studien zur Frauenund Geschlechterforschung, Bd. 4), Innsbruck: Studien-Verl. 2006, 202 S., ISBN: 3-7065-4046-0
(Standort: Bayer. SB München(12)-2006.33033)
INHALT: "Budgets sind nicht geschlechtsneutral, sondern haben unterschiedliche Folgen für die
Lebensverhältnisse von Frauen und Männern. Diese Unterschiede - die gleichzeitig Machtverhältnisse darstellen - sollen mit dem Konzept des Gender Budgeting korrigiert werden.
Gender Budgeting bedeutet die Umsetzung von Gender Mainstreaming auf finanzpolitischer
Ebene und setzt damit einen wichtigen Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit. Der
vorliegende Band versammelt ein breites Spektrum an theoretischen und praxisorientierten
Beiträgen von internationalen Expertinnen und Experten zur Herangehensweise und Realisierung von Gender Budgeting. Er ist für jene gedacht, die an Hintergründen und laufenden Aktivitäten zu Gender Budgeting interessiert sind und liefert Anregungen für die eigene Arbeit
in diesem Bereich." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Michalitsch: Geschlechterpolitische Defizite: Staatsfinanzen und Gender Budgeting (13-28); Brigitte Kratzwald: Von
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Bullen, Bären und Glücksrittern. Ein feministischer Versuch über den Mythos Finanzmärkte
(29-48); Helene Schuberth: Fiskalische Strategien auf EU-Ebene - Implikationen für Gender
Budgeting (49-60); Rhonda Sharp/Ray Broomhill: Budgeting for Equality: The Australia Experience (63-82); Debbie Budlender/Janine Hicks/Lisa Vetten: South Africa: Expanding into
diverse initiatives (83-98); Ailsa McKay: Developing a Gender Budget Initiative: A Question
of Process or Policy? Lessons Learned from the Scottish Experience: The Scottish Women's
Budget Group (99-114); Mascha Madörin: Gender Budgeting aus Schweizer Sicht: Erfahrungen mit einer Methode des Gender Mainstreaming (115-130); Elisabeth Klatzer: Geschlechtergerechte Budgetgestaltung - Gender Budgeting in Österreich: Überblick und Ausblick
(133-154); Elfriede Fritz: Gender, Steuern und Budget - Tätigkeiten im Bundesministerium
für Finanzen (155-166); Ruperta Lichtenecker: Gender Budget Analysen: Akademische Übung oder politische Relevanz? (167-180); Birgit Erbe/Regina Frey: Gender Budgeting als
Umsetzung vonGender Mainstreaming in der Haushaltspolitik? Zum Stand der Gender Budgeting Projekte in Deutschland (181-198).
[87-L] Macha, Hildegard; Handschuh-Heiß, Stephanie:
Gender Mainstreaming und Wissensmanagement: Theorie, Konzepte, Umsetzung und Evaluation, in: Sylke Ernst, Jasmin Warwas, Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.): Wissenstransform : Wissensmanagement in gleichstellungsorientierten Netzwerken, Münster: Lit Verl., 2005, S. 23-39,
ISBN: 3-8258-8553-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/3658)
INHALT: "Gender Mainstreaming besteht in der (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung
und Evaluation von Entscheidungsprozessen in allen Politikbereichen und Arbeitsbereichen
einer Organisation, in unserem Fall: der Universität. Ziel ist, in alle Entscheidungsprozesse
die Perspektive des Geschlechterverhältnisses einzubeziehen und auf die Gleichstellung von
Frauen und Männern hinzuwirken. Gender Mainstreaming ist ein politisches Steuerungsinstrument der Organisationsentwicklung in Universitäten. Die Optimierung der institutionellen
Strukturen und der personellen Ressourcen mit dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit wird
durch Maßnahmen des Gender Mainstreaming vorangetrieben. In der Universität Augsburg
wird ein Bündel von Maßnahmen, die untereinander abgestimmt sind, umgesetzt, erprobt und
auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert. Die Bandbreite reicht von Maßnahmen zur Vereinbarkeit
von Beruf und Familie im Sinne der 'Familienfreundlichen Hochschule' bis hin zu ökonomischen Anreizsystemen. Das Augsburger Konzept wird in Kooperation zwischen Universitätsleitung und Frauenbeauftragten umgesetzt. Der Prozess und die Effekte des GenderMainstreaming-Projekts werden in einer 'Partizipativen Evaluation' durch geeignete Instrumente analysiert. Evaluation als wissenschaftliche Tätigkeit sammelt Daten, wertet sie aus
und interpretiert sie anhand bestimmter Kriterien. Durch Evaluation wird Wissen generiert,
strukturiert und kommuniziert: Evaluation ist Wissensmanagement. Im Kontext von Gender
Mainstreaming bedeutet Evaluation nicht zuletzt, dass die Sammlung und Interpretation der
auf unterschiedlichen Wegen gewonnenen Daten auch eine Optimierung der organisationsspezifischen Regeln und Verfahrensweisen auf das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit hin
möglich macht. Eine neue Wissenskultur wird geschaffen, in der die Perspektive der Frauen
in der Wissenschaft in jeder Hinsicht Geltung erlangt." (Autorenreferat)
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[88-L] Mayerhofer, Elisabeth:
Ungenützte Chancen: Gender Mainstreaming im Kunstbereich, in: Österreichische Zeitschrift
für Politikwissenschaft, Jg. 35/2006, H. 3, S. 275-285 (Standort: USB Köln(38)-XE00150; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Frauenanteil in österreichischen Kunst- und Kulturarbeitsmärkten ist im Sinken
begriffen. Waren Frauen noch in den 1980er und 1990er Jahren dort leicht überrepräsentiert
(d.h. mit mehr als 50 Prozent), mit stets steigender Tendenz, so hat sich das Bild um die Jahrtausendwende verändert: Frauen sind im Gegensatz zum übrigen Arbeitsmarkt nun wieder
unterrepräsentiert. Der Grund dafür liegt weniger darin, dass Frauen in Kunst und Kultur häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen sind, sondern vielmehr darin, dass sie in atypische Arbeitsverhältnisse gedrängt und damit statistisch unsichtbar werden. Wie in anderen Segmenten des Arbeitsmarktes befinden sich auch im Kunst- und Kulturbereich Frauen häufiger als
Männer in prekären Verhältnissen; Auslagerungen verstärken hier noch die in allen Bereichen
stattfindende Umstrukturierung der Arbeitsmärkte. Aktuelle empirische Studien zeigen, dass
auch neue beschäftigungspolitische Hoffnungsfelder wie z.B. die "Creative Industries" keine
besseren Arbeitsbedingungen bieten - im Gegenteil: Auch hier finden sich Frauen in den einkommensschwachen Bereichen wieder, auch hier spaltet die vertikale Segregation weibliche
und männliche Berufskarrieren. Dazu wird die Prekarität zur Regel, ja im (kultur- und wirtschafts-)politischen Diskurs wird sie sogar zum Merkmal innovativer Sektoren stilisiert und
ins Positive gewendet. Vor diesem Hintergrund wird dieser Beitrag der Frage nachgehen, inwiefern sich politische Konzepte - gezielte Frauenförderung bzw. Gender Mainstreaming - im
Kunst- und Kulturbereich ausgewirkt haben und ob die daraus abgeleiteten Maßnahmen für
diesen spezifischen Bereich überhaupt geeignet sind oder nicht." (Autorenreferat)
[89-F] Metz-Göckel, Sigrid, Univ.-Prof.Dr.; Schelhowe, Heidi; Husu, Lisa (Bearbeitung):
Implementing gender mainstreaming strategy by means of selected universities in Finland
and Germany. Analysis and support
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Finland, Germany
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der
Geschlechterkonstellationen (44221 Dortmund)
KONTAKT: Metz-Göckel, Sigrid (Prof.Dr. Tel. 0231-755-5530, Fax: 0231-755-5543,
e-mail: sigrid.metz-goeckel@uni-dortmund.de)
[90-L] Meuser, Michael:
Gender-Management: zur Professionalisierung von Geschlechterpolitik, in: Karl-Siegbert
Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main:
Campus Verl., 2006, S. 3202-3209, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Seit der Jahrhundertwende zeichnet sich immer deutlicher ein Gestaltwandel von
Geschlechterpolitik ab, der möglicherweise in einen Strukturwandel münden wird. Dieser
Wandel ist aufs Engste verknüpft mit der Politik des Gender-Mainstreaming. Im Zuge der
Implementation von Gender Mainstreaming lässt sich eine wachsende Nachfrage nach einem
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neuen Wissenstypus 'Gender-Wissen' und einem neuen Kompetenztypus 'Gender-Kompetenz'
beobachten; des weiteren ein Professionalisierungsprozess, der sich derzeit u.a. als ein Kampf
verschiedener Akteursgruppen um Definitionsmacht darstellt, wer für sich erfolgreich Gender-Kompetenz reklamieren kann. In diesem Prozess sind Frauenbewegung und Frauenpolitikerinnen nur zwei von mehreren konkurrierenden Akteursgruppen. Consulting-Firmen, Unternehmensberatungen und Männer sind hinzugekommen. Gender Mainstreaming hat einen
neuen Markt kreiert, mit Gender-Wissen lässt sich Geld verdienen. Der in diesem Rahmen erfolgende Professionalisierungsprozess kommt in professionssoziologisch bekannter Gestalt
daher, nicht zuletzt in Form neuer akademischer Ausbildungsgänge, in denen GenderKompetenz erworben werden kann. Galt diese vormals als durch frauenpolitisches Engagement verbürgt (ohne dass sie so bezeichnet wurde), so wird sie nun der Tendenz nach über
Zertifikate testiert. An die Stelle der Frauenbeauftragten tritt die 'Gender-Change-Managerin'
'oder auch der 'Gender-Change-Manager', die oder der in der Lage ist, 'Gender-BudgetAnalysen' und ein 'Gender Impact Assessment' durchzuführen. Die Veränderungen auf der
semantischen Ebene verweisen auf Veränderungen der Relevanzsetzungen. Mit der Ökonomisierung von Geschlechterpolitik werden zunehmend andere als politische Kompetenzen
nachgefragt. Der Vortrag zeichnet die sich abzeichnende Entwicklung einer Professionalisierung und möglichen 'Verbetriebswirtschaftlichung' von Geschlechterpolitik nach und fragt
nach den Folgen, die sich daraus für die Codierung der Kategorie Geschlecht ergeben." (Autorenreferat)
[91-L] Michalitsch, Gabriele:
Geschlechterpolitische Defizite: Staatsfinanzen und Gender Budgeting, in: Ruperta Lichtenecker, Gudrun Salmhofer (Hrsg.): Gender Budgeting : Theorie und Praxis im internationalen Vergleich, Innsbruck: Studien-Verl., 2006, S. 13-28, ISBN: 3-7065-4046-0 (Standort: Bayer. SB
München(12)-2006.33033)
INHALT: Die Verfasserin skizziert historische Verknüpfungen von Staat, Budget und Männlichkeit. Staatsbudgets, so wird gezeigt, sind maskuline Traditionen und Geschlechterhierarchien
eingeschrieben. Mit einer Vielzahl geschlechtsspezifischer Effekte verbunden spiegeln öffentliche Einnahmen und Ausgaben Geschlechterverhältnisse wider und reproduzieren sie. Hier
setzt das Konzept von Gender Budgeting an. Öffentliche Einnahme wie Ausgaben sollen auf
geschlechtsspezifische Effekte hin überprüft und gleichstellungsorientiert restrukturiert werden. Gender Budgeting umfasst die Untersuchung von Geschlechterdisparitäten im Kontext
von Budgetallokationen, die Formulierung gleichstellungsorientierter Politik und deren
Transformation in Budgetkategorien, die Implementierung und schließlich die Evaluation der
Budgetgestaltung. Gender Budgeting muss im Zusammenspiel mit effektivem Gender
Mainstreaming als Teil einer umfassenden Gleichstellungspolitik verstanden werden. (ICE2)
[92-L] Neyer, Gerda R.:
Family policies and fertility in Europe: fertility policies at the intersection of gender policies,
employment policies and care policies, (MPIDR Working Paper, 2006-010), Rostock 2006, 31 S.
(Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-010.pdf);
Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-010
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2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft
INHALT: "This article explores the relationship between family policies, fertility, employment
and care. It suggests that similar family policies are likely to exert different effects in different contexts. It argues that a proper assessment of effects of family policies needs to take the
combined spectrum of gender relations, welfare-state structures, and labor-market development into account." (author's abstract)
[93-L] Nowak, Jörg:
Familienpolitik im neoliberalen Deutschland, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie
und Sozialwissenschaften, Jg. 48/2006, H. 4 = H. 267, S. 522-529 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6;
USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Mit der offensiven Wende der Familienpolitik durch Renate Schmidt wurde in
Deutschland die Abkehr vom Familienernährermodell beschleunigt. In der großen Koalition
führt Ursula von der Leyen diese Politik fort und trägt sie damit von der rot-grünen Regierung
in die konservativen Parteien. In diesem Artikel soll gezeigt werden, inwiefern die Integration
von mehr Frauen in Lohnarbeit durch den im Staatsapparat verankerten liberalen Feminismus
reartikuliert und politisch eingebettet wird. Dabei wird die These aufgestellt, dass sich Klassen- und Geschlechterverhältnisse wechselseitig verstärken, indem der Wettbewerbskorporatismus männlich dominierter Gruppen den Ausschluss einer mehrheitlich weiblichen Unterklasse impliziert." (Textauszug)
[94-L] Oechsle, Mechthild; Wetterau, Karin:
Gender and social sciences education: an interim report, in: Journal of social science education, 2005, H. 2, 11 S.
(URL: http://www.sowi-onlinejournal.de/2005-2/pdf/gender_oechsle_wetterau.pdf)
INHALT: Geschlechterthemen sind nicht mehr so Konflikt beladen, wie sie einmal waren. Heute
finden diejenigen, die die Argumente für die Gleichberechtigung und Chancengleichheiten
vorbringen, dass sie auf offene Türen stoßen. Heutige junge Frauen behaupten ihr Recht auf
Selbstbestimmung, fordern uneingeschränkten Zugang zu allen Gebieten des öffentlichen Lebens, und halten es für garantiert, dass Chancen im Leben ebenso verteilt werden. Geschlechterarrangements, die auf weiblicher Unterordnung und männlicher Überlegenheit basieren,
üben auch auf junge Männer nicht mehr viel Anziehungskraft aus. Die Gleichheit der Geschlechter ist eine weit gehend akzeptierte Norm. Felder, die früher meistens von Männern
dominiert wurden, sind Frauen geöffnet worden. Der Erfolg von Mädchen in der Welt der
Ausbildung ist ein typischer Fall - Mädchen haben Jungen nicht nur eingeholt, sondern neigen jetzt dazu, Männer in Bezug auf Bildungsleistungen zu überbieten, und sind im Großen
und Ganzen besser qualifiziert. Bedeutet dies, dass die Geschlechterfrage jetzt neu formuliert
werden muss? Oder bedeutet es, dass die wirkliche oder scheinbare Egalisierung der Geschlechterbeziehungen dazu führt, dass die Geschlechterperspektive in der sozialwissenschaftlichen Ausbildung und Didaktik veraltet ist, bevor sie dort jemals richtig etabliert wurde? In diesem Artikel gibt die Autorin einen Zwischenbericht und bespricht die Genderrelevanz in dreierlei Hinsicht. Im zweiten Abschnitt wird die Bedeutung von geschlechtspezifischen politischen Einstellungen und Lernfaktoren erforscht. Im Anschluss daran wird die curriculare Herausforderung analysiert, die die Einbeziehung der Geschlechterperspektive zur
Folge hatte. Abschließend wird das Potenzial von Geschlechterthemen betrachtet, um innova-
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tive neue Ansätze in der Didaktik der Sozialwissenschaften - in Wechselwirkung mit den Bezugsdisziplinen und dem didaktischen Gespräch - einzuführen. Zuerst jedoch entwirft die Autorin die Dimensionen von Geschlecht, die für die sozialwissenschaftliche Ausbildung und
Didaktik relevant sind. (ICD)
[95-F] Oesterling, Carina, M.A. (Bearbeitung); Herzer, Manfred, PD Dr. (Leitung):
Mentorinnensystem zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend in den
Ortsverbänden
INHALT: In Kooperation mit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk führt das Zentrum für
Qualitätssicherung und -entwicklung ein Projekt durch, welches langfristig zur Erhöhung des
Frauenanteils im THW und der THW-Jugend führen soll. Aufgaben des ZQ ist dabei zunächst die wissenschaftliche Analyse der Motivationsstrukturen der weiblichen Mitglieder
und ihres Selbstverständnisses im Rahmen der THW-Arbeit. Eine davon abgeleitete Strategieentwicklung schließt sich ebenso an wie die Erarbeitung eines umfangreichen Werbungsund Integrationskonzeptes. Damit sollen die einzelnen Ortsverbände des THW in der ganzen
Bundesrepublik ab 2006 in die Lage versetzt werden, eigenständig Maßnahmen zur Werbung
und Integration weiblicher Mitglieder durchführen zu können. Eine Erhöhung des Frauenanteils soll im Landesverband Hessen/ Rheinland-Pfalz/ Saarland des THW schon Ende 2006
erreicht sein. Das ZQ als wissenschaftliche Einrichtung begleitet zudem das Projekt, in dem
es einzelne Projektphasen im Rahmen einer formativen Evaluation berät. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Oesterling, Carina: Mentor/innen-System zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend in den Ortsverbänden. Endbericht 2006. Mainz: Univ, Zentrum für Qualitätssicherung und –ent-wicklung, September 2006, 29 S.+++Herzer, Manfred: Mentor/innen-System zur Erhöhung des
Frauenanteils im THW und der THW-Jugend in den Ortsverbänden. Evaluationsbericht 2006.
Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, September 2006, 44 S.+++
Oesterling, Carina: Mentorinnensystem zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der
THW-Jugend in den Ortsverbänden. Zwischenbericht 2006. Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, Februar 2006, 25 S.+++Oesterling, Carina: Mentorinnensystem zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend in den Ortsverbänden.
1. Zwischenbericht. Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, März
2005, 49 S.+++Mädchen für Technik begeistern: Mentor/innen-System zur Erhöhung des
Frauenanteils im THW. Aufbau und Durchführung von Stationen bei Werbeveranstaltungen.
Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, 21 S.+++Fragebogen "Befragung der Schulungsteilnehmer/innen Mentor/innen-System im THW". Mainz: Univ., Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung, 3 S.+++Fragebogen "GirlsDay im THW", 5 S.
+++Fragebogen "Tag im THW", 4 S.+++Auswertungsbericht "Tag im THW" - Ortsverband
Mainz, 13 S.+++Fragebogen "Teilnehmer/innen-Befragung Mentor/innen-System zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und der THW-Jugend", 6 S.+++Auswertungsbericht "Teilnehmer/innen-Befragung Mentor/innen-System zur Erhöhung des Frauenanteils im THW und
der THW-Jugend", 8 S.
ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk -THW-
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2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft
INSTITUTION: Universität Mainz, Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (Forum
universitatis 1, 55099 Mainz)
KONTAKT: Oesterling, Carina (Tel. 06131-39-205-96,
e-mail: carina.oesterling@verwaltung.uni-mainz.de); Herzer, Manfred (Dr. Tel. 06131-39230-97, e-mail: manfred.herzer@verwaltung.uni-mainz.de)
[96-L] Oppenheimer, Christina:
Anerkennung, Mißachtung und Gewalt: anerkennungstheoretische Reflexionen am Beispiel
von Frauen- und Heiratshandel sowie Vergewaltigung als Kriegspraxis, Frankfurt am Main:
Helmer 2006, 249 S., ISBN: 3-89741-204-7 (Standort: ULB Münster(6)-MS2850/9)
INHALT: Zwei Thesen liegen der Untersuchung zugrunde: (1) Das Hegelsche Anerkennungstheorem besitzt für Gewaltphänomene wie häusliche Gewalt, Vergewaltigung und internationalen Frauen- und Heiratshandel ebenso wenig hinreichenden Erklärungswert wie die Ergebnisse der traditionellen sowie auch der feministischen Rezeption dieser Argumentation. (2) Daraus folgt, dass die Hegelsche Anerkennungsstruktur - insbesondere die Vermittlungskategorie
- überarbeitet werden muss. Die Untersuchung beginnt mit einem Blick auf die verschiedenen
Ebenen von Gewalt gegen Frauen. Im Folgenden wird Hegel aus feministischer Perspektive
betrachtet. Vor dem Hintergrund einer kurzen biographischen Darstellung wird ein Überblick
über die Gesamtstruktur der Hegelschen Philosophie gegeben, um dann Hegels Modell der
reziproken Anerkennungsstruktur zu reflektieren. Die einzelnen Stufen intersubjektiver Anerkennung des Systems werden dargestellt und auf die Integration der konkreten gesellschaftlichen Subjekte im theoretischen System hin analysiert. Zentral ist dabei der Aspekt der Subjektwerdung. Ein selektiver Blick auf die vielfältige Rezeption der Anerkennungsthese konzentriert sich auf Ansätze, die die Hegelsche Dreistufigkeit mit einer vermittelnden Mitte übernehmen. Das folgende Kapitel ist dem "doppelten Blick" der feministischen Theoriebildung auf Anerkennungsverhältnisse und deren kritischem Potenzial für den wissenschaftlichen Mainstream gewidmet. Hier geht es um Frauenhandel und Heiratshandel als modernen
Frauentausch, um Missachtung und Gewalt und um Vergewaltigung als Kriegstechnik. Ein
Verweis auf eine mögliche neue und umfassendere Kategorie des Mittelterms, die das dreistufige Hegelsche System und die grundlegende Semantik unter einer erweiterten Begrifflichkeit
zwar erhalten könnte, aber dennoch die konkreten Geschlechter systematisch integriert,
schließt die Überlegungen ab. (ICE2)
[97-L] Ostner, Ilona:
Paradigmenwechsel in der (west)deutschen Familienpolitik, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert
(Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse,
Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 165-199, ISBN: 3-593-38194-X
INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland rekonstruiert zwei Varianten einer geschlechterpolitischen Familienpolitik seit den 1950er Jahren
unter Berücksichtigung der Familienpolitik in der DDR. Vereinfacht gesagt setzt die eine auf
eine Familisierung, die andere auf Entfamilisierung der Eltern und ihrer Kinder, auch wenn
Männer aufgefordert werden, aktive Familienväter zu sein. Im ersten Fall sollen Frauen Mütter sein können, im zweiten auf jeden Fall erwerbstätig sein und möglichst Kinder haben. Die
Ausführungen gliedern sich in folgende Abschnitte: (1) Sozialpolitik als Geschlechterpolitik
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2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft
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und (2) Familienpolitik als Geschlechterpolitik bzw. Mitgliederpolitik in den 1950er Jahren,
(3) Frauenpolitik als Familienpolitik am Beispiel des Frauenberichts der Bundesregierung
1966, (4) Familienpolitik als Frauenpolitik unter der Ära H. Schmidt 1974 bis 1982, (5) das
Familienkonzept von H. Geißler 1976 und R. Süssmuth 1985 bis 1988, (6) feministische Interventionen verstanden als Politik für Frauen zwischen Individualisierung und Familisierung
in den 1970er und 1980er Jahren sowie (7) die rot-grüne Geschlechterpolitik 1998 bis 2005
geprägt durch Entfamilisierung. Die Betrachtung macht deutlich, dass sich Deutschland jedenfalls rhetorisch auf dem Weg zur Zwei-Erwerbstätigen-Familie befindet. Der Übergang
stellt einen Paradigmenwechsel in der (west)deutschen, nicht der ostdeutschen Familienpolitik dar. (ICG2)
[98-L] Pirolt, Elfriede; Schauer, Gabriele:
Vom Projekt Spagat zu Gender Mainstreaming in der betrieblichen Gesundheitsförderung:
fünf Jahre betriebliche Gesundheitsförderung mit Gender-Perspektive, in: Petra Kolip, Thomas Altgeld (Hrsg.): Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung und Prävention: theoretische
Grundlagen und Modelle guter Praxis, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 233-243, ISBN: 3-77991683-5 (Standort: ZB Med. Köln(38M)-2006A2171)
INHALT: Der Beitrag berichtet über ein Projekt mit dem Ziel, übertragbare Modelle betrieblicher
Gesundheitsförderung zu entwickeln, die der Mehrfachbelastung erwerbstätiger Frauen Rechnung tragen und deren Belastungssituationen nachhaltig reduzieren sollten. Im Rahmen des
Projekts wurden in fünf oberösterreichischen Betrieben unterschiedlicher Branchen Gesundheitsförderungsmaßnahmen durchgeführt, wobei das Instrument des geschlechterhomogenen
Gesundheitszirkels im Mittelpunkt stand. Als häufige Belastungen der Frauen erwiesen sich
psychosoziale Belastungen, ergonomische und Umgebungsbelastungen, Arbeitszeit, mangelnde Betreuungsangebote, ein "schlechtes Gewissen" gegenüber den Kindern, Überforderung sowie die Aufteilung der Haus- und Familienarbeit. Das Projekt macht deutlich, dass es
sinnvoll ist, innerhalb betrieblicher Gesundheitsförderungsprojekte geschlechtsspezifische
Aspekte zu integrieren. (ICE2)
[99-F] Stange, Waldemar, Prof.; Krüger, Rolf, Dipl.-Soz.Arb.; Schmitt, Christof, Dipl.-Soz.Arb.
Dipl.-Päd.; Eylert, Andreas, Dipl.-Soz.Arb. Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Henschel, Angelika,
Prof.Dr. (Leitung):
KomPädenZ. Anrechnung erworbener Kompetenzen von Erzieherinnen und Erziehern auf
den Bachelor-Studiengang Sozialarbeit/ Sozialpädagogik unter Berücksichtigung des Gender-Mainstreaming-Prinzips
INHALT: Der Bologna Prozess, der nicht nur die bundesweite Einführung gestufter Bachelorund Masterstudiengänge beinhaltet, um eine verbesserte Angleichung und Anrechenbarkeit
von Studiengängen und Studienabschlüssen im europäischen bzw. internationalen Raum zu
verwirklichen, ist darüber hinaus auch damit verbunden, lebenslanges Lernen zu befördern
und zu unterstützen. Im Beruf und in Weiterbildungen erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten
sollen deshalb zukünftig stärker als bisher auf Studiengänge anrechenbar sein, um den Anforderungen moderner Wissensgesellschaften adäquat begegnen zu können. Die Universität Lüneburg, die Modelluniversität in diesem Bologna Prozess ist und deshalb bereits ihre gesamten Studiengänge bis zum Wintersemester 2006/2007 auf die neuen Studienabschlüsse umge-
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2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft
stellt haben wird, beschäftigt sich intensiv mit den auf europäischer Ebene vereinbarten Zielsetzungen dieses Prozesses. Das Forschungsprojekt zur Anerkennung der Anrechenbarkeit
beruflich erworbener Kompetenzen, verfolgt die Aufgabe, in der ErzieherInnenausbildung
erworbenes Wissen und im ausgeübten Beruf erlangte Kenntnisse, Kompetenzen und Fertigkeiten auf eine potentielle Anrechenbarkeit auf ein Bachelor-Studium der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik zu untersuchen. Der Name des Forschungsprojekts ist also Programm, geht es
doch darum, heraus zu finden, welche Kompetenzen bereits aufgrund der Ausbildung oder
beruflichen Tätigkeiten im pädagogischen Bereich (KompädenZ) in einem späteren Studium
der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik berücksichtigt werden können. Die Ergebnisse sollen z.B.
dazu dienen, die individuellen Studienzeiten von Erzieherinnen und Erziehern zu verkürzen,
in dem das bereits vorhandene Fachwissen nicht nochmals gelernt und geprüft werden muss.
Da der ErzieherInnenberuf noch immer vorrangig von jungen Frauen gewählt wird, helfende
und pädagogische Berufe nach wie vor typische Frauenberufe bilden, die mit mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung, geringem Einkommensniveau und unzureichenden Aufstiegschancen verknüpft sind, eröffnet der Ansatzpunkt des Gender-Mainstreaming, unter dem das
Forschungsprojekt seine Untersuchungen angelegt hat, besondere Chancen. Denn durch zukünftige Anrechenbarkeitsmöglichkeiten beruflich erworbener Kompetenzen, könnten Frauen
in diesem Bereich schnellere und effizientere Qualifizierungsmöglichkeiten durch ein Studium der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik eröffnet werden. Gleichzeitig könnten hierdurch auch
Anreize für potentielle männliche Fachkräfte entstehen und dem männlichen Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit dadurch eher begegnet werden. Kooperationspartner: Fachschulen
für Sozialpädagogik in der Region Nordostniedersachsen, Projektbeirat, Träger von Aus- und
Weiterbildungen, öffentliche und freie Träger der Jugendhilfe. Wissenschaftliche Begleitung
des Gesamtprojekts "AnKom" HIS Hannover GmbH (Hochschul-Informations-System Gm
bH).
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test (Stichprobe: 20; studieninteressierte Berufserfahrene; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion (Stichprobe: 80; Fachlehrer/innen; Auswahlverfahren: Quota). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20;
Berufspraktiker/innen; Auswahlverfahren: Querschnitt). Standardisierte Befragung, face to
face (Stichprobe: 200; Studienanfänger/innen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Eylert, Andreas: KomPädenZ - ein Projekt zur Anrechnung erworbenen Wissens unter besonderer Berücksichtigung des Gender-Mainstreaming-Prinzips.
in: Hochschule und Weiterbildung, 2006, Ausg. 1, S. 81-84. ARBEITSPAPIERE: Darstellung
der Vorgehensweise und der möglichen Verfahren zur Anrechnung von Lernergebnissen im
Projekt "KomPädenZ" der Universität Lüneburg. Stand Oktober 2006.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit –Europäischer
SozialfondsINSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Studiengang Sozialarbeit, Sozialpädagogik (Rotenbleicher Weg 67, 21335 Lüneburg)
KONTAKT: Eylert, Andreas (Tel. 04131-677-7952, Fax: 04131-677-7955,
e-mail: eylert@uni-lueneburg.de)
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[100-L] Weg, Marianne:
Going Gender für die BürgerInnengesellschaft: Gender Mainstreaming in zivilgesellschaftlichen Organisationen, Bonn 2005, 92 S., ISBN: 3-89892-314-2
(Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/02621.pdf)
INHALT: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Konzept des Gender Mainstreaming in
zivilgesellschaftlichen Organisationen. Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements und
Förderung der Bürgergesellschaft sind Querschnittsthemen in vielen Reformdebatten der Gegenwart, die in Politik und Verwaltung sowie in nichtstaatlichen Organisationen und Institutionen geführt werden. Sie sind auch Gegenstand von Wissenschaft und Forschung. Gender
Mainstreaming als Leitprinzip und Auftrag hat die Debatte darüber neu aktiviert - oder in
manchen Bereichen erstmals eröffnet -, dass für Organisationen des zivilgesellschaftlichen
Engagements und für einen aktivierenden Staat Geschlechterdemokratie zum Leitbild und
zum Zielsystem dazugehören muss. Entsprechend führt die Frage, mit welchen Konzepten
und Instrumenten Gender Mainstreaming zu implementieren ist, zu einem neuen Ansatz in
den Diskursen. (ICD2)
[101-F] Wetterer, Angelika, Univ.-Prof.Dr.; Poppenhusen, Margot; Voss, Anja, Dr.päd. (Bearbeitung):
Mädchen und Frauen bei der Feuerwehr. Entwicklung von Leitlinien für Modellprojekte zur
Förderung der Integration von Mädchen und Frauen in die Feuerwehr
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
INSTITUTION: Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der
Geschlechterkonstellationen (44221 Dortmund)
KONTAKT: Wetterer, Angelika (Prof.Dr. Tel. 0231-755-5580, o. -5581, Fax: 0231-755-5200,
e-mail: angelika.wetterer@uni-graz.at)
[102-L] Young, Brigitte:
Widersprüche zwischen der europäischen Makroökonomie und Gender Mainstreaming:
unüberwindbare Widersprüche?, in: Annette Jünemann, Carmen Klement (Hrsg.): Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2005, S. 27-45,
ISBN: 3-8329-1107-3
INHALT: Der Beitrag zur Gleichstellungspolitik in der EU fragt nach der widersprüchlichen
Zielsetzung der EU im Zuge der geschlechtsspezifischen Policy-Expansion: einer beschäftigungspolitischen Priorität der Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern bei gleichzeitigen austeritätspolitischen Vorgaben im Rahmen der Wirtschafts- und
Währungsunion, die den fiskalpolitischen Handlungskorridor der Nationalstaaten einschränkt
und der Bewältigung der hohen Arbeitslosigkeit in den EU-Mitgliedsstaaten entgegenwirkt.
Die Analyse der europäischen Integration als einem 'disziplinierenden neoliberalen' Governance-System ist verbunden mit der These, dass sich die EU zwar in wachsendem Maße mit
Gleichstellung und Chancengleichheit befasst, die tatsächlichen geschlechtsspezifischen
Maßnahmen aber gleichzeitig mit dem politischen Projekt der neoliberalen marktförmigen In-
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tegration erfolgen bzw. von dieser stark konterkariert werden. Des Weiteren wird in den Ausführungen das Gender Mainstreaming-Konzept hinsichtlich seines gleichstellungspolitischen
Ziels daraufhin hinterfragt, ob das Konzept, wie der Ansatz verspricht, der derzeitigen Situation von sozial schwachen Frauen (besonders Frauen in den osteuropäischen Beitrittsländern
und Migrantinnen), die auf dem formalen Arbeitsmarkt keine Chance haben, eine Beschäftigung zu finden und die in die informelle Ökonomie oder Teilzeitarbeit verdrängt werden, gerecht werden kann. Die Kritik setzt bei der Hierachisierung unterschiedlicher Politikfelder in
high und low policies an. Selbst bei konsequenter Umsetzung, so die Annahme der Autorin,
werden die vom acquis communitaire ausgehenden positiven Impulse durch die makroökonomischen Restriktionen einer zunehmend neoliberalen Wirtschaftspolitik konterkariert. Weil
die Makroökonomie, allen Gender Mainstreaming-Postulaten zum Trotz, noch immer geschlechterblind ist, verpuffen geschlechtersensible Regelungen in low policy-Bereichen wie
der Sozial- oder Beschäftigungspolitik weitgehend wirkungslos. Die Frage, wie der Ansatz
des Gender Mainstreaming den derzeitigen neoliberalen wirtschaftspolitischen Gegebenheiten
Rechnung tragen kann, kann nach Ansicht der Autorin nur beantwortet werden, indem die
Genderpolitik mit der Betonung auf Chancengleichheit von Frauen und Männern in allen Politikbereichen mit dem Ansatz der feministischen Makroökonomie verbunden wird. (ICG2)
3 Frauenerwerbstätigkeit
[103-F] Brettschneider, Jenny, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Meyer-Eilers, Bernd, Prof.Dr. (Betreuung):
Frauen in Führungspositionen: Anspruch und Wirklichkeit von Chancengleichheit und Organisationskultur in Hamburger Unternehmen
INHALT: Die zahlenmäßige Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen hat sich in den
vergangenen 10 Jahren nicht wesentlich verändert. Daher stellt sich vor dem Hintergrund eines seit Jahrzehnten anhaltenden gesellschaftlichen Wandels und einer Werteverschiebung im
Geschlechterdiskurs und auch in der soziologischen Forschung die Frage, inwiefern geschlechterpolitische Themen in eine Organisation integriert werden. Dabei geht es insbesondere darum zu erforschen, welche Vorstellungen im Unternehmen bezüglich Frauen in Führungspositionen vorherrschen, wie diesem Phänomen begegnet wird und ob Maßnahmen in
der Umsetzung effizient gehandhabt werden. Im Rahmen der Dissertation soll deshalb untersucht werden, welche Vorstellungen von Geschlechterpolitik in der Geschäftsführungs- bzw.
Vorstandsebene im Unternehmen vorhanden sind und wie die Verantwortlichen in leitenden
Positionen die betriebliche Wirklichkeit beurteilen. Dabei bilden der Wertewandel der Gesellschaft und politische Ansprüche, die an das Unternehmen herangetragen werden, den Ausgangspunkt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg
METHODE: Die empirische Untersuchung wird in Kooperation mit elf Hamburger Unternehmen
im Rahmen der qualitativen Sozialforschung durchgeführt. Im Mittelpunkt der Untersuchung
stehen qualitative Interviews mit sechs bis acht Top-ManagerInnen pro Unternehmen anhand
eines Leitfadens interviewt. Die Unternehmen werden aufgrund einer Zufallsauswahl branchenübergreifend berücksichtigt. Die Interviews werden transkribiert und im Rahmen der
qualitativen Inhaltsanalyse computergestützt ausgewertet.
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3 Frauenerwerbstätigkeit
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ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Wirtschaft und
Public Management, Studiendepartement Wirtschaft (Berliner Tor 5, 20099 Hamburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42875-6931, Fax. 040-42875-6999,
e-mail: brettschneider@wiwi.haw-hamburg.de)
[104-F] Cholotta, Katrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Drobnic, Sonja, Prof.Ph.D. (Leitung):
Evaluation und Optimierung institutioneller Praktiken zur Beratung und Förderung von
Existenzgründerinnen - OptExist
INHALT: Existenzgründungen durch Frauen rückte in den letzten Jahren in Deutschland aus
zweierlei Gründen verstärkt ins Blickfeld. Zum einen hat Selbständigkeit aufgrund der strukturellen Arbeitsmarktveränderungen und insbesondere rückläufiger abhängiger Beschäftigung
stark an Bedeutung gewonnen. Zum anderen bleibt die Quote selbständiger Frauen in der
Bundesrepublik trotz steigender Gründungszahlen weit unter der Zahl selbständiger Männer.
OptExist konzentriert sich deshalb auf zwei Aspekte. Einerseits auf das Gründungspotential
von Frauen, das bislang noch nicht hinreichend ausgeschöpft werden konnte. Andererseits auf
die Förder- und Beratungsleistungen, mit denen öffentliche und private Träger Gründerinnen
unterstützen. In einem mehrschichtigen Untersuchungsansatz werden sowohl die gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen in vier ausgewählten Bundesländern als auch die Bedarfe der Gründerinnen selbst analysiert und zueinander in Bezug gesetzt.
Ziel ist es, gendergerechte Bewertungskriterien zu entwickeln und ein handhabbares Modell
zur Optimierung der Förder- und Beratungsleistungen zu konzipieren. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Hamburg, im Kooperationsverbund auch Bremen, Bayern, Sachsen-Anhalt
METHODE: Evaluationsforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Aktenanalyse, offen; Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, schriftlich; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department
Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-428-384659, e-mail: sonja.drobnic@uni-hamburg.de)
[105-L] Corley, Marva; Perardel, Yves; Popova, Kalina:
Wage inequality by gender and occupation: a cross-country analysis, (Employment Strategy
Papers, 2005/20), Genève 2005, VII, 29 S., ISBN: 92-2-118284-3 (Graue Literatur;
URL: http://www.ilo.org/public/english/employment/strat/download/esp2005-20.pdf)
INHALT: "Since the 1980s, evidence from cross-country studies has shown the existence of rising inequality in wages and earnings. In many high- and low/ middle-income countries, the
wages of high-skilled workers have increased, while those of low-skilled workers have grown
relatively more slowly, fallen or remained stagnant. For example, in the United States, real
earnings of low-wage workers have fallen while the earnings of high-wage workers have
grown significantly. In Latin America and much of Asia, the same scenario exists. In much of
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3 Frauenerwerbstätigkeit
Europe (with the exception of the United Kingdom), where wagesetting institutions are more
centralized, the deteriorating position of low-skilled workers is exemplified more through rising unemployment than growing wage gaps. In addition, the gap in wages and earnings between men and women remains entrenched in many countries. In the EU Member States the
gender gap in pay was 15 per cent in 2003. In many countries in Asia and the Middle East
and North Africa, the gap was upwards of 40 per cent in some sectors. Even within the same
occupations the wages and earnings of women tend to be less than those of their male counterparts. Wages and earnings constitute a large share of total income in many countries; therefore, wage/ earning inequality can be held responsible for much of the inequality that exists in
wealth, consumption, healthcare and other well-being indicators associated with income. Also, since households with the lowest wages and earnings generally fall among the poorest
households within a country, deteriorating wages and earnings will only further exacerbate
their already fragile economic situations. There has been a growing debate regarding the extent to which workers have benefited from recent trends in the global economy. Particularly
the extent to which any gains from globalization, in the form of trade and foreign direct investment, have been passed on to workers in the form of more employment and improved
wages and earnings is questionable; rather globalization has been blamed for the deteriorating
position of lowskilled workers globally. Using wage rates and earning indicators at the occupational level from the ILO's KILM 4th Edition database, this paper will discuss the recent
trends in wages and wage inequality across countries. It will also discuss the impact of globalization on wages and analyse the trends in gender equity in pay within occupations and sectors. Part two of this section will discuss the background context of rising wage inequality across countries and follow with a literature review of recent studies on occupational wages in
part three. Part four will provide more detail on the wage rates and earning indicators used in
the analysis. Parts five and six will provide an analysis of wage trends making comparisons
across broad categories (e.g. by high- and low-skilled occupations, and by gender) and finally, part seven will draw the section's conclusions." (excerpt)
[106-F] Dassow, Joachim (Bearbeitung):
Projekt Arbeitsbereiche für Frauen im Kompetenzfeld "Zukunftsenergien" (Teilprojekt im
Rahmen des Gesamtprojekts "Chancengleichheit für Frauen und Männer in den Zukunftsfeldern der Region Emscher-Lippe")
INHALT: Das Teilprojekt erkundet Tätigkeiten und Beschäftigungsvoraussetzungen für Frauen
im Bereich "Zukunftsenergien". Als begleitende sozialwissenschaftliche Studie werden die
Ergebnisse laufend in die Entwicklungspartnerschaft zurückgespiegelt. Dabei wird auf die besonderen technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region Bezug
genommen. Nach einer Bestandsaufnahme der bestehenden Qualifizierungsmöglichkeiten ist
eine Analyse der Beschäftigungsverhältnisse notwendig. Es werden Arbeitsbereiche identifiziert, in denen insbesondere auch Frauen nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten suchen
könnten: nicht nur in der Industrie, sondern insbesondere auch im Mittelstand, dem Handwerk (SHK-Handwerk) sowie dem Baugewerbe, aber auch bei Energie erzeugenden und ähnlichen Unternehmen.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk -ZWH- (Sternwartstr. 27-29,
40223 Düsseldorf)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0211-30-20-09-33, e-mail: joachim.dassow@chanze.de)
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3 Frauenerwerbstätigkeit
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[107-F] Fischer, Ute Luise, Dr. (Bearbeitung):
Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung - Tendenzen der Bewährungsdynamik bei Männern
und Frauen innerhalb und außerhalb der Erwerbsarbeit
INHALT: Rekonstruktion aktueller Ausformungen der Leistungsethik und ihrer möglichen Transformation im Bewährungsfeld Beruf sowie neuer Formen der Bewährung und Quellen von
Sinn außerhalb der Erwerbsarbeit. Im Fokus steht die Frage nach einer Geschlechtsspezifik
der Antworten auf die Sinnfrage. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Theoretisch wird auf die strukturale Soziologie, das Lebenspraxis-Konzept von
Oevermann (2000) sowie sein Modell der Struktur von Religiosität und Bewährungsdynamik
(Oevermann 1995) Bezug genommen. Auch methodisch stützt sich die Arbeit auf die von
Oevermann entwickelte objektive Hermeneutik und darin insbesondere die Sequenzanalyse
von offen biografischen Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt, zwei Generationenlagerungen (geboren ca. 1960 sowie ca. 1980) DATENGEWINNUNG: Biographisches Interview (Stichprobe: ca. 30; Auswahlverfahren: qualitatives Sample). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Fischer, U.L.: Krise der Arbeit, Krise der Sinnstiftung - ein kulturtheoretischstrukturaler Zugang zur Geschlechter- und Arbeitsforschung. in: Aulenbacher,
Brigitte; Funder, Maria; Jacobsen, Heike; Nölker, Susanne (Hrsg.): Arbeit und Geschlecht im
Umbruch der modernen Gesellschaft. Forschung im Dialog. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss. 2007 (im Erscheinen).+++Dies.: Die Differenz zwischen epistemologischem Vor-Urteil
und praktischem Vorurteil als Scheideweg. Ein konstitutionstheoretischer Zugang zur Geschlechterforschung. in: Aulenbacher, Brigitte; Bereswill, Mechthild; Löw, Martina; Meuser,
Michael; Mordt, Gabriele; Schäfer, Reinhild; Scholz, Sylka (Hrsg.): FrauenMännerGeschlechterforschung. State of the Art. Forum Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 20.
Münster: Westfälisches Dampfboot 2006 (im Erscheinen).+++Dies.: Partnerschaft und Familie unter Bedingungen der aktuellen gesellschaftlichen Krise. in: Reuter, Julia; Wolf, Katja
(Hrsg.): GeschlechterLeben im Wandel. Reihe Frauen/ Genderforschung. Tübingen: Stauffenberg 2006, S. 213-229.+++Dies.: Entkopplung von Arbeit und Einkommen - emanzipierende Konsequenzen eines bedingungslosen Grundeinkommens. in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis: Frauen, denkt ökonomisch!?, 2006, H. 68 (im Erscheinen).+++
Dies.: Projektskizze: Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung - Tendenzen der Bewährungsdynamik bei Männern und Frauen innerhalb und außerhalb der Erwerbsarbeit. in: Journal Netzwerk Frauenforschung, 2002, Nr. 14, S. 46-49.+++Dies.: Cultural roots of the economic crisis
in Germany and its consequences regarding to gendered realities. Vortragsmanuskript, International Conference "Changing Gender: Research, Theory and Policy for Gendered Realities
of the 21st Century", June 2-3, 2005, Panteion University Athens, Greece. Download: http://
www.genderpanteion.gr .+++Dies.: Rezension über: Arlie Hochschild: Keine Zeit. Wenn die
Firma zum Zuhause wird und zu Hause nur Arbeit wartet. Geschlecht und Gesellschaft, Bd.
29. Opladen: Verl. Leske u. Budrich 2002. in: SozialerSinn, 2004, H. 3, S. 526-530.
ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-3294 od. 02303-770428,
e-mail: Ute.Fischer@uni-dortmund.de)
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[108-F] Freitag, Namara, Dipl.-Soz.Wiss.; Grimm, Natalie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung);
Baethge, Martin, Prof.Dr. (Leitung):
Gemeinschaftsinitiative EQUAL Entwicklungspartnerschaft "Frauen in t.i.m.e." - Teilprojekt: Evaluation
INHALT: Die Gemeinschaftsinitiative EQUAL ist Teil der Strategie der Europäischen Union,
mehr und bessere Arbeitsplätze zu schaffen und dafür zu sorgen, dass niemandem der Zugang
zu diesen Beschäftigungen versperrt wird. Für die Bundesrepublik Deutschland ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit als nationale Koordinierungsstelle und Programmverwaltungsbehörde für die inhaltliche und finanzielle Umsetzung des Förderprogramms verantwortlich. EQUAL erprobt neue integrative Konzepte zur Bekämpfung von Diskriminierungen und Ungleichheiten im Arbeitsleben sowie bei der Arbeitssuche. Dazu werden in einem geographisch bzw. sektoral begrenzten Bereich die relevanten Akteure in Entwicklungspartnerschaften (EP) zusammengebracht. Insgesamt nehmen in der Bundesrepublik 109 Entwicklungspartnerschaften an der Umsetzung von EQUAL teil. Auf Initiative der Volkshochschule Göttingen hat sich Anfang 2002 die Entwicklungspartnerschaft (EP) "Frauen in
t.i.m.e." (telekommunikation - information - multimedia - elearning) zusammengefunden. Sie
setzt sich u.a. aus Bildungsträgern, Gleichstellungsstellen, Unternehmen, dem Arbeitsamt und
Gewerkschaften der Region Göttingen-Hannover-Verden zusammen und wird von der VHS
Göttingen koordiniert. Darüber hinaus besteht eine transnationale Partnerschaft mit Projekten
in Spanien und den Niederlanden. "Frauen in t.i.m.e." ist im beschäftigungspolitischen Pfeiler
"Chancengleichheit für Frauen und Männer" angesiedelt und beschäftigt sich dort mit dem
Themenbereich "Abbau geschlechtsspezifischer Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt". Ziel
der EP ist es, Mädchen und Frauen neue Perspektiven und Qualifikationen im Bereich der ITBerufe und -Anwendungsgebiete zu vermitteln und damit die Position von Frauen auf dem
Arbeitsmarkt zu stärken. Spezifische Zugangsbarrieren und Entwicklungshemmnisse auf dem
Qualifizierungs- und Arbeitsmarkt sollen identifiziert, benannt und abgebaut werden. Zur Zeit
werden 11 Teilprojekte umgesetzt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Göttingen-Hannover-Verden
METHODE: Das SOFI führt seit September 2002 die wissenschaftliche Begleitung dieser Maßnahme durch. Zur Durchführung der Evaluation arbeitet das SOFI in der Kerngruppe der EP
mit, indem es die Beteiligten mittels Rückmeldung von Evaluations-Ergebnissen darin unterstützt, den Stand der Umsetzung zu reflektieren und die Maßnahmen gezielter zu steuern. Zur
Informationsbeschaffung werden einerseits Expertengespräche mit Mitgliedern der Entwicklungspartnerschaft sowie den Verantwortlichen der Teilprojekte durchgeführt, andererseits
werden auf der Ebene der Teilnehmerinnen ausgewählte Projekte begleitet. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 4; Maßnahmen). Gruppendiskussion (Stichprobe: 3; je 12 Maßnahmenteilnehmerinnen). Qualitatives Interview (Stichprobe: 52; Maßnahmenteilnehmerinnen und Expertinnen; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 215; Maßnahmenteilnehmerinnen; Auswahlverfahren: total).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Grimm, Natalie; Freitag, Namara; Noller, Peter; Vogel, Berthold: Evaluation der Entwicklungspartnerschaft "Frauen in
t.i.m.e." - Abschlussbericht der Begleitforschung (2002-2005). Göttingen: 2005.
ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds
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INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen)
KONTAKT: Freitag, Namara (e-mail: nfreita@gwdg.de)
[109-F] Frey, Michael, Dipl.-Soz.; Kirschbaum, Almut, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nickel, Hildegard Maria, Prof.Dr.; Hüning, Hasko, Dipl.-Pol. (Leitung):
Vermarktlichung und Subjektivierung der Arbeit? Neue Arbeitspolitik und betriebliche
Geschlechterverhältnisse
INHALT: Das Projekt untersucht auf betrieblicher Ebene, ob und wie sich im Rahmen von Vermarktlichung eine neue Arbeitspolitik durchsetzt und welche Effekte das auf Arbeitsanforderungen, Arbeitszeit und Entgeltstrukturen - innerhalb wie auch zwischen den Genusgruppen hat. Empirisches Feld ist die (Schienen-)Verkehrsbranche mit dem zentralen Hauptakteur
Deutsche Bahn AG sowie ihren zahlreichen markt- und branchenbezogenen, relativ selbständigen Unternehmenseinheiten. Die Untersuchung zielt auf die wissenschaftlich und gesellschaftspolitisch wichtige Frage nach Gestaltungsoptionen für eine solidarische Arbeits- und
Geschlechterpolitik, die soziale Differenzierungen integriert, statt auf Basis von (Geschlechter)Differenz und mit Bezug auf unternehmensrelevanten Wirtschaftlichkeitsgewinn zu polarisieren. Konkret werden folgende Dimensionen untersucht: Die mit der Vermarktlichung
verbundenen Veränderungen in der Arbeitsorganisation und die Anforderungen in der Arbeit.
Es geht um die Frage, ob sich eine "neue Subjektivierung der Arbeit", d.h. größere Eigenverantwortung, Selbstorganisation, Entscheidungsbefugnisse und Komplexität in den Arbeitsanforderungen zeigen lassen. Wenn ja, trifft das nur für bestimmte Tätigkeitsgruppen zu oder ist
von einem generellen Trend auszugehen? Wird dieser Prozess durch eine innovative betriebliche Arbeitspolitik abgestützt, so dass es tatsächlich zu qualifizierterer, kooperativ-solidarischer Arbeit kommt und auch individuelle Lebenslagen, wie beispielsweise Unterschiede
zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten, berücksichtigt und sozial integriert werden? Sind möglicherweise insbesondere weibliche Angestellte Trägerinnen dieser Veränderung? Die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die betriebliche Arbeitszeitpolitik wird vom Unternehmen zunehmend als Hebel zum Umbau der Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen genutzt. Im Mittelpunkt dabei steht die konsequente Ausrichtung der betrieblichen Arbeitszeitstrukturen an die Erfordernisse des Marktes. Eine marktorientierte Arbeitszeitgestaltung zielt
auf die flexible Anpassung der betrieblichen Arbeitskraftnutzung an den tatsächlichen Arbeitsanfall. Neue Arbeitszeitmodelle wie z.B. Arbeitszeitkonten tragen diesen betrieblichen
Kalkülen Rechnung. Doch nicht nur: So könnte durch einen variablen Arbeitseinsatz die Synchronisation von Arbeit und Leben verbessert werden. Davon könnten beide Geschlechter
profitieren. Zugleich könnten aber stattdessen die Kräfte der Polarisierung der Lebenssphären
verstärkt Beschäftigte mit Betreuungsaufgaben im privaten Bereich in diesem Prozess verlieren. Die Variabilisierung der Entgeltstrukturen. Es geht um die Frage, inwieweit die tarifliche
Entlohnung durch leistungs- bzw. ertragsabhängige Vergütung durchlöchert bzw. variabilisiert wird, für welche Beschäftigtengruppen das gilt und mit welchen Effekten das auf Seiten
der Beschäftigten einhergeht. Die Grundlagen des betrieblichen Lohn- und Gehaltsgefüges
stammen noch aus der tayloristischen Lohn-Leistungs-Regulation und werden nun den Veränderungen angepasst. So hat im Zuge der Durchsetzung der Marktsteuerung die Ausweitung
der erfolgsabhängigen Entgeltbestandteile deutlich zugenommen ("Privatisierung der Leistungsbemessung" qua Zielvereinbarungen). Der Formwandel von übertariflichen Zahlungen
hin zu ertragsabhängigen Entgelten drückt das verschobene Kräfteverhältnis auf der betriebli-
90
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chen Ebene zuungunsten der Beschäftigten aus. Kann aber bei ertragsabhängiger Entlohnung
ein Fortschritt in Richtung Demokratisierung der Unternehmensverfassung und damit auch
der Demokratisierung der betrieblichen Geschlechterverhältnisse gelingen? Wie wäre unter
diesen Bedingungen eine Entgeltpolitik zu entwerfen, die sich nicht vollends der Grundsätze
solidarischer Umverteilung entledigt?
