Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid

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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
soFid - Sozialwissenschaftlicher
Fachinformationsdienst
01/2007
Sozialpolitik
GESIS-IZ Bonn 2007
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
soFid
Sozialpolitik
Band 2007/1
bearbeitet von
Hermann Schock
Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2007
ISSN:
Herausgeber:
bearbeitet von:
Programmierung:
Druck u. Vertrieb:
0938-6076
Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft
Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn
Hermann Schock
Udo Riege, Siegfried Schomisch
Informationszentrum Sozialwissenschaften
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0
Printed in Germany
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den
Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher
Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
© 2007 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere
ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch
auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
Vorwort .............................................................................................................................................7
Sachgebiete
1
Allgemeine Sozialpolitik, methodologische und wissenschafts-theoretische Themen .......11
2
Kommunale Sozialpolitik....................................................................................................64
3
Gestaltung der Arbeitswelt I................................................................................................84
4
Gestaltung der Arbeitswelt II: neue Technologien............................................................145
5
Soziale Sicherung..............................................................................................................152
6
Arbeitsmarktpolitik ...........................................................................................................196
7
Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien und Jugendlichen ...............................269
8
Gesundheitspolitik.............................................................................................................302
9
Weitere Interventionsbereiche wie Einkommensverteilung und Wohnungswesen...........341
10
Verbände und die Organisation sozialpolitischer Maßnahmen .........................................345
11
Sozialpolitik in der Europäischen Union...........................................................................362
12
Sozialpolitik Österreichs ...................................................................................................429
13
Sozialpolitik der Schweiz..................................................................................................438
14
Sozialpolitiken ostmittel- und osteuropäischer Staaten.....................................................472
15
International vergleichende Sozialpolitik und Sozialpolitik
außereuropäischer Staaten.................................................................................................482
Register
Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................521
Personenregister ............................................................................................................................523
Sachregister...................................................................................................................................539
Institutionenregister.......................................................................................................................573
Anhang
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................583
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................583
soFid Sozialpolitik 2007/1
Vorwort
7
Vorwort zum soFid „Sozialpolitik“
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen
Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl
spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.
Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften).
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie
hier den vollständigen Text des Dokuments.
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur
Verfügung.
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.
***
Zur Bestimmung von „Sozialpolitik“ ist auf die Gliederung zu verweisen, zu deren Verständnis
einige ergänzende Stichworte weiter unten beitragen können. Gleichermaßen dokumentiert sind in
diesem soFid Themen der sozialpolitischen Theoriebildung im Kontext sozialwissenschaftlicher
Grundlagenforschung wie auch Themen der sozialpolitischen Praxis. Dabei variieren die Betrachtungsebenen vom Makro- bis zum Mikrobereich. Die Dokumentenauswahl ist im Übergangsbereich zu den Fragestellungen des sozialpolitischen Handlungsbedarfs etwas unscharf. Letztere sind
in den beiden breit angelegten Datenbanken besonders ergiebig recherchierbar. Historische und
entwicklungspolitische Themen bleiben weitgehend unberücksichtigt. Insofern ist der Scope auf
die sozialpolitische Gestaltung der Industriestaaten begrenzt.
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Vorwort
Forschung zur Verbesserung der Lebensbedingungen alter oder behinderter Menschen wird im
soFid „Soziale Probleme“ referiert. Auf die Populationen Eingewanderter und Minderheiten gerichtete Sozialpolitik ist im Dienst „ Migration und ethnische Minderheiten“ enthalten.
Erläuterungen zu den Gliederungspunkten:
Der „allgemeinen Sozialpolitik, den methodologischen und wissenschaftstheoretischen Themen“ ist das erste Kapitel gewidmet. Ihm auch zugeordnet sind übergreifende Fragestellungen
(d.h. Titel, die in mehr als einem Kapitel abzubilden wären) und die Geschichte der Disziplin.
Die „kommunale Sozialpolitik“ ist in einem eigenen Kapitel zusammengefasst. Im einzelnen
handelt es sich um die auf kommunaler Ebene stattfindende Sozialplanung, Gesundheitspolitik,
Alten- und Jugendpolitik, Beschäftigungs-/Arbeitsmarktpolitik und Wohnungspolitik.
Die Themen zur „Gestaltung der Arbeitswelt“ sind in zwei Kapitel aufgeteilt. Im ersten sind
Politiken zusammengefasst, die auf die Beeinflussung von Arbeitszeit, Arbeitssicherheit, betrieblichem Sozial- und Gesundheitswesen, Partizipation und Mitbestimmung, Tarifwesen und Löhnen
etc. angelegt sind. Im Fortsetzungskapitel sind alle den neuen Technologien zuzuschreibenden
Herausforderungen an die Politik und ihre Mittel insbesondere in den Kontexten der Qualifizierung, der Mitbestimmung, der Rationalisierung und Sozialplanung thematisch eingeordnet.
Das Kapitel zur „sozialen Sicherung“ spannt den Bogen von den Versicherungsarten Alter,
Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit, Berufs- und Erwerbsunfähigkeit bis hin zu den vielfältigen
Versorgungsleistungen nicht nur staatlicher Institutionen.
Der Zweig der „Arbeitsmarktpolitik“ schließt sich mit dem nächsten Kapitel an, das die regionale Arbeitsmarktpolitik integriert. Zur lokalen Arbeitsmarktpolitik sei auf das Kapitel „kommunale
Sozialpolitik“ verwiesen.
Heterogene Maßnahmenbereiche umfasst das Kapitel über die „Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien und Jugendlichen.“ Das Kapitel erstreckt sich auch auf die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf, weiterhin auf Sozialplanung und Jugendhilfe.
Im Kapitel zur „Gesundheitspolitik“ geht es um die (Aus-) Gestaltung des Gesundheitswesens
und insbesondere seiner Dienste, weiterhin um die Strategien von Prävention, Diagnose und Behandlung sowie der medizinischen Rehabilitation, und nicht zuletzt um die Beeinflussung des
gesundheitlichen Verhaltens. Siehe dazu auch den soFid „Gesundheitsforschung“.
Das Kapitel „Weitere Interventionsbereiche wie Einkommensverteilung und Wohnungswesen“ vereint Teilpolitiken und Themen, die eigene Kapitel rein quantitativ nicht begründen können.
Das Kapitel „Verbände und Organisation sozialpolitischer Maßnahmen“ schließt die sozialpolitischen Aspekte der Selbsthilfe und der ehrenamtlichen Tätigkeit, die Fragen bzgl. der Trägerschaften von Maßnahmen, der Organisation sozialpolitisch aktiver Vereine und Verbände sowie
deren Sozialmarketing ein.
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Vorwort
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Alle auf die EU ausgerichteten sozialpolitischen Themen sind im Kapitel „Sozialpolitik in der
Europäischen Union“ zusammengefasst. Das sind insbesondere Fragen, die eine auf EUIntegration ausgerichtete vergleichende Sozialpolitik zu prüfen hat, das sind Rechtsangleichungen
und Konstituierung einer Sozialcharta, weiterhin sind es die Beziehungen zwischen nationaler und
europäischer Sozialpolitik sowie die Umsetzungen der Sozialpolitik in nationale Politik, und letztlich sind es die Integrationsfolgen, die z.B. aus der Binnenmarktordnung resultieren. Auch zugeordnet sind hier außerhalb der Integrationsaufgaben stehende Themen nationaler Sozialpolitiken
derjenigen EU-Mitgliedsstaaten, für die keine eigenen Kapitel eingerichtet sind. Jedoch befinden
sich die Arbeiten zu den sozialpolitischen Entwicklungen der neuen EU-Mitglieder noch im Kapitel „Sozialpolitiken ostmittel- und osteuropäischer Staaten“
Die drei nachfolgenden Kapitel enthalten ohne weitergehende Untergliederung die Sozialpolitiken
Österreichs, der Schweiz und der ostmittel- und osteuropäischen Staaten (vorläufig noch die
neuen EU-Mitgliedsstaaten einschließend).
Ins letzte Kapitel zur „International vergleichenden Sozialpolitik und Sozialpolitik außereuropäischer Staaten" sind auch Themen zu den von z.B. UNESCO oder ILO betriebenen supranationalen Politiken integriert.
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1 Allgemeine Sozialpolitik
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1 Allgemeine Sozialpolitik, methodologische und wissenschaftstheoretische Themen
[1-L] Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik (Urheber):
Memorandum 2006: mehr Beschäftigung braucht eine andere Verteilung, (Neue kleine Bibliothek, 112), Köln: PapyRossa Verl.-Ges. 2006, 300 S., ISBN: 3-89438-343-7 (Standort: UB
Bonn(5)-2006/4786)
INHALT: Auf der Basis eines keynesianischen Theorieansatzes betont die "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftstheorie" die Notwendigkeit staatlicher Interventionen in den nicht krisenfreien Marktmechanismus. Am Beispiel der skandinavischen Länder wird deutlich gemacht,
dass der Wohlfahrtsstaat keine Utopie sein muss. Das Memorandum 2006 fordert eine gute
Bildung für alle und plädiert für eine nachhaltige Finanzpolitik im Zeichen eines Zukunftsinvestitionsprogramms mit mehr Steuergerechtigkeit und höheren Steuern. Für die neuen Bundesländer wird ein "Solidarpakt III" gefordert und es werden Schritte zur Gegenwehr gegen
eine Neoliberalisierung Europas skizziert. Zudem wird ein arbeitsmarktpolitischer Neuanfang
nach dem "Hartz-Desaster" befürwortet. Das Memorandum spricht sich gegen KombilohnModelle ("nur zielgruppenorientiert und befristet tauglich"), für Mindestlöhne und für eine
armutsfeste Grundsicherung ("statt bedingungslosem Grundeinkommen") aus. (ICE)
[2-L] Bachmaier, Helmut (Hrsg.):
Der neue Generationenvertrag, Göttingen: Wallstein 2005, 140 S., ISBN: 3-89244-984-8
(Standort: UB Siegen(467)-31OIF2647)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Helmut Bachmaier: Generationsbeziehungen in der neueren Literatur (13-26); Beatrix Mesmer: Generationenkonflikte in der Vergangenheit. Ein Blick zurück
in die Geschichte der Schweiz (27-35); Kurt Lüscher: Generationsbeziehungen heute und das
Postulat einer Generationenpolitik (36-49); Ursula Lehr: Der demographische Wandel und
die Diskussion um die Generationengerechtigkeit (50-69); Anton Schaller: Wer sind die Vertragspartner des Generationenvertrags? Mit Hinweisen auf die Altersorganisationen in der
Schweiz (70-76); Francois Höpflinger: Enkelkinder und Großeltern die Sicht beider Generationen. Historische Entwicklungen zum Bild der Großelternschaft (77-96); Francois Huber:
Politische Perspektiven des Generationenvertrags. Der Generationenvertrag hat Wurzeln in
der tiefen Vergangenheit (97-104); Anton Hörtig: Familie Generation - Solidarität. Eine österreichische Sichtweise (105-119); Andrea Reidl: Generationen im Wandel - Ältere Konsumenten bestimmen die Zukunft der Unternehmen (120-138).
[3-L] Baus, Ralf Thomas; Margedant, Udo (Hrsg.):
Sozialer Bundesstaat - ein Spannungsfeld: Sozialpolitik in föderalen Staaten ; Tagungsband
zum Workshop, 23. März bis 26. März 2006, Cadenabbia, (Zukunftsforum Politik, Nr. 82),
Sankt Augustin 2006, 213 S., ISBN: 3-939826-27-8 (Graue Literatur; URL:
http://www.kas.de/db_files/dokumente/zukunftsforum_politik/7_dokument_dok_pdf_9694_1.pdf)
INHALT: "Die vielfältigen Aspekte des komplexen Bereichs sozialer Bundesstaat machen deutlich, dass dieses Thema bislang in der Föderalismusreform nicht zureichend berücksichtigt
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1 Allgemeine Sozialpolitik
wurde. Die Zukunftsfähigkeit des Sozialstaates ist neben der Finanzordnung das zentrale
Thema, das in der geplanten zweiten Phase der Föderalismusreform dringend behandelt werden muss. Die vorliegende Publikation dokumentiert einen Workshop zum Thema sozialer
Bundesstaat, der im Rahmen des laufenden Projekts der Konrad-Adenauer-Stiftung 'Föderalismusreform' stattgefunden hat." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Henner Jörg Boehl:
Die Föderalismusreform I - ein Überblick (17-36); Heiko Rottmann: Mutter aller Reformen:
die Föderalismusreform darf Aufgabenkritik und die Reform des Sozialstaates nicht ausklammern - ein Kommentar (37-42); Udo Margedant: Föderale Vielfalt und soziale Gerechtigkeit (43-48); Ulrich Karpen: Standortbestimmung: Sozialstaat und Sozialpolitik im Umbruch (49-58); Michael Brenner: Das Verfassungsprinzip sozialer Bundesstaat im Grundgesetz (59-72); Wolfgang Mazal: Sozialpolitik in föderalen Staaten - Sozialstaatsprinzip und österreichische Rechtsordnung (73-84); Ursula Abderhalden: Der soziale Bundesstaat Schweiz
(85-106); Guido K. Raddatz: Dezentralisierung und Privatisierung in der Sozialpolitik (107122); Peter Bußjäger: Dezentralisierung der Staatstätigkeit im Bereich der Sozialpolitik - der
Fall Österreich (123-140); Hans Hofmann: Föderalisierung der Sozialversicherungssysteme?
(141-150); Konrad Deufel: Die sozialen Sicherungssysteme und die Kommunen (151-162);
Ludwig Fuchs: Kommunen - Kofinanziers der sozialen Sicherungssysteme (163-170); Markus Keller: Föderalisierung steuerfinanzierter sozialer Sicherungssysteme (171-178); Jörg
Broschek: Die Reformfähigkeit von Sozialpolitik im Föderalismus: Kanada in vergleichender
Perspektive (179-202); Ulrich Becker: Der soziale Bundesstaat in der Europäischen Union zu den Einwirkungen des europäischen Gemeinschaftsrechts auf die Ausgestaltung der Sozialleistungssysteme (203-222).
[4-L] Bautz, Wolfgang; Harms, Janna; Ulbricht-Thiede, Sabine (Hrsg.):
Europäische Anregungen zu Sozialer Inklusion: Reader zur internationalen Konferenz 2005
in Magdeburg, (European Inclusion Studies, Bd. 11), (Internationale Konferenz "In Vielfalt zu
Sozialer Einheit - europäische Anregungen und Wege zu sozialer Inklusion in Sachsen-Anhalt",
2005, Magdeburg), Berlin: Frank & Timme 2006, 243 S., ISBN: 3-86596-059-6 (Standort: B d.
RWTH Aachen(82)-Lf1657-11)
INHALT: "Ist das Konzept der Sozialen Inklusion eine inflationär gebrauchte, neue Fachvokabel
oder ein zukunftsfähiges Paradigma für die Gestaltung des sozialen Zusammenlebens in Europa? Ist eine Gesellschaft möglich, die der Verschiedenheit jedes Menschen Raum gibt? 21
Autoren aus Europa, darunter Politiker, Wissenschaftler, Studierende sowie Vertreter von
Wohlfahrtsverbänden, stellen sich diesen Fragen. Der Band enthält sowohl Konferenzbeiträge
als auch Forschungsergebnisse, in denen u. a. der Einfluss von Physiotherapie auf die Lebensqualität von Rheumakranken, Identitätsarbeit und Selbstorganisationsprozesse von Migranten, Erfahrungen mit Persönlicher Assistenz für Menschen mit Behinderungen sowie gesellschaftliche Erwartungen an werdende Mütter angesichts wachsender Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik thematisiert werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolf Bloemers: Vielfalt/Verschiedenheit als Wert - Zum Begriff und Verständnis von Inklusion (1526); Heribert Lange: Die Offene Methode der Koordination - ein Europäisches Instrument zur
sozialen Eingliederung in den Mitgliedsstaaten (27-30); Sérgio Costa Araújo: Der Einfluss
von 'Weltsystem' und Globalisierung auf die Semi-Peripherie im Alten und Neuen Europa
(31-36); Kerstin Decroix: Kommentar zu Vielfalt und Verschiedenheit als Wert (37-42);
Sandra Schnorr: Das Persönliche Budget - Mittel zu sozialer Inklusion? (43-46); Katja Neuling: Persönliche Assistenz - Altes neu inszeniert? (47-52); David Johnstone: Inklusive Ge-
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meinschaften bilden - Eine Herausforderung für alle (53-60); Lutz Trümper: Magdeburg - eine Stadt im Wandel (61-70); Paulo Pimenta: Identität, Körper und Behinderung (71-76); Kristina Areskoug-Josefsson: Welchen Einfluss hat Physiotherapie auf die soziale Inklusion von
Menschen mit rheumatoider Arthritis? (77-80); Okki Gren: Gotteserfahrung als Drogentherapie (81-84); Susanne Thies: Perspektivwechsel - WebUni.de, eine Magdeburger Studentencommunity mit Bindungspotential an den Lebensraum Magdeburg (85-90); Wolfgang Bautz:
Stärke im Inklusionsprozess: Vielfalt der Akteure und Instrumente! (91-94); Janna Harms,
Susanne Thies, Sabine Ulbricht-Thiede: Anti-Diskriminierungsgesetz - Ein Instrument von
gestern zur Bekämpfung der Probleme von morgen? Bericht zum Fachforum (95-96); Isolde
Hofmann: Impulsreferat I (97-104); Doris Scheer: Impulsreferat II (105-110); Chrisoula Grekopoulou: Migration und Inklusion - Europäische Erfahrungen nutzen und Neues wagen Bericht zum Fachforum (111-114); Wolfgang Bautz: Impulsreferat I (115-118); Nguyen Tien
Duc: Impulsreferat II (119-122); Andreas Borowicz: Umbau des Sozialstaates - Soziale Arbeit als Dienstleistung. Bericht zum Fachforum (123-126); Peter Leuwer: Impulsreferat I
(127-130); Birke Bul: Impulsreferat II (131-138); Janna Harms: Wie sollte eine Gemeinschaft
aussehen, in der jeder seinen Platz finden und sich zugehörig fühlen kann? (139-146); Kristina Areskoug-Josefsson: Welchen Einfluss hat Physiotherapie auf die soziale Inklusion von
Menschen mit rheumatoider Arthritis? Eine qualitative Untersuchung anhand des Modells zu
sozialer Inklusion und Exklusion von Stoer, Rodrigues und Magalhaes (147-172); Wolfgang
Bautz: Sie sind aus Russland ausgesiedelt, doch Russland hat sie nie verlassen! Identität von
russlanddeutschen Zugewanderten und Selbstorganisationsprozesse (173-196); Katja Neuling: Abenteuer persönliche Assistenz. Erste Erfahrungen mit Persönlicher Assistenz in einem
Magdeburger Pilotprojekt (197-214); Sabine Ulbricht-Thiede: Pränataldiagnostik (PND) zwischen öffentlicher Meinung und persönlicher Entscheidung. Eine empirische Untersuchung
von Internet-Diskussionen im deutsch-britischen Vergleich (215-240).
[5-L] Berger, Peter A.; Kahlert, Heike (Hrsg.):
Der demographische Wandel: Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse,
(Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 32), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, 312 S.,
ISBN: 3-593-38194-X
INHALT: "Der demographische Wandel - Geburtenrückgang, Schrumpfung und Alterung der
Gesellschaft - wird in Deutschland derzeit vor allem in Krisenszenarien beschrieben. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes sehen darin jedoch auch Chancen für die Neuordnung
der Geschlechterverhältnisse: Nur in einem Mehr an Emanzipation und Gleichstellung der
Geschlechter sowie den entsprechenden sozialpolitischen Reformen können nachhaltige Lösungen für demographische Probleme gefunden werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter A. Berger und Heike Kahlert: Das 'Problem' des demographischen Wandels (9-24);
Diana Hummel: Demographisierung gesellschaftlicher Probleme? Der Bevölkerungsdiskurs
aus feministischer Sicht (27-51); Christoph Butterwegge: Demographie als Ideologie? Zur
Diskussion über Bevölkerungs- und Sozialpolitik in Deutschland (53-80); Regina-Maria
Dackweiler: Reproduktives Handeln im Kontext wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterregime
(81-107); Günter Burkart: Zaudernde Männer, zweifelnde Frauen, zögernde Paare: Wer ist
Schuld an der Kinderlosigkeit? (111-135); Waltraud Cornelißen: Kinderwunsch und Kinderlosigkeit im Modernisierungsprozess (137-163); Ilona Ostner: Paradigmenwechsel in der
(west)deutschen Familienpolitik (165-199); Hans Bertram: Nachhaltige Familienpolitik im
europäischen Vergleich (203-236); Ute Klammer: Lebenslauforientierte Sozialpolitik - ein
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Lösungsansatz zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie im demographischen Wandel (237266); Alexandra Scheele: Feminisierung der Arbeit im demographischen Wandel? (267-292);
Heike Kahlert: Der demographische Wandel im Blick der Frauen- und Geschlechterforschung
(295-309).
[6-L] Boeters, Stefan; Schnabel, Reinhold; Gürtzgen, Nicole:
Reforming social welfare in Germany: an applied general equilibrium analysis, in: German
economic review, Vol. 7/2006, No. 4, S. 363-388
INHALT: In dem Beitrag werden Auswirkungen von Reformmodellen der Sozialhilfe in Deutschland analysiert. Hierzu wird ein allgemeines Gleichgewichtsmodell eingesetzt, das ein Discrete-Choice-Modell des Erwerbsverhaltens beinhaltet. Hiermit werden unterschiedliche Reform-Szenarien simuliert, vor allem in Hinblick auf die Auswirkungen auf Löhne und Arbeitslosigkeit. Die Simulationsergebnisse zeigen, dass die Auswirkungen auf das Erwerbsverhalten durch die Auswirkungen auf die Löhne tendenziell verringert werden. Die Ergebnisse
legen sogar nahe, dass nennenswerte Beschäftigungseffekte nur bei beträchtlichen Einschnitten bei den Sozialleistungen erwartet werden können. (IAB)
[7-L] Böhmer, Michael; Funke, Claudia; Gramke, Kai; Limbers, Jan; Schlesinger, Michael;
Schüssler, Reinhard; Windhövel, Kerstin:
Prognos Deutschland Report 2030: Textband und Tabellenband mit CD-ROM - Daten, Basel
2006, 344, 261 S. (Standort: IAB-90-0DE0-101190 BS 299 (Textband); Graue Literatur)
INHALT: Ausgehend von den globalen Rahmenbedingungen, technologischen Veränderungen
und politischen Weichenstellungen zeichnet der Deutschland Report 2030 ein konsistentes,
aus Analysen, Prognosen, Texten und Daten bestehendes Bild der wahrscheinlichen wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung in Deutschland bis zum Jahr 2030. Der Report beschränkt sich darauf, diejenige Entwicklung zu beschreiben, die aus heutiger Sicht
wahrscheinlich ist. Neben der Prognose der Bevölkerung und wichtiger Größen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auf der Entstehungs-, Verwendungs- und Verteilungsseite
enthält der Report erstmals ausführliche Analysen zu wichtigen Entwicklungen der jüngeren
Vergangenheit, die die Zukunft Deutschlands entscheidend beeinflussen werden: die Wachstumsschwäche, Reformbedarf und Reformkonzepte in der Steuer- und Sozialpolitik sowie die
Globalisierung und deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. In diesem Zusammenhang
wird auch die Bedeutung von Outsourcing- und Offshoringaktivitäten analysiert. Der Report
berücksichtigt Neuregelungen des Koalitionsvertrages der großen Koalition, von denen zu
erwarten ist, dass sie angesichts sich wandelnder Rahmenbedingungen dauerhafter Natur
sind. Zum Teil schreibt der Report Entwicklungen fort, die politische Eingriffe erfordern
(z.B. bei der Pflegeversicherung), zum Teil greift er auch der Politik vor, indem er Maßnahmen implementiert (im Bereich der Arbeitsmarktpolitik), die in dieser Form noch nicht politisch und gesellschaftlich konsensfähig sind. Damit wird deutlich, wo ein Handlungsbedarf
besteht, um das Ziel von mehr Wachstum und Beschäftigung zu erreichen. Der Deutschland
Report verzichtet auf eine Konjunkturprognose, allerdings wird auf einer CD-ROM eine Konjunkturprognose der wichtigsten Indikatoren bereitgestellt, die auf das Startjahr 2010 der
Deutschland Report Prognose abgestimmt ist. Damit wird für diese Indikatoren der Zeitraum
2005-2030 abgedeckt. (IAB)
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[8-F] Bönker, Frank, Dr.; Wollmann, Hellmut, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Reform der Sozialpolitik in der Bundesrepublik
INHALT: In der Bundesrepublik Deutschland zeichnen sich nach einer Zeit inkrementaler Anpassung gegenwärtig weitreichende Veränderungen im Bereich der Sozialpolitik ab. Das Projekt
untersucht diese Entwicklungen am Beispiel der sozialen Dienste, der Pflegeversicherung und
der Rentenpolitik in der Bundesrepublik. Die besondere Aufmerksamkeit gilt dabei jenen politischen und ökonomischen Faktoren, die die aktuellen Reformen begünstigt und es erlaubt
haben, die in das politische System der Bundesrepublik wie in die traditionellen Strukturen
der Finanzierung und Erbringung sozialer Dienste eingebauten Reformblockaden zu überwinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bönker, Frank; Wollmann, Hellmut: Von konservativen Wohlfahrtsstaaten, institutionellen Restriktionen und Reformwellen: einige politikwissenschaftliche Überlegungen zu den gegenwärtigen Veränderungen im Bereich der sozialen Dienste. in:
Olk, Thomas; Otto, Hans-Uwe (Hrsg.): Soziale Arbeit als Dienstleistung: Grundlegungen,
Entwürfe und Modelle. München: Luchterhand 2003, S. 28-44. ISBN 3-472-03018-6.+++
Dies.: Reform der sozialen Dienste zwischen "kommunaler Sozialstaatlichkeit" und Verwaltungsmodernisierung. in: Reis, Claus; Schulz-Böing, Matthias (Hrsg.): Planung und Produktion sozialer Dienstleistungen. Die Herausforderung "neuer Steuerungsmodelle". Berlin: Ed.
Sigma 1998, S. 35-54.+++Dies.: Incrementalism and reform waves. The case of social service
reform in the Federal Republic of Germany. in: Journal of European Public Policy, 3, 1996, 3,
pp. 441-460. Reprinted in: Maor, Moshe; Lane, Jan-Erik (eds.): Comparative public administration. Comparative research; Vol. 2. Aldershot u.a.: Ashgate, 1999, pp. 351-370.+++Dies.:
The rise and fall of a social service regime: marketisation of German social services in historical perspective. in: Wollmann, H.; Schröter, E. (eds.): Comparing public sector reform in
Britain and Germany. Key traditions and trends of modernisation. Aldershot u.a.: Ashgate, S.
327-350.+++Bönker, Frank: Changing ideas an pensions: accounting for differences in the
spread of the multipillar paradigm in five EU social insurance countries. in: Taylor-Gooby,
Peter (ed.): Ideas and welfare state reform in Western Europe. Basingstoke: Palgrave Macmillan 2005, pp. 81-99.+++Bönker, Frank; Wollmann, Hellmut: L'évolution du rôle des collectivités locales dans l'Etat providence allemand. in: Revue Franpise des Affaires Sociales, 58,
2004, 4, pp. 245-265.+++ Aust, Andreas; Bönker, Frank: New social risks in a conservative
welfare state: the case of Germany. in: Taylor-Gooby, Peter (ed.): New risks, new welfare:
the transformation of the European Welfare State. Oxford: Oxford Univ. Pr. 2004, pp. 29-53.
++Bönker, Frank: From old to new forms of civic engagement: communities and care in
Germany. in: Balloch, Susan; Hill, Michael (eds.): Care, citizenship and communities: research and practice in a changing policy context. Bristol: Policy Press 2006 (im Erscheinen).
+++Bönker, Frank; Wollmann, Hellmut: Reforming social assistance in Germany, Sweden
and the UK: a comparative analysis of recent developments. French Version. in: Borgetto,
Michel; Chauviere, Michel (eds.): Qui gouverne le social? 2006 (im Erscheinen)+++Bönker,
Frank; Wollmann, Hellmut: Public sector reforms and local governments in Germany: the
case of local social policy. in: Hoffmann-Martinot, Vincent; Wollmann; Hellmut (eds.): Comparing public sector reforms in France and Germany. Wiesbaden: VS 2006 (im Erscheinen).
ARBEITSPAPIERE: Bönker, Frank; Wollmann, Hellmut: Consumer-oriented action in public
services. National report on the Federal Republic of Germany. Berliner Arbeitshefte und Berichte zur sozial-wissenschaftlichen Forschung Nr. 76. Berlin: FU, Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung 1992.
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ART: Eigenprojekt BEGINN: 1994-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl
für VWL, insb. Wirtschafts- und Ordnungspolitik (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der
Oder); Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Verwaltungswissenschaft (Unter den Linden 6, 10099 Berlin)
KONTAKT: Bönker, Frank (Tel. 0335-15534-491, e-mail: boenker@euv-frankfurt-o.de)
[9-L] Bude, Heinz; Willisch, Andreas (Hrsg.):
Das Problem der Exklusion: Ausgegrenzte, Entbehrliche, Überflüssige, Hamburg: Hamburger
Ed. 2006, 394 S., ISBN: 3-936096-69-4
INHALT: "Die Schere zwischen Armen und Reichen öffnet sich immer weiter und eine wachsende Anzahl von Menschen verliert den Anschluss an den Mainstream unserer Gesellschaft. Sie
leben an den Rändern der Großstädte, in den Neubaugebieten des sozialen Wohnungsbaus Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit oder massiver Unterbeschäftigung, mit maroden Schulen und demolierten Bahnhöfen. Hier treffen ökonomische Marginalisierung, räumliche Abschottung und der Verfall der Zivilgesellschaft zusammen. Bei den gegenwärtigen Formen
sozialer Ungleichheit geht es nicht mehr allein um Unten und Oben, sondern vielmehr um
Drinnen und Draußen. Die Sozialstrukturanalyse hat für diese Phänomene einen neuen Begriff geprägt: Man spricht von sozialer Exklusion aus den dominanten Anerkennungszusammenhängen und Zugehörigkeitskontexten unserer Gesellschaft. Die Beiträge dieses Bandes
ergründen verschiedene Formen gezielter Ausgrenzung, funktionaler Ausschließung und existenzieller Überflüssigkeit, die sich in diesem Begriff spiegeln." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heinz Bude / Andreas Willisch: Das Problem der Exklusion (7-26); Exklusion und
Integration: Martin Kronauer: "Exklusion" als Kategorie einer kritischen Gesellschaftsanalyse. Vorschläge für eine anstehende Debatte (27-45); Armin Nassehi: Die paradoxe Einheit
von Inklusion und Exklusion. Ein systemtheoretischer Blick auf die "Phänomene" (46-69);
Rainer Land / Andreas Willisch: Die Probleme mit der Integration. Das Konzept des "sekundären Integrationsmodus" (70-93); Ausgrenzung und Überflüssigkeit: Petra Böhnke: Marginalisierung und Verunsicherung. Ein empirischer Beitrag zur Exklusionsdebatte (97-120);
Heike Solag: Ausbildungslose und die Radikalisierung ihrer sozialen Ausgrenzung (121-146);
Nikola Tietze: Ausgrenzung als Erfahrung. Islamisierung des Selbst als Sinnkonstruktion in
der Prekarität (147-173); Volker Eick: Urbane Hygiene und sauberer Profit. Zur Exklusivität
des privaten Sicherheitsgewerbes (174-199); Ingrid Oswald: Neue Migrationsmuster. Flucht
aus oder in "Überflüssigkeit"? (200-224); Hermann Kotthoff: Überflüssige Loyalität in großbetrieblichen Sozialbeziehungen. Der Modellwechsel von Anerkennungsmustern (225-239);
Prekarität und Segregation: Michael Vester: Der Kampf um soziale Gerechtigkeit. Zumutungen und Bewältigungsstrategien in der Krise des deutschen Sozialmodells (243-293); Hartmut
Häußermann: Die Krise der "sozialen Stadt". Warum der sozialräumliche Wandel der Städte
eine eigenständige Ursache für Ausgrenzung ist (294-313); Dirk Konietzka / Peter Sopp: Arbeitsmarktstrukturen und Exklusionsprozesse (314-341); Berthold Vogel: Soziale Verwundbarkeit und prekärer Wohlstand. Für ein verändertes Vokabular sozialer Ungleichheit (342355).
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[10-L] Bude, Heinz:
Exklusion als soziale Erfahrung und politischer Begriff, in: Perspektiven des Demokratischen
Sozialismus : Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Jg. 23/2006, H. 1, S. 128136 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X6424)
INHALT: Der Beitrag erörtert aus soziologischer Sicht das zu beobachtende Phänomen der sozialen Ungleichheit in den Gegenwartsgesellschaften der OECD-Länder. In diesem Zusammenhang wird der Begriff der sozialen Exklusion näher betrachtet, wobei folgende Aspekte berücksichtigt werden: (1) Armut, (2) Teilhabedefizite, (3) die Frage nach der persönlichen
Verortung in der Gesellschaft, (4) das Risiko, falsche soziale Entscheidungen zu treffen, (5)
der Vertrauensverlust in die Absicherungssysteme, (6) der Globalisierungsprozess sowie (7)
der Umgang mit Migrationsbewegungen. Ferner wird der Frage nachgegangen, welche Inklusionsvorstellungen sich im Exklusionsbegriff verbergen. In diesem Zusammenhang werden
drei positive Implikationen genannt: (1) Wiederherstellung von Handlungsfähigkeit, (2) die
Wiedergewinnung des sozialen Zusammenhalts und (3) die Ermöglichung von Anschlussfähigkeit. Eine weitere Frage zur Bestimmung des Exklusionsbegriffs betrifft die soziale
Grenzziehung und damit die Frage, wer denn die Exkludierten der Gesellschaft sind. Dazu
werden die Ergebnisse einer Telefonumfrage in Deutschland zu den vier Dimensionen Arbeit,
Familie, Institutionen und Körper vorgestellt. Vor diesem Hintergrund charakterisiert der Autor die soziale Exklusion als einen politischen Begriff. (ICG2)
[11-L] Bundeszentrale für politische Bildung; Statistisches Bundesamt; Wissenschaftszentrum
Berlin für Sozialforschung gGmbH (Mitarbeiter); Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen
-ZUMA- (Mitarbeiter) (Hrsg.):
Datenreport 2006: Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland, (Schriftenreihe
/ Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 544), Bonn 2006, 678 S., ISBN: 3-89331-675-2
(Standort: IAB-90-0DE0-115000 BS 902, 0; Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060914f03.pdf)
INHALT: "Im Datenreport werden Ergebnisse der amtlichen Statistik und Erkenntnisse der empirischen Sozialforschung zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage in der Bundesrepublik Deutschland präsentiert. Das Statistische Bundesamt stellt im ersten Teil des Bandes eine
Fülle von Zahlen und Fakten über Staat, Gesellschaft und Wirtschaft vor. Der zweite Teil, der
vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) Mannheim, bearbeitet wurde, dokumentiert die Entwicklung der objektiven Lebensbedingungen und des subjektiven Wohlbefindens in der Bundesrepublik Deutschland. Zahlen und Informationen zu den einzelnen Gesellschaftsbereichen
werden anschaulich erläutert und durch kompakte Tabellen, Schaubilder und Grafiken illustriert." (Autorenreferat)
[12-L] Burmeister, Kai; Böhning, Björn (Hrsg.):
Generationen und Gerechtigkeit, Hamburg: VSA-Verl. 2004, 210 S., ISBN: 3-89965-067-0
INHALT: "Die Generationendebatte schürt Ängste, die junge Generation könne von den Lasten
der Sozialversicherung zu Gunsten der Älteren 'erdrückt' werden. Das Schlagwort 'Generationengerechtigkeit' dient zur Legitimation für einen Umbau der Wirtschafts- und Sozialordnung
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zu Lasten der Beschäftigten und Ausgegrenzten, bei dem Sparpolitik und Privatisierung der
Sozialsysteme als gerechtfertigt erscheinen. Im Gegensatz hierzu werden in dem Buch Beiträge aus wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Sicht zum Entwurf eines solidarischen Modells der Gestaltung des demografischen Wandels zusammengestellt, in dem die soziale Regulierung als Antwort auf eine kapitalistische Krisenentwicklung im Mittelpunkt steht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Björn Böhning, Kai Burmeister: Solidarische Generationen?! Generationengerechtigkeit in der Diskussion (9-28); Richard Hauser: Generationengerechtigkeit, Volksvermögen und Vererbung (29-44); Winfried Schmähl: 'Generationengerechtigkeit' und Alterssicherung, oder: Wie ein vieldeutiges Konzept einseitig instrumentalisiert
wird (45-61); Frank Nullmeier: Der Diskurs der Generationengerechtigkeit in Wissenschaft
und Politik (62-75); Gerhard Bäcker: Reform oder Abbau des Sozialstaats? Generationengerechtigkeit in der Sozialpolitik (76-98); Felix Welti: Rechtliche Aspekte von Generationengerechtigkeit (99-129); Michael Klundt: Soziale Spaltung im Jugendalter: Folge eines Mangels
an Gerechtigkeit zwischen oder innerhalb der Generationen? 130-148); Sebastian Brandl:
Nachhaltige Entwicklung und Generationengerechtigkeit (149-160); Michael Kopatz: Fairness und Zukunftsfähigkeit: Dauerhaft umweltgerechte Entwicklung (161-173); Mirjam
Muhs: Gewerkschaften und Studierende (174-179); 'Generationengerechtigkeit heute': Debattenforum (180-197); Andreas Lage: Von 'Demografiekeulen' und anderen generationenrhetorischen Nebelkerzen: wissens- und alltagssoziologische Betrachtungen zum Konzept der Generationengerechtigkeit (198-210).
[13-L] Butterwegge, Christoph:
Demographie als Ideologie?: zur Diskussion über Bevölkerungs- und Sozialpolitik in
Deutschland, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen
für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 5380, ISBN: 3-593-38194-X
INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel betrachtet die aktuellen Tendenzen einer
Demographisierung gesellschaftlicher Probleme in Deutschland. In diesem Zusammenhang
wird die These erörtert, dass es für die Demokratie eher schädlich wäre, würde die Bundesrepublik mit ihrer bisherigen Tradition und dem seit der NS-Zeit bestehenden Tabu brechen,
um im Rahmen einer pronatalistischen Bevölkerungspolitik die Struktur und Entwicklung der
Bevölkerung wieder so aktiv zu beeinflussen, wie dies vor 1945 der Fall war. Der Autor
spricht sich gegen eine (Über-)Dramatisierung des demographischen Wandels aus und zeigt
anhand einer Reihe von Beispielen aus der öffentlichen Diskussion, wie mit Demographie
und einer demographischen Begrifflichkeit (Bevölkerungsstatistik, Generationengerechtigkeit, Staatsverschuldung und finanzpolitische Nachhaltigkeit) Politik gemacht und von klassischen Verteilungsfragen abgelenkt werden kann. Deutschland braucht nach Ansicht des Verfassers nicht mehr Kinder, wie die Große Koalition behauptet, sondern weniger Kinder, die in
Not und Elend aufwachsen, aber mehr Finanzmittel und Freiräume für sozial benachteiligte
Familien, damit diese ihren Kindern gute Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten bieten
können. (ICG2)
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[14-L] Butterwegge, Christoph:
Großzügig kleinkariert: eine Jahresbilanz der schwarz-roten Sozialpolitik, in: Blätter für
deutsche und internationale Politik, Jg. 51/2006, H. 11, S. 1343-1349 (Standort: UB Bonn(5)Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Beitrag beleuchtet kritisch die Sozialpolitik der Großen Koalition von CDU/CSU
und SPD nach gut einem Jahr gemeinsamen Regierens. Dabei konzentrieren sich die Ausführungen auf folgende Aspekte: (1) Korrekturen an der rot-grünen Arbeitsmarktreform (Hartz
IV-Gesetz), welche eine Fortsetzung und massive Verschärfung des Drucks auf Arbeitssuchende darstellen, (2) die Forcierung des Lohndumping und die Lockerung des gesetzlichen
Kündigungsschutzes sowie (3) die Steuerentlastungen für die obere Schicht. Somit entsteht in
Deutschland nach Ansicht des Autors eine Regierungskoalition gegen den Sozialstaat, der
nicht nur für die Massenarbeitslosigkeit verantwortlich, sondern auch zum Sündenbock einer
falschen Wirtschafts-, Steuer- und Finanzpolitik der etablierten Parteien gemacht wird.
(ICG2)
[15-L] Butterwegge, Christoph:
Globalisierung als Spaltpilz und sozialer Sprengsatz: Weltmarktdynamik und "Zuwanderungsdramatik" im postmodernen Wohlfahrtsstaat, in: Christoph Butterwegge, Gudrun Hentges (Hrsg.): Zuwanderung im Zeichen der Globalisierung : Migrations-, Integrations- und Minderheitenpolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 55-101, ISBN: 3-531-14957-1
INHALT: Der Beitrag betrachtet die aktuelle Sozialpolitik und damit auch die Migrations- und
Integrationspolitik in der Bundesrepublik Deutschland im Zuge des Globalisierungsprozesses,
die durch den Abbau des Wohlfahrtsstaates (Hartz-Gesetze) geprägt ist. So wird zunächst der
Zusammenhang von Globalisierung, neoliberaler Modernisierung und der Krise des Sozialen
beschrieben. Dabei wird auch die Kritik des Neoliberalismus am Wohlfahrtsstaat und an den
(Folgen) der Zuwanderung erörtert. In diesem Zusammenhang werden anschließend die sozialen Spaltungstendenzen als Konsequenzen der neoliberalen Modernisierung dargestellt: (1)
Zunahme der sozialen Polarisierung, Zerfall der (Welt-)Gesellschaft in Arm und Reich, (2)
Reprivatisierung der sozialen Risiken, (3) Zweiteilung der Unterprivilegierten in 'arme Arbeitslose' und 'arbeitende Arme', (4) Dualisierung der Zuwanderung in Eliten- und Elendsmigration, (5) Ausdifferenzierung des Migrationsregimes (Anwerbung der 'besten Köpfe' und
Flüchtlingsabwehr), (6) Krise der (Groß-)Stadt aufgrund sozialräumlicher Segmentierung ihrer BewohnerInnen sowie (7) Ethnisierung der sozialen Konflikte, Dualisierung des Nationalstaates und 'Modernisierung' des Rechtsextremismus. Um diesen Verläufen entgegenzutreten,
werden abschließend die alternativen Handlungsmöglichkeiten (1) der Bekämpfung der Armut, (2) des Ausbaus des Wohlfahrtsstaates, (3) der Entwicklung einer neuen Kultur der Solidarität sowie (4) der Anerkennung von Migration als Menschenrecht und Normalität in einer
offenen Welt dargestellt. (ICG2)
[16-F] Dern, Susanne (Bearbeitung):
Sozialrechtliche Gleichstellungs- und Antidiskriminierungskonzeptionen - Begründung, Systematik und Implementierung
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INHALT: Das Dissertationsvorhaben untersucht sozialrechtliche Regelungen auf die ihnen zugrunde liegenden Gleichstellungs- und Antidiskriminierungskonzeptionen und ihre Wirkungsweisen in der gesellschaftlichen Realität. Es zielt darauf ab, einen Beitrag zur Entwicklung eines kohärenteren Antidiskriminierungskonzepts im Sozialrecht zu leisten. Hierzu sichtet und bewertet es die in die Sozialgesetze integrierten Diskriminierungsschutz- oder Gleichstellungsvorschriften unabhängig von betroffener "Kategorie" (Geschlecht, Behinderung, Alter, Rasse, Ethnie, Religion, Weltanschauung sexuelle Orientierung). Es versucht, die hinter
den Normen stehenden (expliziten und implizierten) Konzepte offen zu legen und so eine
Systematisierung der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungskonzepte zu erreichen. Mit
Hilfe des kategorienübergreifenden Ansatzes sollen so Vorschläge zu Normkonzeption und
zielgerichteter Einbettung der Instrumentarien entwickelt werden, welche insbesondere mehrdimensionaler Diskriminierung Rechnung tragen können.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kassel, Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse - Dimensionen von Erfahrung" (Mönchebergstr. 21a, 34109 Kassel)
KONTAKT: Geschäftsstelle Kassel (Tel. 0561-8042714, Fax: 0561-8047714); Geschäftsstelle
Frankfurt (Tel. 069-79823625, Fax: 069-79822383)
[17-L] Dörre, Klaus:
Entsicherte Arbeitsgesellschaft: Politik der Entprekarisierung, in: Widerspruch : Beiträge zu
sozialistischer Politik, Jg. 25/2005, H. 49, S. 5-18 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: Mit "Entkoppelung" hat Robert Castel die "Rückkehr der Unsicherheit" in die reichen
Gesellschaften des Westens bezeichnet. Die Ursachen dieser Entwicklung sind in den Zentren
der westlichen Lohnarbeitsgesellschaften angesiedelt. "Französische Verhältnisse" (die Unruhen und Gewaltausbrüche 2005 in Frankreich) lassen sich heute - so die These des Beitrags längst in vielen westlichen Gesellschaften beobachten. Zur Begründung dieser Sichtweise
wird auf Ergebnisse einer empirischen Studie zurückgegriffen, die sich mit der Ausbreitung
prekärer Beschäftigungsverhältnisse und deren subjektiver Verarbeitung befasst. Als heuristische Folie dient die Castel'sche Zentralhypothese. Danach spalten sich die Lohnarbeitsgesellschaften in drei große Segmente. Die bereits erwähnte "Zone der Entkoppelung" umfasst die
von regulärer Erwerbsarbeit Ausgeschlossenen. Die oberen und mittleren Ränge der Arbeitsgesellschaft sind noch immer in einer - allerdings schrumpfenden - "Zone der Integration" mit
formal gesicherten Normbeschäftigungsverhältnissen angesiedelt. Dazwischen expandiert eine "Zone der Prekarität" mit heterogenen Beschäftigungsformen, die sich durch "Verwundbarkeit" auszeichnen. Vor diesem Hintergrund skizziert der Autor einige Überlegungen zu einer Politik der Entprekarisierung. Um Wirkung zu erzielen, bedarf es spezifischer Angebote
in allen Zonen der nachfordistischen Arbeitsgesellschaft. Vor allem muss sich eine Politik der
Entprekarisierung als klar identifizierbare Alternative zu einer Aktivierungsideologie präsentieren, die das individuelle Verhalten der diskriminierten "faulen Arbeitslosen" und "Sozialstaatsparasiten" zum Angelpunkt für die Bekämpfung von Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit
macht. (ICA2)
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[18-L] Duclos, Jean-Yves:
Equity and equality, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No.
2284), Bonn 2006, 49 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2284.pdf)
INHALT: "Is horizontal equity (HE) the 'most widely accepted principle of equity'? Or does it
stand in 'opposition to the advancement of human welfare'? This paper argues that the case
for the HE principle is not as straightforward as is usually thought and that it requires advanced notions of justice and wellbeing. The most likely ethical basis for HE appears to combine a Rawlsian maximin principle and a view of well-being that allows for relative local
comparison effects. The paper also explores some of the dimensions of equality and wellbeing along which the HE principle can be applied and presents a number of examples showing how HE considerations can provide an important input into policy analysis." (author's
abstract)
[19-L] Ebner, Alexander:
Normative Grundlagen der Sozialpolitik: Solidarismus, Historische Schule und die politische
Ökonomie des Wohlfahrtsstaates, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Jg.
7/2006, H. 2, S. 240-262
INHALT: "Zu den prägenden Diskursen in der normativen Begründung der Sozialpolitik gehören
die im Kontext der katholischen Soziallehre angesiedelten Beiträge des Solidarismus, deren
Gehalte im zeitgenössischen Kontext der sozialreformerischen Beiträge der Historischen
Schule zu bewerten sind. Diese Einordnung des Solidarismus erlaubt eine ethisch fundierte
Betrachtung der politischen Ökonomie des Wohlfahrtsstaats und seiner immanenten Entwicklungsdynamik vor dem Hintergrund des Konzepts der sozialen Marktwirtschaft." (Autorenreferat)
[20-L] Eltges, Markus:
Fiskalische Ausgleichssysteme und gleichwertige Lebensverhältnisse, in: Informationen zur
Raumentwicklung, 2006, H. 6/7, S. 363-372
INHALT: "Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse ist Ausdruck einer solidarischen
Gesellschaft. Diese Solidarität war und ist eine der wesentlichen Grundlagen und Säulen des
föderativen Staatsaufbaus in Deutschland. Ein ausgereiftes und historisch gewachsenes fiskalisches Ausgleichssystem leistet einen wesentlichen Beitrag zur räumlichen und sozialen Kohäsion. Kernbestandteile dieses fiskalischen Ausgleichsystems sind der bundesstaatliche Finanzausgleich sowie der kommunale Finanzausgleich. Fachpolitische Maßnahmen mit Ausgleichscharakter unterstützen diese Finanzausgleiche. Neben diesem organisierten Finanzausgleich müssen aber auch die finanziellen Ausgleichswirkungen der Sozialversicherung betrachtet werden, auch wenn sie nicht Ziel, sondern lediglich Begleiterscheinungen des Versicherungsprinzips sind. Ohne sie wären sowohl der bundesstaatliche wie auch der kommunale
Finanzausgleich finanziell überfordert. Zwischen beiden System bestehen enge Wechselwirkungen, ohne dass diese auf den ersten Blick transparent werden. In der Summe binden diese
Systeme ein hohes finanzielles Niveau. Wenn die Forderung nach mehr Wachstum gestellt
wird und die Förderung des Wachstums erst einmal finanziert werden muss, wird die räumliche Komponente dieser Forderung schnell deutlich. Sie geht zu Lasten der Ausgleichspolitik,
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sowohl in individueller und regionaler Hinsicht. Das Absenken von Standards hat aufgrund
der Wechselwirkungen zwischen den Ausgleichsystemen jedoch Rückwirkungen auf jene
Länder und Regionen, die mehr ins System einzahlen als sie bekommen." (Autorenreferat)
[21-L] Enders, Christoph; Wiederin, Ewald; Pitschas, Rainer; Sodan, Helge; Tettinger, Peter J.;
Schneider, Jens-Peter; Jestaedt, Matthias; Britz, Gabriele (Hrsg.):
Der Sozialstaat in Deutschland und Europa, (Veröffentlichungen der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtler, 64), Berlin: de Gruyter Recht 2005, 535 S., ISBN: 3-89949-219-6
INHALT: Der Band versammelt die Beiträge der im Oktober 2004 abgehaltenen Tagung gleichen
Titels der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtler. Der erste Themenschwerpunkt der Veranstaltung, das Spannungsverhältnis von Eigenverantwortung und Fürsorge, wird grundrechtsdogmatisch und rechtshistorisch beleuchtet, wobei vor allem Wiederins Thesen kontrovers diskutiert werden, der Sozialstaat sei auf eine verfassungsmäßige Verankerung nicht angewiesen und die Sozialstaatlichkeit gehöre auch nicht zu dem durch Art. 79 Abs. 3 GG geschützten Bereich. Die Frage nach der Zukunft der sozialen Sicherungssysteme als zweitem
Thema wird zwar nicht weniger kontrovers behandelt, entzündet sich aber nicht so sehr an einer konkreten These der beiden Berichterstatter. Anhand des komplexen dritten Themenschwerpunktes, der deutschen und europäischen verwaltungsrechtlichen Instrumente des Sozialstaates, werden vor allem Fragen der Steuerbarkeit des Rechts angesichts knapper Kassen
und das Problem der Verwaltungskontrolle diskutiert. Inhaltlich wird der vierte Themenkreis,
der sich mit der Einführung von Diskriminierungsverboten auseinander setzt, von den beiden
Referenten diametral bewertet. Dennoch weisen sie gemeinsam auf zwei zentrale methodische Probleme hin: Einerseits handelt es sich hierbei um ein rechtspolitisches Feld, bei dem
Fragen des Verhältnisses von Recht und Moral beantwortet werden müssen. Andererseits
trägt die vor allem von Zivilrechtlern angewandte Trennung in öffentlich und privat nicht zur
Lösung der zu beantwortenden Fragen bei. Inhaltsverzeichnis: Jahrestagung 2004: Erster Beratungsgegenstand: Sozialstaatlichkeit im Spannungsfeld von Eigenverantwortung und Fürsorge: 1. Bericht von Professor Dr. Christoph Enders (7-48); Leitsätze des Berichterstatters
(49-52); 2. Bericht von Professor Dr. Ewald Wiederin (53-82); Leitsätze des Berichterstatters
(83-84); 3. Aussprache und Schlussworte (85-108); Zweiter Beratungsgegenstand: Die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme: 1. Bericht von Professor Dr. Rainer Pitschas (109138); Leitsätze des Berichterstatters (139-143); 2. Bericht von Professor Dr. Helge Sodan
(144-168); Leitsätze des Berichterstatters (169-174); 3. Aussprache und Schlussworte (175198); Dritter Beratungsgegenstand: Verwaltungsrechtliche Instrumente des Sozialstaates: 1.
Bericht von Professor Dr. Peter J. Tettinger (199-231); Leitsätze des Berichterstatters (232237); 2. Bericht von Professor Dr. Jens-Peter Schneider (238-268); Leitsätze des Berichterstatters (269-273); 3. Aussprache und Schlussworte (274-297). Vierter Beratungsgegenstand:
Diskriminierungsschutz und Privatautonomie: 1. Bericht von Professor Dr. Matthias Jestaedt
(298-350); Leitsätze des Berichterstatters (351-354); 2. Bericht von Professorin Dr. Gabriele
Britz (355-398); Leitsätze der Berichterstatterin (399-402); 3. Aussprache und Schlussworte
(403-436). (ZPol, NOMOS)
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[22-L] Esping-Andersen, Gosta:
Warum brauchen wir eine Reform des Sozialstaats, in: Leviathan : Berliner Zeitschrift für
Sozialwissenschaft, Jg. 34/2006, Nr. 1, S. 61-81 (Standort: USB Köln(38)-XG01679; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Experimenting with a novel form of scientific journal publishing, Gosta EspingAndersen answers questions asked by Jens Alber concerning his thesis that European welfare
states are in need of thorough reform. As to Esping-Andersen, social policies need to adapt to
three structural transformations which imperil the viability of present welfare state arrangements: low fertility and rising longevity; the revolution in women's roles; and the increased
knowledge intensity of economic activity. In order to preserve the solvency of social security
schemes and the competitiveness of European economies investments in human capital are
required which enhance the productivity of the labour force. Since life chances depend increasingly an skills and abilities acquired in the early years prior to school age, a social investment strategy with extended day care and improved educational opportunities in early
childhood is called for. Facilitating the combination of motherhood and employment such an
investment strategy for children would not only promote the life chances of children and
mothers, but also contribute to effectively safeguarding the solvency of the pension schemes."
(author's abstract)
[23-L] Eurich, Johannes; Brink, Alexander; Hädrich, Jürgen; Langer, Andreas; Schröder, Peter
(Hrsg.):
Soziale Institutionen zwischen Markt und Moral: Führungs- und Handlungskontexte, (Forschung Gesellschaft), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 286 S., ISBN: 3-531-14760-9
(Standort: UB Trier(385)-sn47598)
INHALT: "Seit der Einführung wettbewerblicher Rahmenbedingungen wird in der Wohlfahrtspflege über deren Auswirkungen kontrovers debattiert. Einerseits scheint die Wertorientierung Sozialer Institutionen im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ethik immer mehr in
den Hintergrund zu treten. Ökonomische Steuerungsanforderungen dominieren fachliche und
wertgrundierte Kriterien. Andererseits widersprechen Soziale Institutionen unter Verweis auf
soziale Gerechtigkeit weitergehenden Ökonomisierungsansätzen. Der Band führt in die ethische und (gesundheits-)politische Diskussion über den Sozialmarkt ein, wobei auch Ansätze
wie Public Health berücksichtigt werden. Die Frage nach Grundlagen und Instrumenten der
Führung Sozialer Institutionen wird im zweiten Teil unter Bezug auf Markt- und Ethikorientierung diskutiert. Im abschließenden Teil werden Veränderungen pflegerischen und ärztlichen Handelns vor dem Hintergrund der Ökonomisierung und Professionalisierung beleuchtet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Johannes Eurich, Alexander Brink, Jürgen Heidrich, Andreas Langer, Peter Schröder: Einleitende Überlegungen zur Reform der sozialen Sicherung zwischen Gerechtigkeit, Solidarität und Ökonomie (9-28); Joachim Wiemeyer: Neoliberalismus und soziale Dienste. Ethik und Ökonomik im Konflikt? (29-48); Heinz Schmidt:
Marktorientierung und Gerechtigkeit in der Diakonie (49-64); Wolfgang Maaser: Gemeinnützige Verbandswirklichkeit im Wandel sozialstaatlicher Steuerungsmodelle (65-88); Jörg Althammer und Elmar Nass: Gesundheitspolitik zwischen Ressourcenknappheit und sozialethischem Anspruch (89-104); Angela Brand: Die öffentliche Sorge um die Gesundheitsversorgung aller: Public Health als Vermittler zwischen Ökonomie und Ethik (105-122); Eugen
Brysch: Mehr Markt schafft Gerechtigkeit (123-138); Johannes Eurich und Alexander Brink:
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Sozialphilosophische und unternehmensethische Aspekte von Führung auf der Grundlage von
Anerkennung (139-160); Klaus Hildemann: Diakonische Unternehmensführung zwischen Ethik- und Marktorientierung (161-172); Alfred Jäger: Die Funktion der Ethik-Kommission in
sozialen Unternehmen (173-186); Andreas Langer: Professionsethik oder Professionsökonomik? Thesen zur Organisation professioneller Dienstleistungen zwischen ökonomischen Instrumenten und weichen Institutionen (187-214); Karl Kälble: Die ,Pflege' auf dem Weg zur
Profession? Zur neueren Entwicklung der Pflegeberufe vor dem Hintergrund des Wandels
und der Ökonomisierung im Gesundheitswesen (215-246); Rainer Kretschmer und Gertrud
Nass: DRGs im Krankenhausalltag - Ärztliche Entscheidungen im Spagatzwischen knappen
Ressourcen und Ethik (247-264); Traugott Jähnichen: Im Spagat zwischen theologischem
Anspruch und ökonomischen Zwängen. Die 'Dienstgemeinschaft' und der arbeitsrechtliche
Sonderweg kirchlicher Krankenhäuser vor der Bewährungsprobe (265-284).
[24-L] Falck, Oliver; Heblich, Stephan:
Zurück zum eigenverantwortlichen Individuum: Lösungsansatz zur Bewältigung des demographischen Wandels, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 55/
2006, H. 9, S. 227-233 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland findet seit einiger Zeit ein breites öffentliches Interesse. Doch wie kann den damit verbundenen Herausforderungen adäquat begegnet werden? Es bedarf einer Politik, die dazu beiträgt, die schrumpfenden Humanressourcen sowie deren Auf- und Ausbau nicht zu behindern und sie bestmöglich einzusetzen. Eine
solche Politik könnte man als Wirtschaftsgrundlagenpolitik bezeichnen. Dafür gilt es auch,
bestehende Institutionen hinsichtlich ihrer Eignung zu überprüfen. Einige Institutionen waren
durchaus geeignet, gesellschaftliche Probleme zufrieden stellend zu lösen. Im Zuge des demographischen Wandels und der voranschreitenden Globalisierung verloren sie jedoch ihre
Wirksamkeit. Der Beitrag behandelt exemplarisch drei Institutionen, die aufgrund veränderter
Rahmenbedingungen unerwünschte externe Effekten erzeugen: Die Gewerkschaften im Rahmen der Tarifautonomie, das Umlageverfahren in der Rentenversicherung sowie das duale
Ausbildungssystem. Die Rückbesinnung auf die Eigenverantwortlichkeit des Individuums
kann dazu beitragen, die im Wandel der Zeit entstandenen externen Effekte zu reduzieren."
(Autorenreferat)
[25-L] Farmer, Karl:
Beiträge zur wirtschaftstheoretischen Fundierung ökologischer und sozialer Ordnungspolitik, Wien: Lit Verl. 2005, XI, 281 S., ISBN: 3-8258-8444-9 (Standort: UB Bonn(5)-2006/4252)
INHALT: Die Publikation umfasst Aufsätze des Autors zur wirtschaftstheoretischen Fundierung
ökologischer und sozialer Ordnungspolitik aus dem Blickwinkel liberaler bzw. neoklassischer
ökonomischer Denkkonzepte. Der erste Teil beinhaltet sieben Beiträge zu theoretischen
Grundlagen ökologischer Ordnungspolitik: (1) Die theoretische Fundierung ökologischer
Ordnungspolitik, (2) Umweltverschmutzung, Unternehmerverhalten und 'Selbstorganisation',
(3) ökologische Marktwirtschaft, (4) volkswirtschaftlich-ordnungs-ökonomische Aspekte
zwischenbetrieblicher Verwertungsbeziehungen, (5) nachhaltige Energieversorgung, (6) Freiheit und Nachhaltigkeit durch Wettbewerb im Kontext einer polit-ökonomischen Systemtheo-
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rie sowie (7) die Frage nach Straßenbenutzungsgebühren. Der zweite Teil präsentiert sodann
sechs Aufsätze zu theoretischen Grundlagen sozialer Ordnungspolitik zu folgenden Punkten:
(1) Zukunftsprobleme der staatlichen Alterssicherung und die Umstellung des Finanzierungsverfahrens, (2) die Arbeitsmarktordnung der Sozialen Marktwirtschaft im Zeitalter der Globalisierung, (3) Rentenpolitik für das 21. Jahrhundert und die aktuelle deutsche Rentenreform,
(4) die Globalisierung und ihre Kritiker, (5) Globalisierung, Lohnungleichheit und Standortwettbewerb sowie (6) marktwirtschaftliche Selbststeuerung und die Weltherrschaft Gottes.
(ICG2)
[26-L] Frey, Christofer; Hädrich, Jürgen; Klinnert, Lars (Hrsg.):
Gerechtigkeit - Illusion oder Herausforderung?: Felder und Aufgaben für die interdisziplinäre Diskussion, (Bochumer Studien zur Gerechtigkeit, Bd. 1), Berlin: Lit Verl. 2006, 281 S.,
ISBN: 3-8258-6685-8 (Standort: UB Freiburg i. Br.(25)-GE2006/2692)
INHALT: "Aus einer Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven wird das Thema Gerechtigkeit in
diesem Band beleuchtet und mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen diskutiert. Neben systematischen Überlegungen zum Gerechtigkeitsbegriff, einer Genderperspektive auf Gerechtigkeit und sozialpsychologischen Annäherungen an das Thema wird
Gerechtigkeit unter marktwirtschaftlicher Perspektive und unter den Bedingungen internationalen Wettbewerbs untersucht. Der Rolle, die Gerechtigkeit in Sozialpolitik, Strafrecht, Gesundheits- und Steuerwesen sowie in Beziehungen zur Dritten Welt spielt, wird ebenso nachgegangen wie der neuen Herausforderung, die die embryonale Stammzellenforschung für die
soziale Gerechtigkeit bedeutet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christofer Frey: Zur
Einführung (7-19); Arno Anzenbacher: Kooperation, Konflikt und Anerkennung. Zur Systematik des Gerechtigkeitsbegriffs (20-33); Hans-Werner Bierhoff: Sozialpsychologie der Gerechtigkeit (34-50); Marianne Heimbach-Steins: Gender-Perspektive und Gerechtigkeit (5166); Wolfgang Lienemann: Macht - Wettbewerb - Solidarität. Bedingungen internationaler
Verteilungsgerechtigkeit (67-91); Karl Homann: Was kann 'Gerechtigkeit' für die Beziehungen zur Dritten Welt heißen? (92-103); Hauke Brunkhorst: Bürgerliche Solidarität im Prozess
der Globalisierung (104-114); Markus Vogt: Gerechtigkeit in evolutionärer Perspektive. Aktuelle Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Solidarität und Wettbewerb (115-134);
Martin Büscher: Marktwirtschaft, Wirtschaftswissenschaft und Kriterien der Gerechtigkeit eine Skizze (135-140); Heinz Sünker: Soziale Arbeit, Sozialpolitik und Gerechtigkeit (141159); Michael Schramm: "Alles hat seinen Preis." Gerechtigkeit im Gesundheitswesen (160177); Rüdiger Wink: Evolutorische Gerechtigkeit als Konzept im Konflikt um die embryonale Stammzellforschung (178-196); Georg Tillmann: Steuern und Gerechtigkeit - volkswirtschaftlich gesehen (197-228); Peter Bareis: Steuergerechtigkeit aus betriebswirtschaftlicher
Sicht (229-243); Rainer Kessler: Bibel und Zukunft der Arbeit. Von Nutzen und Grenzen biblischer Texte bei sozialethischen Fragen (244-256); Hans-Richard Reuter: Begründung und
Grenzen des Strafrechts aus der Sicht evangelischer Ethik (257-270).
[27-L] Freytag, Andreas (Hrsg.):
Weltwirtschaftlicher Strukturwandel, nationale Wirtschaftspolitik und politische Rationalität: Festschrift für Juergen B. Donges zum 65. Geburtstag, Köln: Kölner Univ.-Verl. 2005,
304 S., ISBN: 3-87427-090-4 (Standort: USB Köln(38)-32A8314)
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INHALT: Inhaltsverzeichnis: Herbert Giersch: Globalisierung für effizient genutzte Freiheit (1628); Manfred E. Streit: Wissenschaftliche Politikerberatung zwischen Wissensmangel und
Opportunismus (30-35); Michael Hüther: Unzeitgemäße Politikberatung - Warum wir über
Ordnungspolitik reden müssen (36-52); Christian Watrin: Alfred Müller-Armacks Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft - eine ordnungspolitische Sackgasse? (53-66); Klaus-Werner
Schatz: Deregulierung in Deutschland - ein wirtschaftspolitisches Programm? (68-85); Wernhard Moeschel: Tarifvertragsreform zwischen Ökonomie und Verfassung (86-98); Henning
Klodt: Regulierung der Terminierungsentgelte im Mobilfunk? (99-114); Carsten-Patrick Meier: The Reaction of Monetary Policy to a Change in Potential Output in the Standard NewKeynesian Policy Model (115-128); Gerhard Fels: Sozialstaat als Armutsfalle (130-142); Roland Vaubel: Sozialpolitische Konsequenzen der Globalisierung - Theorie und Empirie (143158); Barbara Dluhosch: Globalisierung und politische Ökonomie des Umverteilungsstaates
(159-172); Friedrich L. Sell: Globalisierung, Arbeitsmärkte und Qualifikation (173-188);
Horst Siebert: Eine offene Weltwirtschaft - Elemente eines globalen Regelwerks (190-202);
Rolf J. Langhammer: Jeder macht was er will, keiner macht was er soll: Zur permissiven Haltung der Welthandelsordnung gegenüber regionalen Integrationsabkommen und deren Kosten
(203-221); Jürgen Stehn: Welthandelsordnung: Vom Multilateralismus zum Regionalismus?
(222-235); Ulrich Hiemenz: New Approaches to Development Co-operation: A Critical Overview (238-251); Peter Nunnenkamp: Die Wachstumsschwäche arabischer Länder: Wo liegen die Gründe? (252-268); Andreas Freytag: Weltwirtschaftliche Integration und Frieden
(269-284); Hans Willgerodt: Mehrleistung als gefährliche Inflationsursache in einer Währungsunion? Zum Balassa-Samuelson-Effekt (285-300).
[28-L] Frischmann, Bärbel:
Die Herausbildung des Sozialstaatsdenkens im neuzeitlichen Kontraktualismus von Hobbes
bis Fichte, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, Bd. 60/2006, H. 4, S. 554-589
INHALT: "In diesem Beitrag wird die These vertreten, dass dem Gesellschaftsvertrag im neuzeitlichen Kontraktualismus von Hobbes bis Fichte nicht nur die Aufgabe der Gewährung von
Schutz und die Sicherung individueller Freiheit zugesprochen wird, sondern dass an den Staat
als Verkörperung des Gemeinwillens durchaus auch sozialpolitische Aufgaben delegiert werden. Der Kontraktualismus eröffnet eine Auffassung von Sozialstaatlichkeit, die nicht an einen substantiellen Begriff von Wohlstand gebunden ist, sondern an die per Vertrag verbindlich gemachte Grundidee der Verpflichtung der Gemeinschaft zur Hilfeleistung bzw. zur Bereitstellung der Bedingungen der Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum und des Rechtes
des Einzelnen gegenüber dem Staatswesen auf Unterstützung. Dabei ist die Einsicht gewachsen, dass die rechtsstaatliche Gewährleistung formaler Freiheit und Gleichheit nicht automatisch auch für alle die realen Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme an der Gesellschaft beinhaltet, sondern dass diese Teilnahme von politisch herzustellenden ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen abhängig ist. Schon im neuzeitlichen Kontraktualismus ist der
Grund gelegt worden, den Rechtsstaat immer auch als Sozialstaat zu verstehen." (Autorenreferat)
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[29-L] Gabriel, Karl (Hrsg.):
Jahrbuch für christliche Sozialwissenschaften: Bd. 46/ 2005, Europäische Wohlfahrtsstaatlichkeit. Soziokulturelle Grundlagen und religiöse Wurzeln, Münster: Aschendorff 2005, 368
S., ISBN: 3-402-00600-6
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Torsten Meireis: 'Sie waren ein Herz und eine Seele und hatten alles
gemeinsam' oder 'Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen'? Protestantische Motive im Kontext von Wohlfahrtsstaatlichkeit (15-43); Hermann-Josef Große Kracht: Sozialer Katholizismus und demokratischer Wohlfahrtsstaat. Klärungsversuche zur Geschichte und Gegenwart
einer ungewollten Wahlverwandtschaft (45-97); Eckart Pankoke: 'Wechselwirkung aus Freiheit'. Wurzeln, Werte und Wege 'bürgerlicher' Wohlfahrtskulturen (99-127); Michael Klundt:
'Saving capitalism from itself'? Entstehung und Entwicklung sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaatlichkeit (129-146); Roswitha Pioch: Von distributiver zu produktivistischer Gerechtigkeit. Wohlfahrtsstaatlichkeit und soziale Gerechtigkeit in der sozialistisch-sozialdemokratischen Tradition (147-163); Elmar Rieger: Die Eigenart der Sozialpolitik in der westlichen Welt. Religiöse Entwicklungsbedingungen des modernen Wohlfahrtsstaates in vergleichender Perspektive (165-205); Philip Manow: Plurale Wohlfahrtswelten. Auf der Suche
nach dem europäischen Sozialmodell und seinen religiösen Wurzeln (207-234); Bernd Schulte: Das 'soziale Europa'. Eine europäische Leitidee und ihre Konjunkturen im europäischen
Einigungsprozess (235-253); Sven Jochem: Wohlfahrtspolitik in Schweden. Die kulturellen
Grundlagen des 'Volksheims' im Wandel (255-269); Martin Frenzel: 'Wenige zu viel und wenige zu wenig ...' (Nicolaj F. S. Grundtvig). Das dänische Sozialmodell - vom Grundtvigianismus zum weltoffenen Wohlfahrtsstaat? (271-291); Stephan Lessenich: Delegitimation
durch Verfahren. Das deutsche Sozialmodell im 'Reformstau' (293-308); Stanislaw Fel: Eine
'paternalistisch-marktwirtschaftliche Hybride'? Vom Schutz zur Aktivierung - Die Reformen
des Sozialstaates in Polen (309-321); Matthias Freise: Rekombinante Wohlfahrtsstaaten. Osteuropäische Sozialpolitik im Wandel (323-345); Markus Vogt/Gerhard Kruip: Globalisierung. Ein Bericht vom 'Berliner Werkstattgespräch' der Sozialethikerinnen 2004 (346-351);
Christoph Hübenthal/Werner Veith: 'Macht und Ohnmacht'. Ein Bericht vom 'Forum Sozialethik' 2004 (352-354).
[30-L] Gehrig, Thomas:
Widersprüche der Sozialpolitik, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 25/2005, Nr. 3 = H. 97, S. 83-97 (Standort: USB
Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Sozialpolitik, ein Kunstwort des 19. Jahrhunderts, das Gesellschaftliches und Staatliches, jene beiden Sphären, die in der bürgerlichen Gesellschaft auseinander getreten sind, zusammenzudenken sucht (vgl.: Pankoke 1970: 167ff.). Sozialpolitik soll diese Sphären verbinden, wenn nicht gar versöhnen. Es geht dabei auch um die Intention einer politischen Steuerung der Gesellschaft. Dies Mittel der Befriedung gesellschaftlicher Interessengegensätze
wird alsbald auch zur zentralen Figur in einem politischen Denken, das hier das Instrument in
der Hand zu halten glaubt, alle Klassen mit der bürgerlichen Gesellschaft und damit auch die
eigene Politik mit dem Staate versöhnen zu können. Doch wie ist das Verhältnis dieser auseinander getretenen Sphären?" (Autorenreferat)
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[31-L] Gerdes, Jürgen:
Der "Dritte Weg" als ideologische Kolonialisierung der Lebenswelt: die Sozialdemokratie in
der Wissensgesellschaft, in: Uwe H. Bittlingmeyer, Ullrich Bauer (Hrsg.): Die "Wissensgesellschaft" : Mythos, Ideologie oder Realität?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 553-614,
ISBN: 3-531-14535-5
INHALT: Der Beitrag zu den Politiken in der Wissensgesellschaft liefert eine Analyse der Neuausrichtung sozialdemokratischer Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, des so genannten 'Dritten
Wegs', die nicht zuletzt durch den Eintritt Deutschlands in die wissensgesellschaftliche Phase
gerechtfertigt wird. Nach einem Rekurs auf das Habermassche Kolonialisierungstheorem
werden zunächst die durch den Diskurs des dritten Weges vorangetriebenen ideologischen
Einstellungen der zentralen Begriffe Freiheit und Gerechtigkeit jeweils im Vergleich zu Kernen ihres klassischen Sinngehalts untersucht. Der nächste Abschnitt widmet sich der Frage
nach der Plausibilität des 'aktivierenden' Anspruchs, die Inklusion in den Arbeitsmarkt aus
Gerechtigkeitsgründen als prioritär auszuweisen. Danach wird die mit dem Diskurs des dritten Weges verbundene emphatische Forderung nach einem neuen Gesellschaftsvertrag in
Gestalt eines Wohlfahrtskontraktualismus mit dem überlieferten Verständnis des Gesellschaftsvertrages konfrontiert. Schließlich geht es im letzten Abschnitt um die Frage, ob und
inwieweit Rechtfertigungen und Wirkungen der Maßnahmen sogenannter aktivierender Politik nicht nur Gerechtigkeitsintuitionen verletzen, sondern im Namen angeblichen Gemeinwohls und der Interessen der Mehrheit Übergriffe auf die Würde der Betroffenen darstellen.
Nach Einschätzung des Autors handelt es sich bei der Politik des dritten Weges auch unter
Gesichtspunkten vergleichender Analysen von Politikwandel um die weitreichendste Form,
die nicht nur die Mittel und Instrumente gegebenen und konstanten Zielen anpasst, ergänzt,
erweitert oder austauscht. Es geht hier offensichtlich um einen transformativen Politikwandel,
bei dem die Werte selbst und die gesamte Philosophie einer Politik sich ändern. Eine zentrale
Rolle als Legitimationsformel spielt dabei der Begriff der Wissensgesellschaft in einer pauschalen und unklaren, aber ultimativen Form als Wille und Vorstellung. (ICG2)
[32-L] Goldschmidt, Nils:
Kann oder soll es Sektoren geben, die dem Markt entzogen werden und gibt es in dieser
Frage einen (unüberbrückbaren) Hiatus zwischen 'sozialethischer' und 'ökonomischer' Perspektive?, (Freiburger Diskussionspapiere zur Ordnungsökonomik, 06/4), Freiburg im Breisgau
2006, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.eucken.de/publikationen/06_4bw.pdf)
INHALT: Wenn es ein reines, idealtypisches System des Marktes gibt, welcher Weg führt dann
von dort zur sozialen Lebenswelt? Andererseits: Warum überhaupt sollten einzelne Bereiche
dem Markt entzogen werden, wenn doch nur Märkte effizient im Sinne einer optimalen Ressourcennutzung sind und so dem Nutzen aller und jedes Einzelnen dienen? Die vorliegenden
Überlegungen wollen diesen Fragen eine systematische Antwort geben und dabei versuchen,
einige Grundelemente einer Theorie der Sozialpolitik offen zu legen, die den Bedingungen
einer modernen Gesellschaft und Marktwirtschaft entsprechen. Der Autor geht davon aus,
dass konkrete Lösungen in den Bereichen Krankheit/Pflege, Arbeitslosigkeit und Ausbildung
nur dann gelingen werden, wenn ihnen zunächst eine systematische Gesamtkonzeption gesellschaftlicher Prozesse zugrunde gelegt wird. Dabei werden zunächst einige Vorschläge
zum Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik kritisch betrachtet, wie sie im Gefolge der
Debatte um eine rationale Sozialpolitik zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute diskutiert
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werden (Abschnitt B). Dass eine einheitliche Gesamtkonzeption von Wirtschafts- und Sozialpolitik sich nur auf der gesamtgesellschaftlichen bzw. konstitutionellen Ebene verwirklichen
lässt, wird unter der Idee einer "Sozialpolitik als Gesellschaftspolitik" erörtert (Abschnitt C).
Für die Konzeption einer integrativen Wirtschafts- und Sozialpolitik wird sodann der Entwurf
einer "Sozialpolitik mit dem Markt" vorgestellt, wie er sich aus dem Ansatz der Freiburger
Schule ergibt (Abschnitt D). Zielgröße und Legitimationsgrund einer so verstandenen Sozialpolitik ist der Einzelne. Folglich ist die Inklusion des Einzelnen in die Gesellschaft und in das
ökonomische System die vordringliche Aufgabe der Sozialpolitik gegenüber einer rein materiell verstandenen Fürsorge (Abschnitt E). (ICD2)
[33-L] Grub, Martin:
Verteilungswirkungen anreizorientierter Sozialpolitik: das deutsche Rentenversicherungsund Steuersystem in der Perspektive dynamischer Lebenszyklusmodelle, Würzburg 2006,
XIII, 305 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=980778336&dok
_var=d1&dok_ext=pdf&filename=980778336.pdf; http://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/opus.
t3/volltexte/2006/1616/pdf/Diss_MGrub.pdf)
INHALT: "Drei große Reformenpakete und eine Reihe kleinerer Begleitmaßnahmen prägen das
rentenpolitische Erbe der rot-grünen Bundesregierung. Einerseits greifen sie Trends in der
Reformpolitik seit Beginn der 90er Jahre auf. So verstärkt die Rentenstrukturreform 2001 beispielsweise die rentenrechtliche Anerkennung von Erziehung und Pflege. Eine veränderte
Rentenformel wird die Transitionslasten des demographischen Obergangs mittelfristig gleichmäßiger über die Jahrgänge verteilen - durch eine Eindämmung des Beitragssatzanstiegs auf
Kosten eines langsamer wachsenden Rentenniveaus. Die Nachhaltigkeitsreform 2004 verstärkt diesen Mechanismus auf der Grundlage neuer empirischer Erkenntnisse. Auch der Übergang zur überwiegend nachgelagerten Besteuerung mit dem Alterseinkünftegesetz 2004
wirkt in diese Richtung durch eine wachsende steuerliche Absetzbarkeit der Alterssicherungsbeiträge bei konsekutiver Einbeziehung der Renten in die Besteuerung. Auf der anderen
Seite leiten die Reformen nichts Geringeres als einen tief greifenden Paradigmenwechsel ein:
den langfristigen Übergang eines umlagefinanzierten Pflichtversicherungs- zu einem DreiSäulen-System, in dem Zulagen und Steuerabzugsmechanismen Anreize zur freiwilligen Ergänzungsvorsorge in kapitalgedeckten Sicherungsinstrumenten bilden. Für die wissenschaftliche Gesetzesfolgenabschätzung stellen diese Reformen eine enorme Herausforderung dar.
Es ist das Moment der Freiheit, das in jedweder kausalen Welt Verantwortung impliziert, und
die politische Folgenabschätzung spannend und schwierig macht. Die ökonomische Fachliteratur hat Mikrosimulationsmodelle als ein leistungsfähiges Analysewerkzeug entwickelt, fiskalische und distributive Konsequenzen 'für den Tag danach' sehr detailliert abschätzen zu
können - ohne dabei Verhaltensreaktionen zu berücksichtigen. Verhaltensreaktionen hingegen
stehen im Mittelpunkt der rasant wachsenden Literatur zu numerischen Gleichgewichtsmodellen. Angesichts begrenzter Rechenressourcen vereinfachen diese Modelle in der Regel die
Risikostruktur des ökonomischen Entscheidungsproblems, um sich auf wenige Zustands- und
Entscheidungsvariablen beschränken zu können. Sie abstrahieren häufig von Unstetigkeiten
in Budgetrestriktionen und konzentrieren sich auf stationäre Zustandstransitionen. Viele dieser Instrumente sind daher wenig geeignet abzuschätzen, wie sich Menschen an eine Reformpolitik anpassen, die lange Übergangspfade vorsieht über mehrdimensionale, zeitinvariate Risikostrukturen, deren imperfekte Korrelationen zu einer risikodiversifizierenden Vorsorgestrategie genutzt werden kann. Das vorliegende Buch stellt ein dynamisch stochastisches Si-
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mulationsmodell im partiellen Erwartungsgleichgewicht vor. Sein Ziel ist, Anreize in der
komplexen Interaktion der Reformen mit dem umfangreichen Regulierungsrahmen in einer
risikoreichen Umwelt zu identifizieren. Die einzelnen Reformen, ihre algorithmische Abbildung in das dynamische Entscheidungsmodell und die partiellen Wirkungsmechanismen sind
detailliert erläutert. Eines der Hauptergebnisse zeigt sich überraschender Weise darin, die beobachtbare Zurückhaltung niedrigerer Einkommensklassen gegenüber den neuen Sicherungsinstrumenten ohne Rückgriff auf (im ökokomischen Sinne) eingeschränkte Rationalitäten erklären zu können. Das Modell lässt insbesondere in mittleren Lebenseinkommensbereichen
hohe Ergänzungsversicherungsraten erwarten - trotz der 'u'-förmigen Förderquoten in statischer Querschnittsbetrachtung. Diese auf den ersten Blick wenig intuitive Eigenschaft des
Modells lässt sich im Gesamtkontext des Alterssicherungs- und Steuersystems über den erwarteten Lebenshorizont erklären. Das Simulationsmodell wurde am Fraunhofer-Institut für
Angewandte Informationstechnik FIT entwickelt und wird gegenwärtig beim Verband der
Rentenversicherungsträger (VDR) angewandt. Ein großer Dank gilt der finanziellen Förderung durch das Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) beim VDR." (Autorenreferat)
[34-L] Heidbrink, Ludger; Hirsch, Alfred (Hrsg.):
Verantwortung in der Zivilgesellschaft: zur Konjunktur eines widersprüchlichen Prinzips,
Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, 419 S., ISBN: 3-593-38010-2
INHALT: "Von Verantwortung, besonders Eigenverantwortung, ist derzeit viel die Rede. Im
Zuge der notwendigen gesellschaftlichen Reformen wird von den Bürgern erwartet, sich ebenso um das Gemeinwohl wie um die eigene Existenzsicherung zu kümmern. Dieser Band
geht den Widersprüchen der 'Verantwortungsgesellschaft' nach, die dem Einzelnen viel Entscheidungsspielraum lässt, ihm aber zugleich immer schwerere Lasten auferlegt, die zu neuen
Ungerechtigkeiten und Überforderungen führen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ludger Heidbrink: Verantwortung in der Zivilgesellschaft: Zur Konjunktur eines widersprüchlichen Prinzips (13-38); Franz-Xaver Kaufmann: 'Verantwortung' im Sozialstaatsdiskurs (3960); Wolfgang Maaser: Aktivierung der Verantwortung: Vom Wohlfahrtsstaat zur Wohlfahrtsgesellschaft (61-84); Eckart Pankoke: Arenen - Allianzen - Agenden: Netzwerke und
Lernprozesse zivilen Engagements (85-108); Helmut Klages: Eigenverantwortung als zivilgesellschaftliche Ressource (109-128); Ludger Heidbrink: Grenzen der Verantwortungsgesellschaft: Widersprüche der Verantwortung (129-150); Frank Nullmeier: Paradoxien der Eigenverantwortung (151-164); Agathe Bienfait: Die 'Verantwortungsgesellschaft' als 'Konfliktgesellschaft': Max Webers Beitrag jenseits von Fatalismus und Moralismus (165-188); Matthias
Kettner: 1000 Fragen zur Bioethik: Organisierte Mitverantwortung für Biopolitik in der deliberativen Demokratie (189-220); Robert Bernasconi: Vor wem und wofür? Zurechenbare
Verantwortlichkeit und die Erfindung der ministeriellen, hyperbolischen und unendlichen
Verantwortung (221-246); Alfred Hirsch: Menschenrechte als zivilgesellschaftliche Verantwortungskultur (247-264); Helmut Dubiel: Stufen der Re-Zivilisierung (265-272); Walter
Reese-Schäfer: Globalisierungsdruck und Verantwortungslast: Soziokulturelle Konsequenzen
des Prinzips der Selbstverantwortlichkeit (273-294); Klaus Günther: Aufgaben- und Zurechnungsverantwortung (295-330); Christian Strub: Strafe als Katharsis der Stummen: Was heißt
es zu lernen, Verantwortung für eine verletzte Norm zu übernehmen? (331-360); Bernd Ladwig: Gerechte Verantwortung: Über die Hinsicht der Gleichheit in liberalen Theorien der Gerechtigkeit (361-386); Stefan Gosepath: Verantwortung für die Beseitigung von Übeln (387-
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408); Rainer Forst: Verantwortung und (Un-)Gerechtigkeit: Kommentar zu Stefan Gosepath
'Verantwortung für die Beseitigung von Übeln' (409-416).
[35-F] Hermanns, Manfred, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):
Sozialethik im Wandel der Zeit: Persönlichkeiten - Forschungen - Wirkungen des Lehrstuhls
für Christliche Gesellschaftslehre und des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der
Universität Münster 1893 bis 1997
INHALT: Von dem mehr als 100jährigen Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre (ab 1951
Christliche Sozialwissenschaften) gingen entscheidende Impulse für das soziale Denken der
katholischen Kirche und für die Sozialpolitik Deutschlands aus. Bisher gab es aber keine
gründliche, quellenkritische Darstellung der Geschichte dieses Lehrstuhls und des 1951 von
Joseph Höffner, dem späteren Erzbischof und Kardinal gegründeten Instituts für Christliche
Sozialwissenschaften. Die jetzt vorliegende Studie erarbeitet die Kontinuitäten und Diskontinuitäten in Forschung und Lehre der fünf Lehrstuhlinhaber Franz Hitze (1893-1920), Heinrich Weber (1922-1935, wieder 1945/46), Joseph Höffner (1951-1962), Wilhelm Leber
(1964-1983) und Franz Furger (1987-1997). Ihr Forschen und ihr politisches Wirken werden
hineingestellt in die Sozial-, Wirtschafts- und Kirchengeschichte Deutschlands und Europas,
in Fragen der Auseinandersetzung mit der Theologie der Befreiung und der Entwicklungsarbeit der Welt, besonders Lateinamerikas. Die hundertjährige Geschichte dieses einflussreichen Lehrstuhls ist gleichzeitig eine Sozial- und Kirchengeschichte der letzten 100 Jahre. Bei
dem Forschungsprojekt handelte es sich ursprünglich um eine Auftragsforschung des Vereins
der Freunde des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften Münster, welches ab 2004 aber
als Eigenprojekt weitergeführt wurde. ZEITRAUM: 1893-1997 GEOGRAPHISCHER RAUM:
überwiegend Deutschland, darüber hinaus auch Welt, insb. Lateinamerika
METHODE: Archivforschung und Sekundärstudium der mehr als 1.000 Publikationen der fünf
Lehrstuhlinhaber und Hineinstellen dieser Publikationen in den sozial- und kirchen-historischen Kontext DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Persönlichkeiten, die die Lehrstuhlinhaber gekannt und mit ihnen zusammengearbeitet haben, ferner auch Briefe mit diesen Personen).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hermanns, Manfred: Sozialethik im Wandel der Zeit: Persönlichkeiten - Forschungen - Wirkungen des Lehrstuhls für Christliche Gesellschaftslehre und des
Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster 1893-1997. Abhandlungen zur Sozialethik, Bd. 49. Paderborn: Schöningh 2006. ISBN 3-506-72989-6.+++Ders.:
Joseph Höffner - Lebensstationen eines Sozialethikers. in: Gabriel, Karl; Große Kracht, Hermann-Josef (Hrsg.): Joseph Höffner (1906-1986): Soziallehre und Sozialpolitik. "Der personale Faktor ...". Paderborn: Schöningh 2006, S. 13-35.+++Ders.: Reichstagsreden von Franz
Hitze. in: Olpe in Geschichte und Gegenwart, 12, 2004, S. 15-56.+++Ders.: Berufung von Joseph Höffner und Gründung des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften in: Gabriel,
Karl (Hrsg.): Kirche - Staat - Wirtschaft auf dem Weg ins 21. Jahrhundert. Münster: Lit Verl.
2002, S. 49-84.+++Ders.: Weber, Heinrich - Sozialethiker und Caritaswissenschaftler. in:
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 18. Herzberg 2001, Sp. 1477-1491.
+++Ders.: Wo steht die Christliche Gesellschaftslehre? Von Heinrich Weber über Joseph
Höffner bis zur Gegenwart. in: Die neue Ordnung, Jg. 55, 2001, S. 193-208.+++Ders.: Heinrich Weber (1888-1946). in: Aretz, Jürgen; Morsey, Rudolf; Rauscher, Anton (Hrsg.): Zeitgeschichte in Lebensbildern, Bd. 10. Münster 2001, S. 91-112.+++Ders.: Heinrich Weber: Sozial- und Caritaswissenschaftler in einer Zeit des Umbruchs; Leben und Werk. Würzburg: Ech-
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ter 1998, 234 S. ISBN: 3-429-01971-0. ARBEITSPAPIERE: 22 Ordner Quellen, Datenmaterial, Kopien von Aufsätzen der Lehrstuhlinhaber.+++Im Besitz des Forschers und des von
ihm gegründeten Heinrich-Weber-Forschungskreises e.V. ist mittlerweise ein ganzes Archiv
entstanden.
ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Verein der Freunde des Inst. für Christ. Sozialwiss., Münster FINANZIERER:
Erzbistum Köln
INSTITUTION: Hermanns, M. (Igelkamp 5, 21244 Buchholz)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel., Fax: 04181-5670)
[36-L] Hickel, Rudolf:
Vom Rheinischen zum Turbo-Kapitalismus: 50 Jahre ökonomischer Aufklärung im Spiegel
der "Blätter", in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 51/2006, H. 12, S. 14701479 (Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Vor dem Hintergrund des 50-jährigen Bestehens der Zeitschrift 'Blätter für deutsche
und internationale Politik' beschreibt der Festbeitrag den Wandel vom Rheinischen Kapitalismus zum Turbo-Kapitalismus. Dabei gliedern sich die Ausführungen in folgende Punkte:
(1) Grundzüge der sozialen Marktwirtschaft, (2) die aktuelle ökonomische Konzentration auf
den Märkten und die soziale Prekarität, (3) die Ideologie des Sachzwangs, (4) die derzeitige
Wirtschaftspolitik der Großen Koalition sowie (5) das Diktat der Finanzmärkte. Nach Ansicht
des Autors muss der zerstörerische Turbokapitalismus gebändigt werden, der Bedarf an politischer Regulierung nimmt also nicht ab, sondern zu. Der heute dominierende Kapitalismus
steht im fundamentalen Widerspruch zum Leitbild einer sozial-ökologisch eingebetteten
Wettbewerbswirtschaft. Wer diesen Turbokapitalismus immer noch als soziale Marktwirtschaft bezeichnet, erzeugt Illusionen oder spekuliert bewusst auf die Unwahrheit. (ICG2)
[37-L] Hiebaum, Christian:
Gleichheit und Kontingenz: eine Rekonstruktion der egalitären Sozialstaatsbegründung, in:
Martin Held, Gisela Kubon-Gilke, Richard Sturn (Hrsg.): Jahrbuch normative und institutionelle
Grundfragen der Ökonomik : Bd. 5, Soziale Sicherung in Marktgesellschaften, Marburg: Metropolis-Verl., 2006, S. 97-118, ISBN: 3-89518-547-7
INHALT: Der Verfasser rekonstruiert eine egalitäre Sozialstaatsbegründung, die insbesondere für
das Verhältnis von Freiheit und Gleichheit wichtig ist. Er skizziert zunächst gängige Bedenken gegen den Egalitarismus, die allesamt um das Thema kontingenter Ungleichheiten kreisen. Im Folgenden wird vorgeschlagen, Gleichheit nicht als zu maximierenden Wert zu begreifen, sondern als Nebenbedingung, die vor allem bei der Gestaltung von Institutionen und
der Bestimmung individueller Rechte zum Tragen kommt. Auf der Ebene des "politischen
Alltagsgeschäfts" wird sodann verdeutlicht, wie man sich die Wirkungsweise von "Gleichheit
als Nebenbedingung" vorzustellen hat. Auf der Ebene der "normalen Politik" manifestiert
sich der egalitäre Sozialstaat in politischen und administrativen Entscheidungen, die den bei
der Wahl der Grundstruktur schwächer ausgeprägten Relationismus stärker zur Geltung bringen. Aber auch dabei bleibt er auf Gleichheit im Sinne von Statusgleichheit bezogen. (ICE2)
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[38-L] Hildebrandt, Cornelia:
Emanzipative soziale Bewegungen in Deutschland, in: Michael Brie, Cornelia Hildebrandt
(Hrsg.): Parteien und Bewegungen : die Linke im Aufbruch, Berlin: Dietz, 2006, S. 143-159,
ISBN: 3-320-02087-0
INHALT: Der Beitrag zur politischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland formuliert und
erörtert folgende Hypothesen zur Entwicklung und Ausgestaltung kapitalismuskritischer sozialer Bewegungen seit dem 19. Jahrhundert: (1) Soziale Bewegungen sind zunächst offen für
linke und rechte, emanzipatorische oder konservative Entwicklungen und reflektieren gesellschaftliche Konfliktlinien vor allem in Umbruchsphasen. (2) Die Auflösung fordistisch geprägter Produktions- und Lebensweisen führt zur Ausprägung neuer politisch-kultureller
Konflikte, in deren Kontext sich neue soziale Bewegungen herausbilden. Ihr Selbstverständnis als soziale und kulturell gesellschaftsverändernde Kraft und ihr Verhältnis zu traditionellen Bewegungen bestimmt ihre politische Handlungsfähigkeit. (3) Die sich als Gegenmacht
zum globalisierten Kapitalismus entwickelnden sozialen Bewegungen müssen sich mit der
neoliberalen Aufnahme, Integration und Umdeutung ihrer Forderungen im globalisierten
Kontext auseinander setzen. (4) Für die sozialen Bewegungen in Deutschland und Europa bedeutet der Widerstand gegen neoliberale Politik die Europäisierung und Internationalisierung
ihres Protestes gegen Privatisierung öffentlicher Daseinsvorsorge, gegen den Abbau sozialer
und politischer Rechte. (5) Die Europäisierung neoliberaler Strategien und deren konkrete
Umsetzung in den einzelnen Ländern befördert den nationalen und europäischen Widerstand.
Auch in Deutschland wird die neoliberale Hegemonie brüchig. (6) Mit der Entwicklung der
Sozialforen kann in Anknüpfung an Erfahrungen früherer gesellschaftlicher Bündnisse und
Allianzen auch in Deutschland der Raum für neue gesellschaftliche Bündnisse geschaffen
werden. (7) Die grundsätzliche Schwäche der sozialen Bewegungen in Deutschland muss trotz aller Bemühungen um ein neues Verhältnis zueinander - im verbleibenden Nebeneinander der Akteure und in der bisher fehlenden gesellschaftlich wirksamen Gegenstrategien gesehen werden. (8) Entscheidend für die Formierung eines neuen gesellschaftlichen Blocks
gegen neoliberale Politik ist gewerkschaftliche Ablösung von der Sozialdemokratie - als Voraussetzung neuer Allianzen. (9) Gesellschaftliche Bündnisse gegen neoliberale Politik müssen eine neue Parlamentarismuskritik und ein konstruktives Verhältnis zu linken Parteien
entwickeln, so wie linke Parteien ihrerseits die gesellschaftsverändernden Potenziale nur gemeinsam mit sozialen Bewegungen verwirklichen können. (ICG2)
[39-L] Hirsch, Joachim:
Eine Alternative zum lohnarbeitsbezogenen Sozialstaat: das Konzept der "Sozialen Infrastruktur", in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und
Sozialbereich, Jg. 25/2005, Nr. 3 = H. 97, S. 32-48 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die vom links-netz vorgestellten Überlegungen zu einer Politik des Sozialen zielt auf
den Ausbau einer umfassenden sozialen Infrastruktur als Alternative zum lohnarbeitsbezogenen Sozialstaat ab. Diese Diskussion ist nicht neu, sondern reicht bis in die achtziger Jahre
des 20. Jahrhunderts zurück. In Gang gesetzt wurde sie nicht zuletzt im Zusammenhang der
Erwerbslosen- und Teilen der Frauenbewegung (vgl. Krebs/ Rein 2000, Kunstreich 1999).
Weder der Zeitpunkt noch politisch-soziale Zusammenhänge sind zufällig. Hintergrund ist die
damals manifest gewordene Krise des Fordismus und der Beginn der neoliberalen Restruktu-
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rierungsoffensive, mit der das 'goldene Zeitalter' des Fordismus zu Ende ging und der 'Traum
immerwährender Prosperität' (Lutz 1984) ausgeträumt war. Es ist kein Zufall, dass sich das
Nachdenken über ganz andere Formen der gesellschaftlichen Arbeit und der Vergesellschaftung am ehesten jenseits der etablierten Institutionen, der Verbände, Sozialbürokratien und
Parteien sowie jenseits vorherrschender sozialwissenschaftlicher Theoriediskussionen entwickeln konnte." (Autorenreferat)
[40-F] Hofer, Matthias, Lic.oec.; Eberle, Thomas S., Prof.Dr. (Bearbeitung); Nadai, Eva, Prof.Dr.;
Maeder, Christoph, Prof.Dr. (Leitung):
Die Durchsetzung des unternehmerischen Selbst. Integration und Ausgrenzung in Unternehmen und sozialstaatlichen Programmen
INHALT: Das kulturelle Leitbild des "unternehmerischen Selbst" ist, ausgehend vom ökonomischen Bereich, zu einer allgemeinen normativen Vorgabe für die individuelle Lebensführung
geworden. Wer sich dem Imperativ des rationalen Selbstmanagements und der Ausrichtung
am Markt nicht unterwirft, riskiert als "überflüssig" aussortiert zu werden. Die aktuelle Umstellung der Sozialpolitik auf 'Aktivierung' konfrontiert auch diejenigen mit diesen Anforderungen, die bereits am Rande der Gesellschaft stehen wie z.B. Arbeitslose. Diese müssen sich
die Unterstützung durch die Gesellschaft durch eine 'Gegenleistung' erst verdienen. Das wirft
die Frage auf, inwiefern gut gemeinte sozialstaatliche Integrationsprogramme tendenziell ausgrenzende Folgen haben können. Das Forschungsprojekt untersucht Praktiken von Ausgrenzung und Integration an der Schnittstelle von Wirtschaft und Sozialstaat und fragt nach Parallelen und Unterschieden zwischen diesen gesellschaftlichen Bereichen. Auf der Ebene von
Diskursen interessiert, inwiefern das kulturelle Modell des unternehmerischen Selbst die Praxis in Wirtschaft und Sozialstaat anleitet und wie es bereichsspezifisch gebrochen wird. Auf
der institutionellen Ebene analysieren wir organisatorische Techniken des Umgangs mit Menschen, die in irgendeiner Weise als "nicht leistungsfähig" oder "problematisch" gelten, d.h.
wir behandeln Integration und Ausgrenzung als Formen von Arbeit. Bezüglich der Akteure
untersuchen wir, wie die Betroffenen ihre Erfahrungen verarbeiten bzw. die Verantwortlichen
ihr Handeln begründen. Folgende Forschungsfragen stehen im Zentrum: Welche Techniken,
Prozeduren und Kriterien werden in Wirtschaft und Sozialbereich zur Einschätzung, Beurteilung und Platzierung von Arbeitnehmenden bzw. Klienten verwendet? Wie erleben und verarbeiten die Betroffenen Exklusions- und Integrationsprozesse? Wie werden Exklusions- und
Integrationsverfahren legitimiert?
METHODE: Methodisch besteht das Projekt aus ethnographischen Fallstudien in zwei bis drei
Unternehmen und drei Beschäftigungsprogrammen für Erwerbslose. Zusätzlich zu informellen Gesprächen im Rahmen der teilnehmenden Beobachtung werden qualitative Interviews
mit Betroffenen und Personal geführt und programmatische Dokumente aus den Untersuchungsfeldern analysiert. DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Maeder, Christoph: Die Durchsetzung des unternehmerischen
Selbst und neue Formen sozialer Ausschliessung. in: Woltron, Klaus; Knoflacher, Hermann;
Rosik-Köbl, Agnieska (Hrsg.): Wege in den Postkapitalismus. Wien: Ed. Selene 2004, S.
228-245. ISBN 3-85266-258-3.+++Nadai, Eva: Auf Bewährung. Aktivierung in Sozialhilfe
und Arbeitslosenversicherung. in: Sozialer Sinn - Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Nadai, Eva; Maeder, Christoph: The promises
and ravages of performance. Enforcing the entrepreneurial self in welfare and economy. Ol-
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ten/ Kreuzlingen 2006 (available from the authors).+++Nadai, Eva; Maeder, Christoph; Hofer, Matthias: Leistung und Beschäftigungsfähigkeit. Integration und Ausschluss in Wirtschaft und Sozialstaat. Kurzbericht, April 2006, 12 S. Download unter: http://www.fhnw.
ch/sozialearbeit/ipw/forschung-und-entwicklung/abgeschlossene-projekte-1 .
ART: gefördert BEGINN: 2003-11 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
NFP 51 Integration und Ausschluss
INSTITUTION: Universität St. Gallen, Kulturwissenschaftliche Abt., Soziologisches Seminar
(Tigerbergstr. 2, 9000 St. Gallen, Schweiz); Pädagogische Hochschule Thurgau (Nationalstr.
19, 8280 Kreuzlingen, Schweiz); Fachhochschule Nordwestschweiz -FHNW- Hochschule für
Soziale Arbeit Olten, Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung (Riggenbachstr. 16, 4600 Olten, Schweiz)
KONTAKT: Nadai, Eva (Prof.Dr. e-mail: eva.nadai@fhnw.ch); Maeder, Christoph (Prof.Dr.
e-mail: christoph.maeder@phtg.ch)
[41-L] Hoffmann, Dierk; Schwartz, Michael (Hrsg.):
Sozialstaatlichkeit in der DDR: sozialpolitische Entwicklungen im Spannungsfeld von Diktatur und Gesellschaft 1945/49-1989, (Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte,
Sonderband), München: Oldenbourg 2005, 194 S., ISBN: 3-486-57804-9 (Standort: UB Bonn(5)2005/5055)
INHALT: 'Die Sozial- und Konsumpolitik belastete die Volkswirtschaft der DDR ganz erheblich
und trug somit zum ökonomischen Raubbau des Landes bei' (9), stellen die Herausgeber fest.
In ihren Beiträgen, die als Längsschnitte einzelner Teilaspekte angelegt sind, zeichnen die
Autoren diese Entwicklung mit ihren nicht beabsichtigten, von der offiziellen Politik ignorierten Folgen nach. Anfangs erscheint die Sozialpolitik als identitäts- und konsensstiftendes Element, das zur Stabilisierung des Systems beitrug und eigentlich an die wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt werden sollte. Seit dem Aufstand 1953 allerdings wurde das Volk so gefürchtet, dass man keinerlei Unmut etwa über gestrichene Subventionen (z. B. für Kinderbekleidung) riskieren wollte. Am Ende stand eine ökonomische Überforderung der Planwirtschaft, was zur Destabilisierung der SED-Herrschaft beitrug. Die Beiträge gehen auf eine Tagung zurück, die im Institut für Zeitgeschichte München-Berlin im Dezember 2002 stattfand.
(ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Dierk Hoffmann und Michael Schwartz: Einleitung (110); Gerhard A. Ritter: Thesen zur Sozialpolitik der DDR (11-30); Andre Steiner: Leistungen
und Kosten: Das Verhältnis von wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und Sozialpolitik in der
DDR (31-46); Michael Schwartz: Emanzipation zur sozialen Nützlichkeit: Bedingungen und
Grenzen von Frauenpolitik in der DDR (47-88); Dierk Hoffmann: Leistungsprinzip und Versorgungsprinzip: Widersprüche der DDR-Arbeitsgesellschaft (89-114); Peter Hübner: Zentralismus und Partizipation: Soziale Interessen im "vormundschaftlichen Staat" (115-134); Judd
Stitziel: Von "Grundbedürfnissen" zu "höheren Bedürfnissen"? Konsumpolitik als Sozialpolitik in der DDR (135-150); Christoph Boyer: Verflechtung und Abgrenzung: Sozial- und konsumpolitische Beziehungen im RGW (151-174).
[42-L] Jens, Uwe; Romahn, Hajo (Hrsg.):
Glanz und Elend der Politikberatung, Marburg: Metropolis-Verl. 2005, 272 S., ISBN: 3-89518516-7 (Standort: UB Bochum(294)-DYA9475)
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INHALT: "Politikberatung - in Form der Beratung von Politikern wie auch der öffentlichkeitswirksamen Politikberatung - hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies äußert
sich sowohl in der Inanspruchnahme von Beratung, wie auch in der Bereitschaft zur Umsetzung von Beratung. Gleichwohl ist dieser Prozess kritisch zu begleiten. Zum einen unter dem
Aspekt der theoretischen und methodischen Ansprüche und Grenzen der Politikberatung, zum
anderen in Bezug auf die Wahrnehmung der Politikberatung durch die Betroffenen. Der
Sammelband beinhaltet Beiträge von Wissenschaftlern, die sich aus unterschiedlichen Positionen und Funktionen mit den Möglichkeiten und Grenzen der Politikberatung beschäftigen:
als Politiker, als Vertreter von Ministerialbürokratie, Universitäten und in der Beratung tätigen Forschungsinstituten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Uwe Jens: Wenn der Politikberatung die konzeptionelle Grundlage fehlt! (9-27); Michael Huther: Politiker - Berater Journalisten: Ein schwieriges Dreiecksverhältnis (29-47); Roland Döhrn: Politikberatung
durch wirtschaftswissenschaftliche Forschungsinstitute. Das Beispiel der Gemeinschaftsdiagnose (49-57); Norbert Lammert: Zwischen Theorie und Praxis, Ansprüchen und Realitäten.
Zur Bedeutung der Sozialwissenschaften für die praktische Politik (59-65); Christian Lindner:
Politik und Politikberatung - Versuch einer Verständigung (67-83); Wendelin Wilhelm: Zur
Problematik der Politikberatung durch Kommissionen und Beratungsunternehmen unter Berücksichtigung der Effizienz (85-93); Werner Schönig: Beratende Sozialökonomik im aktivierenden Sozialstaat - Anmerkungen aus kommunalpolitischer Sicht (95-107); Eric Nowak und
Harald Petersen: Grenzüberschreitung in der Politikberatung - Lobbying und outsourcing von
Gesetzgebungsarbeiten als Hemmnis wider besseren Anlegerschutz (109-127); Dieter Rehfeld: Grenzen wissenschaftlicher Politikberatung - Überlegungen zur zeitlichen Dimension
am Beispiel der Strukturpolitik (129-147); Peter Rölke: Zur (Ir-)Relevanz methodologischer
Reflexionen in der Politikberatung (149-161); Peter Petrak: Politikberatung als wissenschaftlich begründete Verbindung von Ethik und Sozialwissenschaft (163-173); Susanne Cassel:
Politikberatung und Politikerberatung - welche Fortschritte bringt die Wissenschaft? (175195); Hajo Romahn: Überwindet der konstitutionenökonomische Ansatz Grenzen der Politikberatung? (197-215); Gert Wagner: Über den "Actus der Urteilskraft" in der Politikberatung
(217-233); Paul J.J. Welfens: Politikberatung als Problem in Deutschland: Institutionelle Fragen und Aspekte der Neuen Politischen Ökonomie (235-270).
[43-L] Jünemann, Elisabeth; Wertgen, Werner (Hrsg.):
Herausforderung Soziale Gerechtigkeit, Paderborn: Bonifatius Verl. 2006, 260 S., ISBN: 389710-327-3 (Standort: USB Köln(38)-3F63360)
INHALT: "Ein gutes Leben unter gerechten Bedingungen für eine jede und einen jeden von uns.
Soziale Gerechtigkeit in der Wirtschaft, in der Politik, in der Rechtsprechung. Gerechtigkeit
für die Familie, für die Kinder, die Eltern, die Alten. Und am Arbeitsplatz. Sozial gerechte
Bedingungen, wenn es um unsere Gesundheit geht, um deren Erhalt oder deren Wiederherstellung. Sozial gerechte Chancen, wenn es um die Bildung unserer Kinder geht. Sozial gerechte Beteiligung und sozial gerechte Verteilung. Anwaltschaftlichkeit für die, die zu kurz
kommen. Und Soziale Hilfe für die Schwachen. Fast zu schön um wahr zu sein. Mehr als 80
Prozent der Bevölkerung glaubt das ja auch eher nicht. Sie ist davon überzeugt, in den letzten
vier Jahren habe die Soziale Gerechtigkeit in Deutschland abgenommen. Und die Menschen
sind entsprechend verdrossen. Zurecht. Es ist Aufgabe der Gesellschaft, Strukturen zu schaffen, die eine gerechte Beteiligung aller und eine gerechte Verteilung an alle fördern. Es ist gesellschaftliche Aufgabe, sich verlässlich auf Kriterien festzulegen, nach denen das eine ge-
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recht, das andere ungerecht zu nennen ist. Sich festzulegen auf verlässliche Kriterien des Guten und Gerechten, das heißt für eine Gesellschaft mit christlich-europäischer Kultur, sich
festzulegen auf eine Vorstellung vom Menschen, von dem, was ihm gut tut und von dem was
ihm gerecht wird, wie sie das Christentum vorgibt. Ein Beitrag zur Versachlichung und Klärung der Diskussion, denn mehr denn je zuvor sucht unsere Gesellschaft nach einem politisch
durchsetzbaren und wirtschaftlich haltbaren christlichen Programm von Sozialer Gerechtigkeit." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Friedhelm Hengsbach: Soziale Gerechtigkeit (1532); Elisabeth Jünemann: Soziale Gerechtigkeit für die Familie. Zur Frage nach sozial gerechten Bedingungen für die funktionierende Familie (33-56); Elisabeth Jünemann: Soziale Gerechtigkeit am Arbeitsplatz Kirche. Eine Revision im Interesse der Katholischen Soziallehre
(57-78); Werner Wertgen: Beteiligungsgerechtigkeit und Anwaltschaftlichkeit - Elemente sozialer Gerechtigkeit (79-100); Werner Wertgen: Gerechtigkeit im Gesundheitswesen. Ethische Überlegungen zu aktuellen Entwicklungen (101-114); Christopher Beermann: Recht und
Gerechtigkeit. Rechtliche Rahmenbedingungen und soziale Gerechtigkeit - zu den Thesen
Hernando de Sotos aus juristischer Sicht (115-124); Michael Bösch: Zeit teilen. Zur Temporalität der Gerechtigkeit (125-140); Rainer Dillmann: 'Das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach' (Am 5,24). Anmerkungen zum Begriff 'Gerechtigkeit' aus biblischer Sicht (141-154); Christof Gärtner: Gerechtigkeit als Signatur diakonischer
Praxis. Impulse für eine Praxiskonzeption gemäß der Verkündigung und dem Handeln Jesu
(155-170); Martin Hörning: Macht Armut krank und Krankheit arm? Über den Zusammenhang von sozialem Status und Gesundheit (171-188); Gerhard Kilz: Die Reorganisation des
Sozialstaates unter der Perspektive der Sozialen Gerechtigkeit (189-214); Gerhard Kilz: Bildungsgerechtigkeit als Aufgabe des Sozialstaates (215-226); Albert Lenz: Empowerment und
soziale Gerechtigkeit (227-246); Kai G. Sander: Menschenrechte aus Gottes Wort? Überlegungen zur biblisch-christlichen Herkunft des Menschenrechtsgedankens (247-258).
[44-L] Kaufmann, Franz-Xaver:
"Verantwortung" im Sozialstaatsdiskurs, in: Ludger Heidbrink, Alfred Hirsch (Hrsg.): Verantwortung in der Zivilgesellschaft : zur Konjunktur eines widersprüchlichen Prinzips, Frankfurt am
Main: Campus Verl., 2006, S. 39-60, ISBN: 3-593-38010-2
INHALT: Die Diskussion um das Verhältnis von Eigenverantwortung und sozialer Sicherung hat
die bundesrepublikanische Sozialpolitik seit ihren Anfängen begleitet. Dabei ging es stets um
zweierlei, nämlich einerseits um die Frage nach dem notwendigen Ausmaß der Kollektivierung von Lebensrisiken, und andererseits um die Strukturen und Zuständigkeiten der öffentlichen Einrichtungen kollektiver Risikovorsorge. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf
die Frage nach dem notwendigen oder wünschenswerten Umfang der Kollektivierung von
Lebensrisiken. Hier setzt auch die neoliberale Forderung nach verstärkter Eigenverantwortung ein. Ein kursorischer historischen Rückblick zeigt zunächst, dass der zweite Weltkrieg
zu einer Verschiebung der internationalen Diskurslage geführt hat: Von einer Sozialpolitik zu
Gunsten der Industriearbeiter und Seeleute zu einem Recht auf soziale Sicherheit für "jedermann". Soziale Sicherheit wurde als umfassender Programmbegriff eingeführt, als Inbegriff
der für des Menschen Würde und die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit unentbehrlichen
wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte. An die Stelle der Gewährleistung eines
Klassenkompromisses tritt das Leitbild einer staatlichen und internationalen Verantwortung
für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Teilhabe für jedermann gleichberechtigt neben die
Gewährleistung persönlicher Freiheits- und politischer Teilhaberechte. (ICA2)
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[45-L] Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland -EKD- (Hrsg.):
Gerechte Teilhabe: Befähigung zu Eigenverantwortung und Solidarität ; eine Denkschrift
des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Armut in Deutschland, Gütersloh:
Gütersloher Verl.-Haus 2006, 79 S., ISBN: 3-579-02385-3
INHALT: Die christliche Kirche steht nach ihrem Selbstverständnis an der Seite der Armen. Ihr
konkretes Handeln ist von der Grundeinsicht geprägt, dass Armut, wo möglich, vermieden
und dort, wo es sie dennoch gibt, gelindert werden muss. Ihre öffentliche Verantwortung verpflichtet die Kirche zu klaren Empfehlungen an die gesellschaftlichen, politischen und staatlichen Akteure. Vor diesem Hintergrund behandelt die Denkschrift des Rates der EKD zur
Armut in Deutschland auch arbeitsmarkt- und sozialpolitische Reformvorhaben wie die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe. Nach Auffassung der EKD sind strukturelle Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik, die dem Ausschluss vieler Menschen aus den Möglichkeiten gesellschaftlicher Beteiligung entgegenwirken, ebenso wichtig wie Reformen in
den staatlichen Unterstützungsleistungen, die sicherstellen, dass der Sozialstaat seiner Aufgabe nachhaltig und dauerhaft nachkommen kann. Die Denkschrift vertieft diese Fragen im Zusammenhang und konkretisiert die bisherigen sozialethischen Überlegungen der Kirche. Armut kann durch Verbesserung der Teilhabemöglichkeiten überwunden werden. Voraussetzung ist die Schaffung materieller Voraussetzungen auf der Basis einer 'differenzierten Verschränkung' von Verteilungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. Die Denkschrift kommt zu
dem Ergebnis, dass Chancengleichheit ohne materielle Verteilungsgerechtigkeit ins Leere
läuft und ohne die Schaffung von Teilhabegerechtigkeit, insbesondere im Bildungssystem
und am Arbeitsmarkt, der traditionelle Sozialstaat unvollkommen bleibt. (IAB)
[46-L] Klammer, Ute; Schulz-Nieswandt, Frank:
Logik des Sozialstaats und "Arbeit am Menschenbild": die Auswirkungen von Hartz IV auf
verschiedene sozialpolitische Felder - Editorial, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 55/2006, H. 7, S. 157-159 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Das Editorial des Themenheftes 'Die Auswirkungen von Hartz-IV auf verschiedene
sozialpolitische Felder' leitet die Beiträge ein, die sich feldübergreifenden Ausstrahlungen der
Hartz-Gesetze auf familiale ökonomische Muster, Gender-Beziehungen, Gesundheitswesen
und Krankenversicherung widmen. Ihnen zugrunde liegt die These 'eines gravierenden Wandels der Sozialstaatslogik durch die Hartz-Gesetze'. Der Umbau des Sozialstaates geht einher
mit einer 'Arbeit am Menschenbild', die als 'Arbeit am Mythos' verstanden wird. Die historischen Ursprünge des Paradigmas des 'Forderns und Förderns' werden erörtert. Hierzu werden
Traditionslinien des Menschenbildes des sozialstaatlichen Diskurses im Spannungsverhältnis
zwischen Sicherheit und Freiheit, Selbstverantwortung, sozialer Mitverantwortung und gesellschaftlicher Ressourcenabhängigkeit skizziert. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich
eine 'neo-puritanistische' Arbeitsethik durchsetzen wird. Infragegestellt wird die Praxistauglichkeit des Leitbildes des 'Forderns und Förderns' und die Zielvereinbarungslogik der HartzGesetze, der das Menschenbild des 'homo telo contractus' zugrunde liegt. (IAB)
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[47-L] Klute, Jürgen; Schneider, Hans-Udo (Hrsg.):
Auf dem Weg der Gerechtigkeit ist Leben: sozialethische Anmerkungen (Skizzen) zur sozialen Gerechtigkeit heute ; Festschrift für Wolfgang Belitz zum 65. Geburtstag, (Forum Religion & Sozialkultur : Abteilung A, Religions- und Kirchensoziologische Texte, Bd. 12), Münster:
Lit Verl. 2005, 336 S., ISBN: 3-8258-8518-6 (Standort: UB München(19)-8067686)
INHALT: "Wolfgang Belitz hat vor mehr als einem viertel Jahrhundert die sozial-ethische Debatte um die Zukunft der Arbeit angestoßen und seit dem die sozial-ethische Diskussion in der
evangelischen Kirche mit geprägt. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stand und steht die protestantische Arbeitsethik. Die hier vorliegende Festschrift, die anlässlich seines 65. Geburtstages
herausgegeben worden ist, präsentiert Beiträge aus dem Kreis der Kolleginnen und Kollegen
des Jubilars. Es sind sozial-ethische Reflexionen aus dem sozialprotestantischen und dem sozialkatholischen Kontext. In ihrer thematischen Breite geben die Beiträge einen Einblick in
die gegenwärtigen sozial-ethischen Diskussionen und Fragestellungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Günter Brakelmann: Konfessionelles Bewußtsein im Ruhrgebiet 1870 bis
1918 (13-26), Horst Hoffmann: Mitten im Sturm den Grund finden - Eine notwendige Erinnerung an die Theologische Erklärung von Barmen (27-44); Klaus Hoffmann: Mut zum Träumen - Europa und die Kirchen angesichts der Herausforderungen in der globalisierten Welt
(45-56); Günter Ebbrecht: 'Suchet der Stadt Bestes' - Ein Brief des Jeremia oder Werbung für
zivilgesellschaftliches Engagement von Christinnen und Christen (57-70); Franz Segbers:
Dienstgemeinschaft durch Tarifverträge (71-84); Karl-Wilhelm Dahm: Entwicklungshilfe Korruption - Soziale Verantwortung der Kirche (85-98); Manfred Zabel: Nichts ist vergessen!
Niemand ist vergessen! (99-106); Hartmut Dreier: Congratulation Ernesto Cardenal! (107108); Hartmut Dreier: 'Angst vor dem Islam'? - Ein sehr persönlicher Zwischenruf aus Sicht
eines Christen (109-112); Britta Jüngst: Mit Leib und Seele - Geschlechterdifferenz und
Pfarrbild (113-128); Rüdiger Weiser: Ansätze und Elemente einer Gesellschaftsanalyse im
KDA (129-138); Friedhelm Hengsbach: Gerechtigkeit - eine Erstvermutung der Gleichheit
(139-150); Ulrike Wagener: Gerechtigkeit jenseits der Gleichheit? Feministische Egalitarismuskritik (151-162); Sabine Plonz: Option für die Armen - eine befreiungstheologische Konfrontation (163-172); Sigrid Reihs: Vom wieder zu gewinnenden Charme der 'Sozialen Gerechtigkeit' (173-178); Ernst-Ulrich Huster: Segregation und Selektion: Soziale und politische
Ausgrenzung in entgrenzten Räumen (179-190); Hartmut Przybylski: Das kranke Kind Gesundheitswesen - 20 Thesen (191-198); Franz Schapfel-Kaiser: Wirtschaft im Widerspruch zu
neoliberaler (Ver)Wert(ungs)Herrschaft (199-214); Meinfried Jetzschke: The man in black
und das Tagpfauenauge der Wirtschaftsethik - oder: Wirtschaftsethik in AHR-Bildungsgängen des Berufskollegs 'gehirngerecht' unterrichten (215-228); Leo Jansen: Arbeit und Mitmensch - den Anderen sehen Eine bescheidene sozialethische Lernanleitung für Politik und
Alltag (229-244); Traugott Jähnichen: Die Zukunft des Sozialstaates im Spannungsfeld von
Gefahrenvorsorge und Befähigungshilfen (245-258); Harry W. Jablonowski: Kirchliche Impulse zur Arbeitsmarktpolitik Eine Nach-Lese aus dem Wirtschafts- und Sozialwort der Kirchen (1997) vor dem Hintergrund der Hartz-Gesetze (259-274); Michael Stahlmann, Walter
Wendt-Kleinberg, Irmgard Weyrather: Belegschaften und Betriebsräte im Prozess fortschreitenden Personalabbaus (275-300); Hans-Udo Schneider: 'Du bist mehr. Mehr als eine Nummer. Mehr als ein Kostenfaktor. Du hast Würde. Zeig sie!' (301-312); Jürgen Klute: Neoliberalismus - eine Ideologie der Ungleichheit (313-334).
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[48-L] Knuth, Matthias:
"Hartz IV": die unbegriffene Reform, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 55/2006, H. 7, S. 160-168 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die vierte Stufe der durch die Hartz-Kommission vorbereiteten Reformen ist die bei
weitem folgenreichste. In der deutschen Debatte wird sie überwiegend rein technisch als 'Zusammenführung' zweier Leistungssysteme und Verwaltungsstrukturen mit dem Ziel wirksamerer Dienstleistungen für Arbeitslose abgehandelt. Zahlreiche Widersprüche erscheinen
dann als Mängel der Umsetzung, die politischen Folgen der Reform als Überraschung. Der
Beitrag unternimmt den Versuch, diese Reform als einen Regimewechsel vom Versicherungs- zum Fürsorge-Regime auf den Begriff zu bringen. Die Arbeitslosenhilfe wird dabei
nicht als Fremdkörper, sondern als integraler Bestandteil des Versicherungsregimes Bismarck'scher Prägung interpretiert. Ihre Abschaffung hat Auswirkungen auf das deutsche 'Ernährermodell', die Arbeitsmarktordnung und die Rolle der Kommunen in der Arbeitsmarktpolitik." (Autorenreferat)
[49-L] Kromka, Franz:
Selbstständigkeit und Selbstverantwortung: gefährdete Elemente der Marktwirtschaft, in:
Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 57/2006, H. 409, S.
126-136 (Standort: USB Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:
http://www.hss.de/downloads/PolStudien409_Internet.pdf)
INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht die Selbständigkeit und Selbstverantwortung, die
oftmals in den Programmen politischer Parteien und in Festvorträgen hoch im Kurs steht. Aber gerade weil es sich so verhält, ist Misstrauen angebracht. Begriffe, die sich solcher Beliebtheit erfreuen, sind in aller Regel inhaltsleer oder aber so schwammig, dass sie für die Benennung unterschiedlichster Sachverhalte herangezogen werden können. Wem am Erhalt der
marktwirtschaftlichen Ordnung gelegen ist, der kommt an der Frage nicht vorbei, ob diese so
fruchtbare Ordnung gefährdet ist, wenn die Zahl der kleinen und mittleren Unternehmen, und
das heißt der selbstständig Handelnden, sich weiter stark verringern wird. Der Autor kommt
zu dem Schluss, dass die für eine entwicklungsoffene Gesellschaft so wichtigen Elemente der
Selbstständigkeit und Selbstverantwortung von sozialorganisatorischen Entwicklungen, die
zur Errichtung eines wohlfahrtsstaatlichen "Gehäuses der Hörigkeit" (Max Weber) führen,
sowie den sich verbreitenden so genannten postmaterialistischen Werthaltungen geschwächt
werden. (ICD2)
[50-L] Kuchler, Barbara:
Der Wohlfahrtsstaat bei Bourdieu und Luhmann, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale
Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S.
2839-2849, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Bourdieu vertritt die 'linke' Auffassung vom Wohlfahrtsstaat als Verteidigung der
Autonomie der Politik gegenüber der Wirtschaft und ihrem neoliberalen Expansionismus,
Luhmann die 'rechte' Auffassung vom Wohlfahrtsstaat als Überdehnung der Zuständigkeit der
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Politik und Eingriff in die Autonomie anderer Bereiche. Dieser Unterschied in den politiknahen und common-sense-nahen Auffassungen soll auf tieferliegende Theoriestrukturen zurückgeführt werden. Bei Bourdieu spielt hier die grundsätzlich asymmetrische Anlage seiner
Theorie eine Rolle, die der Wirtschaft sowohl analytisch als auch real einen Primat zuweist.
Die anderen Bereiche der Gesellschaft können dann eine relative Autonomie gewinnen durch
Absetzung von der dominierenden Logik der Wirtschaft. Jedoch kann Bourdieu von dieser
Theorieanlage aus keinen Sinn für die Autonomie der Wirtschaft mehr haben, und deshalb
sieht er den Wohlfahrtsstaat ausschließlich als Autonomieverteidigung (der Politik) und nicht
etwa als Autonomieeinschränkung (etwa der Wirtschaft). Luhmanns Theorie enthält nun nicht
etwa eine umgekehrte Asymmetrie (etwa mit einem Primat der Politik). Vielmehr legt Luhmann Wert auf Symmetrie und auf die Aussage, dass keinem Teilbereich der modernen Gesellschaft eine Zentralstellung zukommt. Gerade dieses Bemühen um Symmetrie hindert
Luhmann aber daran, eine systemtheoretisch eigentlich nahe liegende und weniger politiknahe Deutungsmöglichkeit zu wählen: Der Wohlfahrtsstaat schützt andere Bereiche (Bildung,
Wissenschaft, Gesundheit etc.) vor einer Punkt-zu-Punkt-Kopplung an Wirtschaft, indem er
Bildungs-, Wissenschafts-, Gesundheitsleistungen von der Notwendigkeit unmittelbarer,
punktueller Zahlungen entlastet und die für diese Leistungen nötigen Zahlungen auf eine höhere Generalisierungsebene hebt. Weil diese Interpretation dem Staat bzw. der Politik eine
gewisse Zentralstellung in der Gesellschaft gibt, kann Luhmann sie gerade wegen seines Bemühens um Symmetrie nicht wählen und verfällt stattdessen in die theoretisch weniger anspruchsvolle, politisch 'rechte' Auffassung des Wohlfahrtsstaates." (Autorenreferat)
[51-L] Kunstreich, Timm:
Sozialgenossenschaften: ein Versuch, eine kooperative Vergesellschaftung im kapitalistischen Sozialstaat zu denken, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 25/2005, Nr. 3 = H. 97, S. 105-122 (Standort: USB
Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Eine 'alternative Vergesellschaftung im Sozialstaat' zu denken war 1984 in der Redaktion der Widersprüche ein Ansatz in unserem Versuch, von einer alternativen Sozialpolitik zu
einer Alternative zur (hegemonialen) Sozialpolitik zu gelangen. Unter der Überschrift 'Verteidigen, kritisieren und überwinden zugleich!' versuchten wir in 'drei Strängen' als 'strategische Hypothesen' (Lefebvre) für einen grundlegenden Umbau nicht nur des Sozialstaates,
sondern tendenziell für alle gesellschaftlichen Sphären zu formulieren - und das in einer Weise, die die materiellen Errungenschaften des keynesianischen Sozialstaates weder vernachlässigt noch gering schätzt, aber auch nicht überschätzt ('verteidigen'), die zugleich die Einsichten in die Zwänge des Wertgesetzes kapitalistischer Akkumulation weiter ausbuchstabiert
('kritisieren') und die zugleich die Subjekte versucht zu benennen, die Akteure möglicher
Transformationen sind ('überwinden')." (Autorenreferat)
[52-F] Legutke, Tobias, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Paraskewopoulos, Spiridon, Prof.Dr.
(Betreuung):
Umverteilung unter den Bedingungen der Globalisierung
INHALT: Anliegen der Forschungsarbeit ist es, vor dem Hintergrund der zunehmenden Finanzierungs- und Legitimationsprobleme des westeuropäischen Sozialstaatsmodells staatlich orga-
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nisierte Umverteilung theoretisch zu begründen, die Probleme bestehender Umverteilungslösungen zu analysieren und - unter Berücksichtigung der Bedingungen der Globalisierung mögliche Alternativen aufzuzeigen.
ART: Dissertation BEGINN: 2001-03 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Theoretische VWL Professur Makroökonomik (Marschnerstr. 31, 04109 Leipzig)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-9733542, e-mail: legutke@wifa.uni-leipzig.de)
[53-F] Lessenich, Stephan, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Beziehungskrisen im Wohlfahrtsstaat
INHALT: Gemeinsamer Nenner aller im industriegesellschaftlichen Zeitalter thematisierten,
"alten" sozialen Fragen war die Diagnose, dass es den jeweils entdeckten sozialen Problemgruppen schlecht - oder jedenfalls "zu schlecht" - gehe. Der "neuen" sozialen Frage hingegen
liegt das entgegen gesetzte Deutungsmuster zugrunde: Den Menschen geht es gut, ja "zu gut".
Die qualitativ neuartige soziale Frage der Gegenwart - nach dem "goldenen Zeitalter" - lautet:
Wie sollen und können Wohlfahrtsverluste in der Wohlstandsgesellschaft verteilt und vermittelt werden? Dass diese Frage nicht nur eine materielle, sondern auch eine ideelle Dimension
hat, liegt auf der Hand. Die objektive Verkleinerung des sozialpolitischen Verteilungsspielraums wird flankiert von einem wachsenden - und zunehmend in die Öffentlichkeit getragenen - Ressentiment gegen jene Demokratisierung von Wohlfahrt, für die der "alte" Sozialstaat
gesorgt hat. Der viel beschworene "Sozialneid" der Mittelschichten, der freilich nicht primär
"nach oben", sondern "nach unten" gerichtet ist, wird im Prozess des Umbaus bzw. der "Modernisierung des Sozialstaates" aufgenommen und bedient. Die vor einem Jahrhundert von
Max Weber thematisierte (und als systematisch unbegründet verworfene) Sorge, "die Bäume
des demokratischen Individualismus" könnten "in den Himmel wachsen", kehrt somit heute,
unter radikal veränderten Bedingungen, zurück - und wird politisch mit einem ökonomisch
und sozial halbierten Freiheitsbegriff beantwortet.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lessenich, Stephan; Nullmeier, Frank: Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft. Frankfurt/ New York: Campus 2006.+++Lessenich, Stephan; Nullmeier,
Frank: Einleitung: Deutschland zwischen Einheit und Spaltung. in: Lessenich, Stephan; Nullmeier, Frank (Hrsg.): Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft. Frankfurt/ New York:
Campus 2006, S. 7-27.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Soziologie Professur für Soziologie, insb. vergleichende Gesellschafts- und Kulturanalyse
(07737 Jena)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-945571, e-mail: stephan-lessenich@uni-jena.de)
[54-F] Lessenich, Stephan, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Ein neues Leitbild für den Sozialstaat
INHALT: Mit der vorliegenden Expertise wird ein Beitrag dazu geleistet, das strategische Dilemma sozialstaatsfreundlicher gesellschaftspolitischer Positionierungen aufzulösen, indem
ein "dritter", alternativer Weg sowohl zur sozialstaatlichen Radikalkritik als auch zur sozial-
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politischen Defensive aufgezeigt wird. Sie formuliert nicht - denn dies wäre konzeptionell
überheblich und politisch unerheblich - die Blaupause für einen "neuen Sozialstaat". Sie skizziert aber ein neues Leitbild für den Sozialstaat, das eine veränderte Politik mit dem Sozialstaat zu orientieren vermag. Dieses neue Leitbild ist das des demokratischen Sozialstaats - eines Sozialstaats, der Ausdruck und Garant ist der wechselseitigen Anerkennung und gegenseitigen Unterstützung seiner einander verpflichteten, politisch gleichen und sozialpolitisch
gleich berechtigten Bürgerinnen und Bürger.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Dyk, Silke van; Lessenich, Stephan: Krise und Zukunft des Sozialstaats: Probleme der Problemdiagnose. in: Soziologische Revue, 29, 2006, 4, S. 397-411.
+++Lessenich, Stephan et al.: Den Sozialstaat neu denken. Herausgegeben von der Otto
Brenner Stiftung. Hamburg: VSA 2005.+++Lessenich, Stephan: Der demokratische Sozialstaat - Eckpfeiler einer neuen Wohlfahrtsarchitektur. in: Lessenich, Stephan et al.: Den Sozialstaat neu denken. Herausgegeben von der Otto Brenner Stiftung. Hamburg: VSA 2005, S.
41-52.+++Lessenich, Stephan; Möhring-Hesse, Matthias: Ein neues Leitbild für den Sozialstaat. Eine Expertise im Auftrag der Otto Brenner Stiftung und auf Initiative ihres wissenschaftlichen Gesprächskreises. Berlin: Otto Brenner Stiftung 2004.
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER:
Otto-Brenner-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Soziologie Professur für Soziologie, insb. vergleichende Gesellschafts- und Kulturanalyse
(07737 Jena)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-945571, e-mail: stephan.lessenich@uni-jena.de)
[55-L] Lessenich, Stephan:
Delegitimation durch Verfahren: das deutsche Sozialmodell im "Reformstau", in: Karl Gabriel (Hrsg.): Jahrbuch für christliche Sozialwissenschaften : Bd. 46/ 2005, Europäische Wohlfahrtsstaatlichkeit. Soziokulturelle Grundlagen und religiöse Wurzeln, Münster: Aschendorff,
2005, S. 293-308, ISBN: 3-402-00600-6
INHALT: Die Legitimität der bundesdeutschen Sozialordnung steht nun seit mehr als einem Jahrzehnt durch den anhaltenden Diskus zum "Stillstandort Deutschland" zur Debatte. Das deutsche Sozialmodell ist ein komplexes, historisch gewachsenes Arrangement institutionalisierter politischer Kooperation und gesellschaftlicher Kompromisse, das über die in seine Institutionen eingegangenen Kompromissbildungen und über die in diese Kompromissstrukturen
eingelassene Anpassungselastizität Akzeptanz und Geltung gewinnt. Die wichtigste Waffe im
Kampf um gesellschaftliche Anerkennung stellt die strukturelle Anpassungsfähigkeit des
deutschen Sozialmodells dar. Die Behauptung der Wandlungsunfähigkeit, die Unterstellung
eines strukturellen Immobilismus des deutschen Sozialmodells, beraubt dieses auf fundamentale Weise seiner Legitimationskraft. Die politische Infragestellung der tradierten Kultur des
"ja - aber" und die zunehmend beliebte Enttarnung der Prozessstrukturen von Kooperation
und Kompromiss als Wurzeln allen Übels entziehen dem deutschen Modell das Fundament
sozialer Akzeptanz. Doch im Windschatten des Reformstau-Diskurses finden sehr wohl weitreichende Restrukturierungen des deutschen Sozialmodells und seiner Basisinstitutionen statt,
die sich gerade deren wortreich bestrittene strukturelle Anpassungselastizität zunutze zu machen wissen. (ICB2)
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[56-L] Löwe, Jürgen:
Die Verantwortung der Ordnungspolitik: der Wandel der Sozialen Marktwirtschaft in der
Zeit und Ansätze zu ihrer Revitalisierung, (Arbeitspapier / Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Nr.
165), Sankt Augustin 2006, 47 S., ISBN: 3-939826-24-3 (Graue Literatur;
URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/arbeitspapiere/7_dokument_dok_pdf_9656_1.pdf)
INHALT: "Globalsteuerung und Interventionismus, der Ausbau des Wohlfahrtsstaates und staatlicher Aufgabenfelder, prozesspolitischer Aktionismus statt konsistenter Ordnungspolitik sind
die Ursachen für viele strukturelle Probleme der Gegenwart. Die vorliegende Studie analysiert, wie im Laufe der vergangenen 60 Jahre unter den unterschiedlichen Regierungen durch
konkrete Wirtschaftsordnungspolitik das ursprüngliche Konzept der Sozialen Marktwirtschaft
phasenweise verlassen wurde, bleibt aber bei der historischen Analyse nicht stehen, sondern
zeigt Ansätze zur Neujustierung der Wirtschaftsordnungspolitik." (Autorenreferat)
[57-L] Meier, Jürgen:
'Eiszeit' in Deutschland, (einsprüche, 16), Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2005, 186 S.,
ISBN: 3-89691-593-2
INHALT: Der Autor schreibt über den Abbau des Sozialstaates in Deutschland. Er diskutiert
Themen wie bürgerliche Moral, Privatisierung und Gemeinwohl. Er meint, moralisch sei das,
was vorgegeben ist und dem wir uns in einer bestimmten Gesellschaft und Zeit anzupassen
haben. Die vorherrschende Sitte der Gegenwart sei es, 'egoistisch, rational und effektiv zu arbeiten, quantitativ und nicht qualitativ zu denken und zu handeln' (10 f.). Der Autor stellt die
Frage, welche Bedeutung Vorstellungen wie Fortschritt, Bürokratie und Sozialismus heute
noch haben. Die Missstände der Gegenwart führen, so der Autor, zu 'sozialer Kälte' aber auch
zu einer Renaissance des politischen Bewusstseins. In diesem Zusammenhang sieht er christliche Wertvorstellungen, den Marxismus sowie die Philosophie Kants, Adornos und Lukacs
wieder aufleben. Politische Beteiligung und eine Hinwendung zu einer emanzipierten Lebensweise können helfen, uns von 'dem Egoismus der bürgerlichen Moral' (164) zu lösen.
