fms intern - Musikfestspiele Saar

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fms intern - Musikfestspiele Saar
fms intern
Mitteilungen des Fördervereins Musikfestspiele Saar
Dezember 2015
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer der Musikfestspiele Saar!
In der Presse, in Funk und Fernsehen gab es in den letzten Monaten einige verwirrende und sicher
auch verstörende Berichte über die Zukunft der Musikfestspiele Saar. Die schlechte Nachricht: Das
Saarland hat sich aus der Mitfinanzierung der Musikfestspiele zurückgezogen. Die gute Nachricht:
Das für 2017 vorgesehene Festival wird stattfinden, die Vorbereitungen sind in vollem Gange, die
Musikfestspiele Saar werden weiterleben. Unsere große Bitte: Bleiben Sie dem Förderverein treu und
scheuen Sie sich nicht, die Festspiele auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen. Ihre Hilfe ist besonders wichtig; ohne Sie geht es nicht!
In diesen Mitteilungen finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse rund um die Musikfestspiele im letzten Quartal. Anschließend informieren wir Sie über einen Brief des Fördervereins an die
Vorsitzende des Aufsichtsrats der Saar Sporttoto, über einen weiteren offenen Brief an die Ministerpräsidentin des Saarlandes und über deren Antwort. Schließlich zeigen wir auf, wer bislang dem
‚comité d’honneur‘, einer Runde von Unterstützern der Musikfestspiele, beigetreten ist, und stellen
Ihnen Han Xiaoming vor, der den Festspielen bei der Vorbereitung des nächsten Festivals mit einem
Schwerpunkt in chinesischer Musikkultur als Berater zur Verfügung steht.
Ihnen allen wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein Neues Jahr, in dem möglichst viele Ihrer
Wünsche in Erfüllung gehen.
Ihr
Was ist passiert?
Werner H. Tack referiert die Ereignisse der letzten Monate
rund um die Musikfestspiele
Seit 2008 existieren die „Musikfestspiele Saar“ als
gemeinnützige GmbH. Diese Gesellschaft ist Veranstalter des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals. Gesellschafter waren bis vor kurzem Professor Robert Leonardy, der Saarländische Rundfunk
und die Regierung des Saarlandes, vertreten durch
den Minister für Bildung und Kultur.
Im Oktober dieses Jahres schieden der Rundfunk
und das Land aus dieser Gesellschaft aus. Das
Ministerium für Bildung und Kultur schrieb dazu in
einer Pressemitteilung (vom 15.10.2015): „Prof.
Robert Leonardy hat das Land und den Saarländischen Rundfunk (SR) vor einigen Monaten
gebeten, aus der Funktion der Mitgesellschafter
der Musikfestspiele Saar gGmbH auszuscheiden,
weil er eine neue internationale Ausrichtung des
Festivals anstrebe. Dieser Bitte kommen wir nach.
Dadurch wird eine Neukonzeption der Musikfestival-Förderung erforderlich. Das Engagement des
Landes in diesem Bereich der MusikfestivalFörderung wird beibehalten, jedoch neu
aufgestellt.“ In seinem Brief an alle Mitglieder des
Fördervereins vom 9. dieses Monats führt Professor Leonardy dazu aus: „Der Auszug der
Gesellschafter „Landesregierung“ und „Saarländischer Rundfunk“ aus der gGmbH war
keineswegs ein Alleingang der Musikfestspiele
Saar, sondern eine gemeinsame, vernünftige
Entscheidung, die uns, den Musikfestspielen Saar,
gestattet, schneller und effektiver, gezielter und direkter mit Künstlern und Orchestern zu verhandeln,
anstatt immer nach Terminen für Sitzungen und
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Entscheidungen zu suchen, die Landesregierung
und Saarländischer Rundfunk nie kurzfristig anbieten konnten.“
Antwort von Frau Bachmann informiert; eine
Antwort auf unseren Brief ist uns aber nicht zugegangen.
