24.06.2005 Weg zum Profilgolfer ist steinig

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24.06.2005 Weg zum Profilgolfer ist steinig
D4
N G Z- A K T I V
journal
FREITAG, 24. JUNI 2005
Weg zum Profigolfer ist steinig
Trotz aller Fördersysteme: Der Weg vom
Talent zum Golfprofi
ist lang und steinig. Der
bisher einzige Neusser,
der den Sprung ins
Lager der Berufsspieler
gewagt hat, ist der 27jährige Christian
Reimbold, der zurzeit
auf dem Rittergut
Birkhof um eine gute
Platzierung kämpft.
V O N DAV I D B E I N E K E
Durch die ganze Welt jetten, auf den
schönsten Golfplätzen unseres Planeten Turniere spielen und dabei
satte Preisgelder kassieren, die ein
sorgenfreies Leben ermöglichen. So
oder so ähnlich sieht das Bild eines
Golfprofis aus, das einer breiten Öffentlichkeit durch eine oft oberflächliche Berichterstattung in den
Medien vermittelt wird. Doch wer so
weit kommen will, der muss einen
Saison als Profi
spielt. „Wenn man
zum Beispiel auf
der Pro Tour
Esprit rumgurkt,
das ist so etwas
wie die dritte Liga
im Golf, ohne zu
gewinnen, dann
ist das der mieseste Job der Welt“,
sagt
Reimbold,
der weiß, wovon
er spricht. Weil er
jüngst keine Startplätze bei Turnieren der Challenge-Serie bekam,
musste er auch in
die dritte Kategorie ausweichen.
Den Schritt ins
Profilager hat er
aber noch nicht
bereut, denn die
Perspektiven,
nach vorne zu
sind
Seit rund zwei Jahren ist der Neusser Christian Reimbold (Mitte) als Golfprofi in der ganzen Welt unterwegs. Aus heu- kommen,
NGZ-FOTO: L. BERNS nach einer bislang
tiger Sicht findet er, dass er den Wechsel ins Profilager schon früher hätte wagen sollen.
ordentlichen Sailangen Weg auf sich nehmen, der
wand ihrer Mühen fürstlich entlohnt
son nicht schlecht. Lediglich den
von Entbehrungen und Risiken gewerden. Das Gros der Berufsspieler
Zeitpunkt des Wechsels hätte er
prägt ist. Schließlich muss schon
muss auf eigenes (finanzielles) Risirückblickend anders gewählt. Das
ganz früh mit dem Golfspielen beko auch zu kleineren Turnieren in alJahr 2000, als er den Galeria Kaufhof
gonnen und viel an sich gearbeitet
ler Herren Länder reisen, ohne zu
Pokal gewann und Zweiter bei den
werden, um die Fähigkeiten zu erwissen, ob die später erreichte PlatBritish Amateurs wurde, wäre aus
werben, auf höchstem Niveau mitzierung reicht, um überhaupt die
seiner Sicht perfekt gewesen. „Mit
halten zu können. Außerdem sind es
entstandenen Kosten zu decken.
diesen Erfolgen hätte ich mich leichnur die Profis, die regelmäßig ganz
Das gilt auch für den Neusser Christer getan, Sponsoren zu finden“, ist
vorne mitspielen, die für den Auftian Reimbold, der jetzt seine zweite
sich Reimbold sicher.
Angefangen mit dem zielgerichteten Golftraining hat der Neusser erst
mit 14 Jahren, verbesserte sich dann
aber unter der Anleitung von Günther Kessler auf dem Golfplatz Hummelbachaue
stetig.
Allerdings
durchlief er nicht die üblichen Landeskader, mit 18 kam direkt die Berufung in den C-Kader des Deutschen Golf Verbandes (DGV). Dann
folgte der Aufstieg bis in den A-Kader, dort gehörte er der erfolgreichen Junioren-Nationalmannschaft
an. Je weiter es nach oben ging, desto häufiger kam der Gedanke an eine
Zukunft als Profi. „Ich habe mir viel
Zeit gelassen. Mein Herz war zwar
immer beim Golf, aber ich musste
mir die Frage beantworten, ob ich
mit Golf meinen Lebensunterhalt
verdienen kann“, erklärt Reimbold,
der deswegen zuerst seinem JuraStudium Priorität einräumte.
