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Gesamtkonzept für die künftige Einzelhandelsentwicklung am Standort Tettnang Einzelhandelsstandort Tettnang 2020 imakomm AKADEMIE GmbH Ulmer Str. 130 D-73431 Aalen www.imakomm-akademie.de Projektleitung: Dipl.-Geograph Peter Markert Prof. Dr. Holger Held Projektunterstützung: Daniela Schneider Geographin M.A. Tettnang, im November 2007 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 2 Vorbemerkungen Die Stadt Tettnang hat im Juli 2007 die imakomm AKADEMIE, Aalen, mit der Erarbeitung eines „Einzelhandelkonzeptes Tettnang 2020“ beauftragt. Vor dem Hintergrund der Fortführung des Flächennutzungsplanes und der künftigen Verkehrs- und Stadtentwicklungsplanung sollte ein umfassendes Einzelhandelskonzept erarbeitet werden. Wesentliche Inhalte waren neben einer umfassenden Einzelhandelsanalyse (Erfassung der Nachfrage- und Angebotssowie Wettbewerbssituation, Einbindung der Verbraucher sowie der Anbieter im Bereich Einzelhandel) auch städtebauliche (Analyse des Erscheinungsbildes Tettnangs) und planungsrechtliche Aspekte. Die Fragestellungen waren komplex und umfassend. Daher wurde folgendes Vorgehen angewandt: a) Eine umfassende Einbindung von Einzelhandelsbetrieben, Verbrauchern und Gästen im Rahmen von persönlichen Interviews und schriftlichen Befragungen, b) planungsrechtliche und städtebauliche Analysen in Zusammenarbeit mit einer Architektin, c) umfassende Vor-Ort-Begehungen zur Erhebung der Einzelhandelssituation in Tettnang. Um die Aussagekraft der Ergebnisse zu erhöhen, haben wir uns bemüht, eine Vergleichbarkeit unserer Analyse mit einer im Jahr 2006 in Tettnang durchgeführten Einzelhandelsstudie „Die Stadt Tettnang als Standort für Ladeneinzelhandel und Ladenhandwerk“ der GMA in Einklang zu bringen. Wir haben uns daher bei der Darstellung der Ergebnisse der Analyse des Einzelhandelsstandortes Tettnang bewusst an dieser GMA-Untersuchung orientiert. Um eine Lesbarkeit der umfassenden Analyseergebnisse zu gewährleisten, werden im vorliegenden Gesamtkonzept zentrale Ergebnisse dargestellt. Details der Befragungen sind in einem separaten Tabellenband dokumentiert. Mit dem Auftraggeber wurde eine Fertigstellung der Ergebnisse bis Anfang November 2007 vereinbart. Dipl.-Geograph Peter Markert / Prof. Dr. Holger Held, November 2007 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 3 Inhaltsverzeichnis 1 Zentrale Ergebnisse im Überblick ......................................................................4 1.1 1.2 1.3 1.4 2 Methodik................................................................................................................ 4 Zentrale Ergebnisse Ist-Analyse ........................................................................... 5 Zukunftspotenziale ................................................................................................ 8 Zukunftsaufgaben ................................................................................................. 9 Die Rahmenbedingungen am Standort Tettnang............................................13 2.1 2.2 2.3 3 Ausgewählte Trends im Einzelhandel und der Stadtentwicklung........................ 13 Kurzprofil Standort Tettnang ............................................................................... 14 Fazit .................................................................................................................... 20 Ist-Analyse des Standortes Tettnang...............................................................21 3.1 Methodik.............................................................................................................. 21 3.2 Der Einzelhandelsstandort Tettnang................................................................... 23 3.2.1 Das Marktgebiet Tettnangs ................................................................................ 23 3.2.2 Die Nachfragesituation....................................................................................... 27 3.2.3 Die Angebotssituation ........................................................................................ 29 3.3 Der Verbraucherstandort Tettnang aus Sicht der Einwohner und Umlandbewohner ................................................................................................ 42 3.4 Der Gästestandort Tettnang aus Sicht der Gäste ............................................... 52 3.5 Fazit .................................................................................................................... 58 4 Städtebaulicher Kurz-Check .............................................................................59 4.1 4.2 4.3 5 Methodik.............................................................................................................. 59 Städtebaulicher Kurz-Check ............................................................................... 60 Fazit .................................................................................................................... 65 Prognose der Einzelhandelsentwicklung Standort Tettnang 2020 ...............67 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 6 Methodik.............................................................................................................. 67 Entwicklungsszenarien........................................................................................ 67 Prognose Kaufkraftsituation 2020 ....................................................................... 70 Prognose Einzelhandelsumsatz 2020................................................................. 72 Prognose des künftigen Flächenbedarfs im Einzelhandel am Standort Tettnang 2020 ................................................................................ 74 Fazit .................................................................................................................... 77 Handlungskonzept Einzelhandelsstandort Tettnang 2020.............................80 6.1 6.2 6.3 6.4 Die Zukunftsaufgaben: Schwerpunkte und Maßnahmen .................................... 80 Maßnahmen nach Prioritäten und Zeitplanung ................................................... 89 Die Umsetzung (Wer? Macht was? Bis wann?).................................................. 91 Fazit .................................................................................................................... 95 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 1 4 Zentrale Ergebnisse im Überblick 1.1 Methodik Es ist offensichtlich, dass einem langfristigen Einzelhandelskonzept eine fundierte Datenerhebung zugrunde gelegt werden muss. Um repräsentative Ergebnisse liefern zu können, wurde folgender „Methodenmix“ im Zeitraum August-September 2007 angewandt: Gästebefragung: Face-to-Face-Interviews in der Innenstadt von Tettnang bzw. schriftliche Befragungen (durch Auslage der Fragebögen in Hotel- und Gaststättenbetrieben von Tettnang) von insgesamt 198 Personen, Umlandbefragung: Face-to-Face-Interviews in der Innenstadt von Tettnang sowie vor Ort im Umland (Kressbronn, Langenargen, Meckenbeuren) von insgesamt 201 Personen, Einwohnerbefragung: Face-to-Face-Interviews in der Innenstadt von Tettnang sowie schriftliche Haushaltsbefragung von 2.000 per geschichteter Zufallsauswahl ausgewählter Haushalte in allen Ortsteilen von Tettnang, Befragung von insgesamt 667 Personen, Gespräche mit neun Tettnanger Akteuren aus dem Bereich Einzelhandel, Schriftliche Befragung aller (50) Einzelhandelsbetriebe (Rücklauf: 39%!), Planungsrechtliche Analyse einzelner Bebauungspläne in Tettnang, Begehungen der Tettnanger Innenstadt und der Stadtteile mit Architektin, Quantitative und qualitative Erfassung aller Einzelhandelsbetriebe. Fazit: Aufgrund der Anzahl der befragten Personen, der Art der Auswahl der Personen (geschichtete Zufallsauswahl und Vollerhebung) sowie der Strukturgleichheit der Stichproben und der jeweiligen Grundgesamtheit können die Ergebnisse als in hohem Maße repräsentativ bezeichnet werden. => Zentrale Ergebnisse s. separaten Tabellenband, Seite 6-10. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 1.2 5 Zentrale Ergebnisse Ist-Analyse a) Rahmenbedingungen am Standort Tettnang Rahmenbedingungen am Standort Tettnang Tettnang im Überblick: Bevölkerungsstruktur- und -entwicklung: Tettnang ist ein junger und dynamischer Wohnstandort Tourismus: Tettnang als Tourismusstandort hat Ausbaupotenzial Wirtschaft und Beschäftigung: Starkes produzierendes Gewerbe zieht Arbeitskräfte an Haushaltsstrukturen und Wohnbautätigkeit: Dynamische Wohnbauentwicklung und viele junge Familien Soziale Lage und Mobilität: Grundsätzliche hohe Kaufkraft und Mobilität = Position Tettnangs ist eher unterdurchschnittlich = Position Tettnangs ist eher durchschnittlich = Position Tettnangs ist eher überdurchschnittlich Die Analyse unterschiedlicher Datenquellen (u.a. Statistisches Landesamt BadenWürttemberg) zeigt: Tettnang ist ein junger dynamischer Wohnstandort mit starker Wirtschaft, der aber sein touristisches Potenzial noch stärker nutzen kann! => Zentrale Ergebnisse hierzu siehe ab Seite 14. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 6 b) Der Einzelhandelsstandort Tettnang Das Marktgebiet des Tettnanger Einzelhandels umfasst insgesamt 57.649 Einwohner mit den Marktgebietszonen Zone 1 (Tettnang), Zone 2a (Neukirch) und Zone 2b (Bodnegg, Eriskirch, Kressbronn, Langeargen und Meckenbeuren). Die durchgeführten Einwohner- und Umlandbefragungen haben das in der Vergangenheit abgegrenzte Marktgebiet im Wesentlichen bestätigt. Auf Basis amtlicher Bevölkerungsprognosen kann von einer Bevölkerungszunahme von ca. 3% bis ins Jahr 2020 ausgegangen werden. Das Marktgebiet umfasst dann über 59.400 Einwohner. Nachfragesituation: Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft des gesamten Marktgebietes betrug im Jahre 2006 ca. 307 Mio. Euro. Geht man von leicht steigenden Kaufkraftbindungsquoten in Tettnang aufgrund einer weiteren Attraktivierung des Einzelhandelsangebotes sowie verstärkter Maßnahmen im Bereich Stadtmarketing bzw. Innenstadtmarketing aus, so ist eine Steigerung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft bis ins Jahr 2020 um ca. 16-17% möglich. Die einzelhandelsrelevante Kaukraft umfasst dann ca. 355-360 Mio. Euro. Angebotssituation a: Zum Zeitpunkt der Erhebungen waren 129 Einzelhandelsbetriebe im Unterzentrum Tettnang ansässig, die eine Verkaufsfläche in Höhe von insgesamt ca. 37.100 m2 aufweisen und einen Einzelhandelsumsatz in Höhe von ca. 108-109 Mio. Euro erwirtschaften. Ca. 66% des Umsatzes werden mit Tettnanger Einwohnern generiert. Auf Basis dieser Werte lässt sich die Angebotssituation des Tettnanger Einzelhandels – auch im Vergleich mit ähnlich strukturierten Städten – wie folgt bewerten: Ausgewählte Indikatoren zur Bewertung des Einzelhandelsangebotes in Tettnang Vergleichsweise positiv: Aktuelle Kaufkraftbindungsquote insgesamt: ca. 69-70% Kaufkraftbindungsquote Lebensmittel: ca. 72-73% Kaufkraftbindungsquote Nicht-Lebensmittel: ca. 67-68% 129 Betriebe im Einzelhandel und Ladenhandwerk: Verkaufsflächenausstattung (je 1.000 Einwohner) ca. 2.000 m2 Zentralitätskennziffer (Einzelhandelsumsatz / Kaufkraft) ca. 105 Vergleichsweise negativ: Nahversorgungsstruktur weitestgehend intakt (Ausnahmen: Keine „stationären“ Lebensmittel mehr z.B. in Krumbach, Notzenhaus, Obereisenbach, Siggenweiler) Teilweise aber Modernisierungsbedarf bei den Geschäften imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 7 Angebotssituation b: Eine Bewertung des Einzelhandelsangebotes nach einzelnen Warengruppen zeigt: In Tettnang sind nahezu sämtliche Warengruppen und auch Betriebstypen vertreten. Angebotslücken finden sich im Bereich Spielwaren, Baby- und Kinderbekleidung, Heimwerkerbedarf sowie „regionale Produkte in der Innenstadt“. Einzelne Geschäftsaufgaben im Bereich Bekleidung / Sportartikel zeigen darüber hinaus den zunehmenden Wettbewerb mit umliegenden Mittel- und Oberzentren. Angebotssituation c: Innerhalb Tettnangs können insgesamt vier Standortlagen differenziert werden: Wichtigster Einzelhandelsstandort Tettnangs stellt die Innenstadt dar. Dort sind ca. 75% aller Verkaufsflächen des mittelfristigen Bedarfsbereichs (v.a. Bücher, Schreibwaren, Bekleidung, Schuhe) angesiedelt. Ein weiterer Angebotsschwerpunkt bildet die Warengruppen Gesundheit / Körperpflege. Fast 85% aller langfristigen Bedarfsgüter (Elektrowaren, Möbel usw.) sowie mittlerweile aber auch knapp 80% aller Angebote im Nahrungs- und Genussmittelbereich finden sich in Lagen außerhalb der Innenstadt, v.a. im Gewerbegebiet Bürgermoos. In Standortlagen innerhalb des Hauptortes Tettnang (teilintegriert bzw. Streulagen) finden sich rund 10% aller Verkaufsflächen. In den Stadtteilen Tettnangs finden sich nur noch wenige Anbieter im kurzfristigen Bedarfsbereich (Bäckereien, Metzgereien usw.). Einzelne Stadtteile weisen mittlerweile überhaupt keinen stationären Einzelhandel und damit eine Nahversorgung auf (beispielsweise Krumbach, Notzenhaus, Obereisenbach, Siggenweiler). In einer Prognose kann bis zum Jahr 2020 ein Potenzial für zusätzliche Verkaufsflächen im Einzelhandel von ca. 5.900 m2 bis ca. 6.700 m2 abgeleitet werden. Berücksichtigt man dabei bereits genehmigte Verkaufsflächenerweiterungen des Handelshofes im Gewerbegebiet Bürgermoos, so entfällt ein zusätzliches Verkaufsflächenpotenzial auf den Bereich Lebensmittel bis zum Jahr 2020 in Höhe von ca. 900 m2 bis 1.400 m2. Allerdings zeichnen sich bereits heute Bestrebungen weiterer Betriebe im Bereich Lebensmittel zu Verkaufsflächenerweiterungen ab (Feneberg, Aldi). Wird dies in der Prognose berücksichtigt, so verbleibt ein zusätzliches Verkaufsflächenpotenzial in Höhe von etwa 400-500 m2 bis zum Jahr 2020. Fazit: Der Einzelhandelsstandort Tettnang steht aktuell (noch) gut da. Um diese Position auch zukünftig halten zu können bzw. ggf. noch zu verbessern, müssen „Zukunftspotenziale“ erkannt und „Zukunftsaufgaben“ angegangen werden! Das vorrangige Ziel muss sein, v.a. die Innenstadt von Tettnang zu stärken! => Zentrale Ergebnisse hierzu s. ab Seite 21. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 1.3 8 Zukunftspotenziale Der Einzelhandelsstandort Tettnang weist eine Vielzahl von Potenzialen auf, welche in Zukunft weiter gestärkt und ausgebaut werden sollten. 1. Attraktives Stadtbild, insbesondere auch in der Innenstadt von Tettnang. 2. Tettnang besitzt eine Vielzahl an Potenzialen und Themen (Hopfen, regionale Produkte, Fabrikverkauf VAUDE, Stadtbild usw.), wobei die Themen sich teilweise nicht in der Innenstadt wieder finden bzw. noch nichtausreichend vermarktet werden. 3. Grundsätzlich kann der Einzelhandelsstandort Tettnang aufgrund einer vergleichsweise positiven Standortdynamik und den verschiedenen Betriebstypen in den unterschiedlichen Lagen Tettnangs (noch) positiv bewertet werden. 3 1 ,6 7 ,5 9 ,0 5 ,5 8 ,7 3 ,5 6 ,3 4. Die Stadt Tettnang wird von den Einwohnern, Umlandbewohnern und Gästen grundsätzlich positiv bewertet. 2 ,0 5 ,2 1 9 ,9 4 ,8 5 ,5 2 ,7 1 ,0 2 ,2 1 ,0 2 ,1 0 ,5 1 ,3 1 ,0 1 0 ,3 5. Tettnang ist ein attraktiver Wohnstandort mit einer wachsenden Bevölkerungszahl und einem daraus resultierenden steigenden Kaufkraftpotenzial. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 1.4 9 Zukunftsaufgaben a) Überblick Damit der Einzelhandelsstandort Tettnang seine Wettbewerbsposition künftig halten bzw. ausbauen kann, müssen in der Zukunft verschiedene Aufgaben („Zukunftsaufgaben“) angegangen werden. Vorrangig müssen fünf Bereiche bzw. Schwerpunkte gestärkt und verbessert werden: A. Entwicklung innenstadtnaher Standorte (und „Absicherung“ der Entwicklung); Priorität 1: Ansiedlung von innenstadtrelevantem Sortiment am Standort „Alte Kistenfabrik“, idealerweise aus dem Bereich Lebensmittel (Vollsortimenter), erst wenn dieser Standort „gesichert“ ist: Entwicklung des Standortes „Marschallwiesen“ B. Strukturelle Änderungen bei den Vermarktungsstrukturen in Tettnang (hin zu einem GEMEINSAMEN Auftreten) C. Städtebauliche Maßnahmen (v.a. südliche Innenstadt) D. Verkehrliche Maßnahmen E. Ergänzung Angebote / bessere Vermarktung der Potenziale (dabei: „Vernetzung“ der Angebote beispielsweise von Einzelhandel und Gastronomie) imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 10 b) Konkrete Maßnahmen Zu den konkreten Maßnahmen wurden Verantwortlichkeiten und erste Zeitschätzungen erarbeitet. Zudem wurden die Maßnahmen mit Prioritäten versehen: Wichtige und dringende Maßnahmen müssen zuerst angegangen werden, Weitere Maßnahmen sind dann in einem zweiten Schritt umzusetzen. Im Folgenden findet sich eine Übersicht über die konkreten Maßnahmen, gegliedert jeweils nach wichtigen / dringenden Maßnahmen und weiteren Maßnahmen: A. Entwicklung innenstadtnaher Standorte: Wichtige und dringende Aufgaben: A1 A2 A3 Priorität 1: Standort „alte Kistenfabrik“. Stärkung v.a. südliche Innenstadt durch Ansiedlung Einzelhandel mit innenstadtrelevantem Sortiment; ideal: Lebensmittelvollsortimenter: So lange: Keine weitere Entwicklung Bereich Lebensmittel an anderen Standorten zulassen Wenn Lebensmittel-Vollsortimenter hier nicht möglich, dann „Marschallwiesen“Ansiedlung aber erst, wenn Ansiedlung anderer Nutzungen an „Alter Kistenfabrik“ gesichert ist Nötig: Bessere Verbindung zur Karlstraße schaffen, Lösung Volksbank-Parkplätze Priorität 2: Vor Entwicklung Standort „Marschallwiesen“: s. „Alte Kistenfabrik“, dann: Wenn Entwicklung an „Alter Kistenfabrik“ gesichert (Priorität 1 oder Priorität 2), dann erst Entwicklung „Marschallwiesen“ Dann gilt: Wenn kein Lebensmittel-Vollsortimenter an „Alter Kistenfabrik“ angesiedelt wurde: Diesen an „Marschallwiesen“ zulassen nach bisherigem Konzept (Lebensmittel, Getränke, Drogerie) Zudem: Ansiedlung von nicht innenstadtrelevanten Sortimenten zulassen, sobald Entwicklung an „Alter Kistenfabrik“ gesichert Überprüfung bestehender Bebauungspläne: Verhinderung negativer Auswirkungen durch Erweiterungen bestehender Nutzungen bzw. Ansiedlung weiterer Betriebe mit innenstadtrelevanten Sortimenten