METHODE: Betriebsfallstudien mit qualitativen Interviews (leitfadengestützt); Dokumentenanalyse; Auswertung in Anlehnung an "Grounded Theory" DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Auswahlverfahren: soziodemographische
Merkmale). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Arbeits- und Geschlechterpolitik in der Deutschen Bahn AG. Erste Ergebnisse.
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, OttoSuhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und
Politikfeldanalysen (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)
KONTAKT: Frey, Michael (Tel. 030-2093-4326, Fax: 030-2093-4340,
e-mail: michael.frey@rz.hu-berlin.de)
[110-F] Gerloff, Antje, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Dienel, Christiane, Prof.Dr. (Leitung):
Zukunftschancen junger Frauen in Sachsen-Anhalt - wie kann durch Umsteuerung von Fördermitteln das Querschnittziel Chancengleichheit besser verwirklicht werden?
INHALT: Aus Sachsen-Anhalt wandern jedes Jahr mehrere Tausend Menschen ab, vorwiegend in
die westlichen Bundesländer. Darunter sind weit überproportional junge Frauen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren vertreten. Das Forschungsprojekt analysiert die spezifischen Bedürfnisse und Zukunftserwartungen junger Frauen in Sachsen-Anhalt, um mit Maßnahmen in
verschiedenen Politikfeldern diese Abwanderung zu verhindern oder eine Rückwanderung zu
ermöglichen. Hierzu wird eine Vielzahl qualitativer empirischer Untersuchungsverfahren eingesetzt. In Kooperation mit Experten werden innovative Maßnahmen entwickelt. Die Erforschung neuer, weit über die klassischen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hinaus reichender Ansätze soll den politischen Akteuren Anhaltspunkte bieten, um Strukturfondsmittel
gezielt so einzusetzen, dass junge Frauen Zukunftschancen im Lande für sich sehen und
wahrnehmen. Die Handlungsempfehlungen sollen sowohl die Chancengleichheit für junge
Frauen verwirklichen helfen als auch zur nachhaltigen Bevölkerungs- und Regionalentwicklung des Landes Sachsen-Anhalt beitragen, die durch die Abwanderung von Frauen massiv
bedroht ist. Die Durchführung der Studie erfolgt in vier Arbeitsschritten: 1. Quantitative Untersuchung zum Wanderungsverhalten junger Menschen in Sachsen-Anhalt, insbesondere von
Frauen; 2. qualitative Analyse der Gründe für das Wanderungsverhalten unter besonderer Berücksichtigung der Lebenswirklichkeit und Perspektiven von Frauen; 3. multiperspektive Interpretation der Auswirkungen des Wanderungsverhaltens auf die Zukunft des Landes Sachsen-Anhalt; 4. Entwicklung von Gegenmaßnahmen und Strategien zur Beeinflussung des
Wanderungs-/ Rückwanderungsverhaltens unter Einsatz von Strukturfondsmitteln. Ausführliche Projektbeschreibung unter: http://www.sgw.hs-magdeburg.de/menschen/. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt
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ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land Sachsen-Anhalt Ministerium für Bau und Verkehr
INSTITUTION: Hochschule Magdeburg-Stendal, FB Sozial- und Gesundheitswesen, EuropaInstitut für Angewandte Sozial-, Human- und Gesundheitswissenschaften (Breitscheidstr. 2,
39114 Magdeburg); GeFam Gesellschaft für Familienforschung e.V. (Breitscheidstr. 2, 39114
Magdeburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0391-886-4336, Fax: 0391-886-4293,
e-mail: Christiane.Dienel@SGW.HS-Magdeburg.de)
[111-F] Grunau, Elisabeth, Dr.; Messmer, Ruth; Nikoleyczik, Katrin; Schmidt, Katharina (Bearbeitung); Schinzel, Britta, Prof.Dr.; Schmitz, Sigrid, HD Dr. (Leitung):
Forum Genderforschung in Informatik und Naturwissenschaft
INHALT: Geschlechterforschung an der Schnittstelle Informatik/ Naturwissenschaft; virtuelle
Lehre; Mediatisierung Naturwissenschaft; Lehre in Informatik und Gesellschaft und Gender
Studies in Informatik und Naturwissenschaften; Nachwuchsförderung und Vernetzung von
Wissenschaftlerinnen; Informatica Feminale Baden-Württemberg; Dialog zwischen Technik-/
Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften.
METHODE: Quantitative und qualitative Geschlechterforschung; Produktentwicklung und Evaluation von IT-Produkten
VERÖFFENTLICHUNGEN: Meßmer, Ruth; Schmitz, Sigrid: Under construction: Gender approaches to e-learning in practise. in: Maaß, Susanne; Schelhowe, Heidi; Schirmer, Carola;
Zorn, Isabel (Hrsg.): Information technology from a gender perspective - epistemology, construction and empowerment. Wiesbaden: VS Verl. 2006.+++Schinzel, Britta: The body in
medical imaging between reality and construction. in: Ahrweiler: Poiesis und Praxis. 2006.
+++Dies.: Wie Erkennbarkeit und visuelle Evidenz für medizintechnische Bildgebung naturwissenschaftliche Objektivität unterminiert. in: Hueppauf: Visionen und Visaulisierungen.
2006.+++Dies.: Visualisierungstrends in der Informationstechnologie: zur Retraditionalisierung von Geschlechtskonstruktionen. in: Koreuber, Mechthild (Hrsg.): Struktur und Geschlecht (erscheint 2006).+++Dies.: Was beim Naturalismus übrig bleibt. Kritik zu B. Kanitscheiders Hauptartikel "Naturalismus und logisch-mathematische Grundlagenprobleme". in:
EWE 3, 2006.+++Dies.: Über die Suggestivkraft digitaler medizinischer Bilder und die Verleitung zu voreiligen diagnostischen Schlussfolgerungen. in: FIfF-Kommunikation, Themenheft "Gesundheit", 2006, 1, S. 19-23.+++Dies.: Gender Studies in Technik- und Naturwissenschaft: Beispielfragestellungen. 2006 (http://www.gin.iig.uni-freiburg.de).+++Schinzel, Britta
et al.: Technik - Naturwissenschaften - Gesellschaft mit Genderblick. in: Soziale Technik Zeitschrift für sozial- und umweltverträgliche Technikgestaltung, 2006, 2, S. 15-18. (http: //
www.ifz.tugraz.at/index.php/article/articleview/1143/1/94/).+++Schmitz, Sigrid: Hirnbilder
im Wandel. Kritische Gedanken zum 'sexed brain'. in: Mauss, Bärbel; Petersen, Barbara
(Hrsg.): Das Geschlecht der Biologie. Mössingen-Talheim: Talheimer Verl. 2006, S. 61-92.
+++Schmitz, Sigrid; Meßmer, Ruth; Schinzel, Britta: Gender and diversity in e-learning. in:
Trauth, Eileen M. (Hrsg.): Encyclopedia of gender and information technology encyclopedia.
Hershey/ Pennsylvania: Idea Group Inc. 2006, pp. 385-391.+++Schmitz, Sigrid; Wolfrum,
Leone: Sex - Gender, Natur - Kultur. Chancen und Grenzen des interdisziplinären Dialogs zur
Dekonstruktion von Dichotomien. in: Konnerts, Ursula; Haker, Hille; Mieth, Dietmar (Hrsg.):
Ethik - Geschlecht - Wissenschaft. Der "ethical turn" als Herausforderung für die interdiszi-
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plinären Geschlechterstudien. Paderborn: Mentis Verl. 2006, S. 102-121. +++Grunau, Elisabeth; Ruiz Ben, Esther: Medien, Gender, Diversität. in: Eble, Karin; Schumacher, Irene
(Hrsg.): Medi@Girls. Medienprojekte für Mädchen. München: Kopaed 2005. +++Grunau, Elisabeth; Ruiz Ben, Esther: Medien, Gender, Diversität in: Eble, Karin; Schumacher, Irene
(Hrsg.): Medi@Girls. Medienprojekte für Mädchen. München: Kopaed 2005.+++ Nikoleyczik, Katrin: Von "Amazonen" und "keuschen Jungfrauen". Rezension von Kirsten Smilla Ebeling: Die Fortpflanzung der Geschlechterverhältnisse: Das metaphorische Feld der Parthenogenese in der Evolutionsbiologie, 2002. in: Querelles-Net: Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung, Nr. 15. 2005 ( http://querelles-net.de/2005-15/text15niko
leyczik.shtml ).+++Schinzel, Britta: Das unsichtbare Geschlecht der Neuen Medien. in:
Warnke, M.; Coy, W.; Tholen, Ch. (Hrsg.): Hyperkult II. Zur Ortsbestimmung analoger und
digitaler Medien. Bielefeld: transcript Verl. f. Kommunikation, Kultur und soziale Praxis
2005, S. 343-369.+++Schinzel, Britta: Kulturunterschiede beim Frauenanteil im Studium der
Informatik (http://mod.iig.uni-freiburg.de/publikationen/publ2005.html).+++ Schmitz, Sigrid;
Meßmer, Ruth: Working in groups: gender impacts in e-learning. in: Archibald, Jaqueline;
Emms, Judy; Grundy, Frances et al. (eds.): The gender politics of ICT. Middlesex: Middlesex
Univ. Pr. 2005, S. 265-280.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern.
ART: gefördert BEGINN: 2002-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
INSTITUTION: Universität Freiburg, Institut für Informatik und Gesellschaft -IIG- Abt. Modellbildung und soziale Folgen (Friedrichstr. 50, 79098 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Institution (Tel. 0761-203-4952, Fax: 0761-203-4960)
[112-L] Gupta, Nabanita Datta; Eriksson, Tor:
New workplace practices and the gender wage gap: can the new economy be the great equalizer?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2038), Bonn
2006, 32 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060418f04.pdf;
http://ftp.iza.org/dp2038.pdf)
INHALT: "We estimate the effect of introducing new workplace practices on the gender gap in
wages in the manufacturing sector. We use a unique 1999 survey on work and compensation
practices of Danish private sector firms merged to a large matched employer-employee database. Self-managed teams, project organisation and job rotation schemes are the most widely
implemented work practices. Our estimates from a difference-in-differences model of wages
and work practices show that the wage gains from adopting new workplace practices accrue
mainly to males so that the gender gap in pay increases at the level of the firm, in particular
among hourly-paid workers. Considering practices individually, however, a few exceptions
are seen: the gender wage gap among salaried workers is significantly reduced in firms which
offer project organisation, while the gap in pay among workers paid by the hour is significantly reduced with the use of quality control circles. All in all, however, the new economy is
not the great equalizer." (author's abstract)
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[113-L] Heinze, Anja; Wolf, Elke:
Gender earnings gap in German firms: the impact of firm characteristics and institutions,
(Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 06-020), Mannheim 2006, 42 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060420f07.pdf;
ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp06020.pdf)
INHALT: Der Beitrag widmet sich dem Betrieb als Ort, an dem die Lohnungleichheit zwischen
Männern und Frauen entsteht und aufrechterhalten wird. Linked-Employer-Employee-Daten
erlauben es, über individuelle Faktoren hinaus die Bedeutung des Arbeitsplatzes für geschlechtsspezifische Lohnunterschiede zu untersuchen. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer umfassenden Studie zu den Auswirkungen betrieblicher und institutioneller Faktoren auf
die geschlechtsspezifische Lohnkluft. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf einem Vergleich
der durchschnittlichen Löhne von Männern und Frauen, sondern auf einem innerbetrieblichen
Vergleich der Löhne von Männern und Frauen. Dabei zeigt sich, dass die durchschnittlichen
geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede innerhalb der Betriebe geringer ausfallen als die
grundsätzliche Lohnkluft zwischen Männern und Frauen. Weiterhin wird gezeigt, dass Mitbestimmung durch Betriebsräte und Tarifverträge mit einer kleineren Lohnkluft in den Betrieben einhergehen. Dies gilt auch für einen hohen Anteil an qualifizierten Frauen, vor allem in
Kleinbetrieben. Die geschlechtsspezifische Lohnkluft nimmt mit der Betriebsgröße ab und
steigt mit dem Lohnniveau. (IAB)
[114-F] Henninger, Annette, Dr.; Gottwald, Markus, M.A.; Spura, Anke, M.A. (Bearbeitung);
Wimbauer, Christine, Dr.phil. (Leitung):
'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver
Anerkennungschancen in Doppelkarriere-Paaren? Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe
(DFG)
INHALT: Das Projekt fragt nach intersubjektiver Anerkennung in modernen Paarbeziehungen insbesondere in Doppelkarriere-Paaren (DCCs) - und nach deren Verhältnis zu gesellschaftlichen Anerkennungsstrukturen. Im Zuge von Modernisierungsprozessen werden durch die
steigende Erwerbstätigkeit von Frauen sowie eine Entgrenzung von 'Arbeit' und 'Leben' die
Gültigkeit des männlichen Familienernährer- und des weiblichen Hausfrauenmodells samt
damit einhergehender Sphärentrennung und geschlechtsspezifisch ungleicher Anerkennungsordnung in Frage gestellt. Dies gilt besonders in Dual Career Couples, in denen beide PartnerInnen hohe Bildung und hohes berufliches commitment aufweisen und sich gemäß einem
normativen Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüber stehen. Die daran anschließende Frage lautet: Geht damit eine Pluralisierung, Entgrenzung und vor allem eine Egalisierung intersubjektiver Anerkennungschancen innerhalb von Paarbeziehungen und von gesellschaftlichen Anerkennungsforen einher, oder lassen sich nach wie vor geschlechtsspezifische
Ungleichheiten auffinden? Nach den bisherigen, theoretisch und sekundäranalytisch gewonnenen Ergebnissen lassen sich folgende, die empirische Forschung leitende Hypothesen formulieren: 1. Es kann nicht von einer grenzenlosen 'Entgrenzung', aber einer gewissen und
teils ambivalenten Verschränkung verschiedener Sphären wie 'Arbeit' und 'Leben' gesprochen
werden. 2. Es kommt weder auf gesellschaftlicher, organisationaler noch auf Paarebene zu einer Egalisierung von Anerkennungschancen und einer Gleichbewertung von Anerkennungsforen. Nach wie vor scheint Erwerbsarbeit mit höherer gesellschaftlicher Wertschätzung versehen als andere Lebensbereiche, etwa Familie oder ehrenamtliche Tätigkeiten - mit unter-
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schiedlichen Folgen für Männer und Frauen. Auch innerhalb von Paarbeziehungen sprechen
die bisherigen Ergebnisse für die Fortexistenz geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Die
genannten Fragen werden auf verschiedenen Ebenen empirisch untersucht. Die Arbeitsschwerpunkte sind: 1. die Untersuchung von Dual Career Couples. Gefragt wird aus einer
Ungleichheitsperspektive, welche Anerkennungschancen und -strukturen in solchen Paaren
bestehen, wie die Konstitution wechselseitiger Anerkennung in der Paarpraxis vonstatten
geht, welche Ungleichheiten sich finden lassen und wie dies mit gesellschaftlichen Wertvorstellungen zusammenhängt. Hierzu führen wir qualitative, teilbiographische Paarinterviews
durch. 2. die Untersuchung des organisationalen Umgangs mit Dual Career Couples anhand
einer Analyse ausgewählter Arbeitsorganisationen aus verschiedenen Bereichen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie diese Arbeitsorganisationen Paare als Paare behandeln und wie und
warum sie Paare wert- oder nicht wertschätzen. 3. werden die in sozialpolitische Institutionen
eingelassene paarbezogene Anerkennungsordnung sowie deren Veränderungen angesichts des
gegenwärtigen Sozialstaatsumbaus anhand einer Analyse sozial-, familien- und arbeitsrechtlicher Regelungen in den Blick genommen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Methodologisch stützen sich die Bearbeiter auf die Annahmen der wissenssoziologischen Hermeneutik; theoretischer Ausgangspunkt ist Axel Honneths Anerkennungstheorie.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; Doppelkarriere-Paare; Auswahlverfahren: theoretical sampling. Stichprobe: 3; Arbeitsorganisationen; Auswahlverfahren: Fallstudie). Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe:
3; Arbeitsorganisationen; Auswahlverfahren: Fallstudie. Sozialstaatliche Gesetze und Regelungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wimbauer, Christine; Henninger, Annette (Hrsg.): Die Gesellschaft als 'institutionalisierte Anerkennungsordnung' - Anerkennung und Ungleichheit in Paaren, Arbeitsorganisationen und Sozialstaat (Arbeitstitel) (in Vorbereitung 2007).+++ Wimbauer, Christine; Gottwald, Markus: Familie und Beruf: 'Ein Fall für Zwei' - DoppelkarrierePaare als Vorboten eines 'Paradigmenwechsels'? in: IAB-Forum 2. 2006 (im Erscheinen).+++
Wimbauer, Christine: Frauen/ Männer. in: Lessenich, Stephan; Nullmeier Frank (Hrsg.): Das
gespaltene Deutschland. Frankfurt, New York: Campus 2006, S. 136-157.+++Wimbauer,
Christine: Karrieren, paarweise im Fokus. in: IAB-Forum 1. 2006, S. 76-77.+++Wimbauer,
Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus; Künzel, Annegret: Gemeinsam an die
Spitze - oder der Mann voran? (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren. in: Dackweiler, Regina (Hrsg.): Willkommen im Club? Frauen und Männer in Eliten. Forum Frauenforschung
der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie,
Bd. 23. Münster: Westfälisches Dampfboot 2006.+++Solga, Heike und Christine Wimbauer:
'Wenn zwei das Gleiche tun ' - Ideal und Realität sozialer (Un-) Gleichheit in Dual Career
Couples. Eine Einleitung. in: Solga, Heike; Wimbauer, Christine (Hrsg.): 'Wenn zwei das
gleiche tun...' - Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Opladen:
Budrich 2005, S. 9-25. ARBEITSPAPIERE: Holtmannspötter, Christina; Henninger, Annette;
Wimbauer, Christine: Reformbestrebungen in der Gesundheitspolitik. Arbeitspapier, 8. 2006.
+++Henninger, Annette: Welfare state citizens - objects of control or reflexive actors in the
context of market, family and social policy? Arbeitspapier, 7. Nürnberg 2006.+++ Henninger,
Annette: 'Self-Governance' oder reflexives Handeln? Individuen zwischen Markt, Familie und
sozialstaatlicher Regulierung'. Arbeitspapier, 6. Nürnberg 2006.+++Künzel, Annegret: Anerkennung und (Doppelkarriere-)Paare. Arbeitspapier, 5. Nürnberg 2006.+++ Wimbauer, Christine; Rudolph, Brigitte: Sozialstaatsreformen und die Privatisierung der Risikovorsorge Chancen und Grenzen der 'Handlungsaktivierung' am Beispiel der Altersvorsorge. Arbeitspa-
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pier, 4. Nürnberg, München 2006.+++Henninger, Annette: Wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen für Anerkennungsverhältnisse in Dual Career Couples. Arbeitspapier, 3. Nürnberg
2006.+++Wimbauer, Christine: Umverteilung oder Anerkennung? Und wenn: Wovon und
durch wen? Theoretische Überlegungen zur aktuellen Debatte um Anerkennung oder Umverteilung. Arbeitspapier, 1. New Haven 2004, 96 S.+++Wimbauer, Christine: 'Liebe', (Erwerbs)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in (Dual Career) Couples? (WI 2142/2-1). Antrag an die DFG auf Einrichtung einer
Nachwuchsgruppe im Rahmen des Emmy-Noether-Programms. Department of Sociology,
Yale University 2005.+++Wimbauer, Christine: 'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung –
Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver Anerkennungschancen in Paarbeziehungen?(WI 2142/1-1). Arbeitsbericht für die Förderphase I (2004-2005) an die DFG. Department of Sociology, Yale University (zugl. Arbeitspapier, 2) 2005.+++Wimbauer, Christine:
'Liebe', (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung - Entgrenzung und Pluralisierung intersubjektiver
Anerkennungschancen in Paarbeziehungen? Antrag an die DFG auf Gewährung eines EmmyNoether-Stipendiums. München: Institut für Soziologie der LMU 2003.
ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Soziologie (Kochstr. 4, 91054 Erlangen); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-179-5660, e-mail: christine.wimbauer@iab.de)
[115-F] Hobeck, Dorothea, Dr. (Bearbeitung):
Die Unterrepräsentanz von Frauen in Schulleitungen. Mögliche Ursachen aus naturwissenschaftlich-anthropologischer Perspektive
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl
für Pädagogik I (Regensburger Str. 160, 90478 Nürnberg)
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0911-5302-589, Fax: 0911-5302-588,
e-mail: petra.hiltl@ewf.uni-erlangen.de)
[116-L] Ichino, Andrea; Moretti, Enrico:
Biological gender differences, absenteeism and the earning gap, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2207), Bonn 2006, 57 S. (Graue Literatur;
URL: http://ftp.iza.org/dp2207.pdf)
INHALT: "In most Western countries illness-related absenteeism is higher among female workers
than among male workers. Using the personnel dataset of a large Italian bank, we show that
the probability of an absence due to illness increases for females, relative to males, approximately 28 days after a previous illness. This difference disappears for workers age 45 or older. We interpret this as evidence that the menstrual cycle raises female absenteeism. Absences with a 28-day cycle explain a significant fraction of the male-female absenteeism gap.
To investigate the effect of absenteeism on earnings, we use a simple signaling model in
which employers cannot directly observe workers' productivity, and therefore use observable
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3 Frauenerwerbstätigkeit
characteristics - including absenteeism - to set wages. Since men are absent from work because of health and shirking reasons, while women face an additional exogenous source of
health shocks due to menstruation, the signal extraction based on absenteeism is more! informative about shirking for males than for females. Consistent with the predictions of the
model, we find that the relationship between earnings and absenteeism is more negative for
males than for females. Furthermore, this difference declines with seniority, as employers
learn more about their workers' true productivity. Finally, we calculate the earnings cost for
women associated with menstruation. We find that higher absenteeism induced by the 28-day
cycle explains 11.8 percent of the earnings gender differential." (author's abstract)
[117-F] Kreyenfeld, Michaela, Dr. (Bearbeitung):
Kinderbetreuung, Frauenerwerbstätigkeit und Geburtenentwicklung
INHALT: Analyse des Einflusses der Kinderbetreuung auf Frauenerwerbstätigkeit und Fertilität.
ZEITRAUM: 1990-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland
METHODE: quantitative Verfahren der Datenanalyse
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Christa Katharina; Wagner, Gert:
Finanzierungs- und Organisationsmodelle institutioneller Kinderbetreuung: Analysen zum
Status quo und Vorschläge zur Reform. Neuwied: Luchterhand 2001. ISBN 3-472-04518-3.
+++Hank, Karsten; Kreyenfeld, Michaela: A multilevel analysis of child care and women's
fertility decisions in Western Germany. in: Journal of Marriage and Family, 65, 2003, pp.
584-596.+++Spieß, Katharina; Kreyenfeld, Michaela; Wagner, Gert: Distributional analysis
of child care subsidies in Germany. in: European Early Childhood Education Research Journal, 11, 2003, 2, pp. 159-175.+++Dies.: Modes of childcare and the difficult compatibility of
childrearning and employment in (Western) Germany. in: Dobritz, Jürgen; Otto, Johannes
(Hrsg.): Familienpolitik und Familienstrukturen: Ergebnisse der gemeinsamen Jahrestagung
der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft und der Johann-Peter-SüßmilchGesellschaft für Demographie, Berlin, 21.-23. Juni 2001. Materialien zur Bevölkerungswissenschaft, H. 108. Wiesbaden: BiB 2002, S. 95-108.+++Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Katharina: Die Förderung von Kindertageseinrichtungen - eine Analyse ihrer verteilungspolitischen
Konsequenzen. in: Neubauer, Georg (Hrsg.): Ökonomisierung der Kindheit: sozialpolitische
Entwicklungen und ihre Folgen. Reihe Kindheitsforschung, Bd. 15. Opladen: Leske u.
Budrich 2002, S. 59-76. ISBN 3-8100-3401-0.+++Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Katharina;
Wagner, Gert G.: Finanzierungs- und Organisationsmodelle institutioneller Kinderbetreuung.
Neuwied: Luchterhand 2001. ISBN 3-472-04518-3.+++Kreyenfeld, Michaela; Hank, Karsten: Does the availability of child care influence the employment of mothers? Findings from
Western Germany. in: Population Research and Policy Review, 19, 2000, 4, pp. 317-337. +++
Kreyenfeld, Michaela; Wagner, Gert G.: Die Zusammenarbeit von Staat und Markt in der Sozialpolitik: das Beispiel der Betreuungsgutscheine und Qualitätsregulierung für die institutionelle Kinderbetreuung. in: Althammer, Jörg; Schmähl, Winfried (Hrsg.): Soziale Sicherung
zwischen Markt und Staat. Schriften des Vereins für Socialpolitik, Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, N.F., Bd. 275. Berlin: Duncker und Humblot 2000, S.
309-338.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057
Rostock)
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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0381-2081-136, Fax: 0381-2081-436,
e-mail: kreyenfeld@demogr.mpg.de)
[118-F] Lauxen-Ulbrich, Maria, M.A.; Rösgen, Anne, Dr. (Bearbeitung); Leicht, René, Dr. (Leitung):
Gender Mainstreaming im Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg: geschlechterdifferenzierende Arbeitsmarktanalyse in ausgewählten Regionen
INHALT: Ein in der ESF-Förderung vielfach dokumentiertes Defizit bei der Umsetzung von
Gender Mainstreaming (GeM) ist der Mangel an aussagekräftigen geschlechterdifferenzierenden Daten zur Struktur und Beschaffenheit des Arbeitsmarktes. Dies betrifft auch Fragen
der Geschlechtergleichheit im Mittelstand und in der beruflichen Selbständigkeit. Das ifm
Mannheim unterstützt, mit der Durchführung geschlechterdifferenzierender Arbeitsmarktanalysen die Umsetzung von GeM in einzelnen Regionen Baden-Württembergs. Da Maßnahmen
der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung vielfach in der Zuständigkeit lokaler Akteure
liegen, müssen auch in den Regionen die Strukturen und Wirkungen geschlechtsspezifischer
Arbeitsteilung a) erkannt, b) bewertet und c) konzeptionell angegangen werden. Die von der
EU-Kommission geforderte Sicherstellung von nach Geschlecht aufgeschlüsselten Statistiken
ist jedoch nur ein erster Schritt. Ein zweiter muss darin bestehen, diese Daten einer gendersensiblen Analyse zu unterziehen. Als Zwischenfazit ist neben vielen anderen Befunden festzuhalten, dass sich das geschlechtstypische Berufswahlverhalten kaum verändert hat, wodurch auch die Geschlechterhierarchie am Arbeitsmarkt aufrechterhalten bleibt. Allerdings
kommt die Ungleichheit in der Besetzung von Führungspositionen oder im Einkommen zusätzlich genauso in typischen Frauenberufen zur Geltung. Der Nutzen dieser Analysen ist
nicht nur in der Geschlechterperspektive zu suchen sondern liegt gleichzeitig darin, dass sie
ganz generell profunde Entscheidungsgrundlagen für die Ausrichtung regionaler wirtschaftsund arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen bieten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg
METHODE: Das Projekt begleitet die ESF-Arbeitskreise in den baden-württembergischen Regionen bei der Umsetzung von GeM insbesondere durch: exemplarische Arbeitsmarktanalysen
in ausgewählten Regionen Baden-Württembergs unter systematischer Berücksichtigung der
geschlechterspezifischen Strukturen und die Unterstützung bei der Entwicklung konzeptioneller Maßnahmen. Der Kranz an Daten rekrutiert sich im Wesentlichen aus amtlichen und halbamtlichen Statistiken. Nach einer Analyse der Ausgangslage durch die Erfassung der 1. soziodemographischen Merkmale und 2. der betrieblichen Strukturmerkmale als Kontextvariablen,
widmete sich das Projekt bisher vor allem 3. den Beschäftigungsstrukturen und geschlechtsspezifischen Erwerbsmustern, wie beruflicher und vertikaler Segregation, der Erwerbsbeteiligung, den Voll- und Teilzeittätigkeiten usw., 4. der Struktur von Arbeitslosigkeit, 5. der Familienfreundlichkeit von Kommunen und Betrieben bzw. work-life-balance sowie 6. den Parameter der regionalen Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung.
ART: gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land Baden-Württemberg Ministerium für Arbeit und Soziales
INSTITUTION: Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm- (68131 Mannheim)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-181-2788, e-mail: leicht@mail.ifm.uni-mannheim.de); LauxenUlbrich, Maria (Tel. 0621-181-2788, e-mail: lauxen@mail.ifm.uni-mannheim.de)
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[119-L] Lehmer, Florian; Möller, Joachim:
Gender-specific migration wage differentials: a microdata analysis for Germany, in: Jahrbuch
für Wirtschaftswissenschaften, Bd. 57/2006, H. 2, S. 162-189 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa
00957)
INHALT: "Der Beitrag analysiert geschlechtsspezifische Lohneffekte regionaler Mobilität. Unter
Verwendung eines großen Mikrodatensatzes finden wir negative Lohndifferenziale für Personen im Jahr vor dem Regionswechsel. Der Effekt ist für beide Geschlechter nachweisbar, aber
ausgeprägter bei den Männern. Während weibliche Regionswechsler einen bestehenden
Lohnnachteil bereits im Jahr nach der Migration mehr als ausgleichen können, bleibt bei
männlichen Regionswechslern ein negatives Differenzial relativ zu der immobilen Vergleichsgruppe in der Zielregion bestehen. Unsere Resultate legen den Schluss nahe, dass die
auf die Migration folgenden Gewinne für Frauen deutlicher sind. Die Anwendung einer Blinder/Oaxaca - Zerlegungstechnik zeigt, dass das positive Lohndifferenzial zugunsten von mobilen Frauen nicht durch Vorteile in den beobachtbaren Merkmalen gegenüber der immobilen
Vergleichsgruppe in der Zielregion erklärt werden kann. Im Gegensatz zu den männlichen
Regionswechslern profitieren mobile Frauen von einer günstigeren Bewertung ihrer Charakteristika." (Autorenreferat)
[120-F] Leicht-Scholten, Carmen, Dr. (Bearbeitung); Hill, Paul B., Prof.Dr. (Leitung); Hill, Paul
B., Prof.Dr. (Betreuung):
Chancengleichheit durch Mentoring? Chancen und Grenzen von Mentoringprogrammen für
Frauen in der Wissenschaft im disziplinären Vergleich
INHALT: Im Rahmen der Studie soll der Frage nachgegangen werden, worin Chancen und Grenzen von Mentoringprogrammen für Frauen in der Wissenschaft vor dem Hintergrund unterschiedlicher Disziplinen liegen. Welche Faktoren und Bedingungen befördern in den verschiedenen Disziplinen die vertikale Ungleichheit der Geschlechter. Ausgangsthese: Unterschiedliche Disziplinen erzeugen unterschiedliche geschlechterdifferente Bedingungen.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Im Anschluss an organisationssoziologische Ansätze, in denen vor allem außeruniversitäre Forschungsinstitute auf Barrieren für Wissenschaftlerinnen untersucht wurden wird
das Instrument des Mentoring vor dem Hintergrund neuester wissenschaftstheoretischer Erkenntnisse zur Bedeutung von Wissenschaft als sozialem Feld im Anschluss an die Theorie
Bourdieus untersucht. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Auswahlverfahren: total).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Leicht-Scholten, Carmen: Chancengleichheit durch Mentoring. in:
IFP Info - Zeitschrift des interdisziplinären Zentrums für Frauen und Geschlechterforschung,
Jg. 22, 2005, Nr. 30, S. 103-106.
ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für
Soziologie Lehr- und Forschungsgebiet Soziologie, insb. Methoden der empirischen Sozialforschung (Eilfschornsteinstr. 7, 52062 Aachen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0241-80-96220)
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[121-F] Lien, Shih-cheng, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Becker, Ruth, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
Frauenerwerbstätigkeit und Wohnstandortwahl
INHALT: In dem Projekt wird mittels einer sekundärstatistischen Analyse der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die zunehmende (hoch qualifizierte) Frauenerwerbstätigkeit sowie
die steigenden Anforderungen des Arbeitsmarkts an die räumliche Mobilität von Erwerbspersonen auf das Wohnen und die Wohnstandortwahl hat. Ausgangsthese ist dabei, dass die zunehmende Frauenerwerbstätigkeit bei gleichzeitig verbesserter Qualifikation das klassische
"Nachfolgemodell", nach dem die Wahl des Wohnstandorts primär vom Arbeitsplatzstandort
des männlichen Familienernährers abhängt, obsolet geworden ist. Tatsächlich lässt sich ein
geringer werdender Bezug von Wohn- und Arbeitsstandorten bei Haushalten nachweisen.
Dies wird im Allgemeinen als Zeichen einer geringer gewordenen Bedeutung des Arbeitsplatzstandorts für die Wohnstandortwahl interpretiert. Das Projekt geht demgegenüber der
Frage nach, ob die für die einzelnen Haushaltsmitglieder abnehmende Bindung von Wohnund Arbeitsstandort auf eine haushaltsbezogene Optimierung zurückzuführen ist. Datengrundlage sind das Sozio-ökonomische Pannel (SOEP) sowie die Mikrozensusdaten.
ART: gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung
und Technologie
INSTITUTION: Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der
Geschlechterkonstellationen (44221 Dortmund)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-5430, Fax: 0231-755-5432,
e-mail: ruth.becker@uni-dortmund.de); Bearbeiterin (Tel. 0231-755-2214, Fax: 0231-7555432, e-mail: Shih-cheng.lien@uni-dortmund.de)
[122-L] Nätkin, Ritva:
Geschlechtergerechtigkeit und Mutterschutz als Widerspruch: Reproduktionspolitik in
Finnland, in: Gudrun Wolfgruber, Heidi Niederkofler, Margit Niederhuber, Maria Mesner
(Hrsg.): Kinder kriegen - Kinder haben : Analysen im Spannungsfeld zwischen staatlichen Politiken und privaten Lebensentwürfen, Innsbruck: Studien-Verl., 2006, S. 29-46, ISBN: 3-7065-40738 (Standort: UB Trier(385)-OFsn48023)
INHALT: Die Verfasserin zeigt, wie es im Zuge der finnischen Unabhängigkeitsbestrebungen
Frauen möglich wurde, über das Konzept der sozialen Mütterlichkeit und auf der Basis eines
Wohlfahrtsfeminismus erste Ansätze wohlfahrtsstaatlicher Regelungen im Rahmen einer pronatalistischen qualitativen Bevölkerungspolitik einzufordern. Geschlechtergerechtigkeit und
Mutterschaft werden als gegensätzliche, miteinander um die Vorherrschaft ringende Diskurse,
als sich verschiebende und verändernde politische Schwerpunktsetzungen verstanden, von
denen jeweils eine dominiert. Dabei wird auch eine zeitliche Abfolge sichtbar. Von 1920 bis
in die 1970er Jahre dominierte eine pronatalistische, nationalistische Bevölkerungspolitik, deren zentraler ideologischer Bestandteil der Mutterschutz war. In den 1970er Jahren gewann
dann der Gedanke der Geschlechtergerechtigkeit die Oberhand. (ICE2)
[123-F] Petri-Adiel, Esther, B.A. (Bearbeitung); Staack, Michael, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Frau als Soldatin. Das israelische Modell für die Bundeswehr
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INHALT: Der Zweck dieser Untersuchung besteht nun darin, die israelische Armee als potentielles Modell für die Bundeswehr zu untersuchen. Die Arbeit versteht sich als eine Art Ergebnissammlung der 50-jährigen Erfahrung, die in Israel auf dem Gebiet "Frauen und Militär"
gewonnen wurde. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Israel
METHODE: Die zentrale Frage dieser Untersuchung lautete: Soll die Bundeswehr beim Integrationsprozess von Frauen, Frauen als "Gleiche unter Gleichen" behandeln, um das Gleichheitsprinzip zu erfüllen? Oder sollte sie, um Gleichheit zwischen den Geschlechtern zu erreichen, den Unterschied beachten und unterschiedliche Richtlinien für Frauen aufstellen? DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Beobachtung, nicht teilnehmend. Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung, telefonisch. Persönliche Interviews.
ART: Dissertation BEGINN: 2002-12 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Sozialwissenschaften, Institut
für Internationale Politik, Sicherheitspolitik und Völkerrecht (Werner-Heisenberg-Weg 39,
85577 Neubiberg)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 089-6004-2044, Fax: 089-6004-4460,
e-mail: michael.staack@unibw-muenchen.de)
[124-F] Pfau-Effinger, Birgit, Univ.-Prof.Dr.rer.pol.; Gebert, Annett, Dr. (Leitung):
Women in nanosciences
INHALT: Das Projekt untersucht anhand eines internationalen Vergleichs die Bedingungen für
universitäre Karrieren im Bereich der Nanowissenschaften und deren Einfluss auf die Karrierechancen von Frauen. Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit den Universitäten Bukarest, Göteborg, Ljubljana, Oxford, Sofia, Neapel, Madrid, Barcelona, Hamburg sowie das
CNRS Toulouse.
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department
Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse (AllendePlatz 1, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Pfau-Effinger, Birgit (Prof.Dr. Tel. 040-42838-3809, Fax: 040-42838-3545,
e-mail: pfau-effinger@sozialwiss.uni-hamburg.de); Gebert, Annett (Dr. Tel. 0351-4659-275,
Fax: 0351-4659-541, e-mail: a.gebert@ifw-dresden.de)
[125-L] Reimer, David; Schröder, Jette:
Tracing the gender wage gap: income differences between male and female university graduates in Germany, in: Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung, Jg. 39/2006, H. 2, S. 235-253
(Standort: USB Köln(38)-XG1089; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ziel des Aufsatzes ist es, die kausalen Mechanismen, die zur Entstehung der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen führen, unter Berücksichtigung neoklassischer und soziologischer Arbeitsmarkttheorien genauer zu untersuchen. Für die Analyse wird die Absolventenstudie der Fakultät für Sozialwissenschaften 2001/2002 verwendet. Die Daten überkommen einige der Beschränkungen, die Bevölkerungsumfragen bei der Untersuchung der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen aufweisen. Das Analysesample ist homogen in Bezug
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auf die in Einkommensanalysen üblicherweise untersuchten Einflussfaktoren - alle Befragten
sind Hochschulabsolventen, die einen Abschluss im gleichen Studienbereich erworben haben
und zum Zeitpunkt des Arbeitsmarktseintritts beobachtet werden. Darüber hinaus beinhaltet
der Datensatz detaillierte Angaben über Humankapitalausstattung, Stellensuche und Karriereeinstellungen, welche in Bevölkerungsumfragen normalerweise nicht vorhanden sind. Die
Ergebnisse einer Reihe aufeinander aufbauender Regressionsmodelle zeigt, dass keiner der
möglichen Einflussfaktoren die Geschlechterlohnlücke bedeutend reduziert: Im Gegenteil, die
Aufnahme der Humankapitalvariablen ins Modell führt sogar zu einer leichten Vergrößerung
der Lohnlücke. Das zeigt, dass der Lohnunterschied zwischen weiblichen und männlichen
Absolventen in der Studie sogar größer wäre, wenn Frauen über die gleiche Humankapitalausstattung verfügen würden wie Männer. Die Tatsache, dass trotz der umfangreichen Kontrollen in der Analyse eine Lohnlücke von fast 7 Prozent verbleibt, deutet darauf hin, dass
weibliche Universitätsabsolventinnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt Lohndiskriminierung
erfahren." (Autorenreferat)
[126-F] Rosner, Manuela; Gruner, Julien; Hiniker, Valerie; Kish Bonnet, Simone; Thiébaud,
Julien (Bearbeitung); Croisier, Michel; Budry, Maryelle (Leitung):
Pionniers, pionnières: quelle insertion professionnelle? Recherche sur les débouchés des
diplômes pionniers
INHALT: Etude de l'insertion professionnelle des pionnier-e-s (définition: personnes en formation
ou en recherche d'emploi dans une profession traditionnellement occupée par des individus de
l'autre sexe) au moyen des 3 phases suivantes: 1. Recherche visant à identifier les métiers
dans lesquels se trouvent les pionnier-e-s. Vue d'ensemble, systématique et longitudinale des
certifications scolaires et professionnelles sur une période de 10 ans (1990-1999) destinée à
définir l'ensemble des métiers concernés sur Genève ainsi que l'intégralité des occurrences et
des mouvements pionniers, rapportée à l'évolution générale des diplômes. Le but est de mettre
en évidence des modifications structurelles (apparition/ disparition de nouveaux métiers pionniers, modification des pourcentages H/F des diplômes, etc.). 2. Enquête par questionnaire
sur les modalités de l'intégration professionnelle des pionnier-e-s diplômé-e-s en 1997, 1998
et 1999. Etude des modalités de l'insertion professionnelle après le diplôme, identification des
personnes toujours actives dans le domaine de formation choisi, sinon connaisance des raisons du changement. 3. Entretiens semi-structurés d'un échantillon de pionnier-e-s en vue de
comprendre, de comparer l'intégration professionnelle des pionnières et des pionniers et d'en
approfondir le vécu, le degré de satisfaction lié à la situation professionnelle actuelle. Résultats: http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=7324. ZEITRAUM: 1990-1999
GEOGRAPHISCHER RAUM: Genève, Suisse romande
METHODE: Phase 1: Approche de type sociologique, identifier les diplômes pionniers par l'utilisation des statistiques officielles. Ces chiffres proviennent de l'annuaire statistique de l'enseignement public et privé de Genève, publiés par le Service de la Recherche en Education
(SRED). Ces fichiers sont eux-mêmes établis à partir de la base de données scolaires (BDS)
des Services Administratifs et Financiers de l'Instruction Publique du canton de Genève. Phase 2: L'identification des pionniers/ières se fait grâce à trois types de sources: les listes nominatives des diplômes se trouvant dans les journaux (Feuille d'Avis Officielle); la Base de
Données Scolaires (BDS); les statistiques internes du Service d'orientation scolaire et professionnelle de l'OOFP, Genève Méthode d'envoi des questionnaires. Analyse des parcours pionniers à l'aide de différents critères et analyse des corrélations, analyse factorielle. Phase 3:
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Méthode: entretiens semi-structurés, analyse qualitative. Méthodologie: Phase 1: Analyse de
documents standardisée. Phase 2: Entretiens standardisés par correspondance. Phase 3: Interviews qualitatives. Echantillonnage: Phase 1: population genevoise ayant obtenu un diplôme
d'une école secondaire entre 1990 et 1999; Phase 2: personnes ayant obtenu un diplôme pionnier en 1997, 1998 et 1999; Phase 3: échantillon représentatif de cette population. Nombre/
taille des objets: Phase 1: 46.000 personnes; Phase 2: 88 personnes; Phase 3: 20 personnes.
En collaboration avec Cap Egalité (de l'OFPC de Genève) et 16+ (Projet des places d'apprentissage de la Conférence suisse des déléguées à l'égalité).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Croisier, Michel et al.: Pionniers, pionnières: quelle insertion
professionnelle? Recherche sur les débouchés des diplômes pionniers. in: Psychoscope, Vol.
24, 2003, No. 1.+++Ruedin, Yvonne-Marie: Que deviennent les pionniers et pionnières? in:
Panorama - Bulletin de l'ASOSP, 2003, No. 1.+++Ruedin, Yvonne-Marie: Pionnières et pionniers sous les feux desprojecteurs. in: Panorama - Bulletin de l'ASOSP, 2005, No. 3. ARBEITSPAPIERE: Croisier, Michel et al.: Pionniers, pionnières: quelle insertion professionnelle? Office d'Orientation et de Formation Professionnelle de Genève. Phase 1 & 2.+++ Thiébaud, Julien: L'intégration professionnelle de pionniers et de pionnières: une approche comparative. Office pour l'orientation, la Formation Professionnelle et Continue & Université de
Lausanne, Institut de Psychologie, Mémoire de recherche pour le DESS COMCO, sept. 2004,
Phase 3.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Canton de Genève Département de l'instruction publique -DIP- Office pour
l'orientation, la formation professionnelle et continue -OFPC- (6, rue Prévost-Martin, 1205
Genève, Schweiz)
[127-F] Rudert, Katrin; Schmeink, Martina; Schöttelndreier, Aira; NN (Bearbeitung); Bührmann,
Andrea D., Dr.; Hansen, Katrin, Prof.Dr. (Leitung):
Neue Vielfalt in der Unternehmerschaft: Facetten des Unternehmerinnenbildes. Eine empirische Analyse des Selbstbildes von Unternehmerinnen
INHALT: Mittlerweile ist zwar die Frage, weshalb Menschen Unternehmen gründen, breit diskutiert worden: Die Positionen reichen hier von der Unternehmerpersönlichkeit Schumpeterscher Prägung, bei der eine Gegebenheit des Unternehmertums postuliert wird, über die These von der Leistungsmotivation bis hin zur so genannten 'Benachteiligungsthese'. Ein anderer
Diskussionsstrang stellt die Untersuchung des Weges in die Selbstständigkeit selbst in den
Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Dabei wird in verschiedenen, allerdings zumeist quantitativ orientierten Untersuchungen deutlich, dass das Umfeld von Unternehmerfamilien und
die Erwerbstätigkeit in Kleinunternehmen auf die unternehmerische Rolle und Funktion hinsozialisierend wirken. Darüber hinaus ist zum einen untersucht worden, weshalb Frauen weniger geneigt sind, Unternehmen zu gründen. Zum anderen aber sind auch die Motive erforscht worden, weshalb Frauen unternehmen gründen. Wie jedoch sehen sich Frauen selbst
im Prozess zwischen dem Entschluss zur unternehmerischen Selbständigkeit bis zur Gründung, Übernahme oder Weiterführung eines Unternehmens? Welche Rolle spielen hier z.B.
staatliche Programme, aber auch etwa Leitbilder aus der Personalentwicklung oder von beratenden Institutionen, Organisationen oder Expertinnen bzw. Experten? Ab welchem Zeitpunkt
verstehen sich Frauen selbst z.B. als 'erfolgreiche' Unternehmerinnen? Und wie werden sie
von anderen, an diesen Prozessen beteiligten Akteurinnen und Akteuren gesehen? Bisher
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mangelt es an Untersuchungen, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Deshalb werden diese Forschungsfragen in dem Projekt "Vielfalt in der Unternehmerschaft ..." untersucht:
Dabei sollen empirisch fundierte Erkenntnisse über die Faktoren und Rahmenbedingungen
gewonnen werden, die die Beteiligung von Frauen bei der Gründung, Weiterführung und Übernahme von Unternehmen in Deutschland fördern oder sie erschweren. Im Mittelpunkt
steht freilich die Frage nach dem Selbstbild von Unternehmerinnen in Deutschland, ihrem
Fremdbild und dem Zusammenspiel beider Perspektiven. Diese Fragestellung wird ausgehend
von der folgenden zentralen Arbeitshypothese bearbeitet: Ein hegemoniales, einseitig männlich geprägtes Unternehmerbild verhindert, dass Frauen im gleichen Ausmaße wie Männer
Unternehmen gründen, weiterführen und in wachsenden Unternehmen Arbeitgeberfunktionen
übernehmen und damit Arbeitsplätze schaffen. Diese Hypothese wird zum einen über die Befragung von Unternehmerinnen (narrative Interviews) und ihrer Beratungs- bzw. Förderungsinfrastruktur (Experten/-innen-Interviews) sowie zum anderen über eine Diskurs- bzw.
Dispositivanalyse derjenigen Institutionen bzw. Organen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft erforscht, in denen das Fremdbild von der Unternehmerin hervorgebracht wird. Weitere Informationen unter: http://www.geschlechterdynamik.uni-dortmund.de/unternehmerinnen
. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Untersuchungsdesign: mixed methods DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. Gruppendiskussion (Stichprobe: 1). Qualitatives Interview (Stichprobe: 37). Diskursanalyse.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bührmann, Andrea; Hansen, Katrin; Schmeink, Martina; Schöttelndreier, Aira (Hrsg.): Die Vielfalt des Unternehmerinnenbildes. Workshop. Münster: LitVerl. 2005.+++Bührmann, Andrea D.; Hansen, Katrin; Schmeink, Martina; Schöttelndreier,
Aira (Hrsg.): Vielfalt in der Unternehmerschaft. Das Selbstbild von Unternehmerinnen und
Unternehmern im internationalen Vergleich. Conference Proceedings. ISBN 3-00-019102-X.
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie
INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut
für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund); Fachhochschule Gelsenkirchen Abt. Bocholt, FB Wirtschaft (Münsterstr. 265, 46397 Bocholt)
KONTAKT: Bührmann, Andrea (Dr. Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509,
e-mail: abuehrmann@fb12.uni-dortmund.de)
[128-L] Scheele, Alexandra:
Feminisierung der Arbeit im demographischen Wandel?, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert
(Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse,
Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 267-292, ISBN: 3-593-38194-X
INHALT: Der Beitrag diskutiert den Versuch, den demographischen Wandel in Deutschland in
seinen prognostizierten arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen als Chance für veränderte Erwerbsstrukturen und eine Feminisierung der Arbeit zu begreifen. Die These lautet: Der aktuelle Diskurs über die demographischen Entwicklungen eröffnet grundsätzlich Ansatzpunkte
für eine Auseinandersetzung über die geschlechtergerechte Gestaltung von Arbeits- und Lebensbedingungen. In seiner faktischen Inszenierung als Krisendiskurs trägt er aber gleichzeitig dazu bei, dass einfache Lösungen postuliert werden, die weder den arbeits- und gesellschaftspolitischen noch den mit ihnen verwobenen geschlechterpolitischen Herausforderun-
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gen gerecht werden. Nach einem kursorischen Überblick über den Zusammenhang von demographischer Entwicklung, Erwerbspersonenzahl und Nachfrage nach Arbeitskräften findet
im zweiten Schritt eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Feminisierung und seiner
unterschiedlichen Bedeutung statt, aus der dann Rückschlüsse für eine notwendige Neugestaltung von Erwerbsarbeit gezogen werden. Es wird gefragt, inwieweit die zu beobachtenden
Veränderungen von Erwerbsarbeit und insbesonders die erhöhte Frauenerwerbsarbeit als Krise gedeutet werden und wo Anschlussstellen für eine Neuordnung zu suchen sind. Anschließend werden zwei Politikstrategien - sowohl auf der arbeitspolitischen Ebene wie auch auf
der organisationalen Ebene - exemplarisch daraufhin geprüft, welches Potential sie für diese
Neugestaltung bieten. Am Ende werden die Perspektiven für eine geschlechtergerechte Gestaltung von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen diskutiert. (ICG2)
[129-L] Schmidt, Ralph; Spree, Ulrike (Hrsg.):
Gender und Lebenslauf in der New Economy: Analysen zu Karrieremustern, Leitbildern
und Lebenskonzepten, (Gender Studies in den Angewandten Wissenschaften Gender Studies &
Apllied Sciences, Bd. 2), Münster: Lit Verl. 2005, 284 S., ISBN: 3-8258-8883-5 (Standort: UB
Bonn(5)-2006/4119)
INHALT: "Mit der New Economy wuchs die Hoffnung auf ein gleichberechtigteres und faires
Zusammenarbeiten von Frauen und Männern. Wie die Chancen zur Entwicklung gerechterer
Arbeitsstrukturen in der New Media Branche genutzt wurden, war Thema des HAW-Forschungsprojekts new media quest. Anhand der Analyse von Berufsstrategien männlicher und
weiblicher Mitarbeiter wurden deren Karrieremuster, Lebenspläne, Vorstellungen von Berufserfolg, aber auch der Umgang mit beruflichem Scheitern, mit Leerlauf und Umorientierung untersucht. Die Tiefeninterviews und Lebenslaufanalysen belegen allerdings, dass sich
Karrierestrategien von Männern und Frauen nach wie vor deutlich unterscheiden." (Autorenreferat)
[130-L] Schnepf, Sylke Viola:
Gender equality in the labour market: attitudes to women's work, (HWWI Research Paper, 14), Hamburg 2006, 62 S. (Graue Literatur; URL: http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Publikationen/Research/Paper/Wirtschaftliche_Trends_und_HH/HWWI_Research_Paper_1-4.pdf)
INHALT: "The analysis of economic factors usually applied for examining gender inequality in
the labour market suggests that former post communist countries in Central and Eastern Europe have reached similarly high standards of gender equality compared to Western European
countries. This paper aims at comparing attitudes to women's work between transition and
OECD countries highlighting the explanatory power of societal norms. The analysis of attitudes, their determinants and their change in regions and countries is based on mainly two
waves (1994 and 1998) of the International Social Survey Program (ISSP). These data reveal
that a strikingly higher share of people in the East than in the West agrees with traditional values on women's work. The large homogeneity in patriarchal values of Eastern European people with differing socio-economic background explains these regional differences. The EastWest gap in traditional value orientations is likely to widen given that liberal values spread
faster in OECD than in transition countries." (author's abstract)
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[131-L] Schruijer, Sandra G. I.:
Do women want to break the glass ceiling?: a study of their career orientations and gender
identity in the Netherlands, in: management revue : the international review of management
studies, Vol. 17/2006, No. 2, S. 143-154
INHALT: "Career orientations, career success and perceived self-efficacy of women employees in
relation to their gender identity were studied. It was hypothesized that gender identity is related to career orientations such that women with a masculine gender identity strive for more
upward mobility as compared to women with a feminine gender identity, whereas the latter
strive more for balancing work and private life. A masculine gender identity was furthermore
predicted to be positively related to career success in terms of income and hierarchical position. Finally it was expected that women with a feminine gender identity, in comparison to
those with a masculine gender identity, ex-press a lower self-efficacy with respect to stereotypical male and gender-neutral tasks and equal self-efficacy with respect to stereotypical
feminine tasks. To test the hypotheses, a questionnaire was distributed among women working for a large multinational corporation. The results provided support for the first two hypotheses. Mixed support was obtained for the third hypothesis." (author's abstract)
[132-F] Schweikart, Rudolf, Prof.Dr. (Bearbeitung):
ELISA - Eliteförderung Sachsen. Frauen in Naturwissenschaft, Technik und Medizin
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Sächsisches
Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialadministration (Postfach 301166, 04251 Leipzig)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-3076-4332, e-mail: schweikart@sozwes.htwk-leipzig.de)
[133-F] Spurk, Daniel, Dipl.-Psych.; Bogner, Jessica, Dipl.-Psych.; Uchronski, Mirjam, Dipl.Psych. (Bearbeitung); Abele-Brehm, Andrea E., Prof.Dr. (Leitung):
Psychologische Determinanten der beruflichen Laufbahnentwicklung junger Akademikerinnen und Akademiker (BELA-E)
INHALT: Im Rahmen des Projekts BELA-E werden geschlechts- und fachspezifische Unterschiede in der beruflichen Entwicklung von Akademikerinnen und Akademikern längsschnittlich unter sozialpsychologischer Perspektive untersucht. Dabei werden nicht nur berufliche
Entwicklung sondern auch die wechselseitige Abhängigkeit von beruflicher und privatfamiliärer Entwicklung untersucht. Fragestellung: Beschreibung beruflicher und auch privater Entwicklung bei Akademikern und Akademikerinnen verschiedener fachlicher Herkunft. Welche
Faktoren wirken fördernd oder hemmend auf die berufliche Entwicklung bei Personen beiderlei Geschlechts ein? Wie verändern sich Personen durch Berufserfahrungen? Unterschiede im
beruflichen Erfolg zwischen Fachrichtungen sind größer als die zwischen Männern und Frauen, dennoch sind Frauen schon in der Berufseinstiegsphase weniger erfolgreich als Männer.
