Purchasing or Leasing Commercial Property in the
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Purchasing or Leasing Commercial Property in the
GCD Gardner Carton & Douglas Client Memorandum International March 2003 KAUF ODER MIETE VON GEWERBLICH GENUTZTEN GRUNDSTUCKEN IN DEN U.S.A. By Crystal Pruess Bush, William L. Goldbeck and Katherine N. O’Connell** Von Crystal Pruess Bush, William L. Goldbeck und Katherine N. O’Connell** This memorandum addresses legal issues that a German business person can expect to encounter when leasing or purchasing commercial or industrial real property in the United States. The German business person should be aware that the United States is a “common law” country and is not governed by a comprehensive civil code equivalent to the Bürgerliches Gesetzbuch (the “BGB”). It is also important to remember that the United States has a “federal” system of government, which is composed of governmental bodies at the federal (or national), state and local levels. Because of this federal system of government, laws and customs affecting leasing or purchase of commercial property can vary significantly from one state to another, and even within a state from one county or municipality to another. This memorandum provides a broad overview of the basic legal requirements and industry practices that affect leasing and purchasing property in the United States, particularly where such matters are handled in a significantly different way in Germany. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den rechtlichen Problemen, denen ein deutscher Geschäftsmann begegnen wird, wenn er in den U.S.A. gewerblich oder industriell genutzten Grundbesitz anzumieten oder zu kaufen beabsichtigt. Der deutsche Geschäftsmann sollte sich zunächst der Tatsache bewußt sein, daß in den U.S.A. das sogenannte „common law“, also ein durch richterliche Entscheidungen weiterentwickeltes Recht vorherrscht. Somit existiert kein allgemein umfassendes, dem Bürgerlichen Gesetzbuch („BGB“) vergleichbares, kodifiziertes Gesetzeswerk. Weiterhin ist zu beachten, daß die U.S.A. ein föderales Regierungssystem besitzt, welches sich aus Regierungsbehörden auf nationaler, bundesstaatlicher und örtlicher Ebene zusammensetzt. Aufgrund dieses föderalistischen Systems können sich die rechtlichen Vorschriften und Gewohnheiten in Bezug auf Miet- und Kaufvereinbarungen über gewerblichen Grundbesitz von Bundesstaat zu Bundesstaat, aber sogar innerhalb eines Staates von einem Landkreis oder einer Stadtgemeinde zur anderen, erheblich unterscheiden. Dieser Artikel gibt einen kursorischen Überblick über die grundsätzlichen rechtlichen Anforderungen und gewerblichen Praktiken, welche das Anmieten und den Kauf von Grundstücken in den U.S.A. betreffen und beleuchtet hierbei vor allem Abläufe, in denen sich Deutschland wesentlich von den U.S.A. unterscheidet. Leases There are many similarities in practice between commercial leasing in Germany and the United States. Almost without exception, commercial leases are written with a term that exceeds one year. Commercial lease terms are typically ∗ This is the third in a series of memoranda prepared by members of the Gardner Carton & Douglas Real Estate Practice group which are intended to inform GCD’s foreign clients and friends of basic legal issues involved in leasing or acquiring real estate in the United States. ∗∗ The authors wish to thank W. David Braun, a corporate partner in GCD’s International Practice Group, Malte Richter, a foreign law intern in GCD’s Chicago office, and Volker Zerr and Dirk Loycke of the German law firm CMS Hasche Sigle for their assistance in the preparation of this memorandum. : PURCHASING OR LEASING COMMERCIAL PROPERTY IN THE UNITED STATES ∗ Dies ist der dritte Teil einer Serie von Artikeln, in denen die Anwälte der Real Property Practice Group von Gardner, Carton & Douglas ihre ausländischen Mandanten und Freunde über grundsätzliche rechtliche Fragen informieren möchten, die im Zusammenhang mit dem Anmieten oder dem Kauf von Grundstücken in den U.S.A. auftauchen. ∗∗ Die Autoren möchten hiermit Herrn W. David Braun, einem im Gesellschaftsrecht tätigen Partner in GCDs International Practice Group, Herrn Malte Richter, einem ausländischen Praktikanten im Chicagoer Büro sowie den Herren Volker Zerr und Dirk Loycke von der deutschen Rechtsanwaltskanzlei CMS Hasche Sigle für ihre Unterstützung bei der Erstellung dieses Artikels danken. www.gcd.com 2 between five to ten years (although shorter or longer terms are not uncommon). No U.S. jurisdiction, however, imposes a limit on the length of lease terms, such as the 30 year maximum term in German leases. In both countries base rent is determined by the rentable area of the premises leased by the tenant (measured, of course, in