(ZPol, NOMOS)
[58-L] Mierzejewski, Alfred C.:
Ludwig Erhard: der Wegbereiter der Sozialen Marktwirtschaft, Berlin: Siedler 2005, 399 S.,
ISBN: 3-88680-823-8
INHALT: 'In den meisten Situationen sprach sich Erhard gegen ein Handeln jedweder Art aus.'
(323) Er sei ein Antipolitiker gewesen, der sich der Folgen seiner Anschauungen nicht ganz
bewusst gewesen sei. Dieses kritische Fazit zieht der Autor am Ende einer insgesamt wohlwollend geschriebenen Biografie. Er stellt vor allem Erhards Gradlinigkeit heraus; dieser habe nicht als gewiefter Politiker taktiert, sondern darauf vertraut, dass seine wirtschaftstheoretischen Überzeugungen in der Praxis Früchte tragen. Erhard glaubte, dass die freie Marktwirtschaft per se eine soziale sei, weil sie im freien Zusammenspiel der wirtschaftlichen Kräfte
Wohlstand für alle bringe; verboten werden sollten nur Kartelle und Monopole. Einen Wohlfahrtsstaat mit einem dichten Netz an sozialen Leistungen lehnte er ab. Das höhere Ziel dieser
freien Marktwirtschaft war, der Demokratie zu dienen. Der Autor zeigt die Genese dieses Gedankengebäudes, in dem kein Platz für einen Plan B in Krisenzeiten war, verbunden mit dem
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Lebensweg Erhards. Dazu gehören seine kleinbürgerliche Herkunft, die Erfahrungen im elterlichen Geschäft, seine Ausbildung zum Kaufmann, das Studium und der Einfluss seiner Professoren sowie der Kontakt zu den Freiburger Ordoliberalen, deren politisches Sprachrohr er
keineswegs geworden sei, wie der Autor betont. Besonders hervorzuheben ist die bewusste
Distanz Erhards zum NS-Regime. Nach dem Krieg wurde er Wirtschaftsminister in Bayern,
dann ins Kabinett Adenauers berufen. In der Zeit des 'Wirtschaftswunders' auf das der Autor
ihm einen positiven Einfluss zuschreibt, setzte sich Erhard für die Umsetzung seiner Ideen in
den staatlichen Grenzen ein. Der von Adenauer angestrebten europäischen Einigung konnte
er, eingebunden im Korsett seiner wirtschaftstheoretischen Überzeugungen, nur wenig abgewinnen. Da er die dynamische, industrielle Wirtschaft als Motor des gesellschaftlichen Wandels ansah, fehlte ihm der entscheidende politische Gestaltungswille. Für das Kanzleramt, so
der Autor, sei er damit ungeeignet gewesen. (ZPol, NOMOS)
[59-L] Münchau, Wolfgang:
Das Ende der Sozialen Marktwirtschaft, München: Hanser 2006, XV, 231 S., ISBN: 3-44640559-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006-4952)
INHALT: Die Soziale Marktwirtschaft funktioniert nach der These des Autors nicht mehr im
Zeitalter der Globalisierung, da sie sich durch eine fundamentale Inflexibilität auszeichnet. Er
kritisiert die Soziale Marktwirtschaft sowohl aus einer mikroökonomischen als auch makroökonomischen Perspektive und betont, dass nicht ein inflexibler europäischer Stabilitätspakt
oder eine inflexible Geldmengenpolitik der Zentralbank die Ursache der wirtschaftlichen
Probleme in Deutschland seien, sondern eine nicht mehr zeitgemäßen Weltanschauung. Im
ersten Teil seines Buches setzt er sich mit zehn grundlegenden Irrtümern in der deutschen
Wirtschaftsdebatte auseinander, welche lauten: Die Soziale Marktwirtschaft ist das Wirtschaftssystem Europas; die Soziale Marktwirtschaft ist sozial; die Soziale Marktwirtschaft ist
eine Marktwirtschaft; die Globalisierung ist ein Wettlauf zur Armut; Wir brauchen Reformen,
um wettbewerbsfähiger zu werden; der Mittelstand ist die Säule unserer Wirtschaft; Kooperieren ist besser als konkurrieren; Deutschland hat Universalbanken und braucht deswegen
keinen modernen Finanzsektor; die Soziale Marktwirtschaft hat eine ökonomische Fundierung; die Soziale Marktwirtschaft lässt sich reformieren. Der Autor beschäftigt sich im zweiten Teil mit dem notwendigen Wandel der Sozialen Marktwirtschaft und zeigt anhand von
drei Beispielen, wie ein Markt sozialen Zielen dienen kann. Hierbei handelt es sich um die
Reduzierung der Armut Geringverdienender sowie die Finanzierung von Renten und von Privateigentum. (ICI2)
[60-L] Münch-Heubner, Peter L.:
Der Umbau des Sozialstaates: das australische Modell als Vorbild für Europa?, (Aktuelle
Analysen, 43), München 2006, 57 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.hss.de/downloads/aa43.pdf)
INHALT: "Der Umbau des australischen Sozialstaats und die Wirtschafts- und Sozialreformen,
die seit den 1980er-Jahren auf dem fünften Kontinent in Angriff genommen wurden, geben
ein Beispiel dafür ab, wie auch unter den verschärften Rahmenbedingungen der Internationalisierung der Wirtschaftsbeziehungen soziale Sicherungssysteme effektiv reformiert und den
Anforderungen des Zeitalters der Globalisierung angepasst werden können, ohne dass eine
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grundlegende 'Entstaatlichung' oder eine restlose 'Privatisierung' der Risikovorsorge die Folge
wären. Am australischen Modell kann aufgezeigt werden, wie eine Bevölkerung, in der sich
ein tief wurzelnder Etatismus und damit eine ausgeprägte Erwartungshaltung dem Staat gegenüber in der Frage der Daseinsvorsorge entwickelt hat, zu mehr Eigenvorsorge nicht etwa
verpflichtet, sondern sogar ermuntert werden kann, wie eine Mischung aus staatlicher Grundabsicherung und privater Eigenvorsorge zum Vorteil der Bürger und der Sozialhaushalte gestaltet werden kann. Ein größeres Maß an individueller Privatvorsorge muss nicht Sozialabbau
bedeuten, vielmehr kann ein gelungener 'Mix' aus gesetzlicher und privater Absicherung sogar zu mehr sozialer Sicherheit führen. Gleichzeitig muss dieser Bereich der Eigenverantwortung aber auch in das allgemeine gesetzliche Regelwerk eingebettet sein, und es darf dem
Bürger nicht das Gefühl gegeben werden, dass der Gesetzgeber den Einzelnen auf diesem
Weg alleine lässt und dass er ihn somit unkalkulierbaren Risiken aussetzt. In Europa, wo einerseits der Sozialstaat vielerorts nur mehr als ein Hindernis für die Wettbewerbsfähigkeit
von Volkswirtschaften betrachtet wird und sich andererseits gesellschaftliche Gruppen
scheinbar jeglicher Reform verschließen, weil sie eine Auflösung der Solidargemeinschaft
und einen Rückzug des Staates aus seinen zentralen Verantwortungsbereichen fürchten,
scheint ein Blick auf ein Reformmodell, in dessen Rahmen marktwirtschaftliche Reformen
gerade die Voraussetzung waren - und sind - für die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit eines modernisierten und leistungsfähigen Wohlfahrtssystems, angebracht. Und dieses
Modell beweist auch, dass ein leistungsfähiges Sozialsystem nur in einer leistungsfähigen
Volkswirtschaft Bestand haben kann. Und an Hand der Geschichte des 'restructuring' in Australien lässt sich auch nachvollziehen, wie die Politik die Bevölkerung auf den von ihr anvisierten Reformweg mitnehmen kann." (Autorenreferat)
[61-L] Mutke, Barbara; Tammen, Britta (Hrsg.):
Soziale Gerechtigkeit - Soziales Recht: interdisziplinäre Beiträge zu Problemlagen und Veränderungsbedarf ; Festkolloquium für Johannes Münder zum 60. Geburtstag, (Reihe Votum), Weinheim: Juventa Verl. 2006, 173 S., ISBN: 3-7799-1878-1 (Standort: USB Köln(38)33A3575)
INHALT: "Der Band enthält Beiträge zu Lebenslagen von Familien, Kindern und Jugendlichen
sowie zu Armut und Arbeitslosigkeit. In ihnen werden aktuelle Themenschwerpunkte, Problemlagen und Veränderungsbedarfe aufzeigt und diskutiert. Dabei werden jeweils sowohl sozialwissenschaftliche als auch rechtliche Fragestellungen in den Blick genommen. Die sozialwissenschaftliche Sicht auf Familie, Kindheit und Jugend wird in Beziehung gesetzt zu den
aktuellen rechtlichen und politischen Herausforderungen des Familienrechts und der Jugendhilfe. Ausgehend von den veränderten Lebenslagen der Familien und dem derzeitigen Stand
des Familienrechts wird an zentralen Punkten die Notwendigkeit von Weiterentwicklungen
diskutiert. In einem weiteren Themenbereich werden die wachsende soziale Unsicherheit, die
aktuelle quantitative Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebedürftigkeit sowie die
subjektive Situation der Betroffenen in Zusammenhang mit den Antworten des Rechts auf
Armut und Arbeitslosigkeit kritisch betrachtet. Hier stehen die Sozialhilfe und die Grundsicherung für Arbeitssuchende im Zentrum." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: C. Wolfgang
Müller: Laudatio (13-22). Familie, Kindheit, Jugend/ Familien-, Kinder- und Jugendhilferecht
- Richard Münchmeier: Was sagen uns Sozialwissenschaften und Sozialpädagogik zur Lebenslage von Familien, Kindern und Jugendlichen? (25-46); Kirsten Scheiwe: Vor welchen
Herausforderungen steht das Familienrecht heute? Die Antwort des Familienrechts (47-77);
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Reinhard Wiesner: Die Antwort des Kinder- und Jugendhilferechts (79-89). Armut und Arbeitslosigkeit/ Sozialhilfe und Grundsicherung - Wilhelm Adamy: Was wissen wir über Armut und Arbeitslosigkeit? (93-112); Uwe Berlit: Die Antwort der Sozialhilfe und der Grundsicherung auf Arbeitslosigkeit (113-140). Europa und das deutsche Sozialleistungssystem Chris Lange: 'Europa' und die deutschen Wohlfahrtsverbände: Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft. Beobachtungen und theoretische Anmerkungen (143-171).
[62-L] Nadai, Eva:
Der kategorische Imperativ der Arbeit: vom Armenhaus zur aktivierenden Sozialpolitik, in:
Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 25/2005, H. 49, S. 19-27 (Standort: FES
Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: Das Leitprinzip der Aktivierung dominiert die Sozialpolitik westlicher Wohlfahrtsstaaten seit den 1990er Jahren. Dies obschon empirische Studien in diversen Ländern zu einer
"vernichtenden Bilanz" kommen: Die soziale Ungleichheit nimmt zu, die Anzahl der Working poor steigt, die angestrebte Integration der Zielgruppe in den Arbeitsmarkt gelingt nicht
im erhofften Ausmaß. Der Beitrag zeigt am Beispiel der Verhältnisse in der Schweiz Gründe
und Folgen dieser Politik. Was den Arbeitslosen in diesen Programmen letztlich vermittelt
werden soll, ist die Norm des "unternehmerischen Selbst", das in jedem Moment die volle
Verantwortung für sein eigenes Handeln und die Resultate dieses Handelns zu tragen hat. Der
"eigenverantwortliche" Mensch versteht sich selbst als Produkt, das sich auf dem Markt im
unerbittlichen Wettbewerb mit anderen durchsetzen muss und deshalb der permanenten Optimierung bedarf. In der Sozialpolitik "fordert" der aktivierende Staat von seinen BürgerInnen, dass sie ihre Risiken und Problemlagen autonom und selbstverantwortlich zu bewältigen
haben, und er "fördert" sie durch eine Strategie der Investitionen. Das Konzept der "Sozialinvestitionen" postuliert Sozialpolitik als Investition in "Humankapital" und damit in die Produktivität der Bevölkerung und verspricht dadurch eine gleichzeitige Steigerung individueller
und gesellschaftlicher Wohlfahrt. Die Autorin gibt Folgendes zu bedenken: Die Sozialhilfegesetze legen fest, das sich die Unterstützung nach den Bedürfnissen der Hilfesuchenden zu
richten habe. Wird dieser Anspruch ignoriert und jede/r ungeachtet der persönlichen Umstände "aktiviert", ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns sehr hoch. (ICA2)
[63-L] Neumann, Lothar F.; Romahn, Hajo (Hrsg.):
Wirtschaftspolitik in offenen Demokratien: Festschrift für Uwe Jens, Marburg: MetropolisVerl. 2005, 424 S., ISBN: 3-89518-537-X (Standort: USB Köln(38)-32A8397)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Werner Wilhelm Engelhardt: Zu den moralischen und wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Wirtschafts- und Sozialpolitik in offenen Gesellschaften
und demokratischen Staaten. J. H. von Thünens Beitrag unter dem Einfluss von A. Smith und
I. Kant (13-37); Wilhelm Bleek: Wirtschafts- und Sozialpolitik im Frühparlamentarismus.
Volkswirtschaftliche Debatten in der deutschen Nationalversammlung von 1848/49 (39-60);
Friedrich Fürstenberg: Regieren im 21. Jahrhundert: Von der Massendemokratie zur Bürgergesellschaft (61-73); Bert Rürup: Der Ökonom als Berater (75-85); Ludwig Bußmann: Wirtschaftspolitik im Spannungsfeld von wissenschaftlicher Beratung und öffentlichen Medien
(87-120); Kurt Nemitz: Wirtschaftethik als gemeinsame Basis (121-128); Ingo Schmidt: Zur
wettbewerbspolitischen Diskussion über das adäquate Eingreifkriterium zur Erfassung wett-
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bewerbsbeschränkender Fusionen (129-146); Kurt Markert: Kartellrecht und sektorspezifische Regulierung im Strom- und Gassektor nach dem neuen Energiewirtschaftsgesetz (EnWG
2005) (147-170); Helmut Cox: Öffentliche Dienstleistungen im Angebotswettbewerb? Zu den
Möglichkeiten und Grenzen von Wettbewerb in der öffentlichen Wirtschaft (171-195); Klaus
Lompe: Die Konsequenzen des demographischen Wandels für die Arbeitswelt und die Herausforderungen für ein adäquates Alternsmanagement (197-216); Werner Schönig: Gibt es in
Deutschland absolute Armut? (217-232); Hajo Romahn: Institutionen im internationalen
Wettbewerb: Die gesetzliche Unfallversicherung (233-254); Achim Henkel: Internationaler
Hochschulmarkt. Anmerkungen zur Entwicklung des europäischen Hochschulraums (255263); Christian Pihl, Marcel Erlinghagen, Notburga Ott: Effizienz und Qualität in der ambulanten Gesundheitsversorgung. Möglichkeiten und Grenzen eines Hausarztsystems (265-278);
Hans-Jürgen Krupp: Zur Reform des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts (279289); Wilhelm Hankel: Keynes und die Agenda 2010 (291-316); Lothar F. Neumann: There's
no such thing as a free lunch. Allokation, Management von Risiken und Finanzierung von Familieneinkommen im Lebenszyklus (317-338); Jörg Althammer: Hat der Sozialstaat im globalen Wettbewerb noch eine Chance? (339-353); Klaus Schaper: Flächentarife oder Haustarife - Welches System generiert die "richtigen Löhne"? (355-370); Dirk Löhr: Kyoto: Umweltpolitischer Meilenstein oder Neoimperialismus? (371-394); Wilhelm Nölling: Zur Erinnerung
an Dr. Kurt Hiller, den politischen "Litteraten": "Bewahrt nur auf, was bleibenden Wert hat"
(395-411); Wolfgang Glöckner: "Macht teilen, um Freiheit zu erhalten". Anmerkungen zu
Uwe Jens als Politiker (413-419).
[64-L] Newman, Janet:
Modernisation and the dynamics of welfare governance, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg.
52/2006, H. 2, S. 165-179 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "In vielen europäischen Staaten steht die Modernisierung des Wohlfahrtsstaats ganz
oben auf der Tagesordnung. Das so genannte 'angelsächsische' Modell spielt dabei eine wichtige, aber gleichwohl widersprüchliche symbolische Rolle: zum einen als Schablone für Reformen, zum anderen als Symbol der Probleme, die mit neoliberaler Governance einhergehen.
Dieser Beitrag nimmt vor allem die britischen Entwicklungen in den Blick, aber nicht um
Großbritannien als Beispiel des Neoliberalismus zu rekonstruieren, sondern um die Instabilität des Mix' von Governance-Stilen, die bei Wohlfahrtsstaatsreformen eine Rolle spielen, hervorzuheben. Im Zentrum stehen die Trends, die gegenwärtig die Versuche einer Neugestaltung der Beziehungen zwischen Regierung und Volk prägen, insbesondere neue Konzeptionalisierungen von 'Bürgerschaft' und 'Gemeinschaft' sowie die Förderung neuer Ziele und Gelegenheiten. Anschließend wird untersucht, welche Konsequenzen diese Trends für Governance-Fragen im Themenkomplex Wohlfahrtsstaat-Arbeit-Bürgerschaft haben. Abschließend
stellt das Papier einige Probleme dar, die in den neuen Diskursen den Sozialen (etwa zu sozialer Inklusion und zum Sozialinvestment) inhärent angelegt sind und die nicht nur in Großbritannien den Kern der Strategien zur Wohlfahrtsstaatsmodernisierung bilden." (Autorenreferat)
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[65-L] Nonhoff, Martin:
Politischer Diskurs und Hegemonie: das Projekt "Soziale Marktwirtschaft", Bielefeld:
transcript Verl. 2006, 422 S., ISBN: 3-89942-424-7
INHALT: "Wie entstehen dominante politische Sprach- und Denkmuster und wie hängen sie mit
den gesellschaftlichen Machtverhältnissen zusammen? Diesen Fragen nach dem Funktionieren diskursiver Hegemonien will der vorliegende Band unter der Verknüpfung von Politikund Diskurswissenschaft auf den Grund gehen. Anhand der Untersuchung des hegemonialen
Projekts 'Soziale Marktwirtschaft' werden die politisch-diskursiven Charakteristika und Strategien erfolgreicher Hegemonien rekonstruiert. Zudem veranschaulicht die exemplarische
Analyse des westdeutschen wirtschaftspolitischen Diskurses der Nachkriegsjahre, wie die Politikwissenschaft von diskurswissenschaftlicher Forschung profitieren kann." (Autorenreferat)
[66-L] Nullmeier, Frank:
Paradoxien der Eigenverantwortung, in: Ludger Heidbrink, Alfred Hirsch (Hrsg.): Verantwortung in der Zivilgesellschaft : zur Konjunktur eines widersprüchlichen Prinzips, Frankfurt am
Main: Campus Verl., 2006, S. 151-164, ISBN: 3-593-38010-2
INHALT: Der Beitrag untersucht die Paradoxien der Eigenverantwortung, um den Protagonisten
der Eigenverantwortung klarzumachen, dass sie sich auf ein prekäres, weil in sich widersprüchliches Projekt berufen. Das Konzept steht in einem Spannungsverhältnis zwischen Ermächtigung und Disziplinierung. Diese These wird um drei weitere Elemente ergänzt: (1) Die
Paradoxien einer Forderung nach Eigenverantwortung werden mit Blick auf die Politikakteure analysiert. (2) Die jeweilige Ressourcenausstattung entscheidet darüber, wann die Zuweisung von Eigenverantwortung als Disziplinierung und wann als Ermächtigung wirkt. (3) Die
Vorstellung individueller Verantwortlichkeit besitzt große Attraktivität und wirkt geradezu
unhintergehbar. Deshalb wird der politischen Rede von der Eigenverantwortung eine alternative Konzeption gegenüberstellt, die auf einem revidierten Begriff der Autonomie basiert.
Gegenstand der Ausführungen sind dieKritik der ständigen politischen Anrufung der Eigenverantwortung, Eigenverantwortung als politische Aufforderungs-Vokabel, als Programmformel politisch-gesetzgebender Akteure, die an die Bürger und Wähler gerichtet ist. Im Mittelpunkt steht daher nicht die Begrifflichkeit allein, sondern der Typ von Sprechakten, in dem
er verwendet wird. Von daher bildet nicht die semantische, sondern die pragmatische Dimension das Feld, auf das sich die Analyse stützt. (ICA2)
[67-L] Nutzinger, Hans G. (Hrsg.):
Gerechtigkeit in der Wirtschaft - Quadratur des Kreises?, (Ethik und Ökonomie, Bd. 2), Marburg: Metropolis-Verl. 2006, 206 S., ISBN: 3-89518-527-2 (Standort: USB Köln(38)-33A4450)
INHALT: "Der vorliegende Band vereinigt die überarbeiteten Beiträge zu der gleichnamigen
Tagung an der Evangelischen Akademie Hofgeismar vom 12.- 14.11.2004. Hintergrund ist
die historisch gewachsene und immer stärker formalisierte und weiterentwickelte Konzentration der Standardökonomik auf Effizienzurteile und die zunehmende Ausblendung von Gerechtigkeits- und Verteilungsfragen im ökonomischen Denken. Über die Kritik wohlfahrtstheoretischer Engführungen hinaus präsentiert dieser Band verschiedene neuere Ansätze zur
(Wieder-)Einbeziehung von Gerechtigkeitskonzeptionen, beginnend mit der Idee der 'Natürli-
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chen Wirtschaftsordnung', weiter über die Idee der Nachhaltigkeit als intergenerationaler Gerechtigkeit in philosophischer und juristischer Sicht, das System der Einkommensbesteuerung
zwischen Effizienz und Gerechtigkeit, neuere Konzepte von Gerechtigkeit in der Wirtschaftswissenschaft, den Gerechtigkeitsbegriff im Alten und Neuen Testament mit seinen sozialethischen Konsequenzen bis hin zum Problem der 'Austreibung des Dämonischen aus der
Wirtschaft'. Einen Strukturierungsvorschlag zu dieser komplexen Problematik liefert die kurze Einleitung des Herausgebers." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans G. Nutzinger:
Einleitung: Gerechtigkeit und/oder Ökonomie (7-20); Stephan Panther: Gerechtigkeit in der
Ökonomik. Empirische Ergebnisse und ihre möglichen Konsequenzen (21-50); Gerhard
Senft: Auf der Suche nach der 'Natürlichen Ordnung'. Der Gerechtigkeitsgehalt im wirtschaftlichen Leitbild Silvio Gesells (51-86); Dirk Löhr: Das System der Einkommenbesteuerung im
Spannungsfeld zwischen Gerechtigkeit und Effizienz (87-114); Felix Ekardt: Eine universalistische Neufundierung der Gerechtigkeit. Zugleich eine Kritik ökonomischer Gerechtigkeitskonzepte (115-146); Thomas Ruster: 'Die Austreibung des Dämonischen aus der Wirtschaft.' Mit Tora und Talmud gegen autonomisierte Funktionssysteme (147-172); Jochen Gerlach: Gerechtigkeit im Alten und Neuen Testament undsozialethische Konsequenzen für die
Gegenwart (173-204).
[68-L] Perels, Joachim:
Der soziale Rechtsstaat im Widerstreit: zur Verfassungsinterpretation Wolfgang Abendroths
aus Anlass seines 100. Geburtstags, in: Kritische Justiz : Vierteljahresschrift für Recht und Politik, Jg. 39/2006, H. 3, S. 295-302 (Standort: USB Köln(38)-XF126; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Der Beitrag erörtert die Verfassungsinterpretation von W. Abendroth zum Begriff des
sozialen Rechtsstaats. Die zentrale Norm des Grundgesetzes, dass die Bundesrepublik ein
demokratischer und sozialer Rechtsstaat ist, dessen Gewährleistungsfunktion selbst durch die
verfassungsändernden Gesetzgeber nicht eingeschränkt oder aufgehoben werden kann, wird
von Abendroth 1953/54 bereits unter defensiven Bedingungen interpretiert, durch die er in
der Staatsrechtslehre von Anfang an nur eine Minderheitsposition einnimmt. Abendroths Interpretation des sozialen Rechtsstaatsbegriffs ist der umfassende Versuch, den Normgehalt
einer verfassungsgestaltenden Grundentscheidung im Blick auf die Möglichkeiten einer legalen Veränderung der kapitalistischen Gesellschaft ohne jede Abstriche festzuhalten. Hierfür
wird der Blick auf den Entstehungszusammenhang des Gedankens des sozialen Rechtsstaats
gerichtet. Der Sozialstaatsgedanke hat für Abendroth eine doppelte Bedeutung. Zum einen
bezeichnet er ein von den politischen Kräften im Parlamentarischen Rat gemeinsam vertretenes Minimum von sozialen Gerechtigkeitsvorstellungen, wie sie etwa im Bundessozialhilfegesetz von 1961 mit dem Postulat der Wahrung der Würde des Menschen Ausdruck findet.
Zum anderen zielt der Begriff des sozialen Rechtsstaats auf eine Umkehrung des Verhältnisses von Staat und Gesellschaft. Das System sozialer Ungleichheit wird nicht mehr als vorgegebene, gleichsam naturhafte Basis des Staates, die dessen Bestimmungsgewalt in Form eines
lediglich liberalen Rechtsstaats vollständig entzogen ist, verfassungsrechtlich festgeschrieben.
Die Schwierigkeit, an Abendroths Sozialstaatsinterpretation unter heutigen Bedingungen anzuknüpfen, besteht für den Autor darin, dass die journalistische Interpretationsherrschaft über
die gesellschaftlichen Probleme der Bundesrepublik (insbesondere die Massenarbeitslosigkeit) überwiegend in den Händen derjenigen liegt, die die wirtschaftliche Krise in den Kategorien der von den Unternehmern und von den meisten Politikern vertretenen Angebotslehre
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darstellen, der zufolge durch den Abbau des Sozialstaats eine investitionsfördernde Kostenminderung eintritt. (ICG2)
[69-L] Pioch, Roswitha:
Von distributiver zu produktivistischer Gerechtigkeit: Wohlfahrtsstaatlichkeit und soziale
Gerechtigkeit in der sozialistisch-sozialdemokratischen Tradition, in: Karl Gabriel (Hrsg.):
Jahrbuch für christliche Sozialwissenschaften : Bd. 46/ 2005, Europäische Wohlfahrtsstaatlichkeit.
Soziokulturelle Grundlagen und religiöse Wurzeln, Münster: Aschendorff, 2005, S. 147-163,
ISBN: 3-402-00600-6
INHALT: Die Verfasserin fragt nach dem Stellenwert und den begrifflichen Verschiebungen im
sozialdemokratischen-sozialistischen Verständnis von sozialer Gerechtigkeit, wobei sie ihre
Thema zum einem in einen historischen Abriss zur Geschichte der Sozialdemokratie - von
Ferdinand Lassalle bis Gerhard Schröder - einordnet und zum anderen anhand der aktuellen
politischen Parteiprogrammatik von SPD, Bündnis 90/die Grünen und PDS bearbeitet. Insgesamt zeigen die drei Positionen von SPD, Grünen und PDS, wie in einer von allgemeinverbindlichen Moralprinzipien losgelösten, ausdifferenzierten Gesellschaft unterschiedliche Deutungen von sozialer Gerechtigkeit bei der Suche nach Verteilungslösungen kollektiver Güter
in der Gesellschaf zugrunde liegen. Den drei Gerechtigkeitsvorstellungen ist gemeinsam, dass
in ihren Deutungen sozialer Gerechtigkeit nicht länger das Sinnmoment der Anerkennung der
Leistungen des Einzelnen, sondern der Anerkennung seiner Anstrengung für die Gesellschaft
dominiert. So ist die Deutung sozialer Gerechtigkeit als "Arbeitsmarktgerechtigkeit", welche
innerhalb der SPD vertreten wird, geleitet von einer Reziprozitätsvorstellung, nach der dem
Arbeitnehmer für seinen gesellschaftlichen Wertschöpfungsbeitrag durch seine Erwerbsarbeit
eine entsprechende Anerkennung und Gegenleistung der Gesellschaft zusteht. Für das Modell
von Wohlfahrtsstaatlichkeit der PDS steht das Deutungsmuster egalitäre Gerechtigkeit. Reziprozität wird auch hier als gesellschaftliche Anerkennung gedeutet. Die erwerbsarbeitszentrierte Deutung von Reziprozität geht in der egalitären Gerechtigkeitsvorstellung mit einer
Deutung von Solidarität als partikularistische Kampfsolidarität der Lohnabhängigen zur Umverteilung von oben nach unten, zwischen arm und reich einher. Das Deutungsmuster sozialer
Gerechtigkeit bei den Grünen steht dem Prinzip universeller Teilhabegerechtigkeit vergleichsweise am nächsten. Es kann hier als bedingte Teilhabegerechtigkeit bezeichnet werden. In diesem Fall liegt eine Deutung von Reziprozität vor, die eine allgemeine Gegenleistung des Individuums für die Inanspruchnahme gesellschaftlicher Hilfeleistungen vorsieht.
Die Verfasserin konstatiert erhebliche Wandlungen in den Gerechtigkeitsvorstellungen der
sozialistisch-sozialdemokratischen Traditionen und Parteien, die sie als Übergang von einem
distributiven zu einem produktivistischen Gerechtigkeitsparadigma deutet, für das gegenwärtig etwa Wolfgang Streecks prominenter Vorschlag steht, ein zukünftiges europäisches Sozialmodell auf dem Konzept einer kompetitiven Solidarität zu gründen. (ICB2)
[70-L] Prinz, Aloys; Steenge, Albert E.; Schmidt, Jörg (Hrsg.):
Reforming the welfare state, (Wirtschaft: Forschung und Wissenschaft, Bd. 15), Münster: Lit
Verl. 2005, XII, 188 S., ISBN: 3-8258-8869-X (Standort: USB Köln(38)-32A8973)
INHALT: "The welfare state in its traditional form seems no longer sustainable. At the Rothenberge Seminar 2004, a joint venture of the School of Business, Public Administration and
52
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Technology at the University of Twente, NL, and the Institute of Public Economics at the
Westfaelische Wilhelms-University Muenster, D, the reform options for the welfare state as
such and in particular for the health care sector were discussed. In addition to that, other topics were touched upon as environmental policy, the urban structure of Germany and the public sector in general." (author's abstract). Contents: Peter B. Boorsma: Reflecting on the Welfare State (1-42); Aloys Prinz: Why is it so difficult to restructure the welfare state? An explanation based on cognitive economics (43-74); Andries Nentjes, Frans P. de Vries: A Note
on Environmental Performance and Technology Supply (75-96); Marieke van Genugten:
Matching governance structures and transactions in the public domain: An outlook (97-116);
Alina Fazal: Will the Present Dutch Effort at Reforming the Health Care Sector Succeed? Elements of an Institutionally Based Answer (117-138); Philipp Freitag: Das Gesundheitswesen in Deutschland:Grundlegende Reformschritte von 1992 bis heute (139-158); Matthias
Mainz: Die Bedeutung der aktuellen Siedlungsveränderungen für die Regionale Wirtschaftsentwicklung - Besteht siedlungspolitischer Handlungsbedarf? (159-186).
[71-L] Rehberg, Karl-Siegbert (Hrsg.):
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, (32. Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede", 2004, München),
Frankfurt am Main: Campus Verl. 2006, ca. 1400 S., ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2004 behandelte ein Thema
von höchster Aktualität. Während die Wahrnehmung kultureller Unterschiede, sei es als erstrebenswerter Pluralismus oder Angst einflößende Bedrohung, in den letzten Jahren im Vordergrund stand, rücken heute mit der Krise des Sozialstaates die Probleme sozialer Ungleichheit dramatisch in den Mittelpunkt des Interesses. Dieser Kongressband enthält alle Vorträge
der Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung, der Plena sowie die Mittags-und Abendvorlesungen. Dazu eine CD mit den Referaten der Sektionssitzungen, Ad-hoc-Gruppen und Sonderveranstaltungen. Der Band bietet so eine Bestandsaufnahme des Wissens der Soziologie
über eines der drängendsten Probleme der gegenwärtigen Gesellschaft und soll dazu beitragen, die Aufmerksamkeit und Sensibilität für Ungleichheitsprobleme zu schärfen." (Autorenreferat)
[72-L] Remeke, Stefan:
Gewerkschaften und Sozialgesetzgebung: DGB und Arbeitnehmerschutz in der Reformphase der sozialliberalen Koalition, (Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen.
Schriftenreihe A: Darstellungen, Bd. 33), Essen: Klartext-Verl. 2005, 519 S., ISBN: 3-89861-3801 (Standort: B des Ruhrgebiets Bochum-D1304-B1/216)
INHALT: "War der Sozialstaat, der in der sozialliberalen Reformphase so expansiv gestaltet wurde wie kaum in einer anderen Epoche der westdeutschen Nachkriegsgeschichte, ein 'Gewerkschaftsstaat'? Zu dieser sozialpolitisch wie gewerkschaftsgeschichtlich interessanten Frage
liefert dieses Buch eine wissenschaftliche historische Analyse der Ära Willy Brandt. Sie fördert bislang verborgene Innenansichten der deutschen Gewerkschaften zutage und ermöglicht
Einblicke in das Alltagsgeschäft und die politische Kultur im Bundesvorstand des Deutschen
Gewerkschaftsbundes. Dabei wird ersichtlich, dass das Hans-Böckler-Haus des DGB in die-
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ser Zeit eine Schaltzentrale sozialer Ordnung war, in der mit Politik, Verbänden und mit den
eigenen gewerkschaftlichen Organisationen um die Richtung der sozialpolitischen Gestaltung
gerungen wurde." (Autorenreferat)
[73-F] Roy, Klaus-Bernhard, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Roy, Klaus-Bernhard, Priv.Doz. Dr.
(Leitung):
Reformpolitik und Sozialstaat
INHALT: Die Analysen beziehen sich auf die Ziele, Instrumente und Reichweite aktueller Reformpolitik und werden anhand der Kriterien Inklusion bzw. Selektivität auf den Geltungsanspruch sozialstaatlicher Demokratien bezogen. Vor allem "Workfare" als Politikmuster in sozial und regional polarisierten Gesellschaftszusammenhängen steht dabei im Mittelpunkt.
ZEITRAUM: 1998-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland und Europäische Union
METHODE: Forschungsfokus ist der normative und empirische Rahmen moderner sozialstaatlicher Demokratie. Die Analysen umfassen vor dem Hintergrund der sozioökonomischen Entwicklungen speziell die soziale und politische Integrationswirkung von Reformpolitik, ihre
konzeptionellen Grundlagen, Umsetzungsbedingungen und Wirkungen. Neben der empirischen Analyse leisten die Arbeiten einen Beitrag zur Theoriediskussion über Perspektiven des
Sozialstaates BRD.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Roy, K.-B.: Arbeitszeit - Lebenszeit: versperrte 'Wege ins Paradies'. in: Krause, Britta; Meyer, Tania; Pippart, Nina; Fricke, Dietmar (Hrsg.): Chronotopographien - Agency in ZeitRäumen. Frankfurt am Main u.a.: P. Lang 2006, S. 39-50.+++
Roy, K.-B.: Regionalisierung - auch eine Chance für schwache Interessen? Ambivalenzen der
'neuen' Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik nach der Agenda 2010. in: Dörre, K.; Röttger, B.
(Hrsg.): Die erschöpfte Region. Münster 2005, S. 169-182.+++Roy, K.-B.: Reformpolitik und
die Suche nach sozialer Gerechtigkeit - mehr als nur ein Generationenkonflikt? in: Politische
Bildung, 2004, H. 4, S. 56-67.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft (Postfach 4120, 39016 Magdeburg)
KONTAKT: Leiter (e-mail: klaus-bernhard.roy@gse-w.uni-magdeburg.de)
[74-F] Roy, Klaus-Bernhard, Priv.Doz. Dr.habil. (Bearbeitung); Roy, Klaus-Bernhard, Priv.Doz.
Dr.habil. (Leitung):
Realisierung des Sozialstaats in der neuen Bundesrepublik Deutschland
INHALT: Analyse des gesellschaftlichen Strukturwandels in Ost- und Westdeutschland als konzeptionelle Problemstellung und politische Steuerungsaufgabe des Sozialstaats unter der Fragestellung, ob theoretisch wie empirisch das etablierte Interventionsmodell Sozialstaat sozialpolitische und u.a. arbeitsmarktpolitische Strukturbrüche bewältigen kann.
METHODE: Analyse der sozioökonomischen Entwicklung, speziell der Integrationswirkung des
Arbeitsmarktes; Analyse der konzeptionellen Grundlagen, empirische Verlaufsmuster und
Wirkungen sozialstaatlicher Politik; Theoriediskussion über Perspektiven des Sozialstaates
DATENGEWINNUNG: Expertengespräch; Aktenanalyse; Sekundäranalyse.
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Roy, K.-B.: Armutsgesellschaft - soziale Kosten des Marktes. in:
Weiterbildung in Sachsen-Anhalt. Info-Dienst, Sonderheft Politische Bildung, 1994, S. 21-29.
ISSN 0942-4504.+++Ders.: Arbeitslosigkeit und soziale Deklassierung als politisches Problem. in: Politische Bildung, 1994, 2, S. 67-86.+++Ders.: Regionalisierung in Sachsen-Anhalt
- vom wirtschaftspolitischen Modernisierungsansatz zum Konzept sozialintegrativer Politik?
in: Karolat, B.; Roy, K.-B. (Hrsg.): Regionalisierung der Wirtschafts- und Strukturpolitik Perspektiven für Sachsen-Anhalt? Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung 1995.+++Ders.: Transformation und Deintegration in den neuen Ländern - demokratietheoretische Problemstellungen und neue Optionen integrationspolitischer Gestaltbarkeit. in: Sozialer Fortschritt, 1995,
H. 10, S. 233-243.+++Ders.: Regionalisierung - ein Reformansatz für sozialintegrative Politik? in: perspektiven ds, 1995, H. 2, S. 107-120.+++Ders.: SPD und Sozialstaat in der Krise?
Sozialdemokratische Sozialstaatspolitik zwischen "Tradition" und "Modernisierung". in: Politische Bildung, 1996, H. 4, S. 54-74.+++Ders.: Arbeitsmarktpolitik - Probleme und Perspektiven im ostdeutschen Transformationsprozeß. in: Rebe, B.; Lang, F.P. (Hrsg.): Die unvollendete Einheit. Bestandsaufnahme und Perspektiven für die Wirtschaft. Cloppenburger Wirtschaftsgespräche, Bd. 8. Hildesheim 1996, S. 193-223.+++Ders.: Legitimationsprobleme und
Perspektiven der bundesdeutschen Demokratie zwischen nationalstaatlicher Entgrenzung und
neuer Dezentralisierung der Politik. in: Fritzsche, K. Peter; Hörnlein, Frank (Hrsg.): Frieden
und Demokratie. Festschrift zum 60. Geburtstag von Erhard Forndran. Baden-Baden 1998, S.
139-147.+++Ders.: Demokratie und Sozialstaatlichkeit in Europa - Legitimationsprobleme
und Politikperspektiven. in: Zeitschrift für Sozialreform, 1999, H. 1, S. 39-63.+++Ders.: Sozialintegrative Demokratie. Legitimationsprobleme des bundesdeutschen Sozialstaats zwischen europäischer Integration und innovativer Regionalisierung. Frankfurt am Main u.a.: P.
Lang 2001.+++Ders.: Staat und Wirtschaft - Wechselwirkungen im Wandel: vom traditionellen Nationalstaat zur Politikverflechtung. in: Politische Bildung, 2001, H. 3, S. 41-56.+++
Ders.: Verteilungsgerechtigkeit. in: Politische Bildung, 2001, H. 2, S. 8-18.+++Ders.: Die
Modernisierung des Sozialstaates. Reformansätze in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik. in:
Heyder, U.; Menzel, U.; Rebe, B. (Hrsg.): Das Land verändert? Rot-grüne Politik zwischen
Interessenbalancen und Modernisierungsdynamik. Hamburg: VSA-Verl. 2002, S. 46-59.
ISBN 3-87975-868-9.+++Ders.: Verteilungsgerechtigkeit. in: Andersen, U. (Hrsg.): Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland: eine Einführung. uni studien politik.
Schwalbach/Ts.: Wochenschau-Verl. 2003. ISBN 3-89974-073-4.+++Ders.: Regionalisierung
- auch eine Chance für schwache Interessen? Ambivalenzen der "neuen" Arbeitsmarkt- und
Sozialpolitik nach der Agenda 2010. in: Dörre, K.; Röttger, B. (Hrsg.): Die erschöpfte Region: Politik und Gewerkschaften in Regionalisierungsprozessen. Münster: Westfäl. Dampfboot
2005, S. 169-182. ISBN 3-89691-560-6.+++Ders.: Reformpolitik und die Suche nach sozialer
Gerechtigkeit - mehr als nur ein Generationenkonflikt? in: Politische Bildung, 2004, H. 4, S.
56-67. ARBEITSPAPIERE: Roy, K.-B.: Soziale Fragen und Politik - Stellenwert und aktuelle
Entwicklungen. in: Ders. (Hrsg.): Wahlen 2002 in Sachsen-Anhalt. Ausgangsbedingungen,
Entscheidungsalternativen, Handlungsrahmen. Magdeburg: Landeszentrale f. Politische Bildung Sachsen-Anhalt 2002.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1993-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft (Postfach 4120, 39016 Magdeburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0391-67-16673, Fax. 0391-67-16575,
e-mail: klaus-bernhard.roy@gse-w.uni-magdeburg.de)
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[75-L] Sack, Detlef:
Gouvernementalität der Partnerschaft: Eigenschaften einer sozialpolitischen Regierungskunst, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 52/2006, H. 2, S. 201-216 (Standort: USB Köln(38)Haa1648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im Beitrag werden die Governance-Debatte, ihre Konkretisierung durch das Leitbild
des 'aktivierenden Staates' und die konkrete Form kooperierender Leistungserbringung mit
Hilfe des Foucaultschen Konzepts der Gouvernementalität als eine Regierungskunst der Partnerschaft untersucht. Auf Grundlage von Ratgeberliteratur zu öffentlich-privaten Partnerschaften werden die entsprechenden Deutungen der Wirklichkeit und Machtverhältnisse, die
Anrufungen zur Selbst-Führung, die Neuvermessung der Grenzen zwischen Staat, Markt und
Gesellschaft sowie die Reflexion über das Regieren vorgestellt. Im Rahmen einer Kontextualisierung werden eine kooperationsorientierte Subjektivierung, die Herstellung politischer
Loyalität durch Kollaborationsangebote und die räumlich begrenzte Integration sozialpolitischer Akteure als entsprechende Charakteristika identifiziert. Damit verhält sich eine Regierungskunst der Partnerschaft zu neoliberaler Subjektivierung zugleich komplementär wie eigenständig und markiert eine besondere Form sozialpolitischen Regierens." (Autorenreferat)
[76-L] Scherer, Klaus-Jürgen:
Grundwerte, Ideen und Politik in der Programmatik der modernen Sozialdemokratie, in:
Perspektiven des Demokratischen Sozialismus : Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Jg. 23/2006, H. 1, S. 144-158 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X6424)
INHALT: Der Beitrag veranschaulicht parteiprogrammatische Grundwerte, Ideen und Politik der
modernen Sozialdemokratie und damit der SPD in Deutschland. So wird zunächst die Entwicklung des parteipolitischen Programms der SPD seit 1863 (Gründung der Allgemeinen
Deutschen Arbeiterpartei durch F. Lassalle) bis zu den 1990er Jahren beschrieben. In dieser
Zeit steht die Frage nach den Gestaltungsprinzipien gemäß den Prinzipien des Demokratischen Sozialismus oder der Sozialen Demokratie im Mittelpunkt parteipolitischer Auseinandersetzungen. Die aktuelle deutsche Debatte um ein neues Grundsatzprogramm fügt sich ein
in eine gesamteuropäische Debatte, die sozialdemokratische Konzepte auf zentralen Politikfeldern deshalb erneuern will, damit die Grundwerte, gerade soziale Gerechtigkeit sowie das
Projekt des europäischen Sozialstaates, unter neuen Bedingungen Bestand haben. Zu den
sechs zentralen Herausforderungen, für die programmatische Antworten und Strategien entwickelt werden müssen, gehören: Probleme (1) negativer Globalisierung, (2) gesellschaftliche
Individualisierung, (3) veränderter Sozialstruktur, (4) neuer Informations- und Kommunikationsstruktur, (5) der Medialisierung der Politik sowie (6) der kulturellen Pluralisierung. Dementsprechend werden auf dem Weg zu einem neuen Grundsatzprogramm sechs Ziele der Sozialen Demokratie beschrieben: (1) eine friedliche Weltordnung, (2) eine faire Globalisierung, (3) Wohlstand und Beschäftigung, (4) Generationensolidarität in einer kinderfreundlichen Gesellschaft, (5) die soziale Teilhabe und (6) ein nachhaltiger Fortschritt. Angestrebt
wird eine neue soziale Übereinkunft, indem Wandel und Sicherheit in drei herausragende
Projekte miteinander verknüpft werden: (1) Gestaltung der Globalisierung, (2) Erneuerung
der Marktwirtschaft und (3) das neue Leitbild des vorsorgenden Sozialstaates. Die Debatte
um die Leitsätze hat in der SPD begonnen und wird in der ganzen Partei breit geführt. Es gibt
längst keine gegeneinander organisierten Parteiströmungen mehr, doch sind aus den ausge-
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wogenen Formulierungen der Leitsätze durchaus gegensätzliche Schlussfolgerungen möglich.
(ICG2)
[77-L] Schmidt, Manfred G.:
Demokratische und autokratische Regimeeffekte in Deutschlands Sozialpolitik, in: Zeitschrift
für Sozialreform, Jg. 52/2006, H. 2, S. 149-164 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Sozialpolitik in Deutschland wurde und wird unter anderem von regimespezifischen Effekten geprägt. Zu diesen gehören autokratische Regimeeffekte - insbesondere der
NS- und der Sozialismuseffekt - und der Demokratieeffekt, der in der Weimarer Republik mit
begrenzter und in der Bundesrepublik Deutschland mit großer Durchschlagskraft zum Zuge
kam. Zwei dieser Regimeeffekte waren allerdings nicht nachhaltig. Die Regimewirkungen
des NS-Staates wurden nach 1945 beseitigt, und die sozialismusspezifischen Regimeeffekte
verschwanden mit der Übernahme des westdeutschen Sozialrechtes in den neuen Bundesländern. Das unterstreicht die aus der Demokratietheorie bekannte hohe Integrationskraft der
Demokratie. Sie hat nicht nur die einzigartige Fähigkeit, gegnerische Kräfte in zuträgliche
Energie zu verwandeln, sondern auch die Kraft, die tiefen Spuren zu beseitigen, die insbesondere von gegnerischen Staatsformen hinterlassen wurden." (Autorenreferat)
[78-L] Schramm, Michael; Große Kracht, Hermann-Josef; Kostka, Ulrike (Hrsg.):
Der fraglich gewordene Sozialstaat: aktuelle Streitfelder - ethische Grundlagenprobleme,
Paderborn: Schöningh 2006, 167 S., ISBN: 3-506-75627-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006-4843)
INHALT: "Die schwere Krise des gegenwärtigen Sozialstaats stellt uns vor grundlegende Richtungsentscheidungen: Sowohl seine moralisch-politischen Grundlagen als auch seine Organisationsstrukturen stehen zur Debatte. Ist der bundesdeutsche Sozialstaat angesichts demografischer Umbrüche, verfestigter Massenarbeitslosigkeit und globalisierter Märkte strukturell
überfordert? Und wie lassen sich seine politisch-moralischen Grundlagen für die Zukunft
bestimmen? Vor diesem Hintergrund dokumentiert der Band die Diskussionen des 'Berliner
Werkstattgesprächs 2005' christlicher Sozialethikerinnen und Sozialethiker. In den bewusst
kontrovers angelegten Beiträgen geht es sowohl um aktuelle Streitfelder (z.B. Grundsicherung und Arbeitsmarkt, 'Gesundheitsprämie' versus 'Bürgerversicherung' in der Gesundheitspolitik, Sozialstaaten im internationalen Vergleich) als auch um ethische Grundlagenprobleme (z.B. aktuelle Gerechtigkeitstheorien, die Frage nach 'katholischen Grundlagen' des Sozialstaats, das Verhältnis von Sozialstaatlichkeit und moderner Demokratie)." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Karl Gabriel: Die 'katholischen' Grundlagen des Sozialstaats - und ihre
Relevanz für die aktuelle Diskussion um sein Profil und Programm (9-25); Manfred Spieker:
Legitimationsprobleme des Sozialstaats. Die Christliche Gesellschaftslehre im Streit um die
Sozialstaatsreform (Korreferat) (26-31); Gerhard Kruip: Die sozialethische Relevanz der Berufung auf die 'katholischen' Grundlagen des Sozialstaats (Korreferat) (32-36); Christa
Schnabl: Soll man Gerechtigkeit egalitaristisch oder nonegalitaristisch konzipieren? Zur Bedeutung von Gleichheit für das Gerechtigkeitsverständnis im Kontext der neuen Egalitarismuskritik (37-54); Markus Vogt: Differenzbewusste Gleichheit (Korreferat) (55-59); Hermann-Josef Große Kracht: Jenseits egalitaristischer und nonegalitaristischer Theorien der Gerechtigkeit (Korreferat) (60-64); Georg Cremer: Mehr Jobs für Geringqualifizierte! Lässt sich
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der Zielkonflikt zwischen Grundsicherung und Arbeitsmarktintegration bei Geringqualifizierten entschärfen? (65-79); Elmar Nass: Befähigungs- als Verteilungsgerechtigkeit (Korreferat)
(80-84); Michael Schramm: 'Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen' (2 Thess 3,10).
Anmerkungen eines pedantischen Parasiten (Korreferat) (85-90); Matthias Möhring-Hesse:
Beteiligung - Befähigung - Verteilung. Der Sozialstaat als Instrument demokratischer Solidarität (91-104); Peter Dabrock: 'Draw a distinction!' Plädoyer für eine stärkere Beachtung von
Differenzen und Kopplungen zwischen sozialethischen Anwendungs- und Begründungsdiskursen denn in Matthias Möhring-Hesses Beitrag (Korreferat) (105-112); Ulrike Kostka: Die
Zukunft der sozialen Sicherung gegen Krankheitsrisiken: Gesundheitsprämie oder Bürgerversicherung? (113-126); Christof Mandry: Recht auf Gesundheitsfürsorge und Befähigungsansatz (Korreferat) (127-131); Monika Bobbert: Die Zukunft der sozialen Sicherung gegen
Krankheitsrisiken: Leistungs- oder Risikosolidarität? (Korreferat) (132-136); Joachim Wiemeyer: Die Neuausrichtung des Sozialstaats im internationalen Kontext: aktivierend, ermöglichend, intensiv (137-153); Stanislaw Fel: Zwitterhafter Charakter des Sozialstaates in Polen
(Korreferat) (154-159); Bernhard Emunds: Von den ethischen Fallstricken eines Plädoyers
für den aktivierenden Sozialstaat (Korreferat) (160-164).
[79-L] Schramme, Thomas:
Begründungsmodelle des Sozialstaats, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP),
Vol. 92/2006, H. 3, S. 322-334 (Standort: USB Köln(38)-Fa5; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Gegenstand des Beitrags sind unterschiedliche Strategien zur Rechtfertigung des Sozialstaates. Der Verfasser beginnt mit einer Beschreibung der formalen Ziele der unterschiedlichen Sozialstaats-Versionen und der Transformation wechselseitiger bürgerschaftlicher Verantwortung in staatlich kontrollierte Institutionen. Er setzt sich im Folgenden mit drei Argumenten auseinander, die üblicherweise zur Rechtfertigung bestimmter Institutionen des Sozialstaats vorgebracht werden und in deren Mittelpunkt Freiheit, Gleichheit und Sicherheit stehen. Er plädiert in seinem Fazit für ein Rechtfertigungsmodell auf höherer Ebene, das Grundideen der anderen Modelle integriert und die Inklusion aller Bürger in die Gesellschaft als
Hauptziel sozialstaatlicher Institutionen sieht. (ICEÜbers)
[80-L] Schultheis, Franz:
Die Metamorphosen der sozialen Frage in Zeiten des neuen Geistes des Kapitalismus, in:
Helmut Bremer, Andrea Lange-Vester: Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur : die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Strategien der sozialen Gruppen, Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss., 2006, S. 128-140, ISBN: 3-531-14679-3
INHALT: Auf der Basis von theoretischen Überlegungen in der Studie von Boltanski und Chiapello "Der neue Geist des Kapitalismus" (2003) werden die Ergebnisse einer Fallstudie in einem Schweizer Unternehmen vorgestellt. Es handelt sich um ein Traditionsunternehmen, das
in den 1990er Jahren seine Unternehmenskultur im Gefolge einer zweifachen Fusion radikal
veränderte und dabei rund 4.000 Mitarbeiter entließ. Der Autor hatte die Gelegenheit, mit einer Gruppe jüngerer Soziologen diesen Prozess über eine Dauer von mehr als zwei Jahren
beobachtend zu begleiten. Die statistische Auswertung der sozialen Merkmale der entlassenen
Mitarbeiter zeigt, dass vor allem Frauen mit Kindern, Ältere und Personen mit körperlichen
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oder seelischen Problemen betroffen waren. Auch spielte die regionale Herkunft eine Rolle.
Es zeigt sich, dass ökonomische Rationalisierungen all jene in ihrer Existenz bedrohen, die
nicht über das Privileg verfügen, sich den zur allgemeinen Norm erhobenen Anspruch auf
selbstverantwortliche Lebensführung materiell leisten und ihn lebenspraktisch einlösen zu
können. Es bedarf des Eigentums als materieller Möglichkeitsbedingung autonomer Lebensplanung und Lebensführung. Dort, wo Privateigentum in ausreichendem Masse vorhanden ist,
stellt dies kein Problem dar. Wo aber Menschen nur über ihre Arbeitskraft verfügen, um sie
auf dem Markt gegen Subsistenzmittel einzutauschen, dort herrscht eine fundamentale Prekarität, Unsicherheit und Verwundbarkeit. (GB)
[81-L] Schulz-Nieswandt, Frank:
Der 'vernetzte Egoist': Überlegungen zur anthropologischen Basis der Sozialpolitik im sozialen Wandel, in: Caroline Y. Robertson-von Trotha; Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft
und Studium Generale (Hrsg.): Vernetztes Leben : soziale und digitale Strukturen, Karlsruhe:
Univ.-Verl. Karlsruhe, 2006, S. 125-139, ISBN: 3-86644-019-7
INHALT: Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob das Bild des 'vernetzten Egoisten' eine
verhaltenswissenschaftlich zweckmäßige Grundlage für die anstehenden Fragen der Entwicklung der Sozialpolitik darstellt. Wie ist das Bild zu verstehen? Welche Konsequenzen muss
die praktische Sozialpolitik ziehen? Zunächst untersucht der Autor, was überhaupt unter Sozialpolitik zu verstehen ist. Im Anschluss daran erfolgt eine Definition des Begriffes des vernetzten Egoisten. Im letzten Abschnitt geht es um die transzendentale Bedeutung der unbedingten Gabe und ihre reziprozitätsökonomischen Derivationen. (ICD)
[82-L] Schwinger, Elke:
Der "Geist des Kapitalismus" und die Zukunft der Arbeitsgesellschaft, Würzburg: Königshausen u. Neumann 2005, 204 S., ISBN: 3-8260-3028-1 (Standort: UB Wuppertal(468)-47O
AA393)
INHALT: "Zukunftsszenarien zur Arbeitsgesellschaft thematisieren aktuell unentlohnte Tätigkeiten wie 'Bürgerarbeit', 'Ehrenamt' und 'freiwilliges Engagement' als Ansatzpunkte für eine gelingende Integration von Markt, Staat und ziviler Gesellschaft. Ausgeblendet bleibt familiale
Arbeit und das soziale Kapital des fürsorglichen Handelns. Eine wichtige Ressource selbstverantwortlicher Solidarität der modernen Gesellschaft, die wie das Berufsethos den 'Geist
des Kapitalismus' begründet, wird verfehlt. Ein innovatives Selbstverständnis 'mündiger' Bürger baut darauf, dass für alle ungeachtet des Geschlechts bezahlte Berufsarbeit zugänglich
und gemeinsinnorientierte Arbeit anerkannt ist. Das wirtschaftliche Verständnis der 'Ökonomik' erweitert den Blick auf diesen Zusammenhang privater Lebensführung und politischökonomischer Struktur der Gesellschaft. Der Perspektivenwechsel der Praktischen Philosophie, der den engen Zusammenhang von Ethik, Politik und Ökonomie erfasst, bildet deshalb
den Ausgangspunkt der Untersuchung. Die kritische Differenzierung zwischen Gemeinwohl
und Gemeinsinn sowie die Anerkennung der Pluralisierung von Familienformen bis hin zu
offenen Netzwerken sind ihre Voraussetzungen." (Autorenreferat)
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[83-L] Sennett, Richard:
Respekt im Zeitalter der Ungleichheit, Berlin: Berliner Taschenbuch Verl. 2004, 343 S., ISBN:
3-8333-0074-4
INHALT: "Manche radikalen Denker glauben, man müsse lediglich für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen, um auch mehr gegenseitigen Respekt zwischen den Menschen zu wecken. Aber
ist das überhaupt realistisch? Zieht Selbstachtung nicht automatisch mangelnden Respekt gegenüber denjenigen nach sich, die im unbarmherzigen sozialen und wirtschaftlichen Wettbewerb die Benachteiligten sind? Bei der Suche nach Antworten greift Sennett auch auf seine
eigene Lebensgeschichte zurück: Aufgewachsen in einem Ghetto von Chicago, gelang ihm
zunächst mit Hilfe der Musik und dann des Studiums in Harvard der soziale Aufstieg. Erneut
erweist sich Sennett als konstruktiver kritischer Geist mit Weitblick, als jemand, der mit Hilfe
anschaulicher Beispiele grundlegende gesellschaftliche Veränderungen benennt." (Textauszug)
[84-L] Siebert, Horst:
Old Europe's social model - a reason of low growth?: the case of Germany, (Kieler Arbeitspapiere / Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, No. 1291), Kiel 2006, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-kiel.de/IfW/pub/kap/2006/kap1291.pdf)
INHALT: "This paper discusses the goal conflict between social protection and economic growth
as well as employment. Taking the German economy as an example for the large continental
economies of Old Europe, it analyzes twenty mechanisms that affect the fundamentals of the
economy negatively and imply low growth and high unemployment. An empirical index is
constructed. In the period 1960-2005, an increase in the social protection index goes together
with a decline in the GDP growth rate by 2.6 percentage points." (author's abstract)
[85-L] Speth, Rudolf; Leif, Thomas:
Lobbying und PR am Beispiel der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, in: Thomas Leif,
Rudolf Speth (Hrsg.): Die fünfte Gewalt : Lobbyismus in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss., 2006, S. 302-316, ISBN: 3-531-15033-2
INHALT: Bei der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) handelt es sich um eine PRAgentur der Wirtschaft, speziell des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, der sie 1999 ins
Leben gerufen hat. An der INSM kann beispielhaft die zunehmende Verbindung von Lobbying, Journalismus und PR studiert werden. Die INSM wurde mit einem bis ins Jahr 2010 gesicherten Jahresbudget von zehn Millionen Euro ausgestattet und hat den Auftrag, für einen
Wandel des politischen Klimas zu sorgen und das Image von Unternehmern und Unternehmen in der Bevölkerung zu verbessern. Insbesondere soll die Zustimmung der Bevölkerung
zu Reformen, wie sie mit den Gesetzen zur Reform des Arbeitsmarktes bzw. der Arbeitsvermittlung begonnen wurden, erhöht sowie die Bedeutung von Eigenverantwortung und Marktmechanismen als Lösungs- und Koordinationsinstrumente positiv herausgestellt werden. Dabei wendet sich die INSM gegen ein Zuviel an (sozial-)staatlichen Regulierungen. Sie möchte
erreichen, dass die Bevölkerung mehr auf die Wirkungen des freien Marktes vertraut. (GB)
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[86-L] Steinert, Heinz:
Eine kleine Radikalisierung von Sozialpolitik: die allgemein verfügbare "soziale Infrastruktur zum Betreiben des eigenen Lebens" ist notwendig und denkbar, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 25/2005, Nr. 3
= H. 97, S. 51-67 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Derzeit und schon seit etwa zwei Jahrzehnten besteht Politik in Deutschland und in
Europa darin, im Abbau des Sozialstaats von der Bevölkerung 'Opfer für die Zukunft' zu verlangen, und das besonders von den schwächsten Teilen der Bevölkerung. Bei konservativen
Regierungen wundert uns das nicht. Bei sozialdemokratischen wundert es uns erstens grundsätzlich, zweitens besonders, wenn dabei die eigene Klientel und Wählerschaft geschädigt
und verärgert wird - was jenseits aller weiterreichenden Erwägungen einfach schlechte Politik
ist, und zwar schon ziemlich kurzfristig und ganz borniert schlecht: Sie endet rasch in Abwahl." (Autorenreferat)
[87-L] Streeck, Wolfgang:
Nach dem Korporatismus: Neue Eliten, neue Konflikte, in: Herfried Münkler, Grit Straßenberger, Matthias Bohlender (Hg.): Deutschlands Eliten im Wandel, Frankfurt am Main: Campus
Verl., 2006, S. 149-175, ISBN: 3-593-38026-9
INHALT: Es wird die These vertreten, dass sich in der Bundesrepublik Deutschland der Korporatismus in Auflösung befindet, und damit auch der Abstieg der Gewerkschaften aus der politischen und wirtschaftlichen Elite des Landes besiegelt ist. Das System horizontaler Eliteintegration löst sich auf, das für die Bonner Republik struktur- und stilbildend war. Zugleich endet
der typische Nachkriegs-Egalitarismus der deutschen Gesellschaft, der die Klassenkonflikte
des Industriezeitalters befriedet und die am wenigsten ungleiche Lohnstruktur aller großen
Industriegesellschaften hervorgebrachte hatte. Die von vielen gefeierte Befreiung von Wirtschaft und Gesellschaft aus den Fesseln des Korporatismus geht mit einem fundamentalen
Strukturwandel der Eliten und ihres Verhältnisses zu den Nichteliten einher. Mit ihm bilden
sich neue Verteilungskonflikte heraus, für deren Regelung das institutionelle Repertoire der
Nachkriegszeit wenig geeignet erscheint. (GB)
[88-L] Sturm, Roland; Pehle, Heinrich (Hrsg.):
Wege aus der Krise?: die Agenda der zweiten Großen Koalition, (Gesellschaft. Wirtschaft.
Politik : Sonderheft, Bd. 1-2006), Opladen: B. Budrich 2006, 240 S., ISBN: 3-86649-002-X
(Standort: UB Bonn(5)-2006-4413)
INHALT: "Wo steht Deutschland nach dem Regierungswechsel? Was bringen die Reformpläne in
den einzelnen Politikfeldern und wo bleiben die Aktionen hinter den Möglichkeiten und Bedarfen? Ausgewiesene Fachleute erläutern und resümieren. Ausgewiesene Experten bilanzieren die bisherigen Entwicklungen und die aktuellen Herausforderungen in den wichtigsten
Politik- und Problemfeldern. Sie benennen den jeweiligen Handlungsbedarf und zeigen die
entsprechenden, in der Diskussion befindlichen Reformalternativen auf. Die einzelnen Beiträge abschließend, wird unter Bezugnahme auf den Koalitionsvertrag diskutiert, ob und inwieweit diese Reformoptionen durch die neu konstituierte Bundesregierung abgedeckt wer-
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den (können)." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heinrich Pehle/Roland Sturm: Die zweite Große Koalition: Regierung der 'neuen Möglichkeiten'? (7-22); Hans-Hermann Hartwich:
'Arbeitsmarktreformen' in der Agenda der neuen Bundesregierung (23-40); Josef Schmid:
Rentenreform: Überlebt der Wohlfahrtsstaat? (41-58); Anja Hartmann: Gesundheitspolitik:
Mehr Probleme als Lösungen? (59-76); Irene Gerlach: Familienpolitik: Kampf der Kinderlosigkeit? (77-94); Reimut Zohlnhöfer: Haushalts- und Steuerpolitik: Zwischen Konsolidierung
und Reform? (95-112); Roland Sturm: Die Föderalismusreform: Gelingt der große Wurf?
(113-132); Markus M. Müller: Bürgerrechte und Innere Sicherheit: Kollektive Sicherheit auf
Kosten individueller Freiheit? (133-148); Dietrich Thränhardt: Migrations- und Integrationspolitik: Ära neuer Sachlichkeit? (149-168); Heinrich Pehle: Energie- und Umweltpolitik:
Vorprogrammierte Konflikte? (169-186); Joachim Ragnitz: Der Aufbau Ost: Beratungsresistente Politik? (187-202); Martin Große Hüttmann: Europapolitik: Spricht Deutschland mit einer Stimme? (203-220); Stefan Fröhlich: Außenpolitik: Mehr als nur ein Stilwechsel? (221238).
[89-L] Stüven, Peter:
Der Befreiungsschlag: Gesamtkonzept für Deutschlands Zukunft, Weinheim: Wiley-VCH
2003, 187 S., ISBN: 3-527-50083-9
INHALT: "Die Autoren führen die Reformthemen Arbeit, Transferleistung, Steuersystem, Renten
und Gesundheit zu einem Gesamtkonzept zusammen, das die folgenden sieben Ziele berücksichtigt: 1. Arbeit lohnt sich mehr als Arbeitslosigkeit, und wer mehr arbeitet, erzielt ein höheres Einkommen. 2. Investieren und Arbeitsplätze schaffen ist einfach und risikoarm. 3. Jeder Bürger kann seine Steuerberechnung nachvollziehen. 4. Die Rentenzahler von heute können mit einer positiven Rendite auf ihre Altersvorsorge rechnen. 5. Bessere Ärzte und Krankenhäuser verdienen auch besser. 6. Bildungseinrichtungen werden an ihrer Leistung gemessen. 7. Bürokratie und Regulierungen sind auf das notwendige Minimum reduziert." (Autorenreferat)
[90-L] Trampusch, Christine:
Status quo vadis?: die Pluralisierung und Liberalisierung der "Social-Politik" ; eine Herausforderung für die politikwissenschaftliche und soziologische Sozialpolitikforschung, in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 52/2006, H. 3, S. 299-323 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Viele soziologische und politikwissenschaftliche Studien haben für die Sozialpolitik
das Vorhandensein einer gegenüber ihrer Umwelt relativ autonomen und stabilen Konstellation von Akteuren, Interessen und Machtverhältnissen identifiziert, die eine intermediäre Stellung zwischen Staat und Gesellschaft einnimmt (Social-Politik). Gegenwärtige Tendenzen
der Pluralisierung und Liberalisierung werfen jedoch die Frage auf, ob diese Beschreibung
der Sozialpolitik noch plausibel ist. Der Beitrag stellt zur Diskussion, in der soziologischen
und politikwissenschaftlichen Forschung die Erklärung dieses Wandels zu thematisieren und
dabei eine gesellschaftstheoretische Perspektive zu verfolgen." (Autorenreferat)
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1 Allgemeine Sozialpolitik
[91-L] Trampusch, Christine:
Industrial relations and welfare states: the different dynamics of retrenchment in Germany
and the Netherlands, in: Journal of European Social Policy, Vol. 16/2006, No. 2, S. 121-133
(Standort: USB Köln(38)-XH6093)
INHALT: Auf der Basis einer historisch-analytischen Rekonstruktion der Leistungsentwicklung
in Deutschland und den Niederlanden werden die industriellen Beziehungen und deren Rolle
und Funktion bei der finanziellen Ausgestaltung des Wohlfahrtsstaates untersucht. Dabei wird
festgestellt, dass die auf kollektiven Vereinbarungen basierende Sozialpolitik die gegenwärtige Sparpolitik stark beeinflusst. Gewerkschaften und Beschäftigte unterstützen dabei die
Sparpolitik insofern, als sie finanzielle und organisatorische Ressourcen für die Stützung des
Wohlfahrtsstaates zur Verfügung stellen. Es wird dafür plädiert, in künftige Untersuchungsansätze stärker die Institutionalisierung der Arbeitsbeziehungen einzubeziehen. (IAB)
[92-L] Ullrich, Carsten G.:
Massenloyalität und Wohlfahrtsstaat: Anmerkungen zu Claus Offes Thesen zur Funktion
des Wohlfahrtsstaates im Spätkapitalismus, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S.
3662-3672, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Die Frage der Massenloyalität ist eines der zentralen Themen in Claus Offes Aufsatzsammlung 'Contradictions of the Welfare State' (1984). Als Massenloyalität bezeichnet Offe
dabei die 'Fähigkeit des administrativen Systems (...) zu bewirken, dass die Strukturen und
Prozesse dieses Systems sowie die faktischen policy outcomes in ihrer sozialen Inzidenz faktisch akzeptiert werden' (1973: 219 [1984: 60]). Mit dieser Definition setzt Offe sich deutlich
von naiven Legitimitätskonzepten ab. Zum einen wird eine Gleichsetzung von (normativer)
Legitimität und empirisch beobachtbarer Zustimmung energisch zurückgewiesen: Massenloyalität ist keine echte (normativ konsensuale), sondern nur eine 'prätendierte Legitimität'
(Narr/ Offe 1975:33). Zum anderen wird Massenloyalität nicht als unabhängige, sondern als
eine abhängige Variable begriffen. Sie ist weniger Bedingung politischen Handelns als vielmehr eine Eigenleistung des politischen Systems - wenn auch eine, die 'in letzter Instanz von
den integrativen Normen und Symbolen' abhänge. In der Beschaffung von Massenloyalität
sieht er dabei die neben der Wirtschaftssteuerung zentrale Aufgabe, die das politische System
für das Gesamtsystem erfülle. Offe konstatierte nun eine Reihe von Entwicklungen, die die
wohlfahrtsstaatliche Erzeugung von Massenloyalität erschweren. Hierzu zählte er u.a. (vgl.
1973: 220 [1984: 61]): das letztlich aus den sozialpolitischen Erfolgen resultierende 'gesteigerte Prätentions-Niveau', das dazu führe, dass sich die (Sozial)Politik 'dem permanenten Realitätstest gegenüber der Masse des Wählerpublikums' aussetze, was zu immer größeren Erwartungsenttäuschungen führe; die 'Erosion vor industrieller, primärgruppenbezogener Normen'; sowie die z.T. dekommodifizierende Wirkung von Sozialpolitik, die sich erst als paradoxe Folge aus der funktionalen Notwendigkeit einer Kommodifizierung der Arbeitskraft ergebe. Die theoretische Plausibilität und empirische Tragfähigkeit dieser und weiterer Entwicklungsszenarien ist schon früh kritisiert worden - letzteres jedoch, ohne dass hinreichende
Daten zur Prüfung dieser Annahmen zur Verfügung gestanden hätten. Mit größerem zeitlichen Abstand soll in diesem Beitrag daher erneut der Versuch unternommen werden, die
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zentralen Annahmen Offes einer sich krisenhaft entwickelnden Massenloyalität (bzw. ihrer
Generierungsbedingungen) auf ihren empirischen Gehalt hin zu befragen." (Autorenreferat)
[93-L] Völker, Wolfgang:
Aufrufe gegen die agenda 2010: Versuch zur Durchsicht und zum Durchblick, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg.
25/2005, Nr. 3 = H. 97, S. 11-31 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "'Deutschland bewegt sich' - so lautet der Untertitel des von der Bundesregierung herausgegebenen kleinen roten Heftchens zur agenda 2010 (aktualisierte Neuauflage Februar
2004). Mit Bewegung meint die Bundesregierung die Veränderungen im Bereich von Steuerpolitik und Sozialpolitik (Arbeitsmarktpolitik, Gesundheitspolitik, Rentenpolitik), die von ihr
im Jahr 2003 auf den gesetzgeberischen Weg gebracht worden sind. Gegen diese Bewegung
von oben hat sich Protest artikuliert. Im folgenden wird der Versuch unternommen, Aufrufe
und Erklärungen, die sich gegen die agenda 2010 richten unter drei Aspekten zu betrachten.
1. Welche Ziele werden in der herrschenden Politik der Modernisierung des Sozialstaats identifiziert? 2. Welche eigenen Bezugspunkte und Begründungszusammenhänge für die jeweils
vorgebrachte Kritik werden genannt? 3. Welche sozialpolitischen Strategien werden alternativ zur agenda 2010 vorgeschlagen?" (Autorenreferat)
[94-L] Walla, Wolfgang; Eggen, Bernd; Lipinski, Heike:
Der demographische Wandel: Herausforderung für Politik und Wirtschaft, Stuttgart: Kohlhammer 2006, 261 S., ISBN: 3-17-019023-7
INHALT: Der demographische Wandel beherrscht die öffentliche und politische Diskussion mit
Themen wie Generationenvertrag, künftige Altersvorsorge, Geburtendefizite, Zuwanderung
von Ausländern, Alterung der Gesellschaft, Kinderlosigkeit von Akademikerinnen, schrumpfende Städte oder auch Leerstand von Wohnungen. Das Buch unternimmt den Versuch, der
Vielzahl der Meinungen die Daten amtlicher Statistiken entgegenzusetzen. Es gibt eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Lebensbereiche (Familie, Bildung, Gesundheit und Soziale Sicherung, Arbeitsmarkt und Wirtschaft, Raum- und Kommunalentwicklung) und die
Herausforderungen, die auf diese zukommen. Es wird gezeigt, dass die anstehenden und die
zu lösenden Aufgabe weltweit auftreten oder auftreten werden. Im Fokus steht Deutschland.
Dabei wird Deutschland im internationalen Zusammenhang betrachtet. Einzelne Sachverhalte
werden beispielhaft für Baden-Württemberg detaillierter dargestellt. Dabei wird deutlich:
Was für Baden-Württemberg gilt, gilt für alle Bundesländer (für die westlichen mehr als für
die östlichen) und was für Deutschland zutrifft, trifft meist auch für andere hoch entwickelte
Staaten zu. Die Daten lassen die Autoren zu der Schlussfolgerung kommen, dass im internationalen Vergleich einige Länder die Herausforderungen durch den demographischen Wandel
mutiger und tatkräftiger angenommen haben als andere. (IAB)
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1 Allgemeine Sozialpolitik
[95-L] Wiesenthal, Helmut:
Gesellschaftssteuerung und gesellschaftliche Selbststeuerung: eine Einführung, (Hagener
Studientexte zur Soziologie), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 265 S., ISBN: 3-53114952-0
INHALT: Die im Mittelpunkt des Lehrbuchs stehenden Themen liegen im Spannungsfeld zwischen der akteurtheoretischen und der systemtheoretischen Steuerungsdiskussion. Zunächst
werden die systemtheoretischen Bedenken in Bezug auf die Möglichkeit einer Gesellschaftssteuerung behandelt. Der Verfasser wendet sich dann den Mechanismen und Prozessen der
Selbststeuerung von Akteuren und Organisationen zu: hier geht es um Netzwerkkoordination,
Macht und kooperative Verhandlungen. Vor diesem Hintergrund werden Rationalitätshindernisse referiert, die gesellschaftlicher Steuerung im Wege stehen, und Belege für eine Begrenzung der Steuerbarkeit vorgelegt. Es zeigt sich, dass erfolgreiche Steuerung in komplexen
Handlungszusammenhängen ausgesprochen voraussetzungsvoll, aber nicht unmöglich ist.
Fallberichte über erfolgreiche Reformpolitik belegen dies: die Begründung des modernen Sozialstaats, die "Great Society" der Regierung Johnson in den USA, die Reformen der Thatcher-Regierung und die Transformation in den postsozialistischen Ländern. In Bezug auf die
Selbststeuerungsfähigkeit moderner Gesellschaften, so der Befund der Untersuchung, gibt es
zwar reichlich Grund zur Skepsis, aber keine Veranlassung zu Resignation. (ICE2)
2 Kommunale Sozialpolitik
[96-L] Bär, Gesine; Buhtz, Martina; Gerth, Heike:
Der Stadtteil als Ort von Gesundheitsförderung: Erfahrungen und Befunde aus stadtteilbezogenen Projekten, in: Rolf Rosenbock, Michael Bellwinkel, Alfons Schröer (Hrsg.): Primärprävention im Kontext sozialer Ungleichheit : wissenschaftliche Gutachten zum BKK-Programm
"Mehr Gesundheit für alle", Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW, 2004, S. 233-294, ISBN: 386509-226-8 (Standort: UB Duisburg(464)-01ORU2892)
INHALT: Es besteht seit längerem das Ziel, die Stadtteilentwicklung und die Gesundheitsförderung stärker miteinander zu verknüpfen und mit einem ganzheitlichen strategischen Ansatz
dem Abwärtstrend in den betroffenen Quartieren entgegen zu wirken. Eine systematische
Auswertung und Zusammenführung der beiden Strategien steht allerdings bis heute noch aus.
Das vorliegende Gutachten möchte einen Beitrag dazu liefern, indem der Stellenwert untersucht wird, den die Gesundheitsförderung allgemein und speziell der setting-Ansatz in Stadtteilen mit sozialen Problemen einnimmt. Es werden ausgewählte Quartiere betrachtet, die den
Ansatz der Sozialraumorientierung inzwischen erproben und im Rahmen der Programme
"Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt" und "Entwicklung und
Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten" gefördert werden. Die Analyse direkter
und mittelbarer Gesundheitsförderung innerhalb der genannten Förderprogramme dient vor
allem dazu, Handlungsempfehlungen für den BKK-Bundesverband zu entwickeln, denn die
Ergebnisse zeigen, dass eine Unterstützung der setting-Prozesse auf Stadtteilebene durch die
Krankenkassen sinnvoll und wichtig ist. Im Sinne einer gezielten Gesundheitsförderung kann
hierdurch auch ein Beitrag zur Verminderung sozialer Ungleichheit geleistet werden. (ICI2)
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2 Kommunale Sozialpolitik
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[97-L] Bieker, Rudolf:
Kommunale Sozialverwaltung: Grundriss für das Studium der angewandten Sozialwissenschaften, München: Oldenbourg 2006, XV, 295 S., ISBN: 3-486-57966-5 (Standort: FHB
Köln(832)-63PYJ227)
INHALT: "Die kommunale Sozialverwaltung nimmt eine Vielzahl sozialpolitischer Aufgaben
wahr, die auf verschiedene Verwaltungsträger verteilt sind. Zu diesen Trägern gehören die
Städte und Gemeinden, die Kreise und in einigen Bundesländern auch die höheren Kommunalverbände. Die Tätigkeit dieser Verwaltungsträger auf den Feldern der Jugend-, Sozial- und
Gesundheitshilfe, der komplementären Leistungen zur Arbeitsmarktintegration sowie des
Wohnens ist zwar weithin durch Gesetze vorgezeichnet, doch bieten auch gesetzliche Pflichtaufgaben vielfältige Spielräume der aktiven Ausgestaltung im örtlichen, überörtlichen und regionalen Bereich. In dem sozialpolitischen Gestaltungspotenzial verwirklicht sich das 'Markenzeichen' der kommunalen Verwaltungsebene: die Mitwirkung der Bürger an der Besorgung öffentlicher Angelegenheiten. Am deutlichsten ist diese Mitwirkung auf der Gemeindeebene verankert: in dem verfassungsmäßigen Recht, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln. Das vorliegende
Buch soll Studierende der Sozialen Arbeit, des Sozialmanagements und der Verwaltungswissenschaft in die Aufgaben, Finanzierung und die Organisations- und Entscheidungsstrukturen
der kommunalen Körperschaften einführen. Es bietet Grundlagenwissen, um sozialpolitische
Aufgaben im späteren beruflichen Kontext in Kenntnis kommunaler Systemstrukturen angemessen erfüllen zu können. Die kommunale Sozialverwaltung wird deshalb nicht Ausschnitthaft, sondern eingebettet in eine Gesamtdarstellung der öffentlichen Verwaltung im
kommunalen Sektor behandelt. Damit geht der Themenbogen des Buches deutlich über den
engeren Bereich des 'Sozialen' hinaus. Thematisch handelt es sich um eine Schnittmenge aus
kommunalrechtlichen, politikwissenschaftlichen, organisationstheoretischen und betriebswirtschaftlichen Zugängen. Aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet des kommunalen Haushaltsrechts werden in diesen Grundriss ebenso einbezogen wie die seit einigen Jahren unter
dem Begriff 'Neue Steuerung' diskutierten Reformen der Strukturen und Prozesse kommunaler Verwaltungstätigkeit. Zahlreiche Beispiele verdeutlichen das zuvor Dargestellte praxisnah." (Textauszug)
[98-F] Bonas, Ingrid; Lorenz, Günther, Dr.; Schillat, Monika, Dr.; Rohleder, Anna-Maria (Bearbeitung); Birkhölzer, Karl, Dr. (Leitung):
Lokale Ökonomie. Exploration und Evaluierung lokaler Strategien in Krisenregionen
INHALT: Lokalökonomische Ansätze entstanden als praktischer Versuch kommunaler Selbsthilfe
in europäischen Krisenregionen. Ziel ist die Entwicklung neuer und sinnvoller Arbeitsplätze
für die Region, die Entfaltung endogener Potentiale und die Stärkung des Binnenmarktes. Die
Exploration und Evaluierung lokalökonomischer Strategien erbrachten ein "Idealtypisches
Modell einer lokalökonomischen Infrastruktur", welches sich für Forschungs- und Entwicklungszwecke eignet. Die IFG Lokale Ökonomie verfügt aufgrund ihrer empirischen Forschungstätigkeit darüber hinaus über eine umfangreiche Kenntnis lokaler Strategien in europäischen Krisenregionen. ZEITRAUM: ab 1980 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa
METHODE: Erhebung und Dokumentation, Erstellung und Evaluierung regionaler Fallstudien;
Implementation der Ergebnisse in Entwicklungsvorhaben; Ausarbeitung eines Evaluierungskonzepts auf der Ebene handlungsanleitender Instrumente und Verfahren. Untersuchungsde-
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2 Kommunale Sozialpolitik
sign: Fallstudie; Evaluationsstudie; qualitative Forschung DATENGEWINNUNG: Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Datenerstellung auf der Basis von bereits vorliegenden
Materialien wie Texte, Akten, Statistiken.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Dies.: Wirkungsweise und Wirksamkeit sektorübergreifender und
multidimensionaler Bündnisse zur Förderung sozialer Kohäsion. Veröffentlichungsreihe, Bd.
35. Berlin 2000.+++Dies.: Lokale Partnerschaften zur Förderung sozialen Zusammenhalts.
Verfahren und Instrumente erfolgreicher Partnerschaftsentwicklung. Berichtsreihe, Bd. 6.
Berlin 2001.+++Lorenz, G.; Schillat, M.: Lokale sozio-ökonomische Profile. Soldiner Kiez
und Wrangelkiez (Berlin). Veröffentlichungsreihe, Bd. 36. Berlin 2002.+++BEST3S e.V.;
SEP GB Ltd. (Hrsg.): Verbesserung der Qualität und Nachweis der Wirkung. Dokumentaion
der Arbeitsergebnisse von Arbeitsgruppe "Quality" im transnationalen EQUAL-Projekt LeMat / Prove and impove quality and impact. Documentation of the working group Quality on
the Transnational EQUAL partnership LeMat. Veröffentlichungsreihe / Publication series, 37.
Berlin 2005.+++Birkhölzer, Karl: Entwicklung und Potenzial Sozialer Unternehmungen, und:
Lokale Partnerschaften - Wirkungsweise und Wirksamkeit sektorübergreifender Bündnisse.
beide in: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Zentrum für Lern- und Wissensmanagement der RWTH Aachen (Hrsg.): Innovative Arbeitsgestaltung - Zukunft der Arbeit. Tagungsdokumentation. Aachen 2002.+++Birkhölzer, Karl: Soziale Ökonomie - gemeinnütziger
Wirtschaftssektor zwischen Markt und Staat. in: Troost, Axel (Hrsg.): Massenarbeitslosigkeit
bekämpfen - Arbeit eine Perspektive geben: der öffentlich geförderte Beschäftigungssektor.
OBS-Kongress der PDS-Bundestagsfraktion. Berlin 2002.+++Birkhölzer, Karl: Zusammenhang von Lokaler Ökonomie und Gesundheitsförderung. in: Gesundheit Berlin e.V. (Hrsg.):
Bausteine für eine Gesunde Stadt. Reader zur Fachtagung Gesunde Stadt. Berlin 2002.+++
Forschungsverbund Gemeinschaftsnutzungsstrategien (Hrsg.): Gemeinsam nutzen, lokal gestalten - Entwicklungspotenziale von Gemeinschaftsnutzungseinrichtungen. Workshopdokumentation. Berlin 2002.+++Association Europeene de l'Excellence Territoriale (ed.): Carrefour International de l'Innovation Sociale et Territoriale 2000: Recueil des Cas presentès dans
les Ateliers. Futuroscope de Poitiers. Paris 2003.+++Forschungsverbund Gemeinschaftsnutzungsstrategien (Hrsg.): Gemeinsam nutzen, lokal gestalten - Entwicklungspotenziale von
Gemeinschaftsnutzungseinrichtungen. Workshopdokumentation. Berlin 2003.+++ Groupe d
'Economie Solidaire du Quebec/ GESQ (ed.): The social/ solidarity-based economy - a northsouth perspective. Second International Meeting on the 'Globalization of Solidarity'. Quebec
City 2001. Syntheses and Conclusions. Quebec 2003.+++Birkhölzer, Karl: Consequences of
globalization in the north and civil society responses and alternatives. Background paper for
the workshop "Globalization versus localization". in: Social Enterprise Network Merseyside
(ed.): Socialising the global economy. International Conference. CD-Doku-mentation. Liverpool 2004.+++Birkhölzer, Karl: Soziale Ökonomie als Strategie sozialer und ökonomischer
Integration benachteiligter junger Menschen. Erfahrungen aus dem Modellprojekt BEST Berliner Entwicklungsagentur für Soziale Unternehmen und -Stadtteilökonomie. in: Stiftung
SPI, Regiestelle E & C (Hrsg.): Zielgruppenkonferenz für Quartiersmanager/innen: lokale
Ökonomie als Integrationsfaktor für junge Menschen in sozialen Brennpunkten. Tagungsdokumentation. Berlin 2005.+++Birkhölzer, Karl: Local economic development and its potential. Paper for the Seminar on Local Economic Development, Network of Associations of Local Authorities of South-Eastern Europe/ NALAS. Brzko: Bosnia and Herzegovina
2005.+++Birkhölzer, Karl: Development and perspectives of the social economy or third sector in Germany. Paper for the Conference "Concepts of the third-sector. The European debate", International Society for Third-Sector Research/ ISTR and EMES European Research
Network. Paris 2005. ARBEITSPAPIERE: Abschlußbericht des IFP Lokale Ökonomie. Ber-
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2 Kommunale Sozialpolitik
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lin.+++Alexander, Titus: Zielrichtung: eine heilende Ökonomie. Eine Wirtschaftswissenschaft auf der Basis von Liebe. Berlin 1996.+++Davey, Brian: A strategy for losers: holistic
approaches to regional and local development. Berlin 1996.+++Kell, Angelika: ArbeitslosenSelbsthilfe in den alten Bundesländern und Berlin (West). Eine Studie im Rahmen des Programms "Der Westen auf dem Prüfstand" der Körber-Stiftung Hamburg. Berlin 1996.+++
Technologie-Netzwerk Berlin e.V.: Qualitätsstandards in der sozialen Ökonomie. (Konferenzbeiträge). Liverpool/ Berlin 1996.+++Liverpool City Council: Quality standards in the social economy. (Conference Report). Liverpool 1996.+++Bonas, Ingrid; Schwarz, Claudia:
Planning for Real in der Praxis. Berlin 1996.+++IFG Lokale Ökonomie: Die Rolle von Partnerschaften bei der Förderung sozialen Zusammenhalts. Lokale Partnerschaften zur Bekämpfung sozialer Ausgrenzung in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin 1997.+++Europäisches
Netzwerk für ökonomische Selbsthilfe und lokale Entwicklung: ökonomische Gemeinwesenentwicklung und soziale Unternehmen. Berichtsreihe der Interdisziplinären Forschungsgruppe 'Lokale Ökonomie', Nr. 4d. 1997.+++European network for economic self-help and
local development: community economic development and social enterprises. Berichtsreihe
der Interdisziplinären Forschungsgruppe 'Lokale Ökonomie', Nr. 4e. 1997.+++Reseau Europeen pour l'economie solidaire et le developpement local: developpement economique
communautaire et entreprises sociales. Berichtsreihe der Interdisziplinären Forschungsgruppe
'Lokale Ökonomie', Nr. 4f. 1997.+++Technologie-Netzwerke Berlin e.V.; Europ. Network for
Economic Self-Help and Local Development (eds.): Promoting local employment in the third
system. The role of intermediary support structures in promoting third system employment
activities at local level. Berichtsreihe, Bd. 5. Berlin 2001.+++Lichtsteiner, Martina; Lorenz,
Günther; Rohleder, Anna-Aria: Entrepreneurship for disadvantaged people (Unternehmenskultur für benachteiligte Menschen). Abschlussbericht Deutschland. Berlin/ Köln 2005.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1992-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Interdisziplinäre Forschungsgruppe Lokale Ökonomie (Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin)
KONTAKT: Lorenz, Günther (Dr. Tel. 030-4612409)
[99-F] Burchardt, Susann, Dr.; Tillmann, Frank; Mögling, Tatjana; Harmsen, Christiane; Kießler,
Heike; Bischoff, Peter (Bearbeitung); Förster, Heike, Dr. (Leitung):
Wissenschaftliche Begleitung des Programms E&C "Entwicklung und Chancen junger
Menschen in sozialen Brennpunkten" und "LOS - Lokales Kapital für soziale Zwecke" - im
Kontext neuer kommunalpolitischer Strategien
INHALT: Für die weitere Arbeit der wissenschaftlichen Begleitung von E&C wird davon ausgegangen, dass das Programm E&C im Kern Elemente aufweist, die kooperative, partizipative
und dezentrale Strategien der Kommunalpolitik im Sinne von urban governance nahe legen.
Sowohl die starke Akzentsetzung auf den Vernetzungsgedanken - z.B. im Sinne einer ämterund ressortübergreifenden Zusammenarbeit - als auch die Betonung der Unterstützung und
Beteiligung lokaler Ressourcen in den Stadtteilen sind Ausdruck davon. Da der primäre Partner des Programms E&C die in den Stadtteilen und deren Umfeld tätigen öffentlichen und
freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe und deren Dachverbände bis hin zu den Trägerzusammenschlüssen und Geschäftsstellen auf Bundesebene sind, liegt es nahe, dass die wissenschaftliche Begleitung sich primär auf die Rolle der Träger der Kinder- und Jugendhilfe und
der anderen jugendpolitischen Akteure im Stadtteil konzentriert. Um die Art und Weise der
Entscheidungsprozesse konkret abbilden zu können, wird die wissenschaftliche Begleitung
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2 Kommunale Sozialpolitik
auf drei Kernbereiche fokussiert: die lokalen Aktionspläne im Rahmen des ESF-Programms
"Lokales Kapital für soziale Zwecke"; die Rolle der Kinder- und Jugendhilfe im Verhältnis zu
den neuen Einrichtungen der Arbeitsvermittlung (Job-Centern) im Zuge der Umsetzung von
Hartz IV; die Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Schule. ZEITRAUM:
2004-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: An Hand exemplarischer Fallstudien in 12 ausgewählten Standorten wird analysiert,
welche Art von lokalen Aktionsplänen unter welchen Bedingungen sich als Erfolg versprechend im Hinblick auf die Programmziele bewähren. Es geht um Fragen der institutionellen,
politischen, finanziellen und personellen Voraussetzungen, der Einbettung der Aktionspläne
in vorhandene Strukturen und Programme, der eingesetzten partizipativen Momente, der thematischen Weite bzw. Konzentration des Aktionsplanes, der steuernden Instanzen, der aktivierenden Komponenten, der Entscheidungs- und Legitimationsverfahren, der strategischen
und operativen Klarheit bei der Implementation und Umsetzung der Pläne und der zugrunde
liegenden Standards etc. Auf der Grundlage dieser 12 Fallstudien sollen Indikatoren erarbeitet
werden, die eine Gesamterhebung in allen E&C-Gebieten zu den Fragestellungen der wissenschaftlichen Begleitung ermöglichen, um so die Modi der kommunalpolitischen Steuerung
und den Zusammenhang dieser mit der Wirksamkeit von Netzwerken präziser analysieren
und beschreiben zu können. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 15; Auswertung vorliegender Berichte LOS; Auswahlverfahren: Quota). Qualitatives Interview Stichprobe: 60; 15 Modellstandorte E&C; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 360; alle E&CStandorte; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Außenstelle Halle (Franckeplatz 1, Haus 12-13,
06110 Halle)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0345-6817822, e-mail: foerster@dji.de)
[100-L] Burchardt, Susann; Förster, Heike:
Nachhaltigkeit lokaler Netzwerke und Modi kommunalpolitischer Steuerung: das Bundesprogramm "Entwicklung & Chancen" als institutionelle Modernisierungspolitik, in: Michael
Haus (Hsrg.): Institutionenwandel lokaler Politik in Deutschland : zwischen Innovation und Beharrung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 178-205, ISBN: 3-531-14629-7 (Standort: UB
Siegen(467)-31PBI2053)
INHALT: Das Bundesprogramm "Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten" (EuC) verfolgt das Ziel, die in den Kommunen vorhandenen Ressourcen zur Förderung der Kinder- und Jugendhilfe zu mobilisieren, zu vernetzen und nachhaltig, im Sinne längerfristig wirksamer Angebots- und Hilfestrukturen in den benachteiligten Stadtteilen, zu gestalten. Der vorliegende Beitrag diskutiert die Probleme und institutionellen Strukturen und
Akteurskonstellationen an ausgewählten Standorten, an denen EuC-Bausteine umgesetzt werden. Ziel des Aufsatzes ist es, diese Konstellationen und Strukturen in ihrer Verschiedenartigkeit zu erfassen und darzustellen. Ausgehend von der Analyse der festgestellten institutionellen Strukturen und Akteurskonstellationen in den Kommunen wird in weiteren analytischen Schritten der wissenschaftlichen Begleitstudie die Frage beantwortet, ob und wie die
Nachhaltigkeit der durch Programme wie EuC erzielten Ergebnisse und Entwicklungen in den
Kommunen mit diesen zusammenhängen. Die Frage ist hier, ob die Implementation derartiger
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2 Kommunale Sozialpolitik
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Bundesprogramme einen institutionellen Wandel lokaler Politik herbeiführen kann. Im Mittelpunkt steht jedoch die Beantwortung der Frage, welche konkreten kommunalen Steuerungsmodi an den verschiedenen EuC-Standorten vorzufinden sind. (ICA2)
[101-L] Corcoran, Mary P.:
The regeneration of Fatima Mansions: lessons from Dublin, in: Peter Herrle, Uwe-Jens Walther (Hrsg.): Socially inclusive cities : emerging concepts and practice, Münster: Lit Verl., 2005,
S. 221-239, ISBN: 3-8258-6971-7 (Standort: ULB Münster(6)-MS1750/260)
INHALT: Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über die sozialräumliche Struktur Dublins, vor allem in Hinblick auf den Wandel, der sich im Zuge des raschen wirtschaftlichen
Aufschwungs seit Mitte der 1990er Jahre vollzogen hat. Es schließt sich eine Darstellung des
Wohnungsmarkts an, wobei der Schwerpunkt auf dem Bereich der Sozialwohnungen liegt. Im
Sinne einer Fallstudie wird dann der Wohnungskomplex "Fatima Mansions" untersucht, der
Gegenstand eines ambitionierten Stadterneuerungsprojekts ist. Gestaltung, Baustruktur, soziale Zusammensetzung der Wohnbevölkerung, wirtschaftliches Potenzial und kulturelle Kreativität in diesem Wohnkomplex sind im Umbrauch begriffen. Dies ist das Resultat eines breiten
Bündnisses lokaler und nationaler Akteure. (ICE)
[102-F] Düring, Diana, Dipl.-Soz.Arb. Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung):
Kooperative Steuerung in der Jugendhilfe? Zur empirischen Rekonstruktion einer veränderten Steuerung durch flexible und integrierte Hilfen auf kommunaler Ebene
INHALT: Das Dissertationsvorhaben besteht in der empirischen Rekonstruktion des Versuchs
einer veränderten Steuerungspraxis der Jugendhilfe auf kommunaler Ebene, angestoßen durch
das Bundesmodellprojekt INTEGRA (1998-2003) der Internationalen Gesellschaft für Erzieherische Hilfen (IGfH). Im Zusammenhang mit einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung,
die einher geht mit einer fortschreitenden funktionellen Differenzierung von Gesellschaftssystemen, Individualisierung und Pluralisierung stoßen bisher "geltende" Steuerungsmodelle wie Demokratie/ Markt oder Hierarchie - immer mehr an ihre Grenzen. Dies betrifft auch die
"klassischen" Steuerungsmodelle der Jugendhilfe, sowohl die etablierte Form der Steuerung
über Hierarchie und Jugendhilfeausschuss als auch Versuche, durch mehr Markt oder Verwaltungsmodernisierung (Neues Steuerungsmodell) Steuerungsgewinne zu erzielen. Alle diese Varianten werden mehr oder weniger stark kritisiert. Eine mögliche Lösung für die Steuerungsdilemmata, die in Verbindung mit den etablierten Steuerungsmodellen sichtbar wurden,
wäre eine alternative Steuerungsform, die deren Schwächen überwindet und zu einer veränderten Praxis führt. Dieses Steuerungsmodell müsste sich an den 'modernen' gesellschaftlichen Anforderungen orientieren und qualitativ andere Leistungen erbringen als marktförmige
bzw. hierarchische Koordination. Eine theoretische Alternative scheint das Modell der kooperativen Steuerung bzw. Netzwerksteuerung (Willke 2001) zu sein. Im Rahmen von INTEGRA wurde versucht, mittels kooperativer Steuerung Jugendhilfe zu reformieren bzw.
umzusteuern mit dem Ziel "eine flexible, vernetzte und/ oder integrierte Organisierung" zu
implementieren, die einer Professionalisierung der Jugendhilfe dienlich ist (IGfH 2003: 379).
Kooperative Steuerung in diesem Kontext impliziert eine gemeinsame Philosophie von öffentlichen und freien Trägern, nämlich ein verändertes professionelles Handeln im Kontext
flexibler und integrierter Hilfearrangements, die Orientierung am Bedarf der Adressaten im
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Sozialraum sowie eine flexible Organisation der Dienste und Einrichtungen. Diese gemeinsame Überzeugung ist quasi die Mission, für die Einzelinteressen in den Hintergrund rücken
(sollen). Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang sind die in der Projektlaufzeit
entstandenen bzw. weiterentwickelten Kooperationsformen zwischen öffentlichen und freien
Trägern - insbesondere die so genannten Stadtteilteams (STT). In diesen arbeiten Vertreter
des öffentlichen und der freien Träger mit verschiedenen Zielsetzungen zusammen: kreieren
von pass-genauen Hilfen; Kooperationen zwischen Angeboten der Erziehungshilfe und so
genannten Regelangeboten; sozialräumliche Arbeitsgremien für Informationsaustausch und
die Arbeit an einer kleinräumigen Jugendhilfeplanung. Grundsätzlich verpflichteten sich diese Teams zu interorganisationellen Kooperationen, die mit schriftlichen Kooperationsvereinbarungen bzw. -verträgen nachhaltig abgesichert werden sollten. In diesem Sinne fungieren
sie als Verhandlungssysteme, mit denen - im Vergleich zu Markt und Bürokratie - ein anderes
Muster der Problembearbeitung implementiert wurde, das sich durch Flexibilität, Integration,
Sozialraumbezug, Selbstbeschränkung und eine erhöhte Selbstreflexivität auszeichnet (Peters
2004).
METHODE: Die STT sind unter steuerungstheoretischen Gesichtspunkten von enormer Bedeutung, da sie die Orte bzw. Umschlagspunkte darstellen, mit denen der veränderte Steuerungsmodus für alle Beteiligten auch praktisch erfahrbar wird, indem er direkt in ihre professionellen Handlungspraktiken wirkt. Am Beispiel der im Rahmen von INTEGRA gebildeten
STT in zwei ehemaligen Modellregionen möchte die Autorin empirisch untersuchen, ob und
wie diese Teams, mit denen das veränderte Steuerungsverständnis konkret wird, die anvisierten Steuerungsprobleme lösen können und demzufolge kooperative Steuerung eine Alternative zu bislang etablierten Steuerungsmodellen darstellt und zu einer veränderten Praxis - im
Sinne einer qualitativen Verbesserung/ Professionalisierung erzieherischer Hilfen - führt oder
sich eventuell Mischformen aus Elementen von klassischen Steuerungsmodellen und kooperativer Steuerung entwickelten. Um diesen Fragen nachzugehen, wird sie die Sinnbedeutungen kooperativer Steuerung aus Sicht der Akteure im spezifischen Organisationskontext STT
empirisch rekonstruieren. Forschungsleitende Fragestellung ist dabei: Was bedeutet kooperative Steuerung aus Sicht der Experten? Die Organisation des Forschungsprozesses soll nach
den Prinzipien der Grounded Theory als zirkulärer Prozess erfolgen. Zur Erhebung des Datenmaterials möchte die Autorin die qualitative Forschungsmethode des theoriegenerierenden
Experteninterviews nutzen. Die empirischen Ergebnisse werden abschließend - unter besonderer Berücksichtigung der Diskussion um Sozialraumorientierung, hinsichtlich Professionalisierungsfragen sowie bzgl. Organisations- und Steuerungsgewinne - in formale Theorien
einbinden. Das Dissertationsvorhaben kann dazu beitragen, neue Erkenntnisse über kooperative Steuerungsformen der Jugendhilfepraxis zu generieren und so die theoretische Diskussion um alternative Formen sozialpolitischer Steuerung empirisch zu unterfüttern.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Graduiertenkolleg 540 "Jugendhilfe im Wandel" (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-7104, Fax: 0231-755-6225,
e-mail: dduering@fb12.uni-dortmund.de)
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[103-L] Eick, Volker; Grell, Britta; Mayer, Margit:
Non-Profit-Organisationen in der lokalen Beschäftigungspolitik: Erfahrungen aus Los Angeles und Berlin, in: Sandra Kotlenga, Barbara Nägele, Nils Pagels, Bettina Roß (Hrsg.): Arbeit(en)
im Dritten Sektor : europäische Perspektiven, Mössingen: Talheimer Verl., 2005, S. 146-166,
ISBN: 3-89376-115-2 (Standort: LB Karlsruhe(31)-105A9859)
INHALT: Auf der Grundlage empirischer Fallstudien zu Berlin und Los Angeles setzt sich der
Aufsatz kritisch mit dem Beitrag von Non-Profit-Organisationen in lokalen WorkfareOrganisationen auseinander. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf die Sozialund Arbeitsmarktintegration von benachteiligten Bevölkerungsgruppen werden nachgezeichnet. Trotz unterschiedlicher Entstehungsgeschichte und Rahmenbedingungen bewegen sich,
so wird deutlich, beschäftigungspolitisch aktive Non-Profit-Organisationen in beiden Ländern
in Hinblick auf ihre Arbeit in einem ähnlichen Spannungsfeld zwischen Arbeitszwang und
Sozialintegration. Ihr großes Verdienst ist es, an der Beschäftigungsförderung für besonders
stigmatisierte Gruppen festgehalten zu haben. Aufgrund ihrer hohen finanziellen Abhängigkeit bestimmt jedoch die staatliche Förderlogik den Rahmen, in dem gemeinnützige Einrichtungen tätig sein können. Im Gegensatz zu Los Angeles ist in Berlin noch offen, in wie fern
die Organisationen nach Hartz IV weiterhin in die direkte Arbeitsvermittlung einbezogen
werden. (ICE2)
[104-F] Forreiter, Niklas, Dipl.-Sozialwirt; Kotlenga, Sandra, Dipl.-Sozialwirt; Schulz, Andreas
D., Dipl.-Verw.Wiss. (Bearbeitung); Evers, Adalbert, Prof.Dr. (Leitung):
EMDELA. Das Design lokaler Politiken zur Arbeitsmarktintegration - Elemente und Indikatoren der Leistungsbewertung
INHALT: Das Projekt beschäftigt sich mit dem Thema der "Förderung von aktiven Arbeitsmarktmaßnahmen zur Eingliederung der vom Arbeitsmarkt Ausgeschlossenen" als einen wichtigen
Handlungsansatz zur Überwindung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Aufgrund der
komplexen Problemlagen, die durch Langzeitarbeitslosigkeit entstehen können, werden zudem auch Fragen des Zugangs zu umfassenden Unterstützungsdienstleistungen betreffend
verschiedener Armutsrisiken, z.B. Obdachlosigkeit, Überschuldung, alleinige Elternschaft berührt. Die Forscher gehen davon aus, dass die Verringerung von Armut und sozialer Ausgrenzung nicht ausschließlich mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen erzielbar ist, sondern integrative Politiken und Strategien aus arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Maßnahmen notwendig sind.
METHODE: Das Projekt verknüpft zwei Evaluationsansätze, die in der jeweiligen Fachrichtung
zwar dominieren, aber relativ abgeschottet voneinander verfolgt werden: a) arbeitsmarktökonomische Analysen zu sozio-strukturellen Merkmalen Arbeitsloser und Teilnehmer arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen sowie b) institutionentheoretische Analysen zu den Strategien
und Zielen der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und der relevanten öffentlichen Akteure.
Zudem wird sich explizit auf die aktivierende Arbeitsmarktpolitik zur sozialen und beruflichen Integration langfristig Ausgeschlossener bezogen. Das Projekt verknüpft beide Evaluationsansätze mit Hilfe eines entsprechenden Indikatorensets und überprüft dieses im Kontext
einer in vielen Ländern der Europäischen Union verbreiteten employability-Strategie zur beruflichen und sozialen Integration Langzeitarbeitsloser.
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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit FINANZIERER: Auftraggeber; Aktionsprogramm d. Gem. z. Bekämpfung d. sozialen Ausgrenzung
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung Professur
für vergleichende Gesundheits- und Sozialpolitik (Bismarckstr. 37, 35390 Gießen); Zoom Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V. (Theaterstr. 8, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Kotlenga, Sandra (Tel. 0551-5084513,
e-mail: s.kotlenga@prospektive-entwicklungen.de); Forreiter, Niklas (Tel. 0551-5084529,
e-mail: n.forreiter@prospektive-entwicklungen.de)
[105-L] Frey, Oliver; Hamedinger, Alexander:
Städtische Programme gegen räumliche Konzentrationen von Armut: zwischen effizienter
Regulation und Empowerment?, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2915-2947, ISBN: 3593-37887-6
INHALT: "Veränderte Rahmenbedingungen wie neue Informationstechnologien, Globalisierung
der Wirtschaftsbeziehungen und zunehmende 'Supranationalisierung' politischer Entscheidungsfindung erhöhen den Druck auf eine Reform der politisch-administrativen Systeme. Zudem wird vor dem Hintergrund einer verstärkten Ausdifferenzierung der Gesellschaft bezüglich der sozialen Lage, der Wertvorstellungen und der Lebensstile sowie der Zunahme der
räumlichen Konzentration von Armut die politisch-administrative Regulation nach einheitlichen Zielvorstellungen immer schwieriger und bedarf neuer, innovativer Vermittlungsformen. Wenn es weiterhin richtig ist, dass die Regulationsmöglichkeiten und -fähigkeiten der
Nationalstaaten zusehends erodieren, und die aktive Beeinflussung von Politik durch BürgerInnen auf der supranationaler Ebene schwierig ist, dann wird die Ebene der Städte für die
Erarbeitung von Modellen für die Neugestaltung des Verhältnisses von Staat, Markt und Zivilgesellschaft und damit für die Suche nach innovativen Regulationsformen relevanter. Die
jüngste Vergangenheit ist dadurch geprägt, dass einzelne Städte neue Organisations- und
Kommunikationsformen sowie neue Regulationsstrategien zur Lösung des Problems der
räumlichen Konzentration von Armut entwickelt haben. Solche Strategien, in welchen unterschiedliche Politik- und Verwaltungsfelder zusammengeführt und neu koordiniert werden,
drücken sich in lokal unterschiedlichen Formen des 'Quartiersmanagements' aus und werden
zumeist im Zusammenhang mit der Einrichtung von lokalen 'Governance-Strukturen', die eine Form der Reaktion auf die 'notwendige' Überwindung von Starrheiten und Rigiditäten von
'fordistischen' Regimen sind, thematisiert. Der Begriff 'Governance' verweist u.a. auf die Berücksichtigung unterschiedlicher Akteure aus dem privatwirtschaftlichen, öffentlichen und
gemeinnützigen Sektor in politischen Entscheidungsfindungen, auf die Einrichtung horizontaler Verhandlungssysteme als projektorientierte Politikformen sowie auf die Etablierung von
Strukturen 'effizienter Regulation'. In diesem Beitrag wird untersucht, inwiefern diese städtischen Programme zur Bekämpfung der räumlichen Konzentration von Armut tatsächlich einen Wandel der lokalen politisch-administrativen Systeme im Hinblick auf die Etablierung
von effizienten Regulationsmechanismen unterstützen, welche Hindernisse diesem Wandel
entgegenstehen und wie Empowerment-Strategien im Sinne von Mitbestimmung, Aktivierung
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sowie Partizipation in diesem Kontext des Wandels konzipiert und umgesetzt werden." (Autorenreferat)
[106-F] Güntner, Simon, Dipl.-Soz.Wiss. M.Sc. (Bearbeitung); Walther, Uwe-Jens,
Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung):
Suchbewegungen sozialer Stadtentwicklungspolitik
INHALT: Abbilden des Entstehungsprozesses einer Policy-Innovation; Beschreibung der Strukturierung von Handlungsfeldern. ZEITRAUM: 1994-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin
METHODE: Policy-Analyse; Agenda-Setting; Organisationsentwicklung; Netzwerksteuerung
DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 10; Auswahlverfahren: gezielte Ansprache). Qualitatives Interview (Stichprobe: 5; Auswahlverfahren: gezielte Ansprache).
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 30; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Güntner, S.: Soziale Stadtpolitik: Institutionen, Netzwerke und
Diskurse in der Politikgestaltung. Bielefeld : transcript Verl. 2007, 320 S. ISBN: 978-3-89
942-622-9, 3-89942-622-3.
ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VI, Institut für Soziologie Fachgebiet Stadtund Regionalsoziologie (Franklinstr. 28-29, FR 2-5, 10587 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-314-24794, e-mail: simon.guentner@tu-berlin.de)
[107-L] Häußermann, Hartmut:
Desintegration durch Stadtpolitik?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 40/41, S. 14-22 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/EN13FT.pdf)
INHALT: "Inwieweit trägt die Stadtpolitik zu einer Vergrößerung der Unterschiede zwischen
privilegierten und marginalisierten Vierteln bei? Die empirische Untersuchung in vier Städten
zeigt, dass die städtische Politik keine grundlegende Verbesserung der Perspektiven ihrer
Bewohner bewirken kann." (Autorenreferat)
[108-L] Häußermann, Hartmut:
Die Krise der "sozialen Stadt": warum der sozialräumliche Wandel der Städte eine eigenständige Ursache für Ausgrenzung ist, in: Heinz Bude, Andreas Willisch (Hrsg.): Das Problem
der Exklusion : Ausgegrenzte, Entbehrliche, Überflüssige, Hamburg: Hamburger Ed., 2006, S.
294-313, ISBN: 3-936096-69-4
INHALT: Die Herausbildung neuer Ungleichheitsstrukturen ist zu beobachten, bei denen die
räumliche Konfiguration der Stadt eine Rolle spielt, und die mit Begriffen wie "Spaltung der
Stadt" oder "Ausgrenzung" bezeichnet werden. Durch selektive Migration und durch die Verarmung der Bewohner kann in einem Quartier eine kumulativ sich selbst verstärkende Abwärtsspirale in Gang kommen. Es bildet sich ein Milieu der Benachteiligung heraus: die
Verwahrlosung von Gebäuden, Straßen und Plätzen und die Degradierung der Versorgungs-
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infrastruktur haben auch eine Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls der Bewohner zur Folge und verstärken die Neigung zu Resignation und Rückzug. Sozial und strukturell sind die
Bewohner mit ihren Quartieren ausgegrenzt, wenn nicht die solidarische Stadtgesellschaft
Prozesse der sozialen Stabilisierung einleitet und die Reintegration dauerhaft unterstützt.(GB)
[109-L] Höpfl, Thomas; Pflügl, Ingeborg:
Kommunale öffentliche Auftragsvergabe an der Schnittstelle zwischen sozialpolitischer Verantwortung und Wettbewerbsdruck: Leitlinien für eine sozialinnovative Auftragsvergabe,
in: WISO : Wirtschafts- und sozialpolitische Zeitschrift des ISW, Jg. 29/2006, Nr. 2, S. 149-170
INHALT: "Die Koppelung von sozialen Aspekten und öffentlicher Auftragsvergabe liegt nahe,
wenn es darum geht, bei der Ausgabe von öffentlichen Mitteln einen sozialpolitischen Mehrwert zu erzielen. Die Verknüpfung der Förderung spezifischer arbeitsmarktpolitischer Problemgruppen mit Beschaffungsvorgängen ist rechtlich zulässig, sozialpolitisch längst erforderlich und methodisch adäquat. An der Schnittstelle zwischen Wettbewerb und Sozialpolitik
sind öffentliche Vergabeprozesse ein Mittel zum Zweck, das mit viel Fingerspitzengefühl und
dem notwendigen Know-how angewandt werden kann, um eine lebenswichtige Brücke zu
den benachteiligten Gruppen auf dem Arbeitsmarkt zu bauen." (Autorenreferat)
[110-L] Kaltenborn, Bruno; Knerr, Petra; Schiwarov, Juliana:
Hartz IV: Leistungen von Arbeitsgemeinschaften und Optionskommunen, in: Bundesarbeitsblatt : Arbeitsschutz Bundesversorgungsblatt Arbeits- und Sozialstatistik, 2006, H. 6, S. 4-10
(Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00904/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:
http://doku.iab.de/externe/2006/k060421f13.pdf)
INHALT: "Seit der Zusammenlegung von Arbeitslosen und Sozialhilfe zur Grundsicherung für
Arbeitssuchende Anfang 2005 werden Langzeitarbeitslose entweder von Arbeitsgemeinschaften aus Agenturen für Arbeit und Kommunen oder von einer der 69 optierenden Kommunen
betreut. Im Beitrag wird dargestellt, wie sich Arbeitsgemeinschaften und Optionskommunen
hinsichtlich Trägerschaft und Aufgabenwahrnehmung unterscheiden. Daran schließt sich ein
Überblick über die Entwicklung der Zahl der Leistungsempfänger/innen und Bedarfsgemeinschaften seit Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende an. Außerdem wird auf den
Einsatz des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums in Arbeitsgemeinschaften eingegangen." (Autorenreferat)
[111-L] Kaps, Petra:
Arbeitsmarktintegration oder Haushaltskonsolidierung?: Interessen, Zielkonflikte und Ergebnisse kommunaler Beschäftigungspolitik, (Reihe: Städte und Regionen in Europa, 14),
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 216 S., ISBN: 3-531-14913-X
INHALT: "Die Autorin untersucht Strategien, Strukturen und Ergebnisse kommunaler Beschäftigungspolitik. Sie arbeitet vorhandenes Wissen über deren Möglichkeiten und Grenzen systematisch auf und analysiert die kommunalpolitischen Entscheidungsprozesse sowie die Wirkungen von Beschäftigungsförderung am Beispiel der Stadt Halle (Saale). Aus den Ergebnissen der Literaturrecherche und der Fallstudie leitet sie Anforderungen an lokale Akteure für
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erfolgreiche Beschäftigungspolitik unter den Bedingungen von 'Hartz IV' ab." (Autorenreferat)
[112-L] Klee, Günther; Kleinmann, Rolf; Rosemann, Martin:
War die Ausgangslage für zugelassene kommunale Träger und Arbeitsgemeinschaften unterschiedlich?: eine vergleichende Analyse von wirtschaftlichem Kontext und Arbeitsmarkt
vor Einführung des SGB II ; erster Schwerpunktbericht, Tübingen 2006, 39 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iaw.edu/pdf/schwerpunktbericht_6c_evaluation_06.pdf)
INHALT: Der Bericht charakterisiert und vergleicht die Ausgangssituation in den 439 Kreisen
mit unterschiedlichen Formen der Aufgabenwahrnehmung vor Inkrafttreten des SGB II. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob zwischen den Kreisen, in denen ab 2005 unterschiedliche Formen der Aufgabenwahrnehmung umgesetzt wurden, bereits vor Einführung des SGB
II systematische Unterschiede hinsichtlich der sozio-demographischen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen, der finanziellen Lage, der Ausgangsbedingungen am Arbeitsmarkt oder
auch der arbeitsmarktpolitischen Vorerfahrungen in den Kommunen bestanden oder nicht.
Die Evaluation der Experimentierklausel nach Paragraph 6c SGB II verfolgt zwei Ziele. Zum
einen soll die Implementation und Durchführung des SGB II durch die Träger beobachtet und
dokumentiert werden. Zum anderen gilt es, die Wirkungen der Experimentierklausel zu analysieren und die zugrunde liegenden Wirkungszusammenhänge herauszuarbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei die vergleichende Evaluation der Modelle 'zugelassene kommunale Träger'
('Optierende Kommune') und 'Arbeitsgemeinschaften (ARGE)', aber auch der Form der getrennten Aufgabenwahrnehmung. Die Ergebnisse zeigen, dass sich in verschiedener Hinsicht
im Durchschnitt tatsächlich systematische Unterschiede zwischen den Kreisen mit unterschiedlichen Formen der Aufgabenwahrnehmung bestätigen lassen. Kreise mit getrennter
Aufgabenwahrnehmung hatten vor Einführung des SGB II die beste Arbeitsmarktlage. Der
Arbeitsmarkthintergrund in den späteren ARGE-Kreisen vor Einführung des SGB II wird
insgesamt als etwas ungünstiger eingestuft als die entsprechende durchschnittliche Arbeitsmarktsituation in den Optierenden Kommunen. Während in Westdeutschland die ARGEKreise über den im Vergleich zu den Optierenden Kommunen weniger günstigen Arbeitsmarkthintergrund verfügten, fielen jedoch in Ostdeutschland die Probleme am Arbeitsmarkt
in den Optierenden Kommunen im Durchschnitt etwas größer aus als in den ARGE-Kreisen.
(IAB)
[113-L] Kösters, Winfried:
Sozialpolitik trotz Finanzkrise: wie sozial dürfen Kommunen noch sein?, (Materialien für die
Arbeit vor Ort, Nr. 35), Sankt Augustin 2006, 20 S., ISBN: 3-937731-90-3 (Graue Literatur; URL:
http://www.kas.de/db_files/dokumente/materialien_fuer_die_arbeit_vor_ort/7_dokument_dok_pdf
_8721_1.pdf)
INHALT: Sozialpolitische Auswirkungen stehen bei der kritischen Analyse von Reformprojekten
immer häufiger im Zentrum des Interesses. Politisch Verantwortliche wollen kompetente, zukunftsfähige Lösungsstrategien präsentieren, den Eindruck "sozialer Kälte" jedoch unter allen
Umständen vermeiden. Dabei mahnen die überbordenden Kosten um Hartz IV, der Armutsbericht der Bundesregierung, aber auch die gewalttätigen Auseinandersetzungen junger Menschen ohne Perspektiven in den Vororten französischer Städte in den ersten Novembertagen
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2005 alle politisch Verantwortlichen, Perspektiven vermittelnde Antworten für die gesellschaftlich am Rande stehenden Menschen zu finden. Rhetorisch fand die Bundesregierung
der letzten Jahre immer Worte, um dieses Phänomen zu beschreiben. Doch klaffen Lücken zu
den tatsächlich folgenden Handlungen. Die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland,
zwischen dem Zugang zu umfassender, differenzierter und minimaler Bildung, zwischen gesund und krank ist größer geworden. Diese Folgen sind vor Ort spürbar. Sie gilt es kommunalpolitisch zu meistern, ohne bundes- und landespolitische Handlungsnotwendigkeiten aus
dem Blick zu verlieren. Dieser Beitrag will die sozialpolitische kommunale Agenda aufzeigen
und Mut machen, sie konzeptionell anzugehen. (ICD2)
[114-L] Lang, Susanne; Mack, Wolfgang; Reutlinger, Christian; Wächter, Franziska (Hrsg.):
Grenzen des Sozialraums: Kritik eines Konzepts ; Perspektiven für Soziale Arbeit, (Schriften
des Deutschen Jugendinstituts: Jugend), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 290 S., ISBN:
3-8100-4021-5 (Standort: UB Siegen(467)-21IBE7311)
INHALT: "Sozialraumkonzepte haben ihre Grenzen. Vor diesem Hintergrund entwickeln die
Autorinnen Perspektiven für ein neues Verständnis sozialräumlich orientierter Sozialer Arbeit. In den Beiträgen werden sozialgeographische, soziologische und sozialpädagogische
Zugänge als Bezugspunkte für sozialpolitisches und sozialpädagogisches Handeln gewählt
und in Beispielen Perspektiven für Sozialpolitik, Soziale Arbeit und sozialpädagogische Forschung gezeigt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Benno Werlen: Raus aus dem Container! Ein sozialgeographischer Blick auf die aktuelle (Sozial-)Raumdiskussion (15-36); Lothar
Böhnisch, Wolfgang Schröer: Entgrenzung und die räumliche Transformation sozialer Probleme - zum bürgerschaftlichen Regieren der Sozialräume (37-48); Eric van Santen, Mike Seckinger: Sozialraumorientierung ohne Sozialräume? (49-72); Florian Straus: Soziale Netzwerke und Sozialraumorientierung - Gemeindepsychologische Anmerkungen zur Sozialraumdebatte (73-86); Christian Reutlinger: Gespaltene Stadt und die Gefahr der Verdinglichung
des Sozialraums - eine sozialgeographische Betrachtung (87-108); Hans Thiersch: Lebensweltorientierte Soziale Arbeit im städtischen Milieu (109-124); Fabian Kessl: Wer regiert den
Sozialraum? Zur Kritik der pädagogischen Illusionen nahräumlicher Selbstbestimmung (125144); Werner Schefold: Sozialräumlichkeit von Hilfeverfahren (145-164); Ulrich Deinet: Sozialräume von Kindern und Jugendlichen als subjektive Aneignungsräume verstehen! (165184); Susanne Maurer: Zur konkreten und metaphorischen Bedeutung von (Sozial-)Raum als
Genderd space (185-204); Susanne Lang: Zum Verhältnis von Raumkonzepten und Ethnizität
- eine Annäherung an ein Modell sozialräumlicher Differenzierung (205-222); Stephan Sting:
Geselligkeitsformen, soziale Bildung und sozialer Raum (223-234); Hartmut Brocke: Soziale
Arbeit als Koproduktion (235-260); Arno Heimgartner: Bürgerschaftliches Engagement trifft
Sozialraum (261-276); Chantal Munsch, Maren Zeller: Die Bedeutung des Stadtteils für Jugendliche. Ein rekonstruktiver Zugang zur Belebung des Diskurses um sozialraumorientierte
Erziehungshilfen (277-288).
[115-L] Läpple, Dieter; Stohr, Henrik:
Arbeits- und Lebenswelten im Umbruch: Herausforderungen für soziale Infrastrukturen in
Stadtquartieren, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 29/2006, H. 2, S. 173-191
(Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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INHALT: Der Beitrag zur Stadtplanung setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich Beziehungsmuster zwischen Arbeits- und Lebenswelt im städtischen Kontext mit der Transformation der städtischen Arbeitsverhältnisse ändern. Dabei wird davon ausgegangen, dass es zwar
tiefgreifende Veränderung der tradierten Beziehungsmuster zwischen Arbeits- und Lebenswelt gibt, dass diese Wandlung jedoch nicht zur Herausbildung eines neu dominanten Musters führen. So wird in dem Aufsatz dargelegt, wie sich Prozesse der Entgrenzung der Arbeit
in unterschiedlichen Segmenten städtischer Arbeitsmärkte vollziehen und zu welchen Konfliktlinien diese ambivalenten Prozesse jeweils führen. Es wird die These vertreten, dass die
wandelnde Beziehung von Arbeitswelt und Alltagsleben differenzierte raumzeitliche Koordinationserfordernisse für die privaten Haushalte mit sich bringt. Die Autoren entwerfen vier
Typen von Haushalten und skizzieren die jeweils unterschiedlichen Herausforderungen und
Wege, mit diesen umzugehen. Als konstituierende Merkmale für diese Typen werden drei
Aspekte herangezogen: (1) die Arbeits(zeit)organisation der erwerbsfähigen Haushaltsmitglieder, (2) die geschlechtsspezifische Organisation der Kinderbetreuung und (3) das räumliche Verhältnis von Wohn-, Arbeits- und Betreuungsorten der Haushaltsmitglieder. Es werden
vier unterschiedliche Wege skizziert, wie Haushalte versuchen, die Anforderungen einer sich
wandelnden Arbeitswelt mit ihrem Alltagsleben in Einklang zu bringen. Aus der Sicht der
Stadtökonomie interessiert vor allem die Frage, wie die alltägliche Koordination dieser Mehrfachbelastung räumlich und zeitlich im Stadtraum bzw. in der Stadtregion organisiert wird.
Abschließend werden daraus abgeleitete Anforderungen an die Planung und Entwicklung zukunftsfähiger städtischer Infrastrukturen formuliert. (ICG2)
[116-F] Lipinski, Heike, Dipl.-Soz.; Ridderbusch, Jens, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Stutzer, Erich,
Dipl.-Volksw. (Leitung):
Familienfreundliche Kommune - kommunale Familienpolitik in Baden-Württemberg
INHALT: Erhebung, Darstellung und Analyse von innovativen und nachhaltigen familienfreundlichen Maßnahmen in den Kommunen Baden-Würtembergs. Aufbereitung der Ergebnisse im
Internet-Portal: http://www.familienfreundliche-kommune.de , um den Informations- und Erfahrungsaustausch zur kommunalen Familienpolitik zu fördern, ebenfalls regelmäßiger Infobrief "Familienfreundliche Kommune" für die familienpolitisch Aktiven in den Städten und
Gemeinden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg
METHODE: explorativer Ansatz; qualitative Analyse anhand von Akten/ Dokumenten und Experteninterviews
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lipinski, Heike: Familie beginnt vor Ort. Familienfreundlicher
Umbau von Kommunen: Notwendigkeit - Nutzen - Patentrezepte? in: Perspektive21, 2004,
H. 23, S. 51-63.+++Ridderbusch, Jens: Ausbau der Kindertagesbetreuung hat Vorteile für die
Volkswirtschaft. in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, 11, S. 3-10.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Land BadenWürttemberg Sozialministerium FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung BadenWürttemberg (70158 Stuttgart)
KONTAKT: Ridderbusch, Jens (Tel. 0711-641-2719, e-mail: jens.ridderbusch@stala.bwl.de)
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2 Kommunale Sozialpolitik
[117-F] Nispel, Andrea; Brasch, Monika von; Kendzia, Michael; Mussert, Marijke (Bearbeitung):
Optimierung lokaler Vermittlungsarbeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen (OloV)
INHALT: Ziel des Projektes: In Hessen gibt es in allen Regionen vielfältige Initiativen, die dazu
beitragen, das Ausbildungsplatzangebot sowie die Vermittlung und berufliche Orientierung
von Schulabgänger/inne/n zu verbessern, damit sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt entschärft. Das Projekt 'Optimierung lokaler Vermittlungsarbeit' (OloV) hat zum Ziel, die lokalen Kooperationsstrukturen der Akteure des Ausbildungsmarktes zu optimieren, indem es sie
bei der Abstimmung ihrer Aktivitäten in den Themenfeldern: a) Berufsorientierung von
Schulabgänger/inne/n, b) Ausbildungsplatz-Akquise, c) Matching und Vermittlung in Ausbildung unterstützt. Kooperationspartner: Alle Unterzeichner des Hessischen Paktes für Ausbildung 2004-2006 und ihre lokalen Vertretungen: Land Hessen, Regionaldirektion Hessen der
Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammern,
Arbeitsgemeinschaft der hessischen Handwerkskammern, Vereinigung der hessischen Unternehmer, Verband Freier Berufe in Hessen, Hessischer Landkreistag, Hessischer Städtetag,
Hessischer Städte- und Gemeindebund.
METHODE: Thematische Schwerpunkte: Im Rahmen des Projektes OloV werden WorkshopReihen durchgeführt, die den relevanten Akteuren vor Ort die Möglichkeit und den Rahmen
zur Abstimmung ihrer Aktivitäten bieten. Die Konzepte der Workshops sind dabei auf die
jeweilige lokale Ausgangssituation abgestimmt und ergebnisorientiert gestaltet, so dass ein
nachhaltiger Aufbau der Kooperationsstrukturen auch über den Projektzeitraum hinaus gewährleistet ist. Im Zuge von Recherchen und in den Workshops werden Beispiele guter Praxis gesammelt, die im Rahmen des Transfers in Hessen überregional bekannt gemacht werden. Parallel dazu werden Empfehlungen entwickelt, die die Grundlage für eine langfristige
Qualitätsentwicklung in den oben genannten Themenfeldern des Projektes bilden sollen. Leistungen im Überblick: Recherche nach Beispielen guter Praxis in Bezug auf die Optimierung
lokaler Vermittlungsarbeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen; Recherche zu den relevanten Institutionen und Ansprechpartner/inne/n in den hessischen Regionen sowie zu den lokalen Kooperationsstrukturen; Konzeptentwicklung, Vorbereitung und
Durchführung der Workshops zu den Themenkomplexen Berufsorientierung, Ausbildungsplatz-Akquise und Vermittlung; Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse und Erfahrungen; hessenweiter Transfer der Ergebnisse und Erfahrungen; Entwicklung von Standards
als Grundlage für eine langfristige Qualitätsentwicklung in den Themenfeldern Berufsorientierung, Ausbildungsplatz-Akquise, Matching und Vermittlung.
ART: gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik -INBAS- GmbH
(Herrnstr. 53, 63065 Offenbach am Main)
KONTAKT: Nispel, Andrea (Tel. 069-27224-61, e-mail: nispel@inbas.com); Brasch, Monika v.
(Tel. 069-27224-26, e-mail: vonbrasch@inbas.com); Kendzia, Michael (Tel. 069-27224-25,
e-mail: kendzia@inbas.com); Mussert, Marijke (Tel. 069-27224-23, mussert@inbas.com)
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2 Kommunale Sozialpolitik
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[118-F] Och, Ralf, Dipl.-Soz.; Eichler, Melanie, M.A. (Bearbeitung); Pfau-Effinger, Birgit,
Prof.Dr.; Dallinger, Ursula, PD Dr. (Leitung):
Die lokale Restrukturierung der Altenpflege - kulturelle Grundlagen, Akteure und Handlungsbedingungen
INHALT: Im Bereich der Strukturen und Politiken zu den sozialen Dienstleistungen finden seit
einigen Jahren, infolge von neoliberalen Politiken, Finanzkrisen der öffentlichen Haushalte
und demografischem Wandel, aber auch auf der Grundlage neuer Leitbilder zur zivilgesellschaftlichen Beteiligung und zum Zuschnitt der staatlichen oder privaten Verantwortung beträchtliche Reorganisationsprozesse statt. Neben der nationalstaatlichen Ebene ist in der Sozialpolitik in dem Bereich der sozialen Dienstleistungen die lokale Ebene von erheblicher Relevanz. Wie aus lokal vergleichenden Untersuchungen bekannt ist, kann die Sozialpolitik im
Lokalvergleich erheblich differieren (z.B. Trydegard/ Thorslund 1994; Kröger 2004). Die lokale Sozialpolitik entwickelt sich im Rahmen nationaler Politiken von Wohlfahrtsstaaten und
supranationaler Politiken. Die Art und Weise, in der diese umgesetzt werden, hängt jeweils
von spezifischen lokalen Bedingungen ab, zu denen auch kulturelle Leitbilder zählen. Das
Forschungsprojekt geht am Beispiel lokaler Politiken gegenüber der Altenpflege der Frage
nach, wie sich Differenzen in den lokalen Politiken zur Altenpflege erklären lassen. Darüber
hinaus wird gefragt, in welcher Weise und unter welchen lokalen Bedingungen, sich die spezifischen kulturellen Werte und Leitbilder, die die neueren Diskurse auf der nationalen wohlfahrtsstaatlichen Ebene prägen, in der lokalen Wohlfahrtskultur im Bereich der Altenpflege
niederschlagen und Eingang in die lokalen Wohlfahrtspolitiken finden. Damit stellt sich auch
die Frage danach, inwieweit es auf der Grundlage solcher Diskurse zu einer Konvergenz in
den lokalen Sozialpolitiken kommt. In Bezug auf die Frage danach, welche Faktoren auf der
lokalen Ebene von Bedeutung für die Umsetzung neuer Pflegewerte sind, wird die These vertreten, dass insbesondere auch Differenzen in den kulturellen Traditionen von Regionen im
Hinblick auf die Pflegekultur dazu beitragen, dass der Wandel pfadabhängig verläuft. Weiter
wird der Untersuchung die These zugrunde gelegt, dass die Art und Weise, in der die Akteure
die lokalen Governance-Strukturen gestalten, von wichtiger Bedeutung ist. Auf der Grundlage des Ansatzes lokaler Pflegearrangements soll das Zusammenwirken von Leitbildern lokaler Akteure der Pflegepolitik und deren Umsetzung in der Altenpflegepolitik untersucht werden. Fallstudien zu vier städtischen Kommunen in West- und Ostdeutschland geben Aufschluss über spezifische lokale Wohlfahrtskulturen in Bezug auf die Altenpflege und deren
Bedeutung im Rahmen der Pflegepolitiken. Die Fallstudien sollen vor allem auf Dokumentenanalysen, Expertengesprächen sowie auf Interviews mit relevanten Akteuren der lokalen
Pflegepolitik basieren. Das Forschungsvorhaben soll dazu beitragen, den theoretischen Rahmen für die regional vergleichende Sozialpolitikanalyse weiterzuentwickeln und die Sozialpolitikanalyse um eine akteurszentrierte Perspektive und um eine systematische Analyse der
Bedeutung kultureller Einflussfaktoren zu erweitern. ZEITRAUM: ab Einführung der Pflegeversicherung 1995/1996 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Städte,
alte Bundesländer, neue Bundesländer
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 4; Fallstudien in vier städtischen Kommunen; leitfadengestützte Experteninterviews). Expertengespräche (Vertreter der kommunalen Politik und Vertreter von Wohlfahrtsverbänden). Leitfadengestützte Interviews (Akteure der lokalen Pflegepolitik). Dokumentenanalyse (Stichprobe:
4, Städte aus Ost- und Westdeutschland, -prosperierend/ nicht prosperierend-). Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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2 Kommunale Sozialpolitik
VERÖFFENTLICHUNGEN: Meyer, Traute; Pfau-Effinger, Birgit: The gender dimension of the
restructuring of pension systems: a comparison of Britian and Germany. in: International
Journal of Ageing and Later Life, 4, 2006.+++Pfau-Effinger, Birgit: Review on: Abrahamson,
Peter; Boje, Thomas P.; Greve, Bent: Welfare and families in Europe. Aldershot: Ashgate
2005. in: International Journal of Social Welfare, Vol. 16, 2007, Iss. 1, pp. 95-96.+++PfauEffinger, Birgit: Buchbesprechung zum 'Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie'. in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 58,
2006, S. 171-172.+++Pfau-Effinger, Birgit: Der soziologische Mythos von der Hausfrauenehe - sozio-historische Entwicklungspfade der Familie. in: Bührmann, Andrea; Diezinger, Angelika; Metz-Göckel, Sigrid (Hrsg.): Arbeit - Sozialisation - Sexualität: zentrale Felder der
Frauen- und Geschlechterforschung. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006.+++Meyer,
Traute; Pfau-Effinger, Birgit: Die Geschlechter-Dimension in der Restrukturierung von Rentensystemen - Deutschland und Großbritannien im Vergleich. in: Künemund, Harald; Schroeter, Klaus R. (Hrsg.): Soziale Ungleichheiten und kulturelle Unterschiede im Lebenslauf und
Alter: Fakten, Prognosen und Visionen. Reihe: Alter(n) und Gesellschaft, Bd. 12. Wiesbaden:
VS Verl. für Sozialwiss. 2006.+++Pfau-Effinger, Birgit: Cultures of childhood and the relationship of care and employment in European welfare states. in: Lewis, Jane (ed.): Children,
changing families and welfare states. Northampton, Mass.: Edward Elgar Pub. 2006. ISBN 18454-2523-5.+++Pfau-Effinger, Birgit; Sakac-Magdalenic, Sladana: Informal employment in
the work-welfare arrangement of Germany. in: Marcelli, Enciro; Williams, Collin C.: The informal work of developed nations. University of Michigan Press 2006. ARBEITSPAPIERE:
Eichler, Melanie; Dallinger, Ursula; Och, Ralf; Pfau-Effinger, Birgit: Governance und Wohlfahrtskultur - Überlegungen zu einem Vergleich lokaler Governance-Strukturen am Beispiel
der Altenpflegepolitik. Vortrag zum Workshop "Governancestrategien und lokale Sozialpolitik" am DJI in Halle, 23.5.2006.