Alter, Studienleistungen, Selbstwirksamkeitserwartungen, persönliche Ziele, Familienstand
etc. beeinflussen die berufliche Entwicklung und den beruflichen Erfolg. ZEITRAUM: ab
12/1994 GEOGRAPHISCHER RAUM: Univ. Erlangen-Nürnberg
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METHODE: Theorie: sozial-kognitives Modell beruflicher und privater Entwicklung; Geschlecht
als soziale Kategorie und daraus resultierend Modell multipler notwendiger und multipler
hinreichender Bedingungen von Berufserfolg. Methode: gemischt quer-längsschnittliches Design mit 2 Stichproben und bisher fünf Erhebungszeitpunkten, weitere Erhebungen geplant.
Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich
(Stichprobe: N=1.500; 1. Erhebung direkt nach Examen N=1.500 - Rücklauf 44%, 2. Erhebung 1,5 Jahre nach Examen N=1.074 - Rücklauf 78%, 3. Erhebung 3,5 Jahre nach Examen
N=1.030 - Rücklauf 90%, 4. Erhebung 7 Jahre nach Examen N=1149 - Rücklauf 88% des
Absolventenjahrgangs 94/95, Universität Erlangen-Nürnberg, 5. Erhebung 10 Jahre nach dem
Examen N=933 - Rücklauf 88%; Auswahlverfahren: total -Jura, Medizin, Philosophische,
Technische, Naturwissenschaftliche, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehramtsabsolvierende-. 2. Stichprobe: N=430; 1. Erhebung direkt nach Examen N=430 - Rücklauf 44%, 2.
Erhebung 1,5 Jahre nach Examen N=323 - Rücklauf 82%, 3. Erhebung 3,5 Jahre nach Examen - Rücklauf 95%, 4. Erhebung 7 Jahre nach Examen N=382 - Rücklauf 93% Absolventen der Universität Erlangen-Nürnberg, 5. Erhebung 10 Jahre nach dem Examen N=289 Rücklauf 84%; Auswahlverfahren: Teilerhebung -Jura, Medizin, Philosophische, Naturwissenschaftliche und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Abele, A.: Arztberuf - zwischen Erwartung und Realität. in: Deutsches Ärzteblatt, 98, 2001, 46, S. 3009-3011.+++Dies.: Lebens- und Berufsplanung von
Frauen. in: Roos-Schumacher, H. (Hrsg.): Kompetent in die Öffentlichkeit. Opladen: Leske u.
Budrich 2001, S. 27-43.+++Dies.: Rollenvielfalt von Frauen - Einfluss auf psychische Gesundheit und Wohlbefinden. in: Franke, A.; Kämmerer, A. (Hrsg.): Klinische Psychologie der
Frau. Göttingen: Hogrefe 2001, S. 563-580.+++Dies.: Zerplatzte Seifenblasen? in: Karriereführer life sciences, 2001, S. 68-69.+++Dies.: Berufliche Laufbahnentwicklung von Hochschulabsolventinnen und -absolventen im Vergleich. in: DFG Magazin, 2002.+++Abele,
A.E.; Candova, A.: Freizeitorientierte Lehrer - fachinteressierte Diplomer? Vergleich der Berufsausübungsvorstellungen beider Gruppen am Beispiel der Mathematik. 2002 (zur Veröffentl. eingereicht).+++Abele, A.E.; Neunzert, H.; Tobies, R.; Krüsken, J.: Frauen und Männer
in der Mathematik - früher und heute. in: Mitteilungen der Deutschen Vereinigung für Mathematik, 2001, 2, S. 8-16.+++Abele, A.E.; Nitzsche, U.: Der Schereneffekt bei der beruflichen Entwicklung von Ärztinnen und Ärzten. in: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 127,
2002, S. 2057-2062.+++Abele, A.E.; Schute, M.; Andrä, M.S.: Ingenieurin vs. Pädagoge. Berufliche Werthaltungen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen als Resultat interessenspezifischer Selektions- und fachspezifischer Sozialisationseffekte. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 1999, S. 84-99.+++Abele, A.E.; Stief, M.: Prädiktoren von Akademikererwerbslosigkeit: Ergebnisse der Erlanger Längsschnittstudie zur beruflichen Laufbahnentwicklung von Hochschulabsolventinnen und -absolventen im Vergleich (BELA-E). in:
Zempel, J.; Bacher, J.; Moser, K. (Hrsg.): Erwerbslosigkeit. Ursachen, Auswirkungen und Interventionen. Psychologie sozialer Ungleichheit, Bd. 12. Opladen: Leske u. Budrich 2001, S.
45-66.+++Abele, A.E.; Stief, M.; Krüsken, J.: Persönliche Ziele von Mathematikern beim Berufseinstieg: ein Vergleich offener und geschlossener Erhebungsmethoden. in: Zeitschrift für
Pädagogische Psychologie, 2004, Nr. 16, S. 193-205.+++Stief, M.: Selbstwirksamkeitserwartungen, Ziele und Berufserfolg: eine Längsschnittstudie. Aachen: Shaker 2001.+++Dies.: The
dynamics of masculine-agentic and feminine-communal traits. Findings from a prospective
longitudinal study. in: Journal of Personality and Social Psychology, 2003, Nr. 85, S. 768776.+++Dies.: Ärztinnen und Ärzte vom zweiten Staatsexamen bis zur Facharztausbildung.
in: Abele, A.E.; Hoff, E.; Hohner, H.-U. (Hrsg.): Frauen und Männer in akademischen Pro-
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
3 Frauenerwerbstätigkeit
107
fessionen. Berufsverläufe und Berufserfolg. München: Asanger 2003.+++Abele, A.E.; Dette,
D.; Herrman, B.: Lehrerinnen und Lehrer. Vom Examen zum Schuldienst. in: Abele, A.E.;
Hoff, E.; Hohner, H.-U. (Hrsg.): Frauen und Männer.+++Dette, D.E.: Berufserfolg und Lebenszufriedenheit. Längsschnittliche Befunde. Online unter http://www.opus.ub.uni-erlangen.
de/opus/volltexte/2005/162/pdf/Dette2005_Dissertation.pdf .+++Abele, A.E.: Ziele, Selbstkonzept und Work-Life-balance bei der längerfristigen Lebensgestaltung. Befunde der Erlanger Längsschnittstudie BELA-E. in: Zeitschrift für Arbeits- und Organisatonspsychologie, Nr.
49, S. 176-186.+++Cohrs, J.C.; Abele, A.E.: Einflüsse von Zielerreichung und Arbeitsplatzmerkmalen auf die Arbeitszufriedenheit: ein Vergleich verschiedener Berufsgruppen. in:
Wirtschaftspsychologie, 2005, Nr. 7, S. 2134.+++Cohrs, J.C.; Abele, A.E.; Dette, D.E.: Integrating situational and dispositional determinants of job satisfaction: findings from three
samples of professionals. in: Journal of Psychology: Interdisciplinary & Applied, 2006, Nr.
140, S. 363-395.+++Abele, A.E.: Karriereverläufe und Berufserfolg bei Medizinerinnen. in:
Dettmer, S.; Kaczmarczyk, G.; Bühren, B. (Hrsg.): Karriereplanung für Ärztinnen. Heidelberg: Springer Verlag. ARBEITSPAPIERE: Liste bitte beim Institut anfordern.
ART: gefördert BEGINN: 1995-07 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Psychologie I Lehrstuhl Sozialpsychologie (Bismarckstr. 6, 91054 Erlangen)
KONTAKT: Uchronski, Mirjam (Tel. 09131-85-24677,
e-mail: mirjam.uchronski@sozpsy.phil.uni-erlangen.de)
[134-F] Steffen, Isabelle (Bearbeitung); Linder, Wolf, Prof.Dr. (Betreuung):
Frauenerwerbstätigkeit unter dem Blickwinkel von Politik, Ökonomie und Gesellschaft
INHALT: Im Zentrum des Dissertationsprojektes steht die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen.
Seit den 1960er Jahren hat die Zahl der Frauen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen, in der
Schweiz wie in den anderen Industriestaaten stark zugenommen. Mit einer Erwerbsquote von
über 70 Prozent weist die Schweiz im internationalen Vergleich eine der höchsten Frauenerwerbsquotenüberhaupt auf. Während im internationalen Vergleich jedoch drei Viertel der Arbeitnehmerinnen einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, ist dieser Anteil in der Schweiz mit
rund 50 Prozent aussergewöhnlich gering. Wird diese Tatsache für die Messung der Arbeitsmarktintegration von Frauen berücksichtigt, nimmt die Schweiz in der Rangliste der OECDLänder einen Platz im hinteren Mittelfeld ein. Vor dem Hintergrund dieser Bemerkungen soll
die Dissertation Antworten auf folgende Fragen geben: Wie ist die Situation der Frauen auf
dem Schweizer Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich aktuell und im Zeitvergleich tatsächlich einzuschätzen? Womit lässt sich das Niveau und die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit in der Schweiz erklären? Wie lässt sie sich möglicherweise beeinflussen? Bisherige Studien zu diesem Thema waren in erster Linie ökonomischen und soziologischen Ansätzen verpflichtet und stellten den individuellen Entscheid der Frauen in Abhängigkeit von
Kosten-Nutzenüberlegungen, bzw. von gesellschaftlichen Faktoren in den Vordergrund, während die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen in der Politikwissenschaft ein relativ wenig erforschtes Gebiet darstellt. Vor dem Hintergrund des bestehenden Forschungsstandes soll die
Dissertation den Theorie- und Forschungsstand auf drei Ebenen erweitern: 1) Die Stärkung
des politikwissenschaftlichen Ansatzes: Obwohl sich politikwissenschaftliche Faktoren für
die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit theoretisch aufdrängen, fanden sie bisher kaum systematisch Eingang in die Forschung. Es soll deshalb untersucht werden, inwiefern die Politik
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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
3 Frauenerwerbstätigkeit
die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen beeinflusst. Der Dissertation wird hierzu ein komparativ-institutionalistischer Ansatz der Arbeitsmarktforschung zu Grunde gelegt. Dahinter steht
die Annahme, dass soziale und politische Institutionen und Instrumente auf der Makro- und
Mesoebene wesentliche Erklärungsfaktoren für die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen darstellen. Die zentrale These spricht nicht zuletzt dem Einfluss von konkreten Policies einen
wesentlichen Stellenwert für die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit zu und kann als Erweiterung bisheriger politisch-institutioneller Erklärungsansätze verstanden werden. Dies in dem
Sinne als betont wird, dass nicht nur die politischen Institutionen und Werte, sondern auch die
daraus folgende Politik, bzw. ihre Inhalte von Bedeutung sind. 2) Die Kombination von politikwissenschaftlichen, ökonomischen und soziologischen Theoriesträngen: Die meisten bisherigen Studien wählten einen relativ engen theoretischen disziplinenspezifischen Fokus. Doch
gerade das Beleuchten der Frauenerwerbstätigkeit aus verschiedenen Perspektiven kann möglicherweise einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis des Phänomens leisten. Es
ist deshalb Ziel dieser Untersuchung, die Frauenerwerbstätigkeit unter Einbezug der drei
Theoriestränge von verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Erklärungskraft der
Ansätze gegeneinander abzuwägen. Die Kombination von Individual- und Kontextebene: Neben dem Einbezug verschiedener Theoriestränge dürfte auch die Betrachtung mehrerer Analyseebenen von Bedeutung sein. Der Dissertation liegt die Annahme zu Grunde, dass ein
Wechselverhältnis zwischen dem individuellen Verhalten von Frauen und ihrem Umfeld besteht. Insbesondere ist der Entscheid einer Frau, am Arbeitsmarkt teilzunehmen, geprägt vom
gesellschaftlichen, strukturellen und institutionellen Kontext. Indem Individual- und Kontextebene kombiniert werden, soll diesem Zusammenspiel Rechnung getragen werden. ZEITRAUM: 1980-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz (einerseits auf der Ebene der Kantone andererseits im internationalen Vergleich)
METHODE: Ziel der Studie ist es, die Arbeitsmarktintegration der Schweizer Frauen sowie deren
Bestimmungsfaktoren zu untersuchen. Hierzu wird ein mehrstufiges Verfahren gewählt, das
nicht zuletzt die Integration der verschiedenen Forschungsansätze und damit eine differenzierte Analyse erlaubt. Teil 1 soll dazu dienen, die Schweiz im internationalen Vergleich einzuordnen - dies zum einen durch Deskription, jedoch ebenfalls durch die Analyse der Bestimmungsgründe, welche die Position der Schweiz erklären können. Im 2. Teil soll daraufhin
die bisherige Forschung in dem Sinne weiter entwickelt werden, als individuelle und kontextuelle Erklärungsgrössen nicht nur getrennt, sondern kombiniert getestet werden. 1. Teil: Die
Frauenerwerbstätigkeit in der Schweiz: Die Beschreibung und Einordnung der Schweizer
Gegebenheiten soll in mehreren Schritten und mit einer Mix aus sowohl qualitativen als auch
quantitativen Verfahren erfolgen. Im Zentrum steht einerseits ein quantitativer Vergleich der
OECD-Staaten auf Makroebene, andererseits eine Fallstudie zur Schweiz unter Anwendung
der Erklärungsgrössen, die sich im internationalen Vergleich als wichtig erwiesen haben.
Damit sollen Bestimmungsgrössen auf Kontextebene ausgemacht werden, welche die Arbeitsmarktpartizipation der Schweizer Frauen möglicherweise beeinflussen und erklären können. 2. Teil: Kombination von individuellen und Kontextfaktoren - eine Mehrebenenanalyse:
Wie oben erläutert, liegt der Untersuchung ein integraler Forschungsansatz zu Grunde. Zum
einen wird die potentielle Erklärungskraft sowohl der politikwissenschaftlichen als auch der
soziologischen und ökonomischen Theorien unterstellt. Zum anderen wird davon ausgegangen, dass politische, kulturelle und ökonomische Rahmenbedingungen einen wichtigen Einfluss auf den Entscheid der Frauen, am Arbeitsmarkt zu partizipieren, ausüben. Um die Wirkung von Kontextfaktoren auf das individuelle Arbeitsmarktverhalten systematisch überprüfen zu können, ist es wichtig, dass individuelle Variablen und Kontextgrössen nicht nur nebeneinander, sondern kombiniert analysiert werden. Diese Kombination von Individual- und
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3 Frauenerwerbstätigkeit
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Kontextfaktoren kann mittels Mehrebenenanalyse geschehen. Dabei bilden Individualdaten
aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung die erste Datenebene, die durch Kontextfaktoren auf kantonaler Ebene ergänzt werden. Jede Frau im Sample kann damit einer Untereinheit, einem Kanton, zugeordnet werden, der unterschiedliche Rahmenbedingungen bietet. Untersuchungsdesign: Quer- und Längsschnitt, ev. Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: bis 30; OECD-Staaten; Auswahlverfahren: gemäß OECD-Statistiken). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 30.610; weibliche
Schweizer Bevölkerung; Auswahlverfahren: Stichprobe gemäß SAKE). Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 26; Schweizer Kantone - kantonale Kontextfaktoren, insb. Policies; Auswahlverfahren: total).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Steffen, Isabelle: Frauenerwerbstätigkeit im Wechselverhältnis
von nationaler Politik und internationaler Wirtschaft. in: Globale Wirtschaft - nationale Verantwortung: Wege aus dem Druckkessel. Ein Almanach junger Wissenschaftler. Berlin: Hans
Martin Schleyer-Stiftung, S. 212-213. ARBEITSPAPIERE: Steffen, Isabelle: Stärken und
Schwächen gepoolter Zeitreihen-Designs am Beispiel der Frauenerwerbsbeteiligung in 22
OECD-Staaten. Paper präsentiert am Jahreskongress der schweizerischen Vereinigung für politische Wissenschaft, 18./19. November 2004, Balsthal.+++Steffen, Isabelle: Öffentliche Politik und die Arbeitsmarktintegration der Frauen im OECD-Vergleich. Paper präsentiert im
Institutskolloquium IPW und IKMB, 16.6.2005, Universität Bern.
ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein
FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft (Unitobler, Lerchenweg 36, 3000
Bern, Schweiz)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: steffen@ipw.unibe.ch)
[135-F] Steinmetz, Stephanie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Müller, Walter, Prof.Dr.Dr.h.c.
(Leitung):
Frauenerwerbstätigkeit und geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregation im europäischen Vergleich
INHALT: Ziel des Projektes ist es, die Faktoren zu untersuchen, die zu einer unterschiedlichen
Verteilung von Frauen und Männern auf Berufe führen. Dabei werden zunächst die Entwicklung und Veränderung der geschlechtsspezifischen Segregation für die Mitgliedsstaaten der
EU in den 90er Jahren anhand von traditionellen und neuen Segregationsindizes diskutiert. In
einem weiteren Schritt wird der Frage nachgegangen, inwiefern die weibliche Arbeitsmarktpositionierung von verschiedenen strukturellen Faktoren (Arbeitszeit, Sektor) sowie nationalspezifischen Politiken beeinflusst wird. Um das Verständnis der geschlechtsspezifischen Segregation sowie der länderspezifischen Unterschiede zu vervollständigen, steht abschließend
die Analyse individueller Einfußfaktoren (z.B. Bildung) auf die Allokation zu geschlechtstypischen bzw. atypischen Berufen im Mittelpunkt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische
Union
METHODE: Sekundäranalyse des European Labour Force Survey, sowie nationaler Statistiken
VERÖFFENTLICHUNGEN: Steinmetz, Stephanie: Frauen im Abseits? Die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregration im europäischen Vergleich. in: Lemke, Meike; Ruhe, Cornelia; Woelkie, Marion; Ziegler, Beatrice (Hrsg.): Tagunsband Genus Oeconomicum - zur Ökonomie der Geschlechterverhältnisse. Zürich, Konstanz: Univ. 2006. ARBEITSPAPIERE:
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3 Frauenerwerbstätigkeit
Steinmetz, Stephanie; Reimer, David: Gender differentiation in higer education: trends in
choice of field of study and labour market outcomes in Spain and Germany. 31. August 2005
until 3. September 2005. "The Fourth European Conference on Gender Quality in Higer Education", Oxford, United Kingdom.+++Steinmetz, Stephanie: Frauen im Abseits? Die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregration im europäischen Vergleich. 24.-25. February
2005, "Genus Oeconomicum - zur Ökonomie der Geschlecherverhältnisse", Univ. Zürich,
Schweiz.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; MZES, Doctoral program
INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131
Mannheim)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-181-2818, Fax: 0621-181-2803,
e-mail: wmueller@sowi.uni-mannheim.de); Bearbeiterin (Tel. 0621-181-2813, Fax: 0621181-2803, e-mail: stephanie.steinmetz@mzes.uni-mannheim.de)
[136-F] Strohmeyer, Robert, Dipl.-Soz.; Tonoyan, Vartuhi, Dipl.-Ökon.; Kraus, Vered, Prof.;
Kautonen, Teemu, Prof.; Watson, John, Prof.; Wittmann, Werner W., Prof.Dr. (Bearbeitung);
Leicht, René, Dr. (Leitung):
Neue Erwerbs- und Arbeitsformen: selbständige Frauen zwischen Beruf und Familie, Professionalität und Marginalität
INHALT: Die Zahl selbständiger Frauen hat sich seit den 90er Jahren in den meisten europäischen Ländern und ebenso in Deutschland stark erhöht. Prozentual betrachtet liegt dieser Zuwachs in den meisten Ländern sogar höher als bei den selbständigen Männern. Allerdings
darf diese Entwicklung nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauen in beruflicher Selbständigkeit nach wie vor in erheblichem Maße unterrepräsentiert sind. Frauen gründen und führen
weit seltener als Männer ein Unternehmen. Gleichzeit geht die Zunahme mit einer Pluralisierung der Erwerbsformen einher, vor allem in Gestalt von Alleinarbeitenden, Heim- und Telearbeit, Teilzeit- und Nebenerwerbsselbständigkeit. Ziel des von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Forschungsprojekts war es, Umfang, Gestalt und Entwicklung selbstständiger Erwerbsarbeit von Frauen ländervergleichend zu untersuchen und ihre Bestimmungsfaktoren zu
identifizieren. In Anbetracht zunehmender Heterogenität selbständiger Erwerbsarbeit wurde
danach gefragt, welche Erwerbs- und Arbeitsformen selbständige Frauen verfolgen und welchen Sozialcharakter zunehmende Frauenselbständigkeit hat, d.h. auch wie professionell ihre
Tätigkeiten im Vergleich zu Männern sind. Als Determinanten für die insgesamt geringen
Gründungsaktivitäten von Frauen sowie für spezielle Selbständigkeitsformen wurden neben
den institutionellen länderspezifischen Rahmenbedingungen vor allem auch individuelle
(Wissens-)Ressourcen sowie Faktoren im Kontext von Familie, Haushalts- und Lebenssituation in Betracht gezogen. Da Frauen nach wie vor die Hauptverantwortung für Hausarbeit und
Familie zugeschrieben wird, wächst - so eine zentrale These - der Wunsch nach individueller
und flexibler Arbeitsgestaltung, der dann aber auch in der beruflichen Selbständigkeit Kompromisse in zeitlicher, örtlicher und materieller Hinsicht erzwingt. Eine weitere Arbeitshypothese war es, dass geschlechterspezifisch unterschiedliche Ressourcenausstattungen auch mit
unterschiedlichen Arbeits- und Selbständigkeitsformen einhergehen. Weiter wurde davon
ausgegangen, dass die vermuteten Zusammenhänge durch die institutionellen Rahmenbedingungen eines Landes mit determiniert werden. Eine maßgebliche Rolle spielen demnach die
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
3 Frauenerwerbstätigkeit
111
länderspezifischen institutionellen Regulierungen im Zugang zur Selbständigkeit, die unterschiedliche Ausgestaltung staatlicher Familienpolitik (z.B. Kinderbetreuung) sowie die nationalen Arbeitsmarktbedingungen. Um die Wirkung dieser verschiedenen Einflussfaktoren herauszuarbeiten, wurden die meisten Untersuchungen ländervergleichend durchgeführt. Folgende Fragestellungen wurden in dem Projekt untersucht: Welches Niveau, welche soziale
Struktur und Dynamik weist berufliche Selbständigkeit von Frauen - jeweils auch im Vergleich zu Männern und zu abhängig beschäftigten Frauen - im Ländervergleich auf? Welche
Erwerbs- und Arbeitsformen verfolgen selbständige Frauen in Deutschland und im Vergleich
dazu Frauen in anderen ausgewählten westlichen Ländern? Welche Einflussfaktoren induzieren das Niveau und die Entwicklung beruflicher Selbständigkeit von Frauen (und auch bestimmte Formen "neuer" Selbständigkeit) in den jeweiligen Ländern? Welche Zusammenhänge zeigen sich zwischen bestimmten Ressourcen, Lebens- und Arbeitsformen? Welche
Bedingungen führen jeweils dazu, dass Frauen eher in professionellen Segmenten unternehmerisch tätig sind oder aber auf Bereiche marginaler oder prekärer Selbständigkeit verwiesen
sind?
METHODE: Für die empirischen Analysen wurden repräsentative Großerhebungen verschiedener Länder und hierbei sowohl Aggregat- als auch Mikrodaten verwendet. Diese stehen unter
anderem durch die Daten des European Labour Force Survey und durch verschiedene Individualdaten aus Zensuserhebungen einzelner Länder zur Verfügung. Für einzelne Fragestellungen wurden ergänzend noch der "European Social Survey", der "Third European Survey of
Working Conditions", und die BIBB/ IAB-Erhebungen hinzugezogen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.; Leicht, R.: Entrepreneurial potential
among female and male employees in Europe. A resource-based view. 2006 (submitted to a
refereed book).+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Gender gap in potential entrepreneurship:
on the role of occupational segregation and job characteristics. 2006 (submitted to a refereed
book).+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.; Leicht, R.: Part-time self-employment and the reconciliation of family and work: do institutions matter? A 19 country study. 2006 (submitted to
a refereed journal).+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Working part- or full-time? The impact
of welfare-state institutions on atypical work forms. A cross-national comparison of women's
self-employment in Eastern and Western Europe. in: Dowling, M.; Schmude, J. (eds.): Empirical entrepreneurship research in Europe: a selection of best papers from the IECER conference in 2006. Cheltenham: Elgar 2006 (forthcoming).+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.:
Employment growth and firm innovativeness: an empirical investigation of women- and menowned small ventures in Germany. in: Achleitner, A.-K.; Klandt, H.; Koch, L.T.; Vogt, K.-I.
(eds.): Jahrbuch Entrepreneurship 2005/2006: Gründungsforschung und Gründungsmanagement. Berlin et al.: Springer 2006, pp. 323-353.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.; Wittmann,
W.W.: Gendered and cross-country differences in the perceived difficulty of becoming selfemployed: the impact of individual resources and institutional restrictions. Frontiers of entrepreneurship research. Wellesley, MA: Babson College 2005.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan,
V.: Bridging the gender gap in employment growth: on the role of firm innovativeness and
occupational segregation. in: International Journal of Entrepreneurship and Innovation, 6,
2005, 4, pp. 259-274.+++Leicht, R.; Strohmeyer, R.: Women's self-employment in Europe:
cathing up - at a crawl. in: Structural Change in Europe. 4, Entrepreneurial spirit in cities and
regions. Hagbarth Publ. 2005, pp. 53-55.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Selbständige Akademikerinnen: Motive und Chancen. in: KONSENS: Informationen des Deutschen Akademikerinnenbunds, 21, 2005, 3, S. 12-14.+++Strohmeyer, R.: Berufliche Ausbildung und
Gründungsaktivitäten im Geschlechtervergleich. in: Leicht, R.; Welter, F. (Hrsg.): Gründerinnen und selbständige Frauen in Deutschland - Potenziale, Strukturen und Entwicklungen in
112
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3 Frauenerwerbstätigkeit
Deutschland. Karlsruhe: v. Loeper 2004, S. 97-118.+++Strohmeyer, R.: Studienfachwahl und
berufliche Platzierung von selbständigen Akademikerinnen. in: Leicht, R.; Welter, F. (Hrsg.):
Gründerinnen und selbständige Frauen in Deutschland - Potenziale, Strukturen und Entwicklungen in Deutschland. Karlsruhe: v. Loeper 2004, S. 119-137.+++Leicht, R.; LauxenUlbrich, M.; Strohmeyer, R.: Selbständige Frauen in Deutschland. Umfang, Entwicklung und
Profil. in: KfW Bankengruppe (Hrsg.): Chefinnensache. Frauen in der unternehmerischen
Praxis. Heidelberg: Physica 2004, S. 1-32. ARBEITSPAPIERE: Kautonen, T.; Strohmeyer,
R.; Tonoyan, V.: Older entrepreneurs in Europe: evidence from the Labor Force Survey. Paper submitted to the AGSE International Entrepreneurship Research Exchange, Febr. 6-9,
2006, Brisbane, Australia (forthcoming).+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.; Habib, M.; Perlitz,
M.: Corruption and entrepreneurship: how formal and informal institutions shape small firm
behavior in mature and emerging market economies. Paper to be presented at the 2006 Academy of Management Meeting, Aug. 11-16, 2006, Atlanta, Georgia, USA (forthcoming).+++
Kraus, V.; Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Are self-employed women a marginal working
force? A German-Israeli comparison. Paper presented at the Conference of Research Committee 28 (Stratification and Social Mobility) of the International Sociological Association
(ISA), 11-14 May 2006, Nijmegen, the Netherlands.+++Strohmeyer, R.: Gender gap and segregation in self-employment: on the role of field of study and apprenticeship training. Poster
presented at the 3. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten (3. KSWD), May 11-12, 2006,
Kurhaus Wiesbaden, Germany.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Professional versus marginal self-employment: on the impact of institutional arrangements and individual characteristics. Cross-gender and cross-national comparison within Western Europe. Paper presented at
the 2006 Babson College Entrepreneurship Research Conference (BCERC), June 8-10, Kelley School of Business, Bloomington, Indiana, USA.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: On
the role of welfare state institutions for atypical work forms in self-employment: a European
perspective. Paper presented at the 2006 Babson College Entrepreneurship Research Conference (BCERC), June 8-10, Kelley School of Business, Bloomington, Indiana, USA.+++
Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.; Leicht, R.: Entrepreneurial potential among female and male
employees in Europe: a resource-based view. Paper presented at the International Conference
on Entrepreneurial Diversity "The Self-Perception of Female and Male Entrepreneurs", May
19, 2006, Incubator Center, Gelsenkirchen, Germany.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.:
Working part- or full-time? The impact of welfare-state institutions on work form. A crossnational comparison of women's self-employment in Western and Eastern Europe. Paper presented at the Interdisciplinary European Conference on Entrepreneurship Research (IECER),
Febr. 22-24, 2006, Univ. Regensburg, Germany.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Gender
gap in potential entrepreneurship: the role of occupational sex segregation and job characteristics. A cross-national comparison within Western Europe. Paper presented at the 2005 GForum: 9. Interdisziplinäre Jahreskonferenz zur Gründungsforschung, Nov. 10-11, Univ.
Jena, Germany.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: The perceived difficulty of becoming selfemployed: the impact of social, human and financial capital. A cross-gender and crosscountry comparison within Europe. Proceedings of the International Conference on Entrepreneurship: Contexts, Locales and Values, 22-24 Sept. 2004, OECD Leed Programme, Univ. of
Essex and Paris Dauphine Univ.+++Strohmeyer, R.; Tonoyan, V.: Determinants of employment growth in small ventures: comparison of female vs. male owned businesses in Germany.
Paper presented at the 2004 Babson-Kauffman Entrepreneurship Research Conference, 2-6
June, 2004, Univ. of Strathclyde, Glasgow, UK.+++Tonoyan, V.; Strohmeyer, R.: Employment growth and firm innovativeness: does gender matter? Comparison of female-vs. maleowned ventures in Germany. Paper presented at the 2004 G-Forum: 8. Interdisziplinäre Jah-
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113
reskonferenz zur Gründungsforschung, Nov. 3-5, 2004, Stuttgart, Germany.+++Schwedes, S.:
Arbeitsformen, -bedingungen und -gestaltung beruflich selbständiger Frauen. Ein Vergleich
zwischen Deuschland und Großbritannien. Mannheim, Univ., Diplomarbeit, 2005.+++ Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern.
ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Fritz Thyssen Stiftung
INSTITUTION: Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm- (68131 Mannheim)
KONTAKT: Strohmeyer, Robert (Tel. 0621-181-2793,
e-mail: strohmey@mail.uni-mannheim.de); Tonoyan, Vartuhi (Tel. 0621-181-2895,
e-mail: tonoyan@mail.ifm.uni-mannheim.de)
[137-F] Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg:
Vereinbarkeit von Studium, Berufstätigkeit und Familie
INHALT: Kooperations- und Finanzierungspartner: Dekan des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Duisburg-Essen.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,
Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg)
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0203-379-2572, Fax: 0203-379-1776,
e-mail: ursula.fischer@uni-due.de)
[138-F] Vetsch, Esther; Abel, Thomas (Bearbeitung); Buddeberg-Fischer, Barbara; Buddeberg,
Claus (Leitung):
Laufbahnen junger Ärztinnen und Ärzte: der Einfluss von Geschlecht, Persönlichkeit und
institutionellem Kontext
INHALT: Seit Mitte der 90er Jahre studieren in der Schweiz mehr Frauen als Männer Medizin.
Gegenwärtig ist aber noch nicht abzusehen, wie sich die Laufbahnen der künftigen Ärztinnen
und Ärzte gestalten wird (so zeigt sich etwa im Bereich Architektur, dass ein relativ hoher
Anteil weiblicher Studierender noch nicht bedeutet, dass sich die Frauen später, in der beruflichen Praxis, auch wieder antreffen lassen; vgl. unsere Information 01:019.2). Die hier vorgestellte Untersuchung interessiert sich für die individuellen und institutionellen Faktoren,
welche die Bildungs- und Berufslaufbahnen junger Ärztinnen und Ärzte sowie ihr physisches
und psychisches Wohlergehen bestimmen, wobei insbesondere Hemmnisse und die bei ihrer
Überwindung angewandten Strategien im Vordergrund stehen. Die Vorgehensweise ist longitudinal; rund 700 angehende Ärztinnen und Ärzte werden im Abstand von zwei Jahren
mehrmals schriftlich befragt, wobei der erste Fragebogen kurz vor dem Staatsexamen auszufüllen war. Mit einem Teil dieser Gruppe werden zudem bestimmte Fragen in Gruppengesprächen vertieft. Erste Ergebnisse zeigen unter anderem, dass zwischen den Geschlechtern
Unterschiede in der Motivation, Medizin zu studieren, oder hinsichtlich der Karriereziele bestehen. So geben Frauen eher an, ihnen schwebe ein Berufsfeld vor, in dem sie anderen Menschen helfen können und intensiven Kontakt mit den Patienten haben; auch scheint für sie ein
hohes Salär weniger wichtig zu sein als ihren männlichen Kollegen. Diese wiederum zieht es
114
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3 Frauenerwerbstätigkeit
tendenziell eher in die Forschung oder in technisch orientierte medizinische Berufsfelder.
Frauen legen eher Wert auf Dinge wie eine sichere Anstellung oder Kompatibilität mit familiären Verpflichtungen; Männer sind eher auf eine berufliche Stellung aus, die ihnen unabhängiges Arbeiten und freie Entscheidungen ermöglichen. Vorläufige Schlussfolgerungen besagen, dass Frauen ihre Laufbahn sorgfältiger planen als Männer und dass nebst dem Geschlecht die Persönlichkeitsmerkmale und die Karrieremotivation ebenfalls eine zentrale Rolle für Studienleistung und Laufbahnplanung spielen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschschweiz
METHODE: schriftliche Befragungen in zweijährigem Rhythmus; vertiefende Gruppengespräche
mit einem Subsample
VERÖFFENTLICHUNGEN: Buddeberg, B.; Klaghofer, R.; Vetsch, E.; Abel, T.; Buddeberg,
C.: Studienerfahrungen und Karrierepläne angehender Ärztinnen und Ärzte. in: Schweizerische Ärztezeitung = Bulletin des médecins suisses = Bollettino dei medici svizzeri, Jg. 83,
2002, S. 1980-1986.+++Buddeberg-Fischer, B., Klaghofer, R., Abel, T., Buddeberg, C.: Junior physicians' workplace experiences in clinical fields in German-speaking Switzerland. in:
Swiss Medical Weekly, Vol. 135, 2005, p. 19-26.+++Buddeberg-Fischer, B.; Leemann, R. J.;
Klaghofer, R.: Sociodemographic and career characteristics in female and male faculty members of Swiss medical schools. in: Swiss Medical Weekly, Vol. 133, 2003, p. 318-322.+++
Buddeberg-Fischer, B.; Klaghofer, R.; Abel, T.; Buddeberg, C.: The influence of gender and
personality traits on the career planning of Swiss medical students. in: Swiss Medical
Weekly, Vol. 133, 2003, p. 535-540.
ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung
INSTITUTION: Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Psychiatrische Poliklinik Abt. Psychosoziale Medizin (Culmannstrasse 8, 8091 Zürich, Schweiz); Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Abt. Gesundheitsforschung (Niesenweg 6, 3012 Bern, Schweiz)
[139-L] Weinberger, Catherine; Kuhn, Peter:
The narrowing of the U.S. gender earnings gap, 1959-1999: a cohort-based analysis, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2007), Bonn 2006, 40 S.
(Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060317f11.pdf;
http://ftp.iza.org/dp2007.pdf)
INHALT: "Using Census and Current Population Survey data spanning 1959 through 1999, we
assess the relative contributions of two factors to the decline in the gender wage gap: changes
across cohorts in the relative slopes of men's and women's age-earnings profiles, versus changes in relative earnings levels at labor market entry. We find that changes in relative slopes
account for about one-third of the narrowing of the gender wage gap over the past 40 years.
Under quite general conditions, we argue that this provides an upper bound estimate of the
contribution of changes in work experience and other post-school investments (PSIs) to the
decline of the gender wage gap." (author's abstract)
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
3 Frauenerwerbstätigkeit
115
[140-L] Werner, Arndt; Kay, Rosemarie:
Entrepreneurial image, gender, and the formation of new ventures, in: Die Betriebswirtschaft,
Jg. 66/2006, Nr. 5, S. 497-520 (Standort: USB Köln(38)-FHM Qaa63; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen, wird nicht ausschließlich von ökonomischen Faktoren beeinflusst. Auf der Basis eines eigenen Datensatzes von Besuchern von
Gründungsmessen zeigen wir mittels Logit- und Probit-Schätzungen, dass die unternehmerische Selbstwahrnehmung einen starken Einfluss sowohl auf die Neigung, ein Unternehmen
zu gründen, als auch auf die tatsächliche Gründung eines Unternehmens hat. Das Hinzufügen
der Variable 'unternehmerischen Selbstwahrnehmung' zu einem konventionellen Satz an Kontrollvariablen erhöht die Vorhersagegenauigkeit unserer Schätzgleichungen signifikant. Aber
entgegen der vorherrschenden Auffassung hat die unternehmerische Selbstwahrnehmung keinen spezifischen Gendereffekt. Dies ergeben sowohl Querschnitts- als auch Längsschnittanalysen." (Autorenreferat)
[141-L] Yun, Myeong-Su:
Revisiting inter-industry wage differentials and the gender wage gap: an identification problem, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2427), Bonn 2006,
13 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2427.pdf)
INHALT: "We propose a measure of the industrial gender wage gap which is free from an identification problem by using inter-industry wage differentials, or industrial wage premia. We
draw on a recent literature showing that a normalized regression equation can be used to resolve the identification problem in detailed Oaxaca decompositions of wage differentials. By
identifying the constant and the coefficients of dummy variables, including the reference category, the normalized equation can resolve the two key identification problems that arise in
studying wage gaps: one in detailed Oaxaca decompositions; the other measuring industrial
gender wage gaps." (author's abstract)
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
[142-F] Amrhein, Ludwig, Dipl.-Soz. Dipl.-Psych.Ger. (Bearbeitung); Backes, Gertrud M.,
Prof.Dr. (Leitung):
Körperbezogene und -vermittelte Identitätskonstruktionen des Alter(n)s bei Frauen und
Männern zwischen 45 und 75 Jahren
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Soziale Gerontologie (34109 Kassel)
KONTAKT: Amrhein, Ludwig (Tel. 0561-804-2917, e-mail: lamrhein@uni-kassel.de)
116
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
[143-L] Andresen, Sabine; Rendtorff, Barbara (Hrsg.):
Jahrbuch Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft: Folge 2/2006,
Geschlechtertypisierungen im Kontext von Familie und Schule, Opladen: B. Budrich 2006,
151 S., ISBN: 3-86649-032-1 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4602)
INHALT: "Der zweite Band des Jahrbuchs Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft beschäftigt sich mit Geschlechterbildern und geschlechtstypischen Erwartungen, mit denen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Prozess des Aufwachsens
konfrontiert sind. Darüber hinaus geht es auch um neue Perspektiven auf Geschlechterverhältnisse in der Familie angesichts sozialer Phänomene des Wandels." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Rendtorff: Von Müttern, Frauen und Schwindlerinnen. Anmerkungen zu Familie, Schule und Geschlecht - Ein Essay (15-26); Marianne Friese: Work-Life-Balance für junge Mütter. Neue Bildungsansätze und bildungspolitische Reformbedarfe zur Förderung von Kompetenz und Partizipation (27-44); Luitgard Franke: Demenz und Pflegebedürftigkeit in alten Paarbeziehungen - ein Thema für die Geschlechterforschung (45-59); Rita
Casale: Lebenslanges Lernen und die Erziehung der Frauen zu Müttern der Gesellschaft in
der frühen Neuzeit (61-75); Astrid Messerschmidt: Aus dem Umgang mit der Geschichte lernen - Ansatzpunkte einer feministischen Kritik der Erinnerung in der dritten Generation nach
dem Holocaust (77-89); Wolfgang Gippert: Nation und Geschlecht (91-103); Sabine Toppe:
Die Bedeutsamkeit von familiären Rollenbildern und Geschlechtertypisierungen im Umgang
mit Armut an Schulen (105-112); Jürgen Budde: Interaktionen im Klassenzimmer - Die Herstellung von Männlichkeit im Schulalltag (113-119); Christine Hunner-Kreisel: Frauen und
Religion in Aserbaidschan: Zwei Fallbeispiele (121-131).
[144-L] Bauer, Thomas; Göhlmann, Silja; Sinning, Mathias:
Gender differences in smoking behavior, (RWI-Discussion Papers, No. 44), Essen 2006, 19 S.,
ISBN: 3-936454-71-X (Graue Literatur; URL: http://www.rwi-essen.de/pls/portal30/docs/ FOLDER/PUBLIKATIONEN/RWIDP/RWI_DP044/DP_06_044.PDF)
INHALT: "This paper investigates gender differences in smoking behavior using data from the
German Socio-economic Panel (SOEP). We develop a Blinder-Oaxaca decomposition method for count data models which allows to isolate the part of the gender differential in the
number of cigarettes daily smoked that can be explained by differences in observable characteristics from the part attributable to differences in coefficients. Our results reveal that the major part of the gender smoking differential is attributable to differences in coefficients indicating substantial differences in the smoking behavior between men and women rather than differences in characteristics." (author's abstract)
[145-L] Bechdolf, Ute:
Verhandlungssache Geschlecht: Eine Fallstudie zur kulturellen Herstellung von Differenz
bei der Rezeption von Musikvideos, in: Andreas Hepp, Rainer Winter (Hrsg.) - 3., überarb. u.
erw. Aufl.: Kultur - Medien - Macht : Cultural Studies und Medienanalyse, Wiesbaden: VS Verl.
für Sozialwiss., 2006, S. 425-437, ISBN: 3-531-42948-5 (Standort: UB Siegen(467)-20KLE175
1(3))
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
117
INHALT: Die Verfasserin gibt einleitend einen kurzen Überblick über zentrale Elemente der
feministischen Cultural Studies und der Geschlechterforschung. Vor diesem Hintergrund
werden Ergebnisse einer ethnographischen Fallstudie zur Rezeption von Musikvideos vorgelegt, die auf qualitativen Interviews mit 22 Jugendlichen beiderlei Geschlechts basieren. Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, wie Geschlecht als Kategorie, als Differenz und als
Machtverhältnis in einem Prozess der fortwährenden Re- und Dekonstruktion bei der Rezeption von Musikvideos wirksam wird. (ICE)
[146-L] Becker-Schmidt, Regina:
Theoretische und methodische Anmerkungen zu "Sozialisation und Geschlecht", in: Helga
Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische
Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 289-305, ISBN: 3-86649-001-1
INHALT: Der Beitrag liest sich gewissermaßen als Abschlussbericht der Klausurtagung 'Sozialisation und Geschlecht. Theoretische und methodologische Perspektiven' (2005) in München
und umreißt somit den Forschungsstand bzw. die Forschungsansätze der Frauen- und Geschlechterforschung zu dem Untersuchungsgegenstand der geschlechtsspezifischen Sozialisation. Der erste Abschnitt wirft zunächst einen Blick auf die theoretischen Schwierigkeiten in
der Sozialisationsforschung und erörtert die entsprechenden Herausforderungen in der Frauen- und Geschlechterforschung sowie der feministischen Theoriebildung. Der zweite Abschnitt widmet sich dem Umgang mit verschiedenen Theorietypen (Metatheorie, Theorie
mittlerer Reichweite) und unterschiedlichen Mischungsverhältnissen von Theorie und Erfahrung/Empirie. In der Frauen- und Geschlechterforschung stehen sich heute eine Reihe von
Theorien unvermittelt gegenüber. Das gilt zum Beispiel für die verschiedenen Spielarten des
Sozialkonstruktivismus und die Versuche, Ansätze einer feministischen Gesellschaftstheorie
zu entwickeln. Beide Theoriestränge verfolgen Fragestellungen, die für die Klärung von statischen und dynamischen Tendenzen im Geschlechterverhältnis gleichermaßen wichtig sind.
(ICG2)
[147-L] Bilden, Helga; Dausien, Bettina (Hrsg.):
Sozialisation und Geschlecht: theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich 2006, 309 S., ISBN: 3-86649-001-1
INHALT: "Das Buch knüpft an die Diskussion um 'geschlechtsspezifische Sozialisation' an, die
seit Beginn der 1990er Jahre zum Stillstand gekommen ist. Die Frage, wie Menschen in Auseinandersetzung mit ihren Lebensbedingungen zu Frauen und Männern werden, bleibt dennoch aktuell. Wie spielen gesellschaftliche Strukturen, die (auch) nach Geschlecht differenzieren, und soziale Praktiken zusammen, in denen Subjekte unterschiedliche Weiblichkeiten
und Männlichkeiten 'leben'? Wie haben sich die Diskurse über Geschlecht in Alltag und Wissenschaft verändert? Der Band stellt Fragen und Herangehensweisen an den Zusammenhang
von Sozialisation und Geschlecht im Lichte neuerer Entwicklungen der Geschlechterforschung vor." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helga Bilden, Bettina Dausien: Sozialisation und Geschlecht. Einleitung in eine vielstimmige Diskussion (7-15); Bettina Dausien: Geschlechterverhältnisse und ihre Subjekte. Zum Diskurs um Sozialisation und Geschlecht (1744); Helga Bilden: Sozialisation in der Dynamik von Geschlechter- und anderen Machtverhältnissen (45-70); Carol Hagemann-White: Sozialisation - zur Wiedergewinnung des Sozia-
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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
len im Gestrüpp individualisierter Geschlechterbeziehungen (71-88); Barbara Rendtorff: Zur
Bedeutung von Geschlecht im Sozialisationsprozess. Reale, imaginäre und symbolischpolitische Dimensionen des Körpers (89-102); Hanns-Martin Trautner: Sozialisation und Geschlecht. Die entwicklungspsychologische Perspektive (103-120); Helga Kelle: Sozialisation
und Geschlecht in kindheitssoziologischer Perspektive (121-137); Bettina Fritzsche/ Anja
Tervooren: Begehrensdynamiken in der Sozialisation. Perspektiven des Performativen (139161); Michael Meuser: Riskante Praktiken. Zur Aneignung von Männlichkeit in den ernsten
Spielen des Wettbewerbs (163-178); Christine Thon: Rekonstruktive Geschlechterforschung
und die zögerliche Konstitution ihres Gegenstands. Eine Übung in der systematischen Irritation des forschenden Blicks (179-197); Minna-Kristiina Ruokonen-Engler: Differenzen im
Kontext. Biographieanalytische Perspektiven auf Intersektionalität und Subjektkonstitution
(199-218); Paula-Irene Villa: Scheitern - ein produktives Konzept zur Neuorientierung der
Sozialisationsforschung (219-238); Jutta Hartmann: Dynamisiertes Geschlecht. Diskurstheoretische Perspektiven zur Subjektkonstitution entlang der Grenzen von Geschlecht, Sexualität
und Generation (239-255); Renate Nestvogel: Sozialisation(stheorien) in interkultureller Perspektive am Beispiel eines Forschungsprojekts zu Afrikanerinnen in Deutschland (257-274);
Lothar Böhnisch: Zum Wandel von Männlichkeit und männlicher Sozialisation im "digitalen
Kapitalismus" (275-288); Regina Becker-Schmidt: Theoretische und methodische Anmerkungen zu "Sozialisation und Geschlecht" (289-305).
[148-F] Brandt, S. (Bearbeitung):
Geschlechterdifferenzen und Mathematik
INHALT: Das Dissertationsprojekt setzt sich mit geschlechterdifferenzierenden mathematischen
Lehrplänen und Stundentafeln sowie deren Veränderungen bis in unsere Zeit auseinander.
Das Ziel der Arbeit liegt darin, ein historisch-analytisches Konzept zu entwickeln, das zeigt,
wie es zum heutigen mathematischen Ausbildungsmodell im Schulwesen für Mädchen und
Jungen gekommen ist. Dazu werden entsprechende Lehrpläne, Stundentafeln und die in dieser Zeit herrschenden Meinungen in der Gesellschaft über die geschlechtsspezifische Bildung
und Schulwesen analysiert und in ein Beziehungsgefüge gebracht. Dies erfordert einerseits
einen Vergleich des heutigen Ist-Zustands der geschlechtsspezifischen Ausbildung im Schulwesen mit dem früheren Ist-Zustand sowie eine Ursachenforschung für diese historische Entwicklung.
ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein
FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik (Münzgasse 22-30, 72070 Tübingen)
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 07071-29-78314, Fax: 07071-29-5871,
e-mail: info-schulpaed@uni-tuebingen.de)
[149-L] Budde, Jürgen:
Doing gender - doing masculinity: Männlichkeiten in schulischen Interaktionen, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23/2005, H. 4, S. 68-77 (Standort: USB
Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
119
INHALT: Zur Aufschlüsselung habituell verankerter Herstellungspraktiken von Männlichkeit
werden "doing masculinity"-Prozesse von 14- bis 17jährigen Schülern untersucht. Die empirische Basis bildet eine über drei Jahre hinweg in drei Mittelstufenklassen eines westdeutschen Gymnasiums durchgeführte qualitative Untersuchung (Beobachtung, schriftliche Befragung, Interview). Zwei Aspekte stehen im Mittelpunkt. Im ersten Teil wird gezeigt, wie
sich die Binnenrelation zwischen unterschiedlichen Formen von Männlichkeit gestaltet. Hier
greifen die Schüler auf zwei zentrale Strategien zurück, auf komplizenhafte Solidarisierungen
einerseits, auf Entwertungen und symbolische Verweiblichungen andererseits. Im zweiten
Teil werden Transformationslinien skizziert, und zwar in Gestalt zweier widersprüchlicher
Entwicklungen: der Remaskulinisierung im Zusammenhang mit Delegitimierungen durch
Mitschülerinnen und Lehrkräfte sowie Geschlechterstereotypen durchkreuzender Praktiken.
Die Untersuchung zeigt, dass Männlichkeit durch reale wie symbolische Aushandlungsprozesse um Exklusion und Inklusion hervorgebracht wird, bei denen das Prestige eine wichtige
Rolle spielt. (ICE2)
[150-L] Bußmann, Hadumod; Hof, Renate (Hrsg.):
Genus: Geschlechterforschung/ Gender studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften ; ein
Handbuch, Stuttgart: Kröner 2005, IX, 616 S., ISBN: 3-520-82201-6 (Standort: USB Köln(38)32A9906)
INHALT: "Mit seinen 16 Beiträgen versucht der vorliegende Band eine Art Bestandsaufnahme zu
leisten, die sowohl die bisherigen Ergebnisse der Auseinandersetzung mit der Kategorie Genus/gender resümiert als auch offene Fragestellungen in zentralen Forschungsbereichen deutlich macht. In den einzelnen Fächerportraits spiegelt sich der wissenschaftsgeschichtliche
Wandel von der Frauenforschung zur Geschlechterforschung, d. h. vom Aufspüren und dem
wissenschaftlichem Nutzen der Erschließung unbekannter Quellen, die Aufschluss geben über Leben, Geschichte und Leistungen von Frauen, hin zur Diskussion geschlechtspezifischer
Denkmuster, Zeichen- und Symbolsysteme." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Renate Hof:
Geschlechterverhältnis und Geschlechterforschung - Kontroversen und Perspektiven (2-41);
Susanne Schröter: Zwischen Exotisierung und Homogenisierung: Geschlechterforschung in
der Ethnologie (42-78); Andrea Seier, Eva Warth: Perspektivverschiebungen: Zur Geschlechterdifferenz in Film- und Medienwissenschaft (80-111); Hanna Schissler: Auf dem Wege zur
Integration der Geschlechter? - Chancen der Geschichtswissenschaft (112-142); Sigrid Schade, Silke Wenk: Strategien des 'Zu-Sehen-Gebens': Geschlechterpositionen in Kunst und
Kunstgeschichte (144-184); Renate von Heydebrand, Simone Winko: Ein problematisches
Verhältnis: Gender und der Kanon der Literatur (186-220); Ina Schabert: Gender als Kategorie einer neuen Literaturgeschichtsschreibung (222-261); Sigrid Nieberle, Eva Rieger: Frauenforschung, Geschlechterforschung und (post-)feministische Erkenntnisinteressen: Entwicklungen der Musikwissenschaft (262-294); Christiane Hof: Das Geschlecht der Bildung: Gender in Pädagogik und Erziehungswissenschaft (296-327); Cornelia Klinger: Feministische
Theorie zwischen Lektüre und Kritik des philosophischen Kanons (328-364); Birgit Sauer:
Begrenzung und Entgrenzung des Politischen: Geschlechterforschung in der Politikwissenschaft (366-401); Ute Sacksofsky: Die blinde Justitia: Gender in der Rechtswissenschaft
(402-443); Theresa Wobbe: Stabilität und Dynamik des Geschlechts in der modernen Gesellschaft: Die soziologische Perspektive (444-481); Hadumod Bußmann: Haben Sprachen ein
Geschlecht? - Genus/gender in der Sprachwissenschaft (482-518); Kati Röttger: Zwischen
Repräsentation und Performanz: Gender in Theater und Theaterwissenschaft (520-556); Re-
120
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
gina Ammicht Quinn: Re-Vision von Wissenschaft und Glaube: Zur Geschlechterdifferenz in
der Theologie (558-594).
