fms intern - Musikfestspiele Saar
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fms intern - Musikfestspiele Saar
fms intern Mitteilungen des Fördervereins Musikfestspiele Saar Dezember 2015 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer der Musikfestspiele Saar! In der Presse, in Funk und Fernsehen gab es in den letzten Monaten einige verwirrende und sicher auch verstörende Berichte über die Zukunft der Musikfestspiele Saar. Die schlechte Nachricht: Das Saarland hat sich aus der Mitfinanzierung der Musikfestspiele zurückgezogen. Die gute Nachricht: Das für 2017 vorgesehene Festival wird stattfinden, die Vorbereitungen sind in vollem Gange, die Musikfestspiele Saar werden weiterleben. Unsere große Bitte: Bleiben Sie dem Förderverein treu und scheuen Sie sich nicht, die Festspiele auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen. Ihre Hilfe ist besonders wichtig; ohne Sie geht es nicht! In diesen Mitteilungen finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse rund um die Musikfestspiele im letzten Quartal. Anschließend informieren wir Sie über einen Brief des Fördervereins an die Vorsitzende des Aufsichtsrats der Saar Sporttoto, über einen weiteren offenen Brief an die Ministerpräsidentin des Saarlandes und über deren Antwort. Schließlich zeigen wir auf, wer bislang dem ‚comité d’honneur‘, einer Runde von Unterstützern der Musikfestspiele, beigetreten ist, und stellen Ihnen Han Xiaoming vor, der den Festspielen bei der Vorbereitung des nächsten Festivals mit einem Schwerpunkt in chinesischer Musikkultur als Berater zur Verfügung steht. Ihnen allen wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein Neues Jahr, in dem möglichst viele Ihrer Wünsche in Erfüllung gehen. Ihr Was ist passiert? Werner H. Tack referiert die Ereignisse der letzten Monate rund um die Musikfestspiele Seit 2008 existieren die „Musikfestspiele Saar“ als gemeinnützige GmbH. Diese Gesellschaft ist Veranstalter des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals. Gesellschafter waren bis vor kurzem Professor Robert Leonardy, der Saarländische Rundfunk und die Regierung des Saarlandes, vertreten durch den Minister für Bildung und Kultur. Im Oktober dieses Jahres schieden der Rundfunk und das Land aus dieser Gesellschaft aus. Das Ministerium für Bildung und Kultur schrieb dazu in einer Pressemitteilung (vom 15.10.2015): „Prof. Robert Leonardy hat das Land und den Saarländischen Rundfunk (SR) vor einigen Monaten gebeten, aus der Funktion der Mitgesellschafter der Musikfestspiele Saar gGmbH auszuscheiden, weil er eine neue internationale Ausrichtung des Festivals anstrebe. Dieser Bitte kommen wir nach. Dadurch wird eine Neukonzeption der Musikfestival-Förderung erforderlich. Das Engagement des Landes in diesem Bereich der MusikfestivalFörderung wird beibehalten, jedoch neu aufgestellt.“ In seinem Brief an alle Mitglieder des Fördervereins vom 9. dieses Monats führt Professor Leonardy dazu aus: „Der Auszug der Gesellschafter „Landesregierung“ und „Saarländischer Rundfunk“ aus der gGmbH war keineswegs ein Alleingang der Musikfestspiele Saar, sondern eine gemeinsame, vernünftige Entscheidung, die uns, den Musikfestspielen Saar, gestattet, schneller und effektiver, gezielter und direkter mit Künstlern und Orchestern zu verhandeln, anstatt immer nach Terminen für Sitzungen und fms-intern Dezember 2015 2 Entscheidungen zu suchen, die Landesregierung und Saarländischer Rundfunk nie kurzfristig anbieten konnten.“ Antwort von Frau Bachmann informiert; eine Antwort auf unseren Brief ist uns aber nicht zugegangen. Das alles wäre eine interne Neuorganisation der veranstaltenden Gesellschaft, die wahrscheinlich keine größere Beachtung gefunden hätte, wenn nicht der Minister in der gleichen Pressemitteilung gesagt hätte: „Das Land will sich auch in Zukunft im gleichen finanziellen Umfang für ein großes Musikfestival engagieren. Wir entwickeln ein grenz-überschreitendes Format, das einen Schwerpunkt auf die Stärkung des Nachwuchses legt. Dabei haben wir vor allem im Blick, überregional wahrgenommen zu werden als ein Land, in dem sich hervorragende Künstlerinnen und Künstler entwickeln, etablieren und präsentieren können.