Dass der DGV und die PGA Germany, die deutsche Vereinigung der
Profigolfer, neuerdings in Sachen
Förderung junger Berufsspieler mit
dem Projekt „Golf Team Germany“
kooperieren, findet Reimbold klasse: „Dadurch wird der Übergang
vom Amateur zum Profi flüssiger.“
Die nach bestimmten Kriterien ausgewählten Mitglieder (unter anderem Perspektive Tour-Karte oder
Tour-Sieg) bekommen nämlich ein
Paket aus Training, medizinischer
Betreuung und finanzieller Unterstützung gestellt, das ihnen ermöglichen soll, sich voll aufs Golfspielen
zu konzentrieren.
Breite motorische Grundlage ist wichtig
Trendsport
Das Interesse an Golf ist in der deutschen Bevölkerung ungebrochen;
der Deutsche Golf Verband (DGV)
geht von rund 4,2 Millionen Golfinteressierten aus. Golf gilt in der nicht
Golf spielenden Öffentlichkeit immer noch als ein eher gemütlicher
Sport für ältere Damen- und Herrschaften, dabei ist Golf inzwischen
keine Frage des Alters. Immer mehr
jüngere Menschen spielen Golf. Seit
1990 hat sich die Zahl der in Golfclubs organisierten Spieler verdreifacht. Auch die stetig wachsende Anzahl von Golfplätzen weist die Entwicklung zum Breitensport aus. Um
in der Beliebtheitsskala der Sportarten noch weiter nach vorne zu kommen, werden vom DGV und der Professional Golfers Association of Germany (PGA) die Einstiegshürden in
Form von hohen Kosten und Prüfungen mehr und mehr gesenkt. Die
Vereinigung clubfreier Golfspieler
(VcG) möchte die Tendenz weiter
vorantreiben.
Körperliche Anforderungen
Der Golfer legt auf einem 18-LochPlatz eine Wegstrecke von durchschnittlich 8,5 Kilometer in etwa vier
Stunden zurück und verbrennt dabei je nach Körpergewicht und Gehgeschwindigkeit 800 bis 1200 Kalorien. Abhängig von Spielstärke und
Handicap werden dabei zwischen 70
und mehr als 100 Schläge absolviert,
was ein hohes Maß an Konzentration und koordinativen Fähigkeiten
erfordert. Das Schlagrepertoire eines Golfers besteht aus den Grundschlägen: Drive (ein langer Ab-
➔GUT ZU WISSEN
Golfplätze im Rhein-Kreis Neuss
Grevenbroich: Erftaue, „Zur Mühlenerft“, Ansprechpartner unter den Telefonnummern 02181/280637 (Sekretariat) und 02181/704125 (Golfschule) zu erreichen, im Internet unter www.golf-erftaue.de zu finden, verfügt über einen 18Loch-Platz
Korschenbroich: Golfpark Rittergut
Birkhof in Lüttenglehn, Ansprechpartner: 02131/510660 (Sekretariat) und
02131/510614 (Golfschule), www.birkhof.
de, ein 18-Loch-Platz und ein 9-LochPlatz
Neuss: Hummelbachaue, „Golfplatz 1“
in Norf, Ansprechpartner: 02137/91910
(Sekretariat), www.hummelbachauegolf.de, ein 18-Loch-Platz und ein 9-LochPlatz
Meerbusch: Golfpark Meerbusch, Badendonkerstraße 15, Ansprechpartner:
02132/93250 (Sekretariat), www.golfpark-meerbusch.de, ein 18-Loch-Platz
schlag), Fairway-Schlag (ein Schlag
von der gemähten Spielbahn aus),
Chippen (ein kurzer flacher Annäherungsschlag), Pitchen (ein kurzer
hoher Schlag aufs Grün) sowie Putten (einlochen).
