Blaue Rad-Reise - Frosch Sportreisen
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Blaue Rad-Reise - Frosch Sportreisen
Traumtour: Lykische Küste Blaue Rad-Reise Entspannen auf dem Sonnendeck, plantschen im türkisblauen Meer, Rad fahren auf traumhaften der lykischen Küste ist die perfekte Kombination aus Erholung und Sport. Das Ziel vor Augen: Abfahrt in die Sarsalla-Bucht, wo das Hotel-Boot schon vor Anker liegt. Küstenstraßen. Ein Bike & Boot-Trip entlang 13 Nach einer schweißtreibenden Radtour macht das Baden in der Bucht doppelt so viel Spaß. 14 Fahrrad fahren, Kultur erleben, die Seele baumeln lassen Fahrspaß Genuss pur Geteilte Freude ist doppelte Freude: rasante Abfahrt in die Bucht von Boynusbükü. Jeden Abend verwöhnt die Crew die hungrige Radlermeute mit türkischen Spezialitäten. 16 Badefreuden Naturerlebnis Turmspringen von der Badeleiter. Die Zuschauer treiben derweil entspannt im Meer. Flirrende Hitze, schwerer Oleander-Duft. Radfahren in der Türkei ist ein Fest der Sinne. 17 Eine Umrundung der Halbinsel Oyuktepe bei Fethiye belohnt mit herrlichen Ausblicken. Eiskalt und reißend strömt das Wasser durch den imposanten Saklikent-Canyon. 18 Kamele sind die letzten Bewohner der Geisterstadt Kayaköyü. Hoch über dem Dalyan-Delta thronen die lykischen Felsengräber. B. MERZ-WEIGANDT ❘ text A D. SIMON ❘ fotos uf dem Boot in einer einsamen Bucht. Über einem ein Sternenzelt, das man aus einer fast immer taghellen Stadt wie München gar nicht mehr kennt. Die Luft ist lau, und man hört nur das leise Plätschern des Wassers an den schweren Holzrumpf des türkischen Motorseglers. Die „Ugur Kaan“ ist eine der Gulets, wie sie zuhauf an der türkischen Küste entlang tuckern. Früher transportierten sie vor allem Oliven und Wein, heutzutage nur noch Touristen – und in unserem Fall Fahrräder. Wir haben einen einwöchigen Boot&BikeTrip entlang der lykischen Küste gebucht. Es ist der erste Abend an Bord. Vor zwei Stunden hat ein kleines Motorboot die 14-köpfige Reisegruppe durch das Delta von Dalyan zum Schiff gebracht. Vorbei an den gespenstisch beleuchteten Felsengräbern, durch ein Labyrinth aus Schilfgras. Über der schwarzen Lagune geht der Vollmond auf. Als wir die „Ugur Kaan“ erreichen, begrüßen uns Kapitän Horoz, sein Sohn Mehmet und dessen Freund, der Schiffskoch. Auf einer langen Tafel am Achterdeck steht schon das Abendessen bereit. Während wir bei den türkischen Spezialitäten kräftig zulangen und uns kennen lernen, verstaut die Crew die Räder an der Backbord-Reling. Marcin, unser Guide teilt die Kabinen ein, die auch sofort bezogen werden. Die „Ugur Kaan“ ist für sieben Tage unser schwimmendes Hotel mit allen Annehmlichkeiten. Eingerichtet mit viel Teakholz und Messing, auf dem Oberdeck liegen Polster fürs Sonnenbad bereit. Die geräumigen Doppelkabinen verfügen über eigene Duschen und Toiletten und genügend Stauraum für Fahrrad- und Badegepäck. Doch in dieser warmen Juni-Nacht will niemand unter Deck bleiben. Mit Decken, Kissen und Schlafsäcken beladen kommt einer nach dem anderen wieder aus der Kabine und sucht sich einen Schlafplatz auf Deck. Jäh weckt uns am nächsten Morgen der Schiffsmotor. Um sieben Uhr macht sich die Crew startklar zum Ablegen. Kapitän Horoz bringt uns zur Sarigerme-Bucht, dem Startpunkt unserer ersten