Große Portugal-Rundreise 2009
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Große Portugal-Rundreise 2009
GROSSE PORTUGALRUNDREISE 20.05. - 31.05.2009 Mein heuriges Reiseziel war wieder einmal „PORTUGAL“. Voriges Jahr musste ich unfreiwillig aussetzen und darum freue ich mich umso mehr, dass es heuer wieder geklappt hat. Das ausgeschriebene Programm vom Reisebüro Ruefa war sehr vielversprechend und umfangreich. Noch dazu war als Reiseleiter Hr. Thomas Timmler vorgesehen, der uns schon von unserer Irlandreise mit seinem Wissen und seiner angenehmen ruhigen Art gut in Erinnerung geblieben ist. Also habe ich mich schnell angemeldet und am Mi. 20.05: war es dann soweit. Um 5 Uhr Früh war am Flughafen Schwechat Treffpunkt mit Hr. Timmler und den restl. Reiseteilnehmern. Wir waren 25 Personen. Pünktlich um 6.55 Uhr startete unsere Maschine einmal in Richtung Brüssel. Hier mussten wir umsteigen und um 12.05 landeten wir termingerecht in Porto. Ich war natürlich schon sehr angespannt und wollte so schnell es ging zu meiner Zweitfamilie in die Stadt kommen. Einquartiert wurde wir für 2 Nächte im „Hotel Melia Gaia Porto“ in Vila Nova de Gaia. Schnell die Zimmerschlüssel in Empfang genommen, Koffer abgestellt, erfrischt und schon brachte mich ein Taxi zur Capela das Almas. Ich wurde wie immer, herzlichst begrüßt, auch wenn das Wiedersehen etwas schmerzhaft war, da die Hausfrau und meine liebe Freundin Catarina, voriges Jahr verstorben ist. Es war ein schöner Nachmittag und Abend und nachts kehrte ich müde, aber glücklich, ins Hotel zurück. Die Reisegruppe besuchte die Portweinkellerei Graham`s und die Aussichtsterasse N.S. da Pilar, von wo man einen weiten Ausblick auf die gegenüberliegende Stadt Porto hat. Beim Abflug von Wien hatten wir sehr schlechtes Wetter. Es war kalt und hat fürchterlich geregnet, aber Portugal begrüßte uns dafür mit Sonnenschein und + 20° C. Do. 21.05: Das offizielle Programm des heutigen Tages war folgendes; Vormittag Führung in der zweitgrößten Stadt Portugals und Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem Douro. Nach dem Frühstück fuhren wir mit unserem Bus ins Zentrum. Bei der Igreja do Carmo, erbaut 1756 mit Azulejos bedeckt und Igreja das Carmelitas ( 1619-1628) an der Praça de Gomes Teixeira verabschiedete ich mich wieder von der Gruppe und verbrachte noch einige Stunden bei meinen Leuten. Die vorgesehene Bootsfahrt wollte ich ja unbedingt mitmachen, in der Hoffnung durch das Dourotal zwischen den Weinbergen (vergleichbar mit unserer Wachau, nur enger und kleiner) zu fahren. Leider war es aber nicht so. Das Ausflugsschiff führte uns bis zum Meer und zurück durch die 5 Brücken von Porto: u.zw. durch die Ponte de Dona Maria Pia (Eisenbahnbrücke) Sie wurde 1877 dem Verkehr übergeben. Diese Eisenkonstruktion ist ein Werk von Alexandre Gustave Eiffel, ist 344m lang und erhebt sich 60 m über dem Fluss, Ponte de D. Luis I (Ludwigsbrücke) erbaut 1881-1885 von der belg. Gesellschaft Willenbroeck. Diese Brücke besteht aus 2 Ebenen. In der Oberen fährt heute die U-Bahn, Ponte da Arrábida, 1963 eröffnet, Ponte do Infante und durch die Brücke der Auto-Estrada do Norte. Das war es dann auch schon. Nach einer Stunde war der Zauber vorbei. Es war sicher sehenswert. Unser Bus erwartete uns wieder und führte uns neuerlich ins Zentrum: Wir hatten jede Menge Zeit und konnten die Stadt auf eigene Faust erkunden. Bei der Praça da Batalha, gleich neben der mit Azulejos verzierten Igreja de Santa Ildefonso stiegen wir aus und zogen los. Ich konnte Harry, einem lieben, langjährigen Freund, der das erste mal in Porto war, doch einiges zeigen, da ich mich hier bestens auskenne. Wir spazierten u.a. durch die Fußgeherzone der Rua Sta. Catarina, vorbei beim Jugendstil „Cafe Majestic (1912)“, durch das Einkaufszentrum „Via Catarina“ das Ende der 90er Jahre eröffnet wurde, in die Capela das Almas, zum Mercado do Bolhão, zur Praça da Liberdade zum Rathaus und weiter zur und in die 1 berühmte Buchhandlung „Livraria Lella & Irmão“ (erstmals 1869 erwähnt). Unser Weg führte uns vorbei an der Igreja dos Clérigos mit dem 75 m hohen, gleichnamigen Turm, zur Kathedrale die aus dem 12.Jh. stammt (das war auch die Gründerzeit der Stadt) und zum Bahnhof São Bento erb. zu Beginn des 20.Jh), berühmt durch die mit Azulejos ausgekleidete Bahnhofshalle. Sie zeigt historische Motive und die Entwicklungsgeschichte verschiedener Transportmittel. Doch