square feet in the U.S., not square meters***), and a proportionate share of operating expenses, taxes, and insurance is passed through to the tenant. Both countries give the parties considerable freedom in negotiating the terms of the lease contract. Landlords typically have standard forms that are presented to the tenant, and the final lease is a product of negotiation between the parties. There is, however, one critical difference between German and U.S. practice in commercial leasing. With a few limited exceptions, there is virtually no legal safety net in the United States to protect weaker parties (usually the tenant) from disadvantageous lease provisions. In this respect, there is no United States equivalent to the Gesetz über allgemeine Geschäftsbedingungen (“AGBG”, which, as of January 1, 2002, has been incorporated into §§ 305 et seq. BGB) to provide tenants with some statutory protection regarding standard contractual terms. In contrast, U.S. law imposes relatively few statutory requirements for commercial leases. There are virtually no federal laws that directly affect the basic terms of commercial leases. At the state and local level, there are some statutes and ordinances which control landlord-tenant relationships. State statutes may impose the requirement that leases exceeding one year be in writing. Other state and local laws govern the landlord’s remedies in the event of a tenant’s default. The result is that the rights of the parties to a lease are governed almost entirely by what is expressly stated in the lease, and a tenant who does not negotiate the language of the lease carefully can find itself burdened with a one-sided lease and very little recourse at law. Except in cases of ambiguity, mutual mistake or fraud, the law will not supply missing terms in the lease, nor will it void or mitigate onerous terms. As a result, parties to commercial leases in the United States pay greater attention to negotiating such provisions as the tenant’s obligation for carrying various types of insurance, waiver of claims against the landlord and the length and exercise of cure periods for default. The somewhat greater degree of “freedom of contract” in the U.S. is, however, significantly qualified both by market conditions and by local custom and practice in the commercial real estate industry. Sophisticated tenants who are aware of their negotiating strength and market conditions will have the ∗∗∗ One square meter (m2) = 10.7639 square feet. Miet- und Pachtverträge Bei der gewerblichen Vermietung gibt es zwischen Deutschland und den U.S.A. viele Gemeinsamkeiten. Fast ohne Ausnahme werden gewerbliche Miet- und Pachtverträge für einen Zeitraum von länger als einem Jahr abgeschlossen. Ein gängiger Zeitraum für gewerbliche Mietverträge liegt normalerweise zwischen fünf bis zehn Jahren, obwohl auch kürzere oder längere Laufzeiten nicht ungewöhnlich sind. Allerdings gibt es im Gegensatz zur Begrenzung der Höchstlaufzeit auf 30 Jahre im deutschen Recht keine derartige Begrenzung im amerikanischen Recht. In beiden Ländern errechnet sich die Grundmiete durch die vom Mieter angemietete Fläche (in den U.S.A. allerdings in Quadratfuß (ft 2 ) und nicht in Quadratmetern (m 2 ) ausgezeichnet***), wobei ein entsprechender Anteil an den Betriebskosten, Steuern und Versicherung auf den Mieter umgelegt wird. Beide Länder geben den Parteien weitreichende Freiheiten beim Aushandeln der Vertragsbedingungen. Vermieter legen dem Mieter für gewöhnlich Mustermietverträge vor, der endgültige Vertrag ist letztendlich aber ein Ergebnis gegenseitiger Verhandlungen. Im Hinblick auf die Vermietung oder Verpachtung zu gewerblichen Zwecken ist zwischen der Praxis in Deutschland und den U.S.A. jedoch ein entscheidender Unterschied zu beachten. Mit wenigen Ausnahmen existieren in den U.S.A. so gut wie keine gesetzlichen Schutzmechanismen für schwächere Parteien (normalerweise der Mieter) vor nachteiligen Vertragsklauseln. In diesem Zusammenhang existiert in den U.S.A. kein Äquivalent zum Gesetz über allgemeine Geschäftsbedingungen („AGBG“, seit 01.01.2002 in §§ 305 ff. BGB geregelt), um den Mieter gesetzlich vor standardisierten Vertragsbedingungen zu schützen. Im Gegenteil hierzu stellt das US-amerikanische Recht relativ wenige Anforderungen an gewerbliche Mietverträge. So gibt es im Prinzip keine nationalen Regelungen, welche einen direkten Einfluß auf die Vertragsbedingungen haben. Allenfalls auf bundesstaatlicher und örtlicher Ebene gibt es einige Gesetze und Verordnungen, welche die Beziehung des Vermieters zum Mieter näher regeln. So formulieren einige bundesstaatliche Gesetze die Bedingung, daß für länger als ein Jahr abgeschlossene Verträge schriftlich abgeschlossen werden müssen. Andere bundesstaatliche und örtliche Regelungen definieren die Rechte des Vermieters für den Fall eines Verzuges des Mieters. Die Folge ist, daß die Rechte der Parteien nahezu vollständig auf das ausdrücklich im Vertrag Vereinbarte gegründet sind. Ein Mieter, der die Vertragsbedingungen nicht sorgfältig aushandelt, kann sich leicht in einem einseitigen Mietvertrag mit geringen gesetzlichen Regreßmöglichkeiten wiederfinden. Mit ∗∗∗ Ein Quadratmeter (m2) = 10,7639 Quadratfuß (ft2). 