Rad-Etappe. Noch verschlafen tappen wir in unsere Kabinen und kehren in Radklamotten an den bereits reichlich gedeckten Frühstückstisch zurück. Bei Weißbrot, Tomaten, Oliven und Honig stimmt uns Marcin auf die Tour ein. 33 Kilometer und 155 Hm liegen vor uns. In der Bucht bringt Mehmet uns und die Räder mit dem Beiboot an den Strand. Als jeder sein Rad in Empfang genommen und auf sich eingestellt hat, kann das Bike-Abenteuer beginnen. Über ruppigen Asphalt und Schotterpisten radeln wir zunächst Richtung Dalaman. An einem Flußlauf entlang, vorbei an rot blühenden Granatapfelbäumen. In den kleinen Ortschaften sitzen die Männer im schattigen Cafégarten und spielen Rummy, die Kinder in den Schulhöfen jubeln uns zu. Ein bisschen fühlt man sich wie ein Tourde-France-Fahrer. Aber so recht verstehen können uns die Einheimischen nicht. Bei der Hitze Rad fahren? Zugegeben, am nächsten Anstieg blitzt auch in mir dieser Gedanke kurz auf. Doch er ist wie weggeblasen, als ich beim Verschnaufen unter schattigen Pinien, die Umgebung betrachte. Unter uns liegt eine türkisfarbene Bucht, und darin die „Ugur Kaan“ vor Anker. Wir haben unser Ziel erreicht. Nur noch vier staubige Serpentinen trennen uns vom Strand der Sarsalla-Bucht. Zehn Minuten später plantschen wir ausgelassen im Meer, Kapitän Horoz serviert Melone und Raki auf einem schwimmenden Tablett. Kann das Leben schöner sein? Am nächsten Tag ist unser Rad-Ziel die Touristenstadt Fethiye. Und auf den ersten Kilometern wird uns klar: Wer auf Meereshöhe startet, muss einfach erstmal bergauf. In der verlassenen Stadt Kayaköyü, legen wir den ersten Stopp ein. 1922 wurde der Ort von den dort lebenden Griechen im Rahmen des Bevölkerunsaustausches aufgegeben. „Bei Izmael“ stärken wir uns mit frisch gepresstem Orangensaft. Wir lassen die Ruinen hinter uns und erreichen am frühen Nachmittag Fethiye. Zur Belohnung für die bezwungenen Höhenmeter steht heute ein Besuch in einem typischen Hamam an. Nach der Reinigungszeremonie und einer entspannenden Massage lotst Marcin uns durch die schattigen Gassen, vorbei an Gewürzständen und Cafés. Schön, dass wir an diesem quirligen Ort zwei Tage Aufenthalt haben. Denn am nächsten Tag lassen wir die Räder an Bord und fahren mit dem Bus zum Saklikent-Canyon. Die Wanderung durch die Schlucht ist die reinste Kneipp-Kur, aber eine tolle Abwechslung. Das eiskalte Wasser belebt unsere müden Radler-Waden. So erholt ist die vorletzte Etappe nach Göcek nur ein Katzensprung. Wir genießen das mondäne Leben in der modernen Marina. Am folgenden Tag geht es von dort in die einsame Bucht von Bonyusbükü. Der Blick schweift durch die ungewöhliche Heide-Landschaft, ein Duft aus Eukalyptus, wildem Thymian und Pinien steigt in die Nase. Plötzlich bremst Marcin stark ab. Vor uns quert eine Landschildkröte gemächlich den Weg. In ihrem hohen Alter kann sie so eine rasante Radler-Gruppe nicht mehr schocken. Zum letzten Mal genießen wir die wunderschönen Ausblicke auf die vor uns liegende Bucht und die Abfahrt auf der kurvigen Küstenstraße. Eine perfekte Woche geht zu Ende. Boot & Bike – das war Sport und Faulenzen in optimaler Kombination. Eine perfekte Kombination Kombinierte Rad- und Schiffsreisen liegen im Trend. Ob im Mittelmeer, im indischen Ozean oder auf den großen Flüssen