Hintergrund: Einzelne Bebauungspläne ohne Satzungsbeschluss (-> „§34Gebiete“), Gewerbegebiete bisher ohne Ausschluss B. Strukturelle Änderungen bei den Vermarktungsstrukturen in Tettnang: Wichtige und dringende Aufgaben: B1 Schaffung von „klaren, einfachen Strukturen“ in der Stadt Tettnang, um ein gemeinsames Auftretens der Akteure in der Innenstadt zu ermöglichen: Etablierung eines Innenstadtvereins Tettnang, klare Zuweisung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten –> ein Konzeptvorschlag wurde von der imakomm AKADEMIE erarbeitet imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 C. Städtebauliche Maßnahmen:: Wichtige und dringende Aufgaben: C1 Bessere städtebauliche Verbindung von Karlstraße und Montfortstraße C2 Aufwertung der Grabenstraße durch einen Neubau inklusive Anbau Rathaus Tettnang, Schaffung von Büroflächen, Einzelhandel sowie eines Parkhauses C3 Aufwertung des „Eingangs Montfortstraße“ (Bereiche ehemaliges Sparkassengebäude) durch die Ansiedlung von Einzelhandels- und Gastronomienutzungen –> ein Konzeptvorschlag wurde von der imakomm AKADEMIE erarbeitet Weitere Aufgaben: C4 Die Montfortstraße selbst sollte (zunächst) nicht zu einer reinen Fußgängerzone umgestaltet werden. Vorerst sollte in der Montfortstraße mittelfristig „getestet“ werden, wie sich die Situation durch die Schaffung von einzelnen Bereichen ohne Parkplätze verändert. D. Verkehrliche Maßnahmen: Wichtige und dringende Aufgaben: D1 Entlastung der Innenstadt vom starken Verkehrsaufkommen; Ansatz: Umsetzung des bestehenden Verkehrskonzeptes (insbesondere: Umgehung Bahntrasse, Bau Kreisel an der Lindauer Straße, Öffnung der Martin-Luther-Straße in beiden Fahrtrichtungen) Weitere Aufgaben: D2 Überprüfung der bisherigen „Parkraumbewirtschaftung“; hier kommen Modelle wie „Park-Chip“ in Frage, bei denen am Ende des Innenstadtaufenthaltes bezahlt werden muss – v.a. eben bei Parkhäusern (s. A2: Grabenstraße) E. Ergänzung Angebote / bessere Vermarktung der Potenziale: Weitere Aufgaben: E1 Ergänzung des Branchenmixes in der Innenstadt von Tettnang durch ein gezieltes Leerstandsmanagement / Ansiedlungsmanagement E2 Schaffung von mehr Transparenz bei den Angeboten in Tettnang und bessere Vernetzung der Angebote („Cross Selling“, bspw. „Einkaufsführer“ in Hotelzimmern auslegen usw.) E3 Etablierung eines regelmäßigen Austausches zwischen Gewerbe und Verwaltung E4 Optimierung der Beschilderung der Innenstadt -> Bessere „Führung“ von Ortsunkundigen an die Innenstadt heran und innerhalb der Innenstadt. E5 Gezielte Ergänzung des Eventprogramms in Tettnang v.a. durch Aktionen im Frühjahr E6 Regelmäßige Einbindung von Einwohnern, Kunden und Akteuren (Einzelhandel, Gastronomie usw.) bei Planungen -> Befragungen! Diskussionsveranstaltungen! imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 11 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 Teil A: Ist-Analyse imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 12 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 2 13 Die Rahmenbedingungen am Standort Tettnang 2.1 Ausgewählte Trends im Einzelhandel und der Stadtentwicklung Städte und Gemeinden sehen sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Dabei beeinflussen v.a. Strukturänderungen im Einzelhandel sowie Änderungen im Konsumentenverhalten sowie demografische Entwicklungen die Entwicklung der Kommunen als Einzelhandelsstandorte. Diese Trends wirken auch auf den Einzelhandelsstandort Tettnang: Ausgewählte Trends im Einzelhandel und der Stadtentwicklung Betriebsformenwandel Æ zukünftige Gewinner sind großflächige, autokundenorientierte Fachmarktkonzepte auf der „Grünen Wiese“ Æ zusätzliche Konkurrenz für die Innenstädte Æ weitere Konkurrenz durch neue Betriebstypen Zunahme höherwertiger Angebotskonzepte auf der „Grünen Wiese“ Æ zusätzliche Konkurrenz für die „Kernbereiche“ der Innenstädte Verkaufsflächenexpansion Æ Personal wird durch Verkaufsfläche ersetzt Æ Herausbildung eines peripheren Handelsnetzes Unklare Nachfolgeregelungen im inhabergeführten Einzelhandel Æ Leerstände Æ Verlust von „besonderen“ Fachgeschäften Veränderungen des Konsumentenverhaltens und der Einkaufsgewohnheiten Æ Tendenz zum „one-stop-shopping“ Æ Polarisierung des Einkaufs in “Versorgungseinkauf” vs. „Erlebniseinkauf“ Æ abnehmende Standortbindung, abnehmende „Loyalität“ zum „eigenen (Einkauf)Standort Demografische Entwicklung Æ neue Herausforderungen für die (Innen)städte und den Handel (barrierefreie Geschäftszugänge, besondere Serviceleistungen usw.) Strukturprobleme bei der Innenstadtvermarktung Æ Bisherige Konzepte zur Vermarktung der Innenstädte greifen oft nicht mehr, die Akteure sind demotiviert Betriebs- und Unternehmenskonzentrationen Æ Filialisierung in den Innenstädten Baurecht stärkt die Innenstädte Æ Baurecht stärkt die Innenstädte – Betriebe brauchen aber Fläche (auf der „Grünen Wiese“) imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 14 Fazit: Gerade Klein- und Mittelstädte wie Tettnang werden künftig eine Verschärfung des Standortwettbewerbs erfahren. Denn: Gerade diese Städte werden zunehmend einem Kaufkraftabfluss entgegenwirken und Konzepte zur Optimierung des Branchenmixes respektive der Verhinderung von Leerständen umsetzen müssen. Umso wichtiger wird eine strategische Standortentwicklung, die den Anforderungen der Verbraucher und Unternehmen gerecht wird, gleichzeitig eine gezielte Attraktivierung der Innenstadt vorantreibt und dabei die Stärkung der Innenstadt durch gezielte Ansiedlungspolitik an nicht integrierten Standorten in der Kommune schützt. 2.2 Kurzprofil Standort Tettnang (a) Prognos AG / Handelsblatt: Ranking Bodenseekreis im deutschlandweiten Vergleich Von der Prognos AG, Basel, wird in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt Deutschland jährlich der „Zukunftsatlas Deutschland“ herausgegeben. Der Zukunftsatlas nimmt anhand von 29 Indikatoren (u.a. Indikatoren zu den Bereichen Demografie, Arbeitsmarkt, soziale Lage) eine umfassende Chancen-Risiken-Bewertung für alle 439 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland vor und zeigt dabei die regionale Verteilung von Zukunftschancen und -risiken auf. Die Kreise und Städte werden anhand der Indikatoren bewertet und in eine Rangfolge gebracht. Tettnang ist Teil des Bodenseekreises, der von Prognos als Standort mit „TopZukunftschancen“ bewertet wird. Im deutschlandweiten Vergleich belegt der Bodenseekreis 40 – und zählt zu den besten Standorten in Deutschland wie beispielsweise auch der Landkreis München und die Städte Mainz, Düsseldorf oder der Rhein-Neckar-Kreis. Der Bodenseekreis weist auch im Vergleich mit den Top-Standorten eine positive demografische Entwicklung sowie eine dynamische Entwicklung in unterschiedlichen Bereichen insgesamt auf. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 Quelle: Prognos AG: Zukunftsatlas 2007. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 15 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 (b) 16 Standortbewertung Tettnangs durch Bertelsmann-Stiftung Der „demographische Wegweiser“ der Bertelsmann-Stiftung analysiert sämtliche Städte und Gemeinden in Deutschland ab einer Einwohnerzahl von 5.000 in den Bereichen Demografie, Wirtschaft & Arbeiten, Wohnen, Soziale Lage. Dabei wird für den Standort Tettnang grundsätzlich ein positives Bild gezeichnet. Dies betrifft v.a. eine positive Bevölkerungsentwicklung in der Vergangenheit aber auch in den kommenden Jahren, eine vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote, eine hohe Bedeutung als Wohnort, der allerdings auch spürbare Stärken in der Wirtschaftskraft aufweist, ein vergleichsweise hohes Wohlstandsniveau. Letztlich bestätigt die Auswertung der Bertelsmann-Stiftung: Tettnang ist ein wichtiger Standort im „Top-Standort“ Bodenseekreis und konnte sich bisher – trotz der Nähe zu den Oberzentren Friedrichshafen und Ravensburg – behaupten. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 (c) 17 Standortprofil Tettnang durch imakomm AKADEMIE Der Standort Tettnang wurde auch von der imakomm AKADEMIE anhand einzelner Indikatoren kurz analysiert. Eine Bewertung Tettnangs erfolgt jeweils im Vergleich zum Bodenseekreis und zum Land Baden-Württemberg insgesamt. Dabei gilt = In diesem Bereich ist Tettnangs Position klar überdurchschnittlich positiv = In diesem Bereich ist Tettnangs Position durchschnittlich = In diesem Bereich ist Tettnangs Position klar unterdurchschnittlich Bevölkerungsstruktur und -entwicklung: Indikator Bevölkerungsstand 2006 Bevölkerungsentwicklung 2000 bis 2006 Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2020 Durchschnittsalter der Bevölkerung 2005 Durchschnittsalter der Bevölkerung 2020 Anteil der unter 18-jährigen an der Gesamtbevölkerung 2006 Anteil der 65-jährigen und älter an der Gesamtbevölkerung Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung 2005 Geburtenüberschuss bzw. Geburtendefizit 2006 Wanderungssaldo pro 1.000 Einwohner 2006 Tettnang Bodenseekreis 18.476 + 4,5 % + 4,2 % 40,5 Jahre 45,2 Jahre 205.832 + 3,3 % + 2,7 % 41,9 Jahre 46,4 Jahre Land BadenWürttemberg 10.738.753 + 2,0 % + 1,0 % 41,4 Jahre 45,0 Jahre 20,5 % 18,7 % 18,7 % 16,9 % 19,5 % 18,7 % 8,0 % 9,4 % 11,9 % + 13 - 143 - 707 + 0,8 % + 0,3 % +/- 0,0 % Bewertung Tettnang insgesamt im Bereich Bevölkerungsstruktur und -entwicklung: „Junger und dynamischer Wohnstandort“: Tettnang ist ein attraktiver Wohnstandort mit dynamischer Bevölkerungsentwicklung sowohl in der jüngeren Vergangenheit als auch in der Prognose bis zum Jahr 2020. Es ist von einer überdurchschnittlichen Bevölkerungszunahme sowohl aufgrund eines überdurchschnittlichen Geburtenüberschusses als auch aufgrund überdurchschnittlich vieler Zuzüge von außerhalb auszugehen. Tettnang weist zudem eine vergleichsweise junge Bevölkerungsstruktur auf. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 18 Tourismus: Indikator Betriebe (insgesamt) ab 9 Betten 2006 Ankünfte pro 1.000 Einwohner 2006 Übernachtungen pro 1.000 Einwohner 2006 Entwicklung der Übernachtungszahlen 2000 bis 2006 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 2006 Bettenauslastung 2006 Tettnang Bodenseekreis 11 103,8 436 343,5 Land BadenWürttemberg 6.775 142,6 292,1 1123,5 380,5 + 1,3 % + 21,6 % + 4,1 % 2,8 3,3 2,7 13,0 % 32,7 % 32,8 % Bewertung Tettnang insgesamt im Bereich Tourismus: „Tettnang als Tourismusstandort hat Ausbaupotenzial“: Die Gästezahlen in Tettnang sind vergleichsweise gering. Damit der Tourismus ein echter, prägender Wirtschaftsfaktor wird, muss die Bettenauslastung erhöht werden. Derzeit ist Tettnang eher von Tagesgästen geprägt. Angesichts der vorhandenen touristischen Potenziale in Tettnang scheint ein Ausbau des Wirtschaftsfaktors Tourismus aber durchaus möglich. Wirtschaft und Beschäftigung: Indikator Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort 2006 nach ausgewählten Wirtschaftsbereichen Produzierendes Gewerbe Handel, Gastgewerbe und Verkehr Sonstige Dienstleistungen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Arbeitnehmer am Arbeitsort 2006 nach Altersgruppen von 25 bis unter 45 Jahre 45 und älter Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Auszubildenden je 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2006 Erwerbstätigenquote 2005 Arbeitslosenquote 2005 Pendlersaldo 2003 Tettnang Bodenseekreis Land BadenWürttemberg 47,7 % 18,0 % 32,4 % 47,8 % 18,1 % 33,0 % 41,0 % 20,5 % 37,7 % 54,6 % 32,0 % 51,1 % 36,7 % 51,5 % 36,3 % 65 62 59 55,0 % 7,0 % - 234 53,0 % 8,1 % + 1.311 53,1 % 9,7 % + 145.621 Bewertung Tettnang insgesamt im Bereich Wirtschaft und Beschäftigung: „Starkes produzierendes Gewerbe zieht Arbeitskräfte an“: Tettnang ist ein Wirtschaftsstandort mit starkem Produzierenden Gewerbe und vergleichsweise junger Beschäftigtenstruktur. Trotz größerer Städte im unmittelbaren Umfeld hat Tettnang in der Region eine nicht unerhebliche Bedeutung als Arbeitsplatzstandort (vgl. geringes negatives Pendlersaldo in dieser Stadtgröße). imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 19 Haushaltsstrukturen und Wohnbautätigkeit: Indikator Haushalte (insgesamt) 2006 Durchschnittliche Haushaltsgröße (E/Whg.) 2006 Anteil der Haushalte mit Kindern 2004 Wohnfläche pro Person 2005 Wohnbauentwicklung (Wohngebäude und Wohnungen) 1996 bis 2006 Tettnang Bodenseekreis 8.105 96.660 Land BadenWürttemberg 4.958.005 2,3 2,2 2,2 37,8 % 41,1 m² 35,3 % 42,0 m² 34,1 % 40,5 m² 14,1 % 11,7 % 9,9 % Bewertung Tettnang insgesamt im Bereich Haushaltsstrukturen und Wohnbautätigkeit: „Dynamische Wohnbauentwicklung und viele junge Familien“: Tettnang ist ein attraktiver Lebensraum v.a. auch für junge Familien, nicht zuletzt abzulesen an der Wohnbauentwicklung der vergangenen zehn Jahre und dem aktuellen Anteil der Haushalte mit Kindern. Soziale Lage und Mobilität: Indikator Tettnang Bodenseekreis Gesamteinnahmen je Einwohner am 26.750 Euro 24.869 Euro Wohnort 2004 Ungebundene Kaufkraft je Einwohner 15.791 Euro 14.559 Euro am Wohnort 2004 Bestand an Pkws pro 1.000 Einwoh64,0 60,6 ner 2007 Bewertung Tettnang insgesamt im Bereich Soziale Lage und Mobilität: Land BadenWürttemberg 24.680 Euro 14.597 Euro 59,2 „Grundsätzlich relativ hohe Kaufkraft und Mobilität“: Die soziale Lage der Bevölkerung kann als insgesamt positiv eingeschätzt werden. Sowohl die Gesamteinnahmen je Einwohner als auch die sich aus diesen ergebende ungebunden Kaufkraft je Einwohner sind in Tettnang als eher überdurchschnittlich zu bewerten. Auch der Bestand an Pkws pro 1.000 Einwohner liegt deutlich über den Vergleichswerten des Landes Baden-Württembergs bzw. des Bodenseekreises. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 2.3 20 Fazit Das Kurzprofil Standort Tettnang, erstellt von der imakomm AKADEMIE, zeigt auch im Vergleich zu Standortbewertungen der Bertelsmann-Stiftung und der Prognos AG: „Tettnang ist ein junger, dynamischer Wohnstandort mit starker Wirtschaft, der aber sein touristisches Potenzial noch stärker nutzen kann!“ Dies gilt sowohl im Vergleich mit dem Bodenseekreis als auch im Vergleich mit dem Land Baden-Württemberg insgesamt. Die Voraussetzungen, den beschriebenen Trends im Einzelhandel und in der Stadtentwicklung zu begegnen, sind grundsätzlich positiv. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 3 21 Ist-Analyse des Standortes Tettnang Um ein umfassendes Bild des Standortes Tettnang zu erhalten, wurden folgende Bereiche umfassend analysiert und bewertet: 3.1 • Der Einzelhandelsstandort Tettnang • Der Verbraucherstandort Tettnang (Sicht der Einwohner und Umlandbewohner) • Der Gästestandort Tettnang. Methodik Es ist offensichtlich, dass einem langfristigen Einzelhandelskonzept eine fundierte Datenerhebung zugrunde gelegt werden muss. Dies stellt jedoch ein komplexes Unterfangen dar, das einer zuverlässigen Methodik bedarf. Um repräsentative Ergebnisse liefern und um einen reibungslosen und erfolgreichen Ablauf garantieren zu können, haben wir uns im Vorfeld der Untersuchung in Tettnang – in Absprache mit dem Auftraggeber– für die Anwendung unterschiedlicher Erhebungsmethoden entschieden („Methodenmix“). Fazit: Aufgrund der Anzahl der befragten Personen, der Art der Auswahl der Personen (geschichtet Zufallsauswahl und Vollerhebung) sowie der Strukturgleichheit der Stichproben und der jeweiligen Grundgesamtheit können die Ergebnisse als in hohem Maße repräsentativ bezeichnet werden. Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die angewandten Methoden im Rahmen des „Einzelhandelskonzeptes Tettnang 2020“. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 22 Übersicht über die Methoden der Ist-Analyse des Standortes Tettnang Was? (Methodik) Der Einzelhandelsstandort Tettnang: Auswahl? (Auswahlverfahren) Beteiligung / Rücklauf? (Stichprobenumfang) Schriftliche Befragung der Einzelhandelsbetriebe Alle Einzelhandelsbetriebe, Abgabe des Fragebogens überwiegend persönlich bei den Betrieben Expertengespräche In Abstimmung mit der Stadtverwaltung Tettnang 9 Gespräche Quantitative und qualitative Erhebung der Einzelhandelsbetriebe Alle Einzelhandelsbetriebe (auch in allen Stadtteilen) 129 Betriebe Persönliche Interviews der Einwohner vor Ort in der Innenstadt von Tettnang Geschichtete Zufallsauswahl 50 Fragebögen = ca. 39% Rücklauf 667 Befragungen Der Verbraucherstandort Tettnang: Der Gästestandort Tettnang: Schriftliche Befragung von Haushalten in Tettnang Geschichtete Zufallsauswahl Persönliche Interviews der Umlandbewohner vor Ort im Umland und vor Ort in der Innenstadt von Tettnang Geschichtete Zufallsauswahl Persönliche Interviews der Gäste vor Ort in der Innenstadt von Tettnang Geschichtete Zufallsauswahl Schriftliche Befragungen der Gäste in den Hotels bzw. Gastronomieeinrichtungen vor Ort in der Innenstadt von Tettnang 201 Interviews 198 Befragungen Geschichtete Zufallsauswahl imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 3.2 Der Einzelhandelsstandort Tettnang 3.2.1 Das Marktgebiet Tettnangs a) 23 Abgrenzung des Marktgebietes Das Marktgebiet bzw. Einzugsgebiet eines Einzelhandelsstandortes umfasst jenes Gebiet, aus dem sich zum überwiegenden Teil die Einzelhandelskunden rekrutieren. Mit anderen Worten: Die Bevölkerung aus diesem Gebiet kommt mehr oder weniger regelmäßig an den Standort und tätigt dort u.a. Einkäufe. Die Größe des Einzugsgebietes ist grundsätzlich abhängig von der überörtlichen Verkehrsanbindung, den wirtschafts- und siedlungsstrukturellen Gegebenheiten in der Standortgemeinde, den topografischen Bedingungen im Umfeld, dem vorhandenen Angebot am Standort sowie der Lage zu konkurrierenden Zentren und der Attraktivität dieser Zentren. Zudem wurde das Marktgebiet von Tettnang im Detail abgegrenzt auf Basis der Angaben der Einzelhandelsbetriebe (Angaben zur Herkunft der Kunden), der Angaben der Einwohner- und Umlandbewohner, die Rückschlüsse Kaufkraftbewegungen (Zu- und Abflüsse nach Tettnang) zulassen, sowie weiteren Strukturdaten des Standortes Tettnang und seines Umlandes (z.B. Beschäftigtenstruktur, Pendlerströme, Zahl und Größe namhafter Firmen usw.). Das von der GMA (2006) abgegrenzte Marktgebiet konnte auf Basis der durchgeführten umfassenden Befragungen und Erhebungen im Wesentlichen bestätigt werden. Daher wird im Folgenden auf die aus dem Jahr 2006 stammende Marktgebietsabgrenzung verwiesen. Die Daten zum Marktgebiet wurden selbstverständlich überprüft und aktualisiert. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 b) 24 Das Marktgebiet Berücksichtigt man die skizzierten Einflussfaktoren des Einzugsgebietes der Stadt Tettnang, so ergibt sich folgende Einteilung: Zone 1: Stadt Tettnang (mit allen Stadtteilen): Zone 2a: Gemeinde Neukirch Zone 2b: Gemeinde Bodnegg, Gemeinde Eriskirch, Gemeinde Kressbronn, Gemeinde Langenargen, Gemeinde Meckenbeuren GESAMT: 18.470 Einwohner 2.671 Einwohner 36.508 Einwohner 57.649 Einwohner In einer Prognose auf Basis von Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg kann für das Marktgebiet von Tettnang von einem Bevölkerungszuwachs um ca. 3% bis ins Jahr 2020 auf über 59.400 Einwohner ausgegangen werden. Das Tettnanger Marktgebiet Marktgebiet: Zone 1: Zone 2a: Zone 2b: Tettnang Neukirch Bodnegg, Eriskirch, Kressbronn, Langenargen, Meckenbeuren Quelle: GMA, 2006, verändert imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 25 Bevölkerung: Ist-Situation und Prognose Aktuell: Einwohner am 31.3.2007 Prognose: Einwohner im Jahr 2020 Veränderung in % Zone 1: Tettnang 18.470 19.062 + 3,2% Zone 2a: Neukirch 2.671 2.875 + 7,6% Zone 2b, und zwar: 36.508 37.482 + 2,7% Bodnegg 3.084 3.086 + 0,1% Eriskirch 4.474 4.435 - 0,9% Kressbronn 8.014 8.712 + 8,7% Langenargen 7.604 7.851 + 3,2% Meckenbeuren 13.332 13.398 + 0,5% 57.649 59.419 + 3,1 Gesamtes Marktgebiet Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2007; Eigene Berechnungen imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 26 Folgende Besonderheiten müssen beim Marktgebiet Tettnangs beachtet werden: Das Marktgebiet von Tettnang wird begrenzt bzw. überlagert von den Einzugsgebieten umliegender Mittel- und Oberzentren, v.a. von den Städten Friedrichshafen und Ravensburg. Tettnang ist die größte Flächengemeinde im Bodenseekreis. Die Entfernungen zwischen den Stadtteilen Tettnangs sind vergleichsweise groß (so beträgt die Fahrtdistanz beispielsweise zwischen dem Hauptort Tettnang und dem östlichen Stadtteil Langnau ca. elf Kilometer). Das Marktgebiet von Tettnang wird daher sicherlich nicht unwesentlich gerade in seinen Stadtteilen von umliegenden Zentren überlagert. Gleichzeitig gilt aber auch: Aufgrund des Arbeitsplatzangebotes in Tettnang (vgl. das „Kurzprofil Standort Tettnang“) pendeln zahlreiche Einwohner aus den umliegenden Zentren zum Arbeiten nach Tettnang – und tätigen zumindest ab und zu auch Ausgaben im Tettnanger Einzelhandel und in der Gastronomie. So stammte etwa jeder zehnte Umlandbewohner, der in der Innenstadt von Tettnang befragt wurde, aus Friedrichshafen bzw. Ravensburg und gab an, hier seine Mittagspause zu verbringen. Schließlich ist davon auszugehen, dass einzelne Einzelhandelsbetriebe in Tettnang ein Einzugsgebiet aufweisen, das über das abgegrenzte Marktgebiet des Standortes Tettnang hinausgeht. Dies gilt v.a. für die im Gewerbegebiet Bürgermoos ansässigen großflächigen Einzelhandelsbetriebe „Handelshof“ und „Möbel Stumpp“. Fazit: Trotz Kaufkraftabflüsse aus dem Marktgebiet von Tettnang aufgrund der Attraktivität umliegender Mittel- und Oberzentren und der vergleichsweise großen Distanzen innerhalb der Flächengemeinde Tettnang sowie Kaufkraftzuflüsse nach Tettnang aufgrund von Pendlerströmen und der „Ausstrahlungskraft“ einzelner großflächiger Einzelhandelsbetriebe in Tettnang, scheint die Abgrenzung des Tettnanger Marktgebietes wie dargelegt plausibel. Die Befragungsergebnisse im Rahmen der Einwohner- und Umlandbefragungen bestätigen die so vorgenommene Abgrenzung des Marktgebietes weitestgehend. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 3.2.2 27 Die Nachfragesituation Auf der Basis von Kaufkraftzahlen der GfK Nürnberg, die von der imakomm AKADEMIE angepasst werden, betrug die einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Einwohner (ohne KfzHandel und Brennstoffhandel) im Jahr 2006 im Bundesdurchschnitt ca. 5.200 Euro pro Einwohner.1 Zu berücksichtigen gilt: Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft ist regional unterschiedlich verteilt. Diese räumlich unterschiedliche Verteilung kann für jede Stadt und Gemeinde anhand des Kaufkraftkoeffizienten angegeben werden. Dieser gibt an, inwieweit eine Kommune über bzw. unter dem genannten Bundesdurchschnitt liegt. Für die Stadt Tettnang (Zone 1) gilt aktuell ein leicht überdurchschnittlicher Kaufkraftkoeffizient von 107,62. Für die Marktgebietszonen 2a und 2b gehen wir von einem durchschnittlichen Kaufkraftkoeffizienten aus. Vor diesem Hintergrund und auf Basis der Marktgebietszahlen ergeben sich folgende Kennwerte zur Nachfragesituation im Marktgebiet des Einzelhandelsstandortes Tettnang: ca. 103 Mio. Euro einzelhandelsrelevante Kaufkraft in der Stadt Tettnang (Zone 1), dies entspricht 33-34% der gesamten Kaufkraft im Marktgebiet, ca. 306-307 Mio. Euro einzelhandelsrelevante Kaufkraft im gesamten Marktgebiet, ca. 32% bzw. ca. 98 Mio. Euro der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft im gesamten Marktgebiet entfallen auf den Bereich Nahrungs- und Genussmittel (Lebensmittel) Die Kaufkraftwerte nach einzelnen Warengruppen und Marktgebietszonen sind in der folgenden Abbildung dargestellt. 1 Die von der GfK Nürnberg angegeben Kaufkraftwerte pro Einwohner (Stand: 31.12.2006) liegen aufgrund methodischer Umstellungen deutlich über den von der GfK in den Vorjahren angenommenen Werten und auch über Schätzungen des Statistischen Bundesamtes. Der hier verwendete Kaufkraftwert scheint realistisch und liegt als Durchschnittswert zwischen den beiden genannten Quellen. 2 Quelle: GfK Nürnberg, Stand: 31.12.2006. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 28 Aktuelle Kaufkraft im Marktgebiet von Tettnang: Zone 1: Tettnang*) Zone 2a: Neukirch**) Zone 2b**) Gesamtes Marktgebiet (= Zone1 und 2) Nahrungs- und Genussmittel 33,0 4,4 60,7 98,1 Gesundheit / Körperpflege gesamt 10,3 1,4 19,0 30,7 Blumen, Pflanzen, zoologischer Bedarf 4,1 0,6 7,6 12,3 überwiegend kurzfristiger Bedarf 47,4 6,4 87,3 141,1 Bücher, PBS, Spielwaren 4,1 0,6 7,6 12,3 Bekleidung, Schuhe, Sportartikel 15,5 2,1 28,4 46,0 überwiegend mittelfristiger Bedarf 19,6 2,7 36,0 58,3 Elektrowaren 10,3 1,4 18,9 30,6 Hausrat, Einrichtung, Möbel 14,4 1,9 26,6 42,9 Sonstiger Einzelhandel 11,4 1,5 20,9 33,8 überwiegend langfristiger Bedarf 36,1 4,8 66,4 107,3 Lebensmittelbereich 33,0 4,4 60,7 98,1 Nicht-Lebensmittelbereich 70,1 9,5 129,0 208,6 Einzelhandel insgesamt 103,1 13,9 189,7 306,7 *) Kaufkraftkoeffizient von Tettnang: 1,07 (Quelle: GFK 2007) **) Kaufkraftkoeffizienten für die Marktgebietszonen 2a und 2b: Jeweils durchschnittlicher Kaufkraftkoeffizient von ca. 1,0 Quelle: Eigene Berechnungen imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 3.2.3 29 Die Angebotssituation Die Bewertung der Angebotssituation in Tettnang beruht auf umfassenden Vor-OrtBegehungen bei allen Einzelhandelsbetrieben (auch in allen Stadtteilen), Ergebnissen der Einzelhandelsbefragung (Vollerhebung; dabei Angaben u.a. zu Umsätzen, Kundenherkunft, Verkaufsflächenausstattung) sowie Expertengesprächen mit Vertretern des Einzelhandels. a) Position des Einzelhandels von Tettnang Folgende Kennzahlen lassen sich für den Einzelhandel Tettnangs ableiten:3 Ausgewählte Kennzahlen Einzelhandel Tettnang Zahl der Betriebe im Einzelhandel: 129 Betriebe Verkaufsfläche Einzelhandel in Tettnang insgesamt: ca. 37.100 m2 Verkaufsfläche im Lebensmittelbereich: ca. 8.700 m2 = ca. 23-24% Verkaufsfläche im Nicht-Lebensmittelbereich: ca. 28.400 m2 = ca. 76-77% Verkaufsflächenausstattung pro 1.000 Einwohner in Tettnang: ca. 2.000 m2 Umsatz insgesamt im Einzelhandel in Tettnang: ca. 108-109 Mio. Euro Umsatz im Einzelhandel mit Kunden aus Tettnang: ca. 71-72 Mio. Euro = ca. 66% Umsatz im Einzelhandel mit Kunden von außerhalb: ca. 37 Mio. Euro = ca. 34% Umsatz im Bereich Lebensmittel in Tettnang: ca. 32,4 Mio. Euro Kaufkraftbindungsquote Einzelhandel insgesamt: ca. 69-70% Kaufkraftbindungsquote Lebensmittelbereich: ca. 73% Kaufkraftbindungsquote Nicht-Lebensmittelbereich: ca. 67-68% Zentralitätskennziffer (Einzelhandelsumsatz in Tettnang / Kaufkraft in Tettnang) ca. 105 Damit weist der Tettnanger Einzelhandel insgesamt eine gute Position mit Versorgungsfunktion auch für das Umland auf – abzulesen an der Zentralitätskennziffer, der Verkaufsflächenausstattung pro 1.000 Einwohner sowie den Kaufkraftbindungsquoten. 3 Aus Gründen der Lesbarkeit wird immer vom „Einzelhandel“ gesprochen. Gemeint sind sämtliche Betriebe aus dem Bereich Einzelhandel sowie Ladenhandwerk (= Bäckereien, Metzgereien usw.). Nicht berücksichtigt werden Betriebe des Kfz-Handels und des Brennstoffhandels (Tankstellen usw.). imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 30 Verkaufsflächenausstattung, Umsätze und Kaufkraftbindungsquote im Einzelhandel in Tettnang Verkaufsflächenausstattung (VK) in m2 Umsatz insgesamt in Mio. Euro Umsatz mit Kunden aus Tettnang in Mio. Euro Kaufkraft in Tettnang (Marktgebietszone 1) in Mio. Euro Kaufkraftbindungsquote in % 1 2 3 4 5 = 3/ 4 Nahrungs- und Genussmittel 8.640 32,4 24,1 33,0 73,0 Gesundheit / Körperpflege gesamt 2.265 12,0 8,8 10,3 85,5 Blumen, Pflanzen, zoologischer Bedarf 1.955*) 4,4 3,3 4,1 79,8 überwiegend kurzfristiger Bedarf 12.860 48,8 36,2 47,4 76,3 Bücher, PBS, Spielwaren 1.130 4,1 3,3 4,1 78,9 Bekleidung, Schuhe, Sportartikel 5.110 17,4 10, 15,5 64,7 überwiegend mittelfristiger Bedarf 6.240 21,5 13,3 19,6 67,7 Elektrowaren 4.280 17,9 9,1 10,3 87,7 Hausrat, Einrichtung, Möbel 11.940 16,0 10,2 14,4 70,5 Sonstiger Einzelhandel 1.770 4,4 2,9 11,4 25,5 überwiegend langfristiger Bedarf 17.990 38,3 22,1 36,1 61,3 Lebensmittelbereich 8.640 32,4 24,1 33,0 73,0 Nicht-Lebensmittelbereich 28.450 76,2 47,6 70,1 67,9 Einzelhandel insgesamt 37.090 108,6 71,7 103,1 69,4 Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis von Angaben der Betriebe im Rahmen der Einzelhandelsbefragung, der Expertengespräche und auf Basis von Schätzungen im Rahmen der VorOrt-Begehungen; Hinweis: Abweichungen im Vergleich zur GMA-Erhebung aus dem Jahr 2006 sind zurückzuführen auf tatsächliche betriebliche Veränderungen (u.a. Geschäftsaufgaben, Neueröffnungen) sowie auf methodische Unterschiede (wir haben sämtliche Verkaufsflächen und Umsätze „bereinigt“, d.h. in jedem Geschäft wurden die wesentlichen Warengruppen mit Verkaufsflächen und dazugehörigen Umsätzen erfasst. *) Anteilig mit berücksichtigt: Gärtnereien u.Ä. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 31 b) Bewertung des Angebotes nach Warengruppen Eine Bewertung des Einzelhandelsangebotes nach Warengruppen zeigt: In Tettnang sind nahezu alle Warengruppen vertreten. Angebotslücken zeigen sich bei den Warengruppen Spielwaren, Baby- und Kinderbekleidung, zudem im Bereich Bau- und Heimwerkermarkt. Auffallend: Trotz einzelner Anbieter von regionalen Produkten im Stadtgebiet von Tettnang (innenstadtnah mit dem Anbieter „Ruthers Hofladen sowie Anbietern in Stadtteilen von Tettnang) findet sich kein entsprechendes Angebot in der Innenstadt von Tettnang. Es finden sich zudem nahezu sämtliche Betriebstypen im Einzelhandelsangebot von Tettnang (discount-orientierte Angebote, mittelpreisige Angebote, hochpreisige Angebote). Die beiden Warengruppen „Haushaltswaren“ und „Bekleidung (auch Sportbekleidung) / Schuhe / Lederwaren“ ist zwar aktuell noch gut vorhanden, insbesondere in der Innenstadt von Tettnang. Allerdings zeigen sich in jüngster Vergangenheit durch Geschäftsaufgaben gerade in diesem Bereich Anzeichen einer „Ausdünnung“ des Angebotes (Beispiele: Schließung NKD in der Montfortstraße Ende Juli 2007, Schließung Sportbekleidung Locher, ebenfalls in der Montfortstraße). Insgesamt zeigt sich bei einzelnen Betrieben – unabhängig von deren Angebot an Warengruppen – Modernisierungsbedarf im Warenangebot und im Außenauftritt (Schaufenstergestaltung, Fassadengestaltung usw.). Im Vergleich mit anderen Städten kann der „Außenauftritt“ der Einzelhandelsbetriebe aber als insgesamt positiv bewertet werden. Eine detaillierte Bewertung des Angebotes nach Warengruppen zeigt die folgende Abbildung. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 32 Bewertung des Einzelhandelsangebotes in Tettnang nach einzelnen Warengruppen (Æ keine einzelbetriebliche Bewertung)!: „Branche“ Bewertung aktuelles Angebot • • Lebensmittel • • • Drogeriewaren • / Körperpflege Künftige Entwicklung bis 2020 • Auf lange Sicht gesehen ist in der Lebensmittelbranche weiteres Potenzial für ca. 900 m² bis ca. 1.400 m² VerIn Tettnang entfallen auf die Lebensmittelbranche ca. 8.700 m² der kaufsfläche vorhanden (hierbei ist die Erweiterung der Verkaufsfläche. Verkaufsfläche des Handelshofes im Gewerbegebiet BürDer Lebensmitteldiscounter Plus befindet sich direkt in der Innenstadt germoose bereits berücksichtigt) Tettnangs. • Nach einer evtl. Realisierung einer Ansiedlung in dieser Auch Lidl wählte einen innenstadtnahen Standort. Branche, besteht daran anschließend dann eine sehr gute Im Bereich Lebensmittel sind quasi alle Betriebstypen vorhanden. Versorgung Tettnangs im Bereich Lebensmittel. In dieser Branche herrscht in Tettnang jedoch hoher „Modernisie• Tlw. besteht bei den bereits vorhandenen Betrieben dieser rungsdruck“ Branche Modernisierungsbedarf (umzusetzen z.B. durch Erweiterungen). • In diesem Bereich ist das Potenzial für einen weiteren BeDie Branche Drogeriewaren / Körperpflege ist in der Innenstadt von triebstypen, welcher dann möglichst innenstadtnah angeTettnang „gut“ vertreten. siedelt werden sollte, evtl. vorhanden. Pflanzen / Blumen • Der Bereich Pflanzen / Blumen wird durch die in der Innenstadt von Tettnang ansässigen Betriebe „gut“ vertreten. • Zusätzlich zum in der Innenstadt vorhandenen Angebot, bietet eine Vielzahl an innenstadtnahen bzw. auch in den Ortsteilen ansässigen Gartenbaubetrieben ihre Waren vor Ort an. Bücher, Schreibwaren • In dieser Branche kann in der Tettnanger Innenstadt ein „gutes“ Angebot festgestellt werden. • Jedoch konnte auch tlw. ein Modernisierungsbedarf der Geschäfte in Tettnang beobachtet werden. Angebot vorhanden / wettbewerbsfähig • In der Branche Pflanzen / Blumen besteht zukünftig ein eher geringes Potenzial für weitere Entwicklungen. • In dieser Branche sollten in Zukunft v.a. Modernisierungen im Vordergrund der Entwicklung stehen. Angebot mit Lücken / „Ausdünnung“ imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Deutliche Angebotslücken Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 33 Bewertung des Einzelhandelsangebotes in Tettnang nach einzelnen Warengruppen (Æ keine einzelbetriebliche Bewertung!) (Fortsetzung) Bekleidung / Schuhe / Lederwaren • Diese Warengruppe kann als das „zentrale“ Angebotssegment in der Innenstadt von Tettnang bezeichnet werden. • Das Angebot dieser Branche setzt sich aus breit gefächerten Sortimenten zusammen, die sich über alle Preis- und Qualitätssegmenten erstrecken. • Aber: In dieser Warengruppe kann aktuell eine „Ausdünnung“ des Angebotes in Tettnang festgestellt werden, was sich bspw. in der Schließung einzelner Geschäfte (Locher, NKD usw.) widerspiegelt. Elektrowaren • Die Warengruppe „Elektro“ ist in der Innenstadt von Tettnang praktisch nicht mehr vertreten. • Dennoch besteht in Tettnang keine Angebotslücke in dieser Branche, da das Angebot der Warengruppe im nahe gelegenen Gewerbegebiet Bürgermoos als „gut“ zu bezeichnen ist. • Diese Branche ist in der Tettnanger Innenstadt durch attraktive Anbieter (Beispiel: Montfortstraße mit „Topf und mehr“) vertreten. Haushaltswaren • Das Angebot an Haushaltswaren ist grundsätzlich in Tettnang vorhanden. Angebot vorhanden / wettbewerbsfähig Angebot mit Lücken / „Ausdünnung“ • In dieser Warengruppe besteht in Zukunft tlw. Modernisierungsbedarf. • Im Zuge der künftigen Entwicklung sollte v.a. die Innenstadt Tettnangs weiter gestärkt werden. Eine starke Innenstadt bewirkt höhere Passantenfrequenzen und damit den Erhalt der bisher in der Innenstadt ansässigen Anbieter. • Zudem ist es nötig neue Ansiedlungsflächen für diese Branche in der Innenstadt oder innenstadtnah anzubieten. • Die künftige Entwicklung im Bereich Elektrowaren birgt kaum Potenzial für eine Ausweitung des Sortimentes, obwohl dies im Rahmen der Befragungen von den Einwohnern und Umlandbewohnern öfters gewünscht wurde. • Die Branche der Haushaltswaren wird in Zukunft immer stärker von „branchenfremden“ Anbietern (z.B. Möbelhäuser, Tchibo, auch Internet) ins Sortiment übernommen und in diesen Geschäften mit verkauft werden. • Aufgrund dessen müssen die Rahmenbedingungen für bestehende Anbieter in dieser Warengruppe gestärkt werden. Deutliche Angebotslücken imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 34 Bewertung des Einzelhandelsangebotes in Tettnang nach einzelnen Warengruppen (Æ keine einzelbetriebliche Bewertung!) (Fortsetzung) Spielwaren • Im Bereich Spielwaren kann in Tettnang eine Angebotslücke festgestellt werden. • Seit August dieses Jahres kann der Bedarf in diesem Sortiment durch ein „Nischenangebot“ in der Grabenstraße gedeckt werden. Kinder- / Babybekleidung • Die Warengruppe Kinderbekleidung / Babybekleidung ist in der Innenstadt von Tettnang nicht mehr vertreten und stellt somit eine Angebotslücke dar. Heimwerkerbedarf / Baumarkt • Tettnang weist kein Geschäft im Bereich Heimwerkerbedarf auf und besitzt auch keinen Baumarkt, wodurch in diesem Segment eine Angebotslücke vorhanden ist. Regionale Produkte in der Innenstadt • Das Vorhandensein von Hofläden beschränkt sich in Tettnang auf die Ortsteile. • Das Thema bzw. das Potenzial der „regionalen Produkte“ (Obst, Gemüse, auch Fisch usw.) wird in der Innenstadt kaum aufgegriffen und ist somit im Zentrum fast gar nicht präsent. Angebot vorhanden / wettbewerbsfähig Angebot mit Lücken / „Ausdünnung“ • Zukünftig besteht in der Innenstadt von Tettnang die Notwendigkeit der Bereitstellung einer Fläche für ein Spielwarenfachgeschäft oder einen Spielwarenfachmarkt. • Das Potenzial für die Ansiedlung eines Kinderbekleidungs/ Babybekleidungsgeschäftes ist in Tettnang auch zukünftig grundsätzlich vorhanden. • Auch in Zukunft wird die Ansiedlung eines Baumarktes eher schwierig sein. Diese Einschätzung kann u.a. mit der regionalplanerischen Einordnung Tettnangs als Unterzentrum begründet werden. • Angesichts des touristischen Potenzials der Stadt Tettnang, welches sich im Besuch vieler Gäste in der Stadt zeigt, könnte dieser Ansatz im Zentrum erfolgversprechend umgesetzt werden (ggf. gekoppelt mit einem Café). Deutliche Angebotslücken imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 35 c) Standortlagen innerhalb Tettnangs Angesichts der aktuellen räumlichen Verteilung der Einzelhandelsbetriebe in Tettnang können folgende Standortlagen unterschieden werden: 1. Funktionale Innenstadt von Tettnang, 2. teilintegrierte Standortlagen in Innenstadtnähe / Streulagen im Hauptort Tettnang, 3. Gewerbegebietslagen, d.h. nicht integrierte Lagen, und zwar im Gewerbegebiet Bürgermoos sowie den Gewerbegebieten Oberhof und Schäferhof und 4. sonstige Lagen in den Stadtteilen von Tettnang 1. Funktionale Innenstadt von Tettnang: Die funktionale Innenstadt4 von Tettnang kann anhand folgender Kriterien abgegrenzt werden: Dichte des Einzelhandelsbesatzes, Funktionsmischung (Einzelhandel, öffentliche und private Dienstleistungen, weitere Innenstadtfunktionen wie Gastronomie usw.), städtebauliche Gesichtspunkte (verkehrliche Erreichbarkeit, Fußläufigkeit, mögliche Verflechtungspotenziale, Erweiterungspotenziale usw.). Hieraus ergibt sich folgende Innenstadtabgrenzung: Die Innenstadt von Tettnang wird begrenzt im südwestlichen Bereich von der Schlossstraße, im nordwestlichen Bereich von der Montfortstraße / Schillerstraße, im nordöstlichen Bereich von der Bahnhofstraße (bis Storchenstraße) und im südöstlichen Bereich von der Storchenstraße / Karlstraße. In Innenstadtnähe (fußläufig von der Innenstadt aus noch erreichbar) finden sich Einzelhandelsstandorte, die als teilintegriert bezeichnet werden können (beispielsweise Einzelhandelsbetriebe in der Lindauer Straße und Wangener Straße, v.a. die Betriebe Lidl und KiK). Diese zählen wir aber explizit nicht mehr zur Tettnanger Innenstadt. 