Das alles wäre eine interne Neuorganisation der
veranstaltenden Gesellschaft, die wahrscheinlich
keine größere Beachtung gefunden hätte, wenn
nicht der Minister in der gleichen Pressemitteilung
gesagt hätte: „Das Land will sich auch in Zukunft im
gleichen finanziellen Umfang für ein großes
Musikfestival engagieren. Wir entwickeln ein
grenz-überschreitendes Format, das einen
Schwerpunkt auf die Stärkung des Nachwuchses
legt. Dabei haben wir vor allem im Blick,
überregional wahrgenommen zu werden als ein
Land, in dem sich hervorragende Künstlerinnen
und Künstler entwickeln, etablieren und
präsentieren können.“ Damit wird das bisherige
finanzielle Engagement des Landes für die durch
bürgerschaftliches Engagement entstandenen
und erhaltenen Musikfestspiele Saar umgeleitet
auf ein neues politisch initiiertes Festival, von dem
der Minister ankündigt: „Dieses neue Konzept
werden wir noch im Herbst vorlegen.“
Der Vorstand des Fördervereins beschloss, sich in
einem offenen Brief direkt an die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer, zu wenden. Auch diesen Brief (vom 23.
November) finden Sie auf den nachfolgenden Seiten ebenso wie die Antwort der Ministerpräsidentin
(vom 2. Dezember).
Dieser Schritt kam für viele überraschend. Professor Leonardy führt dazu aus: „Zu keiner Zeit wurde
von Seiten des Landes bei dieser Entscheidung der
finanzielle Ausstieg und die finanzielle Unterstützung in Frage gestellt. Es war der gemeinsame
Konsens, weiterhin die Musikfestspiele Saar mit
allen Kräften zu unterstützen. Nur so konnte ich
dieser Maßnahme [dem Ausscheiden von Rundfunk und Landesregierung aus der Gesellschaft]
zustimmen. Es wäre geradezu ein selbstmörderischer Akt von mir gewesen, ohne die Sicherheit
der Weiterfinanzierung durch das Land dem
Ausstieg von Landesregierung und Rundfunk
zuzustimmen.“
Die bisher regelmäßig von der Saarland Sporttoto
für die Musikfestspiele bereitgestellten Mittel wurden zunächst gesperrt. Der Förderverein hat sich
daraufhin am 16. November mit einem Brief an die
Vorsitzende des Aufsichtsrats der Saarland Sporttoto, Frau Ministerin Monika Bachmann, gewandt,
in dem er sich nachdrücklich für die Weiterförderung der Musikfestspiele einsetzt. Dieser
Brief, der in Kopie auch allen Mitgliedern des Aufsichtsrats zugestellt wurde, ist in diesen Mitteilungen abgedruckt. Gerne hätte ich Sie auch über die
Am 1. Dezember stellte der Minister für Bildung und
Kultur Ulrich Commerçon dem Kabinett seine
Ideen für ein neues Festival vor, und die Regierung
des Saarlandes stimmte zu. Die Saarbrücker
Zeitung vermerkte dazu in ihrem Bericht am 3.
Dezember: „Ein wenig paradox ist es schon. Da
wird im Kulturministerium an einem massentauglichen Festival gebastelt, das die Gräben zwischen U- und E-Kultur schließen soll – und zeitgleich geht ein klassisches Festival der Hochkultur
über die staatliche Unterstützungs-Wupper: die
Musikfestspiele Saar.“ In der gleichen Zeitung gab
es dazu einen Kommentar von Oliver Schwambach, der daran erinnert, dass die Musikfestspiele
exzellente Künstler ins Land geholt und viele Menschen begeistert haben. Er merkt dazu an : „Warum
also nicht beides fördern? Jeweils 350 000 Euro
alle zwei Jahre wären das nach derzeitiger Kalkulation für das alte wie das neue Festival. Das kann
das klamme Saarland kaum mehr ruinieren. Und
ein Politiker, der Kulturminister sein will, muss für
beides streiten.“
Einige musikbegeisterte Mitbürger haben in Leserbriefen an die Saarbrücker Zeitung ihre Forderung
nach weiterer Landesförderung der Musikfestspiele zum Ausdruck gebracht. Der Orchestermanager der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern, Benedikt Fohr, hat in
einem Schreiben an den Minister für Bildung und
Kultur, Ulrich Commerçon, auf die Verdienste der
Musikfestspiele für das Saarland hingewiesen und
gebeten, die Förderung aus Landes- und Totomitteln fortzusetzen. Eigentlich sollten alle Mitglieder
des Fördervereins ihre Kontakte zu landespolitischen Entscheidungsträgern nutzen, um einer
solchen Forderung möglichst starken Nachdruck
zu verleihen.