3 best opportunity to obtain favorable changes to the terms of the landlord’s form lease. Typical Subjects of U.S. Lease Negotiations In the United States, certain lease provisions are commonly negotiated by commercial tenants. Some frequently negotiated lease terms follow. Pass-Through of Operating Expenses Commercial tenants try to carefully define and, in some cases, limit what expenses of the landlord are properly “passed through” to the tenant. A tenant will want the lease to provide fair and reasonable standards for measuring the area of the building and the tenant’s premises so that the lease accurately states the tenant’s proportionate share of operating expenses. In addition, real estate taxes are usually passed on to tenants. In the United States, however, there is no federal tax, such as a Value Added Tax, on rental payments, although rental payments are treated as business income to the landlord and subject to federal income tax. Some states, however (e.g. Florida), impose a sales tax on rental payments, although most states do not. Rental Increases The parties to a U.S. lease negotiate rent increases. Rent increases may be either specified amounts or percentage increases tied to an index. However, the U.S. does not regulate index-based rental increase clauses. There is no law in the United States similar to the Preisklauselverordnung, which regulates the use of clauses that determine automatic rental increase based on a consumer price index. Security Deposits The amount and type of security deposits are also negotiated between the parties. It is typical for commercial leases to provide for cash security deposits equivalent to one to three month’s rent. However, a tenant with a weak credit history or insufficient negotiating strength may be required to provide a larger security deposit or even to deliver an unconditional guaranty of the tenant’s obligations by a party with greater financial strength. On the other hand, tenants in a strong negotiating position and with sufficient financial strength may insist that the security deposit be in the form of a letter of credit, rather than cash, or may obtain the landlord’s agreement to waive the security deposit altogether. Many variations are possible here, such as conversions of the security deposit from cash to a letter of credit or reductions in the amount of the deposit over the first few years of the term. Maintenance Obligations The maintenance responsibilities of the landlord and tenant, while somewhat subject to negotiation, are determined largely Ausnahme der Fälle von Dissens, beidseitigem Irrtum oder Betrug werden fehlende Vertragsbestandteile weder durch Gesetz ergänzt noch werden belastende Vertragsbedingungen für ungültig erklärt oder abgeschwächt. Aus diesem Grund richten Vertragsparteien von gewerblichen Mietverträgen in den U.S.A. ein weitaus höheres Augenmerk auf das Aushandeln von Vertragsbedingungen, wie z.B. die Verpflichtung des Mieters, die Kosten für verschiedene Versicherungen zu übernehmen, den Verzicht auf Ansprüche gegen den Vermieter sowie die Länge und die Möglichkeiten zur Heilung eines Zahlungsverzugs. Das gewissermaßen höhere Maß an „Vertragsfreiheit“ in den U.S.A. orientiert sich allerdings überwiegend an den Marktbedingungen und an den örtlichen Gewohnheiten und Bräuchen im gewerblichen Grundstücksgeschäft. Gut informierte Mieter, welche sich über ihre Verhandlungsposition und die Marktsituation im Klaren sind, besitzen gute Möglichkeiten, günstigere Vertragsklauseln in dem vom Vermieter eingebrachten Mustermietvertrag auszuhandeln. Typische Problemfelder beim Aushandeln USamerikanischer Miet- und Pachtverträge Bestimmte Mietvertragsklauseln sind in den U.S.A. häufig Gegenstand des Verhandlungsgeschicks der Vertragsparteien. Im folgenden werden regelmäßige auszuhandelnde Vertragspunkte aufgeführt. Umlage von Betriebskosten Gewerbliche Mieter versuchen, die Kosten, die der Vermieter auf den Mieter umlegen darf, sorgfältig zu definieren und, wenn möglich, zu begrenzen. Ein Mieter wird immer darauf dringen, daß der Mietvertrag sachgerechte und vernünftige Maßstäbe zur Erfassung der angemieteten Fläche anlegt, so daß der Mietvertrag den Anteil des Mieters an den Betriebskosten genau erfaßt. Darüber hinaus werden Grundsteuern für gewöhnlich auf die Mieter umgelegt. In den U.S.A. wird jedoch auf Miet- und