Bei Drives müssen – gute Technik
vorausgesetzt – bis zu 90 Prozent der
maximalen Kraft im Treffmoment
des Balles abgerufen werden. Die
langen Abschläge stellen durch das
hohe Drehmoment die größte biomechanische Belastung auf die Wirbelsäule als zentrales Drehorgan
dar. Die Anforderungen an den Golfschwung sind komplex und setzen
in der so genannten Ansprechposition (Stellung des Körpers direkt vor
dem Schlag) eine ausbalancierte
Haltung als Grundlage für die
Schwungbewegung voraus. Probleme im Schwung können auftreten,
wenn die Steuerung von Rückschwung und Abschwung nicht
durch ein elastisches Muskelkorsett
kontrolliert wird. Für die eingesetzte
Kraft kommt es auf das genaue und
exakte Zusammenspiel innerhalb
der Muskelkette bei ausreichender
Bewegungsfreiheit an. Wer sein
Handicap verbessern will, sollte
auch seine körperlichen Ressourcen
verbessern.
möglichst vielfältige Grundlagenausbildung in den motorischen
Hauptbeanspruchungsformen (Koordination, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit) an. Solche
Fähigkeiten reifen nicht einfach im
Rahmen der körperlichen Entwicklung oder durch die Ausübung des
Golfsports heran. Vielmehr sollten
im Kinder- und Jugendbereich gezielt und spaßbetont in ihren motorischen Grundfähigkeiten gefördert
werden. Richtig fit entsprechend
den Anforderungen von Golf als
Leistungssport werden Kinder und
Jugendliche durch Ballspiele oder
Leichtathletik oder andere Golf ergänzende Sportarten. Aber auch für
Kinder mit Schwierigkeiten im Bereich der Motorik ist Golf ein idealer
Ausgleich zur zunehmend bewegungsarmen Umwelt. Gerade dadurch, dass der Ball vor den Füßen
ruht und nicht fliegt oder prellt,
spielen die sonst im Sport so wichtigen Reaktionszeiten eine eher untergeordnete Rolle. Koordination, Konzentrationsfähigkeit und präzises
Bewegungsgefühl können sich individuell entwickeln. Zudem werden
Werte wie Geduld, Disziplin und
Selbstverantwortung beim regelmäßigen Golfen vermittelt.
Von klein an beginnen
Ausrüstung
Golf gilt als eine technisch anspruchsvolle
Präzisionssportart.
Der günstigste Zeitpunkt für das Erlernen von schwierigen Bewegungen liegt in der Kindheit zwischen
dem 7. bis 12. Lebensjahr. Neben der
Verankerung der Golftechnik in das
Bewegungsgedächtnis der Kinder
kommt es ebenso auf eine breite und
Die Ausrüstung ist durch das Regelwerk festgelegt. Mehr als 14 Schläger
dürfen in der Golftasche nicht mitgeführt werden. Obwohl die Golfindustrie seit Jahrzehnten immer neue
„High-Tech“-Materialien im Schläger- und Ballbereich, in der Bekleidung und auf dem Schuhsektor entwickelt, haben sich nach Studien aus
den USA seit fünfzehn Jahren die
Handicaps der Durchschnittsgolfer
nicht mehr verbessert. Körperliche
und mentale Fähigkeiten bestimmen den Erfolg eines Golfers, erst
danach entscheidet das erforderliche Equipment über das Ergebnis.
Da der Materialmarkt selbst für
Fortgeschrittene recht unübersichtlich ist, sollten sich Golfneulinge von
Ihrem Golfpro beraten lassen.
Mentale Stärke
Golf und Gesundheit
Der gesundheitsorientierte Gedanke von Golf basiert auf regelmäßiger
Bewegung in der freien Natur. Golf
spielen wirkt stresslösend und
macht den Kopf von Alltagssorgen
frei. Durch die moderate Belastung
werden das Immunsystem und die
körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt. Wer es schafft, sich trotz der
abverlangten körperlichen Belastung auch noch rundum wohl zu
fühlen, verbessert gleichzeitig die im
Job so wichtige Regenerationsfähigkeit.
Eine Golfrunde spielt sich vor allem
im Kopf ab. Was bei den Profis noch
einfach aussieht, gestaltet sich in der
Autor Horst Schuhmacher ist Dozent an der
eigenen praktischen Umsetzung als
medicoreha Gesundheitsakademie in Neuss
echte Herausforderung. Der Golfer
tritt vor allem gegen seine Angst
vor den eigenen
Schwächen
an
und lernt so, mit
Misserfolgen besser umzugehen.
