The New School for Design

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The New School for Design
Parsons
The New School for Design
Bericht zum Auslandsemester in New York, USA
von Baptiste Tassel
Inhaltsverzeichnis
The New School - Überblick
3
Departments, Campus und Facilities
4-5
Kurswahl und Kursbeschreibung
6-9
Leben in New York
10 - 11
Persönliche Lieblingsspots
12
Monatliche Kosten
13
The New School – Überblick
The New School ist eine private Universität. Zählt man alle Studenten aus New York, ihrer
Tochteruniversität in Paris und die Online-Absolventen zusammen, beläuft sich die Zahl der
Studierenden auf ca. 10.000 Köpfe. Insgesamt werden über 130 Bachelor und Master Kurse angeboten.
Die Institution beschäftigt zurzeit ca. 2000 Lehrkräfte. The New School New York gliedert sich in sieben
Fakultäten:
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Parsons The New School for Design
The New School for Social Research
Eugene Lang College The Newschool for Liberal Arts
The New School for Public Engagement
Mannes College The New School for Music
The New School for Drama
The New School for Jazz and Contemporary Music
3
Departments, Campus und Facilities
Interessiert man sich als Student der HAW-Hamburg für ein Auslandssemester an der New School
in New York kommt nur eine Fakultät in Frage: Parsons The New School for Design. Sie wurde
im Ursprung 1896 vom impressionistischen Maler William Merrit Chase gegründet und zählt unter
Anderen Marc Jacobs, Ai Wei Wei und Edward Hopper zu ihren bekanntesten Absolventen.
Mit aktuell ca. 4.300 Studierenden ist es die größte Division der New School. Sie wird in 5 Departments
unterteilt:
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Art, Media and Technology
Fashion
Constructed Enviroments
Art and Design History
Theory und Design Strategies
An dem Deparment Art, Media and Technology können viele Studiengänge belegt werden. Auf
folgender Website finden Sie eine Übersicht: https://www.newschool.edu/parsons/academics.aspx
Als Austauschstudent werden Sie bei der Anmeldung gebeten, Ihren gewünschten Studiengang
anzugeben. Beachten Sie, dass Sie den Studiengang nach Ihren gewünschten Kursen auswählen
sollten, denn es sind nicht alle Studiengänge für alle Kurse zugelassen. So entschied ich mich dazu
mich wegen meines Schwerpunktes in Animation und Sounddesign für „Design and Technology“ statt
Kommunikationsdesign (meinem eigentlichen Studiengang) zu bewerben.
Insidertip: Suchen Sie sich früh, für Sie interessante Kurse heraus und achten Sie auf die dafür
zugelassenen Studiengänge!
2 W 13th Street
Das Hauptgebäude der Parsons ist aus vielerlei Hinsicht Interessant. Es ist das Haus des Departments
Illustration (8. Stock), es beinhaltet das Sheila C. Johnson Design Center im Erdgeschoss (hier werden
regelmäßig Arbeiten von Studierenden, Fakultätsmitgliedern und anderen Künstlern ausgestellt),
angeblich hat es sogar ein Drucklabor für Siebdruck, Lithografie, etc. im 4. Stock. Für mich als
Animationsinteressierten war es vor Allem wegen des Labors im 10 Stock interessant. In diesem
befanden sich eine Hand voll Rechner (Windows und Macintosh), vier betriebsbereite Wacom Cintiq
Bildschirme, Große Arbeitsflächen mit großen Schneidemessern, zwei Trickfilm-Leuchttische, drei
Fotostationen für Animation, S/W sowie Farbdrucker und Scanner. Für die Nutzung der Fotostationen
muss man sich die Kameras bei dem Lab Tech (Labassistent) ausleihen. Für die Nutzung der Scanner
und Drucker muss man sich beim Lab Tech anmelden, sowie sein eigenes Druckpapier mitbringen.
Interessant für Illustratoren dürfte auch der Vetilationsraum im 9. Stock sein. In dieser kleinen Kammer
ist es möglich Sprühkleber, Fixative und Farbsprühdosen zu benutzen, ohne Mitstudenten durch den
Geruch zu stören.