Pachtzahlungen keine Bundessteuer, wie zum Beispiel Umsatzsteuer, erhoben, obwohl Mieterträge des Vermieters als dessen gewerbliche Einkünfte betrachtet werden und daher der Bundeseinkommensteuer unterliegen. Einige Bundesstaaten, wie z.B. Florida, erheben allerdings eine Umsatzsteuer auf Mietzahlungen, wobei diese Staaten jedoch die Ausnahme bilden. Miet- und Pachtzinserhöhungen Auch die Erhöhung des Mietzinses wird in den U.S.A. zwischen den Parteien ausgehandelt. Die Miete erhöht sich dabei entweder um festgesetzte Beträge, oder die Erhöhung ist an einen Index gekoppelt. Dabei unterliegen in den U.S.A. allerdings an einen Index gebundene Mieterhöhungen keiner staatlichen Kontrolle. Es existiert also kein Pendant zur deutschen Preisklauselverordnung, welche die Verwendung 4 by the type of property that is being leased. For example, a landlord in a commercial office building will typically require the tenant to maintain and repair its own leased premises, and the landlord will agree to maintain and repair common areas of the building, building systems located outside the leased premises and structural elements of the building (e.g. roof, foundations, exterior walls). The maintenance responsibilities of each party for items such as heating and air conditioning units serving the premises can be a major issue in negotiating a multi-tenant commercial office lease. On the other hand, a single tenant occupant of an industrial building will often lease the premises on what is known as a “triple net” basis. A triple net lease requires the tenant to take on most of the obligations of ownership, such as maintenance and repair of the entire building, and direct payment of all ownership costs, such as maintenance costs, real estate taxes and insurance. If the tenant wishes to withhold rent in the event the landlord fails to perform its maintenance or any other obligations under the lease, it will need to negotiate such a provision in the lease, because there is generally no statutory right to set-off for commercial leases. Subleasing and Assignments Subleasing and lease assignments are quite common in the United States, although most landlord form leases place significant restrictions on a tenant’s ability to sublease or assign. Frequently, a change in control of the tenant (as in the case of a merger or stock sale) will be deemed to be an assignment requiring the landlord’s consent. A tenant requiring flexibility with respect to changing space requirements or anticipating a merger or sale of the majority of its stock will need to focus attention on negotiating the sublease and assignment clause in its lease. Return of Possession A tenant is well advised prior to signing a lease to determine in what condition the premises must be left at the expiration of the term. It is not unusual for leases to require a tenant to remove, at the tenant’s cost, alterations and improvements that the tenant has installed during the term. Conversely, the lease may require that the tenant leave alterations and improvements in place without reimbursement, except as directed by the landlord, in which case removal will be required, again at the tenant’s expense. Many tenants negotiate a lease provision which requires the landlord to specify, prior to construction of tenant alternations, which alternations must be reviewed at the end of the term. Such provisions for surrendering the premises need to be carefully reviewed and evaluated by tenants so that they can avoid incurring substantial expense at the end of the lease. von selbständigen, an den Verbraucherpreisindex gekoppelten Mietzinserhöhungen regelt. Mietsicherheiten Der Betrag und die Art der Mietsicherheit werden ebenso zwischen den Parteien ausgehandelt. Für gewerbliche Mietverträge werden gewöhnlich Kautionen in Höhe der einbis dreifachen Monatsmiete verlangt, die in bar zu hinterlegen sind. Allerdings kann ein Mieter mit einem schwachen finanziellen Hintergrund oder einer unzureichenden Verhandlungsposition auch zur Stellung einer höheren Kaution oder gar zur Stellung einer vorbehaltslosen Garantie durch einen finanziell stärkeren Dritten verpflichtet werden. Auf der anderen Seite können Mieter mit einer starken Verhandlungsposition und mit ausreichender Finanzkraft durchaus erreichen, daß an Stelle einer Barkaution eine Sicherheit in Form einer Mietbürgschaft akzeptiert wird oder daß auf die Stellung einer Kaution gänzlich verzichtet wird. Auch sind andere Vereinbarungen denkbar, zum Beispiel eine spätere Umwandlung einer Barkaution in ein Mietaval oder eine Reduzierung der Kautionshöhe nach den ersten Jahren des Mietverhältnisses. Instandhaltungsverpflichtungen Die Verpflichtungen von Mieter und Vermieter zur Instandhaltung hängen, obwohl auch aushandelbar, weitgehend von der