[151-L] Dackweiler, Regina-Maria:
Gegenläufiges und Ungleichzeitigkeiten: Geschlechterreflexion in Kinder- und Jugendforschung, -hilfe und -politik im Kontext von Gender Mainstreaming, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 24/2006, H. 1, S. 14-30 (Standort: USB Köln(38)-FHM
XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Ausgangspunkt der Überlegungen sind die quer verlaufenden Diskussionen in der geschlechterreflexiven Kinder- und Jugendforschung einerseits und Entwicklungen innerhalb
geschlechterbewusst gewordener Jugendpolitik sowie der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe
andererseits. Es geht darum, Wechselwirkungen von drei nur selten in Austausch stehenden
Diskussionssträngen zu thematisieren, die in der kritisch-feministischen Geschlechterforschung wurzeln und sich im wohlfahrtsstaatlichen Feld der Kinder- und Jugendhilfe schneiden. Ziel ist es, deren Ungleichzeitigkeiten und Widersprüche innerhalb und zwischen diesen
sozialen Feldern aufzuzeigen. In einem ersten Schritt geht es um den Prozess des "Gendering"
der Kinder- und Jugendhilfe und -politik seit den 1980er Jahren sowie um Überlegungen, wie
mithilfe des Gender Mainstreaming die Anforderungen an eine geschlechterreflexive Kinderund Jugendhilfe realisiert werden können. Daran schließen sich kritische Überlegungen zur
theoretischen Position des "doing gender" an. Abschließend wird ein Ausblick auf eine mögliche Verknüpfung von prozess- und strukturorientierten Perspektiven auf Geschlechterhierarchien in der Jungen- und Mädchenarbeit skizziert, der pädagogische Handlungsperspektiven für eine an demokratischen und gerechten Geschlechterverhältnissen orientierte Kinderund Jugendhilfe geben möchte. (ICH)
[152-L] Ebberfeld, Ingelore:
Sexualität von Frauen im Alter, Münster: Lit Verl. 2005, 219 S., ISBN: 3-8258-8491-0 (Standort: ULB Münster(6)-3H93647)
INHALT: Die Studie versucht sich an der Beantwortung folgender Fragen: Wie sieht Sexualität
im Alter aus? Gibt es einen für jede Frau gültigen Maßstab? Welche Bedeutung hat die bis
dahin gelebte und erfahrene Sexualität für die Frauen? Erwartet sie im Alter ein plötzlicher
Umbruch, sodass es zur sogenannten Alterssexualität kommt? Kann man überhaupt von "der
Alterssexualität" zu sprechen? Die Autorin sichtet zunächst die recht umfangreiche Literatur,
um so zu einer Relativierung der Aussagen über weibliche Sexualität zu gelangen. Darüber
hinaus werden Alternativen zur Erfassung sexuellen Verhaltens aufgezeigt. Es stellt sich insgesamt heraus, dass im wesentlichen unter Alterssexualität "normale" Heterosexualität verstanden wird, dass Religion, Einkommensverhältnisse sowie Schichtzugehörigkeit lediglich
in einigen wenigen Studien berücksichtigt werden. Infolgedessen beschränkt sich auch die
vorliegende Arbeit auf den Gegenstandsbereich heterosexuelle Alterssexualität und lässt die
genannten drei Faktoren außer Betracht. Zudem wird eine "willkürliche" Bestimmung der Alterssexualität vorgenommen, insofern als das Zugehörigkeitsalter mit 60 Jahren und älter bemessen wird. (ICA2)
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
121
[153-L] Engler, Steffani:
Studentische Lebensstile und Geschlecht, in: Helmut Bremer, Andrea Lange-Vester: Soziale
Milieus und Wandel der Sozialstruktur : die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Strategien der sozialen Gruppen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 169-185, ISBN: 3-53114679-3
INHALT: Auf der Grundlage des Habitus-Ansatzes von Bourdieu werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zu den Lebensstilen von Studenten in der Bundesrepublik Deutschland
vorgestellt. Es handelt sich um Erhebungen im Rahmen des Projekts "Studium und Biographie", das sich mit der Frage beschäftigte, auf welche Weise die sich nach Studienfächern
ausdifferenzierende Hochschullandschaft zur Veränderung oder zur Festschreibung von Geschlechter- und Klassenverhältnissen beiträgt. Die Daten wurden in einer postalischen Erhebung im WS 1988/89 bei ca. 800 Studentinnen und Studenten an den Universitäten Siegen
und Marburg sowie in Wuppertal in den Studienfächern Erziehungswissenschaft, Rechtswissenschaft sowie Elektrotechnik/Maschinenbau erhoben. Im Einzelnen wurden Merkmale der
Alltagskultur wie Wohnen, Schlafen, Essen und Kleidung untersucht. Die Ergebnisse zeigen,
dass bei der studentischen Wohnkultur deutliche Differenzen zwischen den Studienfächern
bestehen. Bei den Lebensstilmerkmalen, die sich auf Kleidung und Ernährung beziehen, dominieren die Geschlechtsunterschiede. Der Habitus sollte als ein System aufgefasst werden,
in das unterschiedliche, nicht logisch aufeinander bezogene Erfahrungen eingehen und das
wiederum unterschiedliche Praxen hervorbringt. (GB)
[154-F] Fritzsche, Bettina, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Bohnsack, Ralf, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Fan-Kultur jugendlicher Mädchen als Mittel zur Verhandlung geschlechtlicher Bedeutungen
INHALT: Die Fragestellung der Arbeit bezieht sich darauf, inwiefern die fan-kulturellen Praktiken von Mädchen im Dienste ihrer Auseinandersetzung mit geschlechts- und entwicklungsspezifischen Anforderungen stehen.
METHODE: Die theoretische Auseinandersetzung, die die Grundlage für die Forschungsperspektive der Arbeit bildet bezieht die Medien- und Jugendforschung der Cultural Studies, das
Konzept der Performativität des Geschlechts von Judith Butler sowie Theorien nicht-rationalen, kreativen Handelns (Joas, Durkheim u.a.) mit ein. Grundlage des empirischen Teils der
Arbeit bilden 19 narrative Interviews und 3 Gruppendiskussionen sowie eine teilnehmende
Beobachtung. Das Material wird nach der Dokumentarischen Methode (Mannheim, Bohnsack) ausgewertet. DATENGEWINNUNG: Narrative Interviews und Gruppendiskussionen
(Stichprobe: 22; Mädchen im Alter von 10-18 Jahren aus verschiedenen Herkunftsmilieus,
wohnhaft in der Stadt und auf dem Land; Auswahlverfahren: Anzeige).
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1998-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stipendium
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften, Institut
für Soziologie der Erziehung WE 03 Arbeitsbereich 01 Sozialisationsforschung, Interaktionsund Organisationsanalyse pädagogischer Prozesse (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-314-26960, e-mail: bettina.fritzsche@tu-berlin.de)
122
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
[155-L] Giannetti, Silvia:
Transsexualität und Identität: wenn der Körper das Ich behindert, Köniz: Ed. Soziothek
2004, 68 S., ISBN: 3-03796-066-3 (Standort: UB d. Humboldt-Univ. Berlin(11)-MS2850G433)
INHALT: Der Alltag von Transsexuellen ist geprägt von unzähligen Schwierigkeiten und Diskriminierungen, die sich in unterschiedlicher Weise auf ihre psychische Integrität und ihre soziale Existenz auswirken. Die vorliegende Diplomarbeit verfolgt das Ziel, das Phänomen
Transsexualität vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Verhältnisse zu beleuchten.
Gleichzeitig will die Autorin zum tieferen Verständnis dieser Thematik beitragen. Ihr ist es
ein Anliegen, dass Menschen mit ihrem Körper, den darauf bezogenen kulturellen Interpretationen und den damit verbundenen geschlechtlichen und sexuellen Erfahrungen so leben können, dass für sie Sinn entsteht und dass ihre Teilnahme und Teilhabe an der Gesellschaft gewährleistet bleibt. Einige Fallbeispiele sollen zum besseren Verständnis der transsexuellen
Problematik beitragen. Da transsexuelles Empfinden in den meisten Fällen mit einem operativen Geschlechtswechsel verbunden ist, verfolgt das zweite Kapitel den Behandlungsverlauf
und die Ergebnisse der Geschlechtstransformationen in der Schweiz. Kapitel drei gibt zunächst einen historischen Rückblick auf die Entstehung der Zweigeschlechtlichkeit. Dahingehend wird anhand verschiedener Theorien beschrieben, wie sich die Geschlechtsidentität konstruiert. Es folgt eine zusammenfassende Betrachtung unter Bezugnahme auf die im Blickpunkt stehenden transsexuellen Menschen. Das letzte Kapitel analysiert die Wechselbeziehung zwischen Geschlechtsidentität und Identität aus der Perspektive der Postmoderne. Da
sich die Geschlechterkonstruktion auch auf der Makroebene vollzieht, wird hier auch der institutionellen Umgang mit der Kategorie Geschlecht untersucht. (ICA2)
[156-L] Gilbert, Anne-Francoise; Roten, Fabienne Crettaz von; Alvarez, Elvita:
Le poids des cultures disciplinaires sur le choix d'une formation supérieure technique ou
scientifique : une perspective genre, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 32/2006,
Iss. 1, S. 141-161 (Standort: USB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der vorliegende Artikel stützt sich auf die Ergebnisse einer Fragebogenerhebung bei
den StudienanfängerInnen der technischen und naturwissenschaftlichen Fächer an Schweizer
Hochschulen. Er behandelt die Frage der Studienfachwahl in diesem Bereich unter Berücksichtigung der normativen und kognitiven Orientierungen der Studierenden. Dabei wird die
doppelte These vertreten, dass die Charakteristiken der einzelnen Fachkulturen für die Studienfachwahl entscheidend sind und dass die Wissensmodi, die in den Fachkulturen institutionalisiert sind, zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Segregation beitragen. Die Ergebnisse bestätigen die zentrale Bedeutung der Fachkulturen für die Wahl eines Studienfaches;
teilweise werden aber auch unterschiedliche Strategien von Frauen und Männern innerhalb
einzelner Fächergruppen sichtbar." (Autorenreferat)
[157-L] Gille, Martina; Sardei-Biermann, Sabine:
Jugend im neuen Jahrtausend - Angleichung der Geschlechter?: Lebensentwürfe und Berufseinschätzungen von 12- bis 29-Jährigen, in: DJI Bulletin, 2006, H. 2 = H. 75, S. 12-13
(URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull75_d/DJIB_75.pdf)
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
123
INHALT: "Welche Lebensvorstellungen haben junge Menschen heute mit Blick auf Familie und
Beruf? Sind herkömmliche Geschlechterunterschiede dabei inzwischen überholt? Haben sich
Tendenzen der Angleichung durchgesetzt? Gibt es noch Mädchen und junge Frauen, die sich
als Lebensinhalt vor allem die Sorge für Kinder und Familie vorstellen? Ist Berufstätigkeit als
Teil ihres zukünftigen Lebens für sie selbstverständlich geworden? Welche Schwerpunkte
wollen Jungen und junge Männer setzen? Ist ihnen Beruf, Einkommen und Karriere immer
noch wichtiger als die Beteiligung an Familienaufgaben? Die Ergebnisse des DJI-Jugendsurvey geben Antworten auf diese Fragen. Dazu wurden 2003 ca. 9.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 29 Jahren befragt." (Autorenreferat)
[158-F] Glüer, Michael, Dipl.-Päd.; Wolter, Ilka, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Ahnert, Lieselotte,
Prof.Dr.; Hannover, Bettina, Prof.Dr. (Leitung):
Geschlechtsspezifische Sozialbeziehungen als Determinanten früher Bildungsprozesse: eine
Berliner Längsschnittstudie zum Einfluss der Bindungen zu Erzieher/inne/n und Primarstufenlehrer/inne/n auf die Bildungskarriere von Mädchen und Jungen
INHALT: Das vorliegende Projekt will Erkenntnisse aus der Bindungs- und Geschlechterforschung synergetisch für die Beantwortung der Frage zusammenführen, wie aufgrund geschlechtsspezifischer Beziehungsentwicklung in vorschulischen Einrichtungen geschlechtsspezifische Kompetenzen und Defizite in den Bildungsbiographien von Kindern entstehen. Es
soll im Besonderen untersucht werden, in welcher Weise Bindungs- und Bildungsprozesse
miteinander verbunden sind, in welcher Weise sich Bindungsprozesse geschlechtsspezifisch
ausformen und über welche Mechanismen Bindungsbeziehungen schließlich das Lern- und
Leistungsverhalten von Mädchen und Jungen geschlechtstypisch beeinflussen. Gesucht wird
nach präventiven Ansätzen, die vor allem jenen geschlechtstypischen Einflüssen in der vorschulischen Betreuungs- und Bildungsarbeit entgegenwirken sollen, die Kinder in ihrer bildungsrelevanten Kompetenz- und Fähigkeitsentwicklung einengen oder stören. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, face to face. Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview. Experiment. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik
und Rehabilitation Arbeitsbereich Heilpädagogische Psychologie (Klosterstr. 79b, 50931
Köln); Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Schulpädagogik,
Schul- und Unterrichtsforschung (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin)
KONTAKT: Wolter, Ilka (Tel. 030-838-56955, e-mail: wolter@fu-berlin.ewi-psy.de)
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4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
[159-F] Grunow, Daniela, Dipl.-Soz.; Rost, Harald, Dipl.-Soz.; Schulz, Florian, Dipl.-Soz.; Jabsen, Annika, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Blossfeld, Hans-Peter, Prof.Dr.; Rupp, Marina, Dr. (Leitung):
Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess (kooptiertes Begleitprojekt des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung")
INHALT: Von den Verbesserungen der Bildungs-, Erwerbs- und Karrierechancen der Frauen
wurde vielfach erwartet, dass sie zu einem deutlichen Abbau der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in der Familie führen. Neuere Studien deuten aber darauf hin, dass sich trotz der
tief greifenden Umgestaltung privater Lebensformen und der steigenden Erwerbsbeteiligung
(verheirateter) Frauen, im Bereich der innerfamilialen Arbeitsteilung erstaunlich wenig verändert hat. Das Anliegen dieses Forschungsvorhabens ist es deswegen, die familiale Arbeitsteilung in der Beziehungs- und Familienentwicklung mit Hilfe einer innovativen Kombination qualitativer und quantitativer Längsschnittmethoden zu beschreiben und zu erklären. Das
Projekt greift dabei auf Theorien der kontext- und situationsbezogenen (Wahl-)Handlungen
interdependenter Akteure zurück und versucht nicht nur die Entwicklung von Umfang und
Art der geschlechtsspezifischen Tätigkeiten quantitativ zu bestimmen, sondern auch die damit
verbundenen dynamischen Entscheidungsprozesse qualitativ zu entschlüsseln. Das Projekt
wird vor allem vorhandene Datensätze ausschöpfen und deren Grenzen zur Analyse innerfamilialer Arbeitsteilung identifizieren. Auf dieser Basis wird es auch einen Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente zur Untersuchung der innerfamilialen Arbeitsteilung im Rahmen des Testpanelprojekts
des neuen DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung" leisten.
METHODE: Nutzung quantitativer Längsschnittdatensätze (Sozioökonomisches Panel, Bamberger-Ehepaar-Panel, Bamberger-NEL-Panel) zur dynamischen Analyse der familialen Arbeitsteilung; Durchführung einer qualitativen Befragung von 25 (Ehe-)Paaren mit ausgewählten
Ressourcenkombinationen zur Erfassung von Entscheidungsprozessen familialer Arbeitsteilung; Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente zur Untersuchung der familialen Arbeitsteilung im Rahmen des
Testpanelprojekts des DFG-Schwerpunktprogramms 1161 DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 22 -Paare, beide Partner getrennt-; Paare im Übergang zum 1.
Kind -beide berufstätig-; Auswahlverfahren: Quota-/ Convenience-Sampling). Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: GSOEP, Bamberger-Ehepaar-Panel, Bamberger-NEL-Panel). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schulz, Florian; Grunow, Daniela: Tagebuch versus Zeitschätzung: ein Vergleich zweier unterschiedlicher Methoden zur Messung der Zeitverwendung für
Hausarbeit. in: Zeitschrift für Familienforschung, Jg. 19, 2007, H. 1. ARBEITSPAPIERE:
Grunow, Daniela; Schulz, Florian; Rost, Harald; Rupp, Martina: Zeitverwendung im Alltag:
Zusatzinstrumente zum ifb-Zeitverwendungstagebuch. ifb-Materialien, Nr. 4/2006. Bamberg:
Staatsinstitut für Familienforschung 2006, 17 S. Unter: http://www.ifb.bayern.de/imperia/
md/content/stmas/ifb/materialien/mat_2006_4.pdf abrufbar.+++Schulz, Florian: Häusliche
Arbeitsteilung im Eheverlauf. in: Fthenakis, Wassilos E.; Textor, Martin R. (Hrsg.): Online
Familienhandbuch. München: Staatsinstitut für Frühpädagogik 2006. Im Internet unter:
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f Fachbeitrag/a_ Familienforschung/s_2110.html abrufbar.+++Schulz, Florian; Grunow, Daniela: Time diaries and survey questions on time use:
different approaches - different results?! Paper präsentiert im Rahmen der 28th Annual Conference of the International Association of Time Use Research, 16.-18. August 2006 in Kopenhagen (DK).+++Schulz, Florian; Grunow, Daniela; Rost, Harald; Rupp, Marina: Zeitver-
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4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
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wendung im Alltag: das ifb-Zeitverwendungstagebuch. ifb-Materalien, Nr. 3/2005. Bamberg:
Staatsinstitut für Familienforschung 2005, 28 S. Unter: http://www.ifb.bayern.de/imperia/md
/content/stmas/ifb/materialien/mat_2005_3.pdf abrufbar.+++Schulz, Florian; Grunow, Daniela; Rost, Harald; Rupp, Marina: Tijdbesteding in het leven van alledag. Das ifb-Zeitverwendungstagebuch (niederländische Übersetzung; übersetzt von Ida van der Woude). ifb-Materialien, Nr. 5/2006. Bamberg: Staatsinstitut für Familienforschung 2006.
ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg); Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I (Postfach 1549, 96045 Bamberg)
KONTAKT: Blossfeld, Hans-Peter (Prof.Dr. Tel. 0951-96525-12,
e-mail: hans-peter.blossfeld@sowi.uni-bamberg.de); Rupp, Marina (Dr. Tel. 0951-96525-27,
e-mail: marina.rupp@ifb.uni-bamberg.de)
[160-F] Gwozdz, Wencke, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Seel, Barbara, Prof.Dr. (Leitung); Seel,
Barbara, Prof.Dr. (Betreuung):
Haushaltsarbeitszeit und Ernährung - Trends in der Entwicklung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung
INHALT: "Was ist bloß in der Küche los?" so titelte unlängst die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Spätestens seit den Zeitbudgeterhebungen 1991/92 und 2001/02 des Statistischen
Bundesamtes und den dazu veröffentlichten Studien sind Veränderungen im Aufwand für
Haushaltsarbeit in deutschen Haushalten empirisch nachgewiesen. 2001/02 investierten Frauen in Paarhaushalten weitaus weniger Zeit für Haushaltsarbeit als noch 1991/92. Ziel der Arbeit ist es, Erklärungen für diese Veränderungen zu finden. Mögliche Ursachen für die Reduktion der Haushaltsarbeitszeit könnten beispielsweise eine schrumpfende durchschnittliche
Haushaltsgröße oder bessere Substitutionsmöglichkeiten von Arbeit durch Kapital aufgrund
eines höheren Haushaltseinkommens sein. Andererseits könnte aufgrund vermehrt genutzter
öffentlicher außerhäuslicher Betreuungsangebote weniger Zeit pro Kind investiert worden
sein. Kurz: es werden also Determinanten des Zeitaufwandes für Haushaltsarbeit und ihre
Wirkungsrichtung und Stärke ermittelt. Zunächst wird ein Modell zugrunde gelegt, das sich
an der Theorie des Arbeitsangebots orientiert. Als Argumente einer Stone-Geary-Nutzenfunktion dienen hier Konsum, Freizeit und Haushaltsarbeitszeit (als Proxy für Haushaltsgüter). Daraus lässt sich die Nachfrage nach Haushaltsarbeitszeit ableiten. Für die Argumente
dieser Nachfragefunktion werden Indikatoren bestimmt, die sowohl innerhalb des aufgestellten Modells plausibel sind, als auch in den Zeitbudgeterhebungen 1991/92 und 2001/02 erfragt wurden. Zur empirischen Umsetzung dieses Ansatzes werden Pfadmodelle herangezogen. Auf Basis des theoretischen Erklärungsansatzes wird damit überprüft, inwieweit sich das
Modell in den Daten widerspiegelt. Pfadmodelle besitzen also konfirmatorischen Charakter.
Ein großer Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit der Integration nicht direkt beobachtbarer Variablen (hier die Argumente der unkompensierten Nachfragefunktion). ZEITRAUM:
1991/92 bis 2001/02 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesgebiet
METHODE: 1. Theorie angelehnt an die mikroökonomische Theorie des Arbeitsangebots: 2.
Strukturgleichungsmodellierung und Generalized Methods of Moments werden als empirische Methoden angewendet. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten
(Zeitbudgeterhebungen 1991/92 und 2001/02).
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Gwozdz, W.; Hufnagel, R.; Seel, B.; Wahrig. L.: Messung der
Entwicklung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung mit den Daten der Zeitbudgeterhebungen 1992/92 und 2001/02. in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, Bd. 54, 2006, H. 1, S.
22-28. ARBEITSPAPIERE: Gwozdz, W.: Hat sich die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung
in Deutschland verändert? Ein Vergleich der Zeitbudgeterhebungen 1991/92 und 2001/02.
Unveröff. Dipl.-Arb. Hohenheim: Univ., FG Haushalts- und Konsumökonomik 2005.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Kompetenzzentrum Gender und Ernährung
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
Haushalts- und Konsumökonomik FG Haushalts- und Konsumökonomik sowie Genderökonomik (70593 Stuttgart)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-2118, e-mail: gwozdz-w@uni-hohenheim.de)
[161-L] Hagemann-White, Carol:
Sozialisation - zur Wiedergewinnung des Sozialen im Gestrüpp individualisierter Geschlechterbeziehungen, in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 71-88, ISBN: 3-86649-001-1
INHALT: Der Beitrag zur geschlechtsspezifischen Sozialisation erörtert den Ansatz und den
Untersuchungsgegenstand der Sozialisations- und Geschlechterforschung. So wird im ersten
Schritt zunächst der Begriff der Sozialisation und seine vielseitige Verwendung in der Psychoanalyse, Kindheits- und Frauenforschung seit den 1960er Jahren skizziert. Der zweite
Schritt beschreibt die Sozialisationstheorie als Praxisgrundlage der entsprechenden Wissenschaftsdisziplinen, während sich der dritte Schritt mit der Frage nach der Erhöhung der Komplexität der Sozialisationstheorie auseinandersetzt. Der vierte Schritt thematisiert schließlich
den Wandel und die Verdeckungen der Hierarchie im Geschlechterverhältnis. Hier ist eine
paradoxe Lage zu beobachten: Alle sozialen Zuschreibungen an weibliche Positionen und
Rollen haben ihre Verbindlichkeiten verloren, das demokratische Prinzip universeller Inklusion erlaubt es, dass auch ein Junge oder ein Mann diese übernehmen bzw. erleben können.
Zugleich ist aber die Basiskategorie Geschlecht erhalten geblieben, womöglich fester als je
zuvor, weil das handelnde Individuum, das sich dazu entschließen soll, Führungskraft zu
werden oder Elternzeit zu nehmen, ohne Geschlecht nicht denkbar ist - denn ein Individuum
lebt nur in einem Körper. Der fünfte Schritt betrachtet abschließend die Verortung der geschlechtlichen Sozialisation in der Sozial- und Frauenpolitik moderner Gesellschaften wie der
Bundesrepublik Deutschland, die sich auch durch Multikulturalität auszeichnen. (ICG2)
[162-F] Haslbeck, Barbara, Dr. (Bearbeitung); Baumgartner, Isidor, Prof.Dr. (Betreuung):
Sexueller Missbrauch und Religiosität. Wenn Frauen das Schweigen brechen: eine empirische Untersuchung
INHALT: Religiöse Einstellungen nehmen Einfluss auf den Bewältigungsprozess sexuellen
Missbrauchs. Traditionelle christliche Werte wirken sich für viele Betroffene behindernd aus.
Je länger Betroffene sich konstruktiv mit der Missbraucherfahrung auseinandersetzen, desto
wichtiger werden religiöse Einstellungen und Interpretationsmuster. ZEITRAUM: 2002-2003
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
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METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview
(Stichprobe: 8). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Passau, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Christliche
Gesellschaftslehre und Caritaswissenschaften (94030 Passau)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0851-509-2124, e-mail: haslbeck@uni-passau.de)
[163-L] Horak, Roman:
Männerort Stadion: zur Gender-Dimension in empirischen Untersuchungen des Zuschauersports Fußball, in: Eva Kreisky, Georg Spitaler (Hrsg.): Arena der Männlichkeit : über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 113-122, ISBN:
3-593-38021-8 (Standort: USB Köln(38)-33A9163)
INHALT: Da das Verhältnis von Männlichkeit und Fußball mit dem Geschehen vor Ort, also auf
dem Fußballfeld beginnt, befasst sich der Beitrag mit eben diesem Kontext, indem Stichworte
zu empirischen Studien zum allgemeinen Fußballinteresse geliefert werden, die in den vergangenen Jahrzehnten zur Demografie der europäischen Stadienwelt durchgeführt wurden.
Von diesem Datenmaterial ausgehend werden im Anschluss einige theoretische und typologische Überlegungen zum Männerort Stadien entwickelt. Das empirische und statistische Material sowie die abschließenden Überlegungen zu Figurationen des Stadionbesuchs lassen Aufschlüsse zu, denen zufolge eine Re-Definition des sozialen Raumes Fußballstadion stattfindet,
zu der (junge) Frauen nicht unwesentlich beitragen. (ICH)
[164-F] Jungwirth, Helga, Dr.; Stadler, Helga, Dr. (Bearbeitung):
Geschlecht - Computer - (Fach)Unterricht
INHALT: Frage: Erfolgt beim Einsatz von Computerprogrammen im Mathematik- bzw. Physikunterricht eine Vergeschlechtlichung der Fächer und des Computers im Sinne der Reproduktion alter geschlechtsmäßiger Zuordnungen? Laut Vertrag mit dem Auftraggeber ist es den
Bearbeiterinnen nicht gestattet, ohne seine erneute Genehmigung Ergebnisse in die öffentlichkeit zu bringen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich
METHODE: Es handelt sich um interpretative Geschlechterforschung; Ausgangspunkt ist, dass in
einer Interaktion stets Gegenstandsbezüge hergestellt werden, die mit Geschlecht verkoppelt
sein können. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Analyse von Transkripten von Videoaufnahmen (Stichprobe: insg. 21; Unterrichtsstunden Mathematik- und
Physikunterricht - entsprechend den Standards der interpretativen didaktischen Forschung angelehnt an die Objektive Hermeneutik von U. Oevermann). Analyse (Computerprogramme,
die in den Unterrichtsstunden eingesetzt wurden). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Jungwirth, Helga: Die interaktive Etablierung von Gegenstandsbezügen - ein theoretischer Ansatz zur Fassung von Geschlecht und Fach im Unterricht. in:
Martignon, Laura u.a. (Hrsg.): Mathematik und Gender. Berichte der Arbeitstagungen 20032005 und Beiträge des Arbeitskreises Frauen und Mathematik in der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik e.V. Hildesheim, Berlin: Franzbecker 2006, S. 13-25.+++Jungwirth, Helga: Everyday computer-based maths theaching: the predominance of practical activities. in:
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Proceedings of PME30, Charles University Prag, Vol. 3, 2006, pp. 377-385.+++Stadler, Helga: Videoanalysen von Lernprozessen im computergestützten Unterricht. Vortrag auf der
GDCP-Tagung, Paderborn 2006 (im Erscheinen).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-04 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Jungwirth, H. (Wirtstr. 30a, 81539 München)
KONTAKT: Jungwirth, Helga (Dr. Tel. 0989-69736594, e-mail: hejun@t-online.de)
[165-F] Kahl, Jennifer (Bearbeitung); Wichelhaus, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung):
Textile Materialien im Zusammenhang mit der kulturellen Sozialisation von Frauen. Traditionelle weibliche Handarbeiten in der bildenden Kunst, in künstlerischen Interventionen
um 1900 und der Kunsttherapie heute - eine vergleichende Studie
INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: um 1900 bis heute GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachiger Raum
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen.
ART: Dissertation BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik
und Rehabilitation Lehrstuhl für Heilpädagogische Kunsterziehung, Kunsttherapie (Frangenheimstr. 4, 50931 Köln)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-4691, e-mail: jkahl@gmx.de)
[166-F] Kaiser, Astrid, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Soziale Integration in einer jungen- und mädchengerechten Grundschule
INHALT: Im Schulversuch "Soziale Integration in einer jungen- und mädchengerechten Grundschule" soll das Ziel verfolgt werden, die gegenwärtig stereotyp und polarisierend erfolgenden Sozialisationsprozesse von Mädchen und Jungen in der Schule durch schulische Maßnahmen zu beeinflussen. Dabei soll keine separate Versuchsstruktur entwickelt werden, deren
Implementation in das Regelsystem wiederum nur schwer zu realisieren ist. Vielmehr soll im
allgemeinen Unterricht und unter Rahmenbedingungen der Regelschule ein pädagogisches
Programm zur sozialen Kompetenzförderung sowie zum Abbau entwicklungshemmender
Bedingungen beider Geschlechter erprobt werden. Es werden dabei diejenigen Maßnahmen
ausgewählt, die nach dem gegenwärtigen Stand der pädagogischen Frauenforschung als besonders wirksam angesehen werden, um bei den gegenwärtig, stark stereotyp und geschlechterpolarisierend wirkenden schulischen Sozialisationsprinzipien zu intervenieren. Aufgabe
des Schulversuchs ist es mehrere Maßnahmen schon ab 1. Schuljahr zu erproben, die in gegenwärtigen Fachdiskursen als sinnvoll diskutiert werden, um gezielt bei Mädchen und Jungen geschlechtsstereotype Vereinseitigung zu überwinden und breite soziale Kompetenzen
bei Mädchen und Jungen zu fördern. Die zentralen Maßnahmen sind: 1. Ziel des Versuchs ist
es, die Praktikabilität dieses Ansatzes zu überprüfen, Praxisprobleme zu identifizieren und
praktikable pädagogische Ansätze zu entwickeln, die sich für eine breite praktische Umsetzung geschlechtsdifferenzierender Sozialentwicklungsförderung schon ab 1. Schuljahr eignen. 2. Der Schulversuch findet an 4 verschiedenen niedersächsischen Grundschulen statt, die
verschiedene regionale Einzugsgebiete repräsentieren (ländlich-agrarisch katholisches Gebiet,
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4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
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ländlich evangelische "Pendlerregion", städtisches Gebiet). Der Beginn des Versuchs ist im
August 1997. Es soll vom 1. bis 3. Schuljahr erfolgen. 3. Die Versuchsschulen werden wissenschaftlich begleitet, nehmen an den Supervisionen teil, haben die Aufgaben der curricularen Umsetzung für die Bedingungen ihrer eigenen Schule sowie der Erstellung von Auswertungsberichten. Sie nehmen an Befragungen und Interviews teil. Es werden in ausgewählten
Unterrichtssequenzen Videoaufzeichnungen gemacht. Weitere Schulen (aus Sachsen-Anhalt,
NRW und aus anderen Regionen Niedersachsen) stehen mit dem Projekt in kooperativer Verbindung und nehmen über einzelne Lehrkräfte am Fortbildungsangebot teil. Diese Schulen
haben Zugang zu den wissenschaftlichen Zwischenergebnissen des Projekts, zu den von den
Versuchsschulen entwickelten curricularen Ergebnissen, den Videoaufzeichnungen von Mädchen- und Jungenkonferenzen und den Fortbildungstagungen. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Niedersachsen
METHODE: Bei diesem Schulversuch soll vor allem das Design "Reflexion der Beteiligten über
die Praktikabilität der erprobten Maßnahmen" im Vordergrund stehen. Für den Vergleich der
in die Untersuchung einbezogenen Schulen werden folgende "Meßinstrumente" eingesetzt: a)
Selbstreflexion der beteiligten Lehrkräfte in Fortbildungen und Supervisionen: unterstützend
dazu können im Unterricht folgende Maßnahmen getroffen werden: Analyse von Bildern,
freien Texten und Gesprächen der Kinder; Soziogramme; Gruppengespräche. b) Teilnehmende Beobachtung: Beobachtung des Sozialverhaltens durch je eine männliche und eine weibliche Beobachtungsperson über drei Jahre hinweg. c) Videoaufnahmen von ausgewählten unterrichtlichen Maßnahmen, z.B. Aufnahmen von: Jungen- und Mädchenkonferenzen; Interaktionsspielen; methodischer Quotierung; Gesprächskreisen in den Grundschulklassen zur Geschlechterfrage; Gesprächskreisen in den Grundschulklassen zu ausgewählten Konflikten;
ausgewählten Stunden eines kommunikativen Sachunterrichts; Phantasiereisen; teilweise getrennten Unterrichtsphasen. d) Für die Gesamtdokumentation: Sammlung der in den Supervisionen identifizierten "kritischen" Verhaltenssituationen von Lehrkräften; Sammlung der Unterrichtsvorschläge aus den Fortbildungen und Fortbildungsgruppen sowie den praktischen
Erfahrungen; Sammlung der pädagogischen Maßnahmen für die verschiedenen Schritte der
Sozialerziehung, die in den Fortbildungen thematisiert werden; Sammlung der "Tagesordnungen" von Mädchen- und Jungenkonferenzen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kaiser, Astrid: Wege zu einer geschlechtergerechten Grundschule.
Opladen: Leske+Budrich 2003. ARBEITSPAPIERE: Skizze ( http://www.astrid-kaiser.de ).
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1997-08 ENDE: 2000-08 AUFTRAGGEBER: Land
Niedersachsen Kultusministerium FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Pädagogik Arbeitsgruppe Sachunterricht (Postfach 2503, 26111 Oldenburg)
[167-F] Kampshoff, Marita, Dr. (Bearbeitung):
Unterschiede in den Schulleistungen von Mädchen und Jungen - empirische Ergebnisse und
theoretische Erklärungen aus England und Deutschland. Eine vergleichende Analyse der
Diskurse
INHALT: Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in England seit einigen Jahren eine umfangreiche
Diskussion und Forschung zum Thema Leistung und Geschlecht. Durch die jüngeren Schul-
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4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
leistungsstudien wie PISA, IGLU, LAU u.a. fällt auch in der BRD der Blick auf die z.T.
problematischen Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern. In dem vorliegenden
Forschungsprojekt wird die englische Diskussions- und Theorieentwicklung zu dieser Thematik aufgearbeitet, mit den Ansätzen in der BRD verglichen und auf ihre Übertragbarkeit bzw.
Bedeutung für die deutsche Forschungs- und Theorieentwicklung untersucht. Schwerpunkte
der Untersuchung sind u.a.: fachspezifische Leistungsdifferenzen und -differenzierungen der
Geschlechter in Deutschland und England; Leistungskurswahlen in England und Deutschland; Aufarbeitung der geschlechtsbezogenen Ursachenforschung in England und Deutschland; Ergebnisse der englischen und deutschen Schulforschung zu Selbstkonzepten, Geschlechterstereotypisierungen u.a., wobei die geschlechtsbezogenen Diskurse eingebettet werden in eine Analyse der jüngeren Geschichte des englischen und deutschen Schulsystems.
GEOGRAPHISCHER RAUM: England, Bundesrepublik Deutschland
ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Abt.
Erziehungswissenschaften Arbeitsgruppe Schulpädagogik (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: marita.kampshoff@uni-essen.de)
[168-L] Kelle, Helga:
Sozialisation und Geschlecht in kindheitssoziologischer Perspektive, in: Helga Bilden, Bettina
Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 121-137, ISBN: 3-86649-001-1
INHALT: In der soziologischen Kindheitsforschung und im Rahmen einer Soziologie der Geschlechterdifferenz sind in den letzten 15 Jahren grundsätzliche, sozialkonstruktivistisch orientierte Kritiken am Sozialisationsparadigma im Allgemeinen und an der Perspektive auf geschlechtsspezifische Sozialisation im Besonderen geübt worden. Vor diesem Hintergrund
konzentriert sich der Beitrag darauf, die kindheitssoziologische Kritik zu diskutieren und einer Revision zu unterziehen, indem neuere Entwicklungen im Feld der Sozialisationstheorien
hinzugezogen werden. Zur Rekonstruktion der Debatte wird im ersten Schritt zunächst die
Kritik am Sozialisationsparadigma, wie sie vor zehn Jahren geübt wurde, kurz referiert. Im
Anschluss wird danach gefragt, welche Entwicklungen die Sozialisationstheorie seitdem genommen hat. Im dritten Schritt wird die Kritik auf die Entwicklung neuer Ansätze der Geschlechtersozialisationsforschung bezogen. Auf dieser Grundlage folgt im vierten Schritt der
Vorschlag eines Ansatzes kulturanalytischer Sozialisationsforschung und spezifischer heuristischer Prämissen. (ICG2)
[169-F] Kirk, Susanne, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Fromme, Johannes, Prof.Dr. (Betreuung):
Mädchen und Computerspiele. Rekonstruktion oder Dekonstruktion von Wirklichkeit beim
Computerspiel "Sims"
INHALT: Mädchen konstruieren im Spiel eine neue Wirklichkeit und sie rekonstruieren Teile
ihrer persönlichen Realität. Geleitet werden sie von eigenen Erlebnissen, von aktuellen Stimmungen und von der Neugier auf Neues. "Sims" ermöglicht Probehandeln im Sinne von konstruktiven und destruktiven Situationslösungen. ZEITRAUM: 2002-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Osnabrück
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METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives
Interview.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung unter Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung (Postfach 4120,
39016 Magdeburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 05407-2219, e-mail: susannekirk@aol.com); Betreuer (Tel. 039167-16611, e-mail: johannes.fromme@gse-w.uni-magdeburg.de)
[170-F] Klika, Dorle, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):
Visuelle und biographische Selbstdarstellung des geschlechtlichen Habitus bei männlichen
Lehramtstudenten in untypischen Fächern
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Pädagogik Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik (57068 Siegen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0271-740-3468, e-mail: klika@erz-wiss.uni-siegen.de)
[171-F] Klöppel, Ulrike, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Dölling, Irene, Prof.Dr. (Betreuung):
XXOXY ungelöst. Die medizinisch-psychologische Problematisierung "uneindeutigen" Geschlechts und die Trans-Formierungen der Kategorie "Geschlecht"
INHALT: 1. Genealogie des medizinisch-psychologischen Verständnisses von und Umgang mit
Intersexualität/ Hermaphroditismus; 2. Konstruktion von "Geschlecht" und "Sexualität" in der
Medizin und Psychologie; 3. Sozialtechnologien der Geschlechtsnormierung und –normalisierung in der Medizin und Psychologie. ZEITRAUM: 1945-1980 (Schwerpunkt) GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland und DDR (Schwerpunkt), deutschsprachiger Raum
METHODE: 1. historische Diskursanalyse bzw. historische Rekonstruktion von Problematisierungsweisen nach Michel Foucault; 2. dekonstruktivistische historische Geschlechterforschung; 3. queer theory DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Dokumentenanalyse,
offen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Klöppel, Ulrike: Die Formierung von gender am "Naturexperiment" Intersexualität in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. in: NTM. International Journal of History and Ethics of Natural Sciences, Technology and Medicine, 14, 2006, 4, S. 231240.+++Dies.: Prinzipismus Zweigeschlechtlichkeit. Zum Menschen- und Gesellschaftsbild
in der medizinisch-psychologischen Umgangsweise mit Intersexualität. in: Queer, 12, 2006,
S. 12-22.+++Dies.: Strenge Objektivität und extremste Subjektivität konkurrieren - Hermaphroditismusbehandlung in der Nachkriegszeit und die Durchsetzung von gender by design. in:
Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (Hrsg.): 1-0-1 (one 'o one) intersex. Das Zwei-Geschlechter-System als Menschenrechtsverletzung. Berlin: NGBK 2005, S. 168-185.+++Dies.:
'Störfall' Hermaphroditismus und Trans-Formationen der Kategorie 'Geschlecht'. Überlegungen zur Analyse der medizinischen Diskussionen über Hermaphroditismus um 1900 mit Deleuze, Guattari und Foucault. in: Potsdamer Studien zur Frauen-und Geschlechterforschung,
132
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4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
6, 2002, S. 137-150.+++Dies.: XXOXY ungelöst. Störungsszenarien in der Dramaturgie der
zweigeschlechtlichen Ordnung. in: Polymorph (Hrsg.): (K)ein Geschlecht oder viele? Transgender in politischer Perspektive. Berlin: Querverl. 2002, S. 153-180.
ART: Dissertation BEGINN: 2000-04 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin
Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Geschichte der Medizin (Klingsorstr. 119, 12203 Berlin); Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche
Fakultät, Professur für Frauenforschung, Soziologie der Geschlechterverhältnisse (AugustBebel-Str. 89, 14482 Potsdam)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-4411081, e-mail: ulrike.kloeppel@charite.de)
[172-L] Knobloch-Westerwick, Silvia; Brück, Julia; Hastall, Matthias R.:
The gender news use divide: impacts of sex, gender, self-esteem, achievement, and affiliation
motive on German newsreaders' exposure to news topics, in: Communications : the European
Journal of Communication Research, Vol. 31/2006, Nr. 3, S. 329-345 (Standort: USB Köln(38)MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Um die psychologischen Ursprünge geschlechtsspezifischer Nachrichtenpräferenzen
untersuchen zu können, wurde 246 deutschen Untersuchungsteilnehmern und –teilnehmerinnen ein Online-Nachrichtenmagazin in einem quasi-experimentellen Design präsentiert. Die
präsentierten Artikel behandelten in gleichem Umfang Themen aus den Bereichen Soziales/
Interpersonales und Erfolg/ Leistung. Die Nachrichtenauswahl der Teilnehmer wurde unauffällig protokolliert. Die Ergebnisse zeigen, dass - auch wenn man verschiedene intervenierende Faktoren ausschaltet - Frauen mehr über die Themen Soziales/ Interpersonales lasen als
Männer, und dass Männer sich länger mit leistungs- und erfolgsorientierten Nachrichten befassten. Das Selbstwertgefühl der Leser und die Orientierung an der Geschlechtsrolle beeinflusste die Präferenz für die Nachrichteninhalte. Der Beitrag diskutiert darüber hinaus die
Wirkungen geschlechtsspezifischer Nachrichten auf die Teilnehmer. (UNübers.)
[173-L] Kreisky, Eva; Spitaler, Georg (Hrsg.):
Arena der Männlichkeit: über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht, (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 30), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, 371 S., ISBN: 3-59338021-8 (Standort: USB Köln(38)-33A9163)
INHALT: "Wenn die Sportschau läuft, sitzen überwiegend Männer vor dem Fernseher, in den
Vereinen haben die Herren das Sagen und der Frauenfußball fristet sein Dasein im Schatten
männlicher Superstars. In diesem Band wird gezeigt, wie der Fußball bestimmte Bilder von
Männern und Männlichkeit prägt. Untersucht wird das im Fußball noch vorhandene Heldentum samt fanatischer Heldenverehrung; die Strukturen im Profifußball werden verglichen mit
anderen maskulinen Organisationsformen (etwa der Mafia); und die Beziehungen zwischen
Fußball, Männlichkeit und Nation rund um den Globus werden beleuchtet. Das Stadion erweist sich schließlich als eines der letzten Reservate männlicher Gemeinschaft." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Eva Kreisky/ Georg Spitaler: Einführung: Geschlecht als fußballanalytische Kategorie (8-17); Eva Kreisky: Fußball als männliche Weltsicht - Thesen aus
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4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
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Sicht der Geschlechterforschung (21-40); Christian Bromberger: Ein ethnologischer Blick auf
Sport, Fußball und männliche Identität (41-52); Matthias Marschik: 'It's a Male Ball' - Über
Fußball und Maskulinität, Cultural Studies und Kulturwissenschaften (53-65); Nicolas
Pethes/ Peter Plener: Wir, die Tore - Vorüberlegungen zu einer Literaturgeschichte des Fußballs (66-82); Esther Lehnert: Auf der Suche nach Männlichkeiten in der sozialpädagogischen
Arbeit mit Fans (83-96); Klaus Walter: The Making of Männlichkeit in der Kabine (99-112);
Roman Horak: Männerort Stadion - Zur Gender-Dimension in empirischen Untersuchungen
des Zuschauersports Fußball (113-122); Nicole Selmer/ Almut Sülze: 'Tivoli Tussen' und Trikotträgerinnen - Weibliche Fankulturen im Männerfußball (123-139); Georg Spitaler: Fernsehfußball als maskulines Melodrama (140-154); Markus Pinter/ Georg Spitaler: Politik und
Antipolitik -Anmerkungen zum Verhältnis von politischem Feld, Männlichkeit und Fußball
(157-172); Thomas König: Akteure der 'Professionalisierung': Manager, Präsidenten, Oligarchen und die Ökonomie des Fußballs (173-193); John Williams: Die kulturelle Produktion
von Männlichkeiten im englischen und europäischen Profifußball - Ein aktueller Überblick
(197-217); Gerd Dembrowski/ Dieter Bott: Stichworte zu Fußball, Männlichkeit, deutschem
Nationalismus und Herrschaft (218-234); Vedran Dzibic: Fußball auf dem Balkan Erkundungen zwischen nationalistischem Wahn, heroischer Männlichkeit und der scheinbaren Normalität einer Region im Umbruch (235-254); Andrei S. Markovits: Fußball in den
USA als prominenter Ort der Feminisierung: Ein weiterer Aspekt des 'amerikanischen Sonderwegs' (255-276); Kurt Wachter: Fußball in Afrika: Kolonialismus, Nationsbildung und
Männlichkeiten (277-295); Wolfram Manzenreiter: Fußball und die Krise der Männlichkeit in
Japan (296-313); Eduardo P. Archetti: Fußball und Nation in Argentinien: 'Kreolischer' Stil
und der 'goldene Junge' Maradonna (314-327); José Sérgio Leite Lopas: 'Die Freude des Volkes erlischt - Überlegungen zu Leben und Tod des Fußballers Garrincha (328-346); Rosa Diketmüller: Frauenfußball - Ein Paradigmenwechsel? (347-365).
[174-L] Kreisky, Eva:
Fußball als männliche Weltsicht: Thesen aus Sicht der Geschlechterforschung, in: Eva Kreisky, Georg Spitaler (Hrsg.): Arena der Männlichkeit : über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 21-40, ISBN: 3-593-38021-8 (Standort: USB
Köln(38)-33A9163)
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der engen Bindung zwischen Fußball und Männlichkeit.
Männlichkeiten strukturieren die sozialen Realitäten des Fußballs, und das Spektakel Fußball
bedarf zu seiner Inszenierung auch besonderer Männlichkeiten. Es sind spezifische gesellschaftliche und politische Strukturierungen sowie sozioökonomische Verhältnisse, die Geschlechterordnungen gestalten, aus denen maskuline Fußballwelten entstehen. Vor dem Hintergrund der historischen Genese des Fußballspiels versucht der Beitrag, die Kompetenzen
kritischer Fußballforschung mit kritischem Geschlechterwissen zusammenzuführen, um alltagskulturelle Systeme - wie Fußball - in ihrer Bedeutung als Herrschaftsstabilisatoren zu erkennen. Der Beitrag der Geschlechterforschung liegt dabei in der Bereitstellung analytisch
erprobter konzeptueller Instrumente wie in der Nutzbarmachung methodischer Erfahrungen,
um die Männlichkeitskonstruktionen und die maskuline Sprache des Fußballs zu analysieren.
Abschließend geht es darum aufzuzeigen, dass die Stadien, einst Orte echter Männlichkeit,
durch Fankultur und Kommerzialisierung nun zu einer Szenerie globalisierter Eventkultur (Arenen) avanciert sind und dass die proletarische Männlichkeit der Vergangenheit anzugehören
scheint. (ICH)
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[175-F] Krutzsch, Monika, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Religion und Frauenidentität: zwischen übernommener Rolle und Selbstentwurf
INHALT: Das Forschungsprojekt fokussiert auf intergenerative Aspekte der Identität von Frauen
im ländlichen Raum. Die Studie untersucht weibliche Lebensentwürfe im Kontext der modernen Gesellschaft, die von Pluralisierung und Individualisierung gekennzeichnet ist. Sie
will herausfinden, wie Frauen Prozesse der Freisetzung aus traditionellen Frauenrollen und
mögliche Neueinbindungsversuche erfahren, wie Geschlechterdifferenz in der weiblichen Lebensgestaltung wahrgenommen und beurteilt wird und vor allem, welche stabilisierende oder
emanzipierende Rolle Religion dabei spielt. Die konkrete Untersuchungsfrage lautet: Wie
gestalten und beurteilen Frauen im ländlichen Raum im Kontext einer pluralen Gesellschaft
ihren Lebensentwurf, welchen Einfluss übt Religion darauf aus und inwiefern sind Analogien
und Brüche in der Generationenfolge von Mütter und Töchter festzustellen? Welche Einstellungen und Rollenmuster werden darin sichtbar, die mit der Geschlechterdifferenz in Zusammenhang gebracht werden können?
METHODE: Die Untersuchung verwendet ein qualitativ-empirisches Verfahren, das auf leitfadengesteuerte Interviews beruht. Mit den Ergebnissen des Forschungsprojektes sollen sowohl
feministisch-, religiös- und familienorientierte Erkenntnisse für die Konzeptentwicklung der
Erwachsenenbildung gewonnen werden.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Würzburg, Graduiertenkolleg 278 "Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" (Sanderring 2, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: monika.krutsch@web.de)
[176-F] Lehmann, Jasmin, M.A.; Neuß, Sonja, Dipl.-Inform.; Petersen, Kerstin, Dipl.-Päd.; Oberle, Michelle (Bearbeitung); Mischau, Anina, Dr. (Leitung):
Von der direkten zur indirekten sozialen Schließung? Zur Reproduktion asymmetrischer
Geschlechterverhältnisse in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Fächern
an Hochschulen
INHALT: Das Geschlechterverhältnis im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem ist
nach wie vor durch eine horizontale und vertikale Ungleichheit zu charakterisieren, wobei
sich offensichtlich asymmetrische Geschlechterverhältnisse in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen bis heute hartnäckiger halten, als in anderen Disziplinen. In dem Forschungsprojekt soll - ausgehend von der Habitus-Feld-Konzeption von Pierre Bourdieu - durch eine quantitative und eine qualitative Untersuchung den Fragen nachgegangen werden, welche Faktoren zur Reproduktion dieser Geschlechterverhältnisse beitragen und inwieweit diese Reproduktion als ein bis heute anhaltender Prozess der sozialen
Schließung beschrieben werden kann, der vor allem auf den mittleren Status- bzw. Qualifikationsebenen an Hochschulen wirksam wird. Die Ausgangsthese ist, dass die Reproduktion asymmetrischer Geschlechterverhältnisse durch das Wechselspiel zwischen den institutionellen Rahmenbedingungen an Hochschulen und der männlichen Kultur der mathematischnaturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen einerseits und den Wahrnehmungs-,
Deutungs- und Handlungsmustern der Akteure (Männer und Frauen) andererseits erklärbar
wird. Im Vordergrund stehen daher nicht allein objektive strukturelle Momente von sozialer
Schließung, sondern auch die auf der subjektiven Ebene wahrgenommenen Schließungsme-
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4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
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chanismen bzw. -prozesse. Nur wenn die "objektive" und die "subjektive" Ebene gemeinsam
und in ihren gegenseitigen Wechselbeziehungen betrachtet werden, so die weitere These,
können Ansatzpunkte für umfassende und ggf. neue geschlechter- und bildungspolitische
Maßnahmen benannt werden. Die Erarbeitung und mögliche Umsetzung dieser Maßnahmen
kann als weiterer Mosaikstein in der Realisierung des gesellschaftspolitischen Ziels einer
Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen der Wissenschaft (und der Wirtschaft) in
den entsprechenden Berufsfeldern gesehen werden. Damit besitzt dieses Forschungsvorhaben
neben einem eigenständigen wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse auch eine wissenschaftsund gleichstellungspolitische Relevanz.
METHODE: Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden Naturwissenschaftler/-innen und Ingenieur/-innen des wissenschaftlichen Mittelbaus quantitativ per Online-Befragung und qualitativ durch Leitfadeninterview befragt. Darüber hinaus wurden promovierte Frauen, die außerhalb der Hochschulen beschäftigt sind, in die Befragung einbezogen. Die von und untersuchten Fachdisziplinen sind: Chemie, Physik, Mathematik, Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau. Die Online-Befragung, zu der über 6.000 WissenschaftlerInnen eingeladen wurden,
ist abgeschlossen. Insgesamt haben 2.544 Personen an der Online-Befragung teilgenommen,
1.545 haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Die Rücklaufquote liegt bei etwas über
26 Prozent. Auch die Durchführung der 96 Interviews zum qualitativen Teil der Studie, die
zwischen 1-2 Stunden gedauert haben und auf Tonband aufgenommen wurden, ist bereits beendet. Aktuell findet die Auswertung der erhobenen Daten statt.
VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.uni-bielefeld.de/IFF/for/projekte/BefragungNW/
pub.htm.