Insidertip: Plant die Warteschlangen vor den Aufzügen in Eure täglichen Anreisezeiten mit ein! Es
kann zu Stoßzeiten vorkommen, dass man bis zu 10 Minuten auf einen Platz im Lift warten muss. Das
Erdgeschoss des Hauses hat 5 Aufzüge (1 mittig, 2 links, 2 rechts) Wenn Euer Klassenraum sich in
keinem hohen Stockwerk befindet, oder Ihr sportlich seid, könnt Ihr die Treppen nehmen. Diese findet
man, wenn man nach dem hereinkommen rechts an dem mittleren Aufzug vorbei geht. Den Gang um
die Ecke geht Ihr, an den zwei Aufzügen vorbei, bis zum Ende durch.
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66 5th Avenue
Dieses Gebäude ist dem Hauptgebäude direkt angrenzend und ist von diesem aus über die große
Rampe in der Eingangshalle oder von der 5th Avenue aus betretbar. Interessant sind hier die
Computerlabore (Windows und Macintosh) im Kellergeschoss. Hier ist es möglich ohne eigenes Papier
zu drucken. Für Fotografiestudenten gibt es außerdem einen Kameraverleih im 2. Stock.
Arnold Hall
Arnold Hall – das Heimatgefilde der Design and Technology, sowie Jazz Studenten. Sie befindet sich in
der 55 W 13th St.
Im 4. Stock ist eine gute Mensa. Außerdem gibt es zahlreiche Computerlabore. Ein großes im 3. Stock
(Windows und Macintosh) und ein etwas gemütlicheres im 8. Stock (Windows und Macintosh). Im
3. Stock befinden sich die Klassenräume für Computer-Grafics-Kurse (CG). Im 8. Stock liegen die
Klassenräume für Sounddesign, kraftvolle Arbeitsplätze für Videobearbeitung und Audioarbeitsplätze
für das Arbeiten außerhalb der Kurse (Kopfhörer müssen selbst mitgebracht, oder können im 9. Stock
ausgeliehen werden – Achtung! 6,35 mm Klinke-Adapter nicht vergessen.) Im 8. Stock befinden sich
außerdem noch zwei Tonstudios mit Aufnahmekabinen für die man sich über seinen NewschoolAccount anmelden muss. Ebenfalls interessant sind die zwei so genannten
Plotter-Drucker, mit denen man auf bis zu A0-Größe drucken kann. Im 9. Stock der Arnold Hall
befinden sich mehrere Klassenräume, sowie das Equipment-Center. Hier können allerlei Geräte
ausgeliehen werden (unter anderem die Mikrofone und Kabel für die Audiokabinen). Beachten Sie
jedoch, dass nur ein Verleih zur Zeit aktiv sein kann.
25 E 13th Street
Das Hauptgebäude der Fine Arts Studenten. In den oberen Stockwerken befinden sich die Studios der
Master-Studenten.
Seminarräume Parsons
In Größe und Qualität (Licht, Austattung, etc.) variieren die Seminarräume sehr. Positiv ist mir
aufgefallen, dass alle meiner Räume mit guten Projektoren ausgestattet sind und die Teilnehmerzahlen
so ausgelegt sind, dass jeder Student auch einen Sitzplatz und genügend Arbeitsfläche bekommt.
Ich muss jedoch vor den Klimaanlagen warnen. Bitte denken Sie zu Semesterbeginn an etwas zum
Überziehen! Gerade wenn der Indian Summer die Straßen New Yorks noch einmal richtig aufheizt,
kühlen die Amerikaner ihre Räumlichkeiten gerne auf Kühlhaustemperaturen runter. Im Winter sind die
Räume wiederum viel zu heiß.
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Studieren an der Parsons
Kurswahl und Academic Advisor
Nach erfolgreicher Bewerbung erhalten Sie planmäßig im Mai eine E-Mail der New School. In dieser
teilt Ihnen das ISS den zugewiesenen Academic Advisor mit. Über ihren New-School-Account können
Sie dann mit Hilfe des Programms „Starfish“ einen Skypetermin mit ihrem Berater festlegen. Während
dieses Gespräches werden Sie bei der Kurswahl beraten und durch den Anmeldeprozess geführt. Nach
dem Telefonat sind Sie also für Ihre Kurse fest angemeldet.