ART: gefördert BEGINN: 2006-03 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department
Sozialwissenschaften Centrum für Globalisierung und Governance (Allende-Platz 1, 20146
Hamburg)
KONTAKT: Och, Ralf (Tel. 040-42838-2201, e-mail: ralf.och@uni-hamburg.de); Eichler, Melanie (Tel. 040-42838-2201, e-mail: melanie.eichler@uni-hamburg.de)
[119-L] Olk, Thomas:
Zivilgesellschaftliche Verantwortung für eine neue Kultur des Aufwachsens, in: Bündnis für
Familie (Hrsg.): Familie und Zivilgesellschaft, Nürnberg: emwe-Verl., 2005, S. 21-47, ISBN: 3932376-44-7 (Standort: Bayer. SB München(12)-PVA2006.2544)
INHALT: Das Ende des Familienmodells der Ernährer-Hausfrauen-Familie, veränderte Erwerbsmuster von Müttern und Vätern, der Betreuungsalltag von Kindern bis 6 Jahren, neue Formen
der Arbeitszeitflexibilisierung, gestiegene Anforderungen an räumliche Mobilität und Defizite der Verantwortungsteilung zwischen Staat, Familie und Gesellschaft kennzeichnendie Umbrüche in den Formen familialer Lebensführung. Sie begründen den Bedarf nach einer neuen
Aufteilung von Verantwortlichkeiten, nach neuen Akteuren und Handlungslogiken. Im Folgenden analysiert der Autor, inwiefern und unter welchen Bedingungen eine zivilgesellschaftliche Verantwortung für eine neue Kultur des Aufwachsens von Kindern erweiterte Ressourcen und Problemlösungspotenziale mobilisieren hilft. Es ist eine Veränderung der herkömm-
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2 Kommunale Sozialpolitik
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lichen Familienpolitik nötig, die sich vorwiegend auf finanzielle Unterstützung von Familien
beschränkte, zu einer Politik für Kinder und Familien, die die Rahmenbedingungen für ein
Zusammenleben mit Kindern nachhaltig verbessert. Diese Politik bedarf neuer Instrumente,
Strategien und Akteure. Am Beispiel der 'Lokalen Bündnisse für Arbeit' werden die Grundprinzipien aufgezeigt. Darin wird der Versuch unternommen, mit dem Einbeziehen von Unternehmen und Gewerkschaften, kommunaler Politik und Verwaltung, Dritter-SektorOrganisationen und Freiwilligenzusammenschlüssen alle gesellschaftlichen Akteure einzubinden, die Einfluss auf die Rahmenbedingungen für Kinder nehmen können. Vor Ort müssen
angemessene Antworten und Lösungen gefunden werden, die unter Auslotung aller Interessen
und Sichtweisen dezentral ausgehandelt und erprobt werden. (HS2)
[120-L] Roß, Bettina:
Modellbausteine zur Förderung des Dritten Sektors aus lokaler Perspektive: Ergebnisse des
Projekts "Instrument & Effects", in: Sandra Kotlenga, Barbara Nägele, Nils Pagels, Bettina Roß
(Hrsg.): Arbeit(en) im Dritten Sektor : europäische Perspektiven, Mössingen: Talheimer Verl.,
2005, S. 228-245, ISBN: 3-89376-115-2 (Standort: LB Karlsruhe(31)-105A9859)
INHALT: Das vorgestellte Konzept zur Stabilisierung und Weiterentwicklung des Dritten Sektors
zielt darauf ab, den produktiven Aspekten des Dritten Sektors im sozialen und kulturellen Bereich sowie für die Beschäftigungspolitik verbesserte Entwicklungsmöglichkeiten zu geben.
Das Konzept weist vier Bausteine auf: (1) Kommune und Dritter Sektor (Finanzierung, Förderung, Vermittlung von Kooperationen); (2) Professionalisierung im Dritten Sektor (Kompetenz- und Ressourcennetzwerke lokaler Träger); (3) Beschäftigungsförderung und Dritter
Sektor; (4) gesetzliche Rahmenbedingungen zu Gunsten des Dritten Sektors. Das auf der Basis einer Fallstudie in einer mittelgroßen Kommune entwickelte Konzept kann nach Einschätzung der Verfasserin erhebliche positive Auswirkungen für zivilgesellschaftliche Beteiligung,
Problemlösungsfähigkeiten und Beschäftigungsförderung generieren. (ICE)
[121-L] Siemon, Hartmuth (Bearbeitung):
Erfahrungen aus der lokalen Umsetzung des SGB II: Strukturen, Leistungsprozesse, Handlungsbedarfe ; Fachtagungen Netzwerk SGB II, Fachtagung 1 "Das Ziel: Integration und
Aktivierung - Anreize und Sanktionen im lokalen Umsetzungsprozess", 3.- 4. Mai 2006 Leipzig ; Tagungsdokumente, Offenbach am Main 2006, 119 S., ISBN: 3-928199-06-4 (Standort:
IAB; Graue Literatur)
INHALT: Die Fachtagung zur lokalen Umsetzung des SGB II konzentrierte sich auf wesentliche
Elemente der Zielerreichung (u.a. Arbeitsabläufe und Fallmanagement) und behandelt explizit die Rolle von Anreizen und Sanktionen. Dabei wurden Erfahrungen bei der Begleitung der
Umsetzung des SGB II und grundlegende Vorstellungen des "aktivierenden Sozialstaates"
diskutiert. Aus Sicht der Bundesagentur für Arbeit und einer Optionskommune wurde die Bedeutung von Aktivierung und Integration im Leistungsprozess des SGB II beschrieben. Historische und aktuelle Erfahrungen zu "Anreizen und Sanktionen" behandelten zwei weitere Beiträge mit den Themen: "Sanktionspolitik der Arbeitsagenturen 1970 bis 2004" und "Wo der
Kunde nicht König ist -Probleme der Fallbearbeitung nach dem SGB II". Darüber hinaus
wurde die Praxis zum Themenkreis Fördern und Fordern, d.h. das Zusammenspiel von Fallmanagement, Anreizen und Sanktionen aus den ARGEn bzw. Optionskommunen in NRW,
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2 Kommunale Sozialpolitik
Hamburg, Stuttgart, Pforzheim und Leipzig dargestellt und diskutiert. In sechs moderierten
Arbeitsgruppen wurden die folgenden Themenfelder bearbeitet: Umgang mit Unter-25jährigen, Qualifizierungs- und Personalentwicklungsstrategien, Arbeitsabläufe in ARGEn und
Optionskommunen, Rechtliche Fragen, Was heißt "Zumutbarkeit" konkret?, Regionale Bedingungen. (IAB2)
[122-L] Stadt Nürnberg Referat für Jugend, Familie und Soziales Bündnis für Familie (Hrsg.):
Familie und Zivilgesellschaft, (Schriften Bündnis für Familie, Nr. 5), Nürnberg: emwe-Verl.
2005, 106 S., ISBN: 3-932376-44-7 (Standort: Bayer. SB München(12)-PVA2006.2544)
INHALT: "Die Diskussion über die neue Bürgergesellschaft, über zivilgesellschaftliches Engagement, altes und neues Ehrenamt, Freiwilligendienste, Stiftungen und Bürgerstiftungen,
Corporate Citizenship, Social Responsibility und vieles mehr werden vielfach als sehr abgehoben und rein akademisch wahrgenommen. Dabei umschreiben sie doch auf einer gesellschaftstheoretischen Metaebene genau das, was in der Praxis in vielerlei Formen konkret
stattfindet und von entscheidender Bedeutung für die Alltagsbewältigung von Menschen heute ist. Es geht darum, wie die Gesellschaft in einer globalisierten Welt zukünftig gestaltbar
sein wird, wie Gemeinsinn und Solidarität gelebt werden, wie kleine und große Netze Menschen Halt und Unterstützung geben können. Die Bürgergesellschaft ist nichts Statisches,
sondern ein Prozess. Sie bezeichnet die demokratisch-gesellschaftliche Selbstorganisation,
Aktivität und Verantwortung bei einer gewissen Unabhängigkeit von Markt und Staat. Die
Entwicklungschancen hin zu einer Bürgergesellschaft sind dabei aber auch abhängig vom
Staat bzw. einem bestimmten Staatsverständnis und vom Markt, genauer, der Haltung der Unternehmen gegenüber dem Gemeinwesen. Je nachdem, wie selbstbewusst sich eine Gesellschaft gegenüber diesen beiden Polen definiert, wird zivilgesellschaftliches Engagement in
einer Bürgergesellschaft erleichtert und gefördert oder auch gehemmt. Aufgabe des Bündnisses für Familie in Nürnberg ist es, Bewusstsein und Wertschätzung für Familie zu fördern und
ein kinder- und familienfreundliches Stadtklima zu schaffen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Thomas Olk: Zivilgesellschaftliche Verantwortung für eine neue Kultur des Aufwachsens (21-48); Konrad Hummel: Bürgerschaftliches Engagement im Zentrum kommunaler Familien- und Sozialpolitik - Familienpolitik als Baustein im Bündnis für Augsburg (4954); Thomas Röbke: Bürgerschaftliches Engagement - Subsidiarität und Stadtentwicklung
(55-68); André Habisch: Corporate Citizenship - Gesellschaftstheoretischer Hintergrund und
Praxisbeispiele deutscher Unternehmen (69-76); Norman Heydenreich: Das Unternehmen als
Bürger - Corporate Social Responsibility aus der Sicht eines internationalen Unternehmens
(77-86); Erich Beyersdorff und Carola Schöner-Beyer: Die Lernwerkstatt: Ein Ort der Diagnose, der individuellen Förderung und der Schaffung von Freiräumen beim Erlernen des Lesens und Schreibens (87-90); Martina Lazai und Rainer Gutsche: Heute Verantwortung übernehmen für die Zukunft der Stadt (91-94); Ulrike Schöneberg und Gabi Schmilinsky: Im Dialog kann man viel bewegen! (95-98); Michaela Paudler-Debus und Günther Simon: Gemeinsam die Herausforderungen der Gesellschaft annehmen (99-102), Britta Roderer und Aline
Liebenberg und Dr. Wolfgang Stodieck: 'Türen öffnen': Führungskräfte gewinnen Einblicke
in die soziale Arbeit (103-106).
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[123-F] Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg:
Lokale Bündnisse für Familien. Kooperation, Vernetzung und Steuerung auf dem Prüfstand
INHALT: Kooperations- und Finanzierungspartner: Oberbürgermeister, Stadt Straelen.
ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stadt Straelen
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,
Institut für Politikwissenschaft Prof.Dr. Berendt (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg)
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0203-379-2572, Fax: 0203-379-1776,
e-mail: ursula.fischer@uni-due.de)
[124-L] Verein für Kommunalwissenschaften e.V. -VfK- (Hrsg.):
Ein Jahr nach der Arbeitsmarktreform: erste Erfahrungen der Jugendhilfe mit Hartz IV ;
Dokumentation der Fachtagung "Jugendhilfe Hartz IV: Umsetzungsstand und Handlungsbedarf" am 18. und 19. Januar 2006 in Berlin, (Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe,
56), Berlin 2006, 160 S., ISBN: 3-931418-60-X (Standort: IAB-96-210-22 BS 749, 0; Graue Literatur)
INHALT: "Inhaltliches Anliegen der Veranstaltung war es, erste Erfahrungen zum Stand der
Umsetzung von Hartz IV in der Jugendberufshilfe in den einzelnen Kommunen zu diskutieren, Probleme zu identifizieren und gemeinsam über mögliche Lösungsstrategien nachzudenken. Im Mittelpunkt der Tagung standen folgende Aspekte: Zuständigkeits- und Rechtsfragen
zum SGB II, III und VIII, Erfahrungswerte an der Schnittstelle 'Fall- und Casemanagement'
inkl. Qualifizierung und Profiling, Vorstellung von Beteiligungsmodellen und deren Auswirkung auf Hilfeverläufe und die Frage nach der regionalen Vernetzung versus strukturelle Kooperationsbedingungen, auch im Hinblick auf den Einmischungsauftrag der Jugendhilfe. Bei
der Diskussion dieser Themenbereiche war insbesondere auch eine Analyse der Betroffenensicht wichtig, um Antworten auf die Frage zu finden, wie ein integriertes Verfahren, Jugendliche in Ausbildung und Arbeit zu vermitteln, im Rahmen von Hartz IV bei den U-25Jährigen
aussehen sollte. Die Dokumentation zu dieser Fachtagung versucht, einige der o.g. Aspekte
und Fragen zu beantworten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helmut Fogt: Jugendberufshilfe im Licht der neuen Zuständigkeiten: eine Positionierung des Deutschen Städtetages
(13-16); Frank Braun: Entwicklungsaufgaben und Lebenslagen Jugendlicher im Übergang
Schule - Berufsausbildung - Erwerbsarbeit (17-38); Heinz-Dieter Gottlieb: Rechts- und Zuständigkeitsfragen zum SGB II, III und VIII: wie sich abgrenzen, um sich gut zu vernetzen?
(39-50). Netzwerkstrukturen und Kooperationsbeziehungen von Akteuren bei der Arbeit mit
den U-25Jährigen: Vorstellung kommunaler Praxis am Beispiel der ARGEn - Sylvia Tempe:
Halle (51-60); Hans-Rudolf Segger: Landkreis Goslar (61-70); Lutz Biedermann: Stadt Stuttgart (71-75); Lutz Schmidt: Stadt Leipzig (76-84). Vorstellung kommunaler Praxis am Beispiel der Optionskommunen - Heiner Brülle: Stadt Wiesbaden (85-96); Edith Völksch: Landkreis Bernburg (97-103). Siglinde Bohrke-Petrovic: Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement im SGB II - die Theorie. Das Fachkonzept Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement
(104-110); Johanna Poetzsch: Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement im SGB II - das
Instrumentarium. Die Handlungsanleitungen der Bundesagentur für Arbeit zum Umgang mit
Arbeit suchenden Jugendlichen (111-120); Petra Wallner-Rübeling: Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement im SGB II - die Praxis: Partizipation durch Eingliederungsvereinbarungen? (121-130); Klaus Appel: Jugendliche und ihr Träger: welche Aushandlungsprozesse
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2 Kommunale Sozialpolitik
sind machbar, wünschenswert und möglich? Vorgestellt am Beispiel der Jugendwerkstatt
Garbsen (130-139).
[125-L] Zimmermann, Karsten:
Das Programm Soziale Stadt als Versuch einer lokalen Institutionenpolitik?, in: Michael
Haus (Hsrg.): Institutionenwandel lokaler Politik in Deutschland : zwischen Innovation und Beharrung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 156-177, ISBN: 3-531-14629-7 (Standort: UB
Siegen(467)-31PBI2053)
INHALT: Gegenstand des Beitrags ist das Bund-Länder Programm "Stadtteile mit besonderem
Entwicklungsbedarf - Die soziale Stadt", das vom Autor als Versuch lokaler Institutionenpolitik betrachtet wird. Das zentrale Ziel dieser Initiative ist die Verbesserung der Situation in benachteiligten Stadtteilen über ein besonderes Förderprogramm. Dem liegt die Einsicht
zugrunde, dass die Problematik benachteiligter Stadtteile nicht nur zusätzlicher finanzieller
Ressourcen bedarf, sondern dass die vorhandenen Instrumente und Verfahren der Stadtpolitik
sich für diese Aufgabe zunehmend als unzureichend erweisen. Zunächst wird das Programm
"Soziale Stadt" in seinen Zielen kurz dargestellt. Anschließend wird das Programm in den aktuellen Governance-Diskurs eingeordnet und die spezifische Modernisierungsperspektive erläutert. Danach wird auf der Basis eigener Erhebungen sowie der Ergebnisse der Begleitforschung auf Erfahrungen mit der Umsetzung Bezug genommen. Den Schluss bildet eine Einschätzung des Programms Soziale Stadt als Modernisierungsansatz lokaler Politik. Die Ausführungen zeigen, dass dem Wandel der Governance-Muster in den Stadtteilen gewichtige
Gründe entgegenstehen. Bei den lokalen Governance-Mustern handelt es sich um zunächst
nur schwach institutionalisierte und unvollständige Strukturen, die als intermediäre Form
zwischen den bestehenden Institutionen und Teilsystemen vermittelnd wirken. Selbstbindung
bildet dabei den zentralen Mechanismus der Handlungsabstimmung. Diese spezifische Form
der Governance und der nachhaltige Aufbau lokaler Handlungskapazitäten bleibt vielfach abhängig von den Ressourcen des Förderprogramms und dem vorhandenen Potenzial bürgerschaftlicher Selbstorganisation: "Mit dem Ende der Förderung zeichnet sich oft ein Ende der
Projekte ab". (ICA2)
3 Gestaltung der Arbeitswelt I
[126-L] Addison, John T.; Schnabel, Claus; Wagner, Joachim:
The (parlous) state of German unions, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der
Arbeit GmbH, No. 2000), Bonn 2006, 30 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060317f07.pdf; http://ftp.iza.org/dp2000.pdf)
INHALT: "This paper traces the profound decline in German unionism over the course of the last
three decades. Today just one in five workers is a union member, and it is now moot whether
this degree of penetration is consistent with a corporatist model built on encompassing unions. The decline in union membership and density is attributable to external forces that have
confronted unions in many countries (such as globalization and compositional changes in the
workforce) and to some specifically German considerations (such as the transition process in
soFid Sozialpolitik 2007/1
3 Gestaltung der Arbeitswelt I
85
post-communist Eastern Germany) and sustained intervals of classic insider behavior on the
part of German unions. The 'correctives' have included mergers between unions, decentralization, and wages that are more responsive to unemployment. At issue is the success of these
innovations. For instance, the trend toward decentralization in collective bargaining hinges in
part on the health of that other pillar of the dual system of industrial relations, the works
council. But works council coverage has also declined, leading some observers to equate decentralization with deregulation. While this conclusion is likely too radical, German unions
are at the cross roads. It is argued here that if they fail to define what they stand for, are unable to increase their presence at the workplace, and continue to lack convincing strategies to
deal with contemporary economic and political trends working against them, then their decline may become a rout." (author's abstract)
[127-L] Albrecht, Susanne:
Arbeitsmärkte in großstädtischen Agglomerationen: Auswirkungen der Deregulierung und
Flexibilisierung am Beispiel der Regionen Stuttgart und Lyon, (Wirtschaftsgeographie, Bd.
29), Münster: Lit Verl. 2005, XV, 278 S., ISBN: 3-8258-8483-X (Standort: ULB Münster(6)3H91766)
INHALT: "Am Beispiel zweier wirtschaftlich dynamischer europäischer Agglomerationen wird
untersucht, welche Umstrukturierungen die regionalen Arbeitsmärkte durch die wachsende
Bedeutung flexibler Beschäftigungsformen erfahren. Die methodisch-konzeptionelle Vorgehensweise umfasst eine Mehrebenen-Analyse, bei der sowohl die nationalen Rahmenbedingungen als auch die regionalen Arbeitsmarktentwicklungen und die akteursbedingten Konstellationen (Flexibilisierungsstrategien von Arbeitgebern und Arbeitnehmern am Beispiel des
Metallbereichs und des Kreditgewerbes) berücksichtigt werden." (Autorenreferat)
[128-L] Armingeon, Klaus:
Probleme des Übergangs vom Korporatismus zum Pluralismus, in: Ferdinand Karlhofer, Emmerich Tálos (Hrsg.): Sozialpartnerschaft : österreichische und europäische Perspektiven, Münster:
Lit Verl., 2005, S. 135-158, ISBN: 3-8258-8612-3 (Standort: SB München(12)-2006.20905)
INHALT: Der Beitrag zur Entwicklung der Sozialpartnerschaft zwischen Interessenvertretungen
und der Regierung erörtert die Annahme, dass der Korporatismus nicht bestehen bleibt, weil
er herausragende Leistungen zeigt, sondern dass er nicht untergeht, weil es in den Augen der
Beteiligten keine kostengünstigere Alternative gibt. Die Auseinandersetzung gliedert sich unter Berücksichtigung von empirischem Datenmaterial für den Zeitraum 1950 bis 2001 in drei
Teile: Im ersten Abschnitt wird die Entwicklung von zwei Hauptdimensionen des Korporatismus - Organisationsstruktur und Politikkonzertierung - beschrieben. Es wird belegt, dass
die Politikkonzertierung nicht zerfällt, während sich die Zentralisierung der Organisationsstrukturen verringert. Dies widerspricht der Vorstellung, Politikkonzertierung lasse sich nur
in zentralisierten Organisationssystemen aufrechterhalten. Im zweiten Abschnitt wird argumentiert, dass die meisten Gewerkschaftsmitglieder in Europa weder besonders militant noch
besonders an einer Einkommensumverteilung interessiert sind. Dies erklärt, weshalb Gewerkschaften Konzessionen in tripartistischen Gremien machen können. Die Gewerkschaftsmitglieder fordern nämlich in der Regel keine offensivere Politik. Und dies erklärt auch, weshalb
Gewerkschaftsführer häufig nicht beliebig zwischen einer kooperativen und einer konfliktori-
86
soFid Sozialpolitik 2007/1
3 Gestaltung der Arbeitswelt I
schen Politik wählen können. Die Mitglieder würden mit großer Wahrscheinlichkeit der offensiven Umverteilungspolitik nicht über einen längeren Zeitraum folgen. Damit wird plausibel, weshalb Gewerkschaften zögern, dem Korporatismus den Laufpass zu geben. Aber Staat
und Unternehmer hätten ihrerseits diese Option. Dennoch machen sie davon häufig nicht
Gebrauch, was im dritten Abschnitt mit den Nachteilen, die sie hätten, wenn sie die Gewerkschaften als Kooperationspartner verlieren würden, erklärt wird. (ICG2)
[129-L] Artus, Ingrid; Böhm, Sabine; Lücking, Stefan; Trinczek, Rainer (Hrsg.):
Betriebe ohne Betriebsrat: informelle Interessenvertretung in Unternehmen, Frankfurt am
Main: Campus Verl. 2006, 450 S., ISBN: 3-593-37999-6
INHALT: "Betriebsräte gelten als zentrale Institution des Modells Deutschland, obwohl sie nur in
einer Minderheit der deutschen Betriebe existieren. Wie sieht die Aushandlungspraxis in Betrieben ohne Betriebsrat aus? Wie werden beispielsweise Arbeits- und Entlohnungsbedingungen in diesen Betrieben geregelt? Entstehen alternative Gremien? Das Buch bietet eine erste
umfassende Bestandsaufnahme zu diesem wissenschaftlich bislang nicht erforschten Thema
und informiert auch über die Situation in Österreich, Italien, Frankreich, Großbritannien und
den USA." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rainer Trinczek: Betriebe ohne Betriebsrat:
Zur Einleitung (9-39); Betriebe ohne Betriebsrat und aktuelle Trends der verfassten Mitbestimmung: Peter Ellguth: Betriebe ohne Betriebsrat - Verbreitung, Entwicklung und Charakteristika unter Berücksichtigung betriebsspezifischer Formen der Mitarbeitervertretung (4380); Wolfgang Rudolph, Wolfram Wassermann: Übergänge zwischen Betriebsratslosigkeit
und Betriebsratsgründung: Neue Betriebsratsgründungen im Bereich kleiner Betriebe und Reform der Betriebsverfassung 2001 (81-105); Sabine Böhm, Stefan Lücking: Orientierungsmuster des Managements in betriebsratslosen Betrieben. Zwischen Willkürherrschaft und
Human Resource Management (107-139); Ingrid Artus: Im Schatten des dualen Systems: Zur
Bedeutung tariflicher Normen in Betrieben ohne Betriebsrat (141-169); Klaus Schmied: Neue
Muster der Interessendurchsetzung in der Wissens- und Dienstleistungsökonomie - Elemente
einer Hybridisierung industrieller Beziehungen (171-194); Formen der Arbeitsregulierung in
der New Economy: Jörg Abel, Peter Ittermann: Strukturen und Wirksamkeit von Beschäftigtenpartizipation in Neue-Medien-Unternehmen (197-221); Andreas Boes: Die wundersame
Neubelebung eines vermeintlichen Auslaufmodells: IT-Beschäftigte und Mitbestimmung
nach dem Ende des New-Economy-Hype (223-261); Hubert Eichmann: Entgrenzte Arbeit begrenzte Partizipation: Fallstudien in österreichischen Softwareunternehmen (263-287); Internationale Befunde zu Betrieben ohne institutionalisierte Interessenvertretung: Jörg Flecken,
Christoph Hermann, Andreas Schmidt: Betriebe ohne Betriebsrat in Österreich - wachsende
Lücken und alternative Vertretungsstrategien (291-308); Benno Cattero: Zurück in die zukünftige Vormoderne? Lückenhafte Interessenvertretung und informelle Schattenpraktiken im
"molekularen Kapitalismus" Italiens (309-332); Christian Dufour, Adelheid Hege: Akteure
und Sozialbeziehungen in französischen Betrieben mit und ohne institutionalisierte Interessenvertretung (333-362); Gregor Gall, Michael Whittall: Sympathetic Employment Legislation in Britain: Has the Expected Boon for Trade Unionism Taken Place? (363-378); Norbert
Klage: De-Institutionalisierung der Arbeitnehmervertretung - ein europäisches Phänomen?
(379-394); Martin Behrens: Konfliktschlichtung und Interessenvertretung in gewerkschaftsfreien Betrieben: Die Entwicklung des amerikanischen Nonunion-Sektors (395-414); Kritische Kommentare: Walther Müller Jentsch: Diesseits und jenseits des dualen Systems (417424); Berndt Keller: Der nicht mehr so schleichende Abschied vom "dualen" System - und
soFid Sozialpolitik 2007/1
3 Gestaltung der Arbeitswelt I
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einige seiner Konsequenzen (425-438); Hermann Kotthoff: Mitbestimmungsphantasie am
Ende? (439-446).
[130-L] Aust, Andreas; Holst, Hajo:
Von der Ignoranz zur Organisierung?: gewerkschaftliche Strategien im Umgang mit atypisch Beschäftigten am Beispiel von Callcentern und Leiharbeit, in: Industrielle Beziehungen :
Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 13/2006, H. 4, S. 291-313
INHALT: "Angesichts der aktuellen Krise der deutschen Gewerkschaften ist die Organisierung
von atypisch Beschäftigten schon in den 1990er Jahren auf die gewerkschaftliche Agenda gesetzt worden. Was aber tun Gewerkschaften neben rhetorischen Lippenbekenntnissen, um atypisch Beschäftigte als Mitglieder zu gewinnen und deren Arbeits- und Entgeltbedingungen
zu verbessern? Welche Strategien verfolgen die Gewerkschaften? Der Artikel geht diesen
Fragen am Beispiel von Callcentern und Leiharbeit nach. Dabei wird gezeigt, dass sich in
beiden Fällen analoge Verlaufsmuster aufzeigen lassen: Auf eine anfängliche Phase der Ignoranz folgte erst eine Phase der Entdeckung, als die geringeren Standards in der Leiharbeit und
in den externen Callcentern auf die Durchsetzungsfähigkeit der gewerkschaftlichen Kernstrategien zurückwirkten. Allerdings scheiterten in beiden Bereichen die etablierten branchenund betriebsratsorientierten Strategien der deutschen Gewerkschaften, da es ihnen nicht gelang, eine ausreichende Mitgliederbasis zu organisieren. Dieser Misserfolg erklärt, dass in
beiden Fällen auf die Phase der Entdeckung eine Phase der Ernüchterung folgte. Die Organisation dieser spezifischen Klientel scheint angesichts ihrer tiefen Krise von den Gewerkschaften nicht mehr als prioritäre Aufgabe wahrgenommen zu werden." (Autorenreferat)
[131-F] Bauer, Claudia, Dr.rer.nat.; Kamrad, Klaudia, Dr.rer.nat; Giardini, Angelo, Dr.phil.;
Baethge, Martin, Prof.Dr.; Eyer, Eckhard, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Antoni, Conny Herbert,
Prof.Dr. (Leitung):
Innovative Tarifpolitik: Entgeltsysteme und Anforderungsprofile im Einzelhandel
INHALT: Die derzeit geltenden Flächentarifverträge sind längst nicht mehr zeitgemäß und entsprechen wegen erheblicher Struktur- und Qualitätsdefizite nicht dem vielfältigen Bedarf einer dynamischen und außerordentlich heterogenen Branche. Das Projekt "Entgeltsysteme und
Anforderungsprofile im Einzelhandel" sollte einen Beitrag zur Entwicklung neuer, zeitgemäßer Entgeltstrukturen und Entgeltformen im Einzelhandel leisten. Es war Ergebnis einer gemeinsamen Initiative der Projektpartner: der Fachgemeinschaft Innovative Tarifpolitik (FIT,
einer Vereinigung von Einzelhandelsunternehmen und den zuständigen Arbeitgeberverbänden) und des Fachbereichs Einzelhandel der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Das Ziel des
Projekts bestand darin, tarifliche Gestaltungsmöglichkeiten für innovative Entgeltsysteme zu
entwickeln und zu erproben. Dies setzt eine verlässliche, von beiden Seiten (Arbeitgeber- und
Arbeitnehmervertretungen) geteilte Informationsbasis voraus. Diese Informationen wurden in
17 ausgewählten Betrieben von dem Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) und
der Abteilung für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie an der Universität Trier
mittels einer Bestandsaufnahme erhoben. Die Fragestellungen der Bestandsaufnahme bezogen sich auf unterschiedliche Formen der Arbeitsorganisation und Beschäftigung, auf Anforderungen und Qualifizierungsmöglichkeiten, Lohn- und Arbeitszeitsysteme, Entgeltregelungen und -praktiken, sowie Zusammenhänge zu mitarbeiterbezogenen Einstellungen und be-
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trieblicher Effizienz. Daran anschließend haben die Institute bei der Ausarbeitung neuer Anforderungsdimensionen im Grundentgeltbereich mitgearbeitet, sowie bei der Entwicklung und
Bewertung neuer leistungsbezogener Entgeltmodelle.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face. Beobachtung, nicht teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2003-03 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bertelsmann Stiftung; Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Trier, FB 01, Fach Psychologie Abt. Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (54286 Trier); Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- (Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); Universität Gießen, FB 06 Psychologie und Sportwissenschaft, Fachgebiet Psychologie Abt. Arbeits- und Organisationspsychologie (Otto-Behagel-Str. 10F, 35394 Gießen); Perspektive Eyer Consulting (Am Rheinufer 18, 50999 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0651-201-2030, e-mail: antoni@uni-trier.de)
[132-F] Behnke, Cornelia, Dr.; Reuyss, Stefan (Bearbeitung); Döge, Peter, Dr. (Leitung):
Betriebs- und Personalräte als Akteure familienbewusster Personalpolitik. Analyse der
Handlungsmuster von Personalvertretungen in Unternehmen mit dem "Audit Beruf & Familie"
INHALT: Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und demografischer Entwicklungsprozesse
rückt mehr und mehr die Frage nach einer Verbesserung der Bedingungen zur Vereinbarkeit
von Berufs- und Familienarbeit in das Zentrum öffentlicher Debatten. Dabei wird deutlich,
dass neben Veränderungen in der staatlichen Familienpolitik vor allem auf betrieblicher Ebene entsprechende Angebote und Maßnahmen entwickelt bzw. bestehende verbessert werden
müssen. In diesem Zusammenhang werden zunehmend die Betriebs- und Personalräte als bedeutende Akteure einer familienorientierten Personalpolitik gesehen. Diese sind zudem durch
gesetzliche Regelungen auf diese Aufgabe hin verpflichtet. Vor diesem Hintergrund werden
in der Studie "Betriebs- und Personalräte als Akteure familienbewusster Personalpolitik" die
Rolle von Betriebs- und Personalräten in Unternehmen, die sich explizit zu einer familienbewussten Personalpolitik bekannt und das "Audit Beruf & Familie" durchgeführt haben, näher
analysiert. Die Studie soll dabei vor allem klären, ob und auf welche Weise die Personalvertretungen in den Durchführungsprozess des Audits Beruf & Familie einbezogen werden, welche Rolle und Funktion sie in dem Prozess einnehmen; auf welche Weise das Thema bei den
Betriebs- und Personalräten im Allgemeinen und von männlichen Betriebs- und Personalräten
im Besonderen kommuniziert wird; ob und welche Bedenken bei den Personalvertretungen
hinsichtlich eines Engagements in Bereich einer familienbewussten Personalpolitik bestehen.
Insgesamt soll die Studie einen Beitrag zur Beantwortung der Frage liefern, welche betrieblichen Rahmenbedingungen positive Effekte auf die Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik aufweisen und welche im Hinblick auf eine stärkere Rolle der Betriebs- und Personalräte eher hinderlich sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Methodisch wird in der geplanten Untersuchung, die insgesamt handlungs- und
anwendungsorientiert angelegt ist und auf die Entwicklung konkreter Bausteine einer weiteren Sensibilisierung von Betriebs- und Personalräten zielt, in einem zweistufigen Verfahren
vorgegangen: in einem ersten Schritt werden alle Betriebs- und Personalräte mittels eines geschlossenen Fragebogens befragt (quantitative Teilstudie), 20 ausgewählte Betriebs- und Per-
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sonalräte werden daran anschließend tiefergehend interviewt (qualitative Teilstudie). DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Betriebs- und Personalräte;
Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 101; Betriebe
mit Personalvertretung und Audit F&B; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2005-05 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Gemeinnützige Hertie-Stiftung; ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft; Industriegewerkschaft Metall; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
INSTITUTION: Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung e.V. IAIZ- (Erlengrund 1a, 12527 Berlin)
KONTAKT: Leiter (e-mail: pd@iaiz.de)
[133-L] Benke, Karl:
Wachsender Niedriglohnsektor in Deutschland: sind Mindestlöhne sinnvoll?, in: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 73/2006, H. 15-16, S. 197-205 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Beschäftigte, die weniger als zwei Drittel des mittleren Lohns erhalten, werden im
Allgemeinen zum sogenannten Niedriglohnsektor gerechnet. Gemessen an den Bruttolöhnen
ist dieser Bereich seit Ende der 90er Jahre deutlich größer geworden. Das hängt in starkem
Maße mit der Zunahme der Zahl geringfügig Beschäftigter zusammen. Sie erhalten meist relativ niedrige Bruttolöhne, müssen darauf aber auch keine Abgaben entrichten. Bezogen auf
die Nettolöhne ist der Anteil der Beschäftigten im Niedriglohnsektor kaum gewachsen. Im
Jahre 2004 lag die Niedriglohngrenze bei knapp 9,50 Euro brutto je Stunde. Reichlich ein
Fünftel aller Beschäftigten in Deutschland musste sich mit weniger als diesem Lohn begnügen. In Westdeutschland waren es 17 Prozent, im Osten 40 Prozent. In vielen Fällen - abhängig von der Haushaltszusammensetzung - sind die auf dem Markt erzielbaren Löhne kaum
höher als die staatlichen Unterstützungsleistungen für Arbeitslose. Mitunter liegt die Unterstützung sogar über der Niedriglohngrenze, am ehesten in Ostdeutschland. Deshalb, vor allem
aber aus sozialpolitischen Erwägungen, wird die Einführung von Mindestlöhnen gefordert.
Insbesondere in Ostdeutschland müssten dann für einen erheblichen Teil der Beschäftigten
die Löhne angehoben werden. Dies hätte deutliche Auswirkungen auf das gesamte Lohngefüge. Mindestlöhne würden vor allem kleine Betriebe betreffen - auch in den alten Bundesländern." (Autorenreferat)
[134-L] Bispinck, Reinhard:
Tarifliche Senioritätsregelungen: eine Analyse von tariflichen Regelungen in ausgewählten
Tarifbereichen, (Elemente qualitativer Tarifpolitik, 59), Düsseldorf 2005, 63 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.boeckler.de/pdf/p_ta_elemente_senioritaetsregelungen.pdf)
INHALT: "Die Auswertung geht der Frage nach, inwieweit ältere ArbeitnehmerInnen oder das
Alter überhaupt Gegenstand und Kriterium tariflicher Regelungen ist, wie die entsprechenden
Regelungen ausgestaltet sind und wo ggf. Lücken und Defizite einer altersspezifischen Tarifpolitik bestehen. Der Auswertung wurden 23 Tarifbereiche (jeweils aus West- und Ostdeutschland) zugrunde gelegt. Am stärksten ausgeprägt ist der Altersbezug bei den tariflichen
Regelungen, die sich auf den Bestandsschutz des Arbeitsverhältnisses beziehen. Die an der
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Betriebszugehörigkeit und dem Lebensalter festgemachten Bestimmungen zu Kündigungsfristen und Kündigungsschutz sind einerseits Ausdruck der besonderen Risiken älterer ArbeitnehmerInnen, andererseits schließen sie aufgrund ihrer Stammbelegschaftsorientierung
Beschäftigte mit einem weniger unternehmensstabilen und häufig unterbrochenen Erwerbsverlauf von der angestrebten Schutzwirkung aus. Die tariflichen Vergütungsstrukturen weisen
- von Einzelfällen abgesehen - nur in geringem Maße ein 'Senioritätsprinzip' im Sinne einer
automatischen altersgebundenen Entgeltanhebung auf. Die 'Sitzprämie' ist - entgegen weit
verbreiteter Auffassung - also kein durchgängiges Charakteristikum der tariflichen Entgeltbestimmungen. Die Verdienstsicherung ist weit, aber keineswegs flächendeckend verbreitet und
wird bei einer Kombination von Lebensalter und Betriebszugehörigkeit wirksam. Die tariflichen Arbeitszeitregelungen bieten ein gemischtes Bild: Nur in wenigen Bereichen gibt es
kürzere Arbeitszeiten für ältere (und besonders belastete) Beschäftigtengruppen entweder in
Form kürzerer Wochenarbeitszeit oder zusätzlicher freier Tage und Urlaub. Nahezu flächendeckend wurden dagegen Tarifverträge zur Altersteilzeit vereinbart, z. T. flankiert von Langzeitkonten. Das zugrunde liegende Prinzip lautet also eher kürzere Lebensarbeitszeit als kürzere Arbeitszeit während des Erwerbslebens. Im Bereich von Arbeitsorganisation, Leistungspolitik und Qualifizierung sind die bei weitem größten Defizite im tariflichen Regelungsbestand zu konstatieren. Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind kaum Tarifverträge zu finden, die hier mit Blick auf die Probleme älterer ArbeitnehmerInnen gezielt Rahmenregelungen bereitstellen." (Autorenreferat)
[135-F] Bizer, Kilian, Prof.Dr.; Kornhardt, Ullrich, Dr. (Bearbeitung); Kornhardt, Ullrich, Dr.
(Leitung):
Die Bedeutung der Arbeitskosten im Handwerk
INHALT: Für das personalintensive Handwerk sind die Arbeitskosten von herausragender Bedeutung. Durch den hohen Anteil, den die Arbeitskosten an der Wertschöpfung der Handwerksbetriebe ausmachen, weist das Handwerk gegenüber der wesentlich kapitalintensiver produzierenden Industrie einen strukturellen Wettbewerbsnachteil auf. Besondere Bedeutung
kommt in diesem Zusammenhang den Lohnzusatzkosten zu, die in den letzten 30 Jahren stark
gestiegen sind und überproportional das Handwerk belasten. Es besteht weitgehend Einigkeit
darüber, dass die hohe Lohnzusatzkostenbelastung eine der Hauptursachen für die mangelnde
Wettbewerbsfähigkeit der handwerklichen Unternehmen ist, und zwar nicht nur gegenüber
der Schattenwirtschaft, sondern auch gegenüber anderen (regulären) Wirtschaftsbereichen,
insbesondere gegenüber der Industrie. Während große und zum Teil auch mittelständische
Industrieunternehmen in wachsendem Umfang auf die Arbeitskostenbelastung und ungünstigen Rahmenbedingungen mit Standortverlagerungen ins Ausland reagieren, können sich die
kleinbetrieblich strukturierten und überwiegend auf den regionalen Absatzraum ausgerichteten Handwerksbetriebe den heimischen Standortbedingungen nicht entziehen. So sind im
Handwerk seit Mitte der 90er Jahre bis heute rund 1,5 Mio. Arbeitsplätze verloren gegangen.
Vor diesem Hintergrund wird in der Arbeit der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten
einer Umfinanzierung der Sozialversicherungssysteme bestehen, die zu einer nachhaltigen
Entlastung mit Lohnzusatzkosten und damit Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der
Handwerksbetriebe führen. Im Einzelnen werden drei Reformvorschläge hinsichtlich ihrer
Kostenwirkungen im Handwerk sowie im Hinblick auf ihre Beschäftigungseffekte und fiskalischen Wirkungen untersucht: Ausgliederung der versicherungsfremden Leistungen aus den
Sozialversicherungssystemen und Finanzierung durch Steuermittel; Einführung eines Freibe-
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trages für Unternehmen bei den Sozialabgaben in der gesetzlichen Sozialversicherung; Einführung eines Freibetrages für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bei den Beiträgen zur gesetzlichen Sozialversicherung.
ART: Eigenprojekt ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität
Göttingen (Käte-Hamburger-Weg 1, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Leiter (e-mail: ukornha@uni-goettingen.de, Tel. 0551-394885, Fax: 0551-399553)
[136-L] Bonin, Holger:
East German wages since unification: from collective to individual agreements, in: Herbert S.
Buscher, Christian Dreger, Ulrich Walwei; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Hrsg.): Institutionen und Arbeitsmarkt : Messkonzepte, Wirkungszusammenhänge und internationaler Vergleich, 2006, S. 135-159 (Standort: IAB; Graue
Literatur)
INHALT: "Der Beitrag analysiert den sich seit der Wiedervereinigung vollziehenden Übergang
zu stärker dezentraler Lohnfindung in Ostdeutschland. Inwieweit dieser Prozess zu mehr
Lohnflexibilität geführt hat, wird anhand eines ökonometrischen Modells, das nominale und
reale Abwärtslohnstarrheiten simultan erfasst, untersucht. Die empirische Evidenz spricht dafür, dass individuelle Lohnveränderungen mittlerweile stärker von Nominallohn- als von Tariflohnrigiditäten beeinflusst werden, was das Lohnwachstum im Aggregat systematisch reduziert. Trotzdem erscheinen Lohnrigiditäten in Ostdeutschland bedeutender als in Westdeutschland. Wegen der geringen Rentabilität vieler Betriebe wären häufiger nominale Lohnkürzungen erforderlich, die jedoch auch bei Lohnfindung auf der Betriebsebene schwierig
durchzusetzen sind." (Autorenreferat)
[137-L] Bosch, Gerhard; Weinkopf, Claudia:
Gesetzliche Mindestlöhne auch in Deutschland?, (Gesprächskreis Arbeit und Qualifizierung),
Bonn 2006, 60 S., ISBN: 3-89892-472-6 (Graue Literatur;
URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03980.pdf)
INHALT: Deutschland gehört in der EU inzwischen zu einer Minderheit von Ländern, die keinen
gesetzlichen Mindestlohn haben. Neun der fünfzehn alten und neun der zehn neuen EUMitgliedsländer haben eine solche Regelung - allerdings auf sehr unterschiedlichem Niveau.
In Deutschland ist die Debatte über die Einführung eines Mindestlohns höchst kontrovers.
Nicht selten werden dabei die Fakten zu wenig zur Kenntnis genommen. Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass die häufig geführte Auseinandersetzung um die Notwendigkeit der
Einführung eines Niedriglohnsektors eine "Phantomdebatte" ist. Nach den Berechnungen der
Wissenschaftler haben 17% der Vollzeitbeschäftigten einen Lohn unterhalb der Niedriglohnschwelle. Der Niedriglohnsektor existiert in Deutschland also bereits und er ist keine Randerscheinung - Tendenz steigend. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland inzwischen mit
dem Anteil an Niedriglohnbeschäftigten über dem EU-Durchschnitt. Auch die Strukturanalyse der Niedriglohnbeschäftigung ist aufschlussreich: So sind z. B. Frauen stärker betroffen als
Männer, Junge stärker als Ältere, manche Wirtschaftszweige stärker als andere, Beschäftigte
in Kleinbetrieben mehr als die in großen Unternehmen. Die Gründe für diese Entwicklung
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sehen die AutorInnen u.a. in der abnehmenden Bedeutung der Tarifbindung für die Lohnentwicklung in Deutschland. (ICD2)
[138-L] Bosch, Gerhard; Weinkopf, Claudia:
Mindestlöhne: eine Strategie gegen Lohn und Sozialdumping?, in: Friedrich-Ebert-Stiftung
e.V. Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum Abt. Arbeit und Sozialpolitik (Hrsg.): Sozialer Ausgleich in den alten und neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen
Union, 2006, S. 26-35, ISBN: 3-89892-486-6 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdffiles/asfo/03533x.pdf)
INHALT: "In dem Beitrag werden Zwischenergebnisse einer Expertise dargestellt, die die Autoren derzeit im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erstellen. Im Mittelpunkt stehen dabei das
Ausmaß und die Entwicklung der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland, die Beschäftigungseffekte von Mindestlöhnen auf der Basis vorliegender Studien und die Erfahrungen mit
der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes in Großbritannien. Auf dieser Basis werden
zum Abschluss einige Eckpunkte für einen Mindestlohn in Deutschland formuliert." (Autorenreferat)
[139-L] Botsch, Elisabeth; Lindecke, Christiane; Wagner, Alexandra:
Familienfreundlicher Betrieb: ein Blick in die Praxis, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift
des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006,
H. 9, S. 485-491 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Eine wachsende Zahl von Betrieben hat familienfreundliche Maßnahmen eingeführt.
Allerdings verfolgen die Betriebe damit unterschiedliche Ziele. Folglich sind auch die Maßnahmen von unterschiedlicher Reichweite und betreffen unterschiedliche Handlungsfelder.
Idealtypisch kann man drei Arten der Herangehensweisen von Betrieben an die Umsetzung
familienfreundlicher Maßnahmen unterscheiden: Sie werden als Bonus für bestimmte Leistungsträger entwickelt, als Kompensation für die 'doppelbelasteten' Frauen und Mütter konzipiert oder sie sind auf die Überwindung der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung gerichtet. Hinter dieser sehr heterogenen Praxis verbergen sich letztlich differente implizite Leitbilder von Familie. Die Autorinnen plädieren dafür, diese Leitbilder offen zu legen und zu diskutieren und dabei auch betriebliche Interessenkonflikte zu benennen." (Autorenreferat)
[140-F] Breisig, Thomas, Prof.Dr.; König, Susanne, Dr.rer.pol. (Leitung):
Die Praxis betriebsverfassungsrechtlicher Auswahlrichtlinien: Potenziale einer Mitbestimmung des Betriebsrats bei der betrieblichen Personalauswahl im Kontext neuer Unternehmenskulturen
INHALT: Neuere Managementkonzepte weisen der "richtigen" Personalauswahl eine strategische
Bedeutung für das Unternehmen zu, in den Unternehmen werden immer ausgefeiltere Mechanismen zur Personalauswahl und -beurteilung eingesetzt. Auch im Zusammenspiel zwischen Management und Interessenvertretungen gewinnen Auswahlfragen bei Einstellungen,
Versetzungen, Aufstiegs- und Weiterbildungsprogrammen sowie Personalabbau-Maßnahmen
an Bedeutung. Wichtige Fragen in diesem Zusammenhang sind: Was sind jeweils die Aus-
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wahlkriterien? Wer nimmt die Auswahl vor? Nach welchen Richtlinien/ Verfahren wird vorgegangen? Welche konkreten Auswahlinstrumente kommen zum Einsatz? Inwieweit werden
besonders zu schützende (bzw. besonders zu fördernde) Gruppen von Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern bei der Auswahl berücksichtigt? Aufgrund des hohen Stellenwertes von Auswahlentscheidungen für die Arbeitnehmer/innen hat der Gesetzgeber den Betriebsräten mit
dem Instrument der Auswahlrichtlinien gem. Paragraph 95 BetrVG ein verhältnismäßig starkes Mitbestimmungsrecht gewährt. Eine geschickte Kombination mit anderen Rechten in personellen Angelegenheiten (Paragraphen 92 ff. BetrVG - innerbetriebliche Stellenausschreibungen, Personalfragebögen u.a.) kann - so hier die These - erheblich zu einem funktionierenden internen Arbeitsmarkt beitragen. Über die Reichweite und inhaltliche Ausgestaltung
von Auswahlrichtlinien in der Praxis ist bisher - von der Sozialauswahl bei Kündigungen abgesehen - wenig bekannt. Brisant ist das Thema auch deswegen, weil praktizierte Auswahlrichtlinien nicht notwendigerweise schriftlich fixiert sein müssen. Zusammengefasst stellt das
Projekt folgende Fragen in den Mittelpunkt der Betrachtung: 1. Greifen die Unternehmen
aufgrund der gestiegenen Bedeutung von Personalauswahlprozessen verstärkt auf schriftlich
fixierte, betriebsverfassungsrechtliche Auswahlrichtlinien zurück? Auf wessen Initiative gehen diese Richtlinien zurück? Wo liegen die inhaltlichen Schwerpunkte? Werden Auswahlrichtlinien dazu genutzt, spezifische Belegschaftsgruppen (z.B. Frauen) zu fördern? 2. Gibt es
weitere Betriebsvereinbarungen, in denen Fragen der Personalauswahl geregelt werden (z.B.
Führungskräfteentwicklung, Assessment Center, Potentialbeurteilung, Berufsbildung, Stellenbesetzung und dergleichen)? 3. Liegen Gründe vor, warum Regelungen zur Personalauswahl bisher nicht schriftlich fixiert wurden? Spielen Faktoren der "Austauschkultur" zwischen Management und Interessenvertretungen hierbei eine Rolle? 4. Sind in den Unternehmen "implizite" Richtlinien bekannt? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Humanressourcenorientierter Ansatz; Verfahrensaspekte. Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen, projektbegleitend (übersandte Betriebsvereinbarungen und Infomaterialien zur Personalauswahl aus Unternehmen und Verbänden). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 500; bundesdeutsche Großunternehmen mit mindestens 5.000 Beschäftigten -Hoppenstedt Firmendatenbank-; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: ca. 600; kleinere und mittlere Betriebe -Organisationsbereiche
Gewerkschaften IG Metall, HBV, IGBCE-; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20-30; ExpertInneninterviews mit Betriebsräten und Personalverantwortlichen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Breisig, Thomas; König, Susanne: Die strategische Bedeutung der
Personalauswahl. in: Einblicke - Forschungsmagazin der Universität Oldenburg, 2000, Nr.
32, S. 22-24.+++König, Susanne: Personalpolitische Instrumente zwischen Betriebsvereinbarung und Unternehmenskultur: ein empirisches Schlaglicht zur Personalauswahl. Oldenburg:
BIS-Verl. 2003.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-05 ENDE: 2001-11 AUFTRAGGEBER:
Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik (26111 Oldenburg)
KONTAKT: König, Susanne (Tel. 0441-798-4185, e-mail: susanne.koenig@uni-oldenburg.de)
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[141-F] Breiter, Heide Maria, Mag. (Bearbeitung); Günther, Thomas, Prof.Dr. (Leitung); Günther,
Thomas, Prof.Dr. (Betreuung):
Quantitative und monetäre Bewertung der Wirkung von Präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutz-Aktivitäten in ausgewählten Unternehmen (Teilprojekt im Rahmen des Projekts
"PAGS-Monitor: ökonomischer Arbeits- und Gesundheitsschutz")
INHALT: Messung und Bewertung von PAGS Maßnahmen auf Unternehmen sowohl in montetärer als auch quantitativer Hinsicht. Entwicklung eines Kausalnetzes. ZEITRAUM: 2006-2009
METHODE: empirischer Ansatz
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für
Betriebliches Rechnungswesen, Controlling (Mommsenstr. 13, 01062 Dresden)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-463-37015); Institution (Tel. 0351-463-3527, Fax: 0351463-37712, e-mail: Lehrstuhl.Controlling@mailbox.tu-dresden.de)
[142-F] Bultemeier, Anja, Dipl.-Pol.; Götzelt, Ina, Dipl.-Soz.; Grotheer, Michael, M.A.; Schröder,
Tim (Bearbeitung); Köhler, Christoph, Prof.Dr.; Struck, Olaf, PD Dr. (Leitung):
Betrieb und Beschäftigung im Wandel: betriebliche Beschäftigungssysteme und Beschäftigungssicherheit im ost-westdeutschen Vergleich (Teilprojekt B2)
INHALT: Der deutsche Arbeitsmarkt ist - im internationalen Vergleich - durch ein hohes Niveau
an betrieblicher Beschäftigungssicherheit charakterisiert. Dabei werden der Strukturwandel
und der Arbeitskräfteaustausch vorrangig intergenerational bewältigt. Nach Beendigung der
Umbruchphase gilt dies aufgrund von transformationsspezifischen Gründen auch für Ostdeutschland. Vor dem Hintergrund der nachhaltig wirkenden Strukturveränderungen im Wirtschaftssystem ist es heute allerdings eine offene Frage, inwieweit sich das "Deutsche Modell"
in Richtung flexibler Übergangsstrukturen verändert. Gerade auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt sind mit dem blockierten Generationenaustausch und dem verzögerten Strukturwandel
historisch singuläre und weitreichende Problemkonstellationen zu bewältigen, wobei es hier
zu einer besonders tiefgreifenden "Erosion des Normalarbeitsverhältnisses" und Beschäftigungsunsicherheit kommen könnte. Eine solche Entwicklung hätte weitreichende Folgen für
die Formen der Nutzung von Arbeitskraft in Unternehmen und die Systeme der sozialen Sicherheit. Ziel des Teilprojektes ist es, sichere und unsichere Beschäftigungsverhältnisse aus
der Perspektive betrieblicher Beschäftigungssysteme im ost-westdeutschen Vergleich zu untersuchen. Hierfür werden kontrastierende Typen betrieblicher Beschäftigungssysteme identifiziert und in ihrer Entwicklungsdynamik über einen längeren Zeitraum hinweg analysiert.
Ziel der ersten Beantragungsphase ist die Ausarbeitung einer empirisch und theoretisch gesättigten Typologie und die Entwicklung eines analytischen Modells betrieblicher Beschäftigungssysteme, in dem die wesentlichen Einflussfaktoren zusammengefasst werden.
METHODE: Im Untersuchungsdesign werden qualitative und quantitative Methoden kombiniert.
Im ersten Schritt der Untersuchung werden mit Hilfe von Sekundäranalysen der west- und
ostdeutschen IAB-Beschäftigtenstichprobe und des IAB-Betriebspanels für die Frage nach
der Beschäftigungssicherheit relevante Branchen und Betriebstypen identifiziert. Parallel dazu sollen dreißig Betriebsfallstudien detaillierte Hinweise auf typische Beschäftigungssysteme ergeben. In einem zweiten Untersuchungsschritt sollen die so gewonnenen Unterscheidungen überprüft und weiterentwickelt werden. Zu diesem Zweck wurde ein Betriebspanel
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mit rund 800 Fällen gestartet. Das Betriebspanel ermöglicht es, die Entwicklung von Beschäftigungssystemen und die Zeitabhängigkeit von Einflussfaktoren auf die Entscheidungen betrieblicher Akteure zu analysieren. In einem dritten Schritt wird die Generalisierbarkeit der
Ergebnisse anhand eines kombinierten IAB-Beschäftigten-Betriebsdatensatz überprüft.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Götzelt, I.: Das CATI-Instrument in der Anwendung für Expertenbefragungen am Beispiel des SFB 580-B2 Betriebspanels. in: Ritter, Thomas (Hrsg.): CatiBefragungen jenseits von Mikrozensus und Bevölkerungsumfragen. SFB 580, Mitteilungen
17. Jena 2006.+++Krause, A.; Pfeifer, Chr.; Sohr, T.: Was beeinflusst die Akzeptanz von Entlassungen und Löhnkürzungen? in: Struck, O.; Stephan, G.; Köhler, Chr.; Krause, A.; Pfeifer,
Chr.; Sohr, T.: Arbeit und Gerechtigkeit. Zur Akzeptanz von Lohn- und Beschäftigungsanpassung. Wiesbaden: VS-Verl. 2006, S. 17-32.+++Krause, A.: Die Einstellung zum Kündigungsschutz - wie wichtig sind Gerechtigkeitsnormen und Entlassungserfahrungen? in: ebd.,
S. 105-120.+++Stephan, G.; Struck, O.: Gerechtigkeitsurteile im internationalen Vergleich.
in: ebd., S. 121-138.+++Stephan, G.; Struck, O.; Köhler, Chr.: Warum eine Studie zum Thema "Arbeit und Gerechtigkeit"? in: ebd., S. 11-16.+++Stephan, G.; Struck, O.; Köhler, Chr.:
Theoretischer Bezugsrahmen und methodischer Ansatz. in: ebd., S. 17-32.+++Stephan, G.;
Struck, O.; Köhler, Chr.: Arbeit und Gerechtigkeit: ein Fazit. in: ebd., S. 139-144.+++Struck,
O.: Arbeitsmotivation, Fluktuation, Krankenstand - wie wirken sich Entlassungen und Lohnsenkungen aus? in: ebd., S. 87-104.+++Struck, O.: Prekäre Freiheiten der Lebensführung. in:
SPW, 2006, H. 150.+++Struck, O.; Stephan, G.; Köhler, Chr.; Krause, A.; Pfeifer, Chr.; Sohr,
T.: Arbeit und Gerechtigkeit. Zur Akzeptanz von Lohn- und Beschäftigungsanpassung. Wiesbaden: VS-Verl. 2006.+++Struck, O.; Köhler, Chr.; Götzelt, I.; Grotheer, M.; Schröder, T.:
Die Ausweitung von Instabilität? Beschäftigungsdauern und betriebliche Beschäftigungssysteme (BBSS). in: Arbeit - Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitpolitik, Jg. 15, 2006, H. 3, S. 167-179.+++Struck, O.; Schröder, T.: Ursachen betrieblicher Beschäftigungsdauern: theoretische Zugänge und empirische Befunde anhand des SFB 580-B2Betriebspanels. in: Nienhüser, W. (Hrsg.): Beschäftigungspolitik von Unternehmen. Theoretische Erklärungsansätze und empirische Erkenntnisse. München: Hampp 2006, S. 3967.+++Grotheer, M.; Struck, O.: Employment stability and labour market flexibility. The case
of Eastern and Western Germany. in: Köhler, Chr.; Junge, K.; Schröder, T.; Struck, O. (eds.):
Trends in employment stability and labour market segmentation. Current debates and findings
in Eastern and Western Europe. SFB 580 - Mitteilungen 16. Jena 2006.+++Grotheer, M.;
Struck, O.: Flexibility and discontinuities? A comment on Marcel Erlinghagen. in: ebd.+++
Grotheer, M.; Struck, O.: Average tenure, survivor rates and employment trajectories - a
comment on Marcel Erlinghagen and Gernot Mühge. in: ebd.+++Köhler, Chr.: Seven remarks
on Lutz's theses on internal and external labour markets - a comment on Burkart Lutz. in:
ebd.+++Köhler, Chr.; Götzelt, I.; Schröder, T.: Good and bad external labour markets in
Eastern and Western Europe - concepts and comparative hypotheses. in: ebd.+++Köhler,
Chr.; Götzelt, I.; Schröder, T.: Firm-employment systems and labour market segmentation an old approach to a new debate? in: ebd.+++Köhler, Chr.; Junge, K.; Schröder, T.; Struck,
O.: Introduction - debates on the erosion of internal labour markets in Europe. in: ebd.+++
Köhler, Chr.; Struck, O. u.a.: Schutzzone Organisation - Risikozone Markt? Entlassungen:
Gerechtigkeitsbewertungen und Handlungsfolgen. in: Kronauer, M.; Linne, G. (Hrsg.): Flexicurity. Die Suche nach Sicherheit in der Flexibilität. Berlin: Ed. Sigma 2005, S. 295-316.+++
Struck, O.: Trajectories of coping strategies in Eastern Germany. in: Miller, R. (ed.): Biographical research methods (four-volume set). Part One: Time and biographical research.
Thousand Oaks: Sage Publ. 2005, pp. 133-149.+++Umfangreiche Literaturliste bitte beim Institut anfordern. ARBEITSPAPIERE: Goetzelt, I.; Grotheer, M.; Köhler, Chr.; Schröder, T.;
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Struck, O.: Betrieb und Beschäftigung - Kurzpräsentation der zweiten Welle der Betriebsbefragung. Arbeitsheft/ SFB 580, 11. Jena 2006.+++Köhler, Chr.; Struck, O.: Arbeitsmärkte für
Hochqualifizierte und Instrumente der Personalpolitik. Eine Studie im Auftrag der JENOPTIK AG. Jena: Univ., Inst. f. Soziologie 2005.+++Goetzelt, I.; Grotheer, M.; Köhler, Chr.;
Schröder, T.; Struck, O.: Betrieb und Beschäftigung - Kurzpräsentation der ersten Welle der
Betriebsbefragung (SFB 580; Jena, Halle). Jena 2004.+++Köhler, Chr.; Struck, O.: Betrieb
und Beschäftigung im Wandel. Arbeits- und Ergebnisbericht/ SFB 580 der Univ. Jena und
Halle. Jena 2004.+++Bultemeier, A.: Abschlussbericht der Evaluierung des Modellprojektes
"Modellhafte arbeitsplatzbezogene Qualifizierung für wissensintensive Tätigkeiten mit
Schwerpunkt Personal- und Weiterbildungsmanagement". Frankfurt am Main 2003.+++ Köhler, Chr.; Hinze, M.; Krause, M.; Papies, U.: Der Thüringer Arbeitsmarkt zwischen Strukturwandel, Arbeitskräftebedarf und Unterbeschäftigung. Jenaer Beiträge zu Soziologie, H. 12.
Jena 2002.+++Köhler, Chr.; Struck, O.: Arbeitnehmerorientierte Beratung, Qualifizierung
und Forschung in Thüringen. Erfurt: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur 2001.
ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und
Strukturbildung (Bachstr. 18, 07743 Jena); Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Wirtschafts- und Sozialstruktur (07737
Jena)
KONTAKT: Köhler, Christoph (Prof.Dr. Tel. 03641-945561,
e-mail: Christoph.Köhler@uni-jena.de)
[143-F] Bunk, Corinna (Bearbeitung); Wagner, Joachim, Prof.Dr. (Betreuung):
Analyse der Notwendigkeit und Wirkung des reformierten Betriebsverfassungsgesetzes für
mittelständische Betriebe
INHALT: Mit der Reform des Betriebsverfassungsgesetzes vom Juli 2001 wurden die Rechte der
Arbeitnehmer in Deutschland ausgeweitet, was bereits im Vorfeld der Novellierung zu erheblichen Diskussionen über die damit verbundenen Kosten und Nutzen geführt hat. Insbesondere sollte die formale Mitbestimmung in kleinen und mittleren Betrieben über mehr und größere Betriebsräte sowie verbesserte Arbeitsmöglichkeiten gestärkt werden. Fraglich ist, welche
Wirkung die Neuregelungen in der betrieblichen Praxis entfalten und welche ökonomischen
Folgen damit verbunden sind. Dies soll mittels quantitativer Erhebungen und qualtitativer
Studien für mittelständische Betriebe empirisch untersucht werden. Ferner gilt es zu analysieren, ob in Betrieben dieser Größenklasse notwendiger Weise Betriebsräte existieren müssen,
um eine Beteiligung der Arbeitnehmer an betrieblichen Fragestellungen sowie effiziente Arbeitsbeziehungen zu gewährleisten. Kooperationspartner: Arbeitgeberverband Lüneburg
Nordniedersachsen e.V. und Industrie-Pensions-Verein e.V.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stiftung der Deutschen Wirtschaft e.V.
INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. II Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Institut für VWL Lehrstuhl für Empirische Wirtschaftsforschung (Postfach 2440, 21314
Lüneburg)
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KONTAKT: Betreuer (Tel. 04131-677-2330, Fax: 04131-677-2026,
e-mail: wagner@uni-lueneburg.de)
[144-L] Burda, Michael C.; Kvasnicka, Michael:
Zeitarbeit in Deutschland: Trends und Perspektiven, in: Perspektiven der Wirtschaftspolitik :
eine Zeitschrift des Vereins für Socialpolitik, Bd. 7/2006, H. 2, S. 195-225
INHALT: Der Aufsatz analysiert die wirtschaftliche Bedeutung und die wechselnden gesetzlichen
Rahmenbedingungen der Zeitarbeit in Deutschland. Anhand einer Bestandsaufnahme wird
die Entwicklung der Branche nachgezeichnet und ihr Beitrag zu den Ausgleichsprozessen am
Arbeitsmarkt diskutiert. Demnach gewinnt Zeitarbeit in Deutschland zunehmend an Bedeutung, weil sie den Unternehmen eine Option flexibler Personalanpassung bietet und vielen
Arbeitslosen eine Einstiegsmöglichkeit in den Arbeitsmarkt bietet. Auch wenn derzeit nur 1,5
Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer in dem Sektor Zeitarbeit
tätig ist, zeichnet sich eine bessere Nutzung der Beschäftigungspotentiale ab. Für Arbeitslose
allerdings scheint die relative Attraktivität der Zeitarbeit bislang sehr begrenzt zu sein. Unter
anderem fehlt bisher ein deutlicher Beleg für die Sprungbrettfunktion der Zeitarbeit. (IAB)
[145-L] Crüwell, Henriette; Jakobi, Tobias; Möhring-Hesse, Matthias (Hrsg.):
Arbeit, Arbeit der Kirche und Kirche der Arbeit: Beiträge zur christlichen Sozialethik der
Erwerbsarbeit ; Festschrift zum 68. Geburtstag von Friedhelm Hengsbach SJ, (Studien zur
christlichen Gesellschaftsethik, Bd. 9), Münster: Lit Verl. 2005, 282 S., ISBN: 3-8258-8589-5
(Standort: Diözesan B Köln(Kn28)-Fad2987)
INHALT: "Den 'Vorrang der Arbeit' hat Friedhelm Hengsbach SJ als Option der katholischen
Soziallehre ausgewiesen: Die arbeitenden und auf Arbeit, angewiesenen Menschen müssen zu
Subjekten ihrer Arbeit; deren Bedingungen müssen menschengerechter gestaltet werden. Diese Option gilt auch in der Kirche - für den Arbeitgeber Kirche genauso wie für die Glaubensgemeinschaft, deren Verkündigung und Theologie. Angesichts der Veränderungen in der Erwerbsarbeit wie auch in der Kirche wird der 'Vorrang der Arbeit' in diesem Band bestätigt
und aktualisiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Albert Koolen/Georg Wolter: Solidarische Ökonomie. Ein Impuls utopischer Praxis aus dem Überlebenskampf der Ausgeschlossenen (20-36); Ansgar Kreutzer: 'Tut, was ihr wollt, aber seid profitabel!' Selbstorganisierte Arbeit zwischen Selbstausbeutung und Selbstbestimmung (37-50); Matthias Mähring-Hesse:
Arbeitsvermögen und Autonomie in der Erwerbsarbeit (51-66); Simeon Reininger: Zeit zum
Arbeiten - Zeit zum Faulenzen (67-81); Sabine Hesse: Soziale Arbeit - auch humane Arbeit?
(82-100); Bernhard Emunds: Die Mitbestimmung - em Fremdkörper in der Unternehmenskontrolle? (101-119); Wolfgang Schroeder: Die Macht der Gegenmacht. Gewerkschaften als
kollektiver Akteur zwischen Partikularismus und politischem Verband (120-133); Judith
Behnen: Entwicklungsprojekt Arbeit. Eine kurze Reise von Deutschland nach Kamerun und
Brasilien - und zurück (134-138); Ottmar Edenhofer: Klimaschutz, neue Energiekrise und
Erwerbsarbeit (139-156); Judith Hahn: Im Widerspruch zu Rom? Das kollektive Arbeitsrecht
in der Kirche zwischen universalkirchlichem Anspruch und staatlichem Recht (157-171); Tobias Jakobi: Konfessionelle Unterschiede in der Mitbestimmungspolitik (172-184); Henriette
Crüwell: Eine Frage der Parität (185-199); Manfred Körber: Nicht Geschmack und Willkür.
Zur Zukunft des kirchlichen Engagements in der Arbeitswelt (200-213); Axel Bohmeyer: An-
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erkennung und Arbeit (214-224); Thomas Wagner: Mystik und Arbeit (225-248); Veit Straßner/Thomas Schmidt: Von der Mission zur Suche nach dem Reich Gottes. Zur Geschichte
und Zukunft der Arbeiterpriester-Bewegung (249-263); Rolf Glaser: Wo die Arbeitnehmer/innen wohnen. Unzeitgemäße Betrachtungen zur Pfarrei als Sozialraum (264-279).
[146-L] Dahms, Vera; Wahse, Jürgen; Bellmann, Lutz:
IAB-Betriebspanel Ost: Ergebnisse der zehnten Welle 2005, Berlin 2006, 102 S. (Graue Literatur; URL: http://www.soestra.de/Proj/besch/05-Pn-Od.pdf)
INHALT: Die Auswertungen des IAB-Betriebspanels für Ostdeutschland belegen, dass die Anzahl der bestehenden Betriebe (mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) seit 1999 gesunken ist. Wesentlich zu dieser negativen Entwicklung trugen das Baugewerbe sowie der Bereich Handel/ Reparatur bei, auf die über 60 Prozent aller Verluste im
betrieblichen Bestand seit dem Jahre 1999 zurückgeführt werden können. Der Beschäftigungsrückgang hat sich in Ostdeutschland zwischen Mitte 2004 und Mitte 2005 nach Angaben des Panels mit ca. 100 Tsd. Beschäftigten (-2%) fortgesetzt, die Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter sank so gar um drei Prozent. Der Beschäftigungsabbau der vergangenen Jahre wird sich nach Einschätzung der Betriebe in Ostdeutschland im Jahr 2006
voraussichtlich fortsetzen. Die Einschätzungen über die Beschäftigungsentwicklung bis 2010
fallen günstiger aus als in der kurzfristigen Prognose für 2006. Trotz der insgesamt rückläufigen Beschäftigtenzahlen in Ostdeutschland gibt es eine hohe Einstellungsdynamik der Unternehmen. Freie Stellen konnten zu 80% adäquat besetzt werden. Gegenüber dem 1. Halbjahr
2001 (37%) haben sich die Weiterbildungsaktivitäten der ostdeutschen Betriebe (45%) deutlich, im Vergleich zum 1. Halbjahr 2003 (44%) leicht erhöht. Die Tarifbindung ist in Ostdeutschland deutlich niedriger als in Westdeutschland. Während nur jedes vierte ostdeutsche
Unternehmen (23%) tarifgebunden ist (Branchen- bzw. Haustarifvertrag), trifft dies auf 40%
der westdeutschen Betriebe zu. (IAB)
[147-L] Deutscher Studienpreis (Hrsg.):
Mythos Markt?: die ökonomische, rechtliche und soziale Gestaltung der Arbeitswelt, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 279 S., ISBN: 3-531-14991-1
INHALT: "Die Gestaltung der Arbeitswelt ist ein zentrales gesellschaftliches Anliegen. Doch
welche Kräfte walten hier, wie sind die derzeitigen Entwicklungen zu beurteilen und welchen
Einfluss haben wir, das heißt die BürgerInnen, ArbeitnehmerInnen oder ForscherInnen auf
die Arbeitswelten der Zukunft? Die Beiträge erfassen die Probleme pointiert, stellen neue
Fragen und beschreiben Lösungswege jenseits der ausgetretenen Wege der wissenschaftlichen und politischen Diskussion. Sie bieten unkonventionelle Perspektiven auf Einzelaspekte
des deutschen Arbeitsmarktes wie Arbeitszeitverkürzung, Hartz IV und Arbeitslosigkeit, aber
auch auf Probleme des ausländischen Marktes." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Regeln
für den Arbeitsmarkt - Pieter de Vos, Heiner Schumacher: Zu den Folgen einer Arbeitszeitverlängerung aus wettbewerbstheoretischer Sicht (15-33); Heike Opitz: Hauptsache Teilzeitarbeit. Gestaltung und Behandlung der Teilzeitund Verlängerungsansprüche im niederländischen und deutschen Recht (35-50); Karen Ullmann: Gesetzgebung um jeden Preis? Ein Plädoyer für eine Versachlichung der Diskussion um das Arbeitsrecht (51-70); Tim Lohse: Die
sozial- und arbeitsmarktpolitischen Reformen im Zuge von "Hartz IV" - Chancen auf mehr
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Beschäftigung? (71-88). Übergang von der Ausbildung in den Arbeitsmarkt - Elke Schröder:
Dagobert Duck im Klassenzimmer - ein Trainingsprogramm zur Förderung unternehmerischer Potenziale im Jugendalter (91-108); Christiane Mück, Karen Mühlenbein: Keine Nachfrage nach zusätzlichen Akademikern: eine Untersuchung der Einkommensentwicklung von
Akademikern (109-122); Jana Lucas, Anne-Kathrin Winkler: Vorbei sind die schönen Tage
von Aranjuez? Über einen notwendigen Wandel der universitären Kunstgeschichte (123-135).
Arbeitsmarkt im Wandel - Doris Ruth Eikhof: Transorganisationale Arbeit am Theater: eine
empirische Untersuchung marktvermittelter Arbeitsformen (139-155); Till Westermayer: IchAG im Walde: ländliche Arbeit in der postindustriellen Gesellschaft (157-173); Claudia Gerhardt: Verzicht auf Vollzeitarbeit? Die Rolle von Moral, Eigeninteressen und Trittbrettfahren
(175-193); Susanne Strauß: Durch das Ehrenamt zurück in den Arbeitsmarkt? (195-209).
Grenzen des Arbeitsmarkts - Anne Giebel, Christian Apfelbacher: Who cares? Pflegearbeit,
Individuum und Gesellschaft. Eine interdisziplinäre Spurensuche in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (213-230); Christin-Melanie Fuchs: Brasilianische Spielregeln - kulturelle
Unterschiede als "Störvariable" (231-252); Susanne Ludwig: Insolvenz - alles muss raus
(253-275).
[148-L] Dietz, Martin; Walwei, Ulrich:
Die Zunahme atypischer Beschäftigung: Ursachen und Folgen, in: Orientierungen zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, 2006, H. 109, S. 17-24 (Standort: USB Köln(38)-XG5963; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die sogenannten Normalarbeitsverhältnisse (d.h. abhängige, sozialversicherungspflichtige und unbefristete Vollzeitbeschäftigung), haben in den letzten Jahrzehnten einen Bedeutungsverlust erlitten. Beschäftigungen werden vermehrt in Teilzeit oder in selbstständiger Tätigkeit ausgeübt. Sie sind häufig nicht oder nicht voll sozialversicherungspflichtig, oder sie
sind befristet oder als Leiharbeitsverhältnis ausgestaltet. Der Beitrag geht den Gründen für
den Wandel der Erwerbsformen nach, erläutert und analysiert die Formen atypischer Beschäftigungsverhältnisse und untersucht, ob ohne diesen Wandel mehr Erwerbstätige beschäftigt
wären. In einem zweiten Schritt wird untersucht, ob atypische Beschäftigungsverhältnisse den
Übergang aus der Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt erleichtern und damit eine Brückenfunktion erfüllen. Der Beitrag kommt zu dem Fazit, dass der Arbeitsmarkt durch Erwerbsformen, die vom Normalarbeitsverhältnis abweichen, geöffnet wurde. Dies kann einer Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegenwirken und einen weitern Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit verhindern. Die negativen Aspekte atypischer Beschäftigungsverhältnisse werden unter den Stichworten 'Drehtüreffekt', 'Verschiebebahnhof' und 'Stigmatisierung' beschrieben.
Teilzeitarbeit führt zudem häufig nicht zu einem existenzsichernden Einkommen. Der Beitrag
plädiert für eine stärkere Flexibilisierung von Standardarbeitsverhältnissen als Alternative zu
den atypischen Erwerbsformen und empfiehlt eine Senkung der Sozialabgaben im Bereich
niedriger Einkommen zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von gering Qualifizierten.
(IAB)
[149-L] Dunkel, Wolfgang; Sauer, Dieter (Hrsg.):
Von der Allgegenwart der verschwindenden Arbeit: neue Herausforderungen für die Arbeitsforschung, Berlin: Ed. Sigma 2006, 302 S., ISBN: 3-89404-545-0
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INHALT: "Arbeit wird immer wichtiger. Je weniger Menschen Arbeit haben, je mehr Arbeitsplätze bedroht sind, desto größer wird ihr Stellenwert. Aber das heißt zugleich: Arbeit wird
auf bloße Beschäftigung, auf ein Instrument der Existenzsicherung reduziert. Inhalt, Form
und Qualität der Arbeit selbst interessieren immer weniger. In diesem Sinn verliert Arbeit an
Bedeutung. Und der Strukturwandel der Arbeit mit seinen vielfältigen Differenzierungs- und
Entgrenzungsprozessen macht es schwer, "Arbeit" überhaupt noch adäquat zu erfassen - sie
scheint unversehens nachgerade zu verschwinden. Wie kann Arbeitsforschung auf diese paradoxe Ausgangssituation reagieren? In diesem Band reflektieren Arbeitssoziologinnen und soziologen neue Herausforderungen an die Arbeitsforschung. Sie diskutieren Möglichkeiten
einer Reformulierung und Neufokussierung des Arbeitsbegriffs: Wie lässt sich Arbeit heute
beschreiben, analysieren und fassen? Was kann heute unter Humanisierung der Arbeit verstanden werden, und wie sehen ihre Gestaltungsmöglichkeiten aus? Auf diese zentralen Fragen gibt der Band erste Antworten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Dieter Sauer, Wolfgang Dunkel: "Von der Allgegenwart der verschwindenden Arbeit" (9-19); Fritz Böhle: Zur
Entwicklung und zu neuen Herausforderungen der Arbeitsforschung. Eine Standortbestimmung (21-27); Andreas Boes, Sabine Pfeiffer: Thesen zur Informatisierung der Arbeit. Neue
Qualität der Entwicklung, neue Perspektiven für die Arbeitsforschung (31-43); Rudi Schmiede: Wissen, Arbeit und Subjekt im "Informational Capitalism" (45-65); Wolfgang Dunkel,
Margit Weihrich: Interaktive Arbeit. Ein Konzept zur Entschlüsselung personenbezogener
Dienstleistungsarbeit (67-82); Annegret Bolte, Stephanie Porschen: Strukturen für Interaktivität als Herausforderung an eine innovative Arbeitsgestaltung. Modelle für Kooperation im
Unternehmen (83-91); Wolfgang Dunkel, Stephanie Porschen, Margit Weihrich: Kooperative
und gegenstandsbezogene Konzeptentwicklung. Auf der Suche nach kooperativen Formen
der Erkenntnisgewinnung in der Arbeitsforschung (93-110); Marhild von Behr: Industriearbeit in interkulturellen Kontexten. Anforderungen und Belastungen an internationalisierten
Arbeitsplätzen (111-136); Katharina von Helmolt: Aspekte der Erforschung interkultureller
Kommunikation in Arbeitskontexten (137-143); Pamela Meil, Eckhard Heidling: Entfernung
überbrücken - Verteilte Arbeit entlang internationaler Wertschöpfungsketten. Neue Anforderungen in grenzüberschreitenden Arbeitsprozessen (145-169); Nick Kratzer, Andreas Lange:
Entgrenzung von Arbeit und Leben: Verschiebung, Pluralisierung, Verschränkung Perspektiven auf ein neues Re-Produktionsmodell (171-200); Nick Kratzer, Sabine Pfeiffer, Birgit
Knoblach: Perspektive erweitert, Fokus verloren? Ein Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Arbeitsforschung oder: Fokussierte Erweiterung als Anforderung an eine zukunftsfähige Arbeitsforschung (203-220); G. Günter Voß: Zeitdiagnose, Arbeit, Wandel - Drei Begriffsdiskussionen (221-229); Hildegard Maria Nickel: Zeitdiagnostisches Konzept, Genderkompetenz, Fokus, Erwerbsarbeit - Drei Fragen (231-233); Ekkehart Frieling: Anmerkungen aus der
Sicht eines Arbeitspsychologen (235-237); Dieter Sauer: Arbeit im Übergang. Gesellschaftliche Produktivkraft zwischen Zerstörung und Entfaltung (241-257); Karin Jurczyk: Produktion, Reproduktion, Gender (259-263); Michael Schumann: Kollektives Ringen, Arbeit und
Arbeitslosigkeit, Vermarktlichung (265-269).
[150-L] Düthmann, Anja; Hohlfeld, Peter; Horn, Gustav; Logeay, Camille; Rietzler, Katja; Stephan, Sabine; Zwiener, Rudolf:
Arbeitskosten in Deutschland bisher überschätzt: Auswertung der neuen Eurostat-Statistik,
(IMK Report, Nr. 11), Düsseldorf 2006, 18 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_11_2006.pdf)
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INHALT: "Immer wieder wird in der wirtschaftspolitischen Debatte behauptet, dass überhöhte
Arbeitskosten die entscheidende Wurzel der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland seien1.
Eine neuere Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) scheint dessen frühere
Ergebnisse zu bestätigen, wonach die Arbeitskosten in Deutschland weltweit zu den höchsten
gehörten und derzeit nur von denen in Dänemark und Norwegen übertroffen würden. Auf der
Basis aktueller Zahlen von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, die nunmehr einen weitgehend konsistenten internationalen Vergleich der Arbeitskosten
je geleistete Stunde ermöglichen, werden in dem Report die Resultate des IW in Frage gestellt. Es zeigt sich nämlich, dass Deutschland bei den absoluten Arbeitskosten im privaten
Sektor (Industrie und private Dienstleistungen) lediglich im Mittelfeld der westeuropäischen
Länder zu finden ist. Auf sektoraler Ebene weist die deutsche Volkswirtschaft zudem eine im
internationalen Vergleich ungewöhnlich große Lohnspreizung zwischen relativ hohen Löhnen
im Verarbeitenden Gewerbe und relativ niedrigen im privaten Dienstleistungssektor, der
maßgeblich von der Binnennachfrage abhängt, auf. Nimmt man die für die internationale
Wettbewerbsfähigkeit entscheidende Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lohnstückkosten, die die Produktivitätszuwächse berücksichtigen, als Maßstab, hat neben Österreich kein
Land in der EU-15 seine Wettbewerbsfähigkeit in den vergangenen 10 Jahren so gesteigert
wie Deutschland. Diese Zahlen lassen die These abwegig erscheinen, Deutschland habe aufgrund zu hoher Arbeitskosten Wettbewerbsprobleme sowohl auf den Weltmärkten als auch
auf den heimischen Absatzmärkten. Die Resultate lassen zudem nachvollziehen, warum sich
die deutsche Konjunktur in eine boomende Export- und eine lahmende Binnenwirtschaft spaltet." (Autorenreferat)
[151-L] Eckel, David:
Auf die Arbeit kommt es an!: Vergleich der Grundsatzprogramme von SPD und CDU anhand des Themas Arbeit, (Wissenschaftliche Schriften : Politik, Bd. 11), Berlin: poli-c-books,
Fachverl. für Polit. Kommunikation 2005, 126 S., ISBN: 3-938456-03-5 (Standort: ULB Münster(6)-MG15300/117)
INHALT: Der Verfasser fragt zunächst auf theoretischer Ebene nach der Relevanz von Parteiprogrammen, um dann die Entstehungsgeschichten der aktuellen Grundsatzprogramme beider
Volksparteien darzustellen. Vor diesem Hintergrund wird eine synoptische Analyse vorgelegt, die die Aussagen beider Programme zu verschiedenen Aspekten der Thematik kontrastiert. Hierzu zählen Themen wie Arbeitsbedingungen, Löhne, soziale Sicherung, Teilzeitarbeit, Arbeitszeit, Leiharbeit, Arbeitsmarktpolitik, Gleichberechtigung, Deregulierung, Familie
und Beruf, Arbeitslosigkeit, Lohnnebenkosten, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, Arbeitsproduktivität und berufliche Selbständigkeit. Es wird deutlich, dass die CDU eher Themen wie Freiheit und Deregulierung in den Vordergrund stellt, während bei der SPD das
Hauptgewicht auf der Verantwortung von Staat und Gesellschaft liegt. Der Verfasser wertet
die Behandlung des Themas "Arbeit" in beiden Parteiprogrammen als nicht zufriedenstellend.
(ICE)
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[152-L] Ellguth, Peter:
Betriebsräte und betriebliche Personalfluktuation, in: Herbert S. Buscher, Christian Dreger,
Ulrich Walwei; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit IAB- (Hrsg.): Institutionen und Arbeitsmarkt : Messkonzepte, Wirkungszusammenhänge und
internationaler Vergleich, 2006, S. 189-211 (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "In der gegenwärtigen Diskussion um die Probleme des deutschen Arbeitsmarktes gerät
neben den Regelungen zum gesetzlichen Kündigungsschutz zumeist auch die Institution der
betrieblichen Mitbestimmung, sprich die Rolle des Betriebsrats in das Blickfeld. Denn dieser
kann aufgrund seiner im Betriebsverfassungsgesetz verankerten Mitbestimmungsrechte das
Ausmaß und die Geschwindigkeit der betrieblichen Beschäftigungsanpassung beeinflussen.
Die einschlägigen theoretischen Überlegungen zu den betriebspolitischen Auswirkungen eines Betriebsrats legen durchweg einen dämpfenden Einfluss auf das Ausmaß der Personalfluktuation nahe. In der Analyse wird versucht, durch eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Personalabgangsarten und der Berücksichtigung befristeter Einstellungen mehr
über die Rolle des Betriebsrats in diesem Feld zu erfahren. Dazu werden mit den Daten des
IAB-Betriebspanels Betriebe mit und solche ohne Betriebsrat unter Nutzung so genannter
Matching-Verfahren verglichen. Die Ergebnisse bestätigen zunächst die schon aus anderen
Untersuchungen bekannte die Gesamtfluktuation reduzierende Wirkung einer betrieblichen
Interessenvertretung. Unterhalb dieses Gesamteindrucks lässt sich aber kein einheitliches Bild
zeichnen. Gerade um sich von Personal zu trennen, scheinen Betriebe mit Betriebsrat zu einem gewissen Grad andere Wege zu gehen als Betriebe ohne. Angesichts der durchgängig geringeren Einstellungsneigung in den Betrieben mit Betriebsrat drängt sich allerdings die Frage
auf, ob sich die Diskussion weniger um das Entlassungsverhalten der Betriebe drehen sollte
als viel mehr um das abweichende Einstellungsverhalten." (Autorenreferat)
[153-F] Engelmann, Sabine, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Wälde, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):
Internationaler Handel und Lohnunterschiede in Deutschland
INHALT: Of primary concern in international trade economics is the impact of trade on national
factor markets. Such concerns have sharpened as the extend of international integration has
risen. International trade has been on the rise and the poor countries with a large volume of
low-skilled labor ready to accept low pay are playing a larger part. The theory of international
trade teaches that this expanded participation by low-wage countries can lead in certain circumstances to a fall in the demand for low-skilled labor in the rich countries. But this result
does not hold true in all circumstances. The aim of the project is to analyze theoretical and
empirical how trade does affect wages and unemployment in Germany. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: gefördert BEGINN: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Niederlassung Dresden (Einsteinstr. 3,
01069 Dresden); Universität Würzburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Volkswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für VWL, insb. Internationale Makroökonomik (Sanderring 2,
97070 Würzburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: engelmann.s@ifo.de)
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[154-F] Eyer, Eckhard, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Kädtler, Jürgen, Priv.Doz.Dr.; Antoni, Conny
H., Prof.Dr. (Leitung):
Tarifpolitische Innovation unter riskanten Bedingungen - die Erarbeitung und Aushandlung
einer neuen Entgeltstruktur im Einzelhandel
INHALT: Gegenstand des beantragten Projekts ist der Prozess, in dem ein Konzept zur grundlegenden Neuordnung der tariflichen Entgeltsysteme im Einzelhandel, das von Vertretern der
Tarifparteien zunächst im Rahmen eines über längere Zeit von der realen Tarifpolitik weitgehend entkoppelten Projekts erarbeitet worden ist, in das tarifpolitische Aushandlungssystem
eingebracht und im Wechselspiel zwischen Projekt-, Tarif- und Betriebsebene modifiziert und
konkretisiert und schließlich in manifeste Tarifpolitik umgesetzt wird. Das neue Entgeltsystem soll sowohl eine neue, anforderungsbezogene und analytisch begründete Eingruppierungsstruktur als auch die Aufnahme variabler Entgeltbestandteile in die Tarifregelungen
beinhalten. Auf der Grundlage der Analyse dieses Prozesses soll eine Frage beantwortet werden, die weit über den unmittelbaren Gegenstand und die konkrete Branche hinaus weist: lassen sich die unabdingbaren Voraussetzungen tarifpolitischer Innovationsfähigkeit - belastbare
Vertrauensbeziehungen und die durch sie ermöglichte Begrenzung von Ungewissheit - auch
in Bereichen schaffen, in denen sie nicht bereits zu Zeiten entstanden, als der Arbeitsmarkt
die Aushandlungsarenen stabilisiert hatte. Dabei geht es nicht in erster Linie um persönliche
Vertrauensbeziehungen, sondern um 'institutional trust', also um die Überzeugung der meisten
beteiligten und betroffenen Akteure davon, dass sie es mit hinreichend verlässlichen sozialen
Handlungsbedingungen zu tun haben. Die damit aufgeworfene Frage ist im Zeichen dauerhaften gesellschaftlichen Umbruchs sowohl theoretisch wie praktisch von eminenter Bedeutung.
Die Untersuchung erfolgt als qualitative Verlaufsfallstudie in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen dem Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) und dem Lehrstuhl
für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie der Universität Trier mit Unterstützung
von Perspective Eyer Consulting (PEC). Sie umfasst die Phasen der tarifpolitischen Verbandskommunikation im Vorfeld der Tarifrunde, die Tarifverhandlungen selbst sowie die Anlaufphase der betrieblichen Umsetzung und stellt dabei auf die unterschiedlichen tarifpolitischen Akteursebenen - bezirksübergreifend, bezirklich, betrieblich - sowie auf die Rückkoppelungsschleifen zwischen diesen und der verbändeübergreifenden Projektebene ab. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: gefördert BEGINN: 2006-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); Universität Trier, FB 01, Fach Psychologie Abt. Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (54286 Trier); Perspektive Eyer Consulting
(Am Rheinufer 18, 50999 Köln)
[155-L] Faust, Michael; Funder, Maria; Moldaschl, Manfred (Hrsg.):
Die 'Organisation' der Arbeit, (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit, Bd. 1), München: Hampp
2005, 386 S., ISBN: 3-87988-995-3 (Standort: USB Köln(38)-33A2611)
INHALT: "Dass die Arbeits- und Industriesoziologie organisationstheoretisches Rüstzeug
braucht, wird heute kaum mehr bestritten. Das war nicht immer der Fall. So verstand sich die
Industriesoziologie in der Nachkriegszeit, insbesondere in ihrer politökonomischen Ausrichtung und der intensiven Marx-Rezeption, eher als ein Fach mit gesellschaftsanalytischer und
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gesellschaftspolitischer Orientierung. Dementsprechend wurde die außerhalb des Faches und
überwiegend auch außerhalb Deutschlands entstehende Organisationssoziologie teils ignoriert, teils wegen ihrer mangelnden gesellschaftstheoretischen Anschlussfähigkeit als Angebot
zurückgewiesen. Allerdings wurde so eine Chance verpasst, die Eigensinnigkeit und Widersprüchlichkeit betrieblicher Prozesse und Strukturen erklären zu können. Mit dem Spannungsverhältnis zwischen Organisationssoziologie auf der einen Seite sowie der Arbeits- und
Industriesoziologie auf der anderen ist jedoch erst ein Problemfeld angesprochen. Denn
schließlich wird die ungeklärte gesellschaftstheoretische Anbindung arbeits- und industriesoziologischer Forschung mit der Rezeption organisationstheoretischer Ansätze nicht beseitigt.
Auch diese Frage ist neu aufzuwerfen. Die Beiträge des Sammelbandes greifen beide Themen
auf mit dem Ziel, eine Zwischenbilanz der verstreuten theoretischen Auseinandersetzung mit
Organisationstheorien innerhalb des Faches zu ziehen. Neben reinen Theoriebeiträgen versammelt der Band auch Texte, die empirische Fragestellungen aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven bearbeiten. Dabei werden jeweils Verbindungen zwischen den Analyseebenen Arbeit, Organisation bzw. Betrieb/Unternehmen und Gesellschaft diskutiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Michael Faust, Maria Funder, Manfred Moldaschl: Einführung: Hat oder braucht die Arbeits- und Industriesoziologie Organisationstheorien? (9-20);
Hans J. Pongratz: Industriesoziologie als Institution. Eine organisationstheoretische Deutung
ihrer organisationstheoretischen Defizite (21-42); Klaus Schmierl, Sabine Pfeiffer: LegoLogik der kapitalistischen 'Netzwerkökonomie' - Theoretische Spekulationen zum Wandel
von Betrieb und Technik (43-66); Ursula Holtgrewe (Kommentar zu Schmierl/Pfeffer): Ein
Netzwerk aus Legosteinen? (67-72); Hermann Kotthoff: 'Call me Barney' (73-110); Stefan
Kühl: Testfall Dezentralisierung. Die organisationssoziologische Wendung in der Diskussion
über neue Arbeitsformen (111-146); Birgit Riegraf: Mikropolitische Analysekategorien und
der Wandel vonVerhandlungssystemen in Organisationen (147-164); Arnold Windeler, Carsten Wirth: Strukturation von Arbeitsregulation: eine relationale Mehrebenenperspektive (165194); Sylvia M. Wilz: Der Arbeitskraftunternehmer - Yeti oder Prototyp? Ein Plädoyer für
aktive Grenzgängerei zwischen Arbeits-, Industrie- und Organisationssoziologie (195-226);
Dorothea Jansen: Von Organisationen und Märkten zur Wirtschaftssoziologie (227-258); Katharina Bluhm: Institution, Organisation und Strategie. Konzepte institutioneller Einbettung
von Unternehmenshandeln (259-282); Michael Bruch, Klaus Turk: Organisation als Regierungsdispositiv der modernen Gesellschaft (283-306); Thomas Kurtz: Arbeit, Organisation
und Systemtheorie (307-320); Holger Lengfeld: Arbeitsstruktur und soziale Ungleichheit in
der Organisationsgesellschaft. Eine Einladung zum Perspektivenwechsel (321-346); Andrea
Maurer (Kommentar zu Lengfeld): Individuum - Organisation - Gesellschaft. Gesellschaftstheoretische Perspektiven der Organisationstheorien (347-354); Manfred Moldaschl: Institutionelle Reflexivität. Zur Analyse von 'Change' im Bermuda-Dreieck von Modernisierungs-,
Organisations- und Interventionstheorie (355-382).
[156-L] Finzer, Peter; Kadel, Peter (Hrsg.):
Herausforderung Tarifvertrag: Beiträge zur Weiterentwicklung des Entgelttarifvertrages
der Chemischen Industrie, (FBS-Schriftenreihe / Forschungsstelle für Betriebswirtschaft und
Sozialpraxis e.V., 63), Mannheim 2006, 212 S., ISBN: 3-935650-09-4 (Standort: IAB-91-DG24..10 BS 799; Graue Literatur)
INHALT: "Die Tarifvertragsparteien in der Chemie haben 1987 mit ihrem Bundesentgelttarifvertrag die herkömmliche Trennung zwischen Arbeitern und Angestellten aufgegeben. Seither
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gelten in diesem Wirtschaftszweig die 13 Entgeltgruppen für beide Arbeitnehmergruppen.
Die beiden ersten Beiträge in diesem Sammelband behandeln die Entstehungsgeschichte dieses Tarifvertrags (Karl Molitor) und die mit ihm verfolgten Ziele (Horst Mettke). Trotz einiger redaktioneller und inhaltlicher Anpassungen besteht dieser Tarifvertrag im Kern bis heute, so dass ein weiterer Beitrag seinen aktuellen Überarbeitungsbedarf untersucht (Peter Kadel); dann folgt ein Konzept für die betriebliche Entgeltdifferenzierung (Peter Finzer). Auf
dieser Basis diskutieren drei weitere Beiträge die Ansätze für die Weiterentwicklung des Vertragswerks, die die Ergebnisse eines Projektseminars von Studierenden der Fachhochschule
Fulda enthalten. Sie bringen Vorschläge zur Vereinfachung der Entgeltgruppen, zum Ausbau
leistungsbezogener Entgelt-Komponenten sowie zur Orientierung der Mitarbeitervergütungen
am wirtschaftlichen Erfolg des arbeitgebenden Unternehmens. Die dann folgenden Beiträge
skizzieren die Vorstellungen der Gewerkschaft IG BCE (Gottlieb Förster) und des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie e.V. (Wolfgang Goos) zur Weiterentwicklung ihres Bundesentgelttarifvertrags. Schließlich beschreiben drei Firmenberichte, wie Chemieunternehmen ihre
Entgeltsysteme firmenspezifisch mit Zusatzregelungen zum Tarifvertrag ergänzt haben. Am
Beispiel der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim, werden leistungsorientierte Vergütungsformen im Außendienst, im AT-Bereich und im Tarifbereich vorgestellt (Oliver Scherschlicht). Die Beteiligung der Mitarbeiter am Erfolg und am Kapital des
arbeitgebenden Unternehmens wird am Beispiel der Roche Diagnostics GmbH, Mannheim,
gezeigt (Peter Kadel). Der dritte dieser Praxisberichte schildert die leistungsabhängige Erfolgsbeteiligung der Tarifmitarbeiter bei der BASF AG, Ludwigshafen (Lars Reichmann)."
(Autorenreferat)
[157-F] Frey, Michael, Dipl.-Soz.; Kirschbaum, Almut, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nickel, Hildegard Maria, Prof.Dr.; Hüning, Hasko, Dipl.-Pol. (Leitung):
Vermarktlichung und Subjektivierung der Arbeit? Neue Arbeitspolitik und betriebliche
Geschlechterverhältnisse
INHALT: Das Projekt untersucht auf betrieblicher Ebene, ob und wie sich im Rahmen von Vermarktlichung eine neue Arbeitspolitik durchsetzt und welche Effekte das auf Arbeitsanforderungen, Arbeitszeit und Entgeltstrukturen - innerhalb wie auch zwischen den Genusgruppen hat. Empirisches Feld ist die (Schienen-)Verkehrsbranche mit dem zentralen Hauptakteur
Deutsche Bahn AG sowie ihren zahlreichen markt- und branchenbezogenen, relativ selbständigen Unternehmenseinheiten. Die Untersuchung zielt auf die wissenschaftlich und gesellschaftspolitisch wichtige Frage nach Gestaltungsoptionen für eine solidarische Arbeits- und
Geschlechterpolitik, die soziale Differenzierungen integriert, statt auf Basis von (Geschlechter)Differenz und mit Bezug auf unternehmensrelevanten Wirtschaftlichkeitsgewinn zu polarisieren. Konkret werden folgende Dimensionen untersucht: Die mit der Vermarktlichung
verbundenen Veränderungen in der Arbeitsorganisation und die Anforderungen in der Arbeit.
Es geht um die Frage, ob sich eine "neue Subjektivierung der Arbeit", d.h. größere Eigenverantwortung, Selbstorganisation, Entscheidungsbefugnisse und Komplexität in den Arbeitsanforderungen zeigen lassen. Wenn ja, trifft das nur für bestimmte Tätigkeitsgruppen zu oder ist
von einem generellen Trend auszugehen? Wird dieser Prozess durch eine innovative betriebliche Arbeitspolitik abgestützt, so dass es tatsächlich zu qualifizierterer, kooperativ-solidarischer Arbeit kommt und auch individuelle Lebenslagen, wie beispielsweise Unterschiede
zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten, berücksichtigt und sozial integriert werden? Sind möglicherweise insbesondere weibliche Angestellte Trägerinnen dieser Verände-
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rung? Die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die betriebliche Arbeitszeitpolitik wird vom Unternehmen zunehmend als Hebel zum Umbau der Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen genutzt. Im Mittelpunkt dabei steht die konsequente Ausrichtung der betrieblichen Arbeitszeitstrukturen an die Erfordernisse des Marktes. Eine marktorientierte Arbeitszeitgestaltung zielt
auf die flexible Anpassung der betrieblichen Arbeitskraftnutzung an den tatsächlichen Arbeitsanfall. Neue Arbeitszeitmodelle wie z.B. Arbeitszeitkonten tragen diesen betrieblichen
Kalkülen Rechnung. Doch nicht nur: So könnte durch einen variablen Arbeitseinsatz die Synchronisation von Arbeit und Leben verbessert werden. Davon könnten beide Geschlechter
profitieren. Zugleich könnten aber stattdessen die Kräfte der Polarisierung der Lebenssphären
verstärkt Beschäftigte mit Betreuungsaufgaben im privaten Bereich in diesem Prozess verlieren. Die Variabilisierung der Entgeltstrukturen. Es geht um die Frage, inwieweit die tarifliche
Entlohnung durch leistungs- bzw. ertragsabhängige Vergütung durchlöchert bzw. variabilisiert wird, für welche Beschäftigtengruppen das gilt und mit welchen Effekten das auf Seiten
der Beschäftigten einhergeht. Die Grundlagen des betrieblichen Lohn- und Gehaltsgefüges
stammen noch aus der tayloristischen Lohn-Leistungs-Regulation und werden nun den Veränderungen angepasst. So hat im Zuge der Durchsetzung der Marktsteuerung die Ausweitung
der erfolgsabhängigen Entgeltbestandteile deutlich zugenommen ("Privatisierung der Leistungsbemessung" qua Zielvereinbarungen). Der Formwandel von übertariflichen Zahlungen
hin zu ertragsabhängigen Entgelten drückt das verschobene Kräfteverhältnis auf der betrieblichen Ebene zuungunsten der Beschäftigten aus. Kann aber bei ertragsabhängiger Entlohnung
ein Fortschritt in Richtung Demokratisierung der Unternehmensverfassung und damit auch
der Demokratisierung der betrieblichen Geschlechterverhältnisse gelingen? Wie wäre unter
diesen Bedingungen eine Entgeltpolitik zu entwerfen, die sich nicht vollends der Grundsätze
solidarischer Umverteilung entledigt?
METHODE: Betriebsfallstudien mit qualitativen Interviews (leitfadengestützt); Dokumentenanalyse; Auswertung in Anlehnung an "Grounded Theory" DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Auswahlverfahren: soziodemographische
Merkmale). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Arbeits- und Geschlechterpolitik in der Deutschen Bahn AG. Erste Ergebnisse.
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, OttoSuhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und
Politikfeldanalysen (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)
KONTAKT: Frey, Michael (Tel. 030-2093-4326, Fax: 030-2093-4340,
e-mail: michael.frey@rz.hu-berlin.de)
[158-L] Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Abt. Wirtschafts- und Sozialpolitik (Hrsg.):
Konkurrenzfähigkeit und Beschäftigungssicherung im Mittelstand: modernisierte betriebliche Arbeitsbeziehungen als Wettbewerbsfaktor ; basierend auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Arbeitskreise Arbeit-Betrieb-Politik und Mittelstand am 1. September 2005 in
Berlin, Bonn 2005, 44 S., ISBN: 3-89892-435-1 (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdffiles/fo-wirtschaft/03512.pdf)
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INHALT: "Im September 2005 diskutierten Betriebsräte des Arbeitskreises Arbeit-Betrieb-Politik
und Unternehmer des Arbeitskreises Mittelstand mit Unterstützung wissenschaftlicher Experten über die arbeitspolitischen Perspektiven des Mittelstands unter dem Aspekt der Erhaltung
der Wettbewerbsfähigkeit und der Beschäftigungssicherung. Die Wissenschaftler beschrieben
zu diesem Zweck die theoretischen Grundlagen, welchen Nutzen Arbeitnehmerbeteiligung
jenseits der betrieblichen Mitbestimmung durch den Betriebsrat in kleineren und mittleren
Unternehmen bringt. Sie untermauerten ihre Erkenntnisse auch mit Einsichten in Studien, die
den Einfluss von unterschiedlichen Beteiligungsformen auf die wirtschaftliche Performance
sowie auf die Motivation und das Innovationspotential der Beschäftigten untersucht haben.
Die betrieblichen Praktiker prüften anschließend die Relevanz der so gewonnen Erkenntnisse
im Spiegel ihrer Erfahrungen aus dem Betriebsalltag." Neben Fragen der indirekten und direkten Beteiligung von Mitarbeitern wurden auch Aspekte der materiellen Beteiligung von
Beschäftigten an Unternehmen diskutiert. (IAB2)
[159-L] Galler, Heinz P.:
Comment on Holger Bonin: "East German wages since unification: from collective to individual agreements", in: Herbert S. Buscher, Christian Dreger, Ulrich Walwei; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Hrsg.): Institutionen und Arbeitsmarkt : Messkonzepte, Wirkungszusammenhänge und internationaler Vergleich, 2006, S.
161-164 (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: Das Korreferat zu dem Beitrag von Holger Bonin, welcher sich den Auswirkungen der
Dezentralisierung der Lohnfindung auf die Lohnentwicklung in Ostdeutschland widmet, konzentriert sich auf eine detaillierte Beschreibung und Analyse des methodischen Ansatzes. Im
Mittelpunkt steht das ökonometrische Modell, das nominale und reale Abwärtslohnstarrheiten
simultan erfasst. Der Beitrag diskutiert, inwieweit empirische Ergebnisse generell in der Lage
sind, Realität abzubilden und realistische Prognosen abzugeben. Er kommt zu dem Schluss,
dass der grundlegende ökonometrische Ansatz überzeugend zu sein scheint, aber dennoch einige Fragen offen bleiben, die einer weiteren Analyse bedürfen. Dazu zählen insbesondere
Ausmaß und Dynamik der Lohnstarrheiten in Ostdeutschland. (IAB)
[160-L] Gernandt, Johannes; Pfeiffer, Friedhelm:
Einstiegslöhne bei unvollkommenen Arbeitsmärkten, in: Perspektiven der Wirtschaftspolitik :
eine Zeitschrift des Vereins für Socialpolitik, Bd. 7/2006, H. 2, S. 147-172
INHALT: In dem Aufsatz werden einleitend Lohntheorien vorgestellt, aus denen sich Anhaltspunkte für Lohndifferenzierungen nach der Betriebszugehörigkeitsdauer ergeben. Die in der
empirischen Analyse verwendeten Daten stammen aus der IAB-Beschäftigtenstichprobe für
die Jahre 1975 bis 1995. Es ergibt sich, dass trotz anhaltend hoher Arbeitslosigkeit die Löhne
in Deutschland keine ausreichende Flexibilität nach unten aufweisen. In dem untersuchten
Zeitraum gehören etwa 11 Prozent der beschäftigten Arbeitnehmer zu der Gruppe der Einsteiger. Die durchschnittlichen Tagesverdienste dieser Einsteiger liegen um etwa 40 Prozent
unter denen der betriebstreuen Arbeitnehmer. Die Entwicklung über die Zeit lässt vermuten,
dass die Einstiegslöhne flexibler auf Konjunktur und Arbeitsmarktlage reagieren als die Löhne der betriebstreuen Arbeitnehmer. Insgesamt ergibt sich damit, dass die Arbeitsmärkte für
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Einsteiger trotz institutioneller Restriktionen und Flächentarifverträgen flexibler sind als vielfach vermutet. (IAB)
[161-F] Gerst, Detlef, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Schumann, Michael, Prof.Dr. (Leitung):
Reorganisation der Zeitwirtschaft
INHALT: Im Rahmen einer von der Daimler Chrysler AG geförderten Studie wurden in sieben
Werken des Automobilkonzerns Konzept und Praxis der Betriebsvereinbarung NLEB/ REZEI
(Neue Leistungs- und Entlohnungsbedingungen/ Reorganisation der Zeitwirtschaft) aus der
Perspektive unterschiedlicher betrieblicher Akteure bilanziert. Vordringliche Aufgabe der
Untersuchung war es, im Kontext der Arbeitspolitik und deren Reorganisation Stärken und
Schwächen des REZEI-Ansatzes, hemmende und fördernde Rahmenbedingungen sowie weitere Entwicklungsperspektiven zu identifizieren. Im Einzelnen wurde untersucht, welche Erfahrungen die Beteiligten mit der bestehenden REZEI-Praxis machen und welche grundlegenden Vor- und Nachteile oder Probleme des Konzeptes sie sehen. Dabei ging es gleichermaßen um Ansatzpunkte einer Weiterentwicklung wie um mögliche Konsequenzen einer
Rücknahme von REZEI. Das heißt, es sollten auch Konzeptalternativen und die Bewertung
damit verbundener Chancen und Risiken in den Blick genommen werden.
METHODE: schriftliche Befragungen; Expertengespräche mit Führungskräften, Betriebsräten,
REZEI-Beauftragten; Gruppendiskussionen mit einschlägig erfahrenen gewerblichen Mitarbeitern DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: DaimlerChrysler AG
INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: dgerst@gwdg.de)
[162-F] Gerum, Elmar, Prof.Dr. (Leitung):
Corporate Governance: Aufsichtsratssystem und Mitbestimmung
INHALT: Ziel des Forschungsprojekts ist eine Längsschnittsuntersuchung, die auf die Grundlagen eines früheren Forschungsprojekts - Gerum, Steinmann, Fees (1988) - zu den großen Aktiengesellschaften im Geltungsbereich des MitbestG 1976 zurückgreift. In einer Vollerhebung
werden die Satzungen, Aufsichtsrats- und Vorstandsgeschäftsordnungen sowie CG-Entsprechenserklärungen und die Geschäftsberichte erhoben. Kontext/ Problemlage: Die Debatte
zur Effizienz und Legitimation von Corporate Governance-Systemen rekurriert explizit oder
implizit immer auch auf die Unternehmensrealität. Bemerkenswert ist, dass zum Aufsichtsratssystem und zur Mitbestimmung, den zentralen Merkmalen der deutschen Unternehmensverfassung, kein neueres systematisches empirisches Wissen existiert. Die letzten größeren
Untersuchungen erfolgten im Zuge oder nach der Einführung des MitbestG 1976 und sind
von der Datenbasis her 20 bis 25 Jahre alt. Deshalb ist es von großem wissenschaftlichen Interesse und Belang für die betriebswirtschaftliche, juristische und gesellschaftspolitische Diskussion zu untersuchen, ob und gegebenenfalls wie sich das deutsche Corporate GovernanceSystem, in Form der Aktiengesellschaft als Prototyp des Großunternehmens, seither gewandelt hat. Insbesondere seit 1998 war es das Ziel gesetzgeberischer Aktivitäten, die "Selbstregulierung der Unternehmen" anzustoßen, zu fördern und einzufordern. Fragestellung: Mit die-
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109
sem empirischen Forschungsprojekt wird ein repräsentatives Situationsmodell des deutschen
CG-Systems mit den spezifischen Institutionen Aufsichtsrat und Unternehmsmitbestimmung
konstruiert (Stand: 01.01.2004). Folgende Fragen werden untersucht: Wie lässt sich das (formale) Einflusspotential des Aufsichtsrats und das Mitbestimmungspotential der Arbeitnehmervertreter anhand der realtypischen Befunde beschreiben? Wie hat sich das deutsche Corporate Governance-System 2004 im Vergleich zum Situationsmodell aus dem Jahre 1979
nach Einführung des MitbestG 1976 verändert (institutionellorganisatorisch, personell)? Ist
eine Konvergenz der Corporate Governance-Systeme festzustellen?
METHODE: In einer Vollerhebung werden die o.g. Dokumente der großen Aktiengesellschaften
im Geltungsbereich des MitbestG 1976 sowie zum Vergleich (zusätzlich) die deutschen
DAX-, MDAX- und TecDAX-Unternehmen erhoben (Stichtag 01.01.2004). Weiter ist die
personelle Zusammensetzung der (mitbestimmten) Aufsichtsräte, ggf. auch der Vorstände,
nach ihrer institutionellen Herkunft und aus der Gender-Perspektive zu bestimmen. Ferner
müssen die Daten dieser Unternehmen zu den Einflussgrößen rechtliche Abhängigkeit (Konzernierung), Eigentümerstruktur (Eigentümer-/ Managerunternehmen; private/ öffentliche
Unternehmen; inländisch/ ausländisch beherrscht), Unternehmensgröße, Branche (Financial/
Non-Financial), Unternehmensstrategie und Gewerkschaft erhoben werden, um das rekonstruierte deutsche Corporate Governance-System erklären bzw. verstehen zu können. Die Daten werden überwiegend durch Dokumentenanalyse erhoben und mittels statistischer Verfahren ausgewertet. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Dokumentenanalyse,
standardisiert (Stichprobe: 387; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Gerum, E. et al.: Das deutsche Corporate Governance-System
zwischen Kontinuität und Wandel - eine empirische Untersuchung. Stuttgart 2007 (geplant).
ARBEITSPAPIERE: Gerum, E.; Debus, M.: Die Größe des Aufsichtsrats als rechtspolitisches
Problem. Marburg 2006. Download unter: http://www.uni-marburg.de/fb02/bwl08/gover
nance/papers .
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Marburg, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Allgemeine BWL, Organisation und Personalwirtschaft (Universitätsstr. 24, 35032 Marburg)
KONTAKT: Leiter (e-mail: gerum@wiwi.uni-marburg.de)
[163-F] Gießelmann, Marco, Dipl.-Soz.; Lohmann, Henning, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Andreß,
Hans-Jürgen, Prof.Dr. (Leitung):
Working poor in Western Europe
INHALT: Dieses Projekt hat zum Ziel, europäisch vergleichend das Ausmaß und die Struktur von
Armut von Erwerbstätigen zu analysieren. Armut von Erwerbstätigen wird dabei als eine
mögliche Konsequenz der Umgestaltung sozialer Sicherungssysteme und der Flexibilisierung
und Deregulierung von Arbeitsmärkten betrachtet. Die bisherige Forschung bearbeitet das
Thema rein deskriptiv oder konzentriert sich auf einzelne Ursachen wie z.B. das Ausmaß von
Niedriglohnbeschäftigung. Das geplante Projekt liefert daher zunächst eine umfassende Darstellung der Unterschiede in den länderspezifischen Rahmenbedingungen, um diese als Erklärung für das Ausmaß und die Struktur von Armut von Erwerbstätigen zu verwenden. Zentrale
Fragen lauten: 1. Wie unterscheidet sich jeweils die nationale Ausgestaltung von institutionellen Rahmenbedingungen, die für Armut von Erwerbstätigen relevant sind (z.B. Ausgestaltung
sozialer Sicherungssysteme, Ausgestaltung des Lohnverhandlungssystems, Arbeitsmarktregu-
110
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
lierung und -flexibilisierung)? 2. Wie wirken diese Rahmenbedingungen auf das Risiko erwerbstätig und arm zu sein? 3. Lässt sich im Verlauf seit den 1990er Jahren eine Veränderung
im Ausmaß und in der Struktur von Armut von Erwerbstätigen beobachten? Falls ja, ist dies
bereits als Auswirkung der Veränderungen innerhalb der genannten institutionellen Rahmenbedingungen zu interpretieren? ZEITRAUM: 1991-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Für Deutschland werden Analysen auf Basis repräsentativer Längsschnittdaten, dem
sozioökonomischen Panel (SOEP), bearbeitet. Für allgemeine internationale Vergleiche werden Analysen auf Basis des europäischen Haushaltspanels (ECHP) durchgeführt. Zusätzlich
werden in dem geplanten Projekt Kooperationen mit Forschern aus einer Reihe von europäischen Ländern angestrebt. Diese Experten dienen einerseits als Ansprechpartner für ihr jeweiliges Land, steuern aber andererseits selbst länderspezifische Analysen zum Thema bei. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten
(Stichprobe: 9.000 -2004-; Erwerbstätige nach ILO in Deutschland/ SOEP; Auswahlverfahren: mehrstufig).
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Gießelmann, Marco; Lohmann, Henning: The different roles of low wage work in German households and their relation to in-work poverty. Regional differences and developments between 1991 and 2004. Prepared for Presentation at the 2nd Workshop on Working Poor in Western Europe in Cologne,
13.10.2006.
ART: gefördert BEGINN: 2006-05 ENDE: 2008-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl
für Empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (Herbert-Lewin-Str. 2, 50931 Köln)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-3079, e-mail: giesselmann@wiso.uni-koeln.de)
[164-L] Glawe, Heiko; Martens, Helmut; Paust-Lassen, Pia; Peter, Gerd; Reitzig, Jörg; Scholz,
Dieter; Wolf, Frieder Otto:
Spandauer Thesen: für eine neue Politik der Arbeit in einer neuen Zeit, in: Dieter Scholz,
Heiko Glawe, Helmut Martens, Pia Paust-Lassen, Gerd Peter, Jörg Reitzig, Frieder Otto Wolf
(Hrsg.): Turnaround? : Strategien für eine neue Politik der Arbeit - Herausforderungen an Gewerkschaften und Wissenschaft, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 272-299, ISBN: 389691-638-6 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)01PXB41325)
INHALT: Im Mittelpunkt des Beitrages stehen zwölf Thesen zu einer neuen Arbeitspolitik, die
einen Zwischenstand der Debatte zu den so genannten "Spandauer Fragen" markieren und
von den Autoren im einzelnen erläutert werden. Sie thematisieren folgende Themenkreise:
eine neue Konstellation der kapitalistischen Produktionsweise (These 1), Sozialabbau als
Konsequenz der "neoliberalen Revolution" (These 2), die "neoliberale Revolution" als Epochenbruch (These 3), eine emanzipatorische Alternative (These 4), strategische Wissensallianzen und Netzwerkpolitik (These 5), Organisierung gewerkschaftlicher Interessenvertretung
(These 6), Re-Regulierung im europäischen Rahmen (These 7), das falsche Freiheitsversprechen des Neoliberalismus (These 8), das neue Bündnis im Kampf für gute Arbeit (These 9),
den Kampf um das "Ganze der Arbeit" (These 10), die Vision einer neuen Gesellschaftsverfassung der sozialen Fairness und der Nachhaltigkeit (These 11), Gleiche Freiheit als die
Freiheit des "Anders denken"-Könnens (These 12). (ICI2)
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[165-L] Granero, Luis M.:
Codetermination, R&D, and employment, in: Journal of institutional and theoretical economics
: JITE, Vol. 162/2006, No. 2, S. 309-328 (Standort: USB Köln(38)-Haa340; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "We examine whether the German system of codetermination affects output, industrial
employment, and R&D when firm asymmetry relies on different governance structures due to
codetermination. Under a decision-making process shaped by utilitarian management, an intermediate degree of codetermination enables the codetermined firm to produce more output,
hire more labor, and undertake more R&D activities, but this is not ensured for any degree of
codetermination. This contrasts with situations where codetermination goes forward through
bargaining between shareholders and workers, where the codetermined firm is able to produce more output, hiring more labor, and undertaking more R&D investments." (author's abstract)
[166-L] Hans-Böckler-Stiftung (Hrsg.):
In Balance arbeiten und leben: Forschungsimpulse für eine innovative Arbeits(zeit)gestaltung, Düsseldorf 2006, 76 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.boeckler.de/pdf/p_work_life_balance.pdf)
INHALT: "Die Broschüre präsentiert in konzentrierter Form Ergebnisse verschiedener Forschungsförderungsprojekte und Studien der Hans-Böckler-Stiftung und des WSI mit dem
Ziel, unterschiedliche Aspekte zum Thema Work-Life-Balance zusammenzufügen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Themenbereich I Work-Life-Balance - ein gewerkschaftliches
Handlungsfeld: I.1 Neue Qualitätsdimensionen von Arbeit und Leben entwickeln (7-10); Interview mit Margret Mönig-Raane: Interessen der Belegschaft umfassender und differenzierter berücksichtigen (11-13); I.2 Normalarbeit: Den Wandel gestalten (14-17); I.3 Die sozialen
Folgen entgrenzter Arbeit bewältigen (18-22); Interview mit Professor Karlheinz Geißler: Die
Gewerkschaften müssen sich ihrem Auftrag neu stellen (23-25); Themenbereich II Entgrenzte
Arbeit regulieren: II.1 Zeit für neue Arbeitszeiten (27-29); II.2 Neue Arbeitszeitregulierungen
ausschöpfen (30-36); II.3 Vertrauensarbeitszeit für mehr Zeitsouveränität nutzen (37-40); II.4
Lernzeiten neu organisieren (41-45); Themenbereich III Gute Arbeit für ein gutes Leben: III.1
Gesundheitsbelastungen verringern (47-53); III.2 Arbeitsbedingungen alter(n)sgerecht gestalten (54-58); III.3 Beruf und Familie miteinander vereinbaren (59-71).
[167-L] Hassel, Anke:
Die Erosion der gewerkschaftlichen Lobbymacht, in: Thomas Leif, Rudolf Speth (Hrsg.): Die
fünfte Gewalt : Lobbyismus in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 188198, ISBN: 3-531-15033-2
INHALT: Im Unterschied zu anderen Verbänden sind Gewerkschaften in vielfacher Weise mit
den politischen Institutionen verflochten, die über normale Lobbyarbeit weit hinausgehen.
Die Grundlage dieser Verflechtung liegt in der politischen Verankerung der Gewerkschaften
in den beiden großen Volksparteien, die zudem in der Rechtsordnung und den politischen Institutionen der Bundesrepublik nach dem Krieg kodifiziert wurde. Die Gewerkschaften sind
somit ein integraler Bestandteil des deutschen Regierungssystems. Das bedeutet allerdings
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nicht, dass die Gewerkschaften sich in ihren Anliegen immer politisch durchsetzen können.
Insbesondere seit Anfang der 1980er-Jahre ist die politische Einbindung der Gewerkschaften
und ihr politischer Einfluss beständig zurückgegangen. Aber im Vergleich zu anderen Lobbyorganisationen steht Gewerkschaften eine ungleich größere Zahl von Einflussmöglichkeiten auf politische Entscheidungen zur Verfügung. (GB)
[168-L] Hauser-Ditz, Axel; Hertwig, Markus; Pries, Ludger:
Betriebsräte und 'Andere Vertretungsorgane': Verbreitung und Kontext betrieblicher Beschäftigtenvertretungen in der deutschen Privatwirtschaft, in: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 13/2006, H. 4, S. 340-369
INHALT: "Über die Verbreitung und Kontextbedingungen von Betriebsräten und betriebsverfassungsrechtlich nicht abgesicherten 'Anderen Vertretungsorganen' (AVOs) liegen nur wenige
durch empirische Breitenerhebungen gesicherte Informationen vor. Der Beitrag untersucht
diese Aspekte auf Basis einer für Deutschland repräsentativen Erhebung von rund 3.200 Betrieben der Privatwirtschaft. Mit Hilfe theoretischer Vorüberlegungen werden mögliche Einflussfaktoren in verschiedenen Konzepten der Industrial Relations- und Organisationsforschung verortet und systematisiert. Die Untersuchung zeigt, dass jeweils unterschiedliche
Kontextfaktoren die Betriebrats- und AVO-Existenz erklären: Während Betriebsräte vor allem Ausdruck von Betriebsgrößen- und Branchendifferenzen, betrieblichen Entwicklungspfaden und berufskulturellen Orientierungen der Beschäftigten sind, stehen AVOs in engem
Zusammenhang mit der Beteiligungsstrategie des Managements und betriebskulturellen Faktoren." (Autorenreferat)
[169-L] Hauser-Ditz, Axel; Hertwig, Markus; Pries, Ludger:
Betriebsräte und andere Vertretungsorgane im Vergleich: Strukturen, Arbeitsweisen und
Beteiligungsmöglichkeiten, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 9, S. 500-506 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Wie neuere Untersuchungen zur Reichweite der betrieblichen Mitbestimmung zeigen,
verfügt nur etwa jeder zehnte betriebsratsfähige Betrieb tatsächlich über einen Betriebsrat. In
der betrieblichen Praxis existieren jedoch auch andere Formen kollektiver Interessenvertretung. Der folgende Beitrag analysiert die Strukturen, Arbeitsweisen und Beteiligungsmöglichkeiten dieser 'Anderen Vertretungsorgane' (AVOs) im Vergleich zu Betriebsräten auf Basis eines für die deutsche Privatwirtschaft repräsentativen Datensatzes. Dabei zeigt sich, dass
eine Vielzahl verschiedener AVO-Formen existiert, die sich teilweise erheblich vom Betriebsratsmodell unterscheiden. So ist die Mehrheit der AVOs aus VertreterInnen der Arbeitnehmerseite und der Geschäftsleitung zusammengesetzt. Obwohl die Beteiligungsstärke der
AVOs im Vergleich zum Betriebsrat in der Regel geringer ausfällt, verfügen sie in einigen
Regulierungsbereichen jedoch über ähnlich starke oder sogar höhere Beteiligungsmöglichkeiten." (Autorenreferat)
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[170-F] Heinbach, Wolf Dieter, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Ronning, Gerd, Prof.Dr.; Strotmann,
Harald, Dr. (Leitung):
Auswirkungen von Tarifverträgen und Entgeltöffnungsklauseln auf die Lohnflexibilität und
die betriebliche Entwicklung (Teilprojekt P14 im Rahmen des Gesamtprojekts "Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten")
INHALT: Wirkungsanalyse von tariflichen Öffnungs- und Härteklauseln auf: 1. Lohnstruktur, 2.
betriebliche Entwicklung; Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Lohnrigidität bzw. flexibilität und Tarifbindung von Betrieben mit/ ohne Öffnungs- und Härteklauseln. ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, BadenWürttemberg
METHODE: ökonometrische Untersuchungsmethoden unter Verwendung von Querschnitts- und
Paneldatensätzen DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 60; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Individualdaten (Verdienststrukturerhebung, Welle 1995, 2001, Herkunft der Daten: Linked-EmployeeDatensatz -LIAB- des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung -IAB-). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bechtel, S.; Heinbach, W.D.; Strotmann, H.: Tarifbindung, betriebliche Lohnhöhe und Lohnstreuung im Produzierenden Gewerbe Baden-Württembergs.
in: Forschungsdatenzentrum der Statistischen Landesämter (Hrsg.): Amtliche Mikrodaten für
die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: Beiträge zu den Nutzerkonferenzen des FDZ der
Statistischen Landesämter 2005.+++Heinbach, W.D.: Immer mehr Tarifverträge sehen Öffnungsklauseln vor. in: Statistische Monatsheft Baden-Württemberg, H. 11, 2006.+++ Heinbach, W.D.: Bargained wages in decentralized wage-setting regimes (in Vorbereitung).+++
Heinbach, W.D.; Schröpfer, S.: Typisierung der Tarifvertragslandschaft: eine Clusteranalyse
der tarifvertraglichen Öffnungsklauseln (in Vorbereitung).
ART: gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- (Ob dem Himmelreich 1, 72074 Tübingen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07071-9896-27, e-mail: wolf.heinbach@iaw.edu)
[171-L] Heinze, Anja; Wolf, Elke:
Gender earnings gap in German firms: the impact of firm characteristics and institutions,
(Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 06-020), Mannheim 2006, 42 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060420f07.pdf;
ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp06020.pdf)
INHALT: Der Beitrag widmet sich dem Betrieb als Ort, an dem die Lohnungleichheit zwischen
Männern und Frauen entsteht und aufrechterhalten wird. Linked-Employer-Employee-Daten
erlauben es, über individuelle Faktoren hinaus die Bedeutung des Arbeitsplatzes für geschlechtsspezifische Lohnunterschiede zu untersuchen. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer umfassenden Studie zu den Auswirkungen betrieblicher und institutioneller Faktoren auf
die geschlechtsspezifische Lohnkluft. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf einem Vergleich
der durchschnittlichen Löhne von Männern und Frauen, sondern auf einem innerbetrieblichen
Vergleich der Löhne von Männern und Frauen. Dabei zeigt sich, dass die durchschnittlichen
geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede innerhalb der Betriebe geringer ausfallen als die
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
grundsätzliche Lohnkluft zwischen Männern und Frauen. Weiterhin wird gezeigt, dass Mitbestimmung durch Betriebsräte und Tarifverträge mit einer kleineren Lohnkluft in den Betrieben einhergehen. Dies gilt auch für einen hohen Anteil an qualifizierten Frauen, vor allem in
Kleinbetrieben. Die geschlechtsspezifische Lohnkluft nimmt mit der Betriebsgröße ab und
steigt mit dem Lohnniveau. (IAB)
[172-F] Hildebrandt, Eckart, Prof.Dr.; Thurau, Kristina (Bearbeitung):
Regulierung flexibler Arbeitszeiten
INHALT: Die Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist mit einer abnehmenden Bindekraft kollektivvertraglicher Regulierungen verbunden. Für die Betriebe und Beschäftigten erwachsen daraus
neue Möglichkeiten und Anforderungen hinsichtlich der Aushandlung und Durchsetzung ihrer Interessen. Es entstehen neue Regulierungsformen flexibler Arbeitszeiten auf betrieblicher, tariflicher und staatlicher Ebene. Das spezifische Forschungsinteresse richtet sich auf
die neuen kurzfristigen Koordinierungs- und langfristigen Planungsanforderungen und die
damit verbundenen Probleme für die soziale Sicherung der Beschäftigten.
METHODE: Methodisch sind Fallstudien zu praktizierten Langzeitkonten und Lebensarbeitszeitmodellen im Organisationsbereich der IGM und/ oder Ver.di vorgesehen. Dabei werden
die Zeitverwendungen und -verfügungsmöglichkeiten der Beschäftigten (z.B. für Qualifizierungs- oder Auszeiten) sowie die Interessen der Unternehmen an der flexiblen Verteilung der
Arbeitszeit über die Zeit analysiert.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: N.N.
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat Abt. Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung (Reichpietschufer 50,
10785 Berlin)
KONTAKT: Hildebrandt, Eckart (Prof.Dr. Tel. 030-25491-279 od. -270, Fax: 030-25491-299,
e-mail: seeloewe@wz-berlin.de)
[173-L] Hildebrandt, Eckart; Wotschak, Philip:
Langzeitkonten und Lebenslaufpolitik, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 11,
S. 592-600 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Das relativ neue Instrument der Zeitkonten ist im Zusammenhang mit den Tendenzen
zur Flexibilisierung und Regulierung von Arbeitszeiten entstanden. Vor dem Hintergrund der
gesellschaftlichen Destandardisierung von Lebensläufen und einer Umverteilung der Verantwortung für ihr Gelingen werden betriebliche Personalpolitik sowie die alltägliche und biografische Lebensführung der Beschäftigten zu entscheidenden Gestaltungsbereichen. Deswegen ist zu überprüfen, ob und wie Langzeitkonten von den betrieblichen Akteuren gesehen
und strategisch eingesetzt werden. Die in Deutschland vorhandenen Tendenzen der Kombination von Zeit- und Geldwerten, der Ausweitung des Kontenvolumens, der Arbeitszeitverlängerung sowie die Einsparprogramme bei den Sozialversicherungen (insbesondere Renten) geben wichtige Rahmenbedingungen für die Nutzung von Langzeitkonten vor. Internationale
Beispiele zeigen alternative Möglichkeiten, wie eine Konzertierung der Lebenslaufpolitik
zwischen Staat, Betrieben, Familien und Individuen abgestimmt werden kann." (Autorenreferat)
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[174-L] Hübler, Dominik; Hübler, Olaf:
Is there a trade-off between job security and wages in Germany and the UK?, (Discussion
Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2241), Bonn 2006, 34 S. (Graue
Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2241.pdf)
INHALT: "This paper looks at the wage effects of perceived and objective insecurity in Germany
and the UK using the GSOEP and BHPS panels. The distinction between perceived worry
about job loss and economic indicators such as regional unemployment rates and the share of
temporary contracts is established. The bargaining hypothesis that job security and wages are
complements because of union bargaining power and preference is derived from a variant of
the right to manage model. This hypothesis is contrasted with Rosen's theory of equalising
differences where security and wages are substitutes. The empirical literature surveyed finds
evidence for both sides. When addressing a number of econometric issues in earlier studies of
the bargaining hypothesis this paper finds strong evidence in favour of the former. Accounting for simultaneous determination of job insecurity and wages significantly negative level
effects are found for Germany with some evidence for those in the UK. There is also some
evidence for growth rate effects (especially for perceived insecurity), but it does not appear
robust. Job insecurity, both perceived and objective is found to have influenced wage development in both countries." (author's abstract)
[175-L] Hübler, Olaf:
Quo vadis, betriebliches Bündnis?, in: Wirtschaftsdienst : Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg.
86/2006, H. 2, S. 96-101 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa288; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Betriebliche Bündnisse gelten in der politischen Diskussion als das geeignete Mittel,
die starren verbindlichen Regelungen auf dem Arbeitsmarkt zu überwinden. Arbeitnehmerund Arbeitgebervertreter sind durch solche Bündnissen in der Lage, den speziellen Gegebenheiten der Unternehmen Rechnung zu tragen. Das Scheitern betrieblicher Vereinbarungen in
Einzelfällen hat jedoch Zweifel an der Wirksamkeit und der Dauerhaftigkeit betrieblicher
Bündnisse aufkommen lassen. Der Beitrag untersucht, welche Ergebnisse betriebliche Vereinbarungen bisher erbracht haben, ob Betriebe ohne Tariflohnbildung einen größeren wirtschaftlichen Erfolg haben als andere Unternehmen, und wie betriebliche Bündnisse ausgestaltet werden sollten. Die Datenbasis für die empirische ökonometrische Analyse bilden die Daten der Betriebsräte- und Personalrätebefragungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Die Ergebnisse zeigen, dass mit betrieblichen Bündnissen in der Vergangenheit keineswegs alle Probleme zu lösen waren. Kurzfristige Erfolge stehen wachsende
Schwierigkeiten auf mittlerer Sicht gegenüber. Zentral für die Wirksamkeit betrieblicher
Bündnisse ist das gegenseitige Vertrauen der Verhandlungspartner. Betriebe müssen in der
Lage sein, bei ihren Bündnissen in Zukunft mehr als bisher 'passgenau' und flexibel die verschiedenen Maßnahmen aufeinander abzustimmen. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer Begleitforschung, die den Beteiligten Hinweise dafür liefert, wann welche Vereinbarungen unter welchen betriebsspezifischen Bedingungen zum Erfolg führen können. (IAB)
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[176-L] Hübler, Olaf:
Wirkungsanalyse betrieblicher Bündnisse: Daten, Methoden und Ergebnisse, in: Wirtschaftsdienst : Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 86/2006, H. 6, S. 401-404 (Standort: USB Köln(38)FHM Haa288; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Beitrag ist eine Antwort auf eine kritische Replik von H. Massa-Wirth und H.
Seiffert (Analyse über Bündnisse für Arbeit auf unsicherem Grund, Replik auf Hübler, in:
Wirtschaftsdienst, 86. Jg., 2006, S. 398-4021) auf einen Aufsatz von O. Hübler (Quo vadis,
betriebliches Bündnis?, in: Wirtschaftsdienst, 86. Jg., 2006, H. 2, S. 96-101) zur Analyse des
Zusammenhangs von betrieblichen Bündnissen und deren Wirkung auf Beschäftigung und
wirtschaftliche Lage der Betriebe. Sie setzt sich insbesondere mit den Vorwürfen auseinander, der den empirischen Untersuchungen zugrunde gelegte Datensatz sei für die Analyse
nicht geeignet und die behaupteten Kausalitäten seien genau umgekehrt zu interpretieren. Der
Autor räumt zwar ein, dass der benutzte Datensatz 'nicht als ideal angesehen' werden kann,
verweist aber andererseits auf dessen Vorteile gegenüber anderen vorliegenden Datensätzen
über betriebliche Bündnisse und die Aufgabe der empirischen Wirtschaftsforschung, 'aus den
vorhandenen, unzureichenden Daten das Maximale herauszuholen'. Aufgrund dieser Argumentation wird auch die in vier Einzelpunkten (Vergleich von Bündnisbetrieben und bündnisfreien Betrieben, unterschiedliche Wirkungen während der Laufzeit, der Vorwurf, nicht empirisch gesicherte Erkenntnisse würden als solche ausgegeben und schließlich die vergleichende
Analyse der Beschäftigungswirkungen) konkretisierte Kritik zurückgewiesen. 'Insgesamt besteht beim gegenwärtigen Stand der Informationen kein Anlass, von den vorgelegten Resultaten abzurücken.' (IAB2)
[177-F] Jakobi, Tobias, M.A. (Bearbeitung); Hengsbach, Friedhelm, Prof.Dr. (Leitung):
Kirchliche Krankenhäuser im Umbruch. Ein empirisches Forschungsprojekt zu den Auswirkungen der Ökonomisierung des Krankenhauswesens auf die Arbeitsgestaltung und die
Mitbestimmungsmöglichkeiten in kirchlichen Krankenhäusern
INHALT: Den Kirchen in Deutschland ist durch das Grundgesetz ein Selbstbestimmungsrecht
garantiert, das es ihnen erlaubt, einen arbeitsrechtlichen Sonderweg zu gehen. Sowie auf alle
Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitssystems ist der politisch-ökonomische Veränderungsdruck auf die kirchlichen Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege seit Anfang der
1990er Jahre massiv gewachsen. Mit dem Forschungsprojekt soll untersucht werden, wie
kirchliche soziale Einrichtungen auf die politisch-ökonomischen Herausforderungen reagieren und welche Auswirkungen dies im Besonderen auf die Arbeitsbeziehungen gemäß dem
Sonderarbeitsrecht der Kirchen einschließlich der Interessenvertretungen hat. ZEITRAUM:
2003-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Untersuchungsdesign: explorativ DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse,
offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 15-20; Auswahlverfahren: theoriegeleitet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hengsbach, F.: Die Ökonomisierung des kirchlichen Dienstes. in:
Krämer, Werner; Gabriel, Karl; Zöller, Norbert (Hrsg.): Neoliberalismus als Leitbild für
kirchliche Innovationsprozesse? Arbeitgeberin Kirche unter Marktdruck. Münster: Lit 2000,
S. 33-65.+++Hengsbach, F.; Jakobi, T.: Die christliche Identität eines Krankenhauses. in:
Geisen, Richard; Mühlbauer, Bernd H. (Hrsg.): Patient katholisches Krankenhaus? Münster:
Lit 2003, S. 19-35.+++Jakobi, Tobias: Vom eingetragenen Verein zur Aktiengesellschaft:
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Chancen und Risiken der Rechtsformen. in: Ulshöfer, Gotlind; Bartmann, Peter; Schmidt,
Kurt; Segbers, Franz (Hrsg.): Ökonomisierung der Diakonie: Kulturwende im Krankenhaus
und bei sozialen Einrichtungen. Arnoldshainer Texte, Bd. 123. Frankfurt am Main: Haag +
Herchen 2004, S. 78-88.+++Ders.: Rechtsformen: Werte und Unternehmensverfassung. in:
SOZIALwirtschaft. Zeitschrift für Sozialmanagement, Jg. 14, 2004, H. 1, S. 11-13.+++Ders.:
Konfessionelle Unterschiede in der Mitbestimmungspolitik. in: Crüwell, Henriette; Jakobi,
Tobias; Möhring-Hesse, Matthias (Hrsg.): Arbeit, Arbeit der Kirche und Kirche der Arbeit.