ART: gefördert BEGINN: 2004-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land
Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -IFF- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Neuß, Sonja (e-mail: sonne.neuss@uni-bielefeld.de); Lehmann, Jasmin
(e-mail: jasmin.lehmann@uni-bielefeld.de)
[177-F] Lehnert, Esther, Dr.; Döhring, Kirsten, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Männergewalt und Frauengewalt? Das dichotome Geschlechterverhältnis, Konstruktionen
von Männlichkeiten und Weiblichkeiten in der rechtsextremistischen Szene und Zusammenhänge zu fremdenfeindlicher Gewalt. Eine geschlechtsbewusste Studie über fremdenfeindliche Gewalt
INHALT: Es ist eine Tatsache, dass fremdenfeindlich motivierte Übergriffe nach wie vor fast
ausschließlich von jungen Männern begangen werden (vgl. u.a. Senatsverwaltung für Inneres,
Abteilung Verfassungsschutz 2004). Darüber hinaus ist es auch eine Tatsache, dass die
rechtsextreme Jugend(sub)kultur von einem offenen Chauvinismus und einem dichotomen
Geschlechterrollenmodell bestimmt wird (vgl. u.a. Möller 1997). Gleichzeitig ist der Anteil
gewaltbereiter und -ausübender Mädchen und Frauen auch innerhalb der Szene im Ansteigen
und es häufen sich Hinweise darauf, dass Mädchen und Frauen auf eine "andere" Art an der
Unterstützung, Planung und Durchführung rechter Gewalt beteiligt sind (vgl. u.a. Bitzan/
Köttig/ Schröder 2003). Weite Teile der Rechtsextremismusforschung und unterschiedliche
(sozial)pädagogische Praxen in diesem Bereich sind noch immer durch das Primat der Geschlechtsblindheit geprägt. Auch wenn seit Jahren von ForscherInnen darauf hingewiesen
wird und ForscherInnen die Rolle von Mädchen und Frauen (Rommelspacher; Holzkamp
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1992, Rommelspacher 1993, Bitzan 2000 u.a.), ihre Einstellungen (Siller 1997, Birsl 1994
u.a.) und Handlungen (Niebergall; Döhring/ Feldmann 2004 u.a.) einer kritischen Beurteilung
unterzogen haben, existieren eine Vielzahl von neueren Studien und Ansätzen, für die die soziale Kategorie Geschlecht entweder nur eine beschreibende Funktion erfüllt oder überhaupt
keine Rolle spielt (vgl. Funke 2002, Geyer 2002, Wenzler 2001). Dem Zusammenhang von
Geschlecht und Gewalt (der "Löwenanteil rechter Gewalttätigkeit" ist männlich vgl. Möller,
2000, S. 14), Sexismus und der Zurschaustellung aggressiver Männlichkeit sowie den "weiblichen" Formen der Beteiligung an fremdenfeindlicher Gewalt wird zu wenig Rechnung getragen. Diese Ausführungen zusammenfassend lauten unsere Forschungshypothesen, dass
Männlichkeitsentwürfe und Wünsche nach einer Zementierung des dichotomen Geschlechterverhältnisses bei gewalttätigen Übergriffen rechtsextremistisch orientierter Jugendlicher
eine zentrale Rolle spielen. Darüber hinaus ist der Anteil von Mädchen und Frauen an dem
Zustandekommen fremdenfeindlich motivierter Gewalt unbedingt ernst zu nehmen. Die These der Forscher lautet, dass es vielfältige "weibliche" Gewaltformen gibt, sei es in Form unterstützender Gewalt wie Beifall klatschen, das Tatauto fahren, Gewalt von Männern einzufordern bis hin dazu, selbstkörperliche Gewalt anzuwenden. Connell und Bourdieu folgend
verorten die Forscher die noch weiter zu beschreibenden Männlichkeiten innerhalb der Szene
und damit einhergehend spezifische Wünsche nach einer Reorganisation des dichotomen Geschlechterverhältnisses innerhalb der "normalen" patriarchalen Realität. Für die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Zusammenhang von "normalen" Männlichkeitskonstruktionen und der "Bastion richtiger Männlichkeit" innerhalb der rechtsextremistischen Szene gilt
es unter zur Hilfenahme ausgewählter theoretischer Konzepte über Männlichkeit(en), die Interdependenzen, Inhärenzen und Verknüpfungen aufzubereiten, und Männlichkeitskonstruktionen der rechtsextremen Szene in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext zu stellen. Hieran
schließt sich die Frage an, warum die rechtsextremistisch orientierte Jugend(sub)kultur (zur
Beschreibung dieser Szene vgl. u.a. Farin 1999, Möller 1999, Kohlstruck 2002) mit ihrer vom
"blanken Chauvinismus" (Rommelspacher 2000, S. 211) bestimmten sexistischen Ausrichtung trotzdem für Mädchen und junge Frauen interessant istund welche Vorteile sie daraus
ziehen.
METHODE: Vor dem Hintergrund der theoretischen Auseinandersetzung über den Zusammenhang von Männlichkeiten und fremdenfeindlicher Gewalt einerseits und der Aufarbeitung der
Motive von Mädchen und Frauen andererseits werden die Bearbeiterinnen die Wirkungsmächtigkeit des dichotomen Geschlechterverhältnisses und das gewalttätige Handeln von
männlichen und weiblichen Mitgliedern der rechtsextremen Jugendszene an Hand ausgewählter Fälle aufarbeiten und ihre Forschungshypothesen empirisch verifizieren. Für eine dichte
und umfassende Darstellung der jeweiligen Fälle werden die Forscherinnen eine Medienanalyse regionaler und überregionaler Presse durchführen, ggffs. Prozessbeobachtung machen
oder bei abgeschlossenen Verfahren eine Aktenauswertung der Gerichtsakten durchführen.
Außerdem werden die Bearbeiterinnen leitfadengestützte Interviews mit Expert/innen (Polizei/ Justiz/ Jugendhilfe o.a.) und Angehörigen/ Freund/innen der Tatbeteiligten (evtl. auch mit
den Tatbeteiligten) durchführen.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft (Arnimallee 10, 14195 Berlin)
KONTAKT: Lehnert, Esther (Dr. e-mail: elehnert@zedat.fu-berlin.de)
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[178-L] Luy, Marc; Di Giulio, Paola:
The impact of health behaviors and life quality on gender differences in mortality, (MPIDR
Working Paper, 2006-035), Rostock 2006, 36 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp-2006-035.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP 2006-035
INHALT: "Since gender-specific mortality differences are known a great deal of research has
been conducted on this subject. The resulting hypotheses for explaining male excess mortality
can be sub-divided into two basic categories: the biological approach (focusing on biological
and genetic factors) and the non-biological approach (focusing on behavioral and environmental factors). It has been proven impossible to explain the observed trends in mortality differences between women and men by relying solely on one of the two groups of theories. Recent studies indicate that the majority of the female survival advantage can be attributed to
gender behaviors while the impact of biological factors seems to be limited to 1-2 years in life
expectancy at birth. The main goal of this paper is to analyze the impact of gender-specific
health behaviors and gender differences in life quality using micro level data for Western
Germany." (author's abstract)
[179-L] Matthies Aila-Leena; Mingerzahn, Frauke; Armbruster, Meinrad M. (Hrsg.):
Weiblichkeit und Männlichkeit in der Sozialen Arbeit, (Magdeburger Reihe, Bd. 14), Magdeburg: Verl. der Erich-Weinert-Buchh. 2004, 137 S., ISBN: 3-933999-14-6 (Standort: PHB Freiburg(Frei129)-Paed-U100:192)
INHALT: "Ziel dieses Bandes ist nachzuweisen, dass in der Sozialen Arbeit die Stärken der beiden sozialen Geschlechter, also Weiblichkeit als auch Männlichkeit, ganz bewusst zum Einsatz kommen sollen. Dadurch kann das Berufsbild der Sozialen Arbeit eine notwendige Vertiefung der Gender-Sensitivität erfahren und jenseits der Sackgasse des 'Geschlechterkampfes'
neue Perspektiven entwickelt werden. Der Band möchte dazu beitragen, den Blick für das eigene Umfeld zu schärfen, um geschlechtsspezifische Tendenzen in der aktuellen theoretischen Diskussion zu verstehen und in den Praxisfeldern als auch im Hochschulalltag zu erkennen. Eine solche Sensibilisierung ist notwendig, denn das Verhältnis der Geschlechter zueinander, wie es sich immer noch mit eindrucksvoller Klarheit in der Praxis und an den
Hochschulen abbildet, wirkt in die soziale Arbeit mit Klientinnen, also in die spätere sozialarbeiterische Praxis der heutigen Studierenden hinein. Analysiert wird die unterschiedliche
Verteilung von Einkommen, Prestige, Macht und Karrierechancen, die mit dem Geschlecht
beim Studium der Sozialen Arbeit assoziiert scheint. Welche Aufstiegsbarrieren erwarten
Frauen und Männer, wer setzt sich beim Kampf um Führungspositionen durch? Welches Rollenmodell geben weibliche bzw. männliche Lehrende für die Studierenden ab? Wie sieht es
etwa mit der weiblichen Beteiligung in der Gremienarbeit und Selbstverwaltung aus? Welcher Professor bietet ein Seminar zur parteilichen Jungen- und Männerarbeit an? Wie 'geschlechtsneutral' sind verschiedene Arbeitsfelder im sozialen Bereich tatsächlich? Und
schließlich wird durch den europäischen Vergleich der gesellschaftlichen Geschlechtermodelle gezeigt, dass eine Veränderung der geschlechterspezifischen Strukturen und Handelns
durchaus machbar ist, wenn es politisch gewollt ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Aila-Leena Matthies & Frauke Mingerzahn: Jenseits eines Neutralitätsmythos: Sensibilisierung
für die Geschlechterdimensionen Sozialer Arbeit (5-10); Frauke Mingerzahn: Was ist weiblich, was ist männlich in der Sozialen Arbeit? (11-19); Aila-Leena Matthies: Frauen und
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Männer in der Geschichte der Sozialen Arbeit (20-41); Meinrad M. Armbruster: Kritische
Überlegungen zur Männerforschung in der Sozialen Arbeit (42-59); Kerstin Jacob: Frau
Schneider macht die Beratung, Herr Müller schreibt das Konzept. Geschlechterstrukturen im
Beruf der Sozialen Arbeit (60-69); Sandra Esstedt: Mädchen und Jungen in der Jugendhilfe
(?) Ein Diskurs zur Geschlechterdifferenzierung in der offenen Jugendarbeit (70-80); Kerstin
Schumann: Mädchenarbeit - Parteilichkeit als Leitidee (81-86); Jean-Pierre Plouffe: Die
"Boys' Group": Förderung einer gesunden Männlichkeit (87-95); Peter Döge: Jenseits vom
"Wilden Mann". Jungen- und Männerarbeit als Männlichkeitskritik (96-103); I. Frauke Mingerzahn: Geschlechterstruktur in der Ausbildung - Beispiel Hochschule (104-111); Meinrad M.
Armbruster: Soziale Arbeit - ein männliches Studium? (112-120); Aila-Leena Matthies: Geschlechterpolitische Perspektiven in der Sozialen Arbeit (121-135).
[180-L] May-Chahal, Corinne:
Gender and child maltreatment: the evidence base, in: Social work & society, Vol. 4/2006, Iss.
1, S. 53-68 (URL: http://www.socwork.net/2006/1/articles/maychahal/MayChahal.pdf)
INHALT: "The scientific approach to the study of 'child abuse' has continued both in parallel and
largely separate from gendered analyses of the problem. It is as if the politics of a gender based approach is not the proper business of science: the facts should speak for themselves. The
empirical evidence base now consists of several prevalence studies across the world on 'child
abuse and neglect' (WHO 2000) which should be improving understanding and informing responses to the problem. This paper builds on existing feminist arguments that gender plays a
significant role in child maltreatment. It proposes that the way in which gender is categorised
in prevalence research is insufficient to enable policy and practice to mainstream gender as a
key issue informing responses which otherwise continue to reinforce the gender divisions of
the countries in which they are based (see for example, Scourfield 2003). Whilst there are
some gender based critiques of the evidence base that highlight the fact that statistics on child
sexual abuse in particular show clear gender differences that cannot be ignored, there is less
on other aspects of maltreatment. Findings that women physically assault their children in equal numbers to men are reviewed in the context that women spend more time caring for
children (Straus, Hamby, Finkelhor, Moore and Runyan 1998; Pringle 1995; Featherstone
1997). These remain partial but not adequate explanations that do not address the meaning of
violence. Within the evidence base, 'violence' is treated as a global category against which
gender (another global category) is manipulated resulting in a somewhat flat analysis of both
dimensions. These interpretations fail to fully acknowledge the significance of gendered social relations and violence in their situated contexts, rather than 'gender' and 'abuse' as unidimensional variables of childhood violence. In addition, the dominant orthodox scientific paradigm and the responses it generates create social relations of difference between 'victims',
'perpetrators', 'abusers' and 'protectors'. In doing so a one sided interpretation of each of these
categories is perpetuated that fails to offer appropriate help (see, for example, Milner 2004).
There is, thus, a need to develop normatively accepted methods that adequately represent these social relations of violence in their situated contexts through the authority of scientific research." (text extract)
[181-F] Meyer, Catharine Tamara (Bearbeitung); Balz, Eckart, Prof.Dr. (Betreuung):
Was hindert Mädchen am Fußballspielen?
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INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Sportwissenschaft Arbeitsbereich Sportpädagogik (42097 Wuppertal)
KONTAKT: Institution (Tel. 0202-439-2417 o. -3126, e-mail: loehrer@uni-wuppertal.de)
[182-F] Monshausen, Antje; Steinmetz, Markus; Volmer, Rabea (Bearbeitung); Goeschel, Albrecht, Prof. (Leitung):
Gesundheitliche Folgen von Trennung und Scheidung für Männer und Möglichkeiten der
Prävention
INHALT: In Deutschland leben 2-3 Millionen geschiedene Männer. Jährlich kommen ca. 200.000
Neufälle von Scheidung hinzu. Das Hauptvolumen der Scheidungsfälle konzentriert sich auf
die Umlandgebiete und Ballungszentren in Westdeutschland. Nachdem zuverlässige Lebensgemeinschaften, inbesondere Ehen, Männer stärker gesundheitlich begünstigen als Frauen,
stellen streitige Beziehungslösungen, insbesondere Ehescheidung, für Männer ein besonders
hohes Gesundheitsrisiko dar. Das Männergesundheitsrisiko "Ehescheidung" konzentriert sich
regional in den Umlandgebieten in Westdeutschland. Präventionsprogramme müssen daher
regionsspezifisch angelegt werden. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Regionen Deutschlands
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Goeschel, Albrecht: Männerpatienten und männliche Scheidungskranke: eine gesundheitspolitische und eine gesundheitsökonomische Herausforderung des nächsten Jahrzehnts. Manuskript, Isny, 29.4.2006.+++
Ders.: Trennung und Scheidung als Gesundheitsrisiko für die Männer in den Regionen
Deutschlands: Überlegungen zu einer Präventionsstrategie. Mamuskript, Berlin, 18.11.2005.
+++Ders.: Männergesundheit und Trennungsfähigkeit: sozialmedizinische und gesundheitsökonomische Aspekte des Familien- und Eherechts. Manuskript, Halle, 6.11.2004.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. (Staudacher Str. 14, 83250 Marquartstein)
KONTAKT: Leiter (Tel. 08641-7130)
[183-F] Nacken, Karola, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Kaiser, Astrid, Prof.Dr. (Leitung):
Soziale Jungenförderung
INHALT: Aus der Analyse bisher vorliegender theoretischer Erkenntnisse zu Bedingungen der
Jungensozialisation wurden mit hermeneutischen Methoden diejenigen didaktischen Ziele
und Ansatzpunkte herauskristalisiert, die im Sinne einer Pädagogik der Gleichberechtigung
geeignet sind, stereotype Einengungen von Jungen zu transzendieren. Das Projekt erfolgt in
Kooperation mit Frau und Schule e.V.
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe (1.-3. Schuljahr) DATENGEWINNUNG:
Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview (Kinder). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kaiser, Astrid; Wigger, Maria et al.: Beispiele für die Arbeit in
einer mädchen- und jungengerechten Grundschule. NLI Berichte, 65. Hildesheim 2000.+++
Schulversuche in der Grundschule zur Dekonstruktion von Geschlechterstereotypen. in: Lem-
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mermöhle, Doris; Fischer, Dietlind; Klika, Dorle (Hrsg.): Lesarten des Geschlechts. Opladen:
Leske & Budrich 2000, S. 205-222.+++Schulversuch "Soziale Integration in einer jungenund mädchengerechten Grundschule" beendet. in: Schulverwaltung, Jg. 10., 2000, H. 11, S.
296-299.+++Probleme der Entwicklung von Forschungsmethoden im Projekt "Soziale Integration in einer jungen- und mädchengerechten Grundschule". in: Roßbach, Hans-Gün-ther et
al. (Hrsg.): Forschungen zu Lehr- und Lernkonzepten für die Grundschule. in: Jahrbuch
Grundschulforschung, 4. Opladen 2001, S. 197-204.+++Praxisbuch Mädchen- und Jungenstunden. Baltmannsweiler: Schneider 2001.+++Kaiser, Astrid; Nacken, Karola; Pech, Detlef:
Mädchenstunden und Jungenstunden. in: Die deutsche Schule, Jg. 93., 2001, H. 4, S. 429443.+++Kaiser, Astrid: Wege zu einer geschlechtergerechten Grundschule. Opladen: Leske &
Budrich 2003.+++Kaiser, Astrid: Ergebnisse und Praxisbeispiele aus dem niedersächsischen
Schulversuch zur mädchen- und jungengerechten Grundschule. in: Dokumentation zum 13.
Bundeskongress Frauen und Schule. ARBEITSPAPIERE: Sedukative Strukturen - ein Beitrag
zur Verfestigung von Geschlechterstereotypen? Vortrag auf dem Kongress der DgfE in München März 2002.+++Entwicklung von Zukunftsvorstellungen bei Mädchen und Jungen im
Verlauf der ersten drei Schuljahre im niedersächsischen Schulversuch. Vortrag auf der Tagung Grundschulforschung in Siegen 0kt. 2002.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1997-08 ENDE: 2000-07 AUFTRAGGEBER: Land
Niedersachsen Kultusministerium FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie
INSTITUTION: Universität Oldenburg, FB 01 Pädagogik (26111 Oldenburg)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: kaiser@hrz1.pcnet.uni-oldenburg.de)
[184-L] Pech, Detlef:
Männlichkeitsbewältigungen - Sucht und Suchen aus der Perspektive kritischer Männerforschung, in: Jutta Jacob, Heino Stöver (Hrsg.): Sucht und Männlichkeiten : Entwicklungen in Theorie und Praxis der Suchtarbeit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 41-50, ISBN: 3531-14849-4 (Standort: UB Siegen(467)-21HVRI10455)
INHALT: Der Autor diskutiert die Rolle der Sucht im Männerleben aus der Perspektive der kritischen Männerforschung und problematisiert die Tatsache, dass es bisher keine eigenständige
theoretische Auseinandersetzung mit Sucht gibt, obwohl die gesellschaftliche Relevanz offensichtlich ist. Nach seiner Einschätzung kann die Sucht als Handlungsrahmen für Männlichkeiten auch den Versuch einer Absicherung männlicher Identität darstellen, wenn sie der
Kontrollgewinnung über den eigenen Stellenwert innerhalb der vielschichtigen Männlichkeiten dient und einen Zugang zur eigenen Persönlichkeit eröffnet. Die Sucht kann dann als
Möglichkeit der subjektiven Herstellung von Überlegenheit und als Lösung des Spannungsverhältnisses zwischen gesellschaftlich konstruierten Männlichkeiten und ihrer subjektiven
Bewältigung verstanden werden. Der Autor erörtert die Bedeutung des männlichen Wissens
über Hegemonie und Veränderung sowie die Frage, ob es ein Zweierlei von Mann und Männlichkeit gibt, anhand des Wortspiels "MannSuchtMännlichkeiten". Seine weiteren theoretischen Ausführungen beziehen sich auf die männliche Geschlechtsidentität als doppelte Negation und die drei männlichen "K's" (Konkurrenz, Karriere, Kollaps). (ICI2)
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
141
[185-F] Reimann, Katja (Bearbeitung):
Männliche Körperkonzepte und Gesundheitsvorstellungen im Alter - ein Vergleich homound heterosexueller Männer
INHALT: Das Dissertationsprojekt fragt nach Einstellungen und Umgangsweisen älterer homound heterosexueller Männer zu und mit ihren Körpern. Es soll untersucht werden, ob und wie
in subjektiven Zugängen zu Körpern auch Vorstellungen über Gesundheit bzw. gesunde Verhaltensweisen integriert sind und wie diese ggf. mit der Konstruktion von Männlichkeit im
Sinne eines Doing Gender verknüpft sind.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel)
KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle
Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)
[186-L] Rendtorff, Barbara:
Zur Bedeutung von Geschlecht im Sozialisationsprozess: reale, imaginäre und symbolischpolitische Dimensionen des Körpers, in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation
und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 89102, ISBN: 3-86649-001-1
INHALT: Der Beitrag zur geschlechtsspezifischen Sozialisation erörtert die These, wonach die
Frage, welche Bedeutung der Geschlechtszugehörigkeit im Kontext der Sozialisation von
Kindern, Jugendlichen (und auch Erwachsenen) beigemessen werden muss, sich nicht unstrittig empirisch beantworten lässt, sondern zu einem großen Teil davon abhängig ist, wie das
Menschenbild beschaffen ist, das jemand für sinnvoll und überzeugend hält, und wie jemand
auf einer sehr grundlegenden Ebene die Wirkung von Geschlecht und Geschlechterdifferenz
überhaupt einschätzt. So werden im ersten Schritt zunächst verschiedene Zugänge zum Untersuchungsgegenstand unterschieden, und zwar eine soziologische und pädagogische Sozialisationstheorie sowie eine psychoanalytische Betrachtungsweise. Vor diesem Hintergrund
folgt im zweiten Schritt die Auseinandersetzung mit der Frage, auf welcher psychischen oder
symbolischen Ebene überhaupt die Geschlechtlichkeit dem Menschen zustößt bzw. welche
Art von innerpsychischer und gesellschaftlicher Bedeutung der Geschlechterordnung überhaupt zukommt, und warum. Der dritte Schritt umfasst schließlich verschiedene Perspektiven
auf den geschlechtlichen Körper als (1) individuellen geschlechtliche Körper, als (2) imaginären Gesellschaftskörper und als (3) politischen Körper. Die drei Ebenen, auf denen der geschlechtliche Körper wirksam wird, tragen auf je unterschiedliche, aber zusammenwirkende
Weise dazu bei, Geschlechterdifferenz als das die Menschen Unterscheidende und ihnen
gleichwohl Gemeinsame umzudefinieren in Unterschiede zwischen Geschlechtern. Daraus
ergibt sich, dass jede Geschlechterforschung sich in Theorie und Praxis vor allem mit der
Struktur und dem Funktionieren jener Spaltungsprozesse befassen muss, die darauf abzielen,
im Denken und in den Körperpraxen Differenz durch Eindeutigkeit zu ersetzen. (ICG2)
[187-F] Scheer, Uta (Bearbeitung):
Körpertechnologien und Sexualpolitik in Science Fiction- und Fantasy-Fernsehserien
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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
INHALT: Der Ausgangsparameter des Dissertationsprojektes besteht darin, dass Populärkultur
öffentliche Diskurse, in denen zentrale Themen wie Geschlecht und Sexualität hegemonial
verhandelt werden, reproduziert und dadurch verfestigt - und Populärkultur aufgrund dessen
ideologiekritisch und politisch zu hinterfragen ist. Eine zentrale Aufgabe medien- und kommunikationswissenschaftlicher Gender Studies besteht hierbei einerseits darin, die subtil in
die Medieninhalte verwobenen Diskurse und codes of representations, die die Geschlechterkonstruktionen perpetuieren, offen zulegen und andererseits, diejenigen medialen Performanzen und Inhalte, die zur Verstörung der asymmetrischen Geschlechterdichotomie beitragen, in
die Untersuchungen zu integrieren. Ein wesentliches Merkmal von Science-Fiction- und Fantasy-Fernsehserien besteht darin, aktuelle Themen entsprechend der jeweiligen GenreKonventionen zu fiktionalisieren und zu verkodieren. Sie bieten aufgrund ihrer ständigen
Charakter- und Körperproduktionen in Form von Aliens, Cyborgs, Vampiren und Dämonen
u.ä. eine besonders reichhaltige Grundlage für die Erforschung von Körpertechnologien und
Sexualpolitik. Und das gilt, mit dem Genre entsprechenden anderen textuellen Verschlüsselungen, auch für den 'Fantasy Code' (z.B. in Form von Magie, Dämonen, Hexen, etc.), so dass
sich in dem Forschungsprojekt zahlreiche Analysemöglichkeiten ergeben.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel)
KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle
Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)
[188-L] Schirmer, Uta; Weckwert, Anja:
Re-Coding - Re-Mixing?: geschlechtliche Verortungen und geschlechterpolitische Strategien
junger Frauen in DJ-Szene und Hacker-Kultur, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.):
Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und
Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 257-277, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB
Bielefeld(361)-AR160J2F3)
INHALT: Der Beitrag widmet sich den geschlechtlichen und geschlechterpolitischen Strategien
junger Frauen am Beginn des 21. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Kontroversen über den Stellenwert von Geschlecht als gesellschaftlicher Ordnungskategorie und
Strukturgeber fragen die Autorinnen nach den Widersprüchen und Brüchen im Verhältnis der
Geschlechter. Den empirischen Ausgangspunkt bilden Interviews mit Frauen aus der DJ- und
Hacker-Kultur und damit aus männerdominierten Kontexten, in denen diese Widersprüche
besonders sichtbar werden. In Auseinandersetzung mit soziologischen Theorien zur Konstruktion von Geschlecht und queer-theoretischen Überlegungen wird ein Begriff der geschlechtlichen Arbeit vorgeschlagen, um sowohl den Umgang mit geschlechtlichen Markierungen und Positionierungen als auch mit geschlechtlichen Wünschen und Identifizierungen
zu fassen. Ziel ist die Verdeutlichung, wie sehr sich geschlechtliche und hetero-normative
Normen und Platzanweisungen miteinander verschränken. Diese Verschränkung kommt auch
in den geschlechterpolitischen Haltungen der Interviewpartnerinnen zum Ausdruck. Obgleich
sich diese frauen- oder geschlechtspolitisch engagieren, distanzieren sie sich von einer Kennzeichnung als feministisch, mit der sie lesbisch codierte Bilder von Unweiblichkeit assoziieren. (ICH2)
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
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[189-F] Schönknecht, Gudrun, Prof.Dr.; Michalek, Ruth, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Fuhr, Thomas,
Prof.Dr.; Schultheis, Klaudia, Prof.Dr.; Strobel-Eisele, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung):
Jungen im Grundschulalter
INHALT: In der Kindheitsforschung der letzten Jahre lässt sich eine Tendenz feststellen, in der
die Interaktion unter Gleichaltrigen zunehmend Aufmerksamkeit erlangt. Hierbei werden in
der ethnographischen Kindheitsforschung Kinder als Akteure, Experten und Subjekte ihrer
Lebenswelt betrachtet. In den Interaktionen untereinander konstruieren und interpretieren
Kinder ihre soziale Welt und reproduzieren sie damit immer wieder neu. Mit unserem Projekt
wollen wir einen Einblick in die Welt von Jungen im Grundschulalter erhalten. Ihre Sicht auf
die Welt und ihre damit verbundenen Vorstellungen von Männlichkeit stehen im Zentrum der
Auswertungen. Die zugrunde liegenden Daten wurden und werden von den am Projekt beteiligten Hochschulen in Eichstätt, Ludwigsburg und Freiburg erhoben. Es wurden (werden)
Gruppendiskussionen mit Jungen der dritten Grundschulklasse durchgeführt, aufgezeichnet
und mit unterschiedlichen Fragestellungen und Methoden ausgewertet. Neben der inhaltlichen Auswertung der Gruppendiskussionen stellt sich auch die Frage nach der Angemessenheit der Erhebungsmethode "Gruppendiskussion". Diese ist zwar mit Jugendlichen und Erwachsenen erprobt - in der Forschung mit Kindern hingegen selten verwendet.
METHODE: Methoden der deskriptiven und rekonstruktiven Sozialforschung, insbesondere
Gruppendiskussionen mit Kindern; Auswertung auf der Basis der Grounded Theory; Methodentriangulation durch offene, nicht teilnehmende Beobachtung im Unterricht, Inhaltsanalysen von Aufsätzen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 55). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Michalek, R.; Schönknecht, G.: Gruppendiskussionen mit Grundschulkindern - methodische Aspekte. in: Esslinger-Hinz, I.; Hahn, H. (Hrsg.): Kompetenzen
entwickeln - Unterrichtsqualität steigern. Tagungsbeiträge der DGfE-Tagung Entwicklungszeiten. Hohengehren: Schneider 2004, S. 198-206.+++Schönknecht, G.; Michalek, R.: Kinder
sprechen über Schule - Inhalte von Gruppendiskussionen mit Kindern im Grundschulalter. in:
Götz, M.; Müller, K. (Hrsg.): Grundschule zwischen den Ansprüchen der Individualisierung
und Standardisierung. Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 9. Wiesbaden: VS 2005, S.6976.+++Schönknecht, G.: Themen und Inhalte in Gruppendiskussionen mit Jungen - Schwerpunkt Jungen und Schule. in: Fuhr, T.; Schultheis, K.; Strobel-Eisele, G. (Hrsg.): Kinder: Geschlecht männlich. Pädagogische Jungenforschung. Stuttgart: Kohlhammer 2005.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-03 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät, Fachgebiet Pädagogik Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik (85071 Eichstätt); Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft II Abt.
Erwachsenenbildung, Weiterbildung (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau); Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. I Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik (Postfach 220, 71602 Ludwigsburg);
Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft I (Kunzenweg
21, 79117 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Fuhr, T. (Prof.Dr. e-mail: fuhr@ph-freiburg.de); Schultheis, K. (Prof.Dr.
e-mail: klaudia.schultheis@ku-eichstaett.de); Strobel-Eisele, G. (Prof.Dr.
e-mail: strobeleisele@ph-ludwigsburg.de); Schönknecht, G. (Prof.Dr.
e-mail: schoenkn@ph-freiburg.de)
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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
[190-F] Schreiber, Marc; Schellenberg, Claudia (Bearbeitung); Leemann, Regula Julia, Dr. (Leitung):
Evaluation Tochtertag 13. November 2003
INHALT: "Mit dem Tochtertag zeigen Eltern ihren Töchtern, dass sie ernsthaft an deren Berufstätigkeit und Lebensplanung interessiert sind. Einmal allein mit der Mutter oder mit dem Vater
einen solchen Tag zu erleben und im Mittelpunkt zu stehen - das motiviert die Mädchen. Der
Tochtertag stärkt das Selbstwertgefühl der Mädchen und erleichtert es ihnen, eigene Lebensperspektiven zu entwickeln. Der Tochtertag ist zwar ein spezielles Motivationsprojekt für
Mädchen, fördert aber in der ganzen Familie das Gespräch über die Berufswahl, über das Erwerbsleben, über Lebensvorstellungen und Berufsperspektiven" ( http://www.16plus.ch ).
Diese Zielsetzungen des Tochtertags wurden mittels einer telefonischen Befragung der Mädchen, welche am Tochtertag teilgenommen und sich für den Wettbewerb angemeldet haben,
evaluiert. Im Weiteren wurden die Lehrpersonen, welche Materialien zum Tochtertag bestellt
haben, zum Nutzen und Einsatz der Materialien und zu ihrem Berufswahlunterricht befragt.
ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz
METHODE: Evaluation DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (angeschrieben: 424 Lehrpersonen/ 310 Lehrpersonen in die
Auswertung einbezogen -schriftliche Fragebogenerhebung-; 1.305 Mädchen in der Stichprobe/ 826 Interview realisiert -telefonische Befragung-; Auswahlverfahren: Vollerhebung bei
den Lehrpersonen, welche im Vorfeld des Tochtertages Unterlagen beim Lehrstellenprojekt
16+ bestellt hatten; Zufallsstichprobe bei den Mädchen aus 19.000 Teilnehmerinnen am
Tochtertag, welche am Wettbewerb teilnahmen).
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schreiber, M.; Leemann, R.J.;
Schellenberg, C.: Evaluation Tochtertag 13. November 2003. Schlussbericht. Zürich: PH 20
04, 49 S. Download unter: http://www.phzh.ch/webautor-data/220/Eval_Tochtertag_Schlus.
pdf (kann auch bei der Autorin angefordert werden).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Schweizerische
Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Forschung und Entwicklung
(Hirschengraben 28, 8090 Zürich, Schweiz)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: regula.leemann@phzh.ch)
[191-F] Schreier, Margrit, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Lesen und Geschlecht: differentielles Lese-Erleben in Abhängigkeit von Text- und Personenmerkmalen
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences, Professorship of Empirical Methods in the Humanities and Social Sciences (Postfach
750561, 28725 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-200-3406, Fax: 0421-200-3303,
e-mail: m.schreier@iu-bremen.de)
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
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[192-L] Setzwein, Monika:
Frauenessen - Männeressen?: Doing Gender und Essverhalten, in: Petra Kolip, Thomas Altgeld (Hrsg.): Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung und Prävention : theoretische Grundlagen und Modelle guter Praxis, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 41-60, ISBN: 3-7799-1683-5
(Standort: ZB Med. Köln(38M)-2006A2171)
INHALT: Die übliche Untersuchungsperspektive, wie Geschlecht als unabhängige Variable das
Essverhalten beeinflusst, wird hier in ihr Gegenteil verkehrt. Die Verfasserin vertritt die These, dass bestimmte Umgangsweisen mit der Ernährung auch dazu dienen, die eigene Weiblichkeit oder Männlichkeit im alltäglichen Miteinander sozial herzustellen. Gefragt wird, wie
die Geschlechterdifferenz sozial produziert wird, auf welche Weise sich die Zweigeschlechtlichkeit als soziales Ordnungssystem konstituiert und welch wichtige Rolle in diesem Zusammenhang kulinarische Praktiken spielen. In diesem Sinne formuliert der Beitrag die theoretischen Grundlagen einer künftigen Zusammenschau von Ernährung und Geschlecht. Die
hier entwickelte Perspektive verweist auch darauf, dass zur Entwicklung zielgruppenspezifischer Konzepte ernährungsbezogener Intervention die Hintergründe und Bedingungen der sozialen Konstruktion von Geschlecht über kulinarische Praxen reflektiert und berücksichtigt
werden müssen. (ICE2)
[193-F] Tremel, Inken, Dr.phil.; Möller, Sebastian (Bearbeitung); Schildmann, Ulrike, Prof.Dr.
(Leitung):
Geschlechterverhältnisse in (akademischen) pädagogischen Berufen und universitären Ausbildungsgängen unter besonderer Berücksichtigung der Rehabilitationswissenschaften/ Sonderpädagogik - eine empirische Untersuchung zur Erhöhung des Anteils männlicher Pädagogen
INHALT: Das Forschungsvorhaben verfolgt ein doppeltes Ziel: Einerseits geht es um die Fortführung und Vertiefung der sozialwissenschaftlichen Analyse der Geschlechterverhältnisse in
den (akademischen) pädagogischen Berufen und Studiengängen. Andererseits geht es besonders um konkrete Veränderungen und Beeinflussungen bildungspolitischer Art. Es stellt sich
also nicht nur die Frage, wie stark der Frauenüberhang respektive der historische Männer"schwund" in den pädagogischen Berufen zustande kam, sondern auch unter welchen Bedingungen in der heutigen Situation gerade (junge) Männer einen (akademischen) pädagogischen Beruf wählen, und wie schließlich die Entscheidung von Männern für einen (akademischen) pädagogischen Beruf bildungs- und arbeitsmarktpolitisch unterstützt werden könnte,
um die bildungspolitisch nicht förderlichen - zum Teil extremen - Geschlechterdifferenzen zu
überwinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Im Zentrum der Untersuchung steht eine qualitative empirische Studie, die sich im
wissenschaftlichen Sinne auf die Frage konzentriert, unter welchen Bedingungen in der heutigen Situation gerade (junge) Männer einen (akademischen) pädagogischen Beruf wählen.
Das konkrete Untersuchungsfeld sind die sonderpädagogischen Studiengänge "Lehramt Sonderpädagogik" und "Diplom Rehabilitationswissenschaften" mit ihren jeweiligen - zum Teil
starken - Ausdifferenzierungen. Um das explorative Feld auszuloten, wurden 40 problemzentrierte, biographisch orientierte Leitfadeninterviews mit männlichen Studenten der Sonderpädagogik/ Rehabilitationswissenschaften (Lehramt und Diplom) durchgeführt. Um die Studienbedingungen dieser Gruppe etwa gleich zu halten, wurde diese Untersuchungsgruppe aus
der Studierendenschaft der Fakultät Rehabilitationswissenschaften der Universität Dortmund
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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
rekrutiert. Flankiert werden diese problemzentrierten Interviews durch 12 Vergleichsinterviews mit praktizierenden Pädagoginnen und Pädagogen unterschiedlicher Arbeitsfelder, die
sich durch interessante Berufsmotivationen und -wege auszeichnen. Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitative Interviews (Stichprobe: 52; 40 männliche
Studierende der Rehabilitationswissenschaften -Diplom und Lehramt Sonderpädagogik- sowie 12 ausgewählte Frauen und Männer in pädagogischen Berufen -Ergänzungsaspekte-;
Auswahlverfahren: Zufall). Leitfadeninterviews. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Möller, Sebastian; Tremel, Inken: Männer in (sonder-)pädagogischen Berufen - Beweggründe junger Männer für ein sonderpädagogisches/ rehabilitations-wissenschaftliches Studium. in: Albrecht, Friedrich et al. (Hrsg.): Bildung, Lernen und
Entwicklung. Bad Heilbrunn/ Obb.: Klinkhardt 2006.+++Möller, Sebastian; Tremel, Inken:
Risikofaktor männliches Geschlecht?! Geschlechterverhältnisse in der Sonderpädagogik. in:
Switchboard. Zeitschrift für Männer und Jungenarbeit, 2006, Nr. 176, S. 18-21.+++ Schildmann, Ulrike: Geschlechterverhältnisse in (sonder-)pädagogischen Berufen und universitären
Ausbildungsgängen - eine empirische Untersuchung mit dem Ziel der Erhöhung des Anteils
männlicher Pädagogen. in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
(VHN), 74, 2005, H. 3, S. 252-253.+++Dies.: Jungen brauchen Männer. Untersuchung der
Geschlechterverhältnisse in (sonder-)pädagogischen Berufen und universitären Ausbildungsgängen. in: Hofmann, Christiane; Stechow, Elisabeth von (Hrsg.): Der kritisch-konstruktive
Beitrag der Sonderpädagogik zu den Ergebnissen der PISA-Studie. Bad Heilbrunn/ Obb.:
Klinkhardt 2005.+++Schildmann, Ulrike: Männer und Frauen in (sonder-)pädagogischen Berufen - Schwerpunkt: Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei praktizierenden Pädagogen
und Pädagoginnen. in: Albrecht, Friedrich u.a. (Hrsg.): Bildung, Lernen und Entwicklung.
Bad Heilbrunn/ Obb.: Klinkhardt 2006.+++Schildmann, Ulrike: Vor-Bilder: Männer und
Frauen in pädagogischen Berufen: Motivationen, Werdegänge, Perspektiven. Bochum: projekt Verl. 2006.+++Tremel, Inken; Möller, Sebastian: "Wenn es den Zivildienst nicht gäbe,
würde es hier noch mal ganz anders aussehen..." - erste Forschungsergebnisse zu den Beweggründen junger Männer zur Aufnahme eines sonderpädagogischen/ rehabilitationswissenschaftlichen Studiums. in: Becker, Ruth; Kortendiek, Beate (Hrsg.): Journal Netzwerk Frauenforschung NRW, 2006, Nr. 20, S. 50-58.+++Tremel, Inken; Möller, Sebastian: Wege entstehen im Gehen - Zugänge junger Männer zu sonderpädagogischen Studiengängen. in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete (VHN), 2007, Nr. 1 (im Druck).
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-12 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie; Hochschul- und Wissenschaftsprogramm "Chancengleichheit für
Frauen in Forschung und Lehre"
INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Lehrgebiet Frauenforschung in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung (44221 Dortmund)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: ulrike.schildmann@uni-dortmund.de, Tel. 0231-755-5580); Tremel, Inken (Dr. e-mail: inken.tremel@uni-dortmund.de); Möller, Sebastian (Tel. 0231-7556232, e-mail: sebastian.moeller@uni-dortmund.de)
[194-F] Winter, Reinhard, Dr.rer.soc.; Wilser, Anja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Genderkompetenz erweitern
soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität
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INHALT: Entwicklung eines Konzeptes für Gendertrainings für Lehrende an Fachhochschulen;
Qualifizierung zur Berücksichtigung genderbezogener Fachaspekte in der Lehre des eigenen
Fachs, Implementierung von Gender Mainstreaming in der Institution.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: SOWIT - Sozialwissenschaftliches Institut GbR (Ringstr. 7, 72070 Tübingen)
KONTAKT: Winter, Reinhard (Dr. Tel./Fax: 07071-944313, e-mail: reinhard.winter@sowit.de)
[195-L] Zehender, Leo:
Alter und Emanzipation: eine sozialphilosophische Spurensuche im gerontologischen und
pflegewissenschaftlichen Kontext, (Reihe Pflegewissenschaft, Bd. 1), Wien: Facultas-Verl. 2006,
216 S., ISBN: 3-85076-738-8 (Standort: ZB f. Medizin Köln(38M)-2006A4316)
INHALT: "Der seit geraumer Zeit in den Medien geführte und publikumswirksam inszenierte
'Krieg der Generationen' lässt für die zukünftigen Alten nichts Gutes erwarten. Eine Emanzipation des Alters steht damit auf der Tagesordnung. Das vorliegende Buch verfolgt in diesem
Zusammenhang zwei Ziele: Es beinhaltet eine von der gegenwärtigen Lage der Alten ausgehende sozialphilosophische Untersuchung, die in emanzipatorischer Absicht aktuelle sozial-,
zeit- und institutionengeschichtliche Aspekte menschlichen Alterns thematisiert. Hier stehen
gerontologische und pflegewissenschaftliche Aspekte im Vordergrund. Daneben soll dieses
Buch der Einführung in den philosophischen Diskurs über das Alter dienen, der sich im
'Mainstream' der europäischen Philosophiegeschichte über die Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Als Orientierungsrahmen dient dem Buch die feministische Theorie. Teil I beschäftigt sich mit aktuellen Problembereichen wie Armut, Isolation, Sexualität und Tod im Alter.
Des Weiteren werden pflegewissenschaftliche Fragestellungen diskutiert und der jüngst auch
in der Altenpflege stattfindende Ethik-Diskurs wird kritisch hinterfragt. Im 2. Teil werden die
Altersbilder namhafter Vertreter der abendländischen Philosophie einer kritischen Analyse
unterzogen." (Textauszug)
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich
[196-F] Amir-Moazami, Schirin, Dr. (Bearbeitung):
"Vorbotinnen eines 'Euro-Islam'"? Muslimische Frauen in der Islamischen Gemeinschaft
Milli Görüs (Teilprojekt im Rahmen des Verbundprojekts "Muslime in Europa und ihre
Herkunftsgesellschaften in Asien und Afrika")
INHALT: Das Projekt untersucht religiös argumentierte Geschlechterdiskurse in der türkischislamischen Organisation Milli Görüs (IGMG). Durch die Rückkoppelung der in Deutschland
gewonnenen Erkenntnisse an Geschlechter-Diskurse und -Praktiken in islamisch geprägten
Gesellschaften bemüht sich das Projekt zugleich um eine außereuropäische Forschungsperspektive. Auf diese Weise wird es die transnationalen Dynamiken des Islam in Europa unter
der Fragestellung untersuchen, welche Kontinuitäten und Brüche die dauerhafte Präsenz von
Muslimen in europäischen Kontexten für islamische Traditionen mit sich bringt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Bundesrepublik Deutschland
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soFid Frauen- und Geschlechterforschung 2007/1
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich
ART: gefördert BEGINN: 2006-07 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für
vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie (Postfach 1876, 15207 Frankfurt an der Oder)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0335-5534-2646, e-mail: schirin.amir-moazami@iue.it)
[197-L] Amir-Moazami, Schirin:
Reaffirming and shifting boundaries: Muslim perspectives on gender and citizenship in
France and Germany, in: Sigrid Nökel, Levent Tezcan (eds.): Yearbook of the sociology of Islam : Vol. 6, Islam and the new Europe - continuities, changes, confrontations, Bielefeld: transcript
Verl., 2005, S. 209-233, ISBN: 3-89942-302-X (Standort: UB Bonn(5)-2006/4621)
INHALT: "France and Germany have often been characterized as exemplary cases of two different models of citizenship traditions, which, in turn, shape two opposed modes of integration
of immigrants-civic inclusion versus ethnic exclusion But through the perspective of 'those
who are concerned' the outcomes of the two opposed nation-state models of France and Germany are more complex than often suggested in the idea of two opposed nation-state models.
The young interviewees in France frequently complain about the exclusionary effects of the
French integration policy, while the German interviewees reproduce the recurrent discourse
of the 'tolerant character' of German society. A closer analysis, however, shows that the women in France articulate their call for participation as Muslims in the name of their French
membership, explicitly extending dominant notions of citizenship (by attempting to show that
Frenchness and Muslimness can be combined). The most significant example for this is their
demand to be publicly committed Muslims through the reference to the principle of laicité
(the French version of secularity), interpreted as an instrument of religious freedom. Meanwhile, the women interviewed in Germany consider themselves as 'outsiders,' deliberately
employing the term Ausländer for describing themselves and never even had the idea of belonging to German society. Although legally or symbolically non-members, in Germany
Muslims seem to have gained niches for expressing religious differences, without, however,
having any significant impact on the wider public sphere. These national differences-so goes
my argument-have to be related to the dominant discourses on laicité/secularity, immigration
and citizenship of both countries." (author's abstract)
[198-L] Batliwala, Srilatha; Dhanraj, Deepa:
Gender-Mythen, die Frauen instrumentalisieren, in: Peripherie : Zeitschrift für Politik und
Ökonomie in der Dritten Welt, Jg. 26/2006, Nr. 103, S. 373-384 (Standort: USB Köln(38)XG7608; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Religiöse Fundamentalisten und neoliberale ökonomische Reformen verwandeln arme
Frauen in Indien sowohl in Akteurinnen als auch in Instrumente in einem Prozess, der sie
entmachtet. Diese Kräfte wirken nicht notwendig gleichzeitig. Dennoch werden durch sie sowohl Geschlechter- als auch andere soziale Machtverhältnisse rekonstruiert. In diesem Zusammenhang untersucht der Beitrag die Rolle einiger Gender-Mythen bzw. mythischer Komplexe in diesem Prozess. Es wird der Frage nachgegangen, wie Gender-Mythen benutzt werden, um Frauen, vor allem arme Frauen, für neoliberale und fundamentalistische Agenden in
Indien zu instrumentalisieren. Die Funktionsweise dieser Mythen wird an zwei Beispielen a-
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5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich
149
nalysiert: (1) im Kontext eines von der Regierung initiierten, ländlichen Armutsbekämpfungsprogramms in Südindien, (2) am Beispiel der verfassungsmäßig garantierten Quotenplätze für Frauen in den gewählten lokalen Räten (Panchayats). Die Untersuchung der beiden
Gender-Mythen weist darauf hin, dass in Indien ein größeres Projekt, das Frauen als spezifischen Typus von sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bürgern konzipiert und nutzt, am
Werke ist. Wenn man alles zusammennimmt - die Mobilisierung von Frauen durch die fundamentalistischen Kräfte, die durch staatliche Mikrokredit-Programme geförderte, entpolitisierte Form kollektiven Handelns und das Unterlaufen der Handlungsfähigkeit gewählter
Vertreterinnen in den Panchaytas - dann entsteht ein höchst problematisches und begrenztes
Konzept von Citizenship von Frauen, das hinterfragt und in einen neuen Zusammenhang gestellt werden muss. Das ist ein wichtiger Lernprozess für Feministinnen. (ICG2)
[199-L] Beckett Weaver, Eric:
National narcissism: the intersection of the nationalist cult and gender in Hungary, Bern: P.
Lang 2006, 246 S. (Standort: BSB München(12)-2006.36795)
INHALT: "National Narcissism offers a groundbreaking anthropological and sociological approach to nationalism through an expose of the belief systems and psychology of extreme nationalists for whom nationalism is a form of religion. This theoretical approach is illustrated
with examples primarily taken from Hungary, with a special focus in two chapters an the role
of gender in nationalism. The state of politics and society in Hungary is also examined in a
way that steps beyond the usual simplistic, flat narratives of 'what Hungarians are like', by
stressing the broad variety of viewpoints current in Hungarian society, the milieu in which a
small minority of extreme nationalists are able to make their voice heard out of proportion to
their numbers or political support. The theory offered by National Narcissism has wideranging implications for the future study of extremist nationalism in nation-states throughout
the world. Sociologists, anthropologists, nationalism studies specialists, social-psychologists,
and historians of the recent past in Hungary will find that this theoretical book, richly illustrated with examples from Hungarian society, challenges positive and negative stereotypes
about nationalism, extremism, post-communism, central and eastern Europe, the European
Union and, not least, about Hungarians themselves." (author's abstract)
[200-L] Bergmann, Solveig:
Gibt es einen 'nordischen Feminismus' und eine 'nordische Frauen- und Geschlechterforschung'?, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus :
Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main:
Helmer, 2006, S. 185-192, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3)
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage nach der Besonderheit eines nordischen Feminismus oder einer nordischen Frauen- und Geschlechterforschung. Ziel ist es, die Selbstverständlichkeit solcher nationalen und soziogeographischen Konstruktionen kritisch zu reflektieren. Aufgrund des großen Einflusses, den die Geschlechterrollentheorie seit Beginn der
1960er Jahre in diesen Ländern erlangte, erfuhr die Erforschung der Geschlechterverhältnisse
bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt wissenschaftliche Relevanz. Frauenbewegung und
Frauenforschung konnten bereits an diese Debatten anknüpfen, die auch das Fundament der
Gleichstellungspolitik bilden sollten. Die Gleichstellungspolitik war von Anfang an ein wich-
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tiger Partner der Frauen- und Geschlechterforschung. Allerdings ist die enge Kopplung an
den Gleichstellungssektor des Staatsfeminismus auch unter den Forscherinnen zunehmend
umstritten. Wie in anderen Ländern treffen die Gender-Studies durch ihre Nähe zur Gleichstellungspolitik auf Legitimitäts- und Anerkennungsprobleme innerhalb des wissenschaftlichen Mainstreams, da sie im Ruf stehen, Politik und Wissenschaft in unzulässiger Weise zu
verwischen. (ICH2)
[201-L] Biffl, Gudrun:
Gender and the labour market: comparing Austria and Japan, (WIFO Working Papers, No.