etwas müde vom vielen Laufen ließen wir uns mit dem Taxi zum Hotel fahren und freuten uns auf das Nachtmahl. Nach dieser kurzen Rast marschierten wir wieder los um am Abend von der Aussichtterrasse N.S. d. Pilar die hell beleuchtete Stadt zu genießen. Müde, aber mit mir und der Welt zufrieden und glücklich, fielen mir im Hotelbett bald die Augen zu. Fr. 22.05: Heute hieß es von Porto Abschied nehmen und wir verließen mit unseren Koffern das Hotel. Unser Ziel für diesen Tag war Santiago de Compostela. Auf dem Weg dorthin machten wir einen ausgedehnten Besichtigungsstop bei der barocken „Wallfahrtskirche „Bom Jesus do Monte“ aus dem 15.Jh. bei Braga. Um zu dieser Kirche, die 400 m über d. M. liegt zu gelangen, gibt es 3 Möglichkeiten. Entweder man fährt mit dem Bus (wie wir) oder Pkw, oder man geht zu Fuß den Stationsweg, vorbei an allegorischen Figuren und Brunnen, oder man fährt mit einer Zahnradbahn, die mit Wasserantrieb funktioniert, hinauf. Der normalerweise herrlichen Ausblick den man sonst von hier oben hat, war leider durch diesiges Wetter etwas getrübt. Nach intensiver Besichtigung des Inneren der Kirche ließen wir es uns nicht nehmen wenigstens die monumentale Freitreppe mit den Kreuzwegkapellen hinunter zu gehen. Der Bus führte uns weiter und knapp nach der port. Grenze in Galizien, bei Vigo, konnten wir am Meeresbusen eine Austern- und Muschelzucht wahrnehmen. Nachmittag in Santiago de Compostela angekommen, erwartete uns schon eine örtliche Führerin, die uns mit beeindruckenden Worten die Geschichte des hl. Jacobs erzählte und die Gebäude und auch das Innere des Doms erklärte. Die Kathedrale wurde in den Jahren 1060 bis 1211 erbaut. Im 16. und 17. Jh. fand die barocke Umgestaltung statt und wurde im 18 Jh. ergänzt. Der Innenraum der Kirche besteht hauptsächlich aus der Frühromantik. Es war der ganze Komplex schon sehr imposant, angefangen von der äußeren Fassade mit dem Eingang, und damit dem Ziel der Pilger, dem Inneren, mit den diversen Kapellen, Kreuzgang, Museum und nicht zuletzt der imponierende Hauptaltar mit dem großen, silbernen Weihrauchkessel (Botafumeiro), der ca. 1,60m lang, etwa 50 kg schwer ist und an einem 30 m langen Seil hängt. Zu besonderen Anlässen und Festtagen wir er von 8 Männern hin- und hergeschwungen und bekommt dadurch eine Geschwindigkeit von ca. 65 kmh. Ich konnte dieses Ereignis bereits vor einigen Jahren hautnah miterleben und bekam richtig Gänsehaut. Das war damals für mich ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis. Die Plätze wie Plaza de los Platerías, Plaza de los Literários und die diversen Gebäude wie die Universitätsbibliothek, Museu de los Peregrinaciones, der Igreja de Misericordia (in Barockstil mit in Granit gefassten Umrahmungen) usw. waren gigantisch. Nicht vergessen zu erwähnen darf ich den Palacio de Rajoy ( das heutige Rathaus) und das Hospital Real auf dem Plaza de Obradoiro. Das Hospital wurde 1499 von katholischen Königen gegründet und diente zur Aufnahme von Pilgern, die nach ihrer Wallfahrt entlang dem Jakobsweg an ihr Ziel gelangten, als Unterkunft. Heute nennt es sich „Hotel des Reyes Catolicos und ist ein 5Sterne Hotel. Auch unsere Gruppe bezog für diese Nacht ein Hotel. Aber ein einfacheres. Unser Kleingeld hat für dieses Luxushotel nicht gereicht. Wir stiegen für diese Nacht einfach im „Hotel Hesperia Gelmirez“ in der Innenstadt von Santiago ab. Dadurch hatten wir am Abend noch einmal die Möglichkeit zu Fuß zum Domplatz zu spazieren. Wir verglichen natürlich das Luxushotel mit seinen 4 Kreuzgängen, den eleganten, gediegenen Räumen und den prächtigen Speisesaal mit unserem und mussten sehr viele Abstriche machen. Unter den Arkaden des Palacio de Rajoy sang und tanzte eine spanische Studentenkapelle „Tuna de Derecho“ bekannte Songs, wie Guantanamera, Bésame usw. Es war ganz toll. Wir konnten uns gar nicht loslösen, so gefesselt waren wir von dieser Vorführung. Einmal musste es doch sein uns so gingen wir wieder in Richtung unseres Quartiers. Mitten am Weg auf einem kleinen Platz hörten wir schon wieder musikalische Klänge und landeten bei einer ganz modernen Brass-Band, die so grandios spielte, dass sogar die ältere Generation mitwippte. Nach einem Gute Nacht Getränk freute ich mich schon fast um die Mitternachtsstunde auf einen erholsamen Schlaf. Sa. 23.05: Bevor wir heute wieder Richtung Portugal fuhren, besuchten wir in der Früh in Santiago