Beiträge zur christlichen Sozialethik der Erwerbsarbeit. Studien zur christlichen Gesellschaftsethik, Bd. 9. Münster: Lit Verl. 2005, S. 172-184. ISBN 3-8258-8589-5.+++Ders.: Sozialer Wandel und die Ökonomisierung des Krankenhaussektors. in: impu!se: Newsletter zur
Gesundheitsförderung, hrsg. von der Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen, Nr.
49 (4. Quartal), 2005, S. 4-5. ARBEITSPAPIERE: Jakobi, Tobias: Kirchliche Krankenhäuser
im Umbruch: ein Forschungsbericht. Frankfurter Arbeitspapiere zur gesellschaftsethischen
und sozialwissenschaftlichen Forschung, Bd. 42 Frankfurt/ Main 2005.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2003-11 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Philosophisch-Theologische Hochschule St. Georgen Frankfurt, Oswald von
Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik (Offenbacher Landstr. 224,
60599 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 069-6061-369, e-mail: jakobi@st-georgen.uni-frankfurt.de)
[178-L] Jirjahn, Uwe:
Ökonomische Wirkungen der Mitbestimmung in Deutschland: Überblick über den Stand
der Forschung und Perspektiven für zukünftige Studien, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige
Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 55/2006, H. 9, S. 215-226 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über aktuelle empirische
Studien zu den ökonomischen Wirkungen der betrieblichen Mitbestimmung und der Unternehmensmitbestimmung zu geben. Insbesondere Studien zu Betriebsräten zeigen, dass Mitbestimmung durchaus ein erhebliches Potenzial zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit hat. Inwiefern betriebliche Mitbestimmung ihr Potenzial ausschöpft, hängt entscheidend von den Rahmenbedingungen und hier insbesondere von der Tarifbindung der Betriebe
ab. Während zur betrieblichen Mitbestimmung eine relativ umfangreiche Literatur vorliegt,
sind Untersuchungen zur Unternehmensmitbestimmung rar. Insgesamt fällt die Einschätzung
der Unternehmensmitbestimmung vor dem Hintergrund der eher spärlichen Untersuchungen
schwerer, sodass sich insbesondere bei der Mitbestimmung im Aufsichtsrat weiterer Forschungsbedarf zeigt. Sowohl für Studien zu Betriebsräten als auch für Untersuchungen zur
Unternehmensmitbestimmung gilt, dass in Zukunft stärker auf die Vergleichbarkeit geachtet
werden sollte." (Autorenreferat)
[179-L] Keller, Berndt; Seifert, Hartmut:
Flexicurity: wie lassen sich Flexibilität und soziale Sicherheit vereinbaren?, in: Karl-Siegbert
Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main:
Campus Verl., 2006, S. 2686-2697, ISBN: 3-593-37887-6
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INHALT: "Die weitere Flexibilisierung der Beschäftigungsverhältnisse wird als notwendige Voraussetzung angesehen, die persistenten Arbeitsmarktprobleme zu lösen. Diese zunächst auf
dem neoklassischen Paradigma basierenden Vorstellungen (Unabhängige Expertenkommission 1991) finden in modifizierter Form verbreitet Zustimmung (für andere: Eichhorst u.a.
2001). Wenn die Politik im Unterschied zu einigen anderen Ländern wie Großbritannien nur
zögerlich die vorgeschlagenen Rezepturen weiterer Deregulierungsmaßnahmen aufgegriffen
hat, dann hat dies sicherlich mitden befürchteten, schwer kalkulierbaren sozialen Risiken zu
tun, die bei einer Lockerung oder gar Beseitigung etablierter sozialer Standards zu erwarten
sind. Die Vorschläge der Hartz-Kommission (Bericht 2002) sowie die anschließende Gesetzgebung werden das Regulierungsgefüge stärker verändern als alle anderen Versuche der letzten Jahrzehnte. Die scheinbare Unvereinbarkeit von Flexibilität und sozialer Sicherheit versucht das Konzept der Flexicurity aufzulösen. Es hat seine Wurzeln in den Niederlanden, wo
es seit Mitte der neunziger Jahre entwickelt und in Ansätzen implementiert ist. Inzwischen
haben OECD sowie EU dieses Konzept offiziell übernommen. Dessen Grundprinzipien werden wir im Folgenden für die Diskussion in der Bundesrepublik fruchtbar machen, wobei der
Ausgangspunkt die Denkfigur des Normalarbeitsverhältnisses ist. Anschließend unterscheiden die Verfasser verschiedene Formen von Flexibilisierung und beschreiben deren Folgen
für die soziale Sicherung. Im Mittelpunkt steht das auf die institutionellen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik bezogene Konzept der Flexicurity als Alternative zur reinen Flexibilisierung. Zentrale Elemente bilden die vier miteinander zu verbindenden Teilkonzepte der
Übergangsarbeitsmärkte, der beschäftigungssichernden Tarif- und Betriebspolitik, des lebenslangen Lernens und der Reform der Alterssicherung. Diese lassen sich in analytischer Perspektive sowohl auf die Erwerbs- als auch die in diesen Diskussionskontexten weitgehend
ausgeblendete Nacherwerbsphase diskutieren." (Textauszug)
[180-F] Klinkhammer, Maria (Bearbeitung); Beutler, Kai (Leitung):
Gesundheitsförderung als integrative Führungsaufgabe zur Gestaltung der Arbeit in Betrieben in NRW (GeFüGe.NRW)
INHALT: GeFüGe.NRW ist ein innovatives Modellprojekt. Die Beschäftigungsfähigkeit in nordrhein-westfälischen Betrieben - schwerpunktmäßig KMU - soll nachhaltig durch eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung verbessert werden. Ausgehend von den Aufgaben betrieblicher Führungskräfte wird Gesundheitsförderung als deren Auftrag und Ziel integriert.
Instrumente dafür werden in 5-8 Betrieben entwickelt und erprobt. Um die Transferrate zu
erhöhen, wird als Fokus der Konzepte in erster Linie der Kreis der Multiplikatoren bzw. Coaches - sprich Beratungs- und Bildungsorganisationen inkl. geeigneter Verbände gesehen, in
zweiter Linie die betrieblichen Akteure selbst: Führungskräfte, Betriebsräte und Prozessbegleiter. Die Multiplikatoren sollen den Führungskräften die Schwelle zur integrierten Verfolgung des Zieles 'Gesundheitsförderung' senken. Projektpartner: Staatliche Ämter für Arbeitsschutz Aachen und Köln; bsb GmbH Köln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face
(Stichprobe: 50; Führungskräfte, Betriebsräte, Berater/innen).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Gesundes Führen lohnt sich! Arbeitshilfen aus der Praxis für die
Praxis. Leitfaden für Führungskräfte. CD und Ordner. GeFüGe NRW. ARBEITSPAPIERE:
Projektflyer unter: http://www.gefuege-nrw.de/system/myfiles//Projekt/gefuege_flyer.pdf .
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ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: Land
Nordrhein-Westfalen Landesregierung; Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit,
Gesundheit und Soziales FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und
Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land Nordrhein-Westfalen
INSTITUTION: Prospektiv - Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen mbH (Friedensplatz 6, 44135 Dortmund); Mensch, Arbeit & Technik MA&T, Sell & Partner GmbH (KarlCarstens-Str. 1, 52146 Würselen); Technologieberatungsstelle beim DGB NRW e.V. -TBSRegionalstelle Düsseldorf (Kurfürstenstr. 10, 40211 Düsseldorf)
KONTAKT: MA&T Sell & Partner GmbH Würselen (Tel. 02405-4552-0, Fax: 02405-4552-200,
e-mail: info@gefuege-nrw.de)
[181-L] Kock, Klaus; Pröll, Ulrich; Stackelbeck, Martina:
fair statt prekär - Überlegungen zur Analyse und Gestaltung von Beschäftigungsverhältnissen in der Region, (Beiträge aus der Forschung / Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut
-sfs-, Nr. 151), Dortmund 2006, 33 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.sfs-dortmund.de/docs/aktuelles/band_151.pdf)
INHALT: "Anknüpfend an die aktuelle soziologische Armutsforschung beschreibt Klaus Kock im
ersten Beitrag 'Prekäre Arbeit zwischen Integration und Ausgrenzung' eine mögliche Vorgehensweise, Prozesse von Integration und Ausgrenzung im regionalen Beschäftigungssystem
konkreter zu untersuchen. Prekäre Beschäftigung wird begriffen als unsichere Zone zwischen
Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, in der ausgrenzende und integrierende Momente zugleich
wirksam sind. Es käme darauf an, diese Momente für die verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung herauszuarbeiten, um Ansatzpunkte zur Stärkung der integrierenden Wirkungen
zu finden und entsprechende Handlungsstrategien zu entwickeln. Im zweiten Beitrag 'Prekäre
Beschäftigung im östlichen Ruhrgebiet' verdeutlicht Martina Stackelbeck auf Grundlage von
Interviews mit Gewerkschaftssekretärinnen und Gewerkschaftssekretären die Brisanz des
Themas für das regionale Beschäftigungssystem. Schlaglichtartig wird gezeigt, wie die Verunsicherung um sich greift, sowohl bei den prekär beschäftigten ArbeitnehmerInnen wie auch
bei denen, die sich in relativ gut abgesicherten Beschäftigungsverhältnissen befinden. Eine
wirksame gewerkschaftliche Interessenvertretung scheint von der Prekarisierung ernsthaft gefährdet. Im dritten Beitrag 'Was heißt hier: fair?' trägt Klaus Kock einige Kriterien und Bewertungsmaßstäbe für eine faire Beschäftigung zusammen. Der Begriff der Fairness wird als
Gegenbegriff zur Prekarität eingeführt. Anders als etwa der am Arbeits- und Sozialrecht orientierte Begriff 'Normalarbeitsverhältnis' zielt der Fairnessbegriff auf ethische Normen in den
Interaktionen beschäftigungspolitischer Akteure ab. Schließlich lotet Ulrich Pröll in seinem
Beitrag über 'Regionale Allianzen für faire Beschäftigung' aus, inwieweit Erfahrungen aus
den USA und Kanada nutzbar gemacht werden können zum Aufbau regionaler Netzwerke für
eine integrierende Beschäftigungspolitik. Lokale Bündnisse scheinen in besonderer Weise
geeignet, auch die Auswirkungen prekärer Beschäftigung auf Familie, Sozialisation, Bildung
und Gesundheit aufzugreifen und räumlichen Segregationsprozessen entgegen zu wirken."
(Textauszug)
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[182-L] Kohaut, Susanne; Schnabel, Claus:
Tarifliche Öffnungsklauseln: Verbreitung, Inanspruchnahme und Bedeutung, (Diskussionspapiere / Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für VWL, insb. Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik, No. 41), Erlangen 2006, 21 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.arbeitsmarkt.wiso.uni-erlangen.de/pdf/Diskussionspapiere/dp41.pdf)
INHALT: "Bei einer repräsentativen Befragung im Rahmen des IAB-Betriebspanels 2005 gaben
13 Prozent der Betriebe mit Tarifbindung an, dass für sie Öffnungsklauseln im Tarifvertrag
bestehen (viele weitere wussten darüber nicht Bescheid). Rund die Hälfte dieser Betriebe hatte davon Gebrauch gemacht. Unter den genutzten Öffnungsklauseln dominierten solche zur
Arbeitszeitanpassung, während Öffnungsklauseln zur Absenkung der (nominalen oder realen)
Entlohnung deutlich seltener in Anspruch genommen wurden. Betriebe mit einer guten oder
sehr guten Ertragslage machten seltener Gebrauch von Öffnungsklauseln beider Art. Durch
eine bessere Aufklärung der Betriebe über bestehende Öffnungsklauseln sowie durch deren
verstärkte Einführung könnten die Tarifparteien die Akzeptanz des deutschen Lohnfindungssystems verbessern und die Tarifflucht bremsen." (Autorenreferat)
[183-L] Köllner, Angela:
EU-Review: Vergütung im öffentlichen Dienst, Gütersloh 2006, 37 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060329f07.pdf)
INHALT: "Die Qualität des öffentlichen Dienstes hängt in großem Maße von der Leistung der
Mitarbeiter1 ab. Anders als in der Privatwirtschaft ist aber die Leistung von Staatsbediensteten weitaus schwieriger zu beurteilen, da Gewinn- und Verlustkriterien oder Produktivität nur
unzureichend als Ansätze für eine Personalbeurteilung dienen können. Dennoch haben viele
Länder im Zuge der Reformen im öffentlichen Sektor Instrumente zur Beurteilung ihrer Mitarbeiter eingeführt und versucht, einen Zusammenhang zwischen Leistung und Vergütung zu
schaffen. Auch in Deutschland soll durch das Strukturreformgesetz und den Tarifvertrag für
den öffentlichen Dienst (TVöD) die Vergütung der Beamten, Angestellten und Arbeiter im
öffentlichen Dienst dahin gehend reformiert werden, dass die Bezahlung sich stärker an Leistungskriterien orientiert und personalwirtschaftliche Instrumente eine wichtigere Rolle spielen. Dieser Review betrachtet die Einführung eines neuen Bezahlungssystems in Deutschland
in einem europäischen Kontext. Hierzu werden Erfahrungen aus drei Ländern, in denen bereits eine Reform der Vergütung im öffentlichen Dienst stattgefunden hat, aufgezeigt und bewertet. Ziel der Studie ist es, Handlungsempfehlungen für die Implementierung und Weiterentwicklung des deutschen Systems zu geben. Dazu werden kritische Erfolgsfaktoren sowie
Probleme und Hürden, die es in den ausgesuchten Ländern gibt, im Hinblick auf die deutsche
Reform dargestellt." (Autorenreferat)
[184-F] Kovács, Erika, Dr. (Bearbeitung); Birk, Rolf, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Koalitionsfreiheit und die Tariffähigkeit im deutschen Arbeitsrecht
INHALT: Die Koalitionsfreiheit, geregelt in Art. 9 Abs. 3 GG, ist die verfassungsrechtliche
Grundlage des ganzen Tarifrechts. Dadurch ergibt sich die Legitimität der Gewerkschaften
unmittelbar aus dem Grundgesetz. Die Gewerkschaften haben bestimmte Kriterien, die von
der Rechtsprechung ausgearbeitet worden sind. Sie müssen von einer Koalition erfüllt wer-
soFid Sozialpolitik 2007/1
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den, um als eine Gewerkschaft bezeichnet werden zu können. Diese Anforderungen sind
teilweise so streng formuliert, dass sie die Koalitionsfreiheit verletzen. Das Ziel dieser Arbeit
ist es, die Schnittstellen zu untersuchen, wo die Kriterien der Tariffähigkeit gegen bestimmte
Aspekten der Koalitionsfreiheit verstoßen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
ART: Dissertation BEGINN: 2004-09 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft -IAAEG- an der Universität Trier (54286 Trier)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0651-201-4745, e-mail: kovacs@iaaeg.de)
[185-L] Kraemer, Klaus:
Prekäre Erwerbsarbeit - Ursache gesellschaftlicher Desintegration?, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses
der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 661-676, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "In der Studie 'Les métamorphoses de la question sociale' hat Robert Castel (1995,
deutsch 2000) die These einer doppelten Spaltung der Arbeitsgesellschaft formuliert. Ausgangspunkt dieser Überlegungen ist die Annahme, dass Beschäftigungsverhältnisse an Bedeutung verlieren, die nicht unmittelbar den kurzzyklischen Marktrisiken von Erwerbsunternehmen ausgesetzt sind, sondern dauerhafte soziale Statussicherung ermöglichen. Dieser relativ geschützten, aber schrumpfenden 'Zone der Normalität' steht eine größer werdende 'Zone
der Entkoppelung' gegenüber, in der sich die 'Entbehrlichen' und 'Überflüssigen' der Arbeitsgesellschaft befinden, die nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft von legaler Erwerbsarbeit ausgeschlossen sind (vgl. Kronauer 2002; Franzpötter 2003). Zwischen diesen beiden Polen der Arbeitsgesellschaft hat sich Castel zufolge eine 'Zone der Prekarität' herausgebildet,
die vor allem Zeit- und Leiharbeit, geringfügige Beschäftigung und marginale Selbstständigkeit sowie befristete Projektarbeit und Vollerwerbsarbeit im Niedriglohnsektor umfasst (vgl.
hierzu Letourneux 1998; Pietrzyk 2003; Vogel 2004). Die kontinuierliche Ausbreitung der
'Zone der Prekarität' interpretiert Castel als schleichende Rekommodifizierung der Arbeitskraft, da die für die fordistische Arbeitsgesellschaft noch charakteristische enge Kopplung
von Berufsarbeit und sozialen Sicherheitsgarantieren aufgehoben wird. Für Castel ist Beschäftigung in der 'Zone der Prekarität' in besonderer Weise 'verwundbar' geworden, da kollektive Regelungssysteme geschwächt und soziale Sicherungen abgebaut werden. Diese Überlegungen verdichten sich in der These, dass mit der Ausbreitung ungeschützter Erwerbsarbeitsformen ein zentrales 'Fundament der gesellschaftlichen Integration' (2001: 88) zur Disposition gestellt wird. In Anlehnung an Castels arbeitsgesellschaftliches Zonenmodell soll in
diesem Beitrag die These diskutiert werden, inwieweit mit der Ausbreitung prekärer Beschäftigung das Integrationspotential von Erwerbsarbeit geschwächt wird. In einem ersten Schritt
ist zunächst ein soziologisches Verständnis von prekärer Erwerbsarbeit zu entwickeln (1).
Hierauf aufbauend ist sodann darzulegen, inwiefern diese Form von Beschäftigung arbeitsweltliche Desintegrationserfahrungen schüren kann. In Abgrenzung zu kausal-linearen Desintegrationsannahmen ist zugleich zu verdeutlichen, dass Desintegrationserfahrungen mit vielfältigen Reintegrationsbemühungen von prekär Beschäftigten einhergehen (2). Auf dieser
Grundlage sind die zonenübergreifenden Effekte von Prekarisierung zu erörtern. Im Einzelnen ist zu problematisieren, inwiefern Prozesse sozialer Prekarisierung auf die Zone regulärer
Beschäftigungsverhältnisse ausstrahlen (3). Abschließend wird die These entwickelt, dass mit
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der interzonalen Diffusion von Prekarisierungsängsten ein arbeitsweltlicher Integrationsmodus an Bedeutung gewinnt, der weniger auf sozialer Teilhabe und Partizipation beruht, sondern auf Drohungen und Disziplinierungen einerseits und Hoffnungen andererseits, die Zone
prekärer Beschäftigung in Richtung einer stabilen Erwerbsarbeit verlassen oder den Abstieg
in die Prekarität verhindern zu können (4)." (Textauszug)
[186-L] Kraft, Kornelius:
On estimating the effect of co-determination on personnel turnover, in: Schmollers Jahrbuch :
Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Jg. 126/2006, H. 2, S. 287-305 (Standort:
USB Köln(38)-FHM Haa108; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "This article discusses earlier work by Frick (1996) on the impact of works councils on
turnover in Germany. It turns out that his econometric methodology can be improved in several ways. Additionally the number of dismissals can be extended by including fixed term
contracts that are not prolongated. Recalculating by use of his data shows that his results are
very sensitive to changes in the econometric methodology as well as with respect to the
contruction of variables." (author's abstract)
[187-F] Krause, Alexandra; Sohr, Tatjana; Kreikenbom, Henry, Dr. (Bearbeitung); Köhler, Christoph, Prof.Dr.; Stephan, Gesine, PD Dr.; Struck, Olaf, Dr. (Leitung):
Arbeit und Fairness. Die Akzeptanz von Lohn- und Beschäftigungsanpassungen in Deutschland
INHALT: Ziel des Projektes ist es, Fairnessnormen der deutschen Erwerbsbevölkerung im Kontext betrieblicher Lohn- und Personalanpassungen zu untersuchen, und einen empirischen
Beitrag zum wissenschaftlichen und politischen Diskurs über soziale Gerechtigkeit zu leisten.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der wahrgenommenen Fairness der Prozessgestaltung und
der Ergebnisse betrieblicher Umstrukturierungen. Die maßgebliche Fragestellung lautet: Unter welchen Umständen werden Lohnkürzungen und Entlassungen von einer repräsentativen
Stichprobe von Erwerbstätigen verschiedener ost- und westdeutscher Berufs-, Alters-, Geschlechts- und Statusgruppen als fair empfunden, und unter welchen Bedingungen widersprechen sie dem Gerechtigkeitsempfinden? Den Hintergrund des Projektes bildet die gegenwärtigen Debatte über die Zukunft des Normalarbeitsverhältnisses. Fraglich ist, ob eine Abkehr
vom Ideal der sicheren lebenslangen Beschäftigung und vom "alten" impliziten Beschäftigungsvertrag, der Lohn- und Arbeitsplatzsicherheit garantierte, stattgefunden hat. Gesicherte
betriebliche Beschäftigungsverhältnisse, deren Funktion in der Schaffung von Arbeitsanreizen und einer verbesserten Allokation der Beschäftigten auf Arbeitnehmer liegt, werden aufgrund der mit ihnen verbundenen Inflexibilitäten zunehmend kritisch diskutiert. Bisher liegen
wenig Erkenntnisse darüber vor, ob die geforderte Flexibilität mit den Fairnessnormen der
Erwerbstätigen vereinbar ist. Solche Informationen sind jedoch für die betriebliche und gesellschaftliche Gestaltung zukünftiger Beschäftigungsverhältnisse von hoher Bedeutung.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland
METHODE: Das Projekt ist als Quasi-Experiment angelegt. Im Rahmen einer repräsentativen
telefonischen Arbeitnehmerbefragung (n=3000) soll anhand verschiedener hypothetischer
Szenarien ermittelt werden, ob und unter welchen Umständen betriebliche Lohn- und Beschäftigungskürzungen als fair angesehen werden. Aufgrund differierender Werte und Ein-
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123
stellungen in Ost- und Westdeutschland ist ein systematischer Ost-West-Vergleich durchzuführen. Berücksichtigt werden zudem betriebliche und individuelle Kontextfaktoren, wobei
der Gender-Dimension von Fairnessnormen, berufstrukturellen Veränderungen und der Bedeutung einer betrieblichen Interessenvertretung besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden wird.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Köhler, Chr.; Struck, O.; Krause, A.; Sohr, T.; Pfeifer, Chr.:
Schutzzone Organisation - Risikozone Markt? Entlassungen, Gerechtigkeitsbewertung und
Handlungsfolgen. in: Kronauer, M.; Linne, G. (Hrsg.): Flexicurity: die Suche nach Sicherheit
in der Flexibilität. Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Nr. 65. Berlin: Ed. Sigma 2005,
S. 295-316.+++Krause, A.: Die Einstellung zum Kündigungsschutz - wie wichtig sind Gerechtigkeitsnormen und Entlassungserfahrungen? in: Struck, O.; Stephan, G.; Köhler, Chr.;
Krause, A.; Pfeifer, Chr.; Sohr, T. (Hrsg.): Arbeit und Gerechtigkeit: Entlassungen und Lohnkürzungen im Urteil der Bevölkerung. Reihe Forschung und Gesellschaft. Wiesbaden: VS
Verl. f. Sozialwiss. 2006, S. 105-120.+++Krause, A.; Pfeifer, Chr.; Sohr, T.: Was beeinflusst
die Akzeptanz von Entlassungen und Lohnkürzungen? in: ebd.+++Sohr, T.: Gender und Gerechtigkeit. in: ebd.+++Stephan, G.; Struck, O.: Gerechtigkeitsurteile im internationalen Vergleich. in: ebd., S. 121-138.+++Stephan, G.; Struck, O.; Köhler, Chr.: Warum eine Studie
zum Thema "Arbeit und Gerechtigkeit"? in: ebd., S. 11-16.+++Stephan, G.; Struck, O.; Köhler, Chr.: Theoretischer Bezugsrahmen und methodischer Ansatz. in: ebd., S. 17-32.+++ Stephan, G.; Struck, O.; Köhler, Chr.: Arbeit und Gerechtigkeit: ein Fazit. in: ebd., S. 139-144.
+++Struck, O.: Arbeitsmotivation, Fluktuation, Krankenstand - wie wirken sich Entlassungen
und Lohnsenkungen aus? in: ebd., S. 87-104.+++Pfeifer, Chr.: Die Akzeptanz des Kündigungsschutzes - empirische Evidenz aus einer repräsentativen Telefonumfrage. in: Industrielle Beziehungen - Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 13, 2006, Nr. 2, S.
132-149.+++Struck, O.; Stephan, G.; Köhler, Chr.; Krause, A.; Pfeifer, Chr.; Sohr, T. (Hrsg.):
Arbeit und Gerechtigkeit. Entlassungen und Lohnkürzungen im Urteil der Bevölkerung.
Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss. 2006, 163 S. ARBEITSPAPIERE: Gerlach, Knut u.a.: Arbeit und Gerechtigkeit. Die Akzeptanz von Lohn- und Beschäftigungsanpassungen in
Deutschland. Endbericht. Hannover/ Jena, April 2005, 187 S.
ART: gefördert BEGINN: 2003-03 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Soziologie Professur für Wirtschafts- und Sozialstruktur (07737 Jena); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104,
90478 Nürnberg)
KONTAKT: Köhler, Christoph (Prof.Dr. e-mail: Christoph.Koehler@uni-jena.de)
[188-L] Kühnlein, Gertrud; Wohlfahrt, Norbert:
Soziale Träger auf Niedriglohnkurs?: zur aktuellen Entwicklung der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen im Sozialsektor, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 7, S. 389-395
(Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Mit der Einführung von organisiertem Wettbewerb im Sozialsektor ändern sich die
traditionellen Beziehungen zwischen Staat und den Leistungserbringern, insbesondere den
Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege, grundlegend. Dies hat Auswirkungen auf die personal- und beschäftigungspolitischen Strategien der Verbände und ihrer Träger und Einrichtun-
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
gen. Durch Ausgründung, Schaffung neuer Rechtsformen für die Unternehmen und abgesenkte Tarife wird versucht, den öffentlich erzeugten Druck zum Sparen aufzufangen und an
die Beschäftigten weiter zu geben. Auf diese Art und Weise entsteht schleichend ein Niedriglohnsektor, der sich auf immer mehr Berufe im Sozialsektor auszudehnen droht. Dabei ist eine politische Gegenstrategie durch die Verbände nicht zu erkennen. Diese folgen den Forderungen ihrer sozialwirtschaftlichen Unternehmen und sorgen damit eigenständig dafür, dass
die staatliche Deregulierungspolitik mit einem Wettbewerb um immer niedrigere Löhne für
die Beschäftigten ergänzt wird." (Autorenreferat)
[189-L] Lechthaler, Wolfgang; Snower, Dennis J.:
Minimum wages and firm training, (Kieler Arbeitspapiere / Institut für Weltwirtschaft an der
Universität Kiel, No. 1298), Kiel 2006, 21 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k061113f15.pdf)
INHALT: "The paper analyzes the influence of minimum wages on firms' incentive to train their
employees. We show that this influence rests on two countervailing effects: minimum wages
(i) augment wage compression and thereby raise firms' incentives to train and (ii) reduce the
profitability of employees, raise the firing rate and thereby reduce training. Our analysis
shows that the relative strength of these two effects depends on the employees' ability levels.
Our striking result is that minimum wages give rise to skills inequality: a rise in the minimum
wage leads to less training for low-ability workers and more training for those of higher ability. In short, minimum wages create a 'low-skill trap'." (author's abstract)
[190-L] Lehmann, Friedrich-Wilhelm (Hrsg.):
Der Arbeitnehmer im 21. Jahrhundert: Tarifverträge im Wandel!? Balance zwischen wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Gerechtigkeit, kollektiver Vormundschaft und individueller Freiheit - Deutschland und Europa, (Schriftenreihe Wirtschaftskolloquium, Bd. 2), München: Hampp 2005, 361 S., ISBN: 3-87988-987-2
INHALT: Die AutorInnen geben einen Ausblick auf die mittel- und langfristigen Herausforderungen, die sich für die Tarifvertragsparteien in Deutschland stellen. Der Blick richtet sich
auch auf Europa und auf das eigentliche Ziel der europäischen Sozialpolitik: eine dauerhafte
und tragfähige Balance zwischen der EU und den Nationalstaaten. (IAB2). Inhaltsverzeichnis: 1. Mittel- und langfristige Herausforderungen an die deutsche Wirtschaft: ein Blick bis
zum Jahr 2050 - Herbert S. Buscher: Deutschland - Quo vadis? 2. Position des Arbeitnehmers
in der Zukunft - Harald Schliemann: Der Arbeitnehmer im 21. Jahrhundert - Gedanken um
den, um dessentwillen es Tarifverträge im Arbeitsleben gibt, nämlich um den Arbeitnehmer;
Meinhard Heinze: Der Arbeitnehmer als Investor - eine Skizze; Friedrich-Wilhelm Lehmann:
Der mündige Arbeitnehmer. 3. Problemaufriß - Harald Schliemann: Der Flächentarifvertrag
als Standortbedingung? 4. Plädoyer für den Flächentarifvertrag: Hans-Jörg Döpp: Der Flächentarifvertrag als unverzichtbares Element! 5. Blick in die Zukunft der Tarifgestaltung, Tarifvertragsparteien - Winfried Hamel: Future Tarifgestaltung: Fairer Ausgleich zwischen... 6.
Anpassung der Tarifverträge an den Wandel der Wirtschaft. 7. Tarifverträge im 21. Jahrhundert - Friedrich-Wilhelm Lehmann: Ein Blick auf Reform-Tarifverträge. 8. Verbandliche
Gestaltungsmöglichkeiten für Unternehmen mit und ohne Tarifbindung - Herbert Buchner:
Neustrukturierung der Verbände: Mitglieder mit und ohne Tarifbindung; Harald Schliemann:
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
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Wechsel des Tarifvertrages: Auswirkungen auf Tarifgebundene und nicht Tarifgebundene;
F.-W. Lehmann: Gedanken über die Zusammenarbeit und Solidarität der Arbeitgeber und ihrer Arbeitgeberverbände. 9. Innovation des Flächentarifvertrages durch tarifliche Module Christoph Hack: Innovation des Flächentarifvertrages durch tarifliche Module; FriedrichWilhelm Lehmann: Der Flächentarifvertrag in veränderter Gestalt: Tarifliche Module. 10.
Forderungen der Dienstleistungsunternehmen an die Tarifvertragsparteien - Klaus-D. Röker:
Forderungen eines Unternehmers an die Tarifvertragsparteien; Wolfgang Warburg: Forderungen der Dienstleistungsunternehmen an die Tarifvertragsparteien; Dirk-Meints Polter:
Hinwendung zu einem leistungs- und marktgerechten Tarifsystem; Gert Schröder: Logistik
rund um die Uhr; Andreas Heß: Dienstleistungen rund um die Uhr mit flexiblen Arbeitszeiten; Udo Klien: Dienstleistung für die Sicherheit. 11. Vorgaben und Tabuthemen von Gewerkschaften - Friedrich-Wilhelm Lehmann: Grundsätze der Gewerkschaften des DGB. 12.
Sanierungstarifvertrag - Robert Salzl: Gestaltung eines Sanierungstarifvertrages und seine
Folgen - am Beispiel der Deutschen Lufthansa AG. 13. Abweichungen vom Tarifvertrag nach
oben oder unten sowie Betriebliche Bündnisse für Arbeit in der aktuellen politischen Diskussion - Eingriffe in den Kern der Tarifautonomie? Friedrich-Wilhelm Lehmann: Abweichungen vom Flächentarifvertrag durch betriebliche Bündnisse und tarifliche Öffnungsklauseln für
den Arbeitnehmer im 21. Jahrhundert; Horst Ehmann, Thomas Lambrich: Betriebliche Bündnisse für Arbeit gegen Tarifmacht. 14. Neue Abfindungsformel: Abfindungen aus Paragraph
1a KSchG neben Abfindung aus Sozialplan = 1a daneben - Gregor Thüsing, Donat Wege: Die
Turboprämie auf dem langsamen Weg nach vorne? 15. Mitarbeiterbeteiligungen - Kurt Peter:
Mitarbeiter als Mitunternehmer. Partnerschaftliche Unternehmenskultur - Mitarbeiterkapitalbeteiligung in der Mittelständischen Industrie am Beispiel der Pumpenfabrik Wangen GmbH;
Stefan Kornauer: Mitarbeiterbeteiligung aus der Sicht des Betriebsrates; Wolfgang Baars: Die
Richtung - der Weg. 16. Auf dem Weg in die Zukunft der Tarifautonomie - Meinhard Heinze,
Friedrich-Wilhelm Lehmann: Fit durch Veränderung - auf dem Weg in die Zukunft der Tarifautonomie. Gestaltungsfähigkeiten und -möglichkeiten. 17. Europäische Sozialpolitik - Otto
Schulz: Die Frage nach dem eigentlichen Ziel der europäischen Integration: eine dauerhafte
und tragfähige Balance zwischen der Union und den nationalstaatlich verfaßten Mitgliedsstaaten; Meinhard Heinze: Das Jahr 2004 und die Europäische Sozialpolitik - Wohin führt der
Weg? Rose Langer: Systemwettbewerb in Europa - mehr Effizienz, aber weniger Integration?
Herkunftslandprinzip versus Wohnlandprinzip; Alexia Frommherz: Einsatz mittel- und osteuropäischer Arbeitnehmer in Deutschland nach der EU-Osterweiterung am Beispiel Polens. 18.
Leistungsorientierte Versorgungssysteme in der Zukunft - Benedikt Freiherr von Schröder,
Axel Patterson: Pensionsrückstellungen: Zeitbomben in der Bilanz und Möglichkeiten ihrer
Entschärfung. 19. Alexia Frommherz: Arbeitgeberverband Dienstleistungsunternehmen
(ar.di) e.V. - ein Verband stellt sich vor. 20. Nachwort für Meinhard Heinze von Urs Kindhäuser und Oliver Ricken.
[191-L] Lenhardt, Uwe; Rosenbrock, Rolf:
Wegen Umbau geschlossen?: Auswirkungen betrieblicher Reorganisation auf den Gesundheitsschutz, Berlin: Ed. Sigma 2006, 142 S., ISBN: 3-8360-8670-0
INHALT: "Unter einem sich verschärfenden Konkurrenzdruck sind Betriebe zunehmend zum
Exerzierfeld vielfältiger Managementkonzepte und Reorganisationsstrategien geworden.
Mehr Flexibilität, wie vom Markt gefordert, ist dabei das Ziel der Unternehmensleitungen,
zugleich sind sie aber auch interessiert, 'flüssigere' Strukturen und komplexere Prozesse nach
126
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wie vor im Griff zu behalten. Vor diesem Hintergrund steht das Bemühen, betriebliche Gesundheitsförderung und Arbeitsschutz stärker in die betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation zu integrieren, vor neuartigen Herausforderungen: Denn eben der organisatorische
Kontext, auf den die Akteure zielen, ist seinerseits im Fluss und wird zum Teil radikal verändert - im schlechtesten Fall dominiert der betriebliche Umbau die Prozesse so stark, dass die
Promotoren des Gesundheitsschutzes buchstäblich vor verschlossenen Türen stehen. Die Autoren dieses Bandes untersuchen branchenübergreifend, wie sich die Umstrukturierungs- und
Reorganisationsprozesse auf die Chancen einer innovativen betrieblichen Präventionspraxis
auswirken. Anhand eigener empirischer Befunde zeichnen sie ein differenziertes Bild der begünstigenden und hemmenden Effekte und der ausschlaggebenden inner und außerbetrieblichen Bedingungsfaktoren." (Autorenreferat)
[192-L] Lorenz, Frank; Schneider, Günter (Hrsg.):
Haben wir das verdient?: Verteilungsgerechtigkeit, solidarische Lohnpolitik und betriebliche Vergütungsregelungen, Hamburg: VSA-Verl. 2006, 194 S., ISBN: 3-89965-147-2 (Standort:
B d. Ruhrgebiets Bochum-D1311B1/143)
INHALT: "Die Gestaltung von Löhnen und Gehältern ist zwar grundsätzlich den Tarifpartnern
vorbehalten, es entsteht jedoch durch den drastischen Anstieg der Öffnungsklauseln in Tarifverträgen ein neuer Handlungsdruck für die betrieblichen Interessenvertretungen. Unabhängig
davon gibt es den Trend zu leistungs- und erfolgsorientierten Vergütungssystemen, obwohl es
für den Erfolg dieser Vergütungsform kaum empirische Belege gibt. Vor diesem Hintergrund
wurde im Rahmen des Fünften Düsseldorfer Forums zum Arbeits- und Sozialrecht über die
grundlegenden Entwicklungen und Veränderungen in der Tariflandschaft diskutiert und über
konkrete Handlungsstrategien für Betriebs- und Personalräte beraten. Die Beiträge der beteiligten Referentinnen und Referenten sowie ergänzende Informationen sind in diesem Band
dokumentiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Monika Schwarz: Es geht um mehr als
um Verteilung: Tarifautonomie und Mitbestimmung stehen auf dem Spiel (10-15); Reinhard
Bispinck: Abschied vom Flächentarifvertrag? Die fortschreitende Verbetrieblichung der Tarifpolitik und ihre Konsequenzen (16-31); Claus Schäfer: Verteilungsungleichheit und Niedriglöhne (32-47); Franziska Wiethold: Mit Niedriglohn zu mehr Beschäftigung? (48-58); Rudolf Hickel: Haben wir das wirklich alles verdient? Billiglohnland, Arbeitszeitverlängerung
und großkoalitionäre Zumutungen (59-74); Frank Lorenz: Eingriff in die Koalitionsfreiheit?
Überlegungen zu einem gesetzlichen Mindestlohn (75-83); Thomas Breisig: Vergütung nach
Leistung und Erfolg Neue Trends in der betrieblichen Entlohnung als Herausforderung für
den Betriebsrat (84-117); Frank Lorenz: Rechtliche Rahmenbedingungen für betriebliche
Entgeltpolitik (118-129); Harald Wolf: Der Entsolidarisierung entgegenwirken: Arbeitsentgelte unter Berücksichtigung von Leistungsbestandteilen bei der Deutschen Post AG (130139); Josef Bednarski/Frank Lorenz: Entgeltflexibilisierung in der Telekommunikations- und
IT Branche (140-146); Sascha Lerch: Leistungsbezogene Vergütung nach dem neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) (147-157); Karin Tondorf: Wie lässt sich Leistungsvergütung diskriminierungsfrei gestalten? (158-174); Solidarische Lohn- und Einkommenspolitik, neue Bewertungsregelungen und Handlungsfelder von Betriebsräten: Diskussion
(175-194).
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[193-L] Minssen, Heiner:
Arbeits- und Industriesoziologie: eine Einführung, (Campus Studium), Frankfurt am Main:
Campus Verl. 2006, 263 S., ISBN: 3-593-38192-3
INHALT: Der Verfasser skizziert einleitend den Gegenstandsbereich der Arbeits- und Industriesoziologie - die Formen und Folgen der Transformation von Arbeitskraft in Arbeit. Er stellt
im Folgenden Taylors Ansatz des "scientific management" dar und gibt einen Überblick über
klassische Studien zu den Auswirkungen technischen Wandels, zum Arbeiterbewusstsein und
zur Stellung der Gewerkschaften. Weitere Themen sind die Interpretation des Betriebs als soziales System, "systemische Rationalisierung", "neue Produktionskonzepte" sowie operative
und strategische Dezentralisierung. Der Diskurs um diese Phänomene wird im Folgenden zusammengefasst unter den Aspekten der Subjektivierung von Arbeit und der Herausbildung
des Arbeitskraftunternehmers als eines neuen Typs von Arbeitskraft, der veränderten Beziehung von Lohn und Leistung, der Erosion des Normalarbeitsverhältnisses sowie der Interessenvertretung in entgrenzten Arbeitssystemen. Darüber hinaus werden das Management (Karrieren, Arbeitssituation, Beruf-Familie) sowie der Bereich der Dienstleistungsarbeit behandelt. (ICE2)
[194-L] Nienhüser, Werner; Hoßfeld, Heiko:
Wie bewerten Personalverantwortliche eine betriebliche Regulierung durch Betriebsvereinbarungen?: Ergebnisse einer Befragung in 1000 Betrieben, in: Bundesarbeitsblatt : Arbeitsschutz Bundesversorgungsblatt Arbeits- und Sozialstatistik, 2006, H. 2, S. 4-8 (Standort: USB
Köln(38)-FHM Haa 00904/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.
bmas.bund.de/BMAS/Redaktion/Pdf/Publikationen/Bundesarbeitsblatt/2006/bundesarbeitsblatt02-2006,property=pdf,bereich=bmas,sprache=de,rwb=true.pdf)
INHALT: "Der Flächentarifvertrag steht in der Kritik. Eine Abkehr vom Flächentarifvertrag hätte
zur Folge, dass die betriebliche Regulierung mit Hilfe von Betriebsvereinbarungen an Bedeutung gewinnen würde. Doch wie stehen die betroffenen Akteure auf der Arbeitgeberseite - die
Personalverantwortlichen - dazu: Wie bewerten sie Betriebsvereinbarungen und wie sehen sie
das Verhältnis zwischen Flächentarifvertrag und Betriebsvereinbarung? Und wovon hängt
diese Einschätzung ab?" (Textauszug)
[195-L] Nienhüser, Werner (Hrsg.):
Beschäftigungspolitik von Unternehmen: theoretische Erklärungsansätze und empirische
Erkenntnisse, (Empirische Personal- und Organisationsforschung, Bd. 26), München: Hampp
2006, 256 S., ISBN: 3-86618-029-2
INHALT: "Wie und warum unterscheiden sich Betriebe in ihrer Beschäftigungspolitik, das heißt
in den grundlegenden Handlungsmustern des Aufbaus, der Aufrechterhaltung und des Abbaus
von Beschäftigung in Unternehmen? Diesen beiden Fragen widmen sich alle Beiträge des
Bandes. Matthias Knuth und Marcel Erlinghagen zeigen, dass sich eine Beschleunigung des
Arbeitsmarktgeschehens bislang empirisch für die Periode von 1975 bis 1995 nicht nachweisen lässt. Olaf Struck und Tim Schröder analysieren die Unterschiede betrieblicher Beschäftigungsdauern in Ostdeutschland im Vergleich zu Westdeutschland. Dorothea Voss-Dahm untersucht, wie Unternehmen geringfügige Beschäftigung nutzen. Karen Jaehrling und Claudia
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Weinkopf analysieren. wie sich 'Einfacharbeit' im Dienstleistungsbereich verändert hat. Auf
Basis von Intensivinterviews erhebt Uta Wilkens Wahrnehmungen und Problemverarbeitungen von hochqualifizierten 'Arbeitskraftunternehmern'. Anne Goedicke, Hanns-Georg Brose
und Martin Diewald untersuchen die Herausforderungen des demografischen Wandels und
der Veränderungen der Beschäftigungsverhältnisse für die Bindung von Beschäftigten an die
Betriebe. Heiko Massa-Wirth und Hartmut Seifert fragen, welche Faktoren die Existenz und
Form von 'Betrieblichen Bündnissen für Arbeit' erklären können. Christian Pfeifer untersucht,
wovon die Nachfrage der Betriebe nach befristeter Beschäftigung und Leiharbeit abhängt. Ingo Weiler und Rüdiger Kabst analysieren den Einfluss von Legitimität und Institutionen auf
die Wahrscheinlichkeit von 'Downsizing'-Maßnahmen und deren Ausformungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Werner Nienhüser: Beschäftigungspolitik von Unternehmen - eine Einführung (3-10); Matthias Knuth, Marcel Erlinghagen: Flexible Unternehmen - stabile
Beschäftigung? (11-38); Olaf Struck, Tim Schröder: Ursachen betrieblicher Beschäftigungsdauern: Befunde anhand der ersten Welle des SFB 580-B2-Betriebspanels (39-74); Dorothea
Voss-Dahm: Minijobs als Triebkräfte der Ausdifferenzierung betrieblicher Beschäftigungssysteme - das Beispiel Einzelhandel (75-94); Karen Jaehrling, Claudia Weinkopf: Einfacharbeit im Wandel (95-113); Uta Wilkens: Der psychologische Vertrag hochqualifizierter Arbeitskraftunternehmer als Herausforderung für die Personalpolitik wissensintensiver Unternehmen (115-149); Anne Goedicke, Hanns-Georg Brose, Martin Diewald: Herausforderungen des demografischen Wandels für die betriebliche Beschäftigungspolitik (151-174); Heiko
Massa-Wirth, Hartmut Seifert: Betriebliche Bündnisse für Arbeit - Flexibilisierung der Personalpolitik (175-195); Christian Pfeifer: Warum beschäftigen Firmen befristete Arbeitnehmer
und Leiharbeitskräfte? Eine theoretische und empirische Analyse mit Daten aus dem Hannoveraner Firmenpanel (197-224); Ingo Weller, Rüdiger Kabst: Downsizing: Theoretische Zugänge und empirische Evidenz (225-253).
[196-L] Oehlke, Paul:
Arbeitspolitische Innovationen: sozial-ökonomische Alternative zum neoliberalen Kostenwettbewerb, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26/2006, H. 50, S. 67-77
(Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: "Hier werden arbeitspolitische Innovationsstrategien zur Diskussion gestellt, die sich
an sozialen und ökologischen Zielsetzungen orientieren. Sie verstehen sich als alternative
Produktivitätspfade zur politischen Entfesselung der Marktkräfte auf Kosten der Arbeits- und
Lebensbedingungen wachsender Bevölkerungsgruppen. Schon vor Jahren hatte eine hochrangige Expertengruppe der EU (European Commission 1998, 47-49) vor den Folgen einer lediglich negativen, von lohn-, sozial- und steuerpolitischen Dumpingwettläufen einzelner EUMitgliedstaaten getriebenen Integration gewarnt. Die Rücknahme sozialstaatlicher Aufgaben
läuft nicht nur auf die Wiederherstellung des vollständigen Warencharakters der lebendigen
Arbeit hinaus, sondern sie schließt in immer neuen Privatisierungswellen auch die kapitalistische Inwertsetzung tendenziell aller gesellschaftlichen Sphären ein. Gegen die Kolonialisierung der Lebenswelten (J. Habermas) formiert sich heute vielfältiger Widerstand in lokalen,
nationalen und internationalen Netzwerken. Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass eine
andere Welt möglich ist (Cassen et al. 2002). Dies bedarf im Rahmen eines grundlegenden
Politikwechsels jedoch auch einer erneuerten Arbeitspolitik (Scholz et al. 2004). Hierzu wollen die Thesen zu arbeitspolitischen Innovationsstrategien einen Beitrag leisten. Zunächst
werden in einer historischen Rückblende arbeitspolitische Regulationserfordernisse, dann
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strukturelle Entwicklungsaspekte arbeitspolitischer Alternativen herausgearbeitet." (Textauszug)
[197-L] Oppolzer, Alfred:
Menschengerechte Gestaltung der Arbeit durch Erholzeiten, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung,
Jg. 59/2006, H. 6, S. 321-326 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Erholzeiten (stündliche Kurzpausen von 5-10 Minuten, die zur bezahlten Arbeitszeit
gerechnet werden) sind aufgrund gesicherter arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse eine
wirksame Maßnahme zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit. Sie ermöglichen es, relevante Kriterien menschengerechter Arbeit zu erfüllen (vor allem Schädigungslosigkeit und
Erträglichkeit, Beeinträchtigungsfreiheit und Zumutbarkeit). Nie waren Erholzeiten (Kurzpausen) so wertvoll wie heute. Denn seit ihrer Einführung durch Tarifvertrag (1973) haben
sich sowohl die Leistungsanforderungen im Betrieb (infolge des technisch-organisatorischen
Wandels) als auch die Leistungsvoraussetzungen der Beschäftigten (aufgrund des demografischen Wandels) derart verändert, dass zusätzliche Erholzeiten in besonderer Weise angebracht sind. Über die Einschaltung von Erholzeiten (Kurzpausen) entscheiden letztlich die
Tarif- und Betriebsparteien - nicht primär die Wissenschaft oder der Gesetzgeber." (Autorenreferat)
[198-L] Pfarr, Heide; Zeibig, Nadine:
Abfindung statt Kündigungsschutz?: Reformvorschläge vom Kronberger Kreis, Sachverständigenrat und Hamburger Dreisprung, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 8, S.
419-426 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In der Diskussion um die Deregulierung des Arbeitsmarktes werden von verschiedenen Seiten Reformvorschläge formuliert, die den Kündigungsschutz durch ein gesetzliches
oder vereinbartes Recht auf Abfindungen ersetzen. Kündigungen sollen damit immer durchsetzbar und kalkulierbar sein und insgesamt erleichtert werden. Versprochen wird mehr Beschäftigung bei insgesamt vergleichbarem bzw. sogar verbessertem Schutz der Beschäftigten.
In der öffentlichen Diskussion haben die Modelle des Kronberger Kreises, des Sachverständigenrates und des Hamburger Dreisprungs besondere Beachtung gefunden. Eine Untersuchung dieser Vorschläge unter verfassungsrechtlicher, rechtssoziologischer und betriebwirtschaftlicher Sicht ergibt, dass diese Reformvorschläge ihre Versprechen nicht einlösen und
kontraproduktive Wirkungen entfalten würden. Sie legen der Notwendigkeit einer Reform
falsche Annahmen zugrunde, sie beseitigen den Kündigungsschutz in einer Weise, die verfassungsrechtlich zweifelhaft ist und den Beschäftigten den notwendigen sozialen Schutz entzieht - ohne einen Beschäftigungseffekt. Im Gegenteil: Sie entsprechen nicht einmal den Interessen der Unternehmen." (Autorenreferat)
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[199-L] Pfau-Effinger, Birgit; Sakac-Magdalenic, Sladana:
Informal employment in the work-welfare arrangement of Germany, (FIWE (Formal and
Informal Work in Europe) Discussion Paper, No. 6), Hamburg 2005, 17 S., ISBN: 3-925721-05-3
(Graue Literatur; URL: http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/publish/Isoz/pfau-effinger/fiwe/
dp6.pdf)
INHALT: "During the transition to modern industrial society, the diverse forms of work that existed before were increasingly transformed into formal employment. However, beyond formal
employment, other informal forms of work have survived and even grown in importance during the transition to a postindustrial service society. One such form of work is informal employment, or what is sometimes referred to as 'undeclared work'. Until now, however, due to
its 'hidden' nature, knowledge about the way it is developing and the reasons why it is developing have been rather limited. Indeed, in so far as informal employment has been the subject
of theoretical reflections and empirical research, the approaches and assumptions are often
highly controversial. In theoretical approaches that seek to explain the development of informal employment, it is often assumed that one specific set of factors is relevant. Here, however, it is argued that there are different types of informal employment that are in different
ways connected with the broader economic and social structures. The development of each of
them is influenced by a particular set of factors. This argument is developed for the case of
Germany. In the first section, therefore, the main approaches to the explanation of the development of informal employment will be introduced followed in the second section, by an analysis of the specific features of informal employment in Germany. These will be explained
in the context of the arrangement of work and welfare in Germany in the third section. In the
fourth and final section, the degree to which the findings match with the theoretical approaches to explanation that were introduced in the first section will be explored. In this chapter, when we refer to 'informal employment', we mean 'the production' of goods and services
that is undeclared/ illegal or has illegal features, for example if tax evasion or social security
fraud occurs (see Thomas 1991: 3). This does not include 'illegal employment' where illegal
goods are produced illegally. It is assumed here that informal employment is not restricted to
a specific sector or type of activity. Instead, the distinction between 'formal' and 'informal'
employment is seen as a social construction (Portes, 1994; Williams and Windebank, 1998:
4)." (excerpt)
[200-L] Rehder, Britta:
Legitimitätsdefizite des Co-Managements: betriebliche Bündnisse für Arbeit als Konfliktfeld
zwischen Arbeitnehmern und betrieblicher Interessenvertretung, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 35/2006, H. 3, S. 227-242 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Wandel der betrieblichen Mitbestimmung wird in der Literatur unter dem Stichwort des 'Co-Managements' diskutiert. Betriebsräte sind heute vielfach in Unternehmensentscheidungen involviert, die weit über die Grenzen des Betriebsverfassungsgesetzes hinausreichen (z.B. Investitionsentscheidungen). Betriebliche Bündnisse für Arbeit, bei denen Arbeitnehmer Konzessionen gegen Beschäftigungsgarantien tauschen, sind dafür ein prominentes
Beispiel. Der Aufsatz untersucht anhand empirischer Fallbeispiele die Folgen des CoManagements im Rahmen betrieblicher Bündnisse für die Beziehungen zwischen Beschäftigten und betrieblicher Interessenvertretung. Es wird argumentiert, dass letztere zunehmend mit
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Legitimitätsdefiziten konfrontiert werden, die sie nur schwer bearbeiten können." (Autorenreferat)
[201-L] Reitzig, Jörg:
Solidarische Arbeitspolitik und Entgrenzung: zwischen Verbetrieblichung, Vernetzung und
Verantwortung, in: Dieter Scholz, Heiko Glawe, Helmut Martens, Pia Paust-Lassen, Gerd Peter,
Jörg Reitzig, Frieder Otto Wolf (Hrsg.): Turnaround? : Strategien für eine neue Politik der Arbeit Herausforderungen an Gewerkschaften und Wissenschaft, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot,
2006, S. 200-209, ISBN: 3-89691-638-6 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)01PXB41325)
INHALT: Der Autor diskutiert die Möglichkeiten einer neuen solidarischen Arbeitspolitik angesichts einer zunehmend entgrenzten Ökonomie zwischen Verbetrieblichung der Arbeitsbeziehungen, Vernetzung der Ökonomie und Verantwortung der wirtschaftlich Handelnden. Da
sich eine solidarische Politik der Arbeit im Zeitalter der Globalisierung nur als Ergebnis sozialer Bewegung durchsetzen lässt, sind seines Erachtens die Gewerkschaften besonders herausgefordert. Denn sie stehen einerseits vor der Aufgabe, alternative Perspektiven zu vermitteln und Bündnispartner für die Durchsetzung zu gewinnen, und geraten andererseits durch
die gesellschaftlichen Transformationsprozesse selbst unter erhöhten Druck. Der Autor umreißt unter dem Schlagwort "Verbetrieblichung" aktuelle Herausforderungen der Interessenvertretung in trans- oder multinationalen Unternehmen. Mit dem Begriff "Vernetzung" thematisiert er hingegen Optionen einer weitergehenden aktiven Gestaltung im Interesse der lebendigen Arbeit und in Bezug auf die Herausforderung "Verantwortung" skizziert er den
normativen Gehalt einer solidarischen und mobilisierenden Arbeitspolitik. (ICI2)
[202-L] Rhein, Thomas; Stamm, Melanie:
Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland: deskriptive Befunde zur Entwicklung seit 1980
und Verteilung auf Berufe und Wirtschaftszweige, (IAB Forschungsbericht : Ergebnisse aus
der Projektarbeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nr. 12/2006), Nürnberg
2006, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2006/fb1206.pdf)
INHALT: "Der Forschungsbericht enthält Auswertungen zur Entwicklung der Niedriglohnschwelle (2/3 des Medianlohns) und zum Umfang des Niedriglohnsektors in Westdeutschland
(seit 1980) und in Ost- und Gesamtdeutschland (seit 1993), die bis zum Jahre 2004 reichen.
Daran anschließend zeigen gesonderte Analysen für Westdeutschland, in welchen Berufen
und Wirtschaftszweigen besonders viele Geringverdiener arbeiten, wo das Niedriglohnrisiko
besonders hoch ist und welche Trends sich seit 1980 abzeichnen. Als Datengrundlage dient
die Beschäftigten-Historik (BeH) des IAB in der Version 5.00, die wiederum auf der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit beruht. Sämtliche Auswertungen beziehen sich
nur auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte." (Autorenreferat)
[203-L] Richenhagen, G.:
Demografischer Wandel in der Arbeitswelt: Stand und Perspektiven in Deutschland, in:
Gesundheits- und Sozialpolitik, Jg. 60/2006, Nr. 5-6, S. 53-58 (Standort: USB Köln(38)-Haa902;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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INHALT: Der demographische Wandel der Gesamtbevölkerung spiegelt sich auch in der zu erwartenden Altersstruktur der Erwerbsbevölkerung. So werden bis zum Jahre 2020 die 50- bis
64jährigen die 'Mittelalten' (d.h. die 35- bis 49jährigen) als stärkste Gruppe der Erwerbsbevölkerung abgelöst haben. Angesichts dieser Entwicklung bleiben für Wirtschaft und Gesellschaft, für Unternehmen und Beschäftigte grundsätzlich nur zwei Alternativen: Entweder
Fortführung der bisher praktizierten jugendzentrierten Personal- und Unternehmensstrategien
mit den damit verbundenen Risiken für den Arbeitsmarkt und die Finanzierbarkeit der Sozialsysteme oder das Einleiten einer Entwicklung hin zu alternden, aber dennoch innovativen und
wettbewerbsfähigen Unternehmen. Aufgrund der Erfahrungen anderer Länder, in denen sowohl die Beschäftigungsquote Älterer als auch das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf höher sind
als in Deutschland (Großbritannien, Dänemark, USA, Japan, Schweden und Finnland) und im
Einklang mit Beschlüssen des EU-Gipfels von Stockholm 2002, die Beschäftigungsquote Älterer bis 2010 im Durchschnitt auf 50 Prozent zu heben, plädiert der Beitrag für die Verwirklichung der zweiten der Alternative. Falsche Anreize durch Vorruhestandsmodelle auf der einen Seite und mangelnde Beschäftigungsfähigkeit und wenig altersgerechte Arbeitsbedingungen auf der anderen Seite werden als Ursachen für die niedrige Beschäftigungsquote Älterer in Deutschland ausgemacht. Abschließend werden Handlungsoptionen zum Erreichen einer höheren Beschäftigungsquote für Bund und Länder, für die Tarifparteien und für Unternehmen und Beschäftigte erläutert. (IAB)
[204-L] Röttger, Bernd:
Die Region als Regulationsphäre für eine neue Politik der Arbeit: gewerkschaftliche Suchstrategien aus der Defensive: zwischen Rekonstruktion des "Modell Deutschland" und radikaler Erneuerung ; Thesen zu gewerkschaftlichen 'politics of scale', in: Dieter Scholz, Heiko
Glawe, Helmut Martens, Pia Paust-Lassen, Gerd Peter, Jörg Reitzig, Frieder Otto Wolf (Hrsg.):
Turnaround? : Strategien für eine neue Politik der Arbeit - Herausforderungen an Gewerkschaften
und Wissenschaft, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 237-248, ISBN: 3-89691-638-6
(Standort: UB Duisburg-Essen(464)01PXB41325)
INHALT: Es entwickelt sich nach Einschätzung des Autors gegenwärtig ein Kapitalismus neuen
Typs, durch welchen die Basisinstitutionen der gewerkschaftlichen Erfolgsgeschichte - Tarifdemokratie und politische Regulation des Lohnverhältnisses - in einen anderen Regulationszusammenhang gestellt werden. Eine Verbesserung der Verkaufsbedingungen der Arbeitskraft wird nach seiner These erst dann gelingen, wenn neue Verknüpfungen von betrieblicher
und überbetrieblicher Interessenpolitik entstanden sind und die Gewerkschaften ihre Handlungsräume strategisch neu ausbalanciert haben. Eine solche "politics of scale" ist nicht länger durch das Einrichten in neuen Verhältnissen durch Anpassung, sondern durch eine eigensinnige Suche nach neuen Formen und Ebenen der Gewerkschaftspolitik gekennzeichnet. Der
Autor diskutiert im vorliegenden Beitrag u.a. die Strategien von lokalen Gewerkschaftsgliederungen, die Bedeutung der Region als ein möglicher neuer Handlungsraum für die Gewerkschaften sowie Ansätze zur Verknüpfung von betrieblicher und überbetrieblicher Interessenpolitik, wobei er für eine Verbindung von Defensiv- und Offensivstrategien plädiert. (ICI2)
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
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[205-F] Rudolph, Wolfgang, M.A. (Bearbeitung); Wassermann, Wolfram, Dr.rer.pol.; Kayser,
Gunter, Dr. (Leitung):
Mittelstand und Mitbestimmung - Unternehmensführung, Mitbestimmung und Beteiligung
in mittelständischen Unternehmen
INHALT: Ziele sind, Einstellungen und Verhaltensweisen mittelständischer Arbeitgeber gegenüber der betrieblichen Mitbestimmung sowie Erfahrungen aus der Mitbestimmungspraxis in
mittelständischen Klein- und Mittelbetrieben zu untersuchen. Untersucht werden Betriebe des
industriellen Mittelstands, des privaten Dienstleistungsgewerbes und des Handwerks mit
mehr als 20 Beschäftigten in ausgewählten Branchen.
METHODE: Arbeitgeber bzw. Geschäftsführer werden in einer qualitativen Befragung zur mittelstandstypischen Abwehr gegenüber der betrieblichen Mitbestimmung befragt. Dies wird
ergänzt durch die Befragung mitbestimmungserfahrener Mittelständler. Dort existierende Betriebsräte werden einbezogen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 60; 40 Betriebe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-04 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: Hans-BöcklerStiftung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Büro für Sozialforschung - Kasseler Verein für angewandte Sozialforschung
e.V. (Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel); Institut für Mittelstandsforschung (Maximilianstr. 20, 53111 Bonn)
KONTAKT: Wassermann, Wolfram (Dr. Tel. 0561-103085-86,
e-mail: wolfram.wassermann@bfs-kassel.de)
[206-F] Runde, Peter, Univ.-Prof.Dr.rer.pol. (Bearbeitung):
Prävention als Chance für Unternehmen und Mitarbeiter (PACUM) - Einführung eines
Gesundheitsmanagements in kleineren und mittleren Unternehmen
INHALT: Evaluation der Studie in Kooperation mit dem Berufsförderungswerk Hamburg, der
Hochschule für angewandte Wissenschaften und Hamburger Unternehmen.
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department
Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Arbeitsstelle Rehabilitations- und Präventionsforschung (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg); Berufsförderungswerk Hamburg GmbH (AugustKrogmann-Straße 52, 22159 Hamburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-42838-3822, e-mail: peterrunde@gmx.de)
[207-L] Sasse, Carl:
Eine romantische Arbeitsethik?: die neuen Ideale in der Arbeitswelt, in: Günter Burkart
(Hrsg.): Die Ausweitung der Bekenntniskultur - neue Formen der Selbstthematisierung?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 285-312, ISBN: 3-531-14759-5
INHALT: Der Beitrag zur aktuellen Bekenntnis- und Gesprächskultur befasst sich mit der Entwicklung der Arbeitsmoral in den westlichen Industriestaaten und heutigen Dienstleistungs-
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gesellschaften. Wie kommt es, dass die alten Ideale aus den Zeiten der Kulturrevolution (Autonomie, Authentizität, Kreativität), die sich nicht zuletzt gegen Leistungsgesellschaft und
Kapitalismus richteten, eben diesem Kapitalismus anscheinend zu neuem Erfolg verholfen
haben? Wie kommt es, dass die neuen Leistungseliten der kapitalistischen Wirtschaft genau
jene Persönlichkeitseigenschaften besitzen oder besitzen sollten, die von den Revolutionären
der 68iger Zeit gegen die alten Leistungseliten in Anspruch genommen wurden? Die Beantwortung gliedert sich in folgende Punkte: (1) die protestantische Arbeitsethik bei M. Weber,
(2) der kulturelle und strukturelle Wandel der Arbeitswelt seit den 1970er Jahren, (3) Künstler und Intellektuelle als Trägergruppen des Kapitalismus sowie (4) Erfolge durch Selbstverwirklichung im Beruf und in der Freizeit. Abgesehen vom Wertewandel, der sich auf noch
nicht ganz geklärte Weise auch in der Wirtschaft durchgesetzt hat, dürften nach Ansicht des
Autors für den Bedeutungszuwachs von Selbstthematisierung im mittleren und höheren Management der Wirtschaft jedenfalls auch ökonomische Erfordernisse und innerbetriebliche
Entwicklungen eine wichtige Rolle spielen (Humanisierung der Arbeitswelt, Abbau von Hierarchien, Teamarbeit, mehr Flexibilität und Entscheidungsmöglichkeiten auf allen Ebenen),
die Innovationsfähigkeit und Kreativität zu neuen Tugenden zu machen. (ICG2)
[208-L] Schneider, Helmut; Wieners, Helen:
Konzeptionelle Grundlagen der Analyse betriebswirtschaftlicher Effekte einer familienbewussten Personalpolitik, (Arbeitspapier / Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik,
Nr. 1/2006), Münster 2006, 37 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.ffp-muenster.de/Arbeitspapier/Arbeitspapier_FFP_2006_1)
INHALT: "Familienbewusste Personalpolitik rückt in vielen Disziplinen zunehmend in den Fokus
wissenschaftlicher Untersuchungen - die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird dabei aus
unterschiedlichen Perspektiven analysiert. Bisherige Untersuchungen erfolgen jedoch primär
aus gesamtgesellschaftlicher Sicht; weitgehend unberücksichtigt bleibt die mikroökonomische Ebene einschließlich einer fundierten Untersuchung der Effektivität und Effizienz familienbewusster Maßnahmen der Personalpolitik. Deren Einführung kann als typisch betriebswirtschaftliches Entscheidungsproblem identifiziert werden. Vor diesem Hintergrund entsteht
die Notwendigkeit, Maßnahmen familienbewusster Personalpolitik und deren Effekte für eine
betriebswirtschaftlich orientierte Analyse umfassend zu formulieren und zu systematisieren,
um so die Basis für eine empirische Untersuchung der Effekte familienbewusster Personalpolitik zu schaffen. Grundlage der Kategorisierung familienbewusster Maßnahmen der Personalpolitik ist das zentrale Konkurrenzverhältnis um die Ressource 'Zeit', das durch simultane
Ansprüche des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers für die Bereiche Beruf und Familie entsteht. Ansatzpunkt der systematischen Aufbereitung betriebswirtschaftlicher Effekte sind im
Entscheidungsproblem auftretende Strukturdefekte, die zu unterschiedlichen Anforderungen
und Limitationen einer empirischen Untersuchung der betriebswirtschaftlichen Effekte familienbewusster Personalpolitik führen. Diese neu generierte Variablenstruktur ermöglicht eine
Überführung in eine empirische Analyse, die zu einer umfassenden Formulierung möglicher
Wirkungszusammenhänge zwischen familienbewussten Maßnahmen der Personalpolitik und
betriebswirtschaftlichen Effekten und somit zur Quantifizierung letztgenannter beitragen
kann." (Autorenreferat)
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[209-L] Schöni, Walter:
Humane Arbeit oder optimiertes Personal?: arbeitspolitische Prioritäten gegen die Marktanbindung der Arbeitskraft, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 26/2006,
H. 50, S. 53-65 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: "Die Sorge um die Erhaltung der Arbeitsplätze lässt die Frage nach der Qualität der
Arbeit oft in den Hintergrund treten. Eine Klärung dieser Frage ist aber vordringlich, wenn
wir verhindern wollen, dass mit dem Argument der Beschäftigungssicherung künftig auch
prekärste Arbeitsbedingungen als zumutbar gelten sollen. Kriterien für qualitativ gute Erwerbsarbeit finden wir in den 'Humanisierungspostulaten' der 1970er und 80er Jahre. Sie forderten, dass die Technik sich dem Menschen anpassen und Arbeit existenzsichernd, schädigungsfrei und entwicklungsförderlich sein müsse. Solche Postulate wurden damals in betrieblichen Projekten vor allem in der Industrie umgesetzt. Seither sind hinsichtlich der Qualität
der Arbeit kaum Fortschritte zu verzeichnen, wie internationale Zahlen über arbeitsbedingte
Gesundheitsprobleme und Unfälle am Arbeitsplatz, über Diskriminierung und Ausgrenzung
in der Arbeitswelt belegen; neue Belastungen wie z.B. Stress und Angst vor Arbeitsplatzverlust sind hinzugekommen (Tomforde 2004). Heute steht nicht mehr die Anpassung der Arbeit
an ein humanes Maß zur Debatte; klaren Vorrang haben im Gegenteil die Selektion und
Maßkonfektion der Arbeitskraft gemäß marktbestimmten Leistungsanforderungen. Ich möchte aufzeigen, wie es zu dieser Trendwende kam, welche Rolle das Personalmanagement dabei
spielt und welches die Auswirkungen für die Arbeitskraft und ihr Umfeld sind. Daraus leiten
sich Prioritäten einer Arbeitspolitik ab, die über die 'Humanisierung' hinausgeht." (Textauszug)
[210-L] Schröder, Christoph:
Personalzusatzkosten in der deutschen Wirtschaft, in: IW-Trends : Quartalshefte zur empirischen Wirtschaftsforschung, Jg. 33/2006, H. 2, S. 47-57 (Standort: USB Köln(38)-XG2323; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.iwkoeln.de/default.aspx?p=trend&i=1844&
pn=15&n=n1844&m=pub&f=0&ber=Information)
INHALT: "Die Personalzusatzkostenquote des westdeutschen Produzierenden Gewerbes belief
sich im Jahr 2005 nach einer neuen Systematik des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
auf 71,4 Prozent. Das sind 5,6 Prozentpunkte weniger als auf Basis der früheren Abgrenzung.
Das neue Gliederungskonzept der Arbeitskosten zählt abweichend von der amtlichen Abgrenzung die erfolgs- und leistungsabhängigen Sonderzahlungen zum Direktentgelt statt zu
den Personalzusatzkosten. Damit sollen moderne Vergütungssysteme adäquat berücksichtigt
werden. Gegenüber dem Vorjahr haben vor allem die gesunkenen Arbeitgeberbeiträge zur
Krankenversicherung, der zurückge-gangene Krankenstand und die abnehmende Bedeutung
fest vereinbarter Sonderzahlungen die Zusatzkostenquote vermindert. Dennoch erreichten die
Aufwendungen für die Personalzusatzkosten je Arbeitnehmer im Jahr 2005 mit 21.960 Euro
ein neues Rekordniveau. In der ostdeutschen Industrie lagen sie mit 13.530 Euro um fast 40
Prozent unter dem westdeutschen Niveau. Mit nunmehr 62,6 Prozent liegt die ostdeutsche
Personalzusatzkostenquote wegen der dort geringeren Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung und der wesentlich niedrigeren Sonderzahlungen nach wie vor deutlich unter
der westdeutschen Quote. Im gesamtdeutschen Dienstleistungsgewerbe weisen die Zusatzkosten enorme Unterschiede auf: Sie belaufen sich auf 13.630 Euro im Einzelhandel bis hin zu
33.190 Euro im Versicherungsgewerbe." (Autorenreferat)
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[211-L] Schumann, Michael; Kuhlmann, Martin; Sanders, Frauke; Sperling, Hans Joachim:
Vom Risiko- zum Vorzeigeprojekt: Auto 5000 bei Volkswagen, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-BöcklerStiftung, Jg. 59/2006, H. 6, S. 299-306 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Aufsatz stellt die abschließenden Ergebnisse einer mehrjährigen Begleitforschung
zum Tarifprojekt '5000x5000' (Auto 5000) bei Volkswagen dar und interpretiert diese vor der
Folie der Debatten um den Standort Deutschland und das deutsche Modell. Die Untersuchung
kommt zu dem Ergebnis, dass Auto 5000 sowohl aus Sicht des Unternehmens als auch aus
der Beschäftigtenperspektive für eine erfolgreiche Modernisierungsstrategie steht. Auch wenn
die bei Auto 5000 umgesetzten Gestaltungskonzepte nicht eins zu eins übertragbar sein dürften, eröffnet der dort erprobte Weg einer tarifvertraglich basierten Umsetzung eines erweiterten Konzeptes innovativer Arbeitspolitik eine viel versprechende Perspektive industrieller Erneuerung." (Autorenreferat)
[212-L] Schwan, Gesine:
Mitbestimmung unter Bedingungen ökonomischer Globalisierung, in: Sigrid Koch-Baumgarten, Peter Rütters (Hrsg.): Pluralismus und Demokratie : Interessenverbände - Länderparlamentarismus - Föderalismus - Widerstand ; Siegfried Mielke zum 65. Geburtstag, Köln: Bund-Verl.,
2006, S. 139-147, ISBN: 3-7663-3651-7 (Standort: UB Frankfirt(30)-88-084-85)
INHALT: Der Aufsatz veranschaulicht den unverzichtbaren Gemeinwohlbeitrag der Gewerkschaften als herausragende Institutionen der deutschen Demokratie im Zuge der ökonomischen Globalisierung. Dabei wird Mitbestimmung als Sicherung von Menschenwürde und
demokratischer Bürgerschaft dargestellt: Die Autorin hebt hervor, dass demokratische Politik
um der Würde des Menschen Willen von der kommunalen bis zur globalen Ebene zunehmend
auf eine 'Good Governance' angewiesen ist, in der die traditionell demokratisch legitimierten
Parlamente, Regierungen und Interessenverbände mit Wirtschaftsunternehmen und gemeinnützigen zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten, Regeln für langfristige
gemeinsame Interessen und gegen Machtmissbrauch aufstellen und auf diese Weise zu flexiblen, unkonventionellen und glaubwürdigen Lösungen kommen. Die Gewerkschaften können
dabei von ihrem Menschen- und Gesellschaftsbild her und mit ihren konkreten Erfahrungen
in der Wirtschaftswelt ein besonders dynamischer, aufgeschlossener und kenntnisreicher
Partner sein. (ICG2)
[213-L] Simon, Bianca:
Flexible Arbeitszeit: Grundlagen, Modelle, Chancen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller
2006, 166 S., ISBN: 3-86550-189-3
INHALT: "Arbeiten, um zu leben oder leben, um zu arbeiten? Der Übergang scheint fließend und
die Konsequenz ist ein Mangel an Freizeit oder die grundsätzliche Entscheidung, den Beruf
zugunsten der Familie aufzugeben. Die Arbeitszeit und die damit unmittelbar zusammenhängende Familien- und Freizeit ist ein fortwährend aktuelles Thema unserer Gesellschaft. Individuelle und flexible Arbeitszeitlösungen sind gefordert und werden mehr denn je diskutiert.
Profitabel ist es sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer, denn einerseits können
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bestehende Produktionsanlagen kontinuierlich genutzt werden und damit die Produktivität
steigern, andererseits hat die Flexibilisierung den Effekt, die Mitarbeiter durch die Übertragung von mehr Verantwortung zu motivieren und ihnen mehr Freiraum bei der Gestaltung ihrer Freizeit zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund analysiert die Autorin die vorherrschenden flexiblen Arbeitszeitformen. Fachkompetent und schlüssig werden die einzelnen Modelle,
wie z.B. Teilzeit, Gleitzeit, Telearbeit, vorgestellt. Hierbei wird insbesondere die Doppelrolle
der Frau als Berufstätige und Mutter ins Zentrum der Untersuchung gestellt." (Autorenreferat)
[214-L] Spengler, Hannes; Jambor, Csilla:
Tarifstreit zwischen Marburger Bund und Ländern und Kommunen: Kompromiss bei den
Ärztegehältern und Zugeständnisse bei den Arbeitsbedingungen wären angemessen, in: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 73/2006, Nr. 24, S. 353-360
(Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ausgelöst durch den Rückzug der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) aus den
Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), die einseitige Kündigung von Tarifverträgen zu Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die Anhebung der
wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 42 Stunden kam es im Mai 2005 an den Universitätskliniken in Hessen und Baden-Württemberg - in der Folgezeit in ganz Deutschland - zu Ärzteprotesten. Diese Aktionen fanden unter der Federführung des Marburger Bundes (MB) statt,
der seine Verhandlungsvollmacht an die Gewerkschaft ver.di im September 2005 widerrief.
Seither verhandelt der MB eigenständig mit der TdL die Ärzte an Unikliniken und sonstigen
Landeskrankenhäusern betreffend - und seit März 2006 mit der Vereinigung der kommunalen
Arbeitgeberverbände (VKA) - die Ärzte an kommunalen Krankenhäusern betreffend. Die
Studie zeigt, dass der auf kommunaler Ebene (und auf Bundesebene) geltende Tarifvertrag
für den öffentlichen Dienst (TVöD) Ärzte bei absoluten Einkommenszuwächsen gegenüber
anderen Akademikern im Staatsdienst noch stärker bevorzugt, als es bisher schon der Fall
war. Diese Möglichkeit besteht - je nach Auslegung der Vertragsinhalte - auch bei dem mit
ver.di vereinbarten neuen Ländertarifvertrag (TV-L). Bei der Beurteilung der Gehaltsforderungen des MB erscheint eine Gesamtbetrachtung aller pekuniären Aspekte des Arztberufes,
einschließlich der Zusatzverdienstmöglichkeiten und geldwerten Vor- und Nachteile, erforderlich. Dringend verbesserungsbedürftig sind die Regelung der Arbeitszeit der Ärzte und die
Gestaltung befristeter Arbeitsverträge - jedenfalls an Universitätskliniken." (Autorenreferat)
[215-L] Sterkel, Gabriele; Schulten, Thorsten; Wiedemuth, Jörg (Hrsg.):
Mindestlöhne gegen Lohndumping: Rahmenbedingungen - Erfahrungen - Strategien, Hamburg: VSA-Verl. 2006, 295 S., ISBN: 3-89965-134-0
INHALT: "In dem Buch wird die soziale Realität der Dumping- und Armutspolitik offen gelegt.
Und es werden konkrete, umsetzbare Strategien für eine Politik der effektiven Bekämpfung
von Armut trotz Arbeit vorgestellt. Ein Viertel der deutschen Erwerbsbevölkerung mit Arbeitszeiten zwischen 35 und 40 Wochenstunden steckt in einer prekären Einkommenssituation (max. 75 Prozent des Durchschnittslohns), weitere 12 Prozent werden sogar mit Armutslöhnen (bis zur Hälfte des Durchschnittslohns) abgespeist. Mit den Hartz-Gesetzen, mit Mini/ Midi-Jobs, der Ausweitung von Zeit- und Leiharbeit sowie 1-Euro-Jobs wurde der Druck
auf die Löhne in jüngster Zeit verstärkt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die Ge-
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werkschaft Nahrung Genuss Gaststätten fordern deshalb die Einführung eines gesetzlichen
Mindestlohns in Höhe von mindestens 7,50 Euro/ Stunde. Andere Gewerkschaften sind skeptisch: Vertragen sich gesetzliche Regelungen überhaupt mit dem System der Tarifautonomie?
Und ist es denkbar, auf gesetzlichem Wege tatsächlich existenzsichernde Einkommen und
nicht nur Dumpinglöhne festzulegen? Wie also sind die unterschiedlichen Strategien der Gewerkschaften zu bewerten?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1. Auf dem Weg zu einem
gesetzlichen Mindestlohn - Margret Mönig-Raane: Sieben Thesen für eine gewerkschaftliche
Mindestlohnpolitik in europäischer Perspektive (11-19); Gabriele Sterkel: Die MindestlohnInitiative (20-32). 2. Niedriglöhne und Niedriglohnpolitik in Deutschland - Claus Schäfer:
Der Niedriglohnsektor in der Verteilungsfalle (35-60); Irene Becker: Mindestlöhne - ein Instrument (auch) zur Förderung der Gender-Gerechtigkeit? (61-79); Claudia Weinkopf: Was
leisten Kombilöhne? (80-103); Sabine Reiner: Niedriglöhne gegen Arbeitslosigkeit? Das
Märchen vom markträumenden Lohn (104-113); Karen Jaehrling, Thorsten Kalina, Achim
Vanselow, Dorothea Voss-Dahm: Niedriglohnarbeit in der Praxis - Arbeit in Häppchen für
wenig Geld (114-141). 3. Erfahrungen aus Niedriglohnbranchen - Gerald Richter: 300 Stunden im Monat und trotzdem arm - Niedriglöhne im Wach- und Sicherheitsgewerbe (145-153);
Roland Ehrhardt: Das Friseurhandwerk ein besonderes Handwerk - ein kreativer Beruf (154158); Ellen Bögemann-Großheim: 'Traumberuf Arzthelferin' (159-166); Peter Weith: Mit
Mindestlohn gegen Niedriglohn im Einzelhandel (167-172); Gabriele Peter: Arbeit im Niedriglohnsektor - Erfahrungen aus der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (173-182). 4.
Existenzsicherndes Einkommen als Grundrecht - Thomas Blanke: Mindestlohn und Tarifautonomie (185-197); Annette Malottke: Regelungen zum Mindestentgelt im deutschen Recht
(198-215); Klaus Lörcher: Das Recht auf angemessenes Arbeitsentgelt nach der Europäischen
Sozialcharta (216-226). 5. Mindestlohn(kampagnen) in Europa - Thorsten Schulten: Perspektiven einer europäischen Mindestlohnpolitik (229-242); Pete Burgess: Living WageKampagnen in London (243-256); Andreas Rieger: Die Kampagne 'Keine Löhne unter 3000
Franken' in der Schweiz (257-262). 6. Gewerkschaftliche Debatte und Umsetzung - Der Mindestlohn in der gewerkschaftlichen Debatte: Konzepte, Konflikte, Strategien (265-283); Jörg
Wiedemuth: Für einen gesetzlichen Mindestlohn - Eckpunkte eines Einführungs- und Umsetzungskonzepts (284-293).
[216-L] Strotmann, Harald:
Hat die Einführung von Gewinnbeteiligungsmodellen kurzfristige positive Produktivitätswirkungen?: Ergebnisse eines Propensity-Score-Matching-Ansatzes, (IAW-Diskussionspapiere, 23), Tübingen 2006, 24 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/
k060623a07.pdf)
INHALT: "Die Mehrzahl der bisherigen empirischen Studien zu den Produktivitätswirkungen der
betrieblichen Gewinnbeteiligung gelangt zu dem Ergebnis, dass die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg einen positiven Produktivitätseffekt induziert. Problematisch ist
jedoch, dass bisherige Studien häufig nur mit Querschnittsdaten arbeiten und daher unter dem
Problem der reverse causality leiden könnten. Die wenigen bisher zu diesem Thema existierenden Panelstudien konzentrieren sich ebenfalls nicht auf die Analyse der Einführungsentscheidung und ihrer Folgewirkungen, da nicht zwischen der Einführung und der Existenz von
Gewinnbeteiligungsmodellen unterschieden wird. Die vorliegende Studie verwendet die Wellen 2000 bis 2003 des IAB-Betriebspanels, um erstmals für Deutschland eine empirische
Analyse der kurzfristigen Produktivitätswirkungen der Einführung von Gewinnbeteiligungs-
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modellen im Rahmen eines Propensity-Score-Matching-Ansatzes kombiniert mit der Differenzen-von-Differenzen-Methode vorzunehmen. Die Besonderheit liegt einerseits in der verwendeten Methodik, andererseits in der bewussten Fokussierung auf die Wirkungen der Einführung einer Gewinnbeteiligung. Insgesamt stellen die Ergebnisse das vermeintliche stilisierte Faktum der positiven Produktivitätswirkungen zumindest für die kurze Frist deutlich in
Frage." (Autorenreferat)
[217-L] Struck, Olaf:
Flexibilität und Sicherheit: empirische Befunde, theoretische Konzepte und institutionelle
Gestaltung von Beschäftigungsstabilität, (Forschung Gesellschaft), Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2006, 457 S., ISBN: 3-531-15078-2
INHALT: "Arbeitsmärkte werden flexibler. Doch zugleich benötigen Marktakteure Sicherheiten.
Der Autor stellt die neuere Entwicklung stabiler und instabiler Beschäftigung vor und verdeutlicht die maßgeblichen Ursachen dieser Entwicklung. Darüber hinaus widmet er sich mit
Blick auf Betriebe und zentrale institutionelle Rahmenbedingungen der Frage: Wie können
Qualifikation, Engagement, Kooperation und soziale Sicherheit auch in flexiblen Beschäftigungssystemen gewährleistet werden?" (Autorenreferat). Aus dem Inhalt: Empirische Ausgangsbefunde betrieblicher Beschäftigungsstabilität; Arbeitsmarkttheoretische Erklärungsansätze; Empirische Befunde betrieblicher Beschäftigungsstabilität; Verfügungsmöglichkeit von
Leistungsfähigkeit; Sicherstellung von Leistungsbereitschaft; Zur Bedeutung institutioneller
Rahmungen des Arbeitsmarktes.
[218-L] Struck, Oliver; Köhler, Christoph; Goetzelt, Ina; Grotheer, Michael; Schröder, Tim:
Die Ausweitung von Instabilität?: Beschäftigungsdauern und betriebliche Beschäftigungssysteme (BBSS), in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik,
Jg. 15/2006, H. 3, S. 167-180 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Der Aufsatz stellt die Frage nach der Erosion Interner Arbeitmärkte und der Generalisierung von Beschäftigungsrisiken und Prekarität in West- und Ostdeutschland. Quantitative
Analysen von betrieblicher Beschäftigungspolitik und der Beschäftigungsepisoden von Individuen belegen eine Koexistenz von langfristiger mit kurz- und mittelfristiger Beschäftigung,
wobei letztere seit Beginn der neunziger Jahre begrenzt, aber deutlich zugenommen hat. Die
Konzepte der Arbeitsmarktsegmentation und der Betrieblichen Beschäftigungs-Sub-Systeme
(BBSS) erlauben es, die makrostatistischen Analysen zu spezifizieren: Ein großer Teil der
Veränderungen in der Arbeitsmarktstruktur erfolgt über endogene Modifikationen von Geschlossenen und Offenen BBSS als Bausteinen von Internen und Externen Arbeitsmärkten.
Als Schlussfolgerung sprechen die Verfasser daher eher von dynamischer Segmentation als
von einer Erosion Interner Arbeitsmärkte und einer Generalisierung von Beschäftigungsrisiken." (Autorenreferat)
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
[219-L] Thannisch, Rainald:
Die Effizienz der Mitbestimmung in ökonomischer Betrachtung, in: Arbeit und Recht : Zeitschrift für Arbeitsrechtspraxis, Jg. 54/2006, Nr. 3-4, S. 81-86 (Standort: USB Köln(38)-FHM
Fa651; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die ökonomische Effizienz der Mitbestimmung in Deutschland wird zunehmend Gegenstand der öffentlichen Debatte. Das hohe Mitbestimmungsniveau in Deutschland, so lautet
leicht verkürzt die Argumentation der Wirtschaftsverbände BDA und BDI, sei in Europa
einmalig und könne internationalen und europäischen Investoren gegenüber nicht vermittelt
werden. Folgerichtig leide die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland mit der
Konsequenz sinkender Investitionen und abnehmender Arbeitsplätze. Daher fordern BDA/
BDI sowie FDP einen Abbau sowohl der betrieblichen als auch der unternehmerischen Mitbestimmung. In der Betrachtung der ökonomischen Wirkung liegt aber eine Perspektive für
die Mitbestimmung: Sollte sie sich als ökonomisch vorteilhaft erweisen - und als Standortvorteil für Unternehmen (UN) - dann gäbe es nicht nur keine Argumente für ihre Abschaffung,
im Gegenteil wären Erhalt bzw. Ausbau der Mitbestimmung auch vor dem Hintergrund von
Globalisierung und Europäisierung nachdrücklich zu fordern. Daher soll ihre ökonomische
Wirkung im Folgenden sowohl in theoretischer als auch in empirischer Betrachtung diskutiert
werden. Um einen vollständigen Überblick zu gewinnen, wird von einer Trennung zwischen
den Ebenen der betrieblichen und der unternehmerischen Mitbestimmung abgesehen. Die
skizzierten ökonomischen Argumente erfassen nur einen Teil des Argumentationszusammenhangs. Bekanntlich basieren Anlass und grundlegende Idee der Mitbestimmung auf demokratietheoretischen, sozialpolitischen und ethischen Gründen. Sie bilden damit ein Fundament,
das durch einseitige Betonung von betriebswirtschaftlichen Effizienzüberlegungen nicht in
den Hintergrund gedrängt werden darf. Vielmehr soll die Frage gestellt werden, ob Mitbestimmung zusätzlich zu ihrem vielfach beschriebenen gesellschaftlichen Nutzen auch einen
ökonomischen Nutzen entfaltet." (Autorenreferat)
[220-F] Thul, Martin, Dr. (Bearbeitung); Zink, Klaus J., Prof.Dr. (Leitung):
Strategisches Gesundheitsmanagement in rheinland-pfälzischen Unternehmen
INHALT: Dauerhafte Verbesserungen der betrieblichen Gesundheitssituation lassen sich dann am
ehesten erzielen, wenn entsprechende Maßnahmen sowohl an der Verbesserung der Verhältnisse in der Arbeitswelt als auch am Verhalten der Organisationsmitglieder ansetzen. Aufgrund ihrer spezifischen Ausrichtung sind der traditionelle Arbeits- und Gesundheitsschutz
bzw. klassische betriebliche Gesundheitsförderung jedoch nur sehr begrenzt in der Lage entsprechende Veränderungen nachhaltig in einer Organisation zu verankern. Einen Ausweg bieten betriebliche Gesundheitsmanagementsysteme. Diese integrieren einerseits das Thema Gesundheit in vorhandene betriebliche Managementstrukturen und schaffen andererseits die erforderlichen Rahmenbedingungen, um das Gesundheitssystem einer Organisation unter Berücksichtigung von Managementprinzipien systematisch aufzubauen, zu lenken und weiterzuentwickeln. Obwohl in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer strategischen Verankerung von Gesundheit in der Fachliteratur immer wieder betont wird, zeigt die betriebliche Realität, dass solche Aspekte bisher nur unzureichenden Niederschlag in Plänen und Strategien
finden. Dies ist z.B. eine wichtige Erkenntnis eines seit 1996 laufenden Forschungsvorhabens
zur Umsetzung betrieblicher Gesundheitsmanagementsysteme in niedersächsischen Unternehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
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METHODE: Die Zielsetzungen dieses Forschungsvorhabens, das in Kooperation mit der AOK
Rheinland-Pfalz und rheinland-pfälzischen Grossunternehmen durchgeführt wird, liegen daher darin, die in der Praxis erfolgreich erprobten Konzepte und Instrumente des integrativen
betrieblichen Gesundheitsmanagements weiter zu entwickeln und dazu zu nutzen, um in Unternehmen das Thema Gesundheit stärker strategisch zu verankern. Darüber hinaus wird die
Effektivität dieses Ansatzes wissenschaftlich überprüft.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Thul, M.J.; Zink, K.J.: Gesundheitsassessment - ein methodischer
Ansatz zur Bewertung von Gesundheitsförderungsmaßnahmen. in: Müller, R.; Rosenbrock,
R.: Betriebliches Gesundheitsmanagement, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung - Bilanz
und Perspektiven. St. Augustin 1998, S. 327-348.+++Dies.: Konzepte und Instrumente eines
integrativen betrieblichen Gesundheitsmanagements. in: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, Bd. 49, 1999, H. 8, S. 274-284.+++Dies.: Bewertung integrierter
betrieblicher Gesundheitsmanagementansätze - Modelle, Ergebnisse und Erfahrungen. in:
Das Gesundheitswesen, Jg. 61, 1999, H. 8/9, S. A 197.+++Thul, M.J.; Zink, K.J.; Mosthaf,
F.: Ein Modellversuch zum integrativen betrieblichen Gesundheitsmanagement in Klein- und
Mittelbetrieben. in: Pfaff, H.; Slesina, W. (Hrsg.): Effektive betriebliche Gesundheitsförderung - Konzepte und methodische Ansätze zur Evaluation und Qualitätssicherung. Weinheim
2001, S. 199-213.+++Thul, M.J.; Zink, K.J.: Selbstbewertung als Ansatz zur Bewertung betrieblicher Gesundheitsmanagementsysteme - Konzept, Möglichkeiten und Grenzen. in: Pfaff,
H., Slesina, W. (Hrsg.): Effektive betriebliche Gesundheitsförderung - Konzepte und methodische Ansätze zur Evaluation und Qualitätssicherung. Weinheim 2001, S. 161-181.+++Thul,
M.J.: Betriebliches Gesundheitsmanagement. in: Knauth, P.; Wollert, A. (Hrsg.): Human ressource management - Kapitel 2 Personalmanagement A-Z, 45. Erg.-Lfg., August 2003, 2, S.
1-30.+++Thul, M.J.; Benz, D.; Zink, K.J.: Betriebliches Gesundheitsmanagement - Ziele,
Kennzeichen und praktische Umsetzung im Global Logistics Center, Germersheim. in: Landau, K. (Hrsg.): Good Practice - Ergonomie und Arbeitsgestaltung. Stuttgart 2003, S. 499517.+++Thul, M.J.; Zink, K.J.: Evaluation of Workplace Health-Management Systems. in:
Strasser, H.; Kluth, K.; Rausch, H.; Bubb H. (Hrsg.): Quality of work and products in enterprises of the future. Stuttgart 2003, S. 845-848.+++Thul, M.J.; Zink, K.J.: Qualität im betrieblichen Gesundheitsmanagement - welche Erkenntnisse lassen sich aus den Entwicklungen im
Qualitätswesen für ein betriebliches Gesundheitsmanagement ableiten? in: Leidig, S.; Limbacher, K.; Zielke, M. (Hrsg.): Stress im Erwerbsleben: Perspektiven eines integrativen Gesundheitsmanagements. Lengerich: Pabst Science Publ. 2006, S. 59-88. ISBN 3-89967-313-1.
+++Thul, M.J.: Selbstbewertung im betrieblichen Gesundheitsmanagement. in: Knauth, P.;
Wollert, A. (Hrsg.): HOP Handbuch für Organisation und Personal - Human Resource Management. Neue Formen betrieblicher Arbeitsorganisation und Mitarbeiterführung (LoseblattAusgabe, Gruppe 7.52: Gesundheitsmanagement), Neuwied, Kriftel, Berlin, 2006, S. 1-23.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: AOK Rheinland-Pfalz FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Technologie und Arbeit e.V. an der Technischen Universität Kaiserslautern (Postfach 3049, 67653 Kaiserslautern)
KONTAKT: Thul, Martin (Dr. Tel. 0631-3168011, e-mail: martin.thul@ita-kl.de)
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
[221-L] Trampusch, Christine:
Postkorporatismus in der Sozialpolitik: Folgen für Gewerkschaften, in: WSI Mitteilungen :
Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-BöcklerStiftung, Jg. 59/2006, H. 6, S. 347-352 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In den letzten Jahren haben sich die Bedingungen für gewerkschaftliche Interessenpolitik in der Sozialpolitik fundamental gewandelt. Der Beitrag beschreibt vier Tendenzen des
Wandels: 1. Strukturwandel der Selbstverwaltung; 2. Elitewechsel und Autonomisierung des
Parteiensystems gegenüber dem Verbändesystem; 3. das Politikfeld pluralisiert sich; 4. es
werden Märkte geschaffen. Die Veränderungen führen zu Postkorporatismus. Sie bringen für
Gewerkschaften einen nicht unerheblichen politischen Einflussverlust mit sich. Gewerkschaften müssen deswegen ihre Strategien gewerkschaftlicher Interessenpolitik überdenken." (Autorenreferat)
[222-F] Ueberle, Max, Dipl.-Pol.; Rixgens, Petra; Behr Martina (Bearbeitung); Greiner, Wolfgang, Prof.Dr.; Badura, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung):
ProSoB - Produktivität von Sozialkapital in Betrieben. Kennzahlenentwicklung und Nutzenbewertung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
INHALT: Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement gelten Wohlbefinden und körperliche Gesundheit als Kernvoraussetzung für Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitsleistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sollten deshalb in einer alternden Gesellschaft mit finanziell
überlasteten sozialen Sicherungssystemen professionell und nachhaltig gestützt und gefördert
werden. Durch Entwicklung geeigneter Kennziffern für das Betriebliche Gesundheitsmanagement sollen Unternehmen als Organisationen lernen, ihr intangibles Vermögen und dessen
Bedeutung für Gesundheit, Beschäftigungsfähigkeit und Betriebsergebnis sichtbar und messbar und dadurch beeinflussbar und bewertbar zu machen. In drei Modellbetrieben werden
Kriterien entwickelt, die es möglich machen, den Zusammenhang zwischen Sozialkapital,
Humankapital, dem Wohlbefinden und der Gesundheit der Beschäftigten sowie dem Betriebsergebnis darzustellen und zu bewerten.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen;
Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2006-03 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 05
Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Bielefeld, Fak. für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 01 Sozialepidemiologie und Gesundheitssystemgestaltung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Ueberle, Max (Tel. 0521-106-4695, e-mail: max.ueberle@uni-bielefeld.de)
[223-F] Verwiebe, Roland, Dr.; Seidel, Nana (Bearbeitung); Verwiebe, Roland, Dr. (Betreuung):
Flexible Zeitstrukturen in der Dienstleistungsgesellschaft
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
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INHALT: Das Projekt untersucht die sozialstrukturelle Dynamik, die der Flexibilisierung von
Zeitstrukturen in Dienstleistungsgesellschaften inhärent ist. Anknüpfend an die neuere Sozialstrukturforschung und die Forschung zum tertiärem Wandel werden vor allem die Folgen
zeitstruktureller Veränderungsprozesse für die Lebenssituation der Menschen thematisiert.
Empirisch lassen dabei auf der Grundlage der vorliegenden Untersuchung vier charakteristische Typen herauskristallisieren. In diesem Kontext sind nicht nur selbstbestimmte, individualisierte Zeitpioniere zu finden, wie dies aus der Ungleichheits- besonders der Lebensstilforschung abzuleiten wäre, sondern vor allem verschiedene Typen von, zeitlich gesehen, strukturell bestimmten Berufsbiographien. Datengrundlage des Beitrags sind 20 problemzentrierte
Interviews, die im Rahmen des Projekts erhoben wurden, welches seit Ende 2003 in Berlin
und Hamburg durchgeführt wird.
METHODE: Methodik; Datenerhebung: theoretical sampling, 20 Interviews; Auswertung: Typenbildung/ grounded theory. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: Diplom; Eigenprojekt BEGINN: 2003-09 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department
Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg); Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Graduate School of Social Sciences Chair of Political Sociology (Postfach 330440,
28334 Bremen)
KONTAKT: Betreuer (e-mail: roland.verwiebe@uni-hamburg.de)
[224-L] Weber, Diana:
Work-family balance: the effects of organizational initiatives on creating a family-supportive
work environment, in: IAW-Report, Jg. 34/2006, H. 1, S. 103-154 (Standort: USB Köln(38)XG4669; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Betriebliche Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind
von zentraler Bedeutung für die Zukunft von Unternehmen, da sie die Arbeitszufriedenheit
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhöhen und die Fluktuationsrate senken können.
Die Studie untersucht auf der Grundlage des IAB-Betriebspanels Baden-Württemberg, einer
jährlichen repräsentativen Befragung von rund 1.200 Betrieben, ob und in welchem Maße
familienfreundliche Maßnahmen in der Wahrnehmung der Beschäftigten die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf erhöhen. Als Indikator dafür wird die Fluktuationsrate der Mitarbeiter
im Betrieb herangezogen. Die Analysen zeigen, dass flexible Arbeitszeiten und die Existenz
eines Betriebsrates die arbeitnehmerseitige Fluktuation signifikant reduzieren. Auf diesen Ergebnissen basierend werden Rückschlüsse auf die 'gefühlte' Vereinbarkeit gezogen." (Autorenreferat)
[225-L] Werner, Claudia S.:
Die Frauenerwerbstätigkeit in Deutschland: Entwicklung von der Industrialisierung bis
heute, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2006, 143 S., ISBN: 3-86550-405-1
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
INHALT: "Die Erwerbstätigkeit von Frauen hat sich in den letzten 100 Jahren grundlegend gewandelt. In Abhängigkeit von der Arbeitskräftenachfrage wurden Frauen mehr oder weniger
stark auf dem Arbeitsmarkt gebraucht. Die Autorin beleuchtet die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit beginnend mit der Industrialisierung, über die beiden Weltkriege, die Nachkriegszeit bis hin zur aktuellen Situation. Zudem wird die Erwerbssituation in der ehemaligen
DDR kompakt zusammengefasst. An den historischen Überblick schließt sich eine theoretische Fundierung und aktuelle Bezugnahme an: Wie sieht konkret das Verhältnis von Arbeitsangebot und -nachfrage aus? Wie stellt sich die Frauenerwerbstätigkeit aktuell dar und welche Einflussfaktoren sind evident? Welchen Stellenwert hat die Kinderbetreuung in Hinblick
auf die Erwerbstätigenquote von Frauen?" (Autorenreferat)
[226-L] Wirth, Claus:
Mitbestimmung aus personalwirtschaftlicher und rechtstheoretischer Sicht, in: Industrielle
Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 13/2006, H. 4, S. 370-383
INHALT: Der Aufsatz referiert den aktuellen Forschungsstand zur Mitbestimmung in Betrieben.
So werden im ersten Abschnitt zwei personalwirtschaftliche Arbeiten vorgestellt: (1) 'Die Institution Betriebsrat aus personalwirtschaftlicher Sicht' (2005) von M. Müller sowie (2) 'Human Resource Management, Personalauswahl und Theorien industrieller Beziehungen. Interaktionskulturen aus einer Negotiated Order-Perspektive' (2005) von S. König. Der zweite Abschnitt präsentiert zwei juristische Arbeiten, die sich mit den Fragen betrieblicher Mitbestimmung bzw. mit der Regulation von Arbeit jenseits des dualen Systems auseinandersetzen:
(1) A. Höland u.a. (Hrsg.), 'Arbeitnehmermitwirkung in einer sich globalisierenden Arbeitswelt. Employee Involvement in a Globalising World' (2005) und W. Kohte u.a. (Hrsg.), 'Arbeitsrecht im sozialen Dialog. Festschrift für Hellmut Wissmann zum 65. Geburtstag' (2005).
Die Auswertung der neueren personalwirtschaftlichen Arbeiten zeigt, dass sich personalökonomische Analysen einen festen Platz in der Mitbestimmungsdebatte erobert haben und - insofern sie nicht unterkomplexe theoretische Konzepte verwenden - das Verständnis für die
Wirkungen von Mitbestimmung erhöhen. Die Art und Weise, wie diese Wirkungen zustande
kommen, entschlüsseln eher organisationssoziologische Ansätze, insbesondere wenn quantitative und qualitative Methoden in der Umsetzung Verwendung finden. Sie analysieren die
praktizierten Interaktionen und sozialen Beziehungen im Betrieb und können so die Politikhaltigkeit von Organisationen und Repräsentationsproblemen aufgreifen. Die in die Besprechung einbezogenen rechtstheoretischen Arbeiten erhöhen das Verständnis von Mitbestimmung insbesondere dann, wenn sie sozialwissenschaftliche Erkenntnisse in ihre Überlegungen einbeziehen. (ICG2)
[227-L] Wolf, Frieder Otto:
Von den Schwierigkeiten einer neuen Politik der Arbeit, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 25/2005, H. 49, S. 105-113 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: Der Autor nimmt Marx' Untersuchung des Kampfes um die Normalarbeitstag als Modell, mit dem vier Ebenen der Konstruktion einer möglichen Politik der Arbeit auf der Höhe
der Gegenwart unterschieden werden:(1) die konsequente Nutzung der informatorischen und
kommunikativen Potentiale der mit den heutigen Produktionsprozessen verknüpften Arbeitsprozesse und ihrer Entsprechungen außerhalb der Dimension der unmittelbaren Kapitalver-
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3 Gestaltung der Arbeitswelt I
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wertung; (2) die polylogische Erarbeitung (Marx': die Köpfe zusammenstecken) von gemeinsamen Interessen der vom Kapital ausgebeuteten Arbeitenden über die Differenzierungen und
Polarisierungen von Prekaritäts-, Normalitäts- und Selbständigkeitsformen der Arbeit hinweg;
(3) die bewusste und offene Artikulation unterschiedlicher derartig gewonnener Interessen zu
gemeinsamen Forderungsstrukturen und Leitbildern; (4) die Konzipierung und Umsetzung
von Modellen der Entfaltung der eigenen Macht (Boykott, Streik, Demonstration); weiterhin
(5) die Entwicklung von Taktiken und Strategien zur Modifikation gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse (insbesondere durch Bündnisse als Instrumente von Blockbildung und -spaltung)
und (5) die Entwicklung von Modellen einer strategischen Nutzung von Staatsmacht (Gesetzgebung, Fiskus, Sozialversicherung, Förderprogramme). Insgesamt gilt es, das "neoliberale
Politikverbot" zu durchbrechen, das alle Fragen einer bewussten Gestaltung der Gesellschaft
tabuisiert. Eine neue Politik der Arbeit kann dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. (ICA2)
4 Gestaltung der Arbeitswelt II: neue Technologien
[228-L] Abel, Jörg; Ittermann, Peter:
Strukturen und Wirksamkeit von Beschäftigtenpartizipation in Neue-Medien-Unternehmen,
in: Ingrid Artus, Sabine Böhm, Stefan Lücking, Rainer Trinczek (Hrsg.): Betriebe ohne Betriebsrat
: informelle Interessenvertretung in Unternehmen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S.
197-221, ISBN: 3-593-37999-6
INHALT: Neue Muster der Beschäftigtenpartizipation und Interessenvertretung in Unternehmen
der digitalen Wirtschaft (Software, Multimedia, IT-Services, Internetdienstleistungen) werden
in 10 Fallstudien untersucht. Die Datenerhebung erfolgte über leitfadengestützte Interviews
und in einigen Fällen über standardisierte Mitarbeiterbefragungen. Die Ergebnisse zeigen,
dass die individualistischen Selbstvertretungsmodelle die kollektiven Vertretungsmodi dominieren. Betriebsräte sind zwar inzwischen häufiger in Betrieben der New Economy vorzufinden, sie bleiben aber in den meisten Fällen vertretungsschwach und überlassen zentrale Themenfelder wie Entgelt, Weiterbildung und Arbeitsorganisation der individuellen Selbstvertretung der Beschäftigten. Die Mitarbeiter präferieren zwar auch die Selbstvertretung ihrer Interessen, erachten jedoch die Erfolgsaussichten einer solchen Strategie themenspezifisch unterschiedlich: bei Entgelt und Weiterbildung eher skeptisch, bei Arbeitszeit und Arbeitsorganisation eher optimistisch. Als entscheidend für die Wirksamkeit der Interessenvertretung wird
die Existenz einer innerbetrieblichen Vertrauenskultur angesehen. (GB)
[229-L] Betzelt, Sigrid:
Flexible Wissensarbeit: AlleindienstleisterInnen zwischen Privileg und Prekarität, (ZeS-Arbeitspapier, Nr. 3/2006), Bremen 2006, 90 S. (Graue Literatur; URL: http://www.zes.uni-bremen.de/pages/download.php?ID=250&SPRACHE=de&TABLE=AP&TYPE=PDF)
INHALT: "Flexible Wissensarbeit in Form hoch qualifizierter selbständiger Beschäftigung stellt
in der Bundesrepublik einen relativ neuen Erwerbstypus dar, der im Dienstleistungssektor auf
Expansionskurs ist. Der Beitrag stellt zentrale Ergebnisse einer empirischen Untersuchung im
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4 Gestaltung der Arbeitswelt II: neue Technologien
exemplarischen Feld ausgewählter Kulturberufe vor, die als Trendsetter für die neuere selbständige Erwerbsform des 'Alleindienstleisters' gelten können. Gezeigt wird, dass nicht nur
deren objektive Erwerbsstrukturen von bekannten Mustern abweichen, da sie - bei vergleichsweise schwacher Geschlechtersegregation - den hoch Qualifizierten nur relativ bescheidene Einkommen unter risikoreichen Erwerbsbedingungen bieten. Besonderheiten zeigen sich auch in den individuellen subjektiven Orientierungen und Handlungsstrategien. Diese subjektiven Faktoren, so das Kernargument dieses Beitrags, ermöglichen erst das 'Funktionieren' des flexiblen Erwerbsmodells. Auf der Basis starker intrinsischer Motivationen und
eines dominant wertrationalen Berufsverständnisses entwickeln die individuellen Akteure in
reflexiver Weise Handlungsmuster im Umgang mit den marktradikalen Bedingungen, die eine mehr oder minder gelungene Balance zwischen individuellen Freiheitsgraden und marktlichen Restriktionen ermöglichen. Dabei ergeben sich für Männer wie Frauen überwiegend
kontinuierliche, wenngleich komplexe Erwerbsbiographien jenseits herkömmlicher Karrierepfade. Diese qualitativ gewonnenen empirischen Befunde werden im Hinblick auf theoretische Konzepte der Arbeits-, Berufs- und Professionssoziologie sowie der sozialen Ungleichheit diskutiert. Abschließend wird aufgezeigt, dass das Erwerbsmuster flexibler Wissensarbeit
besonders aufgrund der fragilen individuellen und kollektiven Risikostrategien durchaus institutionellen Handlungsbedarf aufwirft." (Autorenreferat)
[230-L] Boes, Andreas:
Die wundersame Neubelebung eines vermeintlichen Auslaufmodells: IT-Beschäftigte und
Mitbestimmung nach dem Ende des New-Economy-Hype, in: Ingrid Artus, Sabine Böhm, Stefan Lücking, Rainer Trinczek (Hrsg.): Betriebe ohne Betriebsrat : informelle Interessenvertretung
in Unternehmen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 223-261, ISBN: 3-593-37999-6
INHALT: Die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen in der bundesdeutschen IT-Branche zwischen
1999 und 2004 werden dargestellt. Grundlage sind die beiden Forschungsprojekte "Arbeitsbeziehungen in der IT-Industrie" (Datenerhebung Mitte 1999 bis Anfang 2000) und "Interessen und Interessenhandeln von IT-Beschäftigten" (Datenerhebung Mitte 2003 bis Anfang
2004), bei denen jeweils Betriebsfallstudien mit Intensivinterviews und Expertengesprächen
durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Durchsetzung eines neuen, individualistischen Musters der Arbeitsbeziehungen in der Boomphase der IT-Industrie das Resultat
von Sonderbedingungen in einer Übergangsphase war. Die erste Phase der Durchsetzung
neuer Unternehmenskonzepte im Zeitraum zwischen 1994 und 2000 ist durch eine ausgesprochen günstige Prosperitätsentwicklung gekennzeichnet. Inzwischen zeichnet sich in dieser
Branche eine Zeitenwende ab, in deren Folge sich die Parameter der Entwicklung der Arbeitsbeziehungen grundlegend verändern. Bei den Beschäftigten setzt sich zunehmend eine
Arbeitnehmerorientierung durch, bei der die verfasste Mitbestimmung an Attraktivität gewinnt. Dass Selbstbestimmung ohne Mitbestimmung nicht funktioniert, ist der Mehrzahl der
Beschäftigten deutlich geworden. (GB)
[231-L] Eichmann, Hubert; Hofbauer, Ines; Schönauer, Annika:
Arbeit und Partizipation in kleinbetrieblichen Strukturen ohne Betriebsrat: Eigenverantwortung und Fremdbestimmung in Software-/ IT-Dienstleistungsfirmen und Callcentern,
(FORBA-Forschungsbericht, 1/2006), Wien 2006, V, 273 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.forba.at/files/download/download.php?_mmc=czo2OiJpZD0xNTQiOw==)
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4 Gestaltung der Arbeitswelt II: neue Technologien
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INHALT: "In einem vom bm:bwk im Rahmen des Schwerpunktprogramms 'node - new orientations for democracy in Europe' geförderten Forschungsprojekt untersuchte FORBA Arbeit
und Partizipation in Kleinbetrieben mit weniger als 50 Beschäftigten. Dabei stellte sich
schnell heraus, dass in diesen Segmenten Betriebsräte bzw. verfasste betriebliche Mitbestimmung Ausnahmen und nicht die Regel sind. Zur Konkretisierung stellten wir einander zwei
(weiterhin) wachsende Dienstleistungsfelder gegenüber: Software/ IT-Dienstleistungen und
Callcenter. Neben der jeweils branchenbezogenen Beschreibung von betrieblichen Arbeitsstrukturen und Sozialordnungen wurden damit auch unterschiedliche Entwicklungspfade von
Dienstleistungsarbeit verglichen. Die Auswertung von 45 problemzentrierten qualitativen Interviews ergibt, dass sich Arbeits- und Partizipationsmuster in den beiden Branchen höchst
unterschiedlich gestalten und dass sich auch zwischen einzelnen Untersuchungsbetrieben viele Unterschiede auftun. Die Befunde zu den Softwareunternehmen zeigen, dass dort vor allem
gut- und hochqualifizierte Beschäftigte arbeiten, die eigene Kompetenzen und Ansprüche in
der Regel adäquat in ihre Tätigkeiten einbringen können. Deshalb kann in Summe von durchaus anspruchsvollen - und gleichzeitig anstrengenden - Arbeitsverhältnissen gesprochen werden. Ausgedehnte Spielräume für Partizipation ergeben sich insbesondere durch die geringe
Formalisierung vieler Abläufe in kleinbetrieblichen Strukturen. Gleichzeitig ist für die analysierten IT-Firmen kaum generalisierbar, ob die für wissensintensive Arbeit typische Delegation von Verantwortung - d.h. die partielle Übertragung von Steuerungsleistungen an einzelne
Beschäftigte - tendenziell zu mehr Freiheiten oder eher zu Überlastung führt bzw. beide Aspekte gleichermaßen enthält. Im Unterschied zu Kleinbetrieben in der IT-Branche, in denen
ein bestimmtes Ausmaß an Mitgestaltungsmöglichkeiten allein aus unternehmensstrategischen Gründen nicht unterschritten wird ('partizipatives Management'), gilt für die durchstrukturierte Arbeit der Callcenter-Agents, vor allem an der frontline, dass ein Mindestmaß an
Partizipation außerhalb der für die unmittelbare Arbeitsdurchführung notwendigen Spielräume so gut wie nie überschritten wird. Bei den Agents werden gediegene Kommunikationskompetenzen vorausgesetzt, aber so gut wie keine sonstigen Formalqualifikationen. Begehrt
sind deshalb einerseits StudentInnen und andererseits Frauen, weil ihnen im Vergleich zu
Männern soziale Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen zugeschrieben werden. Die Expertise der einzelnen Callcenter-Agents ist relativ leicht ersetzbar, eine intensivere Einbindung
ins betriebliche Geschehen ist seitens des Managements kaum vorgesehen. Gerade deshalb,
weil viele der oft sehr jungen Callcenter-Agents die eigene Tätigkeit als Übergangsjob, als
flexible Option für ein (Zusatz-)Einkommen betrachten und daher insbesondere in externen
Callcentern Freie Dienstverträge die dominierende Form der Beschäftigung darstellen, sind
Ambitionen auf Interessenvertretung nur schwach ausgeprägt. Insofern lässt sich ein Gutteil
der Callcenter-Branche als Sammelbecken für Jobhopper im Niedriglohnsektor charakterisieren." (Autorenreferat)
[232-L] Endl, Hans L.; Höfers, Petra; Schulz, Hans-Joachim; Schröder, Lothar; Brinkmann, Marita; Frevel, Alexander; Hinrichs, Sven; Itkowiak, Heinz-Josef; Kutzner, Edelgard:
Soziales Benchmarking: das soCa-Buch: Soziale Gestaltung der Arbeit in Call-Centern,
Hamburg: VSA-Verl. 2006, 173 S., ISBN: 3-89965-159-6 (Standort: ULB Münster(6)-3F63509)
INHALT: "Nicht die Technik, sondern die Menschen führen ein Call-Center zum Erfolg. Die von
den Arbeitsbedingungen abhängige Zufriedenheit der Beschäftigten wirkt sich letztendlich
auch positiv auf den unternehmerischen Erfolg aus. Und werden gute Arbeitsbedingungen zu
Standards etabliert, dann hat dies positive Signalwirkungen für die gesamte Branche. Das
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4 Gestaltung der Arbeitswelt II: neue Technologien
Projekt 'Soziale Gestaltung der Arbeit in Call-Centern' (soCa) will mit dem sozialen Benchmarking ein Modell partizipativer Gestaltung von Arbeitsbedingungen sein. Das Ziel ist es,
mit dem Modell einer betrieblichen Dialogplattform ein Verfahren zu entwickeln, welches die
Arbeitsgestaltung im Call-Center zum Thema macht und die Perspektive der Beschäftigten in
den Mittelpunkt rückt. Diese Publikation schließt das gemeinsame langfristige Projekt 'soCa'
von Arbeitnehmerkammer Bremen und ver.di ab und fasst aktuelle Forschungsergebnisse zur
Gestaltung von Arbeitsbedingungen in Call Centern und vergleichbaren Bereichen zusammen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Petra Höfers/Lothar Schröder: Wie alles begann oder: Was lange währt, wird endlich gut (11-14); Tanja Marita Brinkmann: Call-Center:
Stand der empirischen Forschung und theoretischen Diskussion (15-38); Heinz-Josef Itkowiak/Hans-Joachim Schulz: Der Ansatz des sozialen Benchmarking (39-60); Edelgard Kutzner:
Soziales Benchmarking als Element partizipativer Arbeitsgestaltung (61-83); Tanja Marita
Brinkmann: Arbeitszufriedenheit, Mitarbeitermotivation und Arbeitsfähigkeit als Erfolgsfaktoren interaktiver Dienstleistungen (84-112); Sven Hinrichs: Soziales Benchmarking und
Mitarbeiterbefragungen (113-130); Hans L. Endl: Soziales Benchmarking - ein Schritt zur
Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (131-142); Alexander Frevel: Übertragbarkeit des sozialen Benchmarking (143-157); Lothar Schröder: Soziales Benchmarking und
Call-Center-Arbeit: eine Zukunftsvision (158-162).
[233-L] Fehre, Rena; Mehlis, Peter:
Regulierung hochqualifizierter Arbeit in IT- und Biotechnologieunternehmen: erste empirische Befunde aus dem Forschungsprojekt "Arbeitszeiten und Arbeitsformen in High-TechUnternehmen der 'New Economy'", (IAW Arbeitspapier, 17/2005), Bremen 2005, 34 S. (Graue
Literatur; URL: http://www.iaw.uni-bremen.de/pages/download.php?ID=18&SPRACHE=DE&
TABLE=AP&TYPE=PDF)
INHALT: "Das Arbeitspapier stellt die ersten zentralen empirischen Ergebnisse des Forschungsprojekts zu 'Arbeitszeiten und Arbeitsformen in High-Tech-Unternehmen der new economy'
dar. Untersucht wurde am Beispiel der Arbeitszeit die Regulierung von hochqualifizierter Arbeit in Unternehmen der IT- und Biotechnologiebranche. High-Tech-Unternehmen in diesen
besonders innovativen und dynamischen Branchen sind als mögliche Trendsetter für neue
Regulierungsmuster der Arbeit besonders relevant. Die Ergebnisse zeigen, dass sich im Laufe
der Jahre in den Unternehmen Regulierungsweisen herausbilden, die ergänzend zu ihren informellen auch zunehmend formale Regelungen und Institutionen aufweisen. Der Betriebsrat
wird dabei von vielen Beschäftigten als eine Option betrachtet, um entstandene Risse in der
Vertrauenskultur in den Unternehmen zu überbrücken. Arbeitszeit ist im Untersuchungsfeld
zwar bislang nicht das zentrale Konfliktfeld, aber die gängige Arbeitszeitpraxis verweist auf
zahlreiche individuelle und gesellschaftliche Konfliktpotentiale." (Autorenreferat)
[234-L] Funder, Maria; Dörhöfer, Steffen; Rauch, Christian:
Geschlechteregalität - mehr Schein als Sein: Geschlecht, Arbeit und Interessenvertretung in
der Informations- und Telekommunikationsindustrie, (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 74), Berlin: Ed. Sigma 2006, 262 S., ISBN: 3-8360-8674-3
INHALT: "Die Informations- und Telekommunikationsindustrie (ITK) gilt als eine Art Leitsektor
hinsichtlich der Umsetzung neuer Formen der Unternehmens- und Arbeitsorganisation sowie
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4 Gestaltung der Arbeitswelt II: neue Technologien
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der Interessenvertretung. Sind die ITK-Unternehmen zugleich auch Pioniere, was die Überwindung traditioneller Geschlechterdifferenzierungen und -diskriminierungen betrifft? Gerade Unternehmen, die der Wissensökonomie zugerechnet werden, vermitteln oft gern selbst
den Eindruck, dass Inklusion keine Frage des Geschlechts sei (Motto: allein die Kompetenz
zählt) und klassische Geschlechterstereotypen keine Rolle mehr spielten. Dieses Buch geht
empirisch der Frage nach, ob die betriebliche Wirklichkeit dem Postulat einer neuen Qualität
der Geschlechterverhältnisse gerecht wird oder ob hier am Ende doch nur ein 'Egalitätsmythos' - mehr Schein als Sein - verbreitet wird. Den Ausgangspunkt bildet dabei die These der
'De-Institutionalisierung der Geschlechterdifferenz'. In der alltäglichen Arbeitspraxis kleiner
und großer Unternehmen und auf der Ebene der Interessenvertretung wird verfolgt, inwieweit
mit dem Wandel der Arbeitsbeziehungen auch ein Wandel der Geschlechterbeziehungen einhergeht und welche Typen von Geschlechterkultur auszumachen sind." (Autorenreferat)
[235-L] Jonas, Michael; Berner, Marion:
Beyond works councils?: employee participation in a regional high-tech cluster, (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, 80), Wien 2006, 21 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.ihs.ac.at/publications/soc/rs80.pdf)
INHALT: "Welche Mitbestimmungsmöglichkeiten und -formen gibt es in dem hochtechnologischen Feld der Mikrosystemtechnik? Dieser Frage wird anhand empirischer Untersuchungen
im Raum Dortmund nachgegangen. Die hier lokalisierten Unternehmen und die von ihnen
verfolgten Strategien lassen sich mit Hilfe einer Typologie voneinander unterscheiden. Auf
der Basis dieser Typologie werden anschließend die Partizipationsmöglichkeiten der Beschäftigten erörtert. Abschließend erfolgt eine Einschätzung der vorhandenen Mitbestimmungsformen und -möglichkeiten, wobei auch auf den Aspekt einer regionalen Informationsaustauschs der Beschäftigten eingegangen wird." (Autorenreferat)
[236-L] Manske, Alexandra:
Vom Umgang mit Instabilitäten: Wie WebWorker ihre soziale Lage bearbeiten, in: KarlSiegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32.
Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am
Main: Campus Verl., 2006, S. 693-709, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Inwieweit Instabilitätserfahrungen und -erwartungen die subjektive Bedeutung von
Arbeit sowie ihre Verarbeitungsmuster prägen, ist Gegenstand des Referates. Am Beispiel eines Randgebietes von 'Normalarbeit', der Internetökonomie, wird die widersprüchliche Neuschneidung von sozialer Integration diskutiert. Anhand qualitativer Untersuchungsergebnisse
wird gezeigt, wie hochqualifizierte, solo-selbständige NetWorker ihre soziale Lage bearbeiten. Die soziale Lage von NetWorkern, so die These, lässt sich als marktradikal vermittelte
Lebenslage fassen, die zudem eine Prekarisierung auf hohem Niveau widerspiegelt. Von prekär lässt sich neben dem nur teilweise existenzsichernden Einkommen insoweit sprechen als
dass sich die soziale Lage von NetWorkern durch eine widersprüchliche institutionelle Teilhabe auszeichnet; zwar erwerbstätig, sind NetWorker weitgehend aus sozialstaatlichen Sicherungssystemen ausgeschlossen. Infolgedessen nimmt die Bedeutung von Erwerbsarbeit für
die Stabilisierung der Lebenslage zu. Die damit verbundenen, spezifischen Instabilitätserfahrungen werden als Ausdruck widersprüchlicher sozialer Integration gedeutet. Jedoch ist eine
150
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4 Gestaltung der Arbeitswelt II: neue Technologien
Prekarisierung auf hohem Niveau nicht gleichzusetzen mit einer Entstrukturierung sozialer
Ungleichheiten. Alles andere als kontingent, sind subjektive Bewältigungsressourcen kapitalabhängig und mit spezifischen 'sozialen Fallhöhen' versehen. Vor diesem gemeinsamen Erfahrungshintergrund offenbaren sich Muster, die auf eine differenziert subjektive Verarbeitung von Instabilitäten hindeuten. Sie werden in Anlehnung an vertikale Beschreibungsmodelle geordnet und begrifflich zu den Handlungsstrategien 'Unternehmer', 'Dienstleister' und
'Künstler' verdichtet. So soll ein jeweils spezifischer Umgang mit Instabilitätserfahrungen
bzw. -erwartungen gezeigt werden, in denen z. B. Unterscheidungen von 'Arbeit' und 'NichtArbeit' aufscheinen." (Autorenreferat)
[237-L] Martens, Helmut:
Arbeitspolitische Initiativen in der IT-Branche: Ambivalenzen des dezentralen "Selbertums" und Herausforderungen und Chancen einer neuen Netzwerkpolitik für die Gewerkschaften, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg.
15/2006, H. 4, S. 231-245 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "In der aktuellen Debatte über die Restrukturierung der modernen westlichen Gesellschaften unter den Vorzeichen von Globalisierung und Standortwettbewerb überwiegt eine
Betrachtung aus institutioneller Perspektive. Der vorliegende Aufsatz nimmt in dieser Lage
einen überraschenden sozialen Großkonflikt, der sich vom August 2002 bis zum Februar
2004 im Werk Hoffmannstraße der Siemens AG, dem größten Werk des Konzerns in der
Bundesrepublik, ereignet hat, zum Ausgangspunkt von Überlegungen, die sozialinnovative
Seite solcher Konflikte näher ins Auge zu fassen. Während die sozialwissenschaftliche Debatte zur 'Subjektivierung der Arbeit' vornehmlich auf neue Formen der Selbstkontrolle und
Selbststeuerung der modernen Wissensarbeiter abhebt, lässt sich hier an einem herausgehobenen Konflikt, der von solchen modernen Wissensarbeitern getragen wurde, zeigen, dass das
dezentrale Selbertun, das von ihnen in ihrer alltäglichen Arbeit gefordert wird, im Spannungsfeld von fortschreitender Selbstunterwerfung unter ökonomische Zwänge oder Entfaltung von
Freiheitspotenzialen ambivalent ist. Zugleich zeigt sich am Beispiel dieses Konflikts, in welcher Weise neue Formen einer Netzwerkpolitik gerade auch in arbeitspolitischen Konflikten
entstehen. Sie werden zu einer Herausforderung und Chance für die Gewerkschaften als überkommene und von fortschreitender Erosion bedrohte Institutionen der Arbeit." (Autorenreferat)
[238-L] Reichwald, Ralf; Baethge, Martin; Brakel, Oliver; Cramer, Jorun; Fischer, Barbara; Paul,
Gerd:
Die neue Welt der Mikrounternehmen: Netzwerke - telekooperative Arbeitsformen - Marktchancen, Wiesbaden: Gabler 2004, 212 S., ISBN: 3-409-12462-4
INHALT: "Trotz der Turbulenzen und Rückschläge der New Economy werden Internetökonomie
und Telekooperation das zukünftige Gesicht der Arbeit zunehmend prägen. Auch wenn uns
der direkte Blick in die Zukunft verwehrt bleibt, eröffnet die Analyse der gegenwärtigen
Entwicklung virtueller und telekooperativer Arbeit hinreichend Perspektiven, um mögliche
Konturen künftiger Arbeit aufzuzeigen. Das Buch präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Analyse. Das interdisziplinär zusammengesetzte Autorenteam hat über mehrere Jahre
soFid Sozialpolitik 2007/1
4 Gestaltung der Arbeitswelt II: neue Technologien
151
hinweg die Telekooperation in den deutschen Internet-, Multimedia- und Software-Sektoren
untersucht. Es hat sich dabei auf die Klein- und Kleinstbetriebe, die 'small offices' und 'home
offices' (SOHOs), konzentriert, in denen von namhaften Ökonomen die Prototypen künftiger
Arbeitsorganisation gesehen werden." (Autorenreferat)
[239-L] Scholten, Jessica; Holtgrewe, Ursula:
The Global Call Centre Industry Project - Deutschland: erste Ergebnisse der Telefonumfrage für Deutschland, (Duisburger Beiträge zur soziologischen Forschung, No. 2/2006), Duisburg
2006, 48 S. (Graue Literatur;
URL: http://soziologie.uni-duisburg.de/forschung/DuBei_2_2006.pdf)
INHALT: Telefonisch befragt wurden in dem vorliegenden Beitrag Vertreter der Geschäftsführung oder Personalabteilung von 300 deutschen Callcentern. An der Befragung beteiligten
sich 154 Manager. Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung lauten: Callcenter sind junge
Organisationen in einer Vielzahl von Organisationsformen vom unabhängigen Dienstleister
bis zur internen Abteilung eines Unternehmens. Callcenter sind nicht sehr weitgehend internationalisiert. Ihr Einsatz für den Kundenkontakt hat sich mittlerweile durch (fast) alle Branchen und Wirtschaftszweige verbreitet. Sie verfolgen eher Strategien der Spezialisierung und
Kundenbindung als der Preisführerschaft. Das Wachstum der Umsätze bei den meisten Callcentern in den Jahren 2002-2004 wurde nicht von einem entsprechenden Beschäftigungswachstum begleitet. Unbefristete Beschäftigung wurde in den letzten Jahren abgebaut. Die
meisten Callcenter-Beschäftigten arbeiten Vollzeit und sind unbefristet angestellt. Teilzeit ist
in deutschen Callcentern das beliebteste Instrument flexibler Beschäftigung. Nur eine Minderheit von Callcentern setzt andere prekäre Beschäftigungsformen ein. Callcenter-Arbeit ist
eine Domäne von Frauen mit abgeschlossenen Berufsausbildungen. Die Arbeit in Callcentern
ist kurztaktig, aber keineswegs völlig standardisiert. Bei der Gesprächsführung haben die Agenten beachtliche Handlungsspielräume. Kennziffern für Erreichbarkeit und Feedback zur
Kundenzufriedenheit leiten das Arbeitshandeln stärker an als direkte Vorgaben und Skripte.
Moderne Formen des Personalmanagements wie selbst organisierte Gruppenarbeit oder flexible Arbeitsbeschreibungen haben sich jedoch nur mäßig durchgesetzt. Gewerkschaften gewinnen in Callcentern an Gewicht. Betriebliche Interessenvertretung und teils auch Tarifverträge beeinflussen Löhne und Fluktuation positiv. Das Management organisiert sich eher in
Netzwerken und professionellen Assoziationen als in klassischen Arbeitgeberverbänden.
(ICD2)
[240-L] Sommer, Michael; Brandt, Cornelia; Schröder, Lothar (Hrsg.):
Im Netz: E-Mail - Intranet - Internet ; Aufbruch, Überwachung, Regeln, Hamburg: VSAVerl. 2003, 199 S., ISBN: 3-87975-880-8
INHALT: "Wenn immer mehr ArbeitnehmerInnen mit, in und über Netzwerke verbunden arbeiten, geht es auch um 'Online-Rechte for Online-Beschäftigte' - sie werden in diesem Buch
dargestellt. Internet und Intranet, Telearbeit, virtuelle Teamarbeit, E-Learning- oder Wissensmanagementkonzepte bergen Risiken und Chancen für die Beschäftigten. Um die Chancen zu nutzen, müssen die Interessen der ArbeitnehmerInnen in den Blick genommen werden:
Dies trägt dazu bei, ihren Schutz und ihre Rechtssicherheit zu erhöhen, den Erfahrungsaustausch zu initiieren, gelungene Lösungsmodelle bekannt zu machen und dort, wo negative
152
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4 Gestaltung der Arbeitswelt II: neue Technologien
Auswirkungen erlebt werden, Verbesserungen durchzusetzen. In diesem Band geben ExpertInnen für die Onlinerechte von Beschäftigten praxisnahe Basisinformationen, die für die soziale Gestaltung dieser Nutzung selbst unabdingbar sind. Ihre Themen sind u.a.: Partizipation
in digitalen Netzwerken; den 'gläsernen Arbeitnehmer' verhindern; Betriebs- und Dienstvereinbarungen." (Autorenreferat)
[241-L] Süß, Stefan:
Commitment freier Mitarbeiter: Erscheinungsformen und Einflussmöglichkeiten am Beispiel von IT-Freelancern, in: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 20/2006, H. 3, S. 255-275
(Standort: USB Köln(38)-FHM XG 06797; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Seit Jahren ist die Tendenz zu erkennen, dass Arbeitsverhältnisse flexibler gestaltet
werden. Bislang wenig erforscht ist, was das für Loyalität und Commitment der flexibel beschäftigten Mitarbeiter bedeutet. Daher wird in diesem Beitrag die Frage aufgegriffen, ob
Freelancer Commitment gegenüber einem Unternehmen empfinden können und unter welchen Bedingungen das der Fall ist. Eine empirische Studie bei IT-Freelancern verdeutlicht,
dass sie vor allem affektives Commitment gegenüber ihren Auftraggebern aufweisen. Korrelations- und Regressionsanalysen zeigen unterschiedlich starke Zusammenhänge zwischen
demographischen Merkmalen, Arbeitsbedingungen und arbeitsbezogenen Erwartungen der
Freelancer zu dem von ihnen empfundenen Commitment. Vor diesem Hintergrund lassen sich
Ansatzpunkte zur Förderung der Verbundenheit von Freelancern erkennen; allerdings müssen
auch die Grenzen beachtet werden, denen die Förderung von Commitment unterliegt." (Autorenreferat)
5 Soziale Sicherung
[242-L] Aleksandrowicz, Paula; Hinrichs, Karl:
Active ageing and European pension systems (WP3): country report Germany, Wien 2005,
65 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iccr-international.org/activage/docs/activage-wp3-germany.pdf)
INHALT: "This report looks into the German pension system and to what extent institutional
changes have influenced the retirement preferences of older workers as well as firms' employment strategies. The outcomes as they should show up in a changed employment rate or
inflow into retirement are not fully visible yet since the phasing-in process of relevant reform
elements is not fully completed. Thus, some informed guesses are made at the end of the report (section 10). The report starts with a short description of the present structure of the
German pension system. When it comes to the institutional changes that have been legislated
over the last fifteen years, the focus is on those reform elements explicitly aimed at a higher
effective retirement age or implicitly influencing the age of withdrawal from paid employment. Next, the politics of pension reform is analysed. The subsequent sections deal with past
and present retirement behaviour. Section 6 also provides information about the effects of various policy changes on the utilisation of various exit pathways. It is followed by a short description of the German government's strategy report to the EU Commission and the Com-
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5 Soziale Sicherung
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mission's evaluation of German pension reform as part of the OMC process. Section 8 analyses several surveys on employees' preferences as regards the timing of retirement and to what
extent they are in line with political attempts to focus active ageing strategies on deferred exit
from employment. Firms' treatment of older workers is most decisive for the success of an active ageing strategy. There is an extensive body of research on German employers' strategies
to mainly pushing out older workers, contradicting the macroeconomic and societal goals of
official policy. These studies are not re-analysed in detail, but rather, since they partly confirm the findings of 14 firm-level inter-views the focus of section 9 is on the analysis and interpretation of the interviews conducted for the purpose of this report. Finally, the mediumand long-term impact of the not yet completed pension reform process in Germany is critically appraised in view of the national and European active ageing policy agenda." (excerpt)
[243-L] Babel, Bernhard; Bomsdorf, Eckart:
Ist die Erhöhung des gesetzlichen Rentenzugangsalters nur eine Rentenkürzung?, in: Wirtschaftsdienst : Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 86/2006, H. 7, S. 479-484 (Standort: USB
Köln(38)-FHM Haa288; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Mit der Erhöhung des gesetzlichen Rentenzugangsalters und der Einführung eines
Nachhaltigkeitsfaktors versucht die Bundesregierung dem sich aufgrund der demografischen
Entwicklung langfristig abzeichnenden Ungleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung entgegenzuwirken. Die Wirkungen beider Maßnahmen bedingen einander: eine Erhöhung des Rentenzugangsalters reduziert die Wirkung
des Nachhaltigkeitsfaktors. Zusätzlich hängen die Konsequenzen beider Maßnahmen von der
zukünftigen demografischen Entwicklung ab. In der politischen Diskussion wird die Behauptung aufgestellt, dass die Erhöhung des gesetzlichen Rentenzugangsalters lediglich eine 'große Rentenkürzung' darstellt. Der Beitrag präsentiert zunächst fünf aktuelle, auf eigenen Modellrechnungen basierende Varianten für die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bis
2050 und untersucht daran anschließend die Entwicklung des Nachhaltigkeitsfaktors in Abhängigkeit von der demografischen Entwicklung und für unterschiedliche Rentenzugangsalter. Abschließend werden die Auswirkungen der Veränderungen des Rentenzugangsalters auf
die Anzahl der Beitragszahler abgeschätzt. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass der aus
den untersuchten Maßnahmen resultierende Anstieg des gesetzlichen Rentenzugangsalters
'nicht zwangsläufig als zusätzliche Rentenkürzung' zu sehen ist. (IAB)
[244-L] Bach, Hans-Uwe; Spitznagel, Eugen:
Unter der Oberfläche: Die wahren Kosten der Arbeitslosigkeit, in: IAB Forum : das Magazin
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, 2006, Nr. 1, S.