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Brief des Fördervereins Musikfestspiele Saar e.V. vom 16. November 2015
an die Vorsitzende des Aufsichtsrats der Saartoto,
Frau Ministerin Monika Bachmann
Sehr geehrte Frau Ministerin,
ich bitte Sie nachdrücklich, sich für die weitere finanzielle Förderung der Musikfestspiele Saar durch die
Totogesellschaft einzusetzen. Bei einem Ausstieg von Saartoto aus der Förderung sind die Musikfestspiele in ihrer Existenz bedroht.
Von Herrn Professor Leonardy mussten wir in der letzten Sitzung des Förderkreises erfahren, dass der
bisher gewährte Zuschuss in Höhe von 150.000 € ausgesetzt wurde. Das stellt das Fortbestehen der
Festspiele, die sich seit ihrer Gründung weit über das Saarland hinaus zu einem Musikereignis von
europäischem Rang entwickelt haben, in Frage.
Wir setzen in Sie die Erwartung, dass der Aussetzungs-Beschluss bei der anstehenden Sitzung rückgängig gemacht wird.
Dafür sprechen viele Gründe: Das Programm erreicht nicht nur im Schnitt mehr als 50.000 Besucher.
Hinzu kommen die mehr als 10.000 Künstler, die im Laufe der Jahre das Saarland über die Musikfestspiele kennen und schätzen gelernt haben, sowie die Zuhörer und Zuschauer der Übertragungen in Funk
und Fernsehen
Bei Bekanntwerden der Streichung des Zuschusses würde dies zu mehr als Unverständnis bei unseren
über 1.000 Mitgliedern, bei den Besuchern und in der saarländischen Öffentlichkeit führen. Die Musikfestspiele sind für sie alle ein fester Bestandteil des Kulturlebens im Saarland.
Die Musikfestspiele wurden bislang mit 100.000 € vom Kultusministerium gefördert.
Ein weiterer Zuschuss kam von Saartoto : 100.000 € erhielt die Gesellschaft im Jahr zwischen den
Festspielen und 50.000 € im Festspieljahr. Gerade die Aufteilung in zwei Tranchen gab den Musikfestspielen die notwendige Planungssicherheit.
Hinzu kommt: Der ständige Zuschuss von Saartoto war auch beim Fundraising ein wichtiges Argument
gegenüber den privaten Sponsoren und Förderern.
Dem Vernehmen nach will der Kultusminister die 100.000€, die bislang vom Kultusministerium kamen,
anderweitig verwenden. Das ist schon schlimm genug.
Wenn zukünftig auch noch die Förderung von Saartoto wegfiele, führte dies zum Aus für die Musikfestspiele.
Sehr geehrte Frau Bachmann, bitte setzen Sie sich dafür ein, dass der Aussetzungs – Beschluss “gecancelt“ wird und die bisherige Toto–Förderung fortbesteht. Wir wissen, dass auch Sie Gast vieler Veranstaltungen der Musikfestspiele waren und daher deren Bedeutung für das kulturelle Leben richtig einordnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
gez. Prof. Dr. Werner H. Tack
Vorsitzender
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Brief des Fördervereins Musikfestspiele Saar e.V. vom 23. November 2015
an die Ministerpräsidentin des Saarlandes,
Frau Annegret Kramp Karrenbauer
Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,
die Musikfestspiele Saar sind in ihrer Existenz gefährdet!
In seiner Pressemitteilung vom 15.10. 2015 hat der Minister für Bildung und Kultur mitgeteilt, er halte eine
Neukonzeption der Musikfestival-Förderung für erforderlich, und das Land werde sich im gleichen finanziellen Umfang wie bisher für die Musikfestspiele Saar nunmehr für ein (neues) großes Musikfestival
engagieren. Am 3.11. 2015 spezifizierte der Minister dann, das neue Festival solle im Frühjahr 2017 als
Biennale stattfinden, die in einem Zeitraum von zehn Tagen an verschiedenen Veranstaltungsorten,
Clubs und Spielstätten wie auch im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt durchgeführt werde.
Bedenklich ist, dass zugunsten des neuen Festivals jegliche Form der Finanzierung der bewährten
Musikfestspiele Saar aus Mitteln der Saarland Sporttoto in Frage gestellt ist. Somit wird die Planung und
Vorbereitung eines Festivals 2017, die auch in einer Zeit stattfindet, in der die Festspiele keine eigenen
Einnahmen erwirtschaften, nahezu unmöglich.