Mietsache ab. So wird zum Beispiel der Vermieter eines Bürogebäudes seine Mieter grundsätzlich dazu verpflichten, die von ihnen angemieteten Räumlichkeiten selbst zu unterhalten und zu reparieren, dafür aber die Instandhaltung der Gemeinschaftsräumlichkeiten, der äußeren Flächen des vermieteten Gebäudes, sowie der strukturellen Elemente (wie z.B. Dach, Fundament, Außenwände) selbst übernehmen. Die Verantwortlichkeit jeder einzelnen Partei für die Pflege von Einrichtungen wie Heizung und Klimaanlage kann beim Aushandeln einer Mietvereinbarung für ein Bürogebäude mit einer Vielzahl von Mietern ein hart verhandelter Vertragspunkt sein. Demgegenüber wird ein alleiniger Mieter eines gewerblichen Gebäudes die Räumlichkeiten auf einer sogenannten „triple net“-Basis, d.h. auf Basis einer vollen Umlage aller Kosten, anmieten. Ein derartiges Mietverhältnis verlangt vom Mieter, den Großteil der Pflichten zu übernehmen, die sich aus dem Eigentum ergeben, wie z.B. die Instandhaltung und die Reparatur des gesamten Gebäudes sowie die direkte Zahlung der mit Eigentum assoziierten Kosten wie Instandhaltung, Grundsteuer und Versicherungen. Möchte der Mieter für den Fall, daß der Vermieter seinen Instandhaltungs- oder sonstigen Pflichten aus dem Mietvertrag nicht nachkommt, Miete zurückbehalten, so muß eine derartige Klausel im Mietvertrag ausgehandelt werden, da bei gewerblichen Mietverhältnissen kein geschriebenes Recht zur Aufrechnung besteht. 5 Purchases The principal differences between German and American practice in the acquisition of real estate include the function of notaries, the use of private title insurers and escrow companies, and the role of local recording offices. Notaries Notaries in the United States serve a far more limited function than they do in Germany. American notaries are not legally trained and serve primarily to witness the authenticity of signatures where such authenticity is legally required. In a typical American real estate transaction, the notary will only be used to witness the seller’s execution of the deed that transfers title to the property to the buyer. There is no requirement that a notary be involved in preparing or witnessing execution of a real estate purchase contract. As a result, there is no disinterested third-party who will explain contractual terms to the buyer and seller. The parties must look only to themselves and their respective attorneys to protect their interests in the transaction. Title Insurance Another important difference between German and American practice in acquiring real estate is the role played by private title insurance companies. Title insurance is available in every state and is a standard part of any commercial property acquisition. Title insurance companies can play several roles in a transaction. A title insurance company will search the public records and issue a title report that states the current record title owner and describes liens (real estate taxes, mortgages, mechanics’ liens) and encumbrances (easements and restrictive covenants) recorded against the property. At closing, the title insurer will issue a policy in the amount of the purchase price that protects the buyer against loss from defects in the chain of title and from unrecorded liens and encumbrances. Title insurance is subject to a single premium charge typically paid at closing. Premium rates are usually determined by the amount of the purchase price. In some states these rates are set by state regulation and cannot be negotiated with the title insurer, while in other states the party paying the premium can sometimes negotiate a discounted rate. Whether the seller or the buyer pays the title insurance premium is governed by local custom and can be negotiated between the parties. In addition, various endorsements to the title policy are available at an additional cost that will extend and expand the coverage provided under the basic policy. For example, there are endorsements that will insure the applicable zoning of the property or that the property has access to a public road. In addition, a lender taking a mortgage on the property will typically require that it receive a separate title insurance policy insuring it up to the amount of its loan. Untervermietung und Übertragungen Untervermietungen und Übertragungen von Rechten aus Mietverträgen treten in den U.S.A. häufig auf, auch wenn die meisten von Vermietern verwendeten Mustermietverträge die Rechte des Mieters zur Untervermietung oder Übertragung erheblich beschränken. Häufig wird eine Veränderung in der wirtschaftlichen Kontrolle über den Mieter (zum Beispiel im Falle eines Unternehmenszusammenschlusses oder eines Aktienverkaufs) als eine Übertragung der Rechte aus dem Mietvertrag betrachtet, welche der Zustimmung des Vermieters bedarf. Ein