eine Markthalle und einen Fischmarkt. Auch wenn man nicht so gerne Fische mag, dieser Markt war 2 sehenswert. Schon allein die Vielfalt und die Art der Dekoration war beachtenswert. Noch regnete es zeitweise stark und solange wir im trockenen Bus sitzen konnten störte uns das gar nicht. Angekommen in Valença do Minho, knapp nach der spanischen Grenze in Portugal konnten wir innerhalb der Festung (Fortaleza) wieder ein wenig die Füße vertreten. Es hat ja Gott sei Dank aufgehört zu regnen. Diese Festung war eine der wichtigsten Kampfschauplätze des Landes, wie einige erhaltene Bollwerke der sternförmigen Anlage noch erkennen lassen. Die nächste Station war Viseu. In diesem Städtchen machten wir eine kleine Runde, vorbei an den eleganten Herrenhäusern, zur Kathedrale die im 12 Jh. erbaut, im 16. Jh. umgestaltet und im 18. Jh. ergänzt wurde. Die Fassade der Kirche ist barock mit 2 aus der Romanik bestehenden Türme. Vis a Vis der S÷ steht die Igreja da Misericórdia in Barockstil mit Granit gefassten Umrahmungen und nebenan das Grão Vasco Museum. Nach einer anschließend kleinen Pause ging unsere Fahrt weiter nach Coimbra, schon von der Ferne aus gut sichtbar. Mit ihren 110 000 EW, davon 20 000 Studenten, ist Coimbra die 3. größte Stadt Portugals und liegt am Fluss Mondego. Im „Hotel Tryp Coimbra“ bezogen wir für eine Nacht unsere Zimmer. Obwohl es an diesem Tag teilweise auch stärker geregnet hat, konnten wir unser Programm ordnungsgemäß durchziehen. Am So. 24.05: brachte uns der Bus ins Zentrum dieser Universitätsstadt, wo am höchsten Punkt der Oberstadt an der Stelle des früheren Königspalastes, heute nur noch ein manuelinisches Portal erhalten ist. Hier hatten wir wieder eine örtliche Führung durch die historischen Universitätsgebäude, die 17. – 18. Jh. zum Teil erneuert wurden. Beeindruckend ist der Festsaal und die große Bibliothek. Auf jeden Fall sehenswert ist die Klosterkirche mit ihrer romanischen Architektur und die Klosterkirche Sta. Gruz in der Uni, die bereits 1131 gegr. und in späteren Jahren erweitert und verändert wurde. Bevor wir nach Batalha weiterfuhren, blieb unser Busfahrer auf der anderen Seite des Flusses kurz stehen. Wir konnten den Panoramablick von Coimbra noch einmal genießen und eventuell auch noch einige Fotos schießen. Angekommen beim großartigen, unvollendeten, gotischen Dominikanerkloster „Mosteiro de Santa Maria da Vitória (Nationalheiligtum), kurz Mosteiro da Batalha (Kloster Batalha) genannt, welches 1385 als Dank für die gewonnene Schlacht von Aljubarrota gegründet wurde, schauten wir uns diesen Komplex ausgiebig an. Vor der Südseite der Kirche wurde 1961 ein Reiterdenkmal mit Nuno Álvares Pereira, Feldherr von König João I, in der Schlacht, aufgestellt. Sehr eindrucksvoll sind u.a. das Westportal der Kirche mit Skulpturen, Aposteln und anderen Heiligen, die hohen bunten Fenster, die imposanten Pfeiler im Inneren, die Grabkapelle (Capela de Fundador) des Gründers , der von 8 Löwen getragene Sarkophag von König João I (gest. 1433) und seiner Gemahlin Philipa von Lancaster, der königliche Kreuzgang u.v.a.m. Im Kapitelsaal, heute Museum des unbekannten Soldaten, kamen wir gerade rechtzeitig zu einer Wachablöse. Für die Portugiesen gilt das Kloster als Heiligtum. Es weist auf die Sternstunde ihrer Geschichte und stellt zudem einen Höhepunkt der port. Kunst dar. Heute steht es unter dem Schutz der Unesco und gilt als Weltkulturerbe. Nächster Besichtigungspunkt war die Zisterzienserabtei Alcobaça (ca. 20 km südl. von Batalha). Den Grundstein für dieses Kloster hatte bereits König Alfonso (Henriques) im Jahre 1148 gelegt. Interessant sind neben der Kirche mit den Gräbern von König Pedro I und seiner Geliebten Inês de Castro, der Grabkapelle mit der Darstellung des Todes des hl. Bernhard aus Terrakotta, die Klostergebäude mit dem 2stöckigen Kreuzgang „Claustro do Silêncio, das Brunnenhaus, der Königssaal (die Wände sind mit Azulejos bedeckt, die Szenen aus der Klostergeschichte zeigen), der Kapitelsaal zum Refektorium mit der Lesekanzel usw. Sehr eindrucksvoll ist auch die 20m hohe Küche mit ihrem imposanten offenen Kamin. Der Verzehr von Fleisch war den Zisterziensern verboten und so war das vom Wasser des Flusses Alcoa gespeiste Fischbecken besonders wichtig. Nach diesen beiden wirklich sehenswerten Rundgängen konnten wir uns im Bus bei der Weiterfahrt etwas ausruhen, wenn auch nur kurz. Von Alcobaça