Offenbar soll an die Stelle der Musikfestspiele Saar, die durch bürgerschaftliches Engagement geschaffen wurden und getragen werden, ein Festival treten, das auf einem ministeriellen Konzept basiert. Man
könnte insoweit von einem Schritt auf dem Wege zu einer saarländischen Staatskultur sprechen. Werden
hier fachlich-sachliche Entscheidungen im künstlerisch-kulturellen Bereich durch politische Beschlüsse
ersetzt? Die Musikfestspiele haben es bislang mit großem Erfolg erreicht, regional, national und international anerkannte Künstler dem saarländischen Publikum direkt zugänglich zu machen, und dies zu
erschwinglichen Preisen. Das „neue Festival“ aber beabsichtigt nach bisheriger Kenntnis die Förderung
von Künstlern aus der Großregion und die Überwindung von Grenzen zwischen den Künsten. Man kann
durchaus vermuten, dass dies einen Schritt von der Internationalität zur Regionalität bedeutet, was man
sogar als „Provinzialismus“ bezeichnen könnte.
Angesichts dieser Situation wendet sich der „Förderverein Musikfestspiele Saar“, der rund tausend
Mitglieder zählt (darunter etwa einhundert mittelständische saarländische Unternehmen), in diesem
Offenen Brief an Sie, sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass sich
die Musikfestspiele Saar in den 25 Jahren ihres Bestehens mit rund einer Million Besuchern der Konzerte
und sonstigen Veranstaltungen bundesweit und international Anerkennung und Lob erworben haben. In
den Vorworten zur Jubiläumsfestschrift anlässlich des 25jährigen Bestehens der Musikfestspiele (2014)
bezeichnete Jean-Claude Juncker die Festspiele als „verbindendes Band der Kulturen“, Heiko Maas
sprach von einem „Leuchtturm des Saarlandes“, Peter Jacoby und Michael Burkert betonten namens der
Sporttoto den „großen Imagegewinn für das Saarland“, und auch Ulrich Commerçon sprach von „unserem kulturellen Gesicht“. Soll das alles nun nicht mehr gelten?
Stellt man die vom Kultusminister neuerdings unterstützten kulturellen Aktivitäten den Festivals der
etablierten, bewährten und qualitativ hochwertigen Musikfestspiele Saar gegenüber, werden Sie,
verehrte Frau Ministerpräsidentin, verstehen, dass wir mit Erschrecken von der Absicht hören, die
finanzielle Unterstützung der Musikfestspiele Saar, in der auch die Förderung durch die Saarland Sporttoto enthalten ist, vollständig einzustellen. Der Wegfall der Landesförderung würde das Ende der
Musikfestspiele Saar bedeuten. Die Vorarbeiten für die Festspielsaison 2017 sind längst angelaufen und
haben bereits erfreuliche Zusagen gebracht. Die professionellen Mitarbeiter des Festspielbüros mussten
allerdings schon angesichts der ungeklärten Finanzlage gekündigt werden.
Wir bitten Sie, verehrte Frau Ministerpräsidentin, dringend, sich selbst dieser Angelegenheit
anzunehmen und alles zu unternehmen, damit der gute Ruf des kulturellen Lebens im Saarland nicht
ernsthaft Schaden nimmt.
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Angesichts des drohenden Endes unserer Festspiele hat sich ein „Comité d’honneur“ gebildet, dem
viele bedeutende Persönlichkeiten des überregionalen Kulturlebens beigetreten sind, wie etwa der
ehemalige französische Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault, Herr Dr. Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG, Herr Thomas Bruch, GLOBUS, Herr Prof. Dr. Dieter Dörr, Direktor
des Mainzer Medieninstituts, Frau Elisabeth Gürtler, Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule
Wien, Herr Prof. Dr. Klaus Töpfer, Direktor des UNEP und ehemaliger Bundesminister, der Komponist
Krysztof Penderecki und die Dirigenten Enoch zu Guttenberg und Marek Janowski.
Im Interesse aller Mitglieder unseres Fördervereins, der Sponsoren und der großen Zahl musikbegeisterter Bürger, und nicht zuletzt der überregional bedeutenden Kulturschaffenden, die durch die Musikfestspiele Saar das Saarland und sein kulturelles Leben überhaupt erst kennen und schätzen gelernt
haben, erbitten und erhoffen wir Ihr Eintreten für eine Festspielkultur aller Arten der Musik, zu denen
selbstverständlich auch die klassische Musik gehört, in unserem Land.