Mieter, welcher wegen einer möglichen Veränderung des Bedarfs an angemieteten Räumlichkeiten, wegen eines geplanten Unternehmenszusammenschlusses oder wegen eines geplanten Verkaufs der Aktienmehrheit auf Flexibilität aus ist, sollte dem Aushandeln von Klauseln zur Untervermietung und Übertragung von Mietrechten seine verstärkte Aufmerksamkeit widmen. Rückgabe der Mietsache Ein Mieter ist gut beraten, sich vor dem Unterschreiben eines Mietvertrages zu informieren, in welchen Zustand er die Mietsache nach Beendigung des Mietverhältnisses zu hinterlassen hat. Hierbei ist es nicht ungewöhnlich, wenn vom Mieter die Entfernung aller während des Mietverhältnisses durch ihn erfolgten baulichen Veränderungen und Verbesserungen auf dessen eigene Kosten verlangt wird. Die Mietvereinbarung kann aber auch genau das Gegenteil verlangen, nämlich daß der Mieter sämtliche bauliche Veränderungen und Verbesserungen ohne Entschädigung zurückzulassen hat, es sei denn, der Vermieter besteht in Einzelfällen auf deren Entfernung, dann jedoch wiederum auf Kosten des Mieters. Viele Mieter handeln daher Verträge aus, welche den Vermieter verpflichten, vor Einbau einer baulichen Veränderung durch den Mieter genau aufzuführen, welche Veränderungen zum Ende des Mietverhältnisses einer Überprüfung unterliegen. Derartige Klauseln hinsichtlich der Aufgabe des Mietobjektes müssen somit durch den Mieter genauestens geprüft und bewertet werden, um erhebliche zusätzliche Kosten zum Ende des Mietverhältnisses zu vermeiden. Grundstückskäufe Die vorrangigen Unterschiede zwischen der deutschen und amerikanischen Praxis im Grundstückserwerb liegen in der Rolle der Notare, der Inanspruchnahme von Treuhandgesellschaften und privaten Versicherungen des Käufers gegen Rechtsmängel beim Grundstückserwerb sowie in der Rolle der örtlichen Grundbuchämter. Notare Notare nehmen in den U.S.A. einen weitaus geringeren Stellenwert ein als in Deutschland. Amerikanische Notare sind nicht rechtlich ausgebildet und haben hauptsächlich die 6 Escrow Closings Title insurance companies also play a substantial role in closing real estate transactions by serving as third-party independent escrow agents. The title company, serving as escrowee, will hold the seller’s deed and other closing documents and the purchaser’s funds in escrow until the parties are satisfied with all matters related to the transaction and they jointly direct the title company to disburse. On the West Coast, particularly in California, title companies play an even larger role than they do, for example, in the Midwest, and their functions can include preparing the deed, closing statement and other closing documents. In some areas of the East Coast (New England, for example), title companies may play a more limited role, relying on a local attorney agent to search title and issue a title report but not serving as an escrowee for the closing. Recording Offices The role played by title insurance companies in providing information on the state of title suggests the more limited role played by the official recording offices in the United States. First, there is no land record office at the federal or national level. Recording offices in the U.S. are organized and operated primarily at the county or municipal level, and it is at these offices that deeds, mortgages, easements, restrictive covenants and other encumbrances against real estate titles are recorded. However, these offices typically do not provide written reports regarding title. Either a title company, or an attorney, will use the record offices to compile its report. Surveys Title companies in many states will issue greater coverage in their policies if they are supplied with a survey of the property that meets certain standards promulgated by the American Land Title Association and the American Congress on Surveying & Mapping. This type of survey is known as an ALTA survey. A survey, whether it meets ALTA standards, or in some states, certain regulatory requirements, is a standard part of any property transaction in the United States. FIRPTA Finally, although tax planning for real property acquisitions is beyond the scope of this memorandum, foreign purchasers of United States real estate should be aware of the provisions of the Foreign Investment in Real Property Tax Act, commonly known as “FIRPTA”. FIRPTA was intended to ensure that foreign investors in U.S. real property pay at least some U.S. federal income tax when they dispose of their U.S. real property investments. The FIRPTA tax ordinarily is collected upon the sale of the property. Under Section 1445 of the Internal Revenue Code of 1986, as amended, the purchaser of the property generally is required to withhold 10% of the Aufgabe, die Echtheit von Unterschriften zu bezeugen. In einem