4 Die funktionale Innenstadt = der zentrale Versorgungsbereich einer Stadt, in dem sich Einzelhandels- und Gastronomieangebote konzentrieren. Die funktionale Innenstadt umfasst meist einen „historischen Stadtkern“ sowie weitere, angrenzende Gebiete mit hohem Einzelhandelsbesatz. Im Folgenden wird hierfür Synonym der Begriff „Innenstadt“ verwendet. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 36 Tettnang Innenstadt (ungefähre Abgrenzung) Standort Feneberg Innenstadt von Tettnang Standort Lidl, KiK Gestrichelt: Teilintegrierte Standortlagen in Innenstadtnähe Quelle: Kartengrundlage der Stadt Tettnang, verändert Folgende ausgewählte Kennzahlen ergeben sich für die Tettnanger Innenstadt: Ausgewählte Kennzahlen Einzelhandel in der Innenstadt von Tettnang Anzahl Einzelhandelsbetriebe: 82 Betriebe Ungefähre Verkaufsflächenausstattung (in % der Gesamtfläche): ca. 11.100 m2 = ca. 30% Ungefährer Umsatz (in % des Gesamtumsatzes in Tettnang): ca. 39,3 Mio. Euro = ca. 36% Ungefähre Verkaufsfläche kurzfristiger Bedarf: ca. 3.600 m2 = 32-33% Ungefähre Verkaufsfläche mittelfristiger Bedarf: ca. 4.700 m2 = 42% Ungefähre Verkaufsfläche mittelfristiger Bedarf: ca. 2.700 m2 = 24-25% Hinweis: Differenzen bei einzelnen Werten im Vergleich zur GMA sind hauptsächlich auf leichte Abweichungen bei der Zuordnung der Betriebe zu den Standortlagen zurückzuführen. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 37 Wesentliche Erkenntnisse zur Innenstadt Tettnang sind (städtebauliche und verkehrliche Aspekte werden an dieser Stelle kaum erwähnt, da dies im Rahmen des städtebaulichen Kurz-Checks erfolgt): Der Innenstadt von Tettnang kommt die zentrale Versorgungsfunktion für den Standort Tettnang zu. Angebotsschwerpunkte liegen im kurzfristigen und mittelfristigen Bedarfsbereich, bei Letzterem v.a. im Bereich Bekleidung / Schuhe / Lederwaren. Im Bereich Lebensmittel finden sich in der Innenstadt noch zwei größere Betriebe, namentlich Norma (Grabenstraße) und Feneberg (Wilhelmstraße 1 / Ecke Bahnhofstraße / Schillerstraße). Wichtigste Einzelhandelslagen innerhalb der Innenstadt von Tettnang sind die Karlstraße sowie die Montfortstraße. In beiden Straßen ist Pkw-Verkehr möglich. Insbesondere die Karlstraße ist vom Durchgangsverkehr (Nord-Süd-Verbindung innerhalb Tettnangs!) stark belastet. Dies führt grundsätzlich zu einem nicht unerheblichen Verlust an Aufenthaltsqualität und „Innenstadterlebnis“. Die Außendarstellung der Einzelhandelsbetriebe ist im Wesentlichen positiv. Dies gilt für die Fassadengestaltung wie auch für die Gestaltung der Geschäftsräume und der Schaufenster. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 38 Der Verkaufsflächenbestand in Tettnang nach unterschiedlichen Standortlagen: Innenstadt Teilintegrierte Lagen / Streulagen Gewerbegebietslagen*) Sonstige Lagen / Stadtteile GESAMT VK in m2 VK in m2 VK in m2 VK in m2 VK in m2 Nahrungs- und Genussmittel 2.130 1.450 4.600 460 8.640 Gesundheit / Körperpflege gesamt 1.280 200 770 15 2.265 215 1.180 60 500 1.955 3.625 2.830 5.430 975 12.860 900 0 200 30 1.130 Bekleidung, Schuhe, Sportartikel 3.750 700 260 400 5.110 überwiegend mittelfristiger Bedarf 4.650 700 460 430 6.240 50 30 4.200 - 4.280 2.040 - 9.825 75 11.940 670 170 740 190 1.770 überwiegend langfristiger Bedarf 2.760 200 14.765 265 17.990 Einzelhandel insgesamt 11.035 3.730 20.655 1.670 37.090 Blumen, Pflanzen, zoologischer Bedarf überwiegend kurzfristiger Bedarf Bücher, PBS, Spielwaren Elektrowaren Hausrat, Einrichtung, Möbel Sonstiger Einzelhandel *) Gewerbegebiet Bürgermoos, Oberhof und Schäferhof Quelle: Angaben der Betriebe im Rahmen der Einzelhandelsbefragung sowie Schätzwerte im Rahmen der Vor-Ort-Begehungen im August 2007; Hinweis: Abweichungen in der Verkaufsflächenausstattung im Vergleich zur GMA-Erhebung gehen auf betriebliche Veränderungen (beispielsweise Betriebsaufgaben im Bereich Bekleidung / Sportartikel) sowie auf eine leicht abweichende Branchenzuteilung bei der Erhebung zurück. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 39 2. Teilintegrierte Standortlagen in Innenstadtnähe / Streulagen im Hauptort Tettnang Als teilintegriert werden die Standorte zusammengefasst, die in Nähe der Innenstadt von Tettnang liegen, aber nicht mehr zur Innenstadt gezählt werden können; hierzu gehören beispielsweise Einzelhandelsbetriebe in der Olgastraße, der Lindauerstraße und der Wangener Straße (dort v.a. die Betriebe Bäckerei Obermühle, Lidl und KiK), zum Hauptort Tettnang zählen, dort aber „isolierte“ Streulagen in einzelnen Ortsteilen darstellen. Hierzu zählen beispielsweise Einzelhandelsbetriebe in der Lorettostraße. Folgende ausgewählte Kennzahlen ergeben sich für die teilintegrierten Standortlagen bzw. Streulagen im Hauptort Tettnang: Ausgewählte Kennzahlen Einzelhandel für teilintegrierte Standortlagen / Streulagen im Hauptort Tettnang Anzahl Einzelhandelsbetriebe: 17 Betriebe Ungefähre Verkaufsflächenausstattung (in % der Gesamtfläche): ca. 3.700 m2 = ca. 10% Ungefährer Umsatz (in % des Gesamtumsatzes in Tettnang): ca. 9,7 Mio. Euro = ca. 9% Ungefähre Verkaufsfläche kurzfristiger Bedarf: ca. 2.800 m2 Ungefähre Verkaufsfläche mittelfristiger Bedarf: ca. 700 m2 Ungefähre Verkaufsfläche mittelfristiger Bedarf: ca. 200 m2 Hinweis: Differenzen bei einzelnen Werten im Vergleich zur GMA sind hauptsächlich auf leichte Abweichungen bei der Zuordnung der Betriebe zu den Standortlagen zurückzuführen. Wesentliche Erkenntnisse zu den teilintegrierten Standortlagen / Streulagen im Hauptort Tettnang: Innerhalb des Standortgefüges von Tettnang kommt diesen Standortlagen eine nur untergeordnete Bedeutung zu. Der Angebotsschwerpunkt liegt klar im kurzfristigen Bedarfsbereich, hierbei v.a. bei Lebensmitteln und Blumen / Pflanzen. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 40 3. Nicht integrierte Lagen (Gewerbegebietslagen: Bürgermoos, Oberhof und Schäferhof) Folgende ausgewählte Kennzahlen ergeben sich für die nicht integrierten Lagen in Tettnang: Ausgewählte Kennzahlen Einzelhandel für Gewerbegebietslagen in Tettnang Anzahl Einzelhandelsbetriebe: 15 Betriebe Ungefähre Verkaufsflächenausstattung (in % der Gesamtfläche): ca. 20.700 m2 = ca. 55-56% Ungefährer Umsatz (in % des Gesamtumsatzes in Tettnang): ca. 61,3 Mio. Euro = ca. 56% Ungefähre Verkaufsfläche kurzfristiger Bedarf: ca. 5.400 m2 Ungefähre Verkaufsfläche mittelfristiger Bedarf: ca. 500 m2 Ungefähre Verkaufsfläche mittelfristiger Bedarf: ca. 14.800 m2 Hinweis: Differenzen bei einzelnen Werten im Vergleich zur GMA sind hauptsächlich auf leichte Abweichungen bei der Zuordnung der Betriebe zu den Standortlagen zurückzuführen. Wesentliche Erkenntnisse zu den nicht integrierten Lagen in Tettnang: Zwar sind nur ca. 12% aller Einzelhandelsbetriebe in dieser Lage ansässig, sie vereinen jedoch mehr als die Hälfte der gesamten Verkaufsfläche im Einzelhandel von Tettnang auf sich. Angesichts der Großflächigkeit einzelner Betriebe im Gewerbegebiet Bürgermoos (Mega Company im Bereich Elektrowaren, Handelshof als Lebensmittelanbieter mit Randsortimenten auch im innenstadtrelevanten Bereich, Möbel Stumpp im Bereich Möbel, ebenfalls jedoch mit innenstadtrelevanten Randsortimenten) ist von einer überörtlichen Bedeutung der Betriebe auszugehen. Sie sorgen durch ihr teilweise über das Marktgebiet von Tettnang hinausreichende Einzugsgebiet für einen Kaufkraftzufluss. Den Einzelhandelsbetrieben in den Gewerbegebieten Oberhof (Plus, Bäckerei, Metzgerei Denner, Sonderpostenverkauf) und Schäferhof (Aldi) kommt eher eine „Nahversorgungsfunktion“ nahe gelegener Orts- und Stadtteile von Tettnang zu. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 41 4. Sonstige Lagen in den Stadtteilen von Tettnang Folgende ausgewählte Kennzahlen ergeben sich für die nicht integrierten Lagen in Tettnang: Ausgewählte Kennzahlen Einzelhandel für sonstige Lagen in den Stadtteilen von Tettnang Anzahl Einzelhandelsbetriebe: 15 Betriebe Ungefähre Verkaufsflächenausstattung (in % der Gesamtfläche): ca. 1.700 m2 = ca. 4-5% Ungefährer Umsatz (in % des Gesamtumsatzes in Tettnang): ca. 5,6 Mio. Euro = ca. 5% Ungefähre Verkaufsfläche kurzfristiger Bedarf: ca. 1.000 m2 Ungefähre Verkaufsfläche mittelfristiger Bedarf: ca. 430 m2 Ungefähre Verkaufsfläche mittelfristiger Bedarf: ca. 270 m2 Hinweis: Differenzen bei einzelnen Werten im Vergleich zur GMA sind hauptsächlich auf leichte Abweichungen bei der Zuordnung der Betriebe zu den Standortlagen zurückzuführen. Wesentliche Erkenntnisse zu den sonstigen Lagen in den Stadtteilen von Tettnang: Die Einzelhandelsbetriebe in den Stadtteilen übernehmen fast ausschließlich reine Nahversorgungsfunktion (Bäckereien mit Randsortimenten – „Tante EmmaFunktion“, Metzgereien, Getränkeläden). Einzelne Stadtteile weisen keinen stationären Einzelhandel auf. Hierzu zählen die Stadtteile Krumbach, Notzenhaus, Obereisenbach und Siggenweiler. Betriebe mit größeren Verkaufsflächen finden sich in Kau (Bioland) und Obereisenbach (VAUDE). imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 3.3 42 Der Verbraucherstandort Tettnang aus Sicht der Einwohner und Umlandbewohner Im Folgenden sind zentrale Ergebnisse der Einwohner-, Umlandbewohner- und Gästebefragung sowie der Einzelhandelsbefragung nach Themenbereichen komprimiert dargestellt. Detailergebnisse finden sich im separaten Tabellenband. Bereich Image: Image: Grundsätzlich positives Bild von Tettnang: Mit Tettnang verbinden viele Einwohner und Umlandbewohner „Hopfen“ (ca. 43%) und „Schloss“ (ca. 29%) – im Vergleich mit anderen Städten zeigt sich: In Tettnang ist der Anteil an Einwohnern, die nichts mit „ihrer“ Stadt verbinden, auffallend gering. Dagegen verbindet das Umland von Tettnang auffallend häufig nichts mit der Stadt. „Die Stärken überwiegen die Schwächen“, d.h. es werden mehr Angaben sowohl von Einwohnern als auch von Umlandbewohnern zu den Stärken als zu den Schwächen gemacht – ein Phänomen, das so nicht in jeder vergleichbaren Stadt auftritt. Stärken: Während für die Einwohner die Landschaft / schöne Lage Tettnangs die zentrale Stärke darstellt, sind die Einkaufsmöglichkeiten in Tettnang aus Sicht der Umlandbewohner die zentrale Stärke. Schwächen: Die Einwohner sehen als zentrale Schwäche Verkehrsprobleme, die Umlandbewohner nennen die „Parkplatzsituation“ am häufigsten. Allerdings: Zahlreiche Umlandbewohner von Tettnang können sowohl zu Stärken als auch zu Schwächen von Tettnang keine Angaben machen. Mit anderen Worten: Viele Umlandbewohner kennen die umfassenden Stärken der Stadt (noch) nicht – dies wird auch im Vergleich mit anderen Städten (hier „kennt“ das Umland die jeweilige Stadt häufig besser) bestätigt. Das Bild von Tettnang: Stärken und Schwächen Tettnang ist in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Standorten… …eher schlechter …vergleichbar …eher besser Fazit: Tettnangs Potenziale sind oft nicht bekannt! Die Einwohner, v.a. aber die Umlandbewohner, die Tettnang kennen, bewerten die Stadt dann aber insgesamt positiv. Aber: Eigenund Fremdimage sind bei den zentralen Stärken und Schwächen nicht „deckungsgleich“ – dem Standort Tettnang ist es bisher noch nicht in ausreichendem Maße gelungen, ein einheitliches Image aufzubauen. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 43 Die 10 zentralen Stärken von Tettnang aus Sicht der Einwohner und Umlandbewohner (Offene Frage) Die 10 häufigsten Nennungen zu „Stärken“ [Angaben in %] 12,0 Landschaft / schöne Lage 3,0 9,1 Stadt an sich (kleine, schöne Stadt) 3,0 7,9 6,5 7,6 Kompakte Stadt (kuze Wege) Gutes Angebot bzw. Einkaufsmöglichkeiten (viele Geschäfte) 5,8 4,5 4,5 Gutes Gastronomieangebot Wirtschaft / Firmen (z.B. Ifm electronic) 0,5 4,5 Angebot an Schulen 0,5 Ambiente / Flair der Stadt 3,4 Schönes Zentrum 3,1 liebenswert 2,7 1,0 Weitere Stärke aus Sicht der Umlandbewohner: Ruhe (5,5 %) 12,4 7,0 Einwohner 6,4 Umlandbewohner 18,6 k.A. 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 37,3 25,0 30,0 35,0 40,0 n Einwohner = 667, n Umland = 201 Die 10 zentralen Schwächen von Tettnang aus Sicht der Einwohner und Umlandbewohner (Offene Frage) Die 10 häufigsten Nennungen zu „Schwächen“ [Angaben in %] 31,6 Verkehr: Allgemeine Nennungen 7,5 9,0 5,5 8,7 3,5 6,3 2,0 5,2 Fehlendes Angebot / lückenhafter Branchenmix Verkehr: zu viel Verkehr in der Innenstadt / Montfortstrasse Verkehrsführung Parken / Parkplatzsituation allgemein ÖPNV-Anbindung Fehlendes Angebot für Jugendliche Verkehr: zu viel Verkehr in der Karlstrasse (zuhnehmende) Leerstände 4,8 5,5 2,7 1,0 2,2 1,0 2,1 0,5 Einwohner Umlandbewohner 1,3 1,0 Unattraktive und wenig qualitativ hochwertige Geschäfte 10,3 k.A. n Einwohner = 667, n Umland = 201 19,9 0,0 5,0 10,0 15,0 42,8 20,0 25,0 30,0 35,0 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 40,0 45,0 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 44 Bereich Erreichbarkeit: Erreichbarkeit: Anteil der Besucher, die normalerweise mit Pkw in die Innenstadt kommen: Wie leicht finden die Innenstadtbesucher einen Parkplatz? Bewertung Parkplatzsituation insgesamt: Etwa 54% der Einwohner und ca. 89% der Umlandbewohner nutzen den eigenen Pkw für einen Besuch der Innenstadt von Tettnang. Dies sind Werte, die so auch in anderen Städten zu verzeichnen sind. Grundsätzlich scheint zunächst ein Parkplatzproblem in der Innenstadt zu bestehen: Der Anteil an Einwohnern (ca. 39%) die nur schwer einen Parkplatz in der Innenstadt finden, ist im Vergleich zu anderen Städten eher höher. Aber: ca. 35% der Umlandbewohner finden nur schwer einen Parkplatz, wenn sie die Innenstadt von Tettnang besuchen. Ca. 53% geben sogar an, leicht einen Parkplatz zu finden (Wert bei den Einwohnern: ca. 39%!). Mit anderen Worten: Auswärtige finden in Tettnang leichter einen Parkplatz in der Innenstadt als die Einwohner selbst (!). Die Einwohner Tettnangs sind mit der Parkplatzsituation in „ihrer“ Stadt unzufriedener (Schulnote: 3,4 bei möglichen Schulnoten von 1 bis 5) als die Einwohner in vergleichbaren Städten. Aber: Die Umlandbewohner bewerten die Parkplatzsituation eher neutral (Schulnote: 2,9). Dies ist im Vergleich zu den Angaben der Einwohner erstaunlich, da gerade die Umlandbewohner häufiger mit dem eigenen Pkw die (Innen)Stadt von Tettnang besuchen. Auch bei der Bewertung der Verkehrssituation insgesamt zeigt sich: Die Einwohner Tettnangs (Schulnote: 4,2 bei möglichen Schulnoten von 1 bis 5) bewerten diese kritischer als die Umlandbewohner (Schulnote: 3,2). Im Vergleich mit anderen Städten wird die Verkehrssituation damit v.a. von den Einwohnern eher kritischer bewertet. Die Bewertung der Umlandbewohner ist mit anderen Städten in etwa vergleichbar. Anregungen zum Parken: „“allgemein verbessern, billigere / kostenlose Parkplätze, Kurzzeitparkplätze“ (ca. 21% der Einwohner und ca. 24% der Umlandbewohner). Anregungen zur Verkehrssituation: „allgemein verbessern, Verkehrsberuhigung, Verkehr aus der Innenstadt / Monfortstraße raus“ (ca. 60% der Einwohner und ca. 19% der Umlandbewohner). Bewertung Verkehrssituation insgesamt: Anregungen im Bereich „Erreichbarkeit“: Tettnang ist in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Standorten… …eher schlechter …vergleichbar …eher besser Fazit: Die Verkehrssituation wird von den Verbrauchern auch im Vergleich mit anderen Städten eher unterdurchschnittlich bewertet. Die Parkplatzsituation ist ebenfalls sowohl aus Einwohnersicht als auch aus Sicht der Umlandbewohner zu verbessern. Ansätze liegen v.a. in einer Optimierung des Bereiches „Bärenplatz“. Im Vereich Parken ist eine Vergrößerung des Parkplatzangebotes zu diskutieren, aber: Sicherlich müssen auch Maßnahmen angegangen werden, die auf eine Optimierung des bisherigen Parkkonzeptes sowie auf eine Imageverbesserung im Bereich „Parken“ abzielen. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 45 Erreichbarkeit der Innenstadt: Finden Sie leicht einen Parkplatz? Finden Sie leicht einen Parkplatz? [Angaben der Umlandbewohner in %] Finden Sie leicht einen Parkplatz? [Angaben der Einwohner in %] ja nein ja k.A. nein k.A. 34,8 38,8 22,5 53,2 38,7 n Einwohner = 667 n Umlandbewohner = 201 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 11,9 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 46 Bereich Erlebnisraum Innenstadt: Erlebnisraum Innenstadt: Wichtige Erkenntnis: Die von Einzelhändlern nicht selten geäußerte Sorge, dass aufgrund der derzeit bestehenden Parkregelungen Innenstadtbesucher überdurchschnittlich häufig nur kurz in der Innenstadt verweilen, kann nicht bestätigt werden. Denn: Eine Vielzahl an Innenstadtbesuchern hält sich bei einem „typischen“ Besuch etwa ein bis zwei Stunden in der Stadt auf (Einwohner: ca. 40%; Umlandbewohner: ca. 46%) – dies ist mit Werten aus anderen Städten vergleichbar. Die Einkaufsatmosphäre – ein sehr wichtiges Kriterium für die Attraktivität einer Innenstadt – wird von den Umlandbewohnern positiv bewertet (Schulnote: 2,3 bei möglichen Schulnoten von 1 bis 5). Die Einwohner bewerten die Einkaufsatmosphäre ebenfalls noch positiv (Schulnote: 2,6). „Einkaufen und „Einfach Bummeln“ ist zentraler Grund für einen Innenstadtbesuch in Tettnang – sowohl bei Einwohnern (nennen ca. 83%) als auch bei Umlandbewohnern (nennen ca. 72%). Diese Werte sind vergleichbar mit anderen Städten. Weitere wichtige Gründe sind Arztbesuche (Einwohner: ca. 49%, Umlandbewohner: ca. 25%) und die Nutzung der Gastronomie (Einwohner: ca. 45%, Umlandbewohner: ca. 31%). Auffallend: Die Gastronomie ist in Tettnang ein mit anderen Städten vergleichsweise häufigerer Grund für einen Innenstadtbesuch. .Sie wird auch überdurchschnittlich positiv von Einwohnern und Umlandbewohnern bewertet (Schulnote: 2,0 bei möglichen Schulnoten von 1 bis 5). Ihr kommt bei weiteren Überlegungen zur Attraktivierung der Innenstadt eine nicht unwesentliche Bedeutung zu. Durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei einem Besuch der Innenstadt: Bewertung der Einkaufsatmosphäre in der Innenstadt Gründe für einen Aufenthalt in der Innenstadt von Tettnang Tettnang ist in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Standorten… …eher schlechter …vergleichbar …eher besser Fazit: Die Tettnanger Innenstadt hat nicht nur Versorgungs- sondern auch Erlebnisfunktion für Einwohner und Umlandbewohner. Der Gastronomie kommt eine vergleichsweise hohe Bedeutung für die Attraktivität der Innenstadt zu und sollte bei künftigen Vermarktungsüberlegungen noch stärker mit berücksichtigt werden (beispielsweise „Kopplungsangebote“ zwischen Einzelhandel und Gastronomie, gemeinsame Events usw.). imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 47 Bereich Angebot in Tettnang: Das Angebot in der Innenstadt: Die Vielfalt des Angebotes in Tettnang wird eher durchschnittlich bewertet (Einwohner: Schulnote: 3,2, Umlandbewohner: 3,0). Dies ist jedoch vor dem Hintergrund der Stadtgröße Tettnangs und der umliegenden, oft größeren Städte wie Friedrichshafen und Ravensburg zu interpretieren. Insgesamt sehen ca. 65% der Einwohner und ca. 35% der Umlandbewohner Lücken im Angebot der Innenstadt von Tettnang – ein mit anderen Städten jeweils vergleichbarer Wert. Aus Verbrauchersicht fehlen folgende Sortimente im Angebot von Tettnang: Spielwaren, Bekleidung (Kinder- / Babybekleidung, allgemeine und junge Mode usw.) sowie ein Bau- und Heimwerkermarkt. Angebotsvielfalt in Tettnang: Angebotslücken in der Innenstadt: Tettnang ist in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Standorten… …eher schlechter …vergleichbar …eher besser Fazit: Das Angebot in Tettnang wird grundsätzlich neutral bis gut bewertet. Ergänzungen und Modernisierungen im Sortiment und im Auftritt der Geschäfte sind teilweise nötig! imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 48 Die 10 zentralen Angebotslücken in Tettnang aus Sicht der Einwohner und Umlandbewohner (Offene Frage) Die 10 häufigsten Nennungen zu „Angebotslücken“ [Angaben in %] Spielwarengeschäft 22,7 21,8 Bekleidung (v.a. Kinder- und / Babybekleidung usw.) Bau- und Heimwerkermarkt 8,9 Lebensmittel (v.a. Vollsortimenter in der Innenstadt) 6,0 Sportgeschäft / Sportartikel 5,8 2,3 Musikgeschäft und Zubehör 2,0 Lebensmittel (Feinkost, Gemüse usw.) Heimtextilien 1,5 Gartencenter 1,4 Drogerie 1,4 Einwohner / Umlandbewohner 8,3 k.A. 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 n Einwohner = 667, n Umland = 201 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 25,0 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 49 Bereich Anregungen für Tettnang: Die 10 wichtigsten Anregungen für Tettnang aus Sicht der Einwohner und Umlandbewohner (Offene Frage) Die 10 wichtigsten Nennungen zu „Anregungen“ [Angaben in %] 37,2 Verkehrssituation: allgemein verbessern 14,9 18,9 "Echte" Fußgängerzone errichten 7,0 Verkehrssituation: Verkehr raus aus der Innenstadt / Montfortstrasse 18,7 4,0 16,5 18,4 14,5 19,9 11,7 Angebot und Branchenvielfalt verbessern Parksituation: allgemein verbessern Busverbindungen 4,0 6,9 mehr Angebote für Jugendliche 3,5 5,7 3,5 5,5 4,5 Parksituation: billigere Parkplätze / erste Stunde kostenlos Branchenmix auffüllen: schöneres Café Weitere Anregung aus Sicht der Umlandbewohner: Freundlichere Innenstadt / Innenstadtgestaltung (5,0 %) Einwohner Umlandbewohner 4,5 Öffnungszeiten 1,5 12,0 k.A. 33,3 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 n Einwohner = 667, n Umland = 201 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 35,0 40,0 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 50 Bereich Tettnang im Standortwettbewerb: Tettnang im Standortwettbewerb: Konkurrenten der Innenstadt von Tettnang als Einkaufsstandort (Angaben der Einwohner von Tettnang): Tettnang ist in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Standorten… Standort Gewerbegebiet Bürgermoos: An diesen Standort verliert die Innenstadt Kaufkraft bei Lebensmitteln, Elektrowaren und Möbeln. Das Umland von Tettnang als Konkurrenz? Über 40% der Einwohner Tettnangs kaufen häufig im Umland von Tettnang (v.a. Friedrichshafen und Ravensburg) Waren in folgenden Sortimenten ein: Blumen / Pflanzen, Bekleidung, Schuhe / Lederwaren, Sportartikel, Möbel, Spielwaren sowie Heimwerkerbedarf. Internet / Versandhandel als Konkurrent? Immerhin ca. 20% der Tettnanger kaufen häufig Bücher über das Internet bzw. den Versandhandel, ca. 16-17% kaufen zudem Bekleidung, und immerhin ca. 9-10% der Einwohner kaufen auch Elektrogeräte bzw. Spielwaren und Sportartikel im Internet bzw. über den Versandhandel. Meckenbeuren ist lediglich bei Möbeln ein Konkurrent von Tettnang; ca. 8% der Tettnanger kaufen dort häufiger Möbel ein. …eher schlechter …vergleichbar …eher besser Fazit: Tettnang bindet Kaufkraft v.a. im kurzfristigen und im mittelfristigen Bedarfsgüterbereich – und kann sich im Verhältnis zur Stadtgröße bisher noch gut behaupten. Allerdings führt die Konkurrenz im Umland zu spürbaren Kaufkraftabflüssen im mittelfristigen und langfristigen Bedarfsgüterbereich. Und: Das Gewerbegebiet Bürgermoos ist bei einzelnen Bedarfsgütern nicht unwesentliche Konkurrenz. Zudem gilt: Der Versandhandel bzw. das Internet „greifen“ die Innenstadt von Tettnang gerade bei Sortimenten an, die eigentlich als typisch „innenstadtrelevant“ anzusehen sind, nämlich bei Büchern und im Bereich Bekleidung. Es gilt nun, die Innenstadt v.a. auch als Einkaufsstandort weiter zu stärken. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 51 Tettnang im Standortwettbewerb An welchen Standorten werden die einzelnen Sortimente überwiegend eingekauft? Standort Tettnang Sonstige Umland von Tettnang Versandhandel, Internet Friedrichshafen Ravensburg Meckenbeuren 29,7 0,4 0,4 0,2 0,1 11,8 4,8 1,5 12,1 7,2 0,0 51,1 4,9 11,6 1,0 31,3 11,7 0,7 X (X) Bücher 68,5 1,8 0,7 19,9 10,2 9,1 0,0 Schreibwaren, Bürobedarf 77,7 8,2 4,5 7,3 5,2 6,9 0,4 Bekleidung 45,3 1,5 2,5 15,3 17,8 45,1 0,0 Schuhe, Lederwaren 67,8 0,6 0,1 7,5 19,5 26,5 0,4 Sportartikel 36,3 1,0 3,0 8,8 22,5 29,1 0,1 Innenstadt Bürgermoos Lebensmittel 50,1 59,4 Gesundheit / Körperpflege 79,6 Blumen, Pflanzen, zoologischer Bedarf Überwiegend kurzfristiger Bedarf: X = Wichtigste Standorte? Lagen Überwiegend mittelfristiger Bedarf: X = Wichtigste Standorte? X (X) (X) Elektrowaren 5,7 69,4 2,4 9,7 22,8 12,7 0,4 Haushaltswaren, Geschenkartikel 68,4 11,5 3,3 5,1 16,9 13,8 1,0 Möbel 5,4 28,6 2,7 3,9 24,1 38,2 8,1 Spielwaren 6,6 1,5 1,3 9,3 25,8 32,5 2,8 Schmuck 39,4 0,6 0,7 5,2 15,3 17,8 0,0 Heimwerkerbedarf 4,9 28,2 3,1 1,6 40,8 25,9 0,3 (X) (X) (X) (X) Überwiegend langfristiger Bedarf: X = Wichtigste Standorte? imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 3.4 52 Der Gästestandort Tettnang aus Sicht der Gäste Bereich Image: Image: Grundsätzlich positives Bild von Tettnang: Mit Tettnang verbinden viele Gäste „Hopfen“ (ca. 27%) und „Schloss“ (ca. 14%) – im Vergleich zu anderen Städten machte ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Gäste keine Angaben zum Bild der Stadt. Stärken und Schwächen: Aber: Die tatsächlichen Stärken (und Schwächen) von Tettnang sind nicht wirklich bekannt bei den Gästen. Eine vergleichsweise überdurchschnittlich hohe Anzahl an Gästen machte keine Angaben zu den zentralen Stärken Tettnangs. Tettnang ist in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Standorten… …eher schlechter Das Bild von Tettnang: …vergleichbar …eher besser Fazit: Tettnang wirbt zu wenig mit seinen Potenzialen! Die Gäste haben zwar grundsätzlich ein positives Bild von Tettnang, kennen die Stärken (und Schwächen) der Stadt aber nicht wirklich. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 53 Bereich Erreichbarkeit: Erreichbarkeit: Etwa 73% der Gäste kommen mit dem Pkw nach Tettnang, aber auch der Bus (ca. 15%) und das Fahrrad (ca. 10%) sind beliebte Verkehrsmittel zur Anreise – vergleichsweise geringe Pkw-Nutzung bei der Anreise im Vergleich mit anderen Städten. Die Parkmöglichkeiten werden von den Gästen in Tettnang mit einer durchschnittlichen Schulnote von 2,9 bewertet – dies ist mit Werten aus anderen Städten vergleichbar. Die Verkehrssituation wird von den Gästen in Tettnang mit einer Durchschnittsnote von 3,0 bewertet. Mehrere Gäste (ca. 5%) nannten bei der Frage nach Verbesserungsvorschlägen, dass Aus- und Beschilderungen nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Anregungen zum Parken: „allgemein verbessern, billigere / kostenlose Parkplätze, Kurzzeitparkplätze“ (ca. 12% der Gäste) Anregungen zur Verkehrssituation: „allgemein verbessern, Verkehrsberuhigung, Verkehr aus der Innenstadt / Monfortstrasse raus“ (ca. 27%). Anteil der Besucher mit Pkw: Bewertung Parkplatzsituation: Bewertung Verkehrssituation: Bewertung Beschilderung: Anregungen im Bereich „Erreichbarkeit“: Tettnang ist in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Standorten… …eher schlechter …vergleichbar …eher besser Fazit: Die Gäste haben ein eher unterdurchschnittliches Bild von der Erreichbarkeit Tettnangs! Sie werden in der Stadt zu wenig durch Aus- bzw. Beschilderungen geführt. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 54 Bereich Erlebnisraum Tettnang: Erlebnisraum Tettnang: Vergleichweise geringe Aufenthaltsdauer: Von den Besuchern sind knapp 68% als Touristen angereist. Diese verweilen jedoch zum größten Teil (ca. 47% der Touristen) nur einen Tag in Tettnang – im Vergleich zu anderen Städten verweilen in Tettnang überdurchschnittlich viele Tagestouristen. Mit einer Schulnote von etwa 1,8 wird das Erscheinungsbild der Stadt von den Gästen überdurchschnittlich gut bewertet. Die Einkaufsatmosphäre wird von den Gästen mit einer Schulnote von 2,2 bewertet. Einzelhandel könnte noch mehr profitieren: Nur etwa 39% der Gäste machen während ihres Aufenthalts in Tettnang einen „Einkaufsbummel“. Die Hauptaktivität ist die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten (ca. 62%). Durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei einem Besuch von Tettnang: Bewertung des allgemeinen Stadterscheinungsbildes: Bewertung der Einkaufsatmosphäre: Aktivitäten in Tettnang: Bekanntheit der Sehenswürdigkeiten: Am bekanntesten ist die Innenstadt von Tettnang, welche auch am häufigsten besucht wird (ca. 93% der Gäste), gefolgt vom Neuen Schloss (ca. 59% der Gäste). Mehr Werbung für Tettnangs Sehenswürdigkeiten nötig: Die übrigen Sehenswürdigkeiten sind zwar teilweise bekannt, werden aber kaum besucht. Verbesserungsvorschläge: Verbesserung der Verkehrs- und Parkplatzsituation sowie die bessere Aus- und Beschilderung von Sehenswürdigkeiten, Parkmöglichkeiten usw. (etwa 44% der Gäste machten Verbesserungsvorschläge zu diesen Themen). Tettnang ist in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Standorten… …eher schlechter …vergleichbar …eher besser Fazit: Die Besucher Tettnangs sind überwiegend Tagestouristen, die bei ihrem Aufenthalt v.a. die Innenstadt (ohne Einkaufsbummel zu machen) und das Schloss besichtigen! Die Sehenswürdigkeiten müssen künftig besser vermarktet und vernetzt werden, damit die Aufenthaltsdauer erhöht wird und so die Akteure aus Einzelhandel, Gastronomie und Freizeit noch mehr von den Gästen profitieren. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 55 Gästestruktur Was ist der Grund für Ihren Aufenthalt? [Angaben der Gäste in %] Tagestourist Aufenthalt als Tourist: 1-2 Tage Aufenthalt als Tourist: länger als 2 Tage privat Geschäftsreise / beruflich Sonstiges 18,2 17,7 2,5 9,1 5,5 47,0 n Gäste = 198 Bekanntheit einzelner Sehenswürdigkeiten von Tettnang aus Sicht der Gäste Bekanntheit einzelner Sehenswürdigkeiten [Angaben in %] Innenstadt Schloss 26,3 58,6 Hopfenpfad 23,2 Hopfen-, Obst- und Jagdmuseum 23,2 Montfortmuseum 16,7 Kronen-Brauerei Tettnang 16,7 Elektronikmuseum 6,1 0% n Gäste = 198 4,0 93,4 29,3 45,5 33,8 42,9 3,5 36,9 26,3 20% 2,0 39,4 3,5 53,5 22,2 10% 13,6 1,5 3,5 67,7 30% bekannt, und auch schon besucht 40% 50% 60% 4,0 70% bekannt, aber noch nicht besucht 80% 90% nicht bekannt imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 100% k.A. Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 56 Bereich Angebot in Tettnang: Das Angebot in der Innenstadt: Bewertung der Innenstadt insgesamt sowie der Geschäfte: Angebotslücken in der Innenstadt: Tettnang ist in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Standorten… Grundsätzlich positive Bewertung der Attraktivität der Innenstadt sowie der Geschäfte (Durchschnittsnoten: 2,1 und 2,3). Teilweise Kritik an der Angebotsvielfalt. Insgesamt sehen nur etwa 11% der Gäste Lücken im Angebot der Innenstadt von Tettnang – deutlich weniger als in anderen Vergleichsstädten. Aus Gästesicht fehlen v.a. Cafés. …eher schlechter …vergleichbar …eher besser Fazit: Das Angebot in der Innenstadt von Tettnang wird von den Gästen als sehr gut bewertet. Nur wenige können wirkliche Angebotslücken in der Stadt nennen. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 57 Bereich Anregungen für Tettnang: Die 10 wichtigsten Anregungen für Tettnang aus Sicht der Gäste (Offene Frage) Die 10 wichtigsten Nennungen zu „Anregungen“ [Angaben in %] Verkehrssituation: allgemein verbessern 13,6 Verkehrssituation: Verkehr raus aus der Innenstadt / Montfortstrasse 11,1 Parksituation: allgemein verbessern 8,6 Beschilderung / Ausschilderung 5,1 Angebot und Branchenvielfalt verbessern 4,5 "Echte" Fußgängerzone errichten 3,5 Parksituation: billigere / kostenlose Parkplätze 3,0 mehr Angebote für Jugendliche 3,0 mehr Nachtleben 2,5 Verkehrsberuhigung: allgemein Gäste 2,0 51,5 k.A. 0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 n Gäste = 198 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 50,0 60,0 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 3.5 58 Fazit Die Ist-Analyse hat gezeigt: Der Einzelhandelsstandort weist eine Vielzahl von Potenzialen auf, welche in Zukunft weiter gestärkt und ausgebaut werden sollten. 1. Attraktives Stadtbild, insbesondere auch in der Innenstadt von Tettnang. 2. Tettnang besitzt eine Vielzahl an Potenzialen und Themen (Hopfen, regionale Produkte, Fabrikverkauf VAUDE, Stadtbild usw.), wobei die Themen sich teilweise nicht in der Innenstadt wieder finden bzw. nicht gänzlich genutzt werden. 3. Grundsätzlich kann der Einzelhandelsstandort Tettnang aufgrund einer vergleichsweise positiven Standortdynamik und den verschiedenen Betriebstypen in den unterschiedlichen Lagen Tettnangs (noch) positiv bewertet werden. 3 1 ,6 7 ,5 9 ,0 5 ,5 8 ,7 3 ,5 6 ,3 4. Die Stadt Tettnang wird von den Einwohnern, Umlandbewohnern und Gästen grundsätzlich positiv bewertet. 2 ,0 5 ,2 1 9 ,9 4 ,8 5 ,5 2 ,7 1 ,0 2 ,2 1 ,0 2 ,1 0 ,5 1 ,3 1 ,0 1 0 ,3 5. Tettnang ist ein attraktiver Wohnstandort mit einer wachsenden Bevölkerungszahl und einem daraus resultierenden steigenden Kaufkraftpotenzial. Diese Potenziale gilt es künftig als grundlegende Stärken auszubauen und zu vermarkten. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 4 4.1 59 Städtebaulicher Kurz-Check Methodik Im Rahmen des Einzelhandelskonzeptes Tettnang 2020 wurde ein städtebaulicher KurzCheck durchgeführt. Dieser Kurz-Check erfolgte im Rahmen einer Vor-Ort-Begehung am 11. September 2007 gemeinsam von der imakomm AKADEMIE und einer Architektin des Architekturbüros Isin Architekten, Aalen. Fokus war eine städtebauliche Bewertung v.a. der Innenstadt von Tettnang. Im Rahmen der Vor-Ort-Begehungen wurden folgende Bereiche bewertet: Bewertung der fußläufigen Verbindungen innerhalb der Innenstadt („Durchlässigkeit der Innenstadt“), Bewertung der verkehrlichen Situation innerhalb der Innenstadt (Parksituation, fließender Verkehr) sowie in den Randlagen der Innenstadt, Erreichbarkeit der Innenstadt / Führung von Ortsunkundigen bspw. durch Beschilderungen, Bewertung Bebauung innerhalb der Innenstadt. Die zentralen Ergebnisse sind im Folgenden dargestellt, die Ergebnisse werden belegt durch eine Fotodokumentation. Die folgende Abbildung zeigt die zentralen Ergebnisse des städtebaulichen Kurz-Checks in einer Übersicht: imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 4.2 60 Städtebaulicher Kurz-Check Zentrale Ergebnisse des städtebaulichen Kurz-Checks 5: „Verdeckte“ Aufenthaltsqualität in der Montfortstraße 1: Grundsätzlich (sehr) attraktive Stadtgestaltung 4: Eingang Montfortstraße: eher unattraktiv, fehlender „Frequenzbringer“; ehemaliges Sparkassengebäude in Wert setzen 6: Durchgangsverkehr schmälert die Aufenthaltsqualität 3: Fehlen einer attraktiven Bebauung („Frequenzbringer“) im südlichen Bereich der Grabenstraße 2: Fehlende „Durchlässigkeit“ der Innenstadt Quelle: isin Architekten Generalplaner GmbH, September 2007. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 1. 61 Grundsätzlich (sehr) attraktive Stadtgestaltung: Die Innenstadt von Tettnang weist einen historischen Charme auf, sichtbar allein an den Gebäuden, am Schloss, weiterer historischer Bebauung, an Begrünungsflächen / Gärten usw. Sowohl die Fassadengestaltung als auch die Gestaltung des öffentlichen Raumes ist grundsätzlich positiv. Attraktive gestalterische Elemente in der Innenstadt von Tettnang. Bild links: Gestalterische Maßnahmen am Bärenplatz. Bild rechts: „Hopfensau“ vor dem Tettnanger Rathaus. 2. Fehlende „Durchlässigkeit“ der Innenstadt von Tettnang: Zwischen der Karlstraße und der Montfortstraße besteht ein relativ unattraktiver, wenig belebter städtischer Bereich. Hierzu zählt v.a. die Grabenstraße. Die fußläufigen Verbindungen, die teilweise zwischen den genannten Straßen bestehen, sind eher unattraktiv (dunkel, Stufen, nicht ausgeschildert). Ortsunkundige werden zudem nicht geführt (fehlende Beschilderungen). Die Innenstadt von Tettnang ist als Gesamtstandort somit nicht erlebbar. Bild links: Dunkle, nicht ausgeschilderte Querverbindungen zwischen Karlstraße und Montfortstraße. Bild Mitte: Querverbindungen nicht behindertengerecht bzw. teilweise mit zahlreichen Stufen zum Ausgleich der vorhanden Niveauunterschiede zwischen den Straßen. Bild rechts: Einziges erkennbares Schild, das auf Montfortstraße hinweist = kaum „Führung“ Ortsunkundiger. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 3. 62 Fehlen einer attraktiven Bebauung / „Frequenzbringer“ im südlichen Bereich der Grabenstraße: Im nördlichen Bereich der Innenstadt von Tettnang kann aufgrund der bestehenden Bebauung zwischen Karlstraße und Montfortstraße eine „Durchlässigkeit“ nur schwer hergestellt werden. Dies gilt für den südlichen Innenstadtbereich nicht. Im Bereich der Grabenstraße bestehen aktuell Flächen, die einen „provisorischen Charakter“ aufweisen: bspw. Schotterparkplatz an der Grabenstraße. Zudem weist dieser Abschnitt, der eine wichtige Verbindung zwischen Karlstraße – Montfortstraße darstellen sollte, kaum Einzelhandelsbesatz auf. Bild links: Unattraktiver Bereich im südlichen Innenstadtbereich (Bereich Grabenstraße). Bild Mitte: Parkplatz mit provisorischem Charakter, der die Verbindung zur Montfortstraße eher unattraktiv macht. Bild rechts: Nördlicher Bereich der Innenstadt: „Durchlässigkeit“ kann nur schwer hergestellt werden (Garagen, Wohnraum); hier: Kronengäßle. 4. Eingang Montfortstraße eher unattraktiv, fehlender „Frequenzbringer“; ehemaliges Sparkassengebäude in Wert setzen: Das Gelände der ehemaligen Sparkasse wird derzeit provisorisch als Parkplatz genutzt. Gerade dieser Bereich wirkt daher eher unattraktiv und stört die fußläufige Verbindung von Schloss Montfort zum Bärenplatz entlang der Montfortstraße. Insgesamt weist dieser Bereich eher einen „Hinterhofcharakter“ auf. Bild links und rechts: Parkplatz im „Eingangsbereich“ Montfortstraße (ehemaliges Sparkassengebäude). imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 5. 63 „Verdeckte“ Aufenthaltsqualität in der Montfortstraße: Die Montfortstraße als eine der beiden zentralen „Einkaufsstraße“ der Innenstadt von Tettnang weist eine grundsätzlich hohe Aufenthaltsqualität auf (Fassadengestaltung, angelegter Bachlauf, Begrünungsmaßnahmen, Außengastronomie usw.). Allerdings ist die Straße keine reine Fußgängerzone. Sie wird vom Verkehr befahren und an beiden Straßenseiten besteht ruhender Verkehr. Bild links: Zeitweise starker fließender Verkehr sowie ruhender Verkehr auf beiden Straßenseiten in der Montfortstraße – der angelegte Bachlauf“ ist verdeckt. Bild rechts: Grundsätzlich hohe Aufenthaltsqualität in der Montfortstraße (Beispiel: Bachlauf), die aber von parkenden Pkws „verdeckt“ wird. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 6. 64 Durchgangsverkehr schmälert die Aufenthaltsqualität: Die momentane Ausbildung des Bärenplatzes erlaubt derzeit keinen reibungslosen Abfluss des Verkehrsaufkommens – zu fast jeder Tageszeit bilden sich aufgrund des Linksabbiegerverkehrs in die Karlstraße Rückstaus. Insgesamt bestehen hier verhältnismäßig beengte Flächen für Durchgangsverkehr, ÖPNV und Rad- und Fußgängerverkehr. Der Bärenplatz ist eher Verkehrsknotenpunkt denn Platz mit Aufenthaltsqualität. Die derzeit als Einbahnstraße konzipierte Martin-Luther-Straße dient als östliche Umfahrung der Innenstadt, reduziert aber aufgrund dieser Einbahnstraßenregelung die Attraktivität möglicher Handelsflächen auf dem Areal „Alte Kistenfabrik“. Die Karlstraße ist als Haupteinkaufslage von Tettnang durch einen stark fließenden Verkehr belastet. Bild links: Rückstau des Verkehrs am Bärenplatz. Bild rechts: Durchgangsverkehr in der Karlstraße. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 4.3 65 Fazit Trotz der grundsätzlich attraktiven Stadtgestaltung im Zentrum, stellt sich die allgemeine städtebauliche Situation in Tettnang in manchen Bereichen eher schwierig dar. V.a. die fehlende „Durchlässigkeit“ in der Innenstadt und die dadurch eher geringen Kundenströme zw. Karlstraße und Montfortstraße sind ein zentrales Problem Tettnangs. In der städtebaulich eher unattraktiven südlichen Innenstadt ist die Ansiedlung eines „Frequenzbringers“ (Ergänzung Einzelhandels- und Gastronomieangebot) v.a. am „Eingang“ zur Montfortstraße notwendig. Die unzureichende Beschilderung in der Stadt macht die Erreichbarkeit der Tettnanger Innenstadt v.a. für Ortsunkundige schwierig. Sie werden nicht auf die Innenstadt hingewiesen und in ihr nicht geleitet. Zudem schmälert das starke Verkehrsaufkommen am Bärenplatz, aber auch in der Karlstraße und Montfortstraße die Aufenthaltsqualität in der Tettnanger Innenstadt. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 Teil B: Prognose der Einzelhandelsentwicklung am Standort Tettnang imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 66 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 5 67 Prognose der Einzelhandelsentwicklung Standort Tettnang 2020 5.1 Methodik Die Prognose der künftigen Einzelhandelsentwicklung ist schwierig, da die Entwicklung zahlreicher Einflussfaktoren berücksichtigt und deren künftiges, sehr komplexes Zusammenspiel abgeschätzt werden muss. Um die künftige Nachfragesituation wie auch die künftige Angebotssituation eines Einzelhandelsstandortes abschätzen zu können, sind v.a. folgende Einflussfaktoren zu berücksichtigen: Entwicklung der Einwohnerzahlen im Marktgebiet und im Prognosezeitraum, Entwicklung der einzelhandelsrelevanten Ausgaben pro Kopf im Marktgebiet, Entwicklung der Kaufkraftbindungsquoten des betrachteten Standortes respektive Entwicklung der Marktanteile des betrachteten Standortes in seinem Marktgebiet. Für eine möglichst realitätsnahe Abschätzung der Einzelhandelsentwicklung werden für die genannten Einflussfaktoren unterschiedliche Annahmen getroffen und in Szenarien der Einzelhandelsentwicklung zusammengefasst. 5.2 Entwicklungsszenarien Folgende Annahmen werden für den Einzelhandelsstandort Tettnang zunächst getroffen: Einwohnerzuwachs im Marktgebiet um ca. 3% auf 59.419 Einwohner im Jahr 2020. Zunahme der einzelhandelsrelevanten Ausgaben pro Kopf um ca. 1% pro Jahr auf ca. 5.900 Euro pro Einwohner im Jahr 2020. Wir gehen davon aus, dass im Betrachtungszeitrum keine wesentliche Änderung des Spar- und Ausgabeverhaltens der Verbraucher eintritt. Wesentliche „Stellschraube“ der künftigen Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Tettnang ist dann die Erhöhung der Kaufkraftbindungsquote respektive der Marktanteile im Marktgebiet. Dies kann durch entsprechende Maßnahmen im Rahmen eines Innenstadtmarketing erreicht werden. Zu denken ist hierbei beispielsweise an ein systematisches Leer- imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 68 standsmanagement zur Optimierung des Branchenmixes oder noch intensivere Kommunikationsmaßnahmen für den Standort. Wir gehen von folgenden zwei Szenarien für den Standort Tettnang aus: Szenario 1: Gleich bleibende Aktivitäten der Akteure am Standort Tettnang führen zu einer durchschnittlichen bzw. sogar stagnierenden Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Tettnang insgesamt. Annahmen: Effekte: Die Angebotssituation am Standort Tettnang wird nicht weiter ausgebaut, der Branchenmix nicht oder kaum ergänzt; Leerstände gehören zunehmend zum „normalen Bild“ in der Innenstadt. Auch künftig werden von den (Innenstadt)Akteuren Events usw. durchgeführt; ein noch stärkeres gemeinsames Auftreten nach innen und nach außen mit klareren Strukturen und einer Vernetzung beispielsweise der Angebot für Touristen, der Gastronomie und dem Einzelhandel gelingt aber nicht. Die Standorte im Umland (Oberzentren: Ravensburg und Friedrichshafen, aber auch direkte Nachbarn wie Meckenbeuren) verbessern weiterhin ihren Angebotsmix. Die Marktanteile des Einzelhandelsstandortes Tettnang können nicht ausgebaut werden bzw. gehen in einzelnen Sortimentsbereichen bzw. Warengruppen sogar zurück; die Kaufkraftbindungsquoten in Tettnang bleiben bestenfalls konstant. Das künftige Einzelhandelsangebot weist zunehmend Lücken auf; die Lebensmittelversorgung in der Innenstadt ist nicht mehr gewährleistet, Leerstände und Angebotslücken treten weiter auf und zeigen sich v.a. auch abseits der Haupteinkaufslagen, also beispielsweise in der Grabenstraße noch deutlicher. Der Druck aus dem Umland (Kaufkraftabflüsse aus Tettnang!) wird insgesamt größer. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 69 Szenario 2: Die Attraktivität des Einzelhandelsstandortes Tettnang wird erhöht durch eine systematische Umsetzung von Maßnahmen zur Standortattraktivierung. Annahmen: Effekte: Die Einzelhandelsentwicklung in Tettnang ist positiv steuerbar; v.a. durch eine gezielte Ergänzung des Branchenmixes / ein systematisches Leerstandsmanagement, durch eine bessere Vermarktung des Standortes nach außen hin aber auch durch klarere Strukturen („Wer? Macht was?“) innerhalb der (Innen)Stadt. Das Umland verbessert auch in Szenario 2 seinen Angebotsmix, allerdings kann Tettnang durch besondere Events, gezielte Ansiedlungen gerade an und in der Innenstadt adäquat darauf reagieren und seine Wettbewerbsposition halten und sogar leicht ausbauen. Die Marktanteile des Einzelhandelsstandortes Tettnang werden leicht erhöht, denn: Kaufkraftabflüsse werden leicht reduziert und somit Kaufkraftbindungsquoten leicht erhöht. Lücken im Angebotsmix sind auch künftig allein schon aufgrund des begrenzten Marktgebietes und der Konkurrenz im Unland (s. Oberzentren) unvermeidbar, sie werden allerdings, v.a. durch eine gezielte Stärkung der Innenstadt, reduziert. Aus unserer Sicht bestehen realistische und damit umsetzbare Optimierungspotenziale am Einzelhandelsstandort Tettnang. Daher halten wir Szenario 2 am wahrscheinlichsten. Sowohl die strategischen Überlegungen der Stadtverwaltung und des Gemeinderates aber auch die Befragungen und Expertengespräche v.a. im Einzelhandel zeigen eine vergleichsweise große Bereitschaft zur weiteren Attraktivierung des Standortes Tettnang. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 5.3 70 Prognose Kaufkraftsituation 2020 Auf Basis der beiden Szenarien ergibt sich die künftige Kaufkraftsituation (= Kaufkraftpotenzial für den Einzelhandel in Tettnang) im Marktgebiet des Einzelhandelsstandortes Tettnang: 1. Die Entwicklung der Nachfragesituation verläuft nach beiden Szenarien identisch. Das Kaufkraftpotenzial wird getragen von der positiven Einwohnerentwicklung sowie der zunehmenden Kaufkraft pro Einwohner im Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2020 ist dann mit einem ungefähren Kaufkraftpotenzial in Höhe von ca. 360 Mio. Euro im gesamten Marktgebiet von Tettnang zu rechnen. Dies entspricht einer Zunahme im Vergleich zum Jahr 2007 von ca. 17%. 2. Die Bedeutung der einzelnen Marktgebietszonen bleibt bis zum Jahr 2020 praktisch konstant. Auch im Jahr 2020 gehen rund 32% des Nachfragepotenzials auf Marktgebietszone 1 – die Stadt Tettnang – zurück. Das Nachfragepotenzial in Tettnang beträgt im Jahr 2020 ca. 121 Mio. Euro. 3. Werden die getroffenen Annahmen modifiziert, ergibt sich ein leicht reduziertes Nachfragepotenzial. Geht man davon aus, dass die jährlichen einzelhandelsrelevanten Ausgaben im Landkreis Bodenseekreis weniger als 1% jährlich zunehmen (Annahme hier: +0,8% pro Jahr), so ergibt sich ein Nachfragepotenzial in Höhe von ca. 355 Mio. Euro im Jahr 2020 für das gesamte Marktgebiet. Im Wesentlichen werden die Berechnungen der imakomm AKADEMIE auch bei einer Modifikation der Annahmen bestätigt. Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Werte der Nachfragesituation im Marktgebiet Tettnang im Jahr 2020. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 71 Kaufkraftprognose 2020 für das Marktgebiet von Tettnang: Szenario 1 und 2 Zone 1: Tettnang Zone 2a: Neukirch Zone 2b: Gesamtes Marktgebiet (= Zone1 und 2) Nahrungs- und Genussmittel 38,8 5,4 71,0 115,2 Gesundheit / Körperpflege gesamt 12,1 1,7 22,2 36,0 Blumen, Pflanzen, zoologischer Bedarf 4,9 0,7 8,9 14,5 überwiegend kurzfristiger Bedarf 55,8 7,8 102,1 165,7 Bücher, PBS, Spielwaren 6,1 0,8 11,1 18,0 Bekleidung, Schuhe, Sportartikel 18,2 2,6 33,3 54,1 überwiegend mittelfristiger Bedarf 24,3 3,4 44,4 72,1 Elektrowaren 12,0 1,8 22,2 36,0 Hausrat, Einrichtung, Möbel 14,6 2,0 26,6 43,2 Sonstiger Einzelhandel 14,6 2,0 26,6 43,2 überwiegend langfristiger Bedarf 41,2 5,8 75,4 122,4 Einzelhandel insgesamt 121,3 17,0 221,9 360,2 = Für beide Szenarien gehen wir von einer identischen Entwicklung der Nachfragesituation aus; allerdings ergeben sich unterschiedliche Umsatzprognosen nach den beiden Szenarien, da durch entsprechende Aktivitäten die Kaufkraftbindungsquote zumindest in Szenario 2 leicht erhöht werden kann Quelle: Eigene Berechnungen imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 5.4 72 Prognose Einzelhandelsumsatz 2020 Anhand der getroffenen Annahmen und Szenarien wird es nun möglich, die Entwicklung des Umsatzes aller Einzelhandelsbetriebe insgesamt in Tettnang bis zum Jahr 2020 zu prognostizieren. Anhand der beiden Szenarien ergib sich ein „Korridor“ für die Umsatzsituation im Jahr 2020: 1. Bis zum Jahr 2020 kann von einer Erhöhung des Einzelhandelsumsatzes in Tettnang auf ca. 127 bis 129 Mio. Euro ausgegangen werden. Dies entspricht einem Umsatzwachstum in Höhe von ca. 18% gegenüber dem Jahr 2007 bzw. einer zusätzlichen Umsatzleistung im Jahr 2020 im Vergleich zu 2007 in Höhe von 19-21 Mio. Euro. 2. Nach Szenario 1 (pessimistisches Szenario) basiert die Ausweitung auf ca. 127 Mio. Euro im Jahr 2020 v.a. auf der positiven Bevölkerungsentwicklung. 3. Nach Szenario 2 (realistischeres Szenario) basiert die Erhöhung des Einzelhandelsumsatzes auf ca. 129 Mio. Euro im Jahr 2020 zudem auf der Attraktivitätssteigerung des Einzelhandelsstandortes Tettnang und damit einer leichten Erhöhung der Kaufkraftbindungsquoten in allen Warengruppen. Mit anderen Worten: Den Einzelhandelsbetrieben in Tettnang gelingt es, Kaukraftabflüsse aus Tettnang in umliegende Städte und Gemeinden zumindest etwas zu verringern und damit mehr Umsatz mit Tettnanger Einwohnern zu tätigen. Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Werte der Umsatzprognose für das Jahr 2020 nach beiden Szenarien. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 73 Umsatzprognose für den Einzelhandel in Tettnang bis ins Jahr 2020 Szenario 1 Sortimente Kaufkraftbindungsquote aktuell Kaufkraftbindungsquote Zone 1 in 2020 Szenario 2 Umsatz in 2020 Zone 1: Tettnang Zone 2 gesamt Gesamtes Marktgebiet Kaufkraftbindungsquote Zone 1 in 2020 Umsatz in 2020 Zone 1: Tettnang Zone 2 gesamt Gesamtes Marktgebiet Nahrungs- und Genussmittel 73,0% 73,0% 28,3 9,7 38,0 76,5% 29,6 9,7 39,3 Gesundheit / Körperpflege gesamt 85,5% 85,5% 10,4 3,7 14,1 85,0% 10,2 3,6 13,8 Blumen, Pflanzen, zoologischer Bedarf 79,8% 79,8% 3,9 1,3 5,2 75,0% 3,6 1,3 4,9 überwiegend kurzfristiger Bedarf 76,3% 76,3% 42,6 14,7 57,3 77,5% 43,4 14,6 58,0 Bücher, PBS, Spielwaren 78,9% 78,9% 4,8 1,3 6,1 78,0% 4,7 1,2 5,9 Bekleidung, Schuhe, Sportartikel 64,7% 64,7% 11,8 8,6 20,4 70,0% 12,6 8,6 21,2 überwiegend mittelfristiger Bedarf 67,7% 67,7% 16,6 9,9 26,5 70,0% 17,3 9,8 27,1 Elektrowaren 87,7% 87,7% 10,9 10,5 21,4 88,0% 10,7 10,4 21,1 Hausrat, Einrichtung, Möbel 70,5% 70,5% 10,6 5,9 16,5 75,0% 10,9 5,8 16,7 Sonstiger Einzelhandel 25,5% 25,5% 3,8 1,9 5,7 30,0% 4,4 1,9 6,3 überwiegend langfristiger Bedarf 61,3% 61,3% 25,3 18,3 43,6 65,0% 26,0 18,1 44,1 Einzelhandel insgesamt 69,4% 69,4% 84,5 42,9 127,4 71,0% 86,7 42,5 129,2 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 5.5 74 Prognose des künftigen Flächenbedarfs im Einzelhandel am Standort Tettnang 2020 Die prognostizierte Umsatzausweitung hat u.a. Auswirkungen auf den künftigen Flächenbedarf für zusätzliche Einzelhandelsflächen am Standort Tettnang. Für die Abschätzung des künftigen, zusätzlichen Bedarfs an Einzelhandelsflächen müssen durchschnittliche Verkaufsflächenproduktivitäten zugrunde gelegt werden: Food-Bereich (Lebensmittelbereich): ca. 3.500 Euro Umsatz pro m2 Non-Food-Bereich: ca. 3.000 Euro Umsatz pro m2 Einzelhandel insgesamt: ca. 3.100 – 3.200 Euro Umsatz pro m2 Der zusätzliche Bedarf an Einzelhandelsflächen errechnet sich dann aus einer Bewertung des zusätzlichen Einzelhandelsumsatzes bis zum Jahr 2020 anhand der dargestellten durchschnittlichen Flächenproduktivitäten. Wichtig: Der zusätzliche Flächenbedarf beziffert die Einzelhandelsfläche, die ohne spürbare Umsatzumverteilungen zu bestehenden Anbietern in Tettnang theoretisch realisiert werden könnte. Fasst man die Ergebnisse nach beiden Szenarien zusammen, lassen sich folgende zentrale Aussagen ableiten: 1. Bis zum Jahr 2020 besteht in Tettnang ein zusätzlicher Bedarf an Verkaufsfläche im gesamten Einzelhandel in Höhe von ca. 5.900 bis ca. 6.700 m2. 