48-52
INHALT: Der Beitrag berichtet über die volkswirtschaftlichen Kosten der gesamten Unterbeschäftigung und die gesamtfiskalischen Kosten der registrierten Arbeitslosigkeit im Jahr 2004
aus der Sicht des IAB. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass anhaltend hohe Arbeitslosigkeit
das Gleichgewicht öffentlicher Haushalte bedroht und das System der sozialen Sicherung gefährdet. Die fiskalischen Belastungen treten auf mehreren Ebenen und bei verschiedenen Trägern auf. Die Budgets des Bundesagentur für Arbeit und des Bundes sind besonders betroffen. Zu den Mehrausgaben für Arbeitslose kommen Mindereinnahmen in Form entgangener
154
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5 Soziale Sicherung
Steuern und Sozialbeiträge. 'Im Durchschnitt kostet ein Arbeitsloser im Jahr 2004 dem gesamten Fiskus rund 19.600 EUR.' Darüber hinaus muss mit weiteren langfristigen Kosten gerechnet werden, vor allem infolge von Langzeitarbeitslosigkeit, die erst auf den zweiten Blick
wahrgenommen werden. Hierzu zählen Dequalifizierung, beruflicher Abstieg und die Entwertung des brachliegenden Humankapitals. Von besonderer Bedeutung sind auch psychosoziale sowie gesundheitliche Belastungen infolge von Arbeitslosigkeit und soziale Exklusion. Die hohen Kosten der Arbeitslosigkeit, ihre Verteilung und ihre Ursachen sollten in der
Diskussion um Maßnahmen zum Abbau der Arbeitslosigkeit stärker beachtet werden. (IAB)
[245-L] Bachmann, Andreas:
Systemwechsel in der sozialen Sicherung: der Kampf um die Sozialversicherung, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg.
25/2005, Nr. 3 = H. 97, S. 99-104 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In der Traditionslinie der Sozialstaatskritik der undogmatischen und feministischen
Linken wird das deutsche Sozialversicherungssystem zu Recht kritisiert: Die (sozialrechtliche
und politische) Orientierung der Leistungsansprüche am herkömmlichen Normalarbeitsverhältnis hat jahrzehntelang weibliche Erwerbsarbeit und typische weibliche Lebensläufe diskriminiert. Wegen der Bindung der Sozialversicherungssysteme am Normalarbeitsverhältnis
ist der Risiko- und Einkommensschutz für prekär oder auch nur teilzeitbeschäftigte Lohnabhängige oder für Erwerbstätige in den Grenzbereichen der Scheinselbständigkeit bzw. prekären Selbständigkeit gering. Das Äquivalenz- und Leistungsprinzip bei Beitrag und Versicherungsansprüchen hat eine sozialkonservative Funktion bei der Verfestigung von Hierarchien
und Statusunterschieden innerhalb der Lohnabhängigen. Schließlich wird regelmäßig auf die
historische ('bismarcksche') Prägung der modernen deutschen Sozialversicherung hingewiesen: Die Durchsetzung der modernen Sozialversicherung in Deutschland war verbunden mit
der politischen (und wirtschaftlichen) Enteignung der genossenschaftlichen Selbsthilfekassen
der frühen Arbeiterbewegung und auch als ein Instrument der Herrschaftssicherung gegenüber der Sozialdemokratie des 19. Jahrhunderts angelegt. (...) Vor dem Hintergrund dieser
historischen Erfahrung und der entsprechenden Debatte überrascht es nicht, wenn die Präferenz der nichtsozialdemokratischen und außergewerkschaftlichen Linken, sofern sie sich überhaupt mit rechtlichen, institutionellen oder ökonomischen (Detail)Fragen des sozialpolitischen Feldes beschäftigen, eindeutig in Richtung steuerfinanzierter Sicherungssysteme geht.
Dem traditionellen Versicherungsprinzip wird beispielsweise auch in der viel besprochenen
Veröffentlichung der AG links-netz aus September 2003 zu den 'Umrissen eines Konzepts
von Sozialpolitik als Infrastruktur' eine deutliche Absage erteilt." (Autorenreferat)
[246-L] Barbie, Martin; Hagedorn, Marcus; Kaul, Ashok:
Fostering within-family human capital investment: an intragenerational insurance perspective of social security, (Working Paper Series / University of Zurich, Institute for Empirical Research in Economics, No. 236), Zürich 2005, 24 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.iew.unizh.ch/wp/iewwp236.pdf)
INHALT: "We propose an extended PAYG social security system that conditions pension benefits on the aggregate wage sum and on the wage of one's children. The latter increases parents'
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5 Soziale Sicherung
155
incentives to provide their children with good within-family education. However, since wages
depend stochastically on parents' unobservable investment in their children's human capital,
some insurance against the productivity risk of one's children is provided because retirement
income still depends on aggregate wages. We analyze the effects of such a social security system on the endogenous distribution of human capital and compare it to real world systems
which typically do not condition benefits on the wages of one's children. Our approach suggests a novel role for a well-designed social security system: it can foster human capital accumulation and act as an intra-generational insurance against productivity risk." (author's abstract)
[247-L] Bartnik, Roman; Micheel, Frank:
Öffentliche Alterssicherung im Umbruch: Strukturen, Problemfelder und aktuelle Reformansätze in Deutschland und Japan, in: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie,
Jg. 30/2005, H. 2/3, S. 245-278 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; USB Köln(38)-FHM XG02134;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Alterssicherung in Deutschland wie in Japan wird seit Jahren im Zusammenhang mit
Finanzierungskrisen und düsteren Zukunftsprognosen diskutiert. In diesem Beitrag werden
die jeweiligen Systeme der öffentlichen, auf dem Umlageverfahren basierenden Alterssicherung in beiden Ländern skizziert, um zu verdeutlichen, welche Faktoren die Höhe der Leistungen und Beiträge bestimmen. Hierzu werden zuerst grundlegende Zielkonflikte des Umlagesystems formal abgeleitet, Aspekte des demographischen Wandels, v.a. in Bezug auf die
Altersstrukturen der beiden Länder vergleichend dargestellt, und ihre Auswirkungen auf Finanzierung und Leistungshöhe nachgezeichnet. Die Fortschreibung der demographischen und
wirtschaftlichen Kenngrößen führt zu Prognosen über die Beitragsentwicklung bis etwa 2040.
Aus den Pfadabhängigkeiten des Status Quo öffentlicher Alterssicherung in Japan und
Deutschland sowie der Dynamik veränderter demographischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ergibt sich ein begrenztes Möglichkeitsfeld zu Reformen. Es stellt sich die Frage, welche Optionen innerhalb dieses Spielraums aktuell in beiden Ländern diskutiert und geplant werden und wie die Auswirkungen dieser Maßnahmen vor dem oben genannten Zielkonflikt einzuschätzen sind." (Autorenreferat)
[248-L] Bericht der Kommission "Soziale Sicherheit" zur Reform der sozialen Sicherungssysteme, Berlin, 29. September 2003, Berlin 2003, 76 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ausportal.de/media/Herzog_Kommission_30_09_03.pdf)
INHALT: Vorgestellt werden die Reformkonzepte, die von der Kommission 'Soziale Sicherheit'
der CDU (Herzog-Kommission) für die verschiedenen Säulen der gesetzlichen Sozialversicherung erarbeitet wurden, um die sozialen Sicherungssysteme auf eine langfristig tragfähige
Finanzierungsbasis stellen zu können. Die Reformvorschläge erstrecken sich auf die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung sowie auf die Systeme der Alterssicherung. Vorrangiges Ziel aller Vorschläge ist die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit der Systeme unter
veränderten demographischen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die nachhaltige Stabilisierung der Beitragssätze, um sowohl die Belastung der Versicherten als auch
die Lohnnebenkosten dauerhaft auf ein ertragbares Maß zu begrenzen. Auf der Basis eines
demographischen und wirtschaftlichen Szenarios wurden die finanziellen Auswirkungen der
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5 Soziale Sicherung
Reformen auf die Lohnnebenkosten, auf das Leistungsvolumen der einzelnen Versicherungen, auf die aggregierten Verteilungswirkungen zwischen Arbeitnehmern, Arbeitgebern und
Rentnern sowie auf die Einkommensentwicklung in ausgewählten Bevölkerungsgruppen hin
analysiert. Die Kommission spricht sich gegen eine Bürgerversicherung aus. Stattdessen empfiehlt sie ein kapitalgedecktes, einkommensunabhängiges und demographiefesteres System
mit Kopfpauschalen sowie einer Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre. Eigenbeteiligung
und Selbstverantwortung der Versicherten werden als zentrale Elemente hervorgehoben. (IAB)
[249-L] Berlit, Uwe:
Die Antwort der Sozialhilfe und der Grundsicherung auf Arbeitslosigkeit, in: Barbara Mutke,
Britta Tammen (Hrsg.): Soziale Gerechtigkeit - Soziales Recht : interdisziplinäre Beiträge zu Problemlagen und Veränderungsbedarf ; Festkolloquium für Johannes Münder zum 60. Geburtstag,
Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 113-140, ISBN: 3-7799-1878-1 (Standort: USB Köln(38)-33A
3575)
INHALT: Vor dem Hintergrund der Verabschiedung des so genannten Hartz IV-Gesetzes zur
Reform der sozialen Sicherungssysteme in der Bundesrepublik Deutschland geht der Beitrag
der Frage nach, wie Sozialhilfe und Grundsicherung für Arbeitssuchende mit Armut und Arbeitslosigkeit umgehen. Die Beantwortung gliedert sich in zwei Schritte: In einer Bestandsaufnahme werden zunächst in einem Überblick die zentralen Regelungen beschrieben,
mit denen die Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) und die als SGB XII nun auch in
der Bezeichnung in das Sozialgesetzbuch integrierte Sozialhilfe auf das Problem von (Einkommens-)Armut und Arbeitslosigkeit reagieren. Dabei liegt der Schwerpunkt bei der materiellen Sozialhilfe auf der Problemlage 'Einkommensarmut' und der sozialstaatlich gebotenen
Zielsetzung, durch Transferleistungen das soziokulturelle Existenzminimum zu sichern. Im
zweiten Schritt werden einige (be)wertende Überlegungen zur Frage vorgestellt, wie realistisch die Hoffnungen bzw. Erwartungen sind, die mit der Systemumstellung in Bezug auf die
Armutsverminderung und die Bewältigung des Phänomens der (Massen- und Langzeit)Arbeitslosigkeit verbunden gewesen sind. Hier konzentriert sich die Betrachtung auf die
Plausibilität von zwei maßgeblichen Zielen, (1) die Verbesserung der Integrationschancen
und Möglichkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt für alle erwerbsfähigen Hilfebedürftigen sowie (2) die Erhöhung der administrativen Effizienz durch Beseitigung bzw. rationalere Bestimmung der Systemgrenzen und Schnittstellen zwischen den Leistungssystemen. Die Untersuchung macht deutlich, dass die Bemühungen um soziale Gerechtigkeit durch soziales
Recht auf Grenzen stoßen. Bei der Anwendung des neuen Rechts ist der Versuchung entgegenzutreten, die repressiv-paternalistischen Elemente des konzeptionell-ideologischen Überbaues der Regelungen in den Vordergrund zu rücken und damit bestehende Spielräume eines
sinnvollen Umganges mit dem neuen Recht zu verdecken. Die neuen Regelungen lassen
Raum auch für einen sinnvollen, an den (Verfahrens-)Rechten und Integrationsinteressen der
erwerbsfähigen Hilfebedürftigen orientierten Einsatz der Instrumente und Maßnahmen. Verfassungsrechtlichen Bedenken gegenüber einzelnen Regelungen ist vorrangig durch eine verfassungskonforme Auslegung zu begegnen - auch wenn damit im Ergebnis nicht alle Kollateralschäden verfassungsrechtlicher und struktureller Art vermieden werden können. (ICG2)
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[250-L] Blos, Kerstin:
Die Bedeutung der Ausgaben und Einnahmen der Sozialversicherungssysteme für die Regionen in Deutschland, (IAB Forschungsbericht : Ergebnisse aus der Projektarbeit des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 08/2006), Nürnberg 2006, 109 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2006/fb0806.pdf)
INHALT: "In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat das IAB
die Möglichkeiten einer regionalen Zurechnung der Einnahmen und Ausgaben von Arbeitslosen-, Renten- und Krankenversicherung geprüft. Der Forschungsbericht zeigt die Vorgehensweise und die Ergebnisse dazu auf. Hintergrund des Projektes bildet die Tatsache, dass die
Sozialversicherung über ihr Einnahme- und Ausgabesystem einen systemimmanenten Ausgleich zwischen finanzstarken und finanzschwachen Regionen zur Folge hat. Im Rahmen einer regionalen Inzidenzanalyse liegt der Schwerpunkt auf der Ermittlung einer regionalen
Zahlungsverteilung. Die regionale Zurechnung konnte bei nahezu allen Einnahme- und Ausgabearten erreicht werden. Gleichzeitig werden die Grenzen der Regionalisierung aufgezeigt
und auf bestehende Probleme hingewiesen. Insgesamt konnten valide Schätzergebnisse erreicht werden, die den bisher umfassendsten Überblick über die regionale Verteilung der Zahlungsströme innerhalb der Sozialversicherung bieten." (Autorenreferat)
[251-L] Bode, Ingo:
Die Rente auf dem Markt: zur Organisation und Kultivierung der privaten Altersvorsorge,
in: sozialer sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung, Jg. 7/2006, H. 1, S. 107-130
INHALT: "In Deutschland hat sich das System der Altersvorsorge zuletzt stark gewandelt. Die
Abschmelzung gesetzlicher Rentenansprüche und gleichzeitige Aufwertung staatlich geförderter Eigenvorsorge führt zu einem Neuzuschnitt des Zugangs zur Alterssicherung. Dabei
spielen Finanzdienstleister, die den neuen 'Vorsorgekunden' Altersvorsorgeprodukte anbieten,
eine maßgebliche Rolle. Der Beitrag geht der Frage nach, wie die in entsprechenden Dienstleistungsbeziehungen vollzogene 'Ko-organisation' privater Eigenvorsorge vor Ort kommunikativ und interaktiv strukturiert wird, und welche potenziellen Konsequenzen daraus für Prozesse der Sinnstiftung im Bereich der Alterssicherung erwachsen. Dies erfolgt auf der Grundlage einer exemplarisch-explorativen Inhaltsanalyse von aus realen Beratungsprozessen gewonnenen Gesprächsprotokollen. Die Analyse plausibilisiert, dass das 'treuhänderische' Management der Eigenvorsorge durch Finanzdienstleister mit einem hybriden Kultivierungsprozess verbunden ist, in den die Vorsorgesubjekte einerseits bestimmte Sicherheitserwartungen
einbringen (können), durch den sie aber zugleich mit risiko-orientierten und vom Outcome
her nur begrenzt kalkulierbaren Sparalternativen vertraut gemacht werden - allerdings unter
kontingenten Voraussetzungen, was den dabei jeweils angebotenen Optionsraum und die Bewältigung von Vertrauensproblemen betrifft. 'Ko-organisierte' Eigenvorsorge heißt also: Verhandeln von Lösungen unter Bedingungen prozeduraler Ungewissheit - und dies hat absehbar
Auswirkungen auf die Strukturierung sozialer Ungleichheit beim Zugang zur Alterssicherung." (Autorenreferat)
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[252-L] Bode, Ingo:
Die Rentenfrage in Frankreich und Deutschland: warum kleine Differenzen für große Unterschiede sorgen, in: Dokumente : Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog, Jg. 62/2006,
H. 5, S. 14-21 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z297; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor betrachtet die institutionelle Entwicklung von Rentensystemen unter der
Fragestellung, inwieweit in dieser auch eine kulturelle Dynamik zum Ausdruck kommt. Er
vergleicht hierzu den Wandel der Rentensysteme in Frankreich und Deutschland und diskutiert die Frage, ob der sich auch in der "korporatistischen Systemfamilie" abzeichnende institutionelle Wandel mit einer Transformation von geltungsmächtigen Deutungen im Hinblick
auf Rentenfragen korrespondiert. Sein Vergleich der Wandlungsdynamiken und der damit
verbundenen Veränderungen in der kulturellen Prägung von Rentensystemen führt ihn zu näheren Fragen, z.B.: Wie entwickeln sich dominante Deutungen über die relative Zuständigkeit des Staates für die Organisation der Alterssicherung? Wird Eigenvorsorge zu einer verallgemeinerten normativen Deutungsfolie beim Umgang mit Finanzierungsproblemen? Seine
Ausführungen zeigen, dass in Frankreich eine stärkere Tendenz zu Lösungen innerhalb des
traditionellen Sozialmodells festzustellen ist, während Deutschland mit der "Riester-Rente"
eher dem Modell der privaten Vorsorge folgt, das in Zukunft auch auf die Pflegeversicherung
übertragen werden könnte. (ICI2)
[253-L] Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.):
SGB II Sozialgesetzbuch Zweites Buch: Grundsicherung für Arbeitssuchende ; Zahlen, Daten, Fakten ; Jahresbericht 2005, Nürnberg 2006, 131 S. (Standort: IAB-43209 BS 322; Graue
Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060410f10.pdf)
INHALT: "Der Jahresbericht 2005 informiert Sie über den aktuellen Umsetzungsstand des SGB II
Ende 2005. Schwerpunkt bilden in diesem Bericht die arbeitsmarktnahen Dienstleistungen.
Soweit es die Datenlage erlaubt, beantwortet dieser Bericht drei wesentliche Fragen zur Umsetzung der arbeitsmarktnahen Dienstleistungen in 2005: Wie hat sich der Einsatz der Eingliederungsleistungen in 2005 entwickelt? Ist es den ARGEn gelungen, arbeitsmarktnahe
Dienstleistungsstrukturen auf- und auszubauen? Wie viele Bezieher von Arbeitslosengeld II
(Alg II) konnten 2005 mit integrationsfördernden Angeboten gefördert werden und welche
Zielgruppen profitierten von den Unterstützungsleistungen? Wie wurde das besondere Dienstleistungsversprechen für Jugendliche und der damit verbundene geschäftspolitische Schwerpunkt 'Verbesserung der Integration Jugendlicher' von den Arbeitsgemeinschaften umgesetzt?
Etwas näher beleuchtet werden in den Kapiteln 6 und 7 zwei der drei arbeitsmarktpolitischen
Eingliederungsleistungen, die unmittelbar im SGB II verankert sind: Einstiegsgeld und Arbeitsgelegenheiten. Kapitel 2 informiert Sie über die wesentlichen Strukturmerkmale von Arbeitslosengeld II-Empfängern. In diesem Bericht finden Sie auch einen Beitrag zur Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften im Jahr 2005. Steuerungssystem SGB II, Benchmarking sowie Controlling sind Kernpunkte in der aktuellen Diskussion um die Weiterentwicklung der
Arbeitsgemeinschaften. Grundlage für Benchmarking sowie Ergebnisvergleiche im Rahmen
der SGB II-Eingliederungsbilanz ist die Typisierung der Kreise. Das IAB stellt in Kapitel 8
das mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den kommunalen Spitzenverbänden abgestimmte Konzept sowie die Ergebnisse der Clusterung der 439 Kreise vor. Über
den Tellerrand geschaut wird in Kapitel 9. Was unterscheidet bzw. verbindet den 'deutschen
Weg der Betreuung und Integration von Langzeitarbeitslosen' mit den Maßnahmen unserer
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europäischen Nachbarn? Das IAB vergleicht in seinem Beitrag die deutschen Reformbestrebungen mit denen in Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden und Frankreich." (Textauszug)
[254-L] Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.):
Ergänzender Bericht der Bundesregierung zum Rentenversicherungsbericht 2005 gemäß
Paragraph 154 Abs. 2 SGB VI (Alterssicherungsbericht 2005), Berlin 2006, 410 S. (Graue
Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060315f07.pdf)
INHALT: "Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die langfristige Finanzierung der sozialstaatlichen Sicherungssysteme zu gewährleisten und sie damit zukunftsfest zu machen. Folgende
Maßnahmen sind beschlossen worden: 1. Modifizierung der Rentenanpassungsformel ab der
Rentenanpassung 2005 durch Einführung eines Nachhaltigkeitsfaktors, der das Verhältnis
von Leistungsbeziehern und versicherungspflichtig Beschäftigten bei der Rentenanpassung
berücksichtigt, und Orientierung der Rentendynamik an der beitragspflichtigen Bruttolohnund Gehaltsumme. 2. Anhebung der Altersgrenze für den frühestmöglichen Beginn der vorzeitigen Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit auf das 63. Lebensjahr unter Wahrung des Vertrauensschutzes für Versicherte, die vor dem 1.1.2004 über die
Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses disponiert haben oder an diesem Tag arbeitslos waren.
3. Umwandlung der zum 1.1.2004 von 0,5 auf 0,2 Monatsausgaben herabgesetzten Schwankungsreserve in eine Nachhaltigkeitsrücklage durch Anhebung des oberen Zielwerts für die
Schwankungsreserve auf 1,5 Monatsausgaben. 4. Tragung der bisher von der gesetzlichen
Rentenversicherung übernommenen Beitragsteile (0,85 Prozent der Rente) zur Pflegeversicherung ab 1.4.2004 durch die Rentner selbst. 5. Aussetzung der Rentenanpassung zum
1.7.2004 - Verschiebung des Rentenauszahlungstermins vom Monatsanfang an das Monatsende für erstmals ab 1.4.2004 zu bewilligende Renten." (Autorenreferat)
[255-L] Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.):
Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Rentenversicherung, insbesondere über
die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeitsrücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssatzes: in den künftigen 15 Kalenderjahren gemäß Paragraph
154 SGB VI, Bonn 2006, 108 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060308a13.pdf)
INHALT: Der Rentenversicherungsbericht 2005 gliedert sich in vier Teile: Teil A: Die gesetzliche Rentenversicherung in den letzten Jahren; Teil B: Vorausberechnung der Einnahmen, der
Ausgaben und des Vermögens; Teil C: Eine Modellrechnung zur Angleichung der Renten in
den alten und neuen Bundesländern im mittelfristigen Zeitraum 2004 bis 2009; Teil D: Auswirkungen der Heraufsetzung der Altersgrenzen. Der Anhang enthält Tabellen mit wichtigen
Kenngrößen der gesetzlichen Rentenversicherung. Ziel der Regierungspolitik ist es, 'die Dynamik der Zuweisungen aus dem Bundeshaushalt an die Rentenversicherung zu stoppen, ohne die gesetzten Beitrags- und Niveausicherungsziele zu gefährden'. Im Rentenversicherungsbericht 2005 schließt die Bundesregierung eine Kürzung der Renten bis 2009 aus. Allerdings
werden sie in den nächsten drei Jahren auch nicht steigen. Nicht realisierte Dämpfungen von
Rentenanpassungen sind ab dem Jahr 2012 vorgesehen. Der Rentenbeitragssatz soll bis 2020
die 20-Prozent-Marke nicht überschreiten. Das Rentenniveau verringert sich von rund 52,7
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Prozent des durchschnittlichen Arbeitseinkommens vor Steuern im Jahr 2005 auf nur noch
46,3 Prozent im Jahr 2019. Vom Jahr 2012 bis 2029 soll die Altersgrenze schrittweise von
derzeit 65 auf 67 Jahre steigen. (IAB)
[256-F] Crasselt, Nils, Dr.; Fülbier, Rolf Uwe, Dr.; Mager, Ferdinand, Dr.; Röhrs, Alexander,
Dipl.-Kfm.; Sellhorn, Thorsten, Dr. (Bearbeitung); Gerke, Wolfgang, Prof.Dr.; Pellens, Bernhard,
Prof.Dr. (Leitung):
Pensionsrückstellungen, Pensionsfonds und das Rating von Unternehmen - ein kritische
Analyse
INHALT: Veranlasst durch die großen Verluste vieler Pensionsfonds haben sich die internationalen Ratingagenturen seit einiger Zeit verstärkt mit der Berücksichtigung von Pensionsverpflichtungen im Ratingprozess beschäftigt. Als Ergebnis dieser Auseinandersetzung hat die
Ratingagentur Standard & Poor's im Frühjahr 2003 einige zentrale Jahresabschlusskennzahlen
neu definiert. Anders als bisher werden nun für Pensionszusagen gebildete Rückstellungen
bei der Kennzahlenberechnung wie Finanzverbindlichkeiten als Teil des Fremdkapitals behandelt. Andere Ratingagenturen wie Moody's und Fitch sind demgegenüber zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Veränderung ihrer bisherigen, von Standard & Poor's abweichenden Vorgehensweise notwendig ist. Sie rechnen unter bestimmten Voraussetzungen die Pensionsrückstellungen anteilig dem Fremd- und Eigenkapital zu. Besondere Bedeutung hat der
Methodenwechsel von Standard & Poor's für deutsche Unternehmen, die ihre leistungsorientierten Pensionszusagen traditionell nicht durch externe Pensionsfonds vorfinanzieren, sondern die notwendigen finanziellen Mittel erst bei Fälligkeit der Pensionen aus dem laufenden
Geschäft bereitstellen. Die für solche unternehmensinternfinanzierten Pensionszusagen gebildeten Rückstellungen werden von Standard & Poor's genauso behandelt wie Rückstellungen,
die aufgrund von Deckungslücken bei externer Pensionsfinanzierung zu bilden sind. Aufgrund des teilweise sehr hohen Volumens der intern finanzierten Zusagen haben sich die
Kennzahlenwerte mehrerer deutscher Unternehmen erheblich verschlechtert, was in einigen
Fällen zu Herabstufungen des Ratings geführt hat. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des
vorliegenden Forschungsgutachtens, die ökonomische Angemessenheit der unterschiedlichen
Vorgehensweisen der Ratingagenturen zu beurteilen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob
die Unterschiede zwischen einer externen, fondsbasierten Finanzierung und einer internen,
rein rückstellungsbasierten Finanzierung von leistungsorientierten Pensionszusagen bei einem
internationalen Unternehmensvergleich zutreffend berücksichtigt werden. Dabei sind neben
Liquiditäts- und Rentabilitätsaspekten insbesondere auch Risikoerwägungen zu beachten. Ergebnis: Die Kernaussage des Gutachtens ist, dass bei der Berücksichtigung von Pensionszusagen im Rating sämtliche Risiken zu erfassen sind. Im Falle unterschiedlich finanzierter
Pensionzusagen wird keines der angewendeten Verfahren der drei großen Rating-Agenturen
diesem Anspruch vollständig gerecht. Denn: Um die Risiken verschiedener Durchführungswege erfassen und vergleichen zukönnen, muss zunächst das bereitgestellte Vermögen und
Kapital für die Pensionen vollständig auf der Aktiv- und Passivseite der Bilanz abgebildet
werden. Das ist ein Bruttoausweis. Erst dieser ermöglicht die Risikoeinschätzung auf Basis
der von den Unternehmen gewählten Vermögens- und Kapitalstruktur. Alle Verfahren der
Rating-Agenturen greifen entweder über einen Nettoausweis in die Kapitalstruktur der Unternehmenein (Moody's und Fitch) oder vergleichen Unternehmen mit Brutto- und Nettoausweis
miteinander (S&P). Das Gutachten empfiehlt allen Rating-Agenturen den Bruttoausweis als
beste Lösung. Im angelsächsischen Raum wird aber der Nettoausweis angewendet. Deshalb
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bieten die Gutachter auch ein Verfahren an, wie man als zweitbeste Lösung die Besonderheitender Durchführungswege im Nettoausweis berücksichtigen kann.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Gerke, W.; Mager, F.: Die Macht der Ratingagenturen? Der Fall
der Thyssen-Krupp AG. in: Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis (BFuP), Jg. 57,
2005, S. 203-214.+++Gerke, W.; Mager, F.; Röhrs, A.: Pension funding, insolvency risk and
the rating of corporations. in: Schmalenbach Business Review (SBR), Special Issue, 2, 2005:
Current Issues in Financial Reporting and Financial Statement Analysis, S. 35-64.+++Pellens,
B.; Crasselt, N.: Funding strategies for defined benefit pension plans and the measurement of
leverage risk. in: Schmalenbach Business Review (SBR), Special Issue, 2, 2005: Current Issues in Financial Reporting and Financial Statement Analysis, S. 3-33.+++Pellens, B.; Fülbier, R.U.; Sellhorn, T.: Bilanzierung leistungsorientierter Pensionspläne bei deutschen und
US-amerikanischen Unternehmen - Vorschlag und Simulation einer Weiterentwicklung von
SFAS 87. in: Die Betriebswirtschaft (DBW), Jg. 64, 2004, S. 133-153. ARBEITSPAPIERE:
Gutachten. Im Internet unter: http://www.prof-gerke.de/__Forschung/_Gutachten/Gutachten_
deutsch_final.pdf abrufbar.+++Zusammenfassung Gutachten. Im Internet unter: http://www.
profgerke.de/__Forschung/_Gutachten/Zusammenfassung_Gutachten.pdf abrufbar.+++ PressemitteilungGutachten. Im Internet unter: http://www.prof-gerke.de/__Forschung/_Gutachten/Pressemitteilung_Gutachten.pdf abrufbar.+++Präsentation Gutachten. Im Internet unter:
http://www.prof-gerke.de/__Forschung/_Gutachten/Pr_sentation_Gutachten.pdf abrufbar.+++
Research project. URl: http://www.prof-gerke.de/__Forschung/_Gutachten/Gutachten_english_final.pdf .+++Summary research project. URL: http://www.prof-gerke.de/__Forschung/
_Gutachten/Zusammenfassung_Gutachten_Englisch.pdf .+++Press release research project.
URL: http://www.prof-gerke.de/__Forschung/_Gutachten/Pressemitteilung_Gutachten_Eng
lisch.pdf .+++Presentation research project. URL: http://www.prof-gerke.de/__Forschung/_
Gutachten/praesentation-e.pdf .
ART: Auftragsforschung; Gutachten ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: ThyssenKrupp Stahl
AG; Deutsche Post AG Generaldirektion FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Bank- und Börsenwesen (Postfach
3931, 90020 Nürnberg); Universität Bochum, Fak. für Wirtschaftswissenschaft, Lehrstuhl für
BWL, insb. Internationale Unternehmensrechnung (Universitätsstr. 150, 44780 Bochum)
KONTAKT: Gerke, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 0911-5302-403, Fax: 0911-5302-466,
e-mail: info@prof-gerke.de); Pellens, Bernhard (Prof.Dr. Tel. 0234-32-23832,
e-mail: pellens@iur.ruhr-uni-bochum.de)
[257-L] Deutsche Rentenversicherung -DRV- (Hrsg.):
Forschungsrelevante Daten der Rentenversicherung: Bericht vom zweiten Workshop des
Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV) vom 27. bis 29. Juni 2005 in
Würzburg, (DRV-Schriften, 55/2005), Bad Homburg: wdv Ges. f. Medien & Kommunikation
2006, 289 S., ISBN: 3-938790-01-6 (Standort: IAB-6408 BS 672)
INHALT: "Eine wichtige Aufgabe des Tagungsbandes ist, auf das Datenangebot des Forschungsdatenzentrums aufmerksam zu machen. Hierzu wird anhand der ersten Studien exemplarisch
gezeigt, welche Forschungsfragen mit den SUFs untersucht werden können. Ferner soll die
Kommunikation zwischen Wissenschaft und Datenproduzenten vertieft werden, um neue Kooperationen vorbereiten und bestehende verbessern zu können. Dieser Zielsetzung folgt auch
die Gliederung des Tagungsbandes. Im ersten Kapitel werden der Aufbau des Forschungsda-
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tenzentrums, dessen Datenangebot und mögliche Forschungspotenziale thematisiert. Das
zweite Kapitel dokumentiert die gute Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Forschungsdatenzentren, indem Analysen mit Daten der Bundesagentur für Arbeit sowie mit Daten der Statistischen Ämter vorgestellt werden. Im dritten Kapitel sind die ersten Befunde der
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler veröffentlicht, die auf Basis der Daten der Rentenversicherung und insbesondere auf Basis der Scientific Use Files des FDZ-RV berechnet
wurden. Eine Zusammenfassung, die auch das FDZ-RV der Zukunft skizziert, schließt diesen
Tagungsband ab." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1. Das Datenangebot im FDZ-RV,
Zugangswege und Analysepotenzial - Uwe G. Rehfeld: Zum Aufbau des FDZ-RV (15-21);
Hilmar Luckert: Das aktuelle Datenangebot und Zugangswege im FDZ-RV (22-37); Ralf K.
Himmelreiches: Analysepotenzial des Scientific Use Files Versichertenrentenzugang (38-92);
Tatjana Mika: Zuwanderung, Einwanderung und Rückwanderung in den Datensätzen des
FDZ-RV (93-113); Michael Stegmann: Vergleichbarkeit der Berufsklassifikationen öffentlicher Datenproduzenten und die Transformation in prominente sozialwissenschaftliche Klassifikationen und Skalen (114-153). 2. Analysen mit Daten anderer öffentlicher Forschungsdatenzentren - Christina Wübbeke: Der Einfluss betrieblicher Rahmenbedingungen auf Zeitpunkt und Form des Ausscheidens älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Erwerbsleben. Eine Analyse für Westdeutschland auf Basis der IAB-Beschäftigtenstichprobe
1975-1995 mit Ergänzungsteil I (157-174); Gabriele Philipp, Olaf Schoffer: KrankenhausDiagnosestatistik - Scientific Use File und beispielhafte Analysen (175-188). 3. Analysen mit
Daten der Rentenversicherung - Renate Büttner, Martin Brussig: Die Wirkungsweise der
Rentenabschläge auf den Rentenbeginn. Eine Analyse mit Querschnittsdaten der Rentenzugangsstatistik (191-212); Barbara Berkel, Axel Börsch-Supan: Auswirkungen verschiedener
Reformszenarien auf Renteneintrittsentscheidungen (213-225); Sabine Böttcher: Übergangsprozesse am Ende des Erwerbslebens - ein Projektbericht (226-241); Hans-Martin von Gaudecker: Differentielle Sterblichkeit in der GRV: Problemaufriss und erste Berechnungen
(242-252); Rembrandt Scholz: Differentielle Sterblichkeitsanalyse mit den Daten der Deutschen Rentenstatistik (253-266); Rainer Unger: Das individuelle Zugangsrentenniveau des
Jahres 2003 (267-280).
[258-L] Ebert, Andreas; Fuchs, Tatjana; Kistler, Ernst:
Arbeiten bis 65 oder gar bis 67?: die Voraussetzungen fehlen, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung,
Jg. 59/2006, H. 9, S. 492-499 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Auf europäischer wie nationaler Ebene wird eine Erhöhung der Beschäftigungsquote
Älterer und des faktischen Renteneintrittsalters angestrebt. In Deutschland ist die Rente mit
67 fast schon beschlossene Sache. Als Begründung dienen angebliche demografische Zwänge. Der Beitrag zeigt auf, dass derzeit die Voraussetzungen nicht gegeben sind, um das politisch gesetzte Ziel zu erreichen - weder mit Blick auf die Arbeitsmarktperspektiven noch von
Seiten der Arbeitsbedingungen. Es droht zunehmende Altersarbeitslosigkeit und Altersarmut.
Sinnvoll wären eine Modifizierung statt Abschaffung der Frühverrentungsinstrumente sowie
ein präventiver Ansatz in Richtung alters- und alternsgerechten Arbeitens. Sinnvoll wäre auch
eine Annäherung des faktischen an das gesetzliche Rentenalter und nicht eine Erhöhung der
Altersgrenze auf 67 Jahre." (Autorenreferat)
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[259-F] Ende, Christoph von (Bearbeitung); Nickel, Andreas, PD Dr. (Leitung):
Rating in der Lebensversicherung
INHALT: Die Kapitallebensversicherung als Instrument der Altersvorsorge ist mit einer langen
Laufzeit verbunden (im Durchschnitt etwa 30 Jahre). Kündigung eines Vertrages ist i.d.R. mit
großen Nachteilen verbunden. Die Unternehmens- und Vertragswahl hat deswegen eine große
Bedeutung. Welches Rating in welchem Umfang für Versicherungsnehmer die benötigten Informationen liefert, soll näher untersucht werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nickel, Andreas: Versicherungsrating. Vergleich von Ratingansätzen in der Lebensversicherung - aus Sicht der Versicherungsnehmer. Wiesbaden: Gabler
2005, 400 S. ISBN 3-409-12716-X.
ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Volkswirtschaftliches Seminar Professur VWL, insb. Konjunktur- und Wachstumstheorie (Platz der Göttinger
Sieben 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-39-7330, Fax: 0551-39-8093, e-mail: anickel@uni-goettingen.de)
[260-L] Evers, Adalbert:
Flexicurity: der Beitrag sozialer Sicherung zum Umgang mit Unsicherheit, in: Karl-Siegbert
Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main:
Campus Verl., 2006, S. 2623-2624, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: Der Autor gibt einen kurzen Überblick über die Themen und Beiträge der Sektion "Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse", die sich vor allem mit der Bedeutung von
"Flexicurity" bei der Bewältigung neuer Unsicherheiten und Risiken beschäftigt. Im Mittelpunkt stehen folgende Aspekte: (1) Fragen, die sich aus den Erfahrungen anderer Länder und
dem internationalen Vergleich ergeben; (2) Fragen, die mit den Besonderheiten der deutschen
Entwicklung zusammenhängen, z.B. im Hinblick auf die Arbeitsmarktentwicklung, die allgemeinen Lebens- und Arbeitsperspektiven sowie die Wirkungsweisen sozialer Sicherung in
den neuen Bundesländern; (3) Fragen, die die verschiedenen materiellen, sozialen und politischen Effekte dieses Spannungsverhältnisses zwischen veränderten Sicherungsbedürfnissen
und den verfügbaren herkömmlichen Sicherungsangeboten betreffen; (4) Beiträge, die unter
der Perspektive des Spannungsverhältnisses zwischen dem Traditionsbezug vorhandener Sicherungsarrangements und den Herausforderungen eines veränderten Arbeits- und Familienalltags und damit auch veränderter Arbeits- und Lebensbiographien entstanden sind; (5) Beiträge, die sich aus der Perspektive der Flexicurity-Debatte mit jüngeren Reformmaßnahmen
im Bereich sozialer Sicherungsangebote kritisch auseinandersetzen und/oder selbst reformerische Perspektiven skizzieren. (ICI2)
[261-L] Fehr, Hans; Halder, Gitte:
Reforming long-term care in Germany: a simulation study, in: Applied economics quarterly :
Konjunkturpolitik, Vol. 52/2006, No. 1, S. 75-98 (Standort: USB Köln(38)-3Q79)
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INHALT: Die Untersuchung quantifiziert die Einnahmen- und Verteilungseffekte verschiedener
Reformoptionen für das deutsche System der Langzeitpflege. Unter anderem werden die Modelle der Bürgerpauschale, das Modell der Herzog-Kommission, das Freiburg-Modell und der
Vorschlag des Kronberger Kreises diskutiert. Die Simulationen ergeben drei politische Aussagen im Hinblick auf die Reformvorschläge: (1) Das Modell der Bürgerpauschale hat vernachlässigbare Effekte auf die Beschäftigung; (2) Die Bürgerpauschale führt zu Verteilungseffekten innerhalb der Generationen, während die anderen Modelle eine Verteilung über die
Generationen hinweg bewirken; (3) Das von der Herzog-Kommission präferierte kapitalgedeckte, einkommensunabhängige Prämienmodell in Kombination mit einem Kapitalstock zur
Subventionierung der höheren Prämien Älterer scheint die positivsten Perspektiven im Hinblick auf die Sicherung der Sozialsystem für künftige Generationen zu bieten. Der von der
Herzog-Kommission vorgeschlagene stufenweise Umstieg vom Umlageverfahren auf ein kapitalgedecktes System, ist einem sofortigen Umstieg vorzuziehen, weil er generationengerechter und verteilungsgerechter ist. (IAB)
[262-L] Feng, Shuaizhang, Feng; Parsons, Donald O.:
Insuring displaced workers: human capital losses and severance pay design, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2238), Bonn 2006, 51 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2238.pdf)
INHALT: "Displaced workers, especially long tenured workers, face large human capital losses.
Private firms frequently offer insurance against this threat in the form of severance pay scheduled benefits linked in expectation to the worker's human capital loss. We explore this
linkage, first reviewing common severance benefit algorithms and then comparing them with
simple models of capitalized job displacement losses on data from the Displaced Worker Surveys of 2000 and of 2004. The standard benefit formula of one week's pay per year of service
offers payments roughly in proportion to expected capital losses, but with a proportionality
factor of only one quarter of capitalized losses (at 9 percent). Despite the systematic relationship between tenure/ age and displacement losses, these factors explain little of the total
variation in displacement losses, raising obvious insurance efficiency concerns. Crosssectional estimates from more complete models, however, uncover no admissible factors currently neglected in standard severance contracts, although the jump in earnings losses between displacements in the robust market of 1997-1999 and the difficult labor market of
2000-2003 does suggest conditioning benefits on market conditions." (author's abstract)
[263-L] Fenge, Robert; Weizsäcker, Jakob von:
"Generation Enkellos" und Rentenbeitragsrabatt für Eltern, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, Nr. 5, S. 11-18 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Kinderlosigkeit hat zwei unmittelbare Auswirkungen auf das Rentensystem. Erstens
stehen dadurch in der nächsten Generation weniger Beitragszahler zur Verfügung. Zweitens
zahlen Kinderlose ihrerseits typischerweise mehr Rentenbeiträge. Denn insbesondere Frauen
ohne Kinder haben ein meist deutlich höheres beitragspflichtiges Erwerbseinkommen, als sie
es mit Kindern gehabt hätten. Wenn sich daraus ein erhöhtes Beitragsaufkommen ergibt, führt
dies im Umlageverfahren unmittelbar zu höheren Renten für die Vorgängergeneration. In ge-
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wisser Hinsicht sehen sich die heutigen Rentner also einer perfekten Demographie gegenüber,
nämlich einer mit vielen Kindern aber wenig Enkeln. Der unverhoffte Gewinn für die 'Generation Enkellos', der auf 7 Prozent der heutigen Renten geschätzt werden kann, wurde in der
Rentendiskussion bislang kaum thematisiert. In diesem Artikel werden die direkten Verteilungswirkungen der Kinderlosigkeit im Rentensystem, insbesondere für die 'Generation Enkellos', erörtert. Auf dieser Grundlage schlagen die Autoren vor, den unverhofften Gewinn
der 'Generation Enkellos' in ermäßigte Rentenbeitragszahlungen für Eltern umzumünzen: ein
Beitragsrabatt für Eltern." (Autorenreferat)
[264-L] Fischer, Ute Luise:
Entkopplung von Arbeit und Einkommen: emanzipierende Konsequenzen eines bedingungslosen Grundeinkommens, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 29/2006, H. 68,
S. 71-81 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; USB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, Politik und Kultur regt dieser Band der 'beiträge zur feministischen theorie und praxis' zu einer neuerlichen Debatte darüber an, welche
Wirkungen gegenwärtige Entwicklungen hierzulande auf die Gleichheit der Geschlechter hinsichtlich ihrer Chancen auf eine selbstbestimmte Lebensführung haben. Ökonomische Fragen,
so Frasers Plädoyer, dem diese Ausgabe ihren Titel verdankt, seien dabei von besonderer Bedeutung (Fraser 2005). In der Tat, ohne hinreichende Einkommenssicherung ist es mit der
Freiheit von Entscheidungen und der Autonomie des Subjekts nicht weit her. Auf welche
Weise Einkommen verteilt werden können, die für Männer wie Frauen ein Leben in Würde
ermöglichen, ist aber nicht in erster Linie eine ökonomische Fragestellung, sondern basiert
auf kulturellen Überzeugungen eines anerkannten Lebens und auf Gerechtigkeitsvorstellungen, aus denen sich politische Entscheidungen ableiten. Die Selbstverständlichkeit, mit der
die Erwerbsarbeit als alternativlose Quelle des Einkommens verhandelt wird, hat hier ihre
Wurzeln. Dass dieser Zusammenhang in der öffentlichen Diskussion meist nicht gesehen
wird, sondern die gegenwärtige Krise des Landes auf eine ökonomische verkürzt wird, ist als
Symptom der Krise von Politik und Kultur zu bewerten. Hier provoziert auch Frasers Aufruf
ein Missverständnis: Meint sie doch weniger die Ökonomie als eine Politik der Umverteilung
von Einkommen. Ausgehend von Überlegungen zum Verhältnis von Ökonomie, Politik und
Kultur und einer Bestandsaufnahme des aktuellen politischen Diskurses, der die Erwerbszentrierung auf die Spitze treibt, will dieser Beitrag eine grundlegende Alternative der sozialen
Sicherung thematisieren: Die Entkopplung von Arbeit und Einkommen durch ein bedingungsloses Grundeinkommen stellt im Hinblick auf die Gleichstellungspotenziale einen aufschlussreichen Vorschlag dar." (Textauszug)
[265-L] Fleischhauer, Kai-Joseph:
Optimal tax credits in the context of the German system of apprenticeship training and social security, (Discussion Paper / Universität Sankt Gallen, Volkswirtschaftliche Abteilung, No.
21-2006), St. Gallen 2006, 36 S. (Graue Literatur; URL: http://www.vwa.unisg.ch/org/
vwa/web.nsf/SysWebRessources/VWA_2006_21/$FILE/DP21_fleischhauer_ganz.pdf)
INHALT: "There is an ongoing discussion in Germany about the implementation of tax credits in
order to reintegrate low-skilled workers into the labor market. This paper aims at analyzing
166
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the policy instrument of tax credits in a theoretical model that systematically compares its
costs and benefits in the context of the German system of apprenticeship training and social
security. Building on recent training literature, a two-period partial-equilibrium model is developed that allows for worker heterogeneity in ability. In our model, the implementation of
tax credits in terms of a negative income tax solves a trade-off with respect to overall welfare.
While tax credits reduce the number of unemployed workers at the extensive margin, they increase at the same time the opportunity costs of apprenticeship training, which implies that
human capital formation is decreased. Furthermore, the model suggests that the reintegration
of those workers at the bottom of the ability-distribution into the labor market is not optimal.
The additional implementation of minimum wages is counteractive to the reduction of unemployment because firms would thus be prevented from employing workers with very low productivities." (author's abstract)
[266-L] Geiger, Andreas; Martens, Rudolf; Tänzer, Jörg; Scheibe, Birgit:
Hartz IV ... und die Betroffenen?: sozialpolitische Bilanz 2005, Freiburg im Breisgau 2005, 40
S. (Graue Literatur; URL: http://www.nationale-armutskonferenz.de/publications/Bilanz-Hartz05.pdf)
INHALT: "Mit dieser sozialpolitischen Bilanz nimmt die Nationale Armutskonferenz (nak) die
Einführung der beiden Sozialgesetzbücher II und XII kritisch in den Blick. Die Lebenslagen
von Menschen und deren Lebensvielfalt in einem Gesetz zu berücksichtigen, ist schwer und
erfordert eine große Sorgfalt. Diese hat aber, das muss man vom Sozialgesetzbuch II leider
sagen, mindestens angesichts des Zeitdrucks gelitten. Die Probleme, die sich aus den neuen
gesetzlichen Bestimmungen und der noch fehlenden Praxis der Leistungsgewährung ergeben,
sind jedoch strukturell im Gesetz angelegt. Die Wirkung ist klar: Die Situation der von Hartz
IV betroffenen Menschen verschlechtert sich dauerhaft. Insgesamt werden Armut und Ausgrenzung in Deutschland eher befördert als eingegrenzt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
Auswirkungen der 'neuen' Arbeitsmarktpolitik - Beobachtungen von vor Ort und erste Erkenntnisse (5-9); Eine erste Bilanz der Auswirkungen von Hartz IV - Erwachsene und Kinder
auf Sozialhilfeniveau (10-16); Familien und Schwangere im Konflikt mit Hartz IV. Bericht
aus der Praxis - Änderungsbedarf (17-21); Handwerkliche Mängel des SGB II und sozialrichterliche Reparaturversuche (22-29); Sozialmissbrauch und Kostenexplosion im Arbeitslosengeld II? Ein Vergleich mit empirischen Befunden (30-37); Pressemeldung der nak zu Sozialmissbrauchsvorwürfen durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (38).
[267-F] Gesellschaft für Organisation und Entscheidung -GOE-:
Auswirkungen der (geplanten) Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (GSiG)
auf betroffene Bedarfsgemeinschaften
INHALT: Die Studie sollte eine Erhebung und Auswertung der Veränderungen, die sich durch die
Grundsicherung aus Sicht der betroffenen Personen ergeben, umfassen, um so zu einer Bewertung der Auswirkungen des Gesetzes zu gelangen. Es kam allerdings in der Umsetzung
des Gesetzes zu erheblichen Verzögerungen, die außerhalb des Einflussbereiches der GOE
lagen. Somit wurde ein modifiziertes Verfahren gewählt, indem auf eine zweite Befragung
der 320 Bedarfsgemeinschaften in den Landkreisen Diepholz und Goslar sowie in den Städten Braunschweig und Hannover zu den Auswirkungen der Grundsicherung verzichtet wurde.
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Die Längsschnittsstudie wurde in eine Querschnittsstudie umgewandelt und die bereits vorliegen Daten werden anhand einer modifizierten Fragestellung ausgewertet. Auf Grund der
Erfahrungen der Bearbeiter mit der Evaluation der Konsequenzen einer pauschalierten Sozialhilfe aus Sicht der Hilfeempfänger (Modellprojekt zum Paragraphen 101a BSHG) wurde in
der Grundsicherungs-Studie ein Fragensatz zu den wahrgenommen eigenen Bedarfen, deren
Relation zu den (wahrgenommen) Bedarfen der Normalbevölkerung sowie den Möglichkeiten, die eigenen Bedarfe zu decken, aufgenommen. Diese Fragen wurden ebenso 200 Personen gestellt, die keine Sozialhilfe beziehen und sie können mit den Aussagen der Bedarfsgemeinschaften, die Sozialhilfe beziehen, vergleichen werden. Im Abschlussbericht werden die
zentralen Ergebnisse der GSiG-Studie dargestellt und mit den Ergebnissen der Pauschalierungsstudie verglichen (Evaluation der Konsequenzen einer pauschalierten Sozialhilfe aus
Sicht der Hilfeempfänger - Befragung und Begleitung der Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Wolfenbüttel, Modellprojekt zum Paragraphen 101a BSHG). Anschließend werden Ergebnisse der beiden Armutsstudien im Zusammenhang mit der Gruppe der Arbeitslosengeld
II-BezieherInnen diskutiert und Handlungsempfehlungen formuliert.
ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-06 FINANZIERER: Stiftung Niedersächsische
Wohnungslosenhilfe
INSTITUTION: Gesellschaft für Organisation und Entscheidung -GOE- (Apfelstraße 119, 33611
Bielefeld)
KONTAKT: Institution (Tel. 0521-8752222, Fax: 0521-8752288, e-mail: goe@goe-bielefeld.de)
[268-F] Greß, Stefan, Dr.; Manouguian, Maral, M.Sc. (Bearbeitung); Wasem, Jürgen, Prof.Dr.
(Leitung):
Reform der Krankenversicherung in den Niederlanden
INHALT: In diesem Projekt werden die Auswirkungen der jüngsten Krankenversicherungsreform
in den Niederlanden und die Übertragbarkeit auf die deutsche Situation analysiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niederlande
VERÖFFENTLICHUNGEN: Projektergebnisse (geplant für 2006). ARBEITSPAPIERE: Krankenversicherungsreform in den Niederlanden - Vorbild für Deutschland? Download unter:
http://www.uni-essen.de/medizinmanagement/Lehrstuhl/Aktuelles/VortragNetzwerkGesundheitNL.pdf .
ART: gefördert BEGINN: 2006-02 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften,
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement (45117
Essen)
KONTAKT: Greß, Stefan (Dr. Tel. 0201-183-4037, e-mail: stefan.gress@uni-essen.de)
[269-L] Greß, Stefan; Walendzik, Anke; Wasem, Jürgen:
Hartz IV und gesetzliche Krankenversicherung: Nichtversicherte als gesellschaftliches Problem, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 55/2006, H. 8, S. 185192 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Zahl der Nichtversicherten im deutschen Krankenversicherungssystem hat sich
seit Mitte der neunziger Jahre fast verdoppelt. Betroffen sind in erster Linie Selbständige,
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nicht sozialversicherungspflichtig abhängig Beschäftigte, Geschiedene, Ausländer und Personen mit niedrigem Einkommen. Der Nettoeffekt von Hartz IV auf die Nichtversicherten lässt
sich noch nicht abschätzen. Obgleich das Problem der Nichtversicherung relativ zur Gesamtbevölkerungnoch relativ klein ist, lässt sich ein Eingriff des Gesetzgebers wegen der individuellen und der gesellschaftlichen Folgen von Nichtversicherung rechtfertigen. Eine allgemeine Versicherungspflicht wie in der Schweiz oder in den Niederlanden würde das Problem
der Nichtversicherung wirkungsvoll lösen. Alternativ sind auch Teillösungen wie die Versicherungspflicht für einzelne Personengruppen, die Öffnung der freiwilligen Versicherung in
der GKV und ein Kontrahierungszwang für Standardverträge in der PKV möglich." (Autorenreferat)
[270-L] Häcker, Jasmin:
Dynamisierung der Pflegeleistungen: Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft, (Diskussionsbeiträge / Forschungszentrum Generationenverträge, No. 8), Freiburg im Breisgau 2006, 16 S. (Graue
Literatur; URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/2487/pdf/8_06.pdf)
INHALT: "Seit ihrer Einführung ist die Leistungsvergütung der Pflegeversicherung in ihrer Höhe
unverändert geblieben. Orientiert an der allgemeinen Preisentwicklung bedeutet dies eine reale Abwertung des Versicherungswertes. Im Rahmen diese Beitrags soll anhand von Daten aus
der Hilfe zur Pflege - jene Sozialhilfekategorie, die vor Einführung der Gesetzlichen Pflegeversicherung den Pflegefall abdeckte - ein Dynamisierungsparameter ermittelt werden, der
dem Erhalt der Kaufkraft der Pflegeversicherungsleistungen dient. Zudem werden die Auswirkungen der mittels diesen Faktors abgeleiteten kaufkrafterhaltenden Pflegeversicherungsleistungen auf die künftige Entwicklung des Beitragssatzes aufgezeigt." (Autorenreferat)
[271-L] Hagist, Christian; Klusen, Norbert; Plate, Andreas; Raffelhüschen, Bernd:
Social health insurance - the major driver of unsustainable fiscal policy?, (Diskussionsbeiträge / Forschungszentrum Generationenverträge, No. 1), Freiburg im Breisgau 2005, 39 S. (Graue
Literatur; URL: http://www.vwl.uni-freiburg.de/fiwiI/publikationen/127.pdf)
INHALT: "During the next decades the populations of most developed countries will grow older
as a result of the low level of birth rates since the 1970s and/or the continuously increasing life expectancy. We show within a Generational Accounting framework how unsustainable the
public finances of France, Germany, Switzerland and the U.S. are, given their demographic
developments. Thereby, our focus lies on social health insurance systems which are in addition affected by the medical-technical progress. Due to the cost-increasing effect of the medical-technical progress one can justifiably say that social health insurance schemes are the major drivers behind unsustainable fiscal policies." (author's abstract)
[272-L] Haustein, Thomas; Dorn, Markus:
Ergebnisse der Sozialhilfe- und Asylbewerberleistungsstatistik 2004, in: Wirtschaft und Statistik, 2006, H. 4, S. 377-393 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; USB Köln(38)-TXZ126; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
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INHALT: In dem Beitrag werden die hauptsächlichen Bezugsgruppen der Sozialhilfe, der Erwerbsstatus der Sozialhilfeempfänger, die Struktur der arbeitslos gemeldeten Sozialhilfeempfänger, ihr Arbeitskräftepotenzial, ihre Schul- und Berufsausbildung, die Höhe des Anspruchs
sowie die Dauer und Überwindung der Sozialhilfebedürftigkeit dargestellt. Ferner werden die
Hilfen in besonderen Lebenslagen, der Sozialhilfeaufwand und die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beschrieben. "Die Veränderungen in den sozialen Sicherungssystemen im Zuge der neuen Sozialgesetzgebung (Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt - so genannte "Hartz-Reformen") haben auch für die Sozialhilfestatistik tief greifende Konsequenzen. Durch die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum 1.
Januar 2005 werden künftige Daten zur Sozialhilfe nicht mehr mit den Ergebnissen der Sozialhilfestatistik der letzten Jahre vergleichbar sein. Damit wird auch der Beitrag zum letzten
Mal in dieser Form erscheinen." (IAB2)
[273-L] Heibutzki, Lars:
Die Grundrente - Szenario und quantitative Auswirkungen eines Systemwechsels, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft, Bd. 3159), Frankfurt am Main:
P. Lang 2005, XXVI, 228 S., ISBN: 3-631-53769-7 (Standort: USB Köln(38)-FBV155)
INHALT: "Die Umstellung auf ein Grundrentensystem wird in Deutschland seit langem als ein
wesentlicher Ansatz zur Reform der staatlichen Altersvorsorge diskutiert. Inwiefern eine solche Systemreform durchführbar ist, hängt maßgeblich von den finanziellen Belastungen im
Übergangszeitraum ab. Ausgehend von einer Betrachtung bestehender Grundrentensysteme
werden in dieser Arbeit die Auswirkungen eines Systemwechsels zu einer steuerfinanzierten
Grundrente analysiert. Unter Berücksichtigung der demographischen und ökonomischen
Rahmenbedingungen wird ein Simulationsmodell entwickelt, das die Migration der ersten
Säule des Rentensystems auf ein Grundrentensystem abbildet. Auf Basis der Modellergebnisse werden die Auswirkungen auf das Steuersystem diskutiert sowie Belastungsvergleiche verschiedener Einkommensklassen vorgenommen." (Autorenreferat)
[274-L] Held, Martin; Kubon-Gilke, Gisela; Sturn, Richard (Hrsg.):
Jahrbuch normative und institutionelle Grundfragen der Ökonomik: Bd. 5, Soziale Sicherung in Marktgesellschaften, Marburg: Metropolis-Verl. 2006, 300 S., ISBN: 3-89518-547-7
INHALT: "Die aktuelle Debatte um Sozialstaatsreform ist weithin von der Frage geprägt 'Wieviel
soziale Gerechtigkeit können wir uns angesichts globalisierungsbedingten Wettbewerbs noch
leisten?' In diesem Jahrbuch wird in teils kontroversen Zugängen ein alternatives Koordinatensystem zur Sozialstaatsdiskussion vorgeschlagen, welches sich an der Frage orientiert:
'Welche Aspekte und Funktionen des Sozialstaats gehören zum institutionellen Grundgerüst
moderner Marktwirtschaften?' Die Beiträge des Jahrbuchs sind somit Versuche der institutionenökonomischen Konkretisierung von 'Sozialpolitik als Wirtschaftsverfassungspolitik' (Walter Eucken), deren theoretische Fundierung von allokationstheoretischen Ansätzen bis zur
Kreislauftheorie und den prozessbezogenen Überlegungen Hayeks reicht. Neben Grundlagenfragen wird in einigen Aufsätzen auch deren Anwendung auf einzelne Politikfelder (Arbeitslosen-, Renten- und Krankenversicherung, Familienpolitik) diskutiert und werden europäische Wohlfahrtsstaatsmodelle im institutionellen Vergleich vorgestellt. Ein Fokus der Analysen bezieht sich auf die mögliche Diskrepanz von Intentionen und Wirkungen sozialstaatli-
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cher Institutionen sowie auf eine entsprechende Wirkungsanalyse sozialpolitischer Instrumente und Maßnahmen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Richard Sturn: Soziale Gerechtigkeit
als Trugbild? Ebenen radikaler Wohlfahrtsstaatskritik (13-38); Viktor J. Vanberg: Marktwirtschaft und Gerechtigkeit - zu F.A Hayeks Kritik am Konzept der 'sozialen Gerechtigkeit' (3969); Notburga Ott: Risiko, Solidarität, Eigenverantwortung - Kriterien sozial-politischer Gestaltung aus ökonomischer Perspektive (71-95); Christian Hiebaum: Gleichheit und Kontingenz - eine Rekonstruktion der egalitären Sozialstaatsbegründung (97-118); Hans-Peter Weikard: Knappheit und minimale Rechte der Grundsicherung (119-138); Kilian Bizer: Die allokative Relevanz der Sozialen Sicherung aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik (139157); Jörg Althammer: Refamiliarisierung der sozialen Sicherung? (159-178); Beate Männel:
Mehr als der Markt - Institutionen der Wertschöpfung im Gesundheitssystem (179-200);
Werner Sesselmeier: Europäische Wohlfahrtsstaatsmodelle im institutionellen Vergleich
(201-219); Alois Guger: Die Effektivität wohlfahrtsstaatlicher Distributionspolitiken - Trends
im internationalen Vergleich (221-244); Siegfried F. Franke: Der Sozialstaat unter dem Druck
der Weltmärkte - das Beispiel der Bundesrepublik Deutschland (245-271); Gisela KubonGilke: Soziale Sicherung in Marktgesellschaften - Folgerungen und Gestaltungsoptionen
(273-298).
[275-L] Himmelreicher, Ralf K.; Gaudecker, Hans-Martin von; Scholz, Rembrandt D.:
Nutzungsmöglichkeiten von Daten der gesetzlichen Rentenversicherung über das Forschungsdatenzentrum der Rentenversicherung (FDZ-RV), (MPIDR Working Paper, 2006018), Rostock 2006, 23 S. (Graue Literatur; URL: http://www.demogr.mpg.de/papers/working/wp2006-018.pdf); Forschungsbericht/Nummer: WP-2006-018
INHALT: "Dieser Beitrag beschreibt an Hand des Projektes 'Differentielle Sterblichkeit', in welcher Form die Daten der Rentenversicherung über das Forschungsdatenzentrum der Rentenversicherung (FDZ-RV) genutzt werden können: Zunächst wurde der Scientific Use File
(SUF) Demografie genutzt. An Hand dieses kommentierten Datensatzes aus dem Datenangebot des FDZ-RV ist es möglich, die Charakteristika der Datensätze aus dem Bereich Rentenstatistik kennen zu lernen. Sind insbesondere höhere Fallzahlen und spezielle Differenzierungen von Merkmalen wichtig, dann können Analysen auf Gastwissenschaftler-Arbeitsplätzen
mit speziellen Datensätzen eine Alternative darstellen. Als dritte Form der Datennutzung
wurde hier das kontrollierte Fernrechnen, bei dem Wissenschaftler keinen Kontakt mit den
Daten haben, praktiziert. Die Befunde, die das Projekt 'Differentielle Sterblichkeit' ermitteln
konnte, verweisen darauf, dass auf Sterbetafeln basierende Sterblichkeitsanalysen sehr hohe
Fallzahlen benötigen, die von Bevölkerungsumfragen nicht erreicht werden können. Im Ergebnis zeigen die Berechnungen für die fernere Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren für
in Deutschland lebende Männer, dass die mittlere Lebenserwartung bei 15,7 Jahren und somit
auf einem Niveau mit den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes liegt. Bezieht man
das Lebensarbeitseinkommen in die Analysen ein, dann zeigt sich eine positive statistisch
signifikante Assoziation zwischen Lebenseinkommen und Lebenserwartung. Die Lebenserwartungen variieren allerdings bei der überwiegenden Mehrheit der Männer lediglich plus
minus eineinhalb Jahre um die durchschnittliche Lebenserwartung." (Autorenreferat)
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[276-L] Hinrichs, Knut:
Leistungen und Sanktionen: zur Neudefinition der Menschenwürde durch die 'Hartz IVGesetze', in: Kritische Justiz : Vierteljahresschrift für Recht und Politik, Jg. 39/2006, H. 2, S. 195208 (Standort: USB Köln(38)-XF126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "'Wir haben Rechte und Pflichten der Arbeitsuchenden in ein neues Gleichgewicht
gebracht', sagte Bundeskanzler Schröder in seiner Regierungserklärung zur Ankündigung der
Agenda 2010. Diese Rechte und Pflichten, oder die Leistungen und Sanktionen, wie es im
Gesetz heißt, möchte der Verfasser im Folgenden genauer unter die Lupe nehmen. Dies soll
aus der verfassungsrechtlichen Perspektive der Menschenwürdegarantie geschehen. Denn
Art. 1 Abs. I GG gilt als der eigentliche Rechtsgrund dafür, dass es überhaupt so etwas gibt
wie Sozialhilfe in der uns bekannten Form. Insofern muss sich das vom Kanzler angesprochene und angestrebte 'Neue Gleichgewicht' vor allem in der inhaltlichen Füllung des Begriffs der Menschenwürde zeigen. Hierzu sollen zunächst die verfassungsrechtlichen Vorgaben, insbesondere also das sog. 'soziokulturelle Existenzminimum' erläutert werden und wie
es sich auf die Rechtslage vor dem 01.01.2005 ausgewirkt hat, also dem Datum, zu dem das
Bundessozialhilfegesetz außer Kraft und die neuen Sozialgesetzbücher II und XII - Kernbestand von Hartz IV - in Kraft traten. Sodann soll beleuchtet werden, wie die neuen Gesetze
wirken und wo Modifikationen von Leistungen und Sanktionen vorgenommen wurden, die
die Betroffenen zu spüren bekommen. Hier wird es auf die Begriffe Leistungshöhe, Zumutbarkeit, Sanktionen und Pauschalierung und ihr jeweiliges Verhältnis zur Menschenwürde
ankommen. Schließlich wird sich im Ergebnis zeigen, dass der staatliche Schutz der Menschenwürde zwar alles andere als eine 'Leerformel' darstellt, wie es der Rechtsphilosoph Norbert Hoerster einmal formuliert hat, aber andererseits mit einem Schutz der Lebensverhältnisse der Hilfebedürftigen auch nicht zu verwechseln ist." (Textauszug)
[277-L] Hoffmann, Lisa; Hinrichs, Karl:
Die Altersversorgung von Abgeordneten in Deutschland: Entscheidungen in eigener Sache,
in: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 52/2006, H. 3, S. 325-350 (Standort: USB Köln(38)-Haa1648;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Generosität der Altersversorgung von Abgeordneten des Bundestages und der
Länderparlamente, über die sie souverän entscheiden, stand in der Vergangenheit wiederholt
im Blickpunkt öffentlicher Kritik. Unter Verweis auf die Einschränkungen, die den Beteiligten an anderen staatlichen Alterssicherungssystemen zugemutet wurden, haben die Parlamentarier ab etwa 1989 jedoch auch an ihren jeweiligen Sondersystemen mehrfach Einschnitte
vorgenommen. In diesem Beitrag wird nach den Gründen und dem Umfang der Einschränkungen bei der Altersversorgung von Abgeordneten gefragt. Es werden deshalb zunächst die
historische Entwicklung dieses Sondersystems skizziert sowie die Anspruchsregelungen und niveaus im Bund und in den 16 Bundesländern dargestellt und verglichen. Es schließen sich ausgehend vom Prinzipal-Agenten-Ansatz - Überlegungen an, warum Abgeordnete freiwillig
auf finanzielle Ansprüche verzichten. Vor diesem Hintergrund werden die entsprechenden
Änderungen der Abgeordnetengesetze ab ca. 1989 analysiert. Es wird festgestellt, dass die
beschlossenen Einschränkungen im Umfang eher geringer ausfielen als in der gesetzlichen
Rentenversicherung. Dabei ist ein Spezifikum der Neuregelungen, dass sie regelmäßig erst
für neu- bzw. wiedergewählte Parlamentarier wirksam werden und diejenigen Abgeordneten,
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die entsprechende Beschlüsse fassen, weitgehend von Verschlechterungen ausnehmen." (Autorenreferat)
[278-L] Hupfeld, Stefan:
Longevity and redistribution in the German pension system, (Diskussionspapiere der DFGForschergruppe "Heterogene Arbeit: positive und normative Aspekte der Qualifikationsstruktur
der Arbeit", Nr. 06/10), Konstanz 2006, 38 S. (Graue Literatur;
URL: http://w3.ub.uni-konstanz.de/v13/volltexte/2006/1795//pdf/0610.pdf)
INHALT: "There are theoretical foundations which allow hypothesizing on a positive association
of life expectancy or retirement age with income. If both cannot be falsified, the relationship
of income and the internal rate of return of a public pension system is not straight forward. By
application of a partially linear model to micro data from the German public pension system,
it is found that neither life expectancy, nor retirement age is monotonously increasing in income, as measured in benefit claims. The relation of benefit claims and duration under the
benefit spell (which determines the rate of return) depends on the set of covariates. Including
pensions for disabled individuals, three out of four specifications exhibit a duration decreasing in benefit claims." (author's abstract)
[279-L] Jacobi, Dirk:
Rot-Grüne Grundsicherungspolitik und die Herausforderungen des Grundeinkommens für
den deutschen Sozialstaat, in: Manfred Füllsack (Hrsg.): Globale soziale Sicherheit : Grundeinkommen - weltweit?, Rodenbach: Avinus, 2006, S. 129-150, ISBN: 3-930064-61-8 (Standort: UB
Dortmund(290)-F78482)
INHALT: Der Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, ob das in Deutschland unter der rotgrünen Koalition neu implementierte Grundsicherungssystem einen Schritt in Richtung auf
ein Grundeinkommen darstellt. Der Vorschlag eines Grundeinkommens stellt für die Konstruktionsprinzipien des deutschen Sozialstaats eine besondere Herausforderung dar, und
zwar in dreifacher Hinsicht durch seine Elemente der Universalität, der Bedingungslosigkeit
und der Individualisierung der Anrechte. Der Verfasser zeichnet die Ausgangsposition der
rot-grünen Koalition nach und zeigt, wie es zu den beiden durchgeführten Reformen (Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Hartz IV) gekommen ist und welche Ziele mit
diesen Reformen verfolgt wurden. Beide Reformen, so ergibt eine Prüfung anhand der genannten Elemente des Grundeinkommens, stellen keine eindeutigen Schritte in Richtung auf
die Realisierung eines Grundeinkommens dar. (ICE2)
[280-L] Kaltenborn, Bruno; Schiwarov, Juliana:
Hartz IV: Ausgaben deutlich unterschätzt, (Blickpunkt Arbeit und Wirtschaft, 6/2006), Berlin
2006, 8 S. (Standort: IAB-43209 BS 576; Graue Literatur;
URL: http://www.wipol.de/download/blickpunkt200606.pdf)
INHALT: "Im Jahr 2004 hatten die Ausgaben für erwerbsfähige Arbeitslosen- und Sozialhilfeempfänger/innen im Rahmen der Arbeitslosen- und Sozialhilfe sowie des Wohngeldes eine
Größenordnung von 39 Mrd. EUR. 2005 werden die analogen Ausgaben im Rahmen der
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Grundsicherung für Arbeitsuchende nach derzeitigem Stand etwa 45,6 Mrd. EUR und damit
6,5 Mrd. EUR bzw. ein Sechstel mehr betragen. Dies werden etwa 10 Mrd. EUR mehr als ursprünglich erwartet sein. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Erwartungen in einem politischen Kompromiss im Vermittlungsausschuss gebildet wurden. Mit etwa 3,5 Mrd.
EUR dürfte mehr als die Hälfte des Ausgabenanstiegs gegenüber dem Vorjahr auf zusätzliche
Ausgaben im Rahmen der sozialen Sicherung für Empfänger/innen von Arbeitslosengeld II
zurückzuführen sein. Dies sind jedoch zunächst nur Umschichtungen innerhalb der öffentlichen Haushalte einschließlich Sozialversicherung. Im Übrigen dürften die Ausgaben im Wesentlichen auf eine Zunahme der Zahl der Leistungsempfänger/innen zurückzuführen sein, die
zumindest teilweise aufgrund der ungünstigen Arbeitsmarktentwicklung auch ohne die Reform erfolgt wäre." (Autorenreferat)
[281-L] Klammer, Ute:
Flexicurity in der Lebenslaufperspektive, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für
Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2673-2684,
ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Eine der wichtigsten zukünftigen Aufgaben der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik wird
es sein, Flexibilität und Sicherheit zu vereinbaren. Diese Herausforderung wird inzwischen in
vielen europäischen Ländern - wenn auch mit unterschiedlichen Akzenten - unter dem Stichwort Flexicurity diskutiert. Auch in mehreren EU Publikationen, so zum Beispiel den Beschäftigungsleitlinien der EU für 2003, wird ein Gleichgewicht von Flexibilität und Sicherheit als entscheidende Aufgabe angemahnt (Council of the European Union 2003, Paragraph
12). Konsens der Flexicurity-Debatte ist, dass neue Gleichgewichte zwischen Flexibilität und
sozialer Sicherung geschaffen werden müssen, und dass Flexicurity eine Alternative zu einer
reinen Deregulierungspolitik darstellen kann. Jedoch sollte Flexicurity nicht auf einen Regulierungsansatz für die Erwerbssphäre reduziert werden. Flexibilität, Pluralität und Wandel
prägen zunehmend auch die privaten Lebensverhältnisse: Viele Lebensformen "passen" nicht
mehr zu den Normvorstellungen sozialer Sicherung, und zudem verändern sie sich, zum Beispieldurch die Zunahme von Trennungen und Zweit-/ Drittfamilien, für den Einzelnen immer
häufiger. Flexicurity berührt insofern die Zeit-, Geld- und Unterstützungsbedarfe unterschiedlicher Erwerbstätigengruppen und Haushaltsformen und steht in enger Verbindung zu Fragen
von Work-Life-Balance. So ermöglicht erst der Blick auf das Zusammenspiel von Erwerbssphäre und Lebensform die Einschätzung der Prekarität bestimmter Erwerbsarrangements und
der hiermit verbundenen sozialen Absicherung. Häufig vernachlässigt die Arbeitsmarktforschung in ihrer Konzentration auf die Analyse verschiedener Erwerbsformen deren langfristige Implikationen für den Einzelnen. Erst die Längsschnittperspektive ermöglicht es aber, die
Verteilung und Kumulation von Risiken zu identifizieren und interpersonelle Unterschiede zu
verdeutlichen. Diese Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Aufgabe der Politik, die intertemporale und interpersonelle Verteilung von Flexibilität und Sicherheit, von Zeit und Geld
zu beeinflussen. Der vorliegende Beitrag verknüpft daher die Lebensverlaufsperspektive mit
der Flexicurity-Debatte. Im Abschnitt 2 werden schlaglichtartig einige relevante empirische
Ergebnisse zur Struktur und zur Veränderung von Lebensverläufen in Deutschland präsentiert. Die Ergebnisse entstammen überwiegend Längsschnittauswertungen aus den Datenbeständen der AVID (Altersvorsorge in Deutschland) sowie der IAB-Beschäftigtenstichprobe
(Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) für ein von der Autorin geleitetes For-
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schungsprojekt. Abschnitt 3 entwickelt Bausteine für ein Flexicurity-Konzept aus der Lebensverlaufsperspektive." (Textauszug)
[282-F] Kortenjann, Ansgar, M.A. (Bearbeitung); Apolte, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):
Negative Einkommensteuer
INHALT: Es gibt eine nicht unerhebliche Zahl verschiedener Modelle einer negativen Einkommensteuer, welche sehr unterschiedliche wirtschaftspolitische und fiskalische Wirkungen zur
Folge haben. Es kommt bei der Konzeption einer solchen Steuer daher sehr auf die genaue
Ausgestaltung und die Zielsetzung an. Dabei können insbesondere zwei Modelle unterschieden werden: Zum einen eine Zusammenfassung möglichst aller staatlicher Transferleistungen
und Steuern zu einem gemeinsamen Steuer-Transfersystem und zum anderen eine Reduktion
jener eigenen Einkommen, die auf staatliche Transfers angerechnet werden müssen und zu
einer Minderung der Transferleistungen führen. In dem Projekt werden integrierte SteuerTransfersysteme dabei auf ihre Fähigkeit untersucht, die Anreizproblematik in der sozialen
Grundsicherung zu mildern und dabei zugleich praktikabel und finanzierbar zu sein. Neben
der Darstellung und Analyse der konzeptionellen Grundlagen und ihrer Problematik werden
verschiedene Modelle für die Bundesrepublik Deutschland untersucht. Es werden die Probleme der Kostenschätzung diskutiert und darauf aufbauend die zu erwartenden Verschiebungen in den finanziellen, administrativen und legislativen Zuständigkeiten dargelegt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Apolte, Th.: Negativ-Einkommensteuer-Transfersystem. Gutachten für den Parlamentarischen Beratungs- und Gutachterdienst des Landtags NRW. 13. Wahlperiode, Information 13/1089. Düsseldorf 2004.
ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt; Gutachten AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Landtag Parlamentarischer Beratungs- und Gutachterdienst FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für
Ökonomische Bildung -IÖB- (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-24303, e-mail: iob1@uni-muenster.de)
[283-L] Krieger, Tim:
Renten und Zuwanderung: ein kritischer Überblick über neue Ergebnisse der Forschung, in:
Jahrbuch für Wirtschaftswissenschaften, Bd. 57/2006, H. 1, S. 94-120 (Standort: USB Köln(38)FHM Haa 00957)
INHALT: In der politischen Debatte gilt Einwanderung als eine Option, um das Problem alternder
Gesellschaften entspannter angehen zu können. Gleichzeitig kann man aber eine starke Ablehnung von Einwanderung beobachten. Wirtschaftswissenschaftler haben in jüngster Zeit
begonnen, sich mit der Untersuchung der Wechselwirkung von Migration und Rentensystemen sowie den politischen Implikationen, die sich daraus ergeben, zu beschäftigen. Der Beitrag gibt eine kritischen Überblick über die wissenschaftliche Fachliteratur zu diesem Thema.
Er konzentriert sich auf den grundlegenden Zusammenhang zwischen Renten und Migration
unter Berücksichtigung volkswirtschaftlicher Aspekte und diskutiert die Konsequenzen, die
sich daraus für die europäische Integration ergeben. (IAB)
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[284-L] Krömmelbein, Silvia; Nüchter, Oliver:
Bürger wollen auch in Zukunft weitreichende soziale Sicherung: Einstellungen zum Sozialstaat im Spannungsfeld von staatlicher Absicherung und Eigenvorsorge, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ; Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMA-Publikation, 2006, H. 36, S. 1-6
(URL: http://www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/pdf-files/isi-36.pdf)
INHALT: "Wirtschaftliche und demografische Entwicklungen setzen den Sozialstaat seit den 90er
Jahren verstärkt unter Druck. Dies zeigt sich auch in der politischen Debatte, bei der die Kosten der sozialen Sicherung zunehmend als eine Gefährdung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit diskutiert werden. Zudem gerät die staatliche Absicherung in den Verdacht,
über eine Bevormundung der Bürger eine Abhängigkeitsmentalität zu erzeugen. In der Folge
ist ein sozialstaatlicher Umbau festzustellen, der sich durch Kürzungen des bisherigen Leistungsniveaus, aktivierende Elemente, die Förderung und Forderung von größerer Eigenverantwortung und Risikovorsorge seitens der Bürger sowie eine Relativierung der Zuständigkeit
des Staates für die soziale Sicherung (Gewährleistungsfunktion) auszeichnet. Dieser Wandel
des Sozialstaats kann in Konflikt geraten sowohl mit individuellen Wohlstandsansprüchen als
auch mit kulturell erzeugten Deutungs- und Legitimationsmustern, die sich entlang der bisher
geltenden Arrangements sozialer Sicherheit entwickelt haben. Darüber hinaus könnte die politische Leistung des Sozialstaats, die Bindung der Bürger an den Staat und die Herstellung
eines gesellschaftspolitischen Konsenses in der Bevölkerung, in Mitleidenschaft gezogen
werden. Daher wird im vorliegenden Beitrag die Akzeptanz der sozialpolitischen Veränderungsprozesse in der Bevölkerung untersucht. Neben der Beurteilung des Status Quo richtet
sich der Fokus auf die Frage, welches Modell sozialstaatlicher Absicherung gewünscht wird.
Befürworten die Bürger einen Politikwechsel im Sinne einer Stärkung der Eigenverantwortung oder halten sie an den bisherigen Wohlfahrtsansprüchen und Forderungen gegenüber
dem Staat - und den daraus folgenden finanziellen Konsequenzen - fest?" (Autorenreferat)
[285-L] Kumpmann, Ingmar:
Das Grundeinkommen - Potenziale und Grenzen eines Reformvorschlags, in: Wirtschaftsdienst : Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 86/2006, H. 9, S. 595-601 (Standort: USB Köln(38)FHM Haa288; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Beitrag fasst die aktuelle Diskussion um verschiedene Vorschläge und Ansätze
eines Grundeinkommens und dessen Ausgestaltung zusammen. Unter Grundeinkommen wird
'ein Einkommen, das von einem politischen Gemeinwesen an alle seine Mitglieder ohne Bedürftigkeitsprüfung und ohne Gegenleistung ausgezahlt wird' verstanden. Im Mittelpunkt der
Diskussion stehen die Fragen der Finanzierbarkeit eines derartigen Grundeinkommens und
seine Auswirkungen auf Leistungsbereitschaft und Produktion. Der Beitrag kommt zu dem
Schluss, dass das Grundeinkommen ein sinnvoller Vorschlag zur zeitgemäßen Weiterentwicklung des Sozialstaates ist. Mit dem Grundeinkommen könnte dieser wesentlich einfacher, transparenter und in sich schlüssiger gestaltet werden. Einerseits würde der Produktionsfaktor Arbeit von den Kosten der sozialen Sicherungssysteme entlastet werden und andererseits wäre das Grundeinkommen die Anerkennung einer bedingungslosen Existenzsicherung
für alle Gesellschaftsmitglieder. Daher kann ein Grundeinkommen einen Großteil seiner
Zwecke nur dann erfüllen, wenn es mindestens existenzsichernd ist. Die Realisierung eines
Grundeinkommens steht unter dem Vorbehalt der Finanzierungsmöglichkeit. Daher plädiert
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der Autor für Zwischenschritte in Richtung auf ein Grundeinkommen wie die Abschaffung
von Kontrollen der Arbeitsbereitschaft, die Zusammenlegung einzelner staatlicher Transfers
oder die Erhöhung des Steueranteils an der Finanzierung von Sozialleistungen. (IAB)
[286-L] Künemund, Harald; Vogel, Claudia:
Öffentliche und private Transfers und Unterstützungsleistungen im Alter: "crowding in"
oder "crowding out", in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 18/2006, H. 3, S. 269-289 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag diskutiert die Plausibilität der These des 'crowding out', nach der der Ausbau sozialstaatlicher Leistungen familiale Unterstützungsleistungen und familiale Solidarität
verdrängen würde. In einer theoretischen Erörterung der Motive für private intergenerationelle Unterstützungsleistungen wird herausgearbeitet, das ein crowding out theoretisch zwar
möglich, insgesamt betrachtet aber empirisch unwahrscheinlich ist, da gegenläufige Effekte
des crowding in eine höhere Plausibilität haben. Mit Hilfe eines Ländervergleichs wird anschließend untersucht, ob sich die Anteile der Hilfen, die die Älteren von ihren Kindern erhalten, systematisch mit Blick auf das Niveau der wohlfahrtsstaatlichen Versorgung unterscheiden, wie es der These des crowding out entsprechen würde. Die deskriptiven empirischen Befunde sprechen jedoch ebenfalls gegen diese These." (Autorenreferat)
[287-L] Lacomba, Juan A.; Lagos, Francisco:
Population aging and legal retirement age, in: Journal of population economics : journal of the
European Society for Population Economics (ESPE), Vol. 19/2006, No. 3, S. 507-519 (URL: http:
//springerlink.metapress.com/content/p04775l0ng03533w/?p=37eef2f134f14f0d91ee00c8c9a2ce
fa&pi=2)
INHALT: "This paper analyzes the effects of population aging on the preferred legal retirement
age. What is revealed is the crucial role that the indirect 'macro' effects resulting from a change in the legal retirement age play in the optimal decision. Two social security systems are
studied. Under a defined contribution scheme, aging lowers the preferred legal retirement age.
However, under a defined pension scheme, the retirement age is delayed. This result shows
the relevance of correctly choosing the parameter affected by the dependency ratio in the design of the social security programme." (author's abstract)
[288-L] Lenze, Anne:
Staatsbürgerversicherung und Verfassung: Rentenreform zwischen Eigentumsschutz,
Gleichheitssatz und europäischer Integration, (Jus publicum : Beiträge zum öffentlichen Recht,
Bd. 133), Tübingen: Mohr Siebeck 2005, XXII, 570 S., ISBN: 3-16-148710-9 (Standort: UB
Bonn(5)-2005/4804)
INHALT: Die Studie lotet den verfassungsrechtlichen Rahmen aus, in dem sich jede zukünftige
Reform der Alterssicherung in Deutschland bewegen muss. Dabei orientieren sich die Ausführungen an dem Eigentumsschutz des Art. 14 GG, dem allgemeinen Gleichheitssatz des
Art. 3 Abs. 1 GG sowie Art. 23 Abs. 1 GG, der die Mitwirkung der Bundesrepublik zur euro-
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päischen Integration beinhaltet. Ausgehend von der Prognose, dass sich eine Sicherung des
Lebensstandards durch die gesetzliche Rente aufgrund der demographischen Zuspitzung ab
dem Jahre 2010 in der gewohnten Form nur mit unzumutbar hohen Beitragszahlungen der
Erwerbstätigen realisieren lässt, und von der Beobachtung, dass neue Risiken des modernen
Erwerbslebens nicht angemessen durch die traditionelle Arbeitnehmerversicherung abgesichert werden, wird ein Rentenmodell einer rechtlichen Prüfung unterzogen, das von vielen
Seiten als eine adäquate Lösung angesehen wird. Der erste Teil prüft, inwieweit eine Grundsicherung nach Schweizer Vorbild unter eigentumsrechtlichen Gesichtspunkten in das deutsche Rentenrecht übertragen werden kann. Denn obwohl eine im Umlageverfahren finanzierte
Grundsicherung zuzüglich der kapitalfundierten Zusatzsicherung von vielen als adäquate Lösung vorgeschlagen wird, wird seine Realisierung in Deutschland in der Regel mit dem Hinweis auf den verfassungsrechtlichen Schutz der Rentenanwartschaft durch Art. 14 GG verworfen. Der zweite Teil widmet sich den verfassungsrechtlichen Herausforderungen, die der
allgemeine Gleichheitssatz des Art. 3 GG an die gesetzliche Rentenversicherung stellt und die
den rentenrechtlichen Eigentumsschutz zunehmend unter Druck setzen. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Gerechtigkeitsparadigmen besprochen und gegeneinander abgewogen. Der dritte Teil geht den europäischen Impulsen nach, die den Gestaltungswillen des
Rentengesetzgebers erheblich beeinflussen. Das europäische Wettbewerbsrecht liefert Vorgaben, bei deren Nichtbeachtung die Monopolstellung der Rentenversicherung verlustig gehen
könnte. Der ökonomische Wettbewerb innerhalb des gemeinsamen Binnenmarktes verbietet
es, die Lohnnebenkosten zur Finanzierung der Sozialversicherung unbegrenzt zu erhöhen und
die Maastricht-Kriterien engen den fiskalischen Spielraum der Regierung ein, die Liquiditätsschwierigkeiten der Rentenversicherung unbegrenzt über die Höhe des Bundeszuschusses zu
lindern. (ICG2)
[289-L] Ludwig, Andrea; Nolten, Ralf:
Bis der Tod sie scheidet: Alterssicherung der Bäuerinnen im Wandel, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses
der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1842-1851, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: Am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Agrarsoziologie des Instituts für Agrarpolitik,
Marktforschung und Wirtschaftssoziologie der Universität Bonn wurde im Jahr 2004 mit den
Arbeiten an einem Forschungsprojekt begonnen, in welchem das Sicherungsverhalten deutscher Landwirte und ihrer Ehefrauen mit Hilfe empirischer Methoden untersucht wird. Im
Mittelpunkt steht u.a. die Frage, welche Sicherungsformen in welchem Umfang von Landwirten genutzt werden und welches Sicherungsniveau bisher erreicht worden ist. Allgemein wird
davon ausgegangen, dass das Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe in den meisten Fällen
von den Landwirten gemeinsam mit ihren Ehefrauen erwirtschaftet wird. Bei dem Großteil
der zum Beispiel im Jahr 2003 gezählten 285.500 weiblichen mitarbeitenden Familienangehörigen handelt es sich um Ehefrauen landwirtschaftlicher Unternehmer. Weil trotz des häufig hohen Arbeitseinsatzes der Bäuerin die Wertsteigerung des Betriebs aber nur dem Betriebsinhaber zugerechnet wird, kann eine ungerechtfertigte Ungleichheit in der Alterssicherung von Bäuerinnen erfolgen. Im vorliegenden Beitrag wird daher gezeigt, wie sich die Mitwirkung der Bäuerin im Betrieb auf deren Alterssicherung auswirkt und welche Veränderungen es diesbezüglich in den letzten Jahren gegeben hat. Untersucht werden die gesetzliche
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und die private Sicherung der Bäuerin, wobei auch ein Vergleich der Alterssicherung von
Landwirt und Bäuerin gezogen wird. (ICI2)
[290-F] Ludwig, Björn, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Apolte, Thomas, Prof.Dr. (Leitung); Apolte,
Thomas, Prof.Dr. (Betreuung):
Einfluss des demografischen Wandels und des Kapitaldeckungsverfahrens auf die Kapitalmarktrendite
INHALT: In der Literatur besteht ein Dissens hinsichtlich der Auswirkungen des demografischen
Wandels und der Reform des Alterssicherungssystems in Richtung eines Kapitaldeckungsverfahrens auf die Kapitalmarktrendite. Zum einen wurde die Fragestellung mittels computerbasierten Simulationen von Modellen überlappender Generationen analysiert und zum anderen
mittels Regressionsanalysen. Ziel der Arbeit ist es, den Einfluss des demografischen Wandels
und des Kapitaldeckungsverfahrens auf die Kapitalmarktrendite theoretisch zu untersuchen
und auf dieser Basis zu beurteilen, welche der genannten Methoden geeignet sind, das dargestellte Phänomen abzubilden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ludwig, Björn: Problem des Home Bias bei Investmentfonds in
der privaten kapitalgedeckten Altersvorsorge. in: Finanzbetrieb, Jg. 8, 2006, S. 649-653.
ART: Dissertation BEGINN: 2005-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für
Ökonomische Bildung -IÖB- (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-25107, e-mail: bjoern.ludwig@wiwi.uni-muenster.de)
[291-L] Lüscher, Kurt:
Generationsbeziehungen heute und das Postulat einer Generationenpolitik, in: Helmut Bachmaier (Hrsg.): Der neue Generationenvertrag, Göttingen: Wallstein, 2005, S. 36-49, ISBN: 389244-984-8 (Standort: UB Siegen(467)-31OIF2647)
INHALT: Der Beitrag erörtert die These, wonach Generationenbeziehungen in der Öffentlichkeit
häufig von gegenseitigen Vorurteilen geprägt sind. Dabei polarisiert die Generationenrhetorik
zwischen Idealisierung und Zerfall. Will man sich den gesellschaftspolitischen Herausforderungen stellen, muss jedoch beides hinterfragt werden. In das Thema einführend werden zunächst die aktuellen demographischen Rahmenbedingungen für das Verhältnis zwischen den
gesellschaftlichen und privaten Beziehungen zwischen den Generationen skizziert. Auf dieser
Grundlage werden im Anschluss folgende Aspekte beleuchtet: (1) Gesellschaftspolitische
Implikationen, (2) Generationenzugehörigkeit und Individualität, (3) heutige Generationenbeziehungen sowie (4) die Frage nach der Generationenambivalenz zwischen Solidarität und
Konflikt. Der Autor plädiert für eine übergreifende Generationenpolitik, deren Ziel es sein
soll, dass allen, unabhängig von Alter und Geschlecht, die freie Entfaltung der Persönlichkeit
gewährleistet wird. Dem gemäß legt Generationenpolitik nahe, drei Bereiche menschlichen
Zusammenlebens in ihren persönlichen und gesellschaftlichen Verflechtungen und Widersprüchen neu zu bedenken: (1) Pflegen und Sorgen (Care), (2) Lernen und Bildung sowie (3)
Austausch von Geld, Gütern und Dienstleistungen. (ICG2)
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[292-F] Lutz, Roman, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung):
Geht die Arbeitslosenversicherung in Rente? Eine kombinierte, private Arbeitslosen- und
Rentenversicherung als neues Sozialversicherungsmodell
INHALT: Die intrapersonell negative Korrelation von individuellem Arbeitslosigkeitsrisiko und
Langlebigkeitsrisiko macht eine Versicherung dieser beiden Risiken innerhalb eines Versicherungsproduktes sinnvoll. Hierdurch würde zum einen die private Versicherbarkeit des Arbeitslosigkeitsrisikos gestärkt, zum anderen negativen Umverteilungseffekten in der (gesetzlichen und privaten) Rentenversicherung entgegengewirkt. Ziel ist es - basierend auf empirischen Analysen des SOEP sowie von Rentenversicherungsdaten und Daten der Bundesagentur für Arbeit - ein Prämienkalkulationsmodell zu entwickeln, welches beide Risiken individuell risikoäquivalent berücksichtigt und dadurch neue Diversifikationspotentiale erschließt.
METHODE: Die Risiken arbeitslos zu werden und arbeitslos zu bleiben sowie die individuell zu
erwartende Rentenbezugsdauer werden mittels ökonometrischer Modelle geschätzt, um ein
Prognosemodell für die zu erwartenden individuellen Kosten aus Arbeitslosigkeit und Rentenbezug zu erstellen.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit IABINSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Volkswirtschaftliches Institut Lehrstuhl für Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik (Lange
Gasse 20, 90403 Nürnberg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0911-1795950, e-mail: roman.lutz@iab.de)
[293-L] Maicher, Claudia:
Neue Ungleichheiten bei individualisierter kapitalgedeckter Altersvorsorge, in: Karl-Siegbert
Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main:
Campus Verl., 2006, S. 4295-4301, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Ausgangspunkt des Referates ist der gegenwärtig präsente politische Impuls 'die Rente
ist unsicher!'. Daraus folgt die Forderung von Seiten des Staates eigenverantwortlich für die
Alterseinkommen vorzusorgen, was verstärkt über den Finanzmarkt zu geschehen hat. Seit
den 1970er Jahren hat sich dieser Markt durch Deregulierung und Flexibilisierung verändert.
Die Globalisierung der Finanzmärkte resultiert aus der Öffnung der nationalen Finanzmärkte,
dem Übergang zu flexiblen Wechselkursen und der Evolution von Informations- und Kommunikationstechnologien. Neben technischen Innovationen sind seit 30 Jahren zahlreiche Finanzinnovationen in Erscheinung getreten, die es möglich machen Kapital noch flexibler auf
den internationalen Märkten anzulegen. Eine Expansion sowohl der Anlageformen als auch
der Anzahl Partizipierender an diesen ist seitdem zu verzeichnen. Um der staatlichen Forderung nach verstärkter privater Vorsorge nachzukommen, ist die Erfüllung zweier Bedingungen notwendig: die Leute müssen es Können und Wollen. Das Können beinhaltet dabei folgende entscheidende Voraussetzungen. Zunächst muss verfügbares Kapital und zweitens hinreichend Informationen (bzw. die Fähigkeit diese zu erlangen und zu nutzen) vorhanden sein.
Die gewachsene Komplexität auf dem Finanzmarkt führt zu einem Mehr an Informationen,
welche gesammelt, gesichtet und bewältigt werden müssen. Unterschiedliche Fähigkeiten der
Verarbeitunganlage relevanter Informationen führen (selbst bei identischer wirtschaftlicher
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Leistungsfähigkeit) zu sozialpolitisch relevanten und zu diskutierenden Alterseinkommensunterschieden. Die zweite ausschlaggebende Voraussetzung für eine erfolgreiche eigenverantwortliche kapitalgedeckte Altersvorsorge ist das Wollen der Leute. Es muss die individuelle
Bereitschaft, das verfügbare Kapital anzulegen, vorhanden sein. Zukünftige Einkommen aus
der gewählten Anlage müssen folglich gegenüber aktuellem Konsumpräferiert werden. Die
Notwendigkeit der individuellen Absicherung des Alters muss dafür erkannt werden. Es ist
anzunehmen, dass verschiedene Merkmale der Akteure (Bildung, Alter, Geschlecht etc.) zu
unterschiedlichen Ausstattungen von Können und Wollen führen. Daraus resultierendes differenziertes Anlageverhalten führt somit zu neuen Ungleichheitsmustern der Alterseinkommen." (Autorenreferat)
[294-L] Martens, Rudolf:
Neue Regelsatzberechnung 2006: zu den Vorschlägen des Paritätischen Wohlfahrtverbandes
und der Bundesregierung, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg.
55/2006, H. 6, S. 182-194 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Der Regelsatz ist für das deutsche Sozialsystem eine ganz wichtige Grundgröße. Er
bestimmt das, was das 'sozio- kulturelle Existenzminimum' abdeckt und damit zur Führung
eines menschenwürdigen Lebens notwendig ist. Der Bund legt Inhalt, Bemessung und Aufbau der Regelsätze in einer Regelsatzverordnung fest. Die Verordnung, die zum 1. Januar
2005 in Kraft trat, musste noch auf Basis der Einkommensund Verbrauchsstichprobe (EVS)
aus dem Jahre 1998 arbeiten. Mittlerweile liegen aber die Daten aus der Stichprobe des Jahres
2003 vor, sodass nach dem Gesetz eine Neuberechnung ansteht. Das Bundessozialministerium kommt zu dem Ergebnis: 'Die Auswertung der EVS 2003 im Rahmen der weiterentwickelten Regelsatzbemessung ergibt für Deutschland einen Regelsatz in Höhe von 345 Euro.'
Dagegen kommt der Paritätische Wohlfahrtsverband bei seinen Neuberechnungen darauf,
dass der Regelsatz - der Methodik des vom Gesetzgeber vorgesehenen Statistikmodells folgend - am 1. Juli 2006 um 20 Prozent von 345 auf 415 Euro angehoben werden müsste. Im
Folgenden werden die Berechnungsmethoden zum notwendigen Lebensunterhalt näher erläutert." (Autorenreferat)
[295-L] Moll, Sebastian:
Dynamik von Armut in Deutschland: Ergebnisse mikroökonometrischer Analysen, Stuttgart
2006, 255, XXXI S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=980566
924&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=980566924.pdf; http://opus-ho.uni-stuttgart.de/hop/
volltexte/2006/154/pdf/dissertation.pdf)
INHALT: "Die meisten wissenschaftlichen Studien, die sich einer Analyse des gesellschaftlichen
Problems 'Armut' widmen, untersuchen die Armutssituation in einer Periode. Da eine statische Betrachtungsweise aber nur ein unvollständiges Bild vermittelt, wird in dieser Arbeit die
individuelle Dynamik von Armut anhand von Daten aus dem Sozio-ökonomischen Panel
(SOEP) analysiert. Es werden Aussagen über das Ausmaß chronischer Armut bzw. die Dauer
kontinuierlicher Armutsepisoden abgeleitet. Nach einer kurzen Hinführung zum Thema werden in Kapitel 2 die theoretischen Grundlagen für die empirischen Analysen der Folgekapitel
gelegt. Es wird erörtert, wie Armut in dieser Studie definiert wird, wie die Bedarfsgewichtung
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der Haushaltseinkommen vorgenommen wird und wie die Armutsgrenzen festgelegt werden.
Daran anschließend wird die verwendete Datenbasis vorgestellt, bevor zum Schluss dieses
Kapitels mögliche Determinanten der Dauer und Dynamik von Armut beleuchtet werden.
Kapitel 3 widmet sich der Analyse chronischer Armut. Dazu wird ein vier Jahre umfassender
Analysezeitraum definiert und chronische Armut anhand der Anzahl an Jahren in Armut bzw.
anhand der Höhe des Durchschnittseinkommens innerhalb dieses Zeitraums identifiziert. Mit
Hilfe verschiedener univariater und multivariater Analysemethoden lassen sich differenzierte
Erkenntnisse über das Risiko chronischer Armut in Deutschland gewinnen. Da sich die Untersuchungen aus Kapitel 3 nicht dazu eignen, Aussagen über die Dauer von Armut oder die
Häufigkeit wiederkehrender Armut zu treffen, konzentrieren sich die Analysen in Kapitel 4
ausschließlich auf die Betrachtung kontinuierlicher Abfolgen von Armuts- und Nichtarmutsphasen. Es werden Methoden aus dem Bereich der Ereignisdatenanalyse eingesetzt, mit denen
die Übergangswahrscheinlichkeiten zwischen Armut und Nichtarmut untersucht werden können. Neben der Frage, welche individuellen und haushaltsstrukturellen Faktoren maßgeblich
für längere Armuts- und kürzere Nichtarmutsphasen verantwortlich sind, wird u.a. auch die
Verweildauerabhängigkeit von Armut und Nichtarmut näher untersucht. In Kapitel 5 werden
die zentralen Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf weitere Forschungsansätze
gegeben." (Autorenreferat)
[296-L] Neugart, Michael:
Pensions with early retirement and without commitment, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2006-120), Berlin 2006, 9 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2006/i06-120.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I
2006-120
INHALT: "In dem Beitrag wird gezeigt, dass Pensionssysteme mit generöseren Frühverrentungsregelungen sowie niedrigere Beschäftigungsquoten geringere Pensionen zur Folge haben,
falls Regierungen die Wohlfahrt der Pensionäre stärker gewichten als die der jüngeren Generation. Gewichtet die jeweilige Regierung in ihrer Entscheidung über die Pensionspolitik die
Wohlfahrt der jüngeren Generation stärker als die der älteren Generation, so kehrt sich das
Ergebnis ins Gegenteil um. Die Ergebnisse beruhen im Wesentlichen auf der Annahme, dass
die Pensionspolitiken heutiger Regierungen für zukünftige Regierungen nicht bindend sind.
Im Bestreben um die maximale Zustimmung der heutigen Wählerschaft berücksichtigen Regierungen daher die Folgen der Pensionspolitiken nachfolgender Regierung auf die derzeit
noch jüngere Generation." (Autorenreferat)
[297-F] Nickel, Andreas, PD Dr. (Leitung):
Versicherung der Veränderung der Risikosituation in der PKV
INHALT: Es wird die Frage untersucht, in welchem Ausmaß unter langfristigen privatwirtschaftlichen Versicherungsverhältnissen eine Versicherung gegen die Veränderung der Risikosituation möglich ist. Dies geschieht am Beispiel von Gesundheitsrisiken. Das untersuchte Modell
der Garantierten Vertragsverlängerung überwindet verschiedene mit anderen Modellen verbundene Probleme. Dies liegt an einem zweistufigen Prozess beim Risikopooling und der Regenerationsfähigkeit der Gruppe.
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Nickel, Andreas: Versicherung der Veränderung der Risikosituation in der PKV. in: Zeitschrift für Versicherungswesen, 56, 2005, Nr. 16, S. 505-509.
ART: keine Angabe BEGINN: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Volkswirtschaftliches Seminar Professur VWL, insb. Konjunktur- und Wachstumstheorie (Platz der Göttinger
Sieben 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-39-7330, Fax: 0551-39-8093, e-mail: anickel@uni-goettingen.de)
[298-F] Nickel, Andreas, PD Dr. (Leitung):
Vergleich von GKV, Bürgerversicherung und Kopfpauschale
INHALT: Untersucht wird, inwieweit die Finanzierungsprobleme der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) durch einen Systemwechsel oder durch Reformen des gegenwärtigen Systems gelöst werden können. Dafür werden die gegenwärtige GKV, die Bürgerversicherung
und die Kopfpauschale einem Vergleich auf Basis grundsätzlicher Merkmale und Prinzipien
unterzogen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nickel, Andreas: Sollte die GKV revolutioniert oder reformiert
werden? in: Versicherungswirtschaft, 60, 2005, Nr. 13, S. 962-964.
ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Volkswirtschaftliches Seminar Professur VWL, insb. Konjunktur- und Wachstumstheorie (Platz der Göttinger
Sieben 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-39-7330, Fax: 0551-39-8093, e-mail: anickel@uni-goettingen.de)
[299-F] Nickel, Andreas, PD Dr. (Leitung):
Die PKV als Zusatzversicherung
INHALT: Die private Krankenversicherung (PKV) als Vollversicherung ist durch verschiedene
Reformpläne bedroht. Das gilt sowohl für die geplante Bürgerversicherung von SPD/ Bündnis90 die Grünen als auch für die Kopfpauschale/ Gesundheitsprämie von CDU/ CSU. Vor
diesem Hintergrund wird untersucht inwieweit zusätzliches Marktpotential für die PKV als
Zusatzversicherung besteht. Dazu wird eine gleichgewichtstheoretische Analyse auf Basis eines Subventionsgleichgewichtes abgestellt.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nickel, Andreas: Die PKV als Zusatzversicherung - eine gleichgewichtstheoretische Analyse. in: Zeitschrift für Versicherungswesen, 56, 2005, Nr. 18, S.
568-574.
ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Volkswirtschaftliches Seminar Professur VWL, insb. Konjunktur- und Wachstumstheorie (Platz der Göttinger
Sieben 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0551-39-7330, Fax: 0551-39-8093,
e-mail: anickel@uni-goettingen.de)
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[300-L] Paquet, Robert; Stiphout, Theo van:
Hartz IV und die Auswirkungen auf die Krankenversicherung: Integration arbeitsmarktpolitischer Problemgruppen in die GKV, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für
Sozialpolitik, Jg. 55/2006, H. 8, S. 192-195 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Einbeziehung der Bezieher von Arbeitslosengeld II in die Sozialversicherung wird
unter anderem dadurch sichergestellt, dass sie in der Kranken- und Pflegeversicherung der
Versicherungspflicht unterworfen werden. Von der Versicherungspflicht erfasst sind sowohl
diejenigen, die bisher auf Grund des Bezuges von Arbeitslosenhilfe versicherungspflichtig
waren, als auch diejenigen, die bisher Sozialhilfe bezogen und nach neuem Recht, nur soweit
sie erwerbsfähig sind, Arbeitslosengeld II bekommen. Die Analyse der Regelungen zeigt Sicherungsprobleme für bestimmte Personenkreise und führt zu einigen grundsätzlichen Fragestellungen zur Sozialversicherungspflicht und ihren Grenzen. Praktische Lösungsvorschläge
werden diskutiert." (Autorenreferat)
[301-L] Penz, Reinhard:
Evaluation im aktivierenden Sozialstaat: normative Überlegungen zur Aufgabe der Wirkungsforschung am Beispiel der neuen Grundsicherung für Arbeitsuchende, in: Christian
Brinkmann, Susanne Koch, Hans Gerhard Mendius; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Wirkungsforschung und Politikberatung - eine
Gratwanderung?, 2006, S. 19-38 (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "In dem Aufsatz wird die Auffassung vertreten, dass die arbeitsmarktpolitischen Reformen der letzten Jahre verbunden waren mit einem Wechsel zu einem liberalen, an Anreizen und Preisen orientierten Arbeitsmarktparadigma. Die Konzeption des aktivierenden Sozialstaats erfordere nun allerdings, dass ein zukunftsfähiges System der sozialen Sicherung bei
Arbeitslosigkeit die Bedingungen der Möglichkeit zur autonomen Lebensführung gewährleiste. Die Risiken des sozioökonomischen Wandels seien somit zwar zu internalisieren, aber
keineswegs zu privatisieren. Die Evaluation der Arbeitsmarktpolitik und insbesondere der
neuen Grundsicherung für Arbeitsuchende sollte genau hier ihre zentrale Fragestellung suchen." (Autorenreferat)
[302-L] Pfaff, Anita B.; Pfaff, Martin; Langer, Bernhard; Mamberer, Florian; Freund, Florian;
Holl, Nauka:
Finanzierungsalternativen der Gesetzlichen Krankenversicherung: Einflussfaktoren und
Optionen zur Weiterentwicklung, Stadtbergen 2006, 299 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/docs/Finanzierungsalternativen_der_GKV_INIFES.pdf)
INHALT: Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse des Forschungsvorhabens "Finanzierungsalternativen der Gesetzlichen Krankenversicherung: Einflussfaktoren und Optionen zur
Weiterentwicklung" vor. Das Ziel bestand in der umfassenden Analyse und Diskussion denkbarer Reformalternativen für die Finanzierungsseite der gesetzlichen Krankenversicherung.
Dem gestellten Antrag folgend wurden dabei folgende Themenkomplexe in die Betrachtungen miteinbezogen: (1) Auswirkungen von Veränderungen des Versichertenkreises, (2) Möglichkeiten und Effekte einer Verbreiterung der Beitragsbasis, (3) Möglichkeiten und Effekte
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einer einkommensunabhängigen Gestaltung der Beitragssatzhöhe, (4) Diskussion und mögliche Veränderungen der paritätischen Finanzierung der GKV, (5) Gestaltungsmöglichkeiten
und Auswirkungen von Selbstbeteiligungen und (6) Effekte einer teilweisen Verlagerungen
der GKV-Beitragsfinanzierung auf eine Steuerfinanzierung. (ICD2)
[303-L] Promberger, Markus; Wübbeke, Christina:
Anhebung der Rentenaltersgrenze: Pro und Contra Rente mit 67, (IAB Kurzbericht, 08/2006),
Nürnberg 2006, 5 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb0806.pdf)
INHALT: "Unbestritten ist, dass in den nächsten Jahrzehnten immer weniger Beschäftigte immer
mehr Rentnern immer länger die Rente bezahlen müssen. Kontrovers ist hingegen, ob die
schrittweise Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre der richtige Weg ist, um dieses Problem
zu entschärfen. Es spricht zwar eine Reihe guter Gründe für die Anhebung des Rentenalters,
zu denen der Geburtenrückgang, die steigende Lebenserwartung, die wachsende Gesundheit
und Leistungsfähigkeit Älterer sowie der drohende Fachkräftemangel in gar nicht so ferner
Zukunft zählen. Auf der anderen Seite sind ungelöste Arbeitsmarktprobleme ins Feld zu führen, soziale Härten bis hin zur Altersarmut und die eher geringen finanziellen Entlastungseffekte für die Rentenkassen. Wägt man die 'Pros' und 'Contras' sorgfältig gegeneinander ab, so
bleibt die Empfehlung, über bestimmte Aspekte der 'Rente mit 67' noch einmal gründlich
nachzudenken. So müssten etwa mögliche negative Arbeitsmarkteffekte näher untersucht
werden. Auch die Gefahr sozialer Härten bei Arbeitnehmern mit berufsbedingter Erwerbsunfähigkeit sollte bei der Ausgestaltung berücksichtigt werden." (Autorenreferat)
[304-L] Reifner, Udo; Tiffe, Achim; Turner, Anke:
Vorsorgereport: private Alterssicherung in Deutschland, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung 2003, 208 S., ISBN: 3-89204-653-0
INHALT: "Rentenexperten schlagen Alarm: Angesichts der demografischen Entwicklung droht in
der gesetzlichen Rentenversicherung auch nach den jüngsten Reformen ein weiteres Absinken des Rentenniveaus. Der Lebensstandard kann im Alter nur noch durch ausreichende Zusatzvorsorge gesichert werden. Wie aber ist es um die Vorsorgesituation tatsächlich bestellt?
Kann die milliardenschwere Förderung für Altersvorsorge ihr Ziel erreichen? Ist der Gesetzesrahmen und sind die angebotenen Vorsorgeprodukte dafür geeignet? Sorgen auch sozial
schwächere Haushalte vor? Der 'Vorsorgereport' gibt Antworten auf diese Fragen. Anhand
umfangreicher Analysen von Riester-Gesetzgebung und Vorsorgeprodukten sowie einer groß
angelegten empirischen Erhebung zur Vorsorgesituation und zum Vorsorgeverhalten der Bevölkerung wird die Situation in Deutschland umfassend dargestellt. Darauf aufbauend werden
Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung der Vorsorgepolitik aufgezeigt." (Textauszug)
[305-L] Ruland, Franz:
Rentenversicherung und Arbeitsmarkt, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 61/2006, H. 4/5,
S. 225-238
INHALT: "Zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und dem Arbeitsmarkt bestehen vielfältige Querbeziehungen. Der Arbeitsmarkt übt erheblichen Einfluss auf die Rentenversiche-
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rung aus. Dies betrifft sowohl ihre Einnahmen als auch ihre Ausgaben. Andererseits beeinflusst die Rentenversicherung den Arbeitsmarkt. Diesen zahlreichen Querbeziehungen nachzugehen, ist Ziel des Beitrages." (Autorenreferat)
[306-L] Sachweh, Patrick; Ullrich, Carsten G.; Christoph, Bernhard:
Die gesellschaftliche Akzeptanz der Sozialhilfe: eine Untersuchung aus moralökonomischer
Perspektive, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 58/2006, H. 3, S.
489-509 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, auf welche Gründe und Motive sich die
Akzeptanz eines sozialpolitischen Minderheitenprogramms wie der Sozialhilfe innerhalb der
deutschen Bevölkerung stützt. Hierzu werden auf der Basis eigener Umfragedaten Hypothesen zum Zusammenhang des Eigeninteresses der wohlfahrtsstaatlichen Adressaten an der Sozialhilfe, ihrer Gerechtigkeitsüberzeugungen und ihrer viktimisierenden Wahrnehmungen von
Sozialhilfeempfängern mit zwei verschiedenen Indikatoren für die Akzeptanz der Sozialhilfe
mittels linearer Regressionsanalysen empirisch überprüft. Ein zentrales Ergebnis ist, dass sich
die beobachteten Effekte im Sinne des Konzepts der 'Moralökonomie' interpretieren lassen,
da sowohl die Gerechtigkeitsüberzeugungen der Adressaten wie auch die Wahrnehmungen
der Sozialhilfeempfänger mit den in der Sozialhilfe institutionalisierten normativen Prinzipien
korrespondieren." (Autorenreferat)
[307-L] Schäfer, Holger:
Privatisierung und Arbeitslosenversicherung?, (IW-Positionen - Beiträge zur Ordnungspolitik,
20), Köln: Dt. Inst.-Verl. 2006, 50 S., ISBN: 3-602-24117-3
INHALT: "Die grundlegende Funktion und damit auch die Kernaufgabe der Arbeitslosenversicherung ist es, im Falle der Arbeitslosigkeit einen Teil des entgangenen Einkommens zu ersetzen. Andere Aufgaben wie etwa die Arbeitsvermittlung können gegebenenfalls zwar dem
Ziel der Schadensminimierung dienen, sind aber kein unverzichtbarer Bestandteil der Versicherung. Insofern ist das Aufgabenbündel der Arbeitslosenversicherung in Deutschland infrage zu stellen, Darüber hinaus stellt sich aber auch die Systemfrage. In ihrer gegenwärtigen
Form verlängert die Arbeitslosenversicherung die Dauer der Arbeitslosigkeit. Verschiedene
Reformvarianten könnten dieses Problem beheben, wobei die Privatisierung die größten Effizienzreserven hat. Da aber nicht sicher ist, dass ein funktionsfähiger Markt privater Arbeitslosenversicherungen entstehen wird, bietet es sich an, die staatliche Zwangsversicherung zu einer freiwilligen Versicherung mit risikoäquivalenten Prämien umzubauen. Die wegfallende
Umverteilungskomponente könnte ohne weiteres in das Steuersystem verlagert werden." (Autorenreferat)
[308-L] Schandl, Franz:
Vom Einkommen zum Auskommen: zu Plausibilität und Kritik des garantierten Grundeinkommens, in: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 25/2005, H. 49, S. 133-140
(Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)
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INHALT: Jedes Grundeinkommen teilt die Bevölkerung in zwei Gruppen: in Geber und Empfänger von Geld, in Financiers und Rentiers. Das birgt viel Sprengstoff in sich. In einer Gesellschaft, in der Arbeit, Wert und Geld als das Wichtigste gelten, werden Empfänger arbeitslosen Einkommens immer Menschen zweiter Klasse sein. Daran wird kein Grundeinkommen
etwas ändern. Der vorliegende Beitrag zeigt vor diesem Hintergrund, dass mit der Forderung
nach einem Grundeinkommen auch ein Programm weiterer Kommodifizierung vertreten
wird, das davon ausgeht, dass die informelle Seite des Kapitalismus auch via monetärer Anerkennung formalisiert werden soll (als Beispiel wird die Debatte über die Entlohnung für
Hausarbeit genannt). Eingeklagt wird also, dass bestimmte Tätigkeiten deswegen nichts wert
sind, weil sie nicht als Arbeit gelten. Zu betonen ist jedenfalls, dass zahlreiche und vor allem
sinnvolle und unumgängliche Tätigkeiten nicht via Markt geregelt sind: Erziehung, Betreuung, Nachbarschaftshilfe, Bildung, Alltagskommunikation, Nachdenken, Üben, Lernen, Vereinstätigkeiten, der ganze emotionale Bereich der Liebe, Freundschaft, Bekanntschaft. Problematisch ist zweifelsfrei ihre Geringschätzung, nicht aber, dass sie nicht als Arbeit anerkannt
werden. Der heutige Arbeitsbegriff der Arbeitsgesellschaft kommt von der Lohnarbeit her
und von ihr auch nicht los. Dass das Leben über Geld geregelt werden soll, ist den Grundeinkommensbefürwortern keinen kritischen Einwand wert. Ware und Wert sind nicht Gegenstand der Reflexion und wenn, "dann nur in der kruden Absicht, dass man sie haben will: Positives Denken regiert: Geld ist nur schlecht, wenn man es nicht hat". (ICA2)
[309-L] Scheiwe, Kirsten:
Soziale Sicherungsmodelle zwischen Individualisierung und Abhängigkeiten - Verliert das
traditionelle 'Ernährermodell' im Sozialversicherungsrecht an Bedeutung?, in: Waltraud
Ernst (Hrsg.): Leben und Wirtschaften : Geschlechterkonstruktionen durch Arbeit, Münster: Lit
Verl., 2005, S. 35-52, ISBN: 3-8258-8706-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7439)
INHALT: "Die Autorin untersucht in ihrem Beitrag das Leitmodell des Sozialversicherungsrechts
in Deutschland von den Anfangen der 1880er Jahre bis heute. Sie zeichnet nach, wie 'das
Leitmodell des verheirateten, männlichen Familienernährers' und der Ehefrau als 'abhängig',
als Hausfrau oder 'Zuverdienerin' trotz vielfacher Reformen Frauen nach wie vor benachteiligt. Sie zeigt Verknüpfungen mit dem Familien- und Arbeitsrecht auf und diskutiert Regelungen in anderen europäischen Staaten. Die Juristin argumentiert für ein gleichberechtigtes
Modell von geteilter Erwerbs- und Familienarbeit und die sozialrechtliche Anerkennung von
Sorgearbeit." (Autorenreferat)
[310-L] Scheld, Sebastian Alexander:
Die wachsende Komplexität der Alterssicherungssysteme: der Pickering-Report und seine
Relevanz für die Altersvorsorge in Deutschland, (Schriftenreihe des Instituts für Versicherungswesen der Fachhochschule Köln, 23), Karlsruhe: Verl. Versicherungswirtschaft 2006, XI,
118 S., ISBN: 3-89952-259-1 (Standort: ULB Münster(6)-3F64535)
INHALT: Der Verfasser stellt zunächst die Vorgehensweise und die Grundzüge des für Großbritannien erstellten "Pickering-Reports" dar. Im Folgenden werden die Alterssicherungssysteme
Großbritanniens und Deutschlands auf zunehmende Komplexität hin überprüft. Dazu werden
diese Systeme aus der Perspektive des Staates (Gesetzgeber als Akteur der Alterssicherung),
der privaten Anbieter (privater Markt für Altersvorsorgeprodukte) und der Individuen (infor-
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mation overload) betrachtet. Auf dieser Basis wird diskutiert, welche Relevanz der "Pickering-Report" für die deutsche Alterssicherung hat. Hierzu werden die Folgen der Komplexität
für das Vorsorgeverhalten der Nachfrager und das Angebot von Altersvorsorge und Altersversorgung herausgearbeitet. Im Mittelpunkt stehen dabei Maßnahmen wie die Vereinfachung des Regulierungsrahmens, eine Reduzierung der Zahl von Altersvorsorgeformen, eine
Reduzierung staatlicher Vorschriften sowie neue Kommunikationsansätze. Der Verfasser plädiert dafür, eine dem "Pickering-Report" analoge Studie auch für Deutschland durchzuführen.
(ICE2)
[311-L] Schmähl, Winfried:
Aufgabenadäquate Finanzierung der Sozialversicherung durch Beiträge und Steuern: Begründungen und Wirkungen eines Abbaus der "Fehlfinanzierung" in Deutschland, (ZeSArbeitspapier, Nr. 5/06), Bremen 2006, 33 S. (Graue Literatur; URL: http://www.zes.uni-bremen.de/pages/download.php?ID=251&SPRACHE=de&TABLE=AP&TYPE=PDF)
INHALT: "Wie schon oft in der Vergangenheit, so geht es auch in der aktuellen sozial-, finanzund wirtschaftspolitischen Diskussion in Deutschland darum, welche Aufgaben und Ausgaben, die durch die Sozialversicherung abgewickelt bzw. ihr zugewiesen werden, aus Beiträgen finanziert werden sollen, die überwiegend am Arbeitsentgelt anknüpfen, und welche aus
Steuern - also welches die 'aufgabenadäquate' Finanzierung ist bzw. in welchem Ausmaß eine
'Fehlfinanzierung' (ein Missverhältnis zwischen der Art der Aufgabe und der Art der Finanzierung) besteht, die negative ökonomische Effekte zur Folge haben kann. Im Folgenden
werden zunächst kurz Begründungen für eine aufgabenadäquate Finanzierung von Ausgaben
der Sozialversicherung aufgezeigt, zugleich Auswirkungen einer Fehlfinanzierung bzw. deren
Beseitigung. In diesem Zusammenhang wird auf die seit einigen Jahren besonders stark betonten Auswirkungen von lohnbezogenen Sozialversicherungsbeiträgen auf die Lohnnebenkosten eingegangen. Anschließend werden kurz Alternativen zur Beseitigung der Fehlfinanzierung erläutert. Diese Alternativen stehen in enger Verbindung mit der Frage, welche Konzeption jeweils in den einzelnen Zweigen besteht bzw. angestrebt wird. Am Beispiel einiger
in jüngerer Zeit vorgelegter Berechnung wird sodann zunächst das Gesamtvolumen der Fehlfinanzierung und seiner Bedeutung für die Höhe der Sozialbeiträge verdeutlicht. Es schließen
sich Ausführungen zur Fehlfinanzierung in einzelnen Zweigen der Sozialversicherung an.
Abschließend wird u. a. auf die bei unverändertem Ausgabevolumen erforderliche Gegenfinanzierung für eine Reduzierung von Beiträgen und deren erwartbare Wirkungen (insbesondere auf die Beschäftigung) eingegangen wie auch auf Gefahren für die Akzeptanz des Sozialversicherungssystems infolge nicht aufgabenadäquater Finanzierungsentscheidungen." (Autorenreferat)
[312-L] Schmid, Josef:
Rentenreform: überlebt der Wohlfahrtsstaat?, in: Roland Sturm, Heinrich Pehle (Hrsg.): Wege
aus der Krise? : die Agenda der zweiten Großen Koalition, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 41-58,
ISBN: 3-86649-002-X (Standort: UB Bonn(5)-2006-4413)
INHALT: Der Beitrag zur Agenda der zweiten Großen Koalition in der Bundesrepublik Deutschland befasst sich mit der Rentenpolitik. In das Thema einführend, werden zunächst die Herausforderungen für die Systeme der sozialen Sicherung im Zuge des demographischen Wan-
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dels beschrieben. Im Anschluss werden die politisch-institutionellen Grundlagen des deutschen Rentensystems dargestellt, die auf das Bismarck-Modell von 1889 zurückgehen. Ferner
werden die bisherigen Reformbemühungen in Gestalt der Riester-Rente und der RürupKommission veranschaulicht. Vor diesem Hintergrund wird sodann die Agenda der aktuellen
Rentenpolitik betrachtet, die durch zwei Aspekte geprägt ist, der Wandel vom fürsorgenden
zum aktivierenden Wohlfahrtsstaat und die Grundlagen einer betrieblichen Handlungsstrategie (Employability, lebenslanges Lernen, Flexicurity). Das Thema Rente gehört zu den zentralen Aufgaben der gegenwärtigen politischen Agenda. Neben radikalen - gleichwohl eher
unwahrscheinlichen - Reformoptionen wie einer Bürgerversicherung oder einer Kapitaldeckung, werden eine Reihe von gemäßigten Lösungen propagiert, die darauf abzielen, die Lasten zwischen mehreren Generationen gerecht zu verteilen, eine nachhaltige Finanzierung und
ein hohes Maß an sozialer Sicherheit für alle herzustellen. (ICG2)
[313-F] Schnabel, Rheinhold, Prof.Dr. (Bearbeitung); Ottnad, Adrian, Dipl.-Volksw. (Leitung):
Folgen einer Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters. Finanzielle Entlastung künftiger Generationen - weitere Renditeverluste für heutige Beitragszahler
INHALT: Die Studie untersucht, wie sich die von der Bundesregierung geplante Anhebung des
gesetzlichen Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre (von 2012-2029) auf die Finanzentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung und der öffentlichen Haushalte sowie auf das
Rentenniveau und die Renditen der Beitragszahler auswirkt. Einleitend wird die Bedeutung
des tatsächlichen und des gesetzlichen Renteneintrittsalters erläutert und die historische Entwicklung beleuchtet. Ferner werden die geplanten Änderungen, dabei noch offene Fragen und
die Hintergründe der Entscheidung der Bundesregierung dargelegt. Anschließend werden die
möglichen Effekte eines höheren gesetzlichen Renteneintrittsalters im bestehenden Rentensystem systematisch analysiert. Entscheidende Bedeutung kommt dabei der Frage zu, wie
stark sich die Anhebung der Regelaltersgrenze auf das tatsächliche Renteneintrittsalter niederschlägt. Insgesamt sprechen theoretische und empirische Gründe nur für einen begrenzten
Anstieg des tatsächlichen Renteneintrittsalters. Auf der Grundlage eigener Projektionsrechnungen werden im nächsten Schritt die fiskalischen Wirkungen untersucht. Insgesamt ergibt
sich eine finanzielle Entlastung für die Beitragszahler, deren Ausmaß allerdings stark davon
abhängt, in welchem Umfang künftig Ausnahmeregelungen greifen. Eine langfristige und
nachhaltige Stabilisierung des Beitragssatzes wird in keinem Fall erreicht. Die daran anschließenden Renditeberechnungen aktualisieren die Ergebnisse einer vorangegangenen Studie des IWG Bonn. Insgesamt zeichnet sich danach vor allem für Übergangsjahrgänge eine
weitere Renditeverschlechterung ab. Besonders unter Einbeziehung des steuerfinanzierten
Bundeszuschusses wächst damit die Gefahr, dass namentlich ledige Männer in Westdeutschland reale Einbussen erleiden. Hiervon könnten bereits die heute 40-jährign betroffen sein.
Zugleich entstehen, wie abschließend gezeigt wird, weitere Versorgungslücken. Dies gilt insbesondere bei einer ungünstigen Arbeitsmarktentwicklung. In diesem Fall hätten viele Versicherte nicht die Möglichkeit, länger zu arbeiten. Der Kürzungseffekt höherer versicherungsmathematischer Abschläge würde bei ihnen überwiegen. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Erfolg der geplanten Maßnahme nicht überschätzt werden darf und stark davon abhängt, dass
diese konsequent umgesetzt wird. Darüber hinaus besteht erheblicher Handlungsbedarf sowohl am Arbeitsmarkt wie bei der privaten Vorsorge. ZEITRAUM: Geburtsjahre 1920-2040
GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
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METHODE: Modellgestützte Projektionen (Szenario-Technik) - Rentenprojektion (Rentenmodell
Prof. Schnabel) basierend auf gesamtwirtschaftlicher Projektion des IWG Bonn; Renditeberechnungen mit und ohne Berücksichtigung des Bundeszuschusses nach interner Zinsfußmethode (Renditemodell IWG Bonn basierend auf Bevölkerungsprojektion IWG Bonn 2006
C2).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ottnad, A.; Schnabel, R.: Rente mit 67. Konsequenzen für Versicherte, Rentenversicherung und Arbeitsmarkt. Schriftenreihe des DIA. 2006 (im Erscheinen).
ARBEITSPAPIERE: Endbericht.
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2006-03 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER:
Deutsches Institut für Altersvorsorge GmbH FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn e.V. -IWG BONN- (Ahrstr. 45,
53175 Bonn); Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften,
Professur für VWL, insb. Finanzwissenschaften (45117 Essen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0228-372044, e-mail: adrian.ottnad@iwg-bonn.de)
[314-L] Sesselmeier, Werner; Somaggio, Gabriele; Yollu, Aysel:
Mögliche Implikationen der gegenwärtigen Arbeitsmarktreformen für die zukünftige Entwicklung der Arbeitslosenversicherung: Abschlussbericht, Landau 2006, 55 S. (Graue Literatur; URL: http://www.boeckler.de/pdf_fof/S-2005-769-4-1.pdf)
INHALT: "In der Arbeitsmarktpolitik wurde im Zuge von Hartz IV sowohl die Bezugsdauer von
Arbeitslosengeld I verkürzt als auch mit dem Arbeitslosengeld II eine fürsorgeorientierte
Leistung eingerichtet und die lohnorientierte Leistung Arbeitslosenhilfe gestrichen. Im Rahmen der Diskussionen um die damit verbundenen Implikationen wurde bisher die Ausgabenbzw. Leistungsseite betont und die Einnahmenseite vernachlässigt. Zu klären ist deshalb die
Frage, ob und gegebenenfalls wie die bisherige Finanzierungsform der Arbeitslosenversicherung an diese veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden muss und kann. Ausgehend
von dieser Fragestellung wird die immer stärker diskutierte Individualisierung der Arbeitslosenversicherung analysiert. Obwohl Mängel des aktuellen Systems festzustellen sind, ist die
staatlich organisierte einer freiwillig organisierten Arbeitslosenversicherung wegen der Unvollkommenheiten auf dem Versicherungsmarkt vorzuziehen, weil diese zu einem effizienteren Marktergebnis führt. Zu diskutieren bleibt, ob eine Mischform, d.h. die Verpflichtung
zum individuellen Sparen, eingeführt werden könnte. Hierzu wird das individuelle Arbeitslosenversicherungskonto als Möglichkeit einer Sparversicherung genauer untersucht und deren
Anwendbarkeit auf Deutschland überprüft. Die Arbeitslosenversicherungskonten werden sowohl auf der theoretischen als auch auf der praktisch-institutionellen Ebene kritisch beleuchtet." (Autorenreferat)
[315-L] Sixel, Friedrich W.:
Das bedingungslose Grundeinkommen: ein Weg zu einem zeitgemäßen Sozialismus, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2006, H. 189/190, S. 640-647
INHALT: Der Verfasser greift die Beiträge von Ulrich Busch (Utopie kreativ 181) und Sascha
Liebermann (Utopie kreativ 184) zur Diskussion um ein garantiertes Grundeinkommen auf
und kommt zu dem Schluss, dass die Gesellschaft angesichts der Massenarbeitslosigkeit und
der Konfrontation mit einem alle Perspektiven zerstörenden Wachstum hilflos dasteht. Daher
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muss die Linke - so der Verfasser - das Primat der Natur akzeptieren, nicht nur das Primat der
Arbeit. Der Kampf für ein garantiertes Grundeinkommen könnte den Schlüssel für ein solches
neues Verständnis bilden. (ICEÜbers)
[316-L] Staiger, Martin:
Potemkins Rente, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 51/2006, H. 2, S. 203-212
(Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Der Beitrag setzt sich kritisch mit den im IV. Kapitel des Koalitionsvertrages von
CDU/ CSU und SPD formulierten Grundsätzen zur Rentenpolitik auseinander, deren Ziel es
ist, die Beitragssätze zur gesetzlichen Rentenversicherung stabil zu halten. Um dies zu erreichen sollen das gesetzliche Renteneintrittsalter auf 67 Jahre erhöht und 'nicht realisierte
Dämpfungen von Rentenanpassungen' nachgeholt werden. Die daraus resultierenden Leistungskürzungen versuchen Banken und Versicherungen durch Angebote zur privaten Vorsorge auszugleichen. Nach Ansicht des Autors bieten derartige Angebote weder die notwendige
langfristige Versorgungssicherheit noch ist die Mehrzahl der Beitragszahler, die damit rechnen muss, in Zukunft mit der gesetzlichen Rente nicht mehr ihren Lebensunterhalt bestreiten
zu können, in der Lage, zusätzliche private Leistungen zu finanzieren. Um drohende Altersarmut zu vermeiden, werden drei unterschiedliche Konzepte zum nachhaltigen Erhalt der
Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung vorgestellt und miteinander verglichen: Steuerfinanzierung, Bürgerversicherung und Wertschöpfungsabgabe. In der Abwägung
der Vor- und Nachteile dieser drei Finanzierungsmodelle plädiert der Beitrag für letzteres,
d.h. für die Erhebung wertschöpfungsabhängiger Arbeitgeberbeiträge. 'In der Rentenformel
müsste eine an der Wertschöpfung orientierte Finanzierung entsprechend abgebildet werden.'
(IAB)
[317-L] Steffen, Johannes:
Bedarfsdeckende Bruttoarbeitsentgelte: Arbeitspapier zur erforderlichen Höhe der den SGB
II-Bedarf deckenden Bruttoarbeitsentgelte, Bremen 2006, 27 S. (Graue Literatur; URL: http://
www.sozialpolitik-aktuell.de/docs/Arbeitnehmerkammer_Bedarfsdeckende_Bruttoarbeitsentgelte.
pdf)
INHALT: "Im Durchschnitt der alten Bundesländer muss eine allein lebende Person ein monatliches Bruttoarbeitsentgelt in Höhe von 1.314 Euro erzielen, um Hilfebedürftigkeit im Sinne
des SGB II zu überwinden; dies entspricht bei einer 35-(40-)Stunden-Woche einem Stundenlohn von 8,64 Euro (7,60 Euro). In den neuen Bundesländern liegt das bedarfsdeckende Bruttoarbeitsentgelt derzeit noch bei monatlich 1.154 Euro oder 7,59 Euro (6,67 Euro) die Stunde.
Mit der ab dem 1. Juli 2006 Platz greifenden Angleichung der Eck-Regelleistung an das
Westniveau (345 Euro) und unveränderten Unterkunftskosten steigen die Werte auf 1.183 Euro monatlich bzw. 7,78 Euro (6,84 Euro) Stundenentgelt. Bei Haushaltsgemeinschaften mit
mehreren Personen und nur einem Verdiener reichen die Bruttoschwellen bis in die Nähe des
durchschnittlichen Bruttoarbeitsentgelts - in Einzelfällen liegen sie sogar deutlich darüber.