Beachten Sie, dass Sie für ein gültiges J-1 Visum 12 Credits benötigen. Dies entspricht, je nach Aufwand
der Kurse, ca. 4 Kursen.
Insidertip: Beachten Sie, dass die Kursplätze nach dem Schema „wer zuerst kommt malt zuerst“
vergeben werden. Zögern Sie das Gespräch also nicht zu lange heraus.
Kursbeschreibung
Ich hatte mir, basierend auf dem Kurskatalog des vorherigen Jahres, bis zu 7 interessante Kurse
ausgewählt. Von diesen Kursen waren 3 schon voll und einer, wegen meines Studienganges, nicht
kompatibel. Ich belegte also 3 meiner Wunschkurse und übernahm, um das Volumen von 12 Credits
zu erreichen einen Kurs, den mir mein Academic Advisor empfahl – eine Entscheidung, über die ich im
Nachhinein sehr froh bin. An dieser Stelle muss ich anmerken, dass meine Kurswahl recht chaotisch
verlief. Nachdem ich sofort nach dem Eintreffen der Mail versuchte meinen Advisor zu kontaktieren,
bekam ich eine Urlaubsmeldung. Ich musste dann mehrere Wochen auf die Rückkehr meines Advisors
warten. Nachdem er sich dann mit meinem Fall befasste, erhielt ich die Information, er sei für diese
Aufgaben noch nicht qualifiziert genug. Zu dieser Zeit waren schon über vier Wochen vergangen und
ich wurde langsam nervös. Zu unrecht, wie sich herausstellte. Ich bekam den Leitenden Advisor des ISS
zugeiteilt, Paul Nicholson – ein sehr qualizierter und energetischer Berater.
Game Design 1 – Kurs und Professor
Game Design 1 befasste sich mit der Theorie von Spielen. Der Kurs behandelte Games („not Toys“)
jeglicher Art. Brettspiele, Videospiele, Kartenspiele, Volksspiele, Sportarten - um eine Auswahl zu
nennen. Wir lösten Spiele in ihre Bestandteile auf, ganz generell und im Speziellen. Wir untersuchten
ihre Mechaniken, Regeln und Ziele. Wir beschäftigten uns mit dem Thema Spielspaß und diskutierten
es kontrovers. Wir befassten uns mit (d.h. besprachen und spielten) Spielklassikern, aber auch aktuellen
Beispielen aus der Spielebranche. Ziel des Kurses war es die Funktionsweise von Spielen in abstrakter
Weise zu verstehen. Es ging nicht um die Gestaltung von Spielen, wenn auch eine gute Gestaltung in den
Assignments (Aufgaben) positiv hervorgehoben wurde.
Der Professor Nicholas Fortugo war schlichtweg grandios. Mathematikgenie, begabter Redner,
begeisterter Spieler und verdammt lustig. Bei ihm hatte ich meinen ersten Kurs und er prägte mein
Verständnis vom amerikanischen Lehrstil.
Sounddesign
Da ich auch an der HAW Hamburg mehrere Sounddesign Kurse belegt habe war es interessant den
Unterschied der Lehrmethoden zu beobachten. Denn während es an der HAW mehr um das Wesen
von Ton und die Theorie und Praxis des Handwerks Tonwahrnehmung und Tongestaltung geht, ging es
in dem Kurs von Josh Barell fast ausschließlich um die technischen Aspekte. Wir lernten den Umgang
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mit dem Programm „Protools 11“ von Avid. Dies geschah in einem so zügigen Tempo, dass ich nach
dem dreimonatigen Kurs einen guten Überblick über das Programm gewann. Durch den musikalischen
Hintergrund des Professors haben wir unter Anderem direkte Einblicke in die Aufnahme von Musikern
und die Produktion von Popsongs bekommen – eine Unterrichtseinheit die ich sehr interessant fand.