“ Damit wird das bisherige finanzielle Engagement des Landes für die durch bürgerschaftliches Engagement entstandenen und erhaltenen Musikfestspiele Saar umgeleitet auf ein neues politisch initiiertes Festival, von dem der Minister ankündigt: „Dieses neue Konzept werden wir noch im Herbst vorlegen.“ Der Vorstand des Fördervereins beschloss, sich in einem offenen Brief direkt an die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer, zu wenden. Auch diesen Brief (vom 23. November) finden Sie auf den nachfolgenden Seiten ebenso wie die Antwort der Ministerpräsidentin (vom 2. Dezember). Dieser Schritt kam für viele überraschend. Professor Leonardy führt dazu aus: „Zu keiner Zeit wurde von Seiten des Landes bei dieser Entscheidung der finanzielle Ausstieg und die finanzielle Unterstützung in Frage gestellt. Es war der gemeinsame Konsens, weiterhin die Musikfestspiele Saar mit allen Kräften zu unterstützen. Nur so konnte ich dieser Maßnahme [dem Ausscheiden von Rundfunk und Landesregierung aus der Gesellschaft] zustimmen. Es wäre geradezu ein selbstmörderischer Akt von mir gewesen, ohne die Sicherheit der Weiterfinanzierung durch das Land dem Ausstieg von Landesregierung und Rundfunk zuzustimmen.“ Die bisher regelmäßig von der Saarland Sporttoto für die Musikfestspiele bereitgestellten Mittel wurden zunächst gesperrt. Der Förderverein hat sich daraufhin am 16. November mit einem Brief an die Vorsitzende des Aufsichtsrats der Saarland Sporttoto, Frau Ministerin Monika Bachmann, gewandt, in dem er sich nachdrücklich für die Weiterförderung der Musikfestspiele einsetzt. Dieser Brief, der in Kopie auch allen Mitgliedern des Aufsichtsrats zugestellt wurde, ist in diesen Mitteilungen abgedruckt. Gerne hätte ich Sie auch über die Am 1. Dezember stellte der Minister für Bildung und Kultur Ulrich Commerçon dem Kabinett seine Ideen für ein neues Festival vor, und die Regierung des Saarlandes stimmte zu. Die Saarbrücker Zeitung vermerkte dazu in ihrem Bericht am 3. Dezember: „Ein wenig paradox ist es schon. Da wird im Kulturministerium an einem massentauglichen Festival gebastelt, das die Gräben zwischen U- und E-Kultur schließen soll – und zeitgleich geht ein klassisches Festival der Hochkultur über die staatliche Unterstützungs-Wupper: die Musikfestspiele Saar.“ In der gleichen Zeitung gab es dazu einen Kommentar von Oliver Schwambach, der daran erinnert, dass die Musikfestspiele exzellente Künstler ins Land geholt und viele Menschen begeistert haben. Er merkt dazu an : „Warum also nicht beides fördern? Jeweils 350 000 Euro alle zwei Jahre wären das nach derzeitiger Kalkulation für das alte wie das neue Festival. Das kann das klamme Saarland kaum mehr ruinieren. Und ein Politiker, der Kulturminister sein will, muss für beides streiten.“ Einige musikbegeisterte Mitbürger haben in Leserbriefen an die Saarbrücker Zeitung ihre Forderung nach weiterer Landesförderung der Musikfestspiele zum Ausdruck gebracht. Der Orchestermanager der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern, Benedikt Fohr, hat in einem Schreiben an den Minister für Bildung und Kultur, Ulrich Commerçon, auf die Verdienste der Musikfestspiele für das Saarland hingewiesen und gebeten, die Förderung aus Landes- und Totomitteln fortzusetzen. Eigentlich sollten alle Mitglieder des Fördervereins ihre Kontakte zu landespolitischen Entscheidungsträgern nutzen, um einer solchen Forderung möglichst starken Nachdruck zu verleihen. fms-intern Dezember 2015 3 Brief des Fördervereins Musikfestspiele Saar e.V. vom 16. November 