Mit den besten Grüßen
gez. Prof. Dr. Werner H. Tack, Vorsitzender
(im Namen aller Mitglieder des „Fördervereins Musikfestspiele Saar“)
Antwort der Ministerpräsidentin vom 2. Dezember 20125
Sehr geehrter Herr Professor Leonardy,
sehr geehrter Herr Professor Tack,
in den letzten Jahren gehörten die Musikfestspiele Saar zu den etablierten Größen des
Festspielkalenders, sowohl im Saarland als auch bundesweit. Dies ist insbesondere Ihr persönliches
Verdienst und das Ergebnis bürgerschaftliehen Engagements. Die Musikfestspiele Saar sind bisher von
einer gleichnamigen gemeinnützigen Festspiel GmbH getragen worden. Gesellschafter waren neben
Herrn Professor Leonardy der Werbefunk Saar und das Saarland.
Sie, Herr Professor Leonardy, haben uns als Gründer und Intendant mitgeteilt, dass Sie beabsichtigen,
den Festspielen nach 25 Jahren eine neue, verstärkt internationale Ausrichtung zu geben. Dazu soll die
Organisationsstruktur geändert werden und Land und Werbefunk Saar als Gesellschafter ausscheiden.
Die saarländische Landesregierung hat heute in ihrer Sitzung bekräftigt, diesem Wunsch zu folgen. Sie
ist der Auffassung, dass das Saarland auch künftig Ort eines überregionalen Festivals sein soll. Die oben
geschilderten Entwicklungen bieten aber sicher auch die Gelegenheit und gebieten es geradezu, über
Veränderungen bis hin zu Alternativen zum bisherigen Angebot nachzudenken. ln diesem Sinne hat der
Minister für Bildung und Kultur dem saarländischen Kabinett Grundzüge einer möglichen Neukonzeption
eines Festivals vorgestellt. Das Kabinett hat diese zur Kenntnis genommen und den Minister gebeten,
dieses Grundkonzept, insbesondere hinsichtlich Inhalt, Organisation und Finanzierung, zeitnah zu
detaillieren und zu einer Beschlussfassung vorzulegen. Dann wird eine endgültige Positionierung
vorgenommen werden.
Sehr geehrter Herr Professor Leonardy, das Saarland bietet auch in Zukunft Platz für ein vielfältiges
kulturelles Angebot. ln diesem Zusammenhang ist es Ihnen unbenommen, Ihre Vorstellungen eines
zukünftigen Festivals in einem Antrag an das zuständige Ministerium und an den Aufsichtsrat der Saarland Sporttoto GmbH darzulegen und zur Beratung zu stellen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Annegret Kramp-Karrenbauer
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Die Unterstützer der Musikfestspiele Saar
Folgende Persönlichkeiten sind dem Comité d'honneur der Musikfestspiele Saar bislang beigetreten:
Jean-Marc Ayrault, ehemaliger Premierminister Frankreichs
"Ich werde geehrt sein, das Comité d'honneur der Musikfestspiele Saar zu integrieren."
Klaus Bohler, Bosch GmbH, Senior Business Advisor
"Das Comité d'honneur ist ein Anlass, dem Saarland mehr Aufmerksamkeit zu schenken."
Thomas Bruch, GLOBUS Warenhauskette
"Herr Thomas Bruch unterstützt mit Freuden und Hochachtung weiterhin die Musikfestspiele Saar
finanziell und ideell."
Dr. Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG
"Gerne trete ich dem Comité d'honneur der Musikfestspiele Saar als 'alter Saarländer' bei und hoffe,
dass wir viel Erfolg haben werden."
Horst Cronauer, Redaktionsleiter BILD Frankfurt
"Wenn es um die Klassische Musik geht, klettere ich auf den höchsten Baum."
Dr. Dieter Dörr, Universitätsprofessor und Direktor des Mainzer Medieninstituts
"Aus musikalischem Hause stammend unterstütze ich gerne die Musikfestspiele."
Elisabeth Gürtler, Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule, Wien
"Unvergesslich wird uns das Gastspiel in St. Wendel bleiben. Gerne unterstütze ich Ihre kulturellen
Aktivitäten und freue mich, gemeinsam mit den Mitgliedern des Comité d'honneur tätig zu sein."
Martin Hoffman, Intendant Berliner Philharmoniker
"Die Berliner und Wiener Philharmoniker sowie das Concertgebouw Amsterdam! Da muss man
einfach dabei sein."