2. Im Food-Bereich besteht theoretisch ein zusätzliches Verkaufsflächenpotenzial bis zum Jahr 2020 in Höhe von ca. 1.500 bis ca. 2.100 m2, im Non-Food-Bereich beläuft sich das Potenzial auf ca. 4.400 bis ca. 4.600 m2. 3. Dies bedeutet: Sowohl im Bereich Lebensmittel als auch im Non-Food-Bereich besteht neben dem Potenzial für Modernisierungen auch ein Potenzial für eine Ergänzung des bisherigen Angebotes (=Neuansiedlungen). 4. Allerdings ist zu berücksichtigen: Bereits zum Zeitpunkt der Erarbeitung des Einzelhandelskonzeptes war die Genehmigung zur Verkaufsflächenerweiterung des Handelshofes im Gewerbegebiet Bürgermoos in Höhe von knapp 600 m2 im Food- imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 75 Bereich erteilt. Berücksichtigt man diese Verkaufsflächenerweiterung, reduziert sich das tatsächlich noch verbleibende Verkaufsflächenpotenzial im Lebensmittelbereich auf ca. 900 bis ca. 1.500 m2 zusätzliche Verkaufsfläche. Bei einer üblichen Flächenproduktivität von Vollsortimentsanbietern im Bereich Lebensmittel scheint daher die Ansiedlung eines zusätzlichen Lebensmittelanbieters realistisch. Bereits heute zeichnen sich aber Bestrebungen weiterer, bereits bestehender Lebensmittelanbieter in Tettnang (u.a. Feneberg: ca. 500 m2 inkl. Getränkemarkt, Aldi: ca. 185 m2) ab, ihre Verkaufsflächen im Lebensmittelbereich erweitern zu wollen. Berücksichtigt man diese dann zusätzlich entstehenden Verkaufsflächen, so würde sich das Verkaufsflächenpotenzial im Bereich Lebensmittel in Tettnang auf ca. 400 bis 500 m2 Verkaufsfläche reduzieren. 5. Letztlich gilt im Bereich Lebensmittel: Eine Genehmigung weiterer Verkaufsflächenerweiterungen bei bestehenden Anbietern muss klar abgewogen werden mit Überlegungen zu weiteren Ansiedlungen im Bereich Lebensmittel. Bereits an dieser Stelle muss betont werden: Ansiedlungen und Erweiterungen sollten sich zunächst auf die Innenstadt konzentrieren. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 76 Künftiger Flächenbedarf im Einzelhandel von Tettnang bis zum Jahr 2020 2007 2020 Vergleich 2007 zu 2020 Zusätzliche Kaufkraft Zusätzlicher Einzelhandelsumsatz Annahme: Durchschnittliche Flächenproduktivität Potenzial für zusätzliche Verkaufsflächen in Mio. Euro in Mio. Euro in Mio. Euro in Mio. Euro pro m2 in m2 73 38,0 17,0 5,7 3.500 1.500 – 1.600 244,8 68 89,4 36,1 13,3 3.000 4.400 – 4.500 108,6 360,0 69 127,4 53,1 19,0 3.100 – 3.200 5.900 – 6.100 73,0 32,4 115,2 76-77 39,3 17,0 6,9 3.500 2.000 – 2.100 208,7 67,9 76,2 244,8 68-69 89,9 36,1 13,7 3.000 4.500-4.600 306,9 69,4 108,6 360,0 71 129,2 53,1 20,6 3.100 – 3.200 6.600 – 6.700 Kaufkraft Kaufkraftbindungsquote Kaufkraft Kaufkraftbindungsquote Einzelhandelsumsatz Einzelhandelsumsatz in Mio. Euro in % in Mio. Euro in Mio. Euro in % Food 98,2 73,0 32,4 115,2 Non-Food 208,7 67,9 76,2 GESAMT 306,9 69,4 Food 98,2 Non-Food GESAMT Sortimentsbereich Szenario 1: Szenario 2: Quelle: Eigene Berechnungen imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 5.6 77 Fazit Folgende zentrale Erkenntnisse ergeben sich aus der Prognose der Einzelhandelsentwicklung am Standort Tettnang bis zum Jahr 2020: Auf Basis einzelner Annahmen wurden zwei Entwicklungsszenarien für den Einzelhandelsstandort Tettnang 2020 erarbeitet. Wir halten Entwicklungsszenario 2 für realistisch. Demnach gelingt es den Akteuren in Tettnang durch gezielte Maßnahmen, die Kaufkraftbindung im Bereich Einzelhandel leicht zu erhöhen, den Standort Tettnang insgesamt zu attraktiveren und somit die Position Tettnangs im Standortwettbewerb mindestens zu halten bzw. sogar zu verbessern. Die Kaufkraftsituation im Marktgebiet von Tettnang wird sich nach beiden Szenarien bis zum Jahr 2020 positiv entwickeln. Das Kaufkraftpotenzial wird getragen von der positiven Einwohnerentwicklung sowie der zunehmenden Kaufkraft pro Einwohner im Bundesdurchschnitt und wird somit im Jahr 2020 ca. 355-360 Mio. Euro betragen (Steigerung gegenüber 2007 um ca. 17%). Parallel kann nach beiden Szenarien bis zum Jahr 2020 von einer Erhöhung des Einzelhandelsumsatzes in Tettnang auf ca. 127 bis 129 Mio. Euro ausgegangen werden. Die prognostizierte Umsatzausweitung hat u.a. Auswirkungen auf den künftigen Flächenbedarf für zusätzliche Einzelhandelsflächen am Standort Tettnang. In einer Prognose kann bis zum Jahr 2020 ein Potenzial für zusätzliche Verkaufsflächen im Einzelhandel von ca. 5.900 m2 bis ca. 6.700 m2 abgeleitet werden. Unter Berücksichtigung bereits genehmigter Verkaufsflächenerweiterungen im Lebensmittelbereich ergibt sich ein Potenzial für weitere Verkaufsflächen im Bereich Lebensmittel in Höhe von ca. 900 bis ca. 1.500 m2. Und: Werden sämtliche, bereits heute bekannten, weiteren Bestrebungen von Verkaufsflächenerweiterungen durch bestehende Anbieter genehmigt, so ergibt sich ein realistisches Potenzial für Neuansiedlungen im Bereich Lebensmittel in Höhe von 400 bis 500 m2. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 78 Letztlich gilt im Bereich Lebensmittel: Eine Genehmigung weiterer Verkaufsflächenerweiterungen bei bestehenden Anbietern muss klar abgewogen werden mit Überlegungen zu weiteren Ansiedlungen im Bereich Lebensmittel. Bereits an dieser Stelle muss betont werden: Ansiedlungen und Erweiterungen sollten sich zunächst auf die Innenstadt konzentrieren, da angesichts der Standortbedingungen der bestehenden Lebensmittelanbieter in der Innenstadt (Feneberg, Norma) davon ausgegangen werden kann, dass diese Anbieter mittel- bis langfristig Standortalternativen suchen werden (dies ist beim Anbieter Feneberg bereits der Fall). imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 79 Teil C: Handlungskonzept Einzelhandelsstandort Tettnang 2020 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 6 6.1 80 Handlungskonzept Einzelhandelsstandort Tettnang 2020 Die Zukunftsaufgaben: Schwerpunkte und Maßnahmen Damit der Einzelhandelsstandort Tettnang seine Wettbewerbsposition künftig halten bzw. ausbauen kann, müssen in der Zukunft verschiedene Aufgaben („Zukunftsaufgaben“) angegangen werden. Vorrangig müssen fünf Bereiche / Schwerpunkte gestärkt und verbessert werden. A. Entwicklung innenstadtnaher Standorte B. Strukturelle Änderungen bei den Vermarktungsstrukturen in Tettnang C. Städtebauliche Maßnahmen D. Verkehrliche Maßnahmen E. Ergänzung Angebote / bessere Vermarktung der Potenziale Tettnangs Zu diesen Bereichen wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet und mit Prioritäten versehen: Wichtige und dringende Maßnahmen müssen zuerst angegangen werden, Weitere Maßnahmen sind dann in einem zweiten Schritt umzusetzen. Im Folgenden sind die zentralen Handlungsfelder und konkreten Maßnahmen dargestellt: Zunächst werden zur Orientierung nochmals die zentralen Ergebnisse der Analyse („Analyse Defizite“) in einem Überblick dargestellt und daraus die wesentlichen Ansätze der „Zukunftsaufgabe“ abgeleitet. Danach werden die wichtigen und dringenden Maßnahmen erläutert. Schließlich werden weitere Maßnahmen aufgezeigt. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 81 A. Entwicklung innenstadtnaher Standorte: Analyse Defizite: Die Ist-Analyse hat gezeigt, dass der Einzelhandelsstandort Tettnang zwar (noch) gut positioniert ist, der Wettbewerbsdruck auf den Standort künftig allerdings eher größer werden wird. Einzelne Warengruppen sind bereits heute nicht mehr in der Innenstadt anzutreffen, eine weitere „Ausdünnung“ des Einzelhandelsangebotes ist bei Ausbleiben von Gegenmaßnahmen zu befürchten (s. aktuelle Zunahme von Leerständen in der Montfortstraße). Bestrebungen einzelner Betriebe, ihre Verkaufsflächen zu erweitern bzw. den Betrieb insgesamt zu verlagern, deuten darauf hin, dass letztlich Standorte außerhalb der Innenstadt gestärkt und somit der Druck auf die Innenstadt erhöht werden wird. Diese Entwicklung würde aber bisher getroffene, städtebauliche Maßnahmen, konterkarieren. Zukunftsaufgabe: Daraus folgt: Die Innenstadt muss durch eine gezielte Ansiedlungspolitik gestärkt werden. Hierzu gehört auch, die Einzelhandelsentwicklung an Standorten außerhalb der Innenstadt von Tettnang ezielt zu steuern. Letztlich bedeutet dies: Priorität 1 bei der Entwicklung von Einzelhandelslagen in Tettnang hat die Innenstadt, diese Entwicklung muss durch eine restriktive Ansiedlungspolitik außerhalb der Innenstadt „geschützt“ werden. Wichtige und dringende Aufgaben: A1 Priorität 1: Standort „alte Kistenfabrik“. Stärkung v.a. südliche Innenstadt durch Ansiedlung Einzelhandel mit innenstadtrelevantem Sortiment; ideal: Lebensmittelvollsortimenter, dann: So lange: Keine weitere Entwicklung Bereich Lebensmittel an anderen Standorten zulassen Priorität 2: Wenn Lebensmittel-Vollsortimenter hier nicht möglich, dann „Marschallwiesen“-Ansiedlung aber erst, wenn Ansiedlung anderer Nutzungen an „Alter Kistenfabrik“ gesichert ist Nötig: Bessere Verbindung zur Karlstraße schaffen, Lösung Volksbank-Parkplätze A2 Priorität 2: Vor Entwicklung Standort „Marschallwiesen“: s. „Alte Kistenfabrik“, dann: Wenn Entwicklung an „Alter Kistenfabrik“ gesichert (Priorität 1 oder Priorität 2), dann erst Entwicklung „Marschallwiesen“ Dann gilt: Wenn kein Lebensmittel-Vollsortimenter an „Alter Kistenfabrik“ angesiedelt wurde: Diesen an „Marschallwiesen“ zulassen nach bisherigem Konzept (Lebensmittel, Getränke, Drogerie) Zudem: Ansiedlung von nicht innenstadtrelevanten Sortimenten zulassen, sobald Entwicklung an „Alter Kistenfabrik“ gesichert A3 Überprüfung bestehender Bebauungspläne: Verhinderung negativer Auswirkungen durch Erweiterungen bestehender Nutzungen bzw. Ansiedlung weiterer Betriebe mit innenstadtrelevanten Sortimente Hintergrund: Einzelne Bebauungspläne ohne Satzungsbeschluss (-> „§34Gebiete“), Gewerbegebiete bisher ohne Ausschluss imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 82 B. Strukturelle Änderungen bei den Vermarktungsstrukturen in Tettnang: Analyse Defizite: Die Vermarktung des Einzelhandelsstandortes Tettnang (Schwerpunkt Innenstadt) erfolgt durch zahlreiche Akteure. Die Strukturen hierbei sind eher komplex und zeigen folgende Schwachstellen: • • • • • Inhaltliche Überschneidungen zwischen Institutionen / Akteuren Relativ hohe Zahl an „Organisationen“, d.h. viele Akteure; letztlich führt dies zu einem vergleichsweise hohen Koordinierungsaufwand Eine klare Aufteilung der Strukturen nach inhaltlichen Schwerpunkten beispielsweise in Form von Arbeitsgruppen u.Ä. ist nicht erkennbar; mit anderen Worten: Es ist nicht klar geregelt, wo die umfassende thematische Arbeit für die (Innen)Stadt, z. B. Thema Aufenthaltsqualität, Erreichbarkeit usw. erfolgt Eine eindeutige Zuordnung von Aufgaben / Verantwortlichkeiten, auch operative Entlastung im Ehrenamt, scheint wenig gegeben Eine „strategische“ Gesamtsicht der Stadt ist im Rahmen der aktuellen Strukturen nur schwer möglich, wie in den Expertengesprächen häufig geäußert scheint aktuell eher eine „spontane“ Umsetzung von Maßnahmen statt eine langfristige und koordinierte Planung von Maßnahmen für die Innenstadt zu erfolgen Dokumentation der aktuellen Vermarktungsstrukturen bzw. ausgewählter Akteure bei der Vermarktung der Innenstadt Tettnang auf Basis der Expertengespräche: Zukunftsaufgabe: Es muss eine Struktur gefunden werden, die ein stärkeres, gemeinsames Auftreten der Innenstadtakteure ermöglicht. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 Wichtige und dringende Aufgaben: Schaffung von „klaren, einfachen Strukturen“ in der Stadt Tettnang, um ein gemeinsames Auftretens der Akteure in der Innenstadt zu ermöglichen: Etablierung eines Innenstadtvereins Tettnang, klare Zuweisung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Folgendes Konzept für eine Struktur wurde von der imakomm AKADEMIE erarbeitet: Durch die Etablierung eines Innenstadtvereins Tettnangs könnte eine übergeordnete Institution geschaffen werden, in der sämtliche Innenstadtakteure und weitere Akteure „gebündelt“ werden. Im Innenstadtverein Tettnang erfolgt die thematische Arbeit für die Innenstadt von Tettnang -> Etablierung von Arbeitsgruppen (AGs); folgende Themen bzw. Arbeitsgruppen sehen wir hierbei v.a.: B1 1. AG 1: Themen Erreichbarkeit und Gestaltung (Parkplatzsituation, Beschilderung von Parkplätzen, Parkkonzept, Gestaltung des öffentlichen Raumes wie Begrünung, Beschilderung für Fußgänger usw.) 2. AG 2: Themen Angebot, Service (Branchenmix, Schaufenstergestaltung, Serviceinitiativen in den Geschäften usw.) 3. AG 3: Themen Events, Aktionen (Planung / Durchführung und Koordination von Veranstaltungen v.a. in der Innenstadt von Tettnang) Einzelne Aufgaben – beispielsweise Leerstandsmanagement – werden bewusst städtischen Akteuren zugeordnet. Eine erste Übersicht über eine mögliche Struktur gibt die folgende Abbildung. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 83 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 84 Diskussionsgrundlage: Künftige Vermarktungsstrukturen Innenstadt Tettnang Quelle: imakomm AKADEMIE imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 C. Städtebauliche Maßnahmen:: Analyse Defizite: V.a. für Ortsunkundige sind Verbindungen zwischen der Karlstraße und der Montforstraße kaum sichtbar. Die Innenstadt als Gesamtes wird kaum wahrgenommen, Verbindungen sind dunkel, eine Beschilderung zur Führung der Fußgänger besteht kaum. V.a. der südliche Innenstadtbereich weist städtebauliche Defizite auf und führt so zu einem wenig belebten städtebaulichen Bereich. Der Montfortplatz bzw. der „Eingang“ der Montfortstraße (s. auch ehemaliges Sparkassengebäude) ist derzeit städtebaulich eher weniger attraktiv, es fehlt zudem ein „Frequenzbringer“. Die Grabenstraße als „Achse“ zwischen den beiden Haupteinkaufslagen Montfortstraße und Karlstraße ist städtebaulich wenig attraktiv. Zukunftsaufgabe: Daraus folgt: Die Innenstadt von Tettnang muss als Gesamtes besser erlebbar und für die Innenstadtbesucher „durchlässiger“ werden. Dies muss einerseits durch städtebauliche Maßnahmen v.a. im südlichen Innenstadtbereich (im nördlichen Innenstadtbereich ist aufgrund der bestehenden Bebauung eine bessere „Durchlässigkeit“ der Innenstadt kaum herstellbar), aber auch durch die Ansiedlung von Einzelhandels- und Gastronomienutzungen am Eingangsbereich der Montfortstraße (ehemaliges Sparkassengebäude) erfolgen. Wichtige und dringende Aufgaben: C1 Bessere städtebauliche Verbindung von Karlstraße und Montfortstraße C2 Aufwertung der Grabenstraße durch einen Neubau inklusive Anbau Rathaus Tettnang: Schaffung von Büroflächen, Einzelhandelsflächen (ebenerdig) sowie eines Parkhauses; die Parkflächen im bestehenden Parkhaus Grabenstraße könnten dann an private Akteure in der Innenstadt (Einzelhändler, Gastronomen, Dienstleister usw.) verkauft bzw. vermietet werden für die Nutzung der Parkflächen für Mitarbeiter => Lösung des aktuellen Spannungsfeldes „Parkflächennutzung durch Mitarbeiter der Innenstadtakteure <-> (subjektiv) fehlende Parkflächen für die Kunden / Mängel in der Erreichbarkeit der Innenstadt“ C3 Aufwertung des „Eingangsbereiches Montfortstraße“ (Bereiche ehemaliges Sparkassengebäude) durch die Ansiedlung von Einzelhandels- und Gastronomienutzungen –> ein Konzeptvorschlag wurde von der imakomm AKADEMIE erarbeitet (vgl. die folgende Abbildung) Weitere Aufgaben: Die Montfortstraße sollte (zunächst) nicht zu einer reinen Fußgängerzone umgestaltet werden. Vorerst sollte in der Montfortstraße mittelfristig „getestet“ werden, wie sich die Situation durch die Schaffung von einzelnen Bereichen ohne Parkplätze verändert: Einbindung der betroffenen Akteure in der Montfortstraße in die Überlegungen (s. Innenstadtverein bzw. entsprechende Arbeitsgruppe) Dann: Abgrenzung einzelner Bereiche entlang der Montfortstraße, in denen Parken nicht mehr erlaubt sein sollte => somit Kompromiss aus besserer Aufenthaltsqualität (= Bachlauf in Montfortstraße wird an einzelnen Stellen wieder sichtbar) und trotzdem Parkmöglichkeiten in der Montfortstraße in unmittelbarer Nähe der bestehenden Ladengeschäfte / Gastronomiebetriebe Überlegung zur Anlage der Parkmöglichkeiten in der Montfortstraße in „Fischgrätenmuster“ jeweils auf einer Seite der Straße, um so evtl. weitere Parkmöglichkeiten zu gewinnen bzw. trotz Definition von „parkfreien Bereichen“ keine Stellflächen zu verlieren C4 imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 85 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 86 Vorschlag für ein Nutzungskonzept ehemaliges Sparkassengebäude: „Shop-in-Shop“-Lösung mit folgenden Angeboten: Verkauf lokaler Lebensmittel wie Obst, Gemüse usw. sowie regionaler Produkte (z.B. auch Fisch vom Bodensee!) Ausschank von Bier (-> Hopfen) Kombination mit Café Nischenkonzept wie „Chocolaterie“ (explizit geeignet für Standorte mit Einwohnerzahl von ca. 20.000 Einwohner!) Verkauf von Merchandising-Produkten (Bierkrüge von Tettnang usw.) Beispiel für Nischenkonzept: Vianne Chocolate (Kombination aus Verkauf von Süßigkeiten und Bistro-Bereich) Shop-Bereich (Produkte aus Schokolade) Bistro-Bereich imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 D. Verkehrliche Maßnahmen: Analyse Defizite: Das Verkehrsaufkommen in der Tettnanger Innenstadt mindert insbesondere in den Bereichen Bärenplatz und Karlstraße die Aufenthaltsqualität (Beispiel Bärenplatz: „Verkehrsknotenpunkt statt „Platz zum Verweilen“); die Innenstadt ist insgesamt durch die derzeitige Verkehrsführung („Umfahrung“ der Innenstadt über die bisher nur in einer Richtung befahrbare Martin-Luther-Straße, Lindauer Straße, Bärenplatz bzw. über die Karlstraße) nicht unerheblich verkehrlich belastet. Zukunftsaufgabe: Die Innenstadt