2015 an die Vorsitzende des Aufsichtsrats der Saartoto, Frau Ministerin Monika Bachmann Sehr geehrte Frau Ministerin, ich bitte Sie nachdrücklich, sich für die weitere finanzielle Förderung der Musikfestspiele Saar durch die Totogesellschaft einzusetzen. Bei einem Ausstieg von Saartoto aus der Förderung sind die Musikfestspiele in ihrer Existenz bedroht. Von Herrn Professor Leonardy mussten wir in der letzten Sitzung des Förderkreises erfahren, dass der bisher gewährte Zuschuss in Höhe von 150.000 € ausgesetzt wurde. Das stellt das Fortbestehen der Festspiele, die sich seit ihrer Gründung weit über das Saarland hinaus zu einem Musikereignis von europäischem Rang entwickelt haben, in Frage. Wir setzen in Sie die Erwartung, dass der Aussetzungs-Beschluss bei der anstehenden Sitzung rückgängig gemacht wird. Dafür sprechen viele Gründe: Das Programm erreicht nicht nur im Schnitt mehr als 50.000 Besucher. Hinzu kommen die mehr als 10.000 Künstler, die im Laufe der Jahre das Saarland über die Musikfestspiele kennen und schätzen gelernt haben, sowie die Zuhörer und Zuschauer der Übertragungen in Funk und Fernsehen Bei Bekanntwerden der Streichung des Zuschusses würde dies zu mehr als Unverständnis bei unseren über 1.000 Mitgliedern, bei den Besuchern und in der saarländischen Öffentlichkeit führen. Die Musikfestspiele sind für sie alle ein fester Bestandteil des Kulturlebens im Saarland. Die Musikfestspiele wurden bislang mit 100.000 € vom Kultusministerium gefördert. Ein weiterer Zuschuss kam von Saartoto : 100.000 € erhielt die Gesellschaft im Jahr zwischen den Festspielen und 50.000 € im Festspieljahr. Gerade die Aufteilung in zwei Tranchen gab den Musikfestspielen die notwendige Planungssicherheit. Hinzu kommt: Der ständige Zuschuss von Saartoto war auch beim Fundraising ein wichtiges Argument gegenüber den privaten Sponsoren und Förderern. Dem Vernehmen nach will der Kultusminister die 100.000€, die bislang vom Kultusministerium kamen, anderweitig verwenden. Das ist schon schlimm genug. Wenn zukünftig auch noch die Förderung von Saartoto wegfiele, führte dies zum Aus für die Musikfestspiele. Sehr geehrte Frau Bachmann, bitte setzen Sie sich dafür ein, dass der Aussetzungs – Beschluss “gecancelt“ wird und die bisherige Toto–Förderung fortbesteht. Wir wissen, dass auch Sie Gast vieler Veranstaltungen der Musikfestspiele waren und daher deren Bedeutung für das kulturelle Leben richtig einordnen. Mit freundlichen Grüßen, Ihr gez. Prof. Dr. Werner H. Tack Vorsitzender fms-intern Dezember 2015 4 Brief des Fördervereins Musikfestspiele Saar e.V. vom 23. November 2015 an die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Annegret Kramp Karrenbauer Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin, die Musikfestspiele Saar sind in ihrer Existenz gefährdet! In seiner Pressemitteilung vom 15.10. 2015 hat der Minister für Bildung und Kultur mitgeteilt, er halte eine Neukonzeption der Musikfestival-Förderung für erforderlich, und das Land werde sich im gleichen finanziellen Umfang wie bisher für die Musikfestspiele Saar nunmehr für ein (neues) großes Musikfestival engagieren. Am 3.11. 2015 spezifizierte der Minister dann, das neue Festival solle im Frühjahr 2017 als Biennale stattfinden, die in einem Zeitraum von zehn Tagen an verschiedenen Veranstaltungsorten, Clubs und Spielstätten wie auch im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt durchgeführt werde. Bedenklich ist, dass zugunsten des neuen Festivals jegliche Form der Finanzierung der bewährten Musikfestspiele Saar aus Mitteln der Saarland Sporttoto in Frage gestellt ist. Somit wird die Planung und Vorbereitung eines Festivals 2017, die auch in einer Zeit stattfindet, in der die Festspiele keine eigenen Einnahmen erwirtschaften, nahezu unmöglich. Offenbar soll an die Stelle der Musikfestspiele Saar, die durch bürgerschaftliches