Hierbei ist zudem zu berücksichtigen, dass es für Haushalte mit Kindern nicht die (eine) Bruttoschwelle zur Überwindung der Hilfebedürftigkeit gibt. In nicht wenigen Fallkonstellationen
rutschen Haushalte mit Kindern nach überwundener Hilfebedürftigkeit wegen steigenden Er-
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werbseinkommens und damit wegfallendem Anspruch auf Kinderzuschlag - zumindest für
eine kurze Einkommensstrecke - wieder unter die SGB II-Bedarfsschwelle. Angesichts des
Umstandes, dass in Deutschland ein Fünftel aller abhängig Beschäftigten für Niedriglöhne
arbeitet, legen die ermittelten Bruttoschwellen den Schluss nahe, dass es unter der erwerbstätigen Bevölkerung eine nicht geringe Zahl an Haushalten geben dürfte, die Anspruch auf aufstockende Leistungen des SGB II hätten diesen Anspruch aber vor allem aus Unkenntnis
nicht geltend machen." (Autorenreferat)
[318-L] Steffen, Johannes:
Der Abstand zwischen Lohn und Sozialhilfe: Arbeitspapier zum Lohnabstandsgebot des
Paragraphen 28 Abs. 4 SGB XII, Bremen 2006, 16 S. (Graue Literatur; URL: http://www. arbeitnehmerkammer.de/sozialpolitik/doku/05_soziales/sgb_xii/2006_03_06_lohnabstandsgebot.
pdf)
INHALT: "Das Sozialgesetzbuch - Zwölftes Buch (SGB XII) regelt in Paragraph 28 Abs. 4 ein
gesetzliches Lohnabstandsgebot. Durch das Abstandsgebot, das sich an die für die Festsetzung der Sozialhilfe-Regelsätze zuständigen Landesbehörden oder die von diesen bestimmten
Stellen richtet, soll gewährleistet werden, dass die Leistungen der von der Allgemeinheit finanzierten Sozialhilfe unterhalb des überwiegend aus Erwerbseinkünften stammenden Einkommens von Arbeitnehmerhaushalten liegen. Als Referenz-Haushalt dient dem Abstandsgebot ein Ehepaar mit drei Kindern. Durchschnittsberechnungen auf der Basis des geltenden
Rechts belegen, dass das vom Gesetzgeber vorgegebene Abstandsgebot sowohl in den alten
als auch in den neuen Bundesländern eingehalten wird. Die Differenz zwischen dem 'Lohnabstands-Einkommen' bei Sozialhilfebezug einerseits und Vollzeiterwerbstätigkeit andererseits
beträgt im Durchschnitt der alten Bundesländer 19 Prozent (Arbeiterverdienst) bzw. 23 Prozent (Angestelltenverdienst) und im Durchschnitt der neuen Bundesländer 13Prozent bzw. 23
Prozent. Auch eine Angleichung des durchschnittlichen Eck- Regelsatzes in den neuen Ländern von derzeit 331 EURO an das Niveau der alten Länder (345 Euro) würde das gesetzliche
Lohnabstandsgebot nicht verletzten. Aus dem Bereich der Wohlfahrtsverbände, Parteien und
Betroffenenorganisationen wird seit längerem kritisiert, dass die Höhe der Regelsätze nach
SGB XII bzw. der Regelleistungen nach SGB II kein Leben ohne materielle Armut ermöglicht. Die Forderungen nach einer deutlichen Erhöhung des Eck-Regelsatzes der Sozialhilfe
könnten allerdings mit dem geltenden Lohnabstandsgebot kollidieren - dies gilt hauptsächlich
für Arbeiterverdienste in den neuen Bundesländern. Will man Regelsätze erreichen, die ein
Leben jenseits materieller Armut ermöglichen, so erfordert dies auch eine Änderung der gesetzlichen Lohnabstandsnorm." (Autorenreferat)
[319-L] Sun, Nai-yi:
Das Verhältnis zwischen Sozialversicherung und Sozialhilfe bei der Umstrukturierung des
Sozialstaates: am Beispiel der gesetzlichen Rentenversicherung und der sozialen Pflegeversicherung, (Schriften zum deutschen und europäischen Sozialrecht, Bd. 11), Baden-Baden: Nomos
Verl.-Ges. 2005, 227 S., ISBN: 3-8329-1566-4 (Standort: ULB Saarbrücken(291)-H2005/944)
INHALT: "Die vorliegende Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel. Im ersten Kapitel werden die
wirtschaftlichen, demographischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Sozialversicherung sowie ihre aus deren Wandel resultierenden Reformen beleuchtet. Die Frage nach der
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Aufgabenteilung zwischen Sozialversicherung und Sozialhilfe und nach der Rechtsposition
des Bürgers als Leistungsempfänger gegenüber dem Staat wird in ihrer Gesamtentwicklung
dargestellt und unter vier Aspekten präziser herausgearbeitet. Bevor auf die einzelnen Fragen
eingegangen wird, soll im zweiten Kapitel die verfassungsgeschichtliche und verfassungsrechtliche Grundlage der Sozialversicherung und Sozialhilfe angedeutet werden. Zuerst wird
der Wandel der Staatsformen dargelegt. Dabei wird vor allem auf die Normativität des Sozialstaatsprinzips in der sozial-rechtsstaatlichen Verfassungsordnung eingegangen. Durch die
verfassungsgeschichtliche und verfassungsrechtliche Betrachtung wird zugleich das Wechselspiel von Sozialversicherung und Armenfürsorge unter den verschiedenen Staatsformen
nachgezeichnet. Im dritten Kapitel lassen sich im Hinblick auf die geltende Verfassungsordnung die Strukturprinzipien von Sozialversicherung und Sozialhilfe, die funktionale Stellung
beider Einrichtungen im Gesamtsystem der sozialen Sicherheit und die Rechtsposition der
Bürger in den jeweiligen Leistungseinrichtungen erklären. In diesem Zusammenhang wird
insbesondere die Frage, ob und inwieweit der soziale Ausgleich innerhalb der Solidargemeinschaft unter Berücksichtigung des Grundrechtsschutzes der Sozialversicherungsmitglieder gerechtfertigt werden kann, erörtert. Bei der darauf folgenden Vergleichung beider Leistungssysteme werden von der Rechtsposition der Bürger im sozialen Rechtsstaat ausgehend die Eigenverantwortung des Einzelnen, die Gegenseitigkeit bzw. Einseitigkeit im jeweiligen
Rechtsverhältnis zwischen den Bürgern und dem Staat als Ansatzpunkte gewählt. Ab dem
vierten Kapitel werden die im ersten gestellten Fragen zusammen mit den konkreten Grundrechten der Betroffenen behandelt. Zunächst wird die Verfassungsmäßigkeit der gesetzlichen
Pflegeversicherung in Form der Volksversicherung unter den Dimensionen der sozialrechtsstaatlichen Verfassungsordnung, der Handlungsfreiheit und des kompetenzrechtlichen
Begriffs der Sozialversicherung diskutiert. Im fünften Kapitel sollen angesichts der allmählichen Absenkung des Rentenniveaus und des daraus folgenden Nebeneinanders der Leistungsniveaus von Rentenversicherung und Sozialhilfe die Fragen behandelt werden, ob und
inwieweit der Reformgesetzgeber Eingriffe in die bestehenden Rechtspositionen vornehmen
darf und welche Gleichheitsprobleme angesichts der unterschiedlichen Strukturprinzipein von
Sozialversicherung und Sozialhilfe aus der aktuellen Reform der Rentenversicherung entstehen. Im sechsten Kapitel wird auf das strukturelle Gleichheitsproblem zwischen den Versicherten ohne und denen mit Kindern, die oftmals ihretwegen sowohl in der Erwerbsphase als
auch im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sind, ausführlich eingegangen. Diese Problematik
soll zuerst unter dem Gesichtspunkt der Zwei- oder Dreigenerationengerechtigkeit dargelegt
werden. Schließlich wird auch die bisherige Ausgestaltung der Renten- und Pflegeversicherung nach dem Modell des Dreigenerationenvertrages untersucht und die Gegenseitigkeit in
der Sozialversicherung entsprechend neu beschrieben. Im siebten Kapitel folgt die Erörterung
der sozialpolitischen Reformvorschläge zur Grundrente bzw. Grundsicherung. In diesem Zusammenhang soll die Bedeutung der neu eingeführten Grundsicherung angesichts der aktuellen Umstrukturierung der Sozialversicherung erläutert werden." (Textauszug)
[320-L] Thogersen, Oystein:
Intergenerational risk sharing by means of pay-as-you-go programs: an investigation of
alternative mechanisms, (CESifo Working Paper, No. 1759), München 2006, 24 S. (Graue Literatur; URL: http://www.cesifo-group.de/~DocCIDL/cesifo1_wp1759.pdf)
INHALT: "A pay-as-you-go (paygo) pension program may provide intergenerational pooling of
risks to individuals' labor and capital income over the life cycle. By means of a model that
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provides illuminating closed form solutions, we demonstrate that the magnitude of the optimal paygo program and the nature of the underlying risk sharing effects are very sensitive to
the chosen combination of risk concepts and stochastic specification of long run aggregate
wage income growth. In an additive way we distinguish between the pooling of wage and capital risks within periods and two different intertemporal risk sharing mechanisms. For realistic parameter values, the magnitude of the optimal paygo program is largest when wage
shocks are not permanent and individuals in any generation are considered from a pre-birth
perspective, i.e. a 'rawlsian risk sharing' perspective is adopted." (author's abstract)
[321-L] Ullrich, Carsten G.; Christoph, Bernhard:
Soziale und Risikosolidarität in der gesetzlichen Krankenversicherung: zur Akzeptanz von
"Entsolidarisierungsoptionen" bei gesetzlich Versicherten, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2006, H. 46, S. 406-431 (Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Gesetzliche Krankenversicherung gilt zu Recht als eine besonders solidarische
Form der sozialen Sicherung. So ermöglicht das Solidarprinzip eine Absicherung des Krankheitsrisikos, die sowohl von der finanziellen Zahlungsfähigkeit des Versicherten (sozialer
Ausgleich) als auch von Risikofaktoren (Risikoausgleich) unabhängig ist. Der Risikoausgleich wurde jedoch durch gesundheitspolitische Entscheidungen zunehmend geschwächt;
und die aktuelle Reform lässt erwarten, dass sich die Entwicklung fortsetzen wird. Im Beitrag
wird daher der Frage nachgegangen, wie gesetzlich Versicherte Reformoptionen beurteilen,
die zu einer deutlichen Schwächung des sozialen und des Risikoausgleichs führen würden. Es
zeigt sich, dass eine hohe Bereitschaft zur Einschränkung des Risikoausgleichs besteht, sofern
diese auf verhaltensbedingte Risiken beschränkt ist. Die Bereitschaft zur Risikoentsolidarisierung ist vor allem auf allgemeine Handlungsorientierungen sowie auf die Missbrauchswahrnehmung zurückzuführen." (Autorenreferat)
[322-L] Ullrich, Carsten G.:
Generationenkonflikt oder Generationensolidarität im Wohlfahrtsstaat?: Ergebnisse einer
empirischen Untersuchung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle
Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in
München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 489-506, ISBN: 3-59337887-6
INHALT: Der Begriff "Generationenkonflikt" gehört zu den zahlreichen, sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch in der Soziologie gebräuchlichen Begriffen mit schillerndem, weil
zugleich mehrdeutigem und normativ aufgeladenem Gehalt. Im sozialwissenschaftlichen
Gebrauch dieses Begriffs lassen sich zwei grundsätzliche Verwendungsweisen ausmachen.
Zum einen wird dieser Begriff auf Konflikte bezogen, die sich auf der Mikroebene zwischen
den Generationen einer Familie abspielen. Zum anderen werden aber auch - und das ist eine
neuere Verwendungsweise - Konflikte oder Konfliktlagen auf der Makroebene zwischen Angehörigen unterschiedlicher Alterskohorten bzw. "Generationslagen" als Generationenkonflikte charakterisiert. Ob und welche Generationenkonflikte und Generationensolidaritäten im
Kontext der wohlfahrtsstaatlichen Absicherung bestehen, ist das Thema des vorliegenden
Beitrags. Den Mittelpunkt bilden empirische Analysen zu Alters- und Generationsunterschie-
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den bei der Wahrnehmung und Beurteilung sozialer Sicherungsleistungen. Neben der Wahrnehmung von Generationenkonflikten und der Beurteilung des Konfliktpotenzials im Zusammenhang mit der Gesetzlichen Rentenversicherung werden vor allem latente Interessengegensätze in besonders alters-, bzw. lebensphasenrelevanten Sicherungsbereichen (Rentenversicherung, Leistungen für Familien) untersucht. (ICA2)
[323-L] Werding, Martin:
Kinderrente und Vorsorgepflicht: der ifo-Vorschlag zur Lösung der demographischen Krise
des Rentensystems, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, Nr. 7, S. 44-53 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Durch die Rentenreformen der vergangenen Jahre ist bereits einiges erreicht worden,
was die Belastungen der heute noch jungen und zukünftiger Generationen verringert. Der Anstieg dieser Belastungen durch hohe Beitragssätze und hohe 'implizite Steuern' des Rentensystems muss aber noch weiter begrenzt werden. Noch dringlicher ist bei den dazu erforderlichen Senkungen des Rentenniveaus jedoch eine differenzierte Behandlung Versicherter nach
der Zahl ihrer Kinder. Sie muss darauf zielen, die negativen Rückwirkungen des umlagefinanzierten gesetzlichen Rentensystems in Deutschland auf die Geburtenentwicklung zu reduzieren und langfristig möglichst ganz auszuschalten. Daneben ist eine kompensierende Vorsorgepflicht für Versicherte mit geringer Kinderzahl erforderlich. Im Mittelpunkt dieses Beitrages steht die detaillierte Darstellung eines konkreten Lösungsvorschlags, der so genannten
'Kinderrente', den das ifo Institut in den vergangenen Jahren entwickelt hat, um das Rentensystem sowohl während der Phase akuten demographischen Wandels bis 2035 zu stabilisieren
als auch mit neuen, langfristig tragfähigen Rahmenbedingungen für seine weitere Entwicklung zu versehen." (Autorenreferat)
[324-L] Wilde, Joachim:
Institutionelle Regelungen der sozialen Grundsicherung: Fortschritte und ungelöste Probleme durch Hartz IV, in: Herbert S. Buscher, Christian Dreger, Ulrich Walwei; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Hrsg.): Institutionen und
Arbeitsmarkt : Messkonzepte, Wirkungszusammenhänge und internationaler Vergleich, 2006, S.
219-244 (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "Die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe für Erwerbsfähige zum
neuen Arbeitslosengeld II im Rahmen der Hartz IV Reform war mit der Erwartung einer Entlastung der öffentlichen Haushalte verbunden. Stattdessen sind jedoch Mehrausgaben zu verzeichnen, so dass die institutionelle Ausgestaltung der sozialen Grundsicherung möglicherweise noch nicht adäquat ist. Der Artikel vergleicht zunächst die institutionellen Regelungen
für das Arbeitslosengeld II mit denen der bisherigen Sozialhilfe für Erwerbsfähige. Anschließend wird analysiert, inwieweit institutionelle Veränderungen oder das Unterlassen derselben
den Anstieg der Empfängerzahlen begünstigt haben. Als Bewertungsmaßstab dienen dabei
insbesondere die Ergebnisse empirischer Studien für erwerbsfähige Sozialhilfe empfänger.
Dabei zeigt sich, dass die Reform nur partiell zu einer Verbesserung von Rahmenbedingungen und Anreizstrukturen beiträgt. Von Teilen der Reform bzw. deren Umsetzung gehen hingegen negative Effekte aus." (Autorenreferat)
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[325-L] Wilde, Joachim:
Hartz IV: zu wenig aus der Sozialhilfe gelernt, in: Wirtschaft im Wandel, Jg. 12/2006, H. 2, S.
50-59 (Standort: USB Köln(38)-MXG 07758; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:
http://www.iwh-halle.de/d/publik/wiwa/2-06.pdf)
INHALT: "Die Hartz IV-Reform beinhaltet wesentliche Verbesserungen im System der sozialen
Grundsicherung für Langzeitarbeitslose. Deshalb war mit der Reform die Erwartung verbunden, dass Empfängerzahlen und Ausgaben zurückgehen würden. Statt dessen kam es jedoch
zu einem Anstieg. Folglich ist zu vermuten, dass die Reform Mängel aufweist und Probleme,
die für die bisherige Sozialhilfe für Erwerbsfähige nachgewiesen wurden, nicht adäquat gelöst hat. Um diese Vermutung zu überprüfen, wird zunächst das Arbeitslosengeld II systematisch mit der bisherigen Sozialhilfe für Erwerbsfähige verglichen. Neben positiv zu bewertenden Veränderungen kann die Streichung des Unterhaltsrückgriffs auf die Eltern erwachsener
Kinder ebenso zu einem Anstieg der Empfängerzahlen beigetragen haben wie die Anhebung
der allgemeinen Vermögensfreibeträge, die nicht für die Altersvorsorge bestimmt sind.
Schließlich beinhaltet die Umsetzung der Reform den Verzicht auf eine ganzheitliche Betreuung der Betroffenen, von dem ebenfalls negative Effekte auf die Empfängerzahlen ausgehen.
In einem zweiten Schritt werden Faktoren identifiziert, die sich in der Vergangenheit als statistisch signifikant für die Überwindung des Sozialhilfebezugs erwiesen haben. Dabei zeigt
sich u.a., dass die Diskussion geeigneter Ausstiegsanreize für die Betroffenen nicht auf finanzielle Aspekte beschränkt werden sollte. Vielmehr ist auch der Ausgestaltung der Beziehung
zwischen Behördenmitarbeitern und den ALG II Empfängern größere Beachtung zu schenken. In diesem Punkt führt die Umsetzung der Reform zu einer Verschlechterung. Außerdem
zeigen die empirischen Resultate, dass von einer isolierten Anwendung der 1-Euro-Jobs keine
positiven Effekte für die Überwindung des ALG II Bezugs zu erwarten sind." (Autorenreferat)
[326-F] Wunder, Christoph, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Schwarze, Johannes, Prof.Dr. (Leitung):
Zufriedenheit mit der Alterssicherung
INHALT: In diesem Projekt werden subjektive Angaben - wie Zufriedenheiten oder Präferenzen
für bestimmte politische Vorschläge - im Hinblick auf die Alterssicherung in Deutschland analysiert. Datenbasis ist das Sozio-oekonomische Panel. Erste Ergebnisse zeigen, dass die
jüngere Generation mit ihrer finanziellen Alterssicherung deutlich unzufriedener ist als die ältere. Dieser Effekt ist unabhängig von der ökonomischen Situation der Befragten, weist also
darauf hin, dass es grundsätzliche Unterschiede zwischen den Generationen gibt. Für das Jahr
1992 konnte dieser Effekt nicht nachgewiesen werden. Während eine geschlossene Erwerbsbiographie einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit hat, wirken sich Perioden von Arbeitslosigkeit sowie unsichere Zukunftserwartungen negativ aus. Trotz der deutlich gestiegenen Unzufriedenheit mit der Alterssicherung stehen große Teile der Bevölkerung einer privatwirtschaftlich organisierten Altersvorsorge skeptisch gegenüber. Ganz allgemein kann gezeigt werden, dass mit ihrer Alterssicherung Unzufriedene dem Staat größeres Vertrauen entgegenbringen. Die meisten Befragten halten staatliche Zuschüsse für die private Altersvorsorge zwar für wichtig, die Anreize scheinen aber nicht ausreichend zu sein, um breite Bevölkerungsschichten zum Aufbau einer hinreichenden Privatvorsorge zu bewegen. Diese ist
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5 Soziale Sicherung
vielmehr deutlich von den finanziellen Möglichkeiten der Befragten geprägt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Professur für
VWL, insb. Sozialpolitik (96045 Bamberg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0951-863-2601, e-mail: christoph.wunder@sowi.uni-bamberg.de)
[327-L] Wüthrich, Therese:
Für eine gewerkschaftliche Debatte zum Grundeinkommen, in: Widerspruch : Beiträge zu
sozialistischer Politik, Jg. 25/2005, H. 49, S. 127-132 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X3504)
INHALT: Vollbeschäftigung ist eines der Ziele des "magischen Vierecks". Noch dominieren die
gesellschaftlichen Kräfte, unter ihnen die Gewerkschaften, die nach wie vor Vollbeschäftigung anstreben. Vollbeschäftigung hat es aber nie gegeben. Der vorliegende Beitrag zeigt,
dass die Diskussion über ein bedingungsloses und garantiertes Grundeinkommen den Gewerkschaften und fortschrittlichen Kräften die Chance bietet, über neue Gesellschaftsentwürfe nachzudenken, die kurzfristig gesehen als unvereinbar mit der Erwerbsarbeitsrealität und
sozialpolitischen Regulierung erscheinen, nicht jedoch längerfristig gesehen. Die Autorin diskutiert hier das "Drei-Kreise-Modell", das in den neunziger Jahren Martine Rossi und Elena
Sartoris ausgearbeitet und berechnet wurde. Es ist eine Konzeption für soziale Sicherung mittels Umverteilung von Einkommen, die beitragsunabhängig gestaltet und zudem finanzierbar
ist. Es bietet Ersatz für Einkommen bei Erwerbslosigkeit, Krankheit, für Jugendliche in Ausbildung, im Rentenalter oder als Ergänzungen bei ungenügendem Einkommen. Es ist auch ein
neues wirtschaftliches und soziales Paradigma, das eine teilweise Loslösung vom erhaltenen
Primäreinkommen für die jeweils geleistete Arbeit als legitim, notwendig und erwünscht erachtet. Es handelt sich um ein Sicherungssystem, das auf wirtschaftliche und soziale Veränderungen als Folge von unsicheren Erwerbsarbeitsplätzen und zunehmender Erwerbslosigkeit, brüchigen familiären Beziehungen und anderen Formen des familiären Zusammenlebens
zu antworten vermag. Insgesamt ist es eine umfassende beitragsunabhängige soziale Existenzsicherung in gleichem Masse für Frauen und Männer. (ICA2)
6 Arbeitsmarktpolitik
[328-L] Adamy, Wilhelm; Jakob, Johannes:
Begleitforschung zu Hartz I-III: Bewertung aus gewerkschaftlicher Sicht, in: Informationen
zur Sozial- und Arbeitsmarktpolitik (ISA), 2006, Nr. 1, 28 S.
(URL: http://www.dgb.de/themen/themen_a_z/abisz_doks/b/begleitforschung.pdf)
INHALT: Die Zwischenberichte der Bundesregierung zur Umsetzung der ersten drei HartzGesetze stehen im Mittelpunkt des Beitrags. Der DGB geht davon aus, dass die Evaluationsstudien, die in den Zwischenberichten zusammengetragen und ausgewertet werden, keinen
Erfolg der Hartz-Reformen belegen. Folgende erste Erkenntnisse werden zusammengefasst:
In mehreren Untersuchungsberichten wird die Gefahr gesehen, dass eine Bestenauslese begünstigt und eine Zielgruppenorientierung zurückgedrängt wird. Dies gilt auch hinsichtlich
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6 Arbeitsmarktpolitik
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der Genderaspekte. Die Vergabepraxis beim Einkauf arbeitsmarktpolitischer Dienstleistungen
wird kritisiert und Mängel bei der Qualitätssicherung werden konstatiert. Vermittlungsgutscheine für private Vermittlung werden als missbrauchsanfällig, teuer und ineffizient beschrieben. Die geteilte Zuständigkeit der Qualitätssicherung bei Maßnahmen der Weiterbildung wird als verwaltungsaufwändig und suboptimal kritisiert. Bei den Existenzgründungszuschüssen wird eine bessere Gründungsberatung und die Zusammenfassung der Instrumente
gefordert. Bei der frühzeitigen Meldung und der Job-to-Job-Vermittlung sind die erhofften
quantitativen Vermittlungseffekte bisher ausgeblieben. Die Mini-Jobs haben die Eingliederung von Arbeitslosen nicht nachhaltig fördern können, aber die Finanzierungsbasis der Sozialsysteme nachhaltig geschwächt. Auch die Aufweichung des Kündigungsschutzes für Ältere
hat keine positive Wirkung für die Beschäftigung und sollte daher wieder rückgängig gemacht werden. Die präventiven Ansatzpunkte des Job-AQTIV-Gesetzes werden zu wenig genutzt. Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl der Langzeitarbeitslosen und der begrenzten
makroökonomischen Wirkung der Reformen wird eine Diskussion um einen 'ehrlichen zweiten Arbeitsmarkt' gefordert. Zusätzliche Initiativen werden als notwendig erachtet, damit
Frauen auch tatsächlich entsprechend ihrem Anteil an den Arbeitslosen gefördert werden. Für
die bessere Integration von Nichtleistungsempfängern werden neue Instrumente und Finanzierungswege gefordert. (IAB)
[329-L] Albers, Maike:
Technischer Fortschritt - Ursache der Arbeitslosigkeit gering qualifizierter Arbeitskräfte in
Deutschland?: eine Anwendung der Theorie des "skill-biased technical change" auf den
deutschen und angelsächsischen Arbeitsmarkt mit Evaluierung wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Handlungsmöglichkeiten, (Volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Bd.
110), Hamburg: Kovac 2006, 239 S., ISBN: 3-8300-2247-6
INHALT: "Den Ausgangspunkt der Studie bildet die empirisch belegbare Beobachtung grundlegender Unterschiede bei der Entwicklung der Arbeitsmärkte - insbesondere der Arbeitslosigkeit - in den USA im Vergleich zu Deutschland. Zur Erklärung dieser Diskrepanz liegt eine
kaum überschaubare Fülle von Analysen und Konzepten vor. Lange Jahre stand die unterschiedliche gesamtwirtschaftliche Konstellation und die darauf bezogene Finanz- und Geldpolitik im Vordergrund. Dagegen gibt es inzwischen fundierte Untersuchungen, die bei der
Erklärung der Arbeitslosigkeit gleichsam unterhalb der makroökonomischen Aggregate die
Struktur der Nachfrage nach und des Angebots an Arbeitskräften zusammen mit Unterschieden bei der Einkommensverteilung im Vergleich zwischen den USA und Deutschland in den
Mittelpunkt rücken. Die wachsende Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften wiederum
wird auf die bestimmte Art des technischen Fortschritts zurückgeführt. Bei der Erklärung der
unterschiedlichen Entwicklung in den USA gegenüber Deutschland steht die Struktur der Erwerbstätigen nach dem Grad der Qualifikation einerseits und der für die Beschäftigung relevanten Einkommensdifferenzierung andererseits im Vordergrund. Während in Deutschland
wie in den USA die Zahl der hoch qualifizierten Arbeitskräfte zugenommen hat, ist die Arbeitslosigkeit gering qualifizierter Arbeitskräfte in Deutschland im Vergleich zu den USA
signifikant höher. Neben anderen Ursachen wird die Art des technischen Fortschritts als die
entscheidende Triebkraft identifiziert. In diesem Kontext wird die These vom 'skill-biased
technical change' (SBTC), d.h. die durch den technologischen Wandel bedingte qualifikationsverzerrende Struktur der Nachfrage nach Arbeitskräften umfangreich untersucht." (Autorenreferat)
198
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6 Arbeitsmarktpolitik
[330-L] Albrecht, James; Mavarro, Lucas; Vroman, Susan:
The effects of labor market policies in an economy with an informal sector, (Discussion Paper
/ Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2141), Bonn 2006, 31 S. (Graue Literatur;
URL: http://ftp.iza.org/dp2141.pdf)
INHALT: "In many economies, there is substantial economic activity in the informal sector, beyond the reach of government policy. Labor market policies, which by definition apply only
to the formal sector, can have important spillover effects on the informal sector. The relative
sizes of the informal and formal sectors adjust, the skill composition of the workforce in the
two sectors changes, etc. In this paper, we build an equilibrium search and matching model to
analyze the effects of labor market policies in an economy with an informal sector. Our model extends Mortensen and Pissarides (1994) by allowing for ex ante worker heterogeneity
with respect to formal-sector productivity. We analyze the effects of labor market policy on
informal- and formal-sector output, on the division of the workforce into unemployment, informal-sector employment and formal-sector employment, and on wages. Finally, our model
allows us to examine the distributional implications of labor market policy; specifically, we
analyze how labor market policy affects the distributions of wages and productivities across
formal-sector matches." (author's abstract)
[331-L] Ammermüller, Andreas; Boockmann, Bernhard; Brussig, Martin; Heinemann, Sarah;
Jaenichen, Ursula; Knuth, Matthias; Maier, Michael; Schweer, Oliver; Stephan, Gesine; Zwick,
Thomas:
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission: Arbeitspaket 1, Wirksamkeit der Instrumente ; Modul 1d, Eingliederungszuschüsse und Entgeltsicherung ; Bericht 2005 durch den Forschungsverbund, Nürnberg 2005, 473 S. (Graue
Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060426f04.pdf)
INHALT: Gegenstand des Berichts des Forschungsverbunds Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB),
Nürnberg, Institut Arbeit und Technik (IAT), Gelsenkirchen ist die Evaluation der Wirksamkeit der drei arbeitsmarktpolitischen Instrumente Eingliederungszuschüsse, Beitragsbonus
und Entgeltsicherung, die darauf gerichtet sind, den Matching-Prozess am Arbeitsmarkt einerseits im Hinblick auf die Kompensation von Benachteiligungen, andererseits im Sinne seiner Beschleunigung und damit der Verkürzung der individuellen Arbeitslosigkeitsdauer zu
beeinflussen. Eingliederungszuschüsse sollen die Arbeitgeber dazu bewegen, Personen einzustellen, die sie ohne Aussicht auf Förderung nicht eingestellt hätten. Der Beitragsbonus für
Arbeitnehmer ab dem 55. Lebensjahr verringert im Falle der Einstellung eines zuvor arbeitslosen älteren Arbeitnehmers die für die Beschäftigung dieser Person zu veranschlagenden
Lohnkosten dauerhaft um den Beitrag des Arbeitgebers zur Arbeitslosenversicherung. Die
Entgeltsicherung für ältere Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer mit
Anspruch auf Arbeitslosengeld soll diesen die Anpassung an eine Nachfragesituation auf dem
Arbeitsmarkt erleichtern, in der sie das früher einmal bezogene Entgelt nicht mehr realisieren
können. Der Bericht präsentiert die Struktur der Förderung dieser Instrumente während der
Jahre 2000-2004, die Implementation der Instrumente aus Sicht der Betriebe sowie der geförderten Beschäftigten in den Arbeitsagenturen. Außerdem werden die Wirkungen auf die Beschäftigungschancen der Zielgruppen analysiert, Stabilität und Verbleib der Geförderten in
Beschäftigung sowie die Effizienz der Instrumente. Für den Eingliederungszuschuss für Älte-
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6 Arbeitsmarktpolitik
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re werden positive Effekte auf die Wiederbeschäftigungswahrscheinlichkeit festgestellt, die
Kosten des Instruments sind jedoch relativ hoch. Beitragsbonus und Entgeltsicherung sind
wenig bekannt und werden wenig in Anspruch genommen. (IAB)
[332-F] Arntz, Melanie, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Entorf, Horst, Prof.Dr. (Leitung); Entorf,
Horst, Prof.Dr. (Betreuung):
Flexibilisierungspotenziale durch räumliche Mobilität (Teilprojekt P5 im Rahmen des Gesamtprojekts "Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten")
INHALT: Die im Verhältnis zu den USA und zu anderen Ländern niedrige räumliche Mobilität in
Deutschland wird häufig als Ursache für einen unzureichenden Ausgleich regionaler Ungleichgewichte genannt und mit einer überdurchschnittlich hohen regionalen Mismatch-Arbeitslosigkeit in Verbindung gebracht. Hinsichtlich des wünschenswerten Ziels eines Wachstums- und Beschäftigungszuwachses erlangt regionale Mobilität damit große Bedeutung, wobei die von Arbeitslosigkeit besonders betroffene und gleichzeitig räumlich wenig mobile
Gruppe der gering qualifizierten Arbeitskräfte unmittelbar in den Mittelpunkt des Interesses
rückt. Entscheidend für die Nutzung oder Nichtnutzung von Flexibilisierungspotenzialen
durch räumliche Mobilität sind die individuellen Anreizstrukturen dieser Erwerbspersonen.
Der Fokus des Forschungsvorhabens liegt daher auf der mikroökonomischen Beschreibung
der individuellen Determinanten der Mobilität unter besonderer Berücksichtigung der Situation gering qualifizierter Arbeitsloser. Dabei sollen die Wirkungskanäle des Einflusses verschiedener Faktoren zunächst im Rahmen eines theoretischen Suchmodells aufgezeigt und
dann mikroökonometrisch überprüft werden. Insbesondere soll der Frage nachgegangen werden, welchen Einfluss regionale Arbeitsmarktbedingungen und institutionelle Faktoren wie
z.B. die Arbeitslosenunterstützung oder Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf die
räumliche Mobilität einiger Arbeitsmarktsegmente ausüben. Diese bereits in einem früheren
Forschungsprojekt begonnenen Analysen sollen in diesem Forschungsprojekt zunächst fortgesetzt und vertieft werden. Die Analysen zur Mobilitätsentscheidung verschiedener Arbeitsmarktsegmente werden in einem nächsten Schritt durch eine Analyse von Zielregionenentscheidungen ergänzt. Da die qualifikatorische Zusammensetzung von Migrationsströmen
die Folgen der Migration für Zu- und Abwanderungsregionen maßgeblich bestimmt, sollen in
diesem Teilprojekt Unterschiede nach Jobstatus und Qualifikationsniveau in der Wahl von
Zielregionen herausgearbeitet werden, die die Zusammensetzung von Migrationsströmen in
Deutschland erklären können. In einer zweiten Projektphase erfolgt eine weitere Schwerpunktverschiebung von der mikroökonomischen Analyse des Mobilitätsverhaltens hin zu einer Analyse der Folgen der räumlichen Mobilität. Da die Folgen der Mobilität mit dem Mobilitätsverhalten verschiedener Arbeitsmarktsegmente und der daraus resultierenden qualifikatorischen Zusammensetzung von Mobilitätsströmen zusammenhängen, knüpft dieses Forschungsvorhaben unmittelbar an die Ergebnisse der ersten Projektphase an. Im Mittelpunkt
dieser zweiten Projektphase steht die Frage, inwieweit eine Region von einer erhöhten Mobilitätsbereitschaft z.B. in Form einer erhöhten Qualität der regionalen Job-Matches profitiert,
aber auch mit welchen externen Kosten (z.B. Verdrängungsprozesse in Zielregionen, adverse
Selektion in Abwanderungsregionen) diese Mobilität einhergeht. Ein umfangreiches Verständnis der Ursachen individuellen Mobilitätsverhaltens und der Folgen und Konsequenzen
der räumlichen Mobilität sollen dann die Grundlage für Politikempfehlungen bilden, wie Flexibilisierungspotenziale durch räumliche Mobilität verstärkt genutzt werden können und
mögliche negative Folgen der Mobilität abgefedert werden können.
200
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6 Arbeitsmarktpolitik
METHODE: Das Forschungsvorhaben zielt auf die mikroökonometrische Untersuchung des
Mobilitätsverhaltens von Arbeitskräften. Dabei sollen vor allem Unterschiede zwischen Arbeitslosen und Beschäftigten sowie Unterschiede zwischen verschiedenen Qualifikationsniveaus herausgearbeitet werden. Die empirische Analyse setzt auf Methodenvielfalt. Neben
Verweildauermodellen konkurrierender Risiken (Risiko eines intraregionalen im Vergleich zu
einem interregionalen Beschäftigungswechsels) sollen auch Discrete Choice Verfahren eingesetzt werden, um neben der Abwanderungsentscheidung auch die Zielregionenentscheidung
zu modellieren. Hauptdatenbasis für diese Analysen bildet die regionale IAB-Beschäftigtenstichprobe, aber auch andere Datensätze (z.B. Mikrozensus) werden verwendet. Die theoretische Grundlage dieser Arbeiten bildet vor allem ein suchtheoretisches Modell, welches
zwischen einer lokalen und einer überregionalen Suche unterscheidet. Im Rahmen des Zielregionenmodells kommen dann auch weitere Ansätze (Push-Pull-Theorie, Humankapitaltheorie) verstärkt in den Fokus der Analyse. Für die Analysen der Folgen der Mobilität für die betroffenen Zu- und Abwanderungsregionen sollen neben dynamischen Panelschätzern auch
Evaluationsansätze wie z.B. ein Matchingverfahren zur Anwendung kommen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Arntz, Melanie; Wilke, Ralf: An application of cartographic area
interpolation to German administrative data. Allgemeines Statistisches Archiv (forthcoming).
+++Arntz, Melanie: What attracts human capital? Understanding the skill composition of interregional job matches in Germany. ZEW Discussion Paper, No. 06-062. Mannheim 2006.
See: http://www.zew.de/de/publikationen/publikation.php3?action=detail&nr=3062 and http:
//www.zew.de/de/mitarbeiter/mitarbeiter.php3?action=mita&kurz=mar . ARBEITSPAPIERE:
Arntz, Melanie; Wilke, Ralf: Unemployment duration in Germany: individual and regional
determinants of local job finding, migration and subsidized employment. Unveröff. Manuskript. Mannheim: ZEW 2006.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für VWL FG Empirische Wirtschaftsforschung I Mikroökonometrie (Residenzschloss, Marktplatz 15, 64283 Darmstadt); Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim)
KONTAKT: Leiter (Tel. 06151-16-2436, Fax: 06151-16-5652,
e-mail: entorf@vwl.tu-darmstadt.de)
[333-L] Backes, Siegfried (Hrsg.):
Transfergesellschaften: Grundlagen, Instrumente, Praxis, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller
2006, 154 S., ISBN: 3-86550-104-4
INHALT: "Transfergesellschaften sind ein häufig eingesetztes Instrument der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Ihre Aufgabe ist es, von der Entlassung bedrohte Beschäftigte in neue Arbeit
oder weitergehende Qualifizierungsmaßnahmen zu vermitteln, und zwar bevor sie arbeitslos
werden. Mit dem Ziel beschäftigungswirksame Maßnahmen durchzuführen anstatt hohe Abfindungen zu zahlen, werden nach dem Sozialgesetzbuch III Maßnahmen gefördert, die darauf ausgerichtet sind, betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Schon jetzt zeigt sich, dass Transfergesellschaften als sozialverträgliche Alternative des Arbeitsplatzabbaus eine hohe Akzeptanz besitzen. In diesem Sammelband wird die arbeitspolitische Aktivität der Transfergesellschaften aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt. Nachdem in einem ersten Teil die Grundlagen sowie die Idee der präven-
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6 Arbeitsmarktpolitik
201
tiven Arbeitsmarktpolitik vorgestellt werden, liegt ein weiterer Schwerpunkt auf den rechtlichen Fragen der Anwendbarkeit und Förderfähigkeit von Transfergesellschaften. Anschließend wird aus praktischer Sicht dargestellt, wie sich am Beispiel Nordrhein-Westfalen der
Beschäftigtentransfer entwickelt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Siegfried Backes,
Matthias Knuth: Entwicklungslinien des Beschäftigtentransfers (11-50); Uli Leibold: Die
Transfergesellschaft als personalpolitisches Instrument - die Sicht der Personalleitung eines
größeren mittelständischen Unternehmens (51-56); Ludger Loop: Transferkurzarbeit aus der
Sicht gewerkschaftsnaher Beratung (57-68); Berthold Göritz: Zuschüsse zu Sozialplanleistungen durch die Bundesagentur für Arbeit (69-80); Karsten Schuldt: Die anteilige Finanzierung der Qualifizierung über den ESF (81-90); Peter Hase: Förderung von Arbeitnehmern in
Transfergesellschaften mit Transfer-Kurzarbeitergeld - einige rechtliche Fragen (91-102);
Martin Krebs, Toralf Maatz: Transfergesellschaft als Instrument in der Insolvenz (103-118);
Arnold Kratz: Die Entwicklung des Beschäftigtentransfers in NRW - Qualität steht im Mittelpunkt (119-126); Thomas Lindner: Beschäftigtentransfer in Nordrhein-Westfalen: Auswertung der Befragungen zum Beschäftigtentransfer 2001 bis 2005 (127-134).
[334-L] Bamberger, Eva; Bielig, Andreas:
Mehr Beschäftigung mittels weniger Kündigungsschutz?: ökonomische Analyse der Vereinbarungen des Koalitionsvertrages vom 11.11.2005, (Diskussionspapier / Technische Universität
Ilmenau, Institut für Volkswirtschaftslehre, Nr. 53), Ilmenau 2006, 40 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.tu-ilmenau.de/fakww/fileadmin/template/fakww/Institute_und_Fachgebiete/Volkswirtschaftslehre/Wirtschaftspolitik/Diskussionspapier_Nr_53.pdf)
INHALT: "Die Diskussion um die Existenzberechtigung und Ausgestaltung des gesetzlich verankerten Kündigungsschutzes1 wird traditionell entlang der parteipolitischen Linien geführt und
ist demzufolge in der Regel von starken Polarisierungstendenzen geprägt. Dabei werden sachlich fundierte Argumentationen gerade während des Wahlkampfes oft zu Gunsten kurzfristiger parteitaktischer Überlegungen vernachlässigt. In dem von der CDU und der SPD geschlossenen Koalitionsvertrag der Bundesregierung vom 11.11.20052 wurden vor dem Hintergrund der dringend erforderlichen arbeitsmarktpolitischen Reformen auch Modifikationen
des gesetzlichen Kündigungsschutzes aufgenommen, wobei die geplanten Änderungen aufgrund der entgegen gesetzten politischen Ausgangspositionen sichtlich den kleinsten gemeinsamen politischen Nenner zwischen beiden Parteien bilden. Der Beitrag zeigt die aktuellen
Grundlinien der politischen Debatte auf, operationalisiert die von der Legislative umzusetzenden kündigungsschutzrelevanten Elemente des Koalitionsvertrages und unterzieht diese
einer ökonomischen Analyse im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit des Erreichens der politisch angestrebten Zielsetzung von mehr Beschäftigung. Aus dieser werden unter Einbezug
empirischer Erkenntnisse Folgerungen für die Ausgestaltung des Kündigungsschutzes abgeleitet, verbunden mit der Intention, einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion dieses
gesellschaftlich sensiblen Themas zu leisten." (Autorenreferat)
[335-L] Bartelheimer, Peter; Baethge-Kinsky, Volker; Wagner, Alexandra:
Zu den Auswirkungen von Hartz IV auf den Arbeitsmarkt - Fakten und Fragen, in: Intervention : Zeitschrift für Ökonomie, Jg. 3/2006, H. 1, S. 16-33 (URL: http://www.zeitschrift-intervention.de/seiten/deutsch/download/Bartelheimer_et_alii_Intervention_Jg_3_Nr_1-2006.pdf)
202
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6 Arbeitsmarktpolitik
INHALT: "Mit Jahresbeginn 2005 ist mit dem SGB II auch das letzte der vier 'Hartz-Gesetze' zur
Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik des Bundes in Kraft getreten, mit denen die Bundesregierung im Rahmen der 'Agenda 2010' die Empfehlungen der Hartz-Kommission 'Moderne
Dienstleistungen am Arbeitsmarkt' umsetzen will. Diese Gesetze betreffen nicht allein Erwerbslose. Mit ihnen sind Richtungsentscheidungen für die künftige soziale Absicherung von
Arbeitsmarktrisiken im deutschen Sozialstaat gefallen, die als größtes sozialpolitisches Experiment seit der Herstellung der deutschen Einheit bezeichnet werden können. Abstimmungsprobleme zwischen bestimmten Formen der Flexibilität am Arbeitsmarkt und dem bundesdeutschen Modell sozialer Sicherung, also Probleme des 'Mismatch zwischen dem institutionellen System des Arbeitsmarktes einerseits und demjenigen des Sozialleistungssystems ÄandererseitsÜ', tragen seit Jahrzehnten zu beruflichsozialer Gefährdung, materieller Armut
und sozialer Ausgrenzung bei. Im Folgenden soll kurz zusammengefasst werden, wie die
'Hartz-Gesetze' die Grundlage für solche Diskussionen verändern und warum sie die Möglichkeiten, Flexicurity-Lösungen für Risiken unsicherer Erwerbsbeteilung weiter zu verfolgen, entscheidend einschränken." (Autorenreferat)
[336-F] Baumgartner, Hans J.; Cramer, Ralph; Dreiberg, Gert; Glocker, Daniela; Hagemann,
Sabine; Kahle, Katrin; Marwinski, Karen; Noll, Susanne; Rein, Andrea; Scheremet, Nicole;
Schneider, Bernd, Dr.; Sörgel, Werner, Dr.; Steinwede, Angelika; Svindland, Dagmar; Utzmann,
Hilde (Bearbeitung); Caliendo, Marco, Dr.; Steiner, Viktor, Prof.Dr.; Kritikos, Alexander, PD Dr.;
Wießner, Frank, Dr.; Hess, Doris (Leitung):
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission - Modul
1e: Existenzgründungen
INHALT: Die Existenzgründungsförderung für Arbeitlose gewinnt als arbeitsmarktpolitisches
Instrument in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Während es im Jahr 1994 nur knapp
37.000 geförderte Gründungen gab, stieg die Zahl bis zum Jahr 2004 auf über 350.000 an.
Diese Entwicklung wurde entscheidend durch die Einführung des Existenzgründungszuschusses (Ich-AG) zum 1.1.2003 im Rahmen der Hartz-Reformen begünstigt. Neben dem
schon seit längerem bestehenden Überbrückungsgeld stehen nun zwei Förderinstrumente für
gründungswillige Arbeitslose zur Verfügung. Im Rahmen eines Evaluationsprojektes für das
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) wird die Effektivität und Effizienz beider Programme untersucht. Der am 30.06.2005 abgegebene Zwischenbericht zeigt, dass beide
Programme hinsichtlich der Vermeidung einer Rückkehr in die Arbeitslosigkeit als erfolgreich angesehen werden können. Insbesondere für das Überbrückungsgeld kann diese Aussage bereits auf einen ausreichenden Zeitraum nach Beendigung der Förderung basiert werden,
während bei der Ich-AG die Förderung teilweise noch andauert und somit erst ein Zwischenfazit möglich ist. Der Endbericht wird am 30.06.2006 an das BMAS übermittelt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Caliendo, Marco; Kritikos, Alexander; Wießner, Frank: Existenzgründungsförderung in Deutschland. Zwischenergebnisse aus der Hartz-Evaluation. in: Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung, 2006 (in Druck). ARBEITSPAPIERE: Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission. Arbeitspaket 1: Wirksamkeit
der Instrumente. Modul 1e: Existenzgründungen. Bericht 2006. Nürnberg/ Berlin/ Bonn/
München, 30. Juni 2006, 286 S. Download unter: http://www.gfa-kritikos.de/media/Mo
dul1e%20Endbericht2006.pdf?page=-lk-lk .
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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Arbeit und Soziales FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Staat (14191
Berlin); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB(Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); GfA - Gesellschaft für Arbeitsmarktaktivierung
(Kufsteinerstr. 7, 10825 Berlin); infas - Institut für Angewandte Sozialwissenschaft GmbH
(Friedrich-Wilhelm-Str. 18, 53113 Bonn); Sinus München - Gesellschaft für Sozialforschung
und Marktforschung mbH (Hanauer Str. 58, 80993 München)
KONTAKT: Wießner, Frank (Dr. Tel. 0911-1795235, e-mail: Frank.Wiessner@iab.de)
[337-L] Behncke, Stefanie; Fröhlich, Markus; Lechner, Michael:
Aktive Arbeitsmarktpolitik in Deutschland und der Schweiz: eine Gegenüberstellung, (Discussion Paper / Universität Sankt Gallen, Volkswirtschaftliche Abteilung, No. 2006-13), St. Gallen
2006, 59 S. (Graue Literatur; URL: http://www.vwa.unisg.ch/org/vwa/web.nsf/SysWebRessources/VWA_2006_13/$FILE/dp13_behnke%20et%20al_ganz.pdf)
INHALT: "Aktive Arbeitsmarktpolitik in der Schweiz wird der deutschen gegenübergestellt.
Beide Länder haben viele Gemeinsamkeiten bezüglich Zielsetzung, Instrumenten und institutionellen Reformen von aktiver Arbeitsmarktpolitik. In der Schweiz stand jedoch bereits
schon früher eine informative administrative Datenbasis zur Evaluation zur Verfügung, so
dass arbeitsmarktliche Maßnahmen dort früher evaluiert werden konnten. Die gefundenen
Wirkungen der schweizerischen Instrumente werden zusammengefasst. Positive Effekte können insbesondere für den Zwischenverdienst gefunden werden, ein Instrument welches, vergleichbar zum Kombilohn, Anreize zur Aufnahme von Beschäftigung mit geringerer Bezahlung schafft. Außerdem wird erörtert, wie durch eine effizientere Allokation von Maßnahmen
eine höhere Beschäftigung hätte erreicht werden können. In einer Pilotstudie in der Schweiz
ist ein statistisches Hilfsmittel zur Maßnahmenauswahl erprobt worden. In Deutschland wird
ein ähnliches System gegenwärtig entwickelt. Für die Evaluation aktiver Arbeitsmarktpolitik
und die Prognosen ihrer Wirkungen ist eine informative Datenbasis notwendig. Die schweizerischen und die deutschen Datensätze werden hierzu beschrieben." (Autorenreferat)
[338-L] Bellmann, Lutz; Dietz, Martin; Walwei, Ulrich:
Arbeitsmarktpolitik für Ältere: Handlungsbedarf - Instrumente - Perspektiven, in: Jens U.
Prager, André Schleiter; Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Länger leben, arbeiten und sich engagieren
: Chancen werteschaffender Beschäftigung bis ins Alter, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung,
2006, S. 69-84, ISBN: 3-89204-913-0
INHALT: "Dieser Beitrag beleuchtet sowohl die aktuellen Arbeitsmarktprobleme Älterer als auch
die Erwartungen, die in Zukunft an ihre Leistungsfähigkeit geknüpft werden. Dabei werden
die längerfristige Arbeitsmarktentwicklung vor dem Hintergrund der qualitativen und quantitativen Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials sowie die daraus resultierenden Beschäftigungsperspektiven älterer Arbeitnehmer diskutiert. Aus dieser Entwicklung ergeben sich
Konsequenzen sowohl für die Unternehmen als auch für die Arbeitsmarktpolitik. Weiterhin
geht es um die betriebliche Nachfrage nach älteren Arbeitnehmern. Voraussetzung für ihre
erhöhte Erwerbstätigkeit ist die Wertschätzung ihrer Persönlichkeitsmerkmale durch die Unternehmen. Nachzugehen ist aber auch der Frage, ob sich diese Wertschätzung tatsächlich auf
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die Einstellungsbereitschaft der Betriebe gegenüber Älteren auswirkt. Schließlich bemüht
sich die aktive Arbeitsmarktpolitik darum, die Beschäftigungssituation Älterer zu verbessern.
Im Zuge der Hartz-Reformen Anfang 2003 sind Instrumente in das Sozialgesetzbuch III eingeführt worden, die speziell auf Ältere ausgerichtet sind. Erste Ergebnisse der Evaluationsforschung werden hier präsentiert. Der letzte Abschnitt skizziert schließlich Wege, wie zukünftig
eine stärkere Einbeziehung Älterer in den Produktionsprozess gewährleistet werden kann."
(Autorenreferat)
[339-L] Bieber, Daniel; Hielscher, Volker; Ochs, Peter; Schwarz, Christine; Vaut, Simon:
Organisatorischer Umbau der Bundesagentur für Arbeit: Evaluation der Maßnahmen zur
Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission ; Arbeitspaket 2, erster Zwischenbericht
2005, Saarbrücken 2005, 277 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.iso-institut.de/download/Evaluation-BA.pdf)
INHALT: Der Evaluationsbericht zum organisatorischen Umbau der Bundesagentur für Arbeit
(Arbeitspaket 2 des gesamten Evaluationsprogramms der Hartz-Reformen) präsentiert die Ergebnisse der Untersuchungen, die in der ersten, knappen Evaluationsphase von sieben Monaten gewonnen werden konnten. Der Bericht repräsentiert den Stand Juni 2005. "Der Aufbau
des Berichts gliedert sich wie folgt: Nach einer Darstellung des methodischen Ansatzes (Kapitel 2) werden die Konturen des konzeptuellen Verständnisses von einem 'modernen
Dienstleister am Arbeitsmarkt' entwickelt (Kapitel 3). Daran schließt sich die Beschreibung
der Gesamtarchitektur der Organisation im Vergleich zur früheren Organisation an. Dabei
wird auch der Reformprozess selbst behandelt (Kapitel 4). Es folgen Analysen der neuen Organisationssteuerung und des Controllings (Kapitel 5). Sodann werden das Geschäftssystem
'Kundenzentrum der Zukunft' (Kapitel 6) sowie die Rolle der Beschäftigten und der Personalpolitik (Kapitel 7) beschrieben und analysiert. Daran anschließend wenden wir uns der Analyse der IT mit Blick auf die internen Anwendungen und die externen Dienstleistungen zu
(Kapitel 8). Im letzten Kapitel wird eine Bilanz gezogen, indem die Dimensionen des modernen Dienstleisters am Arbeitsmarkt noch einmal aufgenommen werden, um anhand der empirischen Befunde zu diskutieren, welche intendierten und nicht-intendierten, teilweise durchaus widersprüchlichen Wirkungen die Reorganisation der BA zeitigt (Kapitel 9)". (IAB2)
[340-L] Bode, Ingo; Evers, Adalbert; Schulz, Andreas D.:
Wie weiter?: die nicht abgeschlossene Geschichte der gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaften in Deutschland, in: Sandra Kotlenga, Barbara Nägele, Nils Pagels, Bettina Roß (Hrsg.):
Arbeit(en) im Dritten Sektor : europäische Perspektiven, Mössingen: Talheimer Verl., 2005, S.
118-145, ISBN: 3-89376-115-2 (Standort: LB Karlsruhe(31)-105A9859)
INHALT: Die Verfasser zeichnen die Geschichte der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaften (GBG) in Deutschland nach. Dabei werden arbeitsmarktbezogene, sozialpolitische und
zivilgesellschaftliche Veränderungsprozesse und die sich daraus ergebenden organisationalen
Veränderungen deutlich. Ursprünglich als Kind der neuen sozialen Bewegungen entstanden
zielten die GBG auf eine organisierte Synthese von Einkommensbeschaffung, Qualifikation,
Sozialbetreuung, gemeinwohlorientierten Projekten und sozialpolitischem Engagement. Sie
etablierten sich bereits Anfang der 1980er Jahre in der Landschaft des Dritten Sektors und
durchliefen im Verlauf der 1990er Jahre einen Prozess der arbeitsmarktpolitischen Normali-
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205
sierung. Mit den Hartz-Reformen sind die GBG in ein neues Stadium ihrer Entwicklung getreten. Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass die GBG verstärkt "Ein-Euro-Jobs" konzipieren sollen. Insgesamt macht die Untersuchung drei Dinge deutlich: (1) Die GBG sind spezifische Organisationen des Non-Profit-Sektors, die durch eine multiple Ziel- und Ressourcenstruktur sowie eine Vielfalt von sozialen und politischen Orientierungen geprägt sind. (2)
Die Entwicklung der GBG ist vom Bewegungselan der Initiativen in Richtung auf eine
Staats- oder Marktorientierung verlaufen. (3) Wesentliche Kräfte der Zivilgesellschaft haben
die "neuen Spielregeln" der Hartz-Reformen anscheinend akzeptiert. (ICE2)
[341-L] Bofinger, Peter; Dietz, Martin; Genders, Sascha; Walwei, Ulrich:
Vorrang für das reguläre Arbeitsverhältnis: ein Konzept für Existenz sichernde Beschäftigung im Niedriglohnbereich ; Gutachten für das Sächsische Ministerium für Wirtschaft und
Arbeit (SWMA), Dresden 2006, 127 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.sachsen.de/de/wu/smwa/download/gutachten_niedriglohnbereich.pdf)
INHALT: Die Beschäftigungsprobleme wettbewerbsschwächerer Arbeitnehmer sind schon seit
langer Zeit gravierend. Projektionen der langfristigen Arbeitsmarktentwicklung verdeutlichen
die Dringlichkeit des Problems. Der Trend in Richtung wachsender Qualifikationsanforderungen wird sich weiter fortsetzen, so dass sich die Aussichten für die Problemgruppen des
Arbeitsmarktes ohne entschlossenes Gegensteuern verschlechtern werden. Daher muss es in
der nahen Zukunft darum gehen, für wettbewerbsschwächere Arbeitnehmer eine schrittweise
Verbesserung zu erzielen. Das Gutachten schlägt ein aus drei Elementen bestehendes Maßnahmenbündel vor. Plädiert wird für ein am ALG II-Anspruch orientiertes abgabenfreies
Mindesteinkommen bei Vollzeitbeschäftigung in Form einer bedarfsorientierten Steuergutschrift. Gleichzeitig sind spezifische Anreize für atypische Erwerbsformen abzubauen, insbesondere bestehende Subventionen zu Gunsten von Mini-Jobs. In Kombination mit der Streichung des befristeten Zuschlags beim Übergang von ALG I in ALG II und modifizierten
Hinzuverdienstmöglichkeiten, die auf eine stärkere Anrechnung niedriger Einkommen zielen,
erhöht sich der Anreiz für Grundsicherungsempfänger, eine Existenz sichernde Beschäftigung
aufzunehmen. Die Kernelemente werden durch komplementäre Maßnahmen ergänzt. Das
Maßnahmenbündel ist fiskalisch mit überschaubaren Kosten verbunden, die Einführungskosten des Gesamtansatzes dürften nach Meinung der Gutachter weniger als die Kosten einer
Senkung der Sozialabgaben um einen Prozentpunkt ausmachen. Laut Gutachten besteht zudem die große Chance, mit Hilfe des noch stärker auf Fördern und Fordern setzenden Gesamtansatzes Zug um Zug schwer vermittelbare Personengruppen in den Arbeitsmarkt zurückzuführen und damit der Persistenz von Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken. (IAB)
[342-L] Bonin, Holger; Schneider, Hilmar:
Wirksamkeit der Förderung der beruflichen Weiterbildung vor und nach den Hartz-Reformen, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2069), Bonn
2006, 19 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060413f34.pdf;
http://ftp.iza.org/dp2069.pdf)
INHALT: "Dieser Beitrag analysiert die Wirksamkeit der Förderung beruflicher Weiterbildung im
Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik vor und nach den Hartz-Reformen. Ergebnisse der
bei flächendeckenden Arbeitsmarktreformen in Deutschland erstmals offiziell durchgeführten
206
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Wirkungsanalyse deuten auf sehr unterschiedliche Effizienz verschiedener Maßnahmetypen.
Vor Inkrafttreten der Reform waren insbesondere lange Maßnahmen mit anerkanntem Berufsabschluss unwirksam. Danach hat sich die Effizienz fast aller Weiterbildungsmaßnahmen
spürbar verbessert. Dies beruht auf besserem Qualitätsmanagement, stärkerem Wettbewerb
unter den Bildungsträgern und mehr Konsumentensouveränität." (Autorenreferat)
[343-L] Boockmann, Bernhard:
Chancen trotz befristetem Arbeitsvertrag?: die Wirkung befristeter Beschäftigung im individuellen Erwerbsverlauf, (Arbeitspapier / Hans-Böckler-Stiftung, 121), Düsseldorf 2006, 40 S.
(Standort: IAB-96-320-30 BS 493; Graue Literatur)
INHALT: "Dieser Beitrag baut auf einer Studie auf, die von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert
und am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde.' Es sollen vor allem drei Fragen angesprochen und anhand des zur Verfügung stehenden empirischen Materials geklärt werden: 1. Was ist dran an der weit verbreiteten Einsicht, dass befristete Arbeitsverhältnisse Arbeitslosen den Einstieg in die Beschäftigung erleichtern können? Sind
Arbeitgeber wirklich eher dazu bereit Arbeitslose einzustellen, wenn der Kündigungsschutz
nicht gilt und so Risiken der Einstellung vermieden werden? 2. Sind befristete Arbeitsverhältnisse eine erwerbsbiographische Falle in dem Sinne, dass eine befristete Beschäftigung zu
einer dauerhaft geringeren Wahrscheinlichkeit führt, in einem regulären Arbeitsverhältnis zu
stehen? 3. Sind befristete Beschäftigungsverhältnisse Erwerbsverhältnisse 'zweiter Klasse'?
Könnte es sein, dass neben der Beschäftigungssicherheit auch andere Aspekte (z.B. Entlohnung, Aufstiegschancen, Weiterbildungsmöglichkeiten) ungünstiger sind als bei regulären
Beschäftigungen?" (Autorenreferat)
[344-L] Boss, Alfred:
Brauchen wir einen Kombilohn?, (Kieler Arbeitspapiere / Institut für Weltwirtschaft an der
Universität Kiel, 1279), Kiel 2006, 50 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.uni-kiel.de/IfW/pub/kap/2006/kap1279.pdf)
INHALT: "Die Bundesregierung beabsichtigt, ein so genanntes Kombilohnmodell einzuführen.
So soll die Beschäftigung in Deutschland erhöht werden. Der Beitrag erläutert, was unter einem Kombilohnmodell zu verstehen ist, welche Modelle es bereits gibt, welche Reformvorschläge gemacht worden sind und was wirtschaftspolitisch getan werden könnte. Es wird dargelegt, dass es in Form des Arbeitslosengeldes II ein umfassendes Kombilohnmodell bereits
gibt, neue Modelle also nicht nötig sind. Als Alternative zur Einführung neuer Kombilohnmodelle sollte eine zusätzliche Senkung des Beitragssatzes in der Arbeitslosenversicherung
erwogen werden." (Autorenreferat)
[345-L] Brandt, Torsten:
Bilanz der Minijobs und Reformperspektiven, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H.
8, S. 446-452 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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INHALT: "Als Formen subventionierter Beschäftigung sind Mini- und Midijobs ein bereits praktiziertes Kombilohnmodell. Ihre arbeitsmarkt- und sozialpolitische Bilanz ist ernüchternd.
Um Mindereinnahmen, Mitnahme- und Verdrängungseffekte zu reduzieren, wären die Abschaffung geringfügiger Nebenbeschäftigungen und die Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen zielführend. Minijobber im Haupterwerb wie auch die zunehmende Zahl von Teilzeitbeschäftigten und Geringverdienern sollten Anreiz für eine grundlegende Reform des Arbeitsmarktes und der sozialen Sicherung sein. Diese sollte sozialpolitische Impulse für individuelle Arbeitszeitverkürzungen liefern, um das Angebot an qualifizierter Teilzeitarbeit und
beruflichen Perspektiven (insbesondere für Frauen) auszuweiten, und die Finanzierung sozialer Sicherung reorganisieren. Vorgeschlagen wird ferner die Abschaffung der Mini- und Midijobs zu Gunsten einer degressiven, steuerfinanzierten Übernahme nur der ArbeitnehmerSozialbeiträge für monatliche Verdienste bis zur gültigen Pfändungsfreigrenze." (Autorenreferat)
[346-L] Brinkmann, Christian; Koch, Susanne; Mendius, Hans Gerhard (Hrsg.):
Wirkungsforschung und Politikberatung - eine Gratwanderung?, (Beiträge zur Arbeitsmarktund Berufsforschung (BeitrAB), 300), Nürnberg 2006, 423 S. (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "Die 'Hartz-Reformen' sind in aller Munde. Arbeitsmarktkrise und Krise der Arbeitsförderung haben zu neuen Wegen einer aktivierenden Arbeitsmarktpolitik und erheblichen institutionellen Veränderungen geführt - mit weit reichenden Konsequenzen für das System der
sozialen Sicherung in Deutschland. Welche Rolle spielt die Wissenschaft bei diesen Reformen? Wie entwickelt sich die mittlerweile auch gesetzlich verankerte und politisch forcierte
Wirkungsforschung in diesem Zusammenhang? Kann sie helfen, Effektivität und Effzienz
von Arbeitsmarktpolitik zu steigern? Lassen sich Defizite oder Fehlentwicklungen erkennen,
Entwicklungspotenziale aufspüren und ggf. Konzepte zu ihrer Nutzung erarbeiten? Anstöße
zur Beantwortung dieser Fragen zu geben, war das Ziel einer Fachtagung, die von der Deutschen Vereinigung für sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung (SAMF) e.V. und dem
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit Unterstützung durch die FriedrichEbert-Stiftung (FES), Arbeitskreis Arbeit und Soziales, durchgeführt wurde. Der Band enthält
die überarbeiteten Beiträge der Tagung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Christian Brinkmann, Susanne Koch, Hans Gerhard Mendius: Einführung in den vorliegenden Band (1-16).
Teil I: Wissenschaftliche, sozialpolitische und forschungspraktische Grundlagen - Reinhard
Penz: Evaluation im aktivierenden Sozialstaat Normative Überlegungen zur Aufgabe der
Wirkungsforschung am Beispiel der neuen Grundsicherung für Arbeitsuchende (19-38);
Werner Eichhorst: Formulierung und Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission - eine Policy-Analysem (39-58); Ulrich Walwei: Zu den gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen
der "Hartz-Reformen" (59-88); Matthias Knuth, Martin Brussig: "Hartz-Kommission": Thesen zu den wissenschaftlichen Grundlagen der Reformvorschläge (89-100); Gesine Stephan,
Christian Brinkmann: Aufbruchstimmung? Frischer Wind im "Evaluationsgeschäft" (101112). Teil II: Die "Mühen der Ebene": exemplarisch - Axel Deeke: Begleitende Programmevaluation: Chancen und Risiken von Programmkritik (115-130); Michael Rothgang, Frank
Schiemann: ESF-Dachevaluierung für Deutschland: ein schwieriges oder gar "unmögliches"
Unterfangen? (131-150); Thomas Kruppe: Wirkungsanalyse der Förderung beruflicher Weiterbildung im Spannungsverhältnis von Monitoring und Evaluation (151-160); Christian
Brinkmann, Marco Caliendo, Reinhard Hujer, Stephan L. Thomsen: Zielgruppenspezifische
Evaluation von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen - Gewinner und Verlierer (161-186); Klaus
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Berger: Evaluierung als Zwischenbilanz und Orientierung - am Beispiel der Bund-LänderAusbildungsplatzprogramme Ost (187-200); Hugh Mosley, Kai-Uwe Müller: Die Kosteneffizienz aktiver Maßnahmen im Vergleich (201-218). Teil III: Benchmarking und internationale
Vergleiche - Dirk Werner: Benchmarking - Hoffnungsträger oder Zauberwort? Chancen und
Grenzen der Methode am Beispiel eines internationalen Vergleichs der Berufsbildung (221244); Gundel Schümer: Zur bildungspolitischen Bedeutung internationaler Schulleistungsstudien (245-274); Frank Siebern-Thomas, Wolfgang Bücherl, Guido Vanderseypen: Politikanalyse, Evaluierung und Wirkungsbewertung im Rahmen der Europäischen Beschäftigungsstrategie 275-310); Maria Hemström: Active labour market policies - the case of Sweden (311340); Regina Konle-Seidl: Wirkungen aktiver Arbeitsmarktpolitik - lessons learned (341372). Teil IV: Forschung und Politik: ein Zwischenresümee - Burkart Lutz: Wirkungsforschung und Politikberatung (375-384); Ulrike Kress, Jörg Paulsen: Infoplattform "Evaluation
der Arbeitsmarktpolitik" (387-389); Lena Koller, Kerstin Windhövel: Innovation in der Politikberatung: das "Forschungs-Informations-System" (FIS) (390-408).
[347-L] Brown, Alessio J.G.; Merkl, Christian; Snower, Dennis J.:
Comparing the effectiveness of employment subsidies, (Kieler Arbeitspapiere / Institut für
Weltwirtschaft an der Universität Kiel, No. 1302), Kiel 2006, 30 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k061109p12.pdf)
INHALT: "This paper provides a theoretical and quantitative analysis of various types of wellknown employment subsidies. Two important questions are addressed: (i) How should employment subsidies be targeted? (ii) How large should the subsidies be? We consider measures involving targeting workers with low incomes/ abilities and targeting the unemployed.
To make our analysis particularly useful to policy makers, we focus on policies that are 'approximately welfare efficient,' i.e. policies that (a) improve employment and welfare, (b) do
not raise earnings inequality and (c) are self-financing. This criterion enables us to identify
policies which satisfy these favorable properties and to determine the size of the subsidies required for this purpose. We construct a simple, dynamic model of hiring and separations, derived from microfoundations, and calibrate it with German data. The calibration shows that
hiring vouchers targeted at the long-term unemployed and low-income/ ability workers can be
approximately welfare efficient, while low-wage subsidies do not satisfy this criterion. Even
in terms of inequality reduction low-wage subsidies are outperformed by targeted hiring vouchers. Furthermore, hiring vouchers targeted at the long-term unemployed are more effective
than hiring vouchers targeted at low-income/ ability workers. These subsidy rankings also
hold if the self-financing constraint is relaxed and the government spends a given additional
amount on the subsidies." (author's abstract)
[348-L] Brücker, Herbert; Konle-Seidl, Regina:
Kombilöhne im internationalen Vergleich: nicht jede Therapie schlägt überall an, (IAB
Kurzbericht, 10/2006), Nürnberg 2006, 8 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb1006.pdf)
INHALT: "Ein Blick über die Grenzen kann helfen, weit reichende politische Entscheidungen wie im Falle des Kombilohns - mit internationalen Erfahrungen zu stützen. Die Erfahrungen
in den USA und Großbritannien zeigen, dass großzügige Einkommenssubventionen unter den
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6 Arbeitsmarktpolitik
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Bedingungen eines Sozialstaates, der niedrige Leistungen für Nichterwerbstätige mit Auflagen zur Arbeitssuche verbindet, nennenswerte Beschäftigungseffekte haben. Allerdings existiert in den USA keine bedarfsdeckende Mindestsicherung. Zudem wurde dort der Leistungsbezug für Nichterwerbstätige zeitlich befristet. Dies kann auf Deutschland, das eine soziokulturelle Mindestsicherung gesetzlich garantiert, nicht übertragen werden. Aus den angelsächsischen Erfahrungen kann jedoch gelernt werden, dass Kombilöhne nur wirken, wenn das Steuer- und Transfer-System die Arbeitsanreize systematisch stärkt. Kombilöhne müssten deshalb
in Deutschland in ein konsistentes Steuer- und Transfersystem eingebunden werden. Gerade
in Ländern, die ein hohes Grundsicherungsniveau garantieren, ist eine konsequente Aktivierungspolitik notwendig, die monetäre Erwerbsanreize mit Auflagen für Leistungsempfänger
verbindet. In Deutschland können zudem verstärkte Erwerbsanreize nur wirken, wenn dem
zusätzlichen Arbeitsangebot auch eine entsprechende Nachfrage im Niedriglohnbereich gegenüber steht." (Autorenreferat)
[349-L] Bundesagentur für Arbeit (Urheber):
Kompendium Aktive Arbeitsmarktpolitik nach dem SGB II, Nürnberg 2006, 95 S. (Graue
Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060410f09.pdf)
INHALT: "Die Erstausgabe des Kompendiums wird mit der vorliegenden Fassung aktualisiert.
Geboten wird ein Überblick über das 'Fördern im Rahmen des SGB II'. Die Instrumente, mit
denen die Integration in Arbeit und die Überwindung der Hilfebedürftigkeit unterstützt werden kann, werden knapp und übersichtlich dargestellt. Im Kompendium werden die wesentlichen Tätigkeitsschwerpunkte des persönlichen Ansprechpartners und des Fallmanagers beschrieben und gegeneinander abgegrenzt. Für beide Funktionen wird eine klare Beschäftigungs- und Vermittlungsorientierung empfohlen. Förder-Angebote für junge Menschen (erwerbsfähige Hilfebedürftige unter 25 Jahren) werden besonders detailliert beschrieben. Für
diese Zielgruppe wird ein Handlungskonzept in Form eines Acht-Punkte-Katalogs vorgestellt.
Arbeitsgemeinschaften und Agenturen sollten diese Vorschläge gemeinsam mit den Partnern
vor Ort diskutieren und je nach Bedarfslage in einem regional abgestimmten 'Integrationskonzept Jugend' umsetzen. In die Eingliederungsvereinbarung, die von der betreuenden Fachkraft und dem zu fördernden Hilfebedürftigen gemeinsam erarbeitet wird, werden alle Anforderungen an die Eigenbemühungen des Arbeitsuchenden und die Eingliederungsleistungen
des Trägers der Grundsicherung aufgenommen. Jeder Arbeitsuchende erhält die Leistungen,
die für seine Eingliederung in Arbeit erforderlich sind. Die Leistungen des SGB III, auf die
das SGB II verweist, haben hier einen besonderen Stellenwert. Die Leistungen, die das SGB
II neu bietet, werden ausführlich beschrieben. Das gilt insbesondere für die Arbeitsgelegenheiten und das Einstiegsgeld. Der Anhang der aktualisierten Fassung des Kompendiums enthält wichtige Papiere, die in diesem Jahr erstellt wurden. Das Kompendium wendet sich in
erster Linie an die Mitarbeiter der Leistungsträger nach dem SGB II, insbesondere die Arbeitsgemeinschaften." (Textauszug)
[350-L] Bundesagentur für Arbeit - Berichterstattung Arbeitsmarktentwicklung und Arbeitsmarktpolitik (Hrsg.):
Arbeitsmarktpolitik, Beschäftigung und Erwerbstätigkeit: Entwicklung und Zusammenhänge 2000-2005, Nürnberg 2006, 28 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000100/html/sonder/Broschuere.pdf)
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INHALT: "In den letzten Jahren ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Deutschland zurückgegangen, während die Erwerbstätigkeit weitgehend konstant geblieben ist. Diese
Entwicklung kann zum Teil auch durch Veränderungen bei der rechtlichen Ausgestaltung und
beim Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten erklärt werden: Neue gesetzliche
Grundlagen der Förderung oder Akzentverschiebungen beim Einsatz der Instrumente schlagen sich auch in den Statistiken zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und zur
Erwerbstätigkeit nieder, weil Teilnehmer an bestimmten arbeits-marktpolitischen Maßnahmen als Beschäftigte bzw. Erwerbstätige zählen. In den Jahren 2003 bis 2005 haben sich zum
einen die Ausweitung der Existenzgründungsförderung und zum anderen die Einführung des
Sozialgesetzbuchs (SGB) II besonders deutlich ausgewirkt. Die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit und ihrer Binnenstruktur muss vor diesem Hintergrund relativiert werden." (Autorenreferat)
[351-L] Buscher, Herbert S.; Dreger, Christian; Walwei, Ulrich (Hrsg.):
Institutionen und Arbeitsmarkt: Messkonzepte, Wirkungszusammenhänge und internationaler Vergleich, (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB), 304), (Workshop
"Arbeitsmarktinstitutionen und Beschäftigungsentwicklung", 2005, Halle), Nürnberg 2006, 265 S.
(Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "Der vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) am 14. und 15. November
2005 in Halle/ Saale veranstaltete Workshop 'Arbeitsmarktinstitutionen und Beschäftigungsentwicklung' hat die institutionellen Bestimmungsgründe für die Lage am Arbeitsmarkt diskutiert. Neben allgemeinen Fragen zu Problemen der Messung sowie zur Wirkungsanalyse
von Arbeitsmarktregulierungen stand der internationale Vergleich institutioneller Arrangements im Vordergrund. Hier wurden insbesondere deren Beschäftigungswirkungen analysiert.
Die Referate spiegeln die Vielfalt der bestehenden Institutionen wider. So wurden die Effekte
von Abfindungszahlungen und der betrieblichen Mitbestimmung ebenso diskutiert wie die
Auswirkungen unterschiedlicher Tariflohnsysteme und der Ausgestaltung der sozialen
Grundsicherung. Die Referate wurden durch einen Korreferenten kommentiert und anschließend im Plenum diskutiert. Bei den Beiträgen haben die wirtschaftspolitischen Implikationen
einen wesentlichen Stellenwert eingenommen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Ulrich
Walwei: Arbeitsmarktinstitutionen und Beschäftigungsentwicklung - eine Einführung (1-8);
Wolfgang Ochel: Labour market institutions: concepts, required information and available data (9-38); Michael Thiel: On the relevance of labour market institutions - lessons from crosscountry comparisons for Germany (39-83); Herbert S. Buscher: Comment on Michael Thiel:
"On the relevance of labour market institutions - lessons from cross-country comparisons for
Germany" (85-90); Herbert S. Buscher, Christian Dreger (corresponding author), Raul Ramos, Jordi Surinach: The impact of institutions on the employment performance in European
labor markets (91-110); Michael Feil: Comment on Herbert S. Buscher, Christian Dreger
(corresponding author), Raul Ramos, Jordi Surinach: "The impact of institutions on the
employment performance in European labor markets" (111-116); Christian Grund: Abfindungszahlungen an entlassene Arbeitnehmer - eine empirische Untersuchung für Deutschland
in den Jahren 1991 bis 2004 (117-129); Holger Bonin: Korreferat zu Christian Grund: "Abfindungszahlungen an entlassene Arbeitnehmer eine empirische Untersuchung für Deutschland in den Jahren 1991 bis 2004" (131-134); Holger Bonin: East German wages since unification: from collective to individual agreements (135-159); Heinz P. Galler: Comment an
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Holger Bonin: "East German wages since unification: from collective to individual agreements" (161-164); Franz Traxler: Tarifsysteme, Arbeitskostenentwicklung und Beschäftigung
im internationalen Vergleich: Probleme und Befunde der Makroanalyse (165-182); Martin
Dietz: Korreferat zu Franz Traxler: "Tarifsysteme, Arbeitskostenentwicklung und Beschäftigung im internationalen Vergleich: Probleme und Befunde der Makroanalyse" (183-188); Peter Ellguth: Betriebsräte und betriebliche Personalfluktuation (189-211); Birgit Schultz: Korreferat zu Peter Ellguth: "Betriebsräte und betriebliche Personalfluktuation" (213-217); Joachim Wilde: Institutionelle Regelungen der sozialen Grundsicherung: Fortschritte und ungelöste Probleme durch Hartz IV (219-244); Klaus Schrader: Korreferat zu Joachim Wilde: "Institutionelle Regelungen der sozialen Grundsicherung: Fortschritte und ungelöste Probleme
durch Hartz IV" (245-256).
[352-L] Caliendo, Marco; Huyer, Reinhard; Thomsen, Stephan L.:
Sectoral heterogeneity in the employment effects of job creation schemes in Germany, in:
Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Bd. 226/2006, H. 2, S. 138-179 (Standort: USB
Köln(38)-Haa124; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Job creation schemes (JCS) have been one important programme of active labour
market policy (ALMP) in Germany for a long time. They aim at the re-integration of hard-toplace unemployed individuals into regular employment. A thorough microeconometric evaluation of these programmes was hindered by the fact, that available survey datasets have been
too small to account for a possible occurrence of effect heterogeneity. However, identifying
effect heterogeneity can help to improve the design and implementation of future programmes. Hence, we use administrative data of the Federal Employment Agency, containing
over 11,000 participants to analyse the employment effects of JCS on an individual level. We
focus explicitly on effect heterogeneity caused by differences in the implementation of programmes, whereas we analysed these effects with respect to group-specific and regional heterogeneity in a previous paper. At first, we evaluate the effects with respect to the economic
sector in which the JCS are accomplished. Second, we analyse if different types of support
lead to different effects. Finally, we examine if there are varying effects which can be attributed to different implementing institutions. The results are rather discouraging and show that
JCS are in general not able to improve the re-integration chances of participants into regular
employment." (author's abstract)
[353-L] Czommer, Lars; Weinkopf, Claudia:
Beschäftigungsförderung für gering Qualifizierte: Erfahrungen und Ergebnisse der Modellprojekte im Rahmen des "Bündnis für Arbeit NRW" ; Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung, (Graue Reihe / Institut Arbeit und Technik, 2005-02), Gelsenkirchen 2005, 74 S.
(Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060309f06.pdf)
INHALT: "Ausgangspunkt der Initiierung von Modellprojekten zur Förderung der Beschäftigung
von gering Qualifizierten in Nordrhein-Westfalen war ebenso wie in anderen Bundesländern
die seit Jahren laufende Debatte, wie niedrig entlohnte Beschäftigung in Deutschland gesteigert werden kann. Eine Besonderheit der Modellprojekte in Nordrhein-Westfalen bestand darin, dass diese in einer Arbeitsgruppe des 'Bündnis für Arbeit NRW' diskutiert und vorbereitet
wurden. Letztlich wurde die Umsetzung von zwölf Projekten beschlossen, in deren Rahmen
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unterschiedliche Ansätze und Instrumente zur Integration arbeitsloser gering Qualifizierter
zeitlich befristet erprobt werden sollten. Die Projekte waren teils bei Betrieben, teils bei Trägern und in zwei Fällen bei Kommunen angesiedelt. Im Rahmen der Modellprojekte konnten
insgesamt 710 Personen eingestellt bzw. in ein Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden.
Die Vorgaben zu den vorrangigen Zielgruppen wurden dabei in einem hohem Maße erreicht:
Fast 74 Prozent der Geförderten verfügten nicht über einen in Deutschland anerkannten Berufsabschluss. Rund 70 Prozent der Beschäftigten waren zuvor länger als ein Jahr arbeitslos.
Der 'Preis' für die hohen Anteile benachteiligter Arbeitsloser in den NRW-Modellprojekten
war allerdings eine im Durchschnitt vergleichsweise hohe Förderung pro Arbeitsplatz." (Autorenreferat)
[354-L] Dathe, Dietmar; Kistler, Ernst:
Zur arbeitsmarktpolitischen Funktion des Dritten Sektors, in: Karl Birkhölzer, Ansgar Klein,
Eckhard Priller, Annette Zimmer (Hrsg.): Dritter Sektor/Drittes System : Theorie, Funktionswandel und zivilgesellschaftliche Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 161176, ISBN: 3-8100-3994-2 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3908)
INHALT: "An die arbeitsmarktpolitische Funktion des Dritten Sektors werden viele Erwartungen
und Hoffnungen geknüpft. Sie betreffen u. a. seine Rolle als Beschäftigungsmotor, beim Erhalt und der Pflege der Beschäftigungsfähigkeit der dort Arbeitenden, als Katalysator für neue
Arbeits- und Organisationsformen, nicht zuletzt als Chance für diejenigen, die in der Privatwirtschaft keinen Platz finden. Gleichzeitig finden wir aber auch, insbesondere seitens der
Gewerkschaften, eine ambivalente Haltung gegenüber dem Dritten Sektor. Ihm wird die Rolle
eines "Einfalltores" in die tarifvertraglich geschützte Arbeitswelt unterstellt. Die Untersuchung zeigt (Auswahl): (1) Zumindest im Untersuchungszeitraum Juni 1999 bis Juni 2000
wies der Dritte Sektor gegenüber der Gesamtwirtschaft, aber auch gegenüber dem Dienstleistungssektor, eine überdurchschnittlich hohe Beschäftigungsdynamik auf. (2) Einrichtungen
des Dritten Sektors stellen keine tarif- und mitbestimmungsfreien 'Zonen' dar. (3) Positiv am
Dritten Sektor ist seine Beschäftigtenstruktur zu werten: Frauen, Ältere und qualifizierte Angestellte sind überproportional vertreten. (4) Im Gegensatz zum Bild und zum Teil auch
Selbstbild des Dritten Sektors sind innerorganisatorische Veränderungen/Innovationen relativ
verbreitet, wenn auch Polarisierungstendenzen nicht zu übersehen sind. Das Gleiche trifft auf
die Aus- und Weiterbildungsaktivitäten zu. (5) Formen der Arbeitsflexibilisierung (Teilzeit,
Befristung) sind häufig anzutreffen und gerade in Ostdeutschland auch Resultat des Zweiten
Arbeitsmarktes im Dritten Sektor. Damit verbundene negative Effekte stellen eine hohe Personalfluktuation und geringe Übernahmequoten (auch von Auszubildenden) dar. Der Beitrag
beruht auf einem Projekt für das BMBF-Referat 214. Die vorgestellten Ergebnisse beruhen
auf einer Sonderauswertung des IAB-Betriebspanels 2000, einer repräsentativen (Arbeitgeber-)Befragung (rd. 14.000 Betriebe). Trotz einer engen Abgrenzung konnten die Befragungsergebnisse von (hochgerechnet) 76.000 Drittsektorbetrieben bzw. -einrichtungen mit rd.
1,9 Millionen Beschäftigten ausgewertet werden." (Autorenreferat)
[355-L] Deeke, Axel; Kruppe, Thomas:
Evaluation der ergänzenden Förderung beruflicher Weiterbildung durch das ESF-BAProgramm: Zwischenergebnisse der Begleitforschung, (IAB-Projektbericht, 10-534), Nürnberg
2006, 52 S. (Standort: IAB-90-0DE0-309000 BS 686; Graue Literatur)
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INHALT: "Einer der Schwerpunkte der Begleitforschung zum ESF-BA-Programm ist die Evaluation der aus dem ESF ergänzten beruflichen Weiterbildung (ESF-FbW) im Vergleich zur gesetzlichen Regelförderung ('added value'?) und im Vergleich zur 'kontrafaktischen' Nichtteilnahme. Nach einer kurzen Vorstellung des Förderansatzes und seiner bisherigen Umsetzung
wird zunächst das analytische Konzept vorgestellt. Im Zentrum steht 'Beschäftigungsfähigkeit' als Erfolgsmaßstab, die hier nicht als individuelle Eigenschaft, sondern als marktvermitteltes 'interaktives Konstrukt' verstanden und für die Wirkungsanalyse mit Vergleichsgruppen
operationalisiert wird. Empirische Grundlage ist neben den Prozessdaten der Bundesagentur
für Arbeit eine bundesweit repräsentative Befragung von ESF-Geförderten der Jahre 2000 bis
2002 sowie von Vergleichsgruppen (Teilnehmende ohne ESF-Förderung und arbeitslose
Nichtteilnehmende). Die deskriptive Analyse der Befragungsdaten beschreibt die Heterogenität der ESF-geförderten Personengruppen sowie der Maßnahmen im Vergleich von West- und
Ostdeutschland. Multivariate Analysen der Übergänge in Erwerbstätigkeit nach der Teilnahme bestätigen, dass mit beruflicher Weiterbildung die gerade für die ESF-Zielgruppen relevante strukturelle Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt nicht behoben werden kann. Die Wirkungsanalysen mit Vergleichsgruppen beruhen sowohl auf Prozess- als auch auf Befragungsdaten, die mittels eines sequentiellen Matching selektiert wurden. Als Erfolgskriterien wird
der spätere Verbleib in 'ungeförderter sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung', in 'geförderter und ungeförderter Beschäftigung inklusive geförderter Selbständigkeit' untersucht.
Abschließend wird analysiert, ob eine Gruppe den Zustand der registrierten Arbeitslosigkeit
(inkl. Maßnahmen-Teilnahme) schneller beendet." (Autorenreferat)
[356-L] Deeke, Axel:
Begleitforschung zum veränderten ESF-BA-Programm: aktuelle Zwischenergebnisse, Stand
der Arbeiten und Ausblick, (Begleitforschung zum ESF-BA-Programm, fünfter Zwischenbericht, T. 1 / IAB-Projektbericht, 10-534), Nürnberg 2006, 36 S. (Standort: IAB-90-0DE0-309000
BS 689,1; Graue Literatur)
INHALT: Im Kapitel 2 wird kurz auf der Grundlage der im Teil 2 dieses Zwischenberichts präsentierten Daten der Frage nachgegangen, wie die Umsetzung des Programms mittlerweile
verlaufen ist. In der im Jahr 2005 vorgelegten Aktualisierung der Halbzeitbewertung konnte
nur der Zeitraum bis Ende 2004 berücksichtigt werden. Nun wird das Jahr 2005 einbezogen,
also der Zeitraum, in dem die Änderungen im gesetzlichen Kontext des ESF-BA-Programms
ihre intendierten Wirkungen entfalten sollten. Dies könnte mit entsprechenden, in der Tendenz der Vorjahre liegenden oder auch abweichenden Effekten für die ergänzende ESFFörderung am aktuellen Rand verbunden gewesen sein. Im Kapitel 3 werden dann aktuelle
Zwischenergebnisse aus den Einzelprojekten der Begleitforschung kurz resümiert. Dies wird
mit einem Ausblick auf die nächsten Arbeitsschritte ergänzt. Daneben wird zum Stand der
Arbeit bzw. zu den noch geplanten Vorhaben in weiteren Schwerpunkten der Begleitforschung informiert. Im Kapitel 3 werden dann aktuelle Zwischenergebnisse aus den Einzelprojekten der Begleitforschung kurz resümiert. Dies wird mit einem Ausblick auf die nächsten
Arbeitsschritte ergänzt. Daneben wird zum Stand der Arbeit bzw. zu den noch geplanten
Vorhaben in weiteren Schwerpunkten der Begleitforschung informiert. (IAB2)
214
soFid Sozialpolitik 2007/1
6 Arbeitsmarktpolitik
[357-F] Dehio, Jochen, Dr.; Groß, Verena; Vorell, Matthias (Bearbeitung); Bauer, Thomas K.,
Prof.Dr.; Engel, Dirk, Dr. (Leitung):
Beschäftigungsbeitrag des Mittelstandes
INHALT: Wenn auf die zentrale Bedeutung des Mittelstands für Beschäftigung und Ausbildung
einer Volkswirtschaft hingewiesen wird, so ist damit gemeinhin die Bedeutung eigentümergeführter, konzernfreier Unternehmen kleiner und mittlerer Größe gemeint. Diese Unternehmen
sind aus wettbewerbspolitischer Sicht ein integraler und wichtiger Bestandteil einer modernen
Volkswirtschaft. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion um zunehmende Offshoring-Aktivitäten deutscher Unternehmen und die Investitionszurückhaltung des Mittelstandes in
Deutschland interessiert mehr denn je, wie die Rahmenbedingungen mittelstandsfreundlicher
zu gestalten sind. Zielsetzung des Forschungsvorhabens ist es, das empirische Wissen über
den Beschäftigungs- und Ausbildungsbeitrag des Mittelstands zu vertiefen sowie Handlungsempfehlungen zur Erhöhung des Beschäftigungsbeitrages und Bereitstellung von Ausbildungsplätzen durch den Mittelstand abzuleiten. Ein zentrales Problem ist, das amtliche Datenquellen aufgrund von Schwierigkeiten in der Abgrenzung konzernfreier Mittelständler nur
selten eine inhaltlich zufrieden stellende Beantwortung ermöglichen. Aus diesem Grund wird
erstmals der Versuch unternommen, auch nicht amtliche Daten zur Bestimmung des Beschäftigungsbeitrages zu verwenden. Im Hinblick auf das methodische Vorgehen ist ebenso hervorzuheben, dass eine Vielzahl von Indikatoren verwendet wird, um sich dem Beschäftigungsbeitrag zu nähern. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Fluktuationsindikatoren, d.h.
Zahl der Einstellungen und Entlassungen, und den darauf aufbauenden Messgrößen. Hinsichtlich des Analyseinstrumentariums werden sowohl deskriptive als auch multivariate Analysen
durchgeführt. Die empirischen Analysen werden ergänzt um eine Auswertung der Evaluationsliteratur zu mittelstandsrelevanten Maßnahmen, von denen Impulse für das Einstellungsund Entlassungsverhalten mittelständischer Unternehmen erwartet wurden. Erste empirische
Analysen weisen darauf hin, dass dem Merkmal der Konzernabhängigkeit eine gewichtige
Rolle für die exakte Bestimmung des Beschäftigungsbeitrags kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) zukommt. So variiert der Beschäftigungsanteil von KMU sowie der Beitrag der
KMU zu Beschäftigungsgewinnen erheblich nach Sektoren und Regionen, wenn für dieses
Merkmal kontrolliert wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht. 2006.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- (Hohenzollernstr. 1-3, 45128 Essen)
KONTAKT: Bauer, Thomas K. (Prof.Dr. Tel. 0201-8149-264, Fax: 0201-8149-284,
e-mail: Bauer@rwi-essen.de)
[358-L] Dietz, Martin; Walwei, Ulrich:
Förderung der Niedriglohnbeschäftigung: ein ganz dickes Brett, in: IAB Forum : das Magazin
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, 2006, Nr. 1, S.
12-16
INHALT: "Es gibt kein Patentrezept zur Ausweitung der Niedriglohnbeschäftigung. Wegen der
anhaltend schwierigen Beschäftigungssituation wettbewerbsschwächerer Arbeitnehmer ist der
Handlungsbedarf aber weiterhin groß. Wissenschaftliche Befunde legen nahe, dass eine Ver-
soFid Sozialpolitik 2007/1
6 Arbeitsmarktpolitik
215
kleinerung des Abgabenkeils am unteren Ende der Lohnskala der Vorzug zu geben ist gegenüber speziellen Subventionsprogrammen. Aufgrund des in jedem Fall hohen Finanzierungsbedarfs dürfen - wegen der Entzugseffekte an anderer Stelle - aber auch davon keine Beschäftigungswunder erwartet werden." (Autorenreferat)
[359-L] Dornette, Johanna; Jacob, Marita:
Zielgruppenerreichung und Teilnehmerstruktur des Jugendsofortprogramms JUMP, (IAB
Forschungsbericht : Ergebnisse aus der Projektarbeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nr. 16/2006), Nürnberg 2006, 48 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2006/fb1606.pdf)
INHALT: "Im Jahr 1999 wurde das Jugendsofortprogramm der damaligen rot-grünen Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit initiiert und mehrere Jahre fortgeführt. Im
Rahmen des Sofortprogramms 'Jugend mit Perspektive' wurden bis zum Jahr 2003 zahlreiche
Maßnahmen angeboten, die danach zum Teil in den Katalog der Regelförderung übernommen wurden. Der Bericht präsentiert Ergebnisse aus der JUMP-Begleitforschung zu dem Umfang unterschiedlicher Förderangebote während der fünfjährigen Programmlaufzeit sowie deren regionalen und maßnahmebezogenen Schwerpunkten und der Struktur der Teilnehmer.
Darüber hinaus diskutieren wir die Ergebnisse zahlreicher Analysen zu Zuweisungsmustern
und deren Veränderungen zwischen 1999 und 2003 sowie zur Erreichung der Zielgruppen des
Programms. Die meisten Eintritte in das Jugendsofortprogramm konnten 1999 im ersten Jahr
der Laufzeit beobachtet werden. Sowohl der quantitative Umfang als auch der Einsatz unterschiedlicher Maßnahmen veränderten sich im Förderzeitraum: Während 1999 relativ häufiger
ausbildungs- und qualifizierungsbezogene Maßnahmen eingesetzt wurden, stand seit 2000 die
Förderung arbeitsloser Jugendlicher mit Lohnkostenzuschüssen und Qualifizierungs-ABM im
Vordergrund. Etwa 40 Prozent aller JUMP-Maßnahmen wurden in Ostdeutschland durchgeführt. Hier beobachten wir vergleichsweise viele beschäftigungsschaffende Maßnahmen,
während in Westdeutschland berufliche Fort- und Weiterbildung sowie Berufsvorbereitung
und Erstausbildung Schwerpunkte bildeten. Die Zuweisung von Jugendlichen zu den Maßnahmen des Jugendsofortprogramms erfolgte i. d. R. gemäß den Vorgaben durch die Richtlinien zum Jugendsofortprogramm und mit einer Ausnahme wurden die in den Richtlinien definierten Zielgruppen entsprechend ihren Anteilen an allen arbeitslosen Jugendlichen erreicht.
Jugendliche mit Migrationshintergrund wurden in geringerem Umfang als beabsichtigt gefördert. Es traten auch über die Zeit relativ konstante Zuweisungsmuster zu den JUMP-Maßnahmen auf. Behinderte nahmen im gesamten Förderzeitraum mit hoher Wahrscheinlichkeit
an AQJ-Maßnahmen und Qualifizierungs-ABM teil; Benachteiligte wiesen ebenfalls eine erhöhte Förderwahrscheinlichkeit in Qualifizierungs-ABM auf. Migranten nahmen mit hoher
Wahrscheinlichkeit an beschäftigungsbegleitenden Hilfen teil, in deren Rahmen auch Sprachunterricht angeboten wurde und sie wurden häufig sozialpädagogisch betreut." (Autorenreferat)
[360-L] Eekhoff, Johann; Roth, Steffen J.:
Vorsicht vor Kombilöhnen: eine vergleichende Analyse ausgewählter Maßnahmen und Konzepte subventionierender Arbeitsmarktpolitik, München 2006, 55 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.vbw-bayern.de/agv/data/media/_stories/424/Kombi_final.pdf)
216
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6 Arbeitsmarktpolitik
INHALT: Die Verbesserung der Arbeitsmarktsituation ist die wichtigste gesellschaftliche Aufgabe in Deutschland. Aus ökonomischer Perspektive handelt es sich bei andauernder Arbeitslosigkeit um eine Funktionsstörung des Arbeitsmarktes als Folge eines Ungleichgewichts von
Arbeitskosten und potenzieller Wertschöpfung der Arbeitssuchenden. Um das Problem der
Unterbeschäftigung ursachengerecht anzugehen, müssen die Löhne und die erwartete Wertschöpfung einander angeglichen werden. Der sogenannte 'Kombilohn' gilt dafür in der politischen Diskussion als ein geeignetes Instrument. Allerdings werden unter dem allgemeinen
Begriff des Kombilohnes sehr unterschiedliche Konzepte diskutiert. Das Gutachten untersucht allgemeine Modellkategorien und ausgewählte konkret vorgeschlagene KombilohnKonzepte. Es kommt zu dem Ergebnis, dass das Instrument 'Kombilohn' sehr skeptisch zu
beurteilen und von seinem flächendeckenden Einsatz abzuraten ist. Da die meisten unter dem
Oberbegriff des Kombilohns firmierenden Vorschläge implizit oder explizit davon ausgehen,
dass zumindest kurz- und mittelfristig weder die Löhne noch die Produktivität durch politische Maßnahmen beeinflusst werden können, bekämpfen sie die Symptome an Stelle der eigentlichen Ursachen der Unterbeschäftigung. Nach Auffassung des Gutachtens ist die wichtigste Voraussetzung für die Erschließung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten die Ermöglichung produktivitätsorientierte Löhne. Dies erfordere die Umstellung des vorherrschenden
Lohnersatzsystems auf ein konsequentes Lohnergänzungssystem. (IAB)
[361-L] Egle, Franz; Nagy, Michael (Hrsg.):
Reform der Reformen: was brauchen wir zur Vitalisierung des deutschen Arbeitsmarktes
wirklich? 13. Heidelberger Fachtagung, Fachhochschule Heidelberg, 10./11. Oktober 2005,
Heidelberg 2005, 170 S. (Standort: IAB-90-0DE0-309000 BS 307; Graue Literatur)
INHALT: "Der vorliegende Reader vermittelt dem Leser einen Überblick zu den Ergebnissen der
13. Heidelberger Fachtagung 'Reform der Reformen - Was brauchen wir zur Vitalisierung des
deutschen Arbeitsmarktes wirklich?', die am 10. und 11. Oktober an der Fachhochschule Heidelberg stattfand. Ziel der Fachtagung war es, Wissenschaft, Praxis und Politik zusammen zu
bringen und gemeinsam Läsungskonzepte zur schnelleren und nachhaltigeren Integration von
langzeitarbeitslosen Erwerbspersonen zu diskutieren und innovative und praxiserprobte Arbeitsmarktintegrationskonzepte vorzustellen. Der vorliegende Reader teilt sich demnach in
zwei unterschiedliche Kapitel auf. Im ersten Teil werden die Beiträge der Autoren - entweder
in Text- oder in Form von Präsentationsfolien - entsprechend dem Tagungsprogramm wiedergegeben. Im zweiten Teil finden Sie die Kurzbeschreibung von 7 innovativen und praxiserprobten Produkten und Programmen, welche auf den Ständen der Fachtagung präsentiert
wurden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Michael Nagy: Integration trifft Bildung - und
damit ihre einzige Chance (9-10); Ulrich Walwei: "Policy Mix" vs. pure Wirtschaftspolitik:
Wie entstehen die neuen Arbeitsplätze (11-22); Lyndia Russe: JobcentrePlus in Großbritannien: a model for Germany? (23-32); Heide Franken: Personaldienstleistungen im europäischen Kontext - brauchen wir neue Gesetze? (33-46); Gitta Mäulen; Friedrich Schreibert:
MUCK: ein Monitoring- und Controllingsystem der kommunalen Arbeitsmarktintegration
(47-60); Oliver Bruttel: Von Australien und England lernen: bringen PPP-Modelle den Integrationserfolg? (61-68); Alexander Sperrmann: Die unvollendeten Baustellen des Arbeitsmarktes (69-86); Rose Langer: Gesetzliche Rahmenbedingungen für Zeitarbeit und private Arbeitsvermittlung (87-90); Anke Peiniger: Zeitarbeit und private Arbeitsvermittlung - Motor
der kommenden Arbeitsmarktreform? (91-102); Knuth Henneke: Die Vitalisierung des Arbeitsmarktes in der Metropolregion Rhein-Neckar (103-112); Irene Vorholz: Hartz IV muss
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6 Arbeitsmarktpolitik
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effektiver werden! (113-116); Heinrich Alt: Die neue BA ist fit für die Zukunft! (117-128);
Joachim Disser: Feedback eines Teilnehmers (129-130); Das Ranstad Integrationsmodell
(131-132); Profiling, Training und Integration im Jobnetzwerk mit MUCK (133-138); Virtuelle Bewerbervermittlung "eSurf2Job" (139-144); Komplettsoftware für zielgerechte berufliche integration und Vermittlung (145-148); Die horizonte - Innovationsfabrik für arbeitsuchende Führungspersonen (149-150); Projektstudium der FH-Heidelberg mit dem Jobcenter
Junges Mannheim und" local heroes" (151-154); Die Methode des Vermittlungscoachings
(155-168).
[362-L] Eichhorst, Werner; Kaiser, Lutz:
The German labor market: still adjusting badly?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur
Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2215), Bonn 2006, 40 S. (Graue Literatur;
URL: http://ftp.iza.org/dp2215.pdf)
INHALT: "In the late nineties, Germany was often seen as a laggard with respect to labor market
and welfare state reforms with institutional inertia being reflected in notoriously sluggish employment growth and rising unemployment. Recent years, however, saw a complex sequence
of reforms with regard to labor market-related institutions such as labor market regulation,
social benefits, active and activating labor market policies and attempts to reduce the burden
of payroll taxes and - last but not least - a series of changes in collective bargaining. The paper shows if and to what extent labor-market related reforms in Germany have in fact contributed to overcoming structural weaknesses of a Continental European 'welfare state without
work' and creating an institutional setup more conducive to strong employment growth and
lower unemployment. We provide a detailed institutional analysis of the most relevant reforms in both public policies and collective bargaining and evaluate their effects on labor
market structures and dynamics that can be identified so far. In particular we focus on the development of different types of employment and raise the question whether these upcoming
non-standard forms of employment may be sustainable with respect to the future of the German labor market." (author's abstract)
[363-L] Eichhorst, Werner; Konle-Seidl, Regina; Lüdeke, Britta:
Reformen der Arbeitsmarktpolitik und der Arbeitsmarktregulierung: ein internationaler
Vergleich, in: Stefan Empter, Frank Frick (Hrsg.): System Arbeitsmarkt : Chancen für eine Reform des Arbeitsrechtes, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2006, S. 142-194, ISBN: 3-89
204-867-3
INHALT: Gegenstand des Ländervergleichs sind Reformprozesse in sechs ausgewählten europäischen Staaten in folgenden Politikfeldern: 1. Arbeitsmarktregulierung, wie z.B. rechtliche
Reglungen zu Kündigungsschutz, befristeter Beschäftigung etc. und 2. aktive und passive Arbeitsmarktpolitik. Es zeigt sich ein internationaler Trend hin zu einer aktivierenden Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, die die Eigenverantwortung stärker hervorhebt. Im Hinblick auf die
Arbeitsmarktregulierung werden zwei Gruppen von Vergleichsländern herausgestellt. In Staaten mit geringer Regulierungsintensität wie Großbritannien, Dänemark oder der Schweiz gibt
es im Untersuchungszeitraum kaum Veränderungen. Anders verlief die Entwicklung in den
Niederlanden, Schweden und Spanien, in denen es nach einer anfangs hohen Regulierungsintensität zu einer Liberalisierung, insbesondere des Kündigungsschutzes kam. Abschließend
218
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6 Arbeitsmarktpolitik
werden Schlußfolgerungen für die weitere Gestaltung der Arbeitsmarktreformen in Deutschland gezogen. Die Autoren plädieren für eine aufeinander abgestimmte Reform von Arbeitslosenversicherung und Arbeitsrecht, insbesondere des Kündigungsschutzes und der befristeten Beschäftigung. (IAB)
[364-L] Eichhorst, Werner; Schneider, Hilmar; Zimmermann, Klaus F.:
Konzentration statt Verzettelung: die deutsche Arbeitsmarktpolitik am Scheideweg, in: Perspektiven der Wirtschaftspolitik : eine Zeitschrift des Vereins für Socialpolitik, Bd. 7/2006, H. 3,
S. 377-394 (URL: http://www.blackwell-synergy.com/toc/pers/7/3)
INHALT: Die Autoren vertreten die Auffassung, dass die Arbeitsmarktreformen in Deutschland
den richtigen Weg darstellen, dass sie jedoch, insbesondere was die organisatorische Seite
angeht, nachgebessert werden müssen, um ihre Effektivität zu erhöhen. Eine Konzentration
der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf zeitlich begrenzte Lohnzuschüsse für Unternehmen, auf Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und finanzielle Anreize zur Unternehmensgründung wird empfohlen. Für essentiell wichtig wird erachtet, die Anreize zu verstärken,
Wettbewerbsstrukturen zu intensivieren und eindeutig definierte Verantwortlichkeiten zu garantieren. (IAB)
[365-L] Eichhorst, Werner; Sesselmeier, Werner:
Die Akzeptanz von Arbeitsmarktreformen am Beispiel von Hartz IV, (Gesprächskreis Arbeit
und Qualifizierung), Bonn 2006, 44 S., ISBN: 3-89892-471-8 (Graue Literatur; URL:
http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03910.pdf; http://doku.iab.de/externe/2006/k060912f13.pdf)
INHALT: "Die Expertise fragt danach, warum die Arbeitsmarktreform Hartz IV, die ja faktisch
zu mehr Ausgaben und höheren Empfängerzahlen geführt hat, auf eine so geringe gesellschaftliche Akzeptanz gestoßen ist. Die Autoren belegen, dass die Wirkungen von Hartz IV je
nach Haushaltstyp sehr differenziert beurteilt werden müssen. Nach einer analytischen Beschreibung der Voraussetzungen für die Akzeptanz von Arbeitsmarktreformen wird in einer
Fallstudie zu Hartz IV die wechselvolle Geschichte der Hartz-Reformen nachgezeichnet. Die
Autoren heben neben inhaltlichen Mängeln sowie den Implementationsproblemen von 'Fördern und Fordern' in der Praxis hervor, dass es der Regierung nicht gelungen ist, ein akzeptiertes normatives Leitbild für die Reformperspektive des aktivierenden Sozialstaates zu entwickeln, in die die konkrete Reformpolitik hätte eingebunden werden können. Am Beispiel
Großbritanniens und Dänemarks wird deutlich, wie wichtig normative Grundprinzipien und
eine stringente Vermittlung für die Akzeptanz von Reformmaßnahmen sind." (Autorenreferat)
[366-L] Eichhorst, Werner; Wintermann, Ole:
Wie kann wissenschaftliche Politikberatung zu besserer Politik beitragen: Arbeitsmarktreform und demographischer Wandel, in: Wirtschaftsdienst : Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg.
86/2006, H. 4, S. 228-235 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa288; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
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6 Arbeitsmarktpolitik
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INHALT: "Eine wirksame und erfolgreiche Politikberatung kann langfristig die Problemlösungsfähigkeit praktischer Politik steigern. Inwieweit das Potenzial der Politikberatung jedoch effektiv genutzt werden kann, hängt davon ab, ob die institutionelle Aufhängung und Ausgestaltung der Politikberatung dazu geeignet ist, zu langfristigen Anpassungen von Institutionen
an veränderte Anforderungen und zur Korrektur von nicht länger tragfähigen Politikentscheidungen beizutragen. Im Fokus dieser Analyse stehen die für Deutschland wichtigen Politikfelder des Arbeitsmarktes und des demographischen Wandels. Für beide Themen liegen umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse über deren Kausalitäten vor. Da aber trotz der Relevanz der Themen und der vorhandenen Expertise bisher keine oder aber nur eine sehr verspätete und zaghafte Reaktion der praktischen Politik stattgefunden hat, liegt die Vermutung
nahe, dass hier ein Umsetzungsdefizit besteht. Dieses ist auch zu einem Teil in einer institutionellen Struktur der Politikberatung zu verorten, welche es nicht ermöglicht, das grundsätzlich vorhandene Potenzial der wissenschaftlich fundierten Politikberatung für die Politikgestaltung zu erschließen. Welche Funktionen hat aber die Politikberatung?" (Autorenreferat)
[367-L] Eichhorst, Werner; Zimmermann, Klaus F.:
Durchmarsch oder Richtungswechsel bei der Beschäftigungspolitik?, in: Wirtschaftsdienst :
Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 86/2006, H. 7, S. 441-448 (Standort: USB Köln(38)-FHM
Haa288; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der deutsche Arbeitsmarkt steht seit Mitte der neunziger Jahre vor fundamentalen
Herausforderungen durch Globalisierung, Strukturwandel und demographische Veränderungen. Für die Beschäftigungspolitik wird Handlungsbedarf in vier zentralen Bereichen festgestellt: der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte, dem Umbau der sozialen Sicherungssysteme, der Reform der Arbeitsmarktpolitik und der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes.
Der Beitrag untersucht die Reformbedingungen in Deutschland und die Maßnahmen in der
Beschäftigungspolitik vom Regierungsantritt von Rot-Grün bis zur großen Koalition. Es wird
untersucht, ob die neue Regierungsformation nur eine Fortsetzung der informellen großen
Koalition, die bereits vorher über den Bundesrat bestand, mit anderen Mitteln darstellt, und
aufgrund der neuen Programmatik und erster Handlungen geprüft, ob die neue Konstellation
bessere Chancen hat, die benötigten Reformen einzuleiten. Er kommt zu dem Schluss, dass
die Strategiefähigkeit der großen Koalition trotz ihrer stabilen Mehrheit stark eingeschränkt
ist und es nicht zu erwarten ist, dass sie eine in sich konsistente Reformstrategie entwickeln
und umsetzen wird. Nach Ansicht der Autoren wäre schon viel erreicht, wenn die begonnenen
Reformen mit weniger 'Umwegen, Widersprüchen und handwerklichen Fehlern' fortentwickelt würden. Die Autoren plädieren für eine Reform von Hartz IV, für weitere Schritte zur
Öffnung und Flexibilisierung von Märkten und für eine Stärkung der Steuerfinanzierung und
des Prinzips der Grundsicherung in den Sozialsystemen. (IAB)
[368-L] Eichhorst, Werner:
Kombilöhne und Mindestlöhne als Instrumente der Beschäftigungspolitik: Erfahrungen und
Handlungsoptionen, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No.
2120), Bonn 2006, 36 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060522f16.pdf;
http://ftp.iza.org/dp2120.pdf)
220
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6 Arbeitsmarktpolitik
INHALT: "Das Papier vergleicht die Wirkung unterschiedlicher Kombinationen von Mindestund Kombilöhnen auf die Beschäftigung von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen in
ausgewählten Ländern. Bezogen auf die gegenwärtige Diskussion in Deutschland plädiert es
für Zurückhaltung bei der Festlegung zusätzlicher Mindestlohnbestimmungen und gegen eine
Ausweitung von Kombilöhnen bei gegebenem Sicherungsniveau. Besser wäre eine konsequente Aktivierung nach der Grundkonzeption von Hartz IV." (Autorenreferat)
[369-L] Eichhorst, Werner:
Formulierung und Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission: eine Policy- Analyse,
in: Christian Brinkmann, Susanne Koch, Hans Gerhard Mendius; Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Wirkungsforschung und Politikberatung eine Gratwanderung?, 2006, S. 39-57 (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "Mit den Hartz-Reformen wurde im Jahr 2002 eine grundlegende Wende in der deutschen Arbeitsmarktpolitik eingeleitet, die über den engen Bereich der Reform von Struktur
und Steuerung der Bundesanstalt für Arbeit sowie des Instrumentenkastens der Arbeitsmarktpolitik hinausreichte und institutionelle Veränderungen auch bei den Rahmenbedingungen für
Beschäftigung implizierte. Die Hartz-Reformen stellen damit einen wesentlichen Baustein in
der Abfolge von Reformen des deutschen Arbeitsmarktes dar; sie knüpfen an frühere Reformansätze an, setzen aber gleichzeitig sowohl in der inhaltlichen Ausrichtung als auch im
Prozess von Formulierung und Umsetzung eigene Schwerpunkte und ziehen Reformen in anderen Politikbereichen nach sich. Der Beitrag stellt die Entwicklung der Vorschläge durch die
Hartz-Kommission dar, geht auf einige besondere Bedingungen ein, unter denen diese konzeptionellen Arbeiten formuliert werden konnten, und analysiert schließlich die Umsetzung
im Gesetzgebungsverfahren anhand ausgewählter Elemente. Im Rückblick auf die Formulierung und Umsetzung der Hartz-Gesetze kann mittlerweile auch versucht werden, den Stellenwert dieser Reformen im Gesamtzusammenhang von Arbeitsmarktund Wohlfahrtsstaatsreformen in Deutschland zu bestimmen." (Autorenreferat)
[370-L] Emmerich, Knut; Konle-Seidl, Regina; Rhein, Thomas; Sproß, Cornelia:
Mehr und bessere Arbeitsplätze für ältere Arbeitnehmer: ein realisierbares Ziel für Deutschland?, in: Cornelia Sproß; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für
Arbeit -IAB- (Hrsg.): Beschäftigungsförderung älterer Arbeitnehmer in Europa, 2006, S. 237-249
(Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "In Deutschland sind ältere Arbeitnehmer im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen am
Arbeitsmarkt unterrepräsentiert: Zum einen durch eine zu geringe Erwerbsbeteiligung und
den frühzeitigen Austritt aus dem Arbeitsmarkt, zum anderen durch hohe und verfestigte Arbeitslosigkeit. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels nimmt die Beschäftigungsförderung und Integration Älterer in den Arbeitsmarkt eine immer wichtigere Stellung
ein. Sowohl auf politischer als auch wirtschaftlicher Ebene zeigt sich aktueller Handlungsbedarf. Gleichzeitig verdeutlichen Projektionen, dass sich die Erwerbsbevölkerung in vielen
Ländern so verändert, dass in Zukunft immer weniger Menschen im Erwerbsleben stehen,
welche zugleich immer älter werden. Die Konsequenzen die sich daraus für den Arbeitsmarkt
ergeben, kann man heute noch nicht eindeutig abschätzen. Wird jedoch nichts unternommen,
so werden sich das Arbeitskräfteangebot und das Wirtschaftswachstum verringern als auch
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die Sozialausgaben ansteigen. Im Hinblick auf eine alternde Bevölkerung und deren Auswirkungen auf das Arbeitsangebot, öffentliche Finanzen und die Erhaltung des Wohlfahrtsstaates
müssen in Deutschland Ältere in den Arbeitsmarkt integriert werden. Unter diesen Rahmenbedingungen werden die Menschen zukünftig länger arbeiten müssen, um ein erhöhtes Angebot an Arbeitskräften zu realisieren." (Autorenreferat)
[371-L] Engelhardt, Astrid; Scioch, Patrycja:
Ergebnisse des Projekts "Individualdatenbank" der Begleitforschung zum ESF-BA-Programm: Daten zur Förderung von 2000 bis 2005, (Begleitforschung zum ESF-BA-Programm,
fünfter Zwischenbericht, T. 1 / IAB-Projektbericht, 10-534), Nürnberg 2006, 152 S. (Standort:
IAB-90-0DE0-309000 BS 689,2; Graue Literatur)
INHALT: "Aufgabe des Projekts 'Individualdatenbank' der Begleitforschung zum ESFBA-Programm ist die Erschließung der von der Bundesagentur für Arbeit (BA) generierten Prozessdaten ('Verwaltungsdaten') zur ESF-BA-Förderung und ihre Aufbereitung zu Forschungsdaten für die spezifischen Zwecke der Begleitforschung. Die Individualdatenbank enthält für jede ESF-BA-geförderte Person Angaben zur Teilnahme nach Maßnahmeart, zu personellen
Merkmalen und zur Erwerbsbiographie vor und nach der Teilnahme im Sinne des so genannten 'Stammblattverfahrens' für das Monitoring und die Evaluation der deutschen ESFProgramme. Damit werden zwei Ziele verfolgt. Erstens ergänzt die Begleitforschung das Monitoring der BA (die ESF-BA-Geschäftsstatistik ST38') durch differenzierte Auswertungen
auf Grundlage einer Individualdatenbasis zur Umsetzung des Programms und zu den Förderergebnissen (z.B. Verbleib nach der Teilnahme). Zweitens liefert die Individualdatenbank die
Grundlage für die verschiedenen, insbesondere für die instrumentenbezogenen, Einzelprojekte der Begleitforschung und wird dabei mit Daten zu Vergleichsgruppen, z.B. für mikroanalytische Wirkungsuntersuchungen, ergänzt. Mit dem hier vorgelegten Teil zum Zwischenbericht 2006 der Begleitforschung wird wie schon in den vergangenen Berichtsjahren - in Form
eines Tabellenbandes über die Förderentwicklung seit Programmbeginn 2000 bis Ende 2005
als Beitrag zum differenzierten Monitoring informiert. Aufgrund der Umstellung von ITVerfahren der BA und des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) haben sich
im Jahr 2005 einige bedeutende Änderungen ergeben. In dem Band wird kurz beschrieben,
wie der Datenfluss von der Eingabe der Prozessdaten in den Agenturen bis zur Ziehung für
die ESFBA-Geschäftsstatistik und die Aufbereitung für die Individualdatenbank bis 2004 erfolgte, und welche Konsequenzen die IT-Änderungen von 2005 nach sich zogen." (Autorenreferat)
[372-L] Falk, Armin; Huffman, David; Mierendorff, Konrad:
Incentive properties and political acceptability of workfare: evidence from real effort experiments, Mannheim 2006, 22 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k061108f02.pdf)
INHALT: Die Studie untersucht das Motivations- und Leistungsanreizpotenzial und die politische
Akzeptanz von Workfare. Während die traditionellen sozialstaatlichen Programme sich auf
die Bereitstellung bedarfsorientierter Leistungen konzentrieren, erfordert Workfare die aktive
und verpflichtende Mitarbeit von Unterstützungsempfängern in Form von gemeinnütziger
Arbeit oder der Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Workfare-Programme
222
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gibt es in mehreren europäischen Ländern und in den USA. In der Theorie soll Workfare die
Motivation zur Annahme eines regulären Arbeitsverhältnisses erhöhen und gleichzeitig zu einer Verminderung der implizit in den traditionellen Sozialleistungen enthaltenen Mindestlöhne führen. Die Verpflichtung zur Teilnahme an Workfare-Aktivitäten vermindert die Attraktivität der öffentlichen Unterstützungsmaßnahmen und sollte dazu führen, dass ein reguläres
Beschäftigungsverhältnis angenommen wird, auch wenn es niedriger entlohnt wird als eine
bedarfsorientierte Sozialleistung. Die Studie untersucht das Anreizpotenzial und die politische Akzeptanz von Workfare mit Hilfe von zwei Experimenten. Das erste Experiment zeigt,
dass Workfare in der Tat eine Absenkung der Reservationslöhne zur Folge hat. Auch die übrigen theoretischen Annahmen werden bestätigt. Ein zweites Experiment ergibt eine breite
Zustimmung für das Prinzip Workfare seitens befragter Wähler. Als Gründe werden vor allem genannt, dass Workfare eher den Prinzipien von Fairness und Gleichheit Rechnung trägt
als die traditionellen bedarfsorientierten Sozialleistungen. (IAB)
[373-L] Falk, Armin; Huffman, David:
Studying labor market institutions in the lab: minimum wages, employment protection and
workfare, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2310), Bonn
2006, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2310.pdf)
INHALT: "A central concern in economics is to understand the interplay between institutions and
labor markets. In this paper we argue that laboratory experiments are a powerful tool for studying labor market institutions. One of the most important advantages is the ability to implement truly exogenous institutional change, in order to make clear causal inferences. We exemplify the usefulness of lab experiments by surveying evidence from three studies, each of
which investigates a different, crucial labor market institution: minimum wage laws, employment protection legislation and workfare." (author's abstract)
[374-L] Faulstich, Peter:
Weiterbildungsarmut und Sozialstaatserosion, (BBB-Schriftenreihe, Bd. 6), Hamburg 2005, 29
S. (Graue Literatur; URL: http://www.bildungsverband-online.de/faulstich-2005.pdf)
INHALT: Der Autor befasst sich in diesem Referat mit den Konsequenzen aus der Reform der
Arbeitsmarktpolitik und der damit einhergehenden Wirkungen auf den Weiterbildungsmarkt
und den Teilnahmemöglichkeiten an beruflichen Weiterbildungen.
[375-L] Fertig, Michael (Projektleiter); Friedrich, Werner (Projektleiter); Jacobi, Lena (Mitarbeiter); Kluve, Jochen (Mitarbeiter); Schaffner, Sandra (Mitarbeiter); Schmidt, Christoph M. (Mitarbeiter); Tamm, Marcus (Mitarbeiter); Apel, Helmut (Mitarbeiter); Hägele, Helmut (Mitarbeiter):
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission: Arbeitspaket 1, Verbesserung der beschäftigungspolitischen Rahmenbedingungen und Makrowirkungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik ; Bericht 2005, Essen 2005, 411 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k060426f05.pdf)
INHALT: "Im Rahmen des Arbeitspaketes 1 (Wirksamkeit der Instrumente) umfasst das Modul
1f) die Evaluation der Verbesserung der beschäftigungspolitischen Rahmenbedingungen so-
soFid Sozialpolitik 2007/1
6 Arbeitsmarktpolitik
223
wie die Makrowirkungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Der Evaluationsauftrag des Moduls
1f) lässt sich somit in zwei große Submodule gliedern, nämlich in Submodul 1: Evaluation
der Verbesserung der beschäftigungspolitischen Rahmenbedingungen und Submodul 2: Evaluation der Makrowirkungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Beide Submodule lassen sich
des weiteren in mehrere Komponenten untergliedern. In Submodul 1 sind folgende beschäftigungspolitischen Reformen zu untersuchen: a) Veränderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) b) Reform geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse (Minijobs) c) Einführung der Gleitzone in der Sozialversicherung (Midijobs) d) Erleichterte Befristung älterer Arbeitnehmer/innen Im Rahmen von Submodul 2 besteht der Evaluationsauftrag in der Durchführung folgender Analysen: e) Benchmarking der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf der Ebene
der Agenturbezirke f) Untersuchung der Wirkung des regional unterschiedlichen Einsatzes
arbeitsmarktpolitischer Instrumente auf makroökonomische Indikatoren." (Autorenreferat)
[376-L] Franz, Wolfgang:
Bewertung Hartz IV und Ein-Euro-Jobs durch den Sachverständigenrat, in: Zeitschrift für
Wirtschaftspolitik, Jg. 55/2006, H. 2, S. 177-181 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 01110; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor geht von der Feststellung aus, dass zwei Problembereiche charakteristisch
für die prekäre Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind: die besonders hohe Arbeitslosigkeit unter gering qualifizierten Arbeitnehmern und die Verfestigung der Arbeitslosigkeit.
Eine Verringerung der Arbeitslosigkeit der geringqualifizierten Arbeitnehmer erfordert sowohl eine höhere Nachfrage nach Arbeit als auch eine höhere Bereitschaft auf der Seite der
Arbeitnehmer, derartige Jobs zu marktorientierten Löhnen zu akzeptieren. In Bezug auf die
letztgenannte Voraussetzung haben die Hartz-Reformen den Zug in Richtung eines weitreichenden und angemessenen Wandels in Bewegung gesetzt, aber es sind noch substantielle
Korrekturen notwendig. Am wichtigsten ist, dass die Möglichkeiten, das Arbeitslosengeld II
durch Zusatzverdienste aufzustocken, ausgeweitet werden und die Regelsätze für Bezieher
von Unterstützungszahlungen in einem substantiellen Umfang abgesenkt werden sollten.
Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, dass sichergestellt ist, dass die Einkommen aus
sogenannten 'Ein-Euro-Jobs' sich nicht zu einer solchen Einkommenshöhe addieren, die es
unattraktiv machen würde, einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt anzunehmen. (IAB)
[377-L] Freiling, Thomas; Gottwald, Mario:
Beschäftigungspakte in den Regionen: Darstellung und Diskussion eines Evaluationskonzeptes zur Bewertung der Wirksamkeit arbeitsmarktpolitischer Innovationsprojekte, in: Zeitschrift für Evaluation, 2006, H. 2, S. 333-345
INHALT: Die Verfasser stellen zunächst den Nürnberger Beschäftigungspakt dar. Hier handelt es
sich um einen regionalen Netzwerkverbund mit sechs Teilprojektträgern unter Federführung
der ARGE Nürnberg. Der Pakt verfolgt einen mehrdimensionalen Ansatz (Person, Organisationen, Region). Ziel der Evaluation war die Verbesserung und Effektivierung der Teilprojekte, die Beurteilung der angewendeten Konzepte, die Förderung und Beurteilung der Nachhaltigkeit sowie die Ableitung transfersichernder Empfehlungen. Verfolgt wurde ein ganzheitlicher Ansatz, der Prozessbegleitung und Projektbewertung integriert. Zu den eingesetzten Instrumenten gehörten teilnehmende Beobachtung, Dokumentenanalyse, Leitfadeninterviews,
224
soFid Sozialpolitik 2007/1
6 Arbeitsmarktpolitik
Expertengespräche, standardisierte Abschlussbefragungen der Teilnehmer mit Follow-up,
Fallstudien und Unternehmensbefragungen. Die Verfasser sehen die Chancen ihres Ansatzes
in der hohen Akzeptanz der Evaluationsarbeit bei den Beteiligten. (ICE)
[378-L] Gerhardt, Klaus-Uwe:
Hartz plus: Lohnsubventionen und Mindesteinkommen im Niedriglohnsektor, (Perspektiven
der Sozialpolitik), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 247 S., ISBN: 3-531-14842-7
INHALT: "Mit Lohnsubventionen und sozialen Einschnitten neue Jobs zu schaffen, war das Reformziel des ehemaligen VW-Managers Peter Hartz. Der Reformerfolg bleibt jedoch bislang
aus. Arbeitsanreize für Minijobs bewirken nur dann eine spürbare Verbesserung der Arbeitsnachfrage, wenn eine Lohnuntergrenze und neue Investionsanreize für eine dynamische Binnennachfrage sorgen. Überdies ist das Ende der Vollbeschäftigung erreicht. Der Autor untersucht, ob und wie sich die Grundsicherung zu einem garantierten Grund- bzw. Mindesteinkommen weiterentwickeln lässt. Er zeigt Perspektiven zur Annäherung von Erwerbstätigkeit
und nicht marktvermittelter Tätigkeiten (z.B. Familien- bzw. Eigen- und Gemeinwesenarbeit)
auf." (Autorenreferat)
[379-L] Haan, Peter; Steiner, Viktor:
Making work pay for the elderly unemployed: evaluating alternative policy reforms for
Germany, (DIW Diskussionspapiere, 641), Berlin 2006, 26 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp641.pdf;
http://ftp.iza.org/dp2424.pdf)
INHALT: "We evaluate three policy reforms targeted at older unemployed people: (i) an hourly
wage subsidy, (ii) an in-work credit, and (iii) a subsidy of social security contributions on low
wages. The work incentive, labour supply and welfare effects of these hypothetical reforms
are analysed on the basis of a detailed micro-simulation model for Germany which includes a
structural household labour supply model. We find that the simulated labour supply effects of
the three policy reforms would be rather similar and of moderate size, ranging between
20,000 and 30,000 older women and between 10,000 and 20,000 older men. Our results also
suggest that the hourly wage subsidy yields the highest welfare gains." (author's abstract)
[380-L] Hartwich, Hans-Hermann:
"Arbeitsmarktreformen" in der Agenda der neuen Bundesregierung, in: Roland Sturm, Heinrich Pehle (Hrsg.): Wege aus der Krise? : die Agenda der zweiten Großen Koalition, Opladen: B.
Budrich, 2006, S. 23-39, ISBN: 3-86649-002-X (Standort: UB Bonn(5)-2006-4413)
INHALT: Der Beitrag zur Agenda der zweiten Großen Koalition in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet die Ausgestaltung der Arbeitsmarktpolitik. So werden im ersten Schritt zunächst die Zielsetzungen des Koalitionsvertrages vom 11. November 2005 dargestellt. Der
zweite Schritt widmet sich sodann (1) dem Problem der Arbeitslosigkeit als Befund und politischer Herausforderung seit der CDU-Regierung unter H. Kohl, (2) der Arbeitsmarktpolitik
von 1948 bis 2002 sowie (3) dem Systembruch in der Arbeitsmarktpolitik mit Einführung der
so genannten Hartz-Gesetze 2003 bis 2005. Vor diesem Hintergrund folgt im dritten Schritt
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6 Arbeitsmarktpolitik
225
die Auseinandersetzung mit dem arbeitsmarktpolitischen Aktionsprogramm der Großen Koalition. Ferner werden die Schwierigkeiten bei der Reform des Tarifvertragssystems veranschaulicht. Der Autor formuliert die ernüchternde Erkenntnis, dass die Große Koalition programmatisch jenseits der bisherigen grundsätzlichen Reform durch die Agenda 2010 bislang
nicht allzu viel zu bieten hat. Die Unionsparteien und die SPD tendieren Anfang 2006 eher
dazu, Nachbesserungen an der Agenda im Sinne beruhigender Sozialpolitik vorzunehmen, als
mit Konsequenz das Prinzip des 'Forderns und Förderns' in Richtung individueller Verpflichtung zur Arbeitsaufnahme jeder Art zu verfolgen. Hier zeigen sich die faktischen Grenzen der
Marktorientierung jeder Politik unter den Bedingungen der Konkurrenzdemokratie. Außerdem dürfen die im Tarifrecht liegenden Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Arbeitsmarktverhältnisse nicht schlechthin als Tabu behandelt werden. (ICG2)
[381-L] Heining, Jörg; Lingens, Jörg:
Determinanten der Verweildauer in Arbeitslosigkeit in Deutschland, in: Wirtschaftsdienst :
Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 86/2006, H. 3, S. 168-174 (Standort: USB Köln(38)-FHM
Haa288; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die hohe und andauernde Arbeitslosigkeit gilt als eines der dringendsten wirtschaftspolitischen Probleme in Deutschland. In dem Beitrag wird hinterfragt, ob die Fixierung auf die
Arbeitslosenquote wirtschaftspolitisch gerechtfertigt ist, und welche Rolle die Ströme und
Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt spielen. Hierzu werden die Abgänge aus Arbeitslosigkeit
in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung untersucht, die Ergebnisse einer empirischen
Studie vorgestellt, die die Determinanten der Übergangswahrscheinlichkeit von Arbeitslosigkeit in Beschäftigung analysiert. Basierend auf einer Analyse der Daten der IAB-Beschäftigtenstichprobe wird gezeigt, dass es dem deutschen Arbeitsmarkt an der nötigen Dynamik
für einen schnellen Turnover fehlt, was zu Langzeitarbeitslosigkeit führt. Hieraus wird geschlossen, 'dass die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt noch sehr viel schlechter ist,
als es die Arbeitslosenquote von 11,2 Prozent vermuten lässt'. Vor allem betroffen von langer
Verweildauer in Arbeitslosigkeit sind schlecht qualifizierte Arbeitskräfte und Beschäftigte
aus dem Dienstleitungsbereich. Die Analyse zeigt auch, dass die Grenzerträge der Ausbildung
sehr stark sinken und dass regionale Charakteristika keinen signifikanten Einfluss auf die
Dauer der Arbeitslosigkeit haben. Angesichts dieser Situation auf dem Arbeitsmarkt betrachten es die Autoren als vordringliches politisches Ziel, die Dynamik im Arbeitsmarkt zu erhöhen, um eine Minimierung der Verweildauer zu erreichen. Mit Blick auf die hohen Anspruchslöhne älterer Arbeitsloser wird für politische Maßnahmen plädiert, die zu einer Senkung dieser Ansprüche führen. (IAB)
[382-L] Hess, Doris; Steinwede, Angelika; Schröder, Helmut; Smid, Menno:
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission: Arbeitspaket 3, Akzeptanz der Bundesagentur für Arbeit ; Bericht 2005, Bonn 2005, 194 S.
(Graue Literatur; URL: http://www.bmas.bund.de/BMAS/Redaktion/Pdf/Publikationen/forschungs
bericht-arbeitspaket-3,property=pdf,bereich=bmas,sprache=de,rwb%20=true.pdf)
INHALT: Mit der Umsetzung des Hartz-Konzepts zu neuen Dienstleistungen am Arbeitsmarkt ist
ein tief greifender Wandel für die Bundesagentur verbunden. Angezielt ist eine eher unternehmerisch geprägte Kultur, die sich stärker an Effektivitäts- und Effizienzkriterien orientiert.
226
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6 Arbeitsmarktpolitik
Darunter fallen der organisatorische Umbau, neue Vermittlungs- und Eingliederungsinstrumente, und neue Zielgruppen. Diese grob umrissenen Veränderungen können - so die grundlegende Arbeitshypothese der Untersuchung - zu erheblichen und messbaren Veränderungen
bei Wahrnehmung, Akzeptanz und Image der Bundesagentur für Arbeit und der Zufriedenheit
mit den Leistungen der Agenturen führen. Die Untersuchungen im Rahmen von Arbeitspaket
3 begleiten diese Entwicklung im zeitlichen Verlauf von drei Jahren. Durch drei Erhebungen
werden zentrale Indikatoren im Zeitverlauf abgebildet. Zeitreihenanalysen dieser Indikatoren
geben Aufschluss darüber, inwieweit der Wandel von einer Verwaltung zu einer Dienstleistungsorganisation in der Wahrnehmung der betroffenen Akteure und der Öffentlichkeit erreicht wird. Die Fragen zielen einerseits auf die Akzeptanz der "erneuerten" Organisation BA.
Darüber hinaus wird auch nach konkreten Erfahrungen mit den beratenden und vermittelnden
Leistungen der Arbeitsagenturen gefragt. Es gilt, die Zufriedenheit unterschiedlicher Aspekte
von Beratungs-, Vermittlungs- und anderen Dienstleistungen zu erfassen und mögliche Handlungsbedarfe auszumachen. Damit sind Perspektiven angesprochen, die analytisch an Kundenzufriedenheitsuntersuchungen anknüpfen. (IAB2)
[383-L] Hujer, Reinhard; Thomsen, Stephan L.; Zeiss, Christopher:
The effects of short-term training measures on the individual unemployment duration in
West Germany, (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, 06065), Mannheim 2006, 31 S. (Graue Literatur;
URL: ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp06065.pdf)
INHALT: Gemessen an der Zahl der Teilnehmer sind Maßnahmen der Eignungsfeststellung und
Trainingsmaßnahmen die wichtigsten Instrumente aktiver Arbeitsmarktpolitik in Deutschland. Dennoch fehlen bisher Belege für ihre Wirkung. Der Beitrag analysiert, wie sich diese
Maßnahmen auf die individuelle Arbeitslosigkeitsdauer auswirken. Durch Anwendung eines
multivariaten Mixed Proportional Hazard-Modells ist es möglich, den Zeitpunkt der Teilnahme an den Maßnahmen zu berücksichtigen und für die Selektivität beobachteter und unbeobachtete Faktoren zu kontrollieren. Darüberhinaus werden unterschiedliche Behandlungseffekte im Zeitverlauf berücksichtigt sowie heterogene Effekte aufgrund individueller Unterschiede. Die Ergebnisse der Analyse belegen die Effizienz der Maßnahmen: Die Arbeitslosigkeitsdauer der Teilnehmer wird deutlich reduziert und die Beschäftigungschancen werden
verbessert. (IAB)
[384-L] Hujer, Reinhard; Thomsen, Stephan L.; Zeiss, Christopher:
The effects of vocational training programmes on the duration of unemployment in Eastern
Germany, in: Allgemeines Statistisches Archiv : Organ der Deutschen Statistischen Gesellschaft,
Jg. 90/2006, Nr. 2, S. 299-321 (Standort: USB Köln(38)-Sa5; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Vocational training programmes have been the most important active labour market
policy instrument in Germany in the last years. However, the still unsatisfying situation of the
labour market has raised doubt on the efficiency of these programmes. In this paper, we analyse the effects of the participation in vocational training programmes on the duration of unemployment in Eastern Germany. Based on administrative data for the time between the October 1999 and December 2002 of the Federal Employment Administration, we apply a biva-
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6 Arbeitsmarktpolitik
227
riate mixed proportional hazards model. By doing so, we are able to use the information of
the timing of treatment as well as observable and unobservable influences to identify the
treatment effects. The results show that a participation in vocational training prolongates the
unemployment duration in Eastern Germany. Furthermore, the results suggest that locking-in
effects are a serious problem of vocational training programmes." (author's abstract)
[385-L] Hujer, Reinhard; Thomsen, Stephan L.:
How do employment effects of job creation schemes differ with respect to the foregoing unemployment duration?, (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
GmbH, No. 06-047), Mannheim 2006, 80 S. (Graue Literatur;
URL: ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp06047.pdf)
INHALT: "Based on new administrative data for Germany covering entrances into job creation
schemes between July 2000 and May 2001, we evaluate the effects of this active labour market policy programme on the employability of the participating individuals. The programme
effects are estimated considering the timing of treatment in the individual unemployment
spell. Applying propensity score matching in a dynamic setting where the time until treatment
in the unemployment spell is stratified into quarters, regional (East and West Germany) as
well as gender differences are considered in the estimation. As matching is concerned with
selection on observables only, we test the robustness of the estimates against possible unobserved influences. The results in terms of employment present a mixed picture. For West
Germany, most of the estimates are insignificant at the end of the observation period, but positive exceptions are found for persons starting in the fifth or ninth quarter of the unemployment spell. For East Germany, none of the groups experiences an improvement of the labour
market situation. Instead, the majority of the estimates establish negative employment effects
until the end of the observation period (30 months after start of programmes). Hence, job
creation schemes decrease the employment chances of the participating individuals." (author's
abstract)
[386-L] Hujer, Reinhard; Zeiss, Christopher:
The effects of job creation schemes on the unemployment duration in East Germany, (IAB
Discussion Paper : Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung, No. 16/2006), Nürnberg 2006, 29 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/discussionpapers/2006/dp1606.pdf)
INHALT: Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gehörten zu den wichtigsten Programmen der aktiven
Arbeitsmarktpolitik in Deutschland in den 1990er Jahren und bis in das erste Jahrzehnt des
neuen Jahrhunderts. Eine ganze Reihe von Untersuchungen haben die Wirkungen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in Deutschland analysiert und kommen zu einem insgesamt
enttäuschenden Ergebnis. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sind wenig geeignet, die Beschäftigungsmöglichkeiten oder die Chancen der Überwindung der Arbeitslosigkeit für die Teilnehmer zu verbessern. Die Untersuchung erweitert die existierende Fachliteratur um eine Evaluation von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen mittels des timing-of-events-Ansatzes im
Kontext der Arbeitslosigkeitsdauer auf der Basis ostdeutscher Verwaltungsdaten. Die Analyse gründet auf einem multivariaten Mixed-Proportional-Hazard-Modell, das beobachtete und
nicht beobachtete Merkmale berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen, dass Arbeitsbeschaf-
228
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6 Arbeitsmarktpolitik
fungsmaßnahmen die individuelle Dauer der Arbeitslosigkeit der Teilnehmer verlängern. Die
negative Wirkung beruht auf einem Blockierungseffekt und einem starken negativen Effekt
nach Beendigung des jeweiligen Programms. Die Ergebnisse legen daher nahe, dass Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen die Beschäftigungsaussichten von Teilnehmern nicht verbessern.
(IAB)
[387-L] Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung -IMK- in der Hans-BöcklerStiftung (Hrsg.):
Kombilöhne - Zwischen Illusion und Wirklichkeit, (IMK Report, Nr. 8), Düsseldorf 2006, 11 S.
(Graue Literatur; URL: http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_08_2006.pdf)
INHALT: "Die nach wie vor unbefriedigende Lage am Arbeitsmarkt lässt die dringlichen Rufe
nach tragfähigen Konzepten zur Überwindung der tief greifenden Beschäftigungskrise nicht
verstummen. In jüngster Zeit wächst vor allem die Zahl jener Vorschläge, die mit Hilfe von
sogennanten Kombilöhnen vor allem die Beschäftigungschancen von niedrig Qualifizierten
merklich steigern wollen. In dem Report werden die wichtigsten Vorschläge vorgestellt und
in theoretischer und empirischer Hinsicht anhand verschiedener Kriterien geprüft. Dabei zeigt
sich, dass die Umsetzung der Modelle eine Reihe gravierender Probleme birgt, die die erhofften Beschäftigungseffekte verhindern. Stattdessen ist mit einer massiven Belastung der öffentlichen Haushalte zu rechnen, die für Gesamtnachfrage, Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt kontraproduktiv ist. Damit sehen das IMK und das WSI ähnlich wie andere Kritiker, dass sich flächendeckende und unbefristete Kombilöhne als Belastung statt als Vorteil
erweisen." (Autorenreferat)
[388-F] Jacobi, Dirk, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Lessenich, Stephan, Prof.Dr.; Offe, Claus,
Prof.Dr. (Betreuung):
Vom Arbeitnehmer zum Arbeitskraftunternehmer? Die Relevanz von Ausdeutungen der Erwerbsarbeit in der Arbeitsmarktpolitik
INHALT: Es besteht eine große Einigkeit sowohl der politischen Akteure als auch der Wissenschaftler, dass mit den so genannten 'Hartz-Gesetzen' auf dem Gebiet der Arbeitmarktpolitik
in Deutschland ein einschneidender Wandel statt gefunden hat. Häufig wird dieser Wandlungsprozess als einer von einer Aktiven Arbeitsmarktpolitik zu einer Aktivierenden Arbeitsmarktpolitik beschrieben. Den Auftakt der Aktiven Arbeitsmarktpolitik in Deutschland
bildet das 1969 verabschiedete Arbeitsförderungsgesetz, der Wandel zu einer Aktivierungspolitik hat mit den vier Gesetzen für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt in dem Zeitraum 2002/2003 ihren vorläufigen Abschluss gefunden. Dieser Wandel der Arbeitsmarktpolitik soll aus einer spezifischen Perspektive untersucht werden. Ausgangspunkt ist dabei die
Annahme, dass, da ein erheblicher Anteil der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen auf die Integration von Arbeitslosen in Erwerbsarbeit zielt, diese zentral davon geleitet sind, welches
Bild von den in den Arbeitsmarkt Integrierten zum Zeitpunkt der Reformen bei den maßgeblichen Akteuren vorhanden war. Anders formuliert geht es um die Frage, ob und in welcher
Weise Ausdeutungen der Erwerbsarbeit Eingang in die Formulierung der Arbeitsmarktpolitik
gefunden haben. Theoretisch schließt diese Arbeit an die in der Politikwissenschaft in den
letzten 20 Jahren zunehmende Rezeption von interpretativen oder wissensorientierten Ansätzen an. Für die Fragestellung dieser Arbeit wurde eine wissenspolitologische Analytik entwi-
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6 Arbeitsmarktpolitik
229
ckelt, deren Ziel es ist, die Prozesse und Mechanismen, die an der Durchsetzung eines best.