bis zu unserem heutigen Endziel Nazaré war es ja nicht mehr weit. Bevor wir unser“ Hotel Miramar“ für die nächsten beiden Nächte bezogen, fuhren wir noch auf die Anhöhe des kleinen Vorgebirges Monte Sitio, dem Ortsteil Sitio (110m ü.d.M.) Von hier oben hat man einen wunderschönen Ausblick hinunter nach Nazaré. Auf dem Platz stehen nach der Wallfahrtskirche Nossa Senhora de Nazaré noch die kleine Capela da Memória, für die es eine Legende gibt, u.zw: als der Ratsherr Dom Fuas Roupinho 1182 auf der Jagd einen Hirsch verfolgt haben soll, sprang dieser in die Tiefe. Pferd und Reiter wollten nachspringen. Da schickte der Herr ein Stoßgebet an die Gottesmutter, das erhört wurde. Das Pferd wurde durch ihre 3 Erscheinung geblendet, blieb stehen und so wurden Pferd und Reiter gerettet. Zum Dank dafür hatte er die Kapelle am Klippenrand errichten lassen. Das kleine Städtchen Nazaré lebt vorwiegend vom Fremdenverkehr, dem Fischfang und der Fischverarbeitung. Wir hatten es heute sehr sonnig und warm und je weiter südlich wir kommen, nehme ich an, wird es noch heißer. Mo. 25.05: Wie jeden Tag, versammelten wir uns auch heute wieder pünktlich um 9 Uhr beim Bus, damit wir unsere Besichtigungstouren fortsetzen konnten. In Tomar war das Ziel die Christusritterburg „Convento do Ordem de Christo de Tomar“ mit dem weltweit bekannten manuelinischen Fenster des alten Kapitelsaales. Dieser Christusritterorden wurde 1319 von König Dinis zur Verteidigung des Glaubens, zur Bekämpfung der Mauren und zur Vergrößerung der portugiesischen Monarchie gegründet. Durch eine Gartenanlage gelangt man zur Terrasse der Templerkirche (gegr. 1162 von den Templerrittern). Der reiche Innenschmuck (vergoldete Holzschnitzereien, Fresken und Statue), stammt aus dem 16.Jh. An die Templerkirche schließt die Claustro do Cemetério (Friedhofskreuzgang) u.a. mit dem Grabmal des Diogo da Gama (Bruder des Entdeckers Vasco da Gama). Das Südportal der angrenzenden Christuskirche leitet dann in das Innere des Klosters. Dieser Bau wurde im Jahre 1515 begonnen und gilt als eines der hervorragendsten Denkmäler des manuelinischen Stils in Portugal. Es gibt insgesamt 8 Kreuzgänge, u.a. der Claustro dos Felipes, ein prachtvoller Bau der Spätrenaissance (gegr. 1557 – 1562), der Claustro de Santa Bárbara, geschaffen im Stil der Frührenaissance ( von hier hat man den besten Blick auf das „Manuelinische Fenster“, der Claustro da Lavagem (Kreuzgang der Waschung und der Claustro da Hospedarie (Kreuzgang der adeligen Gäste). Ein Kreuzgang führt über 2 Stockwerke. Das Obere führt auf eine weitläufige Terrasse, von der man einen herrlichen Überblick bzw. Aussicht auf die gesamte Klosteranlage hat. Es gab ja noch vieles zum anschauen. Leider reichte aber unsere Zeit nicht mehr. Bevor wir wieder zurück nach Nazaré fuhren, machten wir einen Abstecher nach Fatima, dem berühmten Marien-Wallfahrtsort. Nach einer schnellen Runde wärmten wir uns bei einer guten Schale Cafe wieder auf. Das Wetter spielte ein wenig verrückt. Einmal schien die Sonne, dann kamen wieder Wolken und damit kurze Regengüsse. Mir machte das eigentlich nichts aus, da ich Fatima schon gut kannte. Das letzte Mal war ich vor 2 Jahren an diesem heiligen Ort (siehe meinen Portugalbericht 2006/2007). Wieder zurück in Nazaré, hatten wir genügend Zeit zur freien Verfügung. Wenn ich schon einmal am Meer war, wollte ich natürlich auch das Wasser spüren. Also schnell über den Sandstrand zu den, bis dahin, überschaubaren Wellen. So schnell konnte ich gar nicht reagieren als mich eine etwas größere Welle erfasst hat und ich fast zu bis den Knien im Wasser stand. So hatte ich das eigentlich nicht geplant. Ich hatte meine Hose zwar etwas hinaufgeschoben aber das reichte natürlich nicht. Gott sei Dank schien hier die Sonne und es war sehr, sehr warm und so machte mir das nasse Zeug an den Beinen nichts aus. Diese Hose konnte ich den Rest der Reise vergessen. Dazu hat man eigentlich ja genug Ersatz mit. So ging wieder ein schöner, sehr ereignisreicher Tag zu Ende und ich freue mich schon auf die nächsten Erlebnisse. Di. 26.05: Auf den heutigen ersten Spaziergang war ich schon sehr gespannt. Wir besichtigten bei Sonnenschein das kleine Städtchen Obidos. Das war für mich neu und ich hörte schon viel darüber. Nach eine kleinen Einführung durch unseren Reiseleiter, Hr. Timmler, erkundeten wir, jeder auf seine Art und Weise diesen Ort. Im Jahre 1882 soll