Generell ist zu diesem Kurs zu sagen dass die Universität deutlich besser ausgerüstet ist. Jeder Student
hat während des Unterrichts einen Arbeitsplatz bekommen, an dem er gleichzeitig ausprobieren kann,
was am Projektor vorgeführt wird. Josh war sehr hilfsbereit und hielt nicht damit zurück seine ganz
persönliche Arbeitsweise zu demonstrieren. Dennoch muss ich sagen, dass mich dieser Kurs leicht
enttäuscht hat. Ich vermisste die Tiefgründigkeit und das kritische Hinterfragen, das ich aus Hamburg
kannte. Es wurde in dem Kurs zwar viel Produziert und gelernt, die Qualität mancher präsentierter
Assignments war jedoch schwach.
4D Topics: Painting in Motion
Dies war ein Animationskurs bei Sammy A Cucher. Großer Bestandteil, jedoch nicht ausschließlicher
Mittelpunkt des Kurses war das Erlernen und Arbeiten mit Adobe Premiere Pro CC. Eigentliches
Thema des Kurses war es, eigene, nicht zeitbezogene Arbeiten in Filmen, oder Projektionen
weiterzuverarbeiten. Der Kurs wandelte sich jedoch schnell zu einem sehr freien und engagierten
Versuchsraum für Film-, und Animationsinteressierte. Ein Typischer Unterrichtstag sah folgendermaßen
aus: Am frühen Morgen um 9am wurden die Assignments der vorherigen Woche präsentiert und
diskutiert. Sammy war mit seinem feinfühligen Feedback sehr hilfreich und man merkte schnell, dass
er tatsächlich an einer Weiterentwicklung jedes einzelnen Studenten Interessiert war. Nach der
Präsentationsrunde zeigte Sammy, für die Studenten interessante und zu deren Arbeit relevante, Filme,
oder Filmausschnitte. Nachdem diese besprochen wurden ging es ans Lernen der Software, und/oder
ans eigenständige Arbeiten. Der Kurs endete um 3pm. Die aufgeschlossene Stimmung des Kurses und
die Kritik des Professoren, des TA's (Teaching Assistant) und der Mitstudierenden war sehr motivierend
und Lehrreich. Insgesamt war der Kurs eine sehr gute Erfahrung.
CG 1
In Computer Grafics 1 ging es darum, die 3D Software Maya 2014 von Autodesk zu erlernen.
Wer je einen Kurs zu einem solch komplexen und schwer zugänglichen Programm belegt hat weiß,
dass die Qualität des Kurses ausschließlich vom Professor abhängig ist. Kurz gesagt: Der Kurs war
großartig! Nino Mendolia war ein ausgezeichneter Lehrer. Er schaffte es, das recht trockene Thema
des dreidimensionalen Modelierens interessant und verständlich rüber zu bringen. Das Tempo des
Kurses war atemberaubend. Wir lernten bis uns die Köpfe rauchen. In nur 3 Monaten behandelten
wir die Grundlagen des Modelierens (Polygone und Nurbs), das richtige Einsetzen von Materialien,
Licht, Texturen, Bumpmaps, Displacementmaps. Wir lernten außerdem das Zusammenstellen einer
guten Komposition für das Rendering. Um die gewünschten Ergebnisse erzielen zu können behandelten
wir die detaillierten Auswirkungen der einzelnen Einstellungen der Renderer Maya Software, Maya
Hardware, Maya Vector und Mental Ray. Wir behandelten das Verknüpfen von Objekten durch
verschiedene Skelette sowie deren Ansteuerung und Animation durch IK-Handles. Und ich könnte
noch weiter machen. Im Nachhinein ist es erstaunlich, dass ich bei so viel Input noch motiviert sein
konnte. Ich habe großen Respekt vor Nino und seinem Lehrstil. Er ging energisch zur Sache, lehrte mit
viel Humor und erwies gleichzeitig eine immense Geduld, wenn es um das Lösen von Problemen bei
studentischen Arbeiten ging. Er überprüfte unsere Projekte jede Woche und richtete den Unterricht
entsprechend unserer Arbeiten aus. Zudem brachte er noch seine eigenen Vorlieben mit ein, indem er
jede Unterrichtsstunde mit aktuellen Beispielen aus der CG-Szene begann.
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Lernen an der Parsons
Das Lernen an der Parsons unterscheidet sich doch stark von den mir bekannten Kursen des
Departments Design der HAW Hamburg. In Hamburg wird, meiner Meinung nach, viel Wert auf
das freie Entfalten der Studenten gelegt. Im Mittelpunkt der Designkurse liegt das Ausarbeiten einer
umfassenden Semesterarbeit. Der Konzeptionsphase wird viel Bedeutung und Zeit eingeräumt.