Wissens beteiligt sind, darzustellen. Der wissenspolitologische Ansatz wird in einer spezifischen Form angewendet. Es wird auf einen best. Wissensbestand fokussiert, das Wissen über
bzw. die Ausdeutung der Erwerbsarbeit. Die Untersuchung der Genese dieses Wissensbestandes im Zeitverlauf und die Erklärung dieser Genese stehen im Vordergrund der Arbeit.
Erklärt wird die Genese der Ausdeutung der Erwerbsarbeit durch den Kampf um diskursive
Geltung in der für das Politikfeld der Arbeitsmarktpolitik relevanten Politikarena. Der Kampf
um diskursive Geltung wird vor dem Hintergrund der Ausstattung der unterschiedlichen Wissensbestände mit unterschiedlichen Machtressourcen ausgetragen. Zudem muss eine spezifische Ausdeutung der Erwerbsarbeit, wenn sie sich in dieser Politikarena durchgesetzt hat,
auch noch weitere Handlungsfilter passieren, damit dieser Wissensbestand auch rechtliche
Geltung erhält, also in Gesetze einfließt. Um den Unterschied dieses Ansatzes zu anderen
wissenspolitologischen Ansätzen deutlich zu machen, wird dieser orthographisch leicht verändert als wissenspolitologischer Ansatz bezeichnet. Um einen Anhaltspunkt für die möglichen Ausdeutungen der Erwerbsarbeit zu erhalten, wurden aus der wirtschafts- und arbeitskraftsoziologischen Literatur deduktiv zwei Idealtypen der Organisationsform von Arbeit
entwickelt: die Organisation als Ware und die selbstunternehmerische Organisation der Arbeit. Diese beiden Organisationsformen der Arbeit entsprechen zwei Erwerbsarbeitertypen:
der statusgesicherte und -stratifzierte, dauerhaft in einen Betrieb integrierte Arbeitnehmer und
der selbständige, seine Arbeitskraft selbst verwertende und vermarktende, Arbeitskraftunternehmer. Die theoretische Herleitung ist nicht Gegenstand des Vortrags. Der Untersuchungszeitraum reicht von der Begründung der aktiven Arbeitsmarktpolitik bis zu den Gesetzen für
moderne Dienstleistungen am Arbeitmarkt. Dabei liegt der Fokus auf einem Vergleich der
formativen Phase der aktiven Arbeitsmarktpolitik und dem Wandel in der Arbeitsmarktpolitik
seit Mitte der 90er Jahre. Ein solcher für eine politikwissenschaftliche Untersuchung verhältnismäßig langer Zeitraum ist notwendig, weil bei grundlegenden Deutungsmustern davon
ausgegangen werden muss, dass diese sich nur selten verändern und es wahrscheinlich ist,
dass sich ein solcher Wandel über einen längeren Zeitraum hinzieht. ZEITRAUM: 1967-2002
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, qualitativ (insbes. parlamentarische Debatten).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Jacobi, Dirk; Mohr, Katrin: Rushing towards work-first activation.
in: Berkel, Rik van (ed.): Making it personal: individualising activation in the EU. Policy Pr.
(erscheint in Kürze).+++Dies.: Germania. Il ruolo dell'attivazione nella strategia del "lavoro
al primo posto". in: La Revista delle Politiche Sociali. Italian Journal for Social Policy, 2005,
1, pp. 117-141.+++Dies.: Het mobiliseren van persoonlijke hulpbronnen voor een Work First
strategie. Recente hervormingen in het Duitse activerende arbeidsmarktbeleid. in: TAP Tijdschrift voor Arbeid en Participatie. Journal of Labour and Participation, 26, 2005, 2/3, pp.
145-164.+++Jacobi, Dirk: Georg Altmann: Aktive Arbeitsmarktpolitik. Entstehung und Wirkung eines Reformkonzepts in der Bundesrepublik Deutschland. Rezension. in: Politische
Vierteljahresschrift, 3, 2006.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" (Humboldtallee 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: djacobi@gwdg.de)
230
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[389-L] Jaehrling, Karen; Weinkopf, Claudia:
Kombilöhne in Deutschland: neue Wege, alte Pfade, Irrweg?, (Gesprächskreis Arbeit und
Qualifizierung), Bonn 2006, 72 S., ISBN: 3-89892-561-7 (Graue Literatur;
URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03978.pdf)
INHALT: Niedriglohnbeschäftigung hat in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Immer mehr Menschen erhalten mittlerweile zusätzlich zu ihrem Arbeitseinkommen
staatliche Transferleistungen, da der Lohn allein den Lebensunterhalt nicht sichert. Politiker unterschiedlicher Couleur - sind sich weitgehend einig, dass der Niedriglohnsektor einer Neuregelung bedarf. Darauf haben sich auch die Koalitionspartner im Koalitionsvertrag vom November 2005 verständigt. Die Konzepte, die die aktuelle Debatte hierzu dominieren, werden
unter den Begriffen "Mindestlöhne" bzw. "Kombilöhne" zusammengefasst. Der Gesprächskreis Arbeit und Qualifizierung hat zu beiden Ansätzen Expertisen in Auftrag gegeben, um
die fachöffentliche Debatte durch fundierte Argumente und empirische Befunde zu unterstützen und zu versachlichen. Die vorliegende Expertise greift das Thema Kombilöhne auf. Vor
dem Hintergrund dieser Analysen und der Auswertung bisheriger Erfahrungen aus dem Inund Ausland plädieren die Autoren dafür, die bestehenden Regelungen der Grundsicherung
weiterzuentwickeln, statt neue zusätzliche Kombilöhne einzuführen. In dem Kapitel zu den
Reformoptionen für Deutschland konkretisieren sie den Veränderungsbedarf. Angesichts der
steigenden Zahl von Beschäftigten im Niedriglohnbereich und der zunehmenden Zahl von
Erwerbstätigen, die Anspruch auf ergänzende Leistungen der Grundsicherung haben, plädieren sie für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes, der eine untere Grenze für staatliche Zuzahlungen für niedrige Löhne einzieht. (ICD2)
[390-L] Kaltenborn, Bruno; Göggel, Kathrin:
Arbeitsmarktpolitik: innovative Evaluierungs- und Steuerungsansätze mit TrEffeR, (Blickpunkt Arbeit und Wirtschaft, 10/2006), Berlin 2006, 5 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.wipol.de/download/blickpunkt200610.pdf)
INHALT: Im Auftrag der Bundesregierung wird die Umsetzung des Ersten, Zweiten und Dritten
Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (sog. Hartz- Reformen) eingehend
evaluiert. Parallel dazu wird derzeit in der Bundesagentur für Arbeit ein System quantitativer
Wirkungsanalysen arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen unter der Bezeichnung "Treatment
Effects and Prediction" (TrEffeR) aufgebaut. In beiden Projekten werden zahlreiche arbeitsmarktpolitische Maßnahmen hinsichtlich ihrer Arbeitsmarktwirkungen untersucht. Nunmehr
liegen aus beiden Projekten erste Befunde vor. Vor dem Hintergrund der zentralen Zwischenergebnisse der Hartz-Evaluierung wird über Vorhaben und erste retrospektive Evaluierungsergebnisse des TrEffeR-Projekts berichtet, teilweise im Vergleich zur Hartz-Evaluierung. (IAB2)
[391-L] Kemmerling, Achim:
Diffusion und Interaktion in der Arbeitsmarktpolitik?: positive und negative Ansteckungseffekte am Beispiel zweier Reformdiskussionen, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung
Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2006-119), Berlin 2006, 30 S. (Graue Literatur; URL:
http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2006/i06-119.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2006-119
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INHALT: "In der Diskussion über arbeitsmarktpolitische Reformen fordern nationale Regierungen und internationale Organisationen immer stärker das Lernen von anderen Ländern. Das
politikwissenschaftliche Standardmodell zur Erklärung von Reformen der Arbeitsmarktpolitik
ist jedoch zumeist rein vergleichend, ohne Interaktionen zwischen Ländern zu berücksichtigen. Dieser Beitrag untersucht, welche Formen, Kanäle und Ursachen internationale Diffusion und Interaktion in der Arbeitsmarktpolitik haben können. Er wendet sich insbesondere
zwei speziellen Reformdebatten in der Arbeitsmarktpolitik zu: der Aktivierung von Arbeitsmarktpolitik sowie der Kürzung individueller Transfers für Arbeitslose. Empirische Messungen deuten an, dass sich nationale Politiken benachbarter Länder gegenseitig beeinflussen.
Dabei handelt es sich weniger um Lerneffekte als vielmehr um Konsequenzen ökonomischen
Wettbewerbs." (Autorenreferat)
[392-F] Kirchmann, Andrea, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Klee, Günther, M.A. (Leitung):
Projektevaluation "50 plus - es kommt auf die richtige 'Einstellung' an" in Ortenaukreis
INHALT: Als einen regionalen Lösungsansatz zur Reintegration älterer Langzeitarbeitsloser in
den Arbeitsmarkt im Rahmen des Bundesprogramms "Perspektive 50 plus" hat der Ortenaukreis zusammen mit dem Verein "Initiative 50 plus" e.V. ein innovatives, multidimensionales
Konzept Konzept entworfen, dass es binnen 2 Jahren umzusetzen gilt. Das IAW fungiert als
externer regionaler Evaluator dieses Projekts. Seine Aufgabe ist es, neben einer Evaluation
des volkswirtschaftlichen Nutzens die eingesetzten Instrumente zu validieren und auf ihre
Übertragbarkeit auf den SGB II-Träger zu überprüfen. ZEITRAUM: 2005-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ortenaukreis, Baden-Württemberg
METHODE: Zur Vorgehensweise zählen neben Experteninterviews die (deskriptive) Analyse
primär- und sekundärstatischer Daten. Methodenmix aus Inhaltsanalyse, Interviews und statische Dokumentenanalyse, quantitative Analyseverfahren. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview, Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 20; Projektleiter, stategische Partner und Zielgruppe -Betriebe-). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 400;
Maßnahmeteilnehmer; Auswahlverfahren: total. Wirtschaftsstatistische Angaben; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-09 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: Landratsamt
Ortenaukreis FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- (Ob dem Himmelreich 1, 72074 Tübingen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-9896-25, e-mail: guenther.klee@iaw.edu)
[393-L] Knapp, Ulla:
Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik, in: Torsten Niechoj, Marco Tullney (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse in der Ökonomie, Marburg: Metropolis-Verl., 2006, S. 121-163, ISBN: 389518-543-4
INHALT: Da die Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik neben der Sozialpolitik für Frauen das
wichtigste wirtschaftspolitische Handlungsfeld darstellt, präsentiert der Beitrag die vorherrschenden beschäftigungspolitischen Paradigmen, um dann nach den geschlechterpolitischen
Implikationen sowohl der empirisch vorfindlichen Massenarbeitslosigkeit als auch der disku-
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tierten Konzepte zu fragen. Unter gleichstellungspolitischer Perspektive wird schließlich die
bundesdeutsche Arbeitsmarktpolitik einschließlich dem durch die Hartz-Gesetze vollzogenen
Paradigmenwechsel analysiert. Abschließend werden die Diskriminierungsstrukturen am Arbeitsmarkt und das Instrument der arbeitsrechtlichen Anti-Diskriminierungs- und Gleichstellungspolitik beleuchtet und es wird der Schluss gezogen, dass eine Verringerung der Diskriminierungskomponente angesichts der politischen und ökonomischen Lage in Deutschland
nicht wahrscheinlich ist. (ICH)
[394-L] Knuth, Matthias; Brussig, Martin:
"Hartz-Kommission": Thesen zu den wissenschaftlichen Grundlagen der Reformvorschläge,
in: Christian Brinkmann, Susanne Koch, Hans Gerhard Mendius; Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Wirkungsforschung und Politikberatung eine Gratwanderung?, 2006, S. 89-100 (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "Mit ihrer 'dynamischen', an Stromgrößen der Arbeitslosigkeit orientierten Betrachtungsweise ist die Hartz-Kommission zwar über die üblichen Beschränkungen des öffentlichen Diskurses hinausgegangen, hat aber dennoch die Gesamtheit des Arbeitsmarktgeschehens unzureichend in den Blick genommen. Wirksamere Arbeitsvermittlung wird als Kernstück einer aktivierenden, die Dauer individueller Arbeitslosigkeit verkürzenden Strategie gesehen, bleibt aber letztlich auch bei der Hartz-Kommission eine 'black box'. Wirkungsweise
und Erfolgsbedingungen von Arbeitsvermittlung sind unzureichend erforscht, da bis zu den
Hartz-Reformen stets nur 'Dritte' (und die von ihnen umgesetzten Instrumente), aber nicht das
Kerngeschäft der BA selbst Gegenstand der Wirkungsforschung waren. Da das Gesamtvolumen der Arbeitslosigkeit von den sehr lang dauernden Fällen bestimmt wird. stellt sich die
Frage, ob diese mit wirksamerer Arbeitsvermittlung früher bzw. überhaupt durch Arbeitsaufnahme beendet werden könnten. Vieles deutet darauf hin, dass diese stark von 'Vorruhestand'
und gesundheitlichen Beeinträchtigungen geprägten 'Langläufer' bisher in Rente oder sonstiger Nichterwerbstätigkeit, aber nicht in Arbeit enden. Im Ergebnis der Reformen führt die
weite Definition der 'Erwerbsfähigkeit' im SGB II dazu, dass dem Arbeitslosenbestand eher
noch mehr Personen zugeführt werden, deren Gesundheitszustand ein Vermittlungshemmnis
darstellt. Ein zweiter Problemkreis betrifft die Aufbau- und Steuerungsprobleme der neuen
Dienstleistungsorganisationen am Arbeitsmarkt. Die Vorschläge der Kommission laufen auf
einen gleichzeitigen internen wie externen Umbau der Organisationen hinaus. Es kann nicht
überraschen, dass die gesteigerte Wirksamkeit der Dienstleistungen dabei erst einmal auf der
Strecke blieb." (Autorenreferat)
[395-L] Koch, Susanne; Walwei, Ulrich:
Hinzuverdienstregelung im SGB II: Quo vadis?, in: Wirtschaftsdienst : Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 86/2006, H. 7, S. 423-427 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa288; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Mit Einführung der Leistungen des SGB II hat sich auch die Zahl derjenigen Personen,
die ein niedriges Einkommen aus Erwerbstätigkeit durch SBG-II-Leistungen aufstocken,
deutlich erhöht. Die in diesem Zusammenhang diskutierten Fragestellungen lauten: offenbart
das SBG II die vormals verdeckte Armut unter Erwerbstätigen? Suchen sich vermehrt Bezieher von SGB-II-Leistungen eine kleine Nebenbeschäftigung, um nicht weiter mit Vermitt-
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lungs- und Aktivierungsversuchen behelligt zu werden? Führt das SBG II generell zu einem
Absinken des Lohnniveaus mit der Folge, dass Personen mit Einkommen aus einer Niedriglohn-Erwerbstätigkeit aufgefangen werden müssen? Der Beitrag untersucht die Anreizwirkungen von Hinzuverdienstmöglichkeiten aufgrund vorliegender Strukturinformationen unter
Berücksichtigung branchenspezifischer und regionaler Unterschiede. Auf dieser Basis werden
Reformoptionen der Hinzuverdienstregelungen formuliert, die dazu helfen sollen, die Umsetzung der dem SGB II zugrunde liegenden Zielsetzung, nämlich es dem arbeitsmarktnahen
Teil der Grundsicherungsempfänger zu erleichtern, schnell und dauerhaft die Hilfsbedürftigkeit zu überwinden, zu befördern. Zu diesen Optionen zählen: eine deutliche Verbesserung
der unbefristeten Hinzuverdienstmöglichkeiten, die Optimierung befristeter Hinzuverdienstmöglichkeiten und eine Anwendung vorhandener Sanktionen im Sinne eines stärkeren Forderns. (IAB)
[396-L] Kruppe, Thomas (Hrsg.):
Private Vermittlung als Unterstützung: eine Evaluation von Vermittlungsgutscheinen und
Beauftragungen Dritter, (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB), 301),
Nürnberg 2006, 287 S. (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: Bereits vor den Hartzgesetzen sind Änderungen am arbeitsmarktpolitischen Instrumentenkasten vorgenommen worden. So sollten die Beauftragung Dritter und Vermittlungsgutscheine die Vermittlung von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt verbessern. In dem
Buch werden die Ergebnisse der Begleitforschung zu beiden Instrumenten dargestellt. "Die
Evaluation zeigt ein diffiziles Bild: Hinsichtlich der Übergänge in Beschäftigung ergaben sich
für die Vermittlungsgutscheine positive, für Beauftragungen Dritter mit der gesamten Vermittlung nach Paragraph 37 negative Wirkungen. Gleichzeitig deuten weitere Untersuchungsergebnisse auf Substitutionseffekte hin. Das bedeutet, dass durch Vermittlungsgutscheine
zwar zusätzliche Vermittlungen in die Wege geleitet wurden, diese gleichzeitig aber Nichtbeziehern den Weg aus der Arbeitslosigkeit erschwert haben. Im Gegenzug führte die Beauftragungen Dritter mit der gesamten Vermittlung nach Paragraph 37 zu einer langsameren Vermittlung bei den Betroffenen. Aus Beschäftigungssicht sind im direkten Vergleich Vermittlungsgutscheine den Beauftragungen Dritter mit der gesamten Vermittlung nach Paragraph 37
vorzuziehen. Bezieht man allerdings alle untersuchten Teilaspekte (Implementation, Mikround Makroökonometrie, Kosten-Nutzen-Analyse) in die Bewertung mit ein, so zeigt sich weder für den Einsatz von Vermittlungsgutscheinen noch für die Beauftragung Dritter mit der
gesamten Vermittlung ein positiver Effekt. Insbesondere letztere stellten sich als problematisch heraus. Dies hat verschiedene Ursachen, die bereits mit der Umsetzung im praktischen
Vermittlungsgeschäft der Agenturen beginnen. Zu berücksichtigen ist aber, dass sich die Untersuchung auf die Einführungsphase der Instrumente bezieht und mittlerweile Anpassungen
durchgeführt wurden, die in dieser Evaluation höchstens am Rand berücksichtigt werden
konnten." (IAB2)
[397-L] Kruppe, Thomas:
Die Instrumente der Arbeitsmarktpolitik: welche Rolle spielt die Weiterbildung (noch)?, in:
Herbert Loebe, Eckart Severing (Hrsg.): Weiterbildung auf dem Prüfstand : mehr Innovation und
Integration durch neue Wege der Qualifizierung, Bielefeld: Bertelsmann, 2006, S. 51-58, ISBN: 37639-3281-X
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INHALT: Die Förderung beruflicher Weiterbildung Arbeitsloser wird von der Bundesagentur für
Arbeit im Rahmen des SGB III als rechtliche Grundlage für die Arbeitsförderung durchgeführt. Seit Beginn 2005 kam darüber hinaus die Trägerschaft für Leistungen nach dem SGB II
hinzu. Der Beitrag beschreibt die Veränderungen in der Förderung der beruflichen Weiterbildung, die sich durch die im 'neuen Steuerungsmodell' der BA formulierten Vorgaben der Politik (Optimierung der Geschäftsprozesse, bessere Wirkung des Instrumenteneinsatzes der aktiven Arbeitsmarktpolitik, wirkungsorientierter Haushalt, geringerer Mitteleinsatz und Reduzierung der Kosten) für die Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen und ihre Beurteilungskriterien (Monitoring/ Evaluation) ergeben. Er gelangt dabei u.a. zu folgenden Schlussfolgerungen: "Der Umbau der Förderung beruflicher Weiterbildung ist gleichzeitig ein selektiver Abbau." Politisch gesetzte Ziele zwingen die Bundesagentur für Arbeit zu einer eher
kurzfristigen Sicht, bei der langfristige Wirkungen und weitergehende Effekte vernachlässigt
werden. Es wird gefordert, die Förderung beruflicher Weiterbildung Arbeitsloser (nach SGB
III) von der Betragsfinanzierung auf eine Steuerfinanzierung umzustellen und sie gleichzeitig
in eine Gesamtstrategie des lebenslangen Lernens einzubetten. Die Bedeutung der beruflichen
Fortbildung bereits in den Betrieben wird betont. "Die Förderung beruflicher Weiterbildung
bereits Arbeitsloser sollte immer nur die letzte aller Möglichkeiten sein." (IAB2)
[398-L] Land, Rainer; Willisch, Andreas:
Die Probleme mit der Integration: das Konzept des "sekundären Integrationsmodus", in:
Heinz Bude, Andreas Willisch (Hrsg.): Das Problem der Exklusion : Ausgegrenzte, Entbehrliche,
Überflüssige, Hamburg: Hamburger Ed., 2006, S. 70-93, ISBN: 3-936096-69-4
INHALT: Die Wirkungen eines speziellen Integrationsmechanismus werden beschrieben, der die
aus Sicht des ersten Arbeitsmarktes überflüssig gewordene Erwerbsbevölkerung in Bindung
an die Gesellschaft hält. Dieser "sekundäre Integrationsmodus" führt zu Erwerbsverläufen, in
denen transferfinanzierte Einkommensformen bzw. transferfinanzierte Beschäftigungsformen
und Arbeitsmarktmaßnahmen mittel- oder langfristig dominieren. Das Feld sekundärer Integration reicht von instabil Beschäftigten, die zwischen Arbeitslosigkeit, Beschäftigung und
Arbeitsmarktmaßnahmen wechseln, über Personen, die zwischen Arbeitslosigkeit und Maßnahmen pendeln und kaum noch gelegentliche Beschäftigungen im ersten Arbeitsmarkt finden, bis zu Personen, deren Anspruch auf Arbeitslosengeld erloschen ist und die daher ausschließlich über sozialstaatliche Transfers versorgt werden müssen. Die sekundäre Arbeitsmarktintegration führt zu einer Segmentierung der Erwerbsbevölkerung. (GB)
[399-L] Land Brandenburg Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie (Hrsg.):
Gesellschaft ohne Ausgrenzung: regionale Handlungsoptionen der Arbeitsmarktpolitik ;
Dokumentation der ESF-Jahrestagung 2004 vom 25. November 2004, Potsdam 2005, 59 S.
(Graue Literatur; URL: http://www.brandenburg.de/media/1336/esf_doku_251104.pdf)
INHALT: "Die ESF-Jahrestagung 2004 stand unter der Überschrift 'Gesellschaft ohne Ausgrenzung' und sollte dazu beitragen in Foren und Diskussionen entsprechende Handlungsmöglichkeiten für die brandenburgische Arbeitsmarktpolitik zu finden. Die Arbeitslosenquote im
Land Brandenburg weist regional starke Unterschiede auf. So liegt die Zahl der Arbeitslosen
in der Stadt Potsdam bei 11,6%, in der Uckermark (23,5%) und in der Lausitz (23,2%) ist sie
dagegen doppelt so hoch. Mit der Arbeitslosigkeit verbunden ist oftmals eine starke gesell-
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schaftliche Ausgrenzung. Hinzu kommt, dass viele junge und qualifizierte Fachkräfte - vornehmlich junge Frauen mangels beruflicher Perspektiven in andere Regionen Deutschlands
abwandern und dort Arbeit suchen und finden. Die demographischen Prognosen machen
deutlich, dass diese Entwicklung als äußerst problematisch einzustufen ist: ohne junge Menschen, ohne junge und qualifizierte Fachkräfte sieht die Zukunftsfähigkeit des Landes Brandenburg sehr kritisch aus. Die Dokumentation der Tagung gibt die in den verschiedenen Foren gehaltenen Vorträge wieder; die anschließenden Diskussionen sind als Zusammenfassung
dargestellt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Dagmar Ziegler: Regionale Ansätze in der
Landesarbeitsmarktpolitik (7-12); Hélène Clark: Soziale und regionale Kohäsion mit dem Europäischen Sozialfonds (ESF) (13-18). Ansatzpunkte für integrierte lokale Beschäftigungsstrategien nach den Reformen zu Hartz IV - Frank Berg: Erfahrungen bei der Entwicklung einer regionalen Beschäftigungsstrategie (19-26); Irene Kurz: Zusammenfassung der Diskussion (27-32). Beschäftigungspotenziale in Unternehmen zur besseren Integration von Zielgruppen nutzen - Michael Behr: Beschäftigungspotenziale in KMU: Fachkräftebedarf und Fachkräfteentwicklung im Land Brandenburg (33-44); Karin Rau: Zusammenfassung der Diskussion (45-50).
[400-L] Lechner, Michael; Wunsch, Conny:
Are training programs more effective when unemployment is high?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2355), Bonn 2006, 46 S. (Graue Literatur;
URL: http://ftp.iza.org/dp2355.pdf)
INHALT: "We estimate short, medium, and long-run individual labor market effects of training
programs for unemployed by following program participation on a monthly basis over a tenyear period. Since analyzing the effectiveness of training over such a long period is impossible with experimental data, we use an administrative database compiled for evaluating German training programs. Based on matching estimation adapted to the various issues that arise
in this particular context, we find a clear positive relation between the effectiveness of the
programs and the unemployment rate over time." (author's abstract)
[401-L] Lechner, Michael; Wunsch, Conny:
Active labour market policy in East Germany: waiting for the economy to take off, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2363), Bonn 2006, 44 S.
(Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2363.pdf; http://doku.iab.de/discussionpapers/2006/
dp2006.pdf)
INHALT: Untersucht werden die Beschäftigungseffekte der bedeutendsten arbeitsmarktpolitischen Programme in Ostdeutschland. Hierzu wurde eine breitangelegte und informative Datenbasis administrativer Daten analysiert. Unter Anwendung von matching-Verfahren zeigt
sich, dass sich die Beschäftigungschancen der Programmteilnehmer auf dem ersten Arbeitsmarkt im Verlauf von 2,5 Jahren nach Programmstart nicht bessern. Trotzdem haben die Programme angesichts der angespannten Situation auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt auch
Auswirkungen auf die Teilnehmer, die als positiv angesehen werden können. (IAB)
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[402-F] Lex, Tilly, Dr.; Gaupp, Nora, Dr.; Reißig, Birgit, Dipl.-Soz.; Mittag, Hartmut, Dipl.-Ing.
(Bearbeitung):
Wissenschaftliche Begleitung des Modellprogramms "Kompetenzagenturen" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
INHALT: Wissenschaftliche Begleitung eines Modellprogramms des Bundes zur beruflichen und
sozialen Integration benachteiligter Jugendlicher. Formative Evaluation des Modellprogramms: Es werden Daten zum Verlauf des Programms erhoben und ausgewertet, die in das
Programm zurück gekoppelt werden und so seiner Steuerung dienen. Die Evaluation hat die
Analyse der Wirkungsweisen unterschiedlicher Handlungsstrategien der beruflichen Integration zum Gegenstand. Damit liefert sie Informationen für den Transfer der erprobten Ansätze.
Entwicklung und Erprobung von Verfahren zur Bewertung der Wirksamkeit von Übergangshilfen: Es sollen Verfahren und Instrumente erprobt und entwickelt werden, die verschiedene
Indikatoren für die Wirksamkeit von Übergangshilfen erfassen. Solche Indikatoren der beruflichen Integration sind z.B. Schul- und Ausbildungsabschlüsse, Einmündungen und Merkmale der individuellen Entwicklung bei den Jugendlichen.
METHODE: Evaluation des Modellprogramms im Sinne einer formativen, d.h. prozessbegleitenden Evaluation; Erprobung und Entwicklung verschiedener Verfahren zur Dokumentation
und Messung von Effekten von Förderangeboten zur beruflichen und sozialen Integration benachteiligter Jugendlicher. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: 65; Hauptschüler; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.200; Hauptschüler;
Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.600; Hauptschüler; Auswahlverfahren: Quota). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse
von Aggregatdaten (Stichprobe: 6.000). Fallstudien (Stichprobe: jeweis 7 -in zwei Wellen-).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lex, Tilly; Gaupp, Nora; Reißig, Birgit; Adamczyk, Hardy: Übergangsmanagement: Jugendliche von der Schule ins Arbeitsleben lotsen - ein Handbuch aus
dem Modellprogramm "Kompetenzagenturen". Übergänge in Arbeit, Bd. 7. München: DJI
Verl. 2006. ISBN 3-87966-413-7.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Forschungsschwerpunkt 1 Übergänge in Arbeit
(Postfach 900352, 81503 München)
KONTAKT: Gaupp, Nora (Dr. e-mail: gaupp@dji.de)
[403-L] Lohse, Tim:
Die sozial- und arbeitsmarktpolitischen Reformen im Zuge von "Hartz IV": Chancen auf
mehr Beschäftigung?, in: Deutscher Studienpreis (Hrsg.): Mythos Markt? : die ökonomische,
rechtliche und soziale Gestaltung der Arbeitswelt, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S.
71-88, ISBN: 3-531-14991-1
INHALT: "Angesichts einer stetig steigenden Arbeitslosenquote erließ die Bundesregierung im
Jahr 2004 Hartz IV, die größte Reform des Sozialstaats in der Geschichte der Bundesrepublik.
Diese Reform, die zu Beginn des Jahres 2005 in Kraft getreten ist, zielt vor allem auf die Er-
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höhung der Beschäftigung. Kern ist die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit und die äußerst
umstrittene Reduktion von Transferleistungen für hilfebedürftige, aber erwerbsfähige Arbeitslose. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Anstrengungen der Regierung, das Problem der
Arbeitslosigkeit zu lösen, und umreißt die wesentlichen Veränderungen der Sozialleistungsgesetze im Zuge von Hartz IV. Die Analyse des deutschen Sozialstaats offenbart einige wichtige Beschäftigungshemmnisse. Aus einem optimalsteuertheoretischen Modell wird das optimale Verhältnis von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe ermittelt und mit dem Status quo
verglichen. Von besonderem Interesse sind dabei nicht nur die Transferniveaus, d.h. die Höhe
der staatlichen Leistungen als solche, sondern auch die Regelungen über die Zumutbarkeit einer Arbeitsstelle. Diese spiegeln eine veränderte Wertschätzung der Arbeit wider. Abschließend werden mögliche Beschäftigungs- und Wohlfahrtseffekte der Reform skizziert sowie an
einem Beispiel illustriert." (Autorenreferat)
[404-L] Magnin, Chantal:
Die Bürokratisierung des Arbeitsmarktes: zu den Paradoxien der aktivierungspolitischen
Bearbeitung von Arbeitslosigkeit, in: sozialer sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung, Jg. 7/2006, H. 1, S. 79-106
INHALT: "Mit einer grundlegenden Reform Mitte der 1990er Jahre wurde das von der OECD für
jegliche Systeme sozialer Sicherung empfohlene aktivierungspolitische Prinzip, wonach für
jede Leistung eine Gegenleistung zu erbringen ist, in der Arbeitslosenversicherung der
Schweiz konsequent verankert. Die Rechte und Pflichten der Leistungsbezügerinnen und bezügern erfuhren eine Neubestimmung, dies mit dem Ziel, dass sich diese fortan in verstärktem Maße um ihre Beschäftigungsfähigkeit bemühen. Im Zuge derselben Reform wurden
'Regionale Arbeitsvermittlungszentren' geschaffen, die heute für sowohl die Beratung und
Vermittlung wie die Kontrolle arbeitsloser Personen zuständig sind. Ausgehend von den Ergebnissen eines Forschungsprojektes wird im Beitrag der Frage nachgegangen, wie sich diese
Politik im Kontakt der Behörde mit ihrer Klientel unmittelbar auswirkt. Dies geschieht anhand der Analyse eines Gespräches zwischen einem in einem solchen Zentrum als Berater tätigen Mitarbeiter und einem arbeitslosen Juristen." (Autorenreferat)
[405-L] Meier, Heike:
Die Situation von Jugendlichen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt, in: Ingo Wiekert (Hrsg.):
Zehn aus Achtzig - Burkart Lutz zum 80. : Forschungsergebnisse aus dem zsh, Berlin: Berliner
Debatte Wissenschaftsverl., 2005, S. 177-190, ISBN: 3-936382-34-4 (Standort: UB Dortmund(290)-Fn28153)
INHALT: Der Beitrag untersucht die berufliche Integration von Jugendlichen in Ostdeutschland
nach erfolgreichem Abschluss einer Ausbildung, die Überwindung der zweiten Schwelle. In
einem ersten Schritt wird zunächst die Situation der Jugendlichen an der zweiten Schwelle in
den neuen und alten Bundesländern beschrieben. Unter Nutzung der amtlichen Statistik für
den Zeitraum 1995 bis 2003 werden folgende Fragen analysiert: Wie ist die Arbeitsmarktsituation bei den Jugendlichen unter 25 Jahren? Wie viele Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen
Maßnahmen gibt es? Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Situation in den neuen Bundesländern. Im zweiten Schritt wird auf der Grundlage einer Befragung von Maßnahme- und
Bildungsträgern in den neuen Bundesländern der Frage nachgegangen, wie verschiedene Fak-
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toren für die Integration von Jugendlichen in den ersten Arbeitsmarkt bewertet werden. Dazu
gehören (1) die realistische Selbsteinschätzung der Jugendlichen, (2) die realistischen Anforderungen der Betriebe, (3) Zusatzqualifikationen, (4) längere Arbeitszeiten, (5) geringe Löhne
sowie (6) Lohnkostenzuschüsse. Die Untersuchung macht deutlich, dass sich die Arbeitsmarktsituation für Jugendliche unter 25 Jahre in den neuen Bundesländern in den letzten Jahren kontinuierlich verschlechtert hat. Die Expertenbefragung zeigt, dass nicht die monetären
Kriterien wie Akzeptanz geringer Löhne und Gewährung von Lohnkostenzuschüssen als
wichtigste Faktoren für hohe Vermittlungschancen angesehen werden. Als besonders relevant
werden vielmehr die 'weichen' Faktoren erachtet - etwa dass die Jugendlichen ihre beruflichen
Perspektiven richtig einschätzen und die Anforderungen der Betriebe an die Bewerber realistisch sind. (ICG2)
[406-F] Michael, Kathrin; Möller, Frank; Oberschachtsiek, Dirk (Bearbeitung); Wagner, Joachim,
Prof.Dr. (Leitung):
Eine vergleichende Untersuchung der Erfolgswirkungen der arbeitsmarktpolitischen Instrumente Existenzgründungszuschuss, Vermittlungsgutschein und Eingliederungszuschuss
in niedersächsischen Arbeitsmarktregionen
INHALT: Ziel des Projekts ist eine Evaluation der arbeitsmarktpolitischen Instrumente Vermittlungsgutschein, Existenzgründungszuschuss und Eingliederungszuschüsse in ausgewählten
Bezirken der Agentur für Arbeit in Niedersachsen. Überprüft werden soll die Wirkung auf
den Erfolg bei den Geförderten in Form von Effektivitätsanalysen. Diese Analysen sollen sowohl für die einzelnen Instrumente als auch für die Instrumente im Vergleich durchgeführt
werden. Eine Grundlage der Studie stellt der Aufbau eines Datensatzes mit den evaluationsrelevanten Informationen dar, der in der benötigten Form bisher nicht verfügbar ist. Datengrundlage sind Akten und EDV-Daten der Arbeitsagenturen und eigene Erhebungen. Die Daten sollen dann mit modernen Evaluationsmethoden (insbesondere Matching-Verfahren) ausgewertet werden. Im Berichtszeitraum wurden umfangreiche Datenerhebungen in Form von
Aktenanalysen in zwei Arbeitsagenturbezirken durchgeführt. Ferner wurde der benötigte Datensatz spezifiziert und in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit erstellt sowie die vertragliche Basis für eine Weitergabe
der streng vertraulichen Personendaten geschaffen. Kooperationspartner: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg; Arbeitsagenturen in
Lüneburg und Uelzen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen
ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur
INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. II Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Institut für VWL Lehrstuhl für Empirische Wirtschaftsforschung (Postfach 2440, 21314
Lüneburg); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 04131-677-2330, Fax: 04131-677-2026,
e-mail: wagner@uni-lueneburg.de)
[407-F] Miquel, Ruth, Dr.; Bergemann, Annette; Speckesser, Stefan; Wunsch, Conny (Bearbeitung); Lechner, Michael, Prof.Dr.; Fitzenberger, Bernd, Prof.Ph.D. (Leitung):
Die Wirksamkeit von Fortbildungs- und Umschulungs-Massnahmen (FuU) in Deutschland
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INHALT: Im Auftrag des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt
(IAB)wurde eine Studie über die Wirksamkeit von Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen (FuU) begonnen. FuU ist eine der wichtiges Komponenten der aktiven Arbeitsmarktpolitik Deutschlands. Auf Basis von zwei neuen, erstmals zusammengeführten großen Individualdatensätzen, nämlich der so genannten IAB-Beschäftigtenstichprobe und der FuU-Teilnehmerdatei, wird die Wirksamkeit dieser Maßnahmen untersucht. Wirtschaftspolitisches Ziel ist
es, Hilfestellungen zu geben, um zu einem effizienteren Einsatz von arbeitsmarktpolitischen
Maßnahmen und somit einem gezielteren Mitteleinsatz zu gelangen. Des Weiteren erwarten
wir im Projektverlauf erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung einer geeigneten Methodik
zur ökonometrischen Evaluation von Mehrfachteilnahmen an derartigen Maßnahmen. ZEITRAUM: 1975-1997 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Analyse von prozesserzeugten individuellen Daten mit mikroökonometrischen Methoden
ART: Dissertation; Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2000-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit IAB- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität St. Gallen, Schweizerisches Institut für Außenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung -SIAW- (Bodanstr. 8, 9000 St. Gallen, Schweiz); Universität
Frankfurt, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Schwerpunkt Management und angewandte
Mikroökonomik Professur für VWL, insb. Labor Economics (Postfach 111932 (247), 60054
Frankfurt am Main)
KONTAKT: Lechner, Michael (Prof.Dr. e-mail: Michael.Lechner@unisg.ch)
[408-F] Miquel, Ruth; Wunsch, Conny (Bearbeitung); Lechner, Michael (Leitung):
Längerfristige Effekte staatlich finanzierter Weiterbildung für Beschäftigungslose in
Deutschland
INHALT: Zwischen 1991 und 1997 haben die Deutschen jährlich 3,6 Milliarden Euro für Bildungsmassnahmen ausgegeben, die sich an Beschäftigungslose richten mit dem Ziel, ihnen
die Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Diese Summe entspricht annähernd 40 Prozent der gesamten Einnahmen der Arbeitslosenversicherung. Eine Gruppe von St. Galler
Wirtschaftswissenschaftern hat sich daran gemacht, aufgrund öffentlich zugänglicher Daten
der Verwaltung die Wirksamkeit dieser Massnahmen zu überprüfen. Die generelle Erkenntnis
aus den Berechnungen besteht darin, dass die Wirksamkeit der Programme kurzfristig negativ
ist, sich aber längerfristig -ab einem Zeithorizont von etwa vier Jahren - ins Positive wendet.
Eine "langfristige" Aufrechnung der negativen und der positiven Auswirkungen - was in diesem Projekt bedeutet: über sieben Jahre hin - zeigt, dass kürzere Weiterbildungsprogramme
(weniger als 6 Monate) die wirksamsten sind. Vergleicht man mit der Gruppe, die an gar keiner Massnahme teilgenommen hat, so führen diese kürzeren Weiterbildungen im Durchschnitt innerhalb von sieben Jahren zu rund acht Monaten mehr Erwerbsarbeit. Für längere
Weiterbildungen (Umschulungen allerdings ausgenommen) halbiert sich dieser positive Effekt; hier nehmen die Lock-in-Effekte beträchtliche Ausmasse an (etwa indem ein zu langes
Fernbleiben vom Arbeitsmarkt dazu führt, dass sich Betroffene - insbesondere bei Sozialleistungen, die dem erzielbaren Erwerbseinkommen vergleichbar sind - in der Erwerbslosigkeit
einzurichten beginnen). Was die Umschulungen angeht, scheint eine Betrachtungsdauer von
sieben Jahren immer noch zu kurz zu sein, um signifikante Auswirkungen nachzuweisen; die
Tendenzen allerdings sind eher positiv. - Die Weiterbildungsmassnahmen haben auch den für
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6 Arbeitsmarktpolitik
die Arbeitslosenversicherung kostensteigernden Nebeneffekt, dass sie die Bezugsdauer für
Arbeitslosengeld verlängern. Gegenüber Nichtteilnahme verlängert sie sich um 10 Monate bei
Umschulungen, um drei Monate bei "längeren" Massnahmen und nur um Tage bei kurzen
weiterbildenden Massnahmen. Die Massnahme "Übungsfirma" erhöht die Bezugsdauer um
vier Monate, ohne dass sie eine nachweisbar positive Wirkung auf die Wiederbeschäftigungschancen hätte. Alles in allem macht die Studie deutlich, dass einigermassen wirksame arbeitsmarktliche Massnahmen nur zu vergleichsweise hohen Preisen zu haben sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: statistische Analysen anhand von der Verwaltung veröffentlichter Daten
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Lechner, Michael; Miquel,
Ruth; Wunsch, Conny: Long-run effects of public sector sponsored training in West Germany. St. Gallen: University of St. Gallen, Department of Economics, December 2004, 49 p.
(Discussion Paper no. 2004-19).
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität St. Gallen, Schweizerisches Institut für Außenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung -SIAW- (Bodanstr. 8, 9000 St. Gallen, Schweiz)
[409-L] Mosley, Hugh; Müller, Kai-Uwe:
Die Kosteneffizienz aktiver Maßnahmen im Vergleich, in: Christian Brinkmann, Susanne
Koch, Hans Gerhard Mendius; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur
für Arbeit (Hrsg.): Wirkungsforschung und Politikberatung - eine Gratwanderung?, 2006, S. 201217 (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "Auf der Grundlage regionaler Daten zum Eingliederungserfolg und zu den BruttoKosten arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen wird die durchschnittliche Kosteneffizienz aktiver Arbeitsmarktpolitik in der Bundesrepublik empirisch untersucht, ergänzt durch einen heuristischen Vergleich mit den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. Die Ergebnisse
verdeutlichen große Unterschiede zwischen einzelnen Maßnahmentypen, Regionen (Ost- und
Westdeutschland) und Arbeitsagenturen. Diese können durch Maßnahmenziele, Struktur der
Teilnehmer und exogene Arbeitsmarktbedingungen nur begrenzt erklärt werden, was möglicherweise auf Effizienzpotenziale bei einer Re-Allokation der Mittel verweist." (Autorenreferat)
[410-L] Müntefering, Franz; Solms, Heinrich; Kunstmann, Heike Maria; Adamy, Wilhelm; Möller, Joachim; Hampe, Peter; Walwei, Ulrich; Knogler, Michael; Quaisser, Wolfgang; Ochel, Wolfgang; Werner, Henry:
Arbeitslosigkeit ohne Ende, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, Nr. 7, S. 3-43
(Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Am 24. und 25. März 2006 fand an der Akademie für Politische Bildung Tutzing unter
der Leitung von Dr. Wolfgang Quaisser und Karl-Heinz Willenborg die Tagung 'Arbeitslosigkeit ohne Ende? Die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik der neuen Bundesregierung
in der Kontroverse' statt. Im Zentrum der Tagung standen die im Koalitionsvertrag vorgeschlagenen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Als Mitglied der Bundesregierung erläutert
Franz Müntefering, Bundesminister für Arbeit und Soziales, die Arbeitsmarkt- und Beschäf-
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tigungspolitik der Bundesregierung. Heinrich Solms, FDP-Bundestagsfraktion, Heike Maria
Kunstmann, Gesamtmetall, und Wilhelm Adamy, DGB, nehmen als Vertreter der Opposition,
der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer Stellung dazu. Joachim Möller, Universität Regensburg, legt seine Bewertung aus wissenschaftlicher Sicht dar. Im Anschluss daran prüfen Peter
Hampe, TU Dresden, und Ulrich Walwei, Michael Feil und Lisa Tillmann, IAB, Nürnberg,
ob aus der deutschen Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik seit der Wiedervereinigung Lehren
für Deutschland im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit gezogen werden können. Zum Abschluss berichten Michael Knogler, Osteuropa-Institut München, und Wolfgang Quaisser, Politische Akademie Tutzing, Wolfgang Ochel, ifo Institut, und Henry Werner, dänische Botschaft, Berlin, über die Arbeitsmarktpolitik der neuen EU-Mitgliedstaaten, der USA sowie
Dänemarks." (Autorenreferat)
[411-L] Neugart, Michael:
Labor market policy evaluation with an agent-based model, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und
Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2006-113), Berlin 2006, 25 S.
(Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2006/i06-113.pdf); Forschungsbericht/ Nummer: SP I 2006-113
INHALT: "Im Folgenden wird ein agenten-basiertes Modell entwickelt, mit dem die aggregierten
Wirkungen von Arbeitsmarktpolitiken evaluiert werde können. Ein Resultat ist, dass die Subvention von Trainingsmaßnahmen die Übergangsrate von Arbeitslosigkeit in Beschäftigung
erhöht. Obwohl der Gesamteffekt positiv ist, reduziert sich die Übergangsrate für all jene Arbeitslose, deren Ausgaben nicht subventioniert werden. Der Verdrängungseffekt ist bei einer
plausiblen Parametrisierung des Modells in seiner Höhe ökonomisch relevant. Ferner wäre
die Messung der Übergangsrate aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung nach unten verzerrt
gewesen, hätte man in der Wirkungsanalyse angenommen, dass die Matching-Funktion exogen zu den Arbeitsmarktpolitiken ist." (Autorenreferat)
[412-L] Oberschachtsiek, Dirk:
Wirkungsanalyse zur ergänzenden Existenzgründungsförderung durch das ESF-BA-Programm: Zwischenergebnisse der Begleitforschung, (IAB-Projektbericht, 10-534), Nürnberg
2006, 132 S. (Standort: IAB-90-0DE0-309000 BS 687; Graue Literatur)
INHALT: "Die Untersuchung gibt zunächst einen Überblick über die Inhalte und die Inanspruchnahme der Gründungsförderung der Bundesagentur für Arbeit (BA). Hierzu gehören das Überbrückungsgeld und der Existenzgründungszuschuss als finanzielle Basisinstrumente. Ebenfalls zum Bereich der BA-Gründungsförderung gehören die Gründungshilfen (Freien Förderung, Paragraph 10 SGB III), die unterschiedlich als finanzielle oder als inhaltlich orientierte Förderung von den Agenturen genutzt werden. Zu den inhaltlich orientierten Förderinstrumenten gehören die beiden Leistungen im Rahmen des ESF-BA-Programms: Gründerseminare (wird seit 2003 über die SGB III-Regelförderung finanziert) und das Gründercoaching. Ein
erster Schwerpunkt der Untersuchungen ist die Gegenüberstellung der einzelnen Förderinstrumente sowie die Analyse von Förderkombinationen. Im Mittelpunkt stehen die beiden Instrumente des ESF-BA-Programms. Bisher gibt es nur wenige Analysen, die sich damit beschäftigten, inwieweit verschiedene Förderprogramme auf Personenebene kombiniert werden
242
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6 Arbeitsmarktpolitik
und welche Faktoren eine bestimmte Art der Kombination von Förderinstrumenten beeinflussen. Ein zweiter Schwerpunkt der Studie liegt in der Frage, welche kausalen Wirkungseffekte
von spezifischen Förderkombinationen ausgehen können. Untersucht wird, welche Wirkung
eine inhaltlich orientierte ergänzende Förderung auf die Überlebenswahrscheinlichkeit des
neu gegründeten Unternehmens hat." (Autorenreferat)
[413-L] Oskamp, Frank; Snower, Dennis J.:
The effect of low-wage subsidies on skills and employment, (Kieler Arbeitspapiere / Institut für
Weltwirtschaft an der Universität Kiel, No. 1292), Kiel 2006, 27 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k061115f15.pdf)
INHALT: "We explore the far-reaching implications of low-wage subsidies on aggregate employment. Low-wage subsidies have three important effects. First, they promote employment
of unskilled workers (who tend to be the ones who earn low wages). Second, by raising the
payoff of unskilled work relative to skilled work, low-wage subsidies reduce the incentive to
become skilled, so that there are more unskilled workers associated with a relatively low employment rate. Third, the government budget constraint has to be taken into account, which is
supposed to cause an additional tax burden for the skilled workers. This amplifies the negative effect of low-wage subsidies on the incentive to acquire human capital. Thus, the first effect on the one hand and the second and third effect on the other hand pull in opposite directions in terms of employment. This paper presents a theoretical model of the labor market in
which these effects can be analyzed. We then calibrate the model with respect to the German
labor market to shed light on the relative strengths of these effects and thereby assess the degree to which low-wage subsidies encourage or discourage employment." (author's abstract)
[414-L] Pesch, Stefanie:
Wirtschaftliche Wirkungen von öffentlichen Förderprogrammen für Existenz- und Unternehmensgründungen in Deutschland, (FGF Entrepreneurship-Research Monographie, Bd. 51),
Lohmar: Eul 2005, 254 S., ISBN: 3-89936-367-1
INHALT: "Unternehmensgründungen werden vielfältige positive wirtschaftliche Wirkungen
zugesprochen, wie z.B. Wirtschaftswachstum, Beschäftigungssteigerung oder Strukturwandel. Um diese Effekte zu verstärken, existiert eine Vielzahl öffentlicher Förderprogramme für
Existenz- und Unternehmensgründungen in Deutschland. Obwohl die Förderlandschaft als
gut ausgebaut gilt, fehlt bislang eine systematische und umfassende Untersuchung dieser
Thematik. Insbesondere die Wirkungen der Fördermaßnahmen wurden bisher nur für einzelne
Programme empirisch belegt. Darüber hinaus existiert keine übergreifende Synthese der Einzelergebnisse. Diese Forschungslücke bzgl. der wirtschaftlichen Wirkungen von Fördermaßnahmen soll in dem Band geschlossen werden. Dazu wurde in einem ersten Schritt eine theoretische Analyse der Förderlandschaft durchgeführt. Im zweiten Schritt wurden die Einzelergebnisse vorliegender Studien mit den Wirkungen von Gründungsfördermaßnahmen zusammengeführt und analysiert. Hierbei wurde die Methode des systematischen Reviews gewählt.
Es konnten 34 Studien in die Betrachtung einbezogen werden. Insgesamt wurde festgestellt,
dass die öffentliche Gründungsförderung das Überleben der Unternehmen am Markt, die Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze und den Umsatz der Gründungsunternehmen steigert. Als
Ergebnis dieser Analyse werden zahlreiche Verbesserungsvorschläge für die Gründungsför-
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derung vorgestellt, wie beispielsweise höhere Beratungsqualität und bessere Förderung junger
Unternehmen." (Autorenreferat)
[415-L] Prein, Gerald:
Die Maßnahme und die Folgen: Über die Konsequenzen der öffentlichen Förderung der
Berufsausbildung in Ostdeutschland für die Einmündung in das Erwerbssystem, in: Ingo
Wiekert (Hrsg.): Zehn aus Achtzig - Burkart Lutz zum 80. : Forschungsergebnisse aus dem zsh,
Berlin: Berliner Debatte Wissenschaftsverl., 2005, S. 191-208, ISBN: 3-936382-34-4 (Standort:
UB Dortmund(290)-Fn28153)
INHALT: Der Beitrag untersucht die berufliche Integration von Jugendlichen in Ostdeutschland
nach erfolgreichem Abschluss einer Ausbildung, die Überwindung der zweiten Schwelle.
Dabei geht es um die Konsequenzen der öffentlichen Förderung der Berufsausbildung in Ostdeutschland für die Einmündung in das Erwerbssystem. Denn es zeigt sich, dass Absolventen
von Fördermaßnahmen an der zweiten Schwelle wesentlich größere Probleme haben als regulär Ausgebildete. Auf der Basis von empirischen Daten eines Panels für den Zeitraum
2002/2003 werden drei Hypothesen überprüft: (1) Es könnte sein, dass die an der ersten
Schwelle bereits bestehende, durch die Förderung aber temporär kompensierte Ungleichheit
an der zweiten Schwelle zeitverzögert durchschlägt. (2) Es könnte sein, dass sich die Maßnahmen zur Förderung der Erstausbildung in Wirtschaftsbereichen oder Regionen konzentrieren, die nur geringe berufliche Chancen eröffnen. (3) Es könnte sein, dass geförderte Erstausbildungen in den Augen der Arbeitgeber ein negatives Etikett darstellen, das die betroffenen
Jugendlichen dauerhaft diskreditiert (Labeling-Hypothese). Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf der Prüfung der Labeling-Hypothese und gibt zu erkennen, dass ein
Misserfolg bei der Einmündung in eine reguläre Ausbildung nur in geringem Umfang reversibel zu sein scheint. Allerdings kann die Argumentation, dass es sich um Stigmatisierungsprozesse handelt, mit dem vorliegenden Datenmaterial nur ex negativo begründet werden. Es
bleibt beispielsweise offen, welchen Anteil Selbst- und Fremdselektion beim Scheitern Jugendlicher an der zweiten Schwelle haben. (ICG2)
[416-L] Priller, Eckhard:
Der Dritte Sektor als Teil der Gesellschaft - gegenwärtige Situation und Perspektiven, in:
Wolfgang Belitz, Jürgen Klute, Hans-Udo Schneider (Hrsg.): Menschen statt Märkte : für eine
Neuorientierung der Kirche im Dritten System, Münster: Lit Verl., 2006, S. 141-170, ISBN: 38258-7273-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006-3376)
INHALT: Der Verfasser betont die Aktualität einer wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzung mit dem "Dritten Sektor". Hierbei handelt es sich um einen Bereich "zwischen
Staat und Markt", der sich aus einem breiten Spektrum gemeinnütziger Organisationen zusammensetzt. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse des international vergleichenden
Johns Hopkins-Projekts vorgelegt, die die Bedeutung des Dritten Sektors illustrieren sollen.
Dabei geht es um die interne Struktur des Nonprofit-Sektors, seine arbeitsmarktpolitische Bedeutung, seine quantitative Entwicklung (Beschäftigung) und seine Finanzierungsquellen.
Abschließend werden Perspektiven des Dritten Sektors diskutiert. Angesprochen werden seine Verankerung in der Gesellschaft, seine Berücksichtigung durch die Politik, die Gefahr einer Ökonomisierung sowie die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen. (ICE)
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[417-L] Reichert, Andreas:
Evaluation des Vermittlungsprozesses und des Vermittlungserfolges der "Offensive für Ältere", Dortmund 2005, 63 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.offensive-fuer-aeltere.de/pdf/endbericht_ftg.pdf)
INHALT: "Die Situation älterer Arbeitsloser in Deutschland erscheint auf den ersten Blick mehr
als hoffnungslos. Differenziert man die Beschäftigungs- und Arbeitslosenquoten nach Altersgruppen, so wird schnell deutlich, dass es insbesondere die älteren Menschen sind, die in der
Gruppe der 'nicht aktiv am Arbeitsmarkt teilnehmenden' erheblich überrepräsentiert sind (vgl.
hierzu Kapitel 2). Und im Falle einer Reduzierung der Mitarbeiterschaft fallen noch immer
zumeist zuerst die Älteren 'dem Rotstift' zum Opfer und werden aus den Betrieben entlassen.
Besonders problematisch an dieser Situation ist, dass es für viele Ältere scheinbar unmöglich
scheint, im Falle der Arbeitslosigkeit einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Berichte von mehr
als hundert (!) gescheiterten Bewerbungen sind keine Seltenheit. An diesem Punkt setzt die
EQUAL-Entwicklungspartnerschaft 'Offensive für Ältere' an. Ihr Ziel war es, neue Konzepte
der Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration für ältere Arbeitslose zu entwickeln und zu
erproben. Es wurde dabei gezielt auf eine individuelle Qualifizierung gesetzt, die neben beruflichen Grundqualifizierungen auch die psychosoziale Situation in den Blick nimmt. Den
Betroffenen wurden in mehrwöchigen bis mehrmonatigen Kursen bzw. Maßnahmen berufsbildende Angebote gemacht, die sich vor allem dadurch von anderen Qualifizierungsangeboten unterschieden, dass auf die psychosoziale Stabilisierung der Teilnehmer geachtet wurde
und als 'Türöffner in den Arbeitsmarkt' das Instrument des Betriebspraktikums eingesetzt
wurde. Die zentrale Aufgabe der FWG e.V. innerhalb der 'Offensive für Ältere' bestand in der
Evaluation des quantitativen und qualitativen Erfolgs der Qualifizierungsmaßnahmen und der
Vermittlung ehemaliger Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Modellprojekte der 'Offensive
für Ältere' in eine neue Beschäftigung und die diesem Vermittlungsprozess zugrundeliegenden Faktoren. Ausgehend von der Annahme, dass sich die Teilnahme an einem der Modellprojekte als hilfreich für die Vermittlung der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger erweist,
sollte erforscht werden, ob und welche Bedeutung die einzelnen Qualifikationsmodule, insbesondere das Praktikum, in diesem Zusammenhang hatten. Im vorliegenden Evaluationsdesign
war nicht beabsichtigt, den Erfolg der Modellprojekte ausschließlich anhand ihrer Vermittlungsquoten zu beurteilen. Zu vielfältig sind die Wirkungen, die eine Teilnahme an einer
Maßnahme haben kann. Im vorliegenden Evaluationsbericht geht es in weiten Teilen um eine
qualitative Beschreibung. Beschrieben werden Qualität und Nutzen der Teilnahme für den
ehemaligen Teilnehmer (insbesondere mit Blick auf den Arbeitsmarktzugang und die psychosoziale Dimension) sowie der Nutzen der Qualifikationsinhalte für deren Arbeitgeber. Damit
grenzt sich dieser Evaluationsbericht vom Bericht der Fachhochschule Düsseldorf ab, welche
die Zufriedenheit der Teilnehmer mit der Qualifikationsmaßnahme an sich untersucht hat und
baut gleichzeitig darauf auf. Zu Beginn des Forschungsprozesses wurden gemeinsam mit den
Modellprojekten die zentralen Fragestellungen, die die FfG e.V. mit der vorliegenden Evaluationsstudie beantworten sollte, formuliert: Welche Bedeutung hat die Teilnahme des ehemals
Arbeitslosen für ihn selbst bzw. für dessen neuen Arbeitgeber? Welche besonderen biographischen Merkmale finden sich bei den Betroffenen? Bestehen Unterschiede zwischen den
Geschlechtern? Wie beurteilen die Teilnehmer die Maßnahmen im Rückblick? Welche Qualität hat die gefundene Arbeit? Wie ist die grundsätzliche Position der Arbeitgeber zu älteren
Mitarbeitern? Was hat den Arbeitgeber im konkreten Fall zur Einstellung motiviert? Wie hat
sich die soziale und wirtschaftliche Lage der Betroffenen verändert?" (Autorenreferat)
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6 Arbeitsmarktpolitik
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[418-L] Reinowski, Eva; Schultz, Birgit:
Microeconometric evaluation of selected ESF-funded ALMP-programmes, (Diskussionspapiere / Institut für Wirtschaftsforschung Halle, No. 17/2006), Halle 2006, 22 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k061030f03.pdf)
INHALT: "The study evaluates different ESF-funded labour market programmes by comparing
the labour market status at different points in time after the treatment. In order to solve the selection problem we employ a standard matching algorithm with a multi-dimensional distance
measure. The effects of the analyzed programmes (wage subsidies, start-up subsidies and
qualification measures for recipients of social welfare) are very heterogeneous. It can be observed that the direct integration into the regular labour market provides an advantage for the
supported individuals. Its lasting effects, however, strongly depend on the group of persons
being supported, the type of treatment and the employers' financial share." (author's abstract)
[419-L] Reipen, Markus:
Die Personal-Service-Agentur: Herzstück der Hartz-Arbeitsmarktreform, (Schriftenreihe
Studien zum Sozialrecht, Bd. 6), Hamburg: Kovac 2006, XXXV, 331 S., ISBN: 3-8300-2260-3
(Standort: USB Köln(38)-13Y3431)
INHALT: Die sozialrechtliche Untersuchung ordnet die Personal-Service-Agentur (PSA) zunächst in den Kontext früherer Erfahrungen mit vermittlungsorientierter Leiharbeit ein und
stellt das Gesetzgebungsverfahren und die Kritik daran dar. Grundidee der PSA ist es, Arbeitslose als sozialversicherte Leiharbeitnehmer zu beschäftigen, statt ihnen Entgeltersatzleistungen zu gewähren. Die PSA arbeitet als private Arbeitsvermittlung im öffentlichen Auftrag.
Rechtsdogmatisch treffen bei der PSA Arbeitsrecht, Zivilrecht, Sozialrecht und Vergaberecht
aufeinander. Zu beachten sind zudem Besonderheiten des Rechtsschutzverfahrens. Die konkrete Ausgestaltung des PSA-Auftrags hat der Gesetzgeber der Bundesagentur für Arbeit überlassen, die auch die Gewerbeaufsicht ausübt. Der Verfasser macht auf Besonderheiten der
vermittlungsorientierten Leiharbeit für das Beschäftigungs-, Überlassungs- und Einsatzverhältnis sowie für das Verhältnis zwischen Bundesagentur und Arbeitslosen aufmerksam sowie auf die Abwehrrechte im Wettbewerb stehender Verleiher. Eine Bewertung des PSAModells zeigt, dass die mit der PSA verbundenen Ziele - vor allem hinsichtlich der Arbeitsmarktintegration Niedrigqualifizierter - nicht erreicht wurden. (ICE2)
[420-F] Ronning, Gerd, Prof.emer.Dr.oec.publ. (Bearbeitung):
Evaluierung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen des ESF in Deutschland (2000-2006)
INHALT: Der Europäische Sozialfonds (ESF) unterstützt die EU-Mitgliedstaaten bei der Entwicklung ihrer Arbeitsmärkte und Humanressourcen. Für die gesamte Förderperiode von
2000 bis 2006 stehen für Deutschland 11,6 Mrd. Euro an ESF-Mitteln zur Verfügung. Der
Teil des Gesamtprogramms, der im Rahmen dieser Evaluierung zugrunde liegt (EPPD Ziel 3
und OP des Bundes Ziel 1) umfasst ESF-Mittel in Höhe von 5,5 Mrd. Euro, was einem geplanten Fördervolumen von etwa 13 Mrd. Euro (inkl. nationaler Kofinanzierungsmittel) entspricht. Mit diesen Mitteln wurden in den Jahren 2000 bis 2002 insgesamt ca. 1 Million Maßnahmeteilnehmer gefördert. Im Rahmen des ESF-Programms wurde bis Dezember 2003 eine
Halbzeitbewertung erstellt, um die ersten Ergebnisse der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
246
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6 Arbeitsmarktpolitik
zu beurteilen und Empfehlungen für Änderungen zu formulieren, die ggfs. erforderlich sind,
um die gesteckten Ziele zu erreichen. Darauf aufbauend wird in einer zweiten Phase bis 2005
für die Aktualisierung der Halbzeitbewertung die Wirksamkeit des Strukturfondseinsatzes
vertieft untersucht. Ziel ist es, Schlussfolgerungen für die Erhöhung der Effektivität der zukünftigen ESF-Interventionen in Deutschland abzuleiten. Akualisierung der Halbzeitbewertung und Untersuchungsschwerpunkte. Im Rahmen der Aktualisierung wird die Bewertung in
allen Schwerpunkten von der Analyse der Rahmenbedingungen bis zu der Bewertung der
Kriterien für die leistungsgebundene Reserve weitergeführt und -entwickelt. In allen Bereichen soll eine bessere analytische Fundierung der Aussagen erreicht werden. Dabei stehen
insbesondere folgende Aspekte im Mittelpunkt: 1. Die bislang in explorativer Form durchgeführten Vergleichsgruppenanalysen werden ausgeweitet, um genauere Aussagen zu den Nettoeffekten der Förderung für unterschiedliche Förderinstrumente und Zielgruppen zu ermöglichen; 2. Die Eignung des Indikatorensystems für die Evaluierung zur Erfassung der Förderwirkungen wird kritisch diskutiert. Insbesondere wird gefragt, wie sich langfristige Effekte
der Förderung von Problemgruppen des Arbeitsmarktes auf die Beschäftigungsfähigkeit der
Geförderten messen lassen und welche zusätzlichen Indikatoren neben der Integration in den
ersten Arbeitsmarkt für die Bewertung der Maßnahmewirkungen herangezogen werden können. 3. Während auf der Bundesebene in der zweiten Hälfte der Förderperiode in verstärkten
Ausmaß Ergebnisse anderer Evaluierungen in die Bewertung einfließen, werden andererseits
die Vielgestaltigkeit der Länderförderung und die damit verbundenen Erfahrungen in höherem Maße als bislang untersuchen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Evaluierung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen des ESF in Deutschland. Förderperiode 2000-2006. Download
unter: http://www.rwi-essen.de/pls/portal30/docs/FOLDER/ESFPROJEKT/DOWNLOADS/
ESFDRITTER-ZWISCHENBERICHT.PDF .+++Endberichte unter: http://www.rwi-essen.
de/servlet/page?_pageid=647&_dad=portal30&_schema=PORTAL30&_type=site&_fsiteid=
181&_fid=52542&_fnavbarid=1&_fnavbarsiteid=181&_fedit=0&_fmode=2&_fdisplaymode
=1&_fcalledfrom=1&_fdisplayurl= .+++Evaluierung arbeitsmarktpolitischer Interventionen
des Europäischen Sozialfonds - Zentrale Befunde der Halbzeitbewertung für Deutschland in
der Förderperiode 2000-2006 (EPPD Ziel 3 und OP des Bundes Ziel 1). Download unter:
http://www.rwi-essen.de/servlet/page?_pageid=700&_dad=portal30&_schema=PORTAL30
&_type=site&_fsiteid=69&_fid=71609&_fnavbarid=5567&_fnavbarsiteid=69&_fedit=0&_f
mode=2&_fdisplaymode=1&_fcalledfrom=1&_fdisplayurl= .
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- (Hohenzollernstr. 1-3, 45128 Essen); SÖSTRA Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen
GmbH (Torstr. 178, 10115 Berlin)
KONTAKT: Institution (Tel. 0201-8149-0, Fax: 0201-8149-200, e-mail: rwi@rwi-essen.de)
[421-L] Roth, Steffen J.:
Der Kölner Vorschlag der Gemeinnützigen Beschäftigung: Fördern durch Anerkennung
und Beschäftigungschancen, nicht durch Subventionen, in: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik,
Jg. 55/2006, H. 2, S. 182-197 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 01110; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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6 Arbeitsmarktpolitik
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INHALT: Der Autor kritisiert, dass die Protagonisten der verschiedenen arbeitsmarktpolitischen
Instrumente sich auf den Ansatz konzentrieren, es gäbe zu wenig finanzielle Anreize für die
Aufnahme einer Arbeit im Niedriglohnsektor. Er betont, dass dieser Ansatz die Situation sehr
vereinfacht darstellt und nicht zu einem angemessenen Verständnis der komplexen Realität
beiträgt: Es gibt nicht-finanzielle Arbeitsanreize und auch langfristige Begründungen für die
Annahme von Arbeitsangeboten, auch wenn damit die Arbeitnehmer kurzfristig ihr verfügbares Einkommen nicht erhöhen können. Das Kölner Modell der 'Gemeinnützigen Beschäftigung', eine Art kommunaler Dienstleitung, hat die Zielgruppe derjenigen Empfänger von
Transferleistungen im Blick, die arbeiten wollen ohne weitere Zuschüsse zu erhalten, weil sie
aus verschiedenen Gründen nach Gelegenheiten suchen, produktiv zu sein. Roth betont, dass
es diese Menschen ganz besonders verdienen bei ihren Anstrengungen zur Selbsthilfe unterstützt zu werden. Wichtig ist darüber hinaus, dass die 'Gemeinnützige Beschäftigung' ohne
die schwerwiegenden Nebenwirkungen der 'Ein-Euro-Jobs' funktioniert. (IAB)
[422-L] Rothgang, Michael; Schiemann, Frank:
ESF-Dachevaluierung für Deutschland: ein schwieriges oder gar "unmögliches" Unterfangen?, in: Christian Brinkmann, Susanne Koch, Hans Gerhard Mendius; Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Wirkungsforschung und Politikberatung - eine Gratwanderung?, 2006, S. 131-150 (Standort: IAB; Graue Literatur)
INHALT: "In dem Beitrag werden Probleme einer Dachevaluierung des Europäischen Sozialfonds (ESF) diskutiert. Der ESF unterstützt und ergänzt Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Deutschland. In diesem Kontext stellt der vorliegende Beitrag Überlegungen
zu zwei methodischen Fragestellungen an: einerseits zu Problemen bei der Identifikation von
Programmeffekten und andererseits zu Fragen, die sich im Rahmen ihrer Rückspiegelung in
den Politikprozess ergeben. Die ESF-Dachevaluierung umfasst zwei gesonderte Förderprogramme mit unterschiedlichen Programmdokumenten - das EPPD der Ziel 3-Interventionen
und das OP des Bundes für seine Ziel 1-Interventionen. Beide Programme umschließen eine
völlig heterogene Förderprogrammstruktur, die vom Bund wie auch von den Bundesländern
implementiert wurde. Aus dieser Heterogenität ergeben sich Schwierigkeiten, Wirkungen und
Nettoeffekte der Förderung zu identifizieren. Zugleich sind die unterschiedlichen Koordinierungsmechanismen eines Multiakteurssystems zu berücksichtigen, wenn die Ergebnisse in
den politischen Prozess reflektiert werden. Außerdem wird danach gefragt, welche Anforderungen ein Monitoringsystem erfüllen muss, damit die Programmverantwortlichen ihre Steuerungsfunktion wahrnehmen können." (Autorenreferat)
[423-L] Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung; Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Auftraggeber) (Hrsg.):
Arbeitslosengeld II reformieren: ein zielgerichtetes Kombilohnmodell ; Expertise, Wiesbaden
2006, VI, 151 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/download/press/ges_kombi.pdf)
INHALT: Nach Auffassung der Bundesregierung muss ein Kombilohnmodell sicherstellen, dass
mehr Menschen als bisher die Möglichkeit auch zur Beschäftigung zu niedrigem Einkommen
geboten wird, ohne dass die Löhne in den Bereich der Sittenwidrigkeit gedrückt werden. Der
Sachverständigenrat kommt mit der vorliegenden Analyse dem Auftrag nach, eine Expertise
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zu dieser Thematik zu erstellen. In Deutschland arbeitet etwa ein Fünftel aller abhängig Beschäftigten im Niedriglohnbereich. Ein auf die Probleme des deutschen Arbeitsmarkts zugeschnittener Kombilohn muss als doppelte Zielsetzung a) die Stimulierung der Beschäftigung
von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen sowie b) eine Sicherung des Mindesteinkommens miteinander vereinbaren. Die Kriterien, an denen sich der Reformvorschlag des
Sachverständigenrates orientiert, werden erläutert. Darauf aufbauend wird ein aus drei Modulen bestehender Reformvorschlag entwickelt. Modul 1: Einführung einer Geringfügigkeitsschwelle bei den Hinzuverdienstmöglichkeiten; Modul 2: Absenkung des Regelsatzes für erwerbsfähige Mitglieder einer Bedarfsgemeinschaft und gleichzeitig Verbesserung der Hinzuverdienstmöglichkeiten für am ersten Arbeitsmarkt erzielte Erwerbseinkommen; Modul 3:
Reform von Minijobs und Midijobs. Die Berechnungen eines mikroökonomischen Simulationsmodells zur Ermittlung der Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die öffentlichen
Haushalte kommen zu dem Schluss, dass die Absenkung des Leistungsniveaus bei Nichterwerbstätigkeit zentrales und unverzichtbares Element einer Reform sein muss, wenn man mit
einem Kombilohnmodell die Arbeitsmarktchancen insbesondere von Geringqualifizierten und
Langzeitarbeitslosen spürbar verbessern will. (IAB)
[424-L] Schiel, Stefan; Cramer, Ralph; Gilberg, Reiner; Hess, Doris; Schröder, Helmut:
Evaluation des arbeitsmarktpolitischen Programms FAIR: Stand der Begleitforschung zum
Ende der Programmlaufzeit, (IAB Forschungsbericht : Ergebnisse aus der Projektarbeit des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 07/2006), Nürnberg 2006, 167 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2006/fb0706.pdf)
INHALT: Mitte 2002 hat die Bundesagentur für Arbeit das arbeitsmarktpolitische Programm "FA
IR - Förderung der Arbeitsaufnahme - integriert und regulär" installiert. In vier Geschäftsstellen wurden Vermittlungsteams eingerichtet, die mit einem deutlich verbesserten Betreuungsschlüssel operieren als das reguläre A-Team. Das Modellvorhaben soll prüfen, wie sich der
verbesserte Personalschlüssel auf die Vermittlungs- und Wiedereingliederungserfolge bei arbeitslosen Männern und Frauen auswirkt. "Der Bericht gliedert sich in fünf Kapitel. Nach einem Überblick über die Konzeption des Modellversuchs und die Begleitforschung steht im
zweiten Kapitel die Implementation des Modells im Vordergrund. Anhand von Ergebnissen
der Befragung von Vermittlungsfachkräften in den FAIR-Geschäftsstellen und der vier FAIRKoordinatoren wird ein Einblick in die Umsetzung des Programms vor Ort gegeben. Im Mittelpunkt stehen die personellen Rahmenbedingungen in FAIR und die Unterschiede in der
täglichen Vermittlungsarbeit zwischen FAIR-Vermittlern und ihren Kollegen im A-Team.
Abschließend bewerten die FAIR-Koordinatoren die Umsetzung und Zielerreichung des
FAIR-Programms bis Ende 2004. Im dritten Kapitel werden die Ergebnisse zur ursprünglichen Modellvariante FAIRalt vorgestellt. Das vierte Kapitel ist der zweiten Modellvariante,
der Beratung und Vermittlung von potenziell Langzeitarbeitslosen (FAIRplus) gewidmet.
Neben der Beschreibung der Teilnehmer werden die Ergebnisse der ersten, noch vorläufigen
Wirkungsanalyse auf Basis von coArb-Daten berichtet. Im fünften Kapitel schließlich erfolgt
eine Auswertung der dritten Variante des Modellversuchs, die 2005 durchgeführt wurde. Im
Mittelpunkt steht eine erste Effektivitätsbetrachtung. Auf der Grundlage der Erstbefragung
von Teilnehmern und Nichtteilnehmern vom August und September 2005 werden bereits bemerkenswerte Effekte deutlich. Die für Herbst 2006 geplante Wiederholungsbefragung wird
die Verbleibe in Erwerbstätigkeit auf Nachhaltigkeit prüfen. Dann ist auch eine Effizienzanalyse möglich." (Autorenreferat)
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[425-L] Schiemann, Frank (Projektleiter); Schuldt, Karsten (Projektleiter); Berka, Michael; Biehler, Hermann; Fischer, Alrun; Frank, Wilma; Malers, Ulrich; Maibohm, Kai; Mattfeldt, Harald;
Savioli, Benno; Schlittgen, Rainer; Temps, Claudia; Troost, Axel; Weise, Axel (Bearbeitung):
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission: Arbeitspaket 1, Wirksamkeit der Instrumente ; Modul 1c, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ;
zweiter Bericht, Berlin 2005, 187 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bmas.bund.de/BM
AS/Redaktion/Pdf/Publikationen/forschungsbericht-1c-arbeitsbeschaffungsma_C3_9Fnahmen,
property=pdf,bereich=bmas,sprache=de,rwb=true.pdf)
INHALT: Das Fazit aus den Untersuchungen zu Effektivität und Effizienz des ABM-Einsatzes in
den Jahren 1999-2004 lautet: Eine klare Befürwortung oder Ablehnung dieses arbeitsmarktpolitischen Förderinstrumentes lässt sich aus den ermittelten Befunden nicht ableiten. Der
Gesetzgeber wie auch die Akteure vor Ort haben mit dem ABM-Einsatz im Wesentlichen
fünf Ziele verfolgt - Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt, Erhalt bzw. Wiedererlangung der Beschäftigungsfähigkeit, Umsetzung strukturwirksamer Maßnahmen, temporäre
Schaffung von Marktersatz sowie Inklusion besonders förderungsbedürftiger Personen. Die
dabei gesetzte Zielhierarchie unterscheidet sich von Akteur zu Akteur und hat sich im Zeitverlauf zudem verändert: Während für den Gesetzgeber bis 2003 die Arbeitsmarktintegration
im Vordergrund stand, ist mit der Neuausrichtung von ABM in 2004 der Marktersatz das vorrangige Ziel. Für die Akteure vor Ort war die Arbeitsmarktintegration im gesamten Untersuchungszeitraum 2000-2004 nur in einigen Fällen das vorrangige Ziel; zumeist wurde vielmehr
von einer Gleichrangigkeit der fünf Ziele ausgegangen. Allerdings zeigten sich deutliche regionale Unterschiede: In Ostdeutschland hatten die Ziele Marktersatz, Beschäftigungsfähigkeit und Strukturwirksamkeit ein besonderes Gewicht, in Westdeutschland die Zielgruppeninklusion und die Arbeitsmarktintegration. Die Untersuchungen zur Zielerreichung erbrachten
positive Befunde hinsichtlich der Ziele Beschäftigungsfähigkeit, Strukturwirksamkeit und
Zielgruppeninklusion, wobei strukturwirksame Effekte von ABM vor allem für Ostdeutschland zu konstatieren sind. In Bezug auf das Ziel der Arbeitsmarktintegration sind die Befunde
ambivalent: Die Nettointegrationseffekte von ABM fallen, kurzfristig betrachtet, sowohl in
Ost- als auch Westdeutschland negativ aus. Allerdings sind mit der größeren Zielgruppenschärfe und dem verringertem Umfang des ABM-Einsatzes im Zeitverlauf relative Verbesserungen zu konstatieren. Für Westdeutschland sind langfristig positive Nettointegrationseffekte festzustellen. Die angestellten Kosten-Nutzen-Betrachtungen erlauben in einer gesamtgesellschaftlichen Bilanz weder die Schlussfolgerung, dass ABM generell effizient noch grundsätzlich ineffizient sind. Allerdings zeigen die bisherigen Ergebnisse einer akteursbezogenen
Analyse, dass die Bundesagentur für Arbeit beim ABM-Einsatz ein "Nettozahler" ist, während andere Akteure, vor allem die ABM-Beschäftigten bzw. die zuvor Arbeitslosen und die
Kommunen, eher als "Nettoempfänger" charakterisiert werden können. (IAB2)
[426-L] Schmid, Günther:
Gewährleistungsstaat und Arbeitsmarkt: zur Wirksamkeit neuer Steuerungsformen in der
Arbeitsmarktpolitik, in: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 34/2006, H.
4, S. 487-413 (Standort: USB Köln(38)-XG01679; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Das Modell des Gewährleistungsstaats bestimmt auch die "Fördern und Fordern"Reformagenda der deutschen Arbeitsmarktpolitik. Der Verfasser stellt die wichtigsten Elemente dieses Modells vor und überprüft das Konzept anhand der neuen "Bundesagentur für
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Arbeit". Ziele und Erfahrungen der Arbeitsmarktreform werden mit den analytischen und
normativen Grundlagen des Gewährleistungsstaats verglichen mit dem Ziel, sie zu modifizieren und zu schärfen. (ICEÜbers)
[427-L] Schmid, Günther:
Der Mensch denkt und die Institution lenkt: zur Reformfähigkeit von Staat und Gesellschaft
am Beispiel der deutschen Arbeitsmarktpolitik, in: Politische Vierteljahresschrift : Zeitschrift
der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Jg. 47/2006, H. 3, S. 367-379 (Standort:
USB Köln(38)-XE00036; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor versucht in seinem Kommentar am Beispiel der deutschen Arbeitsmarktpolitik zu zeigen, dass Staat und Gesellschaft in Deutschland durchaus reformfähig sind - allerdings in Grenzen. Die öffentliche Rede von einer "Reformblockade" scheint gerade in diesem
Bereich vorherrschend zu sein, denn das Überschreiten der Tabugrenze von fünf Millionen
Arbeitslosen zu Beginn des Jahres 2005 und der Wandel der Bedingungen der Vollbeschäftigung erschweren nach allgemeiner Einschätzung grundlegende Reformen in Deutschland,
wie sie erfolgreiche Länder der EU vorgeführt haben. Um die Frage zu beantworten, wie eine
optimistischere Sicht der Reformfähigkeit langfristig erreicht werden kann, betrachtet der Autor die Reformen am Arbeitsmarkt im Lichte politischer Theorien. Er diskutiert diese vor allem aus der Perspektive individueller Interessen und kollektiver Aushandlungsprozesse und
setzt sich mit den institutionellen Determinanten der Arbeitsmarktpolitik kritisch auseinander.
Er beschließt seinen Kommentar mit einer kurzen Erörterung der Bedingungen der Reformfähigkeit von Staat und Gesellschaft. (ICI)
[428-L] Schneider, Hilmar; Brenke, Karl; Kaiser, Lutz; Steinwede, Jacob; Jesske, Birgit; Uhlendorff, Arne:
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission: Modul
1b, Förderung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen ; Bericht 2005 für das
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, (IZA Research Report, No. 7), Bonn 2006, 610
S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060523f31.pdf; http://www.iza.org/
ProductFunctions/publication/reports/mp_entries/1146061494.85/dokumentFile/IZA7.pdf)
INHALT: "Der Inhalt des Berichts besteht in der empirischen Evaluation der Förderung beruflicher Weiterbildung (FbW) einschließlich des Einsatzes von Bildungsgutscheinen. Dabei werden, soweit zum Zeitpunkt der Berichtslegung möglich, die jüngst erfolgten Reformen berücksichtigt, die sich aus der Umsetzung der so genannten Hartz-Gesetze und den damit zusammenhängenden Reformen bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) ergeben haben. Die im
Rahmen der Gesamtstudie angestrebte Evaluation von Transferleistungen war zum Zeitpunkt
der Berichtslegung noch nicht möglich. Die diesbezüglichen Reformen traten erst zum 01.
Januar 2004 in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt wurde u.a. die maximale Bezugsdauer von Transferkurzarbeitergeld von 24 auf 12 Monate verkürzt. Geht man davon aus, dass der Bezugszeitraum von den Betroffenen weitgehend ausgenutzt wird, sind die ersten Bezieher von
Transferkurzarbeitergeld unter den neuen Bedingungen frühestens im Januar 2005 aus der
Maßnahme ausgeschieden. Im Hinblick auf das Erfolgskriterium 'Beschäftigungszugang innerhalb der ersten sechs Monate nach Maßnahmenende' ist frühestens Anfang Juli 2005 mit
entsprechenden Daten zu rechnen. Zu Transferleistungen finden sich deshalb im vorliegenden
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Bericht nur erste deskriptive Ausführungen und ein Überblick über den aktuellen Stand der
Untersuchungskonzeption. Der Bericht liefert nach einer Synopse der Reformschritte zunächst einen aktuellen Literaturüberblick über vorliegende mikro-ökonometrische Evaluationsstudien zur FbW in Deutschland. Anschließend folgt eine deskriptive Analyse auf der Basis von Geschäftsdaten der Bundesagentur für Arbeit zu den Auswirkungen der Reformen auf
die Struktur der Teilnehmer an Maßnahmen der FbW. Ein umfangreiches Kapitel widmet sich
sodann der Implementationsanalyse. Hier stehen auf der Basis von qualitativen Expertenbefragungen, einer standardisierten Agenturbefragung, einer standardisierten Bildungsträgerbefragung sowie Ergebnissen einer Zusatzbefragung bei FbW-Teilnehmern die Sichtweisen und
Erfahrungen der Akteure (aus Arbeitsverwaltung, Trägerlandschaft sowie von FbWTeilnehmern) im Mittelpunkt. Mittels einer Prozessevaluation werden der Stand der Umsetzung der Reform sowie organisatorische und soziale Auswirkungen in den Blick genommen.
Vor dem Hintergrund von Programmgestaltung und Programmzutritt werden dabei die Instrumente sowohl im Hinblick auf die damit intendierten Ziele als auch im Hinblick auf die
auftretenden nicht intendierten Wirkungen untersucht. Ein weiterer wichtiger Teil der Untersuchung besteht in einer quantitativen Wirkungsanalyse im Hinblick auf den Maßnahmeneffekt für die Programmteilnehmer. Ausgangsbasis für diesen Untersuchungsteil sind personenbezogene Verwaltungsdaten der BA, die mit Hilfe einschlägiger mikro-ökonometrischer Verfahren ausgewertet werden. Die Verwaltungsdaten unterliegen im Hinblick auf die Fragestellung allerdings ernsthaften Informationsbeschränkungen: Zum einen stehen die Informationen
nur mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung zur Verfügung, was ihre Eignung zur Beurteilung der durchgeführten Reformen derzeit noch beeinträchtigt, obwohl die wesentlichen Teile
der Reform bereits mit Beginn des Jahres 2003 in Kraft traten. Zum anderen decken die in
den Verwaltungsdaten verfügbaren Merkmale nicht den gesamten Kreis der Merkmale ab, die
für den Maßnahmenerfolg relevant sind. Um dem begegnen zu können, wurden Zusatzbefragungen durchgeführt, deren Ergebnisse ergänzend zu den verfügbaren Informationen aus den
Verwaltungsdaten in die Analyse einbezogen wurden. Im Vordergrund steht dabei die Untersuchung der Effektivität der Instrumente. Hierbei wird sowohl der Heterogenität der Teilnehmer als auch der Heterogenität der Maßnahmen besondere Rechnung getragen. Abgeleitet
von der Effektivitätsanalyse wird eine Untersuchung der mit der Zielerreichung einhergehenden Kosten (Effizienzanalyse) präsentiert. Die Verbindung von deskriptiver Analyse, Implementationsanalyse und quantitativer Wirkungsanalyse ermöglicht eine enge Rückkopplung
der Befunde. So liefern sowohl die deskriptive Analyse als auch die Implementationsanalyse
wichtige Hinweise für die Interpretation der quantitativen Schätzungen. Dabei ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch eine Zweiteilung der Qualität der Ergebnisse zu konstatieren: Während
sich für die Zeit vor der Reform statistisch gut gesicherte Befunde ableiten lassen, ist eine belastbare quantitative Beurteilung der Wirkung der Reform auf die Wirkung der Maßnahmen
für die Teilnehmer im derzeitigen Stadium noch mit Vorbehalten zu versehen. Der statistische
Unschärfebereich der Effekte ist teilweise noch zu groß und das verfügbare Beobachtungsfenster zu klein, um ein abschließendes Urteil fällen zu können." (Autorenreferat)
[429-L] Schneider, Hilmar:
Kombilohn oder Workfare - eine Frage der Grundsicherung, in: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 55/2006, H. 2, S. 198-208 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 01110; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
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INHALT: Nach Ansicht des Autors ist das deutsche Wohlfahrtssystem verantwortlich für relativ
hohe implizite Mindestlöhne. Speziell für geringqualifizierte Arbeitnehmer gibt es nur geringe Anreize, Jobangebote anzunehmen. Diesem Problem mit Lohnsubventionen für niedrigbezahlte Jobs beizukommen, erscheint wenig vielversprechend. Wegen der Höhe des staatlich
garantierten Grundeinkommens, würden zusätzliche Lohnsubventionen zwar mit hohen Kosten aber nur geringen Auswirkungen verbunden sein. Workfare erweist sich als eine höchst
effiziente Alternative, wird aber nur ohne zusätzliche Lohnzuschüsse funktionieren. (IAB)
[430-L] Schuldt, Karsten; Temps, Claudia; Frank, Wilma:
Das finanzielle Volumen der aktiven Arbeitsmarktpolitik in den östlichen Ländern Deutschlands: Studie im Auftrag der Generaldirektion Beschäftigung und Soziales der Europäischen
Kommission, Bremen 2003, 166 S. (Graue Literatur; URL: http://www.piw.de/doc/arbeitsmarktarbeitsmarktpolitik.pdf)
INHALT: Die Studie über Arbeitsmarktpolitik in den ostdeutschen Ländern ergänzt eine gleichartige Untersuchung zur Situation in den westdeutschen Bundesländern. Ein Vergleich beider
Studien zeigt, dass sich die grundlegende Differenz zwischen Ost- und Westdeutschland am
aufgewendeten Mittelvolumen festmachen lässt. Obwohl die Bevölkerungszahl und die absolute Zahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland deutlich geringer sind als in Westdeutschland,
werden in den östlichen Bundesländern aufgrund der extrem hohen Arbeitslosenquoten etwa
gleich viel Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik eingesetzt wie in den alten Bundesländern.
Dabei sind die Länderbeiträge nicht nur von Land zu Land unterschiedlich, sondern unterscheiden sich auch bezüglich der Maßnahmetypen. Für die einzelnen ostdeutschen Bundesländer inklusive Berlin werden die Förderprofile herausgearbeitet: die Entwicklung des Mitteleinsatzes der BA, die Verteilung der Mittel der BA auf einzelne Bereiche und Instrumente
sowie die aktive Arbeitsmarktpolitik der Landesregierungen. Die Ausgaben der BA weisen in
allen Ländern ähnliche Strukturen auf. Ungefähr die Hälfte der Mittel werden für den Bereich
Qualifizierung, einschließlich der Förderung der beruflichen Erstausbildung, aufgewendet. Im
Vergleich der Jahre 2001 und 2002 ist ein deutlicher Rückgang der eingesetzten Mittel zu beobachten, der wesentlich auf größere Umschichtungen zwischen den Maßnahmetypen zurückzuführen ist. Die Länder setzten in ihren arbeitsmarktpolitischen Programmen ähnliche
Förderungen ein, z.B. in der Existenzgründungsförderung, der Förderung des zweiten Arbeitsmarktes oder bei Einstellungshilfen am ersten Arbeitsmarkt. Die Zusammenführung von
Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe im Arbeitslosengeld II wird in den einzelnen Ländern unterschiedlich bewertet. Einigkeit besteht bei allen Ländern darin, dass die Gemeindefinanzen gestärkt werden müssen, um negative Folgen für die Binnennachfrage und damit das Wirtschaftswachstum in den strukturschwachen Regionen zu verhindern. (IAB)
[431-L] Schuldt, Karsten:
Perspektiven für Berlin-Brandenburg: Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik zwischen
Reformgalopp und machbaren Alternativen, Potsdam 2006, 87 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.berlin-brandenburg.dgb.de/filemanager/download/1441/Persp-APM-Schuldt-2006Hintergrundgespräch11.7.06.pdf)
INHALT: Die Studie zieht eine Bilanz der Arbeitsmarktsituation in Berlin-Brandenburg aus gewerkschaftlicher Sicht. Danach befindet sich der Arbeitsmarkt in der Region in einer dramati-
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schen Zangenbewegung, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint: Einerseits versagen die
arbeitsmarktpolitischen Instrumente des Hartz IV-Konzepts und bringen dem Arbeitsmarkt
keine Entspannung; andererseits wächst die Zahl der Erwerbslosen aufgrund massiven Stellenabbaus bzw. angekündigter Massenentlassungen und die Entwicklung geht hin zu prekären
Arbeitsverhältnissen (1-Euro-Jobs) statt sozialversicherungspflichtigen Stellen. Auf der Basis
einer Schilderung der Entwicklung der Arbeitsmarktsituation von 2000-2005 und der arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischen Reformen seit Beginn des 21. Jahrhunderts, wird
eine Problemdiagnose der Ursachen der schlechten Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsperformance in Berlin-Brandenburg erstellt, die dann die Grundlage für Handlungsempfehlungen
auf bundes-, landes- und kommunalpolitischer Ebene der Arbeitsmarktpolitik bildet. Als
wichtigste Ursache für die ungünstige Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation in der Region Berlin-Brandenburg wird die schwache Wirtschaftsdynamik sowie eine ungünstige
Wirtschaftszweig- und Betriebsgrößenstruktur betrachtet. Gefordert wird ein 'Policy-Mix' aus
Steuer-, Struktur-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik, mit dessen Hilfe es in erster Linie kleinen und mittleren Unternehmen erleichtert werden soll, Beschäftigungspotenziale zu erschließen. In einem Exkurs wird ein Überblick über die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik der EU gegeben und am Beispiel Schwedens untersucht, inwieweit die dortige Politik
Impulse für Berlin-Brandenburg liefern kann. (IAB)
[432-L] Schwab, Gunnar:
Regionale Unterschiede der Ergebnisse des ESF-BA-Programms: Zwischenergebnisse der
Begleitforschung, (IAB-Projektbericht, 10-534), Nürnberg 2006, 65 S. (Standort: IAB-90-0DE0309004 BS 685; Graue Literatur)
INHALT: "Der Beitrag untersucht Verbleibsquoten von Personen, die im Rahmen des ESF-BAProgramms gefördert wurden. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie sich regionale Unterschiede der Verbleibsquoten erklären lassen. Analysiert wurde, welche Bedeutung hierbei
Unterschiede in der regionalen Arbeitsmarktlage und der Teilnehmerzusammensetzung haben. Die Ergebnisse zeigen, dass die regionalen Verbleibsquoten von Weiterbildungsteilnehmern umso niedriger ausfallen, je höher der Anteil der Langzeitarbeitslosen an den Maßnahmeteilnehmern ist. Während unterschiedliche Verbleibsquoten der Weiterbildungsteilnehmer
in Westdeutschland zudem auf Unterschiede in der regionalen Arbeitsmarktlage zurückgeführt werden können, ergaben die Analysen für die ostdeutschen Verbleibsquoten keinen signifikanten Einfluss der regionalen Arbeitsmarktlage. Die regionalen Verbleibsquoten der
Weiterbildungsteilnehmer fallen zudem dort höher aus, wo der Anteil derjenigen, die an einem ergänzenden ESF-Modul teilgenommen haben, geringer ist. Regionale Unterschiede der
Verbleibsquoten der Teilnehmer an einer Trainingsmaßnahmen, deren Maßnahmeteilnahme
ergänzend aus Mitteln des europäischen Sozialfonds gefördert wurde, erklären sich, so zeigen
die Analysen weiter, sowohl durch Unterschiede in der regionalen Arbeitsmarktlage, wie
auch durch Unterschiede in der regionalen Teilnehmerzusammensetzung." (Autorenreferat)
[433-L] Schwarzbuch Hartz IV: sozialer Angriff und Widerstand ; eine Zwischenbilanz,
Berlin: Assoziation A 2006, 188 S., ISBN: 3-935936-51-6
INHALT: Die Beiträge des Sammelbandes formulieren eine fundamentale Kritik an Hartz IV aus
der Perspektive linksalternativer Aktivistinnen und Aktivisten, die das Ziel verfolgen, den
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'Widerstand gegen das beschleunigte Verarmungs- und Verunsicherungsprogramm' zu unterstützten. Die politische Analyse widmet sich unter anderem dem Profiling und Ein-Euro-Jobs,
und konzentriert sich darauf, deren 'disziplinierenden und entrechtenden Charakter' herauszustellen. Außerdem werden 'eine Reihe konkreter Tipps und Tricks für Arbeitslose' zusammengestellt, die Handlungsmöglichkeiten zum individuellen Widerstand aufzeigen, unter anderem bei 'Zwangsdiensten' sowie 'bei verschärfter Verfolgungsbetreuung durch den sozialschnüffelnden Prüfdienst'. Daneben enthält das Buch die Auswertung einer bis Ende 2005
durchgeführten bundesweiten Befragung von Arbeitslosen zu ihrer Situation und ihren Erfahrungen. 'Eine besondere Bedeutung misst das Buch den Prozessen der Selbstorganisation innerhalb der Sozialproteste zu, die sich unabhängig von gewerkschaftlichen Positionen entwickeln, ohne dabei basisdemokratische Initiativen aus den Augen zu verlieren.' (IAB2). Inhaltsverzeichnis: Lutz Wehring: Unsere Agenda heißt Widerstand - eine Chronik (12-12); Harald Thome, Ulrike Gieselmann: Haiti-Praxis - viele Fragen zu den alltäglichen Auseinandersetzungen um Einkommen und Rechte (12-30); Dorothee Fetzer: Verfolgungsbetreuung,
Schikanen und Verletzungen der Privat- und Intimsphäre (31-45); Anne Allex, Anne Eberle:
Praxis des Profiling - Geschichte, Theorie, Anspruch, Wirklichkeit, Widerständigkeit (46-72);
Mag Wompel, Ralf Pandorf: Anonyme Umfrage zum Arbeitsamt und zu Ein-Euro-Jobs (7383); Mag Wompel: Schwarze Schafe der Erwerbslosenindustrie - Ein-Euro-Jobs bundesweit
(84-88); Hagen Kopp: Ausbeutung ohne Grenzen : Hartz IV, Migrationsmanagement und die
Kämpfe dagegen (89-97); Anne Bernheim: 'Wir werden hier kontrolliert arbeitslos gehalten...'
- Ein-Euro-Jobs: mehr als Disziplinierung? (98-108); Harald Rein: Zwangsdienste in
Deutschland (109-121); Frank Jäger: Wenn wir uns nicht selbst helfen, wird uns niemand helfen! Die alltäglichen Kämpfe um Einkommen und Existenzsicherung brauchen Selbstorganisierung (122-134); Mag Wompel: Gewerkschaftsbewegung im Hartz-Dilemma (135-139);
Martin Strotmann: Kapitalistische Deregulierung und Widerstand in Westeuropa - das Beispiel Britannien und Frankreich (140-156); Detlef Hartmann, Oskar Schlaak: Abrichtung und
Revolte: Widerstand in der Epoche der Unterwerfung zu Humankapital (157-172); Tom Binger: Jenseits von Markt und Staat - neue Formen und Visionen des Sozialen. Garantiertes
Grundeinkommen und gesellschaftliche Infrastruktur - Alternativen zum neoliberalen Umbau
des Sozialstaates? (173-186).
[434-L] Seifert, Hartmut:
Was hat die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes gebracht?, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung,
Jg. 59/2006, H. 11, S. 601-608 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Der Aufsatz bilanziert und bewertet die in den letzten zwei Jahrzehnten erfolgten
zahlreichen Schritte zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Eine zusammenfassende Übersicht zeigt, dass die Deregulierungen bei der Arbeitszeit, dem Lohnersatz, dem Arbeitsrecht,
den Beschäftigungsformen und den tariflichen Regelungsstrukturen den Spielrum für Flexibilität am Arbeitsmarkt in umfassender Weise ausgeweitet haben. Infolge dieser Änderungen
blieben die Effektiveinkommen über einen langen Zeitraum hinter dem verteilungsneutralen
Spielraum zurück, nahm die Lohnspreizung zu, gewannen atypische Beschäftigungsformen
an Bedeutung und wurde die Arbeitszeit flexibler. Gleichwohl hat die Deregulierungspolitik
bei der Lösung der Arbeitsmarktprobleme versagt. Wie zahlreiche neuere Untersuchungen
zeigen, lässt sich kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Deregulierung und Beschäfti-
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gung ausmachen. Dagegen hat die Deregulierungspolitik neue Probleme aufgeworfen und das
Entstehen neuer Armut sowie Unterinvestitionen in Bildung und Weiterbildung begünstigt."
(Autorenreferat)
[435-L] Seifert, Hartmut:
Was bringen die Hartz-Gesetze für den Arbeitsmarkt?, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.):
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006,
S. 1169-1181, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: Die vier Hartz-Gesetze stehen für mehr als nur eine Reform der Arbeitsmarktpolitik,
sie sind zugleich Symbol für die Reformfähigkeit des deutschen Arbeitsmarkt- und Sozialsystems schlechthin. Der Beitrag informiert zunächst über die wichtigsten Elemente der HartzGesetze. Anschließend wird diskutiert, wie die auf vermehrte Eigenverantwortung setzende
Strategie des Förderns und Forderns zu bewerten ist, wie die teils modifizierten, teils neu
konstruierten Formen flexibler und atypischer Beschäftigung die Arbeitsmarktentwicklung
beeinflussen und welche Wirkungen sie auf die Struktur der Arbeitslosigkeit haben. Der Beitrag zeigt, dass die mit den Hartz-Gesetzen vollzogenen Arbeitsmarktreformen die anhaltende
Misere am Arbeitsmarkt nicht grundlegend werden verändern können. Solange sie nicht in
eine Beschäftigung fördernde Makropolitik eingebettet sind, werden die sich abzeichnenden
Beschäftigungseffekte primär auf Substitutionswirkungen beruhen. Die Hartz-Gesetze erweitern die Flexibilität am Arbeitsmarkt, ohne die dadurch geminderte soziale Sicherung zu kompensieren. (ICE2)
[436-L] Sinn, Hans-Werner; Holzner, Christian; Meister, Wolfgang; Ochel, Wolfgang; Werding,
Martin:
Aktivierende Sozialhilfe 2006: das Kombilohn-Modell des ifo Instituts, in: Ifo-Schnelldienst :
Wochenberichte, Jg. 59/2006, H. 2, S. 6-27 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Am 26. Januar 2006 stellte das ifo Institut im Rahmen einer Bundespressekonferenz
die aktualisierte Version des ifo Kombilohn-Modells 'Aktivierende Sozialhilfe' vor, das eine
Alternative zum heutigen Lohnersatzmodell bietet. Das ifo-Modell eröffnet bei verringerten
fiskalischen Kosten langfristig bis zu 3,2 Millionen gering qualifizierten Arbeitslosen neue
Beschäftigungschancen. Das bisherige System existentsicherender Sozialleistungen, aktuell
das Arbeitslosengeld II, schafft ein anhaltendes Hindernis für mehr Beschäftigung gering
Qualifizierter. Grund dafür sind die relativ hohen Leistungen an erwerbsfähige Personen, die
weiterhin arbeitslos sind, und die hohen Transferentzugsraten, die die Aufnahme einer regulären Beschäftigung bestrafen. Das ifo-Modell eröffnet einen gangbaren und finanzierbaren
Weg, dieses Hindernis durch eine Umstrukturierung der staatlichen Lohnersatzleistungen zu
Kombilöhnen zu beseitigen. Es beendet das derzeitige Konkurrenzverhältnis zwischen Sozialstaat und privaten Arbeitgebern und ermöglicht eine sozialpolitisch akzeptable Anpassung
der deutschen Lohnstruktur, insbesondere der Löhne für gering Qualifizierte, an die internationale Lohnkonkurrenz." (Autorenreferat)
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[437-L] Snower, Dennis J.; Merkl, Christian:
The caring hand that cripples: the East German labor market after reunification (detailed
version), (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2066), Bonn
2006, 45 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060413f32.pdf;
http://ftp.iza.org/dp2066.pdf)
INHALT: Auf dem Arbeitsmarkt in Ostdeutschland sind seit der Wiedervereinigung kaum Fortschritte erzielt worden. Die Arbeitslosenquote hat sich von 1991 bis 2004 von 10 auf 20 Prozent verdoppelt, trotz erheblicher Abwanderungen von Ost- nach Westdeutschland. Der Zustand des Arbeitsmarktes ist unverändert unbefriedigend trotz abgeschlossener Privatisierung
der Wirtschaft, eines funktionierenden sozialen Systems und einer neu erstellten Infrastruktur,
alles finanziert durch westdeutsche Transferleistungen in Höhe von jährlich 80 Milliarden Euro. Der Beitrag stellt fest, dass keine Region eine derartige Förderung beim Übergang zum
Kapitalismus erfahren hat und stellt die Frage, warum sich der Erfolg nicht einstellt. Er
kommt zu dem Schluss, dass gerade die Fördermaßnahmen die Schuld für den Misserfolg am
Arbeitsmarkt tragen. Die These der helfenden Hand, die schadet, wird anhand verschiedener
Unterstützungsprogramme (Tarifpolitik, Arbeitslosenversicherung, Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherheit) und der hieraus resultierenden 'Fallen' exemplifiziert. Nach Meinung der Autoren wird sich ohne eine grundlegende politische Reform, die die in der Höhe der Sozialleistungen begründeten Hindernisse für die Schaffung von Arbeitsplätzen beseitigt, die Abhängigkeit Ostdeutschlands von der 'helfenden Hand' nicht vermindern. (IAB)
[438-L] Snower, Dennis J.; Winkelmann, Rainer; Zimmermann, Klaus F. (Hrsg.):
The effects of globalization on national labor markets: diagnosis and therapy, (Beihefte der
Konjunkturpolitik : Zeitschrift für angewandte Wirtschaftsforschung, 57), Berlin: Duncker &
Humblot 2006, 145 S., ISBN: 3-428-12299-2
INHALT: "Die Auswirkungen der Globalisierung werden vielfach als Bedrohung für die nationalen (Arbeits)Märkte angesehen. Die 69. Wissenschaftliche Konferenz widmete sich deshalb
dem aktuellen Thema 'Auswirkungen der Globalisierung auf nationale Arbeitsmärkte: Diagnose und Therapie'. Vor dem Hintergrund hoher Arbeitslosenzahlen wurde mit dieser Konferenz ein Beitrag zur wirtschaftspolitischen Beratung der Bundesregierung geleistet. In den
Vorträgen und Diskussionen wurden die Implikationen globalisierter Arbeitsmärkte beispielsweise für die Geld- und Fiskalpolitik, die Bedeutung der (De-)Regulierung in einem
globalisierten Arbeitsmarkt und die Arbeitsmarkteffekte durch Outsourcing behandelt. Andere Vorträge widmeten sich dem Thema Einkommensausgleich und Wirtschaftseffizienz, der
Förderung des Niedriglohnsektors und der Humankapitalbildung als Bestandteil der Wirtschaftspolitik. Die Vorträge und Diskussionsbeiträge stützten die These, dass die Globalisierung nicht die Hauptursache für die Probleme am deutschen Arbeitsmarkt - insbesondere für
die Langzeitarbeitslosigkeit und gering Qualifizierte - darstellt, die Auswirkungen anderer
Ursachen aber verstärken. Als Lösungsvorschläge wurden genannt: Flexibilisierungen am
Arbeitsmarkt, Ausgestaltung der Sozialleistungen im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit als
Hilfen zur Arbeitsaufnahme, Qualifizierung von Arbeitnehmern sowie auch gesteuerte Zuwanderung statt Abschottung der Märkte." (Autorenreferat)
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[439-L] Stahlmann, Günther:
1-Euro-Jobs zwischen Arbeitsvermittlung und Abstellgleis, in: ZFSH, SGB: Sozialrecht in
Deutschland und Europa, Jg. 54/2006, H. 3, S. 131-143 (Standort: USB Köln(38)-XG143; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die im Zuge der Gesetzgebung zu Hartz IV in Paragraph 16 Abs. 3 SGB II vorgesehenen 1-Euro-Jobs sind Gegenstand politischer und fachlicher Kontroversen. Sie sollen im
Rahmen des SGB II als Mittel der Bekämpfung von Massenarbeitslosigkeit in großem Umfang eingesetzt werden und der Vermittlung in Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt dienen.
Die Kritik an den 1-Euro-Jobs entzündet sich in erster Linie daran, dass der Eindruck erweckt
wird, eine zusätzliche Beschäftigung sei eher Strafe als soziale Hilfe und treffe die Restkategorie schwer oder gar nicht mehr vermittelbarer Personen. Der Beitrag untersucht, ob und wie
das SGB II das Anliegen umsetzt, 1-Euro-Jobs als Element einer Strategie der Bekämpfung
von Arbeitslosigkeit zu verstehen, und welchen Sinn diese Beschäftigungsform auch rechtspolitisch macht. Nach einer Analyse der 1-Euro-Jobs im System des SGB II, der Einzelheiten
zu den rechtlichen Anforderungen an 1-Euro-Jobs und der Behandlung des grundrechtlich
verankerten Wunschrechts der Betroffenen im SBG II, kommt der Beitrag zu einer 'differenzierten' Beurteilung: 1-Euro-Jobs erscheinen nach der gesetzlichen Konzeption wie Ausfallbürgschaften für unzureichende Mittel bei anderen Eingliederungsleistungen. 'Sie sind durch
die modernen Mittel der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Sache nach überholte Fossilien aus
Sozialhilfezeiten', deren ratio legis allenfalls darin besteht, andere Formen der Bekämpfung
der Arbeitslosigkeit bei Mittelknappheit zu substituieren. (IAB)
[440-L] Stelzer-Orthofer, Christine (Hrsg.):
Arbeitsmarktpolitik im Aufbruch: Herausforderungen und innovative Konzepte, Wien:
Mandelbaum Verl. 2006, 340 S., ISBN: 3-85476-145-7
INHALT: "Anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, Flexibilisierung der Arbeitsmärkte und zunehmende
Verarmungsrisiken in ganz Europa machen es notwendig, bisherige beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Konzepte kritisch zu hinterfragen und neue Modelle der Arbeitsmarktintegration zu entwickeln. Vor dem Hintergrund ökonomischer Krisenprozesse sind nationale
Regierungen bestrebt die Funktionsweise der Arbeitsmärkte sowie sozialpolitische Leistungen zu reorganisieren. Eine nicht unbedeutende Rolle nehmen dabei die Vorgaben der Europäischen Union ein. Sie zielen zum einen auf die Stärkung der Wirtschaft durch die Erhöhung
der Wettbewerbs- und Beschäftigungsfähigkeit ab, zum anderen auf soziale Ausgewogenheit
durch arbeitsrechtliche und soziale Mindeststandards. Konzepte der Deregulierung und ReRegulierung einer Politik für den Arbeitsmarkt konkurrieren sich, Aktivierungsmaßnahmen
für aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzte Personen stehen einem restriktiveren Zugang zu Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung gegenüber. Im Sammelband werden von WissenschafterInnen und PraktikerInnen europäische Initiativen sowie nationale Reformen vorgestellt und hinsichtlich ihrer arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen beleuchtet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christine Stelzer-Orthofer: Politik um die Erwerbsarbeit (7-21); Gerda Falkner: Arbeitsrechtliche Schutzbestimmungen der EU und ihre Befolgung in den 15
Mitgliedstaaten (22-38); Hans Jürgen Bieling: Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik in der
Europäischen Union - Problemlagen, Krisendiagnosen, Strategieelemente (39-72); Rainer
Timmelmayer: Kündigungsschutz und Arbeitslosigkeit: eine Bestandsaufnahme zur aktuellen
Deregulierungsdiskussion (73-96); Marcel Fink: Arbeitsmarkt und Beschäftigungspolitik in
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Großbritannien und Dänemark: unterschiedliche Pfade zum Erfolg? (97-135); Hermann
Scherl: Die Arbeitsmarktreformen in Deutschland nach den Vorschlägen der Hartz-Kommission (126-172); Klaus Hochrainer: Österreichs Arbeitszeitpolitik im Aufbruch? Das Innovative, das Traditionelle und die Zukunftsrelevanz der aktuellen Debatte (173-203); Heinz
Zauner: Entwicklungen und Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Österreich Standortbestimmung aus Sicht eines Netzwerks von Non-Profit-Organisationen in der aktiven
Arbeitsmarktpolitik (204-216); Karin Heitzmann: Entwicklung und gegenwärtige Rolle von
Nonprofit Organisationen in der österreichischen Sozialwirtschaft (217-233); Günther Dorfinger: Experimentelle Arbeitmarktpolitik einst und heute - eine Analyse der Rolle von gemeinnützigen Akteuren in der experimentellen Arbeitsmarktpolitik (233-247); Josef Punz:
Implacementstiftungen - ein Angebot an Unternehmen zum Personalaufbau (248-259); Regina Brandstetter: Territoriale Beschäftigungspakte (TEPs) - Kooperationen zur verbesserten
Wirksamkeit regionaler Arbeitsmarktpolitik (260-277); Dagmar Andree: Sind Sanktionen ein
arbeitsmarktpolitisches Instrument? (278-295); Christian Winkler: Arbeitslosenanwaltschaft
Überlegungen zur Errichtung in Oberösterreich (296-311); Nikolaus Dimmel: Grundsicherungsdebatte und Arbeitsmarktpolitik (312-340).
[441-L] Stephan, Gesine; Rässler, Susanne; Schewe, Torben:
Wirkungsanalyse in der Bundesagentur für Arbeit: Konzeption, Datenbasis und ausgewählte
Befunde, (IAB Discussion Paper : Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 07/2006), Nürnberg 2006, 49 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/discussionpapers/2006/dp0706.pdf)
INHALT: "In der Bundesagentur für Arbeit (BA) wird derzeit ein System der quantitativen Wirkungsanalyse arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen entwickelt, das in Zukunft die operative
Steuerung unterstützen soll. Wichtiger Bestandteil ist die neu aufgebaute Datenbank des Projektes 'Treatment Effects and Prediction' (TrEffeR). Der Beitrag verdeutlicht das Potenzial
dieser Datenbank anhand der retrospektiven Auswertung einer Zehn-Prozent-Stichprobe. Betrachtet werden Personen, die im zweiten Halbjahr 2002 an einer der quantitativ bedeutsameren Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen haben. Die Ergebnisse eines Propensity-Score-Matching deuten darauf hin, dass insbesondere Eingliederungszuschüsse sowie
das Überbrückungsgeld dazu beitragen konnten, dass die Geförderten in der Folge seltener
arbeitslos waren als eine Vergleichsgruppe nie oder erst später geförderter Personen." (Autorenreferat)
[442-F] Strulik, Holger, Prof.Dr.; Tyran, Jean-Robert, Prof. (Bearbeitung):
Langzeitarbeitslosigkeit
INHALT: In diesem Projekt untersuchen die Autoren die Entscheidungen von Arbeitslosen, eine
Beschäftigung aufzunehmen und sich während der Dauer der Arbeitslosigkeit weiterzubilden.
Insbesondere wird untersucht wie diese Entscheidungen durch Ausbildung, Alter, Steuern,
und durch die Höhe und Dauer von Arbeitslosenunterstützung und Sozialhilfe beeinflusst
werden. Untersucht wird auch inwieweit hyperbolische Präferenzen zur Erklärung von unfreiwilliger Langzeitarbeitslosigkeit herangezogen werden können.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
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INSTITUTION: Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Makroökonomik Lehrstuhl Wachstum und Verteilung (Königsworther Platz 1, 30167 Hannover);
University of Copenhagen (Store Kannikestraede 13, 1169 Kopenhagen, Dänemark)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-762-5645)
[443-L] Thieme, Tom:
Die Arbeitsmarktreform Hartz IV: eine Zwischenbilanz, in: Politik im Netz, Jg. 7/2006, H. 37,
o. Sz. (URL: http://www.elextra.de/pin_rl/archiv/paufsatz/Action.lasso?-database=pin_aufsatz.fp3
&-layout=internet&-response=/pin_rl/archiv/paufsatz/arc_auf_det.lasso&Ident_such=A-162&search)
INHALT: Die Reform der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik Hartz IV - die am 1. Januar
2005 eingeführte letzte Stufe des Reformwerks - löste eine in allen Bereichen der Gesellschaft kontrovers geführte Debatte aus, da sie teilweise massive Einschnitte am bisherigen
Niveau von Leistungen für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger bedeutet. Der vorliegende
Beitrag versucht nach einem Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes Zwischenbilanz (Stand Feb.
2006) zu ziehen. Nachgegangen wird folgenden Fragen: Wurden die großen Erwartungen der
Bundesregierung erfüllt? Greifen die Reformen im Sinne von sinkenden Arbeitslosenzahlen
und dynamischer Wirtschaftsentwicklung oder beschleunigen die Maßnahmen den Abbau sozialer Grundsicherheiten und führen zu verstärkter Armut und gesellschaftlicher Ungleichheit? Sind Erfolge - sinkende Arbeitslosenzahlen und wachsende Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse - zu verzeichnen? Hat der Regierungswechsel in Berlin
bereits zu spürbaren Kurskorrekturen des Reformwerkes geführt? Entspricht die praktische
Umsetzung von Hartz IV mit dem angestrebtem Ziel eines "Förderns und Forderns" den tatsächlichen Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt? Der Autor kommt zu folgendem Fazit: Trotz
der unbestrittenen Notwendigkeit einer grundlegenden Reform deutscher Arbeitsmarkpolitik
können die Hartz-Gesetze nur als erster Schritt zur deutlichen Reduzierung der Arbeitslosigkeit gelten. Selbst mit Verbesserungen der Rahmenbedingungen in den Arbeitsagenturen, mit
vergrößerten Anreizen für Arbeitslose, mit flexiblerer Stellenbesetzung bleibt das Hauptproblem bestehen, dass Arbeitsplätze in den Unternehmen entstehen müssen. Die Hauptgründe der
Jobmisere in Deutschland sind daher nach wie vor: zu schwaches Wachstum, Arbeitsplatzverlagerungen ins Ausland, zu hohe Abgabenbelastungen im internationalen Vergleich sowie
Überregulierung von Produkt- und Arbeitsmärkten - und nicht die generelle Unfähigkeit von
Arbeitsvermittlern, Erwerbslose in Lohn und Brot zu bringen. (ICA2)
[444-F] Ullrich, Britta (Bearbeitung); Wagner, Joachim, Prof.Dr. (Betreuung):
Erfolgswirkungen neuer arbeitsmarktpolitischer Instrumente
INHALT: Ziel des Projekts ist es, die Wirkung der neuen arbeitsmarktpolitischen Instrumente
"Vermittlungsgutschein" und "Ich-AG" sowie verschiedene Arten der "Eingliederungszuschüsse" auf regionaler Ebene zu überprüfen. Dabei interessiert zunächst die Wirkung auf den
arbeitsmarktpolitischen Erfolg der geförderten Arbeitslosen. Darüber hinaus interessiert die
Auswirkung der Instrumente auf das Personalrekrutierungsverhalten der Unternehmen. Das
Projekt setzt sich zusammen aus einer Evaluationsstudie, welche die Erfolgswirkungen der
Instrumente misst, und einer Implementationsanalyse. Die Implementationsanalyse zeigt Bedingungsfaktoren für Erfolg bzw. Misserfolg der Instrumente auf. Eingeschlossen werden in
260
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6 Arbeitsmarktpolitik
dies Arbeitslose, private Vermittler sowie Unternehmen. Datengrundlage sind Daten der Arbeitsagenturen sowie repräsentative Erhebungen, die bei den Arbeitslosen und Unternehmen
durchgeführt werden. Um Wirkungen auf die privaten Vermittler zu überprüfen sind qualitative Interviews geplant. Kooperationspartner: Arbeitsagenturen im Regierungsbezirk Lüneburg.
ART: Dissertation BEGINN: 2004-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. II Wirtschafts-, Verhaltens- und Rechtswissenschaften, Institut für VWL Lehrstuhl für Empirische Wirtschaftsforschung (Postfach 2440, 21314
Lüneburg)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 04131-677-2330, Fax: 04131-677-2026,
e-mail: wagner@uni-lueneburg.de)
[445-L] Walwei, Ulrich:
Zu den jüngsten Arbeitsmarktreformen: gehen sie schon zu weit oder noch nicht weit genug?, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und
2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 1182-1207, ISBN: 3-593-37887-6
INHALT: "Betrachtet man den deutschen Arbeitsmarkt, zeigen sich drei Probleme: ein Niveau-,
ein Entwicklungs- und ein Strukturproblem. Das aktuelle Erfolgsprofil des deutschen Arbeitsmarktes ist im Vergleich zu anderen OECD-Ländern, insbesondere auch Staaten der Europäischen Union, als eher schwach zu bezeichnen. Es war nicht immer derart ernüchternd.
Vielmehr hat sich die Arbeitsmarktperformanz Deutschlands insbesondere in den neunziger
Jahren absolut und relativ verschlechtert. Das chronische und wachsende Arbeitsplatzdefizit
hat überdies Strukturprobleme, zum Beispiel in Form von Langzeitarbeitslosigkeit, zum Vorschein gebracht. Dieser Beitrag zeigt im Folgenden die wesentlichen Ursachen der Arbeitsmarktkrise auf und bietet eine erste Einschätzung der jüngsten Arbeitsmarktreformen. Es
kann gezeigt werden, dass diese Veränderungen noch nicht ausreichen, um die deutsche Beschäftigungsbilanz signifikant und dauerhaft zu verbessern. Vorliegende, weiter reichende
Reformkonzepte stehen auf dem Prüfstand." (Textauszug)
[446-L] Walwei, Ulrich:
Fördern und Fordern: aktive Arbeitsmarktpolitik für Menschen mit geringer Qualifikation,
in: Strategien gegen Arbeitslosigkeit und Armut : Beschäftigungschancen für Geringqualifizierte ;
Expertenworkshop der Konrad-Adenauer-Stiftung, 2006, S. 3-4 (Graue Literatur;
URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/arbeitspapiere/7_dokument_dok_pdf_7876_1.pdf)
INHALT: Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit hat zu einem Selektionsprozess geführt, von dem
vor allem Menschen mit geringer Qualifizierung betroffen sind. Die wichtigsten Ergebnisse
zur derzeitigen Situation der Geringqualifizierten auf dem Arbeitsmarkt werden wieder gegeben. Auf dieser Grundlage wird thesenartig dargelegt, welche Aspekte bei einer aktiven Arbeitsmarktpolitik für Geringqualifzierte zu berücksichtigen sind. Der Autor plädiert unter anderem für 'learning on the job' mit Praxisbezug für Geringqualifizierte, für höhere Transparenz und klare Verantwortlichkeiten in den Transfersystemen, für eine konsequente Politik
des Förderns und Forderns, für eine Erhöhung der Arbeitsanreize durch welfare-to-work-
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Programme (gemeinnützige Arbeitsgelegenheiten), Kombilohnmodelle oder Modelle einer
negativen Einkommensteuergutschrift, für eine Senkung der Anspruchslöhne sowie für Tarifverträge, die für Arbeitslose geringere Einstiegslöhne zulassen. Skeptisch beurteilt werden
unter anderem Qualifizierungemaßnahmen, eine Ausdehnung öffentlicher/gemeinnütziger
Beschäftigungsgele-genheiten auf die gewerbliche Wirtschaft sowie eine Lockerung des
Kündigungsschutzes. 'Alle Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik haben in der Vergangenheit negative Implikationen (Drehtüreffekte, Mitnahmeeffekte, sich widersprechende Förderziele, unklare Zielgruppen, fehlende Evaluierung).' Es wird betont, dass großzügige Transfersysteme und effektive Arbeitsanreize im Niedriglohnsektor sich prinzipiell ausschließen.
Ziel ist es, die Botschaft zu verankern, dass staatliche Leistungen zur Gegenleistung für die
Bereitschaft zu arbeiten sind, und nicht umgekehrt. (IAB)
[447-L] Weinkopf, Claudia:
Was leisten Kombilöhne?, in: Gabriele Sterkel, Thorsten Schulten, Jörg Wiedemuth (Hrsg.):
Mindestlöhne gegen Lohndumping : Rahmenbedingungen - Erfahrungen - Strategien, Hamburg:
VSA-Verl., 2006, S. 80-103, ISBN: 3-89965-134-0
INHALT: In der Debatte darüber, durch welche Maßnahmen die Arbeitslosigkeit in Deutschland
reduziert bzw. mehr Beschäftigung geschaffen werden könnte, spielen Kombilöhne eine herausragende Rolle. Je nachdem, ob die Beschäftigungshemmnisse eher auf der Angebots- oder
der Nachfrageseite gesehen werden, zielen die vorgeschlagenen Subventionen vorrangig auf
eine Erhöhung der finanziellen Anreize von Arbeitslosen oder auf eine Senkung der Arbeitskosten für die Unternehmen. Der Beitrag zieht eine Zwischenbilanz zu Potenzialen und Grenzen von Kombilöhnen. Unterschiedliche Varianten von Kombilöhnen werden vorgestellt, die
Chronologie der Kombilohn-Debatte und -Umsetzung wird nachgezeichnet, und die Grundannahmen der Kombilohn-Befürworter sowie Grundsatzfragen werden diskutiert. Die Autorin
zieht eine negative Bilanz des Kombilohnmodells: "Wer mehr Beschäftigung für formal gering Qualifizierte schaffen will, sollte nach unserer Einschätzung spezielle Maßnahmen für
diese Gruppe entwickeln - nicht Kombilohn mit der Gießkanne einführen." Stattdessen wird
Qualifizierung als geeignete Strategie vorgeschlagen. Erst ein gesetzlicher Mindestlohn stellt
nach Ansicht der Autorin eine Grundlage dar, um hierauf aufbauend finanzierbare Kombilohnmodelle zu entwickeln und umzusetzen. (IAB2)
[448-F] Weiß, Carsten, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Trube, Achim, Prof.Dr. (Betreuung):
Auf der Suche nach Schwarzarbeit - Möglichkeiten und Grenzen explorativer Verfahren der
empirischen Sozialforschung im Bereich devianten Verhaltens am Arbeitsmarkt und deren
sozialpolitische Relevanz
INHALT: Die Dissertation verfolgt vier grundsätzliche Interessen: 1. Darstellung der jeweiligen
Schwarzarbeit-Begriffe, insbesondere in Abgrenzung zur Schattenwirtschaft; 2. Analyse des
Phänomens 'Schwarzarbeit' im Hinblick auf seine empirische und sozialpolitische Relevanz;
3. kritische Bewertung der einzelnen sozialpolitischen Implikationen, die sich aus den jeweiligen Verfahren zur Erfassung von Schwarzarbeit ableiten; 4. Vorstellung eines innovativen
Verfahrens zur Erfassung von Schwarzarbeit mitsamt den dazugehörigen Instrumenten auf
Basis der empirischen Erfahrungen aus einer explorativ angelegten Machbarkeitsstudie Die
Abhandlung soll zu einer differenzierteren Sichtweise auf das Phänomen 'Schwarzarbeit' auf
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Basis von empirisch reliablen Verfahren beitragen. Soweit dies gelingt, würde die Dissertation die Devianzforschung im Bereich der Arbeitsmarktpolitik sowohl substantiell als auch methodologisch einen guten Schritt weiterbringen. Zudem wird eine Sensibilisierung in der sozialpolitischen Diskussion um Schwarzarbeit in Zeiten des 'Förderns und Forderns' intendiert.
Das Dissertationsprojekt hat seinen Ursprung in einer Machbarkeitsstudie mit dem Titel: "Die
Neue Selbstständigkeit". In deren Forschungszeitraum von Herbst 2004 bis Sommer 2005
kam im Bezirk der Arbeitsagentur Düsseldorf ein breites methodisches Arsenal zum Einsatz,
um die Motivation der Existenzgründer, ihre Situation, ihre Projekte und ihre (evtl. illegalen)
Vorerfahrungen zu ergründen und methodisch angemessen zu erfassen. Hierbei ist zu beachten, dass die Auswertungen im Zuge der Dissertation eine höhere Fallzahl berücksichtigen als
die Ergebnisdokumentation des DNS-Endberichts, da weitere empirische Erhebungen von
September bis November 2005 vorgenommen wurden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bezirk
der Arbeitsagentur Düsseldorf
METHODE: Auf Basis eines interaktionistischen Verständnisses von der Erhebung von verbal
data lassen sich die angewandten empirischen Verfahren als eine Triangulation beschreiben,
die als within-method sowie between-method triangulation den Forschungsgegenstand 'Vorerfahrungen aus Schwarzarbeit' von verschiedenen Perspektiven beleuchtet, um so zu einer
differenzierteren Sichtweise auf das Forschungsobjekt zu gelangen. Gleichzeitig spielen dabei
Methoden der Feldforschung eine wichtige Rolle. Untersuchungsdesign: Triangulation von
qualitativen und quantitativen Daten (z.T. Längsschnitt) DATENGEWINNUNG: Qualitatives
Interview (Stichprobe: 6; Experten und relevante Akteure im Forschungsfeld). Standardisierte
Befragung, face to face (Stichprobe: 75; Existenzgründer Paragraf 421 L SGB III - "IchAG's"). Qualitatives Interview (Stichprobe: 33; Interviews im Rahmen von Feldforschung).
Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 150; Beobachtung im Rahmen einer Infoveranstaltung zur Existenzgründung mit 3x50 TN). Gruppendiskussion (Stichprobe: 7; Fokusgruppen Workshops-). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 150; Telefonaktion vorbereitend für Felduntersuchung-). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe:
1.235; Gesamtpopulation der Existenzgründer nach Paragraf 421 L SGB III - "Ich-AG's" im
untersuchten Agenturbezirk; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2004-09 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Politikwissenschaft Lehrstuhl Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik
und Sozialadministration (57068 Siegen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0271-740-2824, Fax: 0271-740-4195,
e-mail: Carsten.Weiss@uni-siegen.de)
[449-F] Weiß, Carsten, Dipl.-Soz.Päd. Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Trube, Achim, Univ.-Prof.Dr.
(Leitung):
"Die Neue Selbstständigkeit (DNS)" - Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten der Erforschung von Push- und Pull-Faktoren sowie etwaiger Legalisierungs-Effekte von Schwarzarbeit im Bereich arbeitsmarktpolitisch geförderter Existenzgründungen ("Ich-AG's")
INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht im Bereich von Existenzgründungen (gemäß Paragraf 421 L SGB III - "Ich-AG's") gezielt die sozialwissenschaftlichen Möglichkeiten einer reliablen Analyse in Bezug auf folgenden Sachverhalte: 1. Ob die wesentlichen motivationalen
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Dispositionen der Existenzgründer durch Verfahren der empirischen Sozialforschung zu ermitteln sind?; 2. inwieweit diese Dispositionen ggf. als Push- oder Pull-Faktoren (endogen
wie exogen) im Gründungsgeschehen zu differenzieren sind?; 3. ob bzw. ggf. auch inwiefern
Legalisierungseffekte bislang nicht gemeldeter Beschäftigung im Bereich dieser Art Existenzgründungen ein- und abschätzbar sind? Dabei hat die Machbarkeitsstudie die zentrale
Aufgabe wissenschaftlich abzuklären, welche Forschungsdesigns und welche empirischen
Methoden der Datenerhebung bzw. Recherche ggf. erforderlich sind, um die oben aufgeführten Sachverhalte angemessen abzuklären. Die Machbarkeitsstudie soll dazu dienen, Chancen
einer induktiven Gewinnung von typisierbaren Mustern der Existenzgründung zu erforschen,
um perspektivisch die Bedingungen der Möglichkeit einer Vorhersage zur Nachhaltigkeit von
solchen Unternehmensgründungen anhand einer Typologie beschreibbar zu machen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: In der Machbarkeitsstudie geht es vorrangig darum, mit einem empirisch angelegten
Mehrmethoden-Ansatz (einschließlich Feldstudien) und der Kreuzvalidierung der jeweiligen
Teilergebnisse vor allem die Gefahren der Artefakt-Bildung einzuschätzen und mögliche
Strategien ihrer Begrenzung zu ermitteln. Denn ein großes methodologisches Problem sozialwissenschaftlicher Studien im gesellschaftlich tabuisierten Raum, wie etwa bei Analysen
von Schwarzarbeit, Leistungsmissbrauch etc., liegt insbesondere auch darin, dass mit dem
forschenden Einsatz der Untersuchungsinstrumente im Feld selbst "künstliche Ergebnisse",
d.h. so genannte Artefakt-Effekte, erzeugt werden können. Die Machbarkeitsstudie ist als eine
explorative Studie angelegt. Das bedeutet, dass im Projektverlauf auf Forschungsergebnisse
reagiert werden kann und neue Erkenntnisse prozessbezogen wieder in die Studie mit einfließen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend
(Stichprobe: N=40). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: N=50). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: N=1.450; Herkunft der Daten: BA-Datenservice;
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Trube, Achim; Weiß, Carsten: Machbarkeitsstudie: "Die Neue
Selbständigkeit". ZPE-Schriftenreihe, Nr. 17. Siegen: ZPE 2005, 152 S. ISBN 3-944963-145.+++Trube, Achim; Weiß, Carsten; Wießner, Frank: Wo Licht ist, ist auch Schatten. in: Gesundheits- und Sozialpolitik, Jg. 60, 2006, Nr. 7/8, S. 39-43 ARBEITSPAPIERE: Trube, Achim; Weiß, Carsten: Abschlussbericht: Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten der Erforschung von Push- und Pull-Faktoren sowie etwaiger Legalisierungs-Effekte von Schwarzarbeit im Bereich arbeitsmarktpolitisch geförderter Existenzgründungen. Interner Bericht. Siegen: Univ. 2005.+++Trube, Achim: Exposé zur Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten der
Erforschung von Push- und Pull-Faktoren sowie etwaiger Legalisierungs-Effekte von
Schwarzarbeit im Bereich arbeitsmarktpolitisch geförderter Existenzgründungen. Interner Bericht. Siegen: Univ. 2004.+++Trube, Achim; Weiß, Carsten: Erster Zwischenbericht: Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten der Erforschung von Push- und Pull-Faktoren sowie etwaiger Legalisierungs-Effekte von Schwarzarbeit im Bereich arbeitsmarktpolitisch geförderter Existenzgründungen. Interner Bericht. Siegen: Univ. 2004.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-09 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Politikwissenschaft Lehrstuhl Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik
und Sozialadministration (57068 Siegen); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)
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KONTAKT: Leiter (Tel. 0271-740-2567, Fax: 0271-740-2825,
e-mail: trube@ispa.uni-siegen.de); Bearbeiter (Tel. 0271-740-2824, Fax: 0271-740-4195,
e-mail: Carsten.Weiss@uni-siegen.de)
[450-F] Weiß, Carsten, Dipl.-Soz.Päd. Dipl.-Päd (Bearbeitung); Trube, Achim, Univ.-Prof.Dr.
(Leitung):
Begleitforschung zum Modellprojekt "AGRIGENT" - Parameter und Wirkungen eines arbeitsmarktpolitischen Integrationsansatzes im Agrarsektor
INHALT: Das Projekt "AGRIGENT" ist ein innovatives Modellvorhaben, das durch Zielsetzungen sowohl der Arbeitsmarktintegration als auch des ökologischen Landbaus geprägt ist. Einerseits geht es um die gesellschaftliche und erwerbswirtschaftliche Integration von Arbeitslosen, insbesondere Langzeitarbeitslosen und Bürgern mit Behinderungen. Andererseits stehen Zielsetzungen der ökologischen Garten- und Landwirtschaft im Mittelpunkt der Arbeit,
die sich um eine naturnahe Lebensmittelproduktion und zugleich den Erhalt landwirtschaftlicher Kulturflächen sowie aussterbender Haustierrassen bemüht. Hauptanliegen des Projektes
ist es, die Zielsetzungen der integrativen Arbeitsmarktpolitik mit denen der ökologischen Agrarpolitik synergetisch zu verknüpfen, indem durch die Anforderungen und Bedingungen naturnahen Wirtschaftens besondere Wirkungen zur Beschäftigungsförderung speziell benachteiligter Gruppen intendiert werden. Träger des Projektes ist die Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH (SAB) in Göppingen (Baden-Württemberg). Ziel der wissenschaftlichen Evaluation dieses Modellprojekts ist es, die entscheidenden Parameter der Umsetzung der Konzeption, wie etwa Finanzierung, Personal, technische Ausrüstung usw., zu erfassen und im Einzelnen zu dokumentieren, um nach der Analyse der Ergebnisse Anhaltspunkte zur Erklärung von Erfolgen bzw. Misserfolgen zu erhalten.
METHODE: Die Evaluation der Projektparameter (P) richtet sich auf folgende Bereiche: (P1)
Finanzierung, wie z.B. EU-Fördermittel, Mittel der BA, Kommunale Fördermittel, Agrarsubventionen, Landesmittel, Eigenanteile etc.; (P2) Personalausstattung, wie z.B. Geschäftsführung, Projektentwicklung, Marketing, Verwaltung, Fachanleitung, sozialpädagogische Begleitung, Qualifizierung etc.; (P3) Zielgruppen, wie z.B. Langzeitarbeitslose, Allein Erziehende,
Un-/ Angelernte, Zuweisungsstatus, Entgeltstatus etc.; (P4) Technische und gebäudliche Ausstattung, wie z.B. Maschinenpark, landwirtschaftliche Liegenschaften, Fahrzeuge etc.(P5)
Ausstattung mit Vieh, Gehölzen und landwirtschaftlichen Flächen, wie Umfang und Qualität
der Anbauflächen, Arten und Ertragsstärken des Viehbestands, Obstbaumbestände etc.; (P6)
Marktplatzierung des Modellprojekts, wie z.B. Soziodemographische Merkmale der Kundschaft, Produktpalette, regionale Merkmale des Einzugsraums, Vertriebswege etc.; Hauptzielrichtung der Wirkungsforschung im Projekt "AGRIGENT" sind die Dimensionen der Effektivität und der Effizienz in den Bereichen der Arbeitsmarktintegration und Beschäftigungsförderung (AB) sowie im Umwelt und Landschaftsschutz (UL). Im Einzelnen sind dies für die
Arbeitsmarktintegration und Beschäftigungsförderung: (AB1) Ergebnisse (Produkte) im Bereich der Arbeitsmarktintegration und Beschäftigungsförderung, wie z.B. Einmündungen in
den allg. Arbeitsmarkt, Einstellungen in den zweiten Arbeitsmarkt, Einmündungen in Qualifizierungen, Einmündungen in dauerhafte Angebote der Schuldner-/ Suchtberatung, Dropouts etc.; (AB2) Wirkungen (Prozesse) im Bereich der Arbeitsmarktintegration und Beschäftigungsförderung, wie z.B. Zugewinn von Selbstvertrauen, Psychosoziale Stabilisierung, Erwerb von sozialen Kontakten, Vertrauensbildung in die Maßnahme etc.; (AB3) Verfahren
(Procedere) im Bereich der Arbeitsmarktintegration und Beschäftigungsförderung, wie z.B.