König Dinis seiner spanischen Braut Isabel von Argon, Obidos als Hochzeitsgeschenk überreicht haben. Die Fenster der schmucken weißen Häuschen und Balkone waren alle mit bunten Blumen geschmückt und die Souvenirläden machten auch einen sehr einladenden Eindruck. Um sich von den Geschäften selbst davon überzeugen zu können, gingen wir hinein und verkosteten einen oder auch zwei Tassen Ginja. Das ist ein Weichsellikör mit jeweils einer Weichsel, serviert in einem kleinen Schokoladebecher. Köstlich! Den besten Ausblick hat man auf der 13 m hohen und 1570 m langen, zinnengekrönten Stadtmauer. Da musste man schon trittfest und schwindelfrei sein und die Steinstufen hinunter waren die nächste Herausforderung und kostete einige Überwindung. Auf den nächsten Sturm, der mich hinunterpustet, wollte ich doch nicht warten und so ging es mit mir langsam, aber sicher, bergab. 4 Bevor es anschließend nonstop weiterging nach Sintra, machten wir noch einen Abstecher nach Mafra zum „Palácio National de Mafra“. Die 251 lange und 221 m breite Palastanlage wird gerne mit dem Madrider Escorial verglichen. Er wurde 1711 – 1717 von João V und seiner Frau Maria Anna von Österreich , u.a. aus Dankbarkeit für die Geburt eines Thronerben und späteren König, José I gegründet. Wir schauten kurz in die Basilika, die den Mittelteil des gesamten Komplexes einnimmt. An der Hauptfassade ragen rechts und links zwei 68 m hohe Glockentürme empor. Schon sehr beeindruckend. Nach einem kleinen Imbiss hatte unsere Gruppe dann in Sintra im „Palacio National de Sintra“ eine Führung. Diesen Palast ließ João I 1385 – 1433 als Sommersitz bauen. Das Innere bietet einen Überblick über die verschiedensten Epochen der portugiesischen Kulturgeschichte. Schattige Patios mit kühlenden Brunnen, teppichbelegten Hallen, kassettendeckend geschmückte und mit kostbaren Azulejos aus dem 15. und 16 Jh. ausgestattete Räume bildeten einen kleinen Gesamteindruck. Ich selbst war schon einige Male in diesem Palast und beschloss bei dem herrlichen Wetter mit strahlender Sonne (+23°), lieber einen Spaziergang durch Sintra zu machen. Weiter ging die Fahrt bis Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des Kontinents. Hier wurden wir fast vom Wind verweht. Einige Leichtgewichtige hat es sogar umgehauen. So schön konnte der Ausblick vom Leuchtturm gar nicht sein, dass wir länger verweilen wollten und freuten uns auf Cascais, gelegen an der Costa do Sol. Es gehört zu den meist besuchten Seebädern von Portugal. Sehenswert war auf jeden Fall die Zitadelle aus dem 17. Jh. Erwähnenswert ist auch das mit Azulejos verzierte Rathausgebäude. Mitten auf dem Platz mit seiner eigenwilligen Pflasterung aus hellen und dunklen Pflastersteinen, die wellenförmig angelegt sind, steht eine Statue vom König Peter I. Dann ging unsere Fahrt weiter durch das kleine Fischerdorf Estoril, heute bekannt durch die ehemalige Grand Prix Rennstrecke, direkt zu unserem nächsten Aufenthalt in die Hauptstadt des Landes, nach Lissabon. Lissabon breitet sich auf 7 Hügeln aus. Grandiose Aussichtspunkte bieten immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die Stadt. Wieder einmal für 2 Nächte bezogen wir unsere Zimmer im „Hotel Lutecia“. Mi. 27.09: Auf unserem Programm stand eine Rundfahrt mit diversen Besichtigungen. Ich kannte auch diese Stadt schon sehr gut und beschloss, mich wieder einmal von der Gruppe zu trennen. Harry schloss sich mir an und so machten wir uns auf eigene Faust auf den Weg. Im Zentrum vor der Kathedrale (Sé) verließen wir den Bus und spazierten einmal durch die Alfama in Richtung „Museu Nacional do Azulejo“. Da ich schon so viel davon gehört habe, stand dieser Besuch auf meinem Programm. Die Wegrichtung war mir schon geläufig, aber ich habe mich verschätzt. Ich dachte es wäre ohnehin nicht weit weg von der Alfama. Weit gefehlt! Es war heiß, die Sonne kannte kein Erbarmen mit uns, auch schattige Stellen gab es so gut wie keine. Angelangt beim Militärmuseum fragte ich dann doch nach der Entfernung. Fußmarsch ca. ¾ Stunde! Da wählten wir doch lieber einen Bus, der uns nach längerer Wartezeit schnell und sicher zu unserem Ziel brachte. Das Kachelmuseum ist in einem Teil des 1509 gestifteten, ehemaligen Klarissinnenklosters „Madre de Deus“ untergebracht. Abgesehen von der Vielfalt dieser alten und auch einigen neueren Keramikkacheln, war auch die Klosterkirche, deren Innenausstattung aus der 2. Hälfte