typischen amerikanischen Grundstücksgeschäft wird der Notar lediglich dazu benötigt, die Übergabe der Grundstücksurkunde durch den Verkäufer, durch welche der Käufer Eigentum am Grundstück erlangt, zu bezeugen. Keine Regelung verlangt, daß ein Notar an der Ausarbeitung oder Beurkundung eines Grundstückskaufvertrages beteiligt sein muß. Somit ist kein überparteilicher Dritter nötig, welcher dem Käufer und dem Verkäufer die Vertragsbedingungen erklärt. Die Parteien und ihre jeweiligen Anwälte müssen selbst sehen, daß ihre Interessen bei der Transaktion gewahrt bleiben. Versicherung gegen Rechtsmängel beim Grundstückserwerb Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen deutscher und amerikanischer Praxis beim Kauf eines Grundstücks ist die Rolle, welche private Versicherungsunternehmen beim Schutz gegen eventuelle Rechtsmängel beim Grundstückserwerb einnehmen. Eine Versicherung des Käufers gegen Rechtsmängel ist in jedem Bundesstaat erhältlich und ist ein fester Bestandteil eines jeden gewerblichen Grundstückskaufs. Die Rechtsmängel-Versicherung kann in verschiedener Hinsicht eine Rolle spielen. Die Versicherungsgesellschaft sieht die öffentlichen Register durch und erstellt ein Rechtsgutachten, das den derzeitigen Rechtsinhaber an dem Grundstück nennt und die eingetragenen Grundpfandrechte (Grundsteuern, Hypotheken, Pfandrechte des Bauunternehmers) und Belastungen (Grunddienstbarkeiten und sonstige persönliche Beschränkungen) aufführt. Beim eigentlichen Geschäftsabschluß stellt der Versicherer eine Versicherungspolice über den Betrag des Kaufpreises, welche den Käufer gegen einen eventuellen Verlust aufgrund von Rechtsmängeln im Eigentum des Verkäufers und gegen nicht eingetragene Grundpfandrechte und Belastungen absichert. Eine derartige Versicherung ist Gegenstand einer einmaligen Prämienzahlung, die normalerweise bei Geschäftsabschluß gezahlt wird. Die Höhe der Prämie richtet sich gewöhnlich nach der Höhe des Kaufpreises. In einigen Bundesstaaten sind diese Prämien staatlich reguliert und können mit dem Versicherer nicht frei ausgehandelt werden, während in anderen Bundesstaaten die zur Prämienzahlung verpflichtete Partei manchmal einen reduzierten Preis vereinbaren kann. Ob der Verkäufer oder der Käufer die Versicherungsprämie bezahlen muß, richtet sich nach den örtlichen Gewohnheiten und kann zwischen den Parteien ausgehandelt werden. Zusätzlich zur Rechtsmängel-Versicherung sind gegen Zusatzzahlungen weitere Versicherungsnachträge erhältlich, welche den Versicherungsschutz der Grundpolice ausweiten und erhöhen. So zum Beispiel sind Nachträge erhältlich, welche die zugrundeliegende Grundstücksfläche oder das Bestehen eines Zugangs des Grundstücks zu einer öffentlichen Straße versichern. Darüber hinaus wird ein durch eine Hypothek auf das betreffende Grundstück abgesicherter Kreditgeber für 7 amount realized by a foreign person upon the disposition of the property. Thus, when a foreign person disposes of a U.S. real property interest, 10% of the proceeds must be withheld by the purchaser and remitted to the Internal Revenue Service. Conclusion This memorandum is meant only to provide a brief overview of some of the principal differences between German and American practice with respect to leasing or acquiring property. The most important difference for a German business person to keep in mind is that the rule in the United States is truly caveat emptor and that the weaker party in the transaction will not receive legal protection similar to that afforded by the BGB or the AGBG. * * * gewöhnlich eine separate Versicherungspolice verlangen, die ihn bis zur Höhe seines Darlehens schützt. Treuhänderischer Vertragsabschluß Rechtsmängel-Versicherungsgesellschaften spielen darüber hinaus eine wesentliche Rolle beim Abschluß einer Grundstückstransaktion, indem sie als unabhängige Treuhänder fungieren. Die als Treuhänder tätige Versicherungsgesellschaft hält die Grundstücksurkunde des Verkäufers und andere für den Geschäftsabschluß wesentliche Dokumente und die Gelder des Käufers treuhänderisch zurück, bis beide Parteien in allen Punkten der Transaktion einig sind und die Versicherung gemeinsam zur Auszahlung bzw. Übergabe anweisen. An der Westküste, vor allem in Kalifornien, spielen die Versicherungsgesellschaften eine noch ausgeprägtere Rolle als zum Beispiel im Mittleren Westen, und ihre Aufgabe kann sogar im Aufsetzen der Grundstücksurkunde, der Abschlußerklärung und weiterer Abschlußdokumente bestehen. In anderen Gebieten an der Ostküste (zum Beispiel Neuengland), spielen Rechtsmängel-Versicherungen zuweilen eine geringere Rolle, da sie sich bei der Registerdurchsicht und der Gutachtenerstellung häufig auf den örtlichen Rechtsanwalt verlassen und auch nicht als Treuhänder für den Geschäftsabschluß