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Profiling, Entwicklung von Hilfeplänen, Case Management etc. Und für den Umwelt- und
Landschaftsschutz: (UL1) Erhalt bzw. Revitalisierung extensiver Landwirtschaft, wie z.B.
Extensive Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Brachflächen, Erhalt und Vermehrung gefährdeter Nutztierrassen etc.; (UL2) Förderung von Naherholung im ländlichen Raum, wie
z.B. Veranstaltung von Kinderfreizeiten, Tage der offenen Tür, Demonstrationen und Schulungen zur Erzeugung biologischer Lebensmittel etc.; (UL3) Ökologische Produktion und
Vertrieb von Bio-Nahrungsmitteln. Gesichtspunkte der Effizienz, d.h. des Grads der Wirtschaftlichkeit des Modellprojekts, werden in der Evaluation über Indikatoren sowohl im arbeitsmarktlichen als auch im landwirtschaftlich-ökologischen Bereich erfasst: Effizienz in
Hinblick auf Arbeitsmarktintegration und Beschäftigungsförderung (EFZAB) wird gemessen
über: (EFZAB 1) Eingesparte Transferleistungen. Für diesen Indikator muss ein realistisches
Opportunitätskostenkalkül der bei persistenter Arbeitslosigkeit erwartbaren Dauer des Verbleibs im Transferleistungsbezug unterstellt werden, was - bei entsprechender Datenlage evtl. anhand eines Experimental-Kontrollgruppen-Vergleichs zu ermöglichen wäre. (EFZAB
2) Einnahmen über Steuern und Sozialversicherungsabgaben. Voraussetzung für diese Variante der Kosten-Nutzen-Rechnung ist, dass die Projektteilnehmer tatsächlich sozialversicherungspflichtig beschäftigt werden und dass die Bezüge die Steuerfreigrenzen überschreiten.
Effizienz in Hinblick auf Umwelt- und Landschaftsschutz (EFZUL) wird gemessen über:
(EFZUL 1) Wertschöpfungen des Projektes Umsätze des Projekts im Bereich landwirtschaftlicher Produktion durch die geförderten Teilnehmer (und Anleiter) abzüglich etwaiger Vorleistungen; (EFZUL 2) Geldwerter Nutzen im Bereich von Naherholungsleistungen, Ermittlung der Marktpreise für vergleichbare Angebote z.B. im pädagogischen oder Museen-Bereich; (EFZUL 3) Vermiedene Kosten durch ökologische Produktion. Untersuchungsdesign:
Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe:
N=10; Nutzer der Einrichtung). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: N=80; Nutzer der
Einrichtung). Qualitatives Interview (Stichprobe: N=10; Experteninterviews). Standardisierte
Befragung, face to face (Stichprobe: N=142; Experimentalgruppe-Teilnehmer der Maßnahme
-N=117-, Kontrollgruppe-Personen aus ARGE -N=25-). Kosten-Nutzen-Analysen zur Erfassung der Effizienz. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Trube, Achim: Exposé zur
Evaluation des Modellprojekts "AGRIGENT" durch die wissenschaftliche Begleitung. Forschungsbericht. Siegen: Univ. 2004.+++Trube, Achim; Weiß, Carsten: Sachstandsbericht zur
Ausgangslage der Evaluation des Modellprojekts "AGRIGENT" durch die wissenschaftliche
Begleitung. Forschungsbericht. Siegen: Univ. 2005.+++Trube, Achim; Weiß, Carsten; Hinck,
Sven; Stühn, Dennis: Zweiter Sachstandsbericht zur Grunderfassung und ersten Individualbefragung: Modellprojekt "AGRIGENT". Interner Bericht. Siegen: Univ. 2005, 25 S.+++Trube,
Achim; Weiß, Carsten; Hinck, Sven; Stühn, Dennis: Dritter Zwischenbericht - Zusammenfassende Darstellung der ersten quantitativen Ergebnisse zur standardisierten Befragung - 1. Kohorte: Modellprojekt "AGRIGENT". Interner Bericht. Siegen: Univ. 2005, 3, 43 S.+++Trube,
Achim; Weiß, Carsten; Hinck, Sven; Stühn, Dennis: Vierter Zwischenbericht - Quantitative
Ergebnisse zur standardisierten Befragung und Datenerfassung bei einer Subpopulation über
die gesamte Teilnahmelaufzeit (n=53) und den Verbleib nach 6 Monaten (n=23): Modellprojekt "AGRIGENT". Interner Bericht. Siegen: Univ. 2006, 4, 40 S.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH, Göppingen FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Politikwissenschaft Lehrstuhl Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik
und Sozialadministration (57068 Siegen)
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KONTAKT: Leiter (Tel. 0271-740-2567, Fax: 0271-740-2825,
e-mail: trube@ispa.uni-siegen.de); Weiß, Carsten (Tel. 0271-740-2824, Fax: 0271-740-4195,
e-mail: Carsten.Weiss@uni-siegen.de)
[451-L] Wießner, Frank (Projektleiter); Caliendo, Marco (Projektleiter); Steiner, Viktor (Projektleiter); Baumgartner, Hans J. (Mitarbeiter); Cramer, Ralph (Mitarbeiter); Dreiberg, Gert (Mitarbeiter); Glocker, Daniela (Mitarbeiter); Hagemann, Sabine (Mitarbeiter); Hess, Doris (Mitarbeiter);
Kahle, Katrin (Mitarbeiter); Kritikos, Alexandros (Projektleiter); Marwinski, Karen (Mitarbeiter);
Noll, Susanne (Mitarbeiter); Rein, Andrea (Mitarbeiter); Scheremet, Nicole (Mitarbeiter); Schneider, Bernd (Mitarbeiter):
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission: Arbeitspaket 1, Wirksamkeit der Instrumente ; Modul 1e, Existenzgründungen ; Bericht 2005,
Nürnberg 2005, 506 S. (Standort: IAB-43214 BS 359 (Bericht); Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060420f10.pdf)
INHALT: "In den zwei Jahren seit Einführung der neuen Ich-AG haben insgesamt rund 600.000
vormals Arbeitslose mit Unterstützung durch die Arbeitsagenturen (Überbrückungsgeld und
Existenzgründungszuschuss) eine eigene Unternehmung gestartet. Allein im Jahre 2004 betrugen die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit für ÜG und ExGZ zusammengenommen
mehr als 2,7 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch die Kosten für instrumentelle Hilfen, mit
denen die Gründungen flankierend unterstützt werden. Zu nennen sind hier beispielhaft Vorbereitungsseminare und Individualberatung durch Freie Förderung, begleitendes Coaching als
ein Angebot aus dem ESF-BA-Programm, Trainingsmaßnahmen, vorbereitende Maßnahmen
im Rahmen der Förderung beruflicher Weiterbildung und weiterhin der Einstellungszuschuss
bei Neugründungen, mit dem Personalkosten für weitere Beschäftigte anteilig subventioniert
werden können. Die große Mehrheit der Geförderten startet alleine in die berufliche Selbständigkeit. Vom ersten Tag der Gründung an werden diese 'Solopreneure' mit vielen, unbekannten Situationen konfrontiert, zu denen sie aus ihrer vormals abhängigen Beschäftigung über
allenfalls geringe Erfahrungen verfügen. Der Forschungsverbund IAB, DIW, GfA, infas und
sinus ist im Auftrag des BMWA der Frage nachgegangen, inwieweit es gründungswilligen
Arbeitslosen mit Hilfe sozialstaatlicher Förderung gelingt, den 'Milieuwechsel' von einer unselbständigen in eine selbständige Tätigkeit zu bewältigen. Der gesamte Bericht gliedert sich
in 5 Teile. Nach einer Hinführung (Teil I), liefern GfA und IAB in Teil II eine umfassende
Bestandsaufnahme des Gründungsgeschehens. Vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen zum Gründungsprozess, von der Geschäftsidee bis zu ihrer Realisierung, wird zunächst die Entwicklung des Gründungsgeschehens in der Bundesrepublik in den letzten Jahren nachgezeichnet. Diese Eckdaten bilden das Koordinatensystem zur Verortung von Gründungen aus Arbeitslosigkeit mit Unterstützung durch die BA. Neben der für das Verständnis
des Untersuchungsgegenstandes essentiellen Deskription der Gründungsförderung mit SGB
III-Instrumenten thematisieren wir weiterhin die Kapitalaufbringung und die Nutzung öffentlicher Kreditprogramme und unternehmen einen Streifzug durch die weitläufige Förderlandschaft für Existenzgründer auf Ebene des Bundes und der Länder jenseits des SGB III. In Teil
III berichtet sinus von den Implementationsanalysen zur Gründungsförderung und stellt damit
den wichtigen Nexus zu den verschiedensten Arbeitsmarktakteuren her. Deren Erfahrungen
und Sichtweisen liefern wertvolle Hinweise über die Anwendung der Förderprogramme und
ihre alltägliche Handhabung, ihre Akzeptanz bei Institutionen, Intermediären und Nutzern
und schließlich auch Ansatzpunkte für potenzielle Weiterentwicklungen und Verbesserungen.
soFid Sozialpolitik 2007/1
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In zehn ausgewählten Agenturbezirken wurden leitfadengestützte Interviews durchgeführt mit
Gründerinnen und Gründern - sowohl mit und ohne Unterstützung durch die BA, mit Abbrechern, die ihre Firma aus den verschiedensten Gründen wieder aufgegeben haben, mit Fachund Führungskräften in den Agenturen, mit Experten in Existenzgründungsberatungsstellen
sowie mit Förder- und Kreditreferenten bei Banken und Sparkassen. Teil IV wurde vom DIW
erstellt und enthält die mikroökonometrischen Wirkungsanalysen. Dabei werden zunächst die
Förderwirkungen des Überbrückungsgeldes hinsichtlich der Integration in den Arbeitsmarkt,
also die Eingliederung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bzw. die Vermeidung
von Arbeitslosigkeit, analysiert. Dies geschieht auf Basis von Prozessdaten der BA und gestattet aufgrund des relativ langen Beobachtungszeitraumes bereits fundierte Aussagen. Anschließend werden die Effekte von Überbrückungsgeld und Existenzgründungszuschuss einer
Reihe von gemeinsamen Vergleichen unterzogen, wobei wir hier eine gemeinsam von allen
Partnern des Forschungsverbundes entwickelte telefonische Repräsentativbefragung von Förderteilnehmer/innen und Nichtteilnehmer/innen nutzen. Teil V beschließt den Bericht mit einem Fazit über alle Forschungsstränge hinweg, das zugleich die Basis bildet für eine Reihe
von Handlungsempfehlungen zur künftigen Ausgestaltung der Existenzgründungsförderung."
(Autorenreferat)
[452-L] Winterhager, Henrik; Pfeiffer, Friedhelm:
Vermittlungsgutscheine und Beauftragungen Dritter im Vergleich, (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 06-036), Mannheim 2006, 35 S. (Graue
Literatur; URL: ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp06036.pdf)
INHALT: "Die Arbeit untersucht die relative Wirksamkeit von Vermittlungsgutscheinen und
Beauftragungen Dritter mit der gesamten Vermittlung im direkten Vergleich. Die Untersuchung basiert auf den Prozessdaten der Bundesagentur für Arbeit und bezieht sich auf das
Jahr 2004. Als Zielvariable wird der Anteil der Personen betrachtet, die bis zu sechs Monaten
nach Inanspruchnahme der Instrumente in regulärer Beschäftigung sind. Die mikroökonometrischen Evaluationsergebnisse deuten darauf hin, dass Vermittlungsgutscheine im Vergleich zu den Beauftragungen Dritter mit der gesamten Vermittlung mehr Arbeitslose, die
rechtlich beide Instrumente nutzen können, in Beschäftigung gebracht haben." (Autorenreferat)
[453-L] Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
(Hrsg.):
Der deutsche Arbeitsmarkt in Zeiten globalisierter Märkte, Berlin 2006, 39 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/G/gutachten-des-wissenschaftlichen-beirats-arbeitsmarkt-globalisierung,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf)
INHALT: "Eine weitere Flexibilisierung des Arbeitsmarktes - das sei die Konsequenz der Globalisierung für den deutschen Arbeitsmarkt. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftliche
Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in seinem Gutachten 'Der
deutsche Arbeitsmarkt im Zeitalter globalisierter Märkte'. Der Beirat zeigt in seinem Gutachten auf, dass Deutschland in vielfältiger Weise von der Globalisierung profitiert. Tatsächlich
würden die Gefahren, welche von der Globalisierung ausgehen, in der öffentlichen Debatte
jedoch überschätzt, während die Chancen unterschätzt würden. Als Grund hierfür führt der
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6 Arbeitsmarktpolitik
Beirat an, dass sich die Vorteile aus der Globalisierung auf viele Menschen verteilen, während sich die Nachteile stärker konzentrieren und aus diesem Grunde eine stärkere Aufmerksamkeit in den Medien erhalten. Laut Beiratsgutachten sind insbesondere gering qualifizierte
deutsche Arbeitnehmer durch die Globalisierung einem verstärkten Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Dieser Druck könne jedoch nicht durch protektionistische Maßnahmen - wie beispielsweise Schranken bei der Lohnsetzung - gesenkt werden. Gefordert sei vielmehr eine weitere
Flexibilisierung des Arbeitsmarktes im Sinne niedrigerer Übergangskosten von einem Sektor
zu einem anderen Sektor. Der Wechsel von einem schrumpfenden Sektor in einen wachsenden Sektor müssten für die Arbeitnehmer erleichtert werden. Hierfür sei vor allem eine Qualifikationsoffensive notwendig. Wo dies nicht möglich ist, sei der Einsatz einer aktivierenden
Sozialhilfe erforderlich, welche den Konflikt zwischen niedriger Produktivität und hohem
Lohnanspruchsniveau mindere." (Autorenreferat)
[454-L] Wolff, Joachim; Hohmeyer, Katrin:
Förderung von arbeitslosen Personen im Rechtskreis des SGB II durch Arbeitsgelegenheiten: bislang wenig zielgruppenorientiert, (IAB Forschungsbericht : Ergebnisse aus der Projektarbeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 10/2006), Nürnberg 2006, 68 S. (Graue
Literatur; URL: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2006/fb1006.pdf)
INHALT: "Die als Ein-Euro-Jobs bekannten Zusatzjobs haben im Rahmen des Sozialgesetzbuches II die Aufgabe, erwerbsfähige, bedürftige Personen, die anderenfalls keine Arbeit finden,
wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Ferner dienen sie als ein Test auf Arbeitsbereitschaft ('Work-Test'), also zur Feststellung, ob Personen tatsächlich dem Arbeitsmarkt zur
Verfügung stehen. Der Forschungsbericht untersucht den Einsatz von Arbeitsgelegenheiten in
der Praxis. Die Autoren konzentrieren sich vor allem auf Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante (Zusatzjobs), die sich durch ihre institutionelle Ausgestaltung maßgeblich
von Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante unterscheiden; zudem ist die Anzahl der
Teilnehmer an Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante im Vergleich zu den Zusatzjobteilnehmerzahlen bislang sehr gering. Grundlage unserer Untersuchung sind Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Zudem nutzen die Autoren Daten einer Fallmanagerbefragung, die allerdings nur eine sehr kleine und nicht-repräsentative Stichprobe darstellt. Mit den
vorliegenden Daten sind allerdings nur Untersuchungen zu Arbeitsgelegenheiten der Arbeitsgemeinschaften sowie Arbeitsagenturen in getrennter Trägerschaft und nicht der Optionskommunen möglich. Die Ergebnisse zeigen für die ersten drei Quartale des Jahres 2005, dass
Zusatzjobs nicht gezielt besonders schwer vermittelbare Arbeitslose fördern. Nur Jugendliche
und junge Erwachsene unter 25 Jahren sind in der Praxis eine wichtige Zielgruppe. Zudem
sprechen die Ergebnisse dafür, dass Zusatzjobs in der Tat als Work-Test eingesetzt werden.
Dies ebenso wie eine Zuweisung von Personen mit vergleichsweise guten Aussichten auf eine
reguläre Beschäftigung (Creaming) und Anlaufprobleme könnten die geringe Zielgruppenorientierung der Zusatzjobs erklären." (Autorenreferat)
[455-L] Wurzel, Eckhard:
Labour market reform in Germany: how to improve effectiveness, (OECD Economics Department Working Papers, 512), Paris 2006, 32 S. (Graue Literatur; URL: http://www.olis.oecd.
org/olis/2006doc.nsf/43bb6130e5e86e5fc12569fa005d004c/76e59c2acf4892f9c12571e70031972f/
$FILE/JT03213144.PDF)
soFid Sozialpolitik 2007/1
6 Arbeitsmarktpolitik
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INHALT: "High levels of unemployment and rising social charges have lead to considerable
pressure on labour markets to adjust. Major steps in labour market reform have been implemented over the last three years. These need to be followed up in several respects in order to
raise the economy's capacity to generate employment. The present tax and transfer system
still implies significant disincentives for labour supply of older people and spouses, which
should be eliminated. Unemployment related benefits and active labour market policies can
be better geared toward activating the unemployed, while institutional reform of the Public
Employment Service should continue. On the labour demand side, there remains scope to raise the efficiency of Germany's employment protection system. Also, provisions should be
made to allow for a higher degree of wage flexibility across qualifications and regions to fight
unemployment. Regulatory conditions in other parts of the economy interact in important
ways with labour market performance, underlining the need for a broad based reform approach. This working paper relates to the 2006 OECD Economic Survey of Germany."
(author's abstract)
[456-F] Zeidler, Michael, Dipl.-Hdl. Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Lehmann-Waffenschmidt,
Marco, Prof.Dr. (Betreuung):
Arbeitsmarktpolitik in Deutschland: eine theoretische Fundierung neuer empirischer Erkenntnisse und wirtschaftspolitische Implikationen
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Professur für
VWL, insb. Managerial Economics (01062 Dresden)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0351-463-35614, Fax: 0351-463-37285,
e-mail: michael.zeidler@tu-dresden.de)
7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien und Jugendlichen
[457-F] Beninger, Denis, Dr.; Wolf, Elke, Prof.Dr.; Brüderl, Josef, Prof.Dr.; Schröder, Jette (Bearbeitung); Beblo, Miriam, Prof.Dr. (Leitung):
Familienpolitik - Erwerbstätigkeit - Fertilität: ökonomische und soziale Aspekte der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
INHALT: Die Erwerbstätigkeit von Frauen in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Gleichzeitig
sinkt die Geburtenrate. Oft werden diese gegenläufigen Entwicklungen als Hinweis dafür interpretiert, dass Berufs- und Familienleben nur schwer miteinander zu vereinbaren sind. Dem
Bund - aber auch den Ländern - stehen mehrere Wege offen, diesen Konflikt mit Hilfe von
Maßnahmen der Familien-, Arbeitsmarkt- oder Sozialpolitik zu entspannen. Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Wirksamkeit dieser Maßnahme zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit zu analysieren. Dabei wird sich das Projektteam auf
vier verschiedene Themenkomplexe konzentrieren. Erstens beschäftigen sie sich mit den Auswirkungen der gesetzlichen Regelungen zum Erziehungsurlaub auf das Erwerbsverhalten und
das Einkommen von Frauen. Zweitens wird untersucht, wie eine Reform des Steuer- und
270
soFid Sozialpolitik 2007/1
7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
Transfersystems finanzielle Anreize setzen könnte, nach der Geburt eines Kindes ins Erwerbsleben zurückzukehren. Der dritte Schwerpunkt bezieht sich auf die betriebliche Personalpolitik und beschreibt die Verbreitung und die Bedeutung familienfreundlicher Maßnahmen in Unternehmen. Schließlich soll der Zusammenhang von Erwerbstätigkeit und Fertilität
anhand von Lebensverlaufsdaten deutscher Frauen untersucht werden. ZEITRAUM: 20002005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland; Baden-Württemberg; Vergleich Deutschland/ UK
METHODE: Lohnbildung; Matchingverfahren; multivariate Analyse; ökonomische Familienverhandlungsmodelle; Simulation; Kausalitätsbestimmung; Maxima Likelihood DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Endbericht.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-11 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Landesstiftung
Baden-Württemberg gGmbH FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Statistik
und sozialwissenschaftliche Methodenlehre (68131 Mannheim)
KONTAKT: Beblo, Miriam (Prof.Dr. e-mail: beblo@fhw-berlin.de, Tel. 030-85789-483)
[458-L] Bereswill, Mechthild; Scheiwe, Kirsten; Wolde, Anja (Hrsg.):
Vaterschaft im Wandel: multidisziplinäre Analysen und Perspektiven aus geschlechtertheoretischer Sicht, (Geschlechterforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2006, 192 S., ISBN: 3-77991375-5
INHALT: "Vaterschaft wird im Alltagsdenken fraglos mit Männlichkeit assoziiert. Diese Annahme einer natürlichen Geschlechterdimension von Vaterschaft wird auch in wissenschaftlichen
Diskursen kaum hinterfragt. Der vorliegende Band thematisiert Variationen und Veränderungen des Verhältnisses von Vaterschaft, Ehe und biologischer Beziehung sowie die psychosozialen Dimensionen von Männlichkeit, Väterlichkeit und Geschlechterdifferenz erstmals aus
geschlechtertheoretischer Sicht. Dabei stehen die Widersprüchlichkeiten der Konstruktionen
von Vaterschaft, Väterlichkeit und Männlichkeit im Mittelpunkt, ebenso wie die psychosozialen Dimensionen von Vaterschaft und deren historische und kulturanthropologische Veränderungsprozesse." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Mechthild Bereswill, Kirsten Scheiwe
und Anja Wolde: Einleitung (7-18); Harry Willekens: Vaterschaft als Institution (19-35);
Kirsten Scheiwe: Vaterbilder im Recht seit 1900. Über die Demontage väterlicher Vorrechte,
Gleichberechtigung, Gleichstellung nichtehelicher Kinder, alte und neue Ungleichheiten (3756); Kirsten Plötz: "Heimkehrer", die "natürliche Ordnung" und "vollständige Familien". Väter in der bundesdeutschen Nachkriegszeit (57-74); Kerima Kostka: Alles bestens nach der
Kindschaftsreform? Vaterschaft nach Trennung und Scheidung (75-94); Anja Wolde: Väter
in Väterinitiativen als ambivalente Akteure der Modernisierung (95-115); Meike Sophia Baader: Vaterschaft im Spannungsverhältnis zwischen alter Ernährerrolle, neuen Erwartungen
und Männlichkeitsstereotype. Die Thematisierung von Vaterschaft in aktuellen Print-Medien
(117-136); Vera King: Vater-Tochter-Beziehungen. Symbolische Repräsentanz und familiale
Interaktion (137-153); Mechthild Bereswill: Die Bedeutung der Vater-Sohn-Beziehung für
die biographischen Selbstbilder männlicher Heranwachsender (155-170); Rolf Pohl: Vater ist
der Beste. Über die Wiedergeburt eines Helden im sozialwissenschaftlichen Familiendiskurs
(171-189).
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
271
[459-L] Berghahn, Sabine:
Von der Familienpolitik zur Frauenpolitik und zurück ..., in: Streit : feministische Rechtszeitschrift, Jg. 22/2006, H. 2, S. 51-61
INHALT: Der Titel dieses Vortrags unterstellt, dass es in jüngerer Zeit eine Trendwende wieder
zurück zur Familienpolitik gegeben hat und dass vorher Frauen- oder gar Gleichstellungspolitik angesagt war. Tatsächlich trifft beides zu, aber eben nur graduell, d.h. im Ausmaß der Akzentuierung durch politisch-reformerische Maßnahmen. Ein nachhaltiges Übergewicht von
Frauenpolitik gegenüber Familienpolitik gab es nie. Die vorliegende Eröffnungsrede zum Feministischen Juristinnentag im April 2006 in Bremen geht der Frage nach, ob nicht immer
dann, wenn die Gleichstellung von Frauen eine Zeitlang auf dem Vormarsch war, durch forcierte Familienpolitik ein Gegengewicht gesetzt wird. Wenn dem so ist, was steht dahinter?
Die Autorin diskutiert den Versuch, Frauen auf ihre "angestammte Rolle" für das Gemeinwohl, auf ihre "ureigenste" Funktion in Fortpflanzung und Familie festzulegen und immer geschicktere Anreize für eine besseres Funktionieren in diesem Sinne zu implementieren "wenn möglich noch zum gleichstellungspolitischen Nulltarif". Diesen und ähnlichen Fragen
wird angesichts neokonservativer Vorstöße im familienpolitischen Bereich im vorliegenden
Beitrag nachgegangen. (ICA2)
[460-L] Bertram, Hans:
Nachhaltige Familienpolitik im europäischen Vergleich, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert
(Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse,
Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 203-236, ISBN: 3-593-38194-X
INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel umfasst eine empirische europäische Vergleichsstudie zur Ausgestaltung einer nachhaltigen Familienpolitik im Zuge der Veränderungen im Erwerbsbereich sowie in Lebenslauf- und Zeitregimen für den Zeitraum 1960 bis
2004 mit besonderem Blick auf die Bundesrepublik Deutschland. Zunächst wird verdeutlicht,
dass das für die (west)europäischen Gesellschaften charakteristische 'demographische Paradox' von individuellen Gewinnen (an Lebensjahren und an Freiheiten vor allem für Frauen)
und gesellschaftlichen Kosten (Finanzierung des Alters und mangelnde Zukunftsfähigkeit)
auf zwei zwar zeitlich parallele, aber voneinander unabhängige Entwicklungen, nämlich den
Geburtenrückgang einerseits und die steigende Lebenserwartung andererseits, zurückzuführen ist. In Deutschland impliziert dabei die Entscheidung für Kinder für junge Paare - und
insbesondere Frauen - häufig eine 'ökonomische Achterbahn', die allerdings nach Ansicht des
Autors durch die Einführung eines Elterngeldes abgemildert werden könnte. Die verlängerten
Ausbildungszeiten und die intensivierte Erwerbsbeteiligung beider Geschlechter haben aber
auch dazu geführt, dass trotz längerer Lebenszeit insgesamt weniger Zeit für Partnerschaft,
Familiengründung und für (mehr) Kinder zur Verfügung steht. Um diese 'rush hour des Lebens', die eine zentrale Ursache für wachsende Kinderlosigkeit insbesondere auch im Bereich
hoch qualifizierter, flexibler Berufstätigkeiten darstellt, aufzulösen, bedarf es allerdings nicht
nur anderer Arbeitszeitmodelle, sondern es müssen auch innovative Lebenszeitmodelle - etwa
nach dem Muster eines Lebensarbeitszeitkontos - entwickelt werden. (ICG2)
272
soFid Sozialpolitik 2007/1
7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
[461-L] Betz, Tanja; Lange, Andreas; Alt, Christian:
Das DJI-Kinderpanel als Beitrag zu einer Sozialberichterstattung über Kinder, in: Diskurs
Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 1/2006, H. 2, S. 173-179 (Standort: USB Köln(38)-XG 9053;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der vorliegende Beitrag platziert das empirische Projekt 'Kinderpanel' des DJI im
Rahmen von Diskursen der Sozialberichterstattung und der Kindheitsforschung. Neben der
Betonung der explizit interdisziplinären Ausrichtung heißt dies auch, dass die Rolle des Kindes als Akteur in der Konstruktion seiner Sozialisationskontexte mitgedacht und Familie als
durchaus widersprüchlicher Alltags- und Entwicklungskontext begriffen wird. Als zentrales
Leitmotiv der Auswertungen werden die differenzierten Einblicke in Lebenslagen, Teilhabemöglichkeiten und Entwicklungsmuster von Kindern herausgearbeitet. Eine weitere Spezifikation des konzeptuell-empirischen Vorgehens ist das Interesse an geschlechter-, regionalund milieuspezifischen Variationen des Kindseins und Aufwachsens. Ziel ist es, die gesellschaftliche Öffentlichkeit über Kindsein heute zu informieren und politischen Akteuren Daten
und Empfehlungen zur Gestaltung der Lebensbedingungen von Kindern in Deutschland zu
liefern." (Autorenreferat)
[462-L] Büchner, Charlotte; Haan, Peter; Schmitt, Christian; Spieß, C. Katharina; Wrohlich, Katharina:
Wirkungsstudie "Elterngeld": Gutachten des DIW Berlin im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin, (DIW Berlin: Politikberatung kompakt,
18), Berlin 2006, 81 S., ISBN: 3-938762-08-X (Graue Literatur; URL:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diwkompakt/docs/diwkompakt_2006-018.pdf)
INHALT: Diese Wirkungsstudie beleuchte unterschiedliche Aspekte eines einkommensabhängigen Elterngeldes. In mehreren Zwischenberichten werden Ergebnisse aus einzelnen Arbeitsmodulen dem Auftraggeber übergeben. Mit dem vorliegenden Endbericht werden alle Ergebnisse aus allen Arbeitsmodulen in einem Bericht zusammengefasst. Der Bericht beginnt mit
der Wirkungsanalyse auf der Basis des DIW Mikrosimulationsmodells, mit dem vier Varianten des Elterngeldes simuliert werden. Dabei wurde auf Daten des Sozioökonomischen Panels
(SOEP) zurückgegriffen. Daran schließt sich eine Wirkungsanalyse hinsichtlich des Geburtenverhaltens an, die auch auf Analysen des Europäischen Haushaltspanels (ECHP) beruht. In
Kapitel vier werden Erfahrungen aus dem Ausland auf der Basis von Experteninterviews und
einschlägigen empirischen Untersuchungen zum Thema zusammengetragen. Der Bericht
schließt mit einer zusammenfassenden Bewertung. (ICD2)
[463-L] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.):
Siebter Familienbericht: Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit ; Perspektiven für
eine lebenslaufbezogene Familienpolitik, (Drucksache / Deutscher Bundestag, 16/1360), Berlin
2006, XXXV, 351 S. (Graue Literatur; URL: http://dip.bundestag.de/btd/16/013/1601360.pdf)
INHALT: Der Siebte Familienbericht wurde mit der Einberufung einer Sachverständigenkommission am 20. Februar 2003 durch die Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
Frau Renate Schmidt, in Auftrag gegeben mit dem Ziel, einen umfassenden Bericht zum
Thema: "Zukunft der Familie - Gesellschaftlicher Wandel und soziale Integration" (Arbeitsti-
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
273
tel) vorzulegen. Es ist der Auftrag für den Bericht, Konzepte für eine neue Balance zwischen
verschiedenen Lebensbereichen, wie Familie, Beruf und dem Lebensumfeld von Familien, zu
erarbeiten und zudem Vorschläge zu skizzieren, wie eine solche neue Balance zu erreichen
und umzusetzen ist. Im Rahmen des Berichts werden Familienentwicklungen in Deutschland
als Teil einer europäischen Entwicklung interpretiert. So werden die Vielfalt der familialen
Lebensformen und Unterschiede im Generationenverhältnis in verschiedenen europäischen
Ländern beschrieben sowie die familienpolitischen Maßnahmen in Beziehung zur demografischen Entwicklung gesetzt. Weitere Themenbereiche befassen sich mit den Auswirkungen
des sozialen Wandels auf die Familien sowie mit innerfamilialen Entwicklungen. Es folgen
Ausführungen zu familialen Ressourcen und zum Zeitmanagement von Familien. Abschließend werden Vorschläge für eine nachhaltige Familienpolitik unterbreitet und Zukunftsszenarien skizziert. (IAB)
[464-L] Bütow, Birgit; Chassé, Karl August; Maurer, Susanne (Hrsg.):
Soziale Arbeit zwischen Aufbau und Abbau: Transformationsprozesse im Osten Deutschlands und die Kinder- und Jugendhilfe, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 248 S.,
ISBN: 3-531-14630-0 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-11IBA2361)
INHALT: "Seit Mitte der 1990er Jahre ist die Euphorie blühender Landschaften und nachholender
Modernisierung in Bezug auf die neuen Bundesländer der Einsicht gewichen, dass auf lange
Zeit von einer spezifischen Entwicklung des Ostens ausgegangen werden muss. Der Band betrachtet die Transformationsprozesse in der Sozialen Arbeit in Ostdeutschland, bezieht die
Entwicklungen der Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und Familien auf die Jugendhilfe, auf Selbstorganisationspotentiale und andere Initiativen und diskutiert die Professionalisierungsprozesse in den Arbeitsfeldern und Hochschulen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: (Trans)Formationsprozesse in der Sozialen Arbeit in Ostdeutschland: Karin Böllert: Sozialpolitik und Sozialadministration im deutsch-deutschen Transformationsprozess (13-25);
Lothar Böhnisch: Sozialarbeit als Akteur der Sozialpolitik - Eine ostdeutsche Perspektive (2543); Susanne Maurer: Gedächtnis der Konflikte: Oppositionelle Milieus in der DDR und Soziale Arbeit in den Neuen Bundesländern (43-58); Birgit Bütow und Susanne Maurer: Zur Jugendhilfe und Sozialpädagogik in der DDR - ein Gespräch mit Prof. Dr. habil. Eberhard
Mannschatz (59-71); Jugendhilfe als Fokus: Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen in
den neuen Bundesländern und Herausforderungen der Kinder- und Jugendhilfe: Karl August
Chassé: Armutsrisiken, Kinderarmut und Jugendhilfe in Ostdeutschland (73-86); Birgit Reißig: Ausbildungs- und Erwerbsverläufe benachteiligter junger Erwachsener in den neuen
Bundesländern (87-100); Karsten Speck: Die Kooperation von Jugendhilfe und Schule im
ostdeutschen Transformationsprozess - Das Beispiel der Schulsozialarbeit (101-116); Birgit
Bütow: Kinder- und Jugendschutzdienste in Thüringen: Zwischen Lebensweltorientierung
und neuen sozialstaatlichen Rahmenbedingungen (117-132); Heide Funk und Berith Möller:
Befreiende Fluchtpunkte im Kopf - Mädchenzufluchten in Ostdeutschland (133-148); Professionalisierungsprozesse: Institutionelle und biografische Aspekte: Heike Ludwig und Peter
Rahn: Fachhochschule und gesellschaftliche Praxis - zur Rolle der Fachbereiche Sozialwesen
in den neuen Bundesländern (149-160); Stefan Busse und Gudrun Ehlert: Professionalisierung und Professionalität des Personals in der Sozialen Arbeit (161-175); Iris NentwigGesemann: Zwischen pädagogischen Programmen und praktischem Erfahrungswissen Eine
qualitative Studie zu professionellem Handeln von Krippenerzieherinnen in den neuen Bundesländern (176-192); Selbstorganisationspotenziale - bürgerschaftliches Engagement: Chan-
274
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
tal Munsch: Bürgerschaftliches Engagement im Transformationsprozess - Von der Organisationsgesellschaft zur Krise der Erwerbsgesellschaft (193-206); Gudrun Israel: Sozialkulturelle Arbeit im Gemeinwesen - ein Bericht (207-218); Birgit Bütow, Karl August Chassé, Susanne Maurer: Normalisierungspolitiken? - Querlese, Kommentar und versuchte Zwischenbilanz (219-244).
[465-L] Butterwegge, Christoph:
Sozialpolitik paradox: Besserverdienende werden begünstigt, in: Soziale Sicherheit : Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 55/2006, H. 5, S. 159-162 (Standort: USB Köln(38)-Haa1083;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Am 1. Mai hat die Große Koalition - neben anderen Regelungen beschlossen, ab Anfang 2007 ein Elterngeld einzuführen, welches das bisherige Erziehungsgeld ersetzen soll.
Außerdem ist seit dem 6. Mai das Gesetz zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung in Kraft. Es ermöglicht unter anderem Alleinerziehenden und doppelverdienenden Paaren bis zu 4.000 Euro an Betreuungskosten für ein Kind bis unter 14 Jahren von der
Steuer abzusetzen. Beide sozialund familienpolitischen Neuerungen begünstigen besser verdienende Eltern(teile)." (Autorenreferat)
[466-L] Caspar, Sigried; Kirchmann, Andrea; Seibold, Bettina; Stieler, Sylvia:
Kinder, Konflikt, Karriereknick: Notwendigkeiten und Ansatzpunkte für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, (Forschungsberichte aus dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen : Serie A, 65), Tübingen 2005, 104 S., ISBN: 3-934859-16-X (Standort: IAB-96-231-23 BS 331; Graue Literatur)
INHALT: Die bessere Integration von Frauen in die Erwerbstätigkeit und eine selbstverständliche
Übernahme häuslicher Pflege- und Betreuungsaufgaben durch Männer sind nicht nur aus sozialpolitischer Sicht wünschenswert, sondern auch aus unternehmerischer Sicht. Es wird eine
Bestandsaufnahme der Erwerbssituation von Familien und Frauen in Baden-Württemberg seit
1980 vorgelegt. Die zögernde Ausweitung der Frauenbeschäftigung wird zum einen auf die
Einkommenssituation der Familien und auf die Familienförderung zurück geführt, zum anderen auf die unzureichende Kinderbetreuung. Dem wird ein Querschnitt konkreter Initiativen
und Projekte gegenüber gestellt, die in Baden-Württemberg oder auch darüber hinaus die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Vor diesem Hintergrund werden die Rolle und
gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen beleuchtet. Die Sekundäranalyse verschiedener empirischer Erhebungen zeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sich auch
positiv auf die Betriebe auswirkt. Gleichzeitig muss eine neue Balance zwischen betrieblicher
und privater Sphäre gefunden werden. (IAB)
[467-F] Darius, Sonja, Dipl.-Päd.; Teupe, Ursula, Dipl.-Päd.; Rock, Kerstin, Dr.phil. (Bearbeitung); Müller, Heinz, Dipl.-Päd. (Leitung):
Qualitätsentwicklung durch Berichtswesen - Planung, Steuerung und Controlling im Bereich
der Hilfen zur Erziehung
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
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INHALT: Schaffung einer systematischen und validen Datenbasis (jährlich) über die geleisteten
Hilfen zur Erziehung in den verschiedenen Jugendamtsbezirken und im Land. Darstellung
und Analyse solcher Faktoren, die die Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen beeinflussen
(soziostrukturelle Merkmale, Leistungen im präventiven Bereich, personelle Ausstattung in
den Sozialen Diensten...) gemäß dem Ansatz eines integrierten Berichtswesens. Interpretation
der Befunde mit Jugendamtsleitungen und PlanerInnen (AGs, Vergleichsringe), um vor dem
Hintergrund des Wissens dieser Akteure Handlungsempfehlungen entwickeln zu können. Begründete und fundierte Impulse für die Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung im Land
Rheinland-Pfalz geben. ZEITRAUM: ab 2005 jährlich GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz
METHODE: Ansatz eines integrierten Berichtswesens (Berücksichtigung der Faktoren, die die
Nachfrage nach HZE beeinflussen. Schriftliche Befragung aller Jugendämter in RheinlandPfalz zu Gewährung von HZE, zu Personal im Jugendamt und Leistungen in angrenzenden
Bereichen (Kitas ...). Berechnung von Eckwerten, Bildung von Standardpunktwerten, sowohl
für Einzelindikatoren als auch für Indices, Berechnung von Korrelationen. Präsentation und
Diskussion der Befunde in einer Arbeitsgemeinschaft, zwei Vergleichsringen, 40 Jugendhilfeausschüssen, Teams der Sozialen Dienste, sowie in einer landesweiten AG mit Ministerium,
Landesjugendamt, Städte- und Landkreistag, freien Trägern, Landesjugendhilfeausschuss,
Statistischem Landesamt. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich
(Stichprobe: 41; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Bevölkerungsentwicklung und -prognose, Sozialgeldbezug, Herkunft der Daten: Statistisches Landesamt und Arbeitsamt; Auswahlverfahren: total).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Darius, Sonja; Müller, Heinz; Rock, Kerstin; Teupe, Ursula: Hilfen zur Erziehung in Rheinland-Pfalz. Die Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen im Kontext
sozio- und infrastruktureller Einflussfaktoren. 1. Landesbericht. Mainz: ism 2004. ISBN 3936257-36-1.+++Darius, Sonja; Müller, Heinz; Teupe, Ursula: Profil für das Land RheinlandPfalz. Daten zur Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung und ausgewählter sozio- und infrastruktureller Einflussfaktoren für das Jahr 2004. Mainz: ism 2005.+++2. Landesbericht zur
Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen in Rheinland-Pfalz (erscheint Anfang 2007).
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen FINANZIERER:
Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. -ism- (Kaiserstr. 31, 55
116 Mainz)
KONTAKT: Institution (Tel. 06131-24041-0)
[468-L] Eckhard, Jan; Klein, Thomas:
Männer, Kinderwunsch und generatives Verhalten: eine Auswertung des Familiensurvey zu
Geschlechterunterschieden in der Motivation zur Elternschaft, (Schriften des Deutschen Jugendinstituts: Familien-Survey, Bd. 13), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 193 S., ISBN:
3-531-15096-0 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-88/136/44)
INHALT: Die Studie stellt Ergebnisse einer durch das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend geförderten Sonderauswertung des Familiensurveys vor. Das Geburtenverhalten von Männern wird als Folge des Zusammenwirkens von "inneren" Motivstrukturen
und "äußeren" Rahmenbedingungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Männer
häufiger ein erstes Kind wünschen als Frauen. Verschiedene sozialstrukturelle Determinanten
276
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
haben in Hinblick auf den Kinderwunsch für Männer eine andere Bedeutung als für Frauen.
Die Höhe des Schulabschlusses korreliert bei Männern im Gegensatz zu Frauen positiv mit
dem Kinderwunsch. Auswertungen zur Frage nach den motivationellen Hintergründen des
Kinderwunsches zeigen, das "immaterielle" Beweggründe bei Männern und Frauen sehr stark
wahrgenommen werden, während "instrumentelle" Beweggründe weniger oft wahrgenommen
werden. Die Autoren ziehen aus den Ergebnissen verschiedene familienpolitische Schlussfolgerungen: (1) Die Anreize zur Familiengründung sollten stark nach dem Bildungsniveau differenziert werden. (2) Familienexterne Kinderbetreuungsmöglichkeiten sollten ausgebaut
werden. (3) Um die psychisch-emotionalen Belastungen der Elternschaft zu mildern, sollten
geeignete Beratungsangebote gemacht werden. (ICF)
[469-F] Eggen, Bernd, Dr. (Leitung):
Ökonomische Situation von Familien
INHALT: Beschreibung der ökonomischen Ungleichheit (Einkommen, Verbrauch, Vermögen)
zwischen Haushalten mit Kindern und ohne Kinder entlang ausgewählter Lebensphasen und
Haushaltstypen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Baden-Württemberg
METHODE: Neuere Theorie der sozialen Ungleichheit (Lebenslagen, -stile, -phasen); dynamische Armutsforschung; Systemtheorie der funktionalen Differenzierung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse (Herkunft der
Daten: Mikrozensus, Sozialhilfestatistik, Einkommens- und Verbrauchsstichproben -EVS-).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Eggen, Bernd: Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Kern der
sozialen Sicherung von Familien. in: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
(Hrsg.): Europa sozial gestalten. Frankfurt am Main 2001, S. 181-202.+++Ders.: Kinder und
Jugendliche in der Sozialhilfe. in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, 2000, H. 7, S. 303305.+++Ders.: Erwerbsverhalten und Sozialhilfebedürftigkeit allein erziehender Frauen in
Ost- und Westdeutschland. in: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und
private Fürsorge, 2000, H. 12, S. 417-422.+++Ders.: Familien in der Sozialhilfe und auf dem
Arbeitsmarkt in Ost- und Westdeutschland - mit Hervorhebung von Thüringen und BadenWürttemberg. Stuttgart 2000.+++Ders.: Oben und unten: Familieneinkommen aus der Sicht
der Kinder. in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, H. 9, S. 18-25.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 1997-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg FamilienForschung Baden-Württemberg (70158 Stuttgart)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-641-2953)
[470-L] Farahat, Anuscheh; Janczyk, Stefanie; Mängel, Annett; Schönig, Barbara:
Exklusive Emanzipation: zur Frauen- und Familienpolitik der großen Koalition, in: Blätter
für deutsche und internationale Politik, Jg. 51/2006, H. 8, S. 985-994 (Standort: UB Bonn(5)Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Beitrag zur Frauen- und Familienpolitik der großen Koalition in Deutschland erörtert die Einführung eines Elterngeldes zur finanziellen Unterstützung junger Eltern im ersten
Lebensjahr eines Kindes. Beruf und Kind sollen auf diese Weise besser und ohne gravierende
Einkommenseinbußen miteinander zu vereinbaren sein. Diese Neuerung wird unter dem As-
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pekt der sozialen Gerechtigkeit beleuchtet und gliedert sich in folgende Punkte: (1) der Wandel vom Erziehungs- zum Elterngeld in seinen Grundzügen, (2) die soziale Selektivität
schwarz-roter Familienpolitik, (3) der vermeintliche Gebärstreik der Akademikerinnen, (4)
die Subventionierung der westdeutschen Alleinverdienerehe, (5) die Frage nach der geschlechtergerechten Arbeitsteilung sowie (6) der drohende emanzipationspolitische Roll-Back
durch konservative Familienideologen. Betrachtet man den konkreten Gesetzentwurf der
Bundesregierung zum Elterngeld und die ihn flankierende Familienpolitik der großen Koalition trübt sich der Blick. Denn in Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen, für Arbeitslose, Studierende und Alleinerziehende wird das Elterngeld die bestehenden geschlechtsspezifischen Rollen und die soziale Lage keineswegs verbessern, sondern verschlechtern. Das
nun eingeführte Elterngeld zielt also darauf ab, nur bestimmte Familien und Frauen zu fördern und zum Kinderkriegen zu motivieren. (ICG2)
[471-L] Feldhaus, Michael; Huinink, Johannes:
Längsschnittliche Beziehungs- und Familienforschung: Darstellung eines Forschungsprogramms, in: Friedrich W. Busch, Rosemarie Nave-Herz (Hrsg.): Familie und Gesellschaft : Beiträge zur Familienforschung, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg,
2005, S. 187-205, ISBN: 3-8142-0960-5 (Standort: UB Bonn(5)-2005/7847)
INHALT: Kinderlosigkeit und Bevölkerungsentwicklung rufen familienpolitische Maßnahmen
auf den Plan. Der Beitrag befasst sich mit den Faktoren, die zur Entscheidung für oder gegen
ein Kind beitragen und stellt das "Beziehungs- und Familienentwicklungs-Panel" (PAIRFAM) vor. Das Ziel dieses Schwerpunktprogramms ist die theoretische, methodische und
empirische Fortentwicklung der Erforschung der Beziehungs- und Familienentwicklung.(FR2)
[472-F] Feustel, Elke, Dr.phil. (Bearbeitung):
Neue Kinderarmut - Armut an Kindern. Wie kommt Deutschland aus dieser Sackgasse heraus?
INHALT: Es geht darum, sozialethisch begründete, politisch durchsetzbare und ökonomisch verkraftbare Lösungsstrategien für das wachsende Problem der Kinderarmut zu erarbeiten sowie
Zusammenhänge zwischen der Kinderarmut und Armut an Kindern (niedrige Geburtenrate)
aufzuzeigen.
METHODE: Auswertung und Neubewertung empirischer Studien wie PISA-2003-, IGLU-, OECD-, Shell-Jugendstudie etc.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine
Angabe FINANZIERER: Institution; Bischöfliche Stiftung gemeinsam für das Leben, Hildesheim
INSTITUTION: Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (Gerberstr. 26, 30169 Hannover)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-8113955, e-mail: feustel@fiph.de o. elke.feustel@gmx.net)
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[473-L] Gerlach, Irene:
Familienpolitik: Kampf der Kinderlosigkeit?, in: Roland Sturm, Heinrich Pehle (Hrsg.): Wege
aus der Krise? : die Agenda der zweiten Großen Koalition, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 77-94,
ISBN: 3-86649-002-X (Standort: UB Bonn(5)-2006-4413)
INHALT: Der Beitrag zur Agenda der zweiten Großen Koalition in der Bundesrepublik Deutschland befasst sich mit der Familienpolitik. In das Thema einführend, wird zunächst der Stellenwert der Familienpolitik beschrieben und dann die aktuelle Situation von Familien in
Deutschland dargestellt. Im Anschluss werden die zentralen familienpolitischen Handlungserfordernisse markiert, und die Familienpolitik der rot-grünen Koalition wird im Hinblick auf
ihre Handlungsschwerpunkte und Handlungsdefizite untersucht. Dazu gehören (1) der Familienlastenausgleich, (2) das Lebenspartnergesetz und die Rechtsreform Kindschaftsrechts sowie (3) die Vereinbarkeit von Familie mit anderen Lebensbereichen (Elternurlaub, Erziehungsgeld, Tagesbetreuung, Ganztagsschule). Auf dieser Grundlage wird dann die Agenda
der Familienpolitik der Großen Koalition skizziert. Hier gilt das Interesse (1) den politikfeldspezifischen Problemlagen, (2) den normativen Vorgaben und (3) den parteipolitischen Konfliktlinien der Großen Koalition. Aus der Analyse der familienpolitischen Aussagen des Koalitionsvertrages ergibt sich, dass eine relative Durchgängigkeit begonnener Konzeptionen der
rot-grünen Vorgängerregierung in der Großen Koalition zu erwarten ist. Dennoch gibt es auch
mögliche Sollbruchstellen, die am Beispiel der Genshagener Beschlüsse zur steuerlichen
Freistellung von Kinderbetreuungskosten untersucht werden. (ICG2)
[474-L] Gragert, Nicola; Pluto, Liane; Santen, Eric van; Seckinger, Mike:
Jugendringe im Visier: Befragung zu Strukturen, Funktionen und Handlungsmöglichkeiten,
München 2006, 152 S. (Graue Literatur;
URL: http://cgi.dji.de/bibs/64_5609_JugendringeimVisier.pdf)
INHALT: Für die meisten Organisationen, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen sowie die der Organisationen der Jugendarbeit bündeln und vertreten, hat sich die Bezeichnung
"Jugendring" durchgesetzt, auch wenn in manchen Regionen Bezeichnungen wie "Netzwerk"
oder "Arbeitsgruppe" zu finden sind. Hinter dem fast einheitlich verwendeten Begriff "Jugendring" steckt allerdings in mehrerer Hinsicht eine enorme Vielfalt. Die Jugendringe, von
denen hier die Rede ist, sind auf der Ebene von Jugendamtsbezirken organisiert. Sie sind für
den Bereich der verbandlichen Jugendarbeit die zentralen Verhandlungspartner der örtlichen
Jugendämter, die zwar nicht überall alleine, aber in den meisten Fällen zumindest auch für die
Jugendarbeit verantwortlich sind. Es zeigt sich sehr häufig, dass es einen engen Zusammenhang zwischen den vorhandenen Personalressourcen und dem Spektrum der Aktivitäten einzelner Jugendringe gibt. Je mehr Personal, ein desto breiteres Spektrum oder umgekehrt, je
breiter das Spektrum, desto mehr Personal. Selbstverständlich gibt es auch rein ehrenamtlich
organisierte Jugendringe, die sehr aktiv und von großer Bedeutung vor Ort sind. Die vorliegende Jugendringstudie liefert den empirischen Beleg dafür, dass die Rahmenbedingungen
und die Unterstützungsstrukturen eine große Bedeutung für ehrenamtliches Engagement in
der Jugendarbeit haben: Die Ausstattung mit hauptamtlichem Personal sorgt für Gelegenheitsstrukturen und erleichtert damit ehrenamtliches Engagement. Deshalb lohnt es sich in
Jugendringe, zu investieren. (ICD2)
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
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[475-F] Helming, Elisabeth, Dipl.-Soz.; Sann, Alexandra, Dipl.-Psych.; Sandmeir, Gunda, Dipl.Soz.Päd. (Bearbeitung); Walter, Michael, Dipl.-Soz.Päd. (Leitung):
Kurzevaluation von Programmen zu Frühen Hilfen für Eltern und Kinder und sozialen
Frühwarnsystemen in den Bundesländern
INHALT: Bei der Studie geht es darum, in einer konzentrierten Form eine Kurzevaluation relevanter Modelle zu Frühen Hilfen für Eltern und Kinder und sozialen Frühwarnsystemen in
den Bundesländern vorzunehmen. Der Aufbau sozialer Frühwarnsysteme und die Förderung
früher Hilfen für gefährdete Kinder und ihre Eltern werden verstärkt als gesellschaftliche
Aufgaben wahrgenommen. Über eine engere Verzahnung von Gesundheitshilfe und Kinderund Jugendhilfe, die verbesserte Erkennung von psychosozialen Risiken und die Bereitstellung geeigneter Hilfen soll vorhandenen Gefahren von Vernachlässigung bzw. Misshandlung
entgegen gewirkt und eine gesunde körperliche, psychische und soziale Entwicklung betroffener Kinder gefördert werden. Die angestrebte Stärkung des Schutzauftrages der staatlichen
Gemeinschaft durch präventive Maßnahmen zur Förderung der Erziehungsfähigkeit in besonders Problem belasteten Familien zeigt sich in zahlreichen Modellen und Projekten der Länder und Kommunen. Eine vergleichende Darstellung, Analyse und Bewertung dieser Projekte
fehlt aber bislang. Von der Konferenz der Jugendminister wurde eine solche Evaluation der
unterschiedlichen Projekte daher angeregt und in das Aktionsprogramm des BMFSFJ 'Frühe
Hilfen für Eltern und Kinder und soziale Frühwarnsysteme' aufgenommen. Die Kurzevaluation hat fünf vorrangige Ziele: 1. eine erste Bewertung der Strategien und der Praxis, mit der
die Modelle die unten genannten Kriterien erfüllen; 2. eine Analyse der Stärken und Schwächen der jeweiligen Modelle; 3. die Herausarbeitung unterschiedlicher Profile in der Abdeckung der Kriterien und Hinweise zur Weiterentwicklung des Profils; 4. die Gewinnung von
Hinweisen zu offenen und ungelösten Fragen und Systemproblemen im Hinblick auf die geplante Ausschreibung; 5. die Einschätzung der Tauglichkeit der Modelle in Richtung Regelsystem. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Explorative Praxisforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 67; Auswahlverfahren: kriteriengeleitet). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 20; Auswahlverfahren: kriteriengeleitet).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-08 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach 900
352, 81503 München)
KONTAKT: Jurczyk, Karin (Dr. e-mail: jurczyk@dji.de)
[476-L] Hoffmann, Josef:
Soziale Gerechtigkeit für Kinder: zur Chancengleichheit des Aufwachens im Sozialstaat des
Grundgesetzes, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2006, 205 S., ISBN: 3-8329-1888-4 (Standort:
UB Bonn(5)-2006/6573)
INHALT: "Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit für Kinder ist ein notwendiges Ziel
deutscher Sozialpolitik. Die Arbeit von Josef Hoffmann geht den rechtlichen Grundlagen detailliert nach. Zunächst werden dabei die Begriffe Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit für Kinder geklärt. Der Autor untersucht, inwieweit die Verwirklichung des genannten
Zieles durch das Grundgesetz geboten ist. Er arbeitet heraus, dass soziale Gerechtigkeit für
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Kinder herzustellen eine Aufgabe des Sozialstaats ist und konkretisiert das Sozialstaatsprinzip
mit Hilfe des 'Capabilities Approach'. Er erstellt eine Liste grundlegender Fähigkeiten, die
Kinder benötigen, um die sich ihnen bietenden Chancen angemessen nutzen zu können. Es ist
Aufgabe des Sozialstaates, die Erlangung dieser Fähigkeiten zu fördern. Die Grundrechte
schützen Kinder insbesondere vor Diskriminierungen und Gefährdungen des Kindeswohls.
Der allgemeine Besuch einer Vorschuleinrichtung ist eine wesentliche Voraussetzung für die
Verbesserung der Chancengerechtigkeit. Der Autor plädiert dafür, eine Kindergartenpflicht
verfassungsrechtlich zu normieren. Josef Hoffmann lehrt an der FH Frankfurt Kinder- und
Jugendhilferecht und Theorien sozialer Gerechtigkeit. Sein Buch wendet sich an alle, die sich
für Kinderrechte und Sozialpolitik interessieren." (Autorenreferat)
[477-L] Höhn, Charlotte; Ette, Andreas; Ruckdeschel, Kerstin:
Kinderwünsche in Deutschland: Konsequenzen für eine nachhaltige Familienpolitik, Stuttgart 2006, 85 S., ISBN: 3-922934-99-4 (Graue Literatur; URL: http://www.beruf-und-familie.de/
files/dldata//e28f34906c0c631e11b1b0490f5f1338/rbs_kinderwunschstudie.pdf)
INHALT: Bei der Klage über die niedrigen Geburtenzahlen in Deutschland bleibt meistens unerwähnt, ob sich die Menschen überhaupt Kinder wünschen. Dabei entscheiden sich in
Deutschland mittlerweile fast jeder vierte Mann und jede siebte Frau grundsätzlich für ein
Leben ohne Kinder. Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Studie die Ausgestaltung und
Konsequenzen für eine nachhaltige Familienpolitik. Die Ausführungen beruhen in erster Linie auf den Daten einer repräsentativen Studie von 2005, dem "Generations and Gender Survey". Rund 10000 Menschen, darunter etwa 5500 Personen im Alter zwischen 20 und 49
werden zu ihrer Lebenssituation, zu ihren Vorstellungen von Familie und Ehe und dazu befragt, was (weitere) Kinder in ihrem Leben verändern würden und welche Erwartungen sie an
die Familienpolitik haben. Die Umfrage zeigt, dass es immer noch die Frauen sind, die die
stärksten Einschränkungen durch Kinder erfahren. Das gilt nicht nur für ihren persönlichen
Freiraum, sondern im Hinblick auf ihre finanzielle Unabhängigkeit und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Schließlich wünschen sich fast alle UntersuchungsteilnehmerInnen
unabhängig von ihrer Kinderzahl ein weniger starres Arbeitszeitkorsett. Das geringe Ansehen, das Familien nach Ansicht der Befragten haben, tut ein übriges, um viele Kinderwünsche
gar nicht erst entstehen zu lassen oder die Gründung von Mehr-Kinder-Familien zu erschweren. Die Konsequenzen für die Familienpolitik sind eindeutig: Nötig ist mehr Gleichberechtigung, eine stärkere Unterstützung für unterschiedliche Lebensentwürfe und eine Flexibilisierung des Zeitmanagements für Familien. Dabei wird ebenfalls deutlich, dass es keine einzelne
Leistung gibt, die allen (potentiellen) Eltern hilft; vielmehr brauchen unterschiedliche Zielgruppen eine spezifische Mischung aus finanzieller Unterstützung, besseren Betreuungsmöglichkeiten und flexiblerer Zeiteinteilung. (ICG2)
[478-L] Jurczyk, Karin; Lange, Andreas:
Familienzeit - ein wertvolles und prekäres Gut: der Siebte Familienbericht: ein Plädoyer für
Optionszeiten, in: DJI Bulletin, 2006, H. 1 = H. 74, S. 18-21
(URL: http://cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull74_d/DJIB_74.pdf)
INHALT: "Zeit wird zu einem prekären Gut, das große öffentliche Aufmerksamkeit erfährt. Eine
Reihe von gesellschaftlichen Entwicklungen hat in den letzten zehn Jahren das scheinbar
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
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selbstverständliche Gelingen des familialen Zeitmanagements zum Problem werden lassen.
Dieses musste hauptsächlich von Müttern bewältigt werden. Der Zusammenhang von Familie
und Zeit war bis vor kurzem ein Spezialthema innerakademischer Diskurse. Der Siebte Familienbericht jedoch geht zentral auf Familie und Zeit ein. Im Folgenden wird aufgezeigt, warum das Herstellen von Familienzeiten im Alltag sowie im Lebensverlauf zu einer komplexen
Aufgabe wird." (Autorenreferat)
[479-F] Kaiser, Yvonne, Dipl.-Soz.Päd. Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Bildung als Leistung der Jugendhilfe in der Wissensgesellschaft - Entwicklung einer bildungstheoretischen Konzeption der Jugendhilfe
INHALT: Die Forschungsfrage lautet, wie die Jugendhilfe durch eine bildungstheoretische Konzeption den Anforderungen einer Wissensgesellschaft gerecht werden kann. Hypothese ist,
dass Jugendhilfe in der heutigen Gesellschaft ihre traditionelle Sozialintegrationsfunktion über Bildungsleistungen erfüllen muss. Im Zuge des gesellschaftlichen Strukturwandels zur
Wissensgesellschaft und der aktuellen Bildungsdebatte nach PISA stellt sich die Frage nach
einer veränderten Leistungsanforderung an die Jugendhilfe. Wenn die Gesellschaft ihren
Nachwuchs auf den Bildungsbedarf einer Wissensgesellschaft angemessen vorbereiten will,
muss sie Lernorte bereitstellen, die Kindern und Jugendlichen die notwendigen Bildungsprozesse ermöglichen, die sie zur Teilnahme an der Gesellschaft befähigen und die ihnen eine
gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Nur 30% der Lernprozesse von Kindern und Jugendlichen finden in formalen Bildungsarrangements statt. Schule allein kann Kinder und Jugendliche heute nicht angemessen auf die Anforderungen vorbereiten. Die Einrichtungen und
Handlungsfelder der Jugendhilfe müssen als informelle und nichtformelle Bildungsorte verstanden und anerkannt werden. Jugendhilfe muss verstärkt ihre Bildungsleistungen herausarbeiten und präzisieren. Die klassischen Leistungen der Jugendhilfe wie Betreuung, Förderung
und Unterstützung haben bildende Effekte, sie ermöglichen in- und nichtformelle Lernprozesse. Für die Gesellschaft muss sichtbar werden, dass nur in Kombination von Familie, Schule
und Jugendhilfe der Bildungsbedarf der Gesellschaft gedeckt werden kann. Dies erfordert die
Entwicklung einer bildungstheoretische Konzeption der Jugendhilfe. Die Aufgabe des Forschungsvorhabens wird es sein, die Bildungsleistungen der einzelnen Handlungsfelder der
Jugendhilfe hervorzuheben und zu profilieren und eine Konzeption zu entwickeln, die es der
Jugendhilfe ermöglicht, in der Diskussion um die Einrichtung von Ganztagsangeboten, eine
gleichberechtigte Position neben der Schule einzunehmen.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Graduiertenkolleg 540 "Jugendhilfe im Wandel" (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-7104, Fax: 0231-755-6225,
e-mail: YKaiser@fb12.uni-dortmund.de)
[480-F] Keim, Sylvia, Dipl.-Soz.; Lippe, Holger von der, Dr. (Bearbeitung); Bernardi, Laura, PD
Dr. (Leitung):
Soziale Einbettung und Familienplanung: eine vergleichende Fallstudie zum Einfluss sozialer Netzwerke auf die Familiengründung in Ost- und Westdeutschland
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INHALT: Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu der Weiterentwicklung des theoretischen Wissens über die Determinanten der Partnerschaftsbildung und Familiengründung. Hierbei wird
die Rolle des sozialen Kontexts in den die Individuen eingebettet sind, berücksichtigt. Im Besonderen untersucht das Projekt den Einfluss, den die jeweiligen Partner oder Partnerinnen,
Verwandten, sowie Freunde und Bekannten, auf individuelle Entscheidungsprozesse über
Partnerschaft und Fertilität ausüben. Der qualitative Forschungsansatz gewährleistet eine
"dichte Beschreibung" ("thick description") der einflussreichsten Beziehungen und ermöglicht die Beantwortung der Frage, in welcher Weise und unter welchen Umständen diese Beziehungen wirksam werden. Die Studie ist so konzipiert, dass ein Vergleich der Forschungsergebnisse in zwei verschiedenen sozialen Kontexten in Deutschland möglich wird (Rostock
und Lübeck). Die Ergebnisse der qualitativen Studie dienen als Grundlage zur Entwicklung
eines Messinstrumentes, das die Auswirkungen des sozialen Einflusses auf das Partnerschafts- und Fertilitätsverhalten systematisch erfasst. Dieses Netzwerkmodul kann in die Panelstudie "Beziehungs- und Familienentwicklung" (SP1611) integriert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland (Rostock, Lübeck)
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bernardi, L.; Keim, S.: Anfang 30 und noch kinderlos? Lebenswege und Familienmodelle berufstätiger Frauen aus Ost- und Westdeutschland. in: Konietzka, D.; Kreyenfeld, M. (Hrsg.): Kinderlosigkeit in Deutschland: ein Leben ohne Kinder?
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (im Erscheinen).+++Bernardi, L.; Keim, S.; von der
Lippe, H.: Social influences on fertility: a comparative mixed methods study in Eastern and
Western Germany. in: Journal of Mixed Methods Research, Vol. 1, 2007, No. 1, pp. 23-47.
Unter: http://mmr.sagepub.com/content/vol1/issue1/ abrufbar.
ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution; Stipendium; Landesgraduiertenstipendium
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057
Rostock)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0381-2081-171, e-mail: bernardi@demogr.mpg.de)
[481-F] Kerner, Hans-Jürgen, Prof.Dr.; Weitkamp, Elmar G.M.; Stern, Mark, Prof.; Schwartz, Ira,
Prof. (Bearbeitung); Otto, Hans-Uwe, Prof.Dr.; Flößer, Gabriele, Dr. (Leitung):
Social and justice for young people in transition: models for a new culture of welfare provision. TransCoop Project (DEU-USA)
INHALT: Das Projekt beabsichtigt, in vergleichender, cross-nationaler Perspektive aktuelle Tendenzen wohlfahrtsstaatlicher Regulierung und Deregulierung exemplarisch im Feld der sozialen Dienste für Jugendliche zu analysieren. Auf dem Hintergrund der gegenwärtig in den
meisten modernen westlichen Wohlfahrtsstaaten intensiv geführten Debatte um eine effiziente und effektivere Gestaltung der Produktion wohlfahrtsstaatlicher Dienstleistungen sollen
Analogien und Differenzen in der Steuerung öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten
Engagements im Sektor personenbezogener sozialer Dienste für Kinder und Jugendliche
durch einen Vergleich zwischen den Entwicklungen in den USA und der BRD herausgearbeitet und für ein wissenschaftlich fundiertes Analyseraster aufbereitet werden. Das Projekt beabsichtigt hierfür zum einen, aktuelle Entwicklungen im Feld der sozialen Dienste für Kinder
und Jugendliche in den USA und Deutschland zu dokumentieren und zum anderen, auf der
Grundlage modelltheoretischer Überlegungen, kategoriale Zuordnungen und Bewertungen
der implementierten Steuerungsformen vorzunehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: USA,
Bundesrepublik Deutschland
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Schwartz, Ira; Kinnevey, Susan (eds.): Privatization in social services. Westport, Connecticut, London 2003.+++Schnurr, Stefan: Privatisierung Wettbewerb
in der Jugendhilfe: marktorientierte Modernisierungsstrategien in internationaler Perspektive.
Neuwied: Kriftel 2000.
ART: gefördert BEGINN: 1999-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land
Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule und Weiterbildung; Alexander von HumboldtStiftung; Stiftung Deutsch-Amerikanisches Akademisches Konzil -DAAKINSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 08 Sozialarbeit und
Sozialpädagogik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Tübingen, Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie (Sand 6-7, 72076 Tübingen)
KONTAKT: Otto, Hans-Uwe (Prof.Dr. Tel. 0521-106-3308, Fax: 0521-106-8047,
e-mail: hansuwe.otto@uni-bielefeld.de)
[482-L] Klammer, Ute:
Lebenslauforientierte Sozialpolitik - ein Lösungsansatz zur Vereinbarkeit von Beruf und
Familie im demographischen Wandel, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert (Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse, Frankfurt am Main:
Campus Verl., 2006, S. 237-266, ISBN: 3-593-38194-X
INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel befasst sich mit den bestehenden Zeitknappheiten im Lebensverlauf moderner Gesellschaften, wobei die wichtigste Herausforderung in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf besteht. Im ersten Schritt werden zunächst
einige Ergebnisse zur geschlechtsspezifischen Zeitverteilung über den Lebensverlauf in
Deutschland und aus ausgewählten Nachbarländern beleuchtet. Die Ausführungen basieren
auf den Datenbeständen der AVID (Altersvorsorge in Deutschland) von 1996 und des ECHP
(Europea Community Household Panel) von 2000 und gliedern sich in folgende Aspekte: (1)
Strukturen und Veränderungstendenzen von Erwerbsbiographien in Deutschland, (2) geschlechtsspezifische Zeitverwendungsmuster über den Familienzyklus in den Niederlanden,
Frankreich, Spanien, Großbritannien und Schweden. An den empirischen Ergebnissen zur
Zeitverwendung von Frauen und Männern über den Lebensverlauf und ihre Ausdifferenzierung im demographischen Wandel anknüpfend werden im zweiten Schritt Überlegungen zu
den Desideraten einer lebenslaufbezogenen Sozialpolitik entwickelt. In diesem Zusammenhang werden Maßnahmen zur Unterstützung von (1) Kontinuität, (2) Diskontinuität und (3)
Statusübergängen sowie (4) die Neuausrichtung der monetären Unterstützungssysteme erörtert. Die Bausteine zu einer lebenslauforientierten Sozialpolitik können dazu beitragen, den
Veränderungen von Lebensverläufen im demographischen Wandel und den hiermit verbundenen Risiken und Sicherungsbedarfen besser zu begegnen. Gleichzeitig können sie einen
Beitrag zu mehr Geschlechtergerechtigkeit sowie auch zu einem Ausgleich zwischen verschiedenen Gruppen von Frauen und Männern leisten. (ICG2)
[483-F] Koziel, Sylwia, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Der Unterstützungsbedarf sozial benachteiligter Familien beim Übergang zur Elternschaft.
Hilfe und Unterstützung durch die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe?
INHALT: In dem Dissertationsprojekt geht es um den Unterstützungsbedarf sozial benachteiligter
Familien beim Übergang zur Elternschaft. Hierbei richte sich der Fokus auf werdende Eltern
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(Frau in der Schwangerschaft) und Eltern mit Kleinkindern (0-1 Jahre), die sich also nach
Gloger-Tippelt (1988) beim Übergang zur Elternschaft befinden und mit vielfältigen Veränderungen und Herausforderungen konfrontiert sind. Übergänge können als Schnittstellen zwischen individuellen biografischen Verläufen und sozialen Strukturen betrachtet werden. Sie
markieren Brüche im Lebenslauf und implizieren Entwicklungsaufgaben, die von den Subjekten bewältigt werden müssen. Die individuelle Bewältigung muss im Kontext der gesellschaftlich vorgeformten Entwicklungsbahnen betrachtet werden. Hierbei spielen die institutionellen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle, "aber nicht primär als strukturelles Problem, sondern als transitorisch wahrgenommene und von den Handlungssubjekten positiv oder
negativ bewertete Umwelt" (Kutscha 1991). Wie der Übergang von den Subjekten bewältigt
wird, hängt im hohen Maße von der sozialen Herkunft, dem Geschlecht oder der ethnischen
Zugehörigkeit ab, da diese Faktoren einen ungleichen Zugang zu Lebensbereichen beeinflussen. Der Übergang zur Elternschaft stellt einen wichtigen Übergang im Leben der Individuen
dar, und er vollzieht sich auf unterschiedlichen Ebenen. Paaren, die ihr erstes Kind erwarten
und bekommen, wird ein neuer Status zugeschrieben. Der Übergang zur Elternschaft wird als
ein Übergang ins Erwachsenenalter betrachtet. Die Lebenssituation des Paares ändert sich
gravierend und hat Auswirkungen auf die Partnerschaftszufriedenheit, die Aufteilung der Erwerbs- und Hausarbeit, die sozialen Kontakte, die Zeitstrukturen etc. Familienbezogene Übergänge, also auch der Übergang zur Elternschaft, sind Gegenstand von Familienforschung,
die hauptsächlich soziologisch oder psychologisch orientiert ist. Erziehungswissenschaftliche
oder gar sozialpädagogische Zugänge sind rar. Ziel der Arbeit ist es, den Übergang aus der
Perspektive der Kinder- und Jugendhilfe zu untersuchen. Hierbei richtet sich zunächst der
Fokus auf die Entwicklungsaufgaben der (werdenden) Eltern und fragt nach dem spezifischen
Unterstützungsbedarf in diesem Lebensabschnitt. Des Weiteren soll dieser Unterstützungsbedarf der Eltern im Kontext der bestehenden Angebote der Kinder- und Jugendhilfe betrachtet
werden. In diesem Zusammenhang konzentriert sich die Autorin auf die Angebote der allgemeinen Förderung und Unterstützung für Eltern und Kinder, die nach Jordan/ Sengling (2000)
als die Angebote beschrieben werden, die sich nicht primär an individuellen Defizitlagen orientieren, sondern die allgemeine soziale Benachteiligung und Beeinträchtigung der Lebensbedingungen von Familien als Ausgangspunkt nehmen. Es geht also in erster Linie um Bildungsangebote und nicht um Angebote, die an verfestigten Problem- oder Defizitlagen ansetzen. Die zentralen Forschungsfragen lauten: 1. Wie bewältigen sozial benachteiligte Familien
alltägliche Entwicklungsaufgaben bei der Familiengründung? 2. Wie können Angebote der
Kinder- und Jugendhilfe sozial benachteiligte Familien unterstützen? Ausgangspunkt ist die
Vorannahme, dass eine Diskrepanz zwischen dem Unterstützungsbedarf der Familien und der
Bedarfswahrnehmung in der Kinder- und Jugendhilfe besteht. Die Dissertation soll dieses
Spannungsverhältnis im Hinblick auf "Passungsmöglichkeiten" beleuchten.
METHODE: Das Forschungsprojekt wird eine qualitative Studie. Der Unterstützungsbedarf der
Familien wird anhand von problemzentrierten Interviews nach Witzel (1982) ermittelt werden. Diese Form des qualitativen Interviews ermöglicht es, mit einem theoretischen Konzept
ins Feld zu gehen, auch wenn die Dominanz der Konzeptgenerierung durch den Befragten erhalten bleibt. Die Datenerhebung sowie deren Auswertung erfolgt nach dem Verfahren der
Grounded Theory. Die Auswahl der zu Befragenden wird nach der Strategie des theoretical
sampling erfolgen.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Graduiertenkolleg 540 "Jugendhilfe im Wandel" (44221 Dortmund)
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
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KONTAKT: Bearbeiterin (Tel: 0231-755-7104, Fax: 0231-755-6225,
e-mail: skoziel@fb12.uni-dortmund.de)
[484-F] Kreyenfeld, Michaela, Dr. (Bearbeitung):
Kinderbetreuung, Frauenerwerbstätigkeit und Geburtenentwicklung
INHALT: Analyse des Einflusses der Kinderbetreuung auf Frauenerwerbstätigkeit und Fertilität.
ZEITRAUM: 1990-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland
METHODE: quantitative Verfahren der Datenanalyse
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Christa Katharina; Wagner, Gert:
Finanzierungs- und Organisationsmodelle institutioneller Kinderbetreuung: Analysen zum
Status quo und Vorschläge zur Reform. Neuwied: Luchterhand 2001. ISBN 3-472-04518-3.
+++Hank, Karsten; Kreyenfeld, Michaela: A multilevel analysis of child care and women's
fertility decisions in Western Germany. in: Journal of Marriage and Family, 65, 2003, pp.
584-596.+++Spieß, Katharina; Kreyenfeld, Michaela; Wagner, Gert: Distributional analysis
of child care subsidies in Germany. in: European Early Childhood Education Research Journal, 11, 2003, 2, pp. 159-175.+++Dies.: Modes of childcare and the difficult compatibility of
childrearning and employment in (Western) Germany. in: Dobritz, Jürgen; Otto, Johannes
(Hrsg.): Familienpolitik und Familienstrukturen: Ergebnisse der gemeinsamen Jahrestagung
der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft und der Johann-Peter-SüßmilchGesellschaft für Demographie, Berlin, 21.-23. Juni 2001. Materialien zur Bevölkerungswissenschaft, H. 108. Wiesbaden: BiB 2002, S. 95-108.+++Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Katharina: Die Förderung von Kindertageseinrichtungen - eine Analyse ihrer verteilungspolitischen
Konsequenzen. in: Neubauer, Georg (Hrsg.): Ökonomisierung der Kindheit: sozialpolitische
Entwicklungen und ihre Folgen. Reihe Kindheitsforschung, Bd. 15. Opladen: Leske u.
Budrich 2002, S. 59-76. ISBN 3-8100-3401-0.+++Kreyenfeld, Michaela; Spieß, Katharina;
Wagner, Gert G.: Finanzierungs- und Organisationsmodelle institutioneller Kinderbetreuung.
Neuwied: Luchterhand 2001. ISBN 3-472-04518-3.+++Kreyenfeld, Michaela; Hank, Karsten: Does the availability of child care influence the employment of mothers? Findings from
Western Germany. in: Population Research and Policy Review, 19, 2000, 4, pp. 317-337. +++
Kreyenfeld, Michaela; Wagner, Gert G.: Die Zusammenarbeit von Staat und Markt in der Sozialpolitik: das Beispiel der Betreuungsgutscheine und Qualitätsregulierung für die institutionelle Kinderbetreuung. in: Althammer, Jörg; Schmähl, Winfried (Hrsg.): Soziale Sicherung
zwischen Markt und Staat. Schriften des Vereins für Socialpolitik, Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, N.F., Bd. 275. Berlin: Duncker und Humblot 2000, S.
309-338.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057
Rostock)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0381-2081-136, Fax: 0381-2081-436,
e-mail: kreyenfeld@demogr.mpg.de)
[485-F] Leitner, Sigrid, Dr.phil. (Bearbeitung); Leitner, Sigrid, Dr.phil. (Leitung):
Varianten des Familialismus
286
soFid Sozialpolitik 2007/1
7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
INHALT: Das Forschungsprojekt setzt sich zunächst mit dem Begriff des Familialismus auseinander und entwickelt - in Abgrenzung von Esping-Andersen und vor dem Hintergrund der
feministischen Care-Debatte - eine Typologie, die der Identifizierung von vier unterschiedlichen Varianten von Familialismus dient. Der These folgend, dass das familialistische Profil
eines Landes historisch kontingent ist und auch für unterschiedliche Bereiche der Pflege- und
Betreuungsarbeit variieren kann, werden vier kontinentaleuropäische Wohlfahrtsstaaten, die
gemeinhin als familialistisch charakterisiert werden, in historischen Fallstudien analysiert.
Die Länderstudien zu Belgien, Deutschland, Frankreich und Österreich konzentrieren sich
darüber hinaus auf die jeweiligen Bestimmungsfaktoren für die Entwicklung im Bereich der
Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitik. Ziel des Projekts ist es, durch den historischen
Ländervergleich Ähnlichkeiten und Differenzen der Politikentwicklung und ihrer Ursachen
zu identifizieren. ZEITRAUM: 1880-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Österreich
VERÖFFENTLICHUNGEN: Leitner, Sigrid: Varieties of familialism. The caring function of
the family in comparative perspective. in: European Societies, 5, 2003, 4, pp. 353-375.+++
Leitner, Sigrid: Conservative familialism revisited: the case of Belgium. in: Acta Politica, 40,
2003, 4, pp. 419-439.+++Leitner, Sigrid: Familialism. in: Fitzpatrick, Tony; Kwon, Huck-ju;
Manning, Nick; Midgley, James; Pascal, Gill (eds.): International encyclopedia of social policy. London: Routledge 2006 (forthcoming).+++Leitner, Sigrid: Von der indirekten zur direkten Förderung von Familienarbeit: bekannte Enttäuschungen und neue (falsche) Hoffnungen.
in: Degener, Ursula; Rosenzweig, Beate (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit.
Feministische Analysen und Perspektiven. Reihe Politik und Geschlecht. Wiesbaden: VSVerl. 2006, S. 321-339.
ART: Habilitation BEGINN: 1999-09 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialpolitik
(Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-397133, e-mail: sleitne@uni-goettingen.de)
[486-F] Lesske, Loreen, M.A.; Reul, Frithjof, Dr.; Blanckenburg, Christine von, Dr. (Bearbeitung):
Implementierung familienfreundlicher Maßnahmen und Strategien in ostdeutschen Modellregionen mit stark rückläufiger Bevölkerungszahl: Hochschulen als Katalysator regionaler
Entwicklung in Ostdeutschland
INHALT: Vor dem Hintergrund des Bevölkerungsrückgangs in Ostdeutschland stellt sich die
Frage, wie die Abwärtsspirale aus Abwanderung, Qualifikationsverlust und Beschäftigungsabbau durchbrochen werden kann. Deutsche und europäische Erfahrungen zeigen, dass Hochschulen Katalysatoren regionaler Entwicklung sein können, die dieser Entwicklung entgegenwirken. Hierfür müssen allerdings die Menschen mit ihren an der Hochschule erworbenen
Qualifikationen in der Region gehalten werden und der Wissenstransfer in die Region zur
Stärkung der ökonomischen Basis sichergestellt werden. Wirtschafts- und Familienpolitik
sind dabei gleichermaßen bedeutend und beeinflussen sich gegenseitig. So kann Familiengründung als Haltefaktor wirken und die Bereitschaft zu wirtschaftlicher und GründungsAktivität steigern. Ziel des Projekts ist es, die vielfältigen potenziellen Wirkungen von Hochschulen im Hinblick auf Familienförderung, Zuzugsförderung, regionale wirtschaftliche Entwicklung und soziale Vernetzung zu untersuchen und Empfehlungen zur Verbesserung dieser
soFid Sozialpolitik 2007/1
7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
287
Wirkungen zu erarbeiten. Hierfür wird der Stand der Forschung systematisch erhoben und zusammengeführt. Ergänzt wird diese Untersuchung durch eine Analyse der lokalspezifischen
Erfahrungen an den Modellstandorten Magdeburg und Greifswald. Die europäische Perspektive wird durch Vergleiche mit irischen und finnischen Universitäten eingebracht. Darauf
aufbauend werden in zwei Pilotvorhaben an den Hochschulstandorten Magdeburg und
Greifswald erste Einzelmaßnahmen implementiert. Projekthomepage unter: http://www.nexus-berlin.com/Nexus/Bereiche/Arbeit/hochschule.html . GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Magdeburg und Region Greifswald
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse,
offen (statistische Angaben zu Demografie und Ökonomie der Modellregionen). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 1.000; Studierende an den universitären Einrichtungen
der Zielregionen; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 60; Studierende mit Kind/ern, Studierende ohne Kind/er, AkademikerInnen mit Kind/ern, AkademikerInnen ohne Kind/er; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Dienel, C.; Blanckenburg,
C.v.; Reul, F.: Hochschulen als Katalysator regionaler Entwicklung in Ostdeutschland. Erster
Zwischenbericht zum 30.09.2005. Berlin: nexus 2005 (Download unter: http://www.nexusberlin.com/download/Zwischenbericht1_HS.pdf ).
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Bundesministerium für Verkehr,
Bau- und Wohnungswesen
INSTITUTION: nexus GmbH Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung (Otto-Suhr-Allee 59, 10585 Berlin); Hochschule Magdeburg-Stendal (Postfach 3680,
39011 Magdeburg)
KONTAKT: Lesske, Loreen (Tel. 0391-8864288, e-mail: loreen.lesske@sgw.hs-magdeburg.de);
Blanckenburg, Christine von (Dr. Tel. 030-31805467,
e-mail: blanckenburg@nexus.tu-berlin.de)
[487-L] Mersch, Peter:
Die Familienmanagerin: Kindererziehung und Bevölkerungspolitik in Wissensgesellschaften,
Norderstedt: Books on Demand 2006, X, 208 S., ISBN: 3-8334-5481-4
INHALT: Die Studie widmet sich der Problematik des demographischen Wandels in Wissensgesellschaften. Zunächst werden bevölkerungspolitische Maßnahmen bezüglich ihres Potenzials
zur Lösung des demografischen Problems ananlysiert. Der Autor gelangt zu dem Fazit, dass
der Staat die gesellschaftliche Reproduktion, besonders die kindliche Erziehung, aufwerten
muss. Er zeigt auf, dass das Problem mit Hilfe des Familienmanager-Konzepts gelöst werden
könnte. Das Familienmanager-Konzept beinhaltet, dass kinderlose Singles einen monatlichen
Beitrag für ein Kind, kinderlose Paare für zwei Kinder abführen müssen. Der Staat, der regelmäßig langfristige Bevölkerungsvorausberechnungen durchführt, legt den jährlichen Bedarf an Familienmanagerinnen fest und bezahlt Familienmanagerinnen, die eine qualifizierte
Ausbildung absolviert haben müssen. Nach Meinung des Autors muss der Staat seinen Fokus
völlig verschieben. Nicht mehr die Belange von Wirtschaft und Arbeitnehmern können im
Rahmen von Globalisierung und Individualisierung allein im Vordergrund stehen, sondern
Themen wie gesellschaftliche Reproduktion, Nachwuchsförderung, Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit. (ICF)
288
soFid Sozialpolitik 2007/1
7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
[488-F] Meyer, Friedrich Wilhelm, Dr.; Opitz, Stefan (Bearbeitung):
Verbesserte Zielorientierung im Bereich der Hilfen zu Erziehung-II
INHALT: Seit Oktober 2005 beginnt die Fortsetzung des Forschungsprojektes "Verbesserte Zielorientierung im Bereich der Hilfen zu Erziehung-II". Das Neue an der Untersuchung ist der
Fokus auf die Zielsetzung von Hilfen zur Erziehung und deren Ergebnisse. Das Vorhaben soll
aktuell die bekannten HzE-Berichte ergänzen, deren Datensätze die Informationen über die
Zielsetzung der Einzelfallhilfen nicht enthalten. Zielgruppe für Ergebnisse sind in erster Linie
die Steuerungsebene und die Jugendhilfeplanung der Jugendämter. Im Ergebnis erhalten die
teilnehmenden Jugendämter a) eine wissenschaftliche Analyse der Gesamterhebung im Kompaktformat, b) ein eigenes Jugendamtsdatenprofil im Rücklauf und damit c) die Möglichkeit,
sich qualifiziert interkommunal zu vergleichen. Der Ergebnistransfer wird über eine Fachtagung und einen Kurzbericht erfolgen. Bei Erfolg soll das Projekt regelmäßig fortgeschrieben
werden und ggfs. auf Gesamt-NRW ausgedehnt werden. Jugendämter in Westfalen-Lippe
nehmen kostenfrei an dem Forschungsprojekt teil. Für eine breite Beteiligung der Jugendämter in Westfalen-Lippe wird geworben. Der Modus zur Beteiligung wird mit einer gesonderten Email bekannt gegeben. Schon das Pilotprojekt "Verbesserte Zielorientierung im Bereich
Hilfen zur Erziehung I" konnte interessante Ergebnisse zu Tage fördern. Eine Auswahl finden
Sie in beiliegender Kurz-Präsentation, den gesamten Bericht finden Sie unter http://www.
lwl.org/lja-download/pdf/Verbesserte_Zielorientierung_im_Bereich_Hilfen_
zur_Erziehung.pdf zum Download. Das Projekt befindet sich momentan in der Konzeptionierungsphase. GEOGRAPHISCHER RAUM: Westfalen-Lippe
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Langenohl, S.; Bruckner, E.;
Meyer, F.-W.: Forschungsbericht Verbesserte Zielorientierung im Bereich Hilfen zur Erziehung. Ergebnisse eines Forschungsprojektes des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
Landesjugendamt. Münster, April 2003, 250 S. Download unter: http://www.gebit-ms.de/
downloads/verbessertezielorientierung.pdf .
ART: Auftragsforschung BEGINN: 1998-05 AUFTRAGGEBER: Landschaftsverband WestfalenLippe Landesjugendamt FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Gesellschaft für Beratung sozialer Innovation und Informationstechnologie GEBIT- (Corrensstr. 80, 48149 Münster)
KONTAKT: Meyer, Friedrich-Wilhelm (Dr. Tel. 0251-8571130, Fax: 0251-857-11-31,
e-mail: info@gebit-ms.de)
[489-F] Micheel, Heinz-Günter, PD Dr.; Polutta, Andreas, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Otto,
Hans-Uwe, Prof.Dr.; Micheel, Heinz-Günter, PD Dr.; Messmer, Heinz, PD Dr.; Polutta, Andreas,
Dipl.-Soz.Päd. (Leitung):
Wissenschaftliche Begleitung zum Bundesmodellprogramm "Wirkungsorientierte Jugendhilfe"
INHALT: Evaluation zum Modellprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend "Qualifizierung der Hilfen zur Erziehung durch wirksamkeitsorientierte
Ausgestaltung der Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsvereinbarungen nach Paragr. 78a ff SGB
VIII" Kurztitel: "Wirkungsorientierte Jugendhilfe".
ART: gefördert BEGINN: 2005-12 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
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INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 08 Sozialarbeit und
Sozialpädagogik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Institut für soziale Arbeit e.V. -ISA(Studtstr. 20, 48149 Münster)
KONTAKT: Otto, Hans-Uwe (Prof.Dr. Tel. 0521-106-3308, Fax: 0521-106-8047,
e-mail: hansuwe.otto@uni-bielefeld.de)
[490-L] Minagawa, Junichi; Upmann,Thorsten:
Labor supply and the demand for child care: an intertemporal approach, (CESifo Working
Paper, No. 1819), München 2006, 34 S. (Graue Literatur;
URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k061107f08.pdf)
INHALT: "In this paper, we present a model of a one parent-one child household where parental
decisions on labor supply, leisure, and the demand for private and public child care are simultaneously endogenized and intertemporally determined. We characterize the path of the optimal decisions and investigate the impact of various public child care fees and of the quality of
public child care services on the parent's time allocation and the child's performance level.
Our results show that different public child care policies may induce substantially diverging
effects, and reveal that each policy frequently faces a trade off between an encouragement of
labor supply and an enhancement of the child's performance." (author's abstract)
[491-L] Motel-Klingebiel, Andreas; Tesch-Römer, Clemens:
Familie im Wohlfahrtsstaat - zwischen Verdrängung und gemischter Verantwortung, in:
Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg.
18/2006, H. 3, S. 290-314 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Dieser Beitrag diskutiert aus einer international vergleichenden Perspektive die Ausgestaltung informeller und formeller Hilfe- und Unterstützungsleistungen für ältere Menschen. Dabei bezieht er sich insbesondere auf das Spannungsverhältnis zwischen inter- und
intragenerationaler familialer Hilfe und wohlfahrtsstaatlich organisierten Unterstützungen.
Während die 'Substitutionshypothese' in einer großzügigen wohlfahrtsstaatlichen Versorgung
älterer Menschen ein Potential zur Verdrängung der Familie als Unterstützungssystem sieht
('crowding out'), geht die 'Hypothese der Verstärkung' von einer Stimulation familialer Hilfen
durch wohlfahrtsstaatliche Interventionen aus ('crowding in'). Die 'Hypothese der gemischten
Verantwortung' prognostiziert derweil, dass eine verbesserte Serviceinfrastruktur vor allem
die intensivierte Mischung informeller und formellen Hilfe- und Unterstützungsleistungen
nach sich zieht. Die 'Hypothese der funktionalen Differenzierung' schließlich nimmt darüber
hinaus an, dass diese Mischung nicht unspezifisch erfolgt, sondern sich charakteristische Zuständigkeiten herausbilden. Der Beitrag berichtet empirische Ergebnisse des Forschungsprojekts OASIS - Old Age and Autonomy: The Role of Service Systems and Intergenerational
Family Solidarity. Grundlage ist eine nach Alter geschichtete urbane Stichprobe von 6.106
Personen im Alter von mehr als 25 Jahren aus Norwegen, England, Deutschland, Spanien und
Israel. Die Analyse zeigt, dass die Gesamtheit der von älteren Menschen empfangenen Hilfe
in jenen Wohlfahrtsstaaten deutlich größer ist, die eine ausgeprägte Infrastruktur von formellen Dienstleistungen aufweisen. Unter Kontrolle von Sozialstrukturindikatoren, gesellschaftlichen Normen und individuellen Präferenzen, gesundheitlichen Einschränkungen sowie fa-
290
soFid Sozialpolitik 2007/1
7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
milialen Opportunitätsstrukturen lassen sich dabei keine Hinweise auf eine substantielle 'Verdrängung' familialer Hilfen finden. Die Ergebnisse unterstützen stattdessen die Hypothesen
einer 'gemischten Verantwortung' und 'funktionalen Differenzierung'. Sie deuten darauf hin,
dass in Gesellschaften mit gut entwickelten Dienstleitungsinfrastrukturen die Hilfe aus familialen und wohlfahrtsstaatlichen Leistungen häufig kumulativ vorzufinden sind und so auf die
Lebensqualität im Alter wirken, während solche Mischungen in familial orientierten Wohlfahrtsregimes bei zugleich insgesamt geringerer Verbreitung von Hilfen nur selten vorkommen." (Autorenreferat)
[492-F] Müller Heine, Karin, Dr. (Bearbeitung):
Ziele und Zielbeziehungen in der Familienpolitik
INHALT: keine Angaben
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Volkswirtschaftliches Seminar Professur VWL, insb. Sozialpolitik (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0551-39-7428, Fax: 0551-39-2274)
[493-L] Münchmeier, Richard:
Was sagen uns Sozialwissenschaften und Sozialpädagogik zur Lebenslage von Familien,
Kindern und Jugendlichen?, in: Barbara Mutke, Britta Tammen (Hrsg.): Soziale Gerechtigkeit Soziales Recht : interdisziplinäre Beiträge zu Problemlagen und Veränderungsbedarf ; Festkolloquium für Johannes Münder zum 60. Geburtstag, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 25-46, ISBN:
3-7799-1878-1 (Standort: USB Köln(38)-33A3575)
INHALT: Der Beitrag erörtert die Frage, ob die bestehenden Vorstellungen von Normalität, die
bisher der Kinder- und Jugendhilfe ausreichende Orientierung und Handlungssicherheit gewährt haben, noch umstandslos vorausgesetzt werden können, oder ob die Jugendhilfe im
Zuge des sozialen Wandels in ihren Problemdefinitionen und Handlungsansätzen zu einer
Neuorientierung gezwungen ist. Dabei konzentrieren sich die Überlegungen unter Berücksichtigung von statistischem Datenmaterial vorrangig auf die für die Kinder- und Jugendhilfe
wichtigsten familialen Lebenslagen, und zwar: (1) das Verständnis vom 'normalen' Familienleben, (2) Erziehungs- bzw. Generationenkonflikte, (3) die Vorstellungen vom Kindsein, (4)
die Lebenssituation und Probleme der heutigen Jugend, (5) veränderte Lebensverläufe durch
Bildungsmobilität sowie (6) die ungleiche Verteilung der Ressource Bildung. Aus den Veränderungen der Lebensverhältnisse, den Bedingungen des Aufwachsens und den anstehenden
Problemen der Jugend-, Familien- und Gesellschaftspolitik wachsen der Familien-, Kinderund Jugendhilfe im Vergleich zum bisherigen Verständnis eine Fülle von neuen, veränderten
Aufgaben zu. Wie weit die Gesellschaft und die Politik die Jugendhilfe mit diesen Aufgaben
betrauen, wird von der Frage abhängen, in welchem Umfang und mit welchen überzeugenden
Konzepten sich die Jugendhilfe mit ihren Ansätzen und Maßnahmen auf diese Herausforderungen einstellen kann. (ICG2)
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
291
[494-F] Neuberger, Christa, Dr.; Schrapper, Christian, Prof.Dr.; Pies, Silke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens - Hilfeplanung als Kontraktmanagement
INHALT: Im Rahmen des Förderschwerpunktes des Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ) "Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens" wurde ein Modellprogramm initiiert, in dessen Mittelpunkt die Weiterentwicklung des Hilfeplanverfahrens im
Zusammenhang der Kooperation zwischen Jugendämtern und freien Trägern steht. In der Abteilung "Jugend und Jugendhilfe" am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München ist eine Arbeitsstelle mit der Koordination und Moderation des Förderschwerpunktes beauftragt. Die
Arbeitsstelle ist für die Koordination zwischen den Beteiligten und die Außendarstellung des
Modellprogramms zuständig. 1. Ausgangslage: Seit Inkrafttreten des KJHG vor gut 10 Jahren
ist vielerorts die Umsetzung der zentralen Verfahrensvorschrift Hilfeplanung (Paragr. 36 SGB
VIII) diskutiert, entwickelt, erprobt, empfohlen und geregelt worden. Auch in den einschlägigen Wissenschaften hat neben eher programmatischen Arbeiten vor allem aus der Feder von
Juristen, Psychologen und Sozialpädagogen inzwischen auch die empirische Forschung die
Praxis der Hilfeplanung als ertragreichen Forschungsgegenstand entdeckt. Im Rahmen der aktuellen Bildungsdebatten wird von der Hilfeplanung darüber hinaus erwartet, individuelle
Prozesse der Bildungsplanung und Biographieentwicklung zu integrieren. Was ist nun der Ertrag der bisherigen Beschäftigung mit Verständnis, Konzeption und Methoden der Hilfeplanung in Ämtern, sozialen Diensten und Einrichtungen bzw. wo zeigt sich weiterhin Entwicklungsbedarf? Ein zentrales Problem der Hilfeplanungspraxis zeigt sich, wenn ihre Gestaltung
gleichsam isoliert und losgelöst von den institutionellen, organisatorischen und funktional differenzierten Aufgaben und Rahmenbedingungen öffentlicher und freier Träger geplant und
realisiert wird. Dabei gerät aus dem Blick, dass es sich bei der Hilfeplanung um einen Schlüsselprozess handelt, der über die im Einzelfall notwendigen Kompetenzen, Verfahren und Instrumente hinaus in Qualitätsentwicklungsprozesse in und zwischen den beteiligten Institutionen eingebunden sein muss. 2. Arbeitshypothese und Projektidee: Hypothese ist daher: Für
alle einzelfallbezogenen Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, von der Erziehungsberatung bis zur intensiven Einzelbetreuung und insbesondere für die integrierten Schutzaufgaben
und Krisenhilfen ist die Hilfeplanung das zentrale Planungs- und Steuerungsinstrument. Im
Arbeitsprozess der Hilfeplanung werden im wesentlichen die folgenden Funktionen wahrgenommen und gestaltet: fachliche Entwicklung, Beratung und Reflexion, transparente Beteiligung und Mitwirkung von Eltern und Kindern, finanzielle Kalkulation und Steuerung sowie
administrative und sozialrechtliche Kontrolle und Überprüfung. Quer zu diesen Grundfunktionen mit den skizzierten inhaltlichen Problemstellungen liegen zwei weitere Aspekte: Auswirkungen und Einflüsse auf das Verhältnis und die unterschiedlichen Bedürfnisse und Vorstellungen von Mädchen und Jungen, Männern und Frauen (Gender-Mainstreaming) sowie
das Bewusstsein und die Haltung, mit der Leistungen und Aufgaben der Jugendhilfe als Ausdruck einer öffentlichen Verantwortung für private Lebensschicksale wahrgenommen werden. Damit die hier nur skizzierten Grundfunktionen und Querschnittsaspekte Hilfeplanung in
ihrer Komplexität transparent und handhabbar bleiben, müssen sowohl klare Strukturen für
Abläufe und Zuständigkeiten als auch ausgewiesene methodische Kompetenzen der handelnden Personen in der Diagnose, Beratung, Beteilung, Verhandlung und Reflexion entwickelt
und umgesetzt werden. Hinzu kommen muss eine Auseinandersetzung mit den persönlichen
Haltungen und Einstellungen der handelnden Fachkräfte. Ohne diese Auseinandersetzung mit
der Persönlichkeit und Subjektivität bleiben sie technische Verfahren bestenfalls administra-
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soFid Sozialpolitik 2007/1
7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
tiv geschmeidiger, formal korrekter Abwicklung von sozialrechtlicher Leistungsgewährung.
(S. http://www.hilfeplanverfahren.de ).
METHODE: Um die erforderlichen strukturellen Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und
professionell-methodischen Kompetenzen sicherzustellen, müssen in kooperativen Qualitätsentwicklungsprozessen öffentlicher und freier Träger Standards von Hilfeplanung erarbeitet,
fortgeschrieben, evaluiert und dadurch gesichert werden. Daher plant das Modellprojekt
"Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens" nach einer "Projekternte" (einer systematischen
Auswertung der zahlreichen bisher realisierten Projekte und Forschungsarbeiten zum Thema),
die exemplarische Entwicklung und Erprobung von Strukturen, Verfahren und Kompetenzen
für tragfähige Arbeitsbündnisse zwischen allen Beteiligten an vier Standorten. Davon, ob und
wie solche Arbeitsbündnisse als zuverlässige wie transparente Kontrakte zwischen den leistungsberechtigten Eltern und ihren Kindern auf der einen, den zur Gewährleistung verpflichteten Jugendämtern auf der zweiten und den die Leistungen der Hilfe zur Erziehung realisierenden Diensten und Einrichtungen auf der dritten Seite, zu Stande kommen, hängt der pädagogische wie finanzielle "Erfolg" einer Hilfe zur Erziehung wesentlich ab, so die Arbeitshypothese. Die grundsätzliche Bedeutung des Themas, die umfangreiche Fragestellung und
die Vielzahl regionaler und fachlicher Besonderheiten der Jugendhilfe bei öffentlichen und
freien Trägern machen es erforderlich, darauf in der Planung und Realisierung eines Forschungs- und Entwicklungsprojektes in besonderer Weise Rücksicht zu nehmen. Vier schon
in der Vergangenheit mit dem Thema Hilfeplanung intensiv befasste Forschungs- und Entwicklungsinstitute haben sich daher unter der Leitung der Universität Koblenz zu einer Projektkooperation zusammengefunden. Gemeinsam in der Planung und Analyse, arbeitsteilig in
der regionalen Entwicklung und Erprobung werden die skizzierten Fragestellungen bearbeitet. Baustein 1: Auswertung und Bewertung von Praxisentwicklung und Forschung, Auswahl
der Projektstandorte; Baustein 2: Analyse, Entwicklung und Erprobung; Baustein 3: Transfer
und Implementation auf regionaler sowie auf Bundesebene DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 45; Expertengespräche mit Fachkräften aus Jugendämtern und Jugendhilfeeinrichtungen -ambulante und stationäre Hilfen-). Standardisierte Befragung,
schriftlich (Stichprobe: 125; Fachkräfte aus Jugendämtern; Auswahlverfahren: Zufall –Auswahl und Vergleichsgruppe-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens
(Hrsg.); Hartwig, Luise; Kriener, Martina: Expertise - Geschlechtergerechte Hilfeplanung
(Paragr. 36 KJHG). Münster, Apr. 2004, 65 S. Download unter: http://cgi.dji.de/bibs/ 209_
2255Geschlecht.pdf .+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens (Hrsg.);
Kappel, Monika; Straus, Florian; Weiterschan, Walter: Expertise - Interkulturelle Aspekte bei
der Durchführung des Hilfeplanverfahrens. München, Apr. 2004, 73 S. Download unter:
http://cgi.dji.de/bibs/209_2286Interkult3.pdf .+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens (Hrsg.); Leitner, Hans; Mutke, Barbara: Hilfeplanung als Kontraktmanagement. Zukunfts(werk)stadt(t) Brandenburg an der Havel. 2004.+++ Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens (Hrsg.); Spitzl, Martina; Kretschmer, Susanne; Schwarz,
Barbara: Expertise - Care planning in youth welfare in European comparison. Berlin, Febr.
2003, 42 S. Download unter: http://cgi.dji.de/bibs/209_2256EUEngl.pdf . +++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens (Hrsg.); Spitzl, Martina; Kretschmer, Susanne; Schwarz, Barbara: Expertise - Hilfeplan in der Jugendhilfe im Europäischen Vergleich. Berlin, Febr. 2003, 37 S. Download unter: http://cgi.dji.de/bibs/209_ 2257EUDeu.pdf
.+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens (Hrsg.); Schrapper, Christian; Pies, Silke: Hilfeplanung als Kontraktmanagement? Erster Zwischenbericht des Forschungs- und Entwicklungsprojekts "Hilfeplanung als Kontraktmanagement". Koblenz, Juni
soFid Sozialpolitik 2007/1
7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
293
2003, 120 S. Download unter: http://www.uni-koblenz.de/~hilfeplan/Zwischenbericht.pdf .
+++S.a. http://www.uni-koblenz.de/~hilfeplan/down.html .+++Moos, Marion; Schmutz, Elisabeth: Qualitätsentwicklung in der Hilfeplanung als kooperativer Prozess zwischen öffentlichen und freien Trägern. Handreichung des Modellstandortes Rheinland-Pfalz im Rahmen
des Modellprojektes "Hilfeplanung als Konfliktmanagement?". Mainz 2005. ISBN 3-93261218-3.+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeverfahrens (Hrsg.): Innovation durch
Kooperation. Anforderungen und Perspektiven qualifizierter Hilfeplanung in der Zusammenarbeit freier und öffentlicher Träger der Jugendhilfe. Abschlussbericht des Bundesmodellprojektes "Hilfeplanung als Kontraktmanagement?". München 2005. Download unter: http://
www.dji.de oder http://www.ism-mainz.de oder http://www.hilfeplanverfahren.de .
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Jugend und Jugendhilfe (Postfach 900352,
81503 München); Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Pädagogik Abt. Sozialpädagogik (Universitätsstr. 1, 56070 Koblenz);
Start gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH (Dr.-John-Rittmeister-Str. 6, 06406 Bernburg); Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. -ism- (Kaiserstr. 31, 55116
Mainz); Sozialpädagogisches Institut im SOS-Kinderdorf e.V. (Renatastr. 77, 80639 München)
KONTAKT: Neuberger, Christa (Dr. Tel. 089-62306-315, Fax: 089-62306-162,
e-mail: neuberger@dji.de); Pies, Silke (Tel. 0261-287-1870, Fax: 0261-287-1861,
e-mail: hilfeplan@uni-koblenz.de)
[495-L] Nowak, Jörg:
Familienpolitik im neoliberalen Deutschland, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie
und Sozialwissenschaften, Jg. 48/2006, H. 4 = H. 267, S. 522-529 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6;
USB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Mit der offensiven Wende der Familienpolitik durch Renate Schmidt wurde in
Deutschland die Abkehr vom Familienernährermodell beschleunigt. In der großen Koalition
führt Ursula von der Leyen diese Politik fort und trägt sie damit von der rot-grünen Regierung
in die konservativen Parteien. In diesem Artikel soll gezeigt werden, inwiefern die Integration
von mehr Frauen in Lohnarbeit durch den im Staatsapparat verankerten liberalen Feminismus
reartikuliert und politisch eingebettet wird. Dabei wird die These aufgestellt, dass sich Klassen- und Geschlechterverhältnisse wechselseitig verstärken, indem der Wettbewerbskorporatismus männlich dominierter Gruppen den Ausschluss einer mehrheitlich weiblichen Unterklasse impliziert." (Textauszug)
[496-L] Ochel, Wolfgang:
Familiengründung trotz Studium, in: Ifo-Schnelldienst : Wochenberichte, Jg. 59/2006, Nr. 4, S.
7-11 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Etwa Mitte der sechziger Jahre setzte ein Rückgang der Geburtenraten im westlichen
Europa ein. In einigen Ländern wurde der Tiefpunkt schon in der ersten Hälfte der achtziger
Jahre, in anderen aber auch erst später erreicht. Eine von mehreren Erklärungen für den
Rückgang der Geburtenraten wird darin gesehen, dass Frauen ihr erstes Kind immer später
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bekommen. Die späte Familiengründung ist auch damit begründet, dass immer mehr Frauen
eine weiterführende berufliche Ausbildung und insbesondere eine Hochschulausbildung absolvieren. Dieser Beitrag untersucht anhand internationaler Vergleiche, inwieweit eine Studien- und Familienförderung, die die Eigenverantwortlichkeit der Studentinnen und die finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern stärkt. Veränderungen des Familiengründungsverhaltens bewirken." (Autorenreferat)
[497-F] Ochoa Fernández, Esther, Dipl.-Sozialwirtin (Bearbeitung); Ostner, Ilona, Prof.Dr.
(Betreuung):
Einflussfaktoren für die Kontinuität der Erwerbsbeteiligung von Müttern am Beispiel von
Deutschland und Spanien
INHALT: Trotz der Zunahme der Frauenbeschäftigung innerhalb der letzten Jahrzehnte in Europa, sind die Erwerbsquoten, der zeitliche Umfang (Vollzeit oder Teilzeitbeschäftigung) und
die Kontinuität (die Abwesenheit von Unterbrechungen) der Erwerbsbeteiligung nicht nur geringer bei Frauen als bei Männern sondern auch sehr unterschiedlich innerhalb der Gruppe
der Frauen. Die meisten wissenschaftlichen Studien über die Frauenerwerbsbeteiligung konzentrieren sich insbesondere auf die Erwerbsquoten sowie auf den zeitlichen Umfang, während es sehr wenige Beiträge gibt, die die Erwerbskontinuität analysieren. Aus diesem Grund
widmet sich diese Dissertationsarbeit der Untersuchung der Kontinuität der Erwerbsbeteiligung und konzentriert sich dabei auf die Gruppe der Frauen. Diesbezüglich lassen sich deutliche Unterschiede anhand von Bildungsniveau und Präsenz von Kindern feststellen. Bei Frauen mit geringer Qualifikation (ohne Hochschulabschluss) sowie bei Frauen mit Kindern ist in
der Regel eine niedrigere Erwerbskontinuität gegeben als bei hoch qualifizierten (mit Hochschulabschluss) und bei kinderlosen Frauen. In diesem Zusammenhang sind jedoch bemerkenswerte Effekte im europäischen Ländervergleich bezüglich der Präsenz von Kindern in
Kombination mit dem Bildungsgrad der Mütter zu finden. Bei gering qualifizierten Frauen
hat die Präsenz von Kindern eine negative Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeit einer kontinuierlichen Beschäftigung, während die Auswirkung bei hoch qualifizierten Frauen sowohl
positiv als auch negativ ausfällt: während hoch qualifizierte kinderlose Frauen in einigen
Ländern kontinuierlicher als hoch qualifizierte Mütter erwerbstätig sind (Deutschland, Großbritannien, Holland, Irland und Frankreich), arbeiten überraschenderweise hoch qualifizierte
Mütter in anderen Ländern kontinuierlicher als gleich qualifizierte kinderlose Frauen (Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Belgien und Dänemark) (vgl. OECD 2002: 96f). Aus
diesem Grund werden in der Dissertationsarbeit weitere Faktoren untersucht, die den Unterschied bezüglich der Erwerbskontinuität hoch qualifizierter Frauen mit und ohne Kinder ausmachen. Es wird ein Ländervergleich zwischen Spanien und Deutschland angelegt, da die
Auswirkung der Präsenz von Kindern bei hoch qualifizierten Frauen in beiden Ländern sehr
unterschiedlich ausfällt. Zur Analyse der möglichen Einflussfaktoren wird eine quantitative
Sekundäranalyse anhand des SOEP (sozioökonomischen Haushaltspanels) für Deutschland
sowie der spanischen Daten des ECHP (europäischen Haushaltspanels) für Spanien durchgeführt. OECD (2002): OECD-Beschäftigungsausblick. ZEITRAUM: 1994-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Spanien
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
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INSTITUTION: Universität Göttingen, Graduiertenkolleg "Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells" (Humboldtallee 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-392281, e-mail: eochoa@uni-goettingen.de)
[498-L] Ostner, Ilona:
Paradigmenwechsel in der (west)deutschen Familienpolitik, in: Peter A. Berger, Heike Kahlert
(Hrsg.): Der demographische Wandel : Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse,
Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 165-199, ISBN: 3-593-38194-X
INHALT: Der Beitrag zum demographischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland rekonstruiert zwei Varianten einer geschlechterpolitischen Familienpolitik seit den 1950er Jahren
unter Berücksichtigung der Familienpolitik in der DDR. Vereinfacht gesagt setzt die eine auf
eine Familisierung, die andere auf Entfamilisierung der Eltern und ihrer Kinder, auch wenn
Männer aufgefordert werden, aktive Familienväter zu sein. Im ersten Fall sollen Frauen Mütter sein können, im zweiten auf jeden Fall erwerbstätig sein und möglichst Kinder haben. Die
Ausführungen gliedern sich in folgende Abschnitte: (1) Sozialpolitik als Geschlechterpolitik
und (2) Familienpolitik als Geschlechterpolitik bzw. Mitgliederpolitik in den 1950er Jahren,
(3) Frauenpolitik als Familienpolitik am Beispiel des Frauenberichts der Bundesregierung
1966, (4) Familienpolitik als Frauenpolitik unter der Ära H. Schmidt 1974 bis 1982, (5) das
Familienkonzept von H. Geißler 1976 und R. Süssmuth 1985 bis 1988, (6) feministische Interventionen verstanden als Politik für Frauen zwischen Individualisierung und Familisierung
in den 1970er und 1980er Jahren sowie (7) die rot-grüne Geschlechterpolitik 1998 bis 2005
geprägt durch Entfamilisierung. Die Betrachtung macht deutlich, dass sich Deutschland jedenfalls rhetorisch auf dem Weg zur Zwei-Erwerbstätigen-Familie befindet. Der Übergang
stellt einen Paradigmenwechsel in der (west)deutschen, nicht der ostdeutschen Familienpolitik dar. (ICG2)
[499-L] Reich, Günter:
Familiensysteme heute - Entwicklungen, Probleme und Möglichkeiten, in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie : Ergebnisse aus Psychoanalyse, Psychologie und Familientherapie, Jg. 54/2005, H. 10, S. 779-791 (Standort: USB Köln(38)-BP4412; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Es wird ein Überblick über die derzeitigen Formen familiären Zusammenlebens und
deren Entwicklung gegeben. Die These von der Pluralisierung der Familienformen als historisch neuem Phänomen wird einer kritischen Sichtung unterzogen. Dabei wird die Beziehung
zwischen Familienleben und Arbeitswelt besonders untersucht. Hier ist es in den letzten beiden Jahrzehnten zu einer zunehmenden Abkehr vom so genannten fordistischen, d.h. arbeitsteiligen Modell der Familie gekommen. Es wird eine Entwicklung hin zur "multilokalen
Mehrgenerationenfamilie" festgestellt, die unter anderem auf die veränderte Lebenserwartung
und Bevölkerungsstruktur zurückgeführt wird. Gleichzeitig werden die Grenzen zwischen
Familie und Arbeitswelt durchlässiger. Ob die Stabilität von Beschäftigungsverhältnissen abund die Mobilität von Arbeitnehmern in großem Maßstab zunimmt, wird kontrovers diskutiert. Als Probleme werden die Vereinbarkeit von Flexibilitätsanforderungen mit der notwendigen Sicherheit für die Kinder sowie die Folgen von Arbeitslosigkeit für die Gestaltung des
Familienlebens herausgearbeitet. (ZPID)
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[500-L] Rosenschon, Astrid:
Finanzpolitische Maßnahmen zugunsten von Familien: eine Bestandsaufnahme für Deutschland, (Kieler Arbeitspapiere / Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, 1273), Kiel 2006,
94 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/externe/2006/k060421f17.pdf)
INHALT: "Dieser Beitrag enthält eine Bestandsaufnahme über öffentliche Transferleistungen
zugunsten von Familien in Deutschland. Einbezogen werden sowohl familienspezifische
Normen im Steuerrecht als auch Familien fördernde Geld- und Realtransfers aus den öffentlichen Haushalten. Letztere umfassen einerseits die Haushalte der Sozialversicherungen (Arbeitslosenversicherung, gesetzliche Kranken-, Renten-, Pflege- und Unfallversicherung), andererseits diejenigen der Gebietskörperschaften (Bund, Länder und Gemeinden). Aufgenommen werden außerdem Arbeitgeberleistungen und Leistungen im Rahmen der Jugendarbeit
der Kirchen. Die so abgegrenzten finanzpolitischen Maßnahmen zugunsten von Familien belaufen sich in der Bruttobetrachtung, d.h. ohne eigene Zahlungen von Familienmitgliedern als
Steuer- und Beitragszahler, derzeit auf rund 240 Mrd. Euro. Das sind 10,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts." (Autorenreferat)
[501-F] Rüling, Anneli, Dr. (Bearbeitung); Leitner, Sigrid, Dr. (Leitung):
Sustainable growth, social inclusion and family policy - innovative ways of coping with old
and new challenges
INHALT: Das Projekt untersucht die Schnittstelle zwischen Familien- und Bildungspolitik und
fragt nach den Veränderungen in der Sozialisationsfunktion der Familie sowie nach den neuen bildungspolitischen Herausforderungen angesichts dieser Veränderungen. Untersucht werden die politischen Diskurse zu dieser Schnittstelle in Großbritannien und Deutschland. In einem zweiten Schritt werden best practice Beispiele aus beiden Ländern vorgestellt und auf ihre Übertragbarkeit hin analysiert. ZEITRAUM: ab 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien
METHODE: Policyanalyse
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-11 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: Anglo-GermanFoundation FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie
(Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0551-397133, e-mail: sleitne@gwdg.de)
[502-L] Schaible, Stefan; Schweiger, Michael; Kaul, Ashok:
Unternehmen Familie, Stuttgart 2006, 118 S., ISBN: 3-922934-97-8 (Standort: FHB Braunschweig-Wolfenbüttel(916)-SO-K168; Graue Literatur;
URL: http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/downloads/0604_berger_studie.pdf)
INHALT: "In der Studie analysieren die Wirtschaftsexperten, welches volkswirtschaftliche Potential im 'Unternehmen Familie' steckt, welche Marktfaktoren es bietet und welche Arbeitsmarkteffekte aus der steuerlichen Begünstigung dieses Unternehmens Familie erwachsen
könnten. Zwei grundlegende Fragestellungen leiteten die Untersuchung: Die Analyse familienunterstützender Dienstleistungen im internationalen Vergleich und die Möglichkeiten ihrer
Optimierung in Deutschland und die nachfolgende Analyse von finanziellen Anreizen für
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Familien zeigt Möglichkeiten auf, Dienstleistungsangebote für Familien zu verbessern bzw.
zu effektivieren und die Vereinbarkeit von Familien und Beruf zu fördern. Im Ergebnis wird
deutlich, daß der Markt für familienunterstützende Dienstleistungen ein großes Entwicklungspotential bietet. Entsprechende Maßnahmen können nicht nur die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen stimulieren und damit Arbeitsplätze schaffen, sie haben zudem die
Kraft, die Wirtschaft insgesamt zu beleben. Durch die Entlastung der Familien wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erleichtert. In der Bilanz übertreffen die Steuereinnahmen - bei richtiger Ausgestaltung der finanziellen Anreize - die Einbußen durch die steuerliche Absetzbarkeit entsprechender Dienste." (Autorenreferat)
[503-L] Spieß, C. Katharina; Wrohlich, Katharina:
The parental leave benefit reform in Germany: costs and labour market outcomes of moving
towards the Scandinavian model, (DIW Diskussionspapiere, 630), Berlin 2006, 22 S. (Graue
Literatur; URL:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp630.pdf)
INHALT: "Germany is known to have one of the lowest fertility rates among Western European
countries and also relatively low employment rates of mothers with young children. Although
these trends have been observed during the last decades, the German public has only recently
begun discussing these issues. In order to reverse these trends, the German government recently passed a reform of the parental leave benefit system in line with the Scandinavian model. The core piece of the reform is the replacement of the existing means-tested parental leave benefit by a wage-dependent benefit for the period of one year. In this paper we simulate
fiscal costs and expected labour market outcomes of this reform. Based on a micro-simulation
model for Germany we calculate first-round effects, which assume no behavioural changes
and second-round effects, where we take labour supply changes into account. Our results
show that on average all income groups, couples and single households, benefit from the reform. The calculation of overall costs of the reform shows that the additional costs are moderate. As far as the labour market behaviour of parents is concerned, we find no significant
changes of labour market outcomes in the first year after birth. However, in the second year,
mothers increase their working hours and labour market participation significantly. Our results suggest that the reform will achieve one of its aims, namely the increase in the labour
market participation of mothers with young children." (author's abstract)
[504-F] Spindelndreier, Katja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Der Präventionsbegriff im Kontext erzieherischer Hilfen - Versuch der Annäherung an eine
'Zauberformel'
INHALT: Looking at several youth welfare services in Germany we see some important developments during the last few years. Some special terms are making (a new) career in this field
of social work. "Quality" is an example for these terms: As a result of the empty public cash
boxes most services try to point out their quality to underline the character of their institution
and to decrease their costs. Other terms which are on the agenda in the German youth welfare
system are for example education, flexibility and participation. Beside these developments
there is coming up another term, which can already look back on a varied career in social
work: the term of prevention. Prevention in the context of social work seems to have two fa-
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ces: On the one hand there is the idea of giving forms of help to individuals in a time, in
which the problem is still a small one or perhaps just a risk. This possibility of keeping away
harm is very promising for social work and especially for the work with children and young
people. It is nearly free of alternatives. That is the reason why prevention sometimes seems to
be a pedagogical "magic formula". On the other hand the idea of prevention always includes
an idea of control. In order to avoid harm it is necessary to influence biographies and to push
people into specific directions - sometimes without respect to their own wishes and decisions.
These two faces of prevention are one of the reasons for the fact that this term is a very controversial one. Another aspect of prevention is its normative character: Following the idea of
prevention in the context of youth welfare it is necessary to make a decision about the tings to
avoid and the things that shall be reached. This decision may have more or less good reasons,
but it is always a normative one which leads to special measures that try to influence biographies. So it is inevitable for preventive youth welfare to point put positive aims and negative
things which shall be avoided. Another reason for the pedagogical reservations to the term of
prevention is that it often works with the idea of causality: Risks or little problems always
cause bigger manifested problems. And on the other hand: Preventive pedagogical measures
are the reasons for positive developments and changes. This assumption of causality implies a
mechanistic image of human beings which is not compatible with the logic of youth welfare
itself. These various implications of prevention are the starting point for the dissertation project: At first the magic formula "prevention" has to be analyzed in order to point out its implications and dimensions. Regarding to these dimensions three constitutive areas for youth welfare are focused: The scientific discussions concerning prevention shall be analyzed first.
From the 1960th until today there were various arguments in these discourses. From the beginning on the pedagogical community swayed between a complete refusal and a glorification
of this term. Actually the term is mostly refused because it is suspected to be part of governmental strategies. The idea of the research is to point out special interpretations of the term in
the different discussions and to make clear, which implications are put in the fore-ground and
which take place in the background. In a second step strategies of social politics - especially
strategies concerning youth welfare - and their idea of prevention will be focused. In this field
quiet a lot of situations which shall be avoided are obviously - often things which basically
belong to other political areas and there are also several ideas about preventive measures.
Looking at the specific implication of prevention here it is clear that the political term of prevention is not the same one as the term used by the scientific community. The term of prevention which is actually used in youth welfare services is analyzed in a third step. Therefore
there were focus groups with professionals in two towns in Germany.
METHODE: The analysis of the focus groups brings up a third way of interpreting prevention
which has to be confronted with the other interpretations. The fourth step of the research project is to analyze the three terms of prevention on a special theoretical basis: This theoretical
frame is based on the concepts of a reflexive modernity created by Anthony Giddens and Ulrich Beck. In the end the idea is to explain the differences between the three interpretations of
prevention regarding to the sociological model of society, to point out the consequences for
youth welfare services and maybe to give some reasons for the varied career of this magic
formula - a formula which may be worth discussing in a lot of points but which is free of alternatives in its main point: The idea of preventing harm and supporting individuals when
problems are (still) small.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
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INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Graduiertenkolleg 540 "Jugendhilfe im Wandel" (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-7104 od. 0231-755-7101, Fax: 0231-755-6225,
e-mail: kspindelndreier@fb12.uni-dortmund.de)
[505-L] Steiner, Viktor; Wrohlich, Katharina:
Familiensplitting begünstigt einkommensstarke Familien, geringe Auswirkungen auf das
Arbeitsangebot, in: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 73/2006,
Nr. 31, S. 441-449 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Aktuell wird von verschiedenen Seiten ein Familiensplitting als Alternative bzw.
Weiterentwicklung des derzeitigen Ehegattensplittings vorgeschlagen. Davon erwarten sich
viele eine stärkere steuerliche Entlastung von Familien mit Kindern und positive Arbeitsanreizwirkungen für Mütter. Ein Vergleich dreier verschiedener Familiensplitting-Varianten
zeigt, dass die steuerliche Entlastung durch ein Familiensplitting in erster Linie Familien im
obersten Fünftel der Einkommensverteilung zugute käme. Insgesamt hängt das Ausmaß der
steuerlichen Entlastung stark von der konkreten Ausgestaltung eines Familiensplittings ab.
Ein Familiensplitting nach französischem Vorbild zum Beispiel hätte für Familien mit ein oder zwei Kindern so gut wie keine zusätzliche steuerliche Entlastungswirkung. Größere Arbeitsanreizwirkungen und Selbstfinanzierungseffekte durch eine Zunahme des Arbeitsangebots sind von keiner der drei hier vorgestellten Reform-Varianten zu erwarten, da die gemeinsame Besteuerung und damit der relativ hohe Grenzsteuersatz für Zweitverdiener im Familiensplitting erhalten bleiben. Deutliche Arbeitsangebotswirkungen wären hingegen von einem
Wechsel hin zu einer Individualbesteuerung zu erwarten." (Autorenreferat)
[506-L] Steinmann, Gunter:
Vorschläge für eine nachhaltige Familienpolitik, in: Jahrbuch für Wirtschaftswissenschaften,
Bd. 57/2006, H. 1, S. 29-50 (Standort: USB Köln(38)-FHM Haa 00957)
INHALT: Bevölkerungspolitik im engen Sinne einer quantitativen Bevölkerungspolitik will Einfluss auf Fertilität, Mortalität und Migration nehmen. Eine weite Definition bezieht zusätzlich
die Einflussnahme auf die Erziehung der Kinder, die Weiterbildung der Erwachsenen, die
Gesundheit der Bevölkerung, die Struktur der Zuwandererströme und die gesellschaftliche
und ökonomische Integration der Einwanderer und ihrer Nachkommen sowie die Struktur der
Auswandererströme ein. Auf der Grundlage dieser Definition konzentriert sich der Beitrag
auf einen bevölkerungspolitischen Aspekt, nämlich den Geburtenmangel in Deutschland und
die Möglichkeit des Staates, in Deutschland einen Anstieg der Fertilität und eine Verbesserung der Erziehung und Ausbildung der Kinder zu erreichen. Die Einflussnahme auf Zahl,
Erziehung und Ausbildung der Kinder wird als 'bevölkerungspolitisch motivierte Familienpolitik' bezeichnet und unterscheidet sich von der 'sozialpolitisch motivierten Familienpolitik',
die in erster Linie die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation von Familien zum Ziel hat.
Der Beitrag entwirft die Konzeption einer bevölkerungspolitisch relevanten und nachhaltigen
Familienpolitik, zu deren wichtigsten Bestandteilen u.a. eine Reform des Einkommensteuersystems mit niedrigeren Steuersätze für Familien, eine Reform des Sozialversicherungssystems in Form der Ergänzung durch eine sog. 'Kinderrente', eine Reform des Systems der Kin-
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
derbetreuung mit dem Ziel, dass beide Elternteile einer Arbeit nachgehen können, und
schließlich eine Reform der finanziellen Verpflichtungen von Eltern gegenüber Kindern, mit
dem Ziel diese zu vermindern (Ende der Unterhaltsverpflichtung mit Schulabschluss) bzw.
auf den Staat zu übertragen (steuerfinanzierte finanzielle Absicherung von behinderten Kindern) gehören. (IAB)
[507-L] Stewens, Christa; Klingholz, Reiner; Steiner, Michael; Böhmer, Michael; Humme, Christel; Ristau, Malte; Böllhoff, Christian:
Familienpolitik: Förderung von Familien - nach welchem Konzept?, in: Ifo-Schnelldienst :
Wochenberichte, Jg. 59/2006, H. 9, S. 3-21 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG1454; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Familienpolitik hat Konjunktur und ist ins Zentrum der politischen Agenda gerückt,
weil sie eng mit Demographie- und Wachstumspolitik verbunden ist. Über die Notwendigkeit
einer wirksamen Familienpolitik herrscht Einigkeit, aber welches Konzept ist das richtige?
Christa Stewens, Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und
Frauen, unterstreicht, dass Familienpolitik 'ganzheitlich und nachhaltig angelegt sein' muss:
'Ganzheitliche Familienpolitik muss das Gestaltungspotential aller familienpolitischen Akteure einbeziehen. Der Blick muss sich weiten auf alle Aspekte, die für Kinder und Familien von
Bedeutung sind. Erst die Einbeziehung von Themenfeldern wie Arbeitswelt, Bildung, Ausbildung, Umwelt, Gesundheit, Pflege schafft einen Ansatz, der über isolierte Einzelmaßnahmen
hinausgeht. Familienpolitik ist damit entscheidend mehr als Sozialpolitik für Familien.' Auch
Malte Ristau, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, verweist darauf,
dass eine nur auf monetäre Hilfe angelegte Familienpolitik ein zu enger Ansatz sei. In der
Vergangenheit sei von Regierungen aller Couleur viel Geld für Familienpolitik ausgegeben
worden, damit liege Deutschland in der EU im oberen Drittel bei den monetären Aufwendungen. Aber Familien brauchen, neben Einkommen, auch entsprechende Infrastruktur und Zeit.
Reiner Klingholz, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, zeigt, dass interessanterweise nicht die Länder, in denen ein traditionelles Frauen- und Familienbild vorherrscht,
sondern jene, in denen die Gleichstellung der Geschlechter am weitesten fortgeschritten ist,
die höchste Fertilität aufweisen. So korreliere eine hohe Erwerbstätigkeit von Frauen und ein
gutes Betreuungsangebot für Kleinkinder mit hohen Kinderzahlen, während hohe Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen und ein hohes Ungleichgewicht im Ausmaß
der Arbeitslosigkeit mit niedrigen Kinderzahlen einhergehe. Für ihn muss sich die Familienpolitik an die veränderten Lebenswirklichkeiten anpassen, und er empfiehlt ein Viersäulenmodell zur Modernisierung der deutschen Familienpolitik. Bertram Wiest und Stefan Schaible, Roland Berger Strategy Consultants, betonen das hohe Finanzvolumen, das in Deutschland
vom Staat für Leistungen für Familien ausgegeben wird: 'Es mangelt also nicht an Geld, sondern am zielgerichteten Mitteleinsatz', so dass ihrer Meinung nach die geplante Evaluation aller familienpolitischen Maßnahmen im Hinblick auf Mitteleinsatz und Wirkeffekte dringend
geboten scheint. Für Michael Steiner, Michael Böhmer und Christian Böllhoff, Prognos AG,
Basel, muss sich die Familienpolitik an das neue Familienbild anpassen und sowohl Gestaltungsfreiräume für Familie einrichten, als auch Chancengleichheit gewährleisten. Auch für
Christel Humme, familienpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, kommt es vor
allem auf die richtige Mischung zwischen 'Infrastruktur, Zeit und Geld für Familien' an. Deshalb sei es nicht ausreichend, wenn Familienpolitik nur auf den Ausbau von finanziellen Leistungen setzen würde. Eine an den Bedürfnissen der jungen Menschen ausgerichtete Familien-
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politik müsse Familien unterstützen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern." (Autorenreferat)
[508-F] Wohlberedt, Franziska (Bearbeitung); Müller, Burkhard, Prof.Dr.theol. (Betreuung):
Gründerinnen im Sozialbereich und ihr professionelles Selbstverständnis. Beispiele aus
Gründungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Arbeitstitel)
INHALT: Im Mittelpunkt der qualitativen empirischen Untersuchung stehen Gründerinnen von
Kindertagesstätten. Die Untersuchungsgruppe besteht dabei aus den drei Gründungsvarianten
privatwirtschaftlich organisierte Einrichtung, Elternverein und Betriebskindergarten. Ihnen
gemeinsam ist, dass die Gründerinnen solcher Organisationen neben ihren handlungsleitenden Interessen auch über pädagogische und unternehmerische Kompetenzen verfügen müssen. Die Arbeit verortet sich in der Diskussion um die Professionalisierung pädagogischer
Arbeit. In fokussierenden Interviews sollen Haltungen und Motivationen von Gründerinnen
identifiziert und beschrieben werden, deren Gründungen dazu beitragen, das Dilemma "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" zu lindern. Durch die Untersuchung des professionellen
Selbstverständnisses einzelner Gründerinnen wird eine Bandbreite möglicher Sichtweisen auf
Professionalität deutlich. Gleichzeitig werden unternehmerische und (sozial-)pädagogische
Kompetenzen der Gründerinnen beschrieben. Sie sind Beispiele von sozialpädagogischem
Können und dessen organisatorischen Rahmenbedingungen. Die vorgestellten Gründungen illustrieren Gestaltungsmöglichkeiten von Organisationen im Sozialbereich. Sie geben Beispiele dafür, welche Strukturen hinsichtlich der Entwicklung von Professionalität vorhanden sein
sollten. Die Analyse der verschiedenen Konzepte rückt deswegen sowohl organisationsrelevante Besonderheiten als auch methodisch-didaktische Schwerpunkte der Gründungen in den
Blickpunkt.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, MargotMöller-Promotionskolleg (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim); Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: franziska.wohlberedt@t-online.de)
[509-L] Wrohlich, Katharina:
Die Wirkung ausgewählter familienpolitischer Instrumente auf das Arbeitsangebot von Eltern: Expertise für den Familienbericht der Bundesregierung, (DIW Berlin: Politikberatung
kompakt, 16), Berlin 2006, 44 S., ISBN: 3-938762-05-5 (Graue Literatur; URL:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diwkompakt/docs/diwkompakt_2006-016.pdf)
INHALT: "Familienpolitische Maßnahmen werden meist unter verteilungspolitischen Gesichtspunkten diskutiert. Die am häufigsten genannten Motive für familienpolitische Leistungen,
wie z.B. das Kindergeld oder den Kinderfreibetrag, sind Argumente für horizontale oder vertikale Umverteilung. Neben der Wirkung auf die relative Einkommensposition der begünstigten Haushalte ergeben sich jedoch auch Effekte auf das Arbeitsangebot. Das Ziel der vorliegenden Expertise ist es, die Auswirkungen ausgewählter familienpolitischer Instrumente auf
das Arbeitsangebot von Eltern zu bewerten. Von der Expertenkommission für den Familienbericht der Bundesregierung wurden vier Reformvorschläge vorgegeben: 1. der 'Karlsruher
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7 Gestaltung der Lebensbedingungen von Familien
Entwurf zur Reform des Einkommensteuergesetzes', 2. die 'Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt' ('Hartz-Gesetze') 3. der Kinderzuschlag, der Teil des Vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt ist, und 4. zwei Alternativen zum gegenwärtigen Ehegattensplitting, nämlich das 'beschränkte Realsplitting' und das 'Familiensplitting' nach französischem Vorbild. Im folgenden Abschnitt werden zunächst diese Reformvorschläge insbesondere hinsichtlich ihrer potenziellen finanziellen Anreize auf das Arbeitsangebot dargestellt. Im Anschluss daran wird in Abschnitt 3 ein Überblick über die ökonomische Theorie des Arbeitsangebots gegeben. Neben dem Grundmodell der mikroökonomischen Theorie der individuellen Arbeitsangebotsentscheidung werden für die Wirkungsanalyse familienpolitischer Entscheidungen wichtige Erweiterungen dargestellt. Diese betreffen die
Wirkungen von Steuern und Transfers, Arbeitsangebotsentscheidungen im Haushaltszusammenhang, die Berücksichtigung von Kindern bei der Arbeitsangebotsentscheidung sowie allgemeinere Modelle der Zeitallokation im Haushalt und Arbeitsangebotsentscheidungen im
Lebenszyklus. Ein wichtiges Ergebnis dieser Analyse ist, dass die Arbeitsangebotseffekte familienpolitischer Maßnahmen bereits im Grundmodell theoretisch nicht eindeutig bestimmt
werden können und sich bei Berücksichtigung der erwähnten Erweiterungen aus der Theorie
auch keine eindeutigen Aussagen über die Wirkungsrichtung der Arbeitsangebotseffekte ergeben. Aus diesem Grunde und weil für familienpolitische Entscheidungen vor allem die
Größenordnung der zu erwartenden Arbeitsangebotseffekte von entscheidender Bedeutung
ist, sind empirische Untersuchungen unentbehrlich. In Abschnitt 4 werden die Ergebnisse
empirischer Studien zu den Arbeitsangebotseffekten der hier untersuchten familienpolitischen
Instrumente zusammengefasst. Da ex post Analysen zu der erst kürzlich oder bisher noch
nicht umgesetzten Reformen zur Zeit naturgemäß noch nicht vorliegen, kann die Abschätzung der zu erwartenden Arbeitsangebotseffekte dieser Reformen zur Zeit nur mittels ex ante
Simulationsmodellen erfolgen. Auf der Basis der Ergebnisse dieser Simulationsstudien, partiell ergänzt durch die ausländische Erfahrung mit vergleichbaren Reformen, erfolgt in Abschnitt 5 eine abschließende Bewertung der hier untersuchten familienpolitischen Instrumente
im Hinblick auf das Arbeitsangebot von Eltern." (Autorenreferat)
8 Gesundheitspolitik
[510-L] Aleksandrowicz, Paula:
Active ageing and European health care systems (WP4): country report Germany, Wien
2005, 31 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iccr-international.org/activage/docs/ActivAgeWP4-Germany.pdf)
INHALT: "The report deals with the health system and health care system in Germany and the
way it relates to active ageing. 'Health care system' is understood here as the system of medical care which sets in when an illness has already occured. 'Health system', in turn, encompasses preventive measures which aim at a change of health behaviour, measures which address the physical and social environment (e.g. road safety, food safety and workplace safety)
and the accessibility of different spheres of life to all people, also to those ill and with impaired mobility. The broader concept of health system encompasses the idea of 'prevention
focused on circumstances' versus 'prevention focused on behaviour' used in German health
policy discussion. 'Prevention focused on circumstances' aims at designing healthy living and
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8 Gesundheitspolitik
303
working conditions. According to EK (2002), this goal goes beyond the scope of health policy alone. In contrast, 'prevention focused on behaviour' tries to improve the health status of
the population and to diminish morbidity by influencing health behaviour of people (EK
2002). Throughout the whole report, issues pertaining both to the broader concept of health
system and to health care alone will be raised. In chapter 2, the demographic features of Germany will be outlined - the age composition of German population, old-age and youth dependency ratio, life expectancy and healthy life expectancy. Chapter 3 deals with the health
status of the population. In this chapter, measures related to the concept of 'health' as absence
of illness or injury will be presented next to measures of self-assessed health status. That way,
a concept which belongs to the realm of he