muss soweit als möglich verkehrlich entlastet werden, insbesondere durch eine Reduktion des „Durchgangsverkehrs“. Wichtige und dringende Aufgaben: Entlastung der Innenstadt vom starken Verkehrsaufkommen; Ansatz: Umsetzung des bestehenden Verkehrskonzeptes (insbesondere: Umgehung Bahntrasse, Bau Kreisel an der Lindauer Straße, Öffnung der Martin-Luther-Straße in beiden Fahrtrichtungen) Damit: Entlastung des Bärenplatzes durch Entflechtung des Nebeneinanders von Durchgangsverkehr, ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehrs D1 Weitere Aufgaben: D2 Überprüfung der bisherigen „Parkraumbewirtschaftung“; hier kommen Modelle wie „Park-Chip“ in Frage, bei denen am Ende des Innenstadtaufenthaltes die tatsächliche Parkzeit abgerechnet wird; dieses Modell setzt eine „Beschrankung“ der Parkflächen voraus und sollte daher v.a. bei Parkhäusern eingesetzt werden (s auch Maßnahme C2) imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 87 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 E. Ergänzung Angebote / bessere Vermarktung der Potenziale: Analyse Defizite: In der Tettnanger Innenstadt können Lücken im Branchenmix und eine Zunahme leer stehender Objekte festgestellt werden (Gefahr der weiteren „Ausdünnung“ des Angebotes). Die Gäste verweilen eher unterdurchschnittlich lange in der Innenstadt und nutzen die Angebote z.T. aufgrund der unzureichenden „Transparenz“ des Angebotes in der Stadt nur wenig. Letztlich zeigt sich: Die Potenziale und Angebote von Tettnang werden noch zu wenig aktiv beworben, eine Vernetzung von Angeboten (Beispiel: Einkaufsführer in allen Gästezimmern) erfolgt ebenfalls zu wenig. Zukunftsaufgabe: Die Transparenz des Angebotes des Standortes Tettnang muss erhöht werden, zudem sollten die Angebote weiter vernetzt werden. Darüber hinaus müssen die Angebote aber auch sowohl quantitativ (gezielte Ansiedlung einzelner Branchen) als auch qualitativ (vereinzelt besserer Auftritt der Geschäfte nach außen nötig) verbessert werden. Schließlich muss künftig eine noch stärkere Einbindung von Akteuren sowie Kunden bei der Erarbeitung von Maßnahmen erfolgen (Gefahr sonst: „Angebote am Bedarf vorbei“), der Austausch zwischen privaten Akteuren und der Stadtverwaltung sollte noch regelmäßiger erfolgen. Weitere Aufgaben: E1 Ergänzung des Branchenmixes in der Innenstadt von Tettnang durch ein gezieltes Leerstandsmanagement / Ansiedlungsmanagement (vgl. hierzu die analysierten Branchenlücken im Einzelhandelsangebot von Tettnang) E2 Schaffung von mehr Transparenz bei den Angeboten in Tettnang (Stichwort: Einkaufsführer) und bessere Vernetzung der Angebote (Stichwort: „Cross Selling“, bspw. „Einkaufsführer“ in Hotelzimmern auslegen usw.) E3 Etablierung eines regelmäßigen Austausches zwischen Gewerbe und Verwaltung E4 Optimierung der Beschilderung der Innenstadt -> Bessere „Führung“ von Ortsunkundigen an die Innenstadt heran und innerhalb der Innenstadt. E5 Gezielte Ergänzung des Eventprogramms in Tettnang v.a. durch Aktionen im Frühjahr (vgl. hierzu den Strukturvorschlag im Rahmen eines Innenstadtvereins Tettnang) E6 Regelmäßige Einbindung von Einwohnern, Kunden und Akteuren (Einzelhandel, Gastronomie usw.) bei Planungen -> Befragungen! Diskussionsveranstaltungen! imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 88 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 6.2 89 Maßnahmen nach Prioritäten und Zeitplanung Im Folgenden sind die dargestellten Maßnahmen nach Prioritäten aufgeführt. Parallel hierzu wurde der Versuch unternommen abzuschätzen, ob eine Umsetzung kurz-, mittel- oder langfristig möglich ist (Zeitplanung). Dabei gilt: Kurzfristig = Umsetzung bis etwa 2010 möglich Mittelfristig = Umsetzung bis etwa 2015 möglich Langfristig = Umsetzung bis 2020 möglich Im Folgenden sind die Maßnahmen nach Prioritäten und Zeitplanung aufgeführt. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 A1: „Alte Kistenfabrik“ A2: „Marschallwiesen“ A3: Überprüfung bestehende Bebauungspläne? B1: Klare, einfache Strukturen C1: Verbindung KarlstraßeMontfortstraße C2: Aufwertung Grabenstraße C3: Aufwertung Eingangsbereich Montfortstraße C4: Zunächst keine Fußgängerzone Montfortstraße, aber Bereiche ohne Parken „testen“ 90 Weitere ZukunftsAufgaben C4 E2 E3 D2 E6 E4 E5 Priorität D1: Entlastung Innenstadt vom Verkehr D2: Parkraumbewirtschaftung prüfen / ändern E1: Leerstandsmanagement / Ansiedlungsmanagement E2: Angebote: Transparenz/Vernetzung E3: Austausch Gewerbe-Verwaltung E4: Beschilderung E5: Eventprogramm ergänzen E6: Regelmäßige Einbindung Einwohner, Kunden usw. E1 C1 Dringende und wichtige ZukunftsAufgaben C2 C3 D1 A3 A1 A2 B1 kurzfristig mittelfristig 2010 langfristig 2015 Zeitplanung imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 2020 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 6.3 91 Die Umsetzung (Wer? Macht was? Bis wann?) Zentraler Gedanke: Eine Gesamtstrategie ergibt sich durch das Zusammenspiel von Wichtigkeit / Priorität der Maßnahmen, Einer Zeitplanung für die Umsetzung der Maßnahmen sowie der Definition von Verantwortlichkeiten. Im Folgenden sind daher als Umsetzungsvorschlag für die Akteure in Tettnang den skizzierten Maßnahmen Verantwortlichkeiten zugeordnet. Umsetzungsvorschlag für die Maßnahmen im Rahmen des Einzelhandelskonzeptes Tettnang 2020: Maßnahme Ziele: A1 Priorität 1: Standort „alte Kistenfabrik“ Priorität 2: Entwicklung A2 Standort „Marschallwiesen“ A3 Überprüfung bestehender Bebauungspläne Wer ist v.a. beteiligt? = Verantwortlichkeiten Stärkung Innenstadt als Einzelhandelsstandort durch Ansiedlung Einzel handel mit innenstadtrelevantem Sortiment; ideal: Lebensmittelvollsortimenter Stadtverwaltung Eigentümer Flächen Betreiber Stärkung Innenstadt als Einzelhandelsstandort Vor Entwicklung „Marschallwiesen“: s. „Alte Kis tenfabrik“ Ansiedlung von nicht in nenstadtrelevanten Sortimenten zulassen, sobald Entwicklung an „Alter Kistenfabrik“ gesichert Stadtverwaltung Betreiber Verhinderung negativer Auswirkungen durch Erweiterungen bestehender Nutzungen bzw. Ansiedlung weiterer Betriebe mit innenstadtrelevanten Sortimenten Hintergrund: Einzelne Bebauungspläne ohne Satzungsbeschluss (-> „§34-Gebiete“), Gewerbegebiete bisher ohne Ausschluss Stadtverwaltung Bis wann soll Maßnahme umgesetzt sein? Dringend angehen, Umsetzung mittelfristig abgeschlossen Dringend angehen, Umsetzung mittelfristig abgeschlossen Dringend angehen, Umsetzung kurzfristig abgeschlossen imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 92 Umsetzungsvorschlag für die Maßnahmen im Rahmen des Einzelhandelskonzeptes Tettnang 2020 (Fortsetzung): Maßnahme Ziele: B1 Schaffung von „klaren, einfachen Strukturen“ Bessere städtebauliche C1 Verbindung von Karlstraße und Montfortstraße Aufwertung der Grabenstraße : Neubau mit Anbau C2 Rathaus, Büroflächen und Einzelhandel sowie Park haus Aufwertung des „Ein gangsbereiches MontC3 fortstraße“ durch die Ansiedlung von Einzelhandels- und Gastronomienutzungen (Zunächst) keine Umgestaltung der Montfortstraße C4 zu einer reinen Fußgängerzone Æ Test: Einzelne Bereiche ohne Parkplätze Wer ist v.a. beteiligt? = Verantwortlichkeiten Bis wann soll Maßnahme umgesetzt sein? Etablierung eines Innenstadtvereins Tettnangs (Arbeitstitel!) Gründung von „thematischen Arbeitsgruppen“ Stärkere Eingliederung einzelner Aufgaben in der Stadtverwaltung V.a. Einzelhändler Gastronomen Dienstleister Einwohner usw. Stadtverwaltung Innenstadt als Gesamtes attraktivieren Kundenströme zwischen Karlstraße und Montfortstraße erhöhen Stadtverwaltung Städtebauliche Attraktivierung der südlichen Innenstadt Parkmöglichkeiten aufwer ten durch Parkhaus Lösung Parkproblem Mitarbeiter -> diese nutzen dann bestehendes Parkhaus Grabenstraße Stadtverwaltung Investor „Frequenzbringer“ am „Eingang“ Montfortstraße Ergänzung Einzelhandelsund Gastronomieangebot bspw. durch Kombination aus Verkauf regionaler Produkte, Café und Nischenangebote Bereich „Süßigkeiten“ -> Anziehungspunkt auch für Gäste Stadtverwaltung Investor Betreiber Stärkung der Montfortstraße sukzessive (Motto: „Zu erst Branchenmix optimie ren und städtebauliche Aufwertung, dann verkehrliche Maßnahmen) Anrainer Stadtverwaltung Innenstadtverein Dringend angehen, Umsetzung kurzfristig abgeschlossen Dringend angehen, Umsetzung kurzfristig abgeschlossen Dringend angehen, Umsetzung mittelfristig abgeschlossen Dringend angehen, Umsetzung kurzfristig abgeschlossen Nachrangig angehen, Umsetzung mittelfristig abgeschlossen imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 93 Umsetzungsvorschlag für die Maßnahmen im Rahmen des Einzelhandelskonzeptes Tettnang 2020 (Fortsetzung): Maßnahme Ziele: Entlastung der Innenstadt D1 vom starken Verkehrsauf kommen Wer ist v.a. beteiligt? = Verantwortlichkeiten Umsetzung des bestehenden Verkehrskonzeptes (insbesondere: Umgehung Bahntrasse, Bau Kreisel an der Lindauer Straße, Öffnung der Martin-LutherStraße in beiden Fahrtrichtungen) Damit: Entlastung des Bärenplatzes durch Entflechtung des Nebeneinanders von Durchgangsverkehr, ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehrs Steigerung Aufenthaltsqualität Überprüfung der bisheriD2 gen „Parkraumbewirtschaf tung“ Stadtverwaltung Ergänzung des Bran chenmixes in der InnenE1 stadt durch ein gezieltes Leerstandsmanagement / Ansiedlungsmanagement Reaktivierung leer stehender Objekte in der Innen- stadt Ergänzung des Branchenmixes Innenstadtverein Marketingstelle der Verwaltung Nutzung des Gästepotenzials im Einzelhandel und der Gastronomie Verlängerung der Aufent- haltsdauer der Gäste Stadtmarketing Wirtekreis Hotellerie Etablierung eines regelE3 mäßigen Austausches zwischen Gewerbe und Verwaltung E4 Optimierung der Beschilderung der Innenstadt Dringend angehen, Umsetzung langfristig abgeschlossen Nachrangig angehen, Umsetzung mittelfristig abgeschlossen Nachrangig angehen, Umsetzung kurzfristig abgeschlossen Nachrangig angehen, Umsetzung kurzfristig abgeschlossen Nachrangig angehen, Umsetzung kurzfristig abgeschlossen Nachrangig angehen, Umsetzung mittelfristig abgeschlossen Stadtverwaltung Erhöhung der Aufenthaltsdauer der Kunden in der Innenstadt Entkräftung des Argumentes „gehetzter Innenstadtkunden“ Schaffung von mehr E2 Transparenz bei den Angeboten und Vernetzung dieser Bis wann soll Maßnahme umgesetzt sein? „Wirtschaftsförderung“ für die Betriebe Einbindung von Gewerbe Stadtverwaltung Mehr „Transparenz“ des Angebotes in der Innenstadt Bessere Erreichbarkeit (auch ohne Parkraum schaffung!) Bessere „Werbung“ für die Innenstadt, v.a. aus südlicher Richtung kommend Innenstadtverein Stadtverwaltung imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 94 Umsetzungsvorschlag für die Maßnahmen im Rahmen des Einzelhandelskonzeptes Tettnang 2020 (Fortsetzung): Maßnahme Ziele: E5 Gezielte Ergänzung des Eventprogramms Regelmäßige Einbindung von Einwohnern, Kunden E6 und Akteuren (Einzelhandel, Gastronomie usw.) bei Planungen Über alle Jahreszeiten hinweg attraktive Innenstadtveranstaltungen Frequenz! Wer ist v.a. beteiligt? = Verantwortlichkeiten Innenstadtverein Berücksichtigung von Kundenwünschen, daher Vermeidung von Fehlpla nungen / Fehlentscheidun gen „Absicherung“ von Maßnahmen Private Akteure Stadtverwaltung Bis wann soll Maßnahme umgesetzt sein? Nachrangig angehen, Umsetzung kurzfristig abgeschlossen Nachrangig angehen, Umsetzung mittelfristig abgeschlossen imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 6.4 95 Fazit Die imakomm AKADEMIE hat auf Basis der Ist-Analyse, des städtebaulichen Kurz-Checks und der Prognose der künftigen Einzelhandelsentwicklung sowie auf Basis eigener Überlegungen und Erfahrungswerte Zukunftsaufgaben für den Einzelhandelsstandort Tettnang erarbeitet. Insgesamt fünf zentrale Bereiche / Schwerpunkte wurden definiert: A. Entwicklung innenstadtnaher Standorte B. Strukturelle Änderungen bei den Vermarktungsstrukturen in Tettnang C. Städtebauliche Maßnahmen D. Verkehrliche Maßnahmen E. Ergänzung Angebote / bessere Vermarktung der Potenziale Tettnangs Zu diesen Bereichen wurden konkrete Maßnahmen erarbeitet und mit Prioritäten (wichtige und dringende Maßnahmen sowie weitere Maßnahmen) sowie einer ersten Zeitplanung versehen. Darüber hinaus wurden Verantwortlichkeiten („Wer ist für die Umsetzung v.a. zuständig?“) definiert. Teilweise wurden bereits konkrete Umsetzungsvorschläge zu einzelnen Maßnahmen (Beispiel: Künftige Vermarktungsstrukturen Innenstadt Tettnang) erarbeitet. Klare Handlungsvorgabe: Aus der Vielzahl an Zukunftsaufgaben bzw. den dazu erarbeiteten Maßnahmen sollten mit höchster Priorität und dringend v.a. angegangen werden: Entwicklung des Standortes „Alte Kistenfabrik“ (Ansieldung von Einzelhandelsnutzungen mit innenstadtrelevanten Sortimenten, idealerweise aus dem Bereich Lebensmittel (Vollsortimenter); erst dann sollten weitere Standorte einer Einzelhandelsnutzung zugänglich gemacht bzw. bestehende Standorte um Nutzungen aus dem Bereich Einzelhandel erweitert / ergänzt werden) Strukturelle Änderungen bei den Vermarktungsstrukturen in Tettnang Die folgende Übersicht zeigt sämtliche, erarbeitete Maßnahmen nach Prioritäten: imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 A. Entwicklung innenstadtnaher Standorte: Wichtige und dringende Aufgaben: A1 A2 A3 Priorität 1: Standort „alte Kistenfabrik“. Stärkung v.a. südliche Innenstadt durch Ansiedlung Einzelhandel mit innenstadtrelevantem Sortiment; ideal: Lebensmittelvollsortimenter: So lange: Keine weitere Entwicklung Bereich Lebensmittel an anderen Standorten zulassen Wenn Lebensmittel-Vollsortimenter hier nicht möglich, dann „Marschallwiesen“Ansiedlung aber erst, wenn Ansiedlung anderer Nutzungen an „Alter Kistenfabrik“ gesichert ist Nötig: Bessere Verbindung zur Karlstraße schaffen, Lösung Volksbank-Parkplätze Priorität 2: Vor Entwicklung Standort „Marschallwiesen“: s. „Alte Kistenfabrik“, dann: Wenn Entwicklung an „Alter Kistenfabrik“ gesichert (Priorität 1 oder Priorität 2), dann erst Entwicklung „Marschallwiesen“ Dann gilt: Wenn kein Lebensmittel-Vollsortimenter an „Alter Kistenfabrik“ angesiedelt wurde: Diesen an „Marschallwiesen“ zulassen nach bisherigem Konzept (Lebensmittel, Getränke, Drogerie) Zudem: Ansiedlung von nicht innenstadtrelevanten Sortimenten zulassen, sobald Entwicklung an „Alter Kistenfabrik“ gesichert Überprüfung bestehender Bebauungspläne: Verhinderung negativer Auswirkungen durch Erweiterungen bestehender Nutzungen bzw. Ansiedlung weiterer Betriebe mit innenstadtrelevanten Sortimente Hintergrund: Einzelne Bebauungspläne ohne Satzungsbeschluss (-> „§34Gebiete“), Gewerbegebiete bisher ohne Ausschluss B. Strukturelle Änderungen bei den Vermarktungsstrukturen in Tettnang: Wichtige und dringende Aufgaben: B1 Schaffung von „klaren, einfachen Strukturen“ in der Stadt Tettnang, um ein gemeinsames Auftretens der Akteure in der Innenstadt zu ermöglichen: Etablierung eines Innenstadtvereins Tettnang, klare Zuweisung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten –> ein Konzeptvorschlag wurde von der imakomm AKADEMIE erarbeitet imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 96 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 C. Städtebauliche Maßnahmen:: Wichtige und dringende Aufgaben: C1 Bessere städtebauliche Verbindung von Karlstraße und Montfortstraße C2 Aufwertung der Grabenstraße durch einen Neubau inklusive Anbau Rathaus Tettnang, Schaffung von Büroflächen, Einzelhandel sowie eines Parkhauses C3 Aufwertung des „Eingangs Montfortstraße“ (Bereiche ehemaliges Sparkassengebäude) durch die Ansiedlung von Einzelhandels- und Gastronomienutzungen –> ein Konzeptvorschlag wurde von der imakomm AKADEMIE erarbeitet Weitere Aufgaben: C4 Die Montfortstraße selbst sollte (zunächst) nicht zu einer reinen Fußgängerzone umgestaltet werden. Vorerst sollte in der Montfortstraße mittelfristig „getestet“ werden, wie sich die Situation durch die Schaffung von einzelnen Bereichen ohne Parkplätze verändert. D. Verkehrliche Maßnahmen: Wichtige und dringende Aufgaben: D1 Entlastung der Innenstadt vom starken Verkehrsaufkommen; Ansatz: Umsetzung des bestehenden Verkehrskonzeptes (insbesondere: Umgehung Bahntrasse, Bau Kreisel an der Lindauer Straße, Öffnung der Martin-Luther-Straße in beiden Fahrtrichtungen) Weitere Aufgaben: D2 Überprüfung der bisherigen „Parkraumbewirtschaftung“; hier kommen Modelle wie „Park-Chip“ in Frage, bei denen am Ende des Innenstadtaufenthaltes bezahlt werden muss – v.a. eben bei Parkhäusern (s. A2: Grabenstraße) E. Ergänzung Angebote / bessere Vermarktung der Potenziale: Weitere Aufgaben: E1 Ergänzung des Branchenmixes in der Innenstadt von Tettnang durch ein gezieltes Leerstandsmanagement / Ansiedlungsmanagement E2 Schaffung von mehr Transparenz bei den Angeboten in Tettnang und bessere Vernetzung der Angebote vernetzen („Cross Selling“, bspw. „Einkaufsführer“ in Hotelzimmern auslegen usw.) E3 Etablierung eines regelmäßigen Austausches zwischen Gewerbe und Verwaltung E4 Optimierung der Beschilderung der Innenstadt -> Bessere „Führung“ von Ortsunkundigen an die Innenstadt heran und innerhalb der Innenstadt. E5 Gezielte Ergänzung des Eventprogramms in Tettnang v.a. durch Aktionen im Frühjahr E6 Regelmäßige Einbindung von Einwohnern, Kunden und Akteuren (Einzelhandel, Gastronomie usw.) bei Planungen -> Befragungen! Diskussionsveranstaltungen! imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de 97 Einzelhandelskonzept Tettnang 2020 98 Um die Umsetzung der Maßnahmen zu gewährleisten, müssen nun im weiteren Verlauf von der Stadtverwaltung Tettnang sowie den privaten Akteuren (Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleister, Gewerbe usw.) finanzielle und personelle Ressourcen vorgegeben werden. Wir sind überzeugt, dass anhand der erarbeiteten Maßnahmen eine weitere Profilierung und Positionierung des (Einzelhandels)Standortes Tettnang gelingen kann und auch langfristig so eine Stärkung Tettnangs im regionalen Standortwettbewerb gelingt. imakomm AKADEMIE GmbH - Ulmer Str. 130 - D-73431 Aalen Tel.: 07361/973 571, Fax: 07361/973 583, Email: info@imakomm-akademie.de