279), Wien 2006, 20 S. (Graue Literatur; URL:
http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.frameset?p_filename=WIFOWO
RKINGPAPERS/PRIVATE31344/WP_2006_279$.PDF)
INHALT: "Profound changes on the labour market have resulted from globalisation and technical
change. Hand in hand with structural change socio-economic norms are modified. Changes in
values as well as rising educational attainment levels of men and women have transformed
labour supply and contributed to changes in labour demand and production opportunities. In
consequence, the proportion of women in the labour force has risen in the face of declining
agricultural and manufacturing production, increasing tertiarisation of work and an augmenting share of knowledge work. Japan and Austria are among the OECD countries with an average labour force participation rate but an above average gender gap as far as employment
opportunities and earnings are concerned. This fact has captured national and international interest in more recent years, not least because a more efficient use of labour resources of women may alleviate the downward pressure on economic growth emanating from an ageing society. In Japan, women in the main working age have a fairly large margin of labour resources not employed in the market economy. In Austria in contrast, the proportion of unused
labour resources of mature workers is high, and the gender gap is less pronounced than in Japan, which suggests that a different combination of policies is called for to promote economic
and employment growth in the face of an ageing society. However, it is not only the ageing of
societies that raises questions about the employment and earnings opportunities of women;
but also concerns about gender equity, poverty and child-welfare. Increased marital separations also provide good reasons for promoting employment and earnings opportunities of
women. The provision of formal day care to promote greater equality of opportunity for children would decouple them from the socioeconomic status of their parents." (author's abstract)
[202-L] Dausien, Bettina:
Geschlechterverhältnisse und ihre Subjekte: zum Diskurs um Sozialisation und Geschlecht,
in: Helga Bilden, Bettina Dausien (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte, Opladen: B. Budrich, 2006, 309 S., ISBN: 3-86649-001-1
INHALT: Der Beitrag zum Verhältnis von Sozialisation und Geschlecht befasst sich mit der Frage nach dem Subjekt und seiner Geschichte. Dabei plädiert die Autorin für eine kritische
Wiederaufnahme des subjekttheoretischen Diskurses. Ein solches Vorhaben sollte jedoch
nicht hinter die Erkenntnisse zurückfallen, die in der Kritik am Modell des autonomen Subjekts und am Sozialisationskonzept gewonnen wurden. Aus diesem Grund werden im ersten
Schritt wichtige Momente der Kritik am Sozialisationsparadigma im Kontext der aktuellen
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Diskussion in der Sozialisations- und Geschlechterforschung vergegenwärtigt. Im zweiten
Schritt wird jene 'Leerstelle', die Frage nach dem Subjekt, reformuliert. Im dritten Schritt wird
ein Vorschlag präsentiert, wie das Problem des Subjekt-Werdens in einer nach Geschlecht
strukturierten Gesellschaft neu aufgegriffen werden kann, ohne bestimmte Probleme des Sozialisationsparadigmas zu wiederholen. So wird hier 'Biographie' als Forschungsansatz zur
Analyse von Geschlechterverhältnissen und ihren Subjekten beschrieben, und zwar auf dreifache Weise: (1) Biographie als individuelle und gesellschaftliche Konstruktion, (2) Biographie als Produkt und Prozess sowie (3) Biographieforschung als Perspektive rekonstruktiver
Theoriebildung. Dem gemäß vertritt die Autorin die These, dass ein biographietheoretischer
Ansatz eine Antwort auf die von G.-A. Knapp gestellte Frage nach dem 'Gewordensein' von
Personen unter dem Gesichtspunkt 'Geschlecht' liefern kann, allerdings keine 'substanzielle'
Antwort, sondern eine Antwort im Sinne eines Verfahrens zur empirischen und theoretischen
Bearbeitung jener Frage. (ICG2)
[203-L] Feldmann-Wojtachnia, Eva:
Nach dem EU-Beitritt: Die politische Teilhabe von Frauen in Polen, in: Annette Jünemann,
Carmen Klement (Hrsg.): Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, Baden-Baden:
Nomos Verl.-Ges., 2005, S. 157-164, ISBN: 3-8329-1107-3
INHALT: Der Beitrag zur Gleichstellungspolitik in der EU betrachtet die Stellung der Frau in
Polen nach dem EU-Beitritt 2004. Dabei konzentriert sich die Untersuchung auf die politische
Dimension und geht der Frage nach, welchen Rahmenbedingungen die politische und gesellschaftliche Partizipation von Frauen in Polen nach dem EU-Beitritt unterliegt und welche
Perspektiven sich für die Zukunft ableiten lassen. Die aktuelle Situation in Polen wird als ein
historisch gewachsener Prozess beschrieben, der auch heute noch von der Vernachlässigung
der Gleichstellungspolitik im Kommunismus geprägt ist. Diese vorgegebenen Muster bewirken eine Perpetuierung jener Vorstellungen, die einerseits die volle Integration von Frauen in
den Arbeitsmarkt zum Ziel haben und andererseits Frauen als Hauptverantwortliche für die
Familienarbeit ansehen, und führen zu einem gewissen Unverständnis bis hin zur Ablehnung
gegenüber der Gleichstellungspolitik westeuropäischer Prägung. Gleichzeitig finden sich in
Polen jedoch viele Frauen in exponierten politischen Ämtern, was auf die Bildung und Fachkompetenz dieser Frauen zurückzuführen ist, die sich damit gegenüber konkurrierenden
Männern durchzusetzen vermögen. Über die Zukunft Polens äußert sich die Autorin skeptisch: Ein geschlechtsspezifischer Fokus hat dort keine wirkliche Lobby und nach wie vor ist
der Einfluss der katholischen Kirche und konservativer Kräfte groß. Aber es zeigen sich auch
positive Veränderungstendenzen in Polen durch eine für die osteuropäischen Länder einzigartig lebendige und vielfältige Frauenpolitik, -forschung und -szene. (ICG2)
[204-L] Gerhardt, Ute:
Menschenrechte und Frauenrechte: Überlegungen zu Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit im Islam, (Schriftenreihe des Essener Kollegs für Geschlechterforschung, H. III/2004), Essen
2004, 33 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.uni-duisburg-essen.de/imperia/md/content/ekfg/ute_gerhard_frauenrechte.pdf)
INHALT: In dem vorliegenden Beitrag steht die Debatte um Frauenrechte als Menschenrechte im
Mittelpunkt. Die Autorin befasst sich zunächst mit der internationalen Kampagne "Frauen-
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rechte sind Menschenrechte". Im Anschluss daran werden Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit im Islam behandelt. Danach wird der Vorwurf des Androzentrismus der Menschenrechte beleuchtet, mit dem die feministische Kritik an der historischen Genese des Menschenrechtskonzepts und dem mit ihm transportierten Menschenbild, dem autonomen männlichen - und man könnte hinzufügen, weißen oder westlichen - Subjekt als typischem und exklusivem Träger von Rechten Anstoß nimmt. Abschnitt vier thematisiert die Familienrechte
als Sonderrechte der Frauen. Auffällig sind hier insbesondere die Analogien in den Begründungen, die von islamischen wie europäischen Apologeten für die Ungleichheit der Geschlechter vorgebracht werden. Gleichviel ob die Geschlechterdifferenz als gottgewollt oder
mit der menschlichen Natur begründet wird, in jedem Fall ist sie der Auslöser und Anlass für
die mindere Rechtsstellung, ja den Ausschluss von Rechten oder noch grundsätzlicher, für die
Behauptung ihrer Unfähigkeit, Träger von Rechten, Rechtssubjekt zu sein. Da die Frau über
ihre Aufgaben in der Familie definiert wird, sind ihre Rechte allenfalls im Familienrecht
normiert. Abschließend steht die Debatte um Gleichheit, Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit im Mittelpunkt. (ICD2)
[205-F] Hapke, Andrea (Bearbeitung); Eifler, Christine, PD Dr. (Betreuung):
Diskurse über Gender, Krieg und Frieden. Diskurse von Frauenfriedensorganisationen in
Russland und Tschetschenien (Arbeitstitel)
INHALT: Die zentrale Frage des Dissertationsprojektes ist, welche Zusammenhänge zwischen
Gender und kriegerischem Konflikt sowie Frieden in den Diskursen tschetschenischer und
russländischer Friedensaktivistinnen konstruiert werden. Dabei betrachtet die Autorin ihre
Diskurse zum Tschetschenienkonflikt, der 1994-1996 und seit 1999 erneut mit kriegerischer
Gewalt ausgetragen wird. Im Kontext dieses Krieges formiert sich seit Mitte der 90er Jahre
eine Frauenfriedensbewegung im Süden Russlands und im Kaukasus, innerhalb derer Akteurinnen (und auch einige Akteure) mit verschiedenen ethnischen und religiösen Hintergründen
gemeinsam friedenspolitische Projekte realisieren. Ihre handlungsleitenden und identitätsbildenden Diskurse sind stark vergeschlechtlicht, wobei historisch unterschiedlich geprägte Geschlechterdiskurse eine entscheidende Rolle spielen. So eröffnen z.B. Mütterdiskurse und
Diskurse über die 'Friedfertigkeit der Frau' Handlungsräume für Frauen. Sie werden zum Ort
der Politisierung und der Organisierung von Frauen im öffentlichen Raum und zum Ort von
Gegendiskursen zu hegemonialen Sichtweisen - sowohl den Tschetschenienkonflikt als auch
die Geschlechterordnung betreffend. Anliegen des Forschungsvorhabens ist es, den Stellenwert von Geschlechterkonstruktionen und -verhältnissen für die Entstehung, den Verlauf und
die Beilegung von kriegerischen Konflikten zu untersuchen. Es soll gezeigt werden, wie Geschlechterdiskurse in konkreten Kontexten wirken und wie Geschlechterkonstruktionen, die
in anderem Kontext einen gewaltsamen Konfliktaustrag befördern können oder Frauen von
Entscheidungsprozessen in der Gesellschaft oder gar in Bezug auf Fragen nationaler Sicherheit ausschließen, im Kontext der Frauenfriedensbewegung zum Ausgangspunkt für Friedensarbeit und Forderungen von Frauen werden. Im ersten Teil der Arbeit wird auf der
Grundlage des Forschungsstandes die Bedeutung diskursiver Dynamiken und vergeschlechtlichter Ethnisierungsdiskurse im Tschetschenienkonflikt herausgearbeitet. Im zweiten Teil
werden typische Diskursmuster in der Frauenfriedensarbeit dargestellt und hinsichtlich der
Relevanz von Geschlechterkonstruktionen bewertet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Russland,
Tschetschenien
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ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Heinrich Böll Stiftung e.V.
INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für feministische Studien -ZFS- (Postfach 330440,
28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-9636, e-mail: ahapke@uni-bremen.de)
[206-F] Höfling-Engels, Nicole, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Kolip, Petra, Prof.Dr. (Betreuung):
'Wechsel-Jahre' der Frau. Zur Konstruktion einer weiblichen Lebensphase im Spannungsfeld biomedizinischer, soziokultureller und biographischer Dimensionen. Eine biographieanalytische Studie
INHALT: 1. Erleben der körperlichen Umstellungsphase der 'Wechseljahre' von Frauen vor dem
Hintergrund ihrer jeweiligen biographischen Handlungs- und Lebensmuster; 2. Einfluss kultureller Werte und Verhältnisse auf diesen Lebensabschnitt von Frauen; 3. Einfluss vorhandener Gesundheits- und Krankheitserfahrungen in Verbindung mit erlebten Haltungen von
medizinischen Professionellen auf eine Pathologisierung dieser weiblichen Lebensphase und
ihre Folgen; 4. Bedeutung für eine nutzerinnenorientierte Ausrichtung im Gesundheitswesen.
METHODE: qualitative, empirische Forschungsarbeit; subjektorientierter Ansatz: autobiographisch-narrative Interviews nach Fritz Schütze DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview
(Stichprobe: 20; Frauen in und nach den Wechseljahren in Bremen und Dresden, mit und ohne Hormoneinnahme; Auswahlverfahren: theoret. Sampling).
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-04 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für
Public Health und Pflegeforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-3690, e-mail: hoefling-engels@uni-bremen.de)
[207-F] Jenichen, Anne, Dipl.-Pol. (Bearbeitung):
Externe Förderung von Geschlechtergleichstellung durch internationale Organisationen in
Bosnien-Herzegowina (Arbeitstitel)
INHALT: Ausgangspunkt der Arbeit bildet die Forderung der Integration einer Geschlechterperspektive in Interventionen in Nachkriegsgesellschaften, wie sie an prominentester Stelle wohl
durch die UN-Resolution 1325 aus dem Jahr 2000 gefordert wurde. Im Gegensatz dazu existieren aber kaum empirische Fallstudien zu der Frage, inwieweit Geschlechtergleichstellung
überhaupt von außen in Nachkriegsgesellschaften gefördert werden kann. Dieser Frage wird
am Beispiel der internationalen Intervention in Bosnien-Herzegowina nachgegangen, einer
der bisher längsten und umfassendsten multilateralen Interventionen nach Ende des Kalten
Krieges. Dabei wird konkret nach dem Einfluss der Aktivitäten ziviler internationaler Organisationen (v.a. OSZE, Stability Pact Gender Task Force, UNDP, OHCHR, Council of Europe),
die sich in Bosnien-Herzegowina für Geschlechtergleichstellung eingesetzt haben, auf entsprechende Entwicklungen auf der (innen-)politisch-institutionellen Ebene gefragt. Mittels
einer Prozessanalyse wird der Prozess staatlicher Gleichstellungspolitik seit Beginn der internationalen Intervention 1996 bis 2005 im Spannungsverhältnis zwischen Staat, internationaler
Intervention und einheimischen Frauenorganisationen sowie im Kontext patriarchaler Strukturen, des Transformationsprozesses zu Demokratie und Marktwirtschaft und weiter beste-
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hender Konflikte entlang der ethnisch definierten Konfliktlinien untersucht. Zu diesem Zweck
werden zentrale Ereignisse staatlicher Gleichstellungspolitik, wie z.B. die Einsetzung von
Genderzentren in den beiden Entitäten, der bosniakisch-kroatischen Förderation und der Republika Srpska, in den Jahren 2000 bzw. 2002, oder die Verabschiedung eines Gleichstellungsgesetzes im Jahr 2003, herausgegriffen und konkret in ihrem Entstehungsprozess analysiert. Ziel der Untersuchung ist die Identifizierung entscheidender AkteurInnen sowie erfolgreicher Akteurskonstellationen und Strategien und eine zusammenfassende Einschätzung der
auf Geschlechtergleichstellung bezogenen Aktivitäten internationaler Organisationen in Bosnien-Herzegowina. Aufgrund der mangelnden externen Validität, die einer Einzelfallstudie zu
eigen ist, können die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf andere Nachkriegsregionen und interventionen übertragen werden. Sie kann aber nichtsdestotrotz Aufschluss geben über die
komplexen Interaktionsprozesse, in die eine internationale Intervention in einer Nachkriegsgesellschaft wie Bosnien-Herzegowina eingebettet ist, und welche spezifischen Schwierigkeiten und Möglichkeiten sich bei der Förderung von Geschlechtergleichstellung im Rahmen einer solchen ergeben. ZEITRAUM: 1996-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: BosnienHerzegowina
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Heinrich Böll Stiftung e.V.
INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für feministische Studien -ZFS- (Postfach 330440,
28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-9626, e-mail: anne.jenichen@web.de)
[208-L] Kapusta-Pofahl, Karen; Haskova, Hana; Kolarova, Marta:
Influence and marginality in formalized and informal Czech women's civic organizing, in:
Timothy McCajor Hall and Rosie Read (eds.): Changes in the heart of Europe : recent ethnographies of Czechs, Slovaks, Roma, and Serbs, Stuttgart: Ibidem-Verl., 2006, S. 67-92, ISBN: 389821-606-3 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-sozx420m121)
INHALT: Die Verfasserinnen setzen sich mit den politischen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen auseinander, unter denen Frauenorganisationen gegenwärtig in der Tschechischen Republik aktiv werden. Dabei wird deutlich, wie die finanziellen Förderungsprioritäten
der EU die Binnenstruktur und die Außenaktivitäten dieser nichtstaatlichen Organisationen
beeinflussen. Der Beitrag stellt die politische Landschaft der Frauenorganisationen in der
Tschechischen Republik dar und zeigt, welche Auswirkungen der Beitritt des Landes zur EU
für diese Organisationen gehabt hat. Ein besonderes Interesse gilt den Beziehungen zwischen
eher professionalisierten Frauenorganisationen einerseits und dem explizit institutionenfeindlichen Anarchofeminismus andererseits. Die Limitationen, denen sich beide Fraktionen gegenübersehen, sind auch Ursache dafür, dass es in der Tschechischen Republik keine breite
Frauenbewegung gibt. (ICE)
[209-F] Koller-Tejeiro, Yolanda M., Prof.Dr. (Leitung):
Prostitution. Die Gesetzgebung in den Niederlanden, der Bundesrepublik und in Schweden
INHALT: Das Geschäft mit der Prostitution ist ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. Die Prostitutionsindustrie boomt, und der Handel mit Frauen und Mädchen zu Profitzwecken ist einer der
am schnellsten wachsenden globalen Unternehmen nach dem Drogen- und Waffenhandel.
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Die Gesetzgebung in den Niederlanden und der Bundesrepublik zielt darauf ab, die rechtliche
und soziale Situation der Beschäftigten in der "Sexindustrie" zu stärken, d.h. die Ausübung
von Prostitution arbeits- und sozialversicherungsrechtlich zu regulieren und damit anderen
Tätigkeiten gleichzustellen. Demgegenüber verfolgt die schwedische Gesetzgebung eine
grundsätzlich andere Zielsetzung: sie geht aus von der Annahme, dass Prostitution nicht freiwillig ausgeübt wird, sondern von der Nachfrage durch die "Freier" erzwungen ist. Entsprechend stellt sie den Kauf sexueller Dienstleistungen und nicht deren Ausübung unter Strafe.
Wird mit der Legalisierung "Sexarbeit" zu einer Tätigkeit "wie jede andere", also eine gesellschaftlich als "normal" anerkannte Beschäftigung zum Gelderwerb, die freiwillig aufgenommen und auch wieder verlassen werden kann? In den Niederlanden wurden am 01.10.2000
das allgemeine Verbot von Bordellen und das Verbot der Zuhälterei/ Kuppelei aufgehoben.
Die Gesetzesreform, die im internationalen Vergleich als progressiv bezeichnet wird, legalisierte die Form der freiwilligen Prostitution Erwachsener, die faktisch schon lange geduldet
worden war. Das Gesetz ermöglicht Arbeitsverträge zwischen Bordellbetreibern und Prostituierten, die Arbeitsbedingungen sowie Sozialversicherungspflicht regeln. Gleichzeitig soll hart
gegen die strafbaren Formen der Prostitution - Menschenhandel und Zwangsprostitution, Prostitution von Minderjährigen und von Personen ohne legalen Aufenthaltsstatus - vorgegangen
werden. Anfang 2002 trat in der Bundesrepublik ein Gesetz zur Verbesserung der rechtlichen
und sozialen Situation der Prostituierten in Kraft. Es orientiert sich an den Niederlanden und
legt den Fokus auf die Ausübung von Prostitution als freiwillige gewerbsmäßige Ausübung
sexueller Handlungen. Mit dem Gesetz sollte Prostitution als "ein Stück gesellschaftliche Realität" anerkannt werden. Schweden ist das einzige Land, in dem der Kauf sexueller Dienstleistungen allgemein verboten ist. Das Gesetz - in Kraft seit 1. Januar 1999 - ergänzt das Gesetz gegen Gewalt gegen Frauen von 1998 und ist wesentlicher Teil einer umfassenden Strategie des Kampfes gegen Prostitution und Menschenhandel, die als eng miteinander verknüpft
gelten. Das Gesetz ist der erste Versuch eines Landes, die Ursache anzugehen: die Nachfrage
sexueller Dienstleistung durch Männer. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niederlande, Bundesrepublik Deutschland, Schweden
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-03 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Soziale Arbeit und
Pflege, Studiengang Soziale Arbeit (Saarlandstr. 30, 22303 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: koller-t@sp.haw-hamburg.de)
[210-F] Lavanchy, Anne (Bearbeitung); Hertz, Ellen, Prof. (Betreuung):
Relations de genre dans les Comunidades mapuche de la 8a Region, Chili
INHALT: L'objectif de cette recherche doctorale est de comprendre la complexité des constellations actuelles d'appartenance identitaire. L'angle d'approche choisi, les relations de genre,
permet de se focaliser sur une dimension jusqu'ici largement occultée dans les recherches anthropologiques, mais aussi juridiques, sociologiques et culturelles sur les Mapuche, peuple
autochtone du sud Chili. GEOGRAPHISCHER RAUM: Chili, Amérique du Sud
METHODE: La méthodologie choisie est de type qualitatif, privilegiant des entretiens informels
avec des membres des comunidades mapuche, hommes et femmes, ainsi que des observations
de la vie quotidienne.
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ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung
INSTITUTION: Université de Neuchâtel, Faculté des lettres et sciences humaines, Institut
d'Ethnologie (Rue Saint-Nicolas 4, 2006 Neuchâtel, Schweiz)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: anne.lavanchy@unine.ch)
[211-L] Leeuwen-Turnovcová, Jirina van; Richter, Nicole (Hrsg.):
Mediale Welten in Tschechien nach 1989: Genderprojektionen und Codes des Plebejismus,
(Specimina philologiae slavicae, Bd. 142), München: Sagner 2005, 214 S., ISBN: 3-87690-896-5
(Standort: UB Bielefeld(361)-XR185M4W4T)
INHALT: "Der vorliegende Band enthält Beiträge der gleichnamigen Konferenz, die am Institut
für Slawistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Oktober 2004 stattgefunden hat. Diese Konferenz sollte den Stand eines Teils des medialen Diskurses in Tschechien fünfzehn
Jahre nach der Wende zu einer pluralistischen Gesellschaft dokumentieren." (Textauszug).
Inhaltsverzeichnis: Jirina Smejkalová: Framing the difference. "Feminism" and "Plebeianism"
in Czech media in the 1990s (9-28); Véra Sokolová: Identity politics and the (b)orders of heterosexism. Lesbians, gays and feminists in the Czech media after 1989 (29-44); Petr Pavlik:
Gender agnosticism of the Sociological Review (45-56); Libora Oates-Indruchová: From Raisa to Hillary. Gender discourse in political speeches and selected news coverage of the Perestroika and early transition years (57-72); Sárka Gjuricová: Präsentation von Gender und Genderpräsentationen in der Zeitschrift Psychologie dnes (73-86); Jana Valdrová: Tschechische
Lehrbücher des Deutschen. Ein Blick aus der Gender-Perspektive (87-116); Gerlinda Smaus:
Die plebejische Welt im Werk von Vl. Páral (117-136); Martin C. Putna: Von der heiligen
Ludmila zur heiligen Babiéka. Typologie des böhmischen Weiblichkeitsideals (137-148);
Petra Hanáková: The construction of normality. The lineage of male figures in contemporary
Czech cinema (149-160); Jirina van Leeuwen-Turnovcová: Narrative Bierwerbung in Tschechien (1999-2004). Gender und Maskulinität zwischen populären und plebejischen Inszenierungen (161190); Peter Kosta: Direkte und indirekte Direktiva als Strategien des (Miss)Verstehens in Dialogen tschechischer Frauen und Männer (191-198); Alena Nováková: Metaphern in Überschriften der tschechisch- und deutschsprachigen Pressee (199-206).
[212-L] Ludvig, Alice:
Gender und Genealogie im interkulturellen Vergleich: Zur Analyse des Wechselverhältnisses von Geschlecht und Verwandtschaft, in: Marlen Bidwell-Steiner, Karin S. Wozonig (Hrsg.):
Gender & Generation, Innsbruck: Studien-Verl., 2005, S. 118-134, ISBN: 3-7065-4196-3 (Standort: UB Hildesheim(116)-FGF048/015)
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich in spezieller Weise mit dem Verhältnis von Geschlecht
und Verwandtschaft. Es steht die Frage im Mittelpunkt, auf welche Weise verwandtschaftliche Regelungen Geschlechterverhältnisse produzieren und wie sich diese manifestieren. Zum
Zusammenhang von Geschlecht mit Verwandtschaft steht die These im Vordergrund, dass
verwandtschaftliche Beziehungen ein Aspekt eines größeren gesellschaftlichen Systems der
Ungleichheit sind, welches unter anderem auch von der Schlüsselkategorie "Geschlecht"
strukturiert wird. Mit "Ungleichheit" meint die Autorin die hierarchischen Verhältnisse zwi-
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schen den Geschlechtern, welche unter anderem auch im System der "Familie" eingeschrieben sein können. Weiterhin ist die Zugehörigkeit zu einem als "verwandt" klassifizierten Personenkreis immer auch Ausdruck des sozialen Gefüges und hat damit historische und kulturelle Verwurzelungen. Es geht um eine jeweils besondere Art der Sozialbeziehung. "Verwandt" sind nur Personen, welche auch als solche bezeichnet werden. Angeheiratete sind
demnach nicht "blutsverwandt", gelten aber dennoch im weitesten Sinn als verwandt. Die
Beitrag zeigt, dass es immer eine bestimmte Gesellschaftsordnung ist, die bestimmten Individuen das Etikett "verwandt" zuschreibt. (ICA2)
[213-L] Meyer, Traute; Pfau-Effinger, Birgit:
Restructuring of pension systems and gender arrangements in Germany and Great Britain,
in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen
des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1407-1416, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Over the last decades pension reforms have had to address the change of the gender
arrangements in many European countries from the traditional housewife marriagetowards
modernised forms. This brings with it a need for a re-structuring of pensions away from housewife based towards individualised systems, which recognise periods of leave and part-time
work of parents. The aim of this paper is toassess in what way such new demands were considered in pension reforms. We ask to what extent they survived along side other pressures
and what contradictions andnew problems of gender inequality have developed in pension
systems as a consequence. The paper compares Germany and Great Britain, societies with
similar gender arrangements and modernisation paths, which at the same time represent different welfare regimes." (text extract)
[214-F] Michalek, Ruth, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Fuhr, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):
Interaktionen und Genderkonstruktionen von Jungen
INHALT: In den Interaktionen untereinander konstruieren und interpretieren Kinder ihre soziale
Welt und reproduzieren sie damit immer wieder neu. Mit dem Projekt wollen die Autoren einen Einblick in die Welt von Jungen im Grundschulalter erhalten. Ihre Sicht auf die Welt und
ihre damit verbundenen Vorstellungen von Männlichkeit stehen im Zentrum der Auswertungen.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Jungen der dritten
Grundschulklasse).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Fuhr, T.; Schultheis, K.; Strobel-Eisele, G. (Hrsg.): Kinder: Geschlecht männlich. Pädagogische Jungenforschung. Stuttgart, Kohlhammer 2006, 212 S.
ISBN 3-17-019100-4.
ART: keine Angabe BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft
II Abt. Erwachsenenbildung, Weiterbildung (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau);
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. I Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften,
Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik (Postfach 220, 71602 Ludwigsburg); Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (85071 Eichstätt)
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KONTAKT: Leiter (e-mail: fuhr@ph-freiburg.de); Bearbeiterin
(e-mail: michalek@ph-freiburg.de)
[215-F] Müller, Annette (Bearbeitung); Allemann-Ghionda, Cristina, Prof.Dr. (Leitung):
Die sexuelle Sozialisation in der weiblichen Adoleszenz: Mädchen und junge Frauen deutscher und türkischer Herkunft im Vergleich
INHALT: keine Angaben
METHODE: qualitative Untersuchung
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Konrad-Adenauer-Stiftung
e.V.
INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Pädagogisches Seminar
Professur Allgemeine Pädagogik, insb. international vergleichende und interkulturelle Erziehungswissenschaft (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4025 od. -2452, Fax: 0221-470-6707,
e-mail: cristina.allemann-ghionda@uni-koeln.de)
[216-F] Ochoa Fernández, Esther, Dipl.-Sozialwirtin (Bearbeitung); Ostner, Ilona, Prof.Dr.
(Betreuung):
Einflussfaktoren für die Kontinuität der Erwerbsbeteiligung von Müttern am Beispiel von
Deutschland und Spanien
INHALT: Trotz der Zunahme der Frauenbeschäftigung innerhalb der letzten Jahrzehnte in Europa, sind die Erwerbsquoten, der zeitliche Umfang (Vollzeit oder Teilzeitbeschäftigung) und
die Kontinuität (die Abwesenheit von Unterbrechungen) der Erwerbsbeteiligung nicht nur geringer bei Frauen als bei Männern sondern auch sehr unterschiedlich innerhalb der Gruppe
der Frauen. Die meisten wissenschaftlichen Studien über die Frauenerwerbsbeteiligung konzentrieren sich insbesondere auf die Erwerbsquoten sowie auf den zeitlichen Umfang, während es sehr wenige Beiträge gibt, die die Erwerbskontinuität analysieren. Aus diesem Grund
widmet sich diese Dissertationsarbeit der Untersuchung der Kontinuität der Erwerbsbeteiligung und konzentriert sich dabei auf die Gruppe der Frauen. Diesbezüglich lassen sich deutliche Unterschiede anhand von Bildungsniveau und Präsenz von Kindern feststellen. Bei Frauen mit geringer Qualifikation (ohne Hochschulabschluss) sowie bei Frauen mit Kindern ist in
der Regel eine niedrigere Erwerbskontinuität gegeben als bei hoch qualifizierten (mit Hochschulabschluss) und bei kinderlosen Frauen. In diesem Zusammenhang sind jedoch bemerkenswerte Effekte im europäischen Ländervergleich bezüglich der Präsenz von Kindern in
Kombination mit dem Bildungsgrad der Mütter zu finden. Bei gering qualifizierten Frauen
hat die Präsenz von Kindern eine negative Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeit einer kontinuierlichen Beschäftigung, während die Auswirkung bei hoch qualifizierten Frauen sowohl
positiv als auch negativ ausfällt: während hoch qualifizierte kinderlose Frauen in einigen
Ländern kontinuierlicher als hoch qualifizierte Mütter erwerbstätig sind (Deutschland, Großbritannien, Holland, Irland und Frankreich), arbeiten überraschenderweise hoch qualifizierte
Mütter in anderen Ländern kontinuierlicher als gleich qualifizierte kinderlose Frauen (Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Belgien und Dänemark) (vgl. OECD 2002: 96f). Aus
diesem Grund werden in der Dissertationsarbeit weitere Faktoren untersucht, die den Unterschied bezüglich der Erwerbskontinuität hoch qualifizierter Frauen mit und ohne Kinder aus-
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machen. Es wird ein Ländervergleich zwischen Spanien und Deutschland angelegt, da die
Auswirkung der Präsenz von Kindern bei hoch qualifizierten Frauen in beiden Ländern sehr
unterschiedlich ausfällt. Zur Analyse der möglichen Einflussfaktoren wird eine quantitative
Sekundäranalyse anhand des SOEP (sozioökonomischen Haushaltspanels) für Deutschland
sowie der spanischen Daten des ECHP (europäischen Haushaltspanels) für Spanien durchgeführt. OECD (2002): OECD-Beschäftigungsausblick. ZEITRAUM: 1994-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Spanien
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" (Humboldtallee 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-392281, e-mail: eochoa@uni-goettingen.de)
[217-F] Oliveira, Patricia (Bearbeitung):
Gendering bodies, embodying gender: girls' experiences in Brazil
INHALT: Die Gewissheit der sozialen Konstruiertheit des Geschlechtes hat sich in großem Umfang durchgesetzt, was ein Hinterfragen der kulturellen Definitionen von Männlichkeit und
Weiblichkeit ermöglicht. In der Adoleszenz ist die Wechselwirkung sozialer Geschlechtszuschreibungen und biologischer Prozesse besonders ausschlaggebend, da die Individuen mit
den geschlechtsspezifischen Körperveränderungen und mit den darauf folgenden neuen Möglichkeiten und Einschränkungen intensiv konfrontiert werden. Jugendforscher erklären Adoleszenz als die heiße Phase der Geschlechterproduktion sowie als einen von Risiko und Chancen gekennzeichneten Möglichkeitsraum, obgleich die Chancenstrukturen, die den Adoleszenten zur Verfügung stehen, ungleiche Formen annehmen. Es wird weitgehend angenommen, dass die zur Frau werdenden Adoleszenten in ihrer Entwicklung nach wie vor mit Möglichkeitseingrenzungen und widersprüchlichen Weiblichkeitsbildern und -rollen konfrontiert
werden. Zudem münden die durch den adoleszenten Wandlungsprozess ausgelösten Verunsicherungen und Konflikte bei jungen Frauen häufig in selbstzerstörerischen Verhaltensweisen,
wie man der Diskussion in der Jugend- und Geschlechterforschung entnehmen kann. Die Frage, wie weibliche Adoleszente sich die gesellschaftlichen Bedeutungszuschreibungen und
Chancen dieser Phase aneignen und aktiv ihre weiblichen Identitäten und Biographien konstruieren, ist ein grundlegender Anstoß zur qualitativen Forschung mit jungen Frauen. Die
brasilianische Jugendforschung jedoch tendiert dazu, sich zu stark auf extreme Jugendprobleme wie Straßenkinder zu fokussieren; weibliche Adoleszente werden dagegen kaum beachtet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brasilien
METHODE: Um mehr Erkenntnis über Erfahrungen und die Herausbildung von erwachsender
Identität junger Frau in Brasilien zu gewinnen, arbeitet die Autorin im Rahmen ihres Forschungsprojektes mit qualitativen Methoden der Biographieforschung; insbesondere führt sie
Interviews mit siebzehnjährigen Schülerinnen durch. Erste narrative Interviews wurden in
Campinas, Sao Paulo, durchgeführt. Mit rund einer Million Einwohnern ist Campinas die
Metropole der Region, die für 9% das Bruttoinlandsprodukt verantwortlich ist und wo 3% der
Landbevölkerung lebt, sehr viele davon ursprünglich aus anderen Regionen Brasiliens kommend. In einer öffentlichen Schule in Campinas haben achtzehn Mädchen, die sich in dem
letzten Jahr ihrer schulischen Ausbildung (und somit vor der Frage, ob sie arbeiten gehen o-
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der studieren möchten) befanden, an einer Gruppendiskussion zum Thema weibliche Adoleszenz und Frausein teilgenommen. Zwölf davon wurden später interviewt. Dieses Material
wird mit Hilfe der Biographieanalyse und Grounded Theory Methode ausgewertet. Weitere
Interviews in Brasilien sind in Planung. Die Auswahl der nächsten Fallstudien, der Grounded
Theory folgend, wird anhand der Auswertung der Interviews stattfinden; nachdem die wichtigsten Kategorien und Prozesse in dem Material herausgearbeitet wurden, wird es möglich,
kontrastierende Fallbeispiele zu suchen, welche die Analyse bereichern können.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am
Main)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: patriciaoliveira@gmx.net)
[218-F] Richter, Dirk; Steinmetz, Markus; Prudel, Doriana, Dr. (Bearbeitung); Goeschel, Albrecht, Prof. (Leitung):
Bericht zur gesundheitlichen Lage der Frauen in den Regionen Italiens
INHALT: Die Untersuchung vergleicht die Lebenserwartung, die Lebensbedingungen, die Gesundheitslage und die Gesundheitsversorgung der Frauen in den Regionen Italiens. Wichtigstes Ergebnis ist, dass die Frauen in Italien-Mitte bei fast allen gemessenen Indikatoren die
günstigsten Ergebnisse aufweisen. Ähnliches gilt auch für die Frauen in der Region TrentinoBozen-Südtirol. ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Italien, Italien-Nord,
Italien-Mitte, Italien-Süd, Trentino, Bozen-Südtirol
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Goeschel, A.; Richter, D.;
Steinmetz, M.; Prudel, D.: Gesundheitliche Lage der Frauen in Italien. Marquartstein: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. 2006.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Regierung der
Autonomen Provinz Bozen-Südtirol FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. (Staudacher Str. 14, 83250 Marquartstein)
KONTAKT: Leiter (Tel. 08641-7130)
[219-L] Saikin, Magail:
Tango und Gender: Identitäten und Geschlechterrollen im Argentinischen Tango, Stuttgart:
Abrazos 2004, 246 S., ISBN: 3-9809366-1-9 (Standort: USB Köln(38)-31A5818)
INHALT: "Tango und Gender ist ein ausführlich dokumentiertes Werk, das die Beziehung zwischen diesen beiden Begriffen ohne jedes Tabu oder Zugeständnis analysiert. Die Autorin betrachtet das Thema des Genders als Konstruktion, nicht nur von der Perspektive des Tango als
Tanz aus, sondern auch im Hinblick auf seine Texte und seine Interpretation. Sie zeigt dabei
auf, wie viel diesbezüglich bisher verschwiegen wurde. Dieses Werk zeigt uns, wie das das
biologische Geschlecht begleitende Gender - d. h., die kulturellen Rollen, die man den Geschlechtern zuteilt - auf die normativen Paradigmen der Heterosexualität und des Machismo
reagiert. Der binäre Gegensatz 'Mann - Frau' ist natürlich nicht der einzige. Der Argentinische
Tango ist der 'offizielle' Ort par excellence des Machismo und der Heterosexualität. Gibt es
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folglich eine 'inoffizielle' Welt, die von der heterosexuellen Norm an den Rand gedrängt wurde? Und wenn ja, was hat es mit ihr auf sich? Wenn das Aufspüren der homosexuellen Spuren im Tango auch durch die Tabuisierung und die diskriminierende Haltung gegenüber allem
Homosexuellen erheblich erschwert wird, so gelingt es der Autorin durch kritisches und minuziöses Lesen der Tangotexte und anderer Quellen doch, überraschende Phänomene aufzudecken. Diese lassen darauf schließen, dass die homosexuelle Person im Tango keinen offiziellen Platz hat, sondern dass sie sich im Gegenteil einen Platz 'geliehen' hat. Und sie hat einen sehr hohen Preis dafür bezahlt: den Verlust ihrer eigenen Identität und ihr fast definitives
Verschwinden aus der Tangogeschichte." (Autorenreferat)
[220-L] Schroven, Anita:
Women after war: gender mainstreaming and the social construction of identity in contemporary Sierra Leone, (Spektrum : Berliner Reihe zu Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Entwicklungsländern, Vol. 94), Münster: Lit Verl. 2006, XI, 147 S., ISBN: 3-8258-9627-7 (Standort:
UB Bielefeld(361)-AR225.AF.S382)
INHALT: In einer Nachkriegssituation sind die Bedingungen für sozialen Wandel oftmals günstig. Internationale Organisationen nützen diesen Umstand, um Gender Mainstreaming zu initiieren und die Gleichstellung von Frauen zu fördern. Das Beispiel Sierra Leone zeigt, dass
hierdurch - gelegentlich unabsichtlich - das Demobilisierungsprogramm nach dem Ende des
Bürgerkrieges beeinträchtigt wurde. Die Verfasserin zeigt, wie Frauen in diesem Programm
als Kombattantinnen und als Opfer beschreiben werden. Sie beschreibt, wie Frauen Strategien
entwickeln, die die soziale Rekonstruktion ihrer Geschlechtsidentität und ihre Partizipation an
den Vorteilen des Programms sicherstellen sollen. Die Untersuchung basiert auf Feldforschung und qualitativen Interviews vor Ort. (ICEÜbers)
[221-F] Sgier, Lea (Bearbeitung); Birnbaum, Pierre, Prof.Dr.; Ballmer-Cao, Thanh-Huyen,
Prof.Dr. (Betreuung):
Les quotas de femmes en politique: questions de justice, questions de pouvoir. Analyse comparée des débats français et suisse (1998-2000)
INHALT: Cette recherche porte sur les discours en matière de quotas de femmes en politique tels
qu'ils ont été articulés dans la seconde moitié des années 1990 en Suisse et en France. L'accent est mis sur les débats parlementaires et, dans une moindre mesure, sur les débats dans les
médias. La partie empirique de la recherche consiste en une analyse de discours comparée des
débats suisse et français avec un accent particulier sur les aspects normatifs et ontologiques
des quotas de femmes en politique. L'objectif de l'analyse est de mettre en évidence les
problématisations de la question des quotas au travers du discours ainsi que les stratégies discursives mises en oeuvre par les acteurs politiques. L'analyse se centre avant tout sur le 'cadrage' discursif des quotas (resp. de la parité), sur les usages qui ont été faits des catégories de
genre, sur les différentes conceptions de la représentation politique qui ont été exprimées et
sur les différentes conceptions en jeu de questions liées à l'organisation politique (rôle de
l'Etat etc.). Le but de l'analyse est de montrer que les discours sont fortement contraints par le
contexte institutionnel et politique qui limitent l'étendue des sujets 'débat tables' et leur mise
en discours. Un autre but est de montrer que la question de quotas/ de la parité est un lieu de
lutte discursive pour la (re) définition des relations entre le genre, la justice et le politique.
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D'un point de vue théorique et méthodologique, cette recherche est ancrée dans l'analyse de
discours foucaldienne et 'critique' (CDA), dans la théorie féministe et dans la sociologie politique comparée. ZEITRAUM: 1998-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Suisse, France
METHODE: approche méthodologique: analyse de discours foucaldienne et 'critique' (CDA),
donc interprétative dans sa nature; démarche: analyse de discours d'un corpus composée des
débats parlementaires (plénum) suisses et français sur les quotas/ la parité de la findes années
1990
VERÖFFENTLICHUNGEN: Sgier, L.: Discourses of gender quotas. in: European Political
Science, 3, 2004, 3, pp. 67-62. ARBEITSPAPIERE: Sgier, L.: Struggling for justice: discourses of gender quotas in France and Switzerland. Contribution for the 20th Congress of the International Political Science Association (IPSA), 9-13 July 2006, Fukuoka, Japan.+++Sgier,
L.: Gender quotas and political representation. Contribution for the Joint Sessions of Workshops of the European Consortium of Political Research (ECPR), workshop "Political Representation", 28 March - 2 April 2003, Edinburgh, UK.
ART: Dissertation BEGINN: 2001-04 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Département de science politique (40, Bd. du Pont d'Arve, 1211 Genève, Schweiz)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: Lea.Sgier@politic.unige.ch)
[222-F] Sieber, Anja, Lic.phil. (Bearbeitung); Wicker, Hans-Rudolf, Prof.Dr. (Betreuung):
Die sozialen Netzwerke von Frauen als Ressource für die (Re)-Integration nach ethnisch
motivierten Konflikten. Eine ethnologische Untersuchung am Beispiel der bosnischen Gemeinde Prijedor
INHALT: Der Krieg in Bosnien-Herzegowina (1992-95) hatte massive Auswirkungen auf die
Beziehungsgeflechte der Menschen: er zerstörte die vor dem Krieg zentralen nachbarschaftlichen, freundschaftlichen und zum Teil verwandtschaftlichen Austausch- und Unterstützungsbeziehungen und in der Folge entstand ein Klima des Misstrauens und der Angst. Eine der
größten Herausforderungen für die Zukunft des Landes ist deshalb im langfristigen Aufbau
der im Krieg zerrissenen Gesellschaft zu sehen. Vorliegendes Dissertationsprojekt wendet
sich diesem Themenkomplex aus ethnologischer Perspektive zu und analysiert den bosnischen Nachkriegsalltag in Prijedor, einer Gemeinde im Nordwesten des Landes. Die Studie
fokussiert auf serbische und bosnjakische Frauen als Akteurinnen des sozialen Wandels.
Frauen deshalb, weil sie erstens in der Vorkriegszeit als intra- und interethnische Vermittlerinnen und Förderinnen von Nachbarschaftsbeziehungen fungierten; zweitens weil sie durch
die ethnischen Säuberungen und den Auftrag, die eigene Ethnie auf biologischer und kultureller Ebene zu reproduzieren, durch den Krieg ganz besonders betroffen waren; drittens weil interessiert, welche Handlungsspielräume die Frauen in der immer noch stark männerdominierten Gesellschaft und den (patriarchal orientierten) Geschlechterbeziehungen als Akteurinnen
des sozialen Wandels ausloten. Zweierlei Absichten stehen dabei im Vordergrund: einerseits
die Untersuchung der (Wieder)Eingliederung und Krisenbewältigung der Frauen unter der
Verwendung der Bourdieu'schen Kapital-Theorie, insbesondere seines Konzepts des sozialen
Kapitals. Es wird den Fragen nachgegangen, in welche Beziehungsnetze die Frauen involviert
sind, welche Qualität diese aufweisen und welche Rollen und Aufgaben die diversen Bezugspersonen übernehmen. Diese Einbettung ins soziale Umfeld, ebenso wie die daraus erwachsenen Chancen und Hindernisse für das Handeln der Akteurinnen, wird mit der Methode der
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ego-zentrierten Netzwerkanalyse erhoben. Es ist davon auszugehen, dass die soziale Netzwerkanalyse Rückschlüsse auf Freundschaften und Feindschaften zulässt und dadurch ethnische Grenzen sichtbar gemacht werden können; bzw. dass gezeigt werden kann, wann und
weshalb solche Grenzen aufgeweicht werden. Es interessiert also, welche Formen der Kooperation und der Ausgrenzung vorherrschend sind und aufgrund welcher Merkmale inkludierende und exkludierende Zuschreibungen gemacht werden. Andererseits soll die Forschungnebst der Erfassung der Netzwerke, Fragen zum alltäglichen Handeln der Frauen erfassen.
Mit der Methode der qualitativen offenen Interviews werden die Strategien und Mechanismen
eruiert, mit welchen die Frauen ihre Vergangenheit, die Kriegsfolgen und die heutigen alltäglichen Unsicherheiten und Traumatisierungen bewältigen (coping'). So soll eine kritische Reflektion der konventionellen Bilder der Frauen als Kriegsopfer und Friedensstifterinnen möglich werden. Von besonderem Interesse sind dabei die spezifischen Positionen, welche die untersuchten Frauen in lokalen Machtstrukturen und Geschlechterverhältnissen einnehmen. In
die Studie einbezogen wurden bis dato 25 Frauen, die sich bezüglich ethno-religiöser Zugehörigkeit, Zivilstand, Alter sowie Kriegs- und Migrationserfahrung kontrastieren. Da die seit
März 2005 andauernde Erhebungsphase noch nicht abgeschlossen ist, sind diesbezüglich
Veränderungen wahrscheinlich. GEOGRAPHISCHER RAUM: Gemeinde Prijedor im Nordwesten Bosnien-Herzegowina's (auch bekannt unter der Bezeichnung Krajina)
METHODE: Methodisch wird mit der ego-zentrierten Netzwerkanalyse und qualitativen offenen
Interviews gearbeitet. Die offenen Interviews werden mit Hilfe der Grounded Theory
(Strauss, Corbin 1996) und dem Computerprogramm ATLAS.ti ausgewertet. Die egozentrierte Netzwerkanalyse (nach Schweizer 1996) wird mit Hilfe des Statistik-Programms SPSS
ausgewertet.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-03 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung; Commission for Research Partnerships with Developing Countries -KFPEINSTITUTION: Universität Bern, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Sozialanthropologie (Länggassstr. 49a, 3000 Bern, Schweiz)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: sieber@anthro.unibe.ch)
[223-L] Sobiech, Gabriele:
"Gender-Management" in Fitnessstudios: Aktualisierung und Neutralisierung der Geschlechterdifferenz in der Arbeit am Körper, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S.
2719-2730, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: Die gesellschaftliche Ästhetisierung des Körpers und die individuellen Körperformungsstrategien, wie sie inzwischen von ca. 5,08 Millionen Menschen in Fitnessstudios im
Rahmen einer freiwilligen Mitgliedschaft absolviert werden, können als Beispiele für die moderne Form der Fremd- und Selbstdisziplinierung angesehen werden. Die Autorin berichtet
hierzu aus ihrem Forschungsprojekt, in welchem sie mit Frauen und Männern, die in Fitnesscenter Bewegungsangebote wahrnehmen und seit mindestens zwei Jahren Mitglied waren oder sind, Interviews durchgeführt hat. Um zu zeigen, inwiefern das Geschlecht für die Aktiven als Zugehörigkeits- und Differenzkategorie relevant ist bzw. ob Abweichungen und Widerständigkeiten als Diskrepanzerfahrung thematisiert werden, stellt sie ausgewählte Interviewausschnitte mit einer Frau und einem Mann vor, die als wissenschaftliche Mitarbeiter im
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Bereich der Geschlechterforschung tätig sind. In den Interviews wird deutlich, dass die Herstellung von Schönheit, Jugendlichkeit, Gesundheit und Fitness mit Glücks- und Heilversprechen ausgestattet sind, die jedoch nur durch eine disziplinierte und ausdauernde Arbeit am eigenen Erscheinungsbild, z.B. durch die Techniken der Körperformung in Fitnessstudios, einzulösen sind. In der gezielten Bearbeitung des Körpers ist das Geschlecht ein höchst relevanter Faktor, durch welchen inkorporierte Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit in äußerer
Haltung erzeugt, verstärkt und als scheinbar natürlicher Körperausdruck visualisiert werden.
(ICI2)
[224-L] Spakowski, Nicola; Milwertz, Cecilia (Hrsg.):
Women and gender in Chinese studies, (Berliner China-Hefte, Vol. 29), Berlin: Lit Verl. 2006,
159 S., ISBN: 3-8258-9304-9 (Standort: TUB Cottbus(CO1)-09.03/S733)
INHALT: "Women and gender studies increasingly contribute to a more differentiated knowledge
of China. This issue presents research on a variety of topics related to women and gender in
modern and contemporary China including the question of women's citizenship in the Republican period, health issues of women soldiers on the Long March, the problem of and activities against domestic violence and the revision of the marriage law. By exploring how gender
interacts with other categories and how processes of modernization and transformation are
gendered the articles shed new light on the structures of Chinese society." (author's abstract).
Content: Cecilia Milwertz and Nicola Spakowski: Introduction - Women and Gender in Chinese Studies and the Women and Gender in Chinese Studies Network (WAG Net) (3-4);
Louise Edwards: Moving from the Vote into Citizenship: Crafting Chinese Women's Political
Citizenship (5-17); Helen Praeger Young: "We shared joy and suffering": Health Experiences
of Women Soldiers on the Long March (18-32); Cecilia Milwertz: Domestic Violence - Three
Reports on Research and Activism (33-35); Marianne Hester: Violence and Sexual Coercion
in Relationships: The Views of University Students in China and the UK (36-47); Bu Wei:
Organizing Against Domestic Violence - Exploring the Use of a Popular Theatre Troupe as
Alternative Media in Rural China (48-63); Li Hongtao: Intervention and Counseling Strategies for Men's Domestic Violence Against Women in Beijing (64-73); Olga Pochagina: The
New Version of the PRC Marriage Law (2001) (74-87); Anne Gerritsen: Teaching Gender:
Approaches and Methods for Introducing Gender into the Curriculum on China (Report from
a Roundtable Discussion) (88-92); Mechthild Leutner: Chinese-German Relations in the 20th
Century: A Transcultural Perspective (93-101); Jürgen W. Schmidt: Die Beschaffung geheimer Informationen durch amtliche Einrichtungen des Deutschen Reiches in China, 18961917 (102-121); Gudrun Heß: Körperkonzepte in der Chinesischen Medizin der HanDynastie (122-138).
[225-L] Treibel, Annette:
Medienkompetenzen an der Hauptschule: zur Relevanz von Migration, Gender und Individualisierung bei russlanddeutschen und türkischstämmigen Jugendlichen, in: Annette Treibel, Maja S. Maier, Sven Kommer, Manuela Welzel (Hrsg.): Gender medienkompetent : Medienbildung in einer heterogenen Gesellschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 209-233,
ISBN: 3-531-14931-8
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INHALT: Bezugspunkt des vorliegenden Beitrags ist die qualitative Studie zu "Medienkompetenz
aus der Perspektive ethnischer und geschlechtlicher Differenz". Es wird gezeigt, wie komplex
und in sich heterogen die Medienwelten und die soziale Praxis von jugendlichen Migranten
sind. Der gesellschaftstheoretische Zugriff erfolgt an der Schnittstelle von Individualisierungstheorie, Bildungs- und Jugendsoziologie, Gender Studies, Migrations- und Medienforschung. Es wurden 16 Leitfadeninterviews mit russlanddeutschen und türkischstämmigen
Hauptschülerinnen und Hauptschülern an Schulen des Karlsruher Stadtgebietes durchgeführt.
Am Beispiel der Medienkompetenz zeigt sich, dass sich keine durchgängige Kluft zwischen
einheimischen Jugendlichen und solchen mit Migrationshintergrund feststellen lässt. Es finden sich vielmehr je spezifische Formen der Aneignung Neuer Medien, die als Indikatoren
einer familiennahen Adoleszenz und eines (zum Teil resignativen) Pragmatismus verstanden
werden können. Die Familienorientierung der Migrantenjugendlichen in der Hauptschule, so
die Schlussfolgerung, ist daher weniger ein Symptom ihres Traditionalismus, sondern Ausdruck rationalen Handelns unter restriktiven Bedingungen. Überfällig sind demzufolge nicht
nur differenziertere Forschungszugänge, sondern auch gezielte bildungspolitische und allgemein gesellschaftliche Interventionen. (ICA2)
[226-L] Universität Trier, Graduiertenkolleg "Identität und Differenz - Geschlechterkonstruktion
und Interkulturalität, 18.-21. Jahrhundert" (Hrsg.):
Ethnizität und Geschlecht: (post-)koloniale Verhandlungen in Geschichte, Kunst und Medien, (Interdisziplinäre Tagung "Verhandeln, Verwandeln, Verwirren: Interdependenzen von
Ethnizität und Geschlecht", 2004, Trier), Köln: Böhlau 2005, VII, 377 S., ISBN: 3-412-27005-9
(Standort: USB Köln(38)-33A682)
INHALT: "Bis heute sind die Prozesse der Kolonialisierung durch stereotype Vorstellungen von
'Rasse' und 'Geschlecht' bestimmt. Der Band greift die aktuelle Debatte um Ethnizität und
Geschlecht aus einem postkolonialen Blickwinkel auf, indem er sich mit Kolonialisierungsprozessen und ihrer Geschichte sowie mit der Konstitution von 'weißen' und 'anderen' Männlichkeiten beschäftigt. Zudem werden das koloniale 'Andere' und die damit verbundenen Produktionsprozesse des 'Eigenen', 'Weißen', 'Westlichen' thematisiert. Aus der Perspektive von
Geschichte, Ethnologie, Japanologie, Kunstgeschichte, Literatur- und Medienwissenschaften
liefert der Band Beiträge zu Texten und Bildern der Hoch- und Populärkultur." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Maike Christadler: Mutter und Kind. Eine Bildchiffre im (post)kolonialen Diskurs (21-34); Michael Weidert: Zur Genealogie missionarischer Macht. Das
Beispiel der katholischen Kolonialmissionen in Deutsch-Ostafrika (35-56); Nina Möllers:
"Heaven's Last. Worst Gift to White Men" - die 'rassengemischte' Frau im New Orleans des
19. Jahrhunderts (57-75); Silke Förschler: Die orientalische Frau aus der hellen Kammer. Zur
kolonialen Postkarte (77-94); George Gutu: (De-)Konstruktion des Mythos von der Randliteratur - Selbstaussagen Bukowiner Autorinnen und Autoren (95-114); Claudia Bruns: "Die eigenarthige Thätigkeit bei der Gesellschaftsbildung ..." - Heinrich Schurtz' ethnologische Perspektiven auf das Geschlechterverhältnis um 1900 (115-135); Sandra Maß: "Wir sind zu allem entschlossen: zur Vernichtung dieser schwarzen Halbmenschen". Gewalt, Rassismus und
Männlichkeit in der deutschen Kriegspropaganda, 1914-1940 (137-150); Bernd Elzer: Von
Machos, Memmen und anderen Männern: Männlichkeiten und Alteritäten in George Stevens'
Film-Epos 'Giant' (1956) (151-173); Kerstin Schankweiler: Künstlermythos und kulturelle
Differenz. Selbstverständnis und Projektion am Beispiel von Georges Adeagbo (175-193); Julia-Karin Patrut: 'Transfiguration' und Gewalt in Paul Celans Prosagedicht "Am nächsten Tag
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5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich
sollen die Deportationen beginnen ..." (195-209); Ruth Kersting: Essays im Vergleich: Botho
Strauß' "Anschwellender Bockgesang" und Yoko Tawadas "Verwandlungen" (211-226); Michiko Mae: 'Äußere Fremde' - 'innere Fremde': zur kulturellen Identität der in Japan lebenden
KoreanerInnen im Gender-Ethnien-Verhältnis (227-243); Kristina Iwata-Weickgenannt: Zwischen Assimilation und Subversion? Inszenierungen von Identität in autobiographischen
Werken Yu Miris (245-262); Liesbeth Minnaard: Hafid Bouazzas fliegender Teppich. Die
Imagination eines niederländischen Arkadiens (263-280); Barbara Geilhorn: Frauen auf dem
Weg zur Bühne. Modernisierungstendenzen im japanischen Theater (281-298); Iris Edenheiser: "The Savage Laughs Back": das Ludisch-Komische im Umgang mit dem Anderen. Ethnographische Beispiele aus dem Amazonastiefland (299-311); Christina Schoch: Adaptionen
des 'Anderen'. Inszenierungen von 'nicht-weißen' Darstellern in populären Musikvideos 'weißer' Interpreten (313-331); Doris Mosbach: Was macht Bilder politisch inkorrekt? Vom Ungang mit Bildern ethnischer Minoritäten in der deutschen und US-amerikanischen Populärkultur (333-349); Angelika Bartl: Politische Subjektivität. Feministische Perspektiven im Dokumentarischen am Beispiel von 'Hot Water - de l'eau chaude' (351-370).