Im Leistungssport
Golf hängt Erfolg
nicht alleine von
der körperlichen
Leistungsfähigkeit, sondern vor
allem auch von
Konzentrationsfähigkeit
und
Selbstvertrauen
ab. Auch Hobbygolfer können von
einer
mentalen
Vorbereitung profitieren, wenn Sie
mit der Fähigkeit
zum Abschalten
auf die Runde ge- Kadertrainer Günther Kessler arbeitet mit Golfschüler Tobias Gurek
NGZ-FOTO: H. JAZYK
an der Verbesserung dessen Schwungs.
hen.
➔ HINTERGRUND
Golftrainer Günther Kessler sieht Verzicht
als Voraussetzung für Spitzenleistungen.
D
ie Bezeichnung „Golftalent“
sollte jungen Menschen vorbehalten sein, denen man die Fähigkeit
zuspricht, bei „qualifizierter Förderung“ überdurchschnittliche oder
herausragende Leistungen im Golfsport erzielen zu können. Dabei ist
es kaum möglich zu sagen, ob ein
bewegungsbegabtes Kind ein Talent
ist oder nicht. Als Trainer hoffen wir
nur, dass unsere Vorhersagen irgendwann eintreffen. Bestätigt wird
man bei der Talentauswahl immer
erst im Rückblick auf die Sportkarriere.
Folgende Momentaufnahmen
charakterisieren die Entwicklung eines Talents: Ein Achtjähriger sollte
einen Golfball bereits über 100 Meter weit schlagen und gut Putten
können (zwei Schläge pro Loch). Mit
neun Jahren sollten die Kinder bereits ihre Spielstärke mit einem Handicap nachweisen. Mit fünfzehn
Jahren sollte das Handicap bereits
im einstelligen Bereich sein.
Die Grundausbildung (4 bis 7 Jahre) ist spielerisch ausgerichtet. Im
Grundlagentraining (7 bis 10 Jahre)
wird bereits kindgerecht trainiert.
Während des Aufbautrainings (10
bis 14 Jahre) wird die spezifische
Golftechnik auf einer breiten athletischen Basis ausgebildet. Im Anschlusstraining (14 bis 16 Jahre),
Leistungstraining (ab 16 Jahre) und
Hochleistungstraining (ab 18 Jahren) wird einerseits Begeisterung für
Spitzenleistungen im Golfsport geweckt, anderseits die Fähigkeit
Rückschläge wegzustecken entwickelt.
Optimale Nachwuchsförderung
muss die körperliche und psychische Entwicklung des Individuums fördern. Dies ist ohne unterstützende Mitarbeit der Eltern allerdings nicht möglich. Die Erziehungsberechtigten sorgen für günstige Umfeldbedingungen. Sie haben
die Aufgabe zu trösten und zu motivieren. Im organisatorischen Bereich sind sie wichtige Helfer, sie
müssen viel Zeit investieren, haben
aber in der Regel kaum Mitspracherecht in Bezug auf Golf und Training.
Das bleibt immer Sache zwischen
Trainer und Spieler.
Oberstes Gebot und wichtigste
Voraussetzungen zur Entwicklung
von überragender Leistungsfähigkeit ist zunächst mal Verzicht. Heute
gibt es eine breite Palette von Freizeitangeboten, so dass die Konzentration auf Golf über viele Jahre des
Lebens schwer fällt. Trotz erster Erfolge im Schaukasten des örtlichen
Golfclubs sollte ein Talent seine Ziele immer klar vor Augen sehen und
über einen langen Weg geradeaus
marschieren. Ohne einen gewissen
„Tunnelblick“ geht das nicht. Es
kommt auf die Einstellung und Bereitschaft an, trotz kleiner Erfolge
über lange Zeit weiter hart an sich zu
Arbeiten. Talent alleine reicht nicht
aus, gefordert wird Disziplin, Disziplin und nochmals Disziplin. Schönfärberei führt dazu, dass wir heute
zu wenig Leistungssportler im Golf
haben.