Marek Janowski, Dirigent
"Ich war schon mehrfach Gastdirigent bei den Musikfestspielen und bin daher gerne bereit, dem
Comité d'honneur beizutreten."
Krzysztof Penderecki, Komponist
"Ich fühle mich geehrt über die Einladung, dem Comité d'honneur beizutreten, und hoffe, dass mit Hilfe
des Comité d'honneur und mit meinem Engagement die Musikfestspiele Saar weiterhin erfolgreich
sein werden."
Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehem. Bundesminister, Direktor UNEP
"Aus großer Überzeugung weiß ich die langjährige Arbeit zu schätzen, die erforderlich war, die
Musikfestspiele Saar so zu profilieren, dass sie zu Recht in den Reigen der großen Musikfestivals in
Deutschland aufgenommen sind. Dieses mit meiner Mitgliedschaft in dem von Ihnen angestrebten
"Comité d`honneur" nach Kräften zu unterstreichen, ist mir eine Ehre."
François Villeroy de Galhau, Präsident der Französischen Nationalbank
"Ich freue mich, mit meiner Mitgliedschaft unserem gemeinsamen Saarland noch näher zu sein."
Luitwin-Gisbert von Boch-Galhau, Villeroy & Boch
"Herr von Boch-Galhau ist gerne bereit, mit seinem Namen die Musikfestspiele zu festigen."
Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin des DAAD
"Der DAAD und ich schätzen die Musikfestspiele sehr, und daher trete ich gerne dem Comité
d'honneur bei."
Enoch zu Guttenberg, Dirigent
"Die Klassische Musik ist der kulturelle Atem Europas, und deshalb bin ich mit Freuden dabei."
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Han Xiaoming
Berater der Musikfestspiele bei der Vorbereitung des Festivals 2017
Han Xiaoming von der Londoner Jury des Big Ben
Award 2010 zu einer der „Ten Outstanding Chinese Young Persons in Germany“ gewählt.
Han Xiaoming wurde 1963 in Shanghai als Sohn
eines Hornisten geboren. Nachdem er mit 17
Jahren sein Studium am Central Conservatory of
Music in Peking abgeschlossen hatte, setzte er
seine Studien an Konservatorien in den USA und
in Deutschland fort (Ausbildung bei Ifor James,
Abschluss in der Meisterklasse von Otto Schmitz
in München). Seit 1985 ist er Solohornist des
Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken (seit
2007: Deutsche Radio Philharmonie), seit 1993
hat er an der Hochschule für Musik Saar eine Professur auf Lebenszeit für das Fach Horn inne.
2009 –2010 (sabbatical year) ging Han Xiaoming
mit seiner Familie zurück nach China und übernahm dort die Leitung eines neuformierten Orchesters am National Centre for the Performing
Arts (NCPA). Außerdem ist er Berater beim China
National Symphony Orchestra und dem China
Philharmonic Orchestra. Im Januar 2011 wurde
Han Xiaoming hat mit vielen berühmten Dirigenten wie Leonard Bernstein, Georg Solti, Claudio
Abbado, Seiji Ozawa, Lorin Maazel, Mariss Jansons und Christoph Eschenbach zusammengearbeitet. Als Solohornist hatte er zahlreiche Gastspiele bei deutschen Radio-, Sinfonie- und
Opernorchestern gegeben wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem WDR Sinfonieorchester Köln sowie
bei den Orchestern der Opernhäuser in München,
Berlin, Hamburg, Köln und Düsseldorf. Darüber
hinaus hat er als Solohornist in den USA und Europa vielerorts Solo- und Kammermusikkonzerte
veranstaltet sowie Horn-Meisterklassen gegeben. Zahlreiche Einladungen zu international
renommierten Festivals wie den Salzburger Festspielen, zum Mozartfest Würzburg, zum Schleswig-Holstein Musik Festival, zu den BBC Proms in
London sowie zum Marlboro Festival komplettieren seine künstlerische Laufbahn.
Han Xiaoming engagiert sich seit vielen Jahren für
die Ausbildung chinesischer Musiktalente. Dabei
arbeitet er mit verschiedenen deutschen Konservatorien zusammen und hat es zahlreichen talentierten chinesischen Nachwuchsmusikern ermöglicht, sich im Ausland fortzubilden. In China
organisierte er auch eine Reihe großer Musikfestivals, so auch in den Jahren 2004–2010 das Musikfestival des Central Conservatory of Music.