[227-L] Woerdeman, Dara L.; Meulen Rodgers, Yana van der:
Work styles, attitudes, and productivity of scientists in the Netherlands and the United Kindom: a comparison by gender, in: management revue : the international review of management
studies, Vol. 17/2006, No. 2, S. 184-202
INHALT: "With scientific research growing increasingly multidisciplinary in nature, team playing and communication skills have become critical in the achievement of scientific breakthroughs. This study adds valuable evidence to the oft-cited 'productivity puzzle' in the sciences by comparing the work styles, attitudes, and productivity of female and male scientists.
The application of t-test analysis to data on scientists from the United Kingdom and the Netherlands indicates that women report relatively higher abilities in communication skills and
teamwork than men. Also, both female and male scientists report difficulties in balancing
work and family responsibilities, but proportionately more women than men rely on outside
sources of childcare. A separate distribution analysis of academic productivity demonstrates
substantial overlap between men and women in the number of scientific publications per year.
These results add support to mounting pressure for policy reforms that effectively support the
retention and advancement of women in the sciences." (author's abstract)
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung
[228-F] Althans, Birgit, Dr.phil. (Bearbeitung); Wulf, Christoph, Prof.Dr. (Betreuung):
Das Begehren der Erzieherin. Frühe Beziehungen zwischen Gender, Sozialarbeit und Management in Deutschland und den USA (1880-1930)
INHALT: Das Habilitationsprojekt rekonstruiert und vergleicht die Disziplinen Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Managementlehre, wobei besondere Aufmerksamkeit dem Einfluss gilt,
den Frauen, die sich zwischen den Disziplinen Nationalökonomie, Sozialpolitik und Sozialer
Arbeit bewegten, auf die Entstehung der Professionen Sozialarbeit/pädagogik und die Mana-
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6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung
167
gementlehre, hier speziell auf den Übergang von Scientific Management zum Human-Relations-Diskurs hatten. Dies wird exemplarisch am Beispiel von drei Sozialreformerinnen (Alice Salomon, Jane Addams und Mary Parker Follett) gezeigt. Ziel der Arbeit ist es, die
zugleich konstitutive wie subversive Rolle des Begehrens der Erzieherinnen in der Institutionen- und Diskursgeschichte von Sozialpädagogik und Managementlehre zu rekonstruieren.
Aus dieser Perspektive, der gemeinsamen (Frauen-)Geschichte beider Disziplinen, soll ein
anderer Blick auf die zukünftigen Aufgaben von Erziehungswissenschaft und Managementlehre möglich werden. ZEITRAUM: 1880-1930 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland,
USA
METHODE: Quellen- und Diskursanalyse; Rekonstruktion des Theorierahmens DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Quellen- und Diskursanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Althans, B.: Der Klatsch, die Frauen und das Sprechen bei der
Arbeit. Dissertation. Frankfurt a.M. u.a.: Campus 2000.+++Althans, B.: Lacan in der pädagogischen Praxis. Konfrontation mit dem Genießen. in: Fritzsche, B.; Hartmann, J.; Schmidt,
A.; Tervooren, A. (Hrsg.): Dekonstruktive Pädagogik. Erziehungswissenschaftliche Debatten
unter poststrukturaler Perspektive. Opladen: Leske u. Budrich 2001, S. 219-236. ISBN 38100-3038-4.+++Althans, Birgit; Göhlich, Michael: Rituelles Wissen und organisationales
Lernen. in: Wulf, Chr. (Hrsg.): Innovation und Ritual. Beiheft der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 2004. ISBN 3-8100-3715-X.
ART: Habilitation BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung (Arnimallee 11, 14195 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-52730, Fax: 030-838-56698,
e-mail: balthans@zedat.fu-berlin.de)
[229-F] Bank, Michaela (Bearbeitung):
"Universal Sisterhood." Immigrantinnen in der amerikanischen Frauenrechtsbewegung im
19. Jahrhundert (Arbeitstitel)
INHALT: Die Dissertation untersucht die Erfahrungen europäischer Immigrantinnen in der amerikanischen Frauenrechtsbewegung 1836-1890. Diese Erfahrungen von Integration oder Marginalisierung werden vor dem Spannungsfeld, das sich zwischen nativistischen, rassistischen
und universalistischen, egalitären Äußerungen im Bezug auf Frauenrechte auftat, analysiert.
Denn Frauenrechte wurden sowohl universalistisch als Menschenrechte als auch elitär als
Rechte einer weißen, protestantischen Mittelschicht proklamiert. Diese Aussagen über die
Reichweite von Frauenrechten in Amerika und die Heterogenität der Gruppe von Aktivistinnen an sich sollen in ihren Abhängigkeiten zu einander analysiert werden. Die Frage nach der
kollektiven Identität dieser Bewegung steht im Zentrum der Dissertation. Das Aufzeigen von
gemeinsam erfahrenen Rituale bei Frauenrechtsversammlungen nimmt bei diesem Vorhaben
eine besondere Stellung ein. Beispielsweise Gebete, Gottesdienste und Gesänge waren solche
Rituale, die Gemeinschaftserfahrungen und damit eine kollektive Identität, eine 'Bewegungsidentität', überhaupt ermöglichten. Welche kollektiven Identitäten wurden entworfen und auf
welche Weise (kognitiv, emotional, physisch) wurden sie erfahrbar? Welche spezifischen Erfahrungen machten die Immigrantinnen und welche kollektiven Identitäten boten sich ihnen
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6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung
im Besonderen in der amerikanischen Frauenrechtsbewegung an? ZEITRAUM: 1836-1890
GEOGRAPHISCHER RAUM: Amerika
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel)
KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle
Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)
[230-L] Bauer, Ingrid; Hämmerle, Christa; Hauch, Gabriella (Hrsg.):
Liebe und Widerstand: Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, (L'Homme
Schriften/ Reihe zur Feministischen Geschichtswissenschaft, Bd. 10), Wien: Böhlau 2005, 468 S.,
ISBN: 3-205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409)
INHALT: "Mit den Begriffen 'Liebe' und 'Widerstand' stellt dieser interdisziplinäre Sammelband
zwei wichtige, nur scheinbar antagonistische Kategorien der neueren Geschichts- und Kulturwissenschaften ins Zentrum der Diskussion. Wie verhält es sich mit 'Liebe und Widerstand' oder auch mit 'Liebe als Widerstand' und 'Liebe oder Widerstand'? Welchen Normen
und Praxen, welchen Möglichkeiten und Deutungen von Liebe begegnen wir in historischen
Kontexten?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella
Hauch: Liebe widerständig erforschen: eine Einleitung (9-35); Gudrun-Axeli Knapp: Liebe,
Widerstand und Erkenntnisproduktion im feministischen Diskurs (39-49); Waltraud Kannonier-Finster, Meinrad Ziegler: Liebe, Fürsorge und Empathie im soziologischen Verstehen
(50-68); Herta Nagl-Docekal: Liebe als Widerstand: eine philosophische Konzeption (69-76);
Sigrid Schmid-Bortenschlager: Liebe, Sexualität und Ehe, Vernunft und Leidenschaft im
Roman des 18. Jahrhunderts (79-88); Wolfgang Müller-Funk: Die Erfindung der Liebe aus
dem Medium des Briefes. Sophie Mereau und Clemens von Brentano (89-109); Birgit Wagner: Das Meer überschreiten (überschreiben), aus Liebe. Grazia Deledda und Maria Giacobbe
- zwei Schriftstellerinnen aus Sardinien (110-122); Johanna Gehmacher: Die Nation lieben.
Zur Darstellung und Herstellung eines Gefühls (125-143); Gernot Heiß: L & W - das Kino als
moralische Anstalt (144-155); Maria Mesner: Mutterliebe und/oder feministischer Widerstand? Zur normativen Aufladung von Frauen-Feiertagen (156-171); Helmut Puff: Sodomie
und Herrschaft - eine Problemskizze: Das Verfahren Pappenheim contra Pappenheim (16491651) (175-193); Julia Neissl: Widerständiges Lieben? Zur Darstellung lesbischer Beziehungen in der Literatur (194-208); Sandra Eder: Lesbian Pulps Revisited. Über die Beharrlichkeit
des Geschlechts und das Scheitern von Konstruktionen (209-226); Angiolina Arru: Die Ermordung eines Richters - ein Delikt aus Liebe. Das Gericht als Ort der Vermittlung und Einflussnahme, brüchiger Allianzen und wechselnder Strategien (Rom 1795) (229-242); Martin
Schaffner: "Missglückte Liebe" oder Mitteilungen aus Paranoia City. Eine Lektüre von Justizund Polizeiakten aus dem Staatsarchiv Basel, 1894 bis 1908 (243-254); Margareth Lanzinger:
"Neigung, Liebe, leider Leidenschaft war es ...": Kirchliche Heiratsverbote im Spannungsfeld
zwischen Ökonomie, Moral und Inzest - eine Fallgeschichte (257-273); Michael Mitterauer:
Liebe und Widerstand im Kontext unterschiedlicher Familiensysteme: endogame und arrangierte Heiraten (274-286); Margarete Grandner, Ulrike Harmat: Begrenzt verliebt. Gesetzliche Ehehindernisse und die Grenze zwischen Österreich und Ungarn (287-304); Birgitta Bader-Zaar: "Why does the slave ever love?" Die Liebe in Selbstzeugnissen nordamerikanischer
Sklavinnen (307-327); Stefanie Schüler-Springorum: Liebe im Ausnahmezustand. Ge-
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6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung
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schlechterbeziehungen im jüdischen Widerstand in Osteuropa (328-337); Edith Saurer: Verbotene Vermischungen. "Rassenschande", Liebe und Wiedergutmachung (341-361); Martina
Gugglberger: Den Feind lieben. Geschorene Frauen in Frankreich 1944-1945 (362-375);
Kristina Popova: Herz, Sichel und Hammer. Liebe und Politik in der sozialistischen Jugendkultur der 1950er Jahre in Bulgarien (379-396); Franz X. Eder: Die "Sexuelle Revolution" Befreiung und/oder Repression? (397-414); Ernst Hanisch: Zur Geschichte des Liebhabers im
20. Jahrhundert (417-427); Karin Hausen: Die Ehe in Angebot und Nachfrage. Heiratsanzeigen historisch durchmustert (428-448); Ute Gerhard: Die Ehe als Geschlechter- und Gesellschaftsvertrag. Zum Bedeutungswandel der Ehe im 19. und 20. Jahrhundert (449-468).
[231-L] Bidwell-Steiner, Marlen; Wozonig, Karin S. (Hrsg.):
Gender & Generation, (Gendered Subjects, Bd. 2), Innsbruck: Studien-Verl. 2005, 313 S., ISBN:
3-7065-4196-3 (Standort: UB Hildesheim(116)-FGF048/015)
INHALT: "An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen
finden sich zunehmend brisante Themen, die einerseits in ihrer Komplexität einer fundierten
Analyse bedürfen und die andererseits Einfluss auf das tägliche Leben aller Menschen nehmen. Die Definition und Bewertung von Generation(en) ist ein solches Thema, ebenso wie
die Entwicklung und der Einsatz von Reproduktionstechnologien. Die Frauen- und Geschlechterforschung zeichnet sich nicht nur durch Inter-, sondern auch durch Transdisziplinarität aus, die der lebensweltlichen Relevanz ihrer Untersuchungsgegenstände Rechnung trägt
und durch die sie eine soziale und kulturelle Orientierungsfunktion erfüllt - eine Qualität, die
im vorliegenden Buch unter vielfältigen Perspektiven verdeutlicht wird." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Marien Bidwell-Steiner: Der Zusammenhang von Geschlecht und Ordnung (7-9); Karin S. Wozonig: Gender Studies beziehen Positionen (10-12); Alice Pechriggl:
Genos - Gattung, Geschlecht, "Rasse". Antike Vorläufer und moderne Auswirkungen aristotelischer Zeugungslehre (13-32); Dorothea Erbele-Küster: Generationenfolge und Geschlecht.
Variationen über drei alttestamentliche Texte (33-48); Wolfgang Schmale: Väter und Söhne
(49-68); Angelika Walser: Die Frage nach der Autonomie von Frauen im Kontext von Reproduktionsmedizin und genetischer Frühdiagnostik (69-83); Smilla Ebeling: "Parthenogenese
gibt es eigentlich nicht" (84-99); Therese Garstenauer: Tradition - Import - Next Gen(d)eration? Russischer Feminismus und Feminismus in Russland (100-117); Alice Ludvig: Gender und Genealogie im interkulturellen Vergleich: Zur Analyse des Wechselverhältnisses von
Geschlecht und Verwandtschaft (118-134); Beate Littig: Nachhaltige Entwicklung: Gerechtigkeit für zukünftige Generationen. Kritische Überlegungen aus geschlechterpolitischer Sicht
(135-151); Magda Telus: Frauen als Klientinnen der Reproduktionsmedizin. Wie im öffentlichen Diskurs Alternativlosigkeit produziert wird (152-174); Heidi Hofmann: Biopolitik grenzenlos - Stimmen aus Polen (175-193); Aurelia Weikert: Ausschluss nach erfolgter Partizipation. Bedeuten künstliche Fortpflanzungstechnologien und pränatale Diagnostik eine neue
Eugenik? (194-205); Maria Wolf: Körper ohne Frauen. Biotechnische Reproduktion der Mutter als Material und Ressource (206-224); Birgit Wagner: Generation, Gender, Stimme. Zu
Assia Djebars Erzählung "Die Frauen von Algier" (1980) (225-241); Urte Helduser: Generativität, Genie und Geschlecht. Historische Diskurse über intellektuelle Produktivität (242257); Alexandra Pontzen: Sex, gender und Altersdiskurs in Thomas Manns "Die Betrogene":
"Peinliches Begehren" (258-275); Melanie Feratova-Loidolt: Die Aporie der Tochter in der
Zwischenwelt - Konsequenzen der patriarchalen Einschreibung der Mutter als "Ort des Scheiterns". Perspektiven des radikalen Differenzfeminismus (276-291); Manuela Rossini: Von
170
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6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung
schwangeren Königen und lesbischen Klonmüttern: Science/Fictions oder materiellsemiotische Reproduktionstechniken und ihre monströsen Konzeptionen (292-309).
[232-F] Bock, Gisela, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Geschichte, Debatten und Stand der Historischen Geschlechterforschung: Bilanz (fast) eines
halben Jahrhunderts
INHALT: keine Angaben
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, FriedrichMeinecke-Institut Abt. Neuere Geschichte (Koserstr. 20, 14195 Berlin)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-838-54533, e-mail: secrebo@zedat.fu-berlin.de)
[233-F] Bock, Gisela, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Genozid und Geschlecht. Jüdische Frauen im nationalsozialistischen Lagersystem
INHALT: keine Angaben
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bock, G. (Hrsg.): Genozid und Geschlecht. Jüdische Frauen im
nationalsozialistischen Lagersystem. Frankfurt am Main: Campus 2005, 276 S. ISBN 3-59337730-6.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, FriedrichMeinecke-Institut Abt. Neuere Geschichte (Koserstr. 20, 14195 Berlin)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-838-54533, e-mail: secrebo@zedat.fu-berlin.de)
[234-L] Bosch, Mineke:
Representations of peasant women in the spectacle of international suffrage feminism: recollections from a Dutch perspective, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien,
Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 153-169, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3)
INHALT: Anhand von Fotos und Selbstzeugnissenaus der Stimmrechtsbewegung um 1900 zeichnet der Beitrag ein beeindruckendes Bild des internationalen Frauenwahlrechts aus niederländischer Perspektive. Die Analyse der Bilder belegt eine emotional aufgeladene Selbstinszenierung der Stimmrechtlerinnen und zeigt auf, dass es in sozialen Bewegungen nicht nur um
die jeweiligen Ziele und Forderungen geht, sondern gleichzeitig immer auch um die Herausbildung passender frames und Identifikationsangebote. Die Interpretation folkloristischer Darstellungen von Akteurinnen der Stimmrechtsbewegung zeichnet subtile und vielfältige Mechanismen nach, die sowohl eine Sinnstiftung über nationale Grenzen hinweg als auch die
Betonung nationaler Eigenheiten ermöglichen. Zugleich macht die Autorin deutlich, dass es
hierbei auch um Repräsentationen von Differenz und um Konstruktionen von Über- und Unterlegenheit auf der Grundlage von soziogeographischer Herkunft, Ethnizität oder Klasse gehen kann. (ICH2)
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6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung
171
[235-F] Frickel, Daniela (Bearbeitung); Wilkending, Gisela, Prof.Dr. (Betreuung):
Adele Gerhard (1868-1956) - Spuren einer Schriftstellerin und ihrer Ausschließung aus dem
literarischen Diskurs. Mit einer exemplarischen Analyse der Kategorie gender als Ausschlussprinzip literarischer Kanonbildung
INHALT: Das Projekt gestaltet sich auf dem Hintergrund der Diskurstheorie Michel Foucaults
und hat zum Ziel, die Spuren der vergessenen Schriftstellerin Adele Gerhard zu sichern, zu
kontextualisieren und zu lesen. Hypothese dieser Arbeit ist es, daß die Literaturkritik stark in
den Geschlechterdiskurs der Zeit verwickelt war und mittels eines "Differenzprinzips" (Heydebrand) die sogenannte "Literatur von Frauen" ghettoisierte und zu kontrollieren suchte. Ob
diese literaturkritische Wertungspraxis Einfluß auf das schriftstellerische Werk Adele Gerhards nahm und u.a. ihren Ausschluß aus dem literarischen Gedächtnis vorbereitete, soll anhand der ermittelten Rezensionen nachvollzogen werden. ZEITRAUM: 1868-1956
ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Land Nordrhein-Westfalen
INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Deutsche
Sprache und ihre Didaktik Arbeitsstelle für Leseforschung und Kinder- und Jugendmedien ALEKI- (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln)
KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0221-470-4077, e-mail: Gisela.Wilkending@uni-koeln.de)
[236-F] Gippert, Wolfgang, Dr. (Bearbeitung); Kleinau, Elke, Prof.Dr. (Leitung):
Nation und Geschlecht. Konstruktionen nationaler Identität in Autobiographien deutscher
Lehrerinnen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
INHALT: Ziel des Projektes ist es, aus der Perspektive historischer, interkulturell und international vergleichender Bildungsforschung einen Beitrag zur Konstruktion nationaler Identitäten
in autobiographischen Zeugnissen von Lehrerinnen zu leisten. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die These, dass Bildung im Prozess der nationalen Identitätsfindung eine entscheidende Rolle zukommt. Lehrerinnen war als so genannten Bildungs- bzw. Kulturträgerinnen
eine wichtige Funktion bei der Konstruktion einer nationalen Identität zugedacht. Das Projekt
will vor allem der Frage nachgehen, welche Bedeutung der Vorstellung von einem einheitlichen Nationalcharakter in den Autobiographien zugemessen wurde und wie dieser Konstruktionsprozess in der Auseinandersetzung mit Fremden, die aus dem Konstrukt eines homogenen deutschen Nationalvolkes ausgeschlossen werden, verlief. ZEITRAUM: 1870-1918
METHODE: Das Projekt folgt dem theoretisch-methodischen Ansatz einer "Sozialgeschichte in
der Erweiterung", die sich unter dem Einfluss der Frauen- und Geschlechtergeschichte, der
historischen Sozialisationsforschung und der Biographieforschung verstärkt den Menschen
als HandlungsträgerInnen von Geschichte zugewandt hat.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kleinau, E.: In Europa und der Welt unterwegs: Konstruktionen
nationaler Identität in Autobiographien deutscher Lehrerinnen an der Wende vom 19. zum 20.
Jahrhundert. in: Lundt, B.; Salewski, M.; Timmermann, H. (Hrsg.): Frauen in Europa: Mythos und Realität. Münster: Lit Verl. 2005, S. 157-172. ISBN 3-8258-8665.4.+++Gippert, W.:
Nation und Geschlecht. in: Adresen, S.; Rendtorff, B. (Hrsg.): Geschlechtertypisierungen im
Kontext von Familie und Schule. Opladen: Leske u. Budrich 2006, S. 91-103. ISBN 3-86649032-1.+++Gippert, W.; Kleinau, E.: Interkultureller Transfer oder Befremdung in der Fremde? Deutsche Lehrerinnen im viktorianischen England. in: Zeitschrift für Pädagogik, 52,
2006, 3, S. 338-349.+++Gippert, W.; Kleinau, E.: Als Lehrerin in Deutsch-Südwest: der kolo-
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6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung
niale Blick auf das "Fremde" in Berufsbiographien von Lehrerinnen. in: Schlüter, A. (Hrsg.):
Bildungs- und Karrierewege von Frauen: Wissen - Erfahrungen - biographisches Lernen.
Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft, Bd. 2. Opladen: Leske u.
Budrich 2006. ISBN 3-86649-017-8.
ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik
Abt. für Allgemeine Pädagogik (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4735, e-mail: elke-kleinau@web.de)
[237-F] Hausen, Karin, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Homophobie und Staatsräson in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: erste Hälfte des 20. Jahrhunderts GEOGRAPHISCHER
RAUM: Deutschland
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin)
[238-F] Hentschel, Anni, Dr. (Bearbeitung):
Diakonia im Neuen Testament. Eine kritische Auseinandersetzung mit neutestamentlichen
Texten unter besonderer Berücksichtigung der Gender-Problematik und ihrer Bearbeitung
in der Feministischen Exegese
INHALT: Unter der Voraussetzung, dass das Lexem Diakonia und seine Derivate im profangriechischen Wortgebrauch die niedere Versorgungsarbeit durch Frauen und Sklaven, insbesondere den Tischdienst, bezeichnen, wurde das Thema der Arbeit ausgewählt. Ihr Ziel ist es, die
Verwendung der Wortgruppe im Neuen Testament zu untersuchen. Dabei soll insbesondere
die Rolle der Frauen in Bezug auf ihre Mitarbeit und Leitungsverantwortung in den frühchristlichen Gemeinden erforscht werden. Zur Gliederung: Eine semantische Untersuchung
soll das Bedeutungsspektrum von Diakonia und seiner Derivate in nicht-christlichen Texten
klären. Anschließend wird das Vorkommen der Vokabel im Corpus Paulinum gesichtet und
überblicksartig dargestellt. Der Schwerpunkt der Exegese liegt auf der Verwendung des Lexems im lukanischen Doppelwerk. Als Ergebnis wird unter anderem ein Forschungsbeitrag
zur Rolle der Frauen bei Lukas und zur religionsgeschichtlichen Frage nach Ämtern bzw.
Funktionen von Männern und Frauen in den ersten Gemeinden angestrebt
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Würzburg, Graduiertenkolleg 278 "Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" (Sanderring 2, 97070 Würzburg)
[239-L] Hertrampf, Susanne:
"Zum Wohle der Menschheit": feministisches Denken und Engagement internationaler
Aktivistinnen 1945-1975, (Frauen in Geschichte und Gesellschaft, Bd. 41), Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. 2006, XIV, 397 S., ISBN: 3-8255-0603-7 (Standort: USB Köln(38)-33A3579)
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INHALT: "Die Gesellschaft verändern, politisch handeln waren Ziele der Anfang des 20. Jahrhunderts gegründeten Organisationen International Alliance of Women und Women's International League for Peace and Freedom. Der Zweite Weltkrieg war auch für sie eine Zäsur. Gesellschafts-politische Veränderungen und weltpolitische Entwicklungen wie die Verschärfung
des Ost-West-Konflikts stellten die führenden Frauen der Allianz und der Liga nach 1945 vor
neue Aufgaben. Als wichtigstes Aktionsforum wählten sie die neugegründeten Vereinten Nationen. Die boten den Aktivistinnen neuen Handlungsspielraum, absorbierten aber auch deren
Zeit und Ressourcen und gaben Themen vor. Eher am Rand setzten sich die Aktivistinnen mit
der tatsächlichen gesellschaftspolitischen Situation der Frauen auseinander, diskutierten eingehender über Gleichheit und/oder Differenz und formulierten eine feministische Friedenspolitik. Alte Ansätze gingen verloren bzw. wurden nicht weiterentwickelt. Neue Mitglieder aus
Afrika und Asien sowie neue Protestbewegungen forderten schließlich in den 50er und 60er
Jahren eine Reflektion der bisherigen Perspektive und Vorgehensweise. Um Kontinuitäten
und Brüche in den Ansätzen und Methoden der Allianz und der Liga aufzuzeigen, untersucht
die Autorin, wie feministische Diskurse, Erfahrungen, nationale Verankerungen, individuelle
Lebensentwürfe und gesellschaftspolitische Entwicklungen die Vorstellungen und das Handeln der Aktivistinnen beeinflusst haben. Exemplarisch stellt sie dazu deutsche und britische
Frauen in den Vordergrund. Die Arbeit dient dazu, Anschauungen und Visionen von Frauen
als feste Größe in der allgemeinen Ideen- und Politikgeschichte bzw. Kulturgeschichte zu
verankern." (Autorenreferat)
[240-L] Klinger, Judith; Thiemann, Susanne (Hrsg.):
Geschlechtervariationen: Gender-Konzepte im Übergang zur Neuzeit, (Potsdamer Studien zur
Frauen- und Geschlechterforschung , Neue Folge, 1), Potsdam: Univ.-Verl. Potsdam 2006, 324 S.,
ISBN: 3-937786-86-4
INHALT: "Wie wurde Geschlecht in der Vormoderne konstituiert, welche Geschlechtermodelle
wurden entworfen? Diesen Fragen widmet sich der Tagungsband Geschlechtervariationen.
Gender-Konzepte im Übergang zur Neuzeit. Anhand ausgewählter Beispiele der deutschen,
französischen, italienischen und spanischen Literatur und zeitgenössischer Wissensbestände
nehmen die Beiträge unterschiedliche Diskursfelder und -schnittstellen in den Blick. Sie beschreiben divergente, teils konkurrierende Geschlechter-Konfigurationen vom Spätmittelalter
bis zur Aufklärung und loten zugleich das theoretisch-methodische Spektrum aus. Der Begriff
der Variation bezeichnet hier das Nebeneinander der Diskurse, die 'Sex' und 'Gender' je unterschiedlich inszenieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Tanja Schwan: Kontinuität in
der Abweichung? Réécritures französischer Autorinnen des XVIe siècle: Topoi - Metaphern Mythen (5-20); Susanne Gramatzki: Was Frau wissen darf - Bildungskonzepte und Geschlechterentwürfe im Quattro- und Cinquecento (21-46); Susanne Thiemann: Sex trouble:
Die bärtige Frau bei José de Ribera, Luis Vélez de Guevara und Huarte de San Juan (47-82);
Judith Klinger: "Als sei Ich ein Anderer": mystisches Subjekt, Geschlecht und Autorisierung
bei Caterina von Siena (83-130); Robert Folger: Geschlechterentwürfe und die (Ent-)Pluralisierung des Subjekts im frühneuzeitlichen Medienwandel (Spanien 15. und 16. Jh.) (131156); Siobhán Groitl: 'Er ist ze milte, sie ist ze karc' - Kaufringers Märe "Die Suche nach dem
glücklichen Ehepaar" (157-176); Stephan Leopold: Echo lernt sprechen: Taktik in Gaspara
Stampas petrarkistischen 'Rime' (1554) (177-194); Silke Winst: "Weibischer" Liebeskranker
und siegreicher Ritter: zur Männlichkeitskonzeption in Jörg Wickrams 'Ritter Galmy' (1539)
(195-214); Stephanie Bung: Von der 'chambre bleue' zum 'salon vert': der französische Salon
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6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung
des sechzehnten Jahrhunderts (215-232); Martin Diz Vidal: Liebe und Leid der Minnesänger:
Figurationen von Männlichkeit bei Jaufré Rudel und Alfonso el Sabio (233-252); Claudia
Gronemann: Weiblichkeit und Autorschaft im ausgehenden 18. Jahrhundert: die Lyrik von
María Rosa Gálvez de Cabrera zwischen Imitatio und Genieästhetik (253-274); Anne Brüske:
Weibliche Subjektivität in Laclos' 'Liaisons dangereuses': das Zusammenspiel von Anthropologie und Gesellschaftsstruktur beim Scheitern der weiblichen Figuren (275-298); Kristina
Heße: 'Die Stimme der Natur'. Veränderungen in der Ordnung der Geschlechter im Kontext
der spanischen Aufklärung (299-322).
[241-F] Kreutzer, Susanne, Dr.; Scheepers, Rajah, Dr.des. (Bearbeitung):
Krankenpflege und religiöse Gemeinschaft. Das Beispiel des Diakonissen-Mutterhauses der
Henriettenstiftung in Hannover seit 1944
INHALT: Im mikrohistorischen Blick auf ein Diakonissen-Mutterhaus verbindet das an der Universität Hannover verankerte Vorhaben auf originelle Weise religions-, medizin- und geschlechtergeschichtliche Fragestellungen. Ziel der beiden jungen Wissenschaftlerinnen ist eine Analyse der Erosion und Modernisierung des sozialen Protestantismus in der Nachkriegszeit und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Am Beispiel des DiakonissenMutterhauses der Henriettenstiftung in Hannover - heute eines der größten Krankenhäuser der
niedersächsischen Landeshauptstadt - wollen sie den Wandel evangelischer Glaubensorientierungen und die Umgestaltung der Krankenpflege von einem christlich motivierten "Liebesdienst" zu einem modernen Frauenberuf verfolgen - und zwar vor dem zeitgeschichtlichen
Hintergrund der Veränderungsprozesse in Kirche, Krankenhauswesen und den kirchlichen
Sozialsystemen. Hierzu eignet sich das Modell eines Diakonissen-Mutterhauses, das sowohl
Lebens-, Dienst- als auch Glaubensgemeinschaft evangelischer Frauen war und gleichsam religiöse wie praktisch-pflegerische Ausübung verband, hervorragend. Um den Wandel und
nicht zuletzt auch das Verschwinden der Mutterhausdiakonie in seiner gesellschafts- und
mentalitätsgeschichtlichen Bedeutung zu verstehen, führen die Forscherinnen - eine Theologin und eine Historikerin - Interviews mit den Schwestern durch und ziehen schriftliche Quellen heran, vor allem den sehr gut erhaltenen Aktenbestand im Archiv der Stiftung. Die geplante Studie gliedert sich in die folgenden drei Themenschwerpunkte: zum einen geht es um
das religiöse und pflegerische Selbstverständnis der Schwestern; des Weiteren um die Geschichte der Lebens-, Dienst- und Glaubensgemeinschaft als Alltags-, Erfahrungs- und Realgeschichte. Im Zentrum dieses zweiten Teils steht dabei die Frage, wie sich die religiöse und
pflegerische Praxis im Zuge von Modernisierungs- und Rationalisierungsprozessen veränderte und wie die Schwestern den Niedergang ihres Arbeits- und Lebenskonzeptes erlebten. Drittens untersuchen die Wissenschaftlerinnen die Mutterhausdiakonie im kirchen- und gesellschaftsgeschichtlichen Kontext. Dabei nehmen sie auch die allgemeine Verwissenschaftlichung und Professionalisierung der Krankenversorgung einschließlich der zunehmenden Verankerung eines naturwissenschaftlich-technischen Medizinverständnisses in den Blick. ZEITRAUM: seit 1944 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hannover
ART: gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Volkswagen Stiftung
INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach Soziologie Lehrgebiet Kultursoziologie, Gesellschafts- und Kulturhistorische Frauen- und Geschlechterforschung (Schneiderberg 50, 30167 Hannover)
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KONTAKT: Institution (Tel. 0511-762-4573, Fax: 0511-762-5554,
e-mail: institut@ish.uni-hannover.de)
[242-L] Lundt, Beate; Salewski, Michael; Timmermann, Heiner (Hrsg.):
Frauen in Europa: Mythos und Realität, (Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen, Bd. 129), Münster: Lit Verl. 2005, 494 S., ISBN: 3-8258-8665-4 (Standort:
ULB Düsseldorf(61)-sozo325/962)
INHALT: "Vorstellungen über weibliches Leben in der Geschichte entstehen oft durch Rückprojektion moderner Bilder vom Zusammenleben der Geschlechter. Sie reagieren auf gegenwärtige Krisen und Sehnsüchte, enthalten Wunsch- und Feindbilder. 20 Beiträge geben vielfältige
Antworten und präsentieren einen Querschnitt der aktuellen Erforschung weiblicher (und
männlicher) Existenz vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dabei berichten sie Ungewöhnliches und Unerwartetes, zeigen, wie Vorurteile entstanden sind, wie man sie entlarvt und gehen neu mit alten Mythen um." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jan Rüdiger: Ein rechtes
Kernweib. Die 'starke Frau' der Wikingerzeit als historiographischer Mythos (22-48); Beatrix
Bastl: Lebensstationen. Töchter, Mütter, Ehefrauen, Witwen. Quellen und Kontexte im europäischen Ländervergleich Aspekte adeligen weiblichen Daseins (49-74); Elisabeth Weighäll
Nivre: Die Frau im Text. Wunschprojektion oder gefährliche Kreatur? Zwei Straßburger Drucke aus dem 16. Jahrhundert (75-94); Claudia Lenz: Gleichstellung im norwegischen Wohlfahrtsstaat. Zwischen Historisierung und Mythenbildung (95-111); Linda Maria Koldau: Musikalische Botschafterinnen: Frauen als Trägerinnen eines europäischen Kulturtransfers in der
Frühen Neuzeit (113-136); Angelika Epple: Von Berlepsch bis Woltmann. Historikerinnen
um 1800 (137-156); Elke Kleinau: In Europa und der Welt unterwegs. Konstruktionen nationaler Identität in Autobiographien deutscher Lehrerinnen an der Wende vom 19. zum 20.
Jahrhundert (157-172); Dorothee Platz: Vergessene Veteraninnen: Das Womens' Army Auxiliary Corps (WAAC) (173-197); Sabine Geldsetzer: Frauen auf Kreuzzügen. Möglichkeiten
und Grenzen der Rekonstruktion weiblicher Kreuzzugspräsenz (199-222); Dagmar Hemmie:
'Frauenhaus' und 'Badepuff': ein Mythos? Das vielschichtige Gesicht der Prostitution im
spätmittelalterlichen Nordeuropa (223-247); Daniela Müller: 'Ketzerinnen'. Zur Identität von
heterodoxen Frauen in Südfrankreich des 12. und 13. Jahrhunderts (248-259); Claudia Opitz:
Warum so viele Frauen? Zur Geschlechtergeschichte der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung
(260-275); Melanie Krüger: Jeanne d'Arc - Mythos und Symbol (277-319); Bea Lundt: Die
starke Frau und der 'arme kerl' im Teufflischen Huren-Winkel. Der europäische Mythos von
'Sibylle' im Mittelalter und Früher Neuzeit (320-349); Carola Hilmes: 'Mut zur Sündhaftigkeit'. Frauenbilder und Männerängste um 1900 (350-377); Michael Salewski: Weiberliiste Männerängste:Zum Geschlechterdiskurs im Fin de siècle (378-396); Daniela Hacke: Stadt,
Hof und Schrift: Vom 'streitbaren Dialog' der Geschlechter im Europa des 15.-18. Jahrhunderts (398-423); Ute Planert: Von der Querelle des Femmes zum Bürgerrecht: Frauenbewegungen in Europa 1789-1945 (424-443); Marion Kobelt-Groch: 'Sind wir von gestern ... oder
morgen?' Beginen: Gedächtniskultur als Sozialexperiment heute (444-460); Juliette Wedl:
Konzepte des Feminismus: Gleichheit, Differenz und (De-) Konstruktion als Perspektiven politischen Handelns (461-488).
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[243-L] Mesner, Maria:
Mutterliebe und/oder feministischer Widerstand?: zur normativen Aufladung von FrauenFeiertagen, in: Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Gabriella Hauch (Hrsg.): Liebe und Widerstand :
Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen, Wien: Böhlau, 2005, S. 156-171, ISBN: 3205-77374-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8409)
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage, wie sich Frauenbilder und ihr normativer Gehalt
in Österreich von den 1920er zu den 1950er Jahren veränderten. Beleuchtet wird, wie sozialdemokratische Funktionärinnen in den ersten Jahren der zweiten Republik versuchten, den Internationalen Frauentag gegen den Muttertag zu behaupten, wie sie aber dieses Bestreben angesichts eines ihnen entgegen wehenden Zeitgeistes oder auch eigener Überzeugung aufgaben. In der Sozialdemokratie haben während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die wesentlichen Verschiebungen der Geschlechterrollen stattgefunden. Der Beitrag geht zunächst
auf die beiden Positionen der zweiten Republik, die katholisch-konservative und die sozialdemokratische Position, ein und analysiert sodann die "Konkurrenz" der Frauenfesttage sowie
die konfligierenden Frauenbilder und deren Einflüsse auf die Geschlechterbeziehungen und
normativen Vorstellung von Frau und Familie der Nachkriegsjahre. (ICH)
[244-L] Miethe, Ingrid:
Eine Frage der Perspektive: ostdeutsche Frauenbewegung in den Theorien sozialer Bewegungen, in: Anja Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer,
2006, S. 61-75, ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3)
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage, was Theorien zur Erforschung von sozialen
Bewegungen in staatsozialistischen Gesellschaften und hier konkret zur Erforschung der
Frauenbewegung in der DDR leisten können. Viele Forschungsansätze negieren die Existenz
einer Frauenbewegung in der DDR, weil sie Normalitätsfolien,die an den sozialen Bewegungen westlich-demokratischer Gesellschaften entwickelt wurden, zugrunde legen. Dieses (ungeklärte) Vorverständnis der Forschenden hat dazu geführt, die DDR-Frauenbewegung wenn ihre Existenz denn überhaupt akzeptiert wurde - in erster Linie als defizitär zu bewerten: zu kurzlebig, zu klein, zu wenig öffentlich. Die Autorin entwickelt einen Ansatz, wie der
Paradoxie dieser impliziten Bewertungsmaßstäbe begegnet werden kann - und das, ohne
gleich alle Kategorien sozialer Bewegungsforschung über Bord werfen zu müssen. Sie macht
deutlich, dass viele in den Theorien sozialer Bewegungen - und auch in den Theorien der
Frauenbewegungsforschung - aufgeworfene Fragen und Dimensionen für staatssozialistische
Gesellschaften anders gestellt und anders gewichtet werden müssen. Sie betont darüber hinaus, dass soziale Bewegungen für ihr erfolgreiches Funktionieren auf ein Zusammenspiel sowohl kognitiver als auch emotionaler und symbolischer Elemente angewiesen sind. Hierfür
kann die Einbindung in (Frauen-)Netzwerke eine wichtige Ressource darstellen. (ICH2)
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[245-L] Oates-Indruchová, Libora:
From Raisa to Hillary: gender discourse in political speeches and selected news coverage of
the Perestroika and early transition years, in: Jirina van Leeuwen-Turnovcová und Nicole Richter (Hrsg.): Mediale Welten in Tschechien nach 1989 : Genderprojektionen und Codes des Plebejismus, Offenbach am Main: Sagner, 2005, S. 57-71, ISBN: 3-87690-896-5 (Standort: UB Bielefeld(361)-XR185M4W4T)
INHALT: Die Verfasserin stellt Texte aus der Zeit des Staatssozialismus und aus der Zeit nach
1989 einander gegenüber, um Frauenbilder in der Tschechoslowakei vor und nach der "Wende" zu untersuchen. Bei diesen Texten handelt es sich um "offizielle" Ansprachen und Artikel
in zwei führenden Tageszeitungen. Es zeigt sich, dass die staatssozialistische Ideologie traditionelle Geschlechtsrollenzuschreibungen zwar partiell aufbrach, der Einfluss des patriarchalischen Diskurses auf Geschlechtsrollen jedoch noch erkennbar blieb. Mit dem Sturz dieser
Ideologie gewann der patriarchalische Diskurs seine volle Kraft zurück. Da die Idee der Frauenemanzipation mit der Ideologie des Staatssozialismus verknüpft war, erschienen patriarchalische Vorstellungen als passende Orientierung für die postsozialistische Gesellschaft. (ICE)
[246-F] Roller, Kathrin (Bearbeitung); Jones, Adam, Prof.Dr. (Leitung):
Spiritualität, Moral und Geschlecht. Lutherische Gebetsfrauen in Südafrika im 20. Jahrhundert
INHALT: Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Geschichte der aus der Berliner Mission hervorgewachsenen lutherischen Gebetsfrauen in Südafrika zu rekonstruieren und innerhalb der
modernen südafrikanischen Geschichte sowie der neueren Missions- und Geschlechtergeschichte zu verorten. Die Bewegung der Gebetsfrauen soll als ein gesellschaftliches Phänomen betrachtet werden, das aus der Begegnung von afrikanischer Kultur mit christlicher Mission entstand. Die Gebetsfrauen agierten dabei als kulturelle Mittlerinnen zwischen verschiedenen Konzepten von Gemeinschaft, Moral, Spiritualität, Solidarität und Geschlecht. Das
Projekt ist mithin ein Beitrag zur Frage nach der Übersetzung, Aneignung und Transformation christlich-europäischer Kulturelemente in einem afrikanischen Kontext durch Frauen. Das
Projekt fragt aber auch danach, wie diese Frauen als Nicht-Ordinierte ihrerseits die Arbeit der
Mission beinflussten. Das heißt, ihr Denken und Tun wird als Teil eines nach beiden Seiten
offenen Transkulturationsprozesses gesehen. ZEITRAUM: 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Südafrika
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Entfällt.
ART: gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften,
Institut für Afrikanistik (Postfach 100920, 04009 Leipzig)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-9737035, e-mail: jones@uni-leipzig.de)
[247-L] Saurer, Edith:
Frauenbewegung und soziale Netzwerke: Kommentar zur Karriere eines Begriffs, in: Anja
Weckwert, Ulla Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 77-94,
ISBN: 3-89741-201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3)
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INHALT: Der Beitrag untersucht die Karriere des Netzwerk-Begriffes in der sozialen Bewegungsforschung. Netzwerkanalysen haben nicht erst seit der globalen Vernetzung via Internet
Konjunktur, sondern sie bewährten sich schon in den 1950er Jahren als Untersuchungsinstrument. Den Anfang machten sozialanthropologische Studien, die sich instrumentellen, später auch informellen Netzwerken widmeten und häufig Verwandtschaftsbeziehungen untersuchten. In der Frauengeschichte verlagerte sich diese Blickrichtung auf die Bedeutung von
Freundschaft und Freundinnennetzen, die dann in einem weiteren Schritt von der Frauenbewegungsforschung mit Blick auf ihre politische Relevanz untersucht wurden. Aktuelle Frauennetzwerke rekurrieren zwischenzeitlich kaum mehr auf die Kultur der Freundschaft: Sowohl in von der EU initiierten als auch in den Internet-gestützten Frauennetzwerken sind die
Verbindungen viel lockerer geknüpft als früher, aber trotzdem tragfähig. Mit ihrer Analyse
sich wandelnder Bedeutung und Charakteristik von Netzwerken in der Frauenbewegungsgeschichte und in der Gegenwart gibt die Autorin Impulse für eine Beantwortung der Frage
nach den Veränderungen feministischer Organisations- und Praxisformen. (ICH2)
[248-L] Schmoliner, Stephanie:
Let's riot: Riot Grrrls zwischen Feminismus, Subkultur und sozialer Bewegung, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 19/2006, H. 3, S. 39-46
INHALT: "Feministisches und politisches Engagement zeigt sich 35 Jahre nach der zweiten Frauenbewegung in anderen Formen. Die Autorin zeigt am Beispiel der Riot Grrrls eine Bewegung, die sich neben der Musik insbesondere mit körperpolitischen Forderungen auseinandersetzt, nicht zuletzt aus dem Bedürfnis heraus, einen neuen Umgang mit Geschlechterdefinitionen herzustellen. Zunächst ist eine Darstellung der Gründung notwendig, ohne die gesellschaftlichen Hintergründe insbesondere innerhalb der Subkultur des Punk und Hardcore ist
eine Einordnung kaum möglich. Zudem sollen Einblick in die vielfältigen theoretischen
Schnittstellen der Riot Grrrls gewährt werden. In Bezug auf soziale Bewegung wird eine Einordnung zwischen Bewegung, Subkultur und Feminismus diskutiert. Neue kulturelle Praxen
werden parallel zu alten Widerstandformen benutzt und ausprobiert. Anschließend wird dargestellt, was 15 Jahre nach Entstehen der Riot Grrrls geblieben ist." (Autorenreferat)
[249-F] Schnädelbach, Anna (Bearbeitung):
"Aus dem Rahmen gefallen?" - Kriegerwitwen in Diskussion und Lebenswirklichkeit in der
Bundesrepublik Deutschland 1945 bis 1960
INHALT: Thema des Dissertationsprojekts ist die Situation der rund eine Million Kriegerwitwen
nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der damaligen Bundesrepublik Deutschland. Es
wird mit Blick auf die öffentlich vertretenen Positionen der (Frauen)presse, der großen Parteien und Verbände untersucht, in welcher Weise die soziale Lage und das Verhalten von
Kriegerwitwen in den Öffentlichkeiten der Nachkriegszeit und der frühen Bundesrepublik
wahrgenommen und diskutiert wurden. Welche Darstellung(en) von Witwenleben und –
schicksal bestimmte die gesellschaftliche Wahrnehmung und fielen diese Frauen aus dem
"Rahmen" einer Gesellschaft, die sich nach dem Ende des Krieges - besonders in der "Ära
Adenauer" - auf die Restaurierung "normaler" Familienverhältnisse konzentrierte? Parallel zu
den öffentlichen Debatten um die Kriegerwitwen untersucht das Projekt zudem, welche persönlichen Erfahrungen und Handlungsspielräume das Leben dieser Frauen als historische Ak-
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6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung
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teurinnen bestimmte. Welche Risiken und soziale Belastungen erlebten Kriegerwitwen, aber
auch welche Chancen und Möglichkeiten sahen sie in ihrer Situation? Ziel der Dissertation ist
heraus zu arbeiten, inwieweit den Witwen eine bestimmte "Rolle" innerhalb der Nachkriegsgesellschaft und ihrer Öffentlichkeiten zugewiesen wurde und auf welche Weise diese von
gesellschaftlichen Vorstellungen von Frau und Familie sowie von sozialpolitischen Maßnahmen beeinflusst war. Was konnten Kriegerwitwen dem entgegensetzen und gab es Raum für
eigene Vorstellungen und deren Verwirklichung? ZEITRAUM: 1945-1960 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel)
KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle
Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)
[250-L] Senghaas-Knobloch, Eva:
Menschenrechte und fürsorgliche Praxis in einer zerklüfteten Welt, in: Anja Weckwert, Ulla
Wischermann (Hrsg.): Das Jahrhundert des Feminismus : Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien, Frankfurt am Main: Helmer, 2006, S. 19-36, ISBN: 3-89741201-2 (Standort: UB Bielefeld(361)-AR160J2F3)
INHALT: Der Beitrag basiert auf einem Festvortrag, mit dem die Konferenz zu Ehren Ute Gerhards eröffnet wurde, und befasst sich mit der Breite des Werks von Ute Gerhard, seinen vielfältigen Facetten und disziplinären Anschlussmöglichkeiten. Die Autorin würdigt das wissenschaftliche Werk von Ute Gerhard und knüpft an zwei ihrer Hauptanliegen an, die Beschäftigung mit Menschenrechten und mit Care (Fürsorge). Dabei wird vor allem heraus gearbeitet,
wie unverzichtbar die Anerkennung der Menschenrechte als Frauenrechte für das Gelingen
von Demokratie und Freiheit war und ist. Erweitert durch die Frage, wie das Zusammenleben
von Menschen in einer durch schwerwiegende Diskrepanzen und vielfältige Konflikte gekennzeichneten, zerklüfteten Welt gestaltet werden kann, stellt der Beitrag Konzeptionen für
eine gesellschaftliche Entwicklung vor, in denen Kategorien wie Befähigung, Anerkennung
und Anteilnahme bzw. Care zugrunde gelegt sind. Mit Ute Gerhard wird abschließend betont,
wie grundlegend und fruchtbar eine feministische Perspektive ist, da sie politischen Gemeinwesen neue Maßstäbe und Denkmöglichkeiten eröffnet und nicht nur eine Beendigung von
Abhängigkeit, sondern auch Freiheiten für die Gestaltung des Zusammenlebens zwischen
Menschen anstrebt. (ICH2)
[251-F] Wilhelmi, Anja, M.A. (Bearbeitung):
Autobiografien deutscher Frauen als Spiegel für weibliche Lebenswelten in den Ostseeprovinzen des Russischen Reiches und in den Staaten Est- und Lettland, 1800-1941
INHALT: In dem zu untersuchenden Zeitraum traten soziale und politische Umwälzungen in den
drei Ostseeprovinzen krass hervor. In ihrer Folge verlor die deutschbaltische Bevölkerungsgruppe ihren über Jahrhunderte gefestigten sozialen, kulturellen, politischen und ökonomischen Status. Auch die deutschbaltische Frau blieb von diesen Veränderungen nicht unberührt. In der Untersuchung soll aufgezeigt werden, inwieweit sich die Lebenswelt für die Frau
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spürbar wandelte. Dabei werden einzelne Lebensstationen beleuchtet sowie messbare Faktoren wie Bildungs- und Arbeitsmarktzugang u.a. in die Betrachtung miteinbezogen. Die Arbeit
orientiert sich dabei weitestgehend an Fragen der Gender Studies, ohne mentalitätgeschichtliche Ansätze außer Betracht zu lassen. Die Quellenbasis stellen veröffentlichte und nicht veröffentlichte Autobiografien von deutschen Frauen dar. ZEITRAUM: 1800-1941 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostseeprovinzen des Russischen Reiches, Estland, Lettland
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Nordost-Institut - Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. an der Universität Hamburg (Conventstr. 1, 21335 Lüneburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 04131-40059-32, e-mail: a.wilhelmi@ikgn.de)
[252-F] Wolff, Kerstin, Dr.; Schibbe, Laura (Bearbeitung):
"Herrenmoral". Anna Pappritz und die abolitionistische Bewegung in Deutschland
INHALT: Versuch einer biographischen Rekonstruktion speziell zwischen dem Ersten Weltkrieg
und Nationalsozialismus. ZEITRAUM: 1861-1939
ART: gefördert BEGINN: 2006-07 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
INSTITUTION: Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung e.V. (Gottschalkstr. 57, 34127
Kassel)
KONTAKT: Wolff, Kerstin (Dr. Tel. 0561-989-3670, e-mail: wolff@addf-kassel.de)
Register
181
Hinweise zur Registerbenutzung
Sachregister
Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.
Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.
Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch
Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.
•
Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.
Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.
•
Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.
Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich
bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.
Personenregister
Aufgeführt sind
•
bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;
•
bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter
(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.
Institutionenregister
Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im
Register.
Sortierung
Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z.
Nummerierung
Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.