Europas, immer mehr Radfahrer entscheiden sich für Bike&Boot-Trips, und die Veranstalter bieten jedes Jahr neue Touren an (vgl. S. 117). Der Reiz dieser Art zu reisen liegt vor allem in der perfekten Kombination aus Sportreise und Erholungsurlaub. Aber auch in der Tatsache, dass die Unterkunft quasi mitreist. Wer tagsüber an Land seine Kilometer abstrampelt, muss sich keine Sorgen machen über Gepäcktransport oder die Übernachtungsmöglichkeit am nächsten Abend. Bei der Ankunft im Etappenziel stehen die gewohnte Unterkunft und dasselbe Hotelzimmer wieder bereit. Und wer an einem Tag pausieren möchte, kann die Etappe mit dem Boot zurücklegen, an Deck entspannen und das Leben an Bord genießen. Die Schiffe sind so luxuriös ausgestattet, dass man auf Komfort nicht verzichten muss. Und das Schiffsleben abseits der touristischen Zivilisation lässt schnell ein RobinsonFeeling aufkommen. @ mehr Infos zum Thema auf: www. .com Suche: Kykladen, Masuren 19 Der Ruderboot-Shuttle-Service nach Kaunos und zu den Felsengräbern in Dalyan ist fest in Frauenhand. Prächtige Farben, intensive, unbekannte Düfte: Ein türkischer Bazar mit seinem reichhaltigen Angebot an Honig, Gewürzen und Teesorten. INFOS: LYKISCHE KÜSTE CHARAKTER ANREISE Die Touren entlang der lykischen Küste verlaufen hauptsächlich auf asphaltierten Nebenstraßen, einige Passagen auch auf Schotterwegen. In den größeren Städten Dalaman und Fethiye müssen kurze Abschnitte auf Hauptstraßen überbrückt werden. Die lykische Küste ist hügelig und auf der Fahrt von Bucht zu Bucht geht es oft erst einmal steil bergauf. Eine gute Kondition und ausreichende Übersetzung am Fahrrad sind empfehlenswert. Tipp: Vor allem in den Sommermonaten immer genügend Flüssigkeit mitnehmen. Condor und TUIfly fliegen mehrmals wöchentlich von zwölf deutschen Flughäfen nach Dalaman. Radmitnahme kostet ca. 50 Euro und muss vorher angemeldet werden. BESTE REISEZEIT Im Frühling und Herbst herrschen an der lykischen Küste angenehme Temperaturen. Im Hochsommer ist es zum Radfahren zu heiß. RADSHOPS/VERLEIH Gibt es nur in größeren Ortschaften wie Fethiye, Dalyan oder Göcek. Ersatzschlauch, Flickzeug und ein Tool gehören daher auf jeden Fall ins Gepäck. VERANSTALTER Wir waren mit Frosch Sportreisen unterwegs. Die empfehlenswerte Reise kostet inklusive Flug, 7 x Ü/HP, Leihrad, Hafengebühren und Transfers ca. 900 Euro. Ein Motorsegler dient als schwimmendes Hotel. Es gibt sieben Doppelkabinen mit WC/Dusche. Übernachtung und Essen ist immer an Bord. Tourstart ist gegen 9 Uhr, Rückkehr meist am frühen Nachmittag. Start und Ziel der Reise ist Dalyan. www.frosch-sportreisen.de Eine ähnliche Tour von Marmaris aus bietet auch der Veranstalter Zeitreisen an. 7 Ü/HP kosten inkl. Leihrad 1290 Euro. www.inselhuepfen.de KARTEN/LITERATUR Fahrradkarten sind nur schwer erhältlich. Am besten vor Ort in Hotels oder Tourismusbüros nachfragen. Allgemeine Informationen liefert der Reiseführer „Türkei – Lykische Küste“ aus dem Michael Müller Verlag, 256 S.; 15,90 Euro. INTERNET Informationen rund um das Reiseland Türkei, www.reiseland-tuerkei-info.de Informationen zur Lykischen Küste, www.tuerkei-ferien.de AUSKUNFT (ALLGEMEIN) Türkische Botschaft Berlin, Runge Straße 9, 10179 Berlin, Tel. 030/275850, www.tuerkischebotschaft.de 20 TREKKINGBIKE 1/2010