Engagement geschaffen wurden und getragen werden, ein Festival treten, das auf einem ministeriellen Konzept basiert. Man könnte insoweit von einem Schritt auf dem Wege zu einer saarländischen Staatskultur sprechen. Werden hier fachlich-sachliche Entscheidungen im künstlerisch-kulturellen Bereich durch politische Beschlüsse ersetzt? Die Musikfestspiele haben es bislang mit großem Erfolg erreicht, regional, national und international anerkannte Künstler dem saarländischen Publikum direkt zugänglich zu machen, und dies zu erschwinglichen Preisen. Das „neue Festival“ aber beabsichtigt nach bisheriger Kenntnis die Förderung von Künstlern aus der Großregion und die Überwindung von Grenzen zwischen den Künsten. Man kann durchaus vermuten, dass dies einen Schritt von der Internationalität zur Regionalität bedeutet, was man sogar als „Provinzialismus“ bezeichnen könnte. Angesichts dieser Situation wendet sich der „Förderverein Musikfestspiele Saar“, der rund tausend Mitglieder zählt (darunter etwa einhundert mittelständische saarländische Unternehmen), in diesem Offenen Brief an Sie, sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass sich die Musikfestspiele Saar in den 25 Jahren ihres Bestehens mit rund einer Million Besuchern der Konzerte und sonstigen Veranstaltungen bundesweit und international Anerkennung und Lob erworben haben. In den Vorworten zur Jubiläumsfestschrift anlässlich des 25jährigen Bestehens der Musikfestspiele (2014) bezeichnete Jean-Claude Juncker die Festspiele als „verbindendes Band der Kulturen“, Heiko Maas sprach von einem „Leuchtturm des Saarlandes“, Peter Jacoby und Michael Burkert betonten namens der Sporttoto den „großen Imagegewinn für das Saarland“, und auch Ulrich Commerçon sprach von „unserem kulturellen Gesicht“. Soll das alles nun nicht mehr gelten? Stellt man die vom Kultusminister neuerdings unterstützten kulturellen Aktivitäten den Festivals der etablierten, bewährten und qualitativ hochwertigen Musikfestspiele Saar gegenüber, werden Sie, verehrte Frau Ministerpräsidentin, verstehen, dass wir mit Erschrecken von der Absicht hören, die finanzielle Unterstützung der Musikfestspiele Saar, in der auch die Förderung durch die Saarland Sporttoto enthalten ist, vollständig einzustellen. Der Wegfall der Landesförderung würde das Ende der Musikfestspiele Saar bedeuten. Die Vorarbeiten für die Festspielsaison 2017 sind längst angelaufen und haben bereits erfreuliche Zusagen gebracht. Die professionellen Mitarbeiter des Festspielbüros mussten allerdings schon angesichts der ungeklärten Finanzlage gekündigt werden. Wir bitten Sie, verehrte Frau Ministerpräsidentin, dringend, sich selbst dieser Angelegenheit anzunehmen und alles zu unternehmen, damit der gute Ruf des kulturellen Lebens im Saarland nicht ernsthaft Schaden nimmt. fms-intern Dezember 2015 5 Angesichts des drohenden Endes unserer Festspiele hat sich ein „Comité d’honneur“ gebildet, dem viele bedeutende Persönlichkeiten des überregionalen Kulturlebens beigetreten sind, wie etwa der ehemalige französische Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault, Herr Dr. Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG, Herr Thomas Bruch, GLOBUS, Herr Prof. Dr. Dieter Dörr, Direktor des Mainzer Medieninstituts, Frau Elisabeth Gürtler, Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule Wien, Herr Prof. Dr. Klaus Töpfer, Direktor des UNEP und ehemaliger Bundesminister, der Komponist Krysztof Penderecki und die Dirigenten Enoch zu Guttenberg und Marek Janowski. Im Interesse aller Mitglieder unseres Fördervereins, der Sponsoren und der großen Zahl musikbegeisterter Bürger, und nicht zuletzt der überregional bedeutenden Kulturschaffenden, die durch die Musikfestspiele Saar das Saarland und sein kulturelles Leben überhaupt erst kennen und schätzen gelernt haben, erbitten und erhoffen wir Ihr Eintreten für