Personenregister
183
Personenregister
A
Abel, Thomas 138
Abele-Brehm, Andrea E. 133
Ahnert, Lieselotte 158
Allemann-Ghionda, Cristina 215
Althans, Birgit 228
Alvarez, Elvita 156
Amir-Moazami, Schirin 196, 197
Amrhein, Ludwig 142
Andresen, Sabine 143
Armbruster, Meinrad M. 179
Auth, Diana 53
B
Backes, Gertrud M. 142
Baer, Susanne 54
Baethge, Martin 108
Balke, Ellen 1
Ballmer-Cao, Thanh-Huyen 221
Baltes, Alexandra 55, 56
Balz, Eckart 181
Bank, Michaela 229
Batliwala, Srilatha 198
Bauer, Ingrid 230
Bauer, Quirin 75
Bauer, Thomas 144
Bäumer, Jürgen 55, 56
Baumgartner, Isidor 162
Bechdolf, Ute 145
Becker, Ruth 121
Becker-Schmidt, Regina 146
Beckett Weaver, Eric 199
Berendt, Ulrike 55, 56
Bereswill, Mechthild 57
Bergmann, Solveig 200
Bidwell-Steiner, Marlen 231
Biffl, Gudrun 201
Bilden, Helga 147
Birnbaum, Pierre 221
Bisogno, Enrico 30
Blossfeld, Hans-Peter 159
Bock, Gisela 232, 233
Bock, Stephanie 58
Bogner, Jessica 133
Bohne, Sabine 59
Bohnsack, Ralf 154
Bosch, Mineke 234
Brand, Ortrun 74
Brandt, S. 148
Braun, Christina von 16
Brettschneider, Jenny 103
Brück, Julia 172
Buchmayr, Maria 60
Budde, Jürgen 149
Buddeberg, Claus 138
Buddeberg-Fischer, Barbara 138
Budry, Maryelle 126
Bühler-Conrad, Elisabeth 77
Bührmann, Andrea D. 62, 127
Burkhardt, Anke 61
Busche, Susanne 62
Bußmann, Hadumod 150
C
Cacioppo, Britta 63
Cholotta, Katrin 104
Corley, Marva 105
Cornelißen, Waltraud 64
Croisier, Michel 126
D
Dackweiler, Regina-Maria 65, 151
Dann, Sabine 66
Dassow, Joachim 106
Dausien, Bettina 147, 202
Demandt, Ulrike 59
Derichs-Kunstmann, Karin 83
Dern, Susanne 67
Derungs, Kurt 47
Dhanraj, Deepa 198
Dienel, Christiane 110
Dietze, Gabriele 16
Di Giulio, Paola 178
Döhring, Kirsten 177
Dölling, Irene 171
Dow Magnus, Kathlee 2
Drobnic, Sonja 104
Dzewas, Imke 24
184
E
Ebberfeld, Ingelore 152
Ebeling, Smilla 3
Eckl, Stefan 68
Eifler, Christine 205
Elson, Diane 69
Engler, Steffani 153
Erbe, Birgit 70, 71
Eriksson, Tor 112
Eylert, Andreas 99
F
Feldmann-Wojtachnia, Eva 203
Festy, Patrick 30
Fischer, Ute Luise 107
Flick, Sabine 4
Focks, Petra 72
Forster, Edgar 5
Freitag, Namara 108
Freitag, Walburga 85
Frey, Michael 109
Frey, Regina 71
Frickel, Daniela 235
Frieburg, Carsten 56
Friedl, Herwig 38
Fritzsche, Bettina 154
Fromme, Johannes 169
Fuhr, Thomas 189, 214
Funder, Maria 6
G
Gebert, Annett 124
Geller, Alex 7
Gerhardt, Ute 204
Gerloff, Antje 110
Giannetti, Silvia 155
Gideon, Jasmine 69
Gieß-Stüber, Petra 68
Gilbert, Anne-Françoise 8, 156
Gille, Martina 157
Gippert, Wolfgang 236
Glagow-Schicha, Lisa 73
Glüer, Michael 158
Goeschel, Albrecht 182, 218
Göhlmann, Silja 144
Göttner-Abendroth, Heide 47
Gottwald, Markus 114
Graf, Julia 74
Grimm, Natalie 108
Personenregister
Gruber, Susanne 75
Grunau, Elisabeth 111
Gruner, Julien 126
Grunow, Daniela 159
Gupta, Nabanita Datta 112
Gwozdz, Wencke 160
H
Hacker, Hanna 9
Hagemann-White, Carol 59, 161
Hämmerle, Christa 230
Handschuh-Heiß, Stephanie 87
Hannover, Bettina 158
Hansen, Katrin 127
Hapke, Andrea 205
Hartmann, Jutta 10
Haschemi Yekani, Elahe 11
Haskova, Hana 208
Haslbeck, Barbara 162
Hastall, Matthias R. 172
Hauch, Gabriella 230
Haug, Frigga 12, 13, 14
Hauptmeyer, Katrin 59
Hausen, Karin 237
Hearn, Jeff 15
Heidenfelder, Tanja 55
Heinze, Anja 113
Helming, Elisabeth 76
Henninger, Annette 114
Henschel, Angelika 99
Hentschel, Anni 238
Hertrampf, Susanne 239
Hertz, Ellen 210
Herzer, Manfred 95
Heye, Corinna 77
Hill, Paul B. 120
Hiniker, Valerie 126
Hobeck, Dorothea 115
Hof, Renate 150
Höfling-Engels, Nicole 206
Hohloch, Friederike 66
Holland-Cunz, Barbara 28, 53
Holmgren, Linn E. 15
Horak, Roman 163
Hrzán, Daniela 16
Hummel, Diana 17
Hüning, Hasko 109
Husu, Lisa 89
Personenregister
I
Ichino, Andrea 116
J
Jabsen, Annika 159
Jenichen, Anne 207
Jones, Adam 246
Jünemann, Annette 78
Jungwirth, Helga 164
K
Kahl, Jennifer 165
Kahlert, Heike 18, 79
Kaiser, Astrid 166, 183
Kampshoff, Marita 167
Kanne, Astrid 59
Kapusta-Pofahl, Karen 208
Kaschuba, Gerrit 83
Kautonen, Teemu 136
Kay, Rosemarie 140
Kelle, Helga 168
Kirchmann, Andrea 66
Kirk, Susanne 169
Kirschbaum, Almut 109
Kish Bonnet, Simone 126
Klatzer, Elisabeth 70
Klein, Uta 81
Kleinau, Elke 236
Klement, Carmen 78
Klika, Dorle 170
Klinger, Judith 240
Klöppel, Ulrike 171
Knapp, Gudrun-Axeli 19, 20, 21
Knobloch-Westerwick, Silvia 172
Koblinger, Dagmar 82
Koch-Baumgarten, Sigrid 56
Kolarova, Marta 208
Kolbe, Angela 22
Kolip, Petra 206
Koller-Tejeiro, Yolanda M. 209
Kostova, Dora 30
Kotzeva, Tatyana 30
Krajinovic, Marta 28
Kraus, Jaroslav 30
Kraus, Vered 136
Krause, Thomas 83
Kreisky, Eva 173, 174
Kreutzer, Susanne 241
Kreyenfeld, Michaela 117
185
Krüger, Marlis 23
Krüger, Rolf 99
Krutzsch, Monika 175
Kuberka, Daniela 84
Kühl, Jutta 54
Kuhn, Peter 139
Kurz-Scherf, Ingrid 24, 74
L
Lächele, Carlos 83
Lange, Ralf 83
Lapniewska, Zofia 70
Lasch, Vera 85
Lauxen-Ulbrich, Maria 118
Lavanchy, Anne 210
Leemann, Regula Julia 190
Leeuwen-Turnovcová, Jirina van 211
Légaré, Jacques 30
Lehmann, Jasmin 176
Lehmer, Florian 119
Lehnert, Esther 177
Leicht, René 118, 136
Leicht-Scholten, Carmen 120
Lemish, Dafna 25
Lichtenecker, Ruperta 86
Lieb, Anja 24
Lien, Shih-cheng 121
Linder, Wolf 134
Lorey, Isabell 26
Ludvig, Alice 212
Lundt, Beate 242
Luy, Marc 178
M
Macha, Hildegard 75, 87
Markard, Nora 54
Marler, Joan 47
Marx Ferree, Myra 27
Matthies, Hildegard 58
Matthies Aila-Leena 179
May-Chahal, Corinne 180
Mayerhofer, Elisabeth 88
Mayrhofer, Monika 70
McClurg Mueller, Carol 27
Mehlmann, Sabine 28
Meier-Seethaler, Carola 47
Mellström, Ulf 29
Mesner, Maria 243
Messmer, Ruth 111
186
Metz-Göckel, Sigrid 89
Meulen Rodgers, Yana van der 227
Meuser, Michael 90
Meyer, Catharine Tamara 181
Meyer, Traute 213
Meyer-Eilers, Bernd 103
Michaelis, Beatrice 11
Michalek, Ruth 189, 214
Michalitsch, Gabriele 91
Miethe, Ingrid 244
Milwertz, Cecilia 224
Mingerzahn, Frauke 179
Mischau, Anina 176
Möller, Joachim 119
Möller, Sebastian 193
Monshausen, Antje 182
Moretti, Enrico 116
Mulack, Christa 47
Müller, Annette 215
Müller, Walter 135
Munzi, Tereza 30
N
Nacken, Karola 183
Nätkin, Ritva 122
Neumayr, Michaela 70
Neuß, Sonja 176
Neyer, Gerda 30
Neyer, Gerda R. 92
Nickel, Hildegard Maria 109
Niechoj, Torsten 31
Nikoleyczik, Katrin 111
Notz, Gisela 32
Nowak, Jörg 93
O
Oates-Indruchová, Libora 245
Oberle, Michelle 176
Ochoa Fernández, Esther 216
Oechsle, Mechthild 94
Oesterling, Carina 95
Oliveira, Patricia 217
Oppenheimer, Christina 96
Ostner, Ilona 97, 216
P
Pech, Detlef 184
Perardel, Yves 105
Petersen, Kerstin 176
Personenregister
Petri-Adiel, Esther 123
Pfau-Effinger, Birgit 124, 213
Pichlbauer, Michaela 70
Pirolt, Elfriede 98
Popova, Kalina 105
Poppenhusen, Margot 101
Prudel, Doriana 218
R
Racioppi, Filomena 30
Reimann, Katja 185
Reimer, David 125
Rendtorff, Barbara 143, 186
Reusch, Marie 24
Reymann, Christiane 33
Richter, Dirk 218
Richter, Nicole 211
Riegraf, Birgit 58
Rivellini, Giulia 30
Rödel, Malaika 34
Roller, Kathrin 246
Rosenberg, Lea 28
Rösgen, Anne 118
Rosner, Manuela 126
Rost, Harald 159
Roten, Fabienne Crettaz von 156
Rothe, Andrea 70, 82
Rudert, Katrin 127
Rupp, Marina 159
Rychtarikova, Jitka 30
S
Saikin, Magail 219
Salewski, Michael 242
Salmhofer, Gudrun 86
Sardei-Biermann, Sabine 157
Sauer, Birgit 35, 36
Saurer, Edith 247
Schäfer, Reinhilde 76
Schauer, Gabriele 98
Scheele, Alexandra 128
Scheepers, Rajah 241
Scheer, Uta 187
Schelhowe, Heidi 89
Schellenberg, Claudia 190
Schibbe, Laura 252
Schildmann, Ulrike 193
Schindler, Delia 79
Schinzel, Britta 111
Personenregister
Schippers, Nicole 59
Schirmer, Uta 188
Schmeink, Martina 127
Schmidt, Katharina 111
Schmidt, Ralph 129
Schmitt, Christof 99
Schmitz, Sigrid 3, 111
Schmoliner, Stephanie 248
Schnädelbach, Anna 249
Schnepf, Sylke Viola 130
Schnier, Victoria 83
Schönknecht, Gudrun 189
Schönpflug, Karin 37
Schöttelndreier, Aira 127
Schreiber, Marc 190
Schreier, Margrit 191
Schröder, Jette 125
Schröder, Nicole 38
Schroven, Anita 220
Schruijer, Sandra G. I. 131
Schultheis, Klaudia 189
Schulz, Florian 159
Schuster, Nina 39
Schwartz, Judith 40
Schweikart, Rudolf 132
Seel, Barbara 160
Senghaas-Knobloch, Eva 250
Setzwein, Monika 192
Sgier, Lea 221
Sieber, Anja 222
Sinning, Mathias 144
Sinyavskaya, Oksana 30
Sobiech, Gabriele 223
Sonntag, Ute 85
Spakowski, Nicola 224
Spielauer, Martin 30
Spitaler, Georg 173
Spree, Ulrike 129
Sprenger, Marcus 56
Spretnak, Charlene 47
Spura, Anke 114
Spurk, Daniel 133
Staack, Michael 123
Stadler, Helga 164
Stange, Waldemar 99
Steffen, Isabelle 134
Steinmetz, Markus 182, 218
Steinmetz, Stephanie 135
Steinrücke, Margareta 41
187
Strobel-Eisele, Gabriele 189
Strohmeyer, Robert 136
Struthmann, Sandra 75
Sturm, Gabriele 39
T
Tarasiewicz, Malgorzata 70
Terlinden, Ulla 42
Thiébaud, Julien 126
Thiemann, Susanne 240
Thon, Christine 43
Tigges, Anja 62
Timmermann, Heiner 242
Tonoyan, Vartuhi 136
Treibel, Annette 225
Tremel, Inken 193
Tullney, Marco 31
U
Uchronski, Mirjam 133
V
Vassilopoulou, Joana 56
Vetsch, Esther 138
Villa, Paula-Irene 44
Volmer, Rabea 182
Voss, Anja 101
W
Watson, John 136
Weckwert, Anja 45, 188
Wedl, Juliette 46
Weg, Marianne 100
Weinberger, Catherine 139
Werlhof, Claudia von 47, 48
Werner, Arndt 140
Wetterau, Karin 94
Wetterer, Angelika 49, 101
Wetterich, Jörg 68
Wichelhaus, Barbara 165
Wicker, Hans-Rudolf 222
Wilchins, Riki 50
Wilhelmi, Anja 251
Wilkending, Gisela 235
Wilser, Anja 194
Wimbauer, Christine 114
Winter, Reinhard 194
Wischermann, Ulla 45
Wisotzki, Simone 51
188
Wittmann, Werner W. 136
Wobbe, Theresa 52
Woerdeman, Dara L. 227
Wolf, Elke 113
Wolff, Kerstin 252
Wolter, Ilka 158
Wozonig, Karin S. 231
Wulf, Christoph 228
Y
Young, Brigitte 102
Yun, Myeong-Su 141
Z
Zakharov, Sergei 30
Zebisch, Johanna 70
Zehender, Leo 195
Zimmermann, Karin 58
Personenregister
Sachregister
189
Sachregister
A
Absolvent 125, 126
Abwanderung 110
abweichendes Verhalten 155
Abwertung 26
Adel 242
Adoleszenz 143, 149, 215, 217
Afrika 86, 220, 246
Afrika südlich der Sahara 86, 220, 246
AIDS 11
Akademiker 89, 133
Akademikerin 65, 111, 133
akademischer Mittelbau 176
Akteur 62, 90, 191
Alltag 41, 60, 153, 222
alte Bundesländer 97, 113, 117
Altenpflege 53, 195
Alter 152, 185, 195
alter Mensch 142, 185, 195
Altern 142, 152
Alterskrankheit 143
Altersstruktur 201
Amazonasgebiet 226
Amt 238
Anarchismus 208
Andenraum 210
Androzentrismus 42, 174
Angestellter 116
anglophones Afrika 220
Angst 237
Anreizsystem 201
Antidiskriminierungsgesetz 67
Antikapitalismus 13
Antike 195, 231
Arbeit 4, 74, 201, 227, 238
Arbeiterbewegung 13, 48, 250
Arbeitsanforderung 109
Arbeitsbedingungen 74, 88, 128, 209
Arbeitsbelastung 98
Arbeitskräfteangebot 201
Arbeitsmarktpolitik 31, 74, 128, 135
Arbeitsmigration 119
Arbeitsorganisation 109, 112, 114
Arbeitsplatz 106, 108, 121
Arbeitsplatzwechsel 119
Arbeitspolitik 109, 128
Arbeitsteilung 6, 24, 42, 60, 118, 135, 159,
160, 188, 212
Arbeitsverhalten 227
Arbeitsverhältnis 128
Arbeitswelt 128, 190
Arbeitszeit 98, 135, 160
Arbeitszeitflexibilität 109
Argentinien 219
Armut 32, 55, 195
Armutsbekämpfung 198
Arzt 138
Asien 30, 123, 198, 201, 224
Ausbildung 99
Ausländer 197
Ausländerfeindlichkeit 177
Auslandseinsatz 246
Australien 86
B
Bachelor 99
Baden-Württemberg 66, 68, 118, 189
Ballungsgebiet 182
Baltikum 15, 61, 251
Bankgewerbe 116
Bauer 234
Bayern 82, 104, 162, 189
Bedeutung 5
Berlin 71, 72, 83, 158
berufliche Integration 66, 126, 203
beruflicher Aufstieg 131
berufliche Selbständigkeit 136
berufliche Weiterbildung 83, 108
Berufsanfänger 126
Berufsaussicht 82, 124, 157
Berufseinmündung 126, 139
Berufserfahrung 99, 119, 139
Berufserfolg 126, 129, 133
Berufserwartung 126
Berufsfeld 19
Berufsmobilität 119
Berufsnachwuchs 111
Berufsorientierung 131
Berufstätigkeit 137
Berufsunterbrechung 139
190
Berufsverlauf 129, 131, 133, 138, 139
Berufswahl 72, 82, 190, 193
Berufswandel 129
Beschäftigtenstruktur 113
Beschäftigung 105, 126
Beschäftigungsbedingungen 106, 114, 209
Beschäftigungsentwicklung 201
Beschäftigungsförderung 106
Beschäftigungsform 136
Beschäftigungspolitik 31, 74, 92, 102
Betreuung 65, 117, 201, 227
Betrieb 109, 113
betriebliche Sozialpolitik 98
Betriebsgründung 104
Betriebsrat 113
Bevölkerung 30
Bevölkerungsentwicklung 17, 18, 53, 65,
128
Bevölkerungspolitik 17, 65, 97, 122, 128,
237
Bibel 231
Bilanzierung 75
bilaterale Beziehungen 224
Bildung 135, 158
Bildungsangebot 83
Bildungsarbeit 83
Bildungschance 24
Bildungsertrag 125
Bildungsniveau 216
Bildungspolitik 143, 193
Bildungsverlauf 158
Bildungsziel 148
Bindung 158
Binnenwanderung 119
Biographie 43, 170, 236, 251, 252
biographische Methode 43, 202
Biologie 3, 227
Biopolitik 231
Bologna-Prozess 62
Bosnien-Herzegowina 207, 222
Bourdieu, P. 41, 42, 153
Brasilien 217
Bremen 71, 104
Budget 71, 91
Bulgarien 30
Bundesland 71
Bundeswehr 123
Bündnis 90/ Die Grünen 97
Bürgerbeteiligung 68, 100
Sachregister
Bürgerkrieg 220
Bürgerrecht 197
bürgerschaftliches Engagement 100
Bürgertum 26
C
CDU 97
Chauvinismus 174, 199
Chemie 3, 227
Chile 210
China 224
Christentum 238, 246
Computer 164
Computerspiel 169
Coping-Verhalten 162, 184, 222
Cultural Studies Approach 145
D
Dänemark 112
Daten 30, 118
Datenaufbereitung 30
Datenbank 30
Datendokumentation 30
DDR 97, 171, 244
Dekonstruktivismus 7, 40, 46
Demobilisierung 220
Demographie 17
demographische Alterung 53
demographische Faktoren 17
demographische Lage 17, 18, 128
demographischer Übergang 17, 18, 128
Demokratisierung 24, 33, 79
Derrida, J. 50
Design 1
Deutscher 215, 225, 236, 251
deutscher Sprachraum 20, 62
Deutsches Kaiserreich 236
Deutsches Reich 228, 237, 252
deutschsprachige Schweiz 138
Deutschunterricht 211
Didaktik 83, 94, 183
Dienstleistung 209
Disziplin 223
Doing Gender 39, 151, 164, 181, 185
Drittes Reich 233
Dual Career Couple 114
E
Ehe 230
Sachregister
Ehepartner 114
Ehescheidung 182
Ehrenamt 101
Einfluss 117
Einkommen 88, 105
Einkommenseffekt 116, 119
Einkommensunterschied 31, 105
Einsamkeit 195
Einstellung 162, 175, 185, 227
Einwanderung 197, 229
Electronic Business 129
Elite 132
Eltern 190
Eltern-Kind-Beziehung 43
Elternurlaub 81
Empirie 146
Energie 106
Energiewirtschaft 106
Engels, F. 12
Entgrenzung 4, 38, 114
Entscheidungshilfe 72, 118
Entwicklungsland 9, 17, 86, 198, 207, 210,
217, 219, 220, 222, 224, 226, 246
Entwicklungspolitik 9
Entwicklungspsychologie 147
Erfahrung 229, 249
Erkenntnis 21
Erkenntnisinteresse 232
Erleben 169, 191, 206
Ernährung 153, 160, 192
erneuerbare Energie 106
Erster Weltkrieg 252
Erwachsener 142
Erwerbsarbeit 107
Erwerbsbeteiligung 108, 134, 201, 216
Erwerbstätiger
113, 116, 119, 121, 139,
201, 227
Erwerbstätigkeit 31, 114, 201, 216, 243
Erwerbsverhalten 201
Erzieher 99, 158
Erziehung 228
Erziehungswissenschaft 228
Essverhalten 192
Estland 15, 251
Ethik 34, 195
ethnische Gruppe 197, 226
ethnische Herkunft 20, 26, 215
ethnischer Konflikt 222
Ethnizität 20, 226
191
Ethnologie 150
Ethnomethodologie 46
EU 37, 61, 78, 81, 85, 86, 92, 135, 199
EU-Beitritt 85, 203
EU-Erweiterung 85, 102
EU-Politik 102
Europa 55, 61, 130, 136, 196, 200, 242
europäische Integration 102
Europäischer Gerichtshof 78
europäische Sozialpolitik 102
Europäisches Recht 78
Eurozentrismus 16
EU-Staat 62, 78
EU-Vertrag 102
Evaluation 87
evangelische Kirche 241, 246
Exegese 238
Exklusion 20
F
Fachhochschule 194
Fachrichtung 133
Fachwissen 99
Familie 136, 137, 159, 212, 231, 243
Familie-Beruf 4, 17, 65, 97, 98, 128, 131,
137, 140, 143, 157, 201, 216, 227
Familienarbeit 60, 203
Familiengröße 216
Familiengründung 65, 157
Familienpolitik
37, 65, 92, 93, 97, 128,
161, 201
Familienrecht 224
Familiensituation 133
Fan 154, 174
Farbiger 11
Fehlzeit 116
Fernsehen 25
Fernsehproduktion 25
Fernsehprogramm 25
Fernsehsendung 25
Fernsehserie 187
Festival 248
Feuerwehr 101
Film 150
Finanzmarkt 86
Finanzpolitik 86
Finnland 15, 89, 122, 200
Fitness 223
Flüchtlingspolitik 54
192
Folgekosten 59
Forschung 167, 224
Forschungsansatz 10, 18, 43, 52, 146, 161,
168, 184, 186, 202
Forschungsdefizit 18, 168
Forschungseinrichtung 28
Forschungsgegenstand
10, 18, 43, 146,
161, 168, 186, 202
Forschungsprojekt 61, 84
Forschungsstand 18, 35, 52, 56, 146, 150,
152, 168, 202, 232
Forschungsumsetzung 84
Foucault, M. 50
Frankreich 197, 221
Frauenbeauftragte 90
Frauenberuf 126, 135, 165, 241
Frauenbewegung
13, 14, 24, 27, 32, 43,
44, 45, 48, 57, 85, 90, 200, 229, 234,
239, 242, 243, 244, 247, 248, 250, 252
Frauenfeindlichkeit 204
Frauenförderung 30, 55, 70, 72, 85, 88, 89,
102, 104, 111, 132, 198, 221
Frauenorganisation 24, 203, 207, 208
Frauenpresse 249
Frauenrechtlerin 44, 252
Freizeitbeschäftigung 181
Fremdbild 26, 127, 223
Fremdheit 44, 226
Frieden 51, 205
Friedensbewegung 24, 205
Fruchtbarkeit 92, 117
frühe Neuzeit 242
Führung 40
Führungskraft 40, 131
Führungsposition 40, 103, 115
Führungsstil 40
Fundamentalismus 198
Fürsorge 4, 230, 250
Fußball 163, 173, 174, 181
G
Geburt 92
Geburtenentwicklung 17, 65, 92, 117
Geburtenfolge 92
Geburtenhäufigkeit 17, 92
Geburtenrückgang 17, 18, 65
Gehalt 105
Gemeindearbeit 238
Gemeindehaushalt 71
Sachregister
Gemeinschaft 246
Gender Mainstreaming 5, 15, 19, 24, 42,
54, 55, 56, 57, 58, 60, 68, 71, 73, 75,
76, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 86, 87,
88, 89, 90, 91, 99, 100, 102, 118, 151,
194, 220
Generation 10, 43, 147, 175, 212, 231
Generationenverhältnis 195
Generationenvertrag 231
generatives Verhalten 30, 43, 231
Genetik 34
Gentechnologie 34, 63
Geographie 38
Gerechtigkeit 25, 61
Gerontologie 195
Geschäftsführung 103
Geschichtswissenschaft 150, 230
Geschlechterpolitik 12, 17, 32, 35, 44, 57,
65, 71, 74, 78, 80, 85, 86, 87, 90, 91,
92, 93, 94, 97, 100, 102, 103, 122,
128, 130, 179, 200, 203, 207, 240
Geschlechterverteilung 80, 135, 178, 201
Gesellschaft
5, 14, 20, 38, 52, 134, 148,
175, 184, 186, 212
Gesellschaftskritik 18, 36, 41, 225
Gesellschaftspolitik 13, 24, 32, 48, 128
Gesellschaftstheorie 31, 146
Gesellschaftswissenschaft 18
Gesundheit 85, 178, 182, 185
gesundheitliche Folgen 59, 182
Gesundheitspersonal 59
Gesundheitspolitik 31, 98
Gesundheitsverhalten 178
Gesundheitsversorgung 59, 218
Gesundheitsvorsorge 98
Gesundheitswesen 206, 241
Gesundheitszirkel 98
Gesundheitszustand 218
Gewalt
24, 47, 51, 59, 81, 96, 177, 180,
224
Gewerkschaftspolitik 24
Glaubensfreiheit 197
Gleichberechtigung 24, 42, 61, 69, 80, 94,
100, 122, 183, 188, 200, 203, 204,
221, 234
Gleichheit 2, 46, 81, 188
Globalisierung 45, 48, 105, 174
Gramsci, A. 12
Großbritannien 15, 86, 167, 213, 227
Sachregister
Grundschule 158, 166, 189
Grundsicherung 32
Gruppendiskussion 189
Gymnasium 73
H
Habitus 8, 41, 153, 170
Hamburg 103, 104
Handbuch 150
Handlung 2
Handlungsfähigkeit 2, 10, 166
Handlungsorientierung 65
Handwerk 106
Hauptschule 225
Hausarbeit 160
Hausfrau 6
Haushaltsgröße 160
Haushaltspolitik 71, 86, 91
häusliche Gewalt 59, 224
Hegel, G. 96
Herrschaft 24, 35, 36, 42
Hessen 28, 95
Heuristik 168
Hexenverfolgung 242
Hilfeleistung 55
Hilfsorganisation 95
Historiker 242
historische Analyse 230
hoch Qualifizierter 216
Hochschule 19, 28, 62, 70, 75, 79, 87, 89,
111, 124, 125, 156, 176, 179, 193
Hochschullehrer 227
Hochschulpolitik 19
Homosexualität
11, 50, 185, 211, 219,
231, 237
I
Ideengeschichte 24
Identitätsbildung 10, 142, 220, 236
Ideologie 27
illegale Beschäftigung 209
Image 140
Implementation 62, 69, 76, 78, 194
Indien 198
indigene Völker 210
Indikatorensystem 74
Individualisierung 97, 147, 161, 175, 225
Industriestaat 17, 134
Informatik 111
193
Informationsberuf 129
Informationsstand 59
Infrastruktur 201
Ingenieurwissenschaft 8
Inklusion 20, 197
Innovationsfähigkeit 227
Institution 19, 28
Institutionalisierung 28, 62, 208
Institutionalismus 6
institutionelle Faktoren 113, 138, 176
Instrumentalisierung 198
Inszenierung 38, 192
Interaktion 49, 52, 114, 149, 189, 214
Interaktionsmuster 176
interdisziplinäre Forschung 28
interkultureller Vergleich 215
internationale Beziehungen 239
internationale Organisation 69, 207, 239
internationales Abkommen 69
internationales Recht 69
Internationalismus 45, 250
Internet 247
Intervention 207
Irland 15
Islam 196, 204
Israel 123
Italien 116, 218
IT-Beruf 108, 129
J
Japan 30, 201
Job Rotation 112
Judenverfolgung 233
Jugendarbeit 82, 179
Jugendhilfe 66, 76, 82, 151, 179
Jugendkultur 177, 248
Jugendlicher
72, 82, 145, 149, 157, 181,
215, 225
Jugendorganisation 95
Jugendpolitik 151
Jugendsoziologie 161, 168
Junge 148, 158, 166, 167, 179, 183, 189,
214
junger Erwachsener
110, 157, 215, 217,
248
K
Kanton 77
Kanton Genf 126
194
Kapitalismus 13, 14, 33, 48, 93, 147
Karriere 124, 129, 138
Kategorie 35, 52
katholische Kirche 203
Katholizismus 243
Ketzer 242
Kind 25, 65, 117, 180, 181, 201, 214, 227
Kinderarbeit 151
Kinderlosigkeit 65
Kinderwunsch 65
Kinderzahl 216
Kindheit 147, 168
Kino 211
Kirche 241
Kirchengemeinde 238
kirchliche Sozialarbeit 238, 241
Klassengesellschaft 93
Klassenlage 153
Kleidung 153
Klimakterium 206
Koedukation 73
kollektive Identität 229
Kolonialismus 226
Kolonialpolitik 226
Kolonie 226
Kommerzialisierung 174
Kommunalplanung 68
Kommunalpolitik 68
Kommunalverwaltung 58
Kommunikation 8, 58, 170, 247
Kommunikationsforschung 172
kommunikative Kompetenz 227
Kommunismus 203
Konservatismus 243
Konstrukt 212
Konstruktion 214
Konstruktivismus 46, 146, 212
Konzentrationslager 233
Körper 16, 26, 34, 63, 155, 185, 186, 187,
223, 224, 231
körperliche Entwicklung 217
Körperlichkeit 142, 185, 187
Körpersprache 223
Krankenhaus 241
Krankenpflege 241
Krankenschwester 241
Krankheit 116, 206
Kreuzzug 242
Krieg 96, 205
Sachregister
Kultur 38, 85, 88, 154, 156, 246
kulturelle Beziehungen 242
kulturelle Faktoren
8, 16, 152, 168, 173,
174, 206
kulturelle Identität 226
kulturelles Kapital 41
Kulturwandel 24, 165
Kunst 38, 88, 165, 226
Kunstgeschichte 150
L
Laizismus 197
Landbevölkerung 234
Lateinamerika 210, 217, 219, 226
Lebensalter 119
Lebensbedingungen 60, 74, 128, 178, 218
Lebenserwartung 218
lebenslanges Lernen 143
Lebenslauf 129
Lebensperspektive 41, 157
Lebensplanung 129, 157, 190
Lebensqualität 178
Lebenssituation 60, 110, 114, 178
Lebensstil 41, 153
Lebensweise 10, 159, 206
Lebenswelt 189, 251
Lehrbuch 211
Lehrer 83, 158, 190, 236, 242
Lehrerbildung 170
Lehrgang 83
Lehrpersonal 194
Lehrplan 94, 148
Leistungsdifferenzierung 167
Leistungsorientierung 107
Leistungsverhalten 158
Leitbild 129
Lernen 158
lernende Organisation 58
Lernprozess 158
Lesen 191
Leser 172
Leserforschung 172
Lettland 15, 251
Liberalisierung 102
Liebe 21, 230
Literatur 38, 226, 230, 231
Literaturgeschichte 230
Literaturkritik 235
Literaturwissenschaft 150
Sachregister
Lohn
81, 105, 109, 112, 113, 119, 139,
141
Lohnhöhe 105, 112, 119
Lohnpolitik 105, 109
Lohnunterschied 113, 116, 125, 139, 141,
201
lokale Faktoren 222
M
Macht 5, 35, 222
Machtsicherung 198
Mädchen 59, 72, 101, 148, 154, 158, 166,
167, 169, 179, 181, 190, 215, 217, 248
Magazin 172
Makroökonomie 102
Management 90, 228
Mann 5, 11, 15, 29, 42, 57, 94, 107, 113,
116, 119, 129, 139, 140, 142, 144,
156, 157, 159, 163, 170, 172, 173,
174, 177, 178, 182, 184, 185, 192,
193, 201, 210, 227, 238, 240
Männerberuf 101, 126, 135, 188
Männlichkeit
11, 15, 29, 35, 143, 147,
149, 163, 173, 174, 177, 179, 184,
185, 189, 192, 211, 214, 223
Marginalität 44, 208
Markt 109
Marktwirtschaft 37
Marx, K. 12
Marxismus 7, 12, 31
Massenmedien 150, 248
Master 99
Mathematik 3
Mathematikunterricht 148, 164
Matriarchat 47
Mediatisierung 111
Medien 174, 211
Medienberuf 129
Medienkompetenz 225
Medizin 132, 171, 224, 241
medizinische Faktoren 116, 206
Mehrebenenanalyse 30, 52
Menschenhandel 96, 209
Menschenrechte 16, 24, 54, 69, 204, 250
Mentoring 95, 120
Metapher 211
Metatheorie 146
Methodologie 43, 147
Migrant 102, 147, 225, 229
195
Migration 44, 225
Migrationspolitik 37
Militär 78, 123
militärischer Konflikt 205
Minderheit 197, 226
Minderjährigkeit 209
Mindesteinkommen 32
Mindestrente 32
Missbrauch 180
Misshandlung 16, 59, 180
Missionierung 246
Mitgliedschaft 95
Mittelalter 242
Mitteleuropa 30, 130
Mobilität 44
Modellversuch 83, 101
Modernisierung 49, 97, 241
Moral 246
Motivation 95, 110, 126, 127, 138
Multimedia 108
Multiplikator 72
Musik 145, 248
Musikunterricht 150
Muslim 196, 197
Mutter 43, 98, 139, 201, 216, 243
Mutterschaft 122
Mutterschutz 122
N
nachhaltige Entwicklung 231
Nachhaltigkeit 23
Nachkriegszeit 207, 241, 249
Nachrichten 172
Nachrichtenwerttheorie 172
Nahost 123
Nanotechnologie 124
Nation 236
nationale Identität 197, 236, 242
Nationalismus 199
Nationalsozialismus 233, 252
Natur 34
Naturwissenschaft
3, 23, 111, 124, 132,
156
naturwissenschaftlicher Beruf 72
naturwissenschaftlicher Unterricht 164
Neoliberalismus 13, 33, 37, 48, 79, 198
Netzwerk 85
neue Bundesländer 97, 117, 244
Neuzeit 242
196
New Economy 129
nichtstaatliche Organisation 100
Niederlande 108, 131, 209, 227, 234
Niedersachsen 166, 241
Niedriglohn 33
Nomade 44
Nordamerika 14, 16, 20, 23, 136, 139, 228,
229, 248
Nordrhein-Westfalen 71, 73
Nord-Süd-Beziehungen 9
Norm 15, 22, 67
Normalarbeitsverhältnis 31
Normativität 171
Normbildung 171
Norwegen 242
O
Obdachlosigkeit 55
Oberösterreich 60, 98
Objektivität 176
OECD 201
OECD-Staat 130
öffentlicher Haushalt 71, 86, 91
Öffentlichkeit 39, 249
Ökonomie 6, 37, 134
ökonomische Entwicklung 30
ökonomische Faktoren 134
ökonomischer Wandel 14
ökonomische Theorie 31
Ökonomisierung 57, 79
Online-Medien 172
Organisationen 49, 196
Organisationsentwicklung 87
Organisationskultur 103
Ostasien 30, 201, 224
Österreich
30, 60, 70, 86, 98, 163, 164,
201, 243
Osteuropa 30, 61, 130
Ostmitteleuropa 61
Ostseeraum 251
P
Pädagogik 150, 183, 186
pädagogischer Beruf 193
Paradigma 46
Parlament 221
Parteipolitik 97
Patriarchat 5, 33, 42, 47, 222, 245
Pazifischer Raum 86
Sachregister
PDS 33
Personal 89
Personalentwicklung 83
Personalpolitik 113
personenbezogene Dienstleistung 55
Persönlichkeit 138, 154
Persönlichkeitsentwicklung 184
Persönlichkeitsmerkmal 131
Pfadanalyse 160
Pflegebedürftigkeit 143
Pflegeperson 53
Pflegewissenschaft 195
Philosophie 96, 150, 195
Physik 3
Physikunterricht 164
physiologische Faktoren 116
Planungskonzeption 68
Pluralismus 175
Polen 70, 78, 203
Politik 81, 134, 186, 221, 248
Politikumsetzung 73
Politikwissenschaft 24, 35, 150
politische Agenda 97
politische Aktivität 198
politische Bewegung 247
politische Entwicklung 30
politische Faktoren 15, 134, 248
politische Kultur 198, 203
politische Linke 13, 33, 48
politische Macht 221
politische Ökonomie 31
politischer Einfluss 208
politischer Wandel 14, 251
politisches Programm 30, 88, 97
politisches Verhalten 15
Popkultur 187
Popmusik 145
postkommunistische Gesellschaft 78
Postmoderne 50, 155
postsozialistisches Land 15, 30, 61, 70, 78,
199, 203, 205, 207, 208, 211, 222,
231, 234, 245, 251
Prävention 55
Presse 211
Privathaushalt 121, 160
Produktion 12
Produktionsverhältnisse 12, 14
Produktivität 227
Sachregister
Professionalisierung 19, 49, 90, 136, 208,
241
Projektgruppe 112
Projektmanagement 84
Projektplanung 84
Prophylaxe 182
Prostitution 209, 219, 242, 252
Protest 48
Protestantismus 241
Protestbewegung 33
psychische Belastung 98
psychische Faktoren 131, 133, 140
Psychoanalyse 161, 186
Psychologie 171
psychosoziale Faktoren 98
Publikation 227
Q
Qualifikationsniveau 119, 139
Qualifikationsstruktur 113
qualitative Methode 43
R
Radikalismus 199
Rahmenbedingung 66, 136
Rasse 20, 26, 226, 231
Rassismus 16, 26
Rauchen 144
Raum 38, 42
Raumwirksamkeit 38
Realität 169
Realitätsbezug 103
Recht 22, 81, 204
rechtliche Faktoren 22, 67
Rechtsordnung 22
Rechtsradikalismus 177
Rechtsstellung 209
Rechtswissenschaft 150
Region 210
regionale Entwicklung 60, 110
regionale Mobilität 119, 121
regionaler Unterschied 77, 182, 218
Rehabilitation 193
Reintegration 222
Religion 162, 175
Religionsgemeinschaft 241
Religionsgeschichte 238
religiöse Faktoren 196
Religiosität 162
197
Rente 213
Rentenversicherung 31, 37, 213
Repräsentativität 115
Reproduktion 34, 214
Reproduktionsmedizin 34, 63, 231
Republik Südafrika 86, 246
Rezeption 145
Rezipientenforschung 172
Rheinland-Pfalz 95
Risikoverhalten 147
Ritual 229
Rollenbild 143, 149, 188, 245
Rollenverständnis 31
Roman 37
Rückwanderung 110
Russe 225
Russland 30, 205, 231, 251
S
Saarland 95
Sachsen 132, 189
Sachsen-Anhalt 71, 104, 110
Säkularisierung 197
Schamanismus 11
Schienenverkehr 109
Schlüsselqualifikation 227
Schriftsteller 235
Schule 73, 143, 149
Schüler 149
schulische Sozialisation 166
Schulleistung 167
Schulleitung 115
Schulpolitik 73
Schulwesen 148, 167
Schweden 15, 29, 209
Schweiz
8, 77, 86, 126, 134, 138, 155,
156, 163, 190, 221
Science Fiction 187, 231
Segregation 88, 135, 156
sekundäre Sozialisation 165
Sekundarstufe II 126
Selbständiger 104
Selbständigkeit 104
Selbstbestimmung 2
Selbstbild 127, 140, 184, 188, 197, 223
Selbstdarstellung 170
Selbstverständnis 95, 152, 241
Sexualforschung 152
198
Sexualität 3, 10, 11, 24, 26, 50, 147, 152,
171, 187, 195, 209, 215, 219, 230, 231
Sexualverhalten 152, 215
sexuelle Belästigung 24
sexueller Missbrauch 59, 162, 180
Sierra Leone 220
Sinn 107
Skandinavien 200
Soldat 123, 224
Solidarität 246
Sonderpädagogik 193
Souveränität 5
Sozialarbeit 72, 99, 179, 228
Sozialberatung 55
Sozialdemokratie 243
soziale Anerkennung 96, 114
soziale Bewegung 14, 27, 234, 244, 247,
248, 252
soziale Beziehungen 4, 21, 149, 158, 210
soziale Dienste 55
soziale Differenzierung 41, 212
soziale Einrichtung 82
soziale Entwicklung 30
soziale Erwünschtheit 22
soziale Faktoren 17, 22, 134, 140, 252
soziale Institution 52
soziale Integration 166, 197, 222, 229
soziale Klasse 20, 41
soziale Konstruktion
3, 25, 34, 38, 46,
145, 149, 184, 189, 192, 217, 223
soziale Lage 249
soziale Norm 22, 152
soziale Partizipation 203
soziale Position 5, 15, 161
sozialer Raum 39, 41, 42, 153
sozialer Status 198
soziale Schließung 176
soziale Sicherung 32, 114, 209
soziales Netzwerk 222, 247
soziales Verhalten 41
soziale Ungleichheit 20, 32, 69, 81, 102,
153, 212
soziale Wahrnehmung 20, 52
soziale Wirklichkeit 186
Sozialforschung 43
Sozialisationsbedingung 147
Sozialisationsforschung 10, 146, 147, 161,
168, 186, 202
Sozialismus 244
Sachregister
Sozialkapital 41, 222
Sozialpädagogik 99, 228
Sozialpolitik 30, 32, 65, 81, 92, 97, 128,
161
Sozialrecht 67
Sozialstruktur 20, 35, 41, 52
Sozialtechnologie 171
Sozialversicherungspflicht 209
Sozialwissenschaft 94
soziokulturelle Entwicklung 210
Soziologie 52, 150, 186
soziologische Theorie 41, 52
sozioökonomische Lage 17
Spanien 108, 216
SPD 97
Spiel 169
Spiritualität 246
Sport 163, 173, 174, 181
Sportpolitik 68
Sprache 150
Staat 200, 207
staatliche Lenkung 252
Staatsangehörigkeit 197
Staatsräson 237
Staatssozialismus 244, 245
Stadt 71
Stadt-Land-Beziehung 77
Standortfaktoren 121
statistische Analyse 30
Stellung im Beruf 113
Sterblichkeit 178
Stereotyp 25, 131, 143, 164, 166, 183, 223
Steuerpolitik 201
Stigmatisierung 155
Stimmrecht 234
Student 153, 170
Studienanfänger 156
Studienfach 153, 156, 170, 194
Studiengang 99, 193
Studienwahl 8, 72, 156
Subjekt 2, 41, 202
Subjektivität 10, 21, 44, 176
Subkultur 11, 39, 177, 248
Sucht 184
Südamerika 210, 217, 219, 226
Südasien 198
Süddeutschland 162
südliches Afrika 86, 246
Sachregister
T
Tanz 219
Tarifvertrag 113
Teamarbeit 112
Technik 8, 132, 156
Technikgenese 1
technische Bildung 72
technische Hilfe 95
Technische Hochschule 8
technischer Beruf 72
Teilzeitarbeit 24, 81, 134, 201
Telekommunikation 108
tertiärer Sektor 201
Text 191
Textilberuf 165
Theater 226
Theaterwissenschaft 150
Theologie 150
Theoriebildung 146, 147, 167, 202
Theorie-Praxis 49
Tochter 43, 190
Tod 195
Tradition 196
traditionelle Kultur 130, 210
Training 194
transnationale Beziehungen 196
Transsexualität 22, 39, 50, 155
Trinkverhalten 192
Tschechische Republik 78, 208, 211, 245
Tschechoslowakei 245
Tschetschenien 205
Türke 215, 225
U
Überwachung 252
UdSSR-Nachfolgestaat
15, 30, 61, 205,
231, 251
Ungarn 199, 234
Ungleichheit 57, 105, 114, 120, 176
UNO 69
Unterdrückung 7
Unternehmen 103
Unternehmensberatung 104
Unternehmensgröße 113, 119
Unternehmensgründung
104, 127, 136,
140
Unternehmenspolitik 113
Unternehmer 127, 136
199
USA
14, 16, 20, 23, 136, 139, 228, 229,
248
Utopie 37
V
Verbot 209
Verfassung 78
Vergewaltigung 96
Verhaltensmuster 206
Vertrauen 49
Verwandtschaft 212, 231
Video-Clip 145
Visualisierung 223
visuelle Wahrnehmung 170
Volk 26
Völkermord 233
Vorbild 31
Vorschule 158
W
Wahlrecht 234
Weiterbildung 83, 99
Werbung 95, 211
Wert 130
Wertorientierung 60, 114, 130, 131, 162,
206
Wertsystem 130
Wertwandel 103, 130
Westafrika 220
Widerstand 7, 21, 48, 230, 243
Wirtschaftsförderung 104
Wirtschaftsforschung 31
Wirtschaftspolitik 102
Wirtschaftsreform 198
Wirtschaftssoziologie 6, 31
Wirtschaftswissenschaft 6
Wirtschaftszweig 129, 135, 141
Wissen 34, 49, 58, 90
Wissenschaft 19, 28, 36, 70, 120, 132
Wissenschaftler 61, 89, 124, 227, 250
wissenschaftliche Begleitung 87
wissenschaftliche Beratung 68
Wissenschaftlichkeit 47
Wissenschaftsbetrieb 47
Wissenschaftsdisziplin 8, 120, 176, 228
Wissenschaftsgeschichte 232
Wissenschaftspolitik 47
Wissenschaftstheorie 3
Wissensgesellschaft 36
200
Wissensmanagement 87
Witwe 249
Wohlbefinden 138
Wohlfahrtsstaat 32, 65, 122, 213
Wohnortwahl 121
Wohnungsvermittlung 55
Wohnverhältnisse 153
Work-life-balance 4
Z
Zeitaufwand 160
Zeitschrift 172
Zivilgesellschaft 100
Zivilverteidigung 242
Zukunftsperspektive 110
Zuschauer 163
Zwang 209
Zweiter Weltkrieg 249
16. Jahrhundert 226
17. Jahrhundert 226
18. Jahrhundert 24, 226
19. Jahrhundert 24, 219, 226, 229, 234, 247,
251
20. Jahrhundert 24, 165, 219, 226, 237, 239,
241, 243, 246, 247, 251, 252
Sachregister
Institutionenregister
201
Institutionenregister
Arbeitskreis Deutscher Bildungsstätten e.V. 83
Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben 83
Canton de Genève Département de l'instruction publique -DIP- Office pour l'orientation, la formation professionnelle et continue -OFPC- 126
Deutscher Volkshochschul-Verband e.V. 83
Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie 196
Fachhochschule Gelsenkirchen Abt. Bocholt, FB Wirtschaft 127
Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum 83
Frauenakademie München e.V. -FAM- 70, 82
Freie Universität Berlin, FB Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften, Institut für Soziologie der
Erziehung WE 03 Arbeitsbereich 01 Sozialisationsforschung, Interaktions- und Organisationsanalyse pädagogischer Prozesse 154
Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung 228
Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Geschlechterforschung in
der Erziehungswissenschaft 177
Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Schulpädagogik, Schulund Unterrichtsforschung 158
Freie Universität Berlin, FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, Friedrich-Meinecke-Institut
Abt. Neuere Geschichte 232, 233
Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich 56
Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen 109
Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus
Benjamin Franklin -CBF-, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Geschichte der Medizin 171
GeFam Gesellschaft für Familienforschung e.V.
110
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Soziale Arbeit und Pflege, Studiengang Soziale Arbeit 209
202
Institutionenregister
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fak. Wirtschaft und Public Management,
Studiendepartement Wirtschaft 103
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialadministration 132
Hochschule Magdeburg-Stendal, FB Sozial- und Gesundheitswesen, Europa-Institut für Angewandte Sozial-, Human- und Gesundheitswissenschaften 110
HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Universität HalleWittenberg 61
Humboldt-Universität Berlin, Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie" 16
Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften Kulturwissenschaftliches Seminar 16
Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse 109
Humboldt-Universität Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien 16
Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- 66
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 114
Institut National d'Études Démographiques 30
International University Bremen -IUB-, School of Humanities and Social Sciences, Professorship
of Empirical Methods in the Humanities and Social Sciences 191
Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin 72
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt 214
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät, Fachgebiet
Pädagogik Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik 189
Life e.V. - Frauen Entwickeln Ökotechnik 72
Max-Planck-Institut für demografische Forschung 30, 117
Nordost-Institut - Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. an der
Universität Hamburg 251
Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft I 189
Pädagogische Hochschule Freiburg, Fak. I, Institut für Erziehungswissenschaft II Abt. Erwachsenenbildung, Weiterbildung 189, 214
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. I Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften,
Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik 189, 214
Pädagogische Hochschule Zürich, Departement Forschung und Entwicklung 190
Praxis für sozialwissenschaftliche Organisationsberatung 83
SOWIT - Sozialwissenschaftliches Institut GbR 194
Sozialwissenschaftliches Institut München -SIM- 70
Institutionenregister
203
Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 108
Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- 159
Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung e.V. 252
Studiengruppe für Sozialforschung e.V. 182, 218
Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehr- und
Forschungsgebiet Soziologie, insb. Methoden der empirischen Sozialforschung 120
Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauenund Geschlechterforschung 237
Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. -tifs- 83
Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik
mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung 75
Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I
159
Universität Bern, Interdiesziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung 8
Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Abt. Gesundheitsforschung 138
Universität Bern, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Sozialanthropologie 222
Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft 134
Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -IFF176
Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und
Pflegeforschung 206
Universität Bremen, Zentrum für feministische Studien -ZFS- 205, 207
Universität der Bundeswehr München, Fak. für Sozialwissenschaften, Institut für Internationale
Politik, Sicherheitspolitik und Völkerrecht 123
Universität Dortmund, Fak. 13 Rehabilitationswissenschaften, Lehrgebiet Frauenforschung in
Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung 193
Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie 39
Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Professur für Frauenforschung 62, 127
Universität Dortmund, Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt Dynamik der Geschlechterkonstellationen 89, 101, 121
Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie
Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie 107
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt 55, 56, 137
204
Institutionenregister
Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Abt. Erziehungswissenschaften Arbeitsgruppe Schulpädagogik 73, 167
Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik I
115
Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Psychologie I Lehrstuhl
Sozialpsychologie 133
Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät 01, Institut für Soziologie 114
Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum
Gesellschaftswissenschaften 217
Universität Freiburg, Institut für Informatik und Gesellschaft -IIG- Abt. Modellbildung und soziale
Folgen 111
Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Frauenforschung 28, 53
Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells"
216
Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung 104
Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse 124
Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach
Soziologie Lehrgebiet Kultursoziologie, Gesellschafts- und Kulturhistorische Frauen- und
Geschlechterforschung 241
Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Haushalts- und
Konsumökonomik FG Haushalts- und Konsumökonomik sowie Genderökonomik 160
Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Soziale Gerontologie 142
Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" 4, 22, 34, 67, 185, 187, 229, 249
Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Deutsche Sprache und ihre
Didaktik Arbeitsstelle für Leseforschung und Kinder- und Jugendmedien -ALEKI- 235
Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik Abt. für Allgemeine Pädagogik 236
Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Arbeitsbereich Heilpädagogische Psychologie 158
Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl für Heilpädagogische Kunsterziehung, Kunsttherapie 165
Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Pädagogisches Seminar Professur Allgemeine
Pädagogik, insb. international vergleichende und interkulturelle Erziehungswissenschaft
215
Institutionenregister
205
Universität Leipzig, Fak. für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, Institut für Afrikanistik 246
Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Studiengang Sozialarbeit, Sozialpädagogik 99
Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung unter
Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung 169
Universität Mainz, Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung 95
Universität Mannheim, Institut für Mittelstandsforschung -ifm-
118, 136
Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration 135
Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft GendA - Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie, Geschlecht 74
Universität Oldenburg, Fak. 01 Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Institut für Pädagogik
Arbeitsgruppe Sachunterricht 166
Universität Oldenburg, FB 01 Pädagogik 183
Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Politikwissenschaft 59
Universität Passau, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre
und Caritaswissenschaften 162
Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Frauenforschung, Soziologie der Geschlechterverhältnisse 171
Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Pädagogik Lehrstuhl Allgemeine Pädagogik 170
Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Schulpädagogik 148
Universität Wuppertal, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Fach Sportwissenschaft Arbeitsbereich Sportpädagogik 181
Universität Würzburg, Graduiertenkolleg 278 "Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" 175, 238
Universität Zürich, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut 77
Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Psychiatrische Poliklinik Abt. Psychosoziale Medizin
138
Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Département de science politique 221
Université de Neuchâtel, Faculté des lettres et sciences humaines, Institut d'Ethnologie 210
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft 83
Wirtschaftsuniversität Wien 70
206
Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk -ZWH- 106
Zentrum Frau in Beruf und Technik 84
Institutionenregister
ANHANG
Hinweise
209
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur
Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen
Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit
einem Standortvermerk versehen.
Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr
Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur
der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.
Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen
die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über
das Bibliothekenleitsystem.
Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.
Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt
werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax
oder elektronisch erfolgen.
Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen
Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per
Fax möglich.
Zur Benutzung der Forschungsnachweise
Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.
Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung
oder an den/die Wissenschaftler(in).
Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.
Informations- und Dienstleistungsangebot des
Informationszentrums Sozialwissenschaften
Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.
Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren
nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:
• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und
Literaturhinweisen (SOLIS)
• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit
• Informationstransfer von und nach Osteuropa
• Informationsdienste zu ausgewählten Themen
• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung
• Internet-Service
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der
Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.
Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in
Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung
unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft
und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.
Die Datenbanken FORIS und SOLIS
FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)
Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der
letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.
Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der
am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung,
Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.
Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen
Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die
Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-
DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter
IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)
Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.
Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur
(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie
weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen.
Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise
Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000
Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue
Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere
Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung
in Frankfurt/Main.
Zugang zu den Datenbanken
Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende
Hosts zugänglich:
STN International
The Scientific & Technical
Information Network
Postfach 24 65
76012 Karlsruhe
Deutschland
Tel.:+49 (0)7247-80 85 55
www.stn-international.de
GBI
Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH
Postfach 81 03 60
81903 München
Deutschland
Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0
www.gbi.de/_de
An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der
Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für
das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei
zugänglich.
infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des
Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services
Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences
Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und
in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de).
Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre
für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine
Aufnahme in FORIS mitzuteilen.
Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken
Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.
Auftragsrecherchen
In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen
und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.
Informationstransfer von und nach Osteuropa
Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.
Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem
Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in
englischer Sprache erscheint.
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung
bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM
bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen.
soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:
•
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Allgemeine Soziologie
Berufssoziologie
Bevölkerungsforschung
Bildungsforschung
Familienforschung
Frauen- und Geschlechterforschung
Freizeit - Sport - Tourismus
Gesellschaftlicher Wandel in den
neuen Bundesländern
Gesundheitsforschung
Industrie- und Betriebssoziologie
Internationale Beziehungen +
Friedens- und Konfliktforschung
Jugendforschung
Kommunikationswissenschaft:
Massenkommunikation - Medien Sprache
• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie
• Kultursoziologie + Kunstsoziologie
• Methoden und Instrumente der
Sozialwissenschaften
• Migration und ethnische Minderheiten
• Organisations- und Verwaltungsforschung
• Osteuropaforschung
• Politische Soziologie
• Religionsforschung
• Soziale Probleme
• Sozialpolitik
• Sozialpsychologie
• Stadt- und Regionalforschung
• Umweltforschung
• Wissenschafts- und Technikforschung
sowiNet - Aktuelle Themen im Internet
Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf
Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,
Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden
unter www.gesis.org/Information/sowiNet.
Forschungsübersichten
Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.
Internet-Service
Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.)
IZ
(Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)
ZA
(Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und
ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)
bieten unter
www.gesis.org
gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu
Informations- und Datenbeständen.
Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang
zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer
Datenbanken und Informationssammlungen:
• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben
zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den
Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),
Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich).
Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).
• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet
Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch
weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt
(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).
• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in
einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig
für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen
sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller
ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format
abgerufen werden.
Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in
alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt
über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.
Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:
• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu
Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie
• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,
Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und
zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.
Elektronischer Service des IZ
Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet
sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version
bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über
listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname
Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.
Für den Newsletter gilt:
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Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:
www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm
GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.
Informationszentrum
Sozialwissenschaften
Abteilung Informationstransfer
Lennéstraße 30
in der GESIS-Servicestelle Osteuropa
53113 Bonn
Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin
Deutschland
Deutschland
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Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0
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Fax:+49 (0)30-23 36 11-310
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