Wöchentliche Aufgaben liegen im Ermessen des jeweiligen Lehrpersonals. Auch die Strenge
der Anwesenheitspflicht ist Auslegungssache. Das Resultat sind, wenn die Studenten mit dieser
eigenständigen Arbeitsweise zurecht kommen, sehr durchdachte und im Durchschnitt hochwertige
Arbeiten. Allerdings gibt es im Semester stets mehrere Studenten, die ihre Prioritäten anders verteilen
und somit deutlich hinter ihrem eigentlichen Potenzial zurück bleiben, oder sogar den Kurs nicht
bestehen.
An der Parsons ist der Lehrplan viel strikter, wenn nicht sogar verschulter geregelt. Zu Anfang jedes
Kurses ist jeder Professor dazu verpflichtet einen „Syllabus“ des Kurses vorzulegen, in dem der genaue
Ablauf des Kurses und eine genaue Planung des Semesters sowie seiner Anforderungen und dem
gewünschten Lernziel aufgelistet sind. Jeder Student darf nur 2 mal fehlen. Die Anwesenheit fließt
mit 10 % in die Endnote mit ein. Nach dem zweiten Fehlen bekommt man eine schriftliche Warnung,
bei dem dritten hat man den Kurs automatisch nicht bestanden. Jede Woche gibt es sogenannte
Assignments, also Hausaufgaben die man zur nächsten Woche bearbeiten sollte. Die Summe der
erfüllten Aufgaben bildet 10 % der Endnote. Zusätzlich zu den wöchentlichen Assignments gibt es 2
große Projekte: den Midterms (können aus einer oder mehreren Aufgaben bestehen, sind zu Mitte des
Semesters fällig) und der Finals (aufwändige Abschlussarbeit am Ende des Semesters). Man hat also mit
vier bis fünf Kursen mehr als genug zu tun. Man könnte jetzt bemängeln, dass die erzwungene
Quantität zu Lasten der Qualität geht – und dem ist auch so. Man muss jedoch auch die Positiven
Seiten dieses Systems beachten. Ich habe mich während meiner Zeit an der Parsons durch das viele
Produzieren handwerklich deutlich verbessert. Man lernt mehr wenn man mehr arbeitet, so einfach ist
das. Auch habe ich gelernt den oft lähmenden deutschen Perfektionismus abzulegen, ein Projekt
abzuschließen und mich ans nächste zu setzen. Das lernen an der Parsons fühlt sich einfach
Realitätsnäher an – so wundervolle Arbeitsumstände wie im Studium an der HAW Design gibt es im
Job einfach nicht. Mir gefällt das freie, tiefgründige Arbeiten zwar besser, aber gerade für ein
Auslandssemester ist es der amerikanische Stil ein perfekter Ausgleich. Und ich empfehle jedem
Studenten einen solchen Austausch zu wagen.
Professoren und Kommilitonen
Wie bereits angedeutet habe ich ein durchweg positives Bild von den Lehrkräften der Parsons. Meine
Professoren wiesen eine Energie und eine spürbare Liebe zu ihrem Fach auf, die einen nur mitreißen
konnte. Sie kompensierten das hohe Tempo und die Massen an Stoff durch Kompetenz und viel Humor.
Sie arbeiteten mit historischen aber auch sehr aktuellen Beispielen und ließen ihre eigenen Vorlieben
und Interessen einfließen. So entstand eine sehr persönliche und offene Stimmung im Kurs. Durch ihren
hilfsbereiten und freundlichen Umgang mit Studenten ermutigten sie diese aktiv mitzuarbeiten und
jegliche Arbeiten mit dem Kurs zu teilen.
Es entstand eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre. Die sehr international aufgestellten Studenten
der Parsons sind durchweg freundlich und sehr hilfsbereit. Sie sind motiviert und gerade in gemischten
Kursen (Studenten aus mehreren Studiengängen) ist der Austausch untereinander sehr groß. In der
Parsons sind die undergraduate Studenten noch recht jung. Frisch von der High School kommend sind
Studienanfänger in Amerika oft um die 18-19 Jahre alt. Ich hatte hier das Glück, dank meines Beraters
und der ärgerlichen Umstände bei der Zuweisung desselben, größtenteils in Master-Kurse gelegt
worden zu sein. Zusammenfassend kann ich hier sagen, dass es mir eine Freude war an der Parsons zu
Studieren und dass ich es jederzeit wieder tun würde.