eine Festspielkultur aller Arten der Musik, zu denen selbstverständlich auch die klassische Musik gehört, in unserem Land. Mit den besten Grüßen gez. Prof. Dr. Werner H. Tack, Vorsitzender (im Namen aller Mitglieder des „Fördervereins Musikfestspiele Saar“) Antwort der Ministerpräsidentin vom 2. Dezember 20125 Sehr geehrter Herr Professor Leonardy, sehr geehrter Herr Professor Tack, in den letzten Jahren gehörten die Musikfestspiele Saar zu den etablierten Größen des Festspielkalenders, sowohl im Saarland als auch bundesweit. Dies ist insbesondere Ihr persönliches Verdienst und das Ergebnis bürgerschaftliehen Engagements. Die Musikfestspiele Saar sind bisher von einer gleichnamigen gemeinnützigen Festspiel GmbH getragen worden. Gesellschafter waren neben Herrn Professor Leonardy der Werbefunk Saar und das Saarland. Sie, Herr Professor Leonardy, haben uns als Gründer und Intendant mitgeteilt, dass Sie beabsichtigen, den Festspielen nach 25 Jahren eine neue, verstärkt internationale Ausrichtung zu geben. Dazu soll die Organisationsstruktur geändert werden und Land und Werbefunk Saar als Gesellschafter ausscheiden. Die saarländische Landesregierung hat heute in ihrer Sitzung bekräftigt, diesem Wunsch zu folgen. Sie ist der Auffassung, dass das Saarland auch künftig Ort eines überregionalen Festivals sein soll. Die oben geschilderten Entwicklungen bieten aber sicher auch die Gelegenheit und gebieten es geradezu, über Veränderungen bis hin zu Alternativen zum bisherigen Angebot nachzudenken. ln diesem Sinne hat der Minister für Bildung und Kultur dem saarländischen Kabinett Grundzüge einer möglichen Neukonzeption eines Festivals vorgestellt. Das Kabinett hat diese zur Kenntnis genommen und den Minister gebeten, dieses Grundkonzept, insbesondere hinsichtlich Inhalt, Organisation und Finanzierung, zeitnah zu detaillieren und zu einer Beschlussfassung vorzulegen. Dann wird eine endgültige Positionierung vorgenommen werden. Sehr geehrter Herr Professor Leonardy, das Saarland bietet auch in Zukunft Platz für ein vielfältiges kulturelles Angebot. ln diesem Zusammenhang ist es Ihnen unbenommen, Ihre Vorstellungen eines zukünftigen Festivals in einem Antrag an das zuständige Ministerium und an den Aufsichtsrat der Saarland Sporttoto GmbH darzulegen und zur Beratung zu stellen. Mit freundlichen Grüßen gez. Annegret Kramp-Karrenbauer fms-intern Dezember 2015 6 Die Unterstützer der Musikfestspiele Saar Folgende Persönlichkeiten sind dem Comité d'honneur der Musikfestspiele Saar bislang beigetreten: Jean-Marc Ayrault, ehemaliger Premierminister Frankreichs "Ich werde geehrt sein, das Comité d'honneur der Musikfestspiele Saar zu integrieren." Klaus Bohler, Bosch GmbH, Senior Business Advisor "Das Comité d'honneur ist ein Anlass, dem Saarland mehr Aufmerksamkeit zu schenken." Thomas Bruch, GLOBUS Warenhauskette "Herr Thomas Bruch unterstützt mit Freuden und Hochachtung weiterhin die Musikfestspiele Saar finanziell und ideell." Dr. Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG "Gerne trete ich dem Comité d'honneur der Musikfestspiele Saar als 'alter Saarländer' bei und hoffe, dass wir viel Erfolg haben werden." Horst Cronauer, Redaktionsleiter BILD Frankfurt "Wenn es um die Klassische Musik geht, klettere ich auf den höchsten Baum." Dr. Dieter Dörr, Universitätsprofessor und Direktor des Mainzer Medieninstituts "Aus musikalischem Hause stammend unterstütze ich gerne die Musikfestspiele." Elisabeth Gürtler, Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule, Wien "Unvergesslich wird uns das Gastspiel in St. Wendel bleiben. Gerne unterstütze ich Ihre kulturellen Aktivitäten und freue mich, gemeinsam mit den Mitgliedern des Comité d'honneur tätig zu sein." Martin Hoffman, Intendant Berliner Philharmoniker "Die Berliner und Wiener Philharmoniker sowie das Concertgebouw Amsterdam! Da muss man einfach dabei sein." Marek Janowski, Dirigent "Ich war schon mehrfach Gastdirigent bei den Musikfestspielen und bin daher gerne bereit, dem Comité d'honneur beizutreten." Krzysztof Penderecki, Komponist "Ich fühle mich geehrt über die Einladung, dem Comité d'honneur beizutreten, und hoffe, dass mit Hilfe des Comité d'honneur und mit meinem Engagement die Musikfestspiele Saar weiterhin erfolgreich sein werden." Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehem. Bundesminister, Direktor UNEP "Aus großer Überzeugung weiß ich die langjährige Arbeit zu schätzen, die erforderlich war, die Musikfestspiele Saar so zu profilieren, dass sie zu Recht in den Reigen der großen Musikfestivals in Deutschland aufgenommen sind. Dieses mit meiner Mitgliedschaft in dem von Ihnen angestrebten "Comité d`honneur" nach Kräften zu unterstreichen, ist mir eine Ehre." François Villeroy de Galhau, Präsident der Französischen Nationalbank "Ich freue mich, mit meiner Mitgliedschaft unserem gemeinsamen Saarland noch näher zu sein." Luitwin-Gisbert von Boch-Galhau, Villeroy & Boch "Herr von Boch-Galhau ist gerne bereit, mit seinem Namen die Musikfestspiele zu festigen." Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin des DAAD "Der DAAD und ich schätzen die Musikfestspiele sehr, und daher trete ich gerne dem Comité d'honneur bei." Enoch zu Guttenberg, Dirigent "Die Klassische Musik ist der kulturelle Atem Europas, und deshalb bin ich mit Freuden dabei." fms-intern Oktober 2015 7 Han Xiaoming Berater der Musikfestspiele bei der Vorbereitung des Festivals 2017 Han Xiaoming von der Londoner Jury des Big Ben Award 2010 zu einer der „Ten Outstanding Chinese Young Persons in Germany“ gewählt. Han Xiaoming wurde 1963 in Shanghai als Sohn eines Hornisten geboren. Nachdem er mit 17 Jahren sein Studium am Central Conservatory of Music in Peking abgeschlossen hatte, setzte er seine Studien an Konservatorien in den USA und in Deutschland fort (Ausbildung bei Ifor James, Abschluss in der Meisterklasse von Otto Schmitz in München). Seit 1985 ist er Solohornist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken (seit 2007: Deutsche Radio Philharmonie), seit 1993 hat er an der Hochschule für Musik Saar eine Professur auf Lebenszeit für das Fach Horn inne. 2009 –2010 (sabbatical year) ging Han Xiaoming mit seiner Familie zurück nach China und übernahm dort die Leitung eines neuformierten Orchesters am National Centre for the Performing Arts (NCPA). Außerdem ist er Berater beim China National Symphony Orchestra und dem China Philharmonic Orchestra. Im Januar 2011 wurde Han Xiaoming hat mit vielen berühmten Dirigenten wie Leonard Bernstein, Georg Solti, Claudio Abbado, Seiji Ozawa, Lorin Maazel, Mariss Jansons und Christoph Eschenbach zusammengearbeitet. Als Solohornist hatte er zahlreiche Gastspiele bei deutschen Radio-, Sinfonie- und Opernorchestern gegeben wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem WDR Sinfonieorchester Köln sowie bei den Orchestern der Opernhäuser in München, Berlin, Hamburg, Köln und Düsseldorf. Darüber hinaus hat er als Solohornist in den USA und Europa vielerorts Solo- und Kammermusikkonzerte veranstaltet sowie Horn-Meisterklassen gegeben. Zahlreiche Einladungen zu international renommierten Festivals wie den Salzburger Festspielen, zum Mozartfest Würzburg, zum Schleswig-Holstein Musik Festival, zu den BBC Proms in London sowie zum Marlboro Festival komplettieren seine künstlerische Laufbahn. Han Xiaoming engagiert sich seit vielen Jahren für die Ausbildung chinesischer Musiktalente. Dabei arbeitet er mit verschiedenen deutschen Konservatorien zusammen und hat es zahlreichen talentierten chinesischen Nachwuchsmusikern ermöglicht, sich im Ausland fortzubilden. In China organisierte er auch eine Reihe großer Musikfestivals, so auch in den Jahren 2004–2010 das Musikfestival des Central Conservatory of Music.