Günter Kessler ist PGA Professional, Trainer
(DGV), Coachteam-Trainer der PGA und NRWLandestrainer an der Golfschule Hummelbachaue im Neusser Stadtteil Norf
Körperliche Anforderungen werden unterschätzt
So schön Golf auch ist,
es birgt auch Gefahren.
Prävention hilft, Verletzungen zu vermeiden.
(HoSch) Der Golfsport bietet nicht
nur Freude und Zuwachs an Gesundheit, sondern birgt auch das Risiko von Verletzungen und Überlastungsschäden. Akute Verletzungen
können schon mal vorkommen,
sind aber aufgrund der gut dosierbaren Belastung eher selten.
Andererseits werden die körperlichen Anforderungen des Golfsports
von vielen Freizeitgolfern unterschätzt. Der Weg zur Beherrschung
der komplexen Golfschwungbewegung verlangt häufiges Üben. Leider
wird dabei mangelndes Bewegungsgefühl oft durch Kraft kompensiert,
so dass bestimmte Körperregionen
einseitig belastet werden. Ohne Ausgleichstraining steigt bei schwachem Körperkapital die Gefahr von
Überlastungsschäden. Häufig von
Überlastungsbeschwerden betroffen sind: Hals- und Lendenwirbelsäule, Schultergürtel, Schultern, Ellenbogen und Handgelenke. Bei vorgeschädigten Gelenken (Knorpelverschleiß) kommen Beschwerden
in Hüft-, Knie- und Sprunggelenken
hinzu. Als Ursachen für schmerzhafte Sehnenansätze und Gelenkbeschwerden gelten mangelnde körperliche Voraussetzungen für die
Anforderungen des Golfsports ge-
paart mit schlechter Technik. Männer golfen übrigens anders als Frauen. Die muskulösen Arme der Männer senken das Risiko von typischen
Golfbeschwerden, dafür ist bei ihnen die Lendenwirbelsäule häufiger
gefährdet. Bei Frauen zählen Beschwerden im Bereich der Handgelenke und Ellenbogen zu den häufigsten Problemen.
Golf fördert die Gesundheit, wenn
der Aktive neben seinem geliebten
Golfsport etwas für seinen Körper
tut. Eine Steigerung der Kraft und
Flexibilität der Muskulatur ist vor allem im Wirbelsäulen- und Schultergürtelbereich wichtig, wenn man
ohne Rückenschmerzen durch die
Saison kommen will. Biomechanische Analysen zeigen die enormen
Fliehkräfte, welche beim Abschlag
vor allem während des Abschwungs
auf dem Rücken lasten. Der Übergangsbereich zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein wird von
Sportorthopäden als Schwachstelle
ausgewiesen, welche auf ein stabilisierendes aktives Muskelkorsett angewiesen ist. Oft sind Rückenschmerzen schon vor dem Einstieg
in den Golfsport vorhanden und
werden durch die sportliche Belastung zusätzlich aktiviert. Häufig verschlimmern sich die Beschwerden
aber durch die Aufnahme des Golfsports nicht.
Aus sportmedizinischer Sicht ist
bei vorliegenden medizinischen
Problemen eine Anpassung der
Schwungtechnik erforderlich. Hierbei ist eine Zusammenarbeit zwischen Sportmediziner, Physiothera-
peut und Golfpro die ideale Betreuungskombination. Der Arzt im Team
ist für die Diagnostik und Überprüfung der Therapie verantwortlich.
Physiotherapeuten führen die Behandlung und im Anschluss aufbauende präventive Trainingsprogramme durch. Der Golfpro kann in seinen Schulungsmaßnahmen das Timing und den Umfang des Bewegungsablaufs entsprechend den
körperlichen Voraussetzungen seiner Klienten anpassen. Die beste
Vorbeugung gegen „Goferellenbogen“ und „Golferrücken“ ist ein regelmäßiges und ganzheitliches medizinisches Aufbautraining. Ein
zehnminütiges golfspezifisches Aufwärmen vor der Runde, wie man es
aus anderen Sportarten auch kennt,
sollte selbstverständlich sein.