fungieren. Registerämter Die herausgehobene Stellung der RechtsmängelVersicherungen bei der Informationsbeschaffung über die Qualität des Eigentumsrechts am Grundstück läßt auf eine eher untergeordnete Rolle der offiziellen Registerämter in den U.S.A. schließen. Zum einen existiert kein Grundbuchamt auf nationaler oder bundesstaatlicher Ebene. Registerämter sind in den U.S.A. primär auf Land- und Stadtkreisebene organisiert. In diesen Ämtern werden Grundstücksurkunden, Hypotheken, Grunddienstbarkeiten und sonstige persönliche Beschränkungen eingetragen. Allerdings führen diese Ämter normalerweise keine schriftlichen Aufzeichnungen über die tatsächlichen Rechte am Eigentum eines Grundstücks. Aus diesem Grund muß entweder eine Rechtsmängel-Versicherung abgeschlossen werden, oder ein Anwalt muß aus sämtlichen im Registeramt erhältlichen Informationen ein Rechtsgutachten hinsichtlich der Eigentumsrechte am Grundstück erstellen. In vielen Bundesstaaten stellen die Versicherungen ihre Policen über größere Deckungssummen aus, wenn sie ein Vermessungs- und Besichtigungsgutachten erhalten, welches sich an den Standards der American Land Title Association und des American Congress on Survey & Mapping orientiert. Derartige Gutachten werden auch ALTA-Gutachten genannt. Ein solches Vermessungs- und Besichtigungsgutachten, sei es auf Grundlage von ALTA-Standards oder, wie in manchen Bundesstaaten, auf Grundlage anderer regulierender Vorgaben, ist ein fester Bestandteil einer Grundstückstransaktion in den U.S.A. Gardner Carton & Douglas LLP If you would like additional information regarding the topics discussed in this memorandum, please contact any of the following attorneys in the Gardner Carton & Douglas Corporate Department: REAL ESTATE PRACTICE CONTACTS Crystal Pruess Bush cbush@gcd.com (312) 569-1221 William L. Goldbeck wgoldbeck@gcd.com (312) 569-1225 Katherine N. O'Connell koconnell@gcd.com (312) 569-1227 INTERNATIONAL PRACTICE CONTACTS W. David Braun dbraun@gcd.com (312) 569-1109 Andre R. Fiebig afiebig@gcd.com (312) 569-1114 FIRPTA Auch wenn steuerliche Erwägungen beim Grundstückserwerb über das Ziel dieses Artikels hinausgehen, sollten ausländische Käufer US-amerikanischer Grundstücke abschließend die Regelungen des Foreign Investment in Real Property Tax Act, im allgemeinen als „FIRPTA“ bekannt, im Auge behalten. FIRPTA soll sicherstellen, daß ausländische Investoren bei der Veräußerung US-amerikanischer Grundstücke wenigstens ein Mindestmaß an Bundeseinkommensteuer zahlen. Die FIRPTA-Steuer wird gewöhnlich beim Verkauf eines Grundstücks einbehalten. Nach der derzeitigen Fassung des § 1445 des amerikanischen Bundessteuergesetzes von 1986 ist der Käufer eines Grundstücks grundsätzlich verpflichtet, 10% des durch den ausländischen Verkäufer realisierten Verkaufserlöses zurückzuhalten. Anders ausgedrückt, wenn eine ausländische Person US-amerikanisches Grundstückseigentum veräußert, müssen 10% des Erlöses durch den Käufer zurückbehalten und an das amerikanische Finanzamt überwiesen werden. Zusammenfassung Dieser Artikel hat lediglich die Absicht, einen kursorischen Überblick über einige der vorrangigen Unterschiede in der deutschen und amerikanischen Praxis hinsichtlich der Vermietung oder des Erwerbs von Grundbesitz zu geben. Der wichtigste Unterschied, den ein deutscher Geschäftsmann im Hinterkopf behalten sollte, ist, daß in den U.S.A. ein rigoroser Ausschluß der Gewährleistung („caveat emptor“) die Regel ist und daß der schwächeren Partei in einem Geschäft kein den Regeln des BGB oder AGBG vergleichbarer Schutz gewährt wird. Wenn Sie weitere Informationen zu den in diesem Artikel angesprochenen Themen wünschen, setzen Sie sich bitte mit einem der folgenden Anwälte im Gardner Carton & Douglas Corporate Department in Verbindung. This client memorandum is not intended as legal advice, which may often turn on specific facts. Readers should seek specific legal advice before acting with regard to the subjects mentioned here. This includes advice regarding any ancillary regulations pertaining to foreign companies/individuals investing in real estate within the United States. Diese Mandanteninformation ersetzt keine umfassende Rechtsberatung, welche aufgrund individueller Sachlagen oft zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. Der Leser sollte daher in Hinblick auf die oben angesprochenen Themen eine umfassende rechtliche Beratung in Anspruch nehmen. Diese Notwendigkeit erstreckt sich auch auf die Beratung hinsichtlich ergänzender gesetzlicher Regelungen bezüglich ausländischer Gesellschaften/Personen, welche in Grundbesitz innerhalb der U.S.A. investieren. www.gcd.com 191 N. Wacker Drive Suite 3700 Chicago, IL 60606 312 569 1000 1301 K Street, N.W. Suite 900, E. 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