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Betreuung und Administration
Nach erfolgreichem Anmelden an der Parsons bekommen Sie alle wichtigen Informationen zum
Studium per Post zugesandt. Für Fragen und Probleme ist das ISS (International Student Services) ihr
Ansprechpartner. Da ein Buddy-System wie an der HAW wegfällt, ist das E-Mail-Postfach des NewSchool-Accounts Dreh- und Angelpunkt aller administrativen Angelegenheiten. Sie sollten dieses
regelmäßig prüfen!
Nach Ankunft in Amerika muss man sich innerhalb von 10 Tagen zu einem obligatorischen CheckIn beim International Student Services anmelden. Hierzu benötigen Sie unter anderem das „Official
International Check In Form“, Ihren Reisepass, das I-94 (dies ist bei Ankunft am Flughafen auszufüllen
und wird vom Grenzoffizier in den Pass geheftet wird) sowie das DS-2019-Formular, dieses wird Ihnen
nach der Bewerbungsphase und für ihren Visumsantrag von der Parsons zugesandt.
New School Account
Viele der administrativen Aufgaben lassen sich über ihren New School Account regeln. Das An- und
Abmelden von Kursen, das Reservieren von Arbeitsmaterial, Arbeitsräumen und Arbeitsplätzen, sowie
das Einsehen und Beantragen Ihres Zeugnisses (Transcript). Von diesem verschickt Parsons bis zu 10
Kopien – auch nach Deutschland. Achten Sie jedoch darauf, dass keine Sperren (holds) auf Ihrem Konto
liegen. Häufigster Grund hierfür sind ungedeckte Gebühren.
Mit ihrem Account melden Sie sich außerdem an allen Computern, sowie für das Drucken an. Für
letzteres steht ihnen für das gesamte Semester ein Budget von ca. 150$ zur Verfügung. Zu Beginn des
Semesters müssen Sie sich außerdem einen Studentenausweis ausstellen lassen. Diesen benötigen
Sie, um alle Gebäude der New School betreten zu dürfen, sowie für das Ausleihen von Kameras,
Mikrofonen, etc.
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Leben in New York
Allgemein muss man sagen dass es sich in New York sehr sehr gut leben lässt. Die Stadt hat eine
unglaubliche Kraft. Sie pulsiert und hat eine Energie, die man schon gleich nach Ankunft spürt. Die New
Yorker sind sehr freundlich, man kommt schnell ins Gespräch und das mit jedem und überall. Ob in
Cafés, Bars, Tanzclubs, Kinos, oder einfach nur auf der Straße: Die Menschen grüßen sich freundlich,
sprechen sich an – sie sind offen und interessiert. Je nach Gesellschaft kann die Intention für dieses
Verhalten auch mal rein oberflächlicher Natur und zum Kontakte knüpfen gedacht sein, generell hat man
dieses Gefühl jedoch eher selten und es ist nicht sonderlich störend – zumal es sich noch um eine recht
nützliche Tätigkeit handelt. Die Stadt zieht einen schnell in ihren Bann. Worüber man sich allerdings
erst bewusst wird, wenn man für ein paar Tage die Stadt verlässt. Hier kann ich die nordöstliche
Küste von New England sehr empfehlen. Auch Boston ,als Stadt der Intellektuellen, ist als Ausflugsort
empfehlenswert. Mein Tipp: für nur $20 usd kann man eine dreistündige Busfahrt dorthin buchen
(PeterPan oder Greyhound).
Unterkunft & Brooklyn
Gewohnt habe ich in Brooklyn, an der Grenze von Clinton Hill und Fort Green. Ich möchte hier meine
absolute Empfehlung für diesen Stadtteil aussprechen. Brooklyn macht für mich New York erst zu New
York. Es entschleunigt nach einem Tag im hektischen Manhattan. Es wirkt für mich ehrlicher, weniger
versnobt und doch hat es alle Vorzüge der Weltmetropole. Lebt man zentral ist es perfekt gelegen
– mit dem Fahrrad war ich in nur 30 Minuten in der Universität, in nur 20 im East Village, um ein paar
Bierchen mit Freunden zu trinken. Es beherbergt grandiose Viertel wie das hippe Williamsburg, das
rustikale Dumbo, die versteckte Perle Red Hook, das entspannte Fort Green und das bildhübsche
Park Slope, dessen Prospect Park den Central Park locker in den Schatten stellt. Studenten zieht es ins
noch günstige und rohe Bushwick – ein Stadtteil der vorallem von der lateinamerikanischen Bevölerung
bewohnt wird.
Mein Zimmer war Teil einer Art Kommune dessen Gründer ein Paar um die 50 war (meine Vermieter).
Sie besaßen zwei Häuser, die nah beieinander lagen und vermieteten so insgesamt 19 Zimmer an junge
Menschen aus aller Welt. Da die Aufenthalte der Mieter von 3 Monaten bis mehreren Jahren reichten
hatte ich das Glück, viele wundervolle Menschen kennenzulernen. Es war eine sehr gute Gemeinschaft
mit viel Zusammenhalt und gegenseitiger Inspiration. Ich selbst bekam den Kontakt über eine gute
Freundin, es ist jedoch auch möglich sie über craiglist.com zu finden.
Das Erkunden von New York
Wenn Sie vorher noch nie in New York waren (so wie ich) muss man am Anfang des Aufenthalts
natürlich erst mal das komplette Touristenprogramm durchziehen. Hier sind der „Lonely Planet“ und
der „Low Budget Guide“ von Marco Polo sehr zu empfehlen.
Hat man das alles hinter sich gebracht, empfehle ich folgende Maßnahmen um die Stadt bestmöglich
erkunden zu können:
1. Kaufen Sie sich ein Fahrrad! Es ist unglaublich wie schnell Sie auf einem Rad durch die Stadt kommen
und vor Allem wie viel Sie von der Stadt sehen. Fahrräder sind schon recht günstig zu erwerben und
lassen sich kurz vor Abreise auch wieder weiterverkaufen, oder verschenken. Passen Sie jedoch auf!
Die New Yorker sind keine guten Autofahrer. Vor Allem Taxi- und Lastwagenfahrer schneiden Ihnen
gerne die Vorfahrt. Bikelanes gibt es nicht auf jeder Straße, besorgen Sie sich zu Anfang am besten
eine Bike-Route-Map aus einem Fahrradladen (ist umsonst). Aber selbst wenn Sie sich auf einem
Radweg befinden sollten Sie sich niemals zu sicher fühlen. Autofahrer nutzen diese gerne als schnelle
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Parkmöglichkeit und schauen nur ungern in den Rückspiegel. Generell gilt: Helm tragen (!) und wenn
Sie jemanden zum abbiegen blinken sehen – nicht kreuzen sondern auf der anderen Seite an ihm
vorbeifahren. Fahrräder haben hier nur auf dem Papier vorfahrt.
2. Besorgen Sie sich die „Not for Tourists“-Guides zu Manhattan und Brooklyn. Gerade zu Anfang
findet man hier viele Möglichkeiten in jeder Nachbarschaft etwas zu essen, trinken und zu
unternehmen.
3. Reden Sie mit den locals. Meine schönsten Momente in New York hatte ich, weil ich tolle Freunde
gefunden habe und mir von Ortsansässigen Tipps holte.
4. Eine gute Website für Events und Parties ist der Resident Advisor
(http://www.residentadvisor.net/
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Persönliche Lieblingsspots
Bester Snack für Lau
Deli, Bedford Avenue (direkt an der Ecke zur Quincy St), Broooklyn. Hier gibt es für 3,50 $ grandiose
Philli-Cheese-Steak- und Chipotle-Chicken-Sandwiches (Rolls, nicht Heroes)
Bestes Restaurant
Cafe China, 13 E. 37th St. Manhattan. Ein großartiges kleines Restaurant. Tolle Stimmung, tolle
chinesische Küche. Man muss allerdings scharfe Speisen mögen.