des 18.Jh. stammt, ein Besuch wert. Dieser Museumsrundgang war direkt eine Erholung. Es war ruhig, da es keinerlei Führungen gab und daher auch weniger Leute, und man konnte sich die verschiedensten Kachelbilder von der Nähe zu Gemüte führen. Bevor wir das Museum verließen labten wir uns noch in einem der beiden Kreuzgänge des Klosters mit einer Schale Cafe und einer Tasse süßen Reis. Unser nächstes Ziel bei, für uns hochsommerlichen Temperaturen von +31° C, war das Oceanario, dem 2. größten Aquarium der Welt, das an die 12 000 Tiere beherbergt. Es wurde anlässlich der Expo 98 unter dem Motto „Die Ozeane, ein Erbe für die Zukunft“ erbaut und sollte nach der Weltausstellung wieder wegkommen. Durch den enormen, nicht erwarteten großen Besucherzuspruch entschloss sich die Regierung doch, es stehen zu lassen. Es ist allemal ein Besuch wert und man entdeckt immer wieder etwas Neues, so wie z.B. einen Mondfisch (wer hat den schon einmal zu Gesicht bekommen?) Hier um das Oceanario im Osten von Lissabon entstand ein ganz neuer Stadtteil mit einem eigenen Bahnhof „Gare do Oriente“ mit Anschluss an das öffentlich Verkehrsnetz und einer eigenen Shoppingmeile. Auch an den Autoverkehr hatte man gedacht und es wurde eine 17 km lange Brücke „Ponte Vasco da Gama“ über den Tejo gebaut. Man kann natürlich durch diese Länge das andere Ende der Brücke nicht wahrnehmen. Vermeintlich endet sie ins Nichts. 5 Mit der Metro fuhren wir anschließend ins Zentrum, stiegen bei der Haltestelle Rossio aus und machten einen kleinen Rundgang, vorbei am Nationaltheater D.Maria II , stärkten uns noch schnell mit einem Gläschen von dem schmackhaften Ginja und fuhren dann mit einer straßenbahnähnlichen Standseilbahn in die Oberstadt (Bairro Alto) um von hier oben, von einem der vielen Aussichtspunkte , São Pedro de Alçantara, eine schöne Sicht auf die Stadt zu erhaschen. Ein paar Schritte weiter im „Chiado-Viertel“, das lange Zeit als eleganteste Einkaufsviertel von Lissabon galt und heute noch exklusive Modegeschäfte daran erinnern, war es ein Muss ins Café a Brasileira einzukehren. Gegründet wurde es im Jahre 1905 als Kaffeegeschäft und 1922 etablierte das „A Brasileira“. Es war szt. ein beliebter Treffpunkt von Literaten, Journalisten und Künstlern. Der bekannteste und regelmäßige Gast war der bedeutendste Dichter Fernando Pessoa (13.6.1888 – 30.11.1935). Aus Anlass seines 100. Geburtstages wurde 1988 vor dem Cafe eine Statue aufgestellt. Das Chiadoviertel verbindet die Unter- mit der Oberstadt. Also mussten wir auch wieder hinunter in die Unterstadt (Baixa) zum Praça do Comercio, mit dem Triumphbogen und dem Reiterdenkmal Josés I., und vorbei am Haus „Casa dos Bicos“, (Haus der Spitzen) mit seiner auffallenden Verkleidung aus vortretenden zugespitzten Steinen aus dem 16.Jh., das leider wegen Renovierung eingerüstet war. Gleich in der Nähe der Casa dos Bicos fanden wir ein typisch portugiesisches, einheimisches, kleines Lokal und ließen uns mit Fisch, den dazugehörigen Beilagen incl. Getränke verwöhnen. Bei einem Gläschen Macieira (port. Brandy) ließen wir diesen Tag ausklingen und ein Taxi brachte uns wieder wohlbehalten in unser Hotel. Das Einschlafen fiel schwer, es arbeiteten viele Ereignisse im Kopf herum. Aber all das Erlebte bleibt wieder einmal unvergesslich. Do. 28.05: Heute hieß es Abschied nehmen von Lissabon. Nach dem Frühstück und im Bus verstauten Koffer fuhren wir weiter in den Süden Portugals. Wir fuhren u.a. an der Stierkampfarena, an der Praça de Touros do Campo Pequeno vorbei, sahen auch das Aqueduto das Águas Livres (gegr. 1728 – 1748) mit seiner Gesamtlänge von 18km, 109 Bögen und 137 Kuppeln und überquerten schließlich den Fluss Tejo über die Brücke „Ponte 25 de Abril“, benannt nach der Nelkenrevolution vom 25.4.1974. Im Jahre 1966 wurde diese 2277 m lange Hängebrücke unter den Namen Ponte de Salazar (Politiker) eingeweiht. Die Fahrbahnhöhe über dem Wasser beträgt 70m. Diese Brücke ist vergleichbar mit der Golden Gate Bridge in San Francisco (beide Brücken wurden von der gleichen Firma gebaut). Bei der 28m hohen Christusstatue (Monumento Christo Rei) blieben wir für einen Fotostopp kurz stehen. Diese 28 m hohe Stahlbeton-Statue steht auf einem 82 m hohen Sockel. Eine kleine Kapelle befindet sich im Rumpf und mit einem Lift gelangt man auf eine Plattform, von der man einen herrlichen Ausblick auf die ganze Hauptstadt hat. Der Aufzug war, da wir