Bestes Kino
Jedes größere Kino ist super, weil es kein Wachpersonal an den Türen gibt. Wenn man also sicher ist,
dass die gewünschten Filme nicht ausverkauft sind kann man in New York mehrere Filme hintereinander
gucken – und nur für einen bezahlen.
Bester Snack in Uni-nähe
Drei Läden sind hier von Interesse. 1. „La Maison du Croque Monsieur“ (17 E 13th St), ein französisch
anmutendes kleines Café. Für 8 $ gibt es hier großartige Croques. 2. „Murray's Bagels“ (500 Ave of
the Americas), ein kleiner Shop mit grandiosen Bagels. Belegt schon ab 7$. 3. Ich habe mir leider nie
den Namen gemerkt, aber auf der 14 St zwischen der 5th und der 6th Avenue gibt es einen guten
Pizzaladen, bei dem New School Studenten 10% Rabatt bekommen. Die Suche wird sich lohnen!
Beste Bar
Ganz klar die „Barcade“ in Williamsburg (388 Union Ave). Hier reihen sich alte Arcade-Automaten
aneinander (unter anderem steht hier der Automat an dem der Donkey-Kong Weltrekord aufgestellt
wurde). Tolle Spiele, viel Platz und eine gute Auswahl an Bieren. Wegen der lockeren Stimmung und
beim Spielen kommt man schnell ins Gespräch mit neuen Leuten. Nur die Musik lässt ab und an zu
wünschen übrig (es sei denn man mag Rock). Egal – das ist eine Perle!
Bester Park
Prospect Park in Brooklyn, ganz klar.
Bestes Museum
Ich liebe das MoMA. Die „Waterlilies“ von Monet muss man im Original gesehen haben. Und das ist
nur die Spitze des Eisbergs – nehmen Sie sich also mehrere Tage Zeit.
Beste Donuts
Hand aufs Herz, „Dough“ in Clinton Hill (305 Franklin Ave) macht die besten Donuts die ich je
probieren durfte. Man glaubt man beißt in Luft so weich ist der Teig.
Bestes Café: „Choice Market“ in Clinton Hill (318 Lafayette Ave). Ein Raum, ein großer Tisch. Hier
genießt man dicht an dicht gute Sandwiches und gutes Oatmeal. Die Pain au Chocolats sind auch nicht
von der Hand zu weisen.
Bester Ausflugsort
Coney Island. Der leicht baufällige Vergnügungspark hat seine besten Tage schon hinter sich und sieht
aus als könne er als Schauplatz für einen Zombiefilm dienen – deshalb liebe ich ihn! Nur das schwimmen
so nah an der Mündung vom East River sollte man sich vorher überlegen.
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Monatliche Kosten
Miete: 800 $/Monat für 20 m2 in einer 8-Zi-Whg (Clinton Hill, Brooklyn)
Ernährung: ca. 600 $/Monat
Handy: 25 $/Monat (AT&T, ohne Vertragsbindung, Sms-Flat, 150 Freiminuten)
Einmalige Kosten
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Fahrrad: ca. $110 usd
Kunstmaterial für die gesamte Zeit: ca. $100 usd
Sevis-Fee (für Visum): $180 usd
Toefl-Test: $210 usd
The New School Health Service Fee: $295 usd
Flugticket: 700 €
Preisübersicht fürs Ausgehen (Durchschnitt)
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Coke: $1 usd
Tee: $3,50 usd (inkl. Nachfüllen von Wasser)
Drink/Cocktail: $10-16 usd (inkl. Tip und tax)
Bier: $7-9 usd (inkl. Tip und tax)
Mittagessen: $7-12 usd (Leitungswasser immer gratis)
Essen im Restaurant: $20-40 usd (inkl. Tip und tax)
Kino: $12-15 usd
Subway & Bus: Einzelfahrt – $2,75 usd / mit Metrocard – $2,50 usd
Wochenticket unbegrenzt – $30 usd
Monatsticket unbegrenzt – $120 usd
Kontakt
Bei weiteren Fragen zu meinem Auslandssemester, können Sie mich unter folgender
Email-Adresse erreichen:
Baptiste Tassel
Kommunikationsdesign
Email: baptiste.tassel@googlemail.com
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