zu früh hier waren, noch nicht in Betrieb. Aber auch von herunten, vom Sockel hatten wir einen herrlichen Ausblick. Man konnte sehr gut das Castelo de Săo Jorge, Praça do Comercio, Seefahrerdenkmal, Mosteiro dos Jerōnimos de Bel÷m (Hieronimus-Kloster), Torre de Bel÷m u.v.a. mehr wahrnehmen. Jetzt ging unsere Fahrt weiter durch das Alentejogebiet nach Evora, wo es auch vieles Interessantes gab, wie die Kathedrale (ein frühgotischer Granitbau, gegr. 1186-1250), Sie besitzt 2 unterschiedliche Türme und hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Festung. Nachdem wir auch dem ehemaligen Kloster, heute Kirche São Francisco, ein bedeutendes Baudenkmal manuelinischen Stils von Südportugal aus der 2. Hälfte das15. Jh. stammend, besichtigt haben, guckten wir noch in die an die Kirche angebaute Knochenkapelle (Casa dos Ossos). Sie wurde im 16. Jh. von den Franziskanern erbaut. Die Wände bilden ca. 5 000 menschliche Skelette und Knochen, die sorgsam aufeinander geschichtet sind. Ein an der Knochenwand aufgehängtes Skelett verstärkt den Eindruck des Makabren. Über den Eingang der Kapelle hängt dazu noch ein Schild mit folgendem Text: „Nos ossos que aqui estamos pelos vossos esperamos“ (unsere Gebeine die hier sind, warten schon auf die Euren). Genug davon. Es gibt schönere Dinge zu sehen, wie das Wahrzeichen von Evora, dem Diana-Tempel oder richtig Römischer Tempel (Templo Romano) vermutlich aus dem 1Jh. n. Chr. Auf einem fast vollkommen erhaltenen, ca. 3 m hohen Unterbau stehen noch 14 der ursprünglich 18 korinthischen Säulen, die durch Reste des Architravs miteinander verbunden sind. Der Tempel wurde im MA wehrhaft befestigt und diente später lange Zeit als Schlachthaus. Geht man weiter durch eine Grünanlage, kommt man zu einer Terrasse und diese gibt eine gute Aussicht auf den nördlichen Stadtteil von Evora. Den Mittelpunkt der Stadt selber bildet der „Praça do Giraldo“. Er wird beherrscht von der Kollegialkirche Santo Antonio. Auf diesem Platz gibt es natürlich etliche Lokale für den kleineren oder größeren Hunger oder Durst. Geistig und körperlich müde, 6 nutzten wir die Gelegenheit für eine Pause, setzten uns, aßen und tranken eine Kleinigkeit, wobei der Durst bedingt durch die große Hitze (+33°C) wesentlich größer war. Noch ein bisserl mehr konnten wir uns dann im Bus ausruhen, denn es ging ca. 8o km weiter bis Beja. Auf der Strecke dahin kamen wir an Korkeichenwäldern, Oleanderhainen, blühenden Kakteen und auch an vielen Storchennestern vorbei. Beja hat einen hübschen Altstadtkern und interessant zum anschauen war das ehemalige kleine Klarissenkloster „Convento N.S. da Conceição (heute Museum). Das Kloster, von dem die Kirche und der Kreuzgang gut erhalten sind, entstand 1459 – 1506. Hier lebte einst die Nonne Mariana Alcoforado (1640-1723). Durch ihren Bruder lernte sie 1665 den Chevalier de Chamilly kennen. Die beiden verliebten sich, aber durch die plötzliche Rückkehr des Chamilly 1667 nach Frankreich, endete dieses Verhältnis. Es sollen 5 gefühlvolle Briefe von der Nonne an den Geliebten geschickt worden sein. Unter anderem übersetzte Rainer Maria Rilke sie ins Deutsche. In Wirklichkeit sollen diese Briefe aber nicht selbst von der Nonne geschrieben worden sein. Dem Castelo, erbaut von Dinis I schenkten wir auch ein wenig Aufmerksamkeit und gingen in den Burgmauern herum. Weithin sichtbar ist der 40m hohe Zinnenturm, der zum Teil aus Marmor besteht. Am frühen Abend bezogen wir für eine Nacht das „Beja Parque Hotel“. Fr. 29.05: Es geht weiter, ab in den Süden, in die Algarve. Die erste Besichtigungsrast hatten wir in Silves. Das kleine Städtchen liegt am Rio Arade. Hier machten wir einen Rundgang durch die mächtige, zinnenbekrönte Maurenburg aus rotem Sandstein. Das Castelo dos Mouros wurde 1940 restauriert und stammt aus dem 9. – 12. Jh. Wir spazierten auf dem Mauerring entlang und hatten einen weiten Ausblick auf das Umland. Auch in die nahe gelegene Igreja da Misericórdia schauten wir hinein. Im nächsten kleinen Ort Alcantârilha gibt es, angeschlossen der Igreja Matriz aus dem 16. Jh., eine kleine Knochenkapelle. Sie wurde vor etwa 300 Jahren erbaut. Damals war der Friedhof überfüllt und die Knochen der Verstorbenen wurden ausgegraben um Platz zu schaffen. Geplant war, die sterblichen Überreste nach Faro zu überführen und dort erneut zu beerdigen. Die Einwohner von Alcantârilha protestierten und setzten durch, dass ihre Vorfahren in der Knochenkapelle „beerdigt“ wurden. Vorwiegend gut sichtbar sind die Schädel der Toten. Nachmittag kamen wir im Ferienort Galé, bei Albufeira, bei unserem „Hotel Vila Galé Atlantico“ an. Hier blieben wir zwei Nächte. Den Rest des Tages hatten wir zur freien Verfügung. Da es nur einige Schritte bis zum Meer waren, setzten wir uns in eine Imbissstube am Strand und genossen bei einem verspätetem Mittagessen die Meeresluft und lauschten der Brandung. Es war ein sonniger Tag mit einer Temperatur von +27° C. Sa. 30.05: Unser letzter Tag war angebrochen, aber wir hatten noch einige Besichtigungen vor uns. Auf der Autobahn ging es ganz schnell zuerst einmal Richtung Sagres bis zum Cabo de São Vicente. S. Vicente ist der südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes. Auf dem Felskap erhebt sich ein 24m hoher Leuchtturm, dessen Leuchtfeuer noch in 35 km Entfernung sichtbar ist. Die Festungsanlage drum herum geht auf das frühe 16. Jh. zurück. Nur 5km weiter hatten wir unseren nächsten längeren Aufenthalt in Sagres. Hier in Sagres soll sich die von Heinrich dem Seefahrer gegr. Seefahrerschule befunden haben. Das ist aber heute umstritten. Sehenswert ist die Festung, Fortaleza de Sagres, die auf einem Felsplateau liegt, allemal. Von der Anlage ist heute nur mehr sehr wenig erhalten. Nachdem wir durch das restaurierte Eingangsportal gegangen sind, fiel unser erster Blick gleich einmal auf die große Windrose (Rosa dos Ventos). Der Bodenkreis hat eine Durchmesser von 43 m, ist aus Steinen zusammengesetzt und stamm vermutlich aus dem 15. Jh. Unklar ist die damalige Funktion. Windrosen sind gewöhnlich mit 32 Feldern bekannt, die von Sagres hat jedoch 48 Linien die vom Zentrum zum Rand des Kreises verlaufen. Anlässlich des 500. Todestages von Heinrich dem Seefahrer stellte man im Jahre 1960 in der Nähe der Igreja de Nossa Senhora da Graça (16. Jh.) einen Gedenkstein auf. Beim Anblick von all dem fühlt man sich schon irgendwie in eine andere Zeit versetzt. Lange konnten wir ohnehin nicht über all das nachdenken. Wir wollten uns auch noch Lagos anschauen und eine Bootsfahrt zu den Grotten machen. Hier in Lagos war im Altstadtkern leider fast alles wegen Renovierung eingerüstet. Auf dem Platz d. Republik (Praça da República) befand sich der historische Sklavenmarkt und im Gebäude der ehemaligen Zollverwaltung sind heute Ausstellungsräume untergebracht. Auch in dieser Stadt wurde, anlässlich des 500. Todestages von Heinreich dem Seefahrer, im Jahre 1960 ein Denkmal aufgestellt. 7 Nach dem Mittagessen in der Adega Marina (Schweizerhaus von Lagos; statt Stelzen gibt es hier Sardinen) war eine kleine Bootsfahrt zu den Meeresgrotten vorgesehen. Leider war die See zu stürmisch und dadurch konnte die Tour nicht vorgenommen werden. Als kleinen Trost fuhr der Busfahrer mit uns nicht auf der Autobahn zurück nach Galé, sondern wählte die alte Bundesstraße entlang des Atlantic`s. Im Ferienparadies Praia da Rocha, konnten wir kurz aussteigen und einen Blick auf die malerischen Felsen mit ihren idyllischen Strandbuchten werfen. Wenn man zum ersten Mal hier ist, mag diese Sicht schon beeindruckend sein. Ich selbst habe schon 2 Urlaube in diesem Ort verbracht und konnte feststellen wie alles rundherum mit Hochhäusern, Lokalen und Souvenirläden verbaut wurde. Von dem Flair eines stilvollen Seebades, das es einmal war, ist nichts mehr übrig geblieben. Zurück im Hotel war es Zeit unsere Koffer für die Heimreise zu packen. Auch diese schöne Reise geht einmal zu Ende. So. 31.05: Sehr zeitig in der Früh brachte uns der Bus nach Faro zum Flughafen. Unser Flieger hob pünktlich um 9.05 Uhr ab und nach einer längeren Zwischenlandung in Brüssel kamen wir um 17.35 Uhr in Wien-Schwechat an. Es war ein wunderschöner, wenn auch anstrengender Urlaub. Auch ich habe wieder viel Neues gesehen. Gefahren mit dem Bus sind wir insgesamt 2 320 km. Unsere Füße hatten keinen km-Zähler eingebaut. Gelaufen sind wir mehr als genug, um so viel wie nur möglich zu sehen und auch fotografisch festzuhalten. Letztendlich meinte es der Wettergott auch sehr gut mit uns. Von angefangenen Regen und Temperaturen von +20° C schien dann die meiste Zeit die Sonne und im Landesinneren hatten wir schon bis zu +35°C. Eines kann ich jetzt schon behaupten. Ich bin, sobald es geht, wieder in Portugal. Fotos dazu gibt es